Herausragende Buckley- Comebuckley, „Salmon in a Ring-Shaped River” Interpretationen (Boy/RecRec)

Hanspeter Künzler Als Stimme der oft grossartigen, immer eigenwilligen Radio Osaka hat Andreas Czech einige der aufregendsten Schweizer CDs der letzten Dekade geprägt. Zwischen seinen punkigen Anfängen mit City Vibes und dem Avant- Rock von Radio Osaka wagte er sich vor zwanzig Jahren an ein besonders kühnes Projekt heran: zusammen mit Ex- Punks und Musikern aus der Improsivationszene unterzog er einige Lieder des zu diesem Zeitpunkt fast vergessenen – Sohn Jeff war noch unbekannt – einer Neuinterpretation. Die resultierende Mini-LP „Comebuckley“ schlug einen Bogen von Buckleys frühem, barocken Polit-Folk über den kneipenhaft verrauchten Jazz der mittleren Jahre bis hin zum libidogetriebenen Funk- Rock kurz vor seinem Drogentod im Juni 1975. Es ist trotz erheblicher Konkurrenz – ja, Buckley, wurde wiederentdeckt – bis jetzt die schönste Buckley-Hommage geblieben. Czechs Stimme konnte sich selbst neben der eines Buckley hören lassen. Dazu hielten sich die Arrangemente weder sklavisch an die Vorlagen, noch drückten sie ihnen unpassende Emotionen auf. Nun hat der Zürcher eine zweite Serie von Buckley-Interpretationen eingespielt, die Veit Staufer vom RecRec-Laden mit dem ersten Teil in einer liebevoll aufgemachten Doppel-CD präsentiert. Teil zwei ist ohne Zweifel noch besser herausgekommen. Zwanzig Jahre Beschäftigung mit Buckley haben Czech zu einem Sänger gemacht, der die Dynamik der Lieder von innen heraus auflodern lassen kann – wie insbesondere „“, „ to the Siren“ und „Sally Go Round The Roses“ eindrücklich zeigen.