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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum

Jahr/Year: 1913

Band/Volume: 3_57

Autor(en)/Author(s): Egger Alois

Artikel/Article: Die Haus-, Hof- und Geschlechtsnamen der Gemeinde Obernberg im Silltal. 157-208 © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, download unter www.biologiezentrum.at

Die Haus-, Hof- und Geschlechtsnamen der Gemeinde Obernberg im Silltal.

Von

Alois Egger. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

I. Quellen und anderes. Diese Blätter bilden das erste Stück meiner Sammlung von Silltaler Namen. Ihm werden die Haus-, Hof- und Ge- schlechtsnamen der übrigen Gemeinden des Gerichtsbezirkes Steinach und an der obersten (Gemeinde Brenner), sodann die Flurnamen dieser Gegend folgen. Die Sammlung der Namen geschah teilweise während meiner Studien zur Lautlehre der Silltaler Mundart (Innsbruck, Kealschulprogramm 1909), teilweise in den letzten zwei Jahren, wobei mir namentlich Frau Hofrätin M. Weiß als fleißige Mit- arbeiterin zur Seite stand. Ihr sowie allen anderen Förderern besonders den Herren Archivaren vom Allgemeinen Reichsarchiv in München und vom Staatsarchiv in Innsbruck sei hiemit bestens gedankt, auch den Gemeindevorstehern, die mir freund- lich die Katastralniappen überließen, obwohl der Verdacht ver- breitet war, ich stände im Schnüffeldienste der Steuerbehörde. Die Schreibung der Namen wurde im allgemeinen nach etymologischen Grundsätzen, d. h. nach der sprachlichen Her- kunft des Wortes, bei G. nach der amtlichen Form, die Angabe der Aussprache genau nach der lebenden Mundart festgesetzt. Von den archivalischen Quellen, deren Kenntnis ich haupt- sächlich den Herren Dr. Moser, Dr. Kraft und Dr. Steinberger zu verdanken habe, wurden die folgenden ausgiebig benützt. 1784. Auszug aus der Steuerberaitung des Landgerichtes Steinach für das Zisterzienserkloster Stams. (Eine Abschrift stellte mir Monsignor Dr. Wendelin Haidegger zur Verfügung). © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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1777—1778. Steuerberaitung des Ger. Steiuach, daselbst im Steuer- amte aufbewahrt, enthält im I. Bande Matraywald, Milbach, Mizens, Obfeldes, Staz, Nößlach, Niderer; im II. und Burgfriden Schneeburg; im III. , Ritten, Außer- und Inner-Vals; im IV. ; im V. Salfaun, Steinach und Umgebung; im VI. , Schöfens und . Ein eigener Band enthält die Steuerberaitung vom Markt Matrey und Thal Oberenperg. 1767, 1694, 1687, 1463. Stamser Urkunden, Padrins betreffend, zu Stams im Stiftsarchiv aufbewahrt, Abschriften von Mon- signor Dr. Haidegger zur Verfügung gestellt. 1627—28. Steuerberaitung von Stainach, im Innsbrucker Staats- archive ; daselbst liegt auch: 1600 (ungefähr) I^rbar der Pfarre Matray, • 1539 Urbar des Ambts Stainach vnnd der Brobstey vom 39 jarT 152 8 Urbar der Brabstey Stainach, 1520 (ungefähr 1520 bis 1530 angelegt) Register des landesfürst- lichen Schatzarchives in Innsbruck. 1502 ff. Steinacher Verfachbücher, im Innsbr. Staatsarchive, zum Teil in sehr schlechtem Zustand erhalten; daselbst 1487 Urbar, im Intal und Wiptal, Prabstey in Matray pfarr; 1450 Redditus von Stainach und Matray; 1448 (mit Abschrift von 1506) Gült von Sneeberg; 1430 Urbar des Gerichtes Stainach. 1410 Urbar des Hl. Geistspitals zu Innsbruck, daselbst im Stadt- archive Nr. 618, Bl. 1—2, 5 a, 14—16, 25. 1409 Urbar der Prabstey ze Matray, im Innsbr. Staatsarchiv; daselbst: 1407—8 Matreier Urbar, 1406 Landesfürstliches Urbar, fol. 283 ff., 1400 Jäger gült vmb Matray, 1400 ff. Trautson'sches Urbar. 1 400 ungefähr, Bl. 48—49 im Spitalsurbar von Innsbruck, Nr. 618 ; überschrieben: Kaspars Urbar. 1392 Purcharts Urbar, daselbst Bl. 26 ff. 1374 Urbar des Stifte? Wilten, dortselbst im Archiv aufbewahrt, enthält Randbemerkungen auch aus späterer Zeit, 15.—16. Jh. und ist nach Blättern numeriert. 1359 gelt von Awvenstain, im Innsbr. Staatsarchive; daselbst: 1359 (?) Brichsener gelt. 1357 Urbar des Stiftes Wilten, dort im Stiftsarchiv, nach Seiten, numeriert. 1356 gelt von Aufenstein, Innsbr. Staatsarchiv. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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1319 und 1320 Urbare des Hochstiftes Brixen, Münchener Reichs- archiv Lit. 6 und 9 (II.) Bl. 52 ff. und Lit. 10 (II.) Bl. 71 ff. 1311 Tiroler Stiftung- und Steuerbuch, Münchener Reichsarchiv Lit. 7. Schwer lesbar (von H. Professor Schönach abge- schrieben ?). 1305 Urbar des Stiftes Wüten, dort im Stiftsarchiv, Bl. l>2 ff. 22v und 32V, auch einige andere Stellen sind von späterer Hand, um 1326; es ist nach Blättern numeriert. Die drei Urbare des Stiftes Wilten sowie die Urkunden über Venn und die Stiftsgüter im Steinacher Gerichtsbezirke überließ mir H. Prior Schuler in der liebenswürdigsten Weise. 1300 Tiroler Raitbuch, Münchner Reichsarch. Tir. 5. 1297 Tirol. Raitbuch, Münchn. Reichsarch. Tirol. 3, Bl. 3, 8 ff. 1288 Urbar des Gr. Meinhard, herausgegeben von O. v. Zingerle Fontes rerum Austr. 45. 1294 Kopie im München. Reichsarchiv Lit. 21, Bl. 22 ff. Diese Quellen werden manchmal bloß durch die Jahreszahl angegeben, die anderen aber an Ort und Stelle genauer be- zeichnet. Die Aufzählung der Namen erfolgt, abgesehen von den vorangestellten allgemeinen Ortsnamen, nach folgendem Alpha- bete: A, ß und P, D und T, E, F und V, G, H (und in- lautend ch), I und J, K und C, L, M, N, 0 und Ö aus O, E, S, Seh (dazu sp, st!) und Tscb, U, W, Z. Der Übersicht nach den Hausnummern im Jahre 1911 folgt noch ein alphabetisches Verzeichnis der unter verschie- denen Artikeln zerstreuten Namen, die nicht ohne weiteres in der alphabetischen ßeihenfolge zu finden sind. II. Allgemeine Ortsnamen. Obernberg (öwarmpe.rg, di öwormp^rger oder di öpp^rgar gesprochen) bezeichnet im weitesten Sinne das Tal, welches bei ins Silltal mündet, im engeren Sinne aber die Kirchengemeinde Obernberg, im engsten Sinne bloß die politische Gemeinde mit den Fraktionen Leite (Raus-Nummern 1—19), Außertal (20—28), Tal (29—36), Indertal (37—47), Gereit (48—59) und Padrins (60—64, 82 ff.), Eben (65—74) und Frode (75—81). Fcrd.-Zcitschrift. III. Folge. 57. Heft. 11 © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Die feste Verbindung, in welcher der Name zumeist er- scheint, lautet „am Obernperg ", älter „auf dem Obernperg" : 1778 am (auch an) oberenperg, Obernberg u. ähnl. 1774 im Atlas Tirol. Oberberg, 1653 am obern Perg, 1619 am obern Perg, 1603 Obernperg (Gericht Mattray), 1539 Oberperger, 1400 im Trautson Urbar Bl. 5 nesslach auf vinaders; auf dem vndern perg chventz im pach, Jes im pach, erhart in der wisen, pauer wiser. Dann folgt der Zehent auf dem obernperg: raüter hof, plarrenhof u. s. w. Im Brixener Urbar 1320 Bl. 71V heißt es noch in superiori monte vinanders, Bl. 72 a 3 curie armen- tarie super, monte vinaders et super inferiori monte vinaders: „auf dem obern Berg Vinaders, drei Almhöfe auf dem obern Berg und auf dem untern Berg". Das Wiltener Urbar 1305, Bl. 22V sagt bloß monte Vinaders. Numerus swaigarum in monte vinaders: „Eine Anzahl (4) Schweigen auf dem Berg Vinaders", und zählt dann Kotenhof, Mesenhof, Plärren und Marchhof im Mitteltal auf, meint also sicher den obern Berg. Dieser letzte Name unterscheidet, wie man aus dem Gegebenen erkennt, den höher gelegenen Teil des Tales, während die der Sill näheren Bewohner ihr Revier den „untern Berg" oder „nidern Berg" und sich selbst die „Niderer" nannten, wie heute noch diese Fraktion der Gemeinde Gries heißt. Wie kommt es nun, daß dieses Tal „Berg" genannt wurde? Das ist eine Matreier Angelegenheit, das Tal bildete nämlich das bäuerliche, vielleicht [auch weidmännische Hochrevier zum Markt, beziehungsweise zur ciuitas (Stadt) Matrei, war also dessen „Berg" ungefähr in demselben Sinne, den die Silltaler Mundart noch heute dem Worte gibt. Die Gemeinde Obern- berg unterstand bis 1816 herauf dem Marktgericht Matrei und zwar als „Berggericht", erst bei Wiederherstellung der Patri- monialgerichte wurde sie auf Wunsch der Obernberger dem Landgericht Steinach zugewiesen; trotzdem ist das Gefühl alter Zugehörigkeit zu Matrei noch immer nicht ganz ausgestorben. Gesetzt nun, daß das Tal von Matrei aus benamst wurde, liegt der Schluß sehr nahe, daß auch die Besiedeiung von da aus geschah, auch daß der Bergbau, der in Obernberg eine © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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gewisse Bedeutung erlangte, vom Matreier Knappenhaus aus- gegangen war. Gegen die xinnahme, daß der Name Obernberg dem Berg- bau seine Entstehung zu verdanken habe, spricht wohl die ver- hältnismäßig junge, in der Fuggerzeit entstandene Anlage der „ Knappenlöcher". Schwieriger ist die Erklärung des Namens Vinaders (mundartlich finodars und fanodars, fmodrar k-^ir^a, finödrar pforrar). Heute bezeichnet er lediglich die nächste Umgebung der Kirche zu St. Lienhart, also bloß einen kleinen Teil vom „nidern Berg"; im dreizehnten Jahrhundert hieß das ganze Tal datz (hier zu) vinaders. Ich finde in Urkunden 1778 St. Leonhardts Gottshaus zu Vinaders. 1774 Atlas Tirol. S. Leonhart am Geriben Bach; der Name V. fehlt, scheint also nicht mehr recht volksüblich gewesen zu sein, wie er denn heute fast nur mehr in den zwei oben genannten kirchlichen Verbindungen vorkommt. 1627 wismädl auf Vinaders; in der Steuerberaitung gilt S. Leonhardt für das rechte, Vinaders für das linke Bachufer, Ündternperg als Gegensatz zum Obernperg (St. Niclas). 1539 Vinaders, Vynadrer. 1528 Vinaderer. 1410 Spitalsurbar 8V auf dem Ebenwald die zwen hoff ze visnal vnd der kapfer vnd der venadrer vnd des pischofs hof, daselbst 16V auf vinaders. 1400 Trautson Urbar nesslach auf vinaders, auf dem vndern perg chuentz im pach, Jes im pach, erhart in der wisen, pauer wiser; dann folgt der Zehent auf dem obernperg. Der Name V. umfaßt hier einen Teil von Neßlach und den untern perg, ungewiß auch den obernperg. 1392 Spitalsurbar 28T in demselben Zusammenhang wie 8V der venadrer, dann 39 a Item zwen hoff auf venaders an dem obernperg geltend XX lib. (20 Pfund). Gemeint ist .wohl das Gut, das 1410 (Bl. 14V) albel hewstadel auf vinaders baut (der Asserhof) und noch eins; also erstreckt sich der Name V. auch auf den obernperg, trotz der Formel „an dem ob.", welches „an dem" nichts als „auf dem" bedeutet. 1320 Brixener Urbar 71V. 7 curie Armentarie in superiori monte vinanders. 72 a 3 curie armentarie super, monte vinaders et super inferiori monte vinaders. („Sieben 11* © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

— 164 — Almhöfe auf dem obernperg Vinaders; auf dem obernperg und auf dem untern perg Vinaders". Die Form vinanders ist ver- schrieben, vielleicht in Erinnerung an Villanders bei Klausen), Auf demselben Blatte steht noch einmal super monte vinaders. Die Wiltener Urbare 1374, Bl. 17 a Auf Vinaders. Item In Vinaders, 1357 S. 24 Vinaders, 1305 Vinaders. Numerus swaigarum in monte vinaders (mit dem Roten-, Mesen-, Plarren- und Marchhof) bezeichnen mit V. unzweideutig auch den obern- perg. Die Meinhardt'sehen Urbare 1294 und 1288 (Seite 45, Nr. 120): Datz Vinaders und (daselbst 132) Datz Fvrtelin . . vinarders! Damit schließt die Reihe der mir bekannten urkundlichen Belege für den Namen, der schon manchen Ortsnamenforscher beschäftigt hat, vor allen Ludwig Steub in der Rätischen Eth- nologie (1854) 218, wo er freilich gründlich daneben schoß: er suchte Vinaders in Gschnitz und findet darin ein rätisches- Venaturusa! Als ihm das ganze Wahngebilde von seiner räti- schen Sprache zerfloß, griff er zu den romanischen und erklärte V. in den Onomatologischen Belustigungen (1879, 3. Aufl. S. 53) — allerdings sehr heiter — nach Chr. Schneller als Vinatores d. h. Weinhändler, die im 14. Jahrh. Viniadors geheißen hätten!, Heißt nun auch ein Feld hart am Fuße des Tribulaun heute noch der Weinberg und keltert auch der gegenwärtige Vor- steher von Gries in Vinaders seit etlichen Jahren selbst Wein, so ist doch die alte Berühmtheit des Obernberger Weines allzu fraglich, als daß sie dem Tal den Namen verschafft hätte.. Schneller, der glücklichste unter den Romanisten, stellt in den, Beiträgen zur Ortsnamenkunde Tirols (Innsbruck, 1892—96) S. 6 ff. die Endungen -ader, -adro zu lat. ator als Endung des ersten Falles und denkt an lateinisch venator Jäger; somit wäre V. das Gejaid, ein Jagdtal: eine Erklärung, zu welcher die oben angeführte eine Bedeutung von Berg als Verdeutschung stimmen würde; auch an finatores oder fenatores Heubauera könnte man denken und hätte dann darin die zweite wirt- schaftliche Bedeutung des Wortes Berg. Neben der Ableitungs- silbe adro findet er richtig auch ardo als Umstellung (die sieht © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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an die deutsche Ableitung mit hart anlehnt), dazu paßte dann die Form Vinardes als die romanische Mehrzahl; aber er meint doch, daß diese Form „wohl verschrieben" sei. Die Erklärung Unterforchers aus lat. avena Hafer und avenatarius Haferbauer ist ihm mit Eecht wegen der Wortbildung bedenklich, denn avenatar wäre zu aventäir, aventär, ventär, deutsch Wenter geworden. Noch eine romanische Wortform stünde aus: funadro aus funarius, das „ Strickner * bedeutet und — wie sich der Jesuitenpater Js. Hopfner mit warmer Liebe für seine Auf- fassung ausdrücken würde — «mit überwältigender Wucht der Beweiskraft" durch die große Zahl der in Vinaders geborenen Strickner erhalten wäre. Es hausen in Gries nicht weniger als zehn Familien dieses Namens! Pater Hopfner wittert in seiner Manie, überall ein Keltendorf zu finden, in der Endsilbe -ders das keltische Wort duron mit dem romanischen s der Mehrzahl oder „Weiterbildung" zu (Venna)duris (also „Vennaburg") und zwar hätte Vinaders vom Vennatal den Namen bekommen! (Tiroler Anzeiger, 8. Juli 1912.) Venna ist nach seiner Ansicht aus dem keltischen Wort penna aus pennos = „ Kopf", dann bei den Komanen „Bergspitze" hervorgegangen. Leider fehlt dieser Meinung die überwältigende Wucht der Beweiskraft. Abgesehen davon, daß dieses „Bergspitzental" oder diese „Bergspitzenburg" jedenfalls viel früher besiedelt war als das sehr rauhe Vennatal, das überhaupt bloß zwei und zwar seit historischer Zeit unfreie Höfe hat, daß Venna zum Gericht Sterzing gehört und demnach mit dem Süden vom Brenner politisch und wirtschaftlich zusammenhängt, während Vinaders zum Norden, nach Matrei, gehörte, spricht auch die sprachliche Form und die Verteilung der mundartlichen Eigenheiten gegen die Meinung des Keltenpaters. Das p im Anlaut müßte als pf erscheinen, wenn das Wort die hochd. Lautverschiebung mit- machte; wenn nicht, kann es nicht als f dastehen. Und wie kann denn nach keltischen oder romanischen oder germanischen Tongesetzen die schwankende Endung a in der Zusammen- setzung den Wortton bekommen? Zumal a nach einem o- .Stamm ? Im Keltischen wäre ein solcher Fall möglich (wenig- © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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stens zeigt der u-Stamni in Bitu-riges = Bourges neben Berry eine solche Entwicklung za ßitü-), im Deutschen ausgeschlossen. Und dann, wie käme es, daß die zehn Leutlein von Venna dem Obernberg den IM amen geben? Allerdings nimmt H. an, daß der Name Venna zunächst mit dem Zusatz „Burg" auf die Paßsperre am Lueg überging, dann erst auf das Tal, in das einige hundert Meter nordwestlich die alte Straße abzweigte. Wie läßt es sich aber beweisen, fast möchte ich fragen, wie läßt es sich denken, daß von dieser spelunca aus, wie Lueg noch 1241 hieß, von diesem fast unbewohnten Walde aus die Namengebung erfolgte, während von Matrei aus ein immer breiterer Kulturkreis sich entwickelte ? Daß der Brenner erst spät ausgebrannt, d. h. gerodet wurde, sagt der ältere Name „Wald" und der jüngere „Bren- ner" (siehe L. Steinberger, Über Namen und Geschichte des Brennerpasses, Mitteilungen des Instituts für österr. Geschichts- forschung XXXII. Bd. 4. Heft). Daß die Besiedelung des Bren- ners, und dazu gehört das Vennatal, vom Süden her geschah, das sagt uns die Mundartenkarte. (Siehe Schatz, Tirolische Mundart, Karte im Anhang, Zeitschr. des Ferdin. III. Folge, 47. Heft und meine „Silltaler Mundart" Innsbruck 1909.) Und nun zum Schlüsse! Ich beschränke mich streng auf die Formen, die tatsächlich gegeben sind, und verzichte auf die Ausblicke in eine dunkle Frage der Vergangenheit. Es gilt also einfach, die mundartliche Form finödars oder fenödars und finödrar mit den überlieferten schriftlichen Formen nach er- wiesenen Sprachgesetzen auf eine gemeinsame Grundform zu- rückzuführen: Und diese liegt in der Überlieferung von ca. 1280 Vinardes (Sehn. Beitr.), 1288 vinarders, wie noch spätere Be- lege zeigen, ursprünglich in der Verbindung in nionte vinar- ders, in monte superiori oder inferiori v. also „auf den obern oder untern Vinadersberg" verwendet. Das weist auf die vielen Zusammensetzungen von Berg mit Personennamen hin wie Tetinperch, Amersberg, Trutmansberge, Zaizaresperch u. a. die sich in den Urkunden des 9. und 10. Jahrh. finden. Schneller sah von der Form Vinardes ab, weil ihm ein entsprechendes © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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romanisches Wort fehlte; ich finde aber in den Acta Tiro- lensia II, Nr. 340 den Personennamen Venardus de Sardagna. Es gab also tatsächlich den Namen Vinardus und zwar ist er ein Jahr früher bezeugt (1236) als Bertoldus de Pladrenz (das. Nr. 900, de Pladrenc), den ich in Padrins suchen möchte, wo ein perchtoldus im Jahre 1311 (im Tiroler Steuerbuch) und ein Berchtold Toldel noch 1463 (in einer Starnser Urkunde) vorkommt. Mag dieser Name Vinardus auch vielleicht weit hergeholt scheinen, so war er doch im Lande im 13. Jahrh. wenigstens in der Bozener Gegend noch lebendig und nach dem Zeugnis des venadrers am Ebenwald (Innsbr. Spitalurbar) weiter ver- breitet. Und in unserem Tale lebt er jetzt noch fort, denn die Formen des Ortsnamens sind die ganz lautgesetzliche Weiter- entwicklung desselben. Die erste Silbe hat ein romanisches v im Anlaut regelrecht als f erhalten (wie in foltas Valentin), das i in vortoniger Silbe kann auf verschiedene Laute zurückgehen (Silltaler Mundart § 69, 1). Vgl. unten fröde! Die zweite Silbe zeigt die gleiche Entwicklung wie etwa mard(er), das zu mödar wurde, da r vor d (germ. p, ahd. d) im Inlaute schwindet (s. meine Silltaler Mundart, § 85, 5. Absatz1)). Die Endung us erscheint wie in loises (Aloisius), döres (Isidorus), joessas (Jesus), also wie es der Mundart entspricht (S. § 67, 3. Abs.) So wurde also aus Vinardus „finodes" (1280 Vinardes); und der Angehörige des Vinardes, ein Vinardaere, mundartlich finödar. Wenn der Berg um 1000 Vinardesperch geheißen, so heißt er bald darauf Vinardaresperch. Vergißt man um 1300 den jZusammenhang zwischen Orts- und Personennamen, so bleibt der Genetiv Vinarder(e)s übrig, der als Lokativ aufgefaßt wird: daher die Belege 1288 datz Vinaders, obwohl noch nebenher der Zusatz in monte oder „auf dem Berg", „auf dein

4) Daß 1288 vinaders neben vinarders steht, von 1294 an aber bloß mehr vinaders, zeigt, daß .sich der Schwund de.s r zu Ende des 13. Jahrh. vollzogen hat. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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obern oder untern Berg V." den früheren Zusammenhang da und dort verrät. Und ist einmal Vinaders als Lokativ ins Sprachgefühl über- gegangen, so ist die Zugehörigkeitsbezeichnung durch die weitere Endung er mit Abstoßung des Lokativ-s von selbst gegeben. Vgl. -Miederer, -Volderer, Milders-Milderer u. a. m. Übrigens wäre diese Ableitung finödarar oder finödrar auch dann eingetreten, wenn Vinader als Personenarne weiter gefühlt worden wäre:, so hons, honsar, di honserer; so Vinardus = finö- dgs, Vinarders = finöclers, Vinarderer =^ finödarer! Daraus ergibt sich, daß Vinaders im Mittelalter eine nähere Bestimmung des Namens Berg, beziehungsweise obernperg und unternperg, bildete, und zwar einen bedeutenden Besitzer oder Hofgründer oder sonst gewichtigen Mann dem Andenken der Nachwelt erhielt.

III. Grenzen. Besiedelung. Namengruppen. Die Grenzen der Gemeinde Obernberg werden im Mattreyer Steuerbuch 1778, wie folgt, bestimmt: Villfrader Bach bis an das Lorenzenbergs Joch für das was enter des Sepach lieget, herenter des Seepachs aber zu anfang des Gwankshofs bis auf das Leitner Joch; auf dem Joch geht die Gr. vom Lorenzbergs Joch bis auf den Tribulaun (an des Thall Pflersches Mader), davon bis auf die Mutten (an Gschniz) und dem grat nach bis an das Leitner Joch. — Das ist auch die heutige Grenze. Im 13. und 14. Jahrh. nahmen die vier Höfe (jetzt Almen) zu Padrins und zwei in der Frode eine Sonderstellung ein, sie gehörten nach dem Zeugnis des Meinhard'schen Urbars 1288, X. u. XL, 1294 B). 36, 43, und der Tirol. Raitbücher 1300, Bl. 14 u. a. zum Amt Wiptal, teilweise zum Gelt des Weifen (de bonis Welfonis) oder Welspergers. Alle anderen Höfe gehörten zu Matrei und — was sehr bezeichnend ist! — sie tragen alle einen deutschen Namen, abgesehen von den wenigen lateinischen (nicht romanischen!) © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Namensformen, die von den altertümelnden Schreibern lateini- scher Urbare als Edituus, Ecclesiasticus und Rufus statt der deutschen Formen Mesner und Kotenhof eingetragen wurden. Hier weist zum erstenmal die Talsohle und die sonnige Seite lauter deutsche Namen auf, während die schattigen, wenig fruchtbaren Gefilde am Froder Bach und in Padrins vordeutsche Namen führen. Diese zeigen auffälligerweise auch eine politische Sonderstellung und sie sind wohl unter den sieben Almhöfen (curie armentarie) gemeint, die laut Urbar noch 1320 dem Hochstifte Brixen zinsten. Es sind also mansi latini der süd- lichen Vogtei, die Reste der vordeutschen Besiedlung, die von den Baiern nach dem sechsten Jahrhundert aus den besten Plätzen verdrängt wurden. Wahrscheinlich erst nach dem 8. Jahrhundert, da in beiden Wörtern das romanische d un- verschoben erhalten blieb, das vor dem 8. Jahrhundert zu t, und wenn gar noch romanisches t gesprochen worden wäre, •zu 3, beziehungsweise vor r zu t hätte werden müssen (Sillt. Mundart § 80, 2, 3). Seit dem 9. Jahrhundert blieb d wie anlautendes p erhalten, gleichgültig wann nachher die Romanen der Frode und von Padrins zu Baiern wurden. Wie zahlreich die Romanen vor der bairischen Einwan- derung gewesen, läßt sich aus der Zahl und Lage, wohl auch aus den verächtlichen Namen ihrer späteren Wohnsitze abschätzen: sechs oder sieben Höfe, so hoch und ungünstig gelegen, die einen am „Hölltal", die andern unter den „Felstrümmern* des Tribulaun, konnten nicht viel mehr als ein halbes Hundert ernähren. Und dieses Häuflein wieder konnte den bairischen Eindringlingen wenig Widerstand leisten, so daß keinerlei Er- innerung an einen solchen Kampf gemahnt außer etwa das Haidegger'sche Wappen. Wären die Romanen viel zahlreicher gewesen, so würden vielleicht doch Spuren eines erbitterten Kampfes vorhanden sein, in welchem viele von ihnen ver- nichtet oder vertrieben worden wären. Aber es fehlt jede Spur •davon. Und dann hätten die Baiern nicht erst den schönen Boden hinter dem Rotenhof reuten müssen, wie uns der Name © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Gereit sagt. Und wie uns der Name Haidegger berichtet, reichte das unbebaute Land in die Mitte des Talbodens heraus! Somit hätten wir für die Romanen auf dem Talboden bloß noch den Hamerhof, Schainzner, Schellenhof, Meßhof, Leyen, Pfeifer und Seml- oder Unterwegerhof, also auch etwa ihrer sieben als Ursitze übrig, für deren Verlust sie mit den sieben Almhöfen entschädigt wurden. Auf den höheren Leitnerhöfen darf man wohl keine romanische Besiedelung suchen, dagegen sprechen Namen wie Asser, Hafenlueger, Schinid, und vor allen anderen die Anlage, die jüngeren Rodungen und die Verteilung der Gehöfte. Während diese in Padrins und in der Frode zu einem Weilerchen zusammengedrängt sind, das hier notge- drungen durch den Bach, dort durch einen Rain getrennt wird, stehen die Leitnerhöfe beliebig über die steile Halde zerstreut, fast alle in zwei Halbhöfe geteilt. Diese Zweiteilung wird auch im „Außertal" und im „Tal" durchgeführt, hier tritt noch Kirche, Widen und Schulhaus zu den anderen Behausungen; im Indertal zerfällt der Mösenhof zunächst in den äußern und innern, dann zerfällt jeder wieder in zwei Teile mit eigener Behausung; der Marchhof wird in zwei Hälften, der Rotenhof in vier Viertel zerlegt, der Piarenhof fällt in zwei Stücke, der Greithof aber, der hinterste Weiler, umfaßt gleich acht Be- hausungen. Den jüngsten Weiler bilden die Söllbehausungen auf der Eben, die scheinbar als Winterquartier der Padrinser neben dem Vogelwaiderhof entstanden sind. Nach ihrer Bedeutung lassen sich die Namen in verschie- dene Gruppen einreihen: die einen bezeichnen die Art der Anlage (I) wie Asserhof, Gereit, Grashof, Grunach, Heustadel, Kasein, Kirche, Widen; andere die geographische Lage oder Nähe eines bekannten Punktes (II) Bachhauser, Baurngartner, Pichl, Piarenhof und Flarenhof, Blaseker, Pfeiffer (?), Podner, Twangen-, Gewankhof oder Gwanger, Egghof, Hafenlueger, Haidegger, Haider, Hilber, plumentrit, Kreuz, Larcher, Leite- Leituer, Marchhof, Moos, Moser, Nest, Oberhaidegger, Oberrains, Staud, Scheiber, Unterbacher, Unterhaidegger, Unterrains, Un- © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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terweger, Waldbaur; wieder andere den Beruf, ein Handwerk oder Dienstpflichten eines Besitzers (III), Pinter, Tischler, Haf- ner (Umdeutung aus Hafenlueger), Voglwaider, Holzmann, Kalchsehmid, Krapfer, Mesner, Oxner, Spörr, Strickner, Schmöl- zer, Schmid, Wirt; dann wieder verwandtschaftliche oder recht- liche Verhältnisse des Besitzers (IV) so Töchterler, Mündler, Leyenhof (?), Mair-Moär; eine große Reihe enthält Personen- namen, altdeutsche und christliche verschiedener Herkunft (V), wie Bärfce, Pauler, Peerler, Penz, Pitrolfin, Berchtold, dazu pörtzen und perschenhof (erst im 18. Jahrhundert Pirschenhof!), Purger, Tandler, Tenigler, Engel, Gardeier (?), Glase, Gogl, Hanser, Jenewein, Jörgn, Jörgeier, Klaudeler, Kristier, Marx, Marteler, Martler, Micheler, Michler, Much, Minigier, Regnolds- hof, Rueper, Simeler, Ueler, Warbeier; bei dieser großen, der größten Gruppe darf es einen nicht wundern, wenn auch der Gemeinname Vinaders so entstanden ist; wenige besagen, woher der Bauer einwanderte (VI), so Mader, Schmirner, Saxer, Salchner; andere Sport und Künste des Besitzers (VII), Pfeifer, Pirschenhof, Schellenhof; endlich folgt die Reihe der Spitz- namen (VIII): Gogl (?), Grünörbl, Hörtnagl, Hölzl, Kefer, Mandler, Nagele, der Nekl aus dem Reich der Gespenster, Roten- hof, Späzer und Schim'l. Und nun zu den einzelnen Namen!

IV. Hauptstück. Asserhof, Behausungen Nr. 4 und 5, im neuen Grund- buch Asserhof I. und Asserhof II. Im Kataster von 1777 Asser hof, 1600 Ässer hof, 1539 Ässei- Hoff, 1525 Asser oder Aßner hof (grenzt unten an Tschwang hof. In Maurn heißt ein Grundstück die groß Aßen) der Aßar (oder Astär) am oberen pergk. [Dieser Name: Aster Matheis auf den oweren pergk 1502; Hannß Auster a. d. Mündler Hof und a. d. Eglens Hof 1463 Stamser Urk.] 1450 Red. Asser hoff, der Nider Asser hoff; auf der aß Vlreich Mel. [1410 Spit. Urb. 14V der Schaebl ze Staynach zinset selber lib. XIII perner von den hernach geschribnen guetern. Item ains pawet albel hewstadel auf vinaders.] © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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1407—8 Matr. Urb. Vlreich mel auf der ezze. 1407 Urb. asser h. der annder asser. 1400 Trauts. Urb. asser hoff. [1400 Spit. Urb. 49V Item albel hawstadel auf vinaders.] 1359 Brix. g. der Ässär, der ander Ässer. Der Name Asser bedeutet soviel wie Stadler. Asse (assg) ist eine rechts und links von der Durchfahrt befindliche, mit Tragbalken abgeteilte Heu- oder Strohlage im Feldstadel oder in der Tenne. Der Assenstadl (oder Assner oder Asser) unter- scheidet sich durch diese Dreiteilung vom Schrotstadel (sröat- •stöd'l), der gar nicht abgeteilt ist. Der Assenstadel ist mit- unter mit einem gemauerten Stall verbunden, namentlich wenn er an einer Aste (awista, Schaffrüh weide) gelegen ist, was die Verwechslung von Asser mit Aster leicht ermöglichte. Aus unserm Asser hat. sich nun gar ein Hof entwickelt und dieser hat sich schon frühzeitig in zwei geteilt. 1. Padrins (gespr. padrins und p9drins[ej) Name für das Almrevier um den Obernberger See und an dessen Ausfluß. 1784, 299 Badrins, 294 ff. Padrins. Allda sind Laut Urbar, vier Höf zu Kühe alpen gemacht worden, u. zwar der Zaiserh. der Regnoldsh., Egghof und Mündlerhof. 1778 Badrins: Regnolds- hof, Mindler hof, Grashof. Bergm. in Badrina Allerley Gruben, Alpen Badrins zu Unterrains. 1767—1463 (Stamser Urk.) auf vnßern vier Höfen am obern Perg in Padrins in Matrayer Pfarr gelegen . . . nachdeme die obgenante vier Höf fir Alben gebraucht (werden), . . So ist jeglicher Hof in vier thaill gethaillet, und soll jedweder Vierthaill zu zwölf Küen gerechtigkeit haben, es soll und mag auch ein jeglicher Mayr oder Mitzünßer nach seiner anzahl ains jeden Jahrs in der vierten Wochen nach Sant Jörgen Tag, und nicht davor mit sein Vieh aufziechen .... 1463 Am Ersten Zaiser hof Cristan Syngwel 3 vierthaill, Berchtold Toldel am Eiss aber ] vierthaill. Mündler Hof Hannß Auster ain dritthaill, Paulus Moß ain vierthaill oßwald Jung ain Vierthail. Cristan Jung hat zu 8 Küen. Kegnolts Hof Ulrich — ain Viertl, Hanns Stain ain Viertl. Ulrich Zaiser ain Vierthaill, Thoml u. Hännßl des Michls Sün am Waldt ain Viertaill. Eglens Hof Cristan Sachßer ain Viertaill und zu zway Kü, Hannß Eeigharter ain Viertail, Cristan an Pach ain Viertail u. ain halbs das ist zu Sechs Küen u. Hannß Auster zu vier Küen. 1723 (Stams. Urk.) Anthoni Mayr zu Matraywald kauft ein Viertl der Alben Padrinß gelegen zu oberrainß von palthasern Mößl, der es 1695 gek. hatte. 1694 Vergleich zwischen den © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Albens Inhabern zu ober u. vnterrainß in der Albe Padriu3. 1687 Stams. Urk. In Padrins. Die Padrinßer (Joachim Haidegger, Hannß Hörtnagl, Georg Töchterl, Georg Jenebein d. J. u. Matheuß Pranger). Bestantsleut: Georg Haidegger d. Ä. Gg. Gogl u. Adam Holzmann. 1525 alben in Pyndryß. 1500 Jagdb. Pedrünß, Pedrünßer See. 1463 s. oben. 1320 Brix. Urb. in piderinse quidam dictus Ekk. (Egghof in P.) 1311 Tirol. Steuerb. pidrins chvonradus, perchtoldus ibidem, in pydrinnes zaiser. 1300 Eaitb. Bl. 14 In pidrinnes Ludewicus, Ekko ibidem, in pidrinnes zaisinna. 1294 Meinh. Urb. der alte gelt im wibtal: 3 höfe in pidrin, datz veluräde zwen höfe, datz mittenwalde .... gelt von dem welsperger: swaige in pidru- nis, hol' zem venner etc. 12N8 Meinh. Urb. 56 ff. dri hove in Pidrins, Datz Veluräde zvene h., daselbst 64 Ein hof in Pidrinns, Ein hof zem Venner etc. 1238 Acta tirol. II, Nr. 900 Bertoldi de Pladrenz, Nr. 7 78 de Pladrenc. Zur Erklärung: die Silbe Pia im ältesten Belege gibt ein romanisches piä oder pie wieder, ebenso Pi, das bis ins vier- zehnte Jahrhundert (einmal als Pyn- noch im 16. Jahrhundert)' belegt ist. In den Urkunden des Klosters Stams, das seit dem 15. Jahrhundert als Alppatronus von Padrins erscheint, findet sich bloß noch Pa-, das neben Pe- des Jagdbuches von Kaiser Max in der heutigen Mundart fortlebt, drünss und drunis er- klären das i der zweiten Silbe als Umlaut aus kurzem o oder u, drenz eher aus gelängtem o oder u (wie henig, Tenigler), somit kommen wir auf einen romanischen Namen Piedronius oder piedronis zurück; pidrin ohne s (1294) verrät piedruni. Es könnte der Personenname Petrönius oder lat. petrönius „Hund, der in den Felsen jagt" (eine Gegend in Padrins heilit noch der Hundsbühel, 1784 Hunds Büchele), schließlich auch patröni B Alpherrn" oder „ Gerichtsherren" (wie in Steinach Parzelle 1055 das „Grichtsherrenalbl" heißt) oder die Schimpf- namen balatrönes Gauner oder gar baratrönes Vielfraß da drinnen stecken, aber ich will den Padrinsern kein Unrecht zufügen und keinen unverdienten Namen geben. Die Schlucht,, in welcher der Bach entspringt, der unterirdisch aus dem See fließt, würde an lat. barathrum, ital. baratro, roman. baratröne „Strudel, Abgrund, Hölle", erinnern, aber da lächelt schon Horaz, der noch nicht die romanischen und silltaler Lautgesetze © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

— 174 — kannte: barathrone dones quidquid habes? All dein Wissen geht auf diesen Strudel hinaus? Wir müssen zu piedruni zurückkehren und dieses aus pe- tronius (wie oben) oder aus piedröni Felstrümmer, Steine, also als Stein alpe oder Steinhof erklären. (Bei diesen romanischen Deutungsmöglichkeiten müssen wir auf die Beiziehung des kelti- schen Bitu-riges = Weltkönige oder der keltiberischen Wald- stadt Bötrödum verzichten.) 2. Backhäuser (gespr. pö^häusar, -ar) Hausnummer 4, nach dem neuen Grundbuch auch Nr. 7. Hauser = Balthasar, „Bach" ist vom Bachhof (Nößlach Nr. 25) hieher übertragen worden. Siehe oben 1400 Trauts. Urb. chventz im pach, Jes im bach (nesslach). 3. Barte, beim Bart'n (gespr. pörsta, pam pörst'n), Haus- nummern 41, 49, 67, bedeutet Bartholomäus. Aus der Ab- kürzung ßärtholo, Bartele (z. B. im Trautson Urbar 1304 als partle in Stubey bezeugt) wurde eine vermeintliche Stammform Bart- gebildet. Solche Neubildungen werden etliche folgen, Muche, Krust u. a. Unsere Mundart hat Bartolo als Koseform pärstalä über- nommen, auch als parst'l, also genau wie Bärtlein und dann eine nach porst Bart lautende Stammform gebildet. S. Silltaler Mundart § 36 § und 72: Dehnung des a, § 21 rt: rst; § 58 die Endung wird erhalten. 4. Paul er (paular, -ar) Hausn. 44 nach einem Paul Saxer benannt. 5. Baumgartner, Hausn. 74. Gn. des gegenwärtigen Besitzes. 6. Peerler (pearbr, -ar) Hausn. 25. Manche beziehen den Namen auf die Bärenkraft der vorletzten Besitzerfamilie, die seit 1850 viel von sich reden machte. Eine sichere Angabe war nicht zu finden. Sprachlich bildet P. den Sippennamen zur Koseform Peerl aus dem häufigen Gn. der Peer, die in Padrins Besitzungen hatten. 7. Penz (pe_nts, pam pents'n) Gn. zu Hausn. 24, 34, 54, 57, 67, 73, 77, einer der verbreitetsten Namen des Silltales! © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Ich finde 1778 Penz aus d. untern Greithof, Penz a. d. Vogl- weider Hof, a. d. Jennerhof, a. d. Pfeifferhof, aus der Söllbehau- %1 sung I12' 1687 Thaller Nachperschafft: Miachael Penz, Christian Penz. 1595 Wut. 61 D/5 Georg Saxer am cbern Perg hat von Matheüs Pennzen Baurechte a. d. Piarenhof. 1566 das. D/4 Manng Penntz hat von s. Bruder Steffan Pennz eine Hofstatt a. d. Plernkof zum Geschenk erhalten. 1553 das. A/5 Steffan Penntz u. a. Inn- haber des Kottenhofs. 1Ö51 A/4 Steffan Penntz am obern Perg . . . 1 kauft I4: Kotenhof. 1539 hat der Ellenpögner pennz einen Hof in Fylfradt. 1539 Penz a. d. Reutter Hoff. 1523 Pentz am obern perg, 1525 Pentz a. Ob. Der Name, vielleicht aus Navis oder Ellbogen nach Obern- berg gekommen, stellt eine Koseform zu Benno dar, wie Fritz, Heinz, Götz, Kunz u. a. zu Friedrich, Heinrich, Gotfried, Kuno ... In Navis lebt scheinbar die Stammform noch weiter in dem Flurnamen pemtol, pent'lgrüeb'm, pent'lstÖBn Benntal, Benntal- gruben und Benntalstein, vulgo (von Frerndenleckern verdorben) „ Pendel stein". 8. Pfeifferhof (pfaiffar) Hausn. 15 und 20, im neuen Grund- buch Pfeiferhof. 1778 Pfeiffer hof, 1539 Pfeiffer Hoff (Töchterler u. Hamer), B: pfeyffer H. 1526 Pfeiffer hof (neben Hafenluegsh. u. Sumler h.) 1520 Scha. Gn. Pfeiffer oft. 1450 ßed. Pfeiffer h. 1407 Urb. pheiffer h. 1400 Trauts. Urb. pheiffer hoff im mos. 1359 Brixener gelt: der pheyffer hoff. Er erinnert leithaft an die Spielleute! Kann aber auch wie Blaseker nach der windigen Lage benannt sein; vielleicht auch einem Blasinstrument beim Kirchenchor? 9. Pitrolfin (in der Leite). In lebt noch der Hn. Trolf. 1407 Urb. die pitrolffin zwischen dem andern Asser und »auf •der Twange« erwähnt. 1359 Brix. gelt: die pytrolfin. Der Name Biterolf spielt eine Bolle in den deutschen Heldensagen: Biterolf von Tolet wird an Etzels Hof von seinem Sohn Dietleib gefunden und wird für wackere Kriegsdienste mit Steier belehnt. Ein Heldengedicht von Biterolf ist nach Goedeke, Grundriß I, 245 in einer Ambraser Handschr. vom Ende des 13. Jahrh. vorhanden. 10. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Pichl Hausn. 46 nächst dem kl. Hügel, der denselben Namen trägt: pfhh'l. 1778 der Pichl Acker, mhd. bühel, alt- hochdeutsch buhil Hügel, Erdbuckel. 11. Pinter Hausn. 78 (pinter, -ar) einer der häufigen Hand- werksnamen, Binder; im Niderer Kiegat und in Mitzens gab es „Fässer", in Schöfens und bei den Kaltenrinnern „Panzer"; der Hausname Pinter findet sich z. B. auch im Mühltal (Ell- bogen) und ein Ditmar pinter steht im 13. Jahrb. im Wiltener Nekrolog. 12* Pirschen hof, neues Grb. Pirsthof. Hausn. 10, 11. 1778 Staud a. d. halb. Pirschenhof, 1600 Perschenhof, 1539- perschen H., 1400 Trauts. Urb. pörtzenhof, 1320 Brix. Urb. curia Berchtoldi dicti Longi, zwischen curia fabri in vinaders und curia dicta Hauenlvoch genannt. Pirschen und Perschen stimmen zum mhd. birsen, jagen und mlat. persa das Gehege; aber pörtzen ist eine Koseform wie Fritz und ähnl. zu Berchtold, Bert-zo. 13. Piaren hof Hausn. 48 ff. 17 78 Piaren- oder Flaren hof; Ungerank a. d. Piaren hof. Scheiber a. d. Plärren hof. 1595 Wut. 61 D/5 Georg Saxer am Obern Perg hat von Matheüs Pennzen Baurechte aus dem Piarenhof* tauschweise erworben. 1594 das. A/9 Eottenhof grenzt an Plarren- hof. 1566 Wilt. 61 D/4 Manng Penntz erhält von seinem Bruder Stefi'an Pennz eine Hofstatt aus seinem halben Hof genant der Plernhof: stoßt morgens aa die gmain, abends an das gmain wasser. 1547 Wilt. 61 D/3 Andree Haidegger am Obernperg hat vom Vetter Hannsen Hamer sein Viertl aus dem Plarrnhof gekauft. 1542 das. D/2 Hanns Hamer am Obernperg kauft vom Bruder Gabrieln Hamer V4 a. d. Plarrnhoff. 1539 Wilt. 61 D/x Gabriel Hamer am obern- perg erhält von Walther (?) Staudt tausch- und wechselweise mit Franciskh Prannger u. Hanns Haydegger eine Gerechtigkeit a. d. Plarnhof. 1539 planhoff. 1411 (Weistümer I, 293) Jechle Plarr. 1400 Trauts. Urb. plärren hof. 1374 Wilt. Urb. 17 a curia plärren. (Rand) PJarren hof auf venaders. 1354 Wilt. Urb. 24 plärren hoi Item Plärren hof. 1320 Brix. Urb. waltmannus dictus Plaerre. 1305 Wilt. Urb. item Plärre et sotius suus. Stimmt zu plärre, plärre und narre, (Grimm, Wb. 2, 1724— 25) mhd. vlarre und vlerre, ahd. flarra und flara, Nebenformen © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

— 177 — blarre, plerre mit Wechse1- von v, f und b, p wie in „flach" und „blach", in der Bedeutung 7: breiter Platz, Fleck, was sich breit in den Weg stellt, spreizt, unnötigen Platz einnimmt. 14. Blaseker (neues Grb.) Hausn. 9. (spr. plösekkar, -ar) der Name entspricht der windigen Lage auf einer Kante der Berg- lehne, „auf einem Eck, wo der Wind gar lustig blasen kann", kann aber auch zuvor Geschlechtsname gewesen sein, wie denn plasecker schon im Register des Schatzarchives Innsbruck um 1520 als Gn. vorkommt. 15. Podner, neues Grb. ganz falsch „Bader", Hausn. 19 (spr. podnsr, -ar) trägt den Namen von seiner Lage am Tal- boden. 16. Purger (purgar, -ar), Hausn. 39 trägt noch diesen Haus- namen von einer Notburga Kolb, die vor zwei Menschenaltern, früh verwitwet, den Hof bewirtete. 17. Tändler (spr. tandler) Hausn. 48, 50, 51, 71; u. Grundb. Hausname Tanler, Gn. Tandler. 1784, 280 Martin Tandler a. d. Fillfrader Hof; Maria Tänd- lerin Gg. Mayrs Eheweib a. d. Fillfrader Hof. 1687 Michael Tändler bei der Thaler Nachper3chaft. Stamser Urk. 1627 Tändler in Gr. öfter: z. B. Tändler a. d. Furtlehen. Der Name ist wie Tänele in Patsch eine Ableitung von Daniel. 18. Tenigler, Grundb. Tönigler (spr. teniglar) Hausn. 8 ist wie Tuniger in Salfaun bei Steinach, in Schmirn, Trins, Vals und wie Tenigler in Patsch aus Antonius entstanden; Tonius gibt regelrecht Tünige (tüniga) s, Silltaler Mundart § 46, b) 3. und § 67 vorletzter Abs., die umgelautete Koseform wird Tenigl wie die umgelauteten Formen tönigntög (§ 67 wie oben) Antonitag, henig Honig u. a. m. Die Gn. Töniger und Tönigler erscheinen im Register des Schatzarchives Innsbr. 1520. Tar- nelller bringt in den Hofnamen des Burggrafenamtes 127 fol- gende Formen: 1592 Thenigl, 1570 Thanig, 1482 Thönig, 1414 tönig, 1384 Tönie, 1379 antonius. Der Taufname Anto- nius wird nach den Nekrologien in Baiern im 15. Jahrh. ver- Ferd.-Zeitschrift. III. Folge. 57. Heft. 12 © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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breitet, Antunia erscheint aber schon um 800. (Salzburger Nekrol. 490.) 19. Tischler, Hausn. 6 und 47, der unvermeidliche Htind- werksname. 20. Töchterler Ob 70 und 82 (Töchterles Käser). 17 78 Töchterler a. d. Greithof u. a. d. Käsern in Padrins. 1694 h Georg Töchterler Inh. von Padrins. 1687 Georg Tochterle Padrinser. 1539 Töchterler a. d. Pfeiffer Hoff. 1533 Wut. 61 B/2 Hanns Döchterler neben Georg Haidegger and Valthin Plattner Inhaber des Mesnerhofs am Obernperg. 1526 das. B/t Anthony Töchterler, Hannsen töchterler, auch Katharina Prangerin gesessen auf dem Mesnerhof am obern perg, Matranner pharr. Töchterler gehört zu den Namen, die wie Neff, (joetler, Stuixner u. a. eine Verwandtschaft bezeichnen. 21. TWilligen hof sieh unter Gewank hof, ebenso Tschwang hof. 22. Edituus s. unter Mesen hof, ebenso Ecclesiasticus. 23. Egg, Egg hof. Gn. Egg auf Hausn. 3, 29—30; der Hofn. erloschen. 1784 Padrins. allda sint Laut Urbar vier Höf zu Kühe alpen gemacht worden, u. zinßt jeder /^ 18 pfundt Perner, als Zaiserh., Eegnolds Hof, Egghof und Mündler hof. Auf dem Egg hof sitzen Lukas Haidegger, Mathias Egg der Jüngere, Sophia Eggin, Anton Mayr, Stephan Pur, Georg Gassebner, Thomas Mader, Joh. Nagele zu Nößlach, Anton Sebastian von Kleblsperg. Zum Hofe gehört Cat. 621 eine wohnbare Kaßer samt Hag bezeichnet mit Nr. 63, Cat. 315 Käßer u. Haag. 297 Käser u. Haag des Seb. v. Klebls- perg. 1778 Gn. Egg. a. d. halben Hamer hof. 1463 (Abschr. 1767 Stams) Eglens Hof Cristan Sachßer ain Viertaill u. zu zwai Kü, Hanns Keigharter ain Viertail, Cristan an Pach ain Viertail u. ain halbs das. ist zu Sechs Küen u. Hannß Außer zu vier Küen. 1320 Brix. Urb. in piderinse quidam dictus Ekk. 1300 Steuerb. 14 In pidrinnes Ludewicus, Ekko ibidem. 24. Engel. Hausn. 14, Gn. des gegenwärtigen Besitzers. 25. Yillfrad-Alpe und Villfrader hof s. Frode. 26. Elaren hof. s. Piaren hof. 27. Yoglwaider hof, Hausn. 73—74. 1778 Penz a. d. Voglweider Hof, der dem Pflegamt Steinach Kuplfutter u. dem Trautson'schen Kasten auf das Gries Zehend © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Haber gibt. 1595 Wilt. 61. C/4 In der Mül die voglwaidt gen. Im Mad gen. die voglwaidt, das zum Maren hof gehört: Mad die Voglwaid. 1594 Wilt. 61. A/«, in der Mül gen. Voglwaid, eine Gerechtigkeit des Kottenhofes. 1591 Wilt. A/8 zum Eottenhof gehören Gerechtigkeiten „in der alten Mül, in der Newen Mül, im Stampfl', in ainer Mül die Voglwaid genannt; unten noch einmal »in der Mül die Voglwaid genannt«. 1586 das. C/3 Mil die vogl- waid genant. 1539 Grund von der voglwayd zum obern Hay- degger Hof. 1471 (Archivber.) die vogelweid im Gereut am Obern- berg. 1406 Land. Urb. auff vinaders voglwaid, wird vor »under weges, Solfawn, auf dem stain« zur Sterzinger Vogtei gezählt! nimmt also dieselbe Ausnahm Stellung ein wie die vier Höfe in Padrins und zwei in der Frode; auf Vinaders lag also die dritte Voglwaide der Sterzinger Vogtei, eine »voglwaid wird 1356 zwi- schen Sachspach und praitwis in officio wiptal des »gelt von Aufen- stein* aufgezählt und eine zwischen Matzes und tellues. 1400 Trauts. Urb. zählt nach dold an der leiten — in dem vogelgesang! Die V. die 1311 im Tirol. Steuert), zwischen chonradus prennerius in Mittenwald und Fridricus dictus zaerre in dem walde genannt wird (in vogelwaid) ist sicher auf dem Brenner zu suchen. So -auch die von 1300 im Steuerb. (M. Reichsarch. Tir. 5) in vogel- waide zwischen »item in mitenwalde* und „hainr. in dem walde, adelhait an dem walde, vlein in dem Iiiut, darüber geschrieben: Scellenberch«. 1294 Meinh. Urb. nach datz mittenwalde zwo hübe u. ein swaige datz vogelwaide an dem herbist . . . An dem walde ze prünne. 1288 Meinh. Urb. (4) Datz Mittenw. ein swaige, (ö) Datz Vogelweide, (6) An dem walde ze Prünne ein hof, (7) Datz Schellenberch. Näheres unter den Hn. der Gem. Brenner. Vogelwaide bedeutet den Ort, wo für den Jagdherrn die Lockvögel gehalten wurden. 28. Fröde, in der Frode, (spr. in dor fröde), Grrundb. Frader hof, Hausn. 75—79, dazu die Almhütten 80 u. 81 (in der Frode); der Weiler am linken Ufer des Fröder Baches heißt auch Unterbach oder der Unterbacher Hof, während die Häuser am rechten Ufer die Obbacher heißen. 1784, 173 Gerechtigkeit in der Villfrader Hofs Mihl, 191 in der Vnterpacher Mihl, 195 in der Frader Mihl, 205 in der Frader Minien. 216 Mathias Hörtnagl a. d. Fillfrader hof, ebenso 280 Martin Tandler, 281 Maria Tändlerin ... 1778 Haidegger a. d. Villfrader Hof, Villfrader Berg, Frader Joch. 17 74 Atlas tirol. Yillfrader Bach. 1627 in Filfrad, 1589 Wilt. 80. C|6 Georg 12* © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Haindler in Vilfrat. 1539 hat der Ellenpögner pennz einen Hof in Fylfradt. 1430 Archivb. Jakob der Purre aus Valfrad ab dem Obernberg. 1400 Trauts. Urb. valfrad.. 1359 ze Volfrade. 1320 Brixen. Urb. 83 in piderinse quidam dts. Ekk. Frater in valtrad,. 1319 das. 54 viltrad. 1311 Tirol Steuerb. vlricus in volfrad, cristauus ibidem. 1300 Steuerb. in volurade chünrat. 1294 Mainh. Urb. datz velurade zwen höfe, 1288 Meinh. 56 Datz Velu- rade zwene hove. Da der deutsche Name Wolfrat oder Weifrat wegen des An- und Auslautes schwerlich hieher gehört, auch sonst kein, deutsches Wort anklingt, liegt das Komanische nahe: „val forada" „das Talloch", das „Hölltal" ; als Loch bezeichnet man ja auch in Gries die beginnende Schlucht, die nach Stafflach führt. Sinniger und lautlich wie lexikalisch leichter erklärbar ist aber val livrada oder auch villa livrada der Hof oder das Tal, das frei überlassen wurde. 29>. Gardeier, Grundb. Gardele, Hausn. 21 (spr. gärdelar). Das häufige Vorkommen des Namens Gertrud, der sich im Taufbuch von Obernberg fast auf jeder Seite findet, ließe auf eine Koseform gardele zu Gert- schließen; da aber die Ma» dafür gead'l und geedala gebildet hat, so muß man eher an an eine Liutgard, Hiltegard, Irmgard oder ähnliche Zusammen- setzungen mit -gardis denken, schwerlich kann Margaritha (zu- fällig, nach dem Taufb. 1765, S. 14 stand eine Margaritha Saxerin mit dem Hause in verwandtschaftlichen Beziehungen) hereinspielen. Hiltigart begegnet uns im Wüten. Nekrolog 13. Jahrh. 30. Gereithof, Hausn. 52—56, bezw. auch 57—59. Der Name Gereit (spr. garäit) bezeichnet heute die Fraktion Hausu. 48—59 (Piaren- und Gereithof). 1778 (52) Ungerank a. d. Greithof; Holzmann a. d. Greithof (53), Jenewein-Penz a. d. untern Greitbof (54), der mittlere Greithof (55) Töchterler a. d. Greithof (56?) u. a., Hilber a. d. Greithof (57), Saxer u. Haidegger a. d. Greithof (58 u. 59). 1595 Wilt. 61 D/5 Reithof (grenzt an Piarenhof). 1539 Eeutter Hoff (Penz, Staud, Pranger u. Pur), B: Keytter H. 1471 die vogelweid gen. im Gereut am Obernberg (Archb.), 1450 Red. (Oberperger) Beyterhoff. 1407 Urb. Eawtter h. 1400 Trauts. Urb. raüter hof. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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1320 Brix. Urb. 71y in superiori monte vinanders . . tria fevda aaovalium. Mittelhochdeutsch geriute Kodung. Der Name erzählt uns, daß der Boden hinter dem Rotenhof sicher erst von den Baiern ausgerodet und besiedelt wurde. 31. Gewankliof Hausn. 1, 2; der Name wurde von der Familie Haidegger auf Nr. 75 übertragen, als Gwanger (spr. gwongar). i 7 7 8 aus dem Gwankhof; Gwankhof; GwangerMihl; der äußere halbe Gwankhof, zu dem anscheinend auch Ob. 3 gehörte; s. Haid- •egger und Gwanger. 1600 Twanngenhof. 1539 Twang Hoff, B: Tschwanng H. 1525 Tschwang hoff st. an Aßner- od. Asser h., innen an Inner h., außen an Schnitzer h., unten an das groß Wasser. 145 0 Ked. auf dem twang, mül auf dem selben perg (!). 1407 Urb. auf der twange, rnüll auf dem obernperg. 1400 twanger hof (Trauts. Urb.). 1359 Br. g. auf dem Twange; nmle auf Vvna- •ders. 1420 Br. Urb. curia Twangerii in vinaders. Über den Flurnamen gewanke (spr. gewonk^a), der die Gegend östlich vom Gewankhof bedeutet, habe ich schon in meiner Silltaler Mundart S. 44 gesprochen. Ich stellte ihn zum mlid. Worte wanc = Feld und fand es seltsam, daß wonk^ als "weibliches Hauptwort an die sonst sächlichen Namen gerüne, geriute u. a. angeglichen wurde. Jetzt, nachdem ich alle er- fahrbaren Flurnamen des Gerichtsbezirkos aufgezeichnet habe, sehe ich, daß an dem „Seltsamen" nichts Seltenes liegt: Es finden sich viele solche Formen, in denen alte Verbindungen nur mehr teilweise erhalten sind: „die Oberhof" bei Matrei -— die Oberhof-Leite! So „die Gegend gen dem Wange" (rnhd. .allenfalls diu gazze gen wange) nun einfach „die gen Wange", (mit Anlehnung des Dativs au die Form wanc des ersten Falles) „die Gewanke". So oder ähnlich entstand auch der Hofname „Gewank", bedeutet also in dieser Form die Gegend oder Hofstatt, wo das Wiesen- und Felderrevier beginnt. In der Tat treten wir von St. Leonhart ausgegangen beim untern Gewankhof aus einer düstern Schlucht, rechts von wenig frucht- baren Gehängen, links von wilden Bannwald beengt, plötzlich in ein freieres Wiesental, wo uns zu beiden Seiten sogar Korn- © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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felder begrüßen! — Woher aber die Formen Twang(en) und' Tschwang? Es sind verschiedene Schreibungen für das mlid. Wort twanc oder zwanc, das hier etwa „Zwinge" oder „Klamm" bedeutete und auch als Feminium „auf der twange" vorhauden gewesen zu sein scheint. Aus zwanc wurde durch eine Um- deutung zu zewanc und später durch eine Vertauschung des Vorwortes ze mit ge- „die gewanke", der „Gewankhof\ 32. Glase, beim Glfis'n (spr. glase, gläs'n) Hausn. 11, wo Nikolaus Salchner, und 56, wo Nikolaus Hammer, vulgo Jörgn Glas Besitzer war (Taufbuch 1864, 30. Aug. Nikolaus Hammer Hausname Jörgen Simon). Tarneller findet im Burggrafenamt 1511 einen Klas (= Nikiaus). 1500 ist ein Gläws aus Adniont in den Salzburger Nekrologen (599). Nikiaus ist der Kirchen- patron: 1626 S. Niclas am obernperg. 1426 Matr. Arcru Fol. V. 29 des lieben Hrn. Saud Niclaskappelle auf dem obern- perg. 1350 S. Nicolauskirche. 33. Gog'l Hausn. u. Gn. 1, Leitner Gög'l Hausn. 17 (spr. gög'l). 1778 Gn. Gogl a. d. Hafenluegerhof. 1687 Georg Gogl Be- standsmann zu Padrins. 1617 erscheint G. im Ind. M. 1502 Gagel u. Gillg Gogel. 13'20 Brix. Urb. Göglin cum medietate puerorum. Der Name kann die Koseform zum altdeutschen Personen- namen Gogo oder der Spitzname gög'l = Knirps, sehr ver- traulich „Kaktus", sein; für den letztern spricht die Form Gagel. 34. Grashof, einer der Padrinser Höfe, dessen Name erst 1778 für die vergessenen Namen Egg- und Zaiserhof erscheint: 3 Mader gen. Kästl, Isse u. Fleke a. d. Grashof in der Alpen Badrins, die Käsern in Badrins. a. d. Grashof. Daran erinnern die Flurnamen Grasfeld, Grasstuck, vielfach für Feldstück ge- braucht, besonders aber grössanne (Parzelle 887), das der Schreiber 1784, 237 „Mad die große anna" nennt. Der N. Gras- hof stammt aus der Zeit, da die vier Padrinser Höfe zu Kühe- alpen gemacht worden, erinnert auch an den Streit von 1687, da die Padrinser so viel Heu machen, daß sie mit dem vielen, © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Vieh, das sie infolge dessen halten, den andern zur Last fallen, weshalb sie dazu verhalten werden, kein Heu mehr ins Tal heraus zu führen und dafür ihr eigenes Weideland, nicht mehr die Gemeindeweide, so übermäßig abgrasen zu lassen. 1627 besitzt Staud am Ob. die Grrasaw an Filfrad. 35. Grünörbl (Grienörbl) Gn. Hausn. 6, 7 (spr. gri'onoerb'l). 1778 Grienerbl aus d. halben Jennerhof u. andere. 1559 mit Oswalden Grüenoben (zu Pfanns?) 1474 Valtein Grünerbl Archivber. II. 1416. Der Name erinnert an alte Volkstrachten mit grünen Armein (S. Sillt. Mundart § 27). Vielleicht bezeichnete er einen von auswärts gekommenen Ansiedler. Wahrscheinlicher ist er eine volkstümliche Deutung des alten Flurnamens grunach, 1450 Ked. Mainharts Lehen auf Grunach (auf dem Nidern Berg, heute noch Leehh'n (leahh'n) und bei dem Hausnummern 31—32 daselbst Grienoerbl genannt). 1407—8 erscheint meinhartz lehen auff grunach. Dies wäre eine Art Sammel- oder ein nach dem Muster von Plötzach, Steinach, Stafflach uud ähnl. gebildeter Ortname zum Wort gerune, welches eine Waldrodung bedeutet, ebenso wie Grün in Navis und Ronna bei Trins (westl. Parzelle 1814). Neben grunach kann sich eine Ab- leitung grünachel (wie Steinachl) oder grün-alb'l, aus diesem grünelbl gebildet haben und von diesem zur Deutung grünerbl ist ein kleiner Schritt. 36. GrStirners oder Steiners Käsern, Padrins 83 ff. Besitz des Franz Steiner, vulgo Gstirner in Matrei. 37. Grwanger (spr. gvvongsr) Hausn. 75, s. oben Gewankhof. 1778 besitzt ein Haidegger den äußern und indem halben Gwankhof, zu dem auch die „Gwanger Mihl" gehört; sein Geschlecht zieht später auf den Villfrader Hof und nimmt den Namen Gwanger dahin mit. 38. Hafner (spr. häfnar) Hausn. 14, Grb. Hafenlug'erhof (14 und 17)- 1778 Hafenlueger hof, Gogl a. d. Hafenluegerhof (= 17). 1600 Hafenlueg Hof. 1539 Haffenluegs Hoff. 1526 den halben Hafen- © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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luegs hoff1 um Ober perg Matrayer pfar gelegen, grenzt an Pfeiffer hof u. Sumlerhof, an das Leytner Besuech u. unten an die gmain gen. das Grües. 1450 Red. Hafenlugshoff. 1407 Urb. hafenlugs h. 1400 Trauts. Urb. havenlugshoff. 1359 Br. g. der Hauenluecb.. 1320 Br. Urb. cur. dicta Havenluch. 1288 Meinh. Urb. 57 Item Edituwus et dictus Havenluch. höfnluegsr ist noch als Gn. lebendig, im Arztal heißt eine Gegend unweit des Ursprungs des Falkesener- Baches Hafenlueg, 155 7—58 im Arztaler Prozeßbuch1) öfters ge- nannt, auch auf der Karte, die dem Rekurs an den Kaiser bei- gelegt wurde: Im Haffenlueg. Auch frühere Urkunden führen ihn an 1405 Haffenlueg (Blatt 25) 1406 Haffenlueg (Blatt 30) 1398 in Haiffen Lueg (Blatt 53 u. 55). Das Wort bedeutet, oberflächlich betrachtet, einen Milch- hafengucker (zu ahd. havin u. lügen schauen), aber wie kann diese Bezeichnung in einen Flurnamen übergehen? Ich stelle daher lieber eine andere Deutung auf: hauen u. haiffen kanu mit havin (s. oben) zusammenhängen oder eine Eückbildung aus habich, niederl. havik „Habicht" darstellen: Lueg, mhd. luoc, luoges, bedeutet in der Jägerspr. Versteck, Lauerhöhle, hier etwa „Passe" in einer Bodenvertiefung oder des Falkners wie des Habichts Versteck. (Vgl. in Schmirn das Guckuhäusl). 39. Haideggerhöfe, Hausn. 31—34. Gn. Haidegger Haus- nummern 16, 22, 36, 44, 75- 17 78 Unterhaidegger hof, der untere Haidegger Hof, Haidegger a. d. oberen Haidegger Hof. — Gn. Haidegger a. d. Rotten hof, a. d. Greithof, Gwankhof, Villfraderhof, u. a. m. 1694 h Joachim Haidegger. 1(580 Wilt. Gl A/X1 Joachim, Michael, Gregory und Paul Haidögger Inhaber des Rottenhofs. IGoi das. C/5 Cristan u. Jacob Gebrieder die Haydögger am Obernperg haben laut briefs vom Juni 1649 Baurechte des ganzen Marchhofs. 1687 (Stams. Urk.) Michael Haidegger, Georg Haidegger der Jingere, Bartlmee Haidegger, Gregori Haidegger, Paul Haidegger, Jakob Haidegger d. J. gehören zur Thaler Nachperschaft; Joachim H. zu den Pa- drinsern, Georg H. der ältere Bestandsmann daselbst. 1633 Wilt. 61. A/10 Martin u. Cristan die Haidögger u. Anna Haideggerin a. d. Rotenhof. 1594 Wilt. 61. A/9 Margretha Haydeggerin u. Georg Saxer a. d. Rottenhof. 1591 das. A/8 Georg Haidegger am obern Perg hat von s. Vattern Cristan H. 7/io a- ^. Rotten hof.

') Besitz des H. Dekanes A. von Hörmann in Matroi. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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1567 das. B/3 Cristina Haydeggerin Stegers Witwe verkauft ihre Baurechte a. d. Mösnerhof. 1554 das. A/6 Cristan Haidegger am 1 'Obernperg kauft von Hannsen Strickhner in Fennden /i Baurecht aus d. Eotten hof. 1539 Haydegger a. d. obern Haydegckh Hoff. B Nyder Haydegg H., ober Haydegger H. (dazu Grund von der voglwayd). 1539 Wilt. 61. D/t Gabriel Hamer, Franciskh Prannger u. Hanns Haydegger erwerben eine Gerechtigkeit a. d. Plarnhof. 1533 Wilt. B/2 Georg Haidegger neben Hanns Döchterler u. Valthin Plattner a. d. Mesner hof. 1502 Stein. Verfb. Michel Haidegker, Lenz Haidegker. 1450 Red. Oberperger Haidecker. 1407 Urb. Haidekker h. 1400 Trauts. Urbar haidekker, perchtolt der haidekker. 135 9 Brix. g. Haydekker. Nach der Familienüberlieferung, die auf ein im 17. Jahrh. "verliehenes Wappen zurückgeht, das einen mit Keulen be- waffneten Bauern, „einen Heiden" darstellt, wäre der Name mit einem Kampf gegen Ungläubige im Zusammenhang. Nach den Formen über- u. Unterhaidecker sowie ob. Haydeckh Hoff', Nyder Haydegg sowie nach der Lage an einer auffälligen Weg- steigung (das bedeutet hier „Egg"!) zu urteilen, haben wir aber sicher einen ursprünglichen Flurnamen vor uns! Die ange- wendete Bedeutung des Wortes Eck ist an vielen anderen Wegen des Silltales, z. B. Schmirn und Navis, zu finden. Und die Bestimmung Haid(egg) erklärt sich daraus, weil der Weg hier zum „Ghoäf (= Geheide, geheide) hinüber abzweigt, vielleicht •einmal auch die Gegend diesseits des Bache3 Heide geheißen hat, nach der man dieses Eck vom Eck am See und vom Eck am niedern Berg unterschied. 40. Haider Gn. auf Nr. 59, erst jüngst aus Gries einge- wandert. 41. Hammerhof Hausn. 29—30, Gn. Hammer Nr. 23, 28- 17 78 Hamer a. d. halb. Nöst hof. H. a. d. Scheinzner hof, H. a. d. Hamer hof, Egg a. d. halben Hammer hof. 1687 Thaler Nachperschaft, darunter Virich Hamber u. Matheuß H. 1600 Samer (corr. Hamer) hof. 1594 Wilt. 61 A/9 Georg Jenewein u. seine Schwester Kattarina Hamerin a. d. Kottenhof. 1551 Wilt. A/4 Steffan Penntz am Obern Perg u. seine Hauswirtin Anna Hamerin haben V4 Boten hof gekauft. 1550 das. A/2 Margreth Hamer Tochter des Gabriem Hamer am Obern Perg Gerichts Matray, Weib Hannsen Strickhners (in Venn) hat V4 Rotten hol' vom Vater er- © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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halten. 1547 das. D/3 Hanns Hamer a. d. Plarrnhof. 1543 das. 3 A/t Jacob Staüd am obern Perg kauft von Hannsen Hamer /](i a. d. Rotten hof samt der Newen Müi daselbst. 1542 das. D/a Hanns Hamer a. d. Plarrnhof, sein Bruder Gabriel. 1539 das. D/x Gabriel Hamer am Obernperg hat von Walther Staudt eine Ge^- rechtigkeit a. d. Plarnhof. 1539 Urb. Haimer Hoff. B. Hamer h. Hamer a. d. Pfeiffer Hoff. 1526 Hamer. 1450 Red. Hamer hoff. 1407 Urb. Hamer h. 1426 Kaufbr. M. Arch. f. V, 29: den Erbarn mannen Hansen dem Hamer u. Jacoben dem Purren baide gesessen auf dem Oberenperg Vynaders u. . . . Kirchenprest des liebn Hrn. Sand Nyklaskappelle auf dem Obernperg. 1400 Trauts. Urb. hamer. 1359 Br. g. der Hamer. 1320 Br. Urb. duo fratres dicti Hoemere. Stimmt genau zum mhd. hamer, Mehrzahl hemere Grimm Wb. 4, 2, 314. und bedeutet das Handwerkszeug (als Zunft- zeichen?) oder eine Keule als Waffe. Hier im besondern er- innert er an Donars Hammer: der Hammer wurde zur Grenz- bestimmung geworfen. Wo er hinfiel, war der Grenzpunkt; liier ist die Grenze zwischen Außertal und Tal, zwischen den ältesten und neueren, vordeutschen und deutschen (bairischen) Siedelungen. 42. Häuser (spr. honsar) Hausn. 54, 67; wie in Naviß und Gschnitzein Sippename wie Hansler, Hannesler u. a. aus Hans, Hannes. 43. Hörtnagl Gn. Nr. 39, 41, 65—66, 72. 1778 Hörtnagl a. d. (inneren) Mösenhof; Hörtnagl a. d. halb. Unterweger hof. 17 84 Mathias Hörtnagl a. d. Fillfrader Hof. 1694 h Hanß Hörtnagl Inh. von Padrins. 1687 Thaler Nachperschaft: Jakob Hörtnagl, Georg H., Martin H., Christian H., Padrinser. Hanß H. • Ein Mann mit einem hertennagel, daim einfach Herten- nagl genannt, mag wohl ein harter Gläubiger gewesen sein, der den Leuten das Blut unter den Fingernägeln herauszog; oder einer mit harten Nägeln am Schildbuckel; oder (ganz vertraulich) einer mit einem harten „Zeugefinger"; oder manch einer mit einem harten Kopf. Eigensinniger. 44. Heustadel s. oben Asser hof. 45.. Hilber Gn. auf 57 und 76, Hausname auf Nr. 26 (spr. hilwar). 1778 Mayrin, dann Hilber a. d. halben Schellenhof © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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(26), Hilber a. J. Greithof (57). Aus dem Gn. wurde der Haus- name! Weit verbreitet als Gu., bedeutet soviel wie „Moser", mhd. hülbe, ahd. huliwa heißt Sumpflache, Pfütze. 46. Hölzl, Gu. der Besitzer Nr. 5, 25. Eiu Hölzl- oder Hilzlhof, noch älter Hetzel hof steht auf dem nidern Berg (Nr. 56—57). 47. Holzmann Hausn. 68. 1778 öfters, so unter den Kaserbesitzern von Padrins. 1694 h Simon Holzmann Jnh. von Padrins. 1687 Adam Holzmann Be- standsmann zu Padrins. 1633 Wirt. 61 B/4 Geuettern Mathäus und Hannß Holzman Innhaber des ganzen Messenhofs am Obern Perg. 1567 das. B/;J Valthin Platner u. sein Eidam Leonbart Holzman haben von Cristina Haydeggerin die Baurechte des halben Mösner hofs erworben. (1533 das. B/2 Valthin Plattner neben Georg Haidegger u. Hanns Döchterler Innhaher des Meßner hofs am Obernperg). Holzmann bedeutet in erster Linie Holzhauer, allenfalls wie Holzmeister auch Waldaufseher; zuletzt den wilden Mann, das Waldgespenst, das im Frühjahr mit Keule und Bärenhaut über die Flur schreitet. 48. Jenewein Hausn. 78. 17 78 öfters: Jenewein a. d. Greithof (57), a. d. untern Greit- hof (54) u. a. Jenewein a. d. Villfrader Hol (78). 1784, 282 Marx Jenewein a. d. Fillfrader H. 283 Georg Jenewein u. a. 1694 h Andree Jenbein u. vöter Georg Jenebein Inh. vor Padrins. 1687 Thaler Nachperschaft; Georg Jenebein, Hannß J., Padrinser: Georg Jenebein der Jingere. 1594 Wilt. 61 A/9 Georg Jenebein am x obern Perg hat von Georgen Saxer /4 Kotten hof. 1457 Genewein Meßner in Elvas. Eegesten des Brix. Hofarchivs. 1383 Genewein den Neuenwirt Bürger zu Bruneck. Eeg. des Hochstiftes Br. Der Name des Bistumspatrones Ingenuin, mundartlich Jenewein. 49. Jenner hof Ob 6. 1778 Jenner Hof. 1600 Jhenner hof. 1539 Jenner Hoff. 1450 Red. Jenner hoff (der plumentrit). 1407 Urb. Jenners h. (der plumentrit). 1400 Trauts. Urb. gener hoff. 1359 Br. g. des Jenners hof der plumentrit. Der Hof „jenhalb" —jenseits der Gasse oder des Grabens; der „jenhalbhof" wird als Jen = halbhof aufgefaßt und daraus © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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ein Jenuer zu nihd. jeuhalb und jenent, jenunt: wer ist der yenerthalb? Grimrn 4, 2309. An Jänner würde die Form gener anklingen, auch könnte plumentrit = „ Weideantritt" eine 'Verdeutschung des Januarius sein; aber ich zweifle, ob die Be- deutung des Januarius bewußt war. Eine Ableitung von Jene- wein ist möglich, aber wegen des kurzen e (enn!) mundartlich bedenklich. 50. Jörgeler, Haus 51, Jörg'n Jöke 27, Jörg'n Siman 28, (spr. joergelar, Jcerg'n jöke, joerg'n siman). Das erste ist der. Enkelname zu Jörg (Georg), wie ich in der Silltaler Mundart § 65 eine Reihe aufgezählt habe, Jörg'n der schwache Genetiv, dazu gehört die Ableitung Jörguer, die auch im Burggrafen- amte vorkommt, Tarneller 131. 51. Kalckschmid, Hausn. 18 (als Hofname kyolysmid gespr.). Der Name stammt aus Nößlach, hängt vielleicht mit dem in alten Urkunden genannten Chalhoch aus Sarntein zusammen. 52. Käsern (spr. kyäsern) 60—64 in Unterroäs, die ehemaligen Behausungen der Padrinser Höfe, seit langer Zeit bloß noch Sennhütten! Vgl. oben Padrins! 53. Kefer, Hausname 45 (spr. kycefar), Gn. Käfer 45 u. 47. Dieser Gn. findet sich im Matreier Totenbuch seit 1615. Auch in Ellbogen gibt es einen Kefer. Käfer bezeichnet den Muntern. Grimm 5, 19. 54. Kirche (spr. kyirys), Sankt Nikolauskirche. 1778 S. Niko- laus Gotteshaus. 1723 S. Nicklausen Gotshauß. 1626 S. Niclas am Obernperg. 1426 Matr. Arch. f. V, 29 des lieben Hrn. Sand Nyklaskappelle auf dem Obernperg. 1350 S. Nicolaus- kirche. 55. Jüaudeler (spr. kyläudelar) Hausn. 50. Um 1850 hat Klaudia Fagschlunger vom Lorlaswald hieher geheiratet. Früher hieß es beim Ungerank. 56. Krapfer (spr. kyrapfar) Hausname 50, seit Menschen- gedenken gebräuchlich, bedeutet die Abgabe von Lebensmitteln, in diesem Falle von Krapfen an die Kirche, wie sie auch von anderen Höfen geleistet wurde, daher die Hausnamen Krapf in JVIatrei und Schmirn. Man könnte auch an den altdeutschen © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

— 189 — " • Per«onennamen Crapfo (14. Jh. in den Urkunden von S. Peter in Salzburg), Chrapphel und Crepphel (Nekrologe 535) denken. Ludwig Steub leitet einmal den Namen Krapfer von Grabhofer ab, dagegen spricht aber der Anlaut K. 57. Kreuz: Kreuzbaur Haus 18 (spr. k-^raits), Kreuz Hans (spr. k-^raits hans) Haus 2 und 12 (dieses abgebrannt). 1778 aufu Creüz, (zu 18) Kreiz Mihl. 1774 Kreuz Bach. Den Namen schuf das Kreuzbild, das dort am Eingang in den Obernberg malerisch den Wanderer begrüßt. 58. Kristier (spr. k-^ristlar) Haus 2, Grundbuch Krister, nach einem Christi-—Christian benannt. 1526 Crustl Muigkh und Cristl Kolb ain Obemperg. 59., Larcher, Gn. Haus 16, 19.

1778 der Larchbach beim Semler hof. 1567 Wilt. 61 A/7- Peter Larcher am obern Perg kauft von Cristina Stegerin V« a- d. Rothof. 15 53 das. A/5 Petter Lärcher a. d. Eottenhof. 1550 das. A/3 Petter Larcher u. Margreth Asterin, sein Weib, a. d. Kotenhof. Diese Ableitung von Larch, Lärche, ist weit verbreitet. 60, Leite (spr. laita) Name der ersten Fraktion, deren Be- wohner die Leitner, so der Leitner Gogl, Leitner- (oder Leitner-) Moär, und Leitner Nagele. 1774 Leiithe, Leüthner Bach, Leütner Joch. 17 78 Bergmad: in Leitner Madern, Leitner Joch. 1400 Trauts. Urb. dold an der leiten. Noch früher fand ich inlite. Das ist mhd. lite, ahd. Uta hlita „Bergabhang, Halde". 61... Leyenhof Haus 21—22. 1778 Leyenhof. 1600 Layenhof. 1539 Layenhoff. 140 0 Trauts. Urb. laienhof. 1393 ein Georg Nerrenpech verkauft den Lainen hof am Ob. Vjnaders. Archb. Laie im Gegensatz zum Priester hat hier wohl keinen Sinn, eher Laie als ein „schlecht, einfältig und unwissend Mann", den es ehemals bezeichnete, mhd. leie, leige, griech.. laikös. Auch an einen Leo, Leu, Leuen (ahd. leo, leuuen). könnte man denken, wenn nicht die Formen laien und Lainen dagegen wären. Diese letzte ist nur aus mhd. leine, ahd. laine, hieine sanfte Steigung (zu hleinen lehnen, neigen) erklärlich;; © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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darnach wäre der L., am Hauptweg der erste an der Berglehne, nach dieser Lage benannt. 62. Mader Gn. Haus 32—33, 52. 1778 Mader a. d. untern Haideggerhof, M. a. d. Mösenhof. Diese Mader stammen aus Madern in Schmirn, daher der Hausname Schmirner auf 32—33'. 63. Mair, Gn. Haus 40, 46, 53, 70. S. unten „Moärtf. 64. Mandler (spr. mändlar), Haus 42, früher bei Gschnitzer Andran geheißen. Der Name scheint also vor nicht langer Zeit eingewandert zu sein. Ein „Mandler „ ist in Ellbogen, ein „Mandl* in Patsch; der Gn. Mandler schon 1486 in Schwaben. (Innsbr. Schatzarch. Register.) üb ein „ Männlein" oder ein „Hermänn'l" oder ein Heiligenbild den Namen hervorrief, ist mir unbekannt. 65. Marchhof, Haus 41-42. 17 78 Haidegger u. Salehner a. d. March hof. 1586 Wilt. 61 •C|3 Steffan Staudt in Nafis hat die Ger. des halben March hofs mit der obern Behausung von s. Geschwistern. 1661 Wilt. 61 C/5 Cristan u. Jacob Gebrieder die Haydögger am obernperg haben 1649 die Baurechte des ganzen March hofs mit 2 Beb., erworben, stoßt aussen an Mösner hof, Innen an Raiten hof, 1595 das. C/4 Niclaus Staudt am obernperg hat die Baurechte des gannzen March hofs samt der obern u. untern Beb., von s. Bruder Steffan Staud Ina Nafis gekauft. 1594 das. A/9 March hof. 1586 Wilt. 61 C/8 Steffan Staudt in Nafis hat die Ger. des halben Marchhofs mit der obern Ben. von den Geschwistern. 1546 das. G/2 Jacob Staudt kauft von den nachgelassenen Kindern Jörgen Staudens im Wolff (Ger. Steinach) die Baurechte des halben Marchhofs am obernperg. 1543 das. C^ Jörg Staud kauft vom Stiefvater Florian Kynner Burger zu Sterzing u. seiner Mutter Margret Staudin den halben Marchhof . . . 1539 Maicher Hoff. 1400 Trauts. Urb. marcher hof. 1374 Wilt. Urb. 17 a Item curia aput March (Rand: Marchhof auf venaders). 1357 Wilt. Urb. 24 Item der hof der da haizzet March. 1320 Brix. Urb. dictus Maerehser. 1305 Wilt. Urb. curia aput March. „March" kann 1. das Grenzmarch, einen Grenzpunkt oder eine Grenzlinie, 2. eine Hofmark, d. h. einen der Grundherr- schaft eines Großen unterworfenen Hofbezirk bedeuten. Aput March „beim March" spricht als älteste Form für die erste © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Bedeutung, „der Hof der da haißet March" und die Lage in mitten der vier Wiltener Ziushöfe spricht für die zweite: Hof- mark. 66. Marx'n Haus 76 (spr. morks'n). 1784, 280 acker gen. Maußland Cohorenzet abent an den Marx Jenewein, a. d. Fillfrader Hof; ebenso ein acker gen. Sand- bichl. 1520 Scha. Marxer als Gn. Marcus schon seit dem 8. Jh. im Bairischen verbreitet; Hn. Marx in Eilbögen, Marxgier in Patsch drei Marxner in Schmirn, Markus in Gschnitz. 67. Märteler (spr. marstalar) H. 43, Marteles Greedl (spr. morstalas gead'l) H. 69, und Martler (spr. morstlar) H. 23, lauter Koseform-Ableitungen von Martin, beziehungsweise Martha, wie denn der Gn. Märtler schon 1520 (im Schatz- archivregister) erscheint. . 68. Mesen- oder Mesner hof, Grundb. Mösen hof (H. 40), Außermösenhof (37—38) Inner Mösen hof (39). Lebendig er- .halten ist heute der Name Mesen häusel (spr. mes'nhais'l). 1778 Mösenhof, der halbe aussere Mösenhof, Hörtnagl u. Mader a. d. innern Mösenhof. 1661 Wilt. 61 C/5 Mösner hof. 1663 das. B|4 Geuettern Mathäus u. Hannß Holzman Innhaber des ganzen Messenhofs am obern Perg. 1586 Wilt. C/3 Mesnerhof. 15 67 das. B/3 Valthin Platner u. s. Eidam Leonnhart Holzman erwerben von Cristina Haydeggerin Stegers Witwe Baurechte de3 halben Mösner hofs alda am obern perg glegen. 1539 Messner hof. 1463 Lien- hart Mößner . . . am obernperg. 1400 Trauts. Urb. mesner hof. 1374 Wilt. Urb. 17a Item curia editui, Rand: Mesner hoff auf venaders. (Spätere Randbemerkung: habet mesner heys mediam habet hainrich (oder hanns ?) preys, habet kaspar Penz, habet Frid- leins Heintz den andern tail.) 1357 Wilt. Urb. 24 Mesnaershof. Item des Mesnaers hof. 1320 Brix. Urb. waltmannus Ecclesiasticus zwischen Hsemere und Mserchger genannt! 1305 Wilt. Urb. 22V item ibidem Edituus. 1288 Meinh. Urb. 37 Item Edituwus et •dictus Havenlüch. Der Name Edituus bedeutet wie Ecclesiacticus Mesner, Hüter des Gotteshauses. 69. Micheler E. 34, Michler H. 16 (spr. mi^glar u. miylar). Der letztere rührt von Michel Haidegger, der 1778 auf dem © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Semler hof (16) sowie a. d. Unter weger hof (12—16) hauste. Auch auf 34 war ein Haidegger. 70„ Mindler Hof, Nr. GO—64, Käsern Unterrains (unterroäs). 17 78 Mindler Hof (umfaßte die Alpe in Padrins-Unten-oas). 1784 enthält die Einteilung: Padrins allda sind Laut Urbar vier Höf zu Kühe alpen gemacht worden, und zinßt jeder ,^ 18 pfundt Perner, als der Zaiser Hof, Kegnolds Hof, Egghof und Mündlerhof (darauf sitzen Mathäus Holzmann, Georg Mader, Anton Mayr, Simon Jenebein, Maria Staudin, Joseph Andrä von Laicharding u. F. Joseph Stolz ober Salzfaktor, Simon Scheiber, Martin Nagele, Thoman Mader u. Anton von Kleblsperg zu Sterzing. Dazu gehört 259 Feuer u. Futer Behaußung, Kaßer u. Haag Nr. 62; eine wohnbare Kaßer Nr. 04; 312 Käßer vnd Haag des Jos. v. Stolz ^s Alp. in Padrins zu vnter Rain gelegen (a. d. Mündler H.) Kaßer mit Stuben, Kuchl, Kammer und Haag Nr. 61. 1463 (St. Urk. Abschr. 1767). Mündler hof. Hannß Außer ain dritthaill, Paulus Moß ain vierthaill, oßwald Jung ain vierthail, Cristan Jung hat zu 8 Küen. Diese zwei Jung erklären wohl den Namen „ Mündler % der in meinen früheren Belegen von Padrins fehlt. 7L Minigler H. 30 (spr. miniglar) „Enkelname" zu Dominikus^ 1778 Dominikus Hörtnagl, später Egg a. d. halben Hamerhof; ein Mad daselbst heißt »Minig Egg«. 1429, 6. Mai ein Jacob Mynig in den Regesten des Brix. Hofarchives. (Dieser trug viel- leicht zur Namengebung des Minger Hofs auf dem nidern Berg etwas bei?) Um 1000 (993?) Pn. Minigo Sinn. II Nr. 20. 828 Pn. Munigo, al. Minigo in der Quartmus-Schenkung (Sinn. I Nr. 19). Daselbst auch Dominicus, ein Zeuge. In Patsch ist ein Hn. Tominig. 72.. Moär: Leitner Moär H. 5, Grundb. Leiten Moar. 1778 Mayr a. d. halben Asser Hof. — Hier ist also ans einem Gn. ein Hausname geworden. Über die Bedeutung des Wortes bietet eine Stamser Urkunde von 1463 betreffs Padrins (ab- geschrieben 1767) eine lokale Auslegung: da nennt der Abt die seiner Grundherrschaft unterstellten Padrinser Alpbauern „vnser Mayr und Zünß Leuth", weiter unten: „jeglicher Mayr oder Mitzünßer". 73» Mooß (spr. zu mös) H.. 20, Moser Gruebe (spr. mösar grüewe) H. 15. Moser Paule (spr. mösar päule) H. 74, Moser © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Tumele (mösgr turnala) H. 77. Die ersten zwei Namen hängen mit dem Flurnamen Moos für das sumpfige „untere Feld" zu- sammen (heute Parzelle 200 ff.). 1778 Acker und Moos gen. das untere Feld. Acker u. Mos gen. das Moß. — Aus derselben Beschaffenheit der Umgebung erklären sich die Namen der an- deren zwei Höfe. Ein Paulus Moß hat schon 1463 ain vierthaill a. d. Mündler hof (Stams. Urkunde, 1767). 74 — 75. Muche, b. Muck'n (spr. mn^'n) H. 24, nach dem um 1830 gestorbenen „Egg'nhaisn-Much'n" benannt. „Much" ist wie Bart (pörste, s. oben 4), Wast (wöst aus Wastl = Sebastian), Krust (kyrüst aus Christi = Christian) u. a. m. eine Rück- bildung von einem vermeintlichen, scheinbar umgelauteten Kosenamen auf el: Michel = „Michlein" zu einer „nicht um- gelauteten" Stammform Much. Mit anderen Worten: Wie aus einem Fuchs ein Füchs'l, so wird hier aus einem Mich'l ein Much gemacht. Und daraus entsteht erst wieder eine Reihe von Ableitungen: Mucheler (müyyaler) in Kehr u. in Grün, Muchner im Lorlaswald u. a. 76. Nagele H. 55, Leitner Nagele (spr. nägela) H. 7. 1778 Nagele a. d. Greithof und Nagele d. d. halben Schinid- liof. Also in beiden Fällen ist ein Gn. zum Hausnamen geworden. Die Nagele kommen vom nidern Berg herauf: 1539 Steffen negely zu Eckh, a. d. walcher Hoff. Ob der Name aus dem Blumenwort Nagellin „Nelke" oder aus Nagel = Nagelschmied oder dergl. abzuleiten ist, weiß ich nicht. Zum mindesten ist er sehr weit verbreitet: Podnnagele in Nößlach, Nagele in Gries, Nagele in Steinach und Puig. 77. Nekl (spr. nekk'l, das Grundbuch schreibt irrig Nöggl). H. 22 an der Brücke, die in die Obernberger Gemeinde her- überführt. Ein neckischer Name, der uns necken will wie der Neckstein den Bergmann. Aber wir werden ihm beikommen. Wäre das ö des Grundbuches wahr, so könnte man Nöggl zu nagel-negeli wie nceppl zu Nebel stellen (s. meine Sillt. Mund- art § 75, 3. Absatz). Aber es ist bloß e. mundartlich und ein e für ce aus a weiß ich nur in schrejrf'n; in einem so jungen Worte wie negeli, das noch dazu die oben berührte ständige Form Ferd.-Zeitschrift. III. Folge. 57. Heft. 13 © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Nagele zeigt, ist es ausgeschlossen. Auch eine Erklärung als eck'l in der festen Verbindung paneck'l „bei dem kleinen Eck, das hier der Bach und der Weg, gleichzeitig auch die Felder bilden", ist zu verwerfen, weil auch in diesem Worte ein ce erscheinen müßte und die falsche Trennung („pan-neckl" wie „nöle = Ahle aus anöle eine Ahle") selten ist, überdies „das kleine Eck" allgemein oekkste heißt. Also wo steckt des Pudels Kern? Der Personenname Ekko macht dieselben Schwierig- keiten wie das geographische Eck. Das einzige Wort, das als nejsk'l erscheinen muß, muß auf ein altdeutsches e aus i zu- rückgehen1) und darf keine Gemination, das heißt keine Ver- schärfung des Gaumenlautes durch das Reibegeräusch (^) ver- langen, und dieses einzige ist in Grimms Wörterbuch Neck,. für Nix gebraucht, auch Necker oder Nicker, für altnordisch nykr-nyks, also mit dem Stammvokal e aus i, in der Bedeu- tung „Wassermann". Und hier hat der „Wassermann" wohl auch die Bedeutung „Bruckenniännlein", wie solche Brücken- wärter an Gemeindegrenzen anderwärts heißen: „Pruggeler" in St. Jodok, „Prugg'nmandl" an der Kirchbrücke zu MatreL Also, kleiner Neckgeist, Ihr seid erkannt. Mein schöner Junker, auf euerm Hut Schwankt eine Neckenlilie, Ihr seid ein Wassermann! (Heine) 78» Nesthof, H. 23 u. 24. 1778 Hamer a. d. halben Nösthof und Egg a. d. halb. Nöst- hof. 1539 Nesthof. 1450 Red. Netschhof. 1407 Urb. nestK 1400 Trauts. Urb. nesthoff. 1359 Br. g. d. Nosth. 1320 Br. Urb. curia N(?)ce3chaery in vinaders. Bis ins dreizehnte Jahrhundert zurück reicht die Vorstel- lung von einem „Nest", etwa gemütlichem oder lumpigem Weilerchen, aber ursprünglich scheint ein anderer Name da- gewesen zu sein, derselbe, der in Trins, Obfeldes u. Matrei- wald, urkundlich auch in Matrei in der Form Netscher er- scheint. 79»

Sillt. Mundart § 42, 3. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Oberhaidegger hof H. 34, s. oben: Haidegger hof. 80. Oberroäs, Oberrains (spr. öwerrpäs und tsöwarroäs), dazu die Oberroäner, die Kaserbesitzer au der Oberroäner- gasse Parzellen 823 ff. zum Unterschied von Unterroäs-Unter- rains so benannt, Spezialkarte Z. 17, Col. V. Unt. Eains A. 1778 Stuck der Rainer. 1694 h zu ober vnd vnterrainß in der Albe Padrins. Auf jedes Viertl Gueth, deren an baiden orthen sich 1 6 befinden, sind 13 Khiee aufzukhern ... zu ober vnd vnter rain; die oberrainer Inhaber, die vndtrainer . . . (damals war Ober- roäs teilweise noch ganzjährig bewohnt, denn es heißt weiter:) die Jenigen so daselbs sowohl winter als Somerzeiten wohnen! 1463 Stams. Urk. Vergleich zw. oberrainern und unterrainern. Die ob- gemelten vier Höf haißen die zween Oberrainer, und die andern zween haissen Unterrainer . . . von dem neuen Garten (Unterrains) hintz auf in das Hag u. in den Hag sullen zwey Leden sein, von der oberen Lede hintz auf den Panzaun sullen die Oberrainer auch ein Leden machen. (Folgt die Weggerechtigkeit.) Item es sull ein ofener Fußsteig sein von den neuen Garthen durch baide Felder auch Saueck und umb die Boden. Die Vorwörter ober und unter regieren den zweiten Fall: ob (des) raiiis wie ob (des) feldes „Obfeldes" bei Matrei, unter- rains wie unter dorfes in Trins. Daß n vor s geschwunden ist, entspricht genau den mundartlichen Verhältnissen (Sillt. Mundart § 86). 81. Oxner (spr. oksner, -ar) H. 59, hat seinen Kamen vom Hirtenamt in der Ochsenweide. 82. Regnolds hof Ob. Parzelle 1466 u. Urag. „Altkasern«. 1784, 193, 237, 241 Besitzer a. d. Kegnoldts Hof: Joseph Hamer, Bläßy Nagele, Michael Holzman. Daselbst die Einteilung: Padrins. Allda sind Laut Urbar vier Höf zu Kühe alpen gemacht worden, und zinßt jeder /$ 18 pfundt Perner, als der Zaiser Hof, der Kegnolds Hof (Bes. Paul Peer u. Maria Prangerin, Blasi Nagele, Mathias Mayr in Matraywald, Joh. Eppenstainer, Thoman Eller, Josef v. Larcharding und Franz Jos. Stolz, Ober Salz Faktor, Franz Stöckl, Elisabet Holzman, Georg Hamers Erben, Gg. Jenebein; Michel Holzmann hat das große Käßer mad, Mathias Egg d. J. u. d. öltere, Christian Egg. Gerdraut Jenebein, Joh. Töchterl) außerdem der Egghof u. der Mündlerhof. 246, eine Käßer u. Hag stehet im steinigen Rainstückl; zum Begnoltshof geh. auch 317 Käßer des 13* © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Mathias Mayr, 312 Käßer des Jos. von Stolz, 309 die des Simon Per. 1723 Stams. Urk. Eegnalts Hof in Padrinß. 1463 (Abschr. 1767) Stamser Urk. Kegnolds Hof: Ulrich. — ain Viertl Hannß Stain ain Viertl, Ulrich Zaiser ain Vierthaill Thoml und Hännßl des Michls Sün am Waldt ain Viertaill. 1319—1320 Brix. Urb. 85—86 pueri Eeinoldi comunes ecclesie et comitis, pueri villici Eeynoldi (in foro Matrai morantes). 1311 Tiroler Steuerb. Bl. 6 pidrins . . perchtoldus ibidem (neben chvnradus u. zaiser genannt). Der altdeutsche Name Eeginbalt, Reginwalt u. s. f. 83. Roten liof H. 43—46 Grundb. Kothen hof. 1778 Haidegger a. d. Eotten Hof, Saxer a. d. Eotten Hof, Eaitten Hof. 1680 Wut. 61 A/1X Bericht des Marktrichters über einen verheerenden Gißgang am Eotten hof, dessen 7 Besitzer: Joachim, Michael, Gregory u. Paul Haidögger, Andre Saxer, Matheis Stöger u. Anthony Khlafizner. 1661 das. C/5 Eaitenhof. 1633 das. A/lo Martin Klaunzner, Martin u. Cristan die Haidegger, Bartlmeen Saxers Ehewirthin Anna, Inhaber des Eotenhofs. 1594 das. A/9 Georg Jenebein am obern Perg u. seine Schwester Katta- rina Hamerin haben von Georgen Saxer u. Margarethen Haydeg- gerin V4 Eottenhof gekauft. 1591 das. A/8 Georg Haidegger hat vom Vattern Cristan Haidegger 7/io aus ^em Eottenhof, stoßt vnndten an das gros wasser, aussen an Marchhof, Innen an Plaren- hof, vnd oben aufs Joch. 1586 das. C/3 Marchhof st. abent an den Eoten hof. 156 7 Wilt. 61 A/7 Peter Larcher am Obern Perg hat von Cristina Stegerin, Jörgen Stegers Witwe, ein Achtel aus dem Eothof gekauft. 1554 das. A/6 Cristan Haidegger am Obernperg hat von den Eewirtleuten Hannsen Strickhner in Fennden V4 Baur. a. d. Eottenhof gekauft. 1553 das. A/5 Innhaber des Eottenhofs am obernperg: Valthin Platner, Steffan Penntz, Petter Lärcher, Hanns Strickhner, Jacob Staud u. N. Zollerin. 1551 das. A/4 Steffan Penntz u. Gemahlin Anna Hamerin kaufen V4 Eotenhof von Georgen Hörtnagi. 1550 das. A/3 Petter Larcher u. Weib Margreth Asterin a. d. Eoten hof, das. A/2 Margreth Hamerin, Weib Hannsen Strickhners, hat ihr Yiertl aus dem Eottenhof von ihrem Vater Gabrieln Hamer erhalten. 1543 Wilt. 61 A/x Jacob 3 Staud am obern Perg kauft von Hannsen Hamer /16 aus dem Eotten hof, samt der Newen Mül daselbst. 1539 Eoten hof. 1400 Trauts. Urb. roten hof. 1374 Wilt. Urb. 17 a Mattrayer pharr. Auf Vinaders Item In Vinaders curia Euffi (auf dem Eande: Eotten- hof) dat caseos CCC et quilibet debet valere g°ss. II, Clavigero cas. II, pro locatione Ib. XIII, pro hospicio Ib. ll, arietem vnum, Scapul. II, ova L. 1357 Wilt. Urb. S. 24 Item curia Euffi Vina- © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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ders geit clriu hundert chaes vnd igleicher sol gelten zwen zwainz- ger vnd dem chelner zwen chaes vnd zeding III phunt vnd zway phunt für die herwerg, ainen wider ain lamp zwo schulter vnd L. air. 130 5 Wilt. Urb. Numerus sweigarum in monte vinaders Primo pueri Rufi. Die lateinische Übersetzung Rufus sowie die Schreibung mit ai für öe stellen die Grundbedeutung rot, etwa Rothaar oder dgl. außer Zweifel. 81. Rueper (spr. rÜ9p9r, -ar) Hn. 9, Grb. Ruper H. 6. Sippe- namen zu ßueppreclit, wie Ruep'm, Ruepeler u ähnl. 85. Saxer Gn. H. 12 (Grb. auch 13), 26, 38, 44, 47, 58. 1778 Saxer a. d. halben äußeren Mösenhof (38); Saxer a. d, Rotten Hof (44); Saxer a. d. Greithof (58). 1694 h Hannß Saxer. 1687 Andree Saxer der Jinger, Bartlmee S., Thoman S., Jakob S.. Andree S. d. Ä. 1680 Wilt. 61 A/n Anndree Saxer a. d. Rotten- hof. 1595 Wilt. 61 D/5 Georg Saxer am obern Perg hat von Matheüs Pennzen Baurechte aus dem Piarenhof tauschweise er- worben. 1594 das. A/9 Georg Jenebein am obern Perg kauft von 1 Georgen Saxer /4 Rottenhof. 1463 Stamser Urk. Eglens Hof Cristan Sachßer. Stammt von Saxen b. Steinach oder vom Saxenhof im Wiptal. 86. Salchner Gn. H. 2, 8, 9, 10, 11, 21, 42. 1778 Salclmer als Gn. sehr häufig; (zu 8) Salchner a. d. halben Schmidhof; (zu 10—11) Salchner a. d. halben Pirschen hof; (42) Salchner a. d. Marchhof. Stammen aus Stubai, 1374 nennt das Wilt. Urb. 20 aus Stubay Item in dem Salhach daz Hainricli der Saluauner yetz pawet, dazu Randbemerkung Salach der merär. 1219 Salahach 4 sweige (Oefele, Reg. 514d A). Die Salacher in Gschnitz sind 1627 auf d. Staudenhof, a. d. Söllbehausung zum Gurnseer Hof. Wann sie nach Ob. kamen, unbekannt. Das Wort Salhach bedeutet „ Weidach", nach inhd. salch, ahd. salaha Salweide, es findet sich in Salchdorf — j. Schaldorf i. Mürztal, Salchnouwe —- j. Solenau bei W. Neu- stadt (s. Hintner, Stubaier Ortsnamen 170). Salchner heißt also so viel wie Weidenhofer. 87. Senil hof od. Seinler hof H. lü, 19. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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1778 Semler Hof (Michel Haidegger). 1627 Beh. u. Schlosser- schmidten Sembler's neben. Camerlanders Wirtstafern in St. (Stuin- pockh). 1539 Sembier Hoff. 1526 Sumlerhof (neben Hafenluegsh.). 1450 Red. Semelhoff. 1407 Urb. semel h. 1359 Br. g. Semler hof. 1400 Trauts. Urb. Suml hoff (?). e ist neben Suml und Sumler nur als Umlaut zu erklären (vgl. henig). Suml ist sicher für soumel geschrieben, bed. also Saum, Waldsaum, Waldesrand. 88. Simeler (spr. sirnalar) Hn. 73, Nachkomme eines Simon. 89. Schainzner hof H. 27—28. 1778 Scheiber u. Hamer a. d. Scheinzner hof. 1539 Schonnzner hoff. 1450 Red. (Oberperger) Schontzner hoff. 1407 Urb. schontzer h. 1359 Br. g. der Schontzer. 140 0 Trauts. Urb. schontzer h. 1320 Brix. Ur. quidam fratres dicti Schonzer. ai, ei und o stehen für mundartl. oä da, weisen also auf mhd. schön hin, vielleicht auf schonzawer Schnellläufer, Bote, oder schonetzer Schonweider, oder schönzüner „Bamizauner". 90. Spatzer (spr. spötsar) Grundb. Spatzer, Spatzengut, H. 3. Dieser Name erinnert an den Vogelgesang in den Urkunden (1400, Trautson Urbar, s. oben Art. 28). 91. Spörr, Gn. H. 31, 49, 55, 56. Ein sehr häufiger Name, auch als Hausname wie in Mühlen (zwei), Maurn, Schmirner Leite, Eilbögen; mehrere solche zeigen noch durch ihre Lage an, daß sie den Dorf- oder Gemeindeeingang absperren; der sperre (aus sparren = sperrbaum), mundartlich lautgerecht der spcerre, war und ist hiemit der Dorf sperrer, zuweilen Weg- oder Talsperrer. Aus diesem Amtstitel ist ein Gn. und aus dem Gn. oder nebenbei mehrfach ein Hausname geworden. Der Spörr in Mühlen, der beiderseits den Weg von Puig her ab- sperrt, hieß früher Maister oder Bergmaister, ein Name, der dasselbe bedeutet! 92. Staud Hn. 10. 1778 Staud a. d. halben Pirschen hof. 1627 Martin Staud am Obernperg. 1595 Wilt. 61 C/4 Niclaus Staud am Obernperg hat die Baurechte a. d. Maren hof von s. Bruder Steffen Staud Im Nafis. 1586 Wilt. 61 C/8 Steffan Staudt in Nafis hat die Ger. des halben Marchhofs mit der obern Behausung. 15 53 das. A/5 Jacob © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Staud neb. and. auf d. Kottehhof. 1546 das. C/2 Jacob Staudt kauft von den Kindern Jörgen Staudens (t) im Wolff (Ger. Stai- nach) Baurechte des halben Marchhofs am obernperg. 1543 das. C/j Jörg Staud hat den halben Marchhof von seiner Mutter Margret Staudin u. vom Stiefvater Florian Eynner Burger zu Sterzing. 1543 3 das. A|t Jacob Staud am obern Perg kauft von Hannsen Hamer /4 aus dem Rotten hof. 1539 Wilt. 61 D^ Gabriel Hamer erwirbt von Walther (?) Staudt eine Gerechtigkeit a. d. Plarnhof. Urb. Staud a. d. Eeutter Hoff. 1528 Staud am obernperg. 1526 Hanns Stauden am oberenperg. 93. Steiners Käsern, Padrins 83 ff- Besitz des Franz Steiner in Matrei (s. Gstirner). . 94. Strickner Gn. H. 15, 20. 17 78 Stricknerin — Eggin a. d. halben Schellenhof; Strick- nerin a. einer Söllbehausung. 1687 Georg Strickhner u. Andree Stricklmer in der Thaler Nachperschaft. 1550 Wilt. A/2 Hanns Strickhner in Venn bezw. sein Weib Margreth Hamerin hat von 1 ihrem Vater Gabriel H. /i Eottenhof bekommen, verkauft es aber 1554 das. A|6 an Cristan Haidegger. Die Strickner sitzen in Gries, Venn, Brenner, Steinach sehr zahlreich; sieh oben »Vina- ders« S. 165. 95. Scheiber Hausn. 72, Gn. 27. 1778 Scheiber a. d. Scheinzer Hof (27); Scheiber a. d. Plarren- i hof (7 2). 1784, 195 Peter Scheiber /b ia der Frader Mihl. Aus dem Gn. wurde der Hausname auf 72. Das Wort ist vom Flurnamen „ Scheibe * abgeleitet, der in Obernberg und auswärts nicht selten ist (Ob. Parzellen 735, 736, 741, 880 nördlich,' 932, 985) und langgestreckte, schmale Madstreifen bezeichnet. Der Besitzer, vielleicht der erste Anleger solcher Scheiben, ist der Scheiber. 96. Schellenhof H. 25 u. 26. 1778 Schellenhof. 1539 Schellenhoff, darauf Äster (od. Äßer?). 1525 Der Schelenhoff am oberenperg. 1450 Red. Schallen h. 1407 Urb. schellen h. 1400 Trauts. schallen h. 1359 Br. g. der Schellenhoff. Zu mhd. schele Hengst, schwerlich zu sehelo-schelch Hirsch, wenn die Ausspr. sceln recht ist; stimmt aber selln zur Über- lieferung, so liegt schelle Schelle zu gründe. 97. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Schik, beim Schik'n (spr. sik u. sikka, pau sik'ug) H. 53. Gehört in dieselbe Wortreihe wie Schuk = Tsch.uk. Deutsch Schick (bed. schief, schräg) gibt keinen rechten Sinn; hesser paßte schecke, scheckig oder die Schecke = eng anliegender Leibrock (vgl. Grünörbl), wenn nicht die Form mit u daneben stünde, i und u verlangen einen gemeinsamen Stamm mit ü oder ö; dieser liegt in schock, schickl, schuckle Steinbock. Grimm Wb. 9, 1434 98. Schini'l (spr. simb'l) H. 68, ein auch auswärts (Mühl- bachl, Steinach) bekannter Spitzname, der dasselbe wie Weiß- kopf bedeutet und ein Gegenstück zum „Roten" bildet. 99. Schmölzer Gn. 69 stammt aus der Schmelzhütte in Gries (1523 in der aw pey der Schmeltzhütn). 100. Schmidhof H. 7—8- 1778 Schmidhof, dazu Gn. Nagele. 1600 Schmidthof. 1539 Schmidts Hoff, B: Schmidhoff. 1356 g. v. A. curia fabri (Ob?). 1320 Br. Urb. curia fabri in vinaders. Gehört zu den Handwerksnaraen (III). 101. Schimmer Hn. 32—33 (spr. smirnar, -ar). 1778 Mader a. d. unteren Haidegger nof. Gn. und Hausnamen weisen auf die Heimat Sehmirn hin und zwar auf den Weiler Madern. 102. Tschuk beim Tschuk'n (spr. tsuk, tsuk'ng) Hausn. 47. 1627 Tschugg (Jacob) a. d. Larlaswalderhof im Larlaswald. 1627 Tschugg-Kräler a. d. Parstuler od. Schroferhof zw Parstul. 1627 Tschugg a. d. Schaltnerhof im Höllthal, Tschugg a. d. halb. Glögglerhof (NU.). 1591 Tschugg u. Tschug im Ind. M. 1640 Gschugg. 1559 Wilt. 80 A/5 Zeuge Hanns Tschuckh am Premier; 1560 Barbara Tschuggin Gemahlin des Marthin Seepacher, Mutter des Michael S. vom Reichenhof. Wilt. 80 C/2. 1539 Tschugg a. d. Ortlechen (Gr.). 1528 Blasi Sclmkhg; Schuck; 1525 Plasig Tschuck (Sm.) Hannsl Tschuck (von pecken??), Wolfgang Tschuck (Gr. N.). 1520 Scha. Gn. Schuck u. Schug; auch Tschuck. 1400 Trauts. Urb. schik zwischen havenlugs h. u. hamer gen. 1371 Ulrich der Zuk Bürger von Innsbruck Archb. II, Nr. 1385. 1297 Tirol. Steuerb. 8 Engellinus frater zükonis; Züko de Halle. Zu Schöckl, Schuckle: Steinbock. (S. oben Art. 98). Die Erinnerung an dieses Prachttier hat sich noch in vielen Giebel- verzierungen, auch als Gasthausschild (in Steinach) erhalten. 103. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Ueler (spr. üglar) Hausn. 29, Sprößling eines Uelreich,. Ulrich. 104. Unterbacher Hof H. 75 ff. (= Frader Hof) Gegenstück zum Obbacher, der in dor Gemeinde Gries, am rechten Ufer des Froder Baches liegt. Die sonderbare Erscheinung, daß der Obernberger Hof Uuterbacher und der niderer Hof Obbacher heißt, erklärt sich aus dem Höhenverhältnis der beiden: der Unterbacher liegt ganz unten bei der Mündung des Baches, der Obbacher ein Stück weiter oben am Bach, am Tor des Seitentales. 105» Unterhaidegger hof H. 31, 32—33, das Grundbuch nennt 31 fälschlich Oberhaidegger hof, das Wirtshaus ist doch die unterste Behausung. 1778 Unterhaidegger hof, dazu Acker u. Mad a. d. Vogelweider Hof in Greit; Mader a. d. unteren Haidegger Hof. Andere Belege s. oben: Haidegger Hof. 106» Unterroäs, Unterrains, Grundb. Padrins Alpe. Spezial- karte Z. 17, Col. V. Unt. Kains A. Weiteres s. oben: Oberroäs. 107» Unter weger hof H. 18. 1778 Unierweger hof (dazu auch 12—13?). 1539 vnndtern weger hof. 1400 Trauts. Urb. der hoff vnder dem weg. 1320 Br. Trb. curia Waltmanni subter viam. Der Name entspricht der Lage (II. Gruppe). 108. Ungerank H. 36, 52 (dieser auch Alt U. genannt; spr.

1778 Ungerank a. d. Marenhof od. Piarenhof (zu 36). Unge- rank a. d. Greithof (52). 1237 Acta Tirol. II Nr. 624 ein Pn. Yngerammus. Der Name erscheint in der Schmirner Leite u. in Mühl- bachl u. Navis als Gn. (wird dort erklärt). 109. Waldbaur H. 59 (spr. wolppaur) Spezialkarte Waldbauer. 1463 Stams. Urk. Regnolts Hof: Thoml und Hännßl des Michls Sün am Waldt. 1439 Konrad am Wald ab dem Obernberg Vyna- ders (vgl. Gries Waldeben, Waldman!) Archb. Ist dieser Konrad am Wald nicht etwa »zu Valles u. Pudaun« zu suchen, wo er Güter an die St. Jostkirche verkauft, also im Waldlechen (Vals © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Auß. 8 u. 9) ? Oder hat er den Namen von Ob. nach Vals über- tragen? Oder umgekehrt von Vals nach Obernberg? Es kann das eine wie das andere der Fall sein, soferne eben hier und dort der nahe Wald den Namen hervorrief. 110. Warbeier (spr. worwelar) H. 65—66 Grundb. Barbeler- anwesen; jder Name bezeichnet den Sprößling einer Barbara, deren Gn. aber seit mehr al^ einem halben Jahrhundert ver- gessen und nicht mehr zu erfragen ist. Die Form Warb für Barbara erscheint schon im 15. Jh. 111. Widen (spr. wid'n) H. 35. 1778 Curatens Behausung, dazu ein Bergmad der Widen genannt. Der Grund, auf dem die Beh. steht, ist aus dem obern Haidegger Hof. Das Wort Widen, Widum gemeintirolisch. 112. Wirt (spr. wirst) H. 31 Gastwirt „Spörr", »zum roten Ochsen«. 113. Zaiserhof, einer der vier Padrinser. 1784, 212, 286, 289 ff. Besitzer a, d. Zeiser hof: Josef Hört- nagl, Kath. Kalchschmiedin, Nothburg Nagelin, Thomas Eller, Simon Wißer u. a. m. Darein gehören nebst vielen Bergmädern 2 Käsern in der Alpen Baderins, auch Töchterles Käser sowie die Käsern von Per zu Mauern u. Mayr in Matreiwald. Daselbst steht die Einteilung: Padrins . . . allda sind Laut Urbar vier Höf zu Kühe -alpen gemacht worden, und zinßt jeder 18 pfundt Perner als der Zaiser Hof (Bes. Mathäus Mayr in Matreywald, Simon Wiser am Hof in Stainach, Georg Jenebein, Paul Peerrn Eheweib Maria Pran- gerin, Joh. Hörtnagl. Bläsi Jenebein, Joh. Töchterler, Notburg Nägelin, Thomas Eller, Stephan Pur, Kath. Kalchschmidin) dann der Eegnolds hof, Egg hof und Mündler hof. 1463 (17 67) Zaiser Hof Cristan Syngwel 3 Vierthaill Berchtold Toldel am Riß aber 1 Vierthaill. Ulrich Zaiser a. d. Kegnoltshof. 1311 Tirol. Steuert). pidrin chvnradus und perchtoldus ibidem, BL 7 in pydrinnes Zaiser. 1300 Tirol. Steuert), in pidrinnes Zaisinna. Da der Name in der Mundart erloschen ist, kann nicht entschieden werden, ob er aus zeisel Distel oder zlse Zeisig oder etwa von dem in Gschnitz und Vals vorkommenden Alpen- namen Zaiß abzuleiten ist, der wohl aus züse (züsach) Gestrüppe entstanden ist. 114. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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V. Übersicht nach den Hausnummern im Jahre 1911 mit den betreffenden Artikelnummern. a) Fraktion Leite. 1. Michael Gogl, genannt Gogl Michele Grb. Goglhaus, Ge- wankhof I. 34, 32. 2. Salcbner, g. Kristier (Grb. Krister), neuestens Kreuz Hans, Gewankhof II. 87, 59, 58, 32. 3. Egg, gen. Späzer, Grb. Spatzer, Spatzengut. 24, 91. 4. Grünörbl, gen. Bächhauser, Grb. Bachhauser, Asserhof I. 36, 3, 1. 5. Hölzl, g. Leitner Moär, Grb. Leiten Moar, Asserhof II. 47 61, 73, 1. 6. Grünörbl, g. Tischler, Grb. Euper, Jennerhof. 36, 20, 85, 50 7. Grünörbl, g. Leitner Nagele, Grb. Bachhauser, Schmidthof I." 36, 61, 77, 3, 101. 8. Salchner, g. Tenigler, Grb. Tönigler, Schmiedhof II. 87, 19, 101. 9. Salchner, g. Rueper, Grb. Blaseker. 87, 85, 15. 10. Salchner, g. Staud, Grb. Staud, Pirsthof. 87, 93, 13. 11. Salchner, g. Gläs'n Hans, Grb. zu 10 Pirsthof. 87, 33, 13- 12. (abgebrannt): Grb. Saxer, g. Kreuz Hans (s. oben 2). 86, 58. 13. (abgebrannt) Grb. Saxer. 14. Engel, g. Hafner, Grb. Hafner, Hafenlugerhof (I). 25, 39. 15. Strickner, g. Moser Gruebe, Grb. Moosbauer, Pfeifferhof. 95, 74—75, 9. 16. Larcher, g. Michler, Grb. Michler, Semlhof I. 60, 70, 88. 17. Gogl, g. Leitner Gog'l, Grb. Leitner Gogl, Hafenlugerhof II. 34. 61, 39. 18- Kalchschmid, g. Kreuz, Grb. Kalchschmid, Kreuz, Unter- wegerhof. 52, 58, 108. 19. Larcher, g. Pödner, Grb. Baderpaul, Semlhof II. 60, 16, 88. b) Fraktion Außertal. 20. Strickner, g. zu Moos (geh. zu 15) Grb. Moosbauer, Pfeiffer- hof. 95, 74—75, 9. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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21. Salchner, g. Gardeier, Grb. Gardele, Leyenhof I. 87, 30, 62. 22. Monsignore Dr. Haidegger, g. Nekl, Grb. Nöggl, Leyen- hof II. 40, 78, 62. 23. Hammer, g. Martler, Grb. Nösthof I. 42, 68, 79. 24. Penz, g- Much'n, Grb. Nösthof II. 8, 76, 79.

25. Hölzl, g. Peerler, (Maria Theres. Cataster) V2 Schellenhof. 47, 7, 97. 26. Saxer. g. Hilber, Grb. Schellenhof. 86, 46, 97. 27. Scheiber, g. Jörg'n Jöke, Grb. Schainznerhof I. 96, 51, 90. 28- Hammer, g. Jörg'n Siman, Grb. Schainznerhof II. 42, 51,90.

c) Fraktion Täl. 29. Egg, g. Ueler, Grb. Hammerhof I. 24, 104, 42. 30. Egg, g. Minigier, Grb. Hanimerhof II. 24, 72, 42. 31. Spörr, g. Wirt, Grb. fälschlich Oberhaideggerhof, statt Unter- haideggerhof. 92, 113, 106, (40). 32—33. Mader, g. Schmirner, Grb. Unterhaideggerhof. 63, 102, 106. 34. Penz, g. Micheler, Grb. Oberhaideggerhof. 8, 70, (80), 40. 35. (Pfarrer), g. Wid'n, Grb. Widum. 112- 36. Haidegger, g. Ungerank. Grb. Ungerankhof. 40, 109.

d) Fraktion Indertal. 37. Mes'nhais'l, Grb. Mösenhof, Außer Mösenhof. 69. 38. Saxer, g. Krapfer, Grb. Außermösenhof. 86, 57, 69. 39. Hörtnagl, g. Purger. Gr. Inner Mösenhof. 44, 17, 69. 40. Mair, g. Moär Hans, Grb. Mösenhof. 64, 73, 69. 41. Hörtnagl, g. ßärt'n, Grb. Marchhof I. 44, 4, 66. 42. Salchner, g. Mandler, Grb. Marchhof II. 87, 65, 66. 43. Haidegger, g. Marteler, Grb. Rothenhof I. (o = oa). 40, 68, 84. 44- Saxer, g. Pauler, Grb. Rothenhof II. 86, 5, 84. 45. Käfer, g. Kefer, Grb. Rothenhof III. Josef Käfer. 54, 84. 46. Mair, g. Pich'l, Grb. Rothenhof IV. (od. Mösenhof II.?). 64, 11, 84. 47. Käfer-Saxer, g. Tschuk'ntischler. 54, 86, 103. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

- 205 — e) Fraktion Gereit. 48. Tandler,g. Tandler, Grb. Piarenhof I. 18, 14. 49. Spörr. g. Bärt'n Hannes, Grb. Piarenhof II. 94, 4, 14. 50. Tandler, g. Klaudeler, Grb. Klaudelerhof. 18, 56. 51. Tandler, g. Jörgeier, Grb. Tanler. 18, 51. 52. Mader, g. Alt-Ungeraok, Grb. Gereithof 1. 63, 109, 31. 53. Mair. g. Schik'n, Grb. Gereithof II. 64, 98, 31. 54. Penz, g. Hanser, Grb. Gereithof III. 8, 43, 31. 55. Spörr, g. Kreuz Wastl od. Nagele, Grb. Gereithof IV. 94, 58, 77, 31. 56. Spörr, g. Glas'n, Grb. Gereithof V. 94, 33, 31. 57. Penz, g. Hilber Klaus'n, nach 1778 Greithof VI. 8,46,31. 58. Saxer, g. Oxner, nach 1778 Greithof VII. 86, 82, 31. 59. Haider, g. Waldbauer, nach 1778 Greithof VIII. 41, 110. f) Unterroäs, Alpe Padrins (Grb.), 1774 Patrinser Alpen fälschlich im Hinter Nendes eingezeichnet! Die Käsern zählen von 60—64. Art. 107, 2. g) Weiler Eben („atr' Eb'm"), a. d. alten Grashof u. a. 35. 65—66. Hörtnagl, g. Wärweler. Grb. Barbeleranwesen. 44, 111. 67- Penz, g. Hanser, früher Bärt'n Seppele. 8, 43, 4. 68. Holzmann, g. Schim'l. 48, 99. 69. Schmölzer, g. Marteles Geedl. 100, 68. 70. Mair, g. Töchterler, Grb. Töchterleanwesen, n. 1778 Greit- hof. 64, 21, 31. 71. Tandler Lois, Grb. zu Nr. 50'. 18. 72. Hörtnagl, g. Scheiber Jörgele, 44, 96. 73. Penz, g. Simeler, alt Voglweider Hof. 8, 89, 28. 74- Bauingartner, g. Moser Paule, Hof (?). 6, 74—75. h) Fröde (-Unterbach, a. d. Unterbacherhof). 29, 105, 75. Haidegger, g. Gwanger, Grb. Fraderhof I. 40, 38, 29. 76. Hilber, g. Marx'n. 46, 67. 77. Penz, g. Moser Tumele, Grb. Fraderhof II. 8, 74—75, 29 78 Jenewein, g. Pinter, Grb. Fraderhof III. 49, 12, 29. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

— 206 — 79—81. Almhütten in der Fröde (a. d. Fraderhof 1.—III.) Grb- Vollfrad-Alpe. 29. i) Oberroäs-Padrins: Alm am See. 81, 2. 82. Töchterles Käser (Grb. Töchterleanwesen). 21. 83. und s. f, Gstirners oder Steiners Käsers. 37, 94.

VI. Verschiedene Namen. albel (hewstadel) Allg. S. 163. Aster, Auster Art. 1, 84. Außertal, Allgem. S. 161. Pedrünß, Pedrünßer See, Art. 2. Pentlstain, Pentlgruebm, Pental Art. 8. Bertoldus, Bertoldus de Pladrenz, Pladrene,, perchtoldus (in pi- drins), Berchtold Toldel am Biss (Zaiserhof) curia Berch- toldi dicti Longi Art. 13, Allg. S. 167, Art. 2. Perschenhof, 1400 pörtzenhof Art. 13. Piderinse, Pidrin Art. 2. Pidrinnes, Pidrins, Pyndriß, Pydrinnes s. Art. 2. Pidrunis daselbst. Bituriges = Bourges daselbst. pischofs hof Allg. S. 163. Platner Art. 48, 84. Pladrenz, Pladrenc. Art. 2, Allg. S. 167. Plumentrit Art. 50. Pranger Art. 2, 14. Art. 40, 83. Brenner Allg. S. 166. Pur Gn. Art. 24. Jakob der Purre aus "Valfrad Art. 29. Tal, Allgem. S. 161. Tönigler Art. 19. Tribulaun Allg. 10. Eben Allg. S. 161 u. 205. Ebenwald Allg. S. 163, 167. ' Edenshof Art. 24. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

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Ecclesiasticus Art. 69. Ekko in pidrinnes, Art. 2 u. 24. e_33e, Esse Art. 1. Faber, fabri Art. 101. Velurade Art. 2. Venna Allg. S. 165—66. venner irt. 2. Vinaders, Vinanders, Vinardes Allg. 163 ff. visnal Allg. S. 163. Vogelgesang Art. 28. Volurade, volfrad Art. 29. Fvrtelin Allg. S. 164. Geriben Bach Allg. S. 163. Ghoat Art. 40. Gries am Brenner Allg. 161 ff. Grunach, Grün Art. 36. Hetzel-Helzel Art. 47. Indertal, Innertal Allg. S. 161. inferiori monte Allg. 162 ff. Jung Art. 2 (J. 1463), 61. Kapfer Allg. S. 163- v. Kleblsperg Art. 2, 24, 71. chvonradus (pidrins) Art. 2. Laien, Layen, Lainenhof Art. 62. Lite, Leite Art. 61. Lorenzenberg Allg. 168. Ludewicus in pidrinnes Art. 2. Lueg (= Vennaduris) Allg. S. 165—66... Matrei Allg. S. 162 ff. Mel, Ulrich Mel Art. 1. Mittenwalde Art. 2. Mutte, Bergname Allg. 168. Mündler Art. 71. Neßlach Allg. S. 162 ff. Nötsch, Netsch, NoeschaBry Art. 79* Niderer (Berg) Allg. 162 ff. © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck download unter www.biologiezentrum.at

— 208 — novalia, feoda novalium Art. 31. Oberenperg, Oberenberg, Obernperg, Überberg, Oberperger (su- periori monte vinaders) Allgem. S. 161 ff. Obfeldes Art. 81. Raitenhof, Schreibung ai für oä Art. 66, 84. raüter hof Allg. S. 161, Art. 31. Reutter Hof Art. 8 u. 31. Rufus Art. 84. . . Salach Art. 87. Sankt Leonhart, Lienhart Allg. unter Vinaders. Silltal Allg. S. 161. superiori monte = Obernberg Allg. 161 ff. Suml, Sumler Art. 88. Schabl, Schaebl Art. 1. . Schällenhof, Schällenh. Art. 98. Steger, Stöger Art. 2, 40, 84. Steub Ludwig Allg. 164, Art. 57. . v. Stolz Art. 71, 83. Schneller Allg. 164—65. Schonzer, Schonzner, Scheinzner Art. 90. Tschwang hof Art. 32. Unterdorfes Art. 81. Unternperg = Niderer Berg Allg. S. 162, vndern perg, inferiori monte das. Wiser erhart in der wisen, pauer wiser Allg.. S. 163. Zaisinna Art. 2 u. 114. .Zuk, Züko Art. 103.