Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis

2

Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

- Kurzfassung -

Landkreis Osterholz Osterholzer Str. 23 27711 Osterholz-Scharmbeck

www.landkreis-osterholz.de

Bearbeitung: Dipl.-Geogr. Karsten Schöpfer

Juni 2011

3 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis...... 4 Abbildungsverzeichnis ...... 5 Tabellenverzeichnis...... 5 Kartenverzeichnis...... 6 Abkürzungsverzeichnis ...... 7 Einleitung ...... 8 1 Theoretische Einführung...... 9 1.1 Methodik...... 9 1.1.1 Datenbasis ...... 10 1.1.2 Leitbilderstellung ...... 10 1.2 Trends und Zukunftsperspektiven...... 11 1.2.1 Allgemeine Trends ...... 11 1.2.2 Trends im Tourismus...... 13 1.2.3 Übergeordnete Tourismusplanung...... 16 2 Bestandsaufnahme...... 17 2.1 Der Tourismus im Landkreis Osterholz ...... 17 2.1.1 Touristische Kennzahlen ...... 17 2.1.2 Touristische Organisationsstrukturen im Landkreis Osterholz...... 21 2.1.3 Wirtschaftsfaktor Tourismus...... 23 2.1.4 Sonstige touristische Faktoren ...... 25 2.2 Profilierung der Kommunen im Landkreis...... 28 2.2.1 Gemeinde ...... 28 2.2.2 Samtgemeinde ...... 28 2.2.3 Gemeinde Lilienthal ...... 28 2.2.4 Stadt Osterholz-Scharmbeck ...... 29 2.2.5 Gemeinde ...... 29 2.2.6 Gemeinde Schwanewede...... 29 2.2.7 Gemeinde ...... 30 2.2.8 Zusammenfassung Profilthemen der Kommunen ...... 30 3 SWOT-Analyse ...... 31 3.1 Erreichbarkeit/Verkehrsinfrastruktur...... 31 3.2 Gastronomie- und Beherbergungsangebot...... 32 3.3 Kulturtourismus ...... 33 3.3.1 Kunst ...... 33 3.3.2 (Kultur-) Veranstaltungen & Events...... 33 3.3.3 Regionalgeschichte...... 34 3.4 Natur & Moor...... 34 3.5 Regionale Produkte (Regionalität und Authentizität) ...... 35 3.6 Shopping ...... 35 3.7 Radfahren...... 36 3.8 Wassertourismus...... 37 3.9 Landurlaub ...... 38 3.10 Wandern & Aktivitäten zu Fuß...... 39 3.11 Reiten ...... 39 3.12 Wellness & Gesundheit...... 40 3.13 Geschäftsreisen und Tagungstourismus...... 41

4

3.14 Incomingtourismus ...... 41 3.15 Barrierefreiheit...... 42 3.16 Tagestourismus ...... 42 3.17 Organisationsstrukturen & Innenmarketing...... 43 3.18 Marketing & Vertrieb...... 43 3.19 Landkreis allgemein ...... 44 4 Strategische Weiterentwicklungsmöglichkeiten...... 45 4.1 Touristisches Leitbild 2020 ...... 45 4.1.1 Leitmotiv...... 45 4.1.2 Leitsätze...... 45 4.1.3 Leitbild...... 45 4.2 Entwicklungsschritte...... 47 4.3 Strategie ...... 47 4.4 Optimierung der Tourismusstrukturen...... 48 4.4.1 Szenario 1: Tourismusstrukturen konzentrieren und stärken ...... 49 4.4.2 Szenario 2: Tourismusstrukturen reduzieren ...... 51 4.4.3 Szenario 3: Übergeordnete Marketingorganisation ...... 51 4.4.4 Zusammenfassung der Szenarien...... 52 4.4.5 Aufgabenfelder Stabstelle Tourismus ...... 52 4.5 Maßnahmenkatalog ...... 53 4.5.1 Übersicht Maßnahmenkatalog (ohne Projektpool) ...... 54 4.5.2 Projektpool ...... 58 5 Schlussbetrachtung ...... 61 Quellen...... 62

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Methodik Konzepterstellung...... 9 Abbildung 2: Verteilung der Betriebsarten im LK OHZ 2009 (Anzahl/Prozent) ...... 17 Abbildung 3: Übernachtungen im LK OHZ 1999 – 2009...... 18 Abbildung 4: Ankünfte im LK OHZ 1999 – 2009...... 19 Abbildung 5: Vom Tourismus profitierende Wirtschaftzweige im Landkreis Osterholz...... 24 Abbildung 6: Reisegrund...... 27

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Personal Stabstelle Tourismus (Stand 12/2010)...... 21 Tabelle 2: Personal Region Unterweser (Stand 12/2010) ...... 21 Tabelle 3: Personal Touristikagentur TWU (Stand 12/2010)...... 22 Tabelle 4: Touristische Nachfrage im Landkreis Osterholz...... 23 Tabelle 5: Bruttoumsätze im Landkreis Osterholz in Tsd. Euro...... 24 Tabelle 6: SWOT-Profil Grasberg ...... 28 Tabelle 7: SWOT-Profil Hambergen ...... 28 Tabelle 8: SWOT-Profil Lilienthal...... 28

5 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

Tabelle 9: SWOT-Profil Osterholz-Scharmbeck ...... 29 Tabelle 10: SWOT-Profil Ritterhude ...... 29 Tabelle 11: SWOT-Profil Schwanewede...... 29 Tabelle 12: SWOT-Profil Worpswede ...... 30 Tabelle 13: SWOT-Analyse Erreichbarkeit/Verkehrsinfrastruktur ...... 31 Tabelle 14: SWOT-Analyse Gastronomie- und Beherbergungsangebot...... 32 Tabelle 15: SWOT-Analyse Kunst ...... 33 Tabelle 16: SWOT-Analyse (Kultur-) Veranstaltungen & Events...... 33 Tabelle 17: SWOT-Analyse Regionalgeschichte ...... 34 Tabelle 18: SWOT-Analyse Natur & Moor...... 34 Tabelle 19: SWOT-Analyse Regionale Produkte...... 35 Tabelle 20: SWOT-Analyse Shopping ...... 35 Tabelle 21: SWOT-Analyse Radfahren...... 36 Tabelle 22: SWOT-Analyse Wassertourismus...... 37 Tabelle 23: SWOT-Analyse Landurlaub ...... 38 Tabelle 24: SWOT-Analyse Wandern & Aktivitäten zu Fuß...... 39 Tabelle 25: SWOT-Analyse Reiten...... 39 Tabelle 26: SWOT-Analyse Wellness & Gesundheit ...... 40 Tabelle 27: SWOT-Analyse Geschäftsreisen und Tagungstourismus ...... 41 Tabelle 28: SWOT-Analyse Incomingtourismus ...... 41 Tabelle 29: SWOT-Analyse Barrierefreiheit...... 42 Tabelle 30: SWOT-Analyse Tagestourismus ...... 42 Tabelle 31: SWOT-Analyse Organisationsstrukturen & Marketing ...... 43 Tabelle 32: SWOT-Analyse Marketing & Vetrieb...... 43 Tabelle 33: SWOT-Analyse Landkreis Osterholz allgemein ...... 44

Kartenverzeichnis

Karte 1: Tourismusintensität in Landkreisen und kreisfreien Städten 2009...... 20

6

Abkürzungsverzeichnis

ADFC Allgemeiner Deutscher Fahrradclub e. V. AVL Astronomischen Vereinigung Lilienthal e. V. BAG Bundesarbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof und Landtourismus BBR Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BioS Biologisch Station Osterholz e. V. BMWi Bundesministerium für Bildung und Technologie BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz DEHOGA Deutscher Hotel- und Gaststättenverband DEV Dorferneuerungsverbund DLG Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e. V. DSFT Deutsches Seminar für Tourismus DTV Deutscher Tourismusverband DWIF Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr DZT Deutsche Zentrale für Tourismus FFH Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie FGSV Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e. V. FN Deutsche Reiterliche Vereinigung GfK Gesellschaft für Konsumforschung GLV Gewässer- und Landschaftspflegeverband Teufelsmoor GPS Global Positioning System GR-Gebiet Bereich der Hammeniederung, in dem im Rahmen eines Naturschutzgroßprojektes gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung Naturschutzmaßnahmen durchgeführt wurden LEADER Liaison entre actions de développement de l'économie rurale LEB Ländliche Erwachsenenbildung LSG Landschaftsschutzgebiet Nds. Niedersachsen NNatG Niedersächsisches Naturschutzgesetz NRVP Nationaler Radverkehrsplan NSG Naturschutzgebiet REK Regionales Entwicklungskonzept RTV Ritterhuder Tourismus und Veranstaltungen GmbH RUW Region Unterweser – Maritime Landschaft e. V. TMN TourismusMarketing Niedersachsen GmbH TWU Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e. V. UaBL Urlaub auf dem Bauernhof/Lande USP Unique Selling Proposition = Alleinstellungsmerkmal VBN Verkehrsverbund /Niedersachsen GmbH VDR Verband Deutsches Reisemanagement e. V. VFD Vereinigung der Freizeitreiter und –fahrer Deutschland VFR Visiting Friends and Relatives (Sofatourismus) WTG Worpsweder Touristik- und Kulturmarketing GmbH

7 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

Einleitung

Der Landkreis Osterholz, nördlich von Bremen gelegen, wird flächendeckend dem niedersächsischen Reisegebiet Unterelbe-Unterweser zugeordnet. Dieses Reisegebiet, zu dem außerdem die Landkreise und Rotenburg (Wümme) sowie Teile des Landkreises Wesermarsch gehören, verfügt über keine eigene Tourismusorganisation. Vielmehr bestehen zahlreiche Kooperationen mit den benachbarten und weiteren Landkreisen, die praxisorientiert und projektbezogen geschlossen werden. So sind beispielsweise die Tourismusinstitutionen innerhalb der Landkreise gemeinsam dem Tourismusverband Niedersachsen e. V. beigetreten. Verglichen zu anderen niedersächsischen Reisegebieten, wie der Nordsee, dem Harz oder dem Weserbergland, fehlt es der Region Unterelbe- Unterweser an einer einheitlichen bekannten „Marke“, wie es sie anderswo durch Landschaftsformen oder eine kulturlandschaftliche Einheit gibt.

Im Landkreis Osterholz selbst gibt es derzeit keine zentrale Tourismusorganisation, die das gesamte Kreisgebiet entwickelt und vermarktet. Die Stadt Osterholz-Scharmbeck, die Gemeinden Grasberg, Lilienthal, Ritterhude und Worpswede sowie die Samtgemeinde Hambergen bilden seit 1999 gemeinsam die Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e. V. (TWU). Die Gemeinde Schwanewede ist seit dem Geschäftsjahr 2003 nicht mehr Mitglied der TWU. Stattdessen ist sie seit 2005 Mitglied der Region Unterweser – Maritime Landschaft e. V. (RUW). Der Landkreis selbst ist in beiden Institutionen Mitglied.

Die touristischen Strukturen im Landkreis Osterholz kann man als „historisch“ gewachsen bezeichnen. Sie sind oftmals von einzelnen Entscheidungen oder Strategien der Kommunen geprägt. Ein ganzheitliches Tourismuskonzept und/oder eine übergeordnete Strategie für die touristische Entwicklung im gesamten Landkreis existieren bisher nicht. Da der Tourismus als wichtiger Wirtschaftszweig für den Landkreis Osterholz identifiziert wurde, muss dessen weitere Entwicklung nun konsequenterweise einer mittel- bis langfristigen Strategie unterliegen.

Das Regionale Entwicklungskonzept Kulturlandschaften Osterholz kann als erste Entwicklungsstufe eines Tourismuskonzeptes betrachtet werden. Während bei dessen Erarbeitung im wesentlichen eine Betrachtung von innen heraus erfolgte, ist es nun erforderlich, eine fachliche Erweiterung und globalere Bewertung aller wesentlichen, den Tourismus betreffenden Inhalte daraus vorzunehmen und ein Gesamtkonzept abzuleiten.

Das vorliegende Tourismuskonzept gliedert sich in vier wesentliche Bereiche. Die Theoretische Einführung (Seite 9 ff.) stellt die Methodik der Erstellung des Konzepts vor und dient als thematische Einführung für diejenigen Leser, die sich bisher nicht oder nur am Rande mit der Tourismusbranche beschäftigt haben. Darüber hinaus werden allgemeine und spezielle Trends und Entwicklungen aufgezeigt. In der Bestandsaufnahme (Seite 17 ff.) wird konkret auf den Tourismus im Landkreis Osterholz eingegangen. Wichtige Kennzahlen werden erfasst und bewertet. Ferner wird die Bedeutung des Tourismus in wirtschaftlicher Hinsicht dargestellt. In der SWOT 1-Analyse (Seite 31 ff.) erweitern eigene Erhebungen und Befragungen die Erfassung des Status Quo und zeigen Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken auf. Abschließend werden die Strategischen Weiterentwicklungsmöglichkeiten (Seite 45 ff.) aufgezeigt und in einem Leitbild, einer Strategie und einem Maßnahmenkatalog ausführlich beschrieben.

Dies ist die Kurzfassung. Ausführliche Beschreibungen und Erläuterungen sind der Langfassung zu entnehmen.

1 S = Strengths = Stärken, W = Weaknesses = Schwächen, O = Opportunities = Chancen, T = Threats = Risiken

8 Theoretische Einführung

1 Theoretische Einführung

Das Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz stellt den Rahmen für die touristische Weiterentwicklung dar. In der theoretischen Einführung werden die Zusammenhänge aufgezeigt, die als Wissensgrundlage für strategische Entscheidungen relevant sind.

1.1 Methodik

Die Erstellung des Tourismuskonzepts ist in drei Phasen oder Bereiche zu untergliedern (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Methodik Konzepterstellung

1. Bestandsaufnahme und Vorbewertung

Auswertung von Teilanalyse zur Vor-Ort-Analyse Primär- und Berechnung der und Experten- Sekundärliteratur Wertschöpfung gespräche

Ergebnis: Theoretische Einführung und Bestandsaufnahme

2. Analyse und Bewertung

Auswertung von Primärdaten- Experten- Primär- und erhebung gespräche Sekundärliteratur

Workshop, Bündelung, Gruppen- grafische diskussion Auswertung

Ergebnis: SWOT-Analyse

3. Fachliche Bewertung und Strategieentwicklung

Leitbilderstellung Ableitung der Aufbau strategischen Maßnahmen- Umsetzung katalog

Ergebnis: Strategische Weiterentwicklungsmöglichkeiten

Eigene Darstellung (2010)

9 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

1.1.1 Datenbasis

Als Basis der in diesem Konzept erfolgten Schlussfolgerungen dienten folgende inhaltlichen Arbeiten:

» Auswertung und Interpretation der touristischen Kennzahlen anhand der amtlichen Statistik » Zusammenfassung der durch die ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH durchgeführten „Analyse der touristischen Wertschöpfung im Landkreis Osterholz“ » Auswertung vorhandener Studien und Konzepte 2. Dabei wurden insbesondere berücksichtigt: ‹ Regionales Entwicklungskonzept Kulturlandschaften Osterholz ‹ Sonderinvestitionsprogramm Zukunft Landkreis Osterholz ‹ Dorferneuerungsverbund Teufelsmoor - Vertiefungsplanung ‹ Vision Teufelsmoor (Ideenskizze) ‹ Marketingkonzept 2011 bis 2013 der Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede- Unterweser e. V. ‹ Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Osterholz 2000 ‹ Wegekonzept für Erholung und Naturschutz im Raum Hammeniederung/Teufelsmoor ‹ Masterplan Worpswede (Machbarkeitsstudie) ‹ Touristisches Leitbild der Gemeinde Worpswede ‹ Touristisches Entwicklungskonzept der Gemeinde Ritterhude ‹ Ergebnisse der Regionalen Tourismuskonferenz – Offenes Forum Tourismus, Region Teufelsmoor-Wümme » Sichtung und Auswertung von touristischen Printmedien und Internetseiten, die zur Vermarktung des Landkreises Osterholz und seiner Kommunen eingesetzt werden » Auswertung und Interpretation durchgeführter Befragungen: ‹ Befragung der Touristiker im Landkreis Osterholz ‹ Befragung der touristischen Leistungsträger im Landkreis Osterholz ‹ Befragung der Beherbergungsbetriebe im Landkreis Osterholz » Persönliche und telefonische Expertengespräche » Workshop zur Marketingstrategie » Gruppendiskussion mit und schriftliche Abfragen bei den Touristikern des Arbeitskreis Tourismus » Dokumentation und Auswertung von Mitteilungen der touristischen Akteure » Ortsbesichtigungen » Benchmark vergleichbarer Konzepte anderer Regionen und Gebietskörperschaften » Fachliche Bewertung der Stabsstelle Tourismus

1.1.2 Leitbilderstellung

Die Erkenntnisse der Bestandsaufnahme und Analyse münden in der Erstellung eines Leitbilds. Unter einem Leitbild versteht man eine „realistische Utopie“. Die Leitbilderstellung basiert auf den vier Elementen:

» historische Kraft » aktuelle Stärken » gesellschaftliche Zukunftstrends » Ziele für die nächsten 5 bis 10 Jahre

Das Leitbild liefert die Oberziele für das Tourismuskonzept, mit dem die Visionen der zukünftigen

2 Vollständige Übersicht im Quellenverzeichnis ab S. 62

10 Theoretische Einführung touristischen Entwicklung verfolgt werden. Es gilt hierbei realistische Zukunftsperspektiven zu erkennen, die auf vorhandenen Traditionen und Potenzialen aufbauen.

Die Ziele des Leitbilds münden in einer konkreten Strategie, die durch die Umsetzung der Projekte des Maßnahmenkatalogs realisiert werden soll.

1.2 Trends und Zukunftsperspektiven

Die Tourismusbranche erfordert stets den „Blick über den Tellerrand“, da viele Faktoren den Erfolg der Aktivitäten in diesem Wirtschaftsfeld beeinflussen. Im Folgenden sollen daher verschiedene Entwicklungen und Trends, sowohl allgemeiner Natur als auch tourismusspezifische, dargestellt werden. Relevante Schlussfolgerungen für den Landkreis Osterholz werden jeweils am Ende der Abschnitte hervorgehoben.

1.2.1 Allgemeine Trends

Ein Großteil aktueller Trends ist bedingt durch den gesellschaftlichen Wandel und die konjunkturelle Situation unserer Zeit. Die Tourismuswirtschaft ist davon, wie andere Wirtschaftszweige auch, sowohl positiv wie negativ betroffen. Trends bedeuten Chancen und Risiken und nur die Angebote, die nicht starr sind, sondern frühzeitig auf aktuelle und künftige Entwicklungen eingehen, werden sich langfristig am touristischen Markt behaupten können.

1.2.1.1 Individualisierung

Die zunehmende Individualisierung der Gesellschaft wirkt sich auch maßgeblich auf das Nachfrageverhalten der Urlauber aus.3 Um den unterschiedlichen Anforderungen und Bedürfnissen der verschiedenen Nachfragegruppen gerecht zu werden, ist eine klare Profilierung der Urlaubsregion erforderlich. 4 Nur so kann sie sich am Markt positionieren.

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Gästeerwartungen müssen in allen Gliedern der touristischen Leistungskette erkannt und erfüllt werden. Die Besinnung auf die Kernkompetenzen der Region und eine deutliche Profilierung sind notwendig.

1.2.1.2 Zeitliche Flexibilität

Der Wandel in der Arbeitswelt hat auch in der Freizeit zu einer gestiegenen Flexibilität geführt. Dies hat zur Konsequenz, dass Urlauber immer spontaner und kurzfristiger Reiseentscheidungen treffen und Kurzreisen – oft als Zweit- und/oder Drittreisen – stark an Bedeutung gewonnen haben.5

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Da der Landkreis keine klassische Urlaubsregion ist, stellt der Trend zu Kurzreisen eher eine Chance dar. Dies erfordert, dass Angebote kurzfristig und für kurze Zeiträume (auch für eine Nacht) buchbar sind. Hierbei ist insbesondere die Auslastungsproblematik eine Herausforderung (siehe auch Kapitel 3.2).

3 Vgl. DWIF-Consulting 2008, S. 4 f. 4 Vgl. ETI 2010, S. 6 f. 5 Vgl. Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e. V. (F.U.R.) 2008, S. 27

11 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

1.2.1.3 Qualität

Bedingt durch den Wertewandel in der Gesellschaft und die zunehmende Reiseerfahrung haben sich die Qualitätsansprüche der Urlauber verändert.

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Qualität muss in der gesamten touristischen Leistungskette im Zentrum aller Bemühungen stehen. Dies betrifft sowohl harte als auch weiche Faktoren und schließt die öffentliche Infrastruktur ebenso wie die Leistungen und Angebote der Tourismuswirtschaft ein.

1.2.1.4 Polarisierung der Märkte

Das durch die schlechte konjunkturelle Situation intensivierte Preis-Leistungs-Bewusstsein hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass sich entweder sehr preiswerte Massenprodukte (wie All- Inclusive, Billigairlines, etc.) oder hochpreisige Qualitäts- und Luxusprodukte erfolgreich am Markt durchsetzen konnten. Die unprofilierte Mitte stößt zunehmend auf Verkaufsprobleme. Dieser Trend wird sich fortsetzen und Angebote, die sich dieser Entwicklung nicht anpassen, werden mehr und mehr vom Markt verschwinden. 6

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Eine klare Profilierung ist angesichts der Polarisierung für die Positionierung am Markt notwendig.

1.2.1.5 Informations- und Kommunikationstechnologien

Die modernen Informations- und Kommunikationstechnologien haben sich insbesondere in den vergangenen zwei Jahrzehnten rasant entwickelt. Im Zentrum dieser Entwicklung steht das Internet und die mit ihm verbundenen Technologien.

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Die Nutzung neuer Informations- und Kommunikationswege gehören zur Basisqualität touristischer Dienstleister. Die ständige Verbesserung (auch) der (mobilen) Breitbandversorgung in der Region muss vorangetrieben werden. Entwicklungen im Internet müssen beobachtet und Trends und Risiken frühzeitig erkannt werden. Das Online-Marketing muss intensiviert werden.

1.2.1.6 Demografischer Wandel

Wie alle westlichen Industriestaaten zeigt sich auch in Deutschland das Problem des demografischen Wandels. Die Gesamtbevölkerung schrumpft bei steigender Lebenserwartung. Dies bedeutet eine zunehmende Alterung der Gesellschaft.

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Die Infrastruktur und Angebote müssen den künftigen Anforderungen, auch in qualitativer Hinsicht, angepasst werden.

6 Vgl. DWIF Consulting 2008, S. 5

12 Theoretische Einführung

1.2.2 Trends im Tourismus

Neben den allgemeinen Trends spielen für die touristische Entwicklung von Regionen und Orten auch themenspezifische Trends eine erhebliche Rolle.

1.2.2.1 Fahrradtourismus 7

„Der Fahrradtourismus gehört zu den am weitesten verbreiteten Nachfragesegmenten in Deutschland.“8 Die Beliebtheit dieser Freizeitaktivität ist ungebrochen und am Markt sind weiterhin Wachstumszahlen zu verzeichnen.

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Es ist großes Potenzial im Bereich Fahrradtourismus, insbesondere auch für den Tagestourismus, vorhanden. Voraussetzung ist ein gutes Wegenetz und eine intakte Beschilderung. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Internetangebots zu diesem Thema ist notwendig. Zur erfolgreichen Positionierung und Schaffung innovativer Angebote ist ein umfassendes fahrradtouristisches Gesamtkonzept notwendig. Kurzfristig sollte die Nutzung der Fördermittel im Rahmen des NRVP für die Optimierung des Radverkehrs in Erwägung gezogen werden. Möglichkeiten zur ADFC-Zertifizierung eines Radwanderwegs (z. B. Weites Land ) sollten geprüft werden.

1.2.2.2 Kulturtourismus

„Kultur im Urlaub ist etwas für viele - eine zentrale Bedeutung für die Reisen hat Kultur aber nur bei recht wenigen.“ 9 Dies ist eine Erkenntnis der Reiseanalyse 2010, wonach 2009 1,6 Millionen Urlaubsreisen der Deutschen mit vor allem kulturellem Reiseanlass unternommen wurden. Dem stehen 24 Millionen Deutsche gegenüber, die in den letzten Jahren im Urlaub in Form von Besichtigungen kulturell aktiv waren. Kulturtourismus gilt als Nische und („Mega“-) Trendthema der touristischen Nachfrage in unmittelbarer Zukunft.

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Kultur ist eine wichtige Ressource im touristischen Standortwettbewerb. Die Kombination von Kultur mit Naturerlebnissen und Bildungsangeboten ist erfolgversprechend. Die Profilierung mit kulturtouristischen Angeboten erfordert intensive Kooperationen. Events und Inszenierungen sind für die touristische Vermarktung von Kultur wichtig.

1.2.2.3 Wandern 10

Wandern erfreut sich wachsender Beliebtheit und hat in den letzten Jahren einen positiven Imagewandel vollzogen. Es gehört zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten.

7 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie 2009 8 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie 2009, S. 12 9 F.U.R. 2010 10 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie 2010a

13 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Wandern und Spazieren sind die Freizeitaktivitäten schlechthin und werden ganzjährig ausgeübt. Die Menschen in Bremen sind durch eine hohe Wanderaffinität gekennzeichnet. Wandern bietet großes Potenzial im Tagesausflugsbereich und eignet sich für die Erschließung des Themas Gesundheit. Unabdingbare Voraussetzung für eine Positionierung sind markierte Wanderwege.

1.2.2.4 Wassertourismus 11

Wassertourismus in Deutschland liegt im Trend und ein weiteres Marktwachstum wird erwartet. Umfang und Dauer des Wachstums sind jedoch segment-, angebots- und regionenabhängig. Nachfrageseitig gibt es noch viele Potenziale.

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Wassertourismus gilt als Wachstumsmarkt. Eine kritische Prüfung der Infrastruktur bzw. Durchführung einer standortspezifischen Analyse und Ableitung konkreter Maßnahmen ist empfehlenswert.

1.2.2.5 Reiten 12

Pferdesport und Reittourismus gehören zu den wichtigen Freizeitmärkten in Deutschland und gelten als Wachstumsmärkte. In Deutschland hat der Reittourismus erst in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Zielgruppen für den Reittourismus sind Reiter und Pferdeinteressierte.

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Die Rahmenbedingungen sind angesichts der sehr guten Positionierung Niedersachsens als Pferdeland sehr gut. Für Reittouristen ist ein attraktives Reitwegenetz von besonderer Bedeutung. Hier gibt es jedoch erhebliche Defizite.

1.2.2.6 Campingtourismus 13

Der Campingtourismus gehört zu den wichtigsten Beherbergungsformen in Deutschland und verzeichnet stetig Zuwächse bei den Übernachtungszahlen. Unterschieden werden muss dabei zwischen Übernachtungen auf Touristikstandplätzen 14 , Dauerstandplätzen, in Mietunterkünften auf Campingplätzen und auf Reisemobilstellplätzen außerhalb von Campingplätzen.

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Das hohe Qualitätsniveau der norddeutschen Konkurrenz erfordert von den Betrieben eine ständige Weiterentwicklung und Angebotsverbesserung. Eine Optimierung des Internetangebots auf allen Ebenen ist sinnvoll. Im Ausland steckt noch Nachfragepotenzial.

11 Vgl. DTV 2003 und Fiedler/Boye/Holweg 2010 12 Vgl. BTE 2009 13 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie 2010b 14 Damit ist das „klassische“ Urlaubscamping gemeint.

14 Theoretische Einführung

1.2.2.7 Naturtourismus 15

Naturerlebnisse werden von immer mehr Urlaubern nachgefragt. Natur ist aus Sicht des Gastes ein zentrales Element touristischer Angebotsqualität. Intakte Natur und Umwelt sind für einen Großteil der Deutschen (84 %) wichtig für die eigene Urlaubszufriedenheit. Entsprechend groß ist das Interesse an Aktivitäten in der Natur.

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Naturtourismus in Deutschland ist bei den Deutschen beliebt. Natur und Kultur werden gerne verbunden. Qualität, Originalität, Emotionalität und der Erlebnisfaktor sind Erfolgskriterien im Naturtourismus.

1.2.2.8 Gesundheit & Wellness

Gesundheitstourismus gilt als ein Megatrend und wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Gesundheitstourismus ist eine Megatrend und einer der wichtigsten Zukunftsmärkte. Der Markt stellt hohe Anforderungen an die Qualität. Die Konkurrenz ist groß und ist v. a. in den Heilbädern und Kurorten gut aufgestellt. Insbesondere Aktiv- und Entspannungsurlaub können auch Formen des Gesundheitstourismus darstellen.

1.2.2.9 Landurlaub

Der Begriff Landurlaub vereint verschiedene Segmente von Urlaub im ländlichen Bereich bzw. auf landwirtschaftlichen Betrieben.

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Der Landurlaub steht vor großen Herausforderungen, hat aber auch großes Potenzial, neue Gäste in die Region zu locken. Eine bessere Vermarktung der Angebote und eine stärkere Zielgruppenorientierung bei der Produktgestaltung sind notwendig.

1.2.2.10 Incomingtourismus 16

Das Reiseziel Deutschland erfreut sich steigender Beliebtheit. Durch den nachhaltigen Erfolg der Fußballweltmeisterschaft 2006 belegt der Standort Deutschland nachfrageseitig den dritten Platz von weltweit 50 Nationen.

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Deutschland als Reiseland liegt im Trend. Das Internet ist für Buchungen besonders wichtig. Kunst und Kultur sind Themen, die für den Incomingtourismus von Interesse sind.

1.2.2.11 Geschäftsreisen und Tagungstourismus

„Deutschland gehört zu den größten Märkten für Geschäftsreisen.“17 Innerhalb Europas ist die Bundesrepublik Spitzenreiter der Geschäftreiseziele vor Frankreich und Großbritannien.

15 Vgl. DTV 2005 16 Vgl. DZT 2010 17 FOCUS 2008, S. 38

15 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Der Geschäftsreisemarkt unterliegt konjunkturellen Schwankungen. Ein besseres Preis- Leistungsverhältnis im ländlichen Raum als in der Stadt (Bremen) ist, bei guter Verkehrsanbindung, eine Chance. Hohe Tagesausgaben durch Geschäftsreisende, d. h. mehr Umsatz als bei Urlaubern.

1.2.3 Übergeordnete Tourismusplanung

Viele Faktoren beeinflussen die Tourismusbranche. Daher sind auch die Tourismuspolitik des Bundes sowie die Tourismusstrategie des Landes Niedersachsen zu beachten.

1.2.3.1 Tourismuspolitik des Bundes 18

Die Bundesregierung hat zuletzt 2008 in ihrem tourismuspolitischen Bericht der 16. Legislaturperiode schriftlich Stellung zur Tourismusentwicklung genommen. Verantwortlich für den Tourismus ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Als Querschnittsthema betrifft Tourismus auch viele andere Ressorts. Relevante Gremien sind der Tourismusausschuss und der Beirat für Fragen des Tourismus des Deutschen Bundestags. Die konkrete Planung und Förderung des Tourismus ist Ländersache (Abstimmung der Tourismuspolitik im Bund-Länder-Ausschuss). Der Bund nimmt im Wesentlichen durch Steuer- und Arbeitsmarktpolitik Einfluss auf die Branche.

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Die Themen Kultur, Radtourismus, naturnaher Tourismus und Barrierefreiheit sind auch auf Bundesebene von besonderer Bedeutung.

1.2.3.2 Tourismusstrategie Niedersachsen 2015 19

2010 veröffentlichte das niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr die „Touristische Entwicklungsstrategie Niedersachsen 2015“ (Management Summary). Seitens des Landes werden dabei die vier touristischen Destinationen Nordsee & Ostfriesische Inseln, Lüneburger Heide, Harz und Weserbergland in den Mittelpunkt gerückt.

Für Niedersachsen wurden vier zentrale Aufgabenbereiche/ -gebiete für den Tourismus identifiziert:

» Organisationsstrukturen » Qualitätsmanagement » Angebotsentwicklung und –erneuerung » Zielgruppenorientierung

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Stärkere Kooperationen, Qualitätsorientierung und Bildung größerer Einheiten werden erwartet. Imageprobleme des Landes insgesamt wirken sich auch auf den Landkreis aus.

18 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie 2008b 19 Vgl. Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 2010

16 Bestandsaufnahme

2 Bestandsaufnahme

Im zweiten Teil des Tourismuskonzepts erfolgt die Darstellung des Tourismus im Landkreis Osterholz allgemein. Außerdem werden eine Beschreibung der Kommunen des Landkreises aus touristischer Sicht und eine Bewertung des touristischen Angebots vorgenommen.

2.1 Der Tourismus im Landkreis Osterholz

Das folgende Kapitel stellt anhand der touristischen Kennzahlen die aktuelle Situation im Landkreis Osterholz dar. Neben einem Überblick über die übergeordneten Tourismusstrukturen wird die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus dargestellt. Abschließend werden sonstige touristisch relevante Faktoren dargestellt.

2.1.1 Touristische Kennzahlen

Die Bewertung der touristischen Entwicklung einer Region erfolgt i. d. R. anhand der wichtigsten touristischen Kennzahlen: Anzahl der Betriebe, Anzahl der Betten, Gästeankünfte, Übernachtungen und Aufenthaltsdauer. Ergänzend sollen in diesem Kapitel Zahlen herangezogen werden, die einen weitergehenden Vergleich des Landkreises Osterholz mit anderen Landkreisen zulassen, wie beispielsweise die Tourismusintensität.

Das Angebot der Beherbergungsbetriebe reicht vom Camping- oder Wohnmobilstellplatz bis zum komfortablen 4-Sterne-Hotel. Die Zahl der amtlich gemeldeten Beherbergungsbetriebe im Landkreis Osterholz lag 2009 bei durchschnittlich 42 20 .

Abbildung 2: Verteilung der Betriebsarten im LK OHZ 2009 (Anzahl/Prozent)

Hotel, 11, 28% Hotel Garni, 5, 12%

Camping, 2, 5%

Jugendherberge, 1, Gasthof, 9, 22% 2%

Ferienhaus, 5, 12%

Pension, 3, 7% Erholungsheim/Board inghouses, 5, 12%

Quelle: Eigene Darstellung nach LANDESBETRIEB FÜR STATISTIK UND KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIE NIEDERSACHSEN (2010)

20 Betriebe haben oftmals saisonal geöffnet. Daher schwankt die Zahl monatlich.

17 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

Die 42 Betriebe haben 2009 insgesamt 1444 Betten angeboten. Die Auslastung der Betriebe im Landkreis Osterholz ist leicht unterdurchschnittlich. So liegt die Auslastung in Niedersachsen über alle Betriebsarten bei 30 % (2009), im Landkreis bei 24,8 %. Die Auslastungsquoten variieren stark zwischen den verschiedenen Betriebsarten. Überdurchschnittlich schneiden lediglich die Hotels garni ab. Hotels und Hotels garni stellen gemeinsam im Landkreis Osterholz die größte Sparte dar (siehe Abbildung 2). Der größte Anteil der Beherbergungskapazitäten (einschließlich grauer Beherbergungsmarkt) ist erwartungsgemäß in der Gemeinde Worpswede zu finden.

Von den 129.720 Übernachtungen im Jahr 2009 wurden 39 % in der Gemeinde Worpswede getätigt, 21 % in der Stadt Osterholz-Scharmbeck und 14 % in der Gemeinde Schwanewede. Die Gemeinden Lilienthal und Ritterhude steuern jeweils etwa 10 % zu den Übernachtungen bei, die verbleibenden 6 % kommen aus der Samtgemeinde Hambergen und der Gemeinde Grasberg. Auch wenn es dazu keine belastbaren Erhebungen gibt, ist davon auszugehen, dass die meisten urlaubstouristisch initiierten Übernachtungen in Worpswede stattfinden.

Abbildung 3: Übernachtungen im LK OHZ 1999 – 2009

Übernachtungen

140000 130567 131251 132741 129720 127827 126395 122722 124595 119181 119979 120000 114026

100000

80000

60000

40000

20000

0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Quelle: Eigene Darstellung nach LANDESBETRIEB FÜR STATISTIK UND KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIE NIEDERSACHSEN (2010)

Die Zahl der Gäste (Ankünfte) schwankt im 10-Jahres-Rückblick deutlich (siehe Abbildung 4). Auch hier lässt sich der Effekt des „Paula-Jahrs“ 2007 deutlich erkennen. Zuletzt sind die Zahlen der Gästeankünfte rückläufig.

18 Bestandsaufnahme

Abbildung 4: Ankünfte im LK OHZ 1999 – 2009

Ankünfte

80000

67933 70000 66621 65918 67503 63603 62433 62473 60874 59579 60000 57063 56715

50000

40000

30000

20000

10000

0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Quelle: Eigene Darstellung nach LANDESBETRIEB FÜR STATISTIK UND KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIE NIEDERSACHSEN (2010)

Der Landkreis Osterholz ist ein ausgeprägtes Kurzreiseziel mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 2,3 Tagen im Jahr 2009.

Der Anteil ausländischer Gäste im Landkreis Osterholz ist vergleichsweise gering. Lediglich 6,5 % der Übernachtungen und 5,6 % der Ankünfte sind auf ausländische Besucher zurückzuführen. Im Land Niedersachsen lag 2009 der Anteil der Übernachtungen durch Ausländer bei 7,4 %, bei den Ankünften waren es sogar 9,9 %. Auch diese Werte liegen noch unter dem Bundesdurchschnitt mit 15,3 % der Ankünfte und 18,7 % der Übernachtungen.

Der Auslandsmarkt ist also ein Wachstumsmarkt und hat sich im Landkreis Osterholz insbesondere in den letzten 5 Jahren sehr positiv entwickelt. Mit 8.470 Übernachtungen wurde 2009 ein Rekordwert erreicht. Die meisten ausländischen Gäste kommen mit deutlichem Abstand aus den Niederlanden. Die Niederländer verweilen aber nur relativ kurz in der Region. Weitere wichtige Quellmärkte, bezogen auf die Zahl der Gästeankünfte, stellen derzeit Polen, Großbritannien, Dänemark und die Schweiz dar. Da die absoluten Zahlen gering sind, kommt es von Jahr zu Jahr teilweise zu extremen Sprüngen einzelner Nationen.

Von besonderer Bedeutung für den Landkreis Osterholz ist neben dem Übernachtungstourismus der Tagestourismus. Die unmittelbare Nähe zum Quellmarkt Hansestadt Bremen begünstigt die Position als Naherholungsregion. Ferner befinden sich in einem Umkreis von einer Stunde weitere Städte und Urlaubsgebiete, deren Einwohner und Gäste potenzielle Tagesausflugsbesucher für den Landkreis Osterholz darstellen. Insgesamt leben ca. 1,9 Millionen Menschen im Umkreis von 60 Minuten 21 . Im selben Gebiet werden jährlich gut 15,6 Millionen Übernachtungen gezählt.22

Es existieren keine Erhebungen zur Quantifizierung des Aufkommens von Tagesausflügen. Dementsprechend vage können Aussagen über das Volumen des Tagestourismus getroffen werden. Im Rahmen von Berechnungen zur Wertschöpfung des Tourismus (siehe Kapitel 2.1.3) wurde eine Summe von jährlich ca. 2,2 Millionen Tagesreisen in den Landkreis Osterholz ermittelt. Darin nicht enthalten sind Tagesreisen von Urlaubern aus der Umgebung 23 . Etwa die Hälfte der durch den

21 Damit ist die Entfernung gemeint, die innerhalb von 60 Minuten mit einem Pkw zurückgelegt werden kann. 22 Vgl. Hasselmann/Kutsch/Trimborn/Koch 2010, S. 22 23 Der Effekt, der durch Urlauber aus der Umgebung entsteht sollte nicht überschätzt werden. Ein Großteil der Übernachtungen findet in Bremen und an der Küste statt. Städtereisende sind in der Regel nur bedingt an

19 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

Tourismus induzierten Umsätze im Landkreis Osterholz stammt aus dem Tagestourismus.

Eine weitere wichtige Größe zur tourismusanalytischen Kennzeichnung einer Region ist die sogenannte Tourismusintensität. Sie dient als Indikator zur Beschreibung der relativen Bedeutung, die der Tourismus für eine Region besitzt. Zur Berechnung der Tourismusintensität wird die Zahl der Übernachtungen in einer Region ins Verhältnis gesetzt zur Zahl der dort ansässigen Bevölkerung (Übernachtungen je 1.000 Einwohner). An ihr lässt sich das wirtschaftliche Gewicht, das der Tourismus für eine Region besitzt, in der Regel besser ableiten als an der absoluten Zahl der Übernachtungen.

Die Tourismusintensität im Landkreis Osterholz lag 2009 bei 1.136, was im bundesweiten Vergleich der Landkreise und kreisfreien Städte einer Position im letzten Viertel entspricht. Top-Destinationen erreichen deutlich höhere Werte, wie die Landkreise Rügen (91.316), Ostvorpommern (49.138), Nordfriesland (42.444), Wittmund (37.065), Oberallgäu (35.076) oder Garmisch-Partenkirchen (32.567). Auch die Nachbarlandkreise Rotenburg (Wümme) (2.674), Wesermarsch (7.418), Verden (1.900) und Cuxhaven (10.705) schneiden bezogen auf die Tourismusintensität besser ab.

Karte 1: Tourismusintensität in Landkreisen und kreisfreien Städten 2009

Quelle: Eigene Darstellung nach DESTATIS STATISTISCHES BUNDESAMT (2010)

Ausflügen in ein ländliches Umfeld interessiert. Urlauber an der Küste finden in wesentlich näherer Entfernung zahlreiche Möglichkeiten für Ausflüge, z. B. die Havenwelten in Bremerhaven oder Moorgebiete in den Landkreisen Cuxhaven und Rotenburg (Wümme).

20 Bestandsaufnahme

2.1.2 Touristische Organisationsstrukturen im Landkreis Osterholz

Die Tourismusförderung wird auf regionaler Ebene im Landkreis Osterholz in drei Institutionen betrieben, die im Folgenden dargestellt werden.

2.1.2.1 Landkreis Osterholz

Innerhalb der Kreisverwaltung ist die Stabstelle Tourismus für die Tourismusförderung verantwortlich. Sie kümmert sich in erster Linie um die infrastrukturelle Entwicklung und die Qualitätssicherung sowie die regionale und überregionale Zusammenarbeit. Schwerpunkte sind dabei das Radwegenetz, Weiterbildungsangebote für touristische Leistungsträger, die Initiative ServiceQualität Deutschland und Einzelprojekte, z. B. im Rahmen der Metropolregion Bremen-Oldenburg.

Als Stabsstelle ist der Tourismusbereich direkt dem Landrat unterstellt und berichtet dem Ausschuss für Kreisentwicklung (Wirtschaft, Kultur und Tourismus).

Tabelle 1: Personal Stabstelle Tourismus (Stand 12/2010) Stellenbezeichnung Stellenanzahl Leitung Stabsstelle Tourismus 0,66 MitarbeiterIn Stabstelle Tourismus 0,5 Summe 1,16

2.1.2.2 Region Unterweser – Maritime Landschaft e. V.

Die Region Unterweser – Maritime Landschaft e. V. ist laut Satzung ein Verein mit dem Zweck der „Förderung des Tourismus sowie [der] Entwicklung der Region Unterweser. Er soll insbesondere das maritime Erbe an der Unterweser erhalten, weiterentwickeln, die Traditionsschifffahrt fördern und diesen einzigartigen Kulturraum stärken. Die touristischen Potenziale der Region Unterweser sollen für die Regionalentwicklung genutzt und insbesondere im Rahmen von Freizeit-, Kultur- und Tourismusangeboten ausgebaut werden.“ 24

Der Landkreis Osterholz und die Gemeinde Schwanewede sind Mitglieder der Region Unterweser und jeweils durch einen Mitarbeiter im Vorstand des Vereins vertreten.

Die Geschäftstelle des Vereins sitzt in Elsfleth und ist für die Umsetzung beschlossener Maßnahmen verantwortlich.

Tabelle 2: Personal Region Unterweser (Stand 12/2010 25 ) Stellenbezeichnung Stellenanzahl Geschäftsführung 0,5 Summe 0,5

2.1.2.3 Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e. V.

Die Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e. V. wurde 1999 mit dem Ziel der Tourismusförderung gegründet. Laut Satzung ist der Zweck des Vereins „die allgemeine Förderung der Naherholung und des Fremdenverkehrs sowie die Erhaltung des Kulturerbes in der

24 Region Unterweser – Maritime Landschaft e. V. 2006, S. 1 25 Gesichert bis 31.12.2011

21 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

Flusslandschaft Wümme – Hamme – Unterweser. Die Förderung gewerblicher Einzelinteressen ist ausgeschlossen. Diese Aufgabe bleibt den lokalen Einrichtungen und Organisationen vorbehalten. Der Verein führt alle ihm zur Erreichung des Vereinszweckes geeignet erscheinenden Maßnahmen durch. Der Verein darf wirtschaftliche Geschäftsbetriebe unterhalten, die dem Satzungszweck dienen. Insbesondere besorgt er die überörtliche Fremdenverkehrswerbung für das gesamte Gebiet der Vereinsglieder, unterstützt die örtlichen Fremdenverkehrsaktivitäten und arbeitet an einer Verbesserung der öffentlichen Fremdenverkehrsinfrastruktur mit.“ 26

Außer der Gemeinde Schwanewede sind alle Kommunen des Landkreises sowie die Kreissparkasse Osterholz Mitglieder der TWU. Die Arbeit und Weiterentwicklung der TWU wird in allen Gremien des Vereins beraten und im Vorstand und der Mitgliederversammlung beschlossen. Eine wichtige Rolle spielen Kooperationen und Netzwerke. An zentraler Stelle unterhält die Worpsweder Touristik- und Kulturmarketing GmbH die Gästeinformation für Worpswede und das Teufelsmoor. Darüber hinaus pflegt die TWU Partnerschaften zu Tourismusverbänden sowie Mitgliedschaften in übergeordneten Institutionen.

Die Geschäftsstelle des Vereins sitzt in Osterholz-Scharmbeck (Kreisverwaltung). Dies erzeugt Synergien durch die unmittelbare Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Tourismus.

Tabelle 3: Personal Touristikagentur TWU (Stand 12/2010) Stellenbezeichnung Stellenanzahl Geschäftsführung 0,33 Marketingassistenz 1,0 Touristikfachkraft 0,5 / 0,5 27 Summe 1,83

26 Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e.V. 2007, S. 1 27 Es besteht eine Dienstleistungsvereinbarung mit der Samtgemeinde Hambergen. Ein Mitarbeiter ist zu 50 % für die Tourismusförderung in der Samtgemeinde abgestellt und kann daher nur zu 50 % Aufgaben der TWU wahrnehmen. In der Summe sind daher nur 50 % berücksichtigt.

22 Bestandsaufnahme

2.1.3 Wirtschaftsfaktor Tourismus

Im Folgenden soll die wirtschaftliche Bedeutung der Tourismusbranche im Landkreis Osterholz dargestellt werden. Eine Ausführliche Herleitung der Daten ist der Langfassung des Tourismuskonzepts zu entnehmen. 28

2.1.3.1 Touristische Gesamtnachfrage im Landkreis Osterholz

Die folgende Tabelle fasst die Gesamtnachfrage im Landkreis Osterholz zusammen. Es ergeben sich in der Summe 3.192.589 touristische Aufenthaltstage.

Tabelle 4: Touristische Nachfrage im Landkreis Osterholz Landkreis Osterholz Übernachtungen in/bei… Betriebe > 8 Betten 127.283 Betriebe < 9 Betten 41.274 Touristikcamping 56.446 Dauercamping 68.400 Wohnmobilen 19.980 Freizeitwohnsitzen 55.726 Sportboothäfen etc. 26.440 VFR 569.588 Summe 965.137 Tagesreisen 2.227.453 Summe über alles 3.192.589 Quelle: Eigene Darstellung nach IFT GMBH (2010), S. 28

2.1.3.2 Tourismusinduzierte Umsätze

Anhand des Volumens des touristischen Aufkommens und der Ausgaben der Gäste lassen sich nun die Umsätze berechnen.

2.1.3.2.1 Bruttoumsätze

Die Umsätze sind originärer Ausdruck der wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus. Sie werden durch die Multiplikation der Aufenthaltstage mit den jeweiligen Tagespersonenausgaben ermittelt. Insgesamt summieren sich die aus dem Tourismus resultierenden Umsätze im Landkreis Osterholz damit auf rund 69,57 Mio. Euro. Davon entfallen 22 % auf den Bereich des „klassischen“ Beherbergungssektors, gut die Hälfte auf den Tagestourismus (51 %) und 7 % auf den Campingbereich.

28 Die ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH wurde mit der Analyse der touristischen Wertschöpfung für das vorliegende Tourismuskonzept beauftragt. Die Texte sind im Wesentlichen wörtlich übernommen.

23 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

Tabelle 5: Bruttoumsätze im Landkreis Osterholz in Tsd. Euro Landkreis Osterholz Bruttoumsätze in Tsd. Euro in/bei… Betriebe >8 Betten 12.191 Betriebe <9 Betten 3.030 Touristikcamping 2.862 Dauercamping 1.257 Wohnmobilen 828 Freizeitwohnsitzen 1.638 Sportboothäfen etc. 1.100 VFR 11.193 Summe 34.097 Tagesreisen 35.470 Summe über alles 69.567 Quelle: Eigene Darstellung nach IFT GMBH (2010), S. 39

Besonders stark profitiert von diesen Umsätzen neben dem Gastgewerbe (28,5 Mio. Euro Bruttoumsatz mit Übernachtungs- und Verpflegungsleistungen) der örtliche Einzelhandel mit rund 30,1 Mio. Euro.

Abbildung 5: Vom Tourismus profitierende Wirtschaftzweige im Landkreis Osterholz

Einzelhandel 43% Freizeit/ Unterhaltung 11%

lokaler Transport 1%

Dienstleister 4%

Begerbergung 11%

Gastronomie 30%

Quelle: vgl. IFT GMBH (2010), S. 40

2.1.3.3 Einkommenseffekte durch den Tourismus

Für den Landkreis Osterholz ergeben sich Einkommen von insgesamt rund 32,45 Mio. Euro. Davon entfallen 16,89 Mio. Euro auf den Übernachtungs- und 15,56 Mio. Euro auf den Bereich des Tagestourismus.

Die höchsten Einkommenswirkungen werden im örtlichen Einzelhandel (11,1 Mio. Euro) und in der Gastronomie (10,8 Mio. Euro) erzielt. Auf den reinen Beherbergungssektor entfallen 4,2 Mio. Euro.

24 Bestandsaufnahme

2.1.3.4 Beitrag des Tourismus zum Volkseinkommen

Der relative Beitrag des Tourismus zum Volkseinkommen im Landkreis Osterholz lässt sich durch die Gegenüberstellung des touristischen Einkommens mit dem gesamten Volkseinkommen in der Region ermitteln. In Summe konnte für den gesamten Landkreis Osterholz auf diese Weise ein Volkseinkommen von rund 2,72 Mrd. Euro ermittelt werden. Der Tourismus trägt dazu mit einem Anteil von 1,2 % bei. Dabei reichen die Anteile des Tourismus am Volkseinkommen von 0,6 % in Lübberstedt bis 3,4 % in Worpswede.

2.1.3.5 Arbeitsplatzeffekte

Wegen des Querschnittscharakters der Tourismusbranche ist eine exakte Berechnung der touristisch induzierten Arbeitsplätze nicht möglich. Es kann lediglich ein fiktives Äquivalent an Vollarbeitsplätzen ermittelt werden.

Es lässt sich ein theoretisches Äquivalent von insgesamt 673 Beziehern eines durchschnittlichen Einkommens pro Erwerbstätigen durch den Tourismus ableiten. Hierbei handelt es sich aber nicht um eine klar abgrenzbare Zahl von Erwerbstätigen. Die tatsächliche Zahl von Personen, deren Einkommen, direkt oder indirekt, ganz oder teilweise, vom Tourismus abhängt, ist sicherlich höher als die Zahl der ausgewiesenen Äquivalente, lässt sich aber nur näherungsweise quantifizieren.

Die ift GmbH geht nach eigenen Berechnungen im Durchschnitt von insgesamt ca. 1.035 tourismusinduzierten Beschäftigungsverhältnissen im Landkreis Osterholz aus. Rechnerisch ergeben sich daraus rund 690 Vollzeitstellenäquivalente 29 .

2.1.3.6 Fiskalische Effekte durch den Tourismus

Umsätze bewirken nicht nur Einkommens- und Beschäftigungseffekte, sondern tragen auch zum Steueraufkommen bei. Über das allein in den Umsätzen enthaltene Umsatzsteueraufkommen in Höhe von 9,07 Mio. Euro, das als Gemeinschaftssteuer Bund, Ländern und Kommunen zufließt, werden durch die erzielten Einkommen (Summe der Wertschöpfung in der 1. Und 2. Umsatzstufe) in Höhe von 32,45 Mio. Euro, bei einem unterstellten durchschnittlichen Steuersatz von 15 %, weitere 4,87 Mio. Euro an Gemeinschaftssteuern erzielt, von denen 15 % bzw. 0,735 Mio. Euro den Kommunen zugewiesen werden.

Die fiskalischen Effekte können auf Grundlage unterschiedlicher methodischer Ansätze berechnet werden. In der Gesamtschau ist für Städte und Gemeinden des Landkreises Osterholz je nach Berechnungsmethode (nach Länderfinanzausgleich) von fiskalischen Effekten in Höhe von 0,95 bis 3,45 Mio. Euro p. a. auszugehen.

2.1.4 Sonstige touristische Faktoren

Die folgenden Informationen sollen das Bild über den Tourismus im Landkreis Osterholz abrunden.

2.1.4.1 Touristische Produkte im Landkreis Osterholz

Die Mehrzahl der touristischen Produkte im Landkreis Osterholz findet sich in den klassischen Angebotssegmenten, also Beherbergung und Gastronomie. Eine klare Grenze welche Produkte noch

29 Üblicherweise geht man von einem Faktor 1,5 bezogen auf die rechnerisch ermittelten Vollzeitäquivalente aus, will man die Anzahl der vom Tourismus abhängigen Beschäftigungsverhältnisse berechnen oder umgekehrt

25 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz zum touristischen Angebot gehören lässt sich schwer ziehen. Im Anhang ist daher eine ausführliche Liste der wesentlichsten touristischen (v. a. anthropogenen) Produkte zusammengefasst.

2.1.4.2 Zertifizierungen und Qualitätssiegel

Da (Service-) Qualität in allen Gliedern der touristischen Leistungskette ein entscheidendes Erfolgskriterium darstellt, sind Qualitätsstandards und entsprechende Gütesiegel oder Zertifizierungen von besonderer Bedeutung für eine nachhaltige Tourismusentwicklung.

Derzeit 30 hat lediglich die Gästeinformation für Worpswede und das Teufelsmoor (WTG) das Qualitätssiegel i-Marke erhalten. Branchenübergreifend ist die Initiative ServiceQualität Deutschland. Derzeit haben im Landkreis Osterholz 6 Betriebe das Gütesiegel der Stufe I erhalten 31 . Es gibt ferner derzeit 32 fünf 3-Sterne-Hotels und drei 4-Sterne-Hotels 33 . Außerdem sind insgesamt 37 DTV- zertifizierte Beherbergungsbetriebe vorhanden sind. Im Bereich Urlaub auf dem Bauernhof/Lande gibt es von der BAG zertifizierte „Anerkannte Urlaubshöfe“. Im Kreisgebiet gibt es davon 2 Bauernhöfe, 1 Reiterhof und 4 Landurlaubsbetriebe. 2 davon sind sogenannte „Bett&Box“-Betriebe. Die Klassifizierung radfreundlicher Unterkünfte wird durch die ADFC-Bett+Bike-Zertifizierung abgedeckt. Davon gibt es bisher lediglich 3 Betriebe im Kreisgebiet. Sterneköche im Bereich der Gastronomie gibt es bisher im Kreisgebiet noch nicht, jedoch einen Betrieb mit der Auszeichnung „Bib Gourmand“.

2.1.4.3 Gästestruktur

Über die Gäste im Landkreis Osterholz gibt es wenige Informationen, die über die amtliche Statistik hinaus gehen. Bekannt sind demnach die Anzahl der Gäste und der Übernachtungen in meldepflichtigen Betrieben sowie die Herkunft (Deutschland oder Ausland). Es fehlen Daten über Alter, Geschlecht, Herkunft innerhalb Deutschlands, Reisegrund (privat oder geschäftlich), Anreisemittel, etc.

Im Rahmen einer Befragung der Beherbergungsbetriebe34 konnten die wichtigsten Bundesländer als Quellmärkte ermittelt werden. Hierbei wurden Nordrhein-Westfalen (20,8 %) und Niedersachsen (14,2 %) am meisten genannt. Ferner wurde nach der Verteilung zwischen Urlaubsgästen und Geschäftsreisenden gefragt.

30 Stand 12/2010 31 Zum 31.12.2010 gibt es in der Region Unterelbe-Unterweser insgesamt 11 Stufe-I-zertifizierte Betriebe, von denen 6 aus dem Landkreis Osterholz kommen! 32 Stand 12/2010 33 Alle 4-Sterne-Hotels befinden sich in Worpswede 34 Insgesamt haben 94 Betriebe im Landkreis Osterholz an der Befragung teilgenommen.

26 Bestandsaufnahme

Abbildung 6: Reisegrund

Hotels: Reisegrund / Übernachtungen Ferienwohnungen Reisegrund / Übernachtungen

Geschäfts- Urlaubs- Urlaubs- Geschäfts- reisende: reisende: 31% reisende: reisende: 69% 31% 69%

Quelle: Eigene Erhebung 2010, Frage „Einige Ihrer Gäste machen Urlaub in der Region, andere sind hier um zu Arbeiten. Wie hoch schätzen Sie das Verhältnis der Übernachtungen von Urlaubsreisenden zu Geschäftsreisenden (in Prozent) in Ihrem Betrieb ein?“, Hotels n=13, Ferienwohnungen n=58

Zu beachten ist, dass nicht die Gäste, sondern die Betriebe befragt wurden und die Werte daher einer gewissen Subjektivität unterliegen. Die tatsächlichen Werte können abweichen.

2.1.4.4 Tagungshaus Bredbeck 35

Die Bildungsstätte in Trägerschaft des Landkreises Osterholz bietet ein umfangreiches eigenes Seminarprogramm an und ist Mitglied im Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten. Die Schwerpunkte der Arbeit liegen in der kulturellen Bildung, Gesundheitsbildung, Fortbildung von sozialpädagogischen Fachkräften, der präventiven Jugendbildung und der Erlebnis- und Wildnispädagogik. Ein Hoch- und Niedrigseilgarten als Instrument für Sozialtrainings, Gewaltprävention und Teambildung gehören zur Ausstattung der Bildungsstätte.

95 Betten in vier Häusern verschiedener Größe stehen zur Verfügung. Das Jugendgästehaus bietet Platz für 24 Betten. Bredbeck verfügt über ein umfangreiches Raumangebot für Gruppen von 5 bis 90 Personen. Im Pavillon mit 200 qm Grundfläche finden bis zu 199 Personen Platz.

Das Tagungshaus bietet ein sehr umfangreiches Seminarprogramm, das auch Themen aufgreift, die aus touristischer Sicht relevant sind, z. B. Kunst, Kultur und Moor. Das Moorlabor gibt Gruppen (insbesondere Schülern) die Möglichkeit, das Thema Moor zu erleben.

Das Tagungshaus Bredbeck als kreiseigene Bildungsstätte gehört daher ebenfalls in das touristische Portfolio des Landkreises. Die zunehmende Bedeutung des Themas Bildung wird sich sehr positiv auf den Bildungstourismus auswirken und stellt auch künftig eine Chance für das Tagungshaus dar.

Derzeit ist das Tagungshaus um die Anerkennung als Heimvolkshochschule bemüht.

35 Vgl. www.bredbeck.de 2010

27 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

2.2 Profilierung der Kommunen im Landkreis

Das vorliegende Tourismuskonzept zielt auf die strategische Ausrichtung der Tourismusentwicklung des Landkreises ab. Dabei müssen die Ressourcen, Möglichkeiten und Entwicklungsziele der Kommunen des Landkreises berücksichtigt werden. Im Folgenden sollen daher die Kommunen aus touristischer Sicht kurz skizziert, die Entwicklungschancen bewertet und die thematischen Profile dargestellt werden.

2.2.1 Gemeinde Grasberg

Tabelle 6: SWOT-Profil Grasberg Stärken Schwächen » Arp-Schnitger-Orgel (Konzerte) » Keine touristisch erschlossenen Attraktionen (d. h. » Findorffhof beispielsweise keine regelmäßigen Öffnungszeiten) » Lage an der Route von Worpswede nach » Wenig touristische Angebote insgesamt Fischerhude Chancen Risiken » Mögliches Profilierungsthema: Findorffsche » Einrichtungen leben vom Ehrenamt – für eine Siedlungsstrukturen & Moorkolonisierung professionelle touristische Nutzung sind die » Radweg Weites Land Grenzen des Leistbaren jedoch schnell erreicht » Konfliktpotenzial zwischen Anwohnern und Teilnehmern von Kohlfahrten

2.2.2 Samtgemeinde Hambergen

Tabelle 7: SWOT-Profil Hambergen Stärken Schwächen » Bahnanschluss » Moorgebiete nicht oder kaum touristisch » Moorgebiete erschlossen (v. a. Führungen) » creARTour » Keine ergänzenden Attraktionen mit Moorbezug Chancen Risiken » Mögliches Profilierungsthema: Moor erleben » Konfliktpotenzial zwischen Naturschutz und (Naturerlebnis, Kraniche, etc.) Tourismus » Ergänzende Themen: Kunst, Vor- und » Torfabbau Frühgeschichte » Einrichtungen und teilweise Veranstaltungen leben » Nordschleife Radweg „Weites Land“ vom Ehrenamt – für eine professionelle touristische Nutzung sind die Grenzen des Leistbaren schnell erreicht

2.2.3 Gemeinde Lilienthal

Tabelle 8: SWOT-Profil Lilienthal Stärken Schwächen » Freilichtbühne » Bisher keine/kaum Angebote zum Thema » Wümmeniederung/Nähe zum Blockland Astronomie » Zentrale Lage zwischen Bremen und Worpswede » Gebäude und Museen nicht, eingeschränkt oder nur „umständlich“ besuchbar Chancen Risiken » Mögliches Profilierungsthema: Astronomie » Immenser Investitionsbedarf für Inszenierung des » Geplantes Science-Center Telescopium Themas „Astronomie“ » Ausbau Straßenbahnlinie 4 » Einrichtungen und teilweise Veranstaltungen leben » Lilienthal als Naherholungsziel profilieren vom Ehrenamt – für eine professionelle touristische Nutzung sind die Grenzen des Leistbaren schnell erreicht

28 Bestandsaufnahme

2.2.4 Stadt Osterholz-Scharmbeck

Tabelle 9: SWOT-Profil Osterholz-Scharmbeck Stärken Schwächen » Erreichbarkeit (Bahn, Pkw, Rad) » Bisher kein herausragendes Profilthema für » Kulturelles Angebot touristische Vermarktung/Entwicklung vorhanden » Einkaufsmöglichkeiten » noch wenige touristisch erschlossene Attraktionen, insbesondere zum Themenkomplex Hammeniederung und Moor Chancen Risiken » Mögliche Profilierungsthemen: Kultur- & » Hoher Investitionsbedarf zur Aufwertung der Naturerlebnis Museumsanlage bzw. zur Schaffung weiterer » GR-Gebiet Attraktionen » Museumsanlage als Tor in die Hammeniederung » „Kleines Haus im Moor“ (Teufelsmoor) als Attraktion im Moor » Weiterentwicklung Hafen/Tietjens Hütte

2.2.5 Gemeinde Ritterhude

Tabelle 10: SWOT-Profil Ritterhude Stärken Schwächen » Erreichbarkeit (Bahn, Pkw, Rad) » Ritterhuder Schleuse nicht erschlossen (u. a. fehlt » Ritterhuder Schleuse als USP und Umfeld Gastronomie) (Naturinformationshaus) » Fehlende Hotellerie für den Tagungsbereich » Hamme Forum » Nähe zum Blockland Chancen Risiken » GR-Gebiet » Wümme als Grenze für Ausflügler » Ritterhude als Naherholungsziel profilieren » Investitionsbedarf zur Inszenierung des Themas » Profilthema Wasserbau Wasserbau

2.2.6 Gemeinde Schwanewede

Tabelle 11: SWOT-Profil Schwanewede Stärken Schwächen » Meyenburg » Wenige touristische Attraktionen » Harriersand/Weser » Verkehrsführung Harriersand » Anbindung an Bremen-Nord/Blumenthal » „Psychologische“ Grenze A27 hemmt die West-Ost- Bewegung von Einheimischen und Gästen Chancen Risiken » Schwanewede als Naherholungsziel für den » Nutzungskonflikte auf Harriersand Landurlaub profilieren » Immenser Investitionsbedarf für Optimierung des » Entwicklung der nationalen Gedenkstätte Bunker Verkehrsweges auf Harriersand Valentin

29 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

2.2.7 Gemeinde Worpswede

Tabelle 12: SWOT-Profil Worpswede Stärken Schwächen » Museumslandschaft und Galerien » (vor Masterplan) Kein gemeinsames Konzept der » Umfangreiches touristisches Angebot Museen » Vielfältiges Veranstaltungsprogramm » Zeitgenössische Kunst lange vernachlässigt » Professionelle Tourismusstrukturen und » Künstler bzw. Kunst noch zu wenig erlebbar Vermarktung » Kunst in der Landschaft bzw. im öffentlichen Raum » Bekanntheit durch die alten Worpsweder Künstler (angesichts der Bedeutung für den Ort) noch » Hohe Künstler- und Kunsthandwerkerdichte mit unzureichend touristisch erschlossen vielfältigen Ausprägungen » Es gibt keine einheitliche Nomenklatur: » Attraktives Ortsbild und landschaftliche Lage (z. B. Künstlerdorf, Künstlerort, Weltdorf, Künstlerkolonie Weyerberg) » (vor Masterplan) keine ausreichende » Regelmäßige Führungen und Gruppenangebote Besucherlenkung » » Gästeinformation (Öffnungszeiten) Straßenbeleuchtung wird bemängelt » » Gutes Netzwerk (z. B. EuroArt) Punktuell Optimierungsbedarf der touristischen Infrastruktur, z. B. fehlende Wohnmobilstellplätze » Klare Profilierung mit Ver- und Entsorgungseinrichtungen » Moorexpress (Worpswede wichtigstes Ziel » Wegfall der Stipendiaten (Verlagerung nach zwischen Bremen und Stade) Lüneburg) » Teilweise Unterschätzung (touristischer) Kooperationen Chancen Risiken » Das deutsche Künstlerdorf Worpswede als » Qualitätstourismus angestrebt. Muss aber von allen Premium-Marke (Masterplan) Leistungsträgern in der touristischen Servicekette » Profilthemen Kunst, Kultur und umgesetzt und gelebt werden! Landschaftserlebnis » Viele verschiedene Interessens- und » Weiterentwicklung Neu Helgoland (GR-Gebiet) Meinungsgruppen – hoher Kommunikationsbedarf » Dörfliche Strukturen und Ortsbild müssen erhalten bleiben » Fließender Übergang zwischen anspruchsvoller Kunst und kommerziellem Kitsch » Aufkommendes Kirchturmdenken durch die Funktion als Leuchtturm

2.2.8 Zusammenfassung Profilthemen der Kommunen

Die Profilthemen der Kommunen im Landkreis Osterholz stellen sich wie folgt dar:

» Gemeinde Grasberg: Findorff und die Besiedelung des Moores » Samtgemeinde Hambergen: Moor erleben (sowie Kunst und Vor- und Frühgeschichte) » Gemeinde Lilienthal: Astronomie (sowie Naherholung: Radfahren, Wassertourismus) » Stadt Osterholz-Scharmbeck: Kultur und Landschaftserlebnis » Gemeinde Ritterhude: Wasserbau & Tagungen (Schwerpunkt Naherholung) » Gemeinde Schwanewede: Landurlaub (Schwerpunkt Naherholung) » Gemeinde Worpswede: Kunst, Kultur und Landschaft – Das deutsche Künstlerdorf

30 SWOT-Analyse

3 SWOT-Analyse

Im Folgenden sollen die konkreten Angebote im Landkreis Osterholz dargestellt und anhand einer Stärken- (Strength) Schwächen- (Weakness) Chancen- (Opportunities) Risiken-Analyse (SWOT) bewertet werden. Die SWOT-Analyse erfolgt auf Basis

» von Befragungen der Touristiker und Leistungsträger im Landkreis Osterholz, » Expertengesprächen, » den Erkenntnissen des Regionalen Entwicklungskonzepts Kulturlandschaften Osterholz, » Recherchen in vorhandenen Studien » und einer fachlichen Bewertung durch die Stabsstelle Tourismus.

Die Analyse wurde themenbezogen durchgeführt, teilweise gibt es jedoch Überschneidungen.

3.1 Erreichbarkeit/Verkehrsinfrastruktur

Tabelle 13: SWOT-Analyse Erreichbarkeit/Verkehrsinfrastruktur Stärken Schwächen » Erreichbarkeit insgesamt (z. B. über A 27) » ÖPNV für touristische Nutzung unzureichend (kaum » Bahnanschluss in Ritterhude, Osterholz- West-Ost-Verbindungen, wenige Ferienverkehre, Scharmbeck und SG Hambergen kaum Abend-/Nachtverkehr innerhalb des » Moorexpress als touristischer Verkehr Landkreises) (Tagesausflügler) » Schlechte Ausschilderung für den Individualverkehr, kein Besucherlenkungskonzept mit attraktiven Anlaufpunkten (Rastplätze) » Kein wassertouristisches Leitsystem (z. B. gelbe Welle) vorhanden » Zustand der Bahnhöfe (z. B. Barrierefreiheit) » „Ankunftspunkte“ im Landkreis orientieren sich nicht an den Bedürfnissen der Gäste (z. B. Taxistände) » Fahrradmitnahme im ÖPNV problematisch » Keine „Touristentarife“ Chancen Risiken » Linie 4 nach Lilienthal » Veränderungen der Verkehrsinfrastruktur » Neue Mobilitätskonzepte (z. B. Elektromotoren, grundsätzlich mit großen Investitionen verbunden Car-Sharing, Fahrrad etc.) » Investitionsbedarf zur Schaffung von Rastplätzen » Minimierung des Konfliktpotenzials durch » Konfliktpotenzial Tourismus und Naturschutz durch Individualverkehr (Tourismus und Naturschutz) Individualverkehr

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Insgesamt ist der Landkreis gut erreichbar. Angesichts der steigenden Mobilität sollte die Optimierung des Individualverkehrs Priorität haben (Besucherlenkungskonzept). Der Binnenverkehr weist deutliche Schwachstellen auf. Das touristische Aufkommen scheint zu gering für einen Ausbau der Angebote im ÖPNV. Hier könnten jedoch punktuell Verbesserungen erzielt werden (z. B. Linie 640, Mitnahme von Fahrrädern, etc.). Der Moorexpress ist ein wichtiges touristisches Produkt für die Region und muss nachhaltig weiterentwickelt werden.

31 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

3.2 Gastronomie- und Beherbergungsangebot

Tabelle 14: SWOT-Analyse Gastronomie- und Beherbergungsangebot Stärken Schwächen » Insgesamt ausgewogenes Beherbergungsangebot » Insgesamt Anteil klassifizierter » Angebot in den 4-Sterne-Beherbergungsbetrieben Beherbergungsbetriebe zu gering (Hotels und Ferienwohnungen/-häuser) » Starke Saisonalität » Keine Hotels für Großveranstaltungen (z. B. Tagungen) » Geringes Angebot an attraktiven Wohnmobilstellplätzen » Keine klassifizierten Campingplätze » Zu wenige herausragende Gastronomiebetriebe (keine Sternegastronomie) » Eingeschränkte Fördermöglichkeiten insbesondere für Kleinstbetriebe » Teilweise eingeschränkte Möglichkeiten zur Entwicklung touristischer Beherbergungsbetriebe im Außenbereich » Es existiert kein Hotelbedarfsplan Chancen Risiken » Quellmarkt Bremen für Tagestourismus » Gefahr eines Imageverlustes durch Angebote mit (Gastronomie) unzureichender Qualität (insbesondere angesichts » Trend zu Kurzreisen der zunehmenden Bedeutung von » Tourismus als zusätzliches Standbein für Bewertungsportalen) landwirtschaftliche Betriebe » Norddeutsche Küche überregional wenig populär » Gefahr des Rückgangs der Touristenzahlen, wenn keine qualitative Anpassung an gestiegene Anforderungen der Gäste erfolgt

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Ziel des Landkreises sollte sein, qualitative Angebote gezielt zu fördern. Die angeschobene Qualitätsoffensive sollte konsequent weiterentwickelt werden. Möglichkeiten der einzelbetrieblichen Förderung sollten den Anforderungen der Tourismusbranche angepasst werden.

32 SWOT-Analyse

3.3 Kulturtourismus

Der Kulturtourismus wird im Sinne des vorliegenden Konzeptes in die Bereiche Kunst (Kunsttourismus 36 ), (Kultur-) Veranstaltungen & Events (Kulturveranstaltungstourismus 36 ) und Regionalgeschichte (Kulturgeschichtetourismus und Museumstourismus 36 ) untergliedert, die jeweils einzeln dargestellt werden.

3.3.1 Kunst

Tabelle 15: SWOT-Analyse Kunst Stärken Schwächen » Marke Worpswede » (vor Masterplan) keine gemeinsame Strategie und » Umfangreiches und vielfältiges Kunstangebot Vermarktung der Worpsweder Museen » Querschnittsthema für alle Kommunen » Wenig Kunst im öffentlichen Raum » Veranstaltungen zum Thema Kunst, Open-Air- » Thema Kunst noch zu wenig auf andere Galerie, Offene Ateliers, creARTour touristische Angebote übertragen Chancen Risiken » Profilthema für den Landkreis Osterholz » Schmaler Grat zwischen Kunst und Kitsch » Stärkere Vernetzung von Kunst und Tourismus » Anspruchsvolles Publikum » Verbindung von Kunst und Landschaft

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Das Thema Kunst ist eine Kernkompetenz und ein Profilthema für den Landkreis Osterholz. Kunst sollte auch auf andere touristische Angebote übertragen werden, z. B. Künstlerradweg, Kunstwanderweg, o. ä.

3.3.2 (Kultur-) Veranstaltungen & Events

Tabelle 16: SWOT-Analyse (Kultur-) Veranstaltungen & Events Stärken Schwächen » Veranstaltungsangebot insgesamt (sehr » Teilweise mangelnde Kommunikation zwischen umfangreich) Veranstaltern und Multiplikatoren » Veranstaltungshäuser (insbesondere Music Hall, » Vorlaufzeiten der Multiplikatoren und Veranstalter Stadthalle Osterholz-Scharmbeck, Hamme Forum) unterschiedlich (Veranstaltungen werden zu spät » Veranstaltungskalender KulturLand oder gar nicht für Vermarktung bekannt gegeben) » Angebote teilweise nur saisonal Chancen Risiken » Profilierung als ländliche Region mit städtischem » Ländliches Image als Barriere für hochwertige Kulturangebot Kulturveranstaltungen » Events als Marketingmultiplikatoren nutzen

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Das Kulturangebot im Landkreis Osterholz ist insgesamt als Stärke zu bewerten. Die Kommunikation und Vernetzung der verschiedenen Akteure muss verbessert werden.

36 Siehe Kapitel 1.2.2.2

33 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

3.3.3 Regionalgeschichte

Tabelle 17: SWOT-Analyse Regionalgeschichte Stärken Schwächen » Torfkahnfahrten & Moorexpress » Regionalgeschichte, abgesehen von » Viel ehrenamtliches Engagement Torfkahnfahrten und Moorexpress, kaum touristisch erschlossen bzw. wenig Angebote zu diesem Thema » Wenig Vernetzung zwischen Tourismus und Heimatvereinen Chancen Risiken » Regionalität und Authentizität sind „in“ » Ehrenamtliches Engagement vs. professionelle touristische Vermarktung

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Regionalität und Authentizität sind für die touristische Produktentwicklung und Vermarktung von Bedeutung (Torfkahnfahrten als Musterbeispiel). Sensibilisierung der ehrenamtlich Engagierten für die Bedürfnisse der touristischen Vermarktung notwendig.

3.4 Natur & Moor

Tabelle 18: SWOT-Analyse Natur & Moor Stärken Schwächen » Großflächige Natur-, Landschaftsschutz- und » Moore sind nicht erlebbar Erholungsgebiete sowie Natura 2000-Gebiete und » Fehlende Inszenierung, z. B. durch Informations- weitere wertvolle Natur- und Landschaftselemente und Besucherzentren » Gesamtstaatlich repräsentatives » Gefühltes Aussperren des Menschen aus der Natur Naturschutzgroßprojekt (GR-Gebiet) in der » Besucherlenkung mangelhaft Hammeniederung » Noch wenige naturtouristische Angebote » Gewässer mit großer Bedeutung für Wasser- und » Wiesenvögel Wenig Zielgruppenorientierung bei der Entwicklung naturtouristisch relevanter Angebote » Angebote der Biologischen Station Osterholz » Erste Attraktionen, wie Moorlabor/Ausstellung im Tagungshaus Bredbeck, Naturinformationshaus Neue Hude Chancen Risiken » Profilierung als Moorregion » Konflikte und Konkurrenzsituation zwischen » Naturschutzgebiet Hammeniederung Tourismus und Naturschutz sowie Naturschutz und » Erlebniszentrum Teufelsmoor Landwirtschaft » » Verbundnetzwerk Erlebniszentren (REK) Torfabbau zerstört Landschaftsbild, Verlust der landschaftlichen Attraktivität » Name „Teufelsmoor“ » Monokulturen zerstören Landschaftsbild, » Weiterentwicklung zur einer „Naturmarke“, z. B. 37 insbesondere hoch wachsende Pflanzen wie Mais Naturpark Teufelsmoor sind problematisch, Verlust der landschaftlichen » Vogelbeobachtung (Birding) als Nische Attraktivität » Schutz von Natur und Landschaft als wichtige Grundlage » Projektideen DEV & REK

37 Vgl. Landkreis Osterholz 1991

34 SWOT-Analyse

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Das Thema „Natur & Landschaft“ bietet großes Potenzial und muss als touristische Kernkompetenz herausgearbeitet werden. Die Vereinbarkeit von Naturschutz und Tourismus ist weiter zu optimieren und im Sinne eines nachhaltigen, sanften Tourismus weiterzuentwickeln. Eine gesteigerte Akzeptanz für Naturschutzmaßnahmen bei Besuchern und in der Bevölkerung ist nur durch Schaffung und Vernetzung attraktiver Naturerlebnispunkte (z. B. Naturlehrpfade, Aussichtstürme, Rastplätze, Besucher- und Informationszentren) zu erzielen.

3.5 Regionale Produkte (Regionalität und Authentizität)

Tabelle 19: SWOT-Analyse Regionale Produkte Stärken Schwächen » Hofläden, Hofcafés und Melkhüs » Ideen oftmals nicht umgesetzt, eingeschlafen oder » Netzwerkinitiative und Marke „mehr als moor“ nicht weiterentwickelt, z. B. Teufelsmoorrind » Worpsweder Bauernmarkt » Unzureichende Vernetzung zwischen Tourismus » Produkte mit Regionsbezug, z. B. i-want-Moor- und Anbietern regionaler Produkte Produkte, Jan Torf , Worpsweder Heilmoor , etc. » Zu viele verschiedene Namen und Marken – keine gemeinsame Strategie Chancen Risiken » Zunehmendes Bewusstsein in der Bevölkerung » Fehlendes Bewusstsein für die Bedeutung der bezogen auf die Herkunft von Lebensmitteln und regionalen Identität und regionaler Produkte Waren » Fließender Übergang zwischen (echten) regionalen » Tourismus als Absatzmarkt für regionale Produkte, und regionaltypischen Produkten Landwirtschaft » Regionale Bezeichnungen nur bei regionalen und regionaltypischen Produkten – sonst Imageverlust » Viele verschiedene Interessensgruppen – hoher Kommunikationsbedarf

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Regionalität ist „in“. Es bestehen bereits Strukturen in allen Bereichen, die noch besser vernetzt werden sollten. Eine weitere Professionalisierung ist erforderlich, um eine echte Marke zu bilden.

3.6 Shopping

Tabelle 20: SWOT-Analyse Shopping Stärken Schwächen » Überall Produkte des täglichen Bedarfs zu » Bremen als attraktives Einkaufsziel in direktem bekommen Umfeld » Umfangreiches Angebot im Einzelhandel mit » Wenig West-Ost-Verkehr (psychologische Grenzen allem, was ein Tourist benötigt A 27 und Hamme) » Sonntagsverkauf in Worpswede » Räumliche Strukturen durch Nähe zu Bremen » Fußgängerzone in Osterholz-Scharmbeck („Schlaforte“) (stärkerer Einkaufscharakter) » Bedeutung des Tourismus (siehe Wertschöpfung) » Regionale Produkte vom Einzelhandel unterschätzt Chancen Risiken » Steigende Nachfrage nach regionalen Produkten » Leerstände von gewerblichen Immobilien

35 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Einkaufen oder Shopping ist nicht die Motivation von Touristen, um im Landkreis Urlaub zu machen. Das Angebot ist jedoch so umfangreich, dass alle Bedürfnisse klassischer Touristen befriedigt werden können. Eine Sensibilisierung des Einzelhandels für den Tourismus erscheint sinnvoll (z. B. Beteiligung an ServiceQualität Deutschland).

3.7 Radfahren

Tabelle 21: SWOT-Analyse Radfahren Stärken Schwächen » Umfangreiches Wegenetz » Beschilderung noch nicht überall einheitlich » Überregionale Routen insgesamt » Keine ADFC-zertifzierten Qualitätsrouten » Zahlreiche lokale Routen » Zu wenig Attraktionen, Anlaufpunkte und Rastplätze » Fahrradabstellanlagen an Bahnhöfen und insbesondere entlang der überregionalen Routen Haltestellen » Noch zu geringe Zielgruppenorientierung bei den » Fahrradmitnahme im Moorexpress Leistungsträgern » Professionelle Vermarktung » Mangelnde Vermarktung und Weiterentwicklung » Melkhüs des Grünen Rings » » GPS-Verleih Nicht ausgeschilderte Routen schwieriger zu vermarkten » Aktiver ADFC-Kreisverband – gute Kooperation » zwischen ADFC und Tourismus Wenige Bett+Bike-Betriebe » » Flaches Relief, leichtes Terrain Keine flächendeckende, gesicherte Streckenkontrolle » Fachkompetenz in den Tourismusstrukturen » Beschilderung in den Grenzgebieten zu und von den Nachbarlandkreisen » Fahrradmitnahme im ÖPNV » Eingeschränkte Öffnungszeiten der wenigen Fahrradverleihe » Insgesamt geringe Zusammenarbeit zwischen Tourismus und Fahrradhändlern » Mangelnde Vernetzung in der Verwaltung in radtouristischen Angelegenheiten Chancen Risiken » Radtourismus ist ein Wachstumsmarkt » Großer Konkurrenzdruck – daher hohe Qualität » GPS & Geocaching werden immer beliebter radtouristischer Angebote erforderlich » Beteiligung am TMN-Radprojekt » Nutzungskonflikte verschiedener » Trendthema E-Bikes und Pedelecs Interessensgruppen (Tourismus, Landwirtschaft, Naturschutz, etc.) » (integriertes) Besucherlenkungskonzept für den » Landkreis Osterholz bzw. fahrradtouristisches Investitionsbedarf für „Hardware“ (Radwege und Gesamtkonzept Ausstattung der Radwege) » Radtourismus als Multiplikator für andere Themen

36 SWOT-Analyse

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Radfahren gehört zu den Kernkompetenzen des Landkreises und eignet sich gut zur Kombination von Kunst, Kultur, Natur und Landschaftserlebnis. Es ist ein Querschnittsthema, das den gesamten Kreis und verschiedene touristische Segmente betrifft. Die Konkurrenzsituation erfordert ein strategisches Vorgehen, z. B. durch ein fahrradtouristisches Gesamtkonzept. Eine qualitative Weiterentwicklung der Radinfrastruktur ist notwendig, um den wachsenden Ansprüchen und veränderten Wettbewerbsverhältnissen gerecht zu werden. Die Intensivierung des radtouristischen Marketings ist sinnvoll. Hierzu können insbesondere innovative und unkonventionelle Projekte beitragen, die sich von der Masse der Angebote abheben.

3.8 Wassertourismus

Tabelle 22: SWOT-Analyse Wassertourismus Stärken Schwächen » Angebot an Torfkahnfahrten » Kein wassertouristisches Leitsystem vorhanden » Torfkähne als Alleinstellungsmerkmal » Wenige attraktive Wasserrastplätze » Wasserwegenetz insgesamt bzw. » Wenige attraktive Rastplätze entlang der wassertouristische Grundinfrastruktur Wasserwege » Kanuverleihmöglichkeiten, teilweise auch mit » Anleger haben teilweise zu geringen Auftrieb Transferangeboten (problematisch für Torfkähne) » Einfaches Gewässer (abgesehen von » Weserufer im Kreisgebiet kaum wassertouristisch tidebeeinflussten Bereichen), auch für Anfänger nutzbar, z. B. wenige Gastliegeplätze geeignet » Noch geringe Vernetzung mit anderen Angeboten, » Geführte Kanutouren möglich (Gruppenangebot) z. B. „Paddel & Pedal“ » Fahrgastschiff (MS Alma) » Keine Rundtouren möglich, keine Biwakplätze, » Canal Link-Anleger daher auch keine Mehrtagestouren » Attraktive (Wasser-) Landschaft » Ausstattung der Ein- und Ausstiegstellen » Ohlenstedter Quellseen verbesserungswürdig (z. B. Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten) » Allwetterbad » Keine einheitliche Buchungsmöglichkeit für Torfkahnfahrten » Keine Qualitätsstandards für Torfkahnfahrten/- skipper Chancen Risiken » Wassertouristische Angebote attraktiv für » Große Konkurrenz mit (aktuell noch) besserem Naherholung (Nähe zu Bremen) Angebot » Positives Image durch einen naturverträglichen » Imageverlust durch Torfkahnunglück 2008, Wassertourismus (z. B. alternative Sicherheitsdiskussion Antriebsmöglichkeiten für Torfkähne, » Konfliktpotenzial zwischen Tourismus und Fahrgastschiff, etc.) Naturschutz » Ruhige Kanureviere » Sperrung von für das Wasserwandern besonders » Schaffung von Rundtouren durch kombinierte attraktiver Gewässer Angebote wie Paddeln, Radfahren und Wandern » Wassertourismus nur saisonal (Sommerhalbjahr) » Heterogene Struktur der Torfkahnbetreiber

37 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Potenzial im sanften Wassertourismus vorhanden. Der genaue Optimierungsbedarf muss identifiziert werden und ein Projekt zur Weiterentwicklung des Wassertourismus ist daher empfehlenswert. Torfkahnfahrten sind Alleinstellungsmerkmal und sollten weiter professionalisiert und kundenorientiert qualitativ weiterentwickelt werden. Möglichkeiten zur Schaffung attraktiver Wasserwanderrouten sollten geprüft werden. Die Infrastruktur für einen naturverträglichen muskelbetriebenen Wassersport sollte ausgebaut werden. Neue zielgruppenorientierte Angebote, die Wassersportler, Naturtouristen und klassische Touristen ansprechen, sollten entwickelt werden. Für bestehende Infrastruktur sollte ein wassertouristisches Leitsystem (z. B. Gelbe Welle) aufgebaut werden. Das Thema Wasserbau sollte stärker inszeniert werden.

3.9 Landurlaub

Tabelle 23: SWOT-Analyse Landurlaub Stärken Schwächen » Ländliche Strukturen und Bestand an ländlichen » Wenig touristische Vermarktung des Themas (teilweise historischen) Gebäuden » Teilweise starke Meinungsunterschiede bei den » Anerkannte Beherbergungsbetriebe landwirtschaftlichen Betrieben » Hofläden & Hofcafés » Reitsport kaum touristisch erschlossen » Melkhüs » Rhododendrenblüte wird nicht vermarktet » Offene Pforte » Rhododendrenblüte

Chancen Risiken » Tourismus als alternative Erwerbsmöglichkeit für » Nutzungskonflikte zwischen Tourismus und die Landwirtschaft Landwirtschaft » Vermarktung regionaler Produkte

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Das Thema Landurlaub ist für den Landkreis von Bedeutung. Ein Konzept zur besseren Vernetzung von Landwirtschaft und Tourismus sowie zur Förderung von touristisch orientierten Landwirtschaftsbetrieben ist sinnvoll. Eine Intensivierung der Vermarktung des Themas „Gärten und Parks“ ist möglich.

38 SWOT-Analyse

3.10 Wandern & Aktivitäten zu Fuß

Tabelle 24: SWOT-Analyse Wandern & Aktivitäten zu Fuß Stärken Schwächen » Landschaft » Keine Beschilderung für Fußgänger » Flaches Relief, daher leichtes Terrain auch für » Keine attraktiven Wanderwege (Wegeführung, Spaziergänger und Gelegenheitswanderer Untergrund, Rastplätze, etc.) » GR-Gebiet/Hammeniederung mit Aussichtstürmen » Wenig Infomaterial » Wegekonzept Hammeniederung » Gerade Wege und weite Sicht kann beim » GPS-Verleih & Geocaching (ambitionierten) Wandern demoralisierend sein » Keine touristischen Walking- oder Nordic Walking- Angebote Chancen Risiken » Moorgebiete erschließen » Nutzungskonflikte zwischen Fußgängern, » Nische: Menschen mit Behinderung (flache, Radfahrern und Reitern asphaltierte Wege), z. B. Rollstuhlwanderweg » Schilderwald » Möglichkeiten für Inlineskater sollten erörtert werden » Integration eines Notrufsystems » GPS & Geocaching ist Trendthema

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Wandern ist kein (Marketing-) Thema für den Landkreis Osterholz. Fußgänger sind dennoch eine sehr wichtige Zielgruppe für die Region. Im Rahmen eines Besucherlenkungskonzepts sollten gezielt die Bedürfnisse der Fußgänger berücksichtigt werden. Eine einheitliche Beschilderung sollte angestrebt werden.

3.11 Reiten

Tabelle 25: SWOT-Analyse Reiten Stärken Schwächen » Große Anzahl an Pferden, Reitvereinen, » Kein Reitwegenetz vorhanden Stallungen, etc. im Kreisgebiet » Keine Rundwege vorhanden » Teilweise bedeutsame Komponenten » Wenig touristische Angebote, z. B. Bett&Box- (Zuchtbetriebe, Veranstaltungen, Vereine, Betriebe Deckstelle) » Keine aktive Vermarktung des Themas » Gutes Angebot an pferdesportnahen Betrieben (z. B. Reitbedarf, Futtermittel, Tierärzte, Hufschmied) » Nähe zu Bremen (Reitnaherholungsgebiet) » Kutschenmuseum (eingeschränkt) » Sternritt/Kutschentreffen Chancen Risiken » Pferdeland Niedersachsen » Starke Konkurrenz » Touristische Nutzung der vorhandenen Strukturen » Nutzungskonflikte zwischen den verschiedenen » Thema für Naherholung (Quellmarkt Bremen) Interessensgruppen (Reiter, Naturschutz, » Image durch Pferdezucht Landwirtschaft, Radfahrer) » Wenig touristisches Interesse seitens der regionalen Reiter/Reitvereine » Investitionsbedarf zur Schaffung attraktiver Reitwege und Sicherung der Pflege

39 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Der Landkreis Osterholz hat gute Voraussetzungen für die Entwicklung reittouristischer Angebote. Problematisch ist die Reitwegeinfrastruktur. Entwicklung eines Reittourismuskonzepts für den gesamten Landkreis sinnvoll.

3.12 Wellness & Gesundheit

Tabelle 26: SWOT-Analyse Wellness & Gesundheit Stärken Schwächen » Nur einzelne Betriebe » Nur wenige Angebote insgesamt » Keine Wellness-Hotels » Vorhandene Gesundheitsangebote sind nicht touristisch orientiert » Keine Gesundheitstouristische Strukturen (z. B. Kurorte, Kliniken) Chancen Risiken » Wachstumsmarkt Gesundheitstourismus » Immenser Investitionsbedarf um » Zunehmendes Interesse der Bevölkerung am gesundheitstouristische Angebote aufzubauen Thema „Entschleunigung“ (Entspannung, » Zu viel Konkurrenz mit deutlichem Körperbewusstsein, Esoterik, etc.) Wettbewerbsvorteil und –vorsprung » Naherholungsgebiet für Bremen

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Der Gesundheitstourismus ist ein enormer Wachstumsmarkt für den der Landkreis Osterholz sehr schlecht aufgestellt ist. Sehr hoher Aufwand, um in diesem Segment Fuß zu fassen! Eine Profilierung über dieses Thema ist nicht möglich. Vorhandene Angebote sollten besser vernetzt und neue angesichts des Nachfragepotenzials entwickelt werden. Dies gilt auch für Angebote, die bisher nicht touristisch vermarktet werden. Randthemen, z. B. Radfahren oder Natur erleben, können ergänzend platziert werden.

40 SWOT-Analyse

3.13 Geschäftsreisen und Tagungstourismus

Tabelle 27: SWOT-Analyse Geschäftsreisen und Tagungstourismus Stärken Schwächen » Veranstaltungszentren (z. B. Hamme Forum » Kaum Kenntnisse über den Geschäftsreisemarkt Ritterhude, Stadthalle Osterholz-Scharmbeck) innerhalb des Landkreises » Hoher Anteil an Geschäftsreisenden » Keine (großen) Tagungshotels » Gutes Angebot (insbesondere bei den » Wenig Incentive-Angebote Worpsweder Hotels) für kleine Tagungen auf dem » Geringe touristische Vermarktung der Land Tagungsangebote Chancen Risiken » Nähe zu Bremen und Bremerhaven » Tagungs- und Geschäftsreisen unterliegen konjunkturellen Schwankungen in besonderem Maße » Geschäftsreisemarkt kaum durch touristisches Marketing zu beeinflussen

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Große Bedeutung für den Landkreis, jedoch schwer zu beeinflussen. Für eine Strategie fehlen spezifische Informationen. Im Rahmen eines Hotelbedarfsplans sollte ermittelt werden, ob größere Hotelkapazitäten tragbar wären. Eintägige (Groß-) Tagungen und ein- oder mehrtägige kleine Tagungen in ländlichem Umfeld sollten intensiver beworben werden.

3.14 Incomingtourismus

Tabelle 28: SWOT-Analyse Incomingtourismus Stärken Schwächen » Konstante Besucherzahlen aus den Niederlanden » Wenige Angebote in Fremdsprachen » Kulturelles Angebot mit internationaler Strahlkraft » Kaum Werbe- und Informationsmaterialien in in Worpswede Fremdsprachen » Zahlreiche Partnerschaften der Kommunen » Touristisches Personal bzw. Leistungsträger sprechen zu wenig Fremdsprachen (meistens nur Englisch) Chancen Risiken » Potenzial noch nicht ausgeschöpft (Werte noch » Investitionsbedarf für Übersetzungsleistungen, unterdurchschnittlich) Sprachkurse, Informationsmaterialien, etc. » Nähe zu Bremen » Nähe zum City Airport Bremen » Deutschland boomt als Reiseland

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Wachstumspotenzial im Ausland, insbesondere Niederlande, ist vorhanden. Es gibt Bedarf das touristische Angebot und die Akteure auf ausländische Gäste vorzubereiten. Internationale Partnerschaften sollten besser genutzt werden.

41 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

3.15 Barrierefreiheit

Tabelle 29: SWOT-Analyse Barrierefreiheit Stärken Schwächen » Flaches Relief » Transportmittel generell » Viele asphaltierte Wege » Gepflasterte Wege und Straßen » Mangelndes Bewusstsein » Kein „Kümmerer“ im touristischen Bereich » Wissensdefizite auf allen Ebenen Chancen Risiken » Synergien für Touristen und Bewohner » Imageverlust durch Mängel in der Barrierefreiheit » Imagegewinn bei flächendeckend guter Barrierefreiheit » Barrierefreie Wanderwege und GPS für Rollstuhlfahrer

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Es fehlt eine fachliche, flächendeckende Bewertung der Ist-Situation. Diese sollte als erstes erfolgen. Darauf aufbauend sollte ein Netzwerk 38 geschaffen und eine konkrete Strategie entwickelt und umgesetzt werden. Neben der Infrastruktur- und Angebotsentwicklung sind auch die Qualifizierung und Wissensvermittlung Erfolgsfaktoren zur Schaffung und Optimierung barrierefreier Strukturen.

3.16 Tagestourismus

Tabelle 30: SWOT-Analyse Tagestourismus Stärken Schwächen » Natur und Landschaft mit entsprechenden » Wenig Erlebnispunkte Möglichkeiten sich draußen zu bewegen » Teilweise Konzentration auf einzelne Gebiete, dort » Torfkahnfahrten & Moorexpress dann Überlastung der Infrastruktur » Nähe zu Bremen (leichte Erreichbarkeit von dort) » Tagestourismus bisher nicht gezielt beworben » Auch indirekt touristische Betriebe bereichern das (insbesondere in Bremen) Angebot » Noch wenig Kenntnisse über die Tagesgäste Chancen Risiken » Nähe zu Bremen » Erfolge können mangels Erhebungsmöglichkeiten nicht gemessen werden

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Die Optimierung der Infrastruktur und Vermarktung der in den vorangegangenen Kapiteln beschriebenen Themen wird sich positiv auf die Besucherzahlen auswirken. Es werden noch mehr Informationen über die Tagesgäste benötigt (Befragungen, Zählungen), um gezielter agieren zu können.

38 Eine enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Seniorenbeiräten bzw. dem Kreisseniorenbeirat erscheint hier sinnvoll und denkbar.

42 SWOT-Analyse

3.17 Organisationsstrukturen & Innenmarketing

Tabelle 31: SWOT-Analyse Organisationsstrukturen & Marketing Stärken Schwächen » TWU ist als Tourismusorganisation etabliert und » Personelle und finanzielle Ausstattung der TWU verfügt über professionelle Marketinginstrumente » Personelle und finanzielle Ausstattung der RUW » Tourismus als Querschnittsbranche „hat den » Zusammenarbeit und Netzwerke zwischen Überblick“ über das vielfältige Angebot der verschiedenen Interessensgruppen nicht sehr Region, nicht nur über die direkten touristischen ausgeprägt Angebote » Latentes Kirchturmdenken » Gute Netzwerke auf Landkreisebene zu den » Mangelnde Identität als Naherholungsregion Nachbarregionen durch TWU und RUW » Kein klares Konzept der RUW » Gemeinsame Mitgliedschaft im Tourismusverband Niedersachsen der Tourismusorganisationen im Elbe-Weser-Raum » TourismusNewsletter Chancen Risiken » Intensivierung von Kooperationen und der » Ineffizienz durch Doppelstrukturen regionalen und überregionalen Zusammenarbeit » Mangelnde Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren kann Projekte scheitern lassen » Entwicklungsstau wenn keine Anpassung der Strukturen erfolgt

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: In der jetzigen Konstellation lässt sich der Status Quo erhalten. Für ein Wachstum der Angebote und hoffentlich der damit verbundenen touristischen Nachfrage sind Anpassungen erforderlich. Die Intensivierung der Netzwerke und Verbesserung der Zusammenarbeit sind Erfolgskriterien der künftigen Tourismusentwicklung.

3.18 Marketing & Vertrieb

Tabelle 32: SWOT-Analyse Marketing & Vetrieb Stärken Schwächen » TWU als Marketingorganisation mit zahlreichen » RUW nicht schlagkräftig genug für Markenbildung professionellen Marketinginstrumenten » Finanzielle und personelle Ausstattung der » Netzwerke und Marketingkooperationen, z. B. Institutionen „Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer“ » Kleine Bezugsgebiete für Destinationsmarketing » Kooperation TWU – WTG » Kooperation TWU – WTG » Hohe Bekanntheit » Geringe Bekanntheit des Teufelsmoors und der Unterweser, keine Bekanntheit des Landkreises (außerhalb Niedersachsens) Chancen Risiken » Bündelung und Stärkung der TWU » Zuschussbedarf – Tourismusmarketing erfordert » Intensivierung von Kooperationen und der Investitionen regionalen und überregionalen Zusammenarbeit » Entwicklungsstau wenn keine Anpassung der » Intensivere Nutzung des Corporate-Designs der Strukturen erfolgt TWU durch die Mitglieder zur Stärkung der Marke

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Die gewachsenen Marketing- und Vertriebsstrukturen haben die Grenzen ihrer jeweiligen Leistungsfähigkeit erreicht. Bei der Weiterentwicklung sind Doppelstrukturen zu vermeiden und wettbewerbsfähige Einheiten zu bilden.

43 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

3.19 Landkreis allgemein

Tabelle 33: SWOT-Analyse Landkreis Osterholz allgemein Stärken Schwächen » Bekanntheitsgrad Worpswede (USP) » Unbekanntheit der Region » Flächendeckend sehr gutes kulturelles Angebot » Wenige Attraktionen » Landschaftliche Attraktivität, die auch die » Kein bzw. schlechtes Image als Ausflugs- oder Worpsweder Künstler in die Region lockte (z. B. Urlaubsregion Himmel/Lichtstimmungen) » Wenig touristische Infrastruktur insgesamt; die » Torfkähne/Torfkahnfahrten als USP vorhandene ist oft qualitativ nicht wettbewerbsfähig » Moorexpress » Moor ist nicht erlebbar » Weite der Landschaft/geringes Relief » Wenige touristische Betriebe und Dienstleister » Wenige zertifizierte Betriebe und Dienstleister » Geringe Lobby in der Bevölkerung als Urlaubsregion » Kaum Familienangebote » Kaum Gesundheits- und Wellnessangebote » Kleinstrukturierte Tourismuseinheiten Chancen Risiken » Worpswede als „Leuchtturm“ (nach Abschluss » Hoher Investitionsbedarf Masterplan als Premiummarke) » (gefühltes) Aussperren der Menschen aus der » Name Teufelsmoor Natur » GR-Gebiet & Naturtourismus » Schlechte Situation bei der Vergabe von Krediten » Nähe zu Bremen/Bremerhaven (Naherholung) » Torfabbau, Verschwinden der Moore » Flughafen Bremen » Deutschlandtourismus stagniert » Vogelvielfalt/Rastgebiete » Kurzurlaub » Auslandstourismus steigt » Naturtourismus ist in » Klimawandel als Chance » Fahrradtourismus wächst / Region ist gut geeignet

ÏÏÏ Schlussfolgerung für den Landkreis Osterholz: Der Landkreis Osterholz hat durchaus touristisches Potenzial. Durch eine Steigerung des Angebots im Naherholungsbereich wird auch die Attraktivität der Region als Kurzurlaubsreiseziel verbessert. Die Konzentration auf die eigenen Kernkompetenzen stellt ein Erfolgskriterium dar.

44 Strategische Weiterentwicklungsmöglichkeiten

4 Strategische Weiterentwicklungsmöglichkeiten

Die Bestandsaufnahme und SWOT-Analyse haben den Tourismus im Landkreis Osterholz ausführlich dargestellt und bewertet. Stärken wurden aufgezeigt und der konkrete Handlungsbedarf ermittelt. Unter Berücksichtigung der in der theoretischen Einführung dargestellten Trends können nun ein touristisches Leitbild, Ziele und eine Strategie abgeleitet werden. Konkrete Szenarien zur Optimierung der Tourismusstrukturen werden genannt. Ein umfangreicher Maßnahmenkatalog stellt abschließend Ideen zur Realisierung des Leitbilds zur Verfügung, die für eine zielgerichtete Tourismusförderung in Frage kommen.

4.1 Touristisches Leitbild 2020

Das touristische Leitbild 2020 soll darstellen, in welche Richtung die Entwicklung des Tourismus im Landkreis Osterholz in der nächsten Dekade gehen soll.

4.1.1 Leitmotiv

Der Landkreis Osterholz: abwechslungsreich, qualitätsorientiert, nachhaltig – ein touristisches Gewicht im Nordwesten.

4.1.2 Leitsätze

» Der Landkreis Osterholz (als Begriff) ist keine vermarktbare Destination und dessen sind wir uns bewusst.

» Worpswede ist unser touristischer Leuchtturm und das Bewusstsein darüber spiegelt sich in unserem Handeln wider.

» Jeder leistet seinen individuellen Beitrag nach seinen Stärken – gemeinsam sind wir stark.

» Touristen sind für uns genauso wichtig wie Naherholungssuchende.

» Wir bieten den Gästen Bereiche zum Erholen und Erleben und der Natur Rückzugsräume ohne Störungen.

» Unsere Gäste sind zufrieden, weil unsere Gastfreundschaft und Qualität ihres Gleichen sucht.

» Wir sind ein dem Tourismus zugewandter Landkreis; wir kümmern uns um die Anliegen unserer Gäste und stehen sowohl Vorschlägen als auch Kritik offen gegenüber.

» Zusammenarbeit aller am Tourismus Beteiligter wird bei uns groß geschrieben.

4.1.3 Leitbild

» Nach der Umsetzung des Masterplans Worpswede hat sich der Ort zu einer kulturtouristischen Premiummarke entwickelt und genießt bundesweites Ansehen in diesem Bereich.

» Das Erlebniszentrum Teufelsmoor und das Telescopium haben einen entscheidenden Beitrag zur Belebung des Winterhalbjahres geleistet und zählen zu den besucherstarken Attraktionen der Region.

» Die zahlreichen, interaktiven Natur- und Moorerlebnispfade und –punkte erfreuen sich großer

45 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

Beliebtheit.

» Durch die vielfältigen Angebote von hoher Qualität für Naherholungssuchende und Tagestouristen hat sich das Image der Region verbessert und lockt deshalb auch mehr Übernachtungsgäste in den Landkreis.

» Gut ausgebildete Torfkahnskipper informieren und unterhalten die Gäste, die ihre Fahrt dank eines zentralen Reservierungssystems problemlos buchen können.

» 70 % der Übernachtungsbetriebe sind sternezertifiziert; 80 % davon mit drei oder mehr Sternen.

» Zertifizierte Teufelsmoorguides führen kleine Gruppen in ausgewählte Gebiete und tragen so zum Schutz besonders schützenswerter Bereiche bei.

» Die Auslastung der gewerblichen Beherbergungsbetriebe konnte durch neue Angebote, Zielgruppen und ein verbessertes Marketing auf über 30 % gesteigert werden.

» Zertifizierte Gästelotsen kennen sich aus und geben ihr Wissen an die Gäste weiter.

» 70 Prozent der Radwege im Landkreis Osterholz genügen den Ansprüchen der ADFC- Qualitätsradrouten.

» Spaziergänger und Wanderer können sich dank des einheitlichen Beschilderungssystems leicht orientieren.

» Wasserwanderer nutzen die neu geschaffene Infrastruktur entlang der Wasserwege, die sich zu einem idealen Revier für sanften Wassertourismus entwickelt haben.

» Das einheitliche, webbasierte Befragungstool wird von allen Museen, Unterkünften und weiteren Betrieben für Gästebefragungen eingesetzt.

» Durch die umfangreichen Marktforschungsaktivitäten betreiben die touristischen Akteure ein effizientes Marketing.

» Das Preis-Leistungsverhältnis im Landkreis ist besser als in Bremen, weshalb auch Bremen- Urlauber ihr Quartier bei uns beziehen.

» Die Torfkähne auf Hamme und Wümme nutzen umweltfreundliche Elektromotoren und gelten als vorbildlich, sicher und innovativ.

» Der Radweg „Weites Land“ ist eine 4-Sterne-ADFC-Qualitätsradroute und trägt so zur Bekanntheit des Teufelsmoors bei.

» Reiturlauber nutzen die neu geschaffenen Reitwege im Landkreis und empfehlen ihn als Reitregion.

» „Tourismus für Alle“ ist im Landkreis Osterholz nicht nur ein Slogan – Gäste und Einheimische sind von den vielen neuen barrierefreien Angeboten begeistert.

» Die Nachfrage nach touristischen Dienstleistungen, z. B. Gästeführung, Animation, Incentives, etc. ist stark gestiegen und hat zu einigen Existenzgründungen in diesem Bereich geführt.

» Durch die zahlreiche Berichterstattung über die umfangreichen Angebote der Region in den Medien ist das Teufelsmoor bundesweit bekannt geworden.

» Alle Attraktionen im Landkreis Osterholz sind auf ausländische Gäste vorbereitet und mindestens 2-sprachig (Deutsch, Englisch) beschildert.

46 Strategische Weiterentwicklungsmöglichkeiten

4.2 Entwicklungsschritte

Damit die im Leitbild (Kapitel 4.1.3) formulierten Leitlinien Realität werden, gilt es, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. Folgende Entwicklungsschritte für den Tourismus im Landkreis Osterholz sind daher festzuhalten:

» Der Landkreis Osterholz soll attraktiver für Gäste und Einheimische werden und dafür soll die Anzahl der Attraktionen in der Fläche gesteigert werden.

» Die Tourismusstrukturen sollen optimiert werden und langfristig eine schlagkräftige Marketingorganisation entstehen.

» Die vorhandenen und neu geschaffenen Angebote (öffentliche und private Infrastruktur und Dienstleistungen) sollen von hoher Qualität sein, um am Markt wettbewerbsfähig zu sein.

» Die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Akteuren und Interessensgruppen soll verbessert werden.

» Die einheimische Bevölkerung und Wirtschaft sollen ein Bewusstsein für die positiven Effekte des Tourismus aufbauen und den Landkreis als Naherholungs- und Urlaubsregion verstehen.

4.3 Strategie

Um den Landkreis Osterholz erfolgreich am touristischen Markt zu positionieren, muss eine konkrete Strategie, bezogen auf die Infrastruktur und Angebote einerseits und deren Vermarktung andererseits, entwickelt werden. Für die Entwicklung der Strukturen (Infrastruktur und Angebote) ist eine Konzentration auf die Kernkompetenzen erforderlich.

Wie in der SWOT-Analyse herausgearbeitet wurde, liegen die Kernkompetenzen des Landkreises Osterholz in den Bereichen:

» Kunst & Kultur » Natur & Landschaftserlebnis » Wasser (-wege)

Diese können um die relevanten Zukunftsfelder ergänzt werden. Diese sind:

» Qualität » Nachhaltigkeit

Dementsprechend sind die touristischen Kernkompetenzen und Zukunftsfelder bei der Wahl der Projekte zum Ausbau der touristischen Infrastruktur und der Förderung von Angeboten in den Mittelpunkt zu stellen und entsprechend zu bewerten. Die im Maßnahmenkatalog dargestellten Prioritäten berücksichtigen dies.

Neben der Entwicklung der Infrastruktur und Angebote ist eine professionelle Vermarktung der Schlüssel zum Erfolg. Ein zielgerichtetes Marketing setzt das Herausarbeiten der Alleinstellungsmerkmale voraus.

47 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

Der Landkreis Osterholz verfügt über zwei touristische Alleinstellungsmerkmale:

Worpswede und das Teufelsmoor

Beide weisen noch Schwächen auf:

» Worpswede muss weiterentwickelt werden, um den Anforderungen der Kulturtouristen zu genügen (Masterplan Worpswede). Qualitätssteigerung!

» Das Teufelsmoor ist unbekannt und nicht (gut) erlebbar.

Nur die Begriffe „Worpswede“ und „Teufelsmoor“ machen für die touristische Vermarktung Sinn und sind in den Vordergrund zu stellen. Die übrigen Gebiete und Themen müssen sich dem in der Vermarktung unterordnen. Das Marketing ist Aufgabe der Tourismusorganisationen. Angesichts der Alleinstellungsmerkmale und vorhandenen Strukturen sollte hier der Schwerpunkt auf die Arbeit der TWU gelegt werden. Die für den Landkreis relevanten Zielgruppen und Schwerpunktthemen bezogen auf das Marketing, sind in den Marketingkonzepten der Tourismusorganisationen zu spezifizieren. Dabei sind die strategischen Vorgaben im Sinne der Alleinstellungsmerkmale und Kernkompetenzen des vorliegenden Konzeptes zu berücksichtigen.

Hauptzielgruppen für den Landkreis Osterholz sind:

» Kurzurlauber (3 – 4 Tage) » Tagesausflügler

Die wichtigsten Aufgaben zur Umsetzung der strategischen Vorgaben sind:

» Worpswede muss eine kulturtouristische Premiummarke werden (Masterplan). » Moor bzw. Natur und Landschaft müssen durch Attraktionen und Programme erlebbar gemacht werden. » In der Fläche müssen mehr (kleine und große) Attraktionen entsprechend der Kernkompetenzen geschaffen werden. » Es bedarf fundierter, strategischer Konzepte für die einzelnen Themenbereiche bzw. Zielgruppen. » Das Marketing muss intensiviert werden.

4.4 Optimierung der Tourismusstrukturen

Die touristischen Strukturen im Landkreis Osterholz sind in den vergangenen 15 Jahren entstanden und haben sich dynamisch weiterentwickelt. So konnte eine gewisse Professionalisierung insbesondere im Destinationsmarketing erreicht werden. Ein weiterer Qualitätssprung ist mit den vorhandenen Strukturen und Ressourcen jedoch nicht mehr zu bewerkstelligen 39 . Aus fachlicher Sicht ist es daher erforderlich, nun grundlegend zu entscheiden, ob die touristische Entwicklung des Landkreises intensiviert werden soll oder eine Reduzierung auf die Kernkompetenzen erfolgen soll. Da der Landkreis eine wichtige, koordinierende Rolle bei der strategischen Entwicklung spielt, sollte touristisches Fachpersonal in der Verwaltung vorhanden sein. Die Menge des Personalbedarfs hängt davon ab, welche weiteren touristischen Strukturen im Kreisgebiet oder übergeordnet existieren und genutzt werden können. Eine zentrale Aufgabe spielen dabei Tourismusorganisationen zur Erfüllung

39 Die vorhandenen Ressourcen werden zur Aufrechterhaltung der geschaffenen Produkte und Dienstleistungen benötigt.

48 Strategische Weiterentwicklungsmöglichkeiten von Marketingaufgaben und zur Angebotsgestaltung.

Aus Sicht der Stabsstelle Tourismus sind hier 3 Varianten denkbar:

4.4.1 Szenario 1: Tourismusstrukturen konzentrieren und stärken

Touristische Dachmarken zu bilden ist sehr kostenintensiv und der direkte Erfolg der Markenbildung schwer messbar. Sowohl die TWU als auch die RUW verfügen derzeit nicht über die finanziellen und personellen Mittel, um eine ernstzunehmende Dachmarke zu bilden. Die enorme Wettbewerbssituation erfordert von kleinen Marken (Marketingorganisationen) dasselbe Leistungsspektrum wie von Top-Destinationen. Der Versuch, in einem vergleichsweise kleinen Gebiet wie dem Landkreis zwei kleine Marken zu etablieren, ist wenig erfolgversprechend. Insbesondere zu beachten ist dabei, dass bei der Region Unterweser nach Vorstellung der meisten Mitglieder explizit keine Dachmarke aufgebaut werden soll.

Für den Landkreis Osterholz ist eine Konzentration auf die Vermarktung der Alleinstellungsmerkmale „Worpswede“ und „Teufelsmoor“ die logische Konsequenz. Eine Stärkung der TWU aus den genannten Gründen ist daher notwendig.

Die Mitgliedsbeiträge der TWU decken derzeit im Wesentlichen die Personal- und Verwaltungskosten. Durch einen Zuschuss des Landkreises und selbst generierte Einnahmen werden Marketingmaßnahmen finanziert. Der durch die gestiegenen Aufgaben zusätzlich erforderliche Personalbedarf, um einen weiteren Qualitätssprung zu erzielen, ist demnach nur durch eine (nicht sinnvolle) Reduzierung des Marketingbudgets oder eine Steigerung der Einnahmen insbesondere über die Mitgliedsbeiträge verlässlich finanzierbar. Dies erscheint nicht praktikabel. Stattdessen sollte eine strukturelle Änderung der TWU umgesetzt werden. Diese kann wie folgt aussehen:

» Vollständige Finanzierung der Personal- und Verwaltungskosten durch den Landkreis Osterholz. » Finanzierung der Projekt- und Marketingkosten durch Mitgliedsbeiträge, Einnahmen aus Marketingaktivitäten oder Dienstleistungen und ggf. Sponsoring. » Steigerung der Mitgliedsbeiträge durch Aufnahme von zusätzlichen Mitgliedern (z. B. Unternehmen, Fördermitglieder, etc.). » Reorganisation der Stimmrechte (Änderung der Beitragsordnung). » Schaffung eines Marketingausschusses, um das touristische Marketing in besserer Abstimmung mit den touristischen Akteuren weiterzuentwickeln und den Austausch touristischer Kompetenzen zu intensivieren.

Um die wichtigsten Aufgaben einer leistungsfähigen Tourismusorganisation (Dachmarke) erfüllen zu können, sollte folgende personelle Besetzung angestrebt werden:

» Geschäftsführung: 1 Stelle (bisher 0,3) Die Geschäftsführung spielt eine zentrale Rolle und ist für die Entwicklung und Umsetzung der Marketingstrategie verantwortlich. Die Erschließung neuer Einnahmequellen, eine intensive Mitgliederpflege und Lobbyarbeit auf allen Ebenen erfordert entsprechende zeitliche Ressourcen. Durch eine gesteigerte Aufgaben- und Mitarbeiterzahl steigen auch der Organisations- und der Führungsaufwand. » Marketingassistenz: 1 Stelle (bisher 1,3) Die Stelle der Marketingassistenz wird für alle grundlegenden Marketingaufgaben, wie Produktion von Flyern und Broschüren, Organisation von Messen, Aktionen und Veranstaltungen (HammeNacht) sowie allgemeine Verwaltungsaufgaben und buchhalterische Tätigkeiten benötigt. Eine tägliche Erreichbarkeit ist wichtig.

49 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

» Online-Marketing: mind. 0,5, optimal 1 Stelle (bisher 0,0) Das Internet ist das wichtigste Informationsmedium und ein umfangreiches Online-Marketing ist elementar wichtig. Neben einem täglich aktualisierten Internetportal gehören heute auch die Bereiche E-Mail-Marketing und Web 2.0, also die Pflege externer Webinhalte, in diesen Aufgabenbereich 40 . Ein kompetenter Mitarbeiter sollte ferner Informationen und Know-how an Mitglieder und Leistungsträger weitergeben (indirekter Marketingeffekt). » Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: mind. 0,5, optimal 1 Stelle (bisher 0,0) Eine sorgfältige Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Vermarktung einer Destination und entscheidender als das Anzeigenbudget. Ein persönlicher Ansprechpartner, die sorgfältige Pflege der Kontakte und professionelle Bearbeitung von Presseanfragen sind Voraussetzung dafür. » Projektmanagement Kulturtourismus: 0,5 Stelle (bisher 0,0) Im Bereich Kulturtourismus bzw. Kunst & Kultur, als Kernkompetenz der Region, müssen vermarktbare Projekte entwickelt werden, um eine nachhaltige Weiterentwicklung zu gewährleisten. Insbesondere nach Abschluss des Masterplans Worpswede ist eine intensive Vernetzung zwischen Kultur und Tourismus notwendig. Für die Abwicklung und Qualitätssicherung von kulturtouristischen Projekten ist entsprechend qualifiziertes Personal erforderlich. » Projektmanagement Rad- & Naturtourismus: 0,5 Stelle (bisher 0,2) Der Bereich Naturtourismus stellt eine Kernkompetenz der Region dar und das Thema Radfahren nimmt dabei eine herausragende Rolle ein. Hier müssen vermarktbare Projekte entwickelt werden, um eine nachhaltige Weiterentwicklung zu gewährleisten und eine ausgezeichnete Qualität der Angebote zu gewährleisten. » Praktikanten, Aushilfen, etc.: 3 Minijobs ganzjährig (bisher 1-2 nicht ganzjährig) Aushilfen werden benötigt für die Verteilung des Veranstaltungskalenders und sonstiger Publikationen. Ferner sollen sie zur Unterstützung von Veranstaltungen (HammeNacht, Moorexpress) eingesetzt werden. Darüber hinaus sollen Praktikanten die Arbeit der Geschäftsstelle in allen Bereichen unterstützen. » ggf. müssen Dienstleistungs-/Kooperationsstellen berücksichtig werden (derzeit z. B. mit der Samtgemeinde Hambergen): mind. 0,5 Stelle (bisher 0,5) » In dieser Konstellation würde sich der Personalbedarf bei der Kreisverwaltung reduzieren (Stabsstelle Tourismus): 1 Stelle (bisher 1,2)

Die Personalkosten in der hier dargestellten Optimalbesetzung 41 lägen bei jährlich ca. 268.000 €42 . Hinzu kommen bei vergleichbaren Rahmenbedingungen (TWU in der Kreisverwaltung) allgemeine Verwaltungskosten von ca. 24.000 €. Durch Kürzung der Projektmanagementstellen (2 x 0,5 statt 2 x 1 Stelle) und einer Aushilfe würden sich die Personalkosten auf ca. 221.000 €, die Verwaltungskosten auf 20.000 € reduzieren. Durch Dienstleistungsvereinbarungen (z. B. Samtgemeinde Hambergen) fließen 20.000 € als Einnahmen zurück. Weitere Einnahmen durch Projektaufträge (z. B. im Auftrag des Landkreises) sind denkbar, erfordern aber ggf. Personal für das Projektmanagement.

Bis 2020 würden bei der Optimalbesetzung die Personalkosten, bei einer angenommenen jährlichen Kostensteigerung von 1,5 %, auf ca. 300.000 € steigen, die Verwaltungskosten auf ca. 27.000 €. Der Zuschussbedarf seitens des Landkreises liegt also je nach Variante zwischen 220.000 € und

40 Derzeit ist dies mangels vorhandener Ressourcen nicht möglich. 41 D. h. die Stellen für Online-Marketing und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sind in Vollzeit besetzt. Vollzeitstellen sind hier auch deshalb anzustreben, weil sie für sehr gut qualifizierte Bewerber attraktiver sind und von einer geringeren Fluktuation auszugehen ist. 42 Beispielhafte Berechnung siehe Anhang S. Fehler! Textmarke nicht definiert. .

50 Strategische Weiterentwicklungsmöglichkeiten

270.000 € und sollte mit einer jährlichen Steigerung von 1,5 % kalkuliert werden.

Die Umstrukturierung und Aufstockung kann schrittweise erfolgen.

4.4.2 Szenario 2: Tourismusstrukturen reduzieren

Um den Landkreis Osterholz als Naherholungs- und Urlaubsregion zu entwickeln bedarf es umfassender Investitionen, intensiver Unterstützung aus der Wirtschaft und einer Geschlossenheit der Entscheidungsträger (siehe Szenario 1).

Ohne diese Voraussetzungen sollte eine Reduzierung auf die touristische Kernkompetenz erfolgen, die eindeutig in Worpswede liegt. Doppelstrukturen sollten vermieden und die derzeitigen finanziellen und personellen Ressourcen an einer zentralen Stelle gebündelt werden.

» Rückzug aus/Auflösung der Tourismusorganisationen TWU und RUW (alternativ könnte eine Gesellschafterfunktion z. B. durch die TWU übernommen werden).

» Bündelung der Marketingaktivitäten für die Region in Worpswede (z. B. WTG) und entsprechende Verlagerung der gemeinsamen finanziellen und personellen Ressourcen.

» Beibehaltung einer Tourismusstelle beim Landkreis Osterholz für die Bereiche Infrastruktur, Moderation und Qualitätssicherung. Personalbedarf abhängig vom Aufgabenspektrum.

4.4.3 Szenario 3: Übergeordnete Marketingorganisation

Angesichts der angespannten finanziellen Situation der öffentlichen Haushalte und des vergleichsweise geringen Bekanntheitsgrad der Einzelregionen im Bereich Unterelbe-Unterweser 43 , sollte mittel- bis langfristig über die Bündelung der Marketingaktivitäten mit den Nachbarlandkreisen bzw. Nachbarorganisationen diskutiert werden. Es existieren zwar bereits Kooperationen bei Einzelprojekten (z. B. Radwanderweg „Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer“), jedoch nicht im Sinne einer Zusammenlegung von ganzen Marketingbereichen (z. B. Internetportal, Messeauftritte, Pressearbeit, etc.). Hier muss geklärt werden, in welchen Bereichen Zusammenlegungen Sinn machen und wo vorhandene Doppelstrukturen aufgelöst werden können. Derzeit versuchen alle Organisationen mit ähnlich geringen finanziellen und personellen Ressourcen alle Aufgaben des Destinationsmarketings zu erfüllen. Es gilt zu überprüfen, welche Bereiche sinnvoller Weise auch von einer übergeordneten Einheit erledigt werden könnten und welche Strukturen dafür geschaffen werden müssen.

Das Land Niedersachsen verfolgt konsequent die Vermarktung über die definierten Reiseregionen. Der Landkreis Osterholz gehört flächendeckend gemeinsam mit den Landkreisen Rotenburg (Wümme) und Stade sowie Teilen der Landkreise Wesermarsch und Cuxhaven zur Reiseregion Unterelbe-Unterweser, auch „Land zwischen Elbe und Weser“ genannt. Die Lobby dieser Region ist jedoch vergleichsweise gering. Eine intensivere Zusammenarbeit oder Zusammenlegung von Aufgaben könnte dies positiv verändern.

Für die Entwicklung einer entsprechenden Strategie und der erforderlichen Strukturen müssen mindestens 3 bis 4 Jahre eingeplant werden.

43 Es gibt kaum klassische Urlaubsziele in der Region. Überregionale Bekanntheit haben z. B. das Alte Land, Stade, Worpswede oder Ausläufer der Lüneburger Heide.

51 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

4.4.4 Zusammenfassung der Szenarien

ÏÏÏ Fachliche Empfehlung der Stabsstelle Tourismus: Für eine flächendeckende Weiterentwicklung des Tourismus im Landkreis Osterholz sollte, sofern finanzierbar, zunächst das Szenario 1 angestrebt werden. Spätestens ab 2015 ist eine kritische Kontrolle der Strukturen erforderlich. Sofern die Änderungen nicht die gewünschten Erfolge zeigen, sollte bis spätestens 2020 auf eine Lösung im Sinne von Szenario 3 hingearbeitet werden. Erste Gespräche im Sinne des Szenarios 3 sollten von Beginn an parallel geführt werden. Sollte dem Tourismus insgesamt nicht die Bedeutung, wie sie im Sinne dieses Tourismuskonzepts dargestellt ist, zukommen, ist eine Reduzierung auf die touristischen Kernkompetenzen entsprechend Szenario 2 zu empfehlen.

4.4.5 Aufgabenfelder Stabstelle Tourismus

Unabhängig von den Strukturen der Tourismusorganisationen verbleiben Aufgaben, die sinnvoller Weise an einer zentralen, übergeordneten Stelle (Kreisverwaltung) wahrgenommen werden. Diese betreffen die Bereiche:

» Infrastruktur » Netzwerk und Moderation » Qualität und Qualifizierung

Die Steuerung der in diesem Konzept dargestellten Maßnahmen und Aufgaben sollte durch die Stabsstelle Tourismus erfolgen.

Weitere Bereiche und Ämter der Kreisverwaltung, die touristisch relevante Aufgaben erfüllen sind:

» Wirtschaftsförderung & Regionalmanagement » Planungs- und Naturschutzamt » Bauordnungsamt » Straßenverkehrsamt » Umweltamt » Regionalmarketing & Kultur (Hauptamt)

52 Strategische Weiterentwicklungsmöglichkeiten

4.5 Maßnahmenkatalog

Die touristische Infrastruktur, insbesondere auch die Anzahl der Angebote im Landkreis Osterholz ist ausbaufähig. Um die in den vorangegangen Kapiteln beschriebenen Ziele und Visionen zu erreichen, bedarf es konkreter Maßnahmen, die den vorgeschlagenen, theoretischen Weg in die Praxis bringen.

Der folgende Maßnahmenkatalog enthält Projekte und Ideen aus vorangegangenen Konzeptionen, wie dem Regionalen Entwicklungskonzept oder dem Dorferneuerungsverbund Teufelsmoor. Diese werden durch aus dem abgeleiteten Handlungsbedarf entwickelten sowie neuen ergänzenden Maßnahmen erweitert. Einige Vorschläge stammen aus Arbeitsgruppensitzungen oder persönlichen Arbeitsgesprächen.

Die Maßnahmen werden mit drei aus Sicht der Stabstelle Tourismus vorgeschlagenen Prioritätsstufen bewertet. Eine höhere Priorität wird dann für notwendig gesehen, wenn das Projekt eine insgesamt wichtige Bedeutung hat und/oder eine zeitliche Abfolge oder Frist berücksichtigt werden muss.

» Höchste Priorität: ò 1

» Hohe Priorität: ò 2

» Mittlere Priorität: ò 3

» Geringe Priorität: ò 4

Ferner erfolgt eine Einschätzung, in welchem Zeitrahmen die Maßnahmen umgesetzt werden sollten.

» kurzfristig: in ein bis zwei Jahren » mittelfristig: in drei bis sechs Jahren » langfristig: bis 2020

Bei den genannten Kosten handelt es sich um Schätzungen bezogen auf das jeweilige Projekt insgesamt, d. h. bei dauerhaften oder mehrjährigen Projekten fallen die jährlichen Kosten nur anteilig an, sofern nicht abweichend dargestellt. Personal- und Verwaltungskosten innerhalb der Kreisverwaltung sind dabei nicht berücksichtigt.

Die Maßnahmen werden entsprechend der identifizierten Kernkompetenzen „Kunst & Kultur“, „Wasser“, „Natur & Landschaftserlebnis“ sowie nach den relevanten Zukunftsfeldern „Qualität und Nachhaltigkeit“ dargestellt. Grundlegende bzw. übergeordnete Maßnahmen werden vorangestellt. Abschließend folgen ergänzende Maßnahmen.

Eine tabellarische Übersicht der Maßnahmen ist ab Seite 54 zu finden. Ein Projektpool mit weiteren Ideen und Maßnahmen ist ab Seite 58 dargestellt.

Es ist davon auszugehen, dass sich durch die angeschobenen Prozesse weitere Projektideen entwickeln. Um den Erkenntnissen dieser Weiterentwicklung Rechnung zu tragen und das Tourismuskonzept auch langfristig anwendbar zu machen, soll der Maßnahmenkatalog alle ein bis zwei Jahre geprüft und in Abstimmung mit der Politik aktualisiert werden.

53 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

4.5.1 Übersicht Maßnahmenkatalog (ohne Projektpool)

Maßnahme Priorität Umsetzung S. 44

Reorganisation der regionalen Tourismusstrukturen ò 1 kurz- bis mittelfristig 157

Zukunftsnetzwerke Tourismus (Leitprojekt) ò 1 kurzfristig 157

Besucherlenkungskonzept ò 1 kurz- bis mittelfristig 158

Nutzungskonzept Neu Helgoland ò 1 kurzfristig 158

Barrierefreier Tourismus im Landkreis Osterholz ò 2 kurz- bis mittelfristig 159

Tourismusmonitor Landkreis Osterholz ò 2 kurz- bis mittelfristig 159 (Freiwillige) Beherbergungsstatistik für den Landkreis mittelfristig 160 Osterholz ò 2

Hotelbedarfsplan Landkreis Osterholz ò 2 mittelfristig 160

Monitoring – Besucher-/Radfahrerzählung ò 3 mittelfristig 161

Grundlegendeund übergeordnete Maßnahmen Touristische Nutzung in Außenbereichen ò 4 mittelfristig 161

Jobwerkstatt Tourismus ò 4 langfristig 162

Zukunftsnetzwerk Kultur und Tourismus ò 1 kurzfristig 163

Konzept: Gedenklandschaft Bunker Valentin ò 1 kurzfristig 163

Künstlerwege durch den Landkreis Osterholz ò 1 kurz- bis mittelfristig 164

Weiterentwicklung Moorexpress ò 2 mittel- bis langfristig 164

Gläserne Torfkahnwerft ò 2 mittel- bis langfristig 165

Telescopium ò 2 mittel- bis langfristig 165

Zukunftsnetzwerk Ehrenamt und Tourismus ò 3 mittel- bis langfristig 166

Kinderreiseheft ò 4 mittelfristig 166

Ausbauder Kernkompetenzen: Kunst &Kultur Steigerung der Attraktivität der niedersächsischen langfristig 167 Mühlenstraße im Landkreis Osterholz ò 4

44 Verweis auf Seite im Tourismuskonzept (Langfassung)

54 Strategische Weiterentwicklungsmöglichkeiten

Maßnahme Priorität Umsetzung S.

Entwicklung des Radtourismus ò 1 kurz- bis mittelfristig 168

Zukunftsnetzwerk Natur und Tourismus ò 1 kurzfristig 168

Erlebniszentrum Teufelsmoor ò 1 kurzfristig 169

(Kleines) Haus im Moor ò 1 kurzfristig 169 Wege ins Moor – Moorerlebnispfad (1) & kurzfristig 170 Aussichtsturm ò 1

Ausbau von Fahrradrastplätzen ò 1 mittel- bis langfristig 170

Aussichtsturm Neu Helgoland ò kurzfristig 171 1

Aussichtsturm Osterstader Marsch ò 1 kurzfristig 171 lebnis

Radfahrergeeigneter Ausbau des Umbeckweges ò 1 kurzfristig 172

Wegeverbindung Tietjens Hütte – Melchers Hütte ò 1 kurzfristig 172

Park&Walk – Spaziergänge im Landkreis Osterholz ò 1 langfristig 173 Ausbau Radweg „Weites Land“ zur ADFC- mittel- bis langfristig 173 Qualitätsroute ò 2

Entwicklungsstrategie Reittourismus ò 2 kurz- bis mittelfristig 174

Zukunftsnetzwerk Landwirtschaft und Tourismus ò 2 kurz- bis mittelfristig 174 Beschilderung von Wander- und Nordic-Walking- mittelfristig 175 Wegen ò 2

Mooraktie – Klimafreundlicher Tourismus ò 2 kurzfristig 175

Moorerlebnispfad (2) ò 2 mittelfristig 176 Ausbauder Kernkompetenzen: Natur und Landschaftser Teufelsmoor-Guides ò 2 mittel- bis langfristig 176

100 Blicke in den Landkreis Osterholz ò 2 langfristig 177

Reitrundwege im Landkreis Osterholz ò 2 mittel- bis langfristig 177

Modellprojekt „E-Biking“ ò 3 mittelfristig 178

Kranichbeobachtungspfad ò 3 langfristig 178 Dynamische Verleihsysteme & mittelfristig 179 Kombinationsangebote ò 4 Touristische Nutzung der mittel- bis langfristig 179 Überschwemmungsflächen ò 4

55 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

Maßnahme Priorität Umsetzung S.

Zukunftsnetzwerk Sport und Tourismus ò 4 mittel- bis langfristig 180

„Wege ins Moor“ ò 4 mittel- bis langfristig 180

Ausbau und Beschilderung von Reitwegen ò 4 langfristig 181

Vogelbeobachtungsroute ò 4 langfristig 181

Nachhaltige Entwicklung des Wassertourismus ò 1 kurz- bis mittelfristig 182

Zertifikat Teufelsmoor-Skipper mittelfristig 182 ò 1

Zentrales Reservierungssystem für Torfkahnfahrten ò 2 mittelfristig 183

Torfhafen Ostersode ò 4 kurz- bis mittelfristig 183

Wasser (-wege) Wasser Touristisches Nutzungskonzept Ritterhuder mittelfristig 184 Schleuse ò 4

Ausbauder Kernkompetenzen: Wasserspielplatz zum Thema Wasserbau ò 4 langfristig 184

Vereinheitlichung Auskunftsstellen ò 1 kurzfristig 185

t Intensivierung der Qualitätsoffensive ò 1 kurz- bis mittelfristig 185

Qualitätsoffensive Radwegenetz ò 1 mittelfristig 186

Gefahrenminimierung an (touristischen) Radwegen ò 2 mittel- bis langfristig 186

Initiative fahrradfreundliche Gastronomie ò 2 kurz- bis mittelfristig 187

Initiative fahrradfreundliche Beherbergungsbetriebe ò 2 kurz- bis mittelfristig 187

Zukunftsnetzwerk barrierefreier Tourismus ò 2 mittelfristig 188

Willkommenspunkte im Landkreis Osterholz ò 2 langfristig 188

Infopoints ò 2 mittel- bis langfristig 189

Betriebscheck ò 2 mittelfristig 189

Ausbau der Zukunftsfelder: Qualität Ausbauder &Nachhaltigkei Zukunftsfelder: Ausbau des Radweges Osterholz-Scharmbeck – mittelfristig 190 Ritterhude ò 2

Förderprogramm Ferienwohnungen/Privatvermieter ò 2 mittel- bis langfristig 190

56 Strategische Weiterentwicklungsmöglichkeiten

Maßnahme Priorität Umsetzung S.

Förderprogramm Hotellerie ò 2 mittel- bis langfristig 191

Zukunftsnetzwerk Gesundheit und Tourismus ò 3 kurzfristig 191

Zukunftsnetzwerk Einzelhandel und Tourismus ò 3 kurz- bis mittelfristig 192

Fahrradmitnahme im ÖPNV ò 3 kurz- bis mittelfristig 192

Radwegebaustellen-Infosystem ò 3 mittelfristig 193

Prospektboxen für Leistungsträger ò 4 mittel- bis langfristig 193

Qualität&Nachhaltigkeit Gästelotsen ò 4 mittelfristig 194 Ausbau der Zukunftsfelder: Ausbauder Zukunftsfelder:

Ausbau von Wohnmobilstellplätzen ò 4 mittel- bis langfristig 194

Kooperation: Qualifizierung im Tourismussektor ò 4 mittel- bis langfristig 195

Nachhaltige Tourismusentwicklung Meyenburg ò 1 kurz- bis mittelfristig 196 Marketingkonzept: Gäste durch kommunale kurz- bis mittelfristig 196 Partnerschaften ò 2 Kooperationsprojekt „Vom Teufelsmoor zum mittelfristig 197 Wattenmeer“ ò 2

Touristische Vermarktung durch visuelle Medien ò 2 mittelfristig 197

Zukunftsnetzwerk Wirtschaft und Tourismus ò 3 kurz- bis mittelfristig 198

Audio-Guide zum Radweg „Weites Land“ ò 3 mittelfristig 198

Barfußpark ò 3 mittel- bis langfristig 199

Abenteuerminigolf ò 3 mittel- bis langfristig 199 ErgänzendeMaßnahmen Aus dem Blockland in den Landkreis ò 4 mittelfristig 200

Weniger Barrieren durch visuelles Marketing ò 4 mittelfristig 200

Professionelle Werbemedien für Kommunen ò 4 mittelfristig 201

Zukunftsnetzwerk Handwerk und Tourismus ò 4 mittelfristig 201

57 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

4.5.2 Projektpool

Im Folgenden werden weitere Projekte bzw. Projektideen aufgelistet. Diese stammen teilweise aus vorherigen Konzepten.

Maßnahme Gebiet/Standort/Ideengeber Kommentar

Landschaftspflegehof BioS Aus dem REK: Kostenschätzung: Planungskosten ca. 10.000 € Parkplatz Beek Stadt Osterholz-Scharmbeck Schaffung eines Parkstreifens für ca. 12 km nahe Hofcafé „Zum Brinkhof“. Kosten: 65.000 €. LEADER-Antrag liegt vor. Ritterhuder Siel Gemeinde Ritterhude Wiederaufbau des Ritterhuder Schlossbrückensiels als Anschauungsobjekt. Kosten: 55.000 €, LEADER-Antrag liegt vor. Klappstau-Modell - Funktionsweise eines Klappstaus soll anhand eines Modells spielerisch vermittelt werden. Ritterhuder Schleuse – Gemeinde Ritterhude Sanitäranlagen und gepflasterter Stellplatz und Stellplatz für mobile Gastronomie. Sanitäranlagen Kosten: 50.000 €, LEADER-Antrag liegt vor. Bootsanleger Hüttenbusch Gemeinde Worpswede Anleger an der Hamme.

Mit dem Rad nach Lilienthal Gemeinde Lilienthal Attraktive Produkte z. B. in Kooperation mit der BSAG, um Bremer in den Landkreis zu bringen. Runder Tisch Landkreis Osterholz Moderation und Dialog zwischen „Vogelbeobachtung im Tourismus und Naturschutz zur Landkreis Osterholz“ nachhaltigen Weiterentwicklung eines sanften Tourismus. Braunes Hinweisschild Landkreis Osterholz Als Bestandteil des „Teufelsmoor“ an der A 27 Besucherlenkungskonzepts Nutzungskonzept Bremer Samtgemeinde Hambergen Umnutzung von Wald (Lübberstedt) Konversionsflächen. Digitales Produktkataster Landkreis Osterholz Leicht pflegbares, webbasiertes System zur Datenverwaltung von touristischen Produkten. Kreativwirtschaft und Landkreis Osterholz Imagebildung im Bereich Tourismus Kreativwirtschaft, z. B. durch geförderte Workshops Wellness & Gastgeberstammtisch Entwicklung neuer Angebote; Entschleunigung Worpswede Moderierter Prozess. Kanuwandern zwischen St. Jürgensland Aus dem REK: Entwicklung einer Hamme und Wümme gelenkten, naturverträglichen Form des Naturerlebens und Kanusport im St. Jürgensland. Radprojekt Niedersachsen Landkreis Osterholz Internetportal zum Thema Rad

58 Strategische Weiterentwicklungsmöglichkeiten

Maßnahme Gebiet/Standort/Ideengeber Kommentar

Fähre Harriersand Schwanewede Aus dem REK: Ausbau Fähranleger Harriersand, Konzeption Touristischer Fährverkehr Harriersand-Sandstedt-Brake, Neuanschaffung Fähre, Kosten für Konzept: 20.000 € Touristisches Touristikverein Schwanewede Aus dem REK: Touristische Nutzungskonzept Nutzungskonzeption zur Koexistenz Harriersand und Kooperation von Landwirtschaft und Erholungsnutzung, Potentialuntersuchung, Infrastrukturplanung; Kosten für Gutachten & Moderation: 25.000 € Kohlkahnnachbau Touristikverein Schwanewede Aus dem REK: Nachbau eines historischen Kohlkahns aus der Osterstader Marsch, touristische Fahrten auf den Spuren der Kohlbauern (Bremen-Vegesack, Bremen, Bremerhaven, Brake), Kosten: ca. 45.000 € Landschafts- und Gemeinde/Touristikverein Aus dem REK: Renaturierung Erholungskonzept Schwanewede Schwaneweder Beeke, Schwaneweder Beeke Naherholungs- und (Renaturierung) Wanderwegeerschließung mit Naturlehrpfad, Sinnespfad unter Einbeziehung der ehemaligen Burganlage (kulturhistorische Aufarbeitung), Kosten: ca. 370.000 € ohne Grunderwerb Ausweitung des Torftags in Ostersode Aus dem REK: Präsentation Ostersode verschiedener Dörfer und der Torfkultur Tourismusangebote „USA“ Kreisgebiet Aus dem REK: Nachfahren von Auswanderern „Back to the roots“ Gastgeberseminare für Kreisgebiet Aus dem REK: Was kann der Gast Bürger von mir erwarten? Skulpturenwege, Kreisgebiet Aus dem REK: Skulpturen von Skulpturenpark, Skulpturen Waldemar Otto rund um Bremen Walk „Kirchlicher“ Tourismus St. St. Jürgen Aus dem REK: gezielte Jürgen Vermarktung St. Jürgens für Hochzeiten und andere Feierlichkeiten, z. B. Pauschalangebote Entwicklungskonzept Kreisgebiet Aus dem REK: Kostenschätzung „Regionale Kulturwirtschaft ca. 5.000 € sofern als und Kulturtourismus im Kofinanzierung in Gesamtprojekt Landkreis Osterholz“ Unterstützung nicht Kreisgebiet Aus dem REK: z. B. öffentlicher Museumsscheune und Schaffung Kultureinrichtungen von Ausstellungsmöglichkeiten für lokale Künstler

59 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

Maßnahme Gebiet/Standort/Ideengeber Kommentar

Arrangements: Fahrrad und - Radfahrer legen großen Wert auf Baden Bademöglichkeiten. Die vorhandenen Angebote sollen zielgruppengrecht optimiert, besser vernetzt und vermarktet werden. Steinzeithaus Samtgemeinde Hambergen Erschließung des Themas Vor- und Frühgeschichte. Nachbau eines Steinzeithauses. Wege mit Hund Landkreis Osterholz Bündelung von Informationen über Wege, die gut für Spaziergänge mit Hund geeignet sind. Skater-Konzept Landkreis Osterholz Erfassung von Strecken und Angeboten für Inlineskater, Berücksichtigung im Besucherlenkungskonzept, Vermarktung des Angebots Baumwipfelpfad Landkreis Osterholz Touristische Erschließung der Geest (Wälder). Kostenschätzung: mind. 1 Mio. € Ich-Erlebnis-Pfad Landkreis Osterholz Themenpfad zum Themenkomplex Wellness/ Entschleunigung/ Yoga/ Entspannung/ Naturerlebnis Konzept Bildungstourismus Landkreis Osterholz Ausarbeitung einer Strategie und Entwicklung vermarktbarer Angebote für den Bereich Bildungsurlaub

60 Strategische Weiterentwicklungsmöglichkeiten

5 Schlussbetrachtung

Das Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz macht deutlich, dass für die Region noch erhebliches Entwicklungspotenzial im Tourismussektor steckt. Gleichzeitig wird aber auch bewusst, dass sich der Landkreis nicht zu einer herausragenden Urlaubsregion entwickeln lässt. Die Stärken und Chancen des Landkreises liegen vielmehr und sehr eindeutig in den Bereichen Naherholung und Kurzurlaub. Eine positive Entwicklung in diesen Segmenten wird sich auch auf den Urlaubstourismus auswirken.

Der Wettbewerb der Destinationen ist groß und die Mitbewerberdichte nimmt zu. Daher ist eine klare Profilierung erforderlich. Hier verfügt der Landkreis Osterholz mit den Themen „Worpswede“ und „Kunst“ über klare Alleinstellungsmerkmale. Diese gilt es in Zukunft noch intensiver und geschickter zu nutzen. So kann das gesamte Kreisgebiet davon profitieren.

Eine große Chance stellen die Natur und das landschaftliche Potenzial dar. Hier fehlt es derzeit noch an touristischen Angeboten, die emotionalisieren und Naturerlebnisse schaffen. Die Schaffung der Naturerlebnisangebote wird eine der wichtigsten Aufgaben für die nahe Zukunft. Eine sorgfältige Planung und stärkere Vernetzung aller Akteure sind entscheidende Erfolgskriterien auf dem Weg zu einem nachhaltigen, naturnahen Tourismus im Landkreis Osterholz.

Sowohl die öffentliche Hand als auch die Tourismuswirtschaft müssen bei allen Entwicklungen den steigenden Qualitätsansprüchen gerecht werden. Tourismus ist eine Serviceleistung und dies muss in allen Teilen der touristischen Leistungskette gelebt werden.

Die Strukturen, die den Tourismus im Landkreis Osterholz in die dargestellte Richtung entwickeln sollen, benötigen Unterstützungen und müssen an die Anforderungen des Marktes angepasst werden. Dazu müssen alle Akteure und Entscheidungsträger an einem Strang ziehen.

61 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

Quellen

ADAM , M. (2010): (unveröffentlichte Diplomarbeit) Fahrradtourismus und Klimawandel – Angebotsgestaltung und Vermarktung am Beispiel der KlimaTour Teufelsmoor. Trier.

BAUMBACH , I. (2007): Was erwartet der Gast von morgen? Trends in Tourismus und Freizeitgestaltung und wie man sie rechtzeitig erkennt. Heidelberg.

BANDI, M . (2007): Kunstmuseen und Tourismus. Eine Marktsegmentierung der Museumstouristen. Berner Studien zu Freizeit und Tourismus. Heft 47. Bern.

BARROS, P. (2009):Kulturtourismus – Zwischen Kultur- und Destinationsmanagement. In: Kulturmanagement Network 2009. S. 3-6. Weimar.

BECKER, C . (1992): Kulturtourismus: allgemeine Aspekte und deutsche Ergebnisse. Trier.

BECKER, C./HOPFINGER, H./STEINECKE , A. (Hrsg.) (2004): Geographie der Freizeit und des Tourismus: Bilanz und Ausblick. 2. Auflage. München.

BRÄMER, R. (2008): Profilstudie Wandern '08. BTE TOURISMUSMANAGEMENT, REGIONALENTWICKLUNG HANNOVER & BERLIN (BTE) (Hrsg.) (2009): Tourismus rund ums Pferd. Marktanalyse. BTE-Studien zum Tourismus. Hannover. BUNDESARBEITSGEMEINDSCHAFT FÜR URLAUB AUF DEM BAUERNHOF UND LANDTOURISMUS (BAG) (2007): Anerkannte Qualität im Bauernhof- und Landurlaub. Informationen für Anbieter und Tourismusorganisationen. Berlin.

BUNDESINSTITUT FÜR BAU-, STADT- UND RAUMFORSCHUNG (2010): Daten & Karte touristische und landschaftliche Attraktivität. Persönliche Auskunft/E-Mail vom 29.09.2010. Bonn. BUNDESMINISTERIUM FÜR ERNÄHURNG, LANDWIRTSCHAFT UND VERBRAUCHERSCHUTZ (Hrsg.) (2009): Urlaub auf dem Bauernhof/Urlaub auf dem Lande 2008. Studie für das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz auf der Basis der Reiseanalyse 2008. Berlin.

BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR, BAU- UND WOHNUNGSWESEN (Hrsg.) (2002): Nationaler Radverkehrsplan 2002-2012 – FahrRad! – Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs in Deutschland. 2. Auflage. Berlin.

BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND TECHNOLOGIE (Hrsg.) (2010a): Grundlagenuntersuchung Freizeit- und Urlaubsmarkt Wandern. Langfassung. Berlin.

BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND TECHNOLOGIE (Hrsg.) (2010b): Der Campingmarkt in Deutschland 2009/2010 - Endbericht. Berlin.

BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND TECHNOLOGIE (Hrsg.) (2009): Grundlagenuntersuchung Fahrradtourismus in Deutschland. Langfassung. Forschungsbericht Nr. 583. Berlin.

BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND TECHNOLOGIE (Hrsg.) (2008a): Barrierefreier Tourismus für Alle in Deutschland – Erfolgsfaktoren und Maßnahmen zur Qualitätssteigerung. Berlin.

BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND TECHNOLOGIE (Hrsg.) (2008b): Tourismuspolitischer Bericht der Bundesregierung. 16. Legislaturperiode. Berlin.

BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND TECHNOLOGIE (Hrsg.) (2006): Grundlagenuntersuchung Städte- und Kulturtourismus in Deutschland. Langfassung. Berlin.

62 Quellen

DEUTSCHER SPARKASSEN- UND GIROVERBAND (Hrsg.) (2010): Sparkassen- Tourismusbarometer Deutschland 2010. Berlin.

DEUTSCHER SPARKASSEN- UND GIROVERBAND (Hrsg.) (2007): Sparkassen- Tourismusbarometer Deutschland 2007. Berlin.

DEUTSCHER SPARKASSEN- UND GIROVERBAND (Hrsg.) (2006): Sparkassen- Tourismusbarometer Deutschland 2006. Berlin.

DEUTSCHE ZENTRALE FÜR TOURISMUS (DZT) (Hrsg.) (2010): Incoming-Tourismus Deutschland. Edition 2010. Zahlen, Daten, Fakten 2009. ITB-Ausgabe – vorläufige Ergebnisse. Frankfurt.

DEUTSCHER TOURISMUSVERBAND (Hrsg.) (2005): Leitfaden Natur – Erlebnis – Angebote. Entwicklung und Vermarktung. Bonn.

DEUTSCHER TOURISMUSVERBAND (Hrsg.) (2004): Wirtschaftsfaktor Campingtourismus in Deutschland. Bonn.

DEUTSCHER TOURISMUSVERBAND (Hrsg.) (2003): Grundlagenuntersuchung Wassertourismus in Deutschland - Ist-Zustand und Entwicklungsmöglichkeiten. Bonn. DEUTSCHES WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHES INSTITUT FÜR FREMDENVERKEHR E.V (DWIF) (2010): Ausgaben der Übernachtungsgäste in Deutschland. dwif-Schriftenreige - Heft 53/2010. München. DEUTSCHES WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHES INSTITUT FÜR FREMDENVERKEHR E.V (DWIF) (2005): Tagesreisen der Deutschen Teil I. dwif- Schriftenreige - Heft 50/2005. München.

DRDA-KÜHN, K . (2010): Mini-study in the field of services innovation in tourism niche markets prepared for the European Commission DG Enterprise & Industry. Bad Mergentheim.

DWIF-CONSULTING GMBH (2008): Tourismuskonzeption für den Landkreis Greiz, Entwurf. Berlin.

ERTEL, R./GAULHOFER, M./HASELBACH, D. (2007): Kulturwirtschaftsbericht Niedersachsen 2007. Ein ökonomischer Blick auf den Kultur- und Musiksektor. Erstellt im Auftrag der Niedersächsischen Ministerien für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und Wissenschaft und Kultur. Berlin/Hannover.

EUROPÄISCHES TOURISMUSINSTITUT GMBH (ETI) (2010): Tourismuskonzept „Landkreis Northeim“. Trier.

EWS GROUP GMBH (2009): „Masterplan Worpswede“ – Machbarkeitsstudie. Lübeck.

FIEDLER, K./BOYE, V./HOLWEG, S. (2010): Wassertouristische Konzeptstudie für die Metropolregion Bremen – Oldenburg im Nordwesten. Berlin.

FOCUS (2008): Der Markt für Urlaub und Geschäftsreisen. Daten, Fakten, Trends. Marktanalyse. München.

FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT URLAUB UND REISEN E. V. (F.U.R.) (2010): Die Urlaubsreisen der Deutschen. Reiseanalyse 2010. Kiel.

FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT URLAUB UND REISEN E. V. (F.U.R.) (2008): Die Urlaubsreisen der Deutschen, Kurzfassung der Reiseanalyse 2008. Kiel.

FORSCHUNGSGESELLSCHAFT FÜR STRAßEN- UND VERKEHRSWESEN E. V. (FGSV) (1998): Merkblatt zur wegweisenden Beschilderung für den Radverkehr. Köln.

FORUM GMBH (2007): Studie zur regionalen Demografiefähigkeit - Landkreis Osterholz. Oldenburg.

FREYER, W. (2009): Tourismus-Marketing. Marktorientiertes Management im Mikro- und Makrobereich der Tourismuswirtschaft. München.

63 Tourismuskonzept 2020 für den Landkreis Osterholz

GEMEINDE WORPSWEDE (2004): Touristisches Leitbild der Gemeinde Worpswede. Worpswede.

GEORG & OTTENSTRÖER (Hrsg.) (2010): Tourismus- & Hotelmarkt-Daten Deutschland-Atlas 2009 / 2010. Hamburg.

HASSELMANN, A./KUTSCH, M./TRIMBORN, R./KOCH, S. (2010): Machbarkeitsstudie Erlebniszentrum Teufelsmoor. Erlangen.

IFT FREIZEIT- UND TOURISMUSBERATUNG GMBH (Hrsg.) (2010): Analyse der touristischen Wertschöpfung im Landkreis Osterholz. Touristische Nachfrage, Umsätze, Wertschöpfung und Beschäftigung. Köln.

INITIATIVE D21 E. V./TNS INFRATEST (Hrsg.) (2010): Digitale Gesellschaft. Die digitale Gesellschaft in Deutschland – Sechs Nutzertypen im Vergleich.

KONRADIN BUSINESS GMBH (Hrsg.) (2009): Konradin-Studie Geschäftsreisen. Leinfelden- Echterdingen.

KULTURMANAGEMENT NETWORK (Hrsg.) (2009): KM – Kultur und Management im Dialog. Nr. 34. Weimar. LANDESBETRIEB FÜR STATISTIK UND KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIE NIEDERSACHSEN (2001-2009): LSKN-Onlinedatenbank.

LANDKREIS OSTERHOLZ (Hrsg.) (2008): Vision Teufelsmoor. Ideenskizze zum Bundeswettbewerb Naturschutzgroßprojekte und ländliche Entwicklung. Osterholz- Scharmbeck.

LANDKREIS OSTERHOLZ (Hrsg.) (2007): Sonderinvestitionsprogramm Zukunft. Förderung von Wachstum und Beschäftigung im Landkreis Osterholz 2007-2013. Osterholz-Scharmbeck.

LANDKREIS OSTERHOLZ (Hrsg.) (2006): Sonderkonzept für örtliche Bootsvereine. Naturschutzgroßprojekt gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung „Hammeniederung“. Osterholz-Scharmbeck.

LANDKREIS OSTERHOLZ (Hrsg.) (2003): Wegekonzept für Erholung und Naturschutz im Raum Hammeniederung/Teufelsmoor – unter besonderer Berücksichtigung der Natura-2000- Gebiete. Osterholz-Scharmbeck/Hannover.

LANDKREIS OSTERHOLZ (Hrsg.) (2001): Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Osterholz 2000. Osterholz-Scharmbeck.

LANDKREIS OSTERHOLZ (Hrsg.) (1991): Konzept für die Schaffung eines Naturparks Teufelsmoor und Randgebiete. Osterholz-Scharmbeck.

LOHMANN, M. (2006): Was hat der Tourismus vom Event? Kurzfassung, Thesenpapier. Gera.

LOKALE AKTIONSGRUPPE (LAG) KULTURLANDSCHAFTEN OSTERHOLZ (2007): Regionales Entwicklungskonzept Kulturlandschaften Osterholz. Osterholz-Scharmbeck.

LORENZ TOURISMUSBERATUNG GMBH (Hrsg.) (2007): Wellness- und Gesundheitstourismus – Aktueller Marktüberblick (Präsentation). Berlin.

LORENZ TOURISMUSBERATUNG GMBH (Hrsg.) (2006): Zukunftsmarkt Kulturtourismus? Trends und Perspektiven (Präsentation). Berlin.

NEFIODOW, L. (2010): Der sechste Kontradtieff. http://www.kondratieff.net. NIEDERSÄCHSISCHES MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT, ARBEIT UND VERKEHR (Hrsg.) (2010): Touristische Entwicklungsstrategie Niedersachsen 2015. Management Summary eines Gutachtens der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ergänzt durch einen Beitrag der GfK. Hannover.

64 Quellen

PETERMANN, T./REVERMANN, C./SCHERZ, C. (2006): Zukunftstrends im Tourismus, Studien des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag. Berlin.

PECHLANER, H. (2009): Kultur als touristische Ressource. Zusammenhänge zwischen Tourismus und Kultur als Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit von Destinationen. Eichstätt.

PROJECT M (2009): Analyse und Entwicklungsperspektiven der Wassersportinfrastruktur in den Revieren rund um die Flensburger Förde. Präsentation im Rahmen der Tagung „Meer erleben lassen“. Lüneburg.

REGION UNTERWESER – MARITIME LANDSCHAFT E. V. (2006): Satzung der Region Unterweser – Maritime Landschaft e. V. Brake.

SCHÄFER, R. (2000): Touristisches Entwicklungskonzept der Gemeinde Ritterhude – Eine Gemeinde im „Kulturland Teufelsmoor“ Landkreis Osterholz. Ritterhude.

SCHNELL, P. (2004): Fahrradtourismus. In: BECKER, C./HOPFINGER, H./STEINECKE , A. (Hrsg.): Geographie der Freizeit und des Tourismus: Bilanz und Ausblick. 2. Auflage. München. S. 331 – 344.

SCHRÖDER, A./WIDMANN, T./BRITTNER-WIDMANN, A. (2005): Tourismus und demografischer Wandel in Deutschland – Entwicklung, Prognosen und Folgen, Materialien zur Fremdenverkehrsgeographie, Heft 63, Selbstverlag der Geographischen Gesellschaft Trier. Trier.

STADTGEMEINDE BRUNECK (2010): www.comune.brunico.bz.it

STATISTIK AUSTRIA (2010): www.statistik.at

STIFTUNG FÜR ZUKUNFTSFRAGEN (2008): BAT Tourismusanalyse 2008. Hamburg.

TOURISTIKAGENTUR TEUFELSMOOR-WORPSWEDE-UNTERWESER E. V. (2010): Marketingkonzept 2011 bis 2013. Osterholz-Scharmbeck.

TOURISTIKAGENTUR TEUFELSMOOR-WORPSWEDE-UNTERWESER E. V. (2007): Satzung für die Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e.V. Osterholz- Scharmbeck.

VERBAND DEUTSCHES REISEMANAGEMENT E. V. (VDR) (2010): VDR- Geschäftsreiseanalyse 2010. Frankfurt.

VERKEHRSVERBUND BREMEN/NIEDERSACHSEN GMBH (VBN) (2010): VBN- Busliniennetzplan Landkreis Osterholz. www.vbn.de. Bremen.

WIKIPEDIA (2010): www.wikipedia.de

65