Mr. AkSeTuZi Dietmar Klein Seestr. 62 9873 Döbriach e-mail: [email protected] home: www.aksetuzi.net Tel.: 0664 / 46 34 910 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren Inhalt: EINLEITUNG ...... 4 FÄHIGKEITENSCHULUNG...... 5 KOORDINATION ...... 5 WAHRNEHMUNG ...... 5 REAKTION ...... 6 KONZENTRATION ...... 6 GLEICHGEWICHT ...... 6 KREATIVITÄT ...... 6 ENTSPANNUNG ...... 7 RHYTHMUSFÄHIGKEIT ...... 7 SOZIALE KOMPETENZ ...... 7 KONDITION ...... 7 TECHNIKSCHULUNG ...... 8 JONGLIERMUSTER ...... 8 Allgemeines ...... 8 Kaskade ...... 8 Rückwärtskaskade ...... 11 Schauer...... 11 Säulen und 2 Bälle in einer Hand ...... 11 Varianten von Werfen, und Fangen ...... 12 Pausen ...... 12 Mehr als 3 Requisiten...... 12 Allgemeines...... 12 4 Bälle ...... 13 5 Bälle ...... 14 ...... 14 Mehr als 1 Jongleur ...... 15 3 Requisiten, zwei Jongleure...... 15 Mehr als 3 Requisiten, ...... 16 JONGLIERREQUISITEN ...... 17 Tücher...... 17 Start ...... 17 Fehler...... 18 Tricks...... 18 Rückwärtskaskade...... 18 Säulen...... 18 Ab“Wurf“-Varianten...... 19 Drei Tücher in einer Hand...... 19 6 Tücher, 2 Jongleure...... 19 Bälle ...... 20 Start ...... 20 Fehler...... 20 Tricks...... 21 Ringe...... 22 Start ...... 22 Keulen...... 23 Start ...... 23

- 2 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren Fehler...... 24 Tricks...... 24 JONGLIERSPIELE...... 25 ALLGEMEINES ...... 25 NERVENSÄGE ...... 25 JOGGLING ...... 25 ...... 26 Zweikampf ...... 26 Gruppenkampf...... 26 JOLLYBALL ...... 26 JOLLYCLUB ...... 26 LITERATURANGABE:...... 27

- 3 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren

Einleitung Das Thema ‚Jonglieren’ hat in den letzten Jahren stark an Popularität in den Schulen zugenommen. Wie ein Bazillus greift das Jonglierfieber mancherorts um sich. Jeden, ob Groß, ob Klein, ob Jung, ob Alt, fasziniert das Werfen von Bällen. Dabei reicht die Geschichte dieses ‚Spieles’, deren älteste Aufzeichnungen 4000 Jahre alt sind und aus Ägypten und China stammen, wit in unsere Vergangenheit zurück. In Kleinasien, Griechenland und Rom fanden sich Darstellungen aus der Zeit um Christi Geburt.

Was bringt aber heute Menschen dazu, sich dem Hochwerfen verschiedener Gegenstände zu widmen – mit der Schwerkraft zu spielen ? Der mittlerweile vielzitierte Satz von Schiller könnte das erklären:

... der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.

Aber nicht nur der spielerische Mensch wird durch das Jonglieren angesprochen und angeregt. Es schult auch Fähigkeiten wie: • Koordination • Wahrnehmung • Reaktion • Konzentration • Gleichgewicht • Kreativität • Entspannung • Rhythmusfähigkeit • Soziale Kompetenz • Kondition

Wer als Pädagoge die aufgezählten „Werte“ des Jonglierens an sich selbst erfährt, wird nicht zaudern, dieser artistischen Disziplin einen wichtigen Platz in der Bewegungserziehung einzuräumen. Diese Unterlagen versuchen, nicht nur die technische Seite des Jonglierens zu erklären, sondern auch viele Vorübungen aufzuzeigen, die dazu geeignet sind, die vorher aufgezeigten Fähigkeiten für das Jonglieren vorzubereiten. Zusätzlich werden am Ende der Unterlagen Praxisbeispiele gezeigt, wie die Jonglage in Jonglierspielen verwendet werden kann.

- 4 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren

Fähigkeitenschulung

Koordination Beim Jonglieren sind folgende Koordinationsaufgaben wichtig: • Koordination zwischen Auge und Händen (Beim Fangen) • Koordination beider Hände, wobei vor allem die asynchrone Bewegung geschult werden muß. Daß heißt, die eine Hand macht etwas anderes als die andere Hand (Bewegungsentkopplung)

Übungsbeispiele: • Werfe einen Gegenstand (Gymnastikball, Jonglierball, ...) in die Höhe und fange ihn wieder auf, ohne auf die Hände zu schauen • Kreise beide Hände vor dem Körper gleichzeitig von außen nach unten, nach innen, und nach oben. Zuerst synchron , danach asynchron.

• Verfolge mit der einen Hand die andere Hand • Führt unterschiedliche Bewegungen mit beiden Händen aus. (Auf-Ab, Kreise, Links- Rechts, .....)

links rechts links rechts oder ......

• Versucht die Handhaltung zu ändern: Handfläche oben, Handfläche unten, Handfläche nach außen, Handfläche nach innen.

Wahrnehmung Bei der Wahrnehmung gilt es vor allem, das periphäre Sehen zu schulen. Da mehrere Gegenstände gleichzeitig in der Luft sind, darf keiner der Gegenstände direkt angeschaut werden (Röhrenblick), sondern es muß der ganze „Jonglierraum“ vor uns wahrgenommen werden. Für das Jonglieren miteinander (siehe Passing) ist es wichtig, dass wir nicht nur unsere eigenen Requisiten sehen, sondern auch die Requisiten der andren Jongleure, um uns auf das Fangen des heranfliegenden Gegenstandes konzentrieren zu können.

Übungsbeispiele: • Suche dir einen Gegenüber und schaue ihm in die Augen. Versuche dich auf seine Umgebung zu konzentrieren. Hebt nun beide die Hände leicht schräg vor das Gesicht und führt die Hände langsam nach außen, bis ihr die Hände nicht mehr seht. • Die gleiche Aufstellung, streckt eine Anzahl von Fingern in die Luft und ruft die Gesamtanzahl der Finger. • Ein Partner kniet hinter Dir. Er hat verschiedenfarbige Bälle in der Hand. Er wirft einen der Bälle senkrecht hoch, du musst die Farbe rufen.

- 5 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren

Reaktion Die Reaktion ist wichtig, um falsch geworfene Gegenstände schnell erfassen zu können und die Ausgleichsbewegungen möglichst früh einleiten zu können.

Übungsbeispiele: • Zwei Schüler stehen sich gegenüber, der Eine hat einen Ball, der andere hat die Augen geschlossen. Auf ein akustisches Zeichen wird der Ball zugeworfen, wobei gleichzeitig die Augen geöffnet werden • Werfen von Gegenständen von einem anderen hinter dem Rücken nach vorne • Alle bekannten Spiele des Nahlaufens, Ausweichens, .....

Konzentration Jonglieren erfordert Konzentration. Da beim Jonglieren ständig Bewegungen der Bälle erfasst, Situationen analysiert und darauf reagiert werden muß, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten, muß man stets wachsam sein. Die Ausdauer hängt natürlich stark von der Motivation ab, möglichst lange zu jonglieren, ohne einen Ball fallen zulassen.

Übungsbeispiele: • Langzeitjonglage als Wettkampf

Gleichgewicht Die Bewegung der Arme und Ausgleichsbewegungen des Oberkörpers bei Fehlwürfen bringen unseren Körper immer wieder aus dem Gleichgewicht. Werden dann auch noch Drehungen um die Körperachse in die Jonglage integriert, sind die Anforderungen an das Gleichgewicht sehr groß.

Übungsbeispiele: • Stellt euch dicht voreinander, gebt euch die Hände und versucht euch, gegenseitig aus dem Gleichgewicht zu bringen. • Versucht im Stand, ohne das Gleichgewicht zu verlieren, einen möglichst großen Kreis oder Rahmen vor Euch in die Luft zu zeichnen.

Kreativität Aus den Grundmustern der Jonglage, aus den Fangvarianten, Werfarten und Art der Requisiten lassen sich unendlich viele Varianten zusammenstellen. Eine der wichtigsten Faktoren, um die Kreativität zu erhöhen, ist das Wissen um „Grundmodule“ des Jonglierens.

Übungsbeispiele: • Zu zweit: Einer macht Übungen z.B: mit einem Ball vor, der andere ahmt ihn möglichst genau nach. • Jongliert mit verschiedensten Gegenständen ????

- 6 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren Entspannung Ist man während des Jonglierens angespannt, werden Bewegungen eckig, die Harmonie des Körpers wird gestört. Durch unruhige Gedanken kann die nötige Konzentration nicht aufgebaut werden. Diese innere und äußere Ruhe sollte immer wieder mit den Schüleren geübt werden.

Übungsbeispiele: • Tanzbewegungen mit einem Jongliergegenstand • Hand- und Armbewegungen nach Musik. Man stellt sich z.B: einen Baum vor, der sich im Wind bewegt.

Rhythmusfähigkeit Jonglieren erfordert Rhythmus, da die Jongliermuster immer wiederholt werden und erst nach einer relativ langen Zeit Wirkung zeigen. Die Wurfhöhe eines Requisits gibt die Zeit an, nach der das Requisit wieder in der anderen oder der gleichen Hand landet. Ist kein Rhythmusgefühl vorhanden, ist es schwer, den Jongliertakt zu halten. In der fortgeschrittenen Jonglage wird es natürlich interessant, nach dem Takt einer Musik zu jonglieren.

Übungsbeispiele: • Klatschspiele • Stampfen, Gehen im Rhythmus der Musik

Soziale Kompetenz Da das Jonglieren Konzentration, Disziplin und Durchhaltevermögen erfordert, ist es wichtig, sich „Im Zaum“ zu halten. Sind mehrere Jongleure im Raum vorhanden, sollte auf die anderen Rücksicht genommen werden. Noch wichtiger ist natürlich die Akzeptanz der Leistung der anderen. Jeder hat nicht gleichviel Begabung, dies muß auch ein nichtbegabter Schüler akzeptieren. Durch Jongliermuster zu Zweit oder in Gruppen wird die Teamarbeit sehr gut gefördert.

Übungsbeispiele: • Gruppenaufgaben, die mit Hilfe der Jonglage gelöst werden. • Schüler/Lehrerspiel: der eine ist der jonglierende Schüler der andere darf ihn als Lehrer ausbessern. Danach Rollenwechsel

Kondition Die Kondition wird erst bei mehreren Bällen ein tragender Faktor in der Jonglage. Schon bei 4 Bällen merkt man nach einiger Zeit, dass die Kraft nachlässt und dadurch die Würfe immer weniger exakt werden. Bei 5 Bällen ist schon der kleinste Fehler schwer auszugleichen.

Übungsbeispiele: • Mit 3 Bällen solange wie möglich jonglieren • Mit schwereren Bällen jonglieren. Im Fachhandel gibt es zum Beispiel Bälle mit 100g – 1000 g • Es können auch Kugelstoßkugeln oder Bocciakugeln verwendet werden.

- 7 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren

Technikschulung

Jongliermuster

Allgemeines Der Kunst des Jonglierens liegen einige Prinzipielle Dinge zu Grunde, die in diesem Kapitel erklärt werden sollen. Wenn mit Tüchern, Bällen, Ringen, Keulen oder andren Gegenständen jongliert werden soll, die grundlegenden Muster sind die gleichen. Hat man das System einmal erfasst, fällt es nicht schwer, neue Tricks zu erfinden oder vorhandenen Grundmuster zu kombinieren. Es sollen anhand von Bällen die Grundmuster gezeigt werden. Gibt es für ein Requisit spezielle Ausprägungen, wird dies bei der Technikschulung der Requisiten aufgeführt. Wichtig für jedes Muster ist, dass man das System der Flugbahn kennt. Es wird versucht, mit Hilfe von Vorübungen das Muster zu erfassen.

Kaskade Für die Kaskade wird als Hilfsmittel eine liegende Acht vor unserem Körper gedacht. Dabei ist es wichtig, daß sich die oberen Scheitelpunkte auf Höhe der Augen befinden. Dieses Unendlichkeitszeichen zeigt auch, dass die Bälle eine harmonische Flugbahn, sowie in einer runden Bewegung von einer zur anderen Seite „getragen“ werden.

Da es zwei Scheitelpunkte gibt, können wir uns auch ein Rechteck vorstellen, in deren Diagonale die Bälle fliegen. Um möglichst viele Varianten ausprobieren zu lassen, könnte man das Jongliermuster auch als Laufspiel üben. Wir brauchen: Matten oder Gymnastikreifen Sie werden in einem Rechteck aufgelegt:

Diese Matten werden nun so, wie die Bälle 2 4 fliegen, gelaufen. Im Kaskadenmuster ist das folgender Weg: von 1 nach 2, von 2 nach 3, von 3 nach 4 und von 4 nach 1.

3 1 .

- 8 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren Zum Beginnen mit Bällen werfen wir einen Ball von der einen in die andere Hand. Dabei ist es wichtig, dass du dich auf das Werfen konzentrierst und nicht zu dem Ball schaust, sondern einen Punkt vor dir fixierst (peripheres Sehen). Als Übung kannst du das Werfen vor einem Partner üben, indem du ihn anschaust. Übe beide Seiten (von rechts nach links, von links nach rechts)

Nun ist eine weitere zusätzliche Vorstellung notwendig: Stelle dir eine Wand vor, die ungefähr eine Unterarmlänge vor dir im Raum steht. Entlang dieser Wand musst du jonglieren.

Dies ist auch eine wichtige Grunderfahrung für die „selbstgelernten“ Jongleure, die zwei Bälle in einer Hand von vorne nach hinten jonglieren.

Der nächste Schritt wird einer der Schwierigsten: • Halte in jeder Hand einen Ball • Lerne den Spruch „Werfen – Werfen – Fangen – Fangen“. Diesen Spruch brauchst du nun für die Jonglage mit 2 Bällen • Wirf mit der rechten Hand den 1. Ball zur linken Hand herüber. • Wenn er seinen höchsten Punkt erreicht hat und gerade wieder herunterkommen will, wirft die linke hand den 2. Ball los. • Der 2. Ball fliegt also unter dem 1. Ball durch. • Erst wirft die RECHTE, dann die LINKE Hand ..... und schon haben die beiden Bälle ihre Plätze getauscht. • Achtung !!!! Beide Bälle werden nicht gleichzeitig geworfen sondern hintereinander. Auch wird der 2. Ball geworfen, nicht von der anderen Hand „gegrapscht“ • Übe diesen Ballwechsel auch mit dem Start aus der linken Hand

Werfen Werfen Fangen Fangen

- 9 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren Nun ist der wichtigste Schritt erfolgt: das Werfen aus beiden Händen in einem gleichmäßigen Rhythmus. Uns fehlt noch der dritte Gegenstand zum fertigen Jonglieren. • Halte in einer Hand 2 Bälle, in der anderen 1 Ball • Für später merke dir: Dort wo mehr Gegenstände sind, musst du anfangen • und nun geht es los • Werfe den vorderen Ball (Nr. 1 ) nach LINKS und zähle „EINS“ • Ist der Ball am höchsten Punkt angelangt, werfe den Ball aus der linken Hand (Nr. 2) nach RECHTS und zähle „ZWEI“ • Fange den 1. Ball mit der linken Hand • Dann werfe den Ball aus der rechten Hand (Nr. 3 ) nach LINKS und zähle „DREI“ • Fange den 2. Ball mit der rechten Hand • Achtung !!!! Es ist wichtiger, alle 3 Bälle zu werfen, als irgend einen ball zu fangen. Denn Merke: Werfen ist wichtiger als Fangen ! • Kompliziert ? Noch einmal der Ablauf in Bildern

EINS ZWEI DREI VIER

Als Laufspiel können wir das gleiche simulieren: :Zwei Schüler stehen auf einer Matte, der Dritte auf der anderen Matte.

• Der erste Schüler startet diagonal zur oberen Matte • Ist er angelangt, läuft der Schüler von der anderen Matte diagonal zur anderen oberen Matte. Dadurch wird 2 1 3 seine Matte leer, und der erste Schüler kann auf seine Matte laufen.

• Danach startet der 3. Schüler seinen Lauf, un des wird seine Matte leer, auf die wieder der 2. Schüler läuft. • In diesem Rhythmus geht es jetzt ständig weiter

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- 10 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren

Rückwärtskaskade • Bei der Rückwärtskaskade wird der Ball von außen nach innen geworfen. • Wichtig ist, dass die Hände die Bälle von innen nach außen tragen, da ansonst die Bälle zusammenstoßen • Wird nur ein Ball über die Jonglage geworfen, die anderen aber als normale Kaskade jongliert, entsteht das Jongliermuster „Tennis“, das leichter ist als die Rückwärtskaskade und als Vorübung angesehen werden kann.

Schauer

• Beim Schauer wird der Ball von einer Hand geworfen, mit der anderen Hand aber übergeben. • Dieses Jongliermuster ist auf alten Steinreliefs zu finden und kann mit vielen Bällen geworfen werden. Dadurch entsteht das allgemein übliche Muster, wenn man einen Jongleur zeichnet.

Säulen und 2 Bälle in einer Hand • Für die Säule werden die Bälle nicht zur anderen Hand geworfen, sondern sie landen wieder in der gleichen Hand. • Mit dieser Art von Jonglage können 2 Bälle in einer Hand jongliert werden. • Dabei gibt es 3 verschiedene Arten o A: Die Bälle werden abwechselnd senkrecht hochgeworfen und landet wieder dort, wo sie abgeworfen wurden. Die Hand wechselt die Position. o B: Die Bälle beschreiben einen Kreis nach außen, werden also von innen nach außen geworfen, außen gefangen und wieder nach innen getragen. o C: Die Bälle beschreiben einen Kreis nach innen, werden also von außen nach innen geworfen, innen gefangen und wieder nach außen getragen. • Mit diesem System hat man nun das dritte grundlegende Muster, aus denen sich viele Jongliermuster zusammensetzen.

- 11 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren Varianten von Werfen, und Fangen Schon beim Erlernen der Grundtechniken kann man viele verschiedene Arten von Werfen und fangen üben, ohne schon das Jonglieren mit 3 Bällen zu können. Hier sollen nur einige der Varianten aufgezählt werden: Werfen: • Unterschiedliche Höhen werfen • Unterschiedliche Breiten werfen • Über dem Kopf Werfen und fangen • Unter dem Bein durchwerfen • Hinterm Rücken Werfen • Werfen, eine ganze Drehung • ......

Fangen: • Auf dem Handrücken Fangen • Alle Bälle in einer Hand fangen • Im Nacken Fangen • ......

Pausen Als Pausen bezeichnet man Jonglierstopps, die es dem Publikum ermöglichen, ihrer Begeisterung Ausdruck zu verleihen. Außerdem sind Stopps immer eine willkommene pause für die Erreichung der Konzentration für die nächste Trickfolge. Auch hier sollen nur einig Exemplarisch aufgeschrieben werden: • Am Arm • Unter dem Kinn • Unter der Achsel • Auf dem Fuß • ......

Mehr als 3 Requisiten

Allgemeines Mehr als 3 Requisiten erfordert folgende Voraussetzungen: • Saubere Kaskade mit 3 Requisiten • Kaskade mit unterschiedlicher Flughöhe • Möglichkeit, Fehler in der Kaskade gut auszubessern • Säule mit 2 Bällen in einer Hand

Um in die fortgeschrittene Jonglage einzusteigen, ist es sinnvoll, etwas über die Theorie des Jonglierens zu wissen. Kluge Köpfe haben sich im Jonglieren eine ‚Sprache’ ausgedacht, die es ermöglicht, fast alle Muster aufzuschreiben. Der Name ist ‚’. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die zwei Grundmuster Kaskade und 4 Bälle die grundlegenden Muster sind, auf die Aufgebaut wird. Dabei wird der Rhythmus (Flughöhe) der Bälle als Einheit verwendet. Die Grundsätzlichen Höhen sind ‚3’, die normale 3-Balljonglage. Dabei werden die Bälle von einer in die andere Hand über Kreuz geworfen. Beim 4-Ball Muster landet der Ball wieder in der gleichen Hand, dass heißt, er wechselt nicht die Hände. Wird nun einmal die Wurfhöhe der rechten und danach die Wurfhöhe der linken Hand aufgeschrieben, entsteht ein Jongliermuster. - 12 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren Als Beispiel: 1344, 1344, 1344, 1344,..... Rechts übergeben, links 3-er in rechte Hand, rechts 4-er in eigene Hand, links 4-er in eigene Hand, rechts übergeben, ...

4 Bälle Vier Bälle erfordern „nur“ das Können von 2 Bällen in einer Hand. (siehe das Muster „Säulen“).

Zum Üben und als Muster werden immer zwei Bälle synchron von der einen und der anderen Hand in die Höhe geworfen.

Wird nun Abwechselnd von der einen und der anderen Hand geworfen, entsteht der Eindruck eines regelmäßigen Musters. In Wirklichkeit wechselt kein Ball von der einen in die andere Hand.

- 13 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren

5 Bälle Fünf Bälle werden wieder genauso jongliert, wie wir bei der Kaskade mit 3 Bällen gesehen haben. Für den Start hält man in der einen Hand 3 Bälle, in der anderen 2 Bälle. Es wird nun Abwechselnd rechts und links geworfen, wobei doppelt so schnell abgeworfen werden muß als bei 3 Bällen. Das Jonglieren mit 5 Bällen erfordert schon erhebliche Zeit, ist aber auch noch einigermaßen Erlernbar.

Als Vorübung sind anzuraten: • 3-Ball- • 3 Bälle von einer in die andere Hand werfen, wobei der 3. Ball abgeworfen wird, bevor der 1.Ball landet • 5 Bälle nur werfen, ohne zu fangen • Du wirfst, ein Partner fängt alle Bälle • eine Woche jeden Tag ca. 1 Stunde 5 Bälle üben, ohne irgend eine andere Jonglierart dazuzunehmen.

Multiplex Multiplex ist ein Jongliermuster, bei dem aus einer hand mehr Requisiten geworfen werden als einer. Der eine Ball wechselt die Hände, der andere ball fliegt aber wieder in die gleiche Hand zurück. Zur Verwirrung der Multiplex mit 5 Bällen:

- 14 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren

Mehr als 1 Jongleur

3 Requisiten, zwei Jongleure

Hände ersetzen • Stellt euch dicht nebeneinander, Schulter an Schulter • Jeder benutzt nur eine Hand zum Jonglieren • Einer startet mit zwei Bällen, der andere mit einem • Ihr werft abwechselnd immer weiter .....

Wechselt die Seiten, damit jeder auch mit der anderen Hand zum Werfen kommt ! Der Rhythmus kann mitgesprochen werden: „ICH – DU – ICH - ...“. Diese Übung eignet sich auch gut, Anfänger und Fortgeschrittene zu mischen, da der Fortgeschrittene die Fehlwürfe des Anfängers Erwischen kann.

Stehlen und Abnehmen Stell dich vor oder neben deinen Partner, dass ihr eine gemeinsame Jonglage teilen könnt. Dein Partner jongliert langsam los. Einer der drei Bälle hat eine Kontrastfarbe. Beobachte nun diesen Ball. Wenn dein Partner ihn aus der rechten Hand wirft, greifst du mit deiner rechten Hand hoch und fängst ihn an seinem Höhepunkt. Nun kannst du entweder den ‚gestohlenen’ Ball in die Jonglage zurückwerfen, oder dir die anderen beiden Bälle klauen, indem du sie ebenfalls im Hochpunkt greifst.

- 15 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren

Mehr als 3 Requisiten, Passing Alleine macht das Jonglieren schon Spaß, zu Zweit ist es noch lustiger und wenn man einmal mit mehreren anderen Jongleuren gepastt hat, fühlt man sich wie im siebenten Himmel. Das Passing mit Keulen ist so was wie eine gemeinsame Sprache unter Jongleuren aus der ganzen Welt. Trifft man sich im Park, bei einem Jongliertreffen, werden die Keulen ausgepackt und gemeinsam getestet, ob und wie gut der oder die Partner jonglieren kann (können). Das Passing kann schon sehr früh begonnen werden, da als Voraussetzung nur die Kaskade einigermaßen gut jongliert werden können muß.

• Stellt euch gegenüber auf • Der Ball (die Keule, der Ring) wird immer von der rechten Hand in die linke Hand des Partners geworfen • Von der Linken zur rechten Hand wird der Ball vor dem Körper geworfen. • Denkt immer an ein Rechteck • Wir starten mit dem Werfen eines Gegenstandes zum Partner, ohne zu jonglieren.

Ist das Werfen zum Partner ausreichend geübt worden, kann die Anzahl der Gegenstände erhöht werden. Dazu hat sich folgende Reihenfolge gut bewährt: • Einer jongliert mit 3 Requisiten und wirft zu einem, von ihm bestimmten Zeitpunkt ein Requisit zu seinem Partner • Einer hält 2 Requisiten in der Hand. Ihm wird vom anderen Partner ein Requisit zugeworfen. Bevor er nun das Requisit mit der linken Hand fängt, wirft er das Requisit in seine rechte Hand und die normale Jonglage mit 3 Requisiten beginnt. • Passing mit 5 Requisiten: Einer der beiden Jongleure hat zwei Requisiten, der Andere drei. Der mit 3 Requisiten startet mit der Jonglage und wirft zu einem von ihm gewählten Zeitpunkt aus der rechten Hand ein Requisit zum Anderen. Dieser Fängt ihn Links, indem er die Jonglage startet. Nach diesen Vorübungen ist das Passing schon fast fertig. Nun muß nur noch ein gemeinsamer Rhythmus gefunden werden, um gleichzeitig die Keulen oder Bälle zu wechseln. Man spricht vom „3-er“-Rhythmus, wenn jeder dritte Ball aus rechts den Partner wechselt. Dazu zählt man laut: „Los-eins-und-zwei-und-Pass;und-eins-und-zwei-und-Pass;“ Bei Los beginnt man, bei jeweils eins und zwei kommt ein Wurf von rechts nach links, bei und ein Wurf von links nach rechs und bei Pass kommt ein Wurf zum Partner. Damit hat man die Grundstufe des Passens erreicht. Ein paar Bilder sollen nur einen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten des Passens geben.

Feed

- 16 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren

Jonglierrequisiten

Tücher

Start

Tücher sind gut geeignet, die Kaskade zu erlernen, da sie sehr langsam fliegen und der Jongleur genug Zeit hat, die Flugbahn zu betrachten. Man kann eigentlich sagen, dass die Tücher nicht geworfen, sondern gezogen werden. Dazu greift man ein Tuch in der Mitte von oben und zieht es hoch. Mit einer Winkbewegung wird das Tuch quer über die Brust hochgezogen und über der anderen Schulter losgelassen. Das Tuch wird danach von der anderen Hand „gekrallt“.

Mit zwei Tüchern wird so jongliert, wie es bei dem Kapitel „Kaskade“ beschrieben wurde (werfen, werfen, fangen, fangen), wobei jeweils mit einem Tuch in jeder Hand gestartet wird.

Nach dieser Übung kommt das 3. Tuch hinzu. Die Handhaltung wird in der Abbildung rechts gezeigt. Um genug Platz für die Tücher zu haben, muß eine große Ausholbewegung mit den Armen erfolgen. Vergiß nicht, dass die Tücher ein Kreuz vor der Brust beschreiben. Da sie sehr lange fliegen, hast du genug Zeit, sie mit der anderen Hand zu fangen.

- 17 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren

Fehler Die Tücher stoßen immer aneinander • Versuche, Breiter zu jonglieren und die Tücher erst sehr spät auszulassen • Vergiß nicht, im Kreuz zu werfen

Ich werde beim Jonglieren immer höher • Versuche, möglichst lange beim Fangen zu warten. (Das Tuch sollte schon auf ca. Schulterhöhe sein)

Tricks

Da die Tücher sehr langsam fliegen, sollten die Muster „Außenkaskade“, „Säulen“ und Vier Tücher geübt werden. Auch wenn bereits mit 3 Bällen jongliert werden kann, sollte immer wieder auf das Tuch zurückgegriffen werden.

Zusätzlich kann man sehr gut einen Tanz mit der Tücherjonglage verbinden.

Rückwärtskaskade Denke bei der Außenkaskade an einen Korb oder Eimer vor deinem Gesicht, in den du die Tücher wirfst.

Säulen Die Säulen mit Tüchern sind wesentlich leichter als die mit Bällen. Nimm dazu Tücher in 2 verschiedenen Farben und starte zuerst mit 2 Tüchern der gleichen Farbe. Es funktionier auch sehr schnell mit 4 Tüchern.

- 18 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren Ab“Wurf“-Varianten Blasen Fuß

Drei Tücher in einer Hand

• Starte mir 2 Tüchern in der einen, und einem Tuch in der zweiten Hand.

6 Tücher, 2 Jongleure

• Bei dieser Passing-Variante jonglieren beide Partner im normalen Kaskadenrhytmus, nur jeweils mit der anderen hand des Partners

- 19 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren

Bälle

Start

• Halte die Bälle in deiner Hand, wobei die Handflächen nach oben zeigen

• Die Beine sollten hüftbreit am Boden stehen.

• Die Bewegung erfolgt hauptsächlich aus den Ellbogen, nicht mit Hilfe der Oberarme.

• Die Schultern sollten sich während der Jonglage nicht bewegen. Das Ausgleichen erfolgt ausschließlich mit den Armen.

• Die Bälle werden ungefähr Augenhoch geworfen. Werden die Bälle zu hoch geworfen, ist die Gefahr groß, ins Hohlkreuz zu fallen. Werden sie zu tief geworfen, könnte ein runder Rücken gemacht werden.

• Führe die Bälle von außen-oben nach mitte-unten, indem du dir eine Wasserschüssel denkst, aus der du, ohne die Handflächen nach unten zu drehen, Wasser schöpfst.

• Werfe den Ball von unten-mitte diagonal vor deinem Körper zur anderen Seite (siehe das Jongliermuster „Kaskade“ im anderen Kapitel)

Fehler Der zweite Ball bleibt an der Hand „kleben“ • Nimm dir vor, den zweiten Ball über Kopfhöhe zu werfen und sage dabei laut „hoch“ • Wiederhohle den Spruch „Werfen-Werfen-Fangen-Fangen“ • Übe den Rhythmus mit beiden Händen

Die Bälle fliegen nach vorne. • Handgelenk ist zu locker, versuche beim Abwurf das Handgelenk nach innen zu kippen • Die Oberarme haben die Bewegung begleitet, dadurch entsteht eine Vor- Rück-, anstatt eine Seitbewegung

- 20 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren Tricks Jo-Jo

• Jongliere zwei Bälle in einer Hand. • Versuche mit der anderen Hand, verschiedene asynchrone Bewegungen zu machen • Kannst du das, solltest du es mit einem Ball in der Hand probieren

Kopfroller

Freiheitsstatue

- 21 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren

Ringe

Start

• Prinzipiell ist das Jonglieren das gleiche wie mit Bällen

• Drehe deine Handflächen nach innen und greife in den Ring hinein.

• Werfe den Ring leicht schräg diagonal in die Höhe

• Ringe können höher fliegen als Bälle

• Versuche, den Ring beim Abwurf zu drehen, das stabilisiert ihn.

• Nun halte zwei Ringe in einer Hand , wobei eine oder mehrere Finger zwischen den Reifen sind.

• Starte mit dieser Hand die Kaskade.

• Da die Ringe im Unterschied zu den andren Jonglierrequisiten in der Luft relativ wenig Platz brauchen, kann man früher mit 4 zu jonglieren beginnen.

• Die Ringe sind sehr Publikumswirksam, wenn die Ringe von der Seite gesehen werden.

• Beim passen entstehen wirkungsvolle Muster, die die Zuschauer begeistern.

• Achtung bei Wind ! Durch ihr geringes Gewicht und ihre große Fläche sind die Ringe sehr sensibel auf auch nur leichten Wind.

- 22 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren

Keulen

Start • Halte die Keule waagrecht in der Hand.

• Leg den Daumen auf die Stelle, an der der Griff breiter wird..

• Halte die Ellbogen eher nach außen (anders als bei der Balljonglage), so wie wenn du irgend wen umarmen würdest.

• Die Keule liegt im 45°-Winkel nach außen zu deinem Körper.

• Führe die Keule in einer runden, harmonischen Bewegung nach unten-mitte und werfe sie, wenn sie 45° in die andere Richtung zeigt, mit einer einfachen Drehung in die andere Hand.

• Als Sichtkontrolle kann folgendes dienen: Betrachte den Knob bei der Drehung. Wenn er hinter der Keule wieder erscheint, dann ist der Zeitpunkt, wo du die Keule greifst.

• Erst wenn die Keule die Drehung zur Hälfte abgeschlossen hat, beginnt die 2. Hand mit der Bewegung nach unten-mitte

• Starte als erstes das Jongliermuster „2 Requisiten vertauschen“. Erst wenn das funktioniert, hast du die Basis für 3 Keulen geschafft.

• Lege eine 2.Keule in die eine Hand. Du startest am besten mit der Keule, die unter der anderen liegt.

• Nun werfe am Besten das Muster „Werfen-Werfen- Fangen-Fangen“ und lasse die dritte Keule noch in der Hand, um das Gefühl des Fangens zu erhalten.

• Nun kannst du die ganze „Kaskade“ Jonglieren.

• Achte immer auf die kreisende Bewegung der Keulen und versuche, die Keulen eher weiter nach außen zu werfen, als zu hoch.

• Beim Ausgleichen von falsch geworfenen Keulen ist es wichtig, nicht mit dem Oberkörper zu stark aus dem Gleichgewicht zu kommen.

- 23 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren Fehler Warum stoßen meine Keulen zusammen ? • Du Jonglierst nicht breit genug. Zieh deiene Kreisbewegungen in die Breite • Das Timing stimmt nicht – sieh zu, dass eine Keule oben ist, wenn du die nächste abwirfst

Seit ich die 3. Keule hinzugenommen habe, fange ich gar nichts mehr. • Zuviel Drehung. Versuche, ruhiger zu werden und die Keulen nicht so stark zu drehen • Zuwenig Drehung. Versuche, mit dem Handgelenk ein wenig mehr zu beschleunigen. • Gehe auf die Varianten mit 2 Keulen zurück. Entweder das Werfen aus einer Hand, die linke Hand oder die rechte Hand sind das Problem. Übe alle Abwürfe getrennt. Meine Keulen laufen mir davon. • Denke an die Wandebene, in der wir Jonglieren. Mach schöne Kreisbewegungen und wirf mehr zur Seite.

Meine Keulen greifen mich an. Sie hauen mir ständig auf die Brust. • Bleib standhaft und werfe mehr zur Seite. • Versuche das Handgelenk nicht so stark zu kippen

Tricks Unter dem Fuß

Über den Kopf

- 24 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren

Jonglierspiele

Allgemeines Jonglieren ist an sich ein kooperativer Sport, bei dem sich alle Beteiligten gemeinsam dafür einsetzen, dass alle Requisiten möglichst lange in der Luft bleiben. Aber mit etwas Fantasie kann sogar das Jonglieren zum Wettspiel werden. Jonglierspiele teilen sich auf in Spiele, wo jeder Einzel gegen alle Anden spielt, zwei mit- oder gegeneinander Spielen, oder Mannschaften gegeneinander Spielen. Die aufgezeigten Spiele sind natürlich nicht alle in der Welt existierenden. Sie sollen eine Anregung geben, das Jonglieren spielerisch zu Üben und durch Wettkampfsituationen eine Motivation zum Verbessen der Jonglage zu erreichen. Jeder Jongleur oder Jonglierlehrer ist aufgerufen, die eigene Kreativität einzusetzen, neue Jonglierspiele zu erfinden.

Nervensäge • Beginne mit drei Bällen (Keulen,Tüchern,Ringen,....) zu jonglieren. • Von hinten schleicht sich jemand heran: Die „Nervensäge“ • Die Nervensäge stellt sich dicht hinter dich und versucht einen deiner Bälle herauszufangen .... nervig, nervig ! • Oft lässt Du etwas fallen, weil die Nervensäge gezuckt hat und du dachtest, sie würde zuschnappen ... DAS NERVT!!! ... (und macht Spaß!). • Hört aber auf, wenn es euch WIRKLICH nervt!!!!

Man kann auch den zweiten Ball aus der Jonglage greifen, währen der andere Jongleur mit 2 Bällen im 3-Ball-Rhythmus weiterjongliert. Hat er den 2. Ball erwischt, wirdft er den 3. Ball automatisch dem anderen zu. Nun sind die Rollen vertauscht, und der andere ist die „Nervensäge“. Dieses Spiel fördert und stabilisiert in besonderer Weise die Grundjonglage. Außerdem ist es für die Nervensäge eine wichtige Übung, um das Ballmuster des anderen zu erkennen. Diese Fähigkeit wird vor allem für das Passing gebraucht, bei dem mehrere Jongleure sich gegenseitig Requisiten zuwerfen.

Joggling Joggling ist die Mischung zwischen Jonglieren und Joggen. • Jongliere mit 3- (4,5 ????) Requisiten. • Gehe oder Laufe dabei eine gewisse Strecke um die Wette mit anderen Jongleuren • Ein Fehler wird insofern bestraft, dass der Joggler anhalten und zu dem Punkt zurücklaufen muß, wo er die letzte korrekte Jonglage gemacht hat.

Jongleure und Läufer sind sich einig, dass Joggling eine gute Möglichkeit ist, beine und Oberkörper zu trainieren. Außerdem ist die Herausforderung, gleichzeitig zu jonglieren und zu Laufen ziemlich kompliziert.

- 25 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren

Combat

Zweikampf

Zwei Jongleure stehen Rücken an Rücken auf einer abgegrenzten Fläche (z.B: Kreis eines Basketballfeldes). Jeder beginnt auf ein Startzeichen zu Jonglieren. Der Kampfrichter ruft: „Start“ und die Spieler versuchen, sich gegenseitig aus dem „Ring“ zu schieben. Der erste, der ein Requisit verliert, zu jonglieren aufhört oder den Ring verlässt, verliert. Beim Schieben soll der ganze Körper verwendet werden, Ellbogen oder Füße können Verletzungen verursachen.

Gruppenkampf

Dieses Spiel macht Spaß, solange zwei wichtige Regeln eingehalten werden und wird auf Jonglierfestivals bis zum Umfallen gespielt. Die erste Regel: Es ist alles verboten, was einen anderen Spieler verletzen könnte. Zweite Regel: Man muß alle Gegenstände, die heruntergefallen sind, sofort aufheben und die Spielfläche sofort verlassen, sobald man nicht mehr jongliert. Das Spiel wird von einer beliebig großen Gruppe Jongleure gespielt. Jeder der Gruppe jongliert (meistens) mit der gleichen Anzahl und mit der gleichen Art von Requisiten. Zum Ausgleichen des Jonglierkönnens ist es auch möglich, unterschiedliche Requisiten und/oder Anzahl von Gegenständen zu verwenden. Auf ein Zeichen beginnen alle zu jonglieren, Ziel ist es, als einziger noch jonglierender Spieler überzubleiben. Der Gruppenkampf trainiert deine Reaktionsgeschwindigkeit, deine Fähigkeit, einen schlechten Wurf auszugleichen, und dein peripheres Sehvermögen. Es ist lustig und auf- regend, aber vergiß die Sicherheit nicht!

Jollyball

Was ist Jollyball? Eine Form eines Jonglierspiels in naher Anlehnung an Beachvolleyball. Zwei Teams a zwei Mann stehen sich in einem Badmintonfeld gegenüber; ein Netz trennt beide Mannschaften. Es gibt einen Spielball, alle anderen Spieler halten zwei Bälle in Händen. Der Spielball wird jonglierenderweise entweder von Mitspieler zu Mitspieler oder zum Gegenspieler geworfen, am Besten so, daß dieser ihn nicht erreichen kann. Klingt einfach, ist aber alles andere als ebendieses und extrem schweißtreibend. Und ein Riesenspaß. Es wird auf 15 Gewinnpunkte gespielt. Es kann nur die Mannschaft einen Punkt machen, die den Aufschlag hat. Netzberührung ist auch ein Fehler. Alle Würfe über das netz müssen aus der Abwurfhand nach oben fliegen, Schmetterbälle sind nicht erlaubt.

Jollyclub

Das gleiche wie Jollyball, nur mit Keulen.

- 26 - Oktober 2007 AkSeTu Zi Dietmar Klein Zirkuskünste / Jonglieren

Literaturangabe:

Dave Finnigan, Alles über die Kunst des Jonglierens, DuMont 1988, ISBN 3-7701-2214-3

Mister Babache, „Die Bälle“, 1996 Jonglerie Diffusion, ISBN 2-940065-06-6

Mister Babache, „Keulen“, 1997 Jonglerie Diffusion, ISBN 2-940065-26-B

Mani Paech, Das Keulenbuch, 1992 edition aragon, ISBN 3-924690-59-6

Rudi Ballreich und Udo von Grabowiecki, Zirkus-Spielen, 1999 S. Hirzel, ISBN 3-7776-0968-4

Kay Kraul, Kleine Jongleure ganz gross, 1992 Coppenrath Verlag, ISBN 3-88547-880-3

- 27 - Oktober 2007