Ausserrhoder Privatwaldeigentümer Wichtige Rechte und Pflichten

Rechte Forstdienst Der Wald in Ausserrhoden Holznutzung von Informationen für Waldeigentümer im Rahmen einer nachhaltigen Bewirtschaftung. Abteilung Wald und Naturgefahren Kostenlose Beratung Kasernenstrasse 17A | 9102 durch den Forstdienst. Tel 071 353 67 71 | [email protected] | www.ar.ch/wald Oberförster Heinz Nigg Beiträge an bestimmte Massnahmen Tel 071 353 67 70 | [email protected] für Waldpflege im Schutzwald, Jungwaldpflege sowie Forstingenieur Beat Fritsche Tel 071 353 67 73 | [email protected] zugunsten Artenvielfalt und Vernetzung im Rahmen der Forstingenieur Joël Loop Programmvereinbarungen zwischen Bund und Kanton. Tel 071 353 67 72 | [email protected] Sekretariat Manuela Nagel

Ansprechpersonen Gemeindeforstämter Pflichten

Urnäsch Alexander Plaschy Waldfunktionen sicherstellen Werkhof Furt | 9107 Urnäsch | Tel 071 364 15 76 Wälder erhalten, sodass sie die im öffentlichen Interesse [email protected] liegenden Funktionen erfüllen können. Eine Bewirt- Herisau, , Stein Stefan Holenstein Werkhof Furt | 9107 Urnäsch | Tel 071 364 15 76 schaftungspflicht besteht nur im Schutzwald. Mobile 079 608 43 46 | [email protected]

Schönengrund, , Simon Sutter Anzeichnungs- und Bewilligungspflicht Werkhof Furt | 9107 Urnäsch | Tel 071 364 15 76 für Holzschläge durch den zuständigen Förster. Mobile 078 622 64 47 | [email protected]

Teufen, Speicher Thomas Wenk Einhalten der Bewirtschaftungsgrundsätze Werkhof | Friedhofstrasse | 9053 Teufen | Tel 071 333 35 65 gemäss kantonalem Waldgesetz (Art. 16): Bei der Bewirt- [email protected] schaftung des Waldes sind die Standortsverhältnisse zu Manfred Hutter beachten. Die forstlichen Eingriffe sind im Einklang mit Forstamt | Gäbrisstrasse 15 | 9056 Gais | Tel 071 793 14 21 [email protected] der natürlichen Waldentwicklung vorzunehmen. Bühler, , , Wald Michel Kuster Forstamt | Gemeindehaus | 9043 Trogen | Tel 071 343 78 74 [email protected] Gesetzliche Grundlagen: Heiden, Grub, Lutzenberg, , , Gesetz über den Wald (Kantonales Waldgesetz) Hans Beerli Verordnung zum kantonalen Waldgesetz (kantonale Waldverordnung) Wässern | 9410 Heiden | Tel 071 891 10 02 | [email protected]

Amt für Raum und Wald | Abteilung Wald und Natur | Januar 2021 Der Ausserrhoder Wald Der Ausserrhoder Wald Der Ausserrhoder Wald Klein parzelliert und in privater Hand Wüchsig aber unternutzt Vielseitig und lebenswichtig

Rund 7‘700 Hektaren oder 32 Prozent der Ausserrhoder Mit rund 490 Kubikmetern Holz pro Hektare weist der Aus- Über 3‘700 Hektaren des Ausserrhoder Waldes sind Kantonsfläche sind bewaldet. Damit liegt der Waldanteil serrhoder Wald den höchsten Vorrat der Schweiz auf. Jedes Schutzwälder. Sie bewahren Siedlungen und Infrastruk- leicht über dem Schweizer Durchschnitt von 31 Prozent. Jahr wachsen knapp 11 Kubikmeter pro Hektare zu. Im Aus- turen vor Rutschungen, Murgängen, Steinschlag, Über- Der Wald ist stark zerstückelt. Grosse, zusammenhängende serrhoder Wald wachsen damit pro Jahr insgesamt 80‘000 flutungen und Lawinen. Ohne diesen Schutz wären viele Waldgebiete sind selten. Diese Waldverteilung ist Zeugnis Festmeter Holz nach. Davon werden aktuell weniger als drei Gebiete unbewohnbar. Nur ein gesunder, stabiler Wald der traditionellen bäuerlichen Bewirtschaftung und der de- Viertel genutzt. kann diese Schutzfunktion dauerhaft ausüben. Dafür ist zentralen Besiedlung des Kantons. Auch das Waldeigentum eine angepasste Waldpflege notwendig. ist von dieser Besiedlung geprägt.

Der Ausserrhoder Wald ist multifunktional. Neben der Appenzell Ausserrhoden weist mit 74 Prozent schweiz- Holzproduktion bietet er Schutz vor Naturgefahren, weit den höchsten Privatwaldanteil auf. Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie Raum für Erholung und Freizeit.

Gesamtschweizerisch betrachtet gehören nur 27 Prozent der Waldfläche zum Privatwald. Der Ausserrhoder Privat- Durch gezielte Massnahmen zur Aufwertung von Lebens- wald umfasst rund 5‘200 Hektaren, aufgegliedert in über räumen im Wald und am Waldrand wird die Artenvielfalt 7‘000 Kleinparzellen. Das durchschnittliche Privatwaldeigen- erhalten und gefördert. Daneben soll mit der Ausschei- tum beträgt 1.08 Hektaren. Die Öffentlichkeit – Gemeinden dung von Waldreservaten die natürliche Dynamik geför- und Kanton – besitzt lediglich 18 Prozent des Waldes in dert werden. Den Menschen bietet der Ausserrhoder Wald Appenzell Ausserrhoden. Die Betreuung und Beratung der Im Interesse einer nachhaltigen Bewirtschaftung und der Lebensqualität als Ort der Ruhe und Erholung. über 4‘700 privaten Waldeigentümerinnen und –eigentümer Schaffung von stabilen Wäldern sollte die Holznutzung durch den örtlichen Forstdienst ist zeitaufwändig und erfor- im Ausserrhoder Wald gesteigert werden. dert ein hohes persönliches Engagement der Revierförster.

Flächenanteile pro Eigentumsart Alte und einförmig aufgebaute Bestände sind im Ausser- rhoder Wald übervertreten, Jungwaldflächen fehlen weit- Private 67.4 % gehend. Dies ist ein Resultat der Nutzungsgeschichte. Die

Gemeinden 13.2 % Industrialisierung und das damit einhergehende Bevölke- rungswachstum führten im 19. Jahrhundert zum Raubbau Ausserkantonale 7.9 % am Wald. Später wurden die ehemals übernutzten Wälder Korporationen 6.1 % in ihrer Fläche geschützt und flächig aufgeforstet. So ent- Kanton 5.0 % standen mehrheitlich einschichtige Bestände. Sturmereig- Bund 0.4 % nisse haben diesen Trend verstärkt.