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Ausgabe 2/2003 • Nr. 68 18. Jahrgang • Preis: € 2,10 INZING Ungewisse Zukunft ab Seite 10

Fotos: Tourismusverband/hag Jahresrechnung 2002 Fußballturnier wie hat die Gemeinde gewirtschaftet? S 6 über 900 Kinder im Fußballfieber S 16

Königin der Instrumente Die Salzstraße die Inzinger Kirchenorgel S 20 Sonderbeilage Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser! Missverständlich hat der Blickpunkt in Gründen. Insgesamt befinden sich die seinen Ausgaben vom 2. und vom 9. April Fraktionen in einem intensiven die DZ Inzing zitiert und dann seine ei- Suchprozess, und niemand möchte ohne bar, weil die erbrachten Leistungen sonst genen Aussagen korrigiert. Die DZ hatte Abklärung mit den neuen Listen- nicht finanzierbar wären. In einer der im GR-Bericht der letzten Ausgabe die mitgliedern Aussagen machen. nächsten Ausgaben der DZ werden wir Aussagen von GR Grüner erwähnt, der Was bleibt, ist der Eindruck, dass die uns mit diesem Thema genauer ausein- erklärte, die Fa. Klein würde bei einer Listenerstellung durchaus Kopfzerbrechen andersetzen. Realisierung des Schotterabbauprojektes bereitet. Die Frage danach, wer von den Sicher werden wir in der nächsten im Lehntal ihre Betriebsstätte in Inzing Gemeinderäten weitermachen wird, bzw. Ausgabe auch mit unserer Vorwahl-Be- schließen und damit 45 Arbeits- und 15 wen man überzeugen kann, neu – an wähl- richterstattung beginnen. Wir werden Lehrplätze abziehen. Beim Blickpunkt barer Stelle – auf die GR-Wahlliste zu ge- wieder Fragen an alle wurde in der Ausgabe 14 daraus, dass bei hen, beschäftigt wohl alle FraktionsführerInnen stellen und die Nichtzustandekommen des Schotter- FraktionsführerInnen. Immer mehr wird es Antworten in der DZ veröffentlichen. projektes 45 Arbeitsplätze verloren gehen ja zum Problem, Menschen zu finden, die Wir laden dazu auch Sie, liebe würden (also das genaue Gegenteil). Der bereit sind, die verantwortungvolle und LeserInnen, ein: wenn Sie Fragen an die Blickpunkt korrigierte zwar in Ausgabe manchmal auch arbeitsintensive Aufgabe angehenden Gemeinderäte haben, die 15 diese Falschmeldung, allerdings könn- eines Gemeinderates auf sich zu nehmen. von allgemeinem Interesse sind und zu te dabei der Eindruck entstanden sein, er Und das alles unbezahlt und oft genug auch denen Sie eine öffentliche Stellungnah- hätte sich auf falsche Aussagen in der DZ unbedankt – das Ansehen eines Gemein- me wollen, schreiben Sie sie bitte an uns. Inzing gestützt. Wir legen Wert auf die derates in der Öffentlichkeit ist stark be- Wir berücksichtigen sie gerne bei der Feststellung, dass die DZ korrekt berich- einträchtigt durch die allgemeine Politik- Erstellung unserer Frageliste und wol- tet und der Blickpunkt für seine erste verdrossenheit und durch den Eindruck, len damit einen Beitrag zu einer leben- Meldung die Fakten nur falsch übernom- dass im Gemeinderat öfter gestritten als digen Demokratie leisten. men hat. konstruktiv gearbeitet wird (mag dieser Inzwischen bieten wir Ihnen mit die- In dieser Ausgabe der DZ wollten wir, Eindruck auch falsch sein). ser Ausgabe wieder eine breite Vielfalt als „Vorausdiskussion“ zum kommenden Dieses Phänomen beschränkt sich aller- an Beiträgen, von politischen, gesell- Gemeinderatswahlkampf, von den dings nicht nur auf politische Ämter, auch schaftlichen, kulturellen und sportlichen FraktionsführerInnen Stellungnahmen viele Vereine tun sich zunehmend schwer Ereignissen, von Ehrungen und Preisen. dazu einholen, wie es ihnen mit der damit, Menschen zu finden, die auf länge- Mit den Artikeln zur Salzstraße und zur Listenerstellung für den kommenden GR re Sicht bereit sind, Funktionen im Verein Orgel sind auch wieder zwei geht. Wir wollten wissen, wie schwierig wahrzunehmen. Damit wankt aber eine Gustostückerln zur Chronik dabei. Wir die Suche nach Menschen ist, die bereit wichtige Säule dörflichen Lebens – die hoffen, damit wieder ein Fixpunkt Ihrer sind, als GR Verantwortung in der Ge- Ehrenamtlichkeit, die viel zur Lebensqua- Sommerlektüre zu sein. Ich wünsche Ih- meinde zu übernehmen. Leider kam kei- lität in einem Dorf beiträgt. Ein lebendi- nen viel Spaß beim Lesen und einen ne Rückmeldung – aus den verschieden- ges Gemeindeleben ist ohne ehrenamtli- schönen und erholsamen Sommer. sten, teilweise durchaus verständlichen ches Engagement auf Dauer nicht vorstell- Hannes Gstir Aus dem Inhalt Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Maizner Agnes, Oberthanner Georg, Pairst Hans, Pisch Christine Scheiber, Robert, Dr. Scott Brigitte, Steger Resi, Walch Hermann, Mag. Hannes Gstir, Walch Wolfgang; Meinung...... S 3 6401 Inzing Anschrift der Redaktion: DORFZEITUNG, 6401 Inzing, Grundlegende Richtung der Zeitung: Ziegelstr. 44a Berichterstattung über Mailadresse: [email protected] Politik...... ab S 4 das Dorfgeschehen Homepage: www.inzing.com/dz Verlagspostamt: 6401 Inzing Bankverbindungen: Raika Inzing, Redaktionsleitung: Renate Pühringer Kto.Nr.: 7.732.480 Aboverwaltung und Kassa: Renate Pühringer Einzelpreis: € 2,10 Gesellschaft.....ab S 13 Versand und Werbung: Christine Gstir Jahresabonnement 2003: € 7,60 Layout: Martin Spiegl (Ausland € 10,70) Druck: Inn-Druck, Inzing Erscheinungsmonat: September 2003 weitere MitarbeiterInnen und AutorInnen dieser nächster Kultur...... ab S 19 Ausgabe: Redaktionsschluss: 15. 08. 2003 Barnet Liane, Draxl Maria, Farmer Angela, Fink Erna, Haslwanter Sabine, Hurmann Johanna, Jäger Alexander, Jäger Clemens, Jugendheim Inzing, Kammerlander Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht Chronik...... S 27 Bernhard, Leitner Rupert, Leitner Walter, Mader Günther, unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Vereine...... Diese Zeitung wurde gefördert von: ab S 28 Dr.med.univ. Paul Hougnon, Hauptstraße 2 2 DORFzeitung 2/03 Meinungen Nochmals zurück zur letzten Dorfchronik, der in der letzten Dorfzeitung Ausgabe restaurierte Umfriedung. Wer sich noch er- haltensweise der Menschen zuzuschreiben, 1/03 ein breiter Raum gewidmet wurde: vom innern kann, zwei Tonbilder wurden einge- und man wird sich noch auf das Wunder- lächelnden Altbürgermeister Haslwanter fügt. Eines der Kreuztragung und eines glau- lichste gefasst machen müssen. über Faschingserinnerungen, die Fundstel- be ich, das die Kreuzigung darstellte, diese le Kranebitter sowie zwei Raritäten wurden aber bald zerschlagen. Erhalten ge- Ein Bravo den Schützen Altinzings, Dr. Onestinghel und Dr. Grüner. blieben ist das große Wandbild an der Nord- Zum Letzteren sind nun doch noch ein paar seite des Schlösschens, das Christus auf ei- Als eines der letzten sollte nun auch das Fragen ungeklärt. nem schwebenden Wolkenband im oberen Johanneskapellele am Weidebachl von den Altehrenbürger, Notar Dr. Paul Teil des Bildes darstellt. Wie verhielt es sich Schützen ein besseres Aussehen erhalten. Onestinghel, soll ja ein großer Gönner der mit der Schmückung des Schlösschens mit Der Hinterteil des Kapellchens wurde frei- Schützen gewesen sein und mit seiner Gat- den religiösen Bildern, passte dies zu Dr. gelegt, somit konnte der Feuchtigkeit etwas tin Walli 1899 die wertvolle Schützenfahne Grüner oder hatte man ihn verkannt? Zwei entgegengewirkt werden. Das Kapellchen angfertigen lassen haben. Im Jahre 1906 Weltkriege hat er überstanden, doch seine wurde vor langen Jahren letztmalig vom wurde ihm und seiner Gattin die Höhenflüge waren abgeebbt, das Schicksal Wegmacher Seppl restauriert, Mauerrisse Ehrenmitgliedschaft der Inzinger Stand- hatte ihm noch schwer zugesetzt, aus sei- ausgebessert und gekalkt, der Vorbau und schützen zuerkannt. Wenn auch der einstige nen Besitzungen war er ausgesperrt und sie die Seiten mit Steinplatten umrandet, wel- Wohnsitz Onestinghels abgerissen wurde, so hatten nicht eimal die Miete abgeworfen. che dem Kapellchen über längere Zeit ein werden doch der Name und die Persönlich- Was er Gutes getan und seine Hände einmal gutes Aussehen verliehen. Ich hatte nach keiten in der Zeitgeschichte unseres Dorfes gegeben hatten, ist in Vergessenheit geraten. dem Schneitter Hansl das vereinsamte ihren Platz einnehmen. Kapellchen betreut und auch einmal Dr. Franz Grüner, der ehemalige Waren es die Launen der Natur! ausgeweißelt, doch die Feuchtigkeit hat sich Schlösslbesitzer ist wohl mit unserem Dorf Ein zwei Monate verspäteter Winteran- zunehmend bemerkbar gemacht und nicht tief verwurzelt gewesen, die Funktion als fang und es ist noch ein wundersamer gerade ein gutes Aussehen mehr ergeben. hochrangiger Landespolitiker machte ihn zu Februarwinter geworden, der bis in den Ich habe nämlich aus meiner Bubenzeit einer Größe. Nun zur Frage, brauchte ein März hinein anhielt. Ende März ist das Ba- als Hüterbüblein noch Beziehungen und am Dr.Grüner Inzing oder mochte er es, doch rometer mancherorts auf 20 Grad angestie- Weidebachl beim Johannes damals noch ein als offener Sozialist wird er es damals gen, und man glaubte sich schon im Früh- Weideplätzchen und mich mit dem Vieh dort schwer gehabt haben. Wie verhielt es sich ling zu wiegen. Doch am 7. April hat es 20 aufgehalten. Später als Bauer im Schindel- nach dem ersten Weltkrieg? Für die Beschaf- Grad Minus in Seefeld und Schneefall bis tal führten alle Frachten mit Gespann ins fung der neuen Glocken wurde gesammelt, in die Tallagen, Eiszapfen haben noch man- Dorf und zurück in der Ranggergasse beim hätte Dr. Grüner eine Glocke gespendet oder che Dachrinne geziert. Der verspätete Win- Johannes vorbei, wo auch oft ein Rasterle wurde von ihm nichts angenommen? ter musste nachgeholt werden. Arme Natur, gemacht wurde. Vielleicht erstrahlt das Auf meinem damaligen Schulweg habe wer hat dich so durcheinander gebracht, um Kapellchen bis zur nächsten Ausgabe der ich fast täglich das Schlössl oberhalb der kaum noch den Rhythmus der Jahreszeiten Dorfzeitung im neuen Gewande. Kirche gekreuzt und kann mich an die Re- einzuhalten. Es waren keine Launen der novierungen noch gut erinnern, an die neu Natur, vielmehr hausgemacht und der Ver- Hans Pairst

Kaffee und Kuchen im Inzinger „Wintergarten“von Bernhard Kammerlander Als ich heute des frühen Abends mit mauern. Dabei trudeln mehrere Inzinger durchleben zu müssen. Das soll keines- meinem Bruder Reinhard telefoniere, er- Bürger ein, welche sich dadurch auszeich- wegs bedeuten, dass unser aller Wohnen klärt er sich bereit, uns noch kurz in das nen, meinerseitige gute Kumpels zu sein. am Bauernhof der Psychohygiene vor Nobelcafé „Der Wintergarten“ zu beför- Nachdem ich von Christoph Kreuzer, er Langeweile strotzt. Nichtsdestotrotz sind dern, um uns dortselbst an gewissen Klei- ist der Sohn seines Vaters Kurt, eine wei- die Bewohner der dortigen Wohngemein- nigkeiten zu laben. Mit von unserer Par- tere Zigarette geschnorrt habe, bitte ich schaft dazu gezwungen, abseits der von tie sind Brigitte, Charly, mein Bruder den auch anwesenden Günther Markt, Werner Wolf und dessen MitarbeiterInnen Reinhard und nicht zuletzt meine eigene mich kurz seines Handys bedienen zu dür- gebotenen Aktivitäten ein Leben als Mön- Wenigkeit. Als wir im dortigen Café ein- fen. Mit Hilfe Günthers Telefonier- che führen zu müssen. Unser heutiges trudeln, erklärt sich Reinhard bereit, uns apparates gelingt es mir, nach Wählens Trio, jenes sind Brigitte, Charly, mein nach einem Anruf seiner Telefonnummer der entsprechenden Nummer, meinen Bruder Reinhard und, last but not least, dortselbst abzuholen, um uns drei (Bri- Bruder Reinhard dazu zu drangsalieren, ich selber, verlebten angenehme zwei gitte, Charly und mich persönlich) heim uns drei abzuholen, um uns wieder auf Stunden in jenem Kaffeehaus, welches nach Leiblfing zu chauffieren. unseren Bauernhof nach Leiblfing zurück bereits während der Jahre meines Dra- Wir bestellen bei der bildhübschen zu überstellen. chenfliegens zu meinen Stammlokalen Kellnerin Gitti ein Heiße Liebe-Eis, etli- Abrundend darf ich noch das Folgen- zählte. Somit wird das Café „Wintergar- che Kaffees und nicht zuletzt ein Stück de von mir geben. Brigitte, Charly und ten“ von braven Bürgern gemieden, das Torte der Marke „Malakoff“. Die zuletzt nicht zuletzt ich persönlich konnten uns Letztere sind Menschen, welche intole- angeführte Süßigkeit dient dazu, mein dazu durchringen, einen nicht von Lan- rant und kurzsichtig sich durch deren Le- persönliches Kalorienpotenzial zu unter- geweile erfüllten Abend in Leiblfing ben schwindeln. 2/03 DORFzeitung 3 Politik

Tagesordnungen Sitzung vom 27. 3. 2003 1. Fertigung der Niederschrift vom 29. 01. Für das Dorf ZUSAMMENFASSUNG DER SITZUNGEN DES GEMEINDERATES 2003 und 20. 02. 2003 (Besprechung) 2. Allgemeiner Bebauungsplan – Gpn. 2441, Im Gemeinderatsbericht werden Themen ausführlicher dargestellt, die mir 2442, 2443, 2444 u. 2439 (Industriegebiet) wichtig erscheinen oder von denen ich glaube, dass sie von allgemeinem 3. Allgem. und ergänzender Bebauungsplan Interesse sind. Anhand der Tagesordnungen können Sie, liebe LeserInnen – Gp. 267/4 (Weithaler Walter) aber ersehen, welche Themen behandelt wurden. Ich möchte darauf 4. Ergänzender Bebauungsplan: Gp. 603 hinweisen, dass die vollständigen Protokolle der Gemeinderatssitzungen im (Neuner Martin) und Gp. 1154/11 (Fa. Schaukasten beim Gemeindeamt veröffentlicht werden. Freudenthaler) 5. Ermäßigung der Baugebühren: 6. Befreiung von der Vergnügungssteuer – Jugendheim Tagesverbindung mit aufzubauen. Männerchor Friedrichslinde Das Jugendheim ist derzeit bei den Ju- 7. Zuschuss für Verein, „Inzinger gendlichen sehr beliebt. Bis zu 70 Jugend- Asphaltierungen Maschgerer“ liche, davon auch einige aus Hatting und BM Heel erklärt, dass im Zuge der 8. Zuschuss für Wienaktion – Ansuchen der Polling, halten sich im Jugendheim auf. Neuasphaltierung des Angerweges die vier Hauptschule Dies macht die Anwesenheit von zwei Inseln, die errichtet wurden, um eine 9. Bepflanzung und Pflege Verkehrsinseln – Jugendbetreuern notwendig. Dadurch ent- Verkehrsberuhigung zu erreichen, entfernt Angebot stehen zusätzliche Kosten von € 6 000.— werden sollen. Da der Angerweg öfters als 10.Tierkörperentsorgung Die Hälfte des Betrages wird von den Umfahrungsstrecke dient, müsse eine aus- 11. Ersatzmitglied Überprüfungsausschuss Gemeinden Inzing, Hatting und Polling reichende Befahrbarkeit gewährleistet sein. 12.Grundstück – Feuerwehrgerätehaus aufgebracht. Auch der Postenkommandant des 13.Gpn. 1152/5 und 1151 (Fa. Pichl) – Das Land Tirol gewährt eine Förderung Gendarmeriepostens Zirl befürworte laut Ansuchen um Löschung des Wiederkauf- in gleicher Höhe. BM Heel diese Maßnahme. Weiters sollen rechtes Der Gesamtzuschuss der Gemeinde die schrägen Gehsteigkanten aufgestellt 14.Bericht von der Sitzung des Sportaus- Inzing für das Jugendheim beträgt somit werden, um für die Fußgänger mehr Si- schusses € 10 000.— cherheit zu erreichen. 15.Bericht und Beschlussfassung von der Die Liste JUF spricht sich gegen die Gemeindevorstandssitzung vom 20. 03. Entfernung dieser Inseln aus. 2003 Nightliner 16.Schwimmbadfest Bm Heel bemüht sich schon seit länge- 17.Bericht von der Sitzung des Kinder-, rem, eine Anbindung der Salzstraßen- Kindergarten Jugend- und Familienausschusses gemeinden an die Nachtbuslinie, die am Für das Kindergartenjahr 2003/04 wird 18.Bericht von der Sitzung des Überprüfungs- Wochenende zwischen und als Stichtag für die Aufnahme von Kindern ausschusses v. 03.02. und 10. 03. 2003 Telfs verkehrt, zu erreichen. der 30. April 2000 beschlossen. Bisher galt 19.Überschreitungsgenehmigungen Mit Taxis soll nun eine Möglichkeit ge- als Stichtag der 31. Dezember. Auf Ansu- 20.Jahresrechnung 2002 schaffen werden, dass auch die Dörfer zwi- chen können auch Kinder, die zwischen 21.Mietzinsbeihilfeansuchen: schen Inzing und Telfs diese dem Stichtag und dem Beginn des 22.Anträge u. Anfragen Nightlinerverbindung nutzen können. Kindergartenjahres das 3. Lebensjahr er- 23.Allfälliges Weiters gibt es auch Überlegungen, eine reichen, aufgenommen werden.

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4 DORFzeitung 2/03 von GR Christine Scheiber

Sport Autofreier Tag Kirchenvorplatz Die Gesamtausgaben der Gemeinde Seit einigen Jahren wird der 22. Sep- Ein weiterer Unterausschuss nimmt die Inzing für Sport machten im Jahr 2002 tember europaweit zum Autofreien Tag er- Gestaltung des Kirchenvorplatzes in Angriff. € 38 370,—aus. Davon wurden € 11 919,— klärt. als Vereinssubventionen ausbezahlt. Die- Der Vorschlag von GR Wieser, auch in Sozialausschuss se Vereinssubventionen wurden für 2003 Inzing diesen Tag zu begehen, wird vom GR Sergio Grüner von der SP legt den Vor- auf € 15 000,— erhöht. Vom Gemeinderat begrüßt. Eine Arbeitsgruppe sitz im Sozialausschuss zurück und scheidet Sportausschuss wurde ein neues Vergabe- des DoRoUm-Ausschusses wird sich mit auch aus dem Ausschuss aus. Er begründet modell ausgearbeitet, das eine flexiblere diesem Thema befassen. diesen Schritt damit, dass er keine Möglich- und gerechtere Aufteilung der keit der Zusammenarbeit mit dem Bürgermeis- Sportfördermittel ermöglicht. Kinderspielplatz ter mehr sieht. Die SP wird auch keinen an- In der GR Sitzung am 13. Mai wurde eine Ein Arbeitsausschuss des Kinder-Ju- deren Vertreter mehr in den Sozialausschuss Arbeitsgruppe gebildet, die sich Gedanken gend-Familienausschusses befasst sich mit entsenden. über eine Optimierung der Sportstätten, ins- der Gestaltung des neuen Kinderspielplat- BM Heel lädt zu einer Sitzung des Sozi- besondere der Sporthallen machen wird. zes im Brechtenweg alausschusses am 6. Mai. Elisabeth Gstrein von der Liste Aktives Inzing mit BM Kurt Heel wird zur neuen Obfrau gewählt. Informationen über die Gemeinde Inzing auch im Internet www.inzing.tirol.gv.at www.inzing.com Ein Dankeschön an alle Sammelmeister in der Gemeinde Inzing! Gruner Die aktuelle „Abfallbilanz“ der Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH (ATM), welche die Gemeinden der Bezirke Innsbruck-Land und Schwaz in Sachen Abfallbe- handlung betreut, beweist es: „Mülltrennen“ ist nicht umsonst!

Spitze beim „Glas“ Deis Steigl von Die Bewohner von Inzing sind im nen auf über 41.100 Tonnen erhöht wer- Sammeln und Trennen von Abfall wirk- den! Friedhof zum lich vorbildlich – denn allein im Jahr 2002 wurden über 157,8 Tonnen Pa- Mehr Wertstoffe – weniger Kosten! Mühlweg hams iatz pier, 68,5 Tonnen Karton und 90,3 Der Bürger hat es damit geschafft: Ei- zuagmauert, weil de Tonnen Glas gesammelt! nerseits leistete er einen wichtigen Um- weltbeitrag, denn über 57 Prozent der Fratzn im Friedhof Besonders beim Sammeln von Glas Abfälle waren im Jahr 2002 wiederver- nur Bledsinn gmacht hat man österreichweit die Nase vorn: wertbar, während nur 43 Prozent der De- Während der Österreicher im Durch- ponie zugeführt werden mussten. Ande- habm. Wenn miar in schnitt jährlich 23 Kilogramm Glas der rerseits wirkt sich dieser „umwelt- Wiederverwertung zuführt, sammelten schonende“ Umstand äußerst positiv auf Inzing überall als die Bewohner der ATM-Gemeinden in die Kassen der Gemeinden und die Geld- zuamauern tatn, wou den Bezirken Schwaz und Innsbruck- taschen ihrer Bewohner aus: Die sachge- Land durchschnittlich sogar 34 Kilo- mäße Abfalltrennung verringerte das Ab- sich epper iber die gramm pro Einwohner (Quelle: AGR). fallvolumen zwischen 1994 und 2002 Kinder ärgert, nacha Laut diesen aktuellen Zahlen der Ab- nämlich um rund 800.000 m³. Das ent- fallwirtschaft Tirol Mitte GmbH dürfen spricht ungefähr zwei Deponien in der brauchatn mir bald sich alle fleißigen SammlerInnen über Größenordnung der Restmülldeponie ihren gemeinsamen Erfolg freuen: Die Graslboden und hätte folglich Kosten von an Hubschrauber zum Mengen an recycelbaren Wertstoffen wie rund 19 Mio. Euro bedeutet! Einkafn gian. Glas, Papier oder Karton konnten zwi- schen 1994 und 2002 von 24.400 Ton- (ATM)

2/03 DORFzeitung 5 Politik Jahresrechnung 2002

Einnahmen Ausgaben Ordentlicher Haushalt € 5,045.158,69 € 4,749.828,26 Außerordentlicher Haushalt € 799.400,— € 1,030.325,29

Voranschlag 2002 Einnahmen Ausgaben Ordentlicher Haushalt € 4,843.200,— € 4,843.200,— Außerordentlicher Haushalt € 625.000,— € 625.000,—

Die nachfolgende Übersicht zeigt Ihnen einige Erschließungskostenbeiträge von den Gemeindebürgern interessante Zahlen aus dem erhielt die Gemeinde ...... € 62.985,— Rechnungsabschluss 2002 an Benützungsgebühren (Wasserversorgung, Abwasser- und Müllbeseitigung sowie Friedhofsgebühren) ...... € 437.320,—

Verkaufs- und Leistungserlöse und sonstige Einnahmen betrugen Einnahmen € 1,110.921,— Haupteinnahmequellen der Gemeinde sind die Abgabenertragsanteile Die wichtigsten Posten sind: des Bundes sowie die laufenden Transferzahlungen. Diese beliefen Verpflegsgelder Altersheim ...... € 749.020,— sich im Jahr 2002 auf € 1,845.880,—bzw. € 381.776,— Eintrittsgeld Schwimmbad ...... € 53.242,— Elternbeiträge für Kindergarten ...... € 16.807,— Zu den Transferzahlungen gehören Miet- und Pachteinnahmen Finanzzuweisung des Bundes ...... € 93.830,— (Alm, Wohnungen, Schwimmbadbuffet, Jagdpacht) ...... € 38.560,— Betriebsbeiträge für die Hauptschule von anderen Gemeinden...... € 66.268,— Zinsenzuschuss für Volksschule vom Land Tirol ...... € 24.011,— Ausgaben Personalkostenzuschuss für Kindergarten ...... € 56.193,— Laufende Ausgaben 2002 Auswärtigenzuschlag Altersheim ...... € 31.768,— Bezüge der Organe (Aufwandsentschädigung für u.a. Bürgermeister und Stellvertreter)...... € 50.092,— Personalaufwand ...... € 1,348.160,— An Einnahmen aus eigenen Steuern erhielt Aufwand für Gebrauchs- und Verbrauchsgüter die Gemeinde ...... € 590.419,— (Büroaufwand, Reinigungsmittel, Lehrmittel) ...... € 120.483,— davon entfielen auf die Kommunalsteuer ...... € 415.845,— Sonstiger Verwaltungs- und Betriebsaufwand auf die Grundsteuer B ...... € 152.832,— (Instandhaltung, Telefon, Strom, Versicherungen) ...... € 814.540,—

das renovierte Schwimmbad Foto: Pirschl Robert der neue Friedhof Foto:hag

6 DORFzeitung 2/03 Jahresrechnung 2002

Zahlungen an andere Gebietskörperschaften ...... € 1.092.592,— darunter fallen nachstehende Beiträge an das Land wie Sozialhilfebeitrag ...... € 69.429,— Behindertenhilfebeitrag ...... € 66.897,— Pflegegeldbeitrag ...... € 26.404,— Jugendwohlfahrt ...... € 17.832,— Landesumlage ...... € 120.998,— weiters Beitrag für das Bezirkskrankenhaus ...... € 38.464,— Beitrag für Rotes Kreuz ...... € 14.123,— Annuitätentilgung für Rettungsheim Zirl ...... € 10.499,— Beitrag für den Krankenanstaltenfinanzierungsfonds .. € 212.644,— Betriebsbeiträge für Sonderschule, Musikschule, Polytechnischen Lehrgang und Berufsschulen ...... € 41.753,— Standesamt Zirl ...... € 18.208,— Zuschüsse an Vereine ...... € 64.690,— Inzinger Alm mit neuem Flugdach Foto: hag

(Böden, Malerarbeiten, Austausch Heizkörper) ...... € 193.021,— Leasingrate Volksschule ...... € 118.466,— Verschiedene Investitionen im Altersheim ...... € 16.476,— Instandhaltung von Gemeindestraßen ...... € 22.058,— Asphaltierungen ...... € 38.873,— Straßenreinigung, Streuung und Schneeräumung ...... € 7.040,— Behebung Katastrophenschäden ...... € 21.480,— Erweiterung Straßenbeleuchtung ...... € 11.002,— Neuanlage Friedhof ...... € 363.025,— Einmalige Ausgaben 2002 Sanierung Dach Leichenhalle ...... € 24.960,— Einbau Klimaanlage im Gemeindeamt ...... € 13.885,— Flugdach und Trockenlegung Almgebäude ...... € 16.407,— Örtliches Raumordnungskonzept ...... € 4.508,— Erneuerung WC-Kindergruppe ...... € 5.217,— Austausch Atemschutzgeräte Feuerwehr ...... € 8.058,— Inv.Beitrag AWV Zirl ...... € 10.811,— Erweiterung Konferenzzimmer Hauptschule ...... € 28.623,— Inv.Beitrag flächenwirtschaftliches Projekt Enterbach .. € 37.433,— Generalsanierung Hauptschule Sanierung Schwimmbad ...... € 885.737,—

Einige interessante Zahlen im Vergleich

1999 2000 2001 2002 ATS ATS ATS € Schuldenstand 37,669.706,— 34,704.258,— 31,697.951,— 2,869.753,32 Darlehensrückzahlungen 3,926,093,— 4,037.463,— 4,068.322,— 292.989,40 Verschuldungsgrad 37,20 % 41,81 % 37,10 % 32,59 % Frei verfügbare Mittel nach Abzug des laufenden Schuldendienstes 6,582.101,— 5,618.718,— 6,898,710,— 606.128,— Personalaufwand 16.391,284,— 17,164.225,— 18,399,366,— 1,348.160,— Einnahmen aus eigenen Steuern und Abgaben 8,422.632,— 7,799.928,— 7,717,690,— 590.419,—

Die vorgelegte Jahresrechnung wird vom Gemeinderat am 27. 3. 2003 einstimmig genehmigt und dem Bürgermeister und dem Gemeindekassier die Entlastung erteilt. GR Christine Scheiber 2/03 DORFzeitung 7 Politik Einfache Lösungen

In einer Ho-Ruck-Aktion wurde kürzlich unüberwindliches Problem der Steig durch den westseitigen Friedhof sein. zum Mühlweg zugemauert. Ho-Ruck-Akti- Und das Problem mit on nenne ich es, weil ich auch als interes- dem Verhalten der Kinder sierter Bürger von diesem Vorhaben erst er- im Friedhof ist mit dem fahren habe, als es bereits umgesetzt war. Zumauern überhaupt nicht Längere Diskussionen scheint es tatsächlich gelöst, sondern nur abge- nicht gegeben zu haben – der Pfarrgemeinde- schoben. Das Problem be- rat zum Beispiel wurde ca. eine Woche vor steht nämlich meiner An- der Realisierung ohne Diskussion von dem sicht nach darin, dass die Vorhaben in Kenntnis gesetzt. Kinder nicht verstehen, Man hört mehrere Begründungen für die- was es mit der Bedeutung sen Schritt: es sei für die Kinder zu unsi- des Todes auf sich hat und cher gewesen, weil sie direkt von der klei- warum die Lebenden so nen Stiege auf die Straße gekommen seien. viel Wert auf eine würdige Im Winter sei die Stiege sehr oft vereist und Atmosphäre im Friedhof damit zusätzlich gefährlich gewesen. Nicht legen. Mit dem Zumauern zuletzt – und darin vermute ich den Haupt- ist ihnen das sicher um grund – habe es öfters Probleme mit Schul- nichts klarer geworden. kindern gegeben, die den Friedhof „unsicher Sinnvoller und nachhalti- gemacht“, also im Friedhof Unfug getrie- ger wäre die ehrliche Aus- Foto:hg ben hätten. einandersetzung mit die- Nun muss ich fairerweise vorausschi- sem wichtigen Thema. Ich denke zum Bei- zum Nachdenken und zur Besinnung bei je- cken, dass ich ein Fan von Fußwegen bin spiel an ein Projekt im Religionsunterricht dem Durchqueren (wenn diese auch nicht (allerdings teile ich das wahrscheinlich mit zum Thema Tod, vielleicht in Zusammen- immer genützt wird, ist mir schon klar). vielen Menschen, die öfters zu Fuß unter- arbeit mit den (Groß)Eltern, dem Ich möchte aber noch einige grundsätzli- wegs sind). Ich habe diesen Fußweg seit Pfarrgemeinderat und dem Bestatter. Zur che Gedanken einbringen, die gegen das meiner Kindheit gekannt und genutzt, und Klärung, was es mit der Friedhofsruhe auf Zumauern sprechen: ich glaube, dass er allgemein vielbegangen sich hat und welche Bedeutung sie vor al- Im gerade erst erarbeiteten war, von den Schulkindern, aber auch von lem für Angehörige hat. Das dürfte nicht Raumordnungskonzept der Gemeinde vielen anderen. Deshalb habe ich für das ganz schwer sein, gibt es doch sicher etli- Inzing heißt es im Abschnitt Verkehr Zumauern nicht viel Verständnis, und ich che SchülerInnen, von denen Angehörige am (§6(2)e): „ Der (Aus)Bau bzw. die Siche- will das gerne begründen: Friedhof bestattet sind. Dies wäre keine ein- rung der Trassen der ... Fußweg- und Zunächst glaube ich, dass für die oben fache Lösung, sondern eine aufwendige, al- Radwegverbindungen ist anzustreben.“ genannten Probleme durchaus andere Lö- lerdings würde dabei etwas wichtiges pas- Das Zu-Fuß-Gehen im Dorf als nicht bela- sungen möglich und sinnvoller gewesen sieren, nämlich Erziehung. Und ich meine, stende Verkehrsart soll attraktiver werden. wären. Zum Beispiel eine entsprechend darauf haben unsere Kinder einen Anspruch. Wie verträgt sich dieses Ziel mit dem Zu- markierte und geschützte Fläche an der Ein- In diesem Sinne könnte man einem Fuß- mauern? mündung in den Mühlweg. Die Stiege eis- weg durch den Friedhof sogar etwas Positi- Wie verträgt sich das Zumauern mit der frei zu halten dürfte heutzutage auch kein ves abgewinnen, nämlich eine Anregung Forderung an private Grundeigentümer, Fußwege offen zu halten? Das Gewohnheits- recht gilt hier wie dort! Um nicht miss- verstanden zu werden: ich halte die Forde- rung für berechtigt – Fußwege sind eine Bereicherung der Verkehrswege und tragen zur Steigerung der Lebensqualität in einem Dorf bei. Vor allem profitieren davon beson- ders Bevölkerungsgruppen, die ohnehin im Verkehrsgeschehen oft benachteiligt werden, nämlich alte Menschen und Kinder. Sie sind mehr als andere auf ein gutes Fußwegnetz angewiesen. Der Anspruch, die Fußwege offen zu hal- ten, sollte aber für alle gelten, auch für die Gemeinde. Hannes Gstir

8 DORFzeitung 2/03 Fachleute bei der Arbeit!

An einem schönen April-Vormittag spa- umstritten, dass Bäume ab einer gewissen grenzte Biotope, aber auch solche, die in zierte ich, nach längerer Zeit, wieder ein- Höhe in der Nähe von Stromleitungen eine weitem Umkreis nur selten in vergleich- mal Richtung Gaisau. Im Auwald bei der sichere Funktion des Stromtransportes ge- barer Qualität zu finden sind, besondere Einmündung in den Inn wollte ich nachse- fährden können. Das wäre nicht nur für die Rücksichtnahme verdienen. Es ist doch ein hen, was schon blüht oder wieder im Kom- betroffenen Haushalte und Privatpersonen Unterschied, ob im Tiroler Tal- oder men ist und ob vielleicht sogar ein interes- äußerst unangenehm oder sogar gefährlich, Mittelgebirgsbereich ein Eingriff in santer oder seltener Vogel zu sehen wäre. sondern auch in kürzester Zeit ein unge- Fichtenwald (südlich des Inns) oder in Kie- Dieser durch die Inn-Verlegung leider nur heurer wirtschaftlicher Schaden. Das will fernwald (nördlich des Inns) nötig ist, oder noch sehr kleine, aber dafür herrlich ver- mit Sicherheit niemand! ob ein Kleinbiotop wie ein Auwald, ein wilderte Waldteil bietet mit seinen vielen Seit wann aber werden Sträucher wie geschlossener Laubwald, ein Moor oder Sträuchern und alten, morschen Bäumen etwa Haselnuss und Hollunder so groß, irgend ein anderes regional sehr begrenz- einer Menge von Vögeln und anderen Le- dass sie nur im entferntesten eine Gefahr tes und relativ seltenes Biotop im selben bewesen Futter, Wohnraum und für die Stromleitung wären? Warum müs- Raum betroffen ist. Der kleine Planungs- Nistgelegenheit. sen kleinere Bäume, die auch bei einem un- aufwand ist, wie ich denke, ohne beson- Doch was musste ich, zu meinem kontrollierten Umfallen etwa bei Stürmen ders hohe Mehrkosten zu bewältigen und Schrecken, feststellen als ich ankam? - Ein in keinem Fall nur in die Nähe der Leitung würde einen sehr positiven und in großen großer Teil dieses vorher schon viel zu klei- gelangen können, auch gefällt werden? Es Bevölkerungskreisen werbewirksamen nen Biotops war radikal abgeholzt worden. ist doch bekanntlich so, dass Pflanzen Licht Eindruck hinterlassen. Und zwar so gründlich, dass die höchsten für ihr Wachstum brauchen. Würde man Ich würde mich über jede Reaktion, sei- noch stehenden Pflanzen gerade bis zu den also gezielt nur gefährliche bzw. gefähr- en es bessere Ideen, sei es begründete Kri- Waden reichten. lich nahe stehende, höher wachsende Bäu- tik an meiner Meinung, oder sei es auch Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, me herausschneiden und niedriges Ge- eine logisch nachvollziehbare Begründung dass in der Mitte des ziemlich breiten Kahl- büsch wie auch Unterholz möglichst scho- dessen, was ich kritisierte, freuen. schlages eine Hochspannungsleitung ver- nend behandeln, so würde es um vieles län- Robert Pisch läuft und zusätzlich - in meinen Augen un- ger brauchen, bis wieder ein Ausholzen motiviert - noch ein ordentlicher Fleck in nötig würde. Der Preis der Einzelaktion südliche Richtung, also seitlich der Kabel- bliebe wahrscheinlich durch den etwas er- In einer ersten Stellungnahme legte die linie von jeglichem Baum, Gebüsch und schwerten Abtransport und das gezielte TIWAG Wert auf die Feststellung, dass der allem sonstigen Gehölz befreit wurde. Viel- Herausschneiden etwa gleich hoch, aber es im obigen Kommentar erwähnte gerodete leicht war daran auch nur die ungezügelte wären seltener solche Aktionen nötig, also Fleck in südlicher Richtung nichts mit der Freude an der gelungenen Arbeit schuld, der Gesamtaufwand billiger. Rodung der TIWAG zu tun hat und auch die noch einen weiteren kleinen Beweis des Ein die TIWAG möglicherweise nicht nicht von TIWAG-Arbeitern gerodet wur- Könnens verlangte. sehr berührender Nebeneffekt wäre die Er- de. Schon am Rückweg sprachen mich an- haltung eines wesentlichen Teiles einer Die Bezirkshauptmannschaft hat die dere Spaziergänger mit sichtlicher Enttäu- wichtigen Naturlandschaft ohne besonde- TIWAG bereits aufgefordert, das große schung über diese Tat an, und ich versprach, ren Mehraufwand, nur durch etwas guten Ausmaß der Rodung zu erklären. (die Red.) der Sache nachzugehen. Als ich bei der Willen und Bergwacht nachfragte, erfuhr ich, dass die eventuell ein TIWAG eine Genehmigung hatte, höhere rechtzeitiges Bäume im Umkreis der Stromleitungen zu Einbinden entfernen. Nach einer Besichtigung durch von fachlich Fachleute erschien es diesen, wie auch vie- versierten len anderen Passanten, als übermäßige Personen am Aktion. Ein Anruf beim Bezirks-Umwelt- Ort (zum amt ergab meines Wissens jedoch nur, dass Beispiel es sicherlich stimme, aber gegen die Bergwacht). TIWAG könne man in diesen Fällen kaum Zudem etwas unternehmen. (Ich habe übrigens glaube ich, auch schon in anderen Fällen des öfteren nicht falsch den enormen Eifer bewundern können, der zu liegen, bei der Schlägerung von teils sehr breiten wenn ich da- Waldstreifen entlang der Stromleitungen an von ausgehe, den Tag gelegt wird.) dass insbe- Es geht nun natürlich nicht an, die Sa- sondere che nur vom Standpunkt des Umweltschut- räumlich zes aus zu sehen. Es ist völlig klar und un- stark be- die gerodete Fläche in der Gaisau Foto:hg

2/03 DORFzeitung 9 Politik Tourismusverband Ferienregion Innsbruck-West wohin?

(hag) Das Land Tirol verfolgt seit 1997 das Ziel, kleine und Imst an eine weitere Verdichtung gedacht. Und dabei Tourismusverbände zu größeren Einheiten zusammenzu- stellt das Land jetzt auch ganz deutlich die Rute ins Fenster. schließen. Betrieben wurde dieses Ziel zunächst durch ein Im nächsten Schritt sollen „Zusammenlegungen von Anreizsystem über Förderungen für Kooperationen, Tourismusverbänden auch dort stattfinden ..., wo An- Zusammenschlüsse und für die Ausstattung der reizsysteme und Diskussionsaufwand noch kei- Tourismusverbände, z.B. mit Computern. ne allseitige Zustimmung sämtlicher Klein- Man erwartet sich durch diese Konzen- verbände und Gemeinden zur Fusion be- tration Einsparungen in der Verwal- wirken konnten.“(aus einem Schrei- tung (Infrastruktur und Manage- ben der Tourismusabteilung des ment) und ein erfolgreicheres Auf- Landes). Für die Ferienregion treten auf einem immer stärker um- Innsbruck-West heißt dies, dass kämpften Markt. So heißt sie sich (in einem ersten Schritt?) es, dass sich auf den eu- zwischen dem Zusammenschluss ropäischen und interna- mit dem TV Innsbruck und dem tionalen Märkten nur TV Telfs entscheiden muss. Da- mehr starke Tourismus- bei wird zusätzlich noch ein gro- gebiete mit einem umfassenden ßer Zeitdruck aufgebaut – die Fu- Angebot erfolgreich behaupten sion muss nach den Vorgaben des können. Landes mit 1.1.2004 vollzogen In einer ersten „Fusionswelle“ sein. Wenn dies im Verhandlungsweg konnte die Zahl der Tourismusverbände nicht gelingt, wird von der Tourismus- in Tirol von rund 250 auf 141 reduziert abteilung eine Zwangsentscheidung durch werden, was einen beachtlichen Erfolg dar- die Landesregierung in Aussicht gestellt. Wie stellt. realistisch dies im Umfeld der Landtagswahlen ist, Der Tourismusverband Inzing hat sich bereits 1997 der sei dahingestellt. Argumentation des Landes angeschlossen und einen Die Diskussion innerhalb der Ferienregion verläuft nicht Zusammenschluss mit Oberperfuß, , Unterperfuß, gerade harmonisch, wie man den Tages- und Wochenzeitun- Zirl, Hatting und Polling zur Ferienregion Innsbruck-West gen entnehmen konnte. Die aktuell wahrscheinlichste Vari- vollzogen. ante ist eine Trennung der Ferienregion: ein Teil – mit Ober- Nun strebt das Land Tirol aber eine noch weitergehende perfuß, Ranggen und Unterperfuß tendiert zum TV Inns- Strukturbereinigung an. Im Endausbau soll eine Zahl von nur bruck. Der zweite Teil – Inzing, Zirl, Hatting und Polling 20 bis 30 Tourismusverbänden in Tirol erreicht werden. In bevorzugen einen Anschluss an den TV Telfs. Aber noch ist diesem Zusammenhang ist auch im Raum zwischen Innsbruck nichts entschieden. Druck vom Land Tirol Zur Situation des Tourismus- im Sommer ist es eben- Bindungen, verbandes und zur bevorstehenden Fu- falls nicht besonders. Familienanschluss etwas sionierung führte Hannes Gstir das Wir haben in Inzing erreichen – das betrifft folgende Gespräch mit dem „Orts- auch fast keine aber nur ganz wenige. stellenleiter“ Inzing der Ferienregion Privatzimmervermieter Ein Problem für uns ist IBK-West, Max Schärmer. mehr. Der Tiroler Tou- auch die Preisgestaltung rismus wird sich wohl für Busreisen von gro- DZ: Max, wie stellt sich eigent- auch weiterhin vorwie- ßen, gut ausgestatteten lich die Situation des Tourismus gend auf den Winter Häusern – da sind wir in Inzing bzw. in der Ferien- konzentrieren. Das nicht konkurrenzfähig region Innsbruck-West heute heißt, dass es in Inzing trotz schlechterer Aus- dar? nicht leichter werden stattung. Das heißt, dass Schärmer: Wir haben in Inzing stark wird. Derzeit geht es nur über Veranstal- die Zukunft des Tourismus in Inzing und rückgängige Nächtigungszahlen,in Zirl tungen, wie z.B. die Radwoche – aber in der Ferienregion generell recht ist es etwas besser wegen des Kranken- dabei bleiben die Gäste meist nur eine schwierig werden wird. hauses Hochzirl. Oberperfuß hat im Nacht. DZ: Hat der Zusammenschluss Winter noch ein recht gutes Geschäft, Sonst kann man nur über persönliche zur Ferienregion Innsbruck-West

10 DORFzeitung 2/03 1997 vor diesem Hintergrund weil unsere Region durch eine gute nen ist Oberperfuß sehr an einer Fusion etwas gebracht? Wirtschaftsstruktur ja sehr viel einzu- mit dem TV Innsbruck interessiert. Schärmer: Ich denke, die Fusion hat bringen hat. Den Oberperfern wurde im Inzing und Zirl dagegen tendieren mehr sich wirtschaftlich bewährt wegen der Zuge dieser Gespräche für Investitionen nach Telfs. Jetzt steht eine Teilung der Einsparungen, die sie ermöglicht hat. in die Bergbahnen eine Mio öS jährlich Ferienregion im Raum – Oberperfuß, für sieben Jah- Ranggen und Unterperfuß würden dann Allerdings haben wir zunehmend re in Aussicht zum TV Innsbruck gehen, Inzing, Zirl, gestellt, womit Hatting und Polling nach Telfs. Ich glau- nicht immer alle am selben Strang sie eine gute be allerdings noch nicht so recht daran. gezogen, und das hat die Sache Chance sahen, DZ: Warum will eigentlich ein die Lifte zu Teil der Ferienregion zum TV schwierig gemacht. retten. Die In- Telfs, was spricht gegen eine Man braucht nur z.B. an die Kosten von teressen der anderen Gemeinden traten Fusion mit Innsbruck? Prospekten denken, die wir uns so tei- dabei aber in den Hintergrund. Schärmer: Rein inhaltlich spricht len konnten. Außerdem konnten wir als 2002 gab es allerdings Neuwahlen im nichts gegen Innsbruck. Aber es gibt für Region insgesamt mehr bieten. Aller- Vorstand der Ferienregion, und mit dem uns ein sehr wichtiges finanzielles Ar- dings haben wir zunehmend nicht im- neuen Obmann – Hannes Kneißl aus gument. Die Tourismusverbände werden mer alle am selben Strang gezogen, und Oberperfuß – – wurde ein Mann gewählt, von der Wirtschaft finanziert, die einen das hat die Sache schwierig gemacht. Ich der sich für alle Orte gleichermaßen ein- Promillesatz ihres Inlandsumsatzes als habe den Eindruck, dass in den letzten setzt.. Tourismusabgabe abführen. Dieser Satz Jahren der Skilift in Oberperfuß immer DZ: Wie sieht die Situation jetzt liegt derzeit bei 5 Promille. Dazu kom- mehr in den Vordergrund trat. Oberper- in Bezug auf die bevor- fuß versuchte verständlicherweise, den stehende Fusion aus? Vom Land wird großer Skilift zu retten, aber ich denke, das ging Schärmer: Wir hatten einen auch auf Kosten der Ferienregion. So Vertrag für die Ferienregion Druck in Richtung auf eine brachte dieses Thema zunehmend Kon- auf 5 Jahre. Der ist aber be- Großfusion ausgeübt. flikte in die Ferienregion. Verstärkt wur- reits abgelaufen, sodass wir de das durch die ersten Gespräche we- momentan einen vertragslosen Zustand men noch 1,2 Promille Landesabgabe. gen einer Großfusion mit Dr. Klingan haben. Vom Land wird großer Druck in Innsbruck hat 6 Promille, das hieße für vom Tourismusverband IBK. Von seiner Richtung auf eine Großfusion ausgeübt. unsere Betriebe eine Steigerung um Seite war die Bereitschaft zur Aufnah- Wegen der bereits erwähnten in Aussicht 20%. Da legt sich die Inzinger und Zirler me vorhanden, wahrscheinlich auch, gestellten Finanzspritze für die Bergbah- Wirtschaft quer, was ich gut verstehen

2/03 DORFzeitung 11 Politik kann. Für Oberperfuß wäre dieser hö- den Gemeinden - den Skibus nach Ober- 1.1.2004 für die Fusion der here Satz kein großes Problem, weil es perfuß finanziert. Allerdings gibt es Ferienregion IBK-West? dort kaum Industrie gibt. schon länger Überlegungen für einen Schärmer: Vom Stand der Verhandlun- Darüber hinaus gelten für uns folgen- Skibus nach Seefeld. Der wäre für uns gen her ist die Zeit noch nicht reif. Wie de Kriterien für eine Fusion, auf die wir interessanter und das Skigebiet schon gesagt: man sollte die Menschen uns gemeinsam mit Polling geeinigt ha- Gschwandkopf auch reizvoller für Ein- nicht überfahren. Solche Prozesse brau- ben: heimische und Gäste. Bei einer Tren- chen Zeit, sonst gibt’s umso größere 25-27% des Budgets, das Inzing ein- nung würden wir uns wohl für diese Startprobleme. Allerdings ist es auch gut bringt, muss zurück nach Inzing fließen. Variante entscheiden. möglich, dass das Land die Fusion mit Ein Liftanschluss von Silz aus ins DZ: Du hast vorhin das Land Gewalt durchdrückt. Kühtai wird gefordert, ohne dass da- erwähnt. Glaubst Du, dass es im DZ: Zuletzt noch eine Frage zum durch die Oberperfer Bergbahnen auf- Spätherbst eventuell mit einer Finanziellen. Der TV Inzing hatte gegeben werden. Verordnung in die Diskussion um immer ein relativ großes Vermö- Das Büro in Inzing muss offen gehal- eine Fusion eingreifen wird? gen – konnte das bei der Fusion ten werden. Schärmer: Das hängt zunächst davon 1997 für Inzing gesichert werden, Infrastrukturelle Großeinrichtungen ab, ob wir uns einigen können. Wenn wir und wie wird das bei einer weite- (wie z.B. Radwander- und das schaffen, kann das Land sicher ren Fusion gehandhabt? Mountainbikewege) müssen vom Ge- nichts dagegen unternehmen. Außerdem Schärmer: Der TV Inzing hatte vor samtverband bezahlt werden. wird es vor den Wahlen sicher keine dem Zusammenschluss zur Ferien- Die Orte sollen eigenständig bleiben. Zwangsentscheidung geben, weil sich region IBK-West ein Gebäude in seinem Alle betei- Eigentum. Mit der Fusionierung wäre ligten Gemein- dieses Vermögen dem Gesamtverband den sollen im Außerdem wird es vor den Wah- zugefallen. Um das Vermögen dem Dorf Vorstand oder len sicher keine Zwangs- zu bewahren, hat der TV Inzing das Aufsichtsrat Gebäude der Gemeinde übergeben mit vertreten sein. entscheidung geben, weil sich einer Zweckwidmung für den Touris- Naturdenk- niemand die Finger verbrennen mus. Außerdem müssen für das mäler sind zu Tourismusbüro Räume zur Verfügung erhalten will. gestellt werden. Die Ver- DZ: Derzeit gibt es im Gemeinde- marktung von Inzing über den Gesamt- niemand die Finger verbrennen will. rat einen Ausschuss zur Instand- verband ist sicherzustellen und alle Orte DZ: Wie realistisch bzw. sinnvoll setzung und Kartierung von von sind gleich zu behandeln. schätzt Du eigentlich das Ziel des Wanderwegen in Inzing. Wäre Der Name des neuen Verbandes muss Landes ein, die Zahl der das eine derartige zweckmäßige „Tirol“ beinhalten, außer wenn es Inns- Tourismusverbände in Tirol auf Verwendung? bruck ist. 20-30 zu reduzieren? Schärmer: Für den Tourismus in Inzing Vorhandene Vermögenswerte müssen Schärmer: Generell halte ich dieses ist ein großes Wanderwegenetz nicht so im Ort bleiben. Vorhaben schon für sinnvoll. Es gibt ja interessant, wohl aber für die Erholungs- DZ: Unter diesem Aspekt scheint schon jetzt eine intensive Zusammen- suchenden aus der Region. Es würden aber die angesprochene Trennung arbeit von Tourismusverbänden. Zum einige wenige in Dorfnähe genügen. der Ferienregion eher wahr- Beispiel tre- scheinlich. Mit Zirl, und auch ten wir bei Hatting und Polling gibt es doch Tourismus- Auch die Schnelligkeit, mit der die- mehr Übereinstimmung als mit messen ge- ses Ziel realisiert werden soll, ist Oberperfuß. meinsam mit Schärmer: Das stimmt schon, was anderen Ver- mir nicht ganz geheuer. zum Beispiel den Promillesatz betrifft. bänden auf. Auch die Zusammenarbeit im Vorstand Wirtschaftlich gesehen wäre daher ein Gerade jetzt stehen wir vor der Reali- hat mit Zirl eigentlich immer recht gut weiterer Zusammenschluss sicher anzu- sierung eines eigenen Projektes dieser funktioniert. Sicher spielt dabei die ähn- streben, um Einsparungsmöglichkeiten Art. Noch heuer soll ein ein Wanderweg liche Wirtschaftsstruktur eine Rolle. Die zu nutzen. Allerdings halte ich die Zahl in Dorfnähe mit naturkundlichen und große Unbekannte ist aber das Land. von 20-30 für etwas übertrieben. Auch historischen Informationen errichtet Man weiß noch nicht genau, was die die Schnelligkeit, mit der dieses Ziel werden. Die wesentlichen Vorarbeiten Tourismusabteilung will. realisiert werden soll, ist mir nicht ganz dazu hat Mag. Gerhard Schöffthaler be- DZ: Was passiert eigentlich bei geheuer. Es bedarf in diesem Bereich reits gemacht. Wegen der Pläne der Ge- einer Trennung mit dem Skibus vieler Verhandlungen, die Betroffenen meinde wird noch zu reden sein. Bei der nach Oberperfuß? müssen einander langsam näher kom- ersten Sitzung konnte ich nicht teilneh- Schärmer: Für uns war immer klar, men, wenn die Zusammenarbeit auf men, aber in weiterer Folge werden wir dass wir solidarisch sind, wenn wir in Dauer gut funktionieren soll. Zu viel uns sicher einbringen. einer Ferienregion zusammengschlossen Tempo kann da viel kaputt machen. DZ: Wir danken für das Ge- sind. Daher haben wir – zusammen mit DZ: Wie realistisch ist der spräch. 12 DORFzeitung 2/03 Gesellschaft

Neue Fastenkrippe So viel zum Jahr in der Pfarrkirche Inzing der Behinderten Kurz nach Zuerkennung meines Behindertenstatus gingen mein Mann und ich zu einer Veranstaltung. An der Abendkassa legte mein Mann meinen Ausweis zwecks Ermäßigung vor.“ Aha, einmal behindert und einmal normal!“ Diese Worte haben mir meinen Platz in der Gesellschaft deutlich klargemacht.

Unfähig

Jahr der Behinderten - sinnlose Die neue Fastenkrippe der Inzinger Pfarrkirche Fotos: Krippenverein Proklamation- Nachdem in Inzing in der Kirche eine 1838) geschaffen wurden. was bewirkt diese Bezeichnung schon? der schönsten und ältesten (seit 1861) Ewald Mariner erklärte sich bereit, den Weihnachtskrippen aufgestellt wird, war es Krippenberg zu bauen und dazu noch die Behindert : normal-wer teilt das ein? der Wunsch von unserem Herrn Pfarrer, 90 Kartonfiguren (Größe cirka 9 – 11 cm) Ich find‘ diese Klassifizierung gemein. dass auch eine Fastenkrippe geschaffen auf Sperrholzplatten aufzukleben und mit werden sollte. Unter einer Fastenkrippe einer Laubsäge auszuschneiden. Den Hin- Behinderung stempelt das Produkt als versteht man die Darstellung vom Leiden tergrund (Landschaft) malte Midl Plattner. nicht perfekt- Christi in mehreren Szenen. Im Ausschuss Zum 1. Fastensonntag, 9. März 2003 konn- moderner ist die Bezeichnung des Krippenvereines wurden Überlegun- te das gelungene Werk aufgestellt werden. gen angestellt, wie der Wunsch verwirk- Nicht nur der Herr Pfarrer Franz Lanbach Gendefekt. licht werden könnte: Standort, Größe, Be- und der Ausschuss des Krippenvereines schaffenheit der Figuren, Bau des Krippen- Inzing haben mit dem geschaffenen Kunst- Körperlich oder geistig nicht gesund- berges und der Landschaft. Als geeigneter werk eine riesengroße Freude, auch von in erster Linie Mensch, na und? Platz bot sich in der Kirche der Altar beim vielen Kirchenbesuchern kam großes Lob. Kreuzaltar an, mit ca. 2.20 m Länge und 1 Beiden Künstlern ein herzliches Vergelt’s Viele Normale würden sie gern m Tiefe. Als günstige Lösung für die Krip- Gott für die uneigennützige und unentgelt- verstecken- penfiguren boten sich die vom Krippen- liche Arbeit, welche in vielen Stunden ge- um durch ihre Existenz nicht zu verein Telfs im Jahr 1995 aufgelegten Kar- leistet wurde. Das Krippendorf Inzing hat erschrecken. ton-Ausschneidefiguren an, welche von der eine große Bereicherung erfahren. Kirchenkrippe Götzens stammen und vom Hermann Walch Götzner Künstler Georg Haller (1772 – Obmann des Krippenvereines Ein paar Rollstuhlrampen für´s Gewissen, auf menschliche Zuwendung da wird ge...

Eine geschützte Werkstätte, betreutes Wohnen, spendet viel um euch zu schonen!

Doch das Wesentliche kostet nicht viel. Respekt und Würde heißt das Ziel.

Ist die Menschheit nicht so gesehen- total behindert-weil unfähig damit umzugehen?

Die beiden ausführenden Künstler Midl Plattner und Ewald Mariner vor der Angela Farmer neuen Fastenkrippe 2/03 DORFzeitung 13 Gesellschaft

Ein weiteres Ziel in nächster Zeit wird die Mädchenarbeit. Anhand eines JUGENDHEIM INZING Mädchenfragebogens vom JUFF-Jugend- Neue Öffnungszeiten : referat haben wir festgestellt, dass es eini- Mi: 18 - 21 Uhr., Fr. und Sa.:18 - 22 Uhr ge Mädchen gibt, die regelmäßig das Ju- gendheim besuchen, sich aber trotzdem manchmal benachteiligt fühlen (zum Bei- Unsere Neue Mitarbeiterin „Muri“stellt sich vor spiel: Benutzung der Spielgeräte, Musik- auswahl, ...). Deshalb wäre es für uns wich- Steckbrief: tig, dass es zirka 1x pro Woche Öffnungs- zeiten gibt, an denen nur Mädchen kom- Name: Maria Draxl men. Natürlich wäre dies auch für die Bur- Wohnort: Inzing schen möglich! Alter: 21 Da ich im Zuge meiner Ausbildung Beruf: Studentin der Akademie schon viel über Jugendaustausch- für Sozialarbeit in programme gehört und gelernt habe, weiß Innsbruck ich, dass solche nicht ganz einfach zu or- Hobbies: Reisen, Snowboarden, ganisieren sind, die Jugendlichen aber sehr Fotografieren, ... viel Spaß daran haben. Es bietet ihnen die Lieblingsessen: Schnitzel, Pizza, Gelegenheit, mit Jugendlichen aus anderen Toast, Pommes, Nudel, ... Kulturen Erfahrungen auszutauschen und verschiedene Länder kennen zu lernen. Vielleicht ist es möglich, dies als nächstes Ziel ins Auge zu fassen. Seit Anfang Mai arbeite ich zusammen neue Projekte („Feschtln“, Konzerte, Die Arbeit im Jugendheim gefällt mir mit Liane und Peppo im Jugendheim Videonächte, ...) mit ihnen zu organisieren. sehr gut und ist außerdem eine gute Praxis- Inzing. Ich bin 7 Stunden in der Woche tä- Für mich ist es wichtig, dass die Jugendli- erfahrung für meine Ausbildung zur Sozi- tig und nütze diese Zeit, um Gespräche mit chen einen Platz zum Wohlfühlen haben, alarbeiterin. den Jugendlichen zu führen, mit ihnen wo sie sich treffen können und Zeit für Tischfußball oder Billard zu spielen und Freunde und sich selbst haben. Eure Muri

Wuzl`n für Jung und Alt Das 1. Inzinger Tischfußballturnier im auch – in unserem JH sind ja wenige Ein großes Dankeschön den Jugendheim war ein großer Erfolg. Migrantenjugendliche. Unter dem Motto Inzingern, die ihre „Teilnahme“ als Preis– Insgesamt 24 Teams – 10 unter 19 Jah- „Türken beißen nicht!“ fanden sie dann oder Geldsponsoren gezeigt haben: „Die ren und 14 unter 99 Jahren - traten zum schnell Kontakt und bewiesen, dass sie sicht Inzinger Jugend begeistern heißt die zu- Wettkampf um tolle Preise an. für ganz gleiche Dinge interessieren wie un- künftigen Inzinger begeistern“. Wir freuten uns sehr, dass sich auch vom sere Jugendlichen. Preise für das U 19-Team: Telfer Jugendzentrum „XX“ sechs Teams Im U 99- und U 18-Team gewannen sie 1. Preis: Die zwei Zugfahrten nach Wien beteiligten und für einen spannenden Ver- den 2. Platz : Ersin/Fatti und Volkan/ lauf sorgten. Die türkischen Jugendlichen Hüseyin, im U 99-Team noch Platz 5, 6, 7, aus Telfs mit ihrem Jugendleiter Fausto fan- und 9. den das JH Inzing „gemüt- Die Sieger licher“ als ihr im U 19- und U Telfer JZ und 99-Team: Jä- fanden es gut, ger/Erler und neue Leute und Jäger/Krane- Freunde ken- bitter. Die drit- nenzulernen ten im U 18- und mit ihnen und U 99-Team zu spielen. Ein war die Erwähnenswert ist das einzige, wenig Zurück- Inzinger Kom- mutige Inzinger Damenteam (Team haltung ( unge- bination : Auer/Markt), das sich wacker wohnt?) am Logar / schlagen konnte und im U 19-Team Anfang seitens Comploj und den 4. Platz erringen konnte. Sie der Inzinger Kommentar unserer Gäste aus Telfs: „ Die Logar / Krane- kamen sogar vorher zu uns in das JH spürten sie Spieler hier spielen nicht zum ersten Mal“ bitter. zum Üben 14 DORFzeitung 2/03 Konzertabend im Jugendheim

Das Jugendheim Inzing meldete sich wie- Föger (Guitars) und Thomas Ehrenfest (Bass) Rock-Coverband „Dirty Hax & the Phoenix der lautstark mit einem Konzertabend der überzeugen nun bereits das vierte Jahr in der- Foundation“ noch vom 1. Bandwettbewerb im Extraklasse! Am Samstag, den 14. Juni – Voll- selben Besetzung mit eigenkomponierter Mu- Wintergartencafe im November 2002. Dort mond – verwandelten gleich 3 Tiroler Bands sik. Das musikalische Fundament der Band bil- rockten Barbara Leth und Philipp „hax“ Hagele unter dem Motto „Follmoont Veete“ das Ju- det sich aus Funk, Rock & Pop. Diese werden (beide Gesang und Gitarre) mit Daniel Holzeis gendheim in ein Konzertmekka! von den vier Musikern zu einem „treibenden und am Bass und Drummer David Lenz bei ihrem groovigen Sound“ vereint. Schon bei unzähli- ersten gemeinsamen Auftritt knapp am Sieg vor- Die Idee für dieses Event entstand eigent- gen Auftritten im Hafen, Utopia, Komma, etc. bei und wurden hervorragende Zweite! Frei nach lich dadurch, dass sich die ehemaligen Mitglie- konnte die Band ihr vielseitiges Talent unter dem Motto „Noten sind nur Vorschläge des der der BIG BAND der Musikschule Telfs in Beweis stellen. Komponisten“ covert die Band Songs von Sport- Innsbruck über den Weg liefen und dabei gleich freunde Stiller bis zu den Beatles wie es ihnen beschlossen, ein gemeinsames Konzert mit ih- Ebenso spielt die Absamer Formation gefällt. Heute tourt die Band quer durch West- ren heutigen Bands zu spielen. Jugendheimleiter „Saving Grace“, seit 2002 mit Sänger Phil österreich (Zell am See, Ellmau, Kössen, Inns- Martin (Peppo) Ziegler und Liane Barnet wa- Wollinger, Max Arnold am Bass, Mario bruck, Telfs) und ist nebenbei die einzige Band, ren sofort von der Idee begeistert, und so wur- Mitterrutzner an der Gitarre, Rafael Bair am die ein halbes Jahr nach dem Bandcontest noch den schnell die Ärmel hochgekrempelt und an Schlagzeug und Dany Schwarz an den besteht. Die Formation gibt es übrigens wieder der Umsetzung des Projekts gearbeitet. Keyboards, sowohl eigene Songs als auch im Oberland beim Telfer Wirtefest im Juli 2003 Coversongs. Eigenkompositionen waren bereits zu sehen! Bands auf „Antenne Tirol“, „Welle 1“ oder „Tirol TV“ So konnten also mit „Sectoscope“ und zu hören, Hörproben gibt es unter www.saving- Programm „Dirty Hax & the Phoenix Foundation“ aus grace.com zum Downloaden. Mit ausdrucks- Ab 21:00 Uhr eröffnete „Saving Grace“ die dem Raum Hatting-Telfs gleich zwei heimische starkem Gesang, geschickter Gitarrenarbeit und Rock-Night, ab 22:00 Uhr rockten dann „Dirty Bands gewonnen werden. Die Rocker bringen dem gezielten Einsatz aller Instrumente wissen Hax & the Phoenix Foundation“ durch’s Heim als „Special Guest“ die Band „Saving Grace“ sie ihr Publikum immer wieder zu begeistern. und ab ca. 23:00 Uhr begeisterten „Sectoscope“ aus mit. Covers waren von Robbie Williams, The Calling das Jugendheim. oder Bon Jovi zu hören. Mehr Informationen über die Bands gibt’s Sectoscope, bestehend aus Sängerin Lisi es unter www.dirtyhax.com und www.saving- Lädtstätter, Mathias Hofer (Drums), Christian Den Inzingern wohl bekannt sein sollte die grace.com !

mit dem JH wurden von Frau Ingeborg Fotos und Eindrücke sammeln: Das Freudenthaler und Manfred Binder ge- Redaktionsteam: Alexandra, Petra, spendet. 2. Preis: Zwei Saisonkarten fürs Michael, Manuel und Fabian. Schwimmbad: Gemeinde Inzing und 3. Preis: Zwei Videothekgutscheine. Die Prei- se für das U 99-Team : 1. Preis: Eine Fahrt mit Harley – Davidson – geniale Idee und Sponsoring: Willi Zöhrer, 2. Preis: Zwei Friseur- Im August präsentieren gutscheine von unseren Fri- seuren „Peter“ und wir gemeinsam mit dem „Arcade“, 3. Preis: Ein Kulturverein Inzing eine Benzingutschein kombiniert Ausstellung von Lukas mit selbstgemachtem köstli- Hurmann chen Apfelsaft von Friedl (Metallskulpturen) und Hurmann und Agnes und Lambert Draxl. Weiters Peter Plattner (Grafiken). danken wir für die nächsten Im Zuge der Ausstellung Preise: Peppo Ziegler, Peter werden auch Bilder Gastl, Fa. Adeg, dem Inzinger präsentiert, welche von Würstlstandl, Frau Birgit den Jugendlichen Gstrein und der Fa. Doka. Für die großzügige Geld- gemeinsam mit den spende danken wir Frau beiden Künstlern Mag. Silvie Haupt aus der gestaltet werden. Inzinger Apotheke. Verbissener Kampf um die Plätze 2/03 DORFzeitung 15 Gesellschaft Ing. Karl Rosenberger Träger des Tiroler Sportehrenzeichens

(hag) In einem feierlichen Festakt wur- ternationalen Föderation den am 27. Mai die Tiroler Landessport- Eisstocksport (IFE) ehrenzeichen an erfolgreiche aktive Sport- Als Schiedsrichter bzw. ler und an verdiente Trainer und Funktio- Wettbewerbsleiter war er bei näre verliehen. Unter den Geehrten war unzähligen Turnieren und Mei- auch der Inzinger Karl Rosenberger, der das sterschaften aktiv, wie z.B. bei Tiroler Sportehrenzeichen aus der Hand 12 Österreichischen Meister- von Sport-Landesrätin Dr. Elisabeth Zanon- schaften der Jugend, 12 zur Nedden erhielt. Gemäß der Verordnung Bundesligameisterschaften der der Tiroler Landesregierung vom 17.9.1991 Herren, 20 Staats- wird dieses Ehrenzeichen – auf Vorschlag meisterschaften der Herren, 2 von Gemeinden oder sonstigen Körper- Europa-Cups der Herren sowie schaften öffentlichen Rechts - an Personen 1 Europameisterschaft der Ju- verliehen, die sich als Trainer oder Funk- gend. tionär durch langjährige außerordentliche Seit 1980 ist er als Fachwart Leistungen um den Tiroler Sport verdient im TLEV verantwortlich für gemacht haben. den gesamten Meisterschafts- Eine Übersicht über die Funktionen und betrieb. Aktivitäten von Karl Rosenberger im Ver- 1987 bis 1993 war er als lauf der letzten 26 Jahre lässt keinen Zwei- Jugendfachwart im BÖE ver- fel daran, dass er diese Kriterien mehr als antwortlich für die Österreichi- erfüllt. schen Jugendmeisterschaften sowie für das Friedrichslinde und hat dort auch 22 Jahre Nationalteam der Jugend U 18 und Junio- im Ausschuss mitgearbeitet. Seit 1981 ist Zunächst aber einige persönliche ren U 23. er außerdem aktiv bei der Bergwacht und Daten: Seit 1993 ist er Herrenfachwart im BÖE, seit 1992 Einsatzstellenleiter. Auch im Karl wurde am 21. 03. 1944 in St. Va- und damit verantwortlich für die Staats- Kultur- und Umweltbereich hat ihm sein lentin, Niederösterreich geboren, wo er meisterschaften der Herren sowie für das Engagement schon einige Ehrungen ein- auch Volks- und Hauptschule absolvierte. Nationalteam der Herren, außerdem ist er gebracht: Silbernes Ehrenzeichen des Ti- Anschließend besuchte er die Bundes- noch Stellvertreter des Bundeskapitäns. roler Sängerverbandes, Ehrenzeichen in gewerbeschule, Höhere Abteilung für Seit 1995 ist er zusätzlich Delegierter Gold des Männerchores Friedrichslinde Hochbau, und maturierte im Juni 1963. Österreichs in der Technischen Kommis- Inzing, Abzeichen für besondere Verdien- Beruflich war er bei der ARGE sion der IFE und bei den jährlichen Kon- ste der Tiroler Bergwacht, Landesleitung. Kaunertalkraftwerk, bei den Baufirmen gressen der IFE. Diese Funktionen führ- Trotzdem bleibt Karl auch noch Zeit für Innerebner & Mayer/Innsbruck und Ing. ten ihn u.a. zweimal nach Kanada, einmal seine Hobbys – sein Garten, Schwimmen Heinz Schärmer/Inzing tätig. Seit 1971 ar- nach Australien und unzählige Male in eu- und das Renovieren von Oldtimer-Trakto- beitet er im Amt der Tiroler Landesregie- ropäische Länder. ren. rung, dienstzugeteilt zur TILAK als Pro- Sein Einsatz brachte ihm schon bisher jektleiter. etliche Ehrungen ein (TLEV-Ehrennadel Die DZ gratuliert ihm zum Tiroler Sport- Seit 1964 ist er in Inzing wohnhaft – wie mit Vollkranz in Gold, Ehrennadel mit ehrenzeichen und wünscht ihm weiterhin so viele hat auch ihn seine Frau nach Inzing bronzenem Kranz und Bundesehrennadel Spaß und viel Kraft und Ausdauer für sei- geholt. Er ist verheiratet, hat 2 Kinder und des BÖE, Ehrenzeichen in Gold der Uni- nen Einsatz für die Allgemeinheit. 3 Enkelkinder. on Österreich). Seine Laufbahn als Sportfunktionär be- Neben seinen gann Karl 1977, als er der Sportunion Funktionen im Eis- Inzing, Sektion Eis- und Stocksport, bei- und Stocksport ist trat, wo er 18 Jahre Sektionsleiter war. Im Karl Gründungsmit- Eis- und Stocksport entfaltete er dann eine glied des Sport-Bil- Fülle von Aktivitäten: lard-Clubs Inzing alon aliah 1978 C–Schiedsricher im und seit 1989 Ehren- Kosmetik und Fußpflege Tiroler Landes- Eis- und Stocksportverband mitglied. Öffnungszeiten: Mo - Di 8.30 - 14.00 (TLEV) Karls Interessen S MiD - Do 8.30 - 12.00 1981 B–Schiedsrichter im gehen aber über den Fr 8.30 - 17.00 Bund Österreichischer Eis- und Stock- Sport hinaus: so singt und nach Terminvereinbarung sportler (BÖE) er seit 1970 beim Hauptstrasse 14a, 6401 Inzing seit 1987 A–Schiedsrichter in der In- Männerchor Tel.: 05238/86 327 oder 0664/13 11 646

16 DORFzeitung 2/03 Sonderbeilage Salzstraße Die Salzstrasse Ein Bericht anlässlich des 700-Jahr-Jubiläums der Stadterhebung von Inzing liegt an der Salzstraße, davon zeugt auch noch die Benennung eines Stückes der Straße, die, von Richtung Zirl kommend, durch unser Dorf weiter über Hatting, Polling, , Oberhofen, Pfaffenhofen nach Telfs führt. Viel mehr ist nicht von der damaligen Bedeutung der Durchfuhr dieses begehrten und wichtigen Rohstoffes geblieben. Das Jubiläum von Hall bietet daher einen guten Anlass, einen nicht unwesentlichen Teil unserer Dorfgeschichte wieder in Erinnerung zu rufen. Georg Oberthanner

Die Bedeutung des Brixen wurde zur Gänze von der Saline Haller Salzes für Tirol in Hall abgedeckt. Durch die gute Qua- lität wurde das Tiroler Salz auch immer Der Name „Hall“ (westgerman. Ur- mehr zu einem begehrten Exportartikel. sprung, bedeutet soviel wie „Salzpfan- So führte der Salzhandel von Hall über den Brenner nach Bozen wurde ne“ oder auch „Saline“) deutet schon z.B. an den Bodensee, in die Schweiz der Untere Weg genannt. auf das Vorhandensein einer Salz- oder bis nach Mailand. Salzimporte, wie Der Obere Weg führte von Reutte lagerstätte hin. Die Abbaustellen des von Reichenhall oder Hallein, nach Ti- über den Fernpass nach Imst, Landeck, „weißen Goldes“ befanden sich weni- rol waren verboten. Daher war der Tiro- Reschen und über den Vintschgau ge Kilometer nördlich der Stadt im ler Salzhandel zuerst unter den Tiroler ebenfalls nach Bozen. Landesfürsten, später Die Bedeutung dieser zwei wichtigen unter den österreichi- Straßenzüge war auch an den errichte- schen Habsburgern vom ten Niederlags- und Rodstätten, Zoll- 14. bis ins 19.Jahrhun- stellen und Straßenbauten an schwieri- dert eine bedeutende, gen Stellen, z.B. am Zirlerberg zu erken- gleichbleibende Größe nen. im Wirtschaftsleben. Ab Zwischen beiden genannten Straßen- dem Beginn des 19.Jahr- zügen bestanden schon früh mehrere hundert erfolgte, bedingt Verbindungsstraßen, von den eine, die durch politische Ent- laut einem Bericht von ca. 1600 auch scheidungen in Europa, sogenannte „mittlere“ oder „Mitter- die auch habsburgische Straße“ genannt wurde, im mittleren Länder betrafen, ein Ver- Inntal von Nassereith über Telfs nach lust von Absatzmärkten Zirl führte. Gemeint war die Straße auf und ein langsamer, aber der linken Innseite (flußabwärts gese- stetiger Rückgang des Ansicht von Hall 1556 hen), die hauptsächlich dem Post- und Salzhandels. Dieser Nie- Personenverkehr (in geringerem Aus- dergang setzte sich auch maß dem Warenverkehr) vorbehalten Halltal. Eine erstmalige Nennung einer im 20.Jahrhundert fort, und aus gewesen sein dürfte. Das entsprechen- Salzsiedeanlage in Hall stammt aus Rentabilitätsgründen wurde die Saline de Straßenstück von Telfs bis Zirl auf dem Jahr 1256. Im Jahr 1281 gelangte Hall 1967 geschlossen. der rechten Seite des Inn, das haupt- die Saline in den Besitz des Grafen sächlich für den Warenverkehr diente, Meinhard II. von Tirol-Görz. Der Tiro- Die Verkehrswege des Salz- wird auch heute noch als Salzstraße be- ler Landesfürst ließ die Saline in Hall transportes: zeichnet. groß ausbauen. Das Bevölkerungs- und Für einen Posttransport von Telfs bis Wirtschaftswachstum des Hoch- Der Transport auf der Straße Zirl benötigte man im Jahr 1848 eine mittelalters führte zu einem starken An- Stunde, für einen Waren- oder Salz- stieg des Salzbedarfes. Salz diente zur Der älteste Ort im Inntal, für welchen transport fast 4 Stunden. Tierfütterung, zur Verwertung und zum sich eine verkehrswirtschaftliche Ent- Eine große Rolle spielte natürlich Haltbarmachen von Produkten, so z.B. wicklung nachweisen lässt (1180), ist immer der Straßenzustand. Dass dieser in Ermangelung von Kühl- Innsbruck. Hall ist in seiner Entwicklung oftmals nicht der beste war, beweisen möglichkeiten zum Einpökeln von als Verkehrsstätte etwa hundert Jahre Berichte aus dem Mittelalter. Jörg Fleisch oder zum Konservieren von jünger als Innsbruck. Um 1280 wird es Kölderer aus Inzing, der neben seinen Butter. Auch in immer mehr gewerbli- erstmals als Ort mit Marktrecht erwähnt, Aufgaben als Hofmaler später auch für chen Techniken, wie z.B. der Käseher- 1303 zur Stadt erhoben. Obwohl Hall die Instandhaltung von Burgen und stellung kam Salz immer öfter als wich- damals nur zwei Stunden von Innsbruck Straßen zuständig war, beklagte sich tiger Hilfsstoff zum Einsatz. entfernt lag, hatte es einen, den Weg über in einem Bericht aus dem Jahr 1524, die Innsbruck etwas abschneidenden, Zu- Brenner- und Reschenstraße betreffend, Der Eigenbedarf der Grafschaft Ti- und Abgang zur Brennerstraße. Der Weg über die „bösen Weg“ auf verschiede- rol sowie der Fürstentümer Trient und durch das Wipptal für die Transporte nen Strecken derselben. Kölderer er- 2/03 DORFzeitungDorfzeitung Inzing 2/2003 1717 Sonderbeilage Salzstraße

wähnt an technischen (Enterbach) häuften Schutt- Einzelheiten das kegel auf und engten den Inn Beschütten und Pflastern ein. So wurde der Inn bei Zirl (vermutlich nur im Orts- von Schloss- und Ehnbach an bereich) der Fahrbahn, den südlichen Hang gedrückt Aus- und Abkehren der und brachte dadurch die Wässer oder auch Fels- Schottermassen des „Reißen- arbeiten und den Bau von den Ranggen“ ins Rutschen Mauern. Der Transport von und machte die Straße, die Salz wurde von vorbeiführte, auch für die Rodfuhrleuten mit Pferd Warentransporte unpassier- und Wagen im Sommer, im bar. Der Name Ranggen Winter auch mit Schlitten lässt sich vom Verb ranken betrieben. “Rod“ bedeutet oder ranggen herleiten: Reihe und bezieht sich auf sich unruhig hin und her die Reihenfolge, mit der bewegen, sich dehnen, die einzelnen Fuhrwerks- Warentransport im Gebirge strecken. Dieser Straßenab- besitzer die Transporte zur schnitt war berüchtigt und jeweils nächsten nach Telfs herausgegeben. Hier werden kommt auch in der histori- Rodstation unverzüglich durchführen auch die Rodfuhrleute von Inzing er- schen Literatur immer wieder vor. Wie mussten. Um Streitigkeiten z.B. zwi- wähnt, die mit den anderen Gemeinden mir die Chronistin von Ranggen, Frau schen den Rodfuhrleuten und den des östlichen Teiles des Gerichtes Anna Rathgeb schilderte, dürften bei Schiffsfuhrleuten zu vermeiden, wurde Hörtenberg 1/3 der Fuhren erhielten, die Hangrutschungen (Vermurungen) am von der Regierung eine umfangreiche nicht in den Salzstädeln von Zirl und „Reißenden Ranggen“ die Salz- Rodordnung über die Salzrod von Hall Telfs eingelagert wurden. transporte von Kematen über den alten Weg über den Eichberg (Waldteil hin- Der „Reißen- ter Schloss Ferklehen) und Itzlranggen de Ranggen“ nach Ranggen, in dem sich auch eine Zollstation befand (beim Heute noch Schmiedelerhaus, mind. seit 1521), um- als „Reißen“ in geleitet worden sein. Das Salz dürfte der Region be- dann seinen Weg nach Inzing über die kannt und als Rangger Gasse genommen haben. Auf Engstelle zwi- meine Bedenken, dass der Weg für schen der schwere Fuhren nicht geeignet gewesen Industriezone sein könnte, erzählte mir Frau Rathgeb, Zirl und Unter- dass z.B der Mittermüller Schorsch bis perfuß lange bei Mitte der Dreißiger-Jahre über die den Autofahrern Rangger Gasse Korn, Mehl und Bau- beider Richtun- waren mit Pferd oder Ochs und Wagen gen gefürchtet, nach Ranggen gebracht hatte. In den stellten die Dreißiger-Jahren wurden dann neue, Rutschungen bessere Straßen errichtet. Große Verän- des „Reißenden derungen an den Hängen des „Reißen- Ranggen“ durch den Ranggen“ gab es im Jahrhunderte bis späten19.Jahrhundert durch den Bau heute oft ein un- der Arlbergbahn, die Gefährlichkeit hat überwindliches er aber bis heute behalten. Erst vor kur- und gefährliches zem konnte eine sehr aufwendige und Hindernis dar. langwierige Verbauung zum Schutz der Der Fluß- Auto- und Bahnfahrer beim „Reißenden verlauf des Inn Ranggen“ abgeschlossen werden. war früher ein ganz anderer Zirl, wichtiger Zoll- und Lagerort (ungezähmter) sowie Schnittstelle des Verkehrs und zufließende Bäche, wie Als Ausgangspunkt der „alten Salz- Schlossbach, straße“ kann die Zirler Innbrücke be- Ehnbach oder zeichnet werden. Eine Brücke bei Zirl Quelle: Johann Martin Gumpp d.Ä.: „Mappa oder Land auch der wurde erstmals 1480 gebaut, wozu auch Karten aller Berg-Thäller“ 1:65.000 Ende 17.Jh. Hundsbach die Gemeinden Inzing und Hatting bei- 18 ter zu Hörtenberg, durch Fürsprache des Ritters Parzival v. Weineck zu Fragen- stein, im Jahre 1399, in einem Streit mit dem Zoller zu Inzing, dass die Zirler für eigen Hab und Gut keinen Zoll zu zah- len hätten. Der Zollturm hatte stattliche Ausmaße und war sehr wehrhaft ausge- führt. Er befand sich an der Stelle des heutigen Wohnhauses Salzstraße Nr. 5. Da der Turm, nachdem er seine Aufga- be als Zollstation verloren hatte, baulich Haus Salzstraße 5, ugefähr an dieser in das später errichtete Bauernhaus der Stelle stand der Inzinger Zollturm Familie Wanner,damals Salzstraße 45, Fotos: geo integriert wurde (in der Folge dann vor einigen Jahren ersetzt durch das oben er- ße des Zollturmes erinnern. Er dürfte wähnte Wohnhaus) können sich auch etwa 7 m Höhe gehabt haben und die heute noch Mitglieder der Familie Wände aus Bachsteinen dürften eine Wanner an die wahrscheinlichen Ausma- Stärke von ca. 1,50 (nach oben schmä- ler) gehabt haben. Im unteren Bereich Murenabgang beim des Zollturmes waren auch Reißenden Ranggen Schießscharten (je 1 nach Norden und Süden, je 2 nach Westen und tragen mussten. Vor 50 Jahren Osten) angebracht. Ein längerer war in Zirl noch der Ausdruck Gang (vielleicht ein Fluchtgang) „Salzstadel“ für ein kleines Ge- führte Richtung Norden. Die Salz- fuhren durch unser Dorf hatten bäude gegenüber dem Gasthof Zimmer Zimmer Brücke geläufig. Der fensterlose mit Fenster nach Süden mit Fenster nach Süden auch nachweisbare Geschäftsbe- Bau mit Ein- und Ausfahrten an ziehungen zwischen Inzingern und den Stirnseiten wurde 1956 an die der Stadt Hall zur Folge. Auch Tiwag verkauft. Der eigentliche Schmiede und ein Wagner werden große Salzstadel, der aus Holz Zimmer vermutlich die Küche erwähnt, was auf eine Ausrichtung gebaut war, stand am linken Inn- mit Fenster nach Süden der Gewerbe in Richtung Trans- ufer, knapp unterhalb der Inn- portwesen hinweist. brücke. 1858 wurde er abgebro- Kamin chen, dem Grundstück aber ist der Name geblieben. Zirl hatte als Erdgeschoss- Der Flaurlinger Salzstadel Schnittpunkt der Verkehrswege später Keller und durch die Brücke sowie Vielen ist der Gasthof „Golde- durch eine Lände (Landestelle) ner Adler“ in Flaurling ein Begriff. für die Flußschifffahrt große Be- In früheren Zeiten war er auch deutung nicht nur im Salz- eine Austauschstation, an der stets transportwesen. In Zirl befand frische Pferde für Reisende, sich auch eine Zollstätte, die Salzstrasse Transporte u.a. bereitgestellt wur- durch 2 Jahrhunderte den den. Beim „Goldenen Adler“ be- Schlossherren auf Fragenstein fand sich damals auch die Salz- GRUNDRISS niederlage. Das Salz wurde auf übertragen war. Vielfach wurden Eingang vermutlich der Salzstraße, die damals (Anm.: die Zölle vom Landesfürsten ver- Fluchtgang ehemaliger Keller auch) von der Poststraße in Zirl pachtet und verpfändet. die eingezeichneten Schussscharten des Hauses Inzing abzweigte und über die Dörfer waren etwa 1m über dem Boden Salzstrasse 45 Die Zollstation in Inzing angebracht. Inzing, Hatting, Polling, Flaurling Mauerwerk ca. und Pfaffenhofen nach Telfs führ- Die Salztransporte kamen also ca. 6,50m Der Fussboden war lehm- 1,50m dick - war aus te, transportiert. In Flaurling wur- entweder über Zirl oder über gestampft. Der Raum etwa Bachsteinen de dann das Salz für die umliegen- 2,70m hoch und mit gehackten Kematen, Unterperfuß, könnten gefertigt. den Dörfer verteilt. Der sich im Lärchenbohlen abgedeckt. aber auch bei Unpassierbarkeit Besitz des Gasthofes befindliche des „Reißenden Ranggen“ über Salzstadel lag dem „Goldenen Ad- den Ort Ranggen nach Inzing ge- viereckiger Ausstieg ler“ gegenüber auf der anderen kommen sein. In unserem Dorf 1,50m über dem Boden Straßenseite. Im Jahr 1956/57 befand sich eine in Schriftstücken Zollturm in Inzing, Grundriss ehemaliger Keller wurde der obere Teil dieses Sta- mehrfach erwähnte Zollstation. des Hauses Inzing Salzstr. 45 dels abgebrochen und ein Wohn- So entschied z.B. Jörge, der Rich- Zeichnungen: Johann Wanner haus dar- 1 9 1 s u a 19 gebaut. Der Sonderbeilage Salzstraße

Schiffsritt (Gravierung auf Zinnkrug)

ehemalige Salzstadel war ca. 17 m Telfs in zwei Richtungen weiter: nach züge mit 20 oder mehr vorgespannten lang und ca. 5 m breit. Die steinum- Nassereith-Fernpass und nach Silz- Pferden zogen bei günstigem Wasser- rahmte Tür war durch eine Eisentür ge- Landeck. stand innaufwärts. Die Pferde schritten schützt, ebenso waren die Fenster stein- bei niedrigem Wasserstand, von umrahmt sowie mit Gittern geschützt. Der Transport auf dem Wasser Rossknechten geritten und angetrieben, Der Salzstadel in Flaurling könnte von im seichten Wasser. War dies nicht mög- der Mitte des 14.Jahrhunderts bis zur Er- Die Schifffahrt auf dem Inn war seit lich, gab es eigene Uferpfade, die auch bauung des großen Salzstadels 1669 in dem frühesten Mittelalter bis in die er- öfters die Seite wechselten. Es war für Telfs als solcher gedient haben, viel- ste Hälfte des 19. Jahrhunderts für die die Rossknechte und Pferde sicher kei- leicht aber auch länger. Beförderung von Personen und Fracht- ne leichte Aufgabe, die oft schwere gütern aller Art, insbesondere von Salz Fracht von Hall bis Telfs zu bringen. Das und Holz, von großer Bedeutung. Bevor- Salz wurde in großen Säcken oder Fäs- Telfs war ebenso wie Zirl ein bedeu- zugt wurde der schnellere und billigere sern verladen, ein Fass Salz wog bis zu tender Ort für den Salztransport und Wasserweg auch oft wegen der schlech- 250 kg, ein Sack bis zu 150 Kilo. Bis zu -handel ten Straßenzustände. Von Hall, dem 40.000 Fässer wurden durch Schiffe Hauptschiffsplatz in Tirol, fuhren inn- jährlich innaufwärts transportiert. Dank seiner Lage am schiffbaren Inn abwärts die größeren Plätten. Die Fracht In den Salzstädeln von Zirl und Telfs (Telfs hatte eine Lände) und auch an den innaufwärts beförderten die kleineren wurde von den sogenannten „Salz- Wegteilungen hatte Telfs schon früh gro- Traunzillen (nach der Traun in OÖ, auch faktoren“ dann eingelagert. Dieses Amt ße Bedeutung im mittleren Inntal. Telfs einem alten Salzschifffahrtsgewässer hatte in Zirl über viele Jahre die Fami- gehörte zur Herrschaft Hörtenberg. Es benannt), die einen geringeren Tiefgang lie Witting inne. gab einen Salzstadel, einen Stadel- (ca. 1,20 m) hatten. In Telfs, wo sich ein größerer Boots- meister und einen Zöllner, der für den Die meist an der Lände Angath im Ti- anlegeplatz befand, endete der soge- Brückenzoll zuständig war. Eine Brü- roler Unterinntal von den sogannnten nannte „Schiffsritt“. Dieser Schiffsritt cke in Telfs wurde ungefähr zum glei- „Schiffsschoppern“ gebauten Zillen wur- verlief auf der rechten, also auf Inzinger chen Zeitpunkt wie in Zirl errichtet (ca. den flußaufwärts von bis zu drei Pfer- Innseite. Benötigt wurde dafür meist ein 1480). Die Salzfracht ging dann von den gezogen, aber auch längere Schiffs- breiterer Grundstreifen, was oft zu Aus- einandersetzungen mit den Grundeigen- tümern führte. Es sind mir allerdings kei- ne Quellen bekannt, die solche mögli- chen Auseinandersetzungen mit Inzingern nachweisen könnten. Ein wei- terer größerer Anlageplatz befand sich auch in Zirl. Von Innsbruck bis Zirl brauchte man für diese Transporte durchschnittlich einen Tag, nach Telfs zwei Tage. Die Rückfahrt erfolgte ent- weder mit oder ohne Fracht, aber auch Personen wurden befördert. Weiters wurde die Saline mit Brennholz aus dem Oberland versorgt, das als Floßfracht z.B. von Mötz, aber auch , Zirl und Dirschenbach aus nach Hall ging.

Quellen (Text und Fotos):Klaus Brandstätter: Inzing im späten Mittelalter, Schlern-Schriften 108, 112, 212, Vierteljahrsschrift für Socialgeschichte Bd.3, Tiroler Heimatblätter 1934, 1947, Der Salzstadel in Flaurling (Salzstraße) 1985, 1999, Staffler: Tirol u. Vlbg. 1848, 2020 Dorfzeitung Inzing 2/2003 DORFzeitung 2/03 Ein großes Fest der Familie Schatz

Wissen Sie eigent- lich, dass in unserem schönen Schwimm- bad jeweils Montag, Mitt- woch und Freitag von 10:00 bis ca. 10:30 Uhr Wasser- Gymnastik für alle interessierten Bade- gäste gemacht wird? (Geht auch an Land, wer keine nas- sen Füße haben möchte!) Der Stammbaum der Fam. Schatz Foto: Josef Wimmer Gratis-Service der TSU-Damen- (geo). Nach einer Idee von Adele und der Familie waren der Einladung bei präch- gymnastik INZING. Peter Schatz, Bernadette Ernst und Bern- tigem Wetter gefolgt und einem stimmungs- hard Mayer wurde am 24. Mai ein großes, vollen Fest stand nichts mehr im Wege. besonderes Familienfest im Garten der bei- Nach einer humorvollen Eröffnungsrede den Erstgenannten in der Kohlstatt gefei- von Organisator Peter Schatz folgte einer ert. Partyzelte waren aufgestellt und die der Höhepunkte des Abends: Die Enthül- Wände an der Außenfassade des Hauses mit lung eines mehrere Quadratmeter großen großen Fotos von Familienvorfahren, z.B. Familienstammbaumes durch Hubert von Josef Schatz (der ein Sägewerk besaß, Schatz und Tilly Mayer. Die dazu erforder- daher stammt auch der Hausname Sogeler), liche Familienforschung hatte Adele Schatz geschmückt. Mit diesem Hausnamen iden- geleistet, was bei der Größe und den vie- tifizieren sich heute noch viele der Famili- len Verzweigungen der Familie sicher kei- enmitglieder und bezeichnen sich mit Stolz ne Kleinigkeit war, gemalt wurde der als Sogeler. Stammbaum von Ewald Mayer. Anschlie- ßend wurde zünftig gefeiert und auch die Übungsleiterin Evelin Liussi Die Einladung ging an die Nachkommen musikalische Unterhaltung konnte aus- Foto: privat von Paul und Katharina Schatz und an Willi schließlich durch Familienmitglieder ge- Schatz und Kinder. Zirka 100 Mitglieder staltet werden. Sommer-Silbenrätsel von Erna Fink

Die Anfangsbuchstaben dieses Rätsels nennen einen Liedanfang, wenn man so „durch Wald und Feld zieht“ halli-hallo. a – ab - an – är – aus – bend – del – dok – e – ein – en – füß – fuß – ge – gel – ger – ger – he – hoc – kehr – ker - ko – köpfl – laub – ler – marsch – mit – nen – nest – rot – päck – per – platz – rang – rast – ruck – sack – sack – send – sicht – son – schlaf – schu – schutz – tau – ter – ter – tor – turn – um – un – ur – weiß – welt – zi 1. anderes Wort für Start 10. etwas für die Nacht 19. Alpenblume 2. sie ist um uns 11. der braucht viele Schuhe 20. unser Hausberg 3. ohne ihn gibt’s „Brand“ 12. den lassen wir zuhause 21. ein Wanderer ist das nicht 4. sollte nicht zu schwer sein 13. Die Natur wird der beste sein 5. Rückenbeutel 14. nicht geeignet zum Bergklettern 6. Panorama 15. macht man in der Hütte Auflösung des End-Winter- 7. Ferienzeit 16. Berg bei Inzing Silbenrätsels: 8. Alpenblume 17. ... gut Wetter-Bot‘ am 21.März ist auch die „Tag- und 9. hier macht man Pause 18. Ort bei Inzing Nachtgleiche“

2/03 DORFzeitung 21 Gesellschaft Sozial- und Gesundheitssprengel Inzing - Hatting - Polling 6401 Inzing,Kirchgasse 3a Tel, Fax: 05238-87540, Mobiltel: 0676-6805982 Öffnungszeiten: MO, MI u. FR von 8.00 bis 11.00

Kinder in der Ferienerlebniswoche 2002 Foto: Sozialsprengel Schwimmkurs für Kinder – I. Anfänger / II. Leicht Fortgeschrittene Neu: Sportwoche für10 bis 14-jährige Ab Montag, dem 14.07.2003 bietet Mag Roman Gadner einen Du bist sportbegeistert, zwischen 10 und 14 Jahre alt und möch- Schwimmkurs für Kinder ab 4 Jahren an. test dich auch einmal im Klettern üben? Dann wirst du von dieser Ort: Schwimmbad Inzing bzw. bei Schlechtwetter Hallenbad Telfs Sportwoche begeistert sein! Gruppeneinteilung Montag, 14.07.2003, 10:00 Uhr Termin: 04.08. bis 08.08.2003 Kosten: ca. € 45,— pro Kind (exkl. Eintritt) Programm: Mo: Orientieren im Gelände mit Auskunft und Anmeldung: Sozial- und Gesundheitssprengel abschließedem Orientierungslauf Inzing-Hatting-Polling. Di: Juxwettkämpfe im Freigelände und im Schwimmbad Ferienerlebniswoche 2003 Mi-Fr: Klettern und andere Freizeit- Du bist Volksschüler, hast in Woche 31 noch nichts vor, Sport aktivitäten mit Übernachtung macht dir Spaß und du spielst gerne mit Freunden? Dann melde dich Leitung: Mag. Roman Gadner schnell für die Ferienerlebniswoche 2003 an, etliche Abenteuer war- Begrenzte Teilnehmerzahl! ten auf dich! Anmeldung: Sozial- und Gesundheitssprengel Termin: 28.07. bis 01.08.2003 Inzing-Hatting-Polling Leitung: Mag. Roman Gadner Anmeldung: Sozial- und Gesundheitssprengel Inzing-Hatting-Polling Sabine Haslwanter

Erstklassige Produkte vor Ort Direktvermarktung in INZING erntet Früchte. Bei der 2. Tiroler Speck- und Wurstprämierung der Landwirt- der Destillata, einer Beurteilung von Branntweinen aus aller Welt, schaftskammer gelang es der Familie Maizner vom Hof Schwei- je eine Medaille für seinen Birnen- und den Zwetschkenschnaps. zer am Inzingerberg, mit Dauerwurst und Karreespeck unter den prämierten Produkten zu landen. Die strenge Jury beurteilt Ein- Beide bäuerlichen Betriebe sind gute Beispiele für erfolgrei- reichungen aus ganz Tirol und vergibt Prädikate nur für die be- che Direktvermarktung erstklassiger landwirtschaftlicher Erzeug- sten Speck- und Wursterzeugnisse aus hofeigener Produktion. nisse. Unbedingt erwähnt gehört die tatkräftige Mitarbeit der Fa- milienmitglieder und besonders der beiden Ehefrauen, die in Pro- Ebenfalls von der Landwirtschaftskammer prämiert wurden duktion und Vertrieb wesentlich zum Erfolg beitragen. gleich zehn Edelbrände von Lambert Draxl und der Kirschlikör Sie erhalten die feinen Speck- und Wurstwaren der Familie seiner Frau Agnes. Bei den Schnäpsen handelt es sich um ver- Maizner und die Edelbrände der Familie Draxl jeden Freitag Nach- schiedene Äpfelbrände, mehrere Beerensorten und einen mittag im Bauernladen Inzing oder praktisch durchgehend direkt Zwetschkenbrand. Im Februar errang Lambert Draxl sogar bei ab Hof. (Siehe auch Einschaltung Bauernladen)

Familie Maizner – Hof Schweizer, Inzingerberg, Tel. 05238/88189 Familie Draxl, Weidach 1, 05238/88716 Speck und Wurstwaren, Frischfleisch Edelbrände, Liköre, Apfelsaft Fotos: privat 22 DORFzeitung 2/03 Kultur

Buchtipps

An dieser Stelle könnte man in jeder Ausgabe persönliche Wolf Haas: Das ewige Leben Lieblingsbücher vorstellen, und ich lade alle Interessierten dazu ein, ihre Buchtipps an die Dorfzeitung zu schicken. Ich Auch in diesem Roman ist der Titel doppeldeutig und der Er- gehe mit gutem Beispiel voran und präsentiere Ihnen zwei zählton ebenso dringlich wie leutselig, wie ihn Wolf Haas zu sei- Bücher für den Sommer, die man auch aus der Inzinger nem Markenzeichen gemacht hat. Er lässt seinen Erzähler in ei- Dorfbücherei ausleihen kann. ner stilisierten Umgangssprache Beobachtungen vortragen, so als Brigitte Scott würde er jemandem beim Bier seine Mutmaßungen anvertrauen. Diesmal lüftet Haas gegen Ende des Romans das gut gehütete Geheimnis um die Identität des Erzählers, was darauf schließen lässt, dass wir es hier wohl wirklich mit dem letzten der sechs Brenner-Krimis zu tun haben. Bewundernswert ist wie immer die sprachliche Raffinesse, mit der Haas aus Abschweifungen, Aus- lassungen und Wiederholungen eine spannende und komplexe Ge- schichte aufbaut. Was so locker klingt, ist das Ergebnis harter Arbeit. „Ich schreibe wie eine Wildsau und schaue nachher, was Irene Prugger: Nackte Helden mir gefällt“ beschrieb Haas einmal seine Methode und gesteht, dass er etwa dreimal so viel Text produziert wie die gedruckte „Geschichten von Frauen“ heißt es im Untertitel. Das sagt nicht Version enthält. Dazwischen liegen zahlreiche Überarbeitungen. mehr, als dass Frauen hier im Mittelpunkt stehen, und verdeckt Was das Lesepublikum letztendlich in die Hände bekommt, ent- die wichtige Rolle, die die Männer in den Gedanken und im Le- faltet trotz der oberflächlichen Behäbigkeit eine solche Sog- ben dieser Frauen spielen. Aussagekräftiger fand ich die Zeile, wirkung, dass man das Buch kaum noch weglegen kann. Detek- irgendwo im Buch, von der „Freiheit, die man besingen kann, aber tiv Brenner kehrt diesmal an seine Wurzeln zurück, nach Graz, nicht leben“. Irene Prugger schreibt mit feinem Gespür für Stim- wo er vor langer Zeit auf die Polizeischule ging. Zu Beginn des men und Stimmungen von Menschen und ihren Süchten, deren Romans begegnen wir ihm im Koma auf der Psychiatrie in stärkste die Sehn-Sucht ist, von Möglichkeitsformen, die man – Puntigam. Keine gute Ausgangssituation für die Aufklärung ei- und vor allem frau - sich zugesteht oder verkneift. Die Situatio- nes Verbrechens, aber Brenners Sturschädel überlebt den nen sind knapp skizziert und reichen vom Urlaub in Jesolo über Kopfschuss und erschließt nach mehreren Verwicklungen die Tat den Fasching in Tirol bis ins antike Griechenland. Sie erfahren samt Hintergründen. Durch die Rückführung Brenners an den durch die Überlegungen und Handlungen der Personen oft eine Beginn seiner Polizeikarriere verschafft sich der Autor Gelegen- überraschende Wendung oder kippen ins Fantastische. Die Texte heit, die Figur des Detektivs abzurunden, was sowohl KennerInnen sind z.T. sehr kurz, doch empfiehlt es sich, das Buch nicht auf der Brennerkrimis als auch neue LeserInnen erfreuen wird. Span- einmal zu verschlingen, sondern immer wieder innezuhalten und nende Handlung und interessante Einblicke in die Seele eines die Geschichten in sich nachklingen zu lassen. Ex-Polizisten – der perfekte Sommerkrimi.

Achtung geänderte Öffnungszeiten während der Sommerferien: Dienstag 17:00 bis 19:00 Uhr Freitag entfällt

Liederfrühstück der Chorgemeinschaft Inigazingo

(bs) Das Liederfrühstück der Chorgemeinschaft Inigazingo greens und sogar einem afrikanischen und einem indianischen hat inzwischen Tradition in Inzing. Heuer feierte der Chor da- Lied mit Trommelbegleitung. Recht lustig wurde auch das mit auch seinen 15jährigen Bestand, stimmkräftig unterstützt Ratespiel, bei dem es tolle Preise für die zu gewinnen gab, die vom Gastchor Allegro aus . Der liebevoll geschmück- die Gesamtlänge des Chors, also die Körpergröße aller Chor- te Mehrzwecksaal füllte sich bis auf den letzten Platz und die mitglieder zusammen, richtig einschätzten. Das Kopf-an-Kopf- Gäste konsumierten eifrig Kuchen und Kaffee, Würstl und Bier, Rennen wurde schließlich durch einen 2. Durchgang entschie- was wiederum der Chorkasse guttat, die im Mai die Teilnah- den, bei dem das Gewicht unseres größten Tenors, Otto me von Inigazingo an einem Chorfest in Venedig unterstützen Lindsberger, zu erraten war. sollte. Niemand konnte damals wissen, dass Otto nur 2 Monate Die beiden Chöre unterhielten das Publikum abwechselnd später nicht mehr unter uns sein würde. Wir vermissen ihn mit alten und neuen Liedern aus Österreich, Spirituals, Ever- sehr. 2/03 DORFzeitung 23 Kultur Die Orgel der Pfarrkirche Inzing

Geschichte der Inzinger Kirchenorgel: Wertes steht die Inzinger Kirchenorgel unter 1777 wurde unsere alte Pfarrkirche Denkmalschutz. mit Ausnahme des Kirchturms abgeris- 1866 reparierte der sen. Es ist anzunehmen, dass sie eine Orgelbauer Johann Orgel besaß. Der Historiker Fischnaler Weber aus Oberper- erwähnt, dass der Orgelbauer Anton fuß unsere Orgel. Fuchs aus bereits 1905 erfolgte die 1744(74?) in Inzing diese repariert habe. zweite Reparatur Der Kirchenneubau (1777 – 1779) er- durch den Orgelbau- forderte vermutlich auch eine neue Or- er Anton Behmamm gel, die den veränderten Größenverhält- aus Schwarzach in nissen (Klangvolumen) gewachsen war. Vorarlberg, die So wurde bei der bekannten Tiroler jedoch nicht den Orgelbauerfamilie Fuchs, der auch An- Erwartungen ent- ton Fuchs angehörte, eine Orgel in Auf- sprach. trag gegeben. Gebaut wurde die neue Im Ersten Weltkrieg Inzinger Kirchenorgel dann von Franz wurden Teile der Xaver Fuchs in den Jahren 1780 - Pfeifen aus Zinn für 1781. Er wurde am 9.Febr. 1739 in Mils Kriegszwecke bei Hall geboren und starb am 17 De- entfernt. zember 1803 in . Er war 1935 erhielt die Orgel auch Schulmeister und Landwirt in Gries ein elektrisches sowie Organist in Vinaders. Franz Xa- Gebläse; das „Orgel- ver Fuchs baute u.a. auch Kirchenorgeln treten“, meist von (Auswahl) in Mareit b. Sterzing, Ober- Schulburschen perfuß, Achenkirch, Dorf Tirol, Tartsch besorgt, fiel weg. (Vintschgau). 1955 baute Meister Aufgrund ihres großen historischen Johann Pircher aus Ansicht Inzinger Orgel Foto: Georg Oberthanner

Die Orgel – Königin der Instrumente Geschichte des Orgelbaues:

Vorläufer der Orgeln in frühester Zeit bekannte Große Orgel. verschiedenster Art ausgeübt, in modernen waren Aerophone (Panflöten - verschiede- Die Bestandteile der Großen Orgel: Das Balgsystemen wird durch einen Ventilator, ne Pfeifen unterschiedlicher Länge zusam- Pfeifenwerk (der klingende Teil der Orgel), mittels eines Elektromotors betrieben, die mengefügt, durch Wind bespielt). In anti- bestehend aus Lippenpfeifen und Zungen- notwendige Luft eingesogen und weitergetrie- ker Zeit wurde die Erfindung dem Griechen pfeifen (aus Holz oder Metall), die sich durch ben. In den Windläden (Holzkästen), auf Ktesibios um 246 v.Chr. zugeschrieben. Form (zylindrisch oder konisch) und Funkti- denen die Pfeifen jeder Höhe und jeden Nach der Verbreitung in der griechischen on unterscheiden. Die Pfeifenreihen werden Durchmessers aufgestellt sind, wird dann die und römischen Welt verschwand die Orgel Register genannt und tragen ihre Namen komprimierte Luft nach dem Willen des Spie- im Abendland zur Zeit der Völkerwande- meist nach traditionellen Instrumenten, denen lers in die von ihm gewünschten Pfeifen ver- rung, lebte aber im Oströmischen Reich und ihr Klang nachempfunden ist: z.B. Mundflöte, teilt. Die Elemente einer Windlade werden in der arabischen Welt weiter. Seit dem 8.Jh. Krummhorn, Oboe, Horn, Violine und viele durch zwei Mechanismen in Bewegung ver- verbreitete sich die Orgel in der ganzen andere mehr. Die Mechanik der Orgel: Die setzt: Durch die Registertraktur (Wahl der Christenheit, in Kathedralen, Abteien und Balganlage und die Windversorgung. Haupt- Klangfarben) und durch die auf die Ventile Kirchen. In der Geschichte der abendländi- problem des Orgelspiels war immer, ein Luft- wirkende Spieltraktur (Wahl der Noten). schen Orgel unterscheidet man drei Typen: reservoir bereitzustellen, das die Regelmäßig- Zu beiden Seiten der Klaviaturen befin- das Portativ (ein leicht tragbares, kleines keit von Luftfluß und Druck sicherstellte, den sich die Knöpfe und Griffe, die Register- Instrument), das Positiv (größer als das abhängig von den in der Orgel vorhandenen züge, die die verschiedenen Stimmen der Portativ, es umfasst mehr Register und ist Pfeifen. Über viele Jahrhunderte wurde die- Orgel zum Spiel vorbereiten. Will der Orga- schwieriger zu transportieren) und die uns ser Druck mittels Muskelkraft auf Blasbälge nist ein Register rufen, muss er den entspre-

24 DORFzeitung 2/03 Steinach mit Erfolg die Orgel um. ten der Pfeifenstöcke und Einlassen Quellen: Zahlenspiegel von Inzing, Domorganist Prof. Karl Koch dieser mit Lignal. Dorfbuch Franz Pisch / Ernst Pisch, bezeichnete dessen Arbeit als sauber 5. Einregulieren der Spielmechanik Bernard Sonaillon: Die Orgel, Egon und gewissenhaft. Das Instrument von Hauptwerk, Rückpositiv und Krauss: Die Orgeln Innsbrucks, umfasst nun im Hauptwerk 11, im Pedal. Orgelbauerlexikon Rückpositiv 7 und im Pedal 6 6. Sanieren der Spielanlage, wobei alle Register, dazu 1 Manual- und 2 elektrischen Teile (Heizung usw.) Pedalkoppeln. Im Positiv stehen 474 entfernt werden und ein Heizkörper Pfeifen. Beide Manuale (Hauptwerk unter der Orgelbank angebracht und Rückpositiv) umfassen 972 wird. Die Holzumrahmung wird Unsere Organisten Pfeifen, das Pedal 180 Pfeifen, das tischlerisch saniert. Die Register- (leider liegt keine vollständige Liste vor) sind insgesamt 1052 Stück. schilder werden durch handgeschrie- In den 90er-Jahren wurde erkennbar, bene Schilder ersetzt. dass eine Sanierung der Orgel ca. 50 7. Überprüfen und Abdichten der 1775 wird Ignaz Prenseisen als Jahre nach der letzten Reparatur Windanlage sowie allfällige Arbeiten Mesner und Organist ge- unbedingt wieder erforderlich ist. am Orgelgehäuse. nannt Im Jahr 2003 wird ein Kostenvoran- 8. Erneuern der Prospektpfeifen 1814 erwähnt Kurat Puecher in der schlag für die Reparatur der Orgel Prinzipal 8’ vom Hauptwerk. Kirchenchronik, dass Alois eingeholt. 9. Einbauen und Intonieren der einzel- Schretter den Mesner- und nen Register sowie Stimmen des Organistendienst übernahm. Es sind umfangreiche gesamten Orgelwerkes. 1839 folgt ihm Peter Paul Renovierungsarbeiten erforder- Die Kosten für die gesamten Arbeiten Schretter nach. lich: werden sich auf ca. € 35.800,— 1909 wird der Lehrer Johann 1. Ausbauen aller Pfeifen (1052 Stk.) (= ca. S 490.000,—) zuzüglich 20% Steiner aus Bruneck Orga- der 24 Register der Orgel. Mehrwertsteuer belaufen. nist und Chordirigent 2. Reinigen und Entstauben des 1931 tritt Lehrer Franz Pisch an Orgelinneren. Für die unbedingt notwendige Sanie- seine Stelle 3. Reinigen aller Pfeifen und Erneuern rung unserer wertvollen Kirchenorgel ist 1965 wird der Lehrer Hubert der durch den Holzwurm befallenen finanzielle Unterstützung durch Pfarre, Leitner Organist und irreparablen Pfeifen, hauptsäch- Gemeinde und Land Tirol erforderlich, 1991 folgt ihm der Lehrer Hans lich die der Flöte 8’ im Hauptwerk. gehofft wird auch auf Unterstützung Erler als derzeitiger Alle Holzpfeifen werden mit Lignal durch die Bevölkerung. Kirchenorganist nach gegen Holzwurmbefall eingelassen. 4. Überholen der Windladen, Abdich- Ein Bericht von Georg Oberthanner

chenden Registerzug betätigen. Für die folgreich fortgesetzt. • Die Orgeln der Pfarrkirchen Hall, ca. Spieltraktur ist ebenfalls eine komplizierte Derzeit befinden sich im Bundesland Ti- 1690 (50 Reg.), (48 Reg.), Mechanik erforderlich, da die Pfeifen sich rol ca. 450, in Südtirol ca. 400 Orgeln, da- Schwaz, ca. 1735, (65 Reg.), Dom zu nicht unmittelbar neben der Klaviatur befin- von stammen 36% aus der Zeit bis 1900. Brixen, ca. 1758, (47 Reg.) den und die Verbindung mittels Holzstäbchen zu den Windläden hergestellt werden muss. Wichtige historische und große Orgeln in Innsbruck und Tirol: Orgeln und Orgelbau in Tirol • Die Orgel der Hofkirche, Orgelbauer: Die Geschichte des Orgelbaues in Tirol Jörg Ebert 1558; diese Orgel ist die reicht weit zurück und nennt zahlreiche Mei- älteste im originalen Bau- und Klangzu- ster in verschiedenen Orten des Landes. Zen- stand wiederhergestellte Orgel nördlich trum des Orgelbaues war und ist aber das der Alpen Wipptal. Als wichtigster Ort zu erwähnen • Die Orgel der Silbernen Kapelle ist . (Hofburg), ca. 1570, Jörg Ebert Zwei Familien sind hier zu nennen, die • Die Chororgel der Stiftskirche Wilten, vom Ende des 17.Jh. bis ins 20.Jh. über zahl- ca. 165, Daniel Herz reiche Generationen den Orgelbau in Tirol • Die Prozessionsorgel aus Südtirol (im geprägt haben: die Familie Fuchs und die Volkskunstmuseum), ca. 1650 (?) Familie Reinisch. Von diesen Familien • Die Orgel der Pfarrkirche Vill, vermut- stammt eine große Anzahl der ältesten und lich aus d. Wipptaler Werkstätten, auch qualitätsvollsten Instrumente in unse- ca.1840 rem Land. Diese Tradition wird derzeit von • Die Orgel der Pfarrkirche Wilten, Presbyteriumsorgel von Jörg Ebert – Johann Pirchner, ebenfalls in Steinach, er- Basilika, Franz Reinisch d.J., 1892 älteste Orgel nördlich der Alpen

2/03 DORFzeitung 25 Kultur Das Orgelspiel – eine Aufgabe für Menschen mit Talent und Leidenschaft Was macht einen guten gespielt, die eigentliche Melo- Organisten aus? Hat Hans die in einer einfachen, klaren Erler seine Herkunft aus Linie. Das ist es wohl, was er der Orgelbauergemeinde meint, wenn er sagt, die Orgel Steinach am Brenner dazu stelle die Verbindung zwischen vorbestimmt? Fest steht, Erde und Himmel her. dass er schon als junger Neben der sonn- und feier- Bursch begann, das Orgel- täglichen Messe wird die Orgel spiel zu lernen und zwar bei Sterbegottesdiensten ge- im Rahmen einer kirchen- spielt, dazu kommt gelegent- musikalischen Ausbildung lich ein Kirchenkonzert. Dieses am Innsbrucker Konserva- erfordert monatelange Vorbe- torium, zu dem auch Diri- reitung, denn Hans Erler stellt gieren, Kompositions- hohe Anforderungen an sich. lehre, Liturgie, Liedaus- Trotz seiner Liebe zur Orgel wahl und vor allem das sieht er durchaus Vorteile in Improvisieren gehörten, gemischten Konzerten wie z.B. das Hans Erler mit großer dem mit der Chorgemeinschaft Freude und beachtlichem Inigazingo letzten Herbst, denn Können praktiziert. er gibt zu, ein reines Orgelkon- Seit 1991 ist er Organist zert ist nicht ganz einfach zum in Inzing, davor spielte er Zuhören. Wie viele Organisten aushilfsweise die Orgel in liebt er Bach ganz besonders, unseren Nachbargemein- kann aber auch romantischen den und war lange Zeit Komponisten und manchen musikalisch als Leiter des modernen einiges abgewinnen. Männerchors tätig. Die Seit 1998 hilft Gabi Schöch Arbeit mit dem Chor war regelmäßig an der Orgel aus sicher eine nützliche Er- und vertritt Hans Erler bei Be- fahrung, denn obwohl der darf. Jeden Samstag spielt sie Organist ein königliches außerdem die Orgel in Reith bei Soloinstrument spielt, ar- Seefeld. Sie kam über den Kir- beitet er doch eng mit dem chenchor als gestandene Frau Pfarrer und dem Kirchen- zur Orgel, spielt aber schon seit chor bei der Gestaltung der Hans Erler beim Orgelspielen Fotos: privat ihrer Kindheit Klavier. Auch sie Messen zusammen und liebt speziell Bach, daneben muss sich rasch auf neues Liedgut und spielt er auf dem 2. Manual, dazu ein andere Barockkomponisten wie Pachelbel Gelegenheitsmusik einstellen. Hans basso continuo mit dem Pedal, und dar- oder Buxtehude, aber auch Musik aus Erler betont daher, wie wichtig es ist, über schwebt, auf dem Hauptmanual dem 20. Jahrhundert wie die von Max Re- vom Blatt spielen zu kön- ger. nen. Überhaupt muss ein Hans Erler und Gabi Schöch Organist komplexe musi- freuen sich schon sehr auf die kalische Strukturen blitz- überfällige Renovierung der schnell erkennen, um sie Orgel, deren nobler Klang der- auf ein bis zwei Manualen zeit nicht ganz rein tönt und und (ohne sie zu sehen) deren Mechanik dringend über- mit den Pedalen umsetzen holt gehört. Wenn ein Kultur- zu können. Doch Hans gut wie unsere prächtige Erler schätzt gerade diese Inzinger Orgel instandgesetzt Herausforderung und wird, so ist das eine echte Be- zeigte am bekannten reicherung für die ganze Ge- Bachchoral „Wachet auf, meinde. Hoffentlich müssen ruft uns die Stimme“, was wir nicht mehr lange auf diese er meint: Die Begleitung, Verbesserungen warten. eine fröhliche, auf- und absteigende Melodie, Hans Erler Gabi Schöch Brigitte Scott

26 DORFzeitung 2/03 Inzinger Bauernladen Verein der Inzinger Bauern zur Förderung der Landwirtschaft jeden Freitag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Bauernprodukte direkt ab Hof

Achtung: Abenthung Othmar, Biobetrieb, Gruber Erwin, Jeden 1. Freitag im Monat Toblaten 25, Tel. 87669 Gigglberg 5, Tel. 88239 werden frische Krapfen und Blattln mit Kraut Kalb- und Rind-Mischpakete Eier aus Freilandhaltung. Jeden Freitag vor dem Bauernladen für Sie zubereitet. Zustellung möglich. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Draxl Lambert, Weidach 1, Tel. 88716 Haslwanter Johann, Bestellung Bauern-Büfett: Äpfel, verschiedene Edelbrände, Liköre, Apfelsaft Hauptstraße 16, Tel. 88042 Frau Martina Haslwanter und Frau Leni Gastl stellen auf Bestellung für Sie ein Bauern-Büfett ab 10 Personen Milch. zusammen. Anfragen unter Tel. 87589, Adresse: Hof Eiterer Gerlinde, Schindeltal 8, Tel. 88101 Kneisl Alois, Wir bieten an: Brot, Butter, Topfen. Salzstraße 10, Tel. 88168 • verschiedene Speck- und Wurstsorten wie Hauswürstl, Milch. Kaminwurzen, Frankfurter ... Gassler Oswald, • Spezialitäten wie Räucherschopf oder Verhackertes Hauptstraße 17, Tel. 88215 Kranebitter Josef, • Eier (von freilaufenden Hennen) und verschiedene Getreidearten Milch, Schnaps - Sortenreine Apfelbrände. Mühlweg 6, Tel. 88880 • erlesene Schnäpse Äpfel, Obstler, sortenreine Apfelbrände, Nusslikör • frisches Bauernbrot • eingelegter Schafkäse Gastl Josef, • Honig Hauptstraße 38, Tel. 87026 Löffler Franz, • Spinatknödel Lammfleisch küchenfertig zerlegt. Eben 10, Tel. 88889 • Kasnocken Rind- und Kalbfleisch in Mischpaketen ab 10 kg • Frischkäse Gastl Klaus, Biobetrieb und Hauswürste nach Vereinbarung. • Äpfel Toblaten 2, Tel. 87445 • eingelegter Knoblauch Milch, Dinkel, Roggen, Weizen, Frühkartoffel u. Maizner Hermann, • Marmelade Einlagerungskartoffel, Speise- u. Zierkürbis, Eben 6, Tel. 88189 • frische Räucherforellen Zuckermais. Kalb-Mischpakete, Wurst, Haus- und Grillwürstl. Verkauf im eigenen • frisches Gemüse Rind-Mischpakete, halbes Schwein auf Bestellung. Hofladen und im Bauernladen. • neu im Angebot:·frische Erdbeeren und frische Kartoffel Auf Bestellung: Gastl Walter, Biobetrieb, Prantl Otto, • Schön zusammengestellte Geschenkkörbe mit Inzinger Bauernprodukten Hube 2, Tel. 87002 Kohlstatt 29, Tel. 87449 • Wir vermitteln auf Anfrage Rind-, Schwein- und Kalbfleisch-Pakete Ab November Baby-Beef aus Mutterkuhhaltung, Milch • Telefonische Vorbestellungen werden von Agnes Maizner Tel. 05238 / 88189 (Baby-Beef ist Jungrindfleisch von Kälbern, die gerne entgegengenommen. ausschließlich mit Muttermilch u. Futter vom eigenen Wild Josef, Alle Produkte werden ausschließlich von Inzinger Bauern fachgerecht erzeugt Biobetrieb aufgezogen werden. Den Sommer Hauptstraße 6, Tel. 88210 und im Bauernladen für unsere Kunden angeboten. verbringen die Tiere auf der Alm.), Kartoffel Brennholz.

Ortsbauernobmann: GASTL Klaus Ortsbauernobmann-Stv: LÖFFLER Franz Inzing Mitglieder: GASTL Walter, Der heurige Herbst stand sowohl für die Draxl sowie Oswald Gaßler, die nach lang- HASLWANTER Andreas (Kassier), Bauern als auch für die Bäuerinnen und die jähriger Tätigkeit aus dem Ortsbauernrat aus- RAUCH Hermann, Jungbauern ganz im Zeichen von Neuwah- schieden. ZIEGLER Hannes (Schriftführer) len. Nach sechs Jahren wurde ein neuer Orts- Im Ortsbauernrat wurden Gastl Klaus, Vertreterin der Bäuerinnen: bauernrat und eine neue Ortsbäuerin, nach Löffler Franz, Gastl Walter, Haslwanter An- ABENTHUNG Christine drei Jahren ein neuer Ausschuss der dreas und Rauch Hermann an die Spitze ge- Vertreter der Jungbauernschaft: Jungbauernschaft gewählt. wählt. MAIZNER Georg, WALCH Julia, Wir danken den ausgeschiedenen Funk- Die Bäuerinnen wählten Abenthung Chri- GASTL Josef, HALLER Marlene tionärinnen und Funktionären für ihre wert- stine zur Ortsbäuerin und Haslwanter Mar- Vertreter der Land- und Forstarb.: volle Arbeit und danken im Namen der neu- tina zu ihrer Stellvertreterin. HURMANN Johann gewählten Vertreter für Euer Vertrauen. Ein Obmann der Jungbauern wurde Maizner Vertreter der Pensionisten: ganz besonderes Vergelt‘s Gott für ihren Ein- Georg, Ortsleiterin Walch Julia. ZIEGLER Peter-Paul satz gebührt Ortsbäurin Waltraud Prantl, dem Damit setzt sich der neue Ortsbauernrat Vertreter der Weichenden: ehemaligen Ortsbauernobmann Lambert aus folgenden Mitgliedern zusammen: RAUTH Alfred 2/03 DORFzeitung 27 Kultur ORF-Blasmusikpreis 2003 - Erfolg der MK-Inzing

Die umfangreiche und intensive Proben- und am 25. Mai in Langkampfen gin- arbeit der Musikkapelle Inzing wurde am gen in der Stufe A/B die Polizeimusik Inns- Beim Finale am 9. November 2003 in 4. Mai 2003 belohnt, und zwar durch einen bruck und die Musikkapelle Vomp als Sie- Innsbruck winkt den Siegern der Regional- Sieg in der Leistungsstufe C/D/E (mittel- ger hervor. In der Stufe C/D/E setzten sich tage nun ein Geldpreis sowie die Präsenta- schwierig bis sehr schwierig) beim die Stadtmusikkapelle Amras und die tion im ORF. Regionaltag Telfs im Rahmen des Muskikkapelle Anras durch. Rupert Leitner, Schriftführer Blasmusikpreises 2003. Dieser wurde vom Tiroler Blasmusikverband und dem ORF gemeinsam im Rathaussaal Telfs veranstal- tet. Die MK-Inzing konnte sich mit dem von Kapellmeister Florian Pranger zusammen- gestellten Programm • Olympioniken – Konzertmarsch von Sepp Tanzer • Flashing Winds von Jan Van der Roost • Auld Land Syne, Arr: Simone Mantia • Bulgarischer Tanz von Zbysek Bittmar • Verwehte Blumen von Florian Pranger gegen die Musikkapellen Landeck/ Perjen und Oberhofen behaupten und da- mit die Fahrkarte für die Teilnahme an der Endausscheidung am 9. November 2003 in Innsbruck gewinnen. Die Musikkapelle Inzing möchte sich bei all jenen bedanken, die dem Aufruf zur Mit- fahrt und Unterstützung trotz der schönen Foto: MK Inzing Witterung Folge geleistet haben und mit ihrem kräftig gespendeten Applaus in der Ergebnis im Detail: Kategorie „Publikumswertung“ das Errei- Kategorie: Maximalpunkte: erreichte Punkte chen der Höchstnote ermöglicht haben. Musik (Fach-Jury) 300 277,5 Publikumswertung 150 150 Sieger in der Stufe A/B wurde die Mu- Prominenten-Jury 150 145 sikkapelle Sautens. Zeit 50 50 Bei den Regionaltagen am 6. April in Gesamt: 650 622,5

„und kein Schluss ...“ Uraufführung eines Theaterstücks von Barbara Hundegger (bs) Die Inzinger Theaterfrau Margit finierten musikalischen Begleitung an äu- Pause würde die Intensität des Text- Drexel inszenierte im Innsbrucker Radio- ßerst kreativ eingesetzten Klangkörpern ly- gebildes zerstören, darum spielt Margit kulturhaus einen Text von Barbara rische Passagen, Fragen, Stimmungsbilder Drexel es in einem durch, wodurch der Hundegger „und kein schluss bleibt auf der beisteuert. Die Musik von Christine Abdel- Theaterabend zwar etwas kurz gerät, da- andern – nutte, nonne, lesbe – dreimal ra- Halim ist nicht nur faszinierend im Klang, für klingen die Worte noch lange im Kopf ten zählen bis drei“. Hinter diesem schwer- sie leistet einen unverzichtbaren Beitrag nach. fälligen Titel verbirgt sich ein hoch- zur Rhythmisierung und Strukturierung Zwei Besonderheiten am Rande seien poetischer Text. Dass er auch als Theater- des gesamten Stückes, was umso wichti- noch erwähnt: es war dies wahrscheinlich text funktioniert, verdankt er der musika- ger ist, als Hundegger einen dramatischen die erste Theaterproduktion, die in allen, lischen Durchstrukturierung auf zwei Ebe- Aufbau gar nicht erst versucht und auch auch technischen und organisatorischen nen, die von der Regie noch unterstrichen auf das Erzählen von Geschichten verzich- Aspekten ausschließlich von Frauen be- wird. Da sind einmal die drei Haupt- tet. Was bleibt, ist ein dichter Text, der ge- stritten wurde, und entsprechend der gestalten, die wie in Duetten und Soli zu schickt mit Auslassungen und Assoziatio- Frauenorientierung der Beteiligten und den zweit über die dritte und dann wieder ein- nen spielt, Wortfelder zu den drei Frauen- statistischen Einkommensverhältnissen zeln über ihre Lebenswelten reden. Und typen aufbaut und gleichzeitig hinter den waren die Eintrittspreise für Männer um da ist der vierstimmige Chor, der zur raf- Typen Frauenleben hervortreten lässt. Eine ein Drittel höher als die für Frauen. 28 DORFzeitung 2/03 ... „und oben wohnen Engel“ kleine Betrachtung von Erna Fink Ich dachte mir schon beim Lesen des kam so ei- Titels, dass es sich wohl nicht um die niges da- himmlischen Engel á la Raffael handeln zwischen wird! Und so vorausahnend waren vie- und natür- le Szenen in diesem Lustspiel von Jens lich auch Exler unter der Regie von Peter Schatz. die Liebe Wunderbar unsere Laienspieler, und Ver- kaum wiederzuerkennen durch eine wechslun- erstklassige Maske. Immer wieder auch gen bis ins Bemerkungen in unser Dorf verlagert, Kriminelle teilweise im Stegreif impulsiv gebracht, Das wie zum Beispiel bei einem herzhaften Bühnen- Fluch sich gleich beim anwesenden bild war Herrn Pfarrer zu entschuldigen! Das freundlich brachte immer wieder extra Lacher und und an- Beifall. sprechend, Der Inhalt des Stückes ist schnell er- der Beifall Armin Reinisch, Elisabeth Haslwanter, Thomas Moser und Peter Schatz zählt: es ging um eine Wohnungs- war spon- vermietung unten im Hause, und die En- tan und gels (2 Damen, die hoch oben wohnen) sehr herzlich! Drei fröhliche und gesel- DANKE! Und erfreut uns bald wie- wollten diese Wohnung mit verschiede- lige Abende, die uns die „Volksthea- der, denn Lachen ist immer noch die be- nen Tricks unbedingt mieten. Aber da ter-Gesellschaft Inzing“ bereitet hat. ste Medizin! Theaterabend im Inzinger Volksschulsaal von Bernhard Kammerlander

Als ich, wie so oft, während der letz- Herren Peter Schatz und Pepi Kaschtler laben sich die Auditoriumsmitglieder an ten paar Wochen durch Inzing in den Vordergrund. Die beiden Letzt- erwerbbaren Getränken.- Die Mimin ambuliere (auf deutsch: spaziere), fal- genannten waren und sind immer wie- Elisabeth Gstrein glänzt durch eine len mir häufig Plakate auf, auf welchen der passable Regieakrobaten. Hauptrolle. Ähnlich geht es der Darstel- die oben angeführte Theatervorstellung lerin Brigitte Maurer sowie den Akteu- publik gemacht wird. Im Gegensatz zu Ich sitze ab 20:00 Uhr im Theater- ren Peter Schatz und seinem Kollegen zeitgenössischen Theaterstücken (bei saal und sammle mich mental, voll Thomas Moser. Nachdem eventuelle denen sich Margit Drexel aktiv erweist) Freude auf den dargebotenen Schwank. Probleme mit Gelächter beim Publikum treten bei der Inzinger Volkbühne die Die Handlung dreht sich um Zwistig- gelöst worden sind, findet die heutige keiten Komödie ihren Ausklang damit, dass zweier der allgemeine Friede wieder hergestellt Wohn- ist. parteien. Die im oberen Um meine Stellungnahme abzurun- Stock den, erlaube ich mir, meine Meinung als wohnen- Ganzes wiederzugeben. Obwohl alle de ver- Darsteller „nur“ Laien sind, ist es ih- sucht tun- nen gelungen, Gelächter und Beifall lichst, die beim Publikum hervorzurufen. Ich unter ihr könnte mir in keiner Weise vorstellen, wohnen- den Platz irgendeines Darstellers einzu- de aus nehmen zu vermögen. Jeder der Schau- dem Haus spieler muss etliche Zivilcourage mit- zu ekeln. bringen.- Deshalb ziehe ich meinen Hut – Wäh- vor a l l en Darstellern und erlaube rend mir, ihnen allen zu danken und alles Gitti Haslwanter, Elisabeth Gstrein und Brigitte Maurer zweier Beste für weitere Volkstheaterauf- Fotos: Volkstheatergesellschaft Pausen führungen zu wünschen. 2/03 DORFzeitung 29 Vom Wandern

Kürzlich unterhielt ich mich mit einer Seniorin über die nun wieder „eröffne- te“ Wanderzeit und sie sagte mir, sie sei schon ewig lange nicht mehr gewandert. „Dafür war einfach keine Zeit, ich musste viel arbeiten!“ Wie schade, dachte ich, da hat sie viel schöne Erlebnisse versäumt und mir fielen gleich einige herrliche Begebenheiten mit Wandern wieder ein:

Wandern mit der Familie in die Nase geht und wie gesund das sein Wandern in den mittelrheinischen Ge- soll bei Schnupfen und so. Oft waren diese birgen (na ja, werden Sie lieber Leser Wanderungen mit Schiffs-Touren auf dem sagen:„Gebirge!?“ Aber hier in Tirol sind Rhein verbunden. Da war zum Beispiel die es die Alpen, die so herrlich hoch sind, aber besonders schöne Tour zu einem Märchen- zum Beispiel: der Berg Isel ist nur knapp wald mit allen möglichen Märchenszenen 100 m höher als der Talboden und man sagt und beweglichen Figuren. Bei Einwurf von das Wort BERG ja sogar zuerst!!! Mit sol- 10 Pfennnig kam der Wolf aus dem Ge- chen Höhenunterschieden können die deut- büsch oder die kleinen Ziegen wieder aus auf der Frau Hitt mögen, da wäre es wohl schen Mittelgebirge ganz leicht mithalten! dem Bauch der Mama! Wir konnten uns von still genug! Aber nein, war mein Einwand, So, das musste mal gesagt werden!) – Also, diesen Vorführungen nur ungern trennen, da hört man noch die Haller Straßenbahn Vater hatte einen schönen, knorrigen Spa- aber Vater klopfte dann mit dem Stock ein pfeifen! Nun, die gibt es schon lange nicht zierstock mit vielen Stocknägeln verziert. paarmal auf den Boden oder das Dach vom mehr und die Flieger und Hubschrauber tun Wenn er sonntags den an die Türe stellte, Knusperhäuschen, dann wurde es ernst mit das ihre! Mit der Stille ist es also nicht so wussten wir, es geht in Wald und Flur! Mit Weitergehen! einfach in den Bergen! Aber das schöne diesem Stock wurden Zweige herunterge- Bergerlebnis ist wohl kaum mit etwas an- zogen, um uns die Blätter oder Früchte zu „Im Wald im hellen Sonnenschein, derem vergleichbar! Ich habe einmal eine erklären. Mit ihm wurde im Ameisenhau- wenn alle Knospen springen, ganze Woche an einer Bergtour mit einer fen herumgestochert, um uns die aufgereg- da möchte‘ ich gerne mittendrein eins Zirler Familie mitmachen dürfen. Wir ka- ten Krabbler zu zeigen. Und ein Taschen- singen!“ Em. Geibel men erst am nächsten Wochenende wieder tuch wurde auf den Haufen gedrückt und ins Tal. Es ging hoch oben von Hütte zu wir mussten daran riechen, wie scharf das Wie wahr, mit dem Jugend-Singekreis Hütte, vom Rietzer Grieskogel bis zum war es immer besonders schön, im Wald Rosskogel. Es war überwältigend schön und eins zu singen! Es gab seinerzeit nicht vie- unvergesslich! Dreckig, verschwitzt, mit le Verkehrsmittel, und wenn wir wo zum hochgekrempelten Ärmeln und den staubi- Von der Fink ein paar kleine Mitsingen eingeladen waren, mussten ei- gen Bergschuhen stand ich dann in der nige Kilometer zu Fuß gemacht werden. Oft Maria-Theresien-Straße und wartete auf Wanderreime ging es dann durch den Wald und wir san- meinen Bus nach Hause. Es war Hochsom- gen aus voller Kehle und mit großer Be- mer und leicht bekleidete Mädchen mit geisterung! Später hat mich das Singen im Stöckelschuhen und fescher Kleidung fla- Wald – natürlich von Anderen – eher ge- nierten vorbei. Aber ich dachte nur: „Ihr stört! Machte man eine Wanderung durch wisst ja gar nicht, wo es schön ist! Ich wür- Wald und Flur, lauschte den Vögeln und de um Nichts heute mit euch tauschen!“ genoss die Stille – da kamen an der näch- Die Natur in ihrem schönen Kleid, sten Ecke so ein paar begeisterte Sänger Die alten Bergschuhe ladet ein zur Wanderzeit! daher! Na ja, ist ja nett und auch gleich Meine Bergschuhe von damals hab‘ ich Die festen Schuhe an den Füßen, wieder vorbei! Oh nein, an der nächsten heute noch immer, und so schöne Erleb- da kann man’s Wandern voll genießen! Ecke kommt der nächste „Gesangsverein“ nisse wie Wandern durch Almrosen am daher. Und wenn ich Ihnen erzähle, an ei- Ranggerköpfl oder oben auf dem Im Rucksack ein paar gute Sachen, nem Nachmittag sind es wohl an die fünf Patscherkofel den herrlichen Zirbenweg „Darbietungen“ in der Stille des Waldes! gehen, machen sie erst zum Vergnügen! auch die Rast soll ja Freude machen. Aber: „Böse Menschen haben keine Lie- Und schau’n wir dann ins Tal hinunter, der“, das tröstet ungemein, oder? Ein bis zweimal im Jahr kommen sie da wird die Seele wieder munter! zum „Einsatz“, und ich schlüpfe voll Vor- Alpenstille freude in sie hinein. Geht es auch nicht mehr Vergessen sind dann Eis und Schnee, Da ist die Stille in den Alpen schon an- lange und nicht mehr so steil und so schnell, und des Winters Ach und Weh! ders! Jedenfalls ist es zu anstrengend, berg- aber auf zu singen, da kommt höchstens ein Gip- „a bissl was geht alleweil“! In den Sinn kommen frohe Lieder! fel-Juchezer! Mein Mann meinte einmal, Probieren Sie’s doch auch mal wieder! ich würde sicher am liebsten eine Wohnung Berg Heil!

30 DORFzeitung 2/03 Chronik Menschen an die ich mich gerne erinnere Wiedenhäuserin Anna Jakubek die Blumenfreundin von Resi Steger Wenn ich mich an Fräulein Anna erinnere, sehe ich sie im Schretterweg zwischen ihren Blumen stehen, immer freundlich grüßend und voll Stolz, wenn man sie wegen der Blumenpracht lobte. Ihr Garten war ihr EIN und ALLES. Salat, Tomaten, Ge- würze usw. für den Eigenbedarf waren gut im Wuchs. Aber die Arbeiten in ihrem Garten, sowie auch vorher im Widumsgarten, musste ich machen, da sie dazu nicht gut imstande war. Gerne lud sie die Tischmütter der Erstkommunikanten zu einem Erdbeer- Verkosteler ein; die Mütter waren natürlich hoch erfreut und er- zählten das begeistert weiter. Im Widum hatte sie auch Hennen gehalten, und Hochwürden Pfar- rer Knabl wird wohl über die frischen Eier „a Gaudi“ gehabt haben. Zu Ostern wurden 30 bis 40 Eier gefärbelt und für die Ministranten hergerichtet, und der Herr Pfarrer tat noch was Österliches dazu. Als ihre Kräfte für die Widumsarbeit nicht mehr langten, ging sie in Pension und ist ganz ungern in den Schretterweg gezogen. Als sie sich aber eingewöhnt hatte, war der Garten ihr „Paradies auf Erden“! Fräulein Anni mit Matthias Gastl Foto: privat

Ein spätbronzezeitlicher Treibhammer aus Bronze aus Inzing Späte Bronzezeit: 1200 – 800 v. Chr. Die Vermutungen, dass es sich bei dem Fund um den älte- te des Werkzeuges ist schlitzartig perforiert (3 x 0,5 cm) und er- sten in unserem Dorf je gefundenen Gegenstand handeln fährt am Rücken eine kurze tüllenartige Erhöhung (Abb.). Reste könnte, haben sich bestätigt: Lesen Sie bitte folgenden Bericht von Holz in dieser Ausnehmung belegen eine Schaftvorrichtung, von Dr. Walter Leitner, ao. Univ.-Professor am Institut für Ur- die allerdings aufgrund der geringen Stärke als bruchgefährdet und Frühgeschichte an der Innsbrucker Universität. erscheint. Man kann deshalb davon ausgehen, dass mit diesem Hammergerät keine wuchtigen direkten Schläge vorgenommen wurden, sondern dieses Werkzeug einem Toreutiker (Bronze- schmied) als Zwischenstück für Treibarbeiten gedient hat und so einer Art indirektem Treibhammer entspricht. Formähnliche Gerätetypen sind selten. Die Variante mit tüllen- artiger Erhöhung ist vorerst ohne Vergleich. Der nächstgelegene vergleichbare Fund stammt aus einem vermutlichen Depot oder Treibhammer Foto Georg Oberthanner Grab in Domat-Ems, Kt. Graubünden, Schweiz (M. Primas, Die Im Winter 2002 gelangte auf Vermittlung von Herrn Georg Sicheln in Mitteleuropa I. Prähist. Bronzefunde XVIII / 2 [Mün- Oberthanner ein eigenartiges hammerähnliches Gerät zur Unter- chen 1986] 121 Taf. 143 A). Dieses Exemplar kommt dem Inzinger suchung an das Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universi- Fund aufgrund des geschlitzten Schaftloches sehr nahe, wird von tät Innsbruck. Das Stück stammt aus Inzing und wurde von Alois Margarita Primas allerdings als Amboss interpretiert. Die Fund- Kranebitter bei Umbauarbeiten im Kellerbereich des Bauernho- vergesellschaftung mit einer Sichel und einem oberständigen fes seines Bruders (Josef Kranebitter, Mühlweg 6) im Frühherbst Lappenbeil datieren die Hammerform in die späte Bronzezeit. 2000 gefunden. Das Objekt wurde als Einzelfund in ca. 3,5 m Aus entfernteren Regionen wie Oberitalien, Apulien und Sardi- Tiefe geborgen und dürfte sekundär gelagert gewesen sein, so nien sind vereinzelt funktionsähnliche Werkzeuge aus dieser Zeit dass uns weitere Fundzusammenhänge verschlossen bleiben bekannt.i müssen. Der vorliegende Treibhammer ist zunächst der erste Geräte- Das 373 Gramm schwere Gerät besteht aus Bronze, hat die fund dieser Art in Österreich. Eine genauere zeitliche Einordnung Form eines länglichen, leicht gekrümmten Quaders von 13,5 cm wird durch die Radiokarbonmessung (14C) des Schaftholzes er- Länge, 2,8 cm mittlerer Breite und 1,4 cm mittlerer Stärke (Abb.). folgen. Es ist nicht auszuschließen, dass ein vertieftes und weit- An einem Hammerarm lässt sich eine geringe Verjüngung fest- räumiges Formenstudium dieser Werkzeugklasse einen Typus oder stellen, und die Schmalenden erscheinen jeweils leicht stumpf eine Variante „Inzing“ vertretbar macht. verschlagen. Walter Leitner Die Oberfläche ist fast durchwegs von einer hellgrünen Patina Für Hinweise danke ich den Kollegen Jürg Rageth überzogen und zeigt großschuppige Korrosionsspuren. Die Mit- (Haldenstein) und Lothar Sperber (Speyer). 2/03 DORFzeitung 31 Vereine Bunter Abend: Am 26.04.03 fand der legendäre Bunte Abend der Katholi- schen Jungschar Inzing statt. Wir freuen uns, dass derart viele Eltern, Verwandte, Bekannte und Freunde Zeit gefunden haben, dabei zu sein. Mit viel Begeisterung haben die Kinder ihre Programmpunkte vorgeführt. Da gab es zum Beispiel Vorführungen wie Sketche, Lieder, Tänze, aber auch Fernsehshows wie „Wetten Dass?“ oder „Herzblatt“ wurden nachgespielt. Am reichen Applaus der Zuschauer konnten die Kinder erken- Unsere nen, wie gut es ihnen gelungen ist und den Erwachsenen gefallen hat. Jugendmessen sind für all jene: - die Freude im Glauben und im kirchlichen Engagement erleben - die keinen religiösen Zugang suchen oder gefunden haben - die nicht kirchennah, aber mit Interesse am Glauben, nicht überzeugt von der Kirche oder auch enttäuscht sind - die in unserer Kirche Verantwor- tung tragen oder ihre Verantwor- tung nicht wahrnehmen Durch die Idee, nur Dinge aus dem Weltladen zu verkaufen, war es uns möglich, einen Einkauf im Wert von 327,42 Euro zu - die in ihrem Leben eine ungenü- tätigen, was sehr große Freude und Dankbarkeit bei dem Welt- gende oder abweisende kirchliche laden-Personal verursachte. Schließlich kommt das Geld der fair Zuwendung erfahren haben gehandelten Produkte direkt an die Bauern in 3.Welt-Ländern, - die von Gott etwas halten oder wodurch sicherlich wieder ein – wenn auch kleiner – Schritt zu ihm vieles dagegenhalten einer besseren Welt getan werden konnte. - die auf so manche kirchliche Entschuldigung warten Ein herzliches Dankeschön dafür! - die keine großen Diskussionen oder Veränderungen haben wollen - die an so mancher Trägheit Dekanats-Völkerballturnier unserer Kirche verzweifeln Zwei Gruppen der Inzinger Jungscharmädls waren heuer beim Völkerballturnier, das wie jedes Jahr im Mai stattfand, mit da- bei. Die Liste müsste so lang sein, wie So trafen sich die Kinder der Gruppen es unterschiedliche Menschen gibt. An · „die Blümchen“ mit Betreuerinnen Sarah und Anja und dieser Anrede merkt man schon: Es ist · „die Hollibolligirls“ mit der Gruppenleiterin Julia nicht leicht, an euch alle eine Einla- am Samstag, den 17. Mai um 14:00 am Zirler Sportplatz, dem dung zu schreiben, die jede und jeden heurigen Austragungsort des Turnieres. Mit viel Spaß und großer gleichermaßen anspricht. Begeisterung waren die Mädels bei der Sache. Und es hat sich Bei den Jugendgottesdiensten sind gelohnt: wir alle eingeladen und aufgerufen mit- Die Blümchen konnten in ihrer Spielklasse den 3. Rang her- einander in ein Gespräch über Glau- ausholen, die Hollibolligirls schafften es sogar, sich in ihrer Klasse be, Kirche, christliche Werte und vie- den Sieg zu holen. les mehr einzutreten und gegenseitig Gratulation an unsere Spielerinnen! ernsthaft und ehrlich zuzuhören. www.inzing.com/jungschar Katholische Jungschar Inzing Katholische Nächste Gelegenheiten: Jungscharlager 2003: - 14. Juni, 19:30 Uhr - 12. Juli, 19:30 Uhr Das Schuljahr geht zu Ende, die Ferien rücken näher – und - 9. August, 19:30 Uhr damit auch das Jungscharlager der Kath. Jungschar Inzing, das heuer wieder, wie schon vor 2 Jahren, im Pfadfinderzentrum in Jugendliturgieteam Inzing Igls stattfinden wird.

32 DORFzeitung 2/03 Auf ins Land, wo die Zitronen blüh’n... Knoblauchaufstrich Gartenbau-Vereinsausflug zu den Gärten von Schloss Trauttmansdorff in Meran

Zutaten für 4 Portionen: (bs) Bei strahlendem Wetter konnten südlich der Alpen uns hier im Norden um 1 kleine Dose Sardellenfilets, 30 am 6. April die Mitglieder des Gartenbau- einige Wochen voraus ist: Tulpen, Narzis- frische Knoblauchzehen, 1 Bund vereins unter der kundigen Führung von sen, ja sogar Lavendel blühten bereits oder Petersilie, 2 EL weiche Butter, 5 Martin Hurmann die in den letzten Jahren fingen gerade an, während in Inzing die EL Olivenöl, etwas Olivenöl zum sorgfältig neu gestalteten Knospen noch fest geschlossen im Schnee- Anbraten Trauttmansdorff’schen Gärten in Meran in regen standen. Der fantasievoll gestaltete ihrem Frühlingskleid bewundern. Großen Teich wurde allgemein bewundert und bot Zubereitung: Anklang fand die Orangerie, wo verschie- reichlich Anschauungsmaterial und Anre- 1.Die Sardellenfilets abtropfen dene Zitrusfrüchte und deren Blüten zwi- gungen. So manche nahmen sich vor, zu ei- lassen und abspülen. schen den dunklen, glänzenden Blättern ner anderen Jahreszeit zurückzukommen Anschließend die Filets mit der hervorleuchteten. Aber auch im Freien und neue Seiten an der weitläufigen Anla- Gabel zu einem Brei zerdrücken. zeigte sich deutlich, dass die Vegetation ge zu entdecken. 15 geschälte Knoblauchzehen durch eine Presse drücken, die Petersilienblättchen abzupfen und sehr fein hacken. 2.Das Ganze miteinander mischen und zusammen mit der Butter und dem Öl zu einer geschmeidigen Paste verarbeiten. 3.Die übrigen 15 Knoblauchzehen schälen und in grobe Stücke schneiden. Etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Stücke darin goldbraun braten, dann unter die Paste heben.

Bohnendip

Zutaten für 4 Portionen: 250 g weiße Bohnen, 6 Knoblauchzehen, Salz, 1/8 l Olivenöl, 5 frische Pfefferminzblätter, 1 Bund Petersilie, 50g geriebene Haselnüsse, ½ TL Kräuterabend Cayennepfeffer, Saft von 2 Zitronen (bs) Für den 6. Mai hatte der Gartenbau- und Zitronenthymian oder verschiedenen verein den pensionierten Apotheker und und verschiedenfarbigen Basilikum- oder Zubereitung: Pflanzenkenner Mag. Peter Zaschke ein- Salbeiarten im wahrsten Sinne des Wor- 1.Die Bohnen 24 Stunden geladen, der sein enormes Wissen um die tes „begreifen“ konnte. Um diese Annä- einweichen, in wenig Salzwasser Wirkung und Anwendung von Kräutern herung noch zu fortzuführen, hatten eini- weich kochen, abgießen und aus dem Hausgarten auf unterhaltsame ge Vereinsmitglieder schmackhafte durch ein Sieb passieren. Weise weitergab. Nach dem Pharmazie- Kräuteraufstriche zubereitet und boten sie 2.Den geschälten Knoblauch mit studium hat sich Mag. Zaschke im Laufe anschließend auf selbstgebackenem Brot Salz und etwas Olivenöl der Jahre intensiv mit alternativen euro- zum Verkosten an. Es gab u.a. Kräuter- zerdrücken. Die gehackten päischen und außereuropäischen Heilme- topfen und Bärlauchaufstrich sowie Pfefferminzblätter und die thoden befasst und ließ diese Kenntnisse Liptauer mit Petersilie und Schnittlauch. gehackte Petersilie dazumischen in seine Ausführungen einfließen. Die be- Für Experimentierfreudige hier zwei Re- und mit dem restlichen Olivenöl sprochenen Kräuter waren in natura vor- zepte mit relativ viel Knoblauch, der aber und den Haselnüssen unter den handen und konnten während des Vortrags durch das Braten in der Pfanne im Ge- Bohnenbrei rühren, mit Salz und beschnuppert, angegriffen, teils sogar ge- schmack angenehm mild ausfällt und na- Cayennepfeffer, sowie mit dem kostet werden. Oft gingen 2 oder 3 türlich sehr gesund ist: Er hält Körper und Zitronensaft abschmecken. Kräutertöpfe mit Varianten einer Pflanzen- Geist länger jung, beugt gegen Arterioskle- art durch die Reihen, damit man durch rose vor, fördert die Durchblutung, senkt Guten Appetit!! leichtes Reiben an den Blättern den Un- den Blutdruck und die Ansteckungsgefahr Brigitte Scott terschied etwa zwischen gewöhnlichem bei Grippe und wirkt antibakteriell. 2/03 DORFzeitung 33 Vereine 9. Raika- Nachwuchsturnier

Zum ersten Mal erstreckte sich heuer unser Turnier über 4 gan- ze Tage, und nicht weniger als 69 Mannschaften (davon 59 Gast- mannschaften) haben an den 2 Wochenenden im April in fairem Wettstreit dem runden Leder nachgejagt. Die über 900 fußballbe- geisterten Kinder und Jugendlichen, die ihre Emotionen bei Sie- gen und Niederlagen, ihre fußballerischen Tricks und ihren Team- geist zeigten, sind letztlich die größte Entschädigung für alle Or- ganisatoren und Helfer, die dieses große Nachwuchsturnier in Inzing ermöglichten. Seit Jahren ist unsere Sektion bemüht, den Nachwuchsfußball U 7: 1. IAC, 2. SV , 3. SV Lohbach durch verschiedenste Initiativen zu fördern. Das große Raika- Turnier in Inzing ist ein weiterer Beweis, dass Nachwuchsarbeit bei der Sektion Fußball kein bloßes Lippenbekenntnis ist. Wenn man heutzutage von Experten immer wieder hört, dass für Kinder und Jugendliche das Angebot sinnvoller Freizeitalternativen in Gemeinschaften ein wesentlicher Eckpfeiler in der Suchtvor- beugung sei, so wird wohl jedem klar, dass die Mannschaftssport- art Fußball bei guter Führung (und darum sind unsere engagierten Nachwuchsbetreuer bemüht) mehr bieten kann als reine körperli- che Ertüchtigung. Besonders wertvolle Eigenschaften eines guten Fußballers wie Teamgeist, Mut und Selbstvertrauen, Kamerad- schaft, Zuverlässigkeit und „Fairplay“ sind nicht nur im Sport sehr gefragte Eigenschaften. U 8: 1. SPG Inzing/Hatting, 2. SV Hall, 3. SV Zirl

U 9: 1. SVI, 2. SPG Inzing/Hatting, 3. SV Bludenz U 10: 1. SV Längenfeld, 2. , 3. SVI 1

GasthofWir begrüßen zum Sie herzlich Stollhofer in unserem neuen gemütlichen Gastgarten. täglich geöffnet bis 22.30 Dienstag Ruhetag

INN-DRUCK

Auf Ihr Kommen freut sich Familie Markt!

34 DORFzeitung 2/03 in Inzing Chronik:

Als die Sektion Fußball im Jahre 1971 gegründet wurde konn- te sich wahrscheinlich niemand vorstellen, dass die Inzinger Fuß- baller einmal der größte Sportverein der Gemeinde sein würden.

Unsere Kampfmannschaft spielt in der „Gebietsliga“, weiters haben wir eine IB und eine Altherrenmannschaft. Im Nachwuchs betreuen wir 125 Kinder und Jugendliche. Seit Sommer 2002 haben wir mit unserem Nachbarverein ESV - Hatting U 12: 1. SV Zams, 2. SV Landeck, 3. SV Umhausen eine Spielgemeinschaft im Nachwuchsbereich.

Die 125 Inzinger und 20 Hattinger Kinder und Jugendlichen teilen sich auf eine Kindergartenmannschaft und 8 Mannschaften, die am Meisterschaftsspielbetrieb des TFV teilnehmen, auf. Sie werden von 10 Inzinger und 3 Hattinger Nachwuchs- betreuern 3 mal wöchentlich trainiert und bei Meisterschaftsspie- len und Turnieren betreut.

Union Inzing Sektion Fußball U 13:1. SV Absam, 2. SPG Inzing/Hatting, 3. WSG Wattens

U 11: 1. SK Zirl, 2. FC , 3. FC Fließ U 15:1. SPG Obsteig/Mieming, 2. SV Schlitters, 3. SPG Inzing/Hatting

Nachwuchsathleten säubern die Gaisau von Unrat

Dort saubermachen, wo oft trainiert wird, war das Motto von Heinz Walcher, Sektions- leiter Leichtathletik – ASVI. Er ging am Sams- tag, den 12.4.2003 mit einigen Funktionären, unter anderem mit dem neuen Obmann des ASVI Herbert Weiss, und zahlreichen Nach- wuchsathleten in die Gaisau und sammelte den Müll, den andere achtlos weggeworfen hat- ten, auf. Insgesamt kamen 10 Säcke Müll, ein altes, rostiges Fahrrad und große Eisenteile zusammen. Die Kinder waren mit Fleiß bei der Sache, am Schluss wurden sie mit einer Jause für ihre Hilfe belohnt. Jetzt können die Sportler wieder eine saubere Gaisau genie- ßen – hoffentlich bleibt es lange so. Günther Mader

2/03 DORFzeitung 35 Das Redaktionsteam wünschtIhneneinenschönenSommer

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