Jahres bericht 2012 Zu Transparency Deutschland Transparency International Deutschland e. V. arbeitet deutschlandweit an einer effektiven und nachhaltigen Bekämpfung und Eindämmung der Kor- ruption. Dazu müssen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen- arbeiten und Koalitionen bilden. In Arbeits- und Regionalgruppen werden die Ziele an entscheidende Stellen transportiert, Lösungen erarbeitet und gesellschaftliche wie politische Entwicklungen kritisch begleitet. Vorwort 2

01 Das Jahr im Überblick 4

02 Arbeitsgruppen und Projekte 16

- Politik - Hinweisgeber - Wissenschaft - Bundes- und Landesverwaltung - Strafverfolgung - Politische Bildung - Informationsfreiheit - Gesundheitswesen - Wissenschaftlicher Arbeitskreis - Zentralregister/Vergabewesen - Transparenz in den Medien - Datenschutz und Korruptionsbekämpfung - Integritätspakt - Sport - Wirtschaft - Transparenz in der Zivilgesellschaft - Internationale Vereinbarungen - Nichtstaatliche Entwicklungs- - Kommunen zusammenarbeit - Finanzmarkt - Staatliche Entwicklungszusammenarbeit

03 Aus den Regionalgruppen 34

- Baden-Württemberg - Metropolregion Nürnberg - Rheinland - Berlin/Brandenburg - München - Ruhrgebiet - Bremen - Niedersachsen - Sachsen - Frankfurt/Rhein-Main - Ostwestfalen-Lippe - Thüringen/Sachsen-Anhalt - Hamburg/Schleswig-Holstein

04 Der Nationale Integritätsbericht 44

- Aktivitäten - Finanzen - 84 Forderungen für eine integere Republik

05 Bericht des Beirats 56

06 Medien- und Öffentlichkeitsarbeit 58

07 Finanzen und Mitglieder 60

- Erträge und Aufwand - Mitglieder und Förderer - Einnahmen über 1.000 Euro - Rücklagen - Mitgliederentwicklung im - Korporative Mitglieder - Ergebnis Jahresvergleich - Gewinn- und Verlustrechnung - Bilanz

08 Transparency Deutschland Stiftung 70

09 Organisation 72

- Vorstand - Ethikbeauftragter - Sitzungen - Beirat - Arbeitsgruppenleiter/-innen - Geschäftsstelle - Regionalgruppenleiter/-innen - Bibliothek

Impressum 77 I Transparency Deutschland

vorwort

2012 war für Transparency International Deutsch- Global Witness und MISEREOR in Sachen Trans- land ein ereignisreiches, erfolgreiches Jahr. Es parenz im Rohstoffsektor sowie unsere gemein- begann mit dem spektakulären Rücktritt des same Begleitung des Gesetzgebungsprozesses Bundespräsidenten, bei dem wir im Vorfeld durch für eine verbindliche Transparenzregelung auf unsere Absage der Teilnahme am Neujahrsemp- EU-Ebene. fang eine breite Öffentlichkeit erreichen und un- sere Wächterrolle für Integrität, gegen Korruption Hilfreich war wiederum die Zusammenarbeit in und fragwürdige Formen des Lobbyismus bestä- unserem internationalen Netzwerk. Als Ergebnis tigen konnten. Generell bewies das Jahr 2012 der umfangreichen Arbeiten am Nationalen Inte- unsere gute Positionierung in der Medienland- gritätsbericht verfügen wir über die Liste der »84 schaft. Wir sind für die Journalisten der erste An- Forderungen für eine integere Republik«. Die Ar- sprechpartner, wenn aus Politik, Wirtschaft und beit, für die ich allen, die daran mitgewirkt haben, Zivilgesellschaft Ereignisse bekannt werden, die herzlich danken möchte, hat sich wegen der viel- den Anschein der Vorteilsnahme sowie mangeln- fältigen »Verwertungsmöglichkeiten« gelohnt. Der der Redlichkeit nahelegen. Es ist uns sehr oft ge- europaweit vergleichende Bericht »Geld, Macht, lungen, rasch sprechfähig zu sein und die zumeist Politik: Integrität in Europa« von Transparency In- sehr kurzlebige Aufmerksamkeit der Medien zu ternational hilft uns, über den »eigenen Tellerrand« nutzen, um unsere Anliegen voranzubringen. Die- zu schauen und unsere Forderungen mit Beispie- se rasche Sprechfähigkeit und unser dennoch len »guter Praxis« in anderen europäischen Län- klares Profil verdanken wir der ehrenamtlichen dern zu untermauern. International vergleichende programmatischen Vorarbeit in den Arbeits- und Berichte wie der jährliche Korruptionswahrneh- Regionalgruppen sowie der Koordinierung und mungsindex sowie 2012 vor allem auch der Be- Festlegung von Positionen durch den Vorstand. richt zur »Transparenz der Berichterstattung der 105 größten transnationalen Unternehmen« si- Zahlreiche Arbeitserfolge belegen, dass unsere chern uns wegen ihrer fachlichen Qualität die Auf- Strategie der »Koalition gegen Korruption« auch merksamkeit der Medien und der einschlägigen 2012 fruchtbar war. Der von der Internationalen Fachkreise. Dies sind einige wenige Schlaglichter Handelskammer für Deutschland initiierte Brief auf unsere Arbeit im Jahr 2012. Was sonst noch an die Abgeordneten des Deutschen Bundesta- zu berichten ist, steht in diesem Jahresbericht. ges, in dem sich die Vorstandsvorsitzenden der Ich möchte danken - unseren Kooperationspart- führenden deutschen DAX-Unternehmen für die nern, den Mitstreiterinnen und Mitstreitern im Vor- Ratifizierung der UN-Konvention gegen Korrup- stand, im Führungskreis, den Ehrenamtlichen in tion und für die Verschärfung des Straftatbestan- den Gruppen sowie allen Mitgliedern für ihre Un- des der Abgeordnetenbestechung aussprachen, terstützung und ihr Vertrauen. In den Dank schlie- wurde sicherlich durch die gute Zusammenarbeit ße ich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der mit der Internationalen Handelskammer in Sa- Geschäftsstelle ein. Sie bewältigen effizient und chen Korruptionsprävention befördert. Ein ande- souverän ein eindrucksvolles Pensum. res Beispiel für unsere erfolgreiche Strategie der Bündnispartnerschaft, sind die Pressekonferenz Prof. Dr. Edda Müller mit den Nichtregierungsorganisationen ONE, Vorsitzende

2 Jahresbericht 2012 I

Was ist Korruption? Transparency Deutschland definiert Korruption als Missbrauch von anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil.

3 I Transparency Deutschland

01 Das Jahr im Überblick

Ulrike Löhr, zuständig für die korporativen kommunalen Mitglieder, und Vorstandsmitglied Jochen Bäumel waren in der Kommission ver- JAN treten. 2 17 Re-Akkreditierung als Chapter von Gemeinsame Veranstaltung der Regionalgruppen Transparency International Ruhrgebiet und Ostwestfalen-Lippe mit der IHK Bielefeld Transparency Deutschland wird erneut als Auf der Veranstaltung „Anti-Korruption ist Chef- Chapter und nationale Tochterorganisation sache“ berichtet Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman von Transparency International akkreditiert. Die Baumert über seine Arbeit als Strafverfolger Chapter und Partnerorganisationen weltweit und Dr. Peter von Blomberg, stellvertretender unterziehen sich alle drei Jahre einem Re-Ak- Vorsitzender von Transparency Deutschland, kreditierungsverfahren. nimmt in seinem Vortrag die mittelständische Wirtschaft in den Fokus. Im Februar 2012 wird 11 die erfolgreiche Reihe mit der Informations- Transparency sagt Teilnahme am Neujahrsempfang veranstaltung »Der Kampf gegen Korruption des Bundespräsidenten ab ist Chefsache« an der IHK Nord Westfalen in Mit der Absage zieht Transparency Konsequen- Münster fort gesetzt. zen aus der Affäre um den damaligen Bundes- präsidenten Christian Wulff, die mit der Debat- 18 te um einen umstrittenen Privatkredit begann Gespräch mit Bundesjustizministerin Leutheusser- und mit seinem Rücktritt am 17. Februar 2012 Schnarrenberger endete. Prof. Dr. Edda Müller, Vorsitzende von Im Gespräch mit der Ministerin stehen die Transparency Deutschland, wird zur Absage in Themen UN-Konvention gegen Korruption den »heute«-Nachrichten, im »heute journal«, in (UNCAC), Verständigung in Strafverfahren, der »Tagesschau« und in den »Tagesthemen« legislativer Fußabdruck, Transparenz im Roh- zitiert. stoffsektor und der Nationale Integritätsbericht auf der Agenda. Die Ministerin äußert ihre Un- 16 terstützung für das Anliegen von Transparency, Übergabe des Abschlussberichts der Transparenz- einen legislativen Fußabdruck einzuführen, be- kommission Potsdam tonte aber auch, dass es noch keine Überle- Die Transparenzkommission Potsdam übergibt gungen zur Ausgestaltung gibt. ihren Abschlussbericht dem Oberbürgermeis- ter und dem Vorsitzenden der Stadtverordne- 18 tenversammlung. Die Stadtverordnetenver- Workshop der Arbeitsgruppe Sport und der Arbeits- sammlung der Landeshauptstadt Potsdam gemeinschaft Deutscher Sportämter bilDER: hatte im Juni 2011 die Einsetzung einer Kom- Die Arbeitsgruppe Sport veranstaltet in Frank- Michael Fahrig mission zur Erarbeitung von Transparenzregeln furt am Main gemeinsam mit der Arbeits- Transparency Deutschland in städtischen Unternehmen beschlossen. gemeinschaft Deutscher Sportämter einen

4 Jahresbericht 2012 I

ganztägigen Workshop zu den Themen „Inte- ressenkonflikte“ und „VIP-Tickets“. Vor rund 25 Führungskräften von Sportämtern und kom- munalen Unternehmen aus ganz Deutschland FEB gelingt es, die Hintergründe zu erläutern und aktuelle Anforderungen an den Sport in einen 9 größeren Zusammenhang einzuordnen. Transparency Deutschland begrüßt Vorstoß zur Verbesserung des Hinweisgeberschutzes 19 Die SPD-Bundestagsfraktion legt einen Vorschlag Veröffentlichung des Nationalen zur Verbesserung des Hinweisgeberschutzes vor. Integritätsberichts Im Rahmen des G20-Aktionsplans gegen Korrup- Transparency stellt in der Bundespressekon- tion hat sich Deutschland verpflichtet, bis Ende ferenz in Berlin den Nationalen Integritätsbe- 2012 gesetzliche Regeln zum Schutz von Hin- richt zum Stand der Korruptionsbekämpfung in weisgebern einzuführen. Die Stärkung des Hin- Deutschland vor. Insgesamt wird Deutschland weisgeberschutzes im privaten Sektor ist auch ein gutes bis sehr gutes Zeugnis zur Korrupti- Voraussetzung dafür, dass das Zivilrechtsüberein- onsprävention und –repression ausgestellt. Der kommen des Europarates ratifiziert werden kann. Bericht listet in komprimierter Form 84 Forde- rungen für eine integere Republik auf.

31 › Twitter-Nachricht zur Absage der Teilnahme am Neujahrsempfang Treffen mit hochrangigen Vertretern der Dii GmbH des Bundespräsidenten zum Desertec-Projekt Beim Gespräch wird diskutiert, inwieweit bei Planung und Bau eines Referenzkraftwerks in Marokko im Rahmen des Desertec-Projekts der von Transparency International entwickelte Integritätspakt angewandt werden kann.

Der CEO der Dii GmbH zeigt sich an einer Zusammenarbeit und Kontaktaufnahme zum marokkanischen Transparency-Chapter inter- essiert. Es folgen Gespräche mit der Desertec Stiftung und dem marokkanischen Botschafter in Deutschland. Inzwischen hat sich auch der Chef der marokkanischen Antikorruptionsbe- hörde für eine Anwendung des Integritätspak- tes ausgesprochen.

5 I Transparency Deutschland

21 Pressekonferenz für Integritätsoffensive die Entscheidung der Deutschen Bahn und for- der Politik dert generell ein Ende der Gewährung von Ra- Anlässlich des Rücktritts des damaligen Bun- batten für Journalisten. Zahlreiche Unternehmen, despräsidenten Wulff fordert Transparency von unter anderem Autokonzerne, Mobilfunkunter- den Parteien Konsequenzen und wirbt für eine nehmen und Fluggesellschaften, bieten weiterhin „Integritätsoffensive der Politik“. Prof. Dr. Edda Journalistenrabatte an. Müller betont, Integrität müsse in Politik, Wirt- schaft und Gesellschaft verankert sein. Dazu ge- 8 hören weitgehende Regelungen für Sponsoring Prof. Dr. Edda Müller bei BMVBS-Veranstaltung zur von Parteien und Verwaltung, Transparenz- und Korruptionsprävention „Gemeinsam gegen Korruption“ Verhaltensregeln für Abgeordnete und eine Re- Der Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadt- gulierung des Lobbyismus. entwicklung (BMVBS) lädt zur Veranstaltung „Verwaltung und Wirtschaft gemeinsam gegen Korruption“ ein. Prof. Dr. Edda Müller referiert zum Thema „Koalition gegen Korruption – Zu- sammenarbeit von Wirtschaft und Verwaltung MRZ aus Sicht von Transparency International“. 22 2-4 Treffen des Beirats von Transparency Deutschland Führungskreistreffen in Erfurt Der Beirat kommt zu seinem ersten von zwei Das jährliche Strategietreffen des Führungskreises Treffen in Berlin zusammen. Im Mittelpunkt ste- von Transparency Deutschland findet im Augusti- hen die Initiative Transparente Zivilgesellschaft nerkloster zu Erfurt statt. Der Führungskreis zählt und der Nationale Integritätsbericht. Der Beirat aktuell über fünfzig Mitglieder: Vorstandsmitglieder, von Transparency Deutschland hat derzeit 17 die Leitenden der Arbeits- und Regionalgruppen Mitglieder. Vorsitzende ist seit September 2011 sowie Einzelzuständige. Debattiert wird insbeson- Barbara Stolterfoht, Ministerin a. D. und ehema- dere über die Chancen und Grenzen von Trans- lige Vorsitzende des Deutschen Paritätischen parenz sowie über die Öffnung des Vereins in den Wohlfahrtsverbandes. Der Beirat soll den Dritten digitalen Raum. Sektor, unter anderem Universitäten, Gewerk- schaften und Medien repräsentieren. 7 Transparency fordert Ende der Journalistenrabatte 28 Die Deutsche Bahn entscheidet, die Journalis- Pressekonferenz zu Transparenz tenrabatte zum 15. April 2012 abzuschaffen. Bis im Rohstoffsektor dahin konnten Journalisten die Bahncard mit 50 Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz kritisie- Prozent Rabatt erwerben. Transparency begrüßt ren Transparency Deutschland sowie die Organi- sationen ONE, Global Witness und MISEREOR, dass die Bundesregierung die EU-Pläne für ver- › Führungskreistreffen in Erfurt bindliche Transparenzstandards im Rohstoffsek- tor weiterhin blockiert. Die Europäische Kommis- sion hat 2011 zwei Richtlinien in den legislativen Prozess zur Berichterstattung von Unternehmen in Europa eingebracht. Um die negativen Aus- wirkungen der Rohstoffausbeutung zu mindern, sollen diese Zahlungen an Regierungen rohstoff- reicher Länder projektbezogen offenlegen.

28 Anhörung zum Thema „Korruption im Gesundheits- wesen“ im Gesundheitsausschuss Transparency Deutschland, MEZIS - Mein Essen zahl ich selbst - Initiative unbestechlicher Ärztin- nen und Ärzte, der Verein Demokratischer Ärz- tinnen und Ärzte und der Verein Demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten reichen eine gemeinsame Stellungnahme ein. Die vier Organisationen unterstützen den Antrag „Kor-

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ruption im Gesundheitswesen wirksam bekämp- fen“ der SPD-Fraktion, kritisieren jedoch, dass er nur einen Teilbereich des gesamten Korruptions- spektrums abdeckt. APR

19 Veranstaltung der Regionalgruppe Berlin/Brandenburg für Ombudspersonen in Berlin und Brandenburg Dr. Astrid Wokalek, Leiterin der Regionalgruppe Berlin/Brandenburg von Transparency Deutsch- land, lädt Ombudspersonen aus der Region zu einem Erfahrungsaustausch ein. Wichtige The- › pressekonferenz zur rohstofftransparenz men sind der Umgang mit Interessenkonflikten von links: Dr. christian huMborg; tobias kahler, Direktor one DeutschlanD; prof. Dr. eDDa Müller und Hinweisgeberschutz. Die Teilnehmenden zei- gen sich sehr an einer Fortsetzung interessiert.

24 3. Tätigkeitsbericht zur Informationsfreiheit erscheint Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) Peter Schaar legt seinen 3. Tätigkeitsbericht zur Informationsfrei- heit für die Jahre 2010 und 2011 vor. Laut Schaar machen immer mehr Menschen von ihrem Recht auf Zugang zu Informationen öffentlicher Stellen Gebrauch. Im vergangenen Jahr wurden 3.280 Anträge auf Informationszugang und damit 110 Prozent mehr als im Vorjahr gestellt.

25 Dr. Peter von Blomberg bei Paneldiskussion zum Thema Auslandsbestechung Das Bundesministerium für Wirtschaft und Tech- nologie (BMWI) veranstaltet eine ganztägige In- formationsveranstaltung zum Thema „Korruption vermeiden - Auslandsbestechung und Haftungsri- siken für mittelständische Unternehmen“. Dr. Peter von Blomberg nimmt an einer Podiumsdiskussion zum Verbot der Auslandsbestechung teil. MAI

7 Die Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ) feiert ihren 300. Unterzeichner Die ITZ feiert ihren 300sten Unterzeichner: Die Ambulante sozialpädagogische Erziehungshilfe e.V. hat sich mit der Unterzeichnung verpflichtet,

7 I Transparency Deutschland

zehn grundlegende Informationen in einem ein- gabe erhalten Mitglieder und Förderer von Trans- heitlichen Format zu veröffentlichen. Dazu zäh- parency erstmalig eine gedruckte und grafisch len unter anderem die Satzung, die Namen der neugestaltete Fassung des Scheinwerfers. Inte- wesentlichen Entscheidungsträger sowie Anga- ressierte können den Scheinwerfer in elektroni- ben über Mittelherkunft, Mittelverwendung und scher Version auf der Webseite abonnieren. Personalstruktur. Zu den Unterzeichnern der Ini- tiative gehören große Verbände und NGOs aber 4 auch kleine lokale Initiativen. 2.000 Follower bei Twitter Mittlerweile folgen Transparency 2.000 Personen 15 bei Twitter. Zum Jahresende 2012 sind es bereits Veranstaltung der Regionalgruppe München mit 2.780 Follower und 1.107 Tweets. Folgen Sie Dr. Wilhelm Schlötterer uns bei Twitter unter @transparency_de! Die Regionalgruppe München lädt gemeinsam mit der Vereinigung Demokratischer Juristinnen 5 und Juristen sowie der Initiative Bayerischer Europäischer Integritätsbericht wird veröffentlicht Strafverteidigerinnen und Strafverteidiger zu einer Transparency International stellt den Europäi- Lesung mit Dr. Wilhelm Schlötterer, Ministerialrat schen Integritätsbericht in Brüssel vor. Der Be- a. D., ein. Dr. Wilhelm Schlötterer liest aus sei- richt basiert auf 25 nationalen Berichten, die zen- nem Buch „Macht und Machtmissbrauch: Franz trale öffentliche und private Institutionen auf ihre Josef Strauß und seine Nachfolger. Aufzeichnun- Maßnahmen zur Korruptionsvermeidung und gen eines Ministerialbeamten“. Die Veranstalter -bekämpfung untersuchen. Die Analyse zeigt, dürfen sich über mehr als 200 Gäste freuen. dass in allen Ländern Regelungslücken und Um- setzungsdefizite bestehen. Auch Deutschland 22 kann von anderen Ländern lernen. Treffen der korporativen Mitglieder in München Das Forum der korporativen Mitglieder ist dies- 11 mal bei MAN SE in München zu Gast. Das Forum Transparency gewinnt Prozess zu Informationszugang hat sich als eine Plattform für die Unternehmen, zu Anwendungsbeobachtungen die korporative Mitglieder bei Transparency sind, Das Verwaltungsgericht Berlin gibt der Klage von zum Austausch hinsichtlich ihrer Antikorruptions- Transparency Deutschland zu den bei der Kas- maßnahmen etabliert. Es werden unter anderem senärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gesam- der Nationale Integritätsbericht und die RESIST- melten Anwendungsbeobachtungen statt. Auf Broschüre vorgestellt. die mündliche Verhandlung am 1. Juni 2012 hin, wird der Anspruch auf Zugang zu den Informati- 29 onen bestätigt. Die KBV hat sich vergeblich auf Konstituierende Sitzung der das Vorliegen von Betriebs- und Geschäftsge- Arbeitsgruppe Wissenschaft heimnissen und einen unverhältnismäßigen Ver- Auf der Tagesordnung stehen Themen wie Kor- waltungsaufwand berufen. ruption im Promotionsprozess und im Bereich Drittmittel, Transparenz bei der Vergabe von For- 13 schungsmitteln und Lehrmittelsponsoring sowie Veranstaltung „Integrität und Korruptionsbekämp- Hochschulfinanzierung durch Unternehmen. Ne- fung“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zu- ben Mitgliedern von Transparency nehmen auch sammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Wissenschaftler und Studierendenvertreter an Bei der Konferenz „Transparenz. Integrität. Ent- der Sitzung teil. wicklung. Das Antikorruptionskonzept der Deut- schen Entwicklungspolitik“ im BMZ in Berlin diskutiert Prof. Dr. Edda Müller mit dem Staats- sekretär Hans-Jürgen Beerfeltz über das Anti- korruptionskonzept des BMZ. Sie lobt den Mut, JUN ehrgeizige Ziele, Prinzipien und Programme zu formulieren und sich daran messen zu lassen. Die Transparency-Arbeitsgruppe Staatliche Entwick- 1 lungszusammenarbeit war am Konsultationsver- Die erste gedruckte Ausgabe des fahren zum Konzept beteiligt. Scheinwerfers erscheint Pünktlich zum Start der Fußball-Europameister- 16 schaft und wenige Wochen vor Olympia widmet Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main sich die 55. Ausgabe des Scheinwerfers dem Die Mitgliedergliederversammlung von Transpa- Thema „Sport und Korruption“. Mit dieser Aus- rency Deutschland findet in Frankfurt am Main

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statt. Zum Auftakt findet eine Podiumsdiskussion ein Sonderverfahren gegen Deutschland einge- zu Chancen und Grenzen der Transparenz mit leitet, in dessen Rahmen bis zum 30. Juni ein- dem Blogger und Publizisten Michael Seemann Fortschrittsbericht vorgelegt werden sollte. Am und Thilo Weichert, Datenschutzbeauftragter 27. Juni beriet der Innenausschuss erstmals über des Landes Schleswig-Holstein, statt. Im Mittel- den Umsetzungsbericht - drei Tage vor Ablauf punkt steht, welche Herausforderungen sich für der Frist für den Fortschrittsbericht. eine politische Kultur stellen, die sich zwischen einer gläsernen Gesellschaft (Post-Privacy) und Geheimniskrämerei (Arkanum) bewegt.

17 - 19 ECA-Treffen in Berlin JUL Am Treffen der europäischen und zentralasiati- schen Chapter (ECA) von Transparency Internati- 6 onal nehmen 111 Teilnehmende aus 46 Ländern Workshop zu „Good Governance“ für Mitglieds- teil. Diskutiert werden unter anderem Ansätze verbände des Deutschen Olympischen Sport- zur Stärkung des Freiwilligenengagements, die bundes Strategie 2015 und die neue Methodologie des Die Arbeitsgruppe Sport führt gemeinsam mit der Korruptionswahrnehmungsindex. Führungsakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Frankfurt am Main einen 22 Workshop zu „Good Governance“ für die Mit- Transparency fordert, dass Korruption von gliedsverbände mit besonderer Aufgabenstellung Kassenärzten strafbar wird des DOSB durch. Dabei werden die Entwicklung Der Bundesgerichtshof (BGH) urteilt, dass kor- der Thematik dargestellt und die wesentlichen An- ruptives Verhalten von Kassenärzten und Mit- forderungen an Verbände erläutert. arbeitern von Pharmaunternehmen nach dem geltenden Strafrecht nicht strafbar ist. Laut 10 BGH-Urteil können Kassenärzte aktuell weder Veröffentlichung der Transparenz-Rangliste als Amtsträger noch als Beauftragte der Kran- der 105 größten multinationalen Unternehmen kenkassen angesehen werden. Transparency Erstmals veröffentlicht Transparency International fordert, Kassenärzte per Gesetz als Amtsträger eine Transparenz-Rangliste der 105 größten bör- anzuerkennen, da sie über den Mitteleinsatz der sennotierten multinationalen Unternehmen. Die Kassen entscheiden. Bewertung basiert auf öffentlich zugänglichen In- formationen der Unternehmen. Transparenz wird 25 dabei als wichtige Voraussetzung einer erfolg- Anhörung zu Open Government im Unterausschuss reichen Antikorruptionspolitik von Unternehmen Neue Medien des Deutschen Bundestags angesehen. Beim öffentlichen Gespräch mit Sachverstän- digen zum Thema „Entwicklung und Stand von Open Data Projekten“ wird Transparency durch › sichtung Der Materialien zu anwenDungsbeobachtungen den Geschäftsführer Dr. Christian Humborg ver- von links: Dr. angela spelsberg; Dr. wolfgang woDarg treten. Es sind zudem der Beauftragte für Infor- mations- und Kommunikationstechnik der Bay- erischen Staatsregierung, die Open Knowledge Foundation Deutschland e.V., der Landesbeauf- tragte für den Datenschutz und für das Recht auf Akteneinsicht Brandenburg und Wikimedia Deutschland vertreten.

30 Deutschland lässt Frist zur Umsetzung der Empfehlungen der Staatengruppe des Europarates (GRECO) verstreichen In dem im April vorgelegten GRECO-Umset- zungsbericht wurde festgestellt, dass eine Rei- he von Empfehlungen nicht oder nur teilweise umgesetzt wurden. Die Empfehlungen beziehen sich auf die Verschärfung des Strafrechts und die Parteienfinanzierung. GRECO hatte daher

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18 formationsfreiheitsgesetzen zu stellen. FragDen- 3. Veranstaltung der Regionalgruppe Niedersachsen für Staat.de wurde im August 2011 für die Bun- Antikorruptionsbeauftragte desebene freigeschaltet. Die Bilanz nach einem Beim Erfahrungsaustausch für die Antikorrupti- Jahr ist positiv: Im ersten Jahr wurden insgesamt onsbeauftragten in Niedersachsen referiert Wolf- 2.259 Anfragen gestellt. Bisher waren Anfragen gang Lindner, Leiter der Zentralstelle Korruption nur auf Bundesebene und in Nordrhein-Westfalen vom Landeskriminalamt Niedersachsen, zum möglich, wo das Portal bereits im April 2012 an Einsatz von Hinweisgebern. Regionalgruppenmit- den Start ging. glied Denny Müller spricht über die Zusammen- arbeit zwischen Strafverfolgung und Kommunen und Claudia Simon vom Niedersächsischen Jus- tizministerium hält einen Vortrag zur UNCAC. SEP

2 - 6 AUG September: People Engagement Workshop in Bangladesch Beim Workshop „Tools and Tactics for People 8 Engagement“, den das Internationale Sekreta- Führende Wirtschaftsvertreter fordern Neuregelung des riat mit dem Chapter in Bangladesch veranstal- Straftatbestandes der Abgeordnetenbestechung tet, werden Erfahrungen in der Freiwilligenarbeit Mit einem Schreiben fordern über dreißig Vor- ausgetauscht und neue Ansätze zur Förderung standsvorsitzende deutscher Großunternehmen des ehrenamtlichen Engagements entwickelt. Im unter dem Dach der ICC Deutschland die Neure- Rahmen des Civic Engagement Programms von gelung des Straftatbestandes der Abgeordneten- Transparency Bangladesch engagieren sich über bestechung und die Ratifizierung der UNCAC. Die 5.000 Freiwillige im Kampf gegen Korruption. Nicht-Ratifizierung schade den Unternehmen auf internationalem Parkett, zum Beispiel bei Verhand- 6 lungen um Antikorruptionsklauseln im Ausland. Transparency-Bericht zeigt Spitze des Eisbergs bei der Auslandsbestechung 22 Der Bericht „Exporting Corruption“ zum Stand Bürgerportal „FragDenStaat.de“ startet in Berlin der Strafverfolgung der Auslandsbestechung und Brandenburg von Amtsträgern im Geschäftsverkehr in OECD- Das Bürgerportal „FragDenStaat.de“ startet in Ländern wird veröffentlicht. Er zeigt, dass es in- Berlin und Brandenburg. Das unabhängige Por- ternational keine signifikanten Fortschritte bei der tal ermöglicht es Bürgern, Anfragen nach den In- Verfolgung der Auslandsbestechung gibt. Die Si- tuation in Deutschland wird als positiv bewertet. Allerdings wird bemängelt, dass Deutschland › schilDer Der aktion „transparente nebeneinkünfte“ nach wie vor die UNCAC nicht ratifiziert hat und Mit caMpact unD lobbycontrol dass es keine strafrechtliche Verantwortlichkeit juristischer Personen gibt.

6 Veranstaltung der Arbeitsgruppe Gesundheit mit Charité und der Berliner Ärztekammer Transparency Deutschland lädt gemeinsam mit der Charité Universitätsmedizin Berlin und der Ärztekammer Berlin zur Vortragsveranstaltung „Tamiflu - does evidence matter?“ mit Dr. Peter Doshi von der John Hopkins Universität in Bal- timore ein. Im Februar hatte Transparency die Forderung der Cochrane Collaboration nach Of- fenlegung der Tamiflu-Studiendaten unterstützt.

8 Einführungsseminar in Berlin Das Einführungsseminar der Regionalgruppe Berlin/Brandenburg stößt auf positive Resonanz.

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Beim Seminar erfahren sowohl Mitglieder als auch Nicht-Mitglieder mehr über das komplexe Phänomen der Korruption sowie über Mittel und Wege der Prävention und Bekämpfung. Außer- dem werden Möglichkeiten des aktiven Engage- ments bei Transparency Deutschland aufgezeigt. Der Verein freut sich 2012 über ein weiterhin sta- biles Mitgliederwachstum.

8 Treffen der Monitore der Integritätspakte in Berlin Der Integritätspakt ist ein von Transparency In- ternational entwickeltes Instrument, mit dem sich vor allem bei größeren Bauvorhaben der Auftraggeber und alle Anbieter zur korruptions- freien Durchführung und größtmöglicher Trans- parenz verpflichten. Er wird in Deutschland bei vier Projekten angewandt und jeweils von einem › einführungsseMinar in berlin unabhängigen Monitor begleitet. Diese vier Mo- nitore treffen sich regelmäßig zum Erfahrungs- austausch.

18 Unternehmen, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft OKT rufen zur Ratifizierung der UN-Konvention gegen Kor- ruption auf Auf Antrag der Vertreterin von Transparency 2 Deutschland fordert das Nationale CSR-Forum Veranstaltung „Geld, Macht, Politik. Integrität in in einem Schreiben an den Bundestagspräsi- Europa“ mit Transparency Norwegen, Slowakei denten wirksame Regelungen gegen Abgeord- und Lettland netenbestechung, um den Weg für die Ratifizie- Gemeinsam mit der Europäischen Akademie rung der UNCAC frei zu machen. Das Nationale Berlin lädt Transparency zur Veranstaltung „Geld, CSR-Forum berät seit Januar 2009 die Bundes- Politik, Macht - Integrität in Europa“ in Berlin ein. regierung zu Fragen gesellschaftlicher Unter- Der Fokus liegt auf dem gemeinsamen Lernen aus nehmensverantwortung und begleitet diese bei dem im Juni veröffentlichten Europäischen Integri- der Umsetzung des Aktionsplans CSR der Bun- tätsbericht. Im Austausch mit Transparency-Ver- desregierung. Es setzt sich aus Vertreterinnen tretern aus Norwegen, der Slowakei und Lettland und Vertretern von Wirtschaft, Gewerkschaften werden die „guten Beispiele“ genauer beleuchtet und Zivilgesellschaft zusammen. Transparency und ihre Chancen und Grenzen diskutiert. Deutschland ist ebenfalls vertreten. 2 19 Die neue Webseite von Transparency Deutschland Entscheidung des Rechtsausschusses im geht online EU-Parlament für höhere Transparenzstandards im Neben einem erfrischenderen Erscheinungsbild Rohstoffsektor sind nun über die neue Struktur Informationen Die Abstimmung über die Vorschläge der EU- leichter auffindbar. Besuchen Sie unsere Web- Kommission für hohe Transparenzstandards im seite unter www.transparency.de. Rohstoffsektor im federführenden Rechtsaus- schuss des EU-Parlaments fällt positiv aus: Es 6 wird für eine projekt- und länderbezogene Veröf- Prof. Dr. Edda Müller bei den fentlichung von Zahlungsströmen, einen Schwel- 15. Hannah-Arendt-Tagen lenwert von 80.000 Euro und die Ausweitung des Unter dem Titel „Vom Hund und vom Schwanz Geltungsbereichs gestimmt. Der Vorschlag der - Zum Verhältnis von Exekutive und Legislative“ EU-Kommission, den Forstwirtschaftssektor auf- finden in Hannover die 15. Hannah-Arendt-Tage zunehmen, wurde erweitert. So soll eine länder- statt. Prof. Dr. Edda Müller hält einen Vortrag zum bezogene Veröffentlichungspflicht auch für den Thema „Exekutive und Legislative - an der Leine Bau-, Banken- und Telekommunikationssektor mächtiger Interessen?“, der im Veranstaltungs- gelten. archiv unter www.transparency.de zu finden ist.

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18 Prof. Dr. Edda Müller trifft Kardinal Reinhard Marx Im Gedankenaustausch zeigt sich der Kardinal und Erzbischof von München und Freising Reinhard Marx sehr interessiert an Transparency-The- men, wie der Ratifizierung der UNCAC und Rohstofftransparenz. Er hatte sich zuvor selbst in seiner Veröffentlichung „Das Kapital: Ein Plä- doyer für den Menschen“ mit dem Problem der Korruption auseinandergesetzt.

25 Rechtstellungskommission tagt über Verschärfung der Regelungen zu Nebentätigkeiten von Abgeordneten Die Mehrheit der Rechtsstellungskommission des Bundestages vereinbart, das aktuelle Drei-Stufen- Modell zur Offenlegung von Nebeneinkünften von Abgeordneten auf zehn Stufen zu erweitern. Ge- › internationale veranstaltung zuM europäischen integritätsbericht meinsam mit Lobby Control und Campact hatte von links: ricarDa bauch; inese voika, vorsitzenDe transparency international lettlanD Transparency den Druck zur Verschärfung der Regelungen erhöht. Schließlich wurde die Umset- zung des neuen Modells von den Koalitionsfrak- 6 tionen jedoch auf die Zeit nach der Bundestags- Transparenzgesetz Hamburg tritt in Kraft wahl verschoben. Transparency kritisiert dieses In Hamburg wurde durch die Bürgerschaft im Juni Vorgehen als „seltsames Parlamentsverständnis“. 2012 das erste Transparenzgesetz in Deutschland verabschiedet. Es kehrt die Handlungspflichten 25 zwischen Verwaltung und Bürgern um: Informa- „Runder Tisch: Gesetzliche Complianceanforderun- tionen sollen künftig von der Verwaltung aktiv ver- gen?“ der Arbeitsgruppe Wirtschaft öffentlicht und elektronisch zur Verfügung gestellt Mitglieder der Arbeitsgruppe Wirtschaft und ex- werden. Die gilt zum Beispiel für Verträge der Da- terne Experten treffen sich zu einem offenen Mei- seinsvorsorge und alle von der Verwaltung in Auf- nungsaustausch. Diskutiert wird die wirtschafts- trag gegebenen Gutachten und Studien. Es wird bezogene Forderung, die aus dem Nationalen zum „Benchmark“ für künftige Transparenz- und Integritätsbericht resultiert: Der Gesetzgeber hat Informationsfreiheitsgesetze. Mindeststandards für den Aufbau von Compli- ancemanagementsystemen vorzugeben, die allen 12 Rechtsformen der Wirtschaft angepasst sind. Tagung „Korruptionsbekämpfung und Korruptionsfor- schung in Deutschland, Österreich und der Schweiz“ 26 Unter dem Titel „Korruptionsbekämpfung und Kor- Transparency twittert zum 1.000 Mal ruptionsforschung in Deutschland, Österreich und #Ecclestone nach München? Formel-1-Chef will der Schweiz“ veranstalten der Wissenschaftliche bei der Staatsanwaltschaft aussagen. Arbeitskreis von Transparency Deutschland, Trans- #Schmiergeld #BayernLB parency Österreich und Transparency Schweiz in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung eine wissenschaftliche Fachtagung. Es wird die Situati- on hinsichtlich der Korruptionsbekämpfung in den deutschsprachigen Ländern unter Berücksichti- NOV gung der Nationalen Integritätsberichte verglei- chend diskutiert. 4 - 10 12 - 14 Annual Membership Meeting (AMM) und International Jahrestreffen der Scheinwerfer-Redaktion Anti-Corruption Conference (IACC) in Brasilien Die Redaktion des Scheinwerfers trifft sich in Ko- Bei der internationalen Mitgliederversammlung chel am See, um die Planung der kommenden werden in der brasilianischen Hauptstadt Brasília Ausgabe und die Jahresplanung für das kom- eine Reihe von Resolutionen verabschiedet: Unter mende Jahr zu besprechen. Weiterhin stehen anderem eine Resolution zur Lage der Zivilgesell- eine Schreibwerkstatt und die Erarbeitung eines schaft in Russland und eine Resolution zu Roh- Leitfadens für Autoren auf dem Programm. stofftransparenz. Im Anschluss an die AMM findet

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die zweijährliche Internationale Antikorruptions- 17 - 18 konferenz (IACC) statt. Aktiventraining in Berlin Das Aktiventraining bietet Mitgliedern der Arbeits- 6 und Regionalgruppen die Möglichkeit, über den Konstituierendes Treffen der Regionalgruppe Tellerrand zu schauen. Diesmal wird zunächst die Metropolregion Nürnberg Tauglichkeit des Nationalen Integritätsberichts als Im November 2012 treffen sich Transparency- Nachschlagewerk erprobt. Mit Finn Heinrich, For- Mitglieder und Interessierte erstmalig in Nürn- schungsdirektor von Transparency International, berg. Schwerpunkt des Treffens ist das Thema folgt eine kontroverse Diskussion über Stärken „Strafverfolgung und Korruption“. Die Regional- und Grenzen der Instrumente zur Messung von gruppe plant Vortragsveranstaltungen mit Dis- Korruption. Vorstandsmitglied Jochen Bäumel kussionen im zeitlichen Abstand von etwa zwei setzt abschließend die aktuellen Debatten über Monaten. Kommissarische Leiterin der Gruppe Nebeneinkünfte, Parteienfinanzierung und Abge- ist Marion Nobbe, die sich über weitere Mitstrei- ordnetenbestechung in Relation zueinander. terinnen und Mitstreiter freut. 20 7 TI EU wird als „NGO of the Year“ ausgezeichnet Veranstaltung zur Risikoanalyse in der Verwaltung Das Brüsseler Büro von Transparency International Die Arbeitsgruppe Bundes- und Landesverwal- (TI-EU) wird als „Nichregierungsorganisation des tung lädt gemeinsam mit der dbb akademie dazu Jahres“ ausgezeichnet. Anlässlich der Verleihung ein, in Berlin mit Expertinnen und Experten von unterstreicht Jana Mittermaier, Leiterin des Brüs- Bundes-, Landes- und Kommunalebene darüber seler Büros, die Notwendigkeit eines transparen- zu diskutieren, welche Herausforderungen sich teren Lobbyismus in Brüssel. Der Preis wird vom an Gesetz und Praxis für eine flächendeckende European Public Affairs Award vergeben. Risikoanalyse korruptionsgefährdeter Stellen er- geben. Die Veranstaltung befruchtet den Erfah- 27 rungsaustausch und die Vernetzung der Teilneh- Prof. Dr. Edda Müller bei Podiumsdiskussion „Die (Un-) menden. Kultur des Lobbyismus“ in Frankfurt am Main Bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Rei- 9 he zur Finanzwirtschaft der Heinrich-Böll-Stiftung Bundestagspräsident Lammert legt Vorschlag zur Ver- zum Thema „Die (Un-)Kultur des Lobbyismus. Re- schärfung der Abgeordnetenbestechung vor gulierung der Finanzwirtschaft zwischen Gemein- Bundestagspräsident Lammert legt mit einem wohl und Partikularinteressen“ diskutieren Prof. Schreiben an die Parlamentarischen Geschäfts- Dr. Edda Müller und Dr. Michael Kemmer, Haupt- führer der Bundestagsfraktionen ein eigenes geschäftsführer des Bankenverbandes, über Ge- Positionspapier zur Verschärfung des Straftat- fahren und Chancen von Lobbyismus. bestandes der Abgeordnetenbestechung vor. Transparency hatte bereits im März 2012 die

Regierungsfraktionen zur Gemeinsamkeit mit › DreilänDertagung in kooperation Mit Der frieDrich-ebert-stiftung in berlin der Opposition bei der Gesetzesverschärfung von links: Dr. sebastian wolf, transparency DeutschlanD; DR. Matthias korte, bunDesJustizMinis- zur Abgeordnetenbestechung aufgerufen. Im teriuM; Matthias kreutner, international anti-corruption agency Oktober vertrat Dr. Sebastian Wolf, Co-Koor- dinator des Wissenschaftlichen Arbeitskreises von Transparency Deutschland, den Verein bei einer Sachverständigenanhörung des Rechtsau- schusses des Bundestags.

15 Beschluss der Länder-Justizminister zur Abgeordnetenbestechung Auf ihrer Sitzung beschließt die Konferenz der Länder-Justizminister, den aufzufor- dern, den Straftatbestand der Abgeordnetenbe- stechung zu verschärfen. Das Land Nordrhein- Westfalen wird gebeten, einen Gesetzesentwurf zu erarbeiten, der alle strafwürdigen Verhaltens- weisen von und gegenüber Abgeordneten im Bereich der Vorteilsnahme und Vorteilsgewäh- rung wirksam erfasst.

13 I Transparency Deutschland

28 Pressekonferenz zur Vorstellung des GRI-Berichts Mit einer Pressekonferenz stellt Transparency eine Studie vor, die die Nachhaltigkeitsberichte von 21 Großunternehmen aus Deutschland anhand der Anforderungen der GRI-Richtlinien im Bereich An- tikorruption und Politik analysiert. Es wird bemän- gelt, dass die Nachhaltigkeitsberichte deutscher Unternehmen hier nicht halten, was sie verspre- chen.

29 - 02 (Dez.) 3. Workshop zum EU-Projekt „Good Governance in Grassroots Sports“ in Zypern Transparency Deutschland bringt sich als Partner des EU-finanzierten Projektes intensiv in die Dis- kussion darüber ein, wie Transparenz und Integri- tät in Sportvereinen gestärkt werden können. An › vorstellung Des gri-berichts in berlin dem Projekt beteiligen sich Vertreter von Sport- von links: prof. Dr. eDDa Müller; Dr. ManfreD zur nieDen, stuDienleiter vereinen, Transparency Deutschland, Kommunen sowie Wissenschaft aus verschiedenen europäi- schen Ländern. DEZ

5 5. Konferenz zur Strafverfolgung der Korruption Die gemeinsame Veranstaltung mit der Friedrich- Ebert-Stiftung nimmt in diesem Jahr die Diskussi- on um die Einführung eines Unternehmensstraf- rechts und die internationale Zusammenarbeit von Strafverfolgungsbehörden in der Korruptions- bekämpfung in den Blick. In ihrer Eröffnungsre- de mahnt Prof. Dr. Edda Müller an, dass bei den

› 5. konferenz zur strafverfolgung Der korruption Berufsgruppen der Abgeordneten und niederge- von links: prof. Dr. eDDa Müller; thoMas kexel, lanDesJustizMinisteriuM norDrhein-westfalen; lassenen Ärzten gesetzgeberischer Handlungs- thoMas kutschaty, lanDesJustizMinister norDrhein-westfalen bedarf hinsichtlich der Strafverfolgung von Kor- ruption bestehe. Fast 300 Personen nehmen an der Veranstaltung teil.

5 Veröffentlichung des Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) Von großem Medieninteresse begleitet stellt Transparency Deutschland den CPI 2012 in der Bundespressekonferenz in Berlin vor. Es wurden 176 Länder nach der im öffentlichen Sektor wahr- genommenen Korruption bewertet. Deutschland nimmt Rang 13 ein (Vorjahr Platz 14) und verharrt damit im Umfeld vergleichbarer Länder weiter im Mittelfeld. Für eine bessere Platzierung Deutsch- lands steht das Ausbleiben wichtiger Reformen bei der Abgeordnetenbestechung und der Trans- parenz der Nebeneinkünfte von Abgeordneten im Weg.

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6 Transparency International unter Top-Suchanfragen Transparenzbegriff und die Forderungen von Am Tag nach der Veröffentlichung des Korrupti- Transparency im politischen Bereich thematisiert. onswahrnehmungsindex (CPI) ist Transparency Im Anschluss diskutiert sie mit Vertreterinnen und International auf dem 2. Platz der Google-Such- Vertretern aus der Politikberatung, Unternehmen begriffe, deren Häufigkeit am 6. Dezember in und dem Ministerialbereich über das Zusammen- Deutschland am schnellsten gewachsen ist. An- wirken von Interessenvertretern und der Politik. geführt wird die Liste vom „Nikolaus“ auf Platz 1, während „“ sich mit dem dritten 19 Platz begnügen muss. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin fordert Einführung eines Unternehmensstrafrechts 10 Transparency begrüßt die Forderung Jürgen Trit- Veranstaltung „Transparenz im Rohstoffsektor“ tins nach der Einführung eines Unternehmens- der Regionalgruppe Bremen anlässlich des strafrechts als Konsequenz aus den Vorwürfen Internationalen Antikorruptionstages gegen die Deutsche Bank. EU und OECD fordern Anlässlich des Internationalen Antikorruptions- seit langem die Einführung eines Unternehmens- tages lädt die Regionalgruppe Bremen zur Ver- strafrechts in Deutschland. Auch Nordrhein-West- anstaltung „Transparenz im Rohstoffsektor“ ein. falens Justizminister Thomas Kutschaty hatte sich Expertinnen und Experten diskutieren sowohl die in den Monaten zuvor für die Einführung eines Un- Frage, warum Rohstoffreichtum für viele Länder ternehmensstrafrechts ausgesprochen. zum Ressourcenfluch wird, als auch mögliche Lösungsansätze. Prof. Dr. Edda Müller referiert einleitend zu Intransparenz und Korruption im Rohstoffsektor.

12 Politikspionage wirft Schlaglicht auf Apothekerlobby › pressekonferenz zuM korruptionswahrnehMungsinDex in Der bunDespressekonferenz Es wird bekannt, dass das Bundesgesundheits- ministerium Opfer von Politikspionage geworden sein soll. Die Apothekerlobby verfügte offensicht- lich jahrelang über exzellente interne Informatio- nen aus dem Politikbetrieb. Transparency betont in diesem Zusammenhang das Missverhältnis zwischen der Zurückhaltung der deutschen Be- hörden in Sachen Informationsfreiheit und den mangelnden Schutzmechanismen für geheimhal- tungsbedürftige Dokumente.

13 Prof. Dr. Edda Müller bei Veranstaltung „Transparenz und Politik“ der Landesvertretung Baden-Württemberg Auf Einladung des Ministers für Bundesrat, Europa und Internationale Angelegenheiten des Landes Baden-Württemberg, Peter Friedrich, hält Prof. Dr. Edda Müller ein Impulsreferat, in dem sie den

15 I Transparency Deutschland

02 ARBEITSGRUPPEN UND PROJEKTE

Politik

POLITIK: Die Aktivitäten der Arbeitsgruppe wurden in der UN-Konvention gegen Korruption und den Dr. Michael KoSS dem Aufruf zu einer Integritätsoffensive in der Nebentätigkeiten von Abgeordneten. Hier wur- Politik gebündelt, den Transparency Deutsch- de versucht, das Momentum aufzunehmen, land im Februar startete. dass sich aus dem Aufruf von 37 führenden Wirtschaftsvertretern – darunter 26 Dax-Vor- Dieser Aufruf bündelte die Forderungen von standsvorsitzende – unter dem Dach der Inter- Transparency Deutschland zu den Bereichen nationalen Handelskammer (ICC) Deutschland Parteienfinanzierung (Veröffentlichung aller ergeben hatte. Sie hatten im August gefordert, Parteispenden ab 2.000 Euro; Regulierung die Bundesregierung möge endlich die UN- des Parteisponsoring analog der Parteispen- Konvention gegen Korruption ratifizieren. Der den), Abgeordnetenbestechung (Verschärfung Brief beklagt einen Verlust an Glaubwürdigkeit des Straftatbestandes der Abgeordnetenbe- und wachsende Schwierigkeiten beim Umgang stechung; Verbot von Spenden direkt an Ab- mit ausländischen Geschäftspartnern, die auf geordnete; erweiterte Verhaltensregeln für Ab- die Reformverweigerung der deutschen Politik geordnete in Bezug auf Einladungen, Ge- zurückzuführen sind. schenke, Reisen und andere Zuwendungen), Nebentätigkeiten (vollständige Offenlegung der Aufgegriffen wurde die Forderung nach der Rati- Einnahmen aus Tätigkeiten neben dem Mandat fizierung der UN-Konvention auch vom CSR-Fo- für alle Abgeordnete in Vollzeitparlamenten), rum, das die Bundesregierung zu Fragen gesell- Lobbyismus (Einführung eines verbindlichen schaftlicher Unternehmensverantwortung berät. Lobbyistenregisters mit finanzieller Offenle- In einem Schreiben an Bundestagspräsidenten gung und mit einem strengen Verhaltenskodex Lammert forderten die im CSR-Forum versam- für Lobbyisten; Offenlegung potenzieller Inter- melten Vertreterinnen und Vertreter von Wirt- essenkonflikte aller Mitglieder in parlaments-, schaft, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft, regierungs- und verwaltungsberatenden Gre- wirksame Regelungen gegen Abgeordnetenbe- mien; Einführung eines „legislativen Fußab- stechung zu schaffen. Transparency Deutsch- drucks“, wonach alle beteiligten Akteure im land wird im CSR-Forum durch die Vorsitzende Gesetzentwurf dokumentiert werden) und Prof. Dr. Edda Müller vertreten. Verwaltungssponsoring (Veröffentlichung von jährlichen Sponsoringberichten im Bund und in Vorstandsmitglied Jochen Bäumel hat im Na- allen Bundesländern; Einführung einer dreijäh- men der Arbeitsgruppe einen Brief an einzel- rigen Karenzzeit für Minister und Parlamentari- ne Abgeordnete (vornehmlich Mitglieder der sche Staatssekretäre, wenn es einen Zusam- Rechtsstellungskommission des Bundestages) menhang zwischen bisheriger und zukünftiger verfasst, in dem diese dazu aufgefordert wer- Tätigkeit gibt). Anlässlich des Rücktritts von den, sich stärker für die Umsetzung der UN- Christian Wulff wurde dazu aufgerufen, verlore- Konvention und eine bessere Regulierung der nes Vertrauen zurückzugewinnen. Nebentätigkeiten von Abgeordneten einzuset- bilD: zen. Der Dank der Arbeitsgruppe gilt den vielen sKPY Der Schwerpunkt der Aktivitäten der Arbeits- Aktiven der Regionalgruppen, die sich an die- FLICKR.com gruppe lag 2012 eindeutig auf der Umsetzung ser Aktion beteiligt haben.

16 Jahresbericht 2012 I

17 I Transparency Deutschland

bunDes- unD lanDes- Im Bereich der Nebentätigkeiten war es der abgeleitet hat: „In der öffentlichen Verwaltung ist verwaltung: Verdienst des SPD-Kanzlerkandidaten, das eine flächendeckende Analyse der korruptions- Dr. gisela rüss Thema zurück auf die Tagesordnung gebracht gefährdeten Stellen durchzuführen; das Ergebnis zu haben. Bislang muss das Einkommen aus ist zu veröffentlichen.“ inforMationsfreiheit: Nebentätigkeiten von Abgeordneten nur in drei Dieter hüsgen Stufen veröffentlicht werden, die bei 7.000 Euro Die Risikoanalyse (oder Gefährdungsatlas, Dr. heike Mayer enden; ob ein Abgeordneter also für einen Vor- Schwachstellenanalyse) gehört zu den wich- trag oder einen Aufsichtsratsposten mit 7.001 tigsten Pfeilern der Korruptionsprävention, denn Euro oder 100.000 Euro entlohnt wird, stellt im ohne die Kenntnis der Risiken ist ein konkretes, Lichte der aktuellen (In-)Transparenzregeln kei- auf die Arbeitsbereiche bezogenes Antikorrupti- nen Unterschied dar – faktisch aber sehr wohl, onskonzept, kaum möglich. so zumindest die Position von Transparency Deutschland. Es ist Zeit für ein umfangreicheres Leider gibt es nicht nur in vielen Verwaltungen Regelwerk, das keine willkürliche Obergrenze keine Risikoanalyse (obwohl sie in der Regel in für die Veröffentlichung der Einkommen mehr den Richtlinien vorgeschrieben ist), sondern die vorsieht und die Namen der Geldgeber offen- existierenden Risikoanalysen haben keine ein- legt. Anwälte sollten zumindest die Branchen heitlichen, umfassenden und nachvollziehbaren angeben, in denen ihre Mandanten arbeiten. Kriterien. Hier fehlen best practice-Beispiele, die In diesem Bereich koordiniert die Arbeitsgrup- vielen die Unsicherheit nehmen könnten. pe ihr Vorgehen eng mit anderen Organisatio- nen wie Lobbycontrol und Campact. In der Tat Deshalb führte Transparency Deutschland in wurde eine Reform der bisherigen Regelungen Kooperation mit der dbb-Akademie, Bereich zwar von der Rechtsstellungskommission zu- „Integritätsmanagement für die öffentliche Ver- nächst beschlossen, dann allerdings doch auf waltung“, im November 2012 in Berlin eine Fach- die Zeit nach der Bundestagswahl verschoben. veranstaltung zum Thema „Risikoanalyse in der Die Arbeitsgruppe wird sich weiterhin für Refor- Verwaltung“ durch, um einen besseren Überblick men vor der Bundestagswahl einsetzen. über den Inhalt der Bestimmungen und Anwen- dungsbereiche, das Instrumentarium, den Stand Ebenfalls ohne konkrete Ergebnisse blieben die der Umsetzungen/Erfahrungen und besondere Bemühungen der Arbeitsgruppe, eine Verbes- Probleme zu gewinnen. Die zahlreichen inte- serung der Regeln der Parteienfinanzierung zu ressierten Teilnehmenden stammten aus den erreichen. Die auch von einer Kommission des unterschiedlichen Bereichen der Verwaltung. Europarats monierten Schlupflöcher (insbeson- Es wurde deutlich, dass in der Regel weder die dere, aber nicht nur im Bereich des Parteien- personellen noch die finanziellen Ressourcen sponsoring) bestehen fort. In den letzten Wo- ausreichen, um flächendeckende Risikoanalysen chen des Jahres haben SPD und Bündnis 90/ durchzuführen. Die vorhandenen Kriterien und Die Grünen Reformvorschläge unterbreitet, die Instrumente reichen offensichtlich nicht aus, um einige der Forderungen von Transparency auf- die unterschiedlichen Verwaltungsstrukturen an- greifen. gemessen in ihrer Risikobehaftung zu beurteilen. Die Frage, ob und inwieweit eine Veröffentlichung Die Arbeitsgruppe wird sich dafür einsetzen, sinnvoll und notwendig ist, blieb umstritten. Die dass diese Vorschläge auch nach der Bundes- Notwendigkeit eines umfassenden Meinungs- tagswahl nicht in Vergessenheit geraten. und Informationsaustausches war für alle Teil- nehmenden klar, dem sollte auch durch Vernet- zung Rechnung getragen werden. Bundes- und Landesverwaltung

Die Diskussion über Integrität und Transparenz in Informationsfreiheit der politischen Führung in Deutschland bestimm- te 2012 - auch in den Nachwirkungen der inten- Nach Art. 5 Grundgesetz hat jeder das Recht, siven Mitarbeit am Nationalen Integritätsbericht sich aus allgemein zugänglichen Quellen un- - die Themen der Arbeitsgruppe Bundes- und gehindert zu unterrichten. Eine darüber hin- Landesverwaltung. Schwerpunktmäßig widme- ausgehende verfassungsrechtliche Grundlage te sich die Arbeitsgruppe der Forderung 22 aus enthält lediglich die Verfassung des Landes den 84 Forderungen für eine integere Republik, Brandenburg: Jeder kann in Akten des Landes die Transparency Deutschland aus dem im Ja- Brandenburg und seiner Kommunen direkt ein- nuar veröffentlichten Nationalen Integritätsbericht sehen sowie Auskunft verlangen, soweit nicht

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überwiegende öffentliche oder private Interessen Informationsfreiheit auf kommunaler Ebene entgegenstehen. In die fünfzehn noch fehlenden Landesverfassungen ist dieses Recht auf Infor- Die Bemühungen der Zivilgesellschaft gehen da- mationsfreiheit jedoch bisher nicht aufgenom- hin, in den Kommunen der Länder ohne IFG Infor- men worden, auch nicht in das Grundgesetz, mationsfreiheit („Gläsernes Rathaus“) per Selbst- wie von Transparency Deutschland seit längerem verpflichtung in Form einer Satzung zu installieren. gefordert. Neben dem Bund haben elf von sech- Transparency Deutschland ist weiterhin eine tra- zehn Bundesländern inzwischen ein Informati- gende Säule im Bündnis Informationsfreiheit für onsfreiheitsgesetz. Insgesamt hat sich an dem Bayern. In Bayern gibt es seit 2011 in der Landes- teilweise abwehrenden Verhalten der von Infor- hauptstadt München sowie fast allen Großstädten mationsfreiheitsanträgen betroffenen Behörden (mit Ausnahme von Augsburg) entsprechende Sat- nicht viel geändert. Allerdings liegen immer mehr zungen. Im Laufe des Jahres 2012 sind etwa 15 den jeweiligen Klägern Recht gebende Verwal- weitere Städte und Gemeinden hinzugekommen. tungsgerichtsentscheidungen vor. Antragsteller Mit dem Erlass einer Satzung beim Bezirkstag benötigen jedoch häufig einen langen Atem. von Oberbayern hat die Informationsfreiheit im

»Transparency Deutschland ist die mediale Stimme im Kampf gegen Korruption. In einem Gespräch während einer Taxifahrt informierte mich ein Mitarbeiter über das Ziel der Organisation. Da ich überzeugt bin, dass Korruption die Ursache vieler Missstände auf unserer Welt ist, entschied ich mich für eine Mitgliedschaft bei Transparency Deutschland. Ich engagiere mich, um Einfluss auf gesellschaftliche und politische Prozesse zu nehmen.«

Burak Özel, Mitglied, Taxiunternehmer aus Berlin

Fünf Länder ohne Informationsfreiheit Herbst 2012 außerdem eine neue politische Ebe- ne erreicht. In den anderen Bundesländern ohne Informationsfreiheitgesetze (IFG) fehlen immer Landesgesetz sind einige Kommunen dem Bei- noch in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, spiel Bayerns gefolgt, vor allem in Niedersachsen, Niedersachsen und Sachsen. Die Arbeitsgruppe aber auch in Sachsen, wo im Juli in der Landes- bemüht sich weiterhin um Bündnispartner zur hauptstadt Dresden eine Satzung in Kraft getreten Durchsetzung von Länder-IFGs. Unter Mitbetei- ist, sowie in Hessen, wo die Stadt Frankfurt am ligung des Bündnisses Informationsfreiheit für Main ebenfalls eine Satzung erlassen hat und in Bayern startete die bayerische Landtagsfraktion der Landeshauptstadt Wiesbaden, wo ein ent- von Bündnis 90/Die Grünen im September eine sprechender Antrag läuft. Nicht immer erfüllen die Initiative für ein bayerisches Transparenzgesetz. einzelnen Regelungen solcher Satzungen dabei Bürgerinnen und Bürger, Verbände und Parteien allerdings die Erwartungen. waren eingeladen, an der Entstehung des Geset- zestextes auf einer Online-Plattform mitzuarbei- Anfang des Jahres hat das Bündnis Informati- ten. Die bayerische SPD-Fraktion hat daneben onsfreiheit für Bayern eine aktualisierte Muster- einen Antrag für ein Transparenzgesetz gestellt, Satzung entwickelt. Darin wird dem Gedanken der sich in erster Lesung befindet. Die rot-grüne Rechnung getragen, dass Informationen der Öf- Regierung in Baden-Württemberg hatte in ihrem fentlichen Verwaltung vor allem eine Bringschuld Koalitionsvertrag die Einführung eines Informa- der Verwaltung sind. Zudem wird im Satzungstext tionsfreiheitsgesetzes angekündigt. Bis heute konkretisiert, um welche Art von Informationen es wurde dazu kein Vorschlag vorgelegt. sich im Einzelnen handelt und angeregt, einen Bild: PRIVAT

19 I Transparency Deutschland

zentralregister/ gemeindlichen Informationsfreiheitsbeauftragten die Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe vergabewesen: einzusetzen, an den Bürgerinnen und Bürger sich unterstützt. Die durch den Volksentscheid der Dr. christian lanterMann rat- und hilfesuchend wenden können. Berlinerinnen und Berliner erzwungene Aufar- gabriele c. klug beitung aller Umstände der Teilprivatisierung der Die Arbeitsgruppe versucht über das Bündnis Berliner Wasserbetriebe von 1999 und die Fra- Informationsfreiheit für Bayern, über das Projekt ge, ob und ggf. wie die Privatisierung rückgängig Informationsfreiheit aufzuklären und den Gedan- gemacht oder nach Anfechtung rückabgewickelt ken zu verbreiten. Dies geschieht sowohl mit werden kann, gelang aufgrund der Mehrheitsver- Öffentlichkeitsarbeit über die Webseite und eine hältnisse im Ausschuss nicht. Transparenz und jährlich aktualisierte Informationsbroschüre wie Informationsfreiheit blieben weitgehend auf der auch durch individuelle Informations- und Bera- Strecke. tungstätigkeit. Einladungen zu Vorträgen wie in (bayerischen) Kommunen, aber auch vor einer Ein weiterer Schwerpunkt waren die IFG-Anträge Besucher-Delegation der chinesischen Provinz der Arbeitsgruppe Gesundheitswesen zu Anwen- Guangxi im Herbst 2012 in Nürnberg, machen dungsbeobachtungen, siehe dortiger Bericht. Auf deutlich, dass die Früchte dieser Arbeit langsam, der Mitgliederversammlung der Deutschen Ge- aber beständig im Wachsen begriffen sind. sellschaft für Informationsfreiheit (dgif) im Septem- ber 2012 wurde angeregt, gleichlautende Anträge Weiterentwicklung der Ländergesetze bei den einschlägigen Behörden des Bundes und der Länder zu stellen und die Antworten miteinan- Die Arbeitsgruppe unterstützte die Weiterent- der zu vergleichen. Transparency Deutschland ist wicklung der Informationsfreiheit, insbesondere Mitglied der dgif. zu Transparenzgesetzen hin. Deren Grundgedan- ke ist, dass die Verwaltungen gehalten sind, von Die Arbeitsgruppe Informationsfreiheit bietet allen sich aus Informationen über ihr Handeln soweit Regional- und Arbeitsgruppen an, sie bei Anträ- als möglich preiszugeben, zumindest elektro- gen nach den Informationsfreiheitsgesetzen zu nisch. Vorreiter ist Hamburg mit seinem im Okto- unterstützen. ber 2012 in Kraft getretenen Transparenzgesetz. Hier hatte sich die Regionalgruppe Hamburg/ Schleswig-Holstein maßgeblich engagiert (siehe Zentralregister/Vergabewesen Regionalgruppe Hamburg). Darüber hinaus hat sich die Arbeitsgruppe an vorbereitenden Veran- 1. Aktuelle Entwicklungen im Vergabewesen/ staltungen für Transparenzgesetze in Berlin und Sensibilisierungsmaßnahmen: Brandenburg beteiligt und die Regionalgruppen Bremen und Rheinland zu von ihnen angestrebten Die Berichte des Bundesrechnungshofes zu den Verbesserungen der dortigen IFGs beraten. Auswirkungen der Konjunkturpakete II, die die Standpunkte von Transparency Deutschland In Thüringen hat die Arbeitsgruppe die Reform bestätigten, wurden auch im Jahr 2012 medial des Ende 2012 außer Kraft tretenden und somit begleitet. Dies erfolgte im Rahmen eines Han- erneuerungsbedürftigen Landes-Informationsfrei- delsblatt-Artikels, der im Zusammenhang mit der heitsgesetzes durch schriftliche Stellungnahmen Entscheidung der EU-Kommission veröffentlicht zu zwei Gesetzentwürfen der Landessregierung worden ist, deutsche Sektorenauftraggeber im begleitet. Bereich der konventionellen Energien teilweise von der Anwendung des Vergaberechts freizustel- Im Dezember hat sich in Rheinland-Pfalz auf Initia- len. Von dem durch Transparency Deutschland tive des Landesbeauftragten für den Datenschutz kritisierten Beschluss der EU-Kommission sind und die Informationsfreiheit ein Informations- insbesondere öffentliche Aufträge zum Anlagen- freiheitsbeirat konstituiert, in dem Transparency bau und -kauf sowie zum -betrieb oder der –war- Deutschland durch Dr. Heike Mayer vertreten ist. tung erfasst.

Weitere Schwerpunkte Zudem war die Arbeitsgruppe aktiv an zwei Initia- tiven des Brüsseler Büros beteiligt: In Berlin wurde schwerpunktmäßig der Sonder- ausschuss „Wasserverträge“ des Abgeordne- - Entwicklung und Veröffentlichung eines Regional tenhauses von Berlin beobachtet. Transparency Policy Papers „Increasing Integrity and EU Citi- Deutschland hatte im Jahr 2011 das erfolgreiche zens‘ Trust in Public Procurement“. Die globale- Volksbegehren zur Offenlegung der Verträge über ren Forderungen decken sich inhaltlich mit dem

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Positionspapier „Vergaberecht und Korruptions- der Bauindustrie und dem Bundesverband Public integritätspakt: bekämpfung“ von Transparency Deutschland. Private Partnership wurde fortgesetzt. Das Inter- Dr. kirsten schubert esse an Transparency Deutschlands Positionen - Unterstützung der Initiative im Zusammenhang zur Erhöhung von Transparenz bei der Durch- mit der Diskussion zur EU-Vergaberichtlinie führung langfristig angelegter Großvorhaben im 2011/0438, um die nationalen Mitglieder des Eu- Infrastruktursektor ist ebenfalls merklich gestie- ropäischen Parlamentes zu animieren, sich für die gen. In diesem Zusammenhang konnte für das Stärkung von Antikorruptionsregelungen im Ver- Integritätspakt-Konzept mit seinem umfassenden gabewesen einzusetzen. Das Gesetzgebungsver- Ansatz vertrauensbildender Maßnahmen durch fahren läuft weiter. Transparenz bei Beschaffung und Vergabe bis hin zur ständigen Wirtschaftlichkeitskontrolle und der Darüber hinaus wurde im Mai 2012 auf Einladung Berichterstattung über die Entwicklung (Transpa- des Landrats vor fraktionsübergreifenden Kreis- renzbericht) bei hochkarätig besetzten Foren mit tagsabgeordneten unter anderem des Haupt- und Politik, Verwaltung und Bauwirtschaft geworben Finanzausschusses des Main-Taunus-Kreises ein werden. Darüber hinaus wurde bei Verantwortli- Impulsvortrag zu Möglichkeiten einer effektiven chen des Deutschen Städtetag für das Konzept Korruptionsprävention im Vergaberecht gehalten. geworben.

Im November 2012 fand ein Treffen zwischen Transparency Deutschland und dem für Verga- Integritätspakt beangelegenheiten zuständigen Stadtdirektor der Stadt Köln statt (unter Beteiligung weiterer mit der Der Integritätspakt (oder IP) ist ein präventives Vergabe von Aufträgen befasster Mitarbeiter). Im Instrumentarium von Transparency International Rahmen des Treffens wurden Möglichkeiten dis- gegen Korruption im Bauwesen, welcher weltweit kutiert, wie die Stadt Köln durch Transparency vielfach angewandt, erfreulicherweise auch bun- Deutschland im Kampf gegen Korruption unter- desweit zunehmend Implementierung findet. stützt werden kann (unter anderem Integritäts- pakt-Konzept). Es wurde vereinbart, dass die Der Integritätspakt beinhaltet ein verbindliches Re- Arbeitsgruppe die Bemühungen der Stadt Köln gelwerk, das alle in der Planungs- und Bauphase für eine transparente Auftragsvergabe bei Bedarf an einem Bauprojekt Beteiligten zur Korruptions- unterstützt und begleitet. vermeidung verpflichtet und einer unabhängigen Kontrolle unterzieht. Diese Kontrolle wird durch Im Rahmen des Arbeitsgruppentreffens am 16. einen unabhängigen Monitor gewährleistet. November 2012 stellte der Amtsleiter des Verga- beamtes der Stadt Köln die elektronische Verga- Derzeit unterliegen vier Projekte in Deutschland belösung der Stadt Köln vor, die Bestandteil des der Betreuung der ausgewählten Monitore und Vergabemarktplatzes NRW ist. Ziel dieser elekt- der Begleiter von Transparency Deutschland. ronischen Vergabelösung ist es, eine transparen- te und effektive Auftragsvergabe zu ermöglichen 1. Seit 2005, Berlin: Flughafengesellschaft und einen Beitrag zur Korruptionsprävention in “Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH” (FBS) diesem Bereich zu leisten. Bau des Flughafen Berlin-Brandenburg 2. Aktuelle Entwicklungen (zentrales) in Schönefeld, Berlin. Korruptionsregister: Monitor: Auch die aktuellen Entwicklungen in Bezug auf Prof. Dipl.-Ing. Peter Oettel die (zentrale) Korruptionsregisterthematik wurden aktiv begleitet (bspw. Veröffentlichung einer Stel- IP-Begleiter von Transparency Deutschland: lungnahme zum Entwurf eines Hamburgischen Dr. Michael Wiehen Gesetzes zur Einrichtung eines Registers zum Ausschluss unzuverlässiger Unternehmen von der Geplantes Finanzvolumen: Vergabe öffentlicher Aufträge). 2.400 Mio. Euro

3. Aktuelle Entwicklungen PPP/ÖPP: Bisher wurden geprüft:

Auch die Entwicklungen im Bereich PPP/ÖPP - 100 der insgesamt 101 EU-weiten Vergabever- wurden weiter begleitet. Der kritische Diskurs mit fahren für Bau-, Liefer- und Dienstleistungen mit

21 I Transparency Deutschland

ca. 2.000 Mio. Euro oder 100 % der Gesamt- IP-Begleiterin von Transparency Deutschland: summe, Sieglinde Gauer-Lietz

- 48 der insgesamt 466 nationalen Vergabever- Geplantes Finanzvolumen: fahren für Bau-, Liefer- und Dienstleistungen mit 180 Mio. Euro. 37,5 Mio. Euro von 101,9 Mio. Euro, Dieses Projekt enthält erstmals die Verpflichtung - 2 Kunstwettbewerbe, der Nachunternehmer, direkt mit dem Auftragge- ber Verträge abzuschließen. - 35 der insgesamt ca. 1.800 Nachträge mit ca. 68,2 Mio. Euro von ca. 200 Mio. Euro der bisher 4. Seit 2010, Berlin: Kommunale Wohnungsbaugesell- betrachteten Nachtragssumme (Stand Januar schaft HOWOGE-Berlin 2013). Umbaumaßnahmen von 2.300 Wohnungen in Die derzeitigen Erfahrungen mit Verzögerungen Berlin-Buch. und Kostenüberschreitungen bei der Fertigstel- lung des Flughafens haben, soweit bisher er- Monitore: kennbar, keinerlei Hinweise auf Korruption als Prof. Dr.-Ing. Bernd Kochendörfer, Ursache der Probleme ergeben. RA Dr. Martin Jung

2. Seit 2009, Bremen: Gesundheit Nord - IP-Begleiterin von Transparency Deutschland: Klinikverbund Bremen gGmbH Dr. Gisela Rüß

Klinik Um- und Neubau Klinikum Bremen-Mitte. Geplantes Finanzvolumen: 100 Mio. Euro Monitore: RA Univ.-Prof. Jürgen Gotthold/ Erstmalig fand eine öffentliche Ausschreibung Dipl. Bauingenieur Krausp für die Besetzung des Monitors statt. Die Ex- perten beobachten die gesamte Planungs- und IP-Begleiterin von Transparency Deutschland: Bauphase bei den Bau-, Modernisierungs- und Dr. Kirsten Schubert Instandsetzungsmaßnahmen für die betroffenen HOWOGE-Wohnungen in Berlin-Buch. Der di- Geplantes Finanzvolumen: rekte Einsatz vor Ort in den Bauabschnitten ist 250 Mio. Euro Teil des Auftrages.

Der Schwerpunkt der Monitor-Arbeit lag zunächst Das Engagement der HOWOGE erfolgt insbe- auf der Begleitung der Auswahl von Generalpla- sondere vor dem Hintergrund des Korruptions- ner und Projektsteuerer, hat sich im weiteren verdachts, nachdem bei der Beauftragung von Verlauf auf die Begleitung von VOB-Ausschrei- Planungsleistungen von Mitte 2002 bis Ende bungsverfahren verlagert und liegt aktuell auf 2009 in 18 von 24 Fällen gegen das Vergabe- der Prüfung von Nachträgen. Soweit der Monitor recht verstoßen wurde. Wegen dieser Verstöße bei seiner Tätigkeit andere Unregelmäßigkeiten hatte der Aufsichtsrat die beiden früheren Ge- als korruptives Verhalten, wie zum Beispiel un- schäftsführer im März 2010 fristlos entlassen. wirtschaftliches Handeln erkennt, weist er den Auftraggeber darauf hin, wie im Monitorvertrag Es haben 2012 zwei Treffen der Arbeitsgruppe vorgesehen. Zurzeit hat diese Aufgabe anlässlich IP stattgefunden. An dem ersten Treffen haben des Missmanagements beim Klinikumbau eine sämtliche IP-Begleiter von Transparency sowie relativ große Bedeutung erlangt. weitere Interessierte und Mitglieder aus dem Vorstand teilgenommen. Das zweite Treffen leg- 3. Seit 2010, Hannover: Klinikum Region Hannover te den Fokus auf den Austausch der Monitore (Kommunale Klinikgruppe) untereinander. So haben an diesem Treffen die Monitore und IP-Begleiter teilgenommen. Klinikneubau Siloah/Oststadt-Heidehaus Inhaltlich wird weiterhin die Fertigstellung eines Monitor: Evaluationskonzeptes der Integritäts-Verträge Prof. Dr.–Ing. Rainer Wanninger verfolgt.

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Wirtschaft

Wie auch 2011 hat sich die Arbeitsgruppe Wirt- verschiedenen Organisationen für Schulungs- wirtschaft: schaft im Jahr 2012 dreimal zu inhaltlichen Tref- und Trainingsmaßnahmen zur Antikorruption ver- Dr. anDreas novak fen zusammengefunden. Außerdem haben wir wendet. im Rahmen des Nationalen Integritätsberichtes im Oktober 2012 einen interdisziplinär zusam- Das Thema „Transparenz im Rohstoffsektor“ hat mengesetzten Round-Table durchgeführt. Im zu diversen Gesprächen mit Akteuren aus der Mittelpunkt stand die Forderung Nr. 72: „Der Ge- Bundesregierung und aus dem Europäischen setzgeber hat Mindeststandards für den Aufbau Parlament geführt. von Compliancemanagementsystemen vorzuge- ben, die allen Rechtsformen der Wirtschaft an- Ebenso haben uns sowohl die industriellen als gepasst sind.“ Die Diskussion hat den Blick für auch die in einem Verein gebündelten Initiati- die Herausforderungen einer entsprechenden ven zu erneuerbaren Energien, beispielsweise Umsetzung geschärft. Kein singuläres System aus Wüstenstrom (Desertec), mit verschiedenen kann die Komplexität der Unternehmensfor- hochrangigen Akteuren zusammengeführt. Kon- men greifen. Eine allgemeine rechtliche Vorgabe takte zur Chemischen Industrie (BASF, Verband

»Die Arbeit von Transparency Deutschland setzt wichtige Standards für weniger Korruption und mehr Transparenz auf allen nationalen und internationalen Ebenen. Dies lädt zum Mitmachen ein. Wir brauchen mehr Engagement weltweit. Eine Mitgliedschaft war für mich daher eine einfache Entscheidung.«

Dr. Milena Lonati, Mitglied, Hauptdirektorin (Europäisches Patentamt), München

könnte zu Scheinsicherheit führen und die oft- und Gewerkschaft) sind geknüpft worden auf der mals notwendige unternehmerische Freiheit bei Suche nach Koalitionspartnern für eine Collective der Einrichtung von Compliancesystemen ein- Action. schränken. Die wissenschaftliche Forschung ist aus diesem Grund weiter zu beobachten. Das Bundesjustizministerium hat einen Gesetz- entwurf vorgelegt, in dem die Strafe für Ord- Zweifelsohne besteht Bedarf an einem inhalt- nungswidrigkeiten, die bei Korruptionsverfahren lichen Ausbau von Leitlinien und erhöhtem Be- verhängt werden kann, um den Faktor 10 erhöht wusstsein an zentralen Stellen. Zum Thema wurde. Dies ist ein erster Schritt in die richtige „Mittelstand und Korruptionsprävention“ finden Richtung. Allerdings verfolgen wir weiter die Dis- weiter, wie gehabt, verschiedene Aktivitäten kussion um die Einführung eines Unternehmens- statt. Mitglieder der Arbeitsgruppe, aber auch strafrechtes, dessen Einführung in anderen euro- Regionalgruppen, halten Vorträge und sind bei päischen Ländern trotz gleicher Rechtsordnung Diskussionen zu dem Thema eingeladen. Eine auch gelungen ist. Veranstaltung hatte in Berlin über 200 Zuhörer.

Die von Mitgliedern der Arbeitsgruppe im letzten Jahr übersetzte Broschüre „Resist – Erpressung und Bestechungsforderungen in internationalen Geschäften widerstehen“ ist mittlerweile in einer weiteren Auflage gedruckt worden. Sie wird von Bild: PRIVAT

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Internationale Vereinbarungen internationale Die Arbeitsgruppe Internationale Vereinbarungen 3. Transparenz im Rohstoffsektor vereinbarungen: ist aus der Vereinigung der beiden Arbeitsgrup- Dr. heiDi felDt pen Corporate Accountability/OECD-Guidelines Untersuchungen wie der Korruptionswahrneh- und Internationale Konventionen entstanden. mungsindex zeigen, dass rohstoffreiche Länder Shirley van Buiren und Dr. Max Dehmel gaben besonders von Korruption betroffen sind. Mehr nach langjährigem Engagement die Leitung ab. Transparenz im Rohstoffsektor soll das Korrupti- onsrisiko minimieren und der Bereicherung durch 1. Nachhaltigkeitsberichterstattung deutscher Eliten entgegenwirken. Die Arbeitsgruppe kon- Großunternehmen zentriert sich auf eine mögliche EU-Regulierung zur Transparenz der Zahlungsflüsse von Erdöl-, Dr. Manfred zur Nieden und Helena Peltonen- Erdgas-, Bergbau- und Holzeinschlagunterneh- Gassmann haben eine Untersuchung der Nach- men an Regierungen. Es fand ein kontinuierlicher haltigkeitsberichte deutscher Großunternehmen Austausch mit „Publish What You Pay“ (PWYP) nach den Richtlinien der Global Reporting Initi- statt. Im März veranstalteten wir eine gemeinsa- ative (GRI) durchgeführt. Für die Analyse wurden me Pressekonferenz mit ONE, Global Witness 21 Unter­nehmen ausgewählt, die die höchste und MISEREOR. Die Verhandlungen im Trialog Anwendungsebene A der GRI-Richtlinien bean­ zwischen Rat, Parlament und Kommission konn- spruch­ten. Gegenstand der Untersuchung war ten im Jahr 2012 nicht abgeschlossen werden. die Berichterstattung der fünf Indikatoren, die sich mit Korruption und Politik/Lobbyismus be- 4. OECD-Konvention über Auslandsbestechung fassen. Die Erkenntnisse aus der Studie sind ernüchternd. Nur ein einziges Unternehmen hat Dr. Max Dehmel hat die Erstellung des Umset- alle Anforderungen erfüllt. Die Ergebnisse wur- zungsberichts von Transparency International den im November 2012 auf einer Pressekonfe- „Exporting Corruption“ zur OECD-Konvention renz vorgestellt und in den Konsultationsprozess unterstützt. Wie im Jahr 2011 wurde Deutsch- zur Neufassung der GRI-Richtlinien eingespeist. land eine aktive Verfolgung der Auslandsbeste- chung bescheinigt. Kritisiert wird jedoch das ge- 2. OECD-Leitsätze für Multinationale ringe Strafmaß für Unternehmen. Unternehmen 5. Corporate Social Responsibility Nachdem im Jahr 2011 die überarbeiteten OECD-Leitsätze für Multinationale Unternehmen Im Oktober 2011 wurde von der EU-Kommission verabschiedet wurden, ist es jetzt notwendig, die eine „Neue Strategie für die soziale Verantwor- Leitsätze anzuwenden. Vor diesem Hintergrund tung von Unternehmen“ veröffentlicht. Sie deutet hat die Arbeitsgruppe begonnen, zu recherchie- eine Abkehr von dem bisherigen Verständnis von ren, ob Verstöße deutscher Unternehmen gegen „Corporate Social Responsibility“ als freiwillige die Leitsätze bekannt sind und vor der Nationa- Verpflichtung an. Gefordert wurde stattdessen len Kontaktstelle präsentiert werden können. eine „intelligente Kombination aus freiwilligen Maßnahmen und nötigenfalls ergänzende Vor- Zudem nahm Shirley van Buiren an der alle zwei schriften“. Das Netzwerk für Unternehmens- Jahre stattfindenden Generalversammlung von verantwortung „CorA“, in dem Transparency OECD Watch teil, die in Südafrika stattfand. Deutschland mit Paul Hell vertreten ist, hat mehr- Es war das erste Treffen des fast 90 Mitglieder fach auf die Notwendigkeit verbindlicher, trans- zählenden internationalen Netzwerkes nach der parenter und überprüfbarer Kriterien für die Be- Verabschiedung der revidierten OECD-Leitsätze richterstattung zu nicht-finanziellen Tatbeständen in Mai 2011. Es wurden drei Arbeitsgruppen zu hingewiesen. Dabei spielt das Thema Korrupti- den Themen „Anwendung der Leitsätze für Fi- on eine wesentliche Rolle. Im Juni unterstützte nanzdienstleistungen“, „Stakeholder Beteiligung Transparency Deutschland daher einen entspre- im Rohstoffsektor“ und „Clarification“ gebildet. chenden Brief von CorA an EU-Kommissar Mi- Letzterer dient der Nutzung des neuen Rechts chel Barnier. von OECD Watch, bei Bedarf das Investment Committee anzurufen, um Auslegungsfragen zur Auch über das CSR-Forum haben wir unsere Anwendung der revidierten Leitsätze zu klären. Vorstellungen zu „Corporate Social Responsi- Shirley van Buiren ist Mitglied der „Clarification blity“ eingebracht. Das Nationale CSR-Forum Working Group“. setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Wirtschaft, Gewerkschaften und Zivilgesellschaft zusammen und berät seit Januar 2009 die Bun-

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desregierung zu Fragen gesellschaftlicher Unter- Jochen Bäumel und Ulrike Löhr haben als Mit- koMMunen: nehmensverantwortung. Transparency Deutsch- glieder der Transparenzkommission in Potsdam Dr. helMut brocke land ist über die Vorsitzende Prof. Dr. Edda Müller Präsentationen insbesondere zu Rechtsformen, ulrike löhr im CSR-Forum und dessen Lenkungskreis ver- Sponsoring sowie Bezüge von Geschäftsführern (Korporative kommunale treten. Das Forum hat eine gemeinsame Stellung- und Aufsichtsratsmitgliedern gefertigt. Ein um- Mitglieder) nahme zur CSR-Mitteilung der EU-Kommission fassender Themenkatalog ist mittlerweile erstellt beschlossen, die im Dezember im Rahmen einer und den Mitgliedern der Arbeitsgruppe zur Dis- finanzMarkt: Luncheon Debatte in Brüssel präsentiert wurde. kussion übersandt worden. stefan calvi

Korporative kommunale Mitglieder Kommunen Im zurückliegenden Jahr gab es Gespräche mit Die Arbeitsgruppe Kommunen hat sich im ver- allen korporativen kommunalen Mitgliedern mit gangenen Jahr neu aufgestellt. Zwanzig Mitglie- einem recht intensiven Austausch zu aktuellen der haben ausdrücklich erklärt, dass sie künftig Themen der Korruptionsprävention und Trans- mitarbeiten oder zumindest fortlaufend über die parenz vor Ort. Insbesondere die Stadt Halle Arbeit der Gruppe informiert werden wollen. Hin- an der Saale und die Landeshauptstadt Pots- zu kommen fünf korporative kommunale Mitglie- dam unterstützten Transparency fachlich und der mit insgesamt zehn Kontaktpersonen. durch persönlichen Einsatz im Rahmen weiterer Aufnahmeverfahren. In einem fortgeschrittenen Die Arbeitsgruppe ist im September zu einer Sit- Stadium des Aufnahmeverfahrens befinden sich zung in Berlin zusammen gekommen und hat Dr. derzeit zwei Kommunen, mit weiteren Städten Helmut Brocke zum Leiter der Arbeitsgruppe für und einem Kreis bundesweit gab es unterschied- die Zeit bis 2014 gewählt. lich intensive und formelle Begegnungen (Rats- vorträge, Beratungsgespräche, telefonische und Die Arbeitsgruppe Kommunen will vor allem schriftliche Kontakte). grundsätzliche Themen der Prävention von Kor- ruption aufgreifen und die korporativen kommu- nalen Mitglieder in ihre Arbeit einbeziehen. Die Finanzmarkt Arbeitsgruppe Kommunen steht im Übrigen auf Anfrage der Geschäftsstelle oder der Regional- Das Jahr war geprägt von dem Versuch, die gruppen als Ansprechpartner für Medien und Arbeitsgruppe als tatsächliche Gruppe zu etab- Kommunen zur Verfügung und stellt bei Bedarf lieren. Das ist angesichts der massiven Arbeits- Referenten zum Thema „Korruptionsprävention belastung der Mitglieder in ihren Berufen nur teil- der Kommunen und/oder kommunale Unterneh- weise gelungen. Die Arbeitsgruppe verfügt über men“. ein immenses Fachwissen ihrer Mitglieder, aber nur über ein geringes Potential zu aktiver Mitar- Die Arbeitsgruppe Kommunen hat im Jahre 2012 beit. die Checkliste für Self-Audits überarbeitet. Dabei sind die Fragen aktualisiert und präzisiert sowie Im April 2012 hat die Arbeitsgruppe gewählt und ein neuer Abschnitt „kommunale Unternehmen“ Stefan Calvi als Nachfolger von Caspar von Hau- aufgenommen worden. enschild bestimmt, der das Thema nach wie vor im Vorstand vertritt. Auf der Grundlage von For- Das Internationale Sekretariat von Transparency derungen des internationalen Sekretariats von International beabsichtigt, ein Local Integrity Transparency International hat die Arbeitsgruppe System (LIS) in Ergänzung zum NIS festzustellen ein Positionspapier erarbeitet, das speziell auf und hat DEGE Consult in Dänemark mit der Ent- Deutschland zugeschnittene Forderungen zum wicklung eines LIS Assessment Tools beauftragt. Finanzmarkt kondensiert darstellt. Die Arbeits- DEGE Consult hat mittlerweile zwei Konzepte gruppe hat hierin Stellung genommen zu Geld- vorgelegt. Die nationalen Chapter sind aufgeru- wäsche, Lobbying der Finanzindustrie, zur Arbeit fen gewesen, kritisch Stellung zu nehmen. Die der Aufsichtsbehörden, zu Offenlegungspflichten Arbeitsgruppe Kommunen hat ihre Anmerkun- und zur Corporate Culture von Finanzinstitutio- gen zu den Papieren verfasst. nen sowie zum Privatkundengeschäft.

Ein Schwerpunkt der Tätigkeit soll im kommen- In diesem Zusammenhang hat die Arbeitsgruppe den Jahr die Korruptionsprävention bei kom- zahlreiche Presseerklärungen, Stellungnahmen munalen Unternehmen und Einrichtungen sein. und Positionspapiere des EU-Büros von Trans-

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hinweisgeber: parency International zum Thema „Finanzmarkt“ Diskussionen, Themen und Probleme zu Grund- Dr. peter haMMacher kommentiert und ergänzt. Seit Ende 2012 ar- satzfragen, Strukturen und Rahmenbedingungen beitet Caspar von Hauenschild im Expertenpa- der strafrechtlichen Aufarbeitung von Korrupti- strafverfolgung: nel der neu gegründeten „TI Financial Integrity onsdelikten auf. reiner hüper Initiative“. Diese internationale Initiative wird ein Instrument zur Beurteilung der Integrität des Fi- Wesentliche Themen und Ergebnisse 2012: nanzsystems entwickeln und Empfehlungen zu den Themen „Geldwäsche“ und „Vermögens- Dokumentation rückführung“ erarbeiten. Ressourcen der Korruptionsbekämpfung:

In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Inter- Die zuletzt 2009 erstellte Übersicht wurde dank nationale Entwicklung (SID), Chapter Frankfurt, der Initiative eines Arbeitsgruppenmitglieds durch und der Regionalgruppe Frankfurt/Rhein-Main eine bundesweite Erhebung mit Beiträgen aus al- von Transparency Deutschland organisiert die len Bundesländern aktualisiert. Transparency In- Arbeitsgruppe eine Veranstaltung zum Thema ternational Deutschland gab das wertvolle Nach- „Vermögensrückführung“, die Ende Februar schlagewerk im Dezember 2012 neu heraus. 2013 stattfinden wird. Schwerpunkt wird die deutsche Perspektive des international an Be- Strafverfolgung bei Auslandsbestechung: deutung gewinnenden Themas sein. Zugesagt haben Referenten des „International Center on Die Fragebogenerhebung bei den Landesjus- Asset Recovery“, des Bundes Deutscher Krimi- tizverwaltungen (insbesondere Staatsanwalt- nalbeamter (BDK) und der Gesellschaft für Inter- schaften) konnte erfolgreich abgeschlossen nationale Zusammenarbeit (GIZ). werden. Die Rückläufe aus allen 16 Bundeslän- dern enthielten wichtige positive und negative Kooperationen mit weiteren Organisationen sind Hinweise und Erfahrungen zur Strafverfolgungs- in Vorbereitung, aber noch nicht etabliert. Kon- praxis. Die Länder erhielten im November 2012 takte bestehen bisher zur BaFin, zu Finance ein Dankschreiben mit einem Überblick über die Watch und zum Tax Justice Network. bisherigen Ergebnisse.

Hinweisgeber/Whistleblower: Hinweisgeber Als Ergebnis der gemeinsamen Sitzung mit der Die noch zu Beginn des Jahres aktiv geführte Arbeitsgruppe Hinweisgeber erschienen im Diskussion über einen gesetzlichen Schutz der „Scheinwerfer“ Nr. 56 (September 2012) abge- Hinweisgeber in Deutschland ist wieder abge- stimmte Beiträge der beiden Arbeitsgruppenvor- flacht - zu wichtig schienen die anderen politi- sitzenden über Probleme und gesetzlichen Re- schen Themen des Jahres. Es ist unwahrschein- gelungsbedarf. lich, dass sich in dieser Legislaturperiode hieran noch etwas ändert. Gleichzeitig gab es spekta- Polizeistruktur in Baden-Württemberg: kuläre (Straf-, Kartell-, Steuer-)verfahren wegen Taten, die ohne interne Hinweise wahrscheinlich Aus Anlass einer anstehenden Umorganisati- nie hätten verfolgt werden können. on der Landespolizei hat die Arbeitsgruppe ge- meinsam mit der zuständigen Regionalgruppe Die Arbeitsgemeinschaft hat sich bemüht, ih- mögliche künftige Schwachpunkte bei der Be- ren Wissensstand zu erhalten und dabei von kämpfung schwerer und struktureller Korrupti- dem Knowhow ihrer Mitglieder profitiert, die in onskriminalität herausgearbeitet. Die Vorsitzende ganz unterschiedlicher Weise mit dem Quer- hat diese Bedenken in einem Schreiben an den schnitt-Thema verbunden sind. Innenminister von Baden-Württemberg herange- tragen. Die Organisationsplanung hat sich in der Zwischenzeit in unserem Sinne entwickelt. Strafverfolgung Compliance: Korruption ist in ihrem „harten Kern“ Kriminali- tät. Zentrale Ziele der Korruptionsbekämpfung Der Arbeitsgruppenvorsitzende nahm im Ok- sind also die Prävention und die Verfolgung von tober 2012 an einem „Runden Tisch“ der Ar- Korruptionsstraftaten nebst Begleitdelikten. Die beitsgruppe Wirtschaft zum Thema „Gesetzliche Arbeitsgruppe Strafverfolgung greift wichtige Mindeststandards für Compliance-Management-

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systeme“ teil und brachte dort die Sicht der Ar- Ein großer Erfolg konnte gemeinsam mit der gesunDheitswesen: beitsgruppe ein. Arbeitsgruppe Informationsfreiheit (verantwort- Dr. wolfgang woDarg lich Dieter Hüsgen, Dr. Gerhard Guldner) bei der § 37b Einkommensteuergesetz: Durchleuchtung der Anwendungsbeobachtun- gen verbucht werden. Von den drei verantwort- Transparency International Deutschland gab im lichen Körperschaften (Kassenärztliche Bundes- März 2012 eine durch die Arbeitsgruppe initiierte vereinigung - KBV, Bundesinstitut für Arzneimittel Pressemitteilung zu möglichen Gefahren (Ver- und Medizinprodukte - BfArM, Spitzenverband schleierung von Korruption) der anonymisierten der Gesetzlichen Krankenkassen - GKV) haben Pauschalversteuerung von Sachzuwendungen wir Akteneinsicht in die gesetzlich vorgeschrie- heraus. benen Meldungen über Anwendungsbeobach- tungen beantragt, die uns jedoch entweder Interne (Korruptions-)Untersuchungen in ganz verweigert oder nur unzureichend gewährt Unternehmen und Strafverfolgung: wurde. Im Juni 2012 haben wir unsere Rechte beim Verwaltungsgericht Berlin auf dem Kla- In einem thesenartig komprimierten Arbeitspa- gewege weitgehend durchsetzen können. Die pier wurden Teilthemen mit Bezug zur Strafverfol- Auswertung der umfangreichen Daten aus den gung aufgegriffen und Positionen zu rechtlichen Jahren 2008 bis 2010 ist fast abgeschlossen. Es bzw. praktischen Fragen formuliert. ergeben sich jedoch Widersprüche und Lücken, die durch weitere Nachfragen und gegebenen- Im Februar 2012 fand in Berlin eine gemeinsa- falls Klagen nach dem Informationsfreiheitsge- me Sitzung mit der Arbeitsgruppe Hinweisgeber setz geschlossen werden sollen. Dabei geht es statt. Im Mai 2012 tagte die Arbeitsgruppe in Han- hauptsächlich um die Analyse, inwieweit die Zu- nover. Zudem gab es acht Telefonkonferenzen. wendungen an die durchführenden Praxen und Kliniken als versteckte Korruption zu werten sind und welche weiteren Risiken für Patienten und Gesundheitswesen Öffentlichkeit daraus erwachsen.

Das Thema “Korruption im Gesundheitswesen“ Mit der Berliner Ärztekammer, der Cochrane stand im Jahr 2012 vielfach im Vordergrund öffent- Collaboration und der Charité Berlin haben lichen Interesses. Die Mitglieder der Arbeitsgrup- wir am 6. September 2012 in der Charité die pe waren dementsprechend häufig gefordert, in gravierenden Auswirkungen von Interessen- der Presse oder auf Veranstaltungen zu unter- konflikten, Korruption und Geheimhaltung von schiedlichen Teilbereichen Stellung zu nehmen. klinischen Forschungsdaten diskutiert. Dr. Peter Doshi von der Johns Hopkins University beleg- Auf drei jeweils zweitägigen Klausurtagungen te dort diese Zusammenhänge am Beispiel des wurde von der Arbeitsgruppe ein breites Themen- Grippemedikamentes Tamiflu® mit aufrütteln- spektrum bearbeitet. Die zwei Projektgruppen den wissenschaftlichen Befunden. Auf der Ba- „Pflege“ (Koordination Barbara Stolterfoht) und sis dieser Diskussion wurde von den Vertretern „Anwendungsbeobachtungen“ (Koordination Dr. der Organisatoren eine gemeinsame Petition Angela Spelsberg) bildeten eigene Schwerpunk- zur anstehenden Clinical Trials Regulation auf te und führten zahlreiche zusätzliche Arbeits- EU-Ebene entwickelt, die „Berlin Declaration treffen und Gespräche mit externen Experten 2012“. Diese wird inzwischen von der Arznei- durch. Auch das Thema „Transparenz in der mittelkommission der Deutschen Ärzteschaft, medizinischen Forschung“ wurde in Kooperation der BUKO Pharmakampagne, der Deutschen mit externen Partnern (siehe unten) weiterentwi- Gesellschaft für Epidemiologie und vielen wei- ckelt (verantwortlich Prof. Ulrich Keil, Dr. Angela teren Erstunterzeichnern weitergetragen. Eine Spelsberg, Dr. Wolfgang Wodarg). Internet-Unterschriften-Kampagne wird der- zeit vorbereitet, nach Vorstandsbeschluss von Die Arbeitsgruppe Gesundheitswesen ist außer- Transparency International Deutschland aber dem dabei, die einzelnen Sektoren des Gesund- nicht unterstützt. heitswesens mit der Methodik des Nationalen Integritätsberichtes zu analysieren und strebt an, Das British Medical Journal hat den Veranstal- daraus einen umfassenden Bericht zusammen- tungsbericht und die Berlin Declaration in der zustellen. Inzwischen liegt ein Entwurf für einen Section „Tamiflu: the battle for secret drug data“ Bericht der Projektgruppe Pflege vor, der als ei- veröffentlicht. Die Arbeitsgruppe Gesundheit genes Grundsatzpapier veröffentlicht werden soll. wird dieses Thema (gegebenenfalls in enger

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transparenz in Den MeDien: Kooperation mit unserer neu gegründeten Ar- etwas verändert hätte, hat die Arbeitsgruppe da- Janina kalle beitsgruppe Wissenschaft) weiter verfolgen. Die von abgesehen. Der Arbeitsgruppe hat sich der im Bericht über das Jahr 2011 genannten The- Eindruck vermittelt, dass es in diesem Fall, im sport: men bleiben aktuell. Sektor Lokalberichterstattung/Schüler-Zeitungs- lars-heiko kruse Nachdem der BGH im Juni 2012 Kassenärz- projekt, kein Interesse und kein Bewusstsein für sylvia schenk te weder als Amtsträger noch als Beauftrag- eine Trennung von PR und Journalismus gibt. te der Kassen wegen Bestechung für strafbar angesehen hat, ist der Gesetzgeber gefordert, Rechtsklarheit zu schaffen. Die unterschiedli- Sport chen Ansichten hierüber prägen die laufende öffentliche Diskussion, an der die Arbeitsgruppe Good Governance Gesundheit sich intensiv beteiligt. Im Kampf für mehr Rechtsklarheit entwirft sie derzeit mit der Die Mitarbeit in dem EU-Projekt „Good Gover- Arbeitsgruppe Strafverfolgung ein gemeinsames nance in Grassroots Sports“ (Leitung: Interna- Positionspapier. tional Sports and Culture Association, „ISCA“)

»Im Studium werde ich immer wieder mit dem Argument konfrontiert, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, müsse man sich gelegentlich am Rande des Rechts bewegen. Dagegen wehre ich mich und setze durch meine Mitgliedschaft bei Trans- parency ein Zeichen für mehr Ethik und Transparenz in der Wirtschaft. Ich möchte hierdurch auch meine Kommilitonen dazu ermutigen, das Thema kritisch zu reflektieren.«

Hendrik-Ido Wieland, Mitglied, Student aus Witten

Transparenz in den Medien war zunächst schwierig, da unsere Vorstellungen von Good Governance sehr heterogenen Erwar- Eine unangenehme Erkenntnis, die die Arbeits- tungen der Sportorganisationen aus zwölf EU- gruppe gewonnen hat, ist, dass die Lokalzeitung, Ländern gegenüber standen. Nach teils heftigen die wir auf eine sehr werbliche Formulierung im Diskussionen kam es zu einer produktiven Zu- berichterstattenden Bereich angesprochen ha- sammenarbeit und der Gestaltung einer Ganz- ben, offenbar keinerlei Interesse an einer Verän- tagsveranstaltung auf Zypern durch die Arbeits- derung hat. Uns ist zwar von der Chefredaktion gruppe Sport. Die Ergebnisse werden in einem zugesichert worden, dass mit den betreuenden gemeinsamen Handbuch veröffentlicht. Redakteuren der Artikel gesprochen würde. Un- seren Recherchen nach ist das aber bis Mitte Parallel zu diesen Erfahrungen wurden mit der 2012 nicht geschehen. Da es um eine Zeitungs- Arbeitsgemeinschaft Deutscher Sportämter so- beilage für Schüler ging, haben wir ebenfalls mit wie mit der Führungsakademie des Deutschen dem zuständigen Bildungsminister gesprochen Olympischen Sportbundes zwei Workshops zu und dem Presserat. Jenen fehlten angeblich Good Governance-Themen durchgeführt. Hinzu weitere Informationen, ohne dass sie das spe- kamen Vorträge unter anderem beim Landeskri- zifiziert haben. Dieser, der Presserat also, hat minalamt Nordrhein-Westfalen, der Deutschen sich schon mehrfach mit dem Problem befasst Jugend-Kraft e. V., dem Arbeitskreis Compli- und hat vorgeschlagen, erneut eine Beschwerde ance sowie die Teilnahme an einem Hearing einzureichen. Da es aber schon zahlreiche Be- zum Wettmonopol im hessischen Landtag. Ein Bild: PRIVAT schwerden zu dem Projekt gibt, ohne dass sich Informationsblatt mehrerer Landessportbünde

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zu „Ehrenmitgliedschaften“ mit inakzeptablen Em- Öffentlichkeitsarbeit transparenz pfehlungen (zum Beispiel dass Bürgermeister in Der zivilgesellschaft: und Mitarbeiter der Verwaltung durch eine Ehren- Die Arbeit der Arbeitsgruppe Sport wurde durch Dr. Jens claussen mitgliedschaft positiv gestimmt werden können) Pressemeldungen und eine Vielzahl von Inter- Dr. frieDrich haunert wurde von uns schriftlich kritisiert und daraufhin views begleitet und mit dem Schwerpunktheft unverzüglich aus dem Verkehr gezogen. Dieses des „Scheinwerfer“ im Juni 2012 vorgestellt. Beispiel zeigt, wie wenig Bewusstsein an der Basis für grundlegende Fragen der Good Governance Den acht Mitgliedern der Arbeitsgruppe Sport vorhanden ist. Die Verurteilung des ehemaligen sei an dieser Stelle herzlich für ihre Mitwirkung Bankmanagers Gerhard Gribkowsky wegen der gedankt. Entgegennahme unzulässiger Zahlungen durch den Formel 1-Boss Bernie Ecclestone führte zu Fragen an das korporative Mitglied von Transpa- Transparenz in der Zivilgesellschaft rency Deutschland Daimler AG als Betreiber eines Formel 1-Rennstall. In einem Gespräch am 25. Inhaltlicher Schwerpunkt der Arbeitsgruppe September 2012 sagten die Vorstandsmitglieder Transparenz in der Zivilgesellschaft war auch die- der Daimler AG Dr. Christine Hohmann-Dennhardt ses Jahr die „Initiative Transparente Zivilgesell- und Bodo Uebber den Transparency-Vorstands- schaft“ (ITZ). Mit der im Jahr 2010 von Transpa- mitgliedern Dr. Peter von Blomberg und Sylvia rency Deutschland initiierten Selbstverpflichtung Schenk die Verankerung zusätzlicher Compliance- werden Organisationen der Zivilgesellschaft auf- Anforderungen im aktuellen Vertrag mit der Formel gefordert, zehn klar definierte Informationen auf 1 zu. Dies wurde auch entsprechend umgesetzt. ihrer Internetseite zu veröffentlichen. Nach einer Prüfung der Vollständigkeit der Informationen darf Match-Fixing die Organisation das Logo der ITZ tragen. Im Laufe des Jahres 2012 konnten über hundert Im Rahmen des mit der Deutschen Fußball-Liga neue Unterzeichner für die ITZ gewonnen werden. (DFL) bereits 2010 initiierten Projektes zur Prä- Die Gesamtzahl der teilnehmenden Organisatio- vention von Match-Fixing (nach dem Einstieg des nen hat sich auf 360 (Stand 31.12.2012) erhöht. Deutschen Fußballbund (DFB) unter dem neuen Erfreulich ist dabei die Bandbreite der Unterzeich- Titel „Gemeinsam gegen Spielmanipulation“) wur- ner. Sie reicht von bundesweit aktiven Großorga- den ein markantes Logo sowie eine Broschüre nisationen mit Millionen an Spendenaufkommen und ein Handbuch entwickelt. Auf dieser Grund- hin zu lokalen Kleinstorganisationen wie mehreren lage hat Transparency International die Bewilli- Berliner KiTas. Regional verteilen sich die Organi- gung für ein von der EU gefördertes Projekt zur sationen auf das gesamte Bundesgebiet mit ei- Prävention von Match-Fixing erhalten, an dem nem deutlichen Schwerpunkt auf Berlin, mit über Transparency Deutschland zentral beteiligt sein 200 Unterzeichnern. Dies liegt unter anderem dar- wird. Deutschland richtet Ende Mai 2013 die fünfte an, dass sich die Liga-Spitzenverbände der Freien Welt-Sportministerkonferenz aus – mit dem Kampf Wohlfahrtspflege in Berlin per Selbstverpflichtung gegen Match-Fixing als einem Schwerpunkt. Das darauf verständigt haben, gegenüber ihren Trä- Bundesministerium des Inneren hat Sylvia Schenk gern und Diensten der freien Jugendhilfe auf einen an der Erarbeitung von Empfehlungen für die Beitritt bei der ITZ hinzuwirken. Sportminister beteiligt. Ein Schwerpunkt der Tätigkeit der Arbeitsgrup- Olympiabewerbung pe liegt in der laufenden Koordination der Initia- tive (zum Beispiel Kommunikation mit potenziel- Nach dem Aus für die Münchner Bewerbung um len Unterzeichnern, Prüfung der Vollständigkeit die Olympischen und Paralympischen Winterspie- der Informationen). Des Weiteren koordiniert die le 2018 im Juli 2011 hat der Deutsche Olympische Arbeitsgruppe die regelmäßigen Sitzungen des Sportbund grundsätzliches Interesse an einer Trägerkreises der ITZ. Maßgeblich war die Vor- erneuten Olympiabewerbung geäußert. Voraus- bereitung einer Governance-Richtlinie für die ITZ. sichtlich wird sich erneut München für das Jahr Außerdem entschied sich der Trägerkreis dage- 2022 (Winterspiele) bewerben, aber auch eine gen, differenzierte Kriterien für unterschiedliche Bewerbung um Sommerspiele ist nicht völlig aus- Organisationstypen zu entwickeln. geschlossen. Die Vorstellungen von Transparency Deutschland sollen frühzeitig in die Diskussion Die erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit für die eingebracht werden. Ein entsprechendes Grund- ITZ führt weiterhin dazu, dass Vertreter der Ar- satzpapier wurde verabschiedet. beitsgruppe die Möglichkeit haben, im Rahmen

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nichtStaatliche ent- von Pressegesprächen, Vorträgen und Artikeln Die bereits bestehende Untergruppe zu Code of wicklungszusaMMenarbeit: für die Initiative und das Anliegen Transparenz zu Conduct/Ombudsstelle hat aus dem Vergleich sonJa grolig werben. Im Jahr 2012 erfolgten so unter ande- bestehender Leitlinien unterschiedlicher, zumeist rem Vorträge vor einer chinesischen Delegation kirchlicher Organisationen den Entwurf für eine staatliche entwicklungs- der GIZ, im Beirat von Transparency Deutsch- Handreichung zur Erstellung von Leitlinien erar- zusaMMenarbeit: land sowie bei der Heinrich-Böll Stiftung Sum- beitet, der sich in der Endredaktion befindet und sieglinDe gauer-lietz mer School for Young Leaders. Weiter dient die Anfang 2013 veröffentlicht werden soll. Schon ITZ als Türöffner, um das Thema „Transparenz in der bestehende Entwurf war im Jahr 2012 neben der Zivilgesellschaft“ mit relevanten Stakeholdern den DZI-Vorgaben eine wesentliche Grundlage zu diskutieren, etwa im Rahmen einer Anhörung innerhalb der MARMICK (Zusammenschluss der zum Gemeinnützigkeitsentbürokratisierungsge- katholischen Werke – Misereor-Adveniat-missio- setzes im Finanzausschuss des Deutschen Bun- Caritas International-Kindermissionswerk) bei destages. der Erarbeitung von Leitlinien für die einzelnen Werke. Neben den genannten Aktivitäten zur ITZ, die weiterhin den Schwerpunkt der Agenda bestim- Erst mit der Besetzung der Ombudsstellen bei men, gibt es weitere Aspekte der Transparenz in den einzelnen kirchlichen Werken wird es jetzt der Zivilgesellschaft, mit denen sich die Arbeits- möglich, den lange geplanten Austausch von gruppe beschäftigt. Nennenswert ist zum Bei- Ombudsleuten zu initiieren und daraus Empfeh- spiel der Austausch mit Organisationen aus dem lungen zur Mandatsbeschreibung von Ombuds- Bereich Umwelt- und Naturschutz über Kriterien leuten zu erarbeiten. für die Annahme von Vergleichen im Rahmen von Klagen gegen Unternehmen. Staatliche Entwicklungszusammenarbeit

Nichtstaatliche Der Arbeitsschwerpunkt der Arbeitsgruppe Entwicklungszusammenarbeit lag auch im Jahr 2012 auf der Fortführung des Dialogs mit dem Bundesministerium für wirt- Schwerpunkt der Arbeitsgruppe war die Nach- schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bearbeitung der Tagung „Mut zur Transparenz II (BMZ). Dabei stand die im Sommer vorgestell- – Korruptionsbekämpfung in der Entwicklungs- te neue Antikorruptionsstrategie „Antikorrupti- zusammenarbeit der Kirchen und Nichtregie- on und Integrität in der Entwicklungspolitik“ im rungsorganisationen“, die Ende 2011 mit sechzig Mittelpunkt. Viele Anregungen der Arbeitsgruppe Teilnehmenden aus 22 unterschiedlichen Orga- waren in sie eingeflossen. Im Rahmen des Poli- nisationen stattgefunden hat. Seit September cy Forums „Transparenz Integrität Entwicklung“ 2012 liegt die ausführliche Tagungsdokumenta- wurden vom BMZ im Oktober „12 Schritte zur tion vor. Umsetzung der Antikorruptionskonzeptes“ ent- wickelt, die als Konkretisierung der Strategie von Von Bad Boll II ging die Initiative aus, ökume- der Arbeitsgruppe prinzipiell begrüßt werden. nisch am Thema „Transparenz in weltkirchli- In mehreren Punkten jedoch bleiben die BMZ- chen Partnerschaften“ zu arbeiten. Dieser Im- Formulierungen relativ unspezifisch. So vermisst puls wurde von den Vereinigten Evangelischen die Arbeitsgruppe operative Zeitvorgaben, Prio- Missionswerken aufgegriffen. Sie initiierten ein ritätensetzungen, Angaben zur Kohärenz sowie zweitägiges Treffen verschiedener kirchlicher die Erwähnung von OECD-Leitlinien zur Korrup- Missionswerke im März 2012. In einem berei- tionsbekämpfung und die Grundsätze der „Cor- chernden Erfahrungsaustausch zeigte sich, porate Social Responsibility“ (besonders wichtig, dass zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausreichend da die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft in den viele Anknüpfungspunkte zwischen den beiden Vordergrund der deutschen Entwicklungszu- Konfessionen vorhanden sind, um eine dauer- sammenarbeit rückt). Die Arbeitsgruppe hat dem hafte Arbeitsgruppe einzurichten. Ebenfalls im BMZ daher zum Jahresende Fragen zu den zwölf März 2012 nahmen Vertreter der Arbeitsgruppe Schritten zugeleitet. Nichtstaatliche Entwicklungszusammenarbeit am Workshop von Transparency Schweiz und „Brot Mit den zuständigen Mitarbeitern fanden eben- für alle“ Teil, um die Zusammenarbeit von Trans- falls Gespräche über konkrete Erfahrungen und parency Schweiz mit den dortigen nichtstaatli- Konsequenzen aus Korruptionsfällen in Part- chen Entwicklungsorganisationen besser ken- nerländern, über freihändige Vergabepraxis an nenzulernen. gemeinnützige Träger seitens des BMZ sowie

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über anonyme Hinweisgebersysteme statt. Die An den fünf Sitzungen der Arbeitsgruppe (inklu- wissenschaft: Gespräche sollen im Jahr 2013 fortgeführt wer- sive Klausurtagung im November), die 2012 in Dr.-ing. peter büttner den. Mit dem neuen Deutschen Evaluierungsin- Berlin, Frankfurt und Goslar stattfanden, haben stitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) regelmäßig zehn bis vierzehn Mitglieder teilge- wurde ebenfalls für das Jahr 2013 ein Gespräch nommen. geplant. Die Strategiepapiere des BMZ werden von der Arbeitsgruppe im Hinblick auf Kohärenz mit den in der Antikorruptionsstrategie formulier- Wissenschaft ten Zielen regelmäßig analysiert. Seit geraumer Zeit diskutiert Transparency Die Arbeitsgruppe hat sich im Laufe des Jahres Deutschland darüber, sich stärker des Themas immer wieder in Korrespondenzen und Gesprä- „Transparenz in Wissenschaft, Forschung und chen mit Staatssekretär Beerfeltz und dem zu- Lehre“ anzunehmen, als Folge der gegenwärtigen ständigen Referat für die Implementierung von Entwicklungen in diesem Bereich, insbesondere IATI (International Aid Transparency Initiative)- bei der Zusammenarbeit von Wissenschafts-

»Transparency hat den Finger am Puls der Zeit. Die Gründung der Arbeitsgruppe Wissenschaft hat mein Interesse an einer Mitgliedschaft geweckt. Ich setze mich für den Erhalt der Frei- heit der Wissenschaft, insbesondere von politischer und privatwirt- schaftlicher Vereinnahmung, ein. Bei Transparency freue mich über Mitstreiter und einen fruchtbaren Austausch.«

Prof. Dr. Günter-Ulrich Tolkiehn, Mitglied, Professor für Informations- und Kommunikationstechnik aus Wildau

Standards durch das BMZ eingesetzt und auf einrichtungen mit Wirtschaftsunternehmen. Ko- die Wichtigkeit hingewiesen, den Zeitplan bis operationen und Austausch zwischen Wissen- Ende 2012 zur Veröffentlichung der Daten ein- schaft und gewerblicher Wirtschaft können zur zuhalten und sie auf der Website des BMZ zu Bereicherung und Anregung von Forschung und dokumentieren. Damit das gesamte System Lehre beitragen. Eine der Grundanforderungen der Entwicklungszusammenarbeit transparen- an die Wissenschaft ist aber ihre Unabhängig- ter wird, setzt sich die Arbeitsgruppe beim BMZ keit. Damit Wissenschaft der Gesellschaft Nut- auch dafür ein, dass alle Organisationen, die zen bringt und Orientierung geben kann, muss staatliche Mittel in der Entwicklungszusammen- sie frei sein und eigenständig über Richtung und arbeit erhalten, den IATI Datenstandard anwen- Inhalt von Forschungsvorhaben entscheiden den. können. Generell wird daher eine Offenlegung der Vereinbarungen zwischen öffentlichen Uni- Gespräche mit zwei Vertretern der KfW-Ent- versitäten und Wirtschaftsunternehmen erwartet. wicklungsbank wurden inzwischen für das Zu diesem Spannungsverhältnis gab es ein Frühjahr 2013 festgelegt. Bestehende Internet- Brainstorming mit Vertreterinnen und Vertretern Recherchen von der KfW wurden von der Ar- der Wissenschaft sowie Studentenschaft. Es beitsgruppe aktualisiert. Grundlagen des Ge- wurden Beispiele intransparenter beziehungs- sprächs werden die „12 Schritte zur Umsetzung weise zweifelhafter Beziehungen zwischen des Antikorruptionskonzeptes“ sein, da das Wirtschaft auf der einen und Wissenschaft und Konzept für alle Institutionen der staatlichen Forschung auf der anderen Seit diskutiert. In Entwicklungszusammenarbeit verbindlich ist. Folge dessen wurde am 29. Mai 2012 eine Ar- Bild: PRIVAT

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politische bilDung: beitsgruppe „Wissenschaft“ zum Thema „Kor- erfolgreich erprobt wurde. Die Bremer Grup- constanze berenDts ruption, Intransparenz und Interessenkonflikte in pe plant weitere Unterrichtsmodule, etwa zum Wissenschaft, Forschung und Lehre“ gegründet. Thema „Rohstoffe“. In Berlin hielt Dr. Uwe Bach Dr. Maika Korn übernahm zunächst die kommis- Vorträge und gestaltete Unterrichtsstunden über sarische Leitung. Sie wurde in einer der Folgesit- Korruption an mehreren Gymnasien, etwa im zungen im September von Dr.-Ing. Peter Büttner Rahmen der „Langen Nacht der Wissenschaf- abgelöst. ten“. Er startete gemeinsam mit einigen Mitstrei- tern das Berliner „Schulprojekt“, unter anderem, Es wurde eine Bandbreite möglicher Themen der um ein Angebot für die Integration von Modulen Arbeitsgruppe diskutiert: Korruption im Promo- über Korruptionsprävention in das Programm tionsprozess, intransparente Nebentätigkeiten von Klassen- und Kursfahrten nach Berlin zu von Professorinnen und Professoren, mangelnde erarbeiten. In München wurde Kontakt zu eini- Transparenz bei der Vergabe der Forschungs- gen Lehrerinnen und Lehrern aufgenommen, um mittel, Korruption im Bereich Drittmittel und die auszuloten, wie Korruption in den so genannten Interessenlagen wissenschaftlicher Berater in der „Praxisseminaren“ an der gymnasialen Oberstufe Politik. zum Thema gemacht werden kann. Insgesamt wurde deutlich, dass erfolgreiche Initiativen für In einem ersten Schritt will sich die Arbeits- Bildungsarbeit eher auf regionaler Ebene entste- gruppe einen Überblick über das Ausmaß pro- hen – was sicherlich bei der weiteren Entwick- blematischer Formen der Beeinträchtigung der lung von Strategien für verstärkte Bildungsarbeit Unabhängigkeit von Wissenschaft, Forschung durch Transparency eine Rolle spielen wird. Viel- und Lehre verschaffen. Zu diesem Zweck wurde leicht brauchen wir hier neuartige Modelle des die Internetplattform „Hochschulwatch.de“ ein- Austauschs/der Zusammenarbeit jenseits der gerichtet, die zusammen mit der Tageszeitung „klassischen“ Arbeitsgruppe. taz und dem „freien zusammenschluss von stu- dentInnenschaften“ (fzs) initiiert wurde. Über die Auf besonders positives Echo stieß der Probelauf Plattform haben Hochschulangehörige seit An- des Planspiels „Bribe City“, das Martin Eggers fang 2013 die Möglichkeit, über intransparente erarbeitet hat. Mitglieder der Arbeitsgruppe und Einflussnahme an ihrer Universität zu berichten. der Regionalgruppe Berlin/Brandenburg schlüpf- Darüber hinaus wurden erste Vorträge zum The- ten einen Nachmittag lang in die Rolle konkur- ma „Transparenz in der Wissenschaft“ gehalten. rierender Anbieter für einen Stadionausbau und So hielt Dr. Wolfgang Wodarg, Vorstandsmitglied erlebten hautnah die Dilemmata rund um Auf- von Transparency Deutschland, an der Leupha- tragsvergabe und Korruptionsversuchungen. na in Lüneburg am 3. Juli 2012 einen Vortrag mit Dieses Format ist noch in der Pilotphase und ist dem Titel „Die Uni geht anschaffen“. perspektivisch zum Einsatz an Schulen und Uni- versitäten, aber auch in anderen Veranstaltungen von Transparency vorgesehen. Politische Bildung Weitere Ideen zur Bildungsarbeit sind die Zusam- Die im November 2010 gegründete Arbeitsgrup- menarbeit mit Institutionen der Lehreraus- und pe Politische Bildung besteht aus einer Grup- –weiterbildung sowie der Erstellung von Unter- pe von sechs bis acht Interessierten aus ganz richtsmaterialien über die Bundeszentrale für po- Deutschland, die sich in loser Folge treffen. Ziel litische Bildung. Allen, die im vergangenen Jahr der Arbeit ist es, Konzepte zu erarbeiten, wie die ihre Ideen und tatkräftige Mitarbeit eingebracht Themen „Korruption und Korruptionsprävention haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt! an Schulen“ zu vermitteln sind, und sich über be- stehende Ansätze auszutauschen. Zu den Herausforderungen für die Arbeitsgruppe gehört es, ein Format der Zusammenarbeit zu Im Jahr 2012 gab es ein Treffen, auf dem lau- finden, das die regionalen Initiativen unterstützt fende Projekte und Initiativen aus Bremen, Berlin und miteinander vernetzt. Auch den Kontakt zu und München vorgestellt und diskutiert wurden. motivierten Lehrerinnen und Lehrern, Schullei- Arbeitsgruppen-Mitglied Wolfgang Frauenkron tungen und Eltern oder weiteren Koalitionspart- hatte 2011 gemeinsam mit einer Gruppe von ner im Bereich der schulischen und außerschu- Lehrerinnen und Lehrern in Bremen in Koope- lischen Bildung wollen wir verstärken. Weitere ration mit der Arbeitsgruppe Sport das Projekt Mitstreiter aus allen Regionen, insbesondere mit „Intransparenz und Korruption im Sport“ entwi- Erfahrung im schulischen oder außerschulischen ckelt, das 2012 mehrmals an Bremer Schulen Bildungsbereich, sind herzlich willkommen.

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Wissenschaftlicher Arbeitskreis

1. Publikation des neuen Korruptionsbuches „Was ist strukturierung des Kreises auch weitere Themen wissenschaftlicher Korruption? Begriffe, Grundlagen und Perspektiven ge- erschlossen und für die Bearbeitung im Arbeits- arbeitskreis: sellschaftswissenschaftlicher Korruptionsforschung.“ kreis nutzbar gemacht werden. Dr. peter graeff Dr. sebastian wolf Im Herbst 2012 erschien das zweite gemeinsa- me Buch des wissenschaftlichen Arbeitskreises. Datenschutz und Datenschutz unD Auch mit dem neuen Sammelband wurde das Korruptionsbekämpfung korruptionsbekäMpfung: Ziel verfolgt, die Synergie verschiedener wissen- thorsten sörup schaftlicher Ansätze und damit die interdiszipli- Die Projektgruppe Datenschutz-und Korrupti- näre Besetzung des Arbeitskreises zu nutzen, onsbekämpfung wurde im Jahr 2009 nach dem um die vielfachen Perspektiven und Bedingun- Screening-Skandal bei der Deutschen Bahn AG gen von Korruption erfassen zu können. Das ins Leben gerufen. Buch ist explizit als ein Einsteigerwerk gedacht, das Interessierten einen Einblick in die aktuelle Sie beschäftigte sich zuletzt mit der aktuellen Korruptionsforschung gibt. Diskussion um die Veränderungen im Beschäf- tigten-Datenschutz und mit den datenschutz- 2. Dreiländertagung Deutschland-Schweiz-Österreich rechtlichen Entwicklungen auf europäischer Ebe- ne (Stichwort Datenschutz-Grundverordnung). In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Ziel der Projektgruppe ist die Beratung von wurde im Herbst 2012 eine Tagung in Berlin or- Transparency Deutschland bei der Positionierung ganisiert und durchgeführt, die zum Ziel hatte, und Durchsetzung der Belange der Korruptions- Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei Korrup- bekämpfung in laufenden Gesetzgebungsverfah- tionsstrukturen und Antikorruptionsmaßnahmen ren. sowie in der Korruptionsforschung in Deutsch- land, der Schweiz und Österreich herauszuarbei- Leitlinie von Transparency Deutschland war und ten. Dabei wurde unter anderem auf die National ist dabei, dass dem Datenschutz als Ausfluss Integrity System-Berichte zurückgegriffen, die des allgemeinen Persönlichkeitsrechts ein hoher zahlreiche nationale Chapter von Transparency Wert zukommt, dieser aber in Balance mit einer International in den letzten Jahren erarbeitet ha- effektiven Verfolgung von Verdachtsfällen und ben. Aus der vergleichenden Zusammenschau der Prävention gebracht werden muss. der länderspezifischen Kontextbedingungen lie- ßen sich Erkenntnisse über wirksame Antikorrup- Das Jahr 2012 war im Wesentlichen von der tionsmaßnahmen und Impulse für die Korrupti- Veröffentlichung des Entwurfs der europäischen onsforschung gewinnen. Datenschutzgrundverordnung geprägt sowie vom Warten auf die Verabschiedung des Geset- 3. Treffen des wissenschaftlichen Arbeitskreises zes zum Beschäftigten-Datenschutz. Der Geset- zesentwurf war zuletzt am 01. Februar 2013 zur Im Rahmen der Dreiländertagung traf sich eine Beratung im Deutschen Bundestag vorgesehen, Kerngruppe des wissenschaftlichen Arbeitskrei- wurde aber kurzfristig wieder von der Tagesord- ses, um über eine Neustrukturierung und weitere nung genommen. Es ist nicht davon auszuge- Planungen zu beraten. Es wurde beschlossen, hen, dass der Beschäftigten-Datenschutz noch die Aktivitäten des Arbeitskreises neu zu struk- vor der Bundestagswahl 2013 Gesetz werden turieren, damit weiterhin greifbare Resultate für wird. Auf absehbare Zeit wird es wohl bei der Transparency Deutschland und die Teilnehmen- bisherigen Rechtslage bleiben. den gewährleistet werden können. Es ist geplant, den Arbeitskreis im Jahr 2013 in einer erweiter- Im Jahr 2013 wird es vornehmlich um die Daten- ten Zusammensetzung tagen zu lassen, bei der schutz-Grundverordnung und um die Festigung dann verstärkt die Gelegenheit zum gegenseiti- der bisherigen Rechtslage zum Beschäftigten- gen Austausch und zur Diskussion besteht. Datenschutz unter Berücksichtigung der Belan- ge der Korruptionsbekämpfung gehen. Die ak- 4. Erschließen neuer Themenfelder: tuelle Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts Korruption und Netzwerke zur verdeckten Videoüberwachung mag hier ein erster Anhaltspunkt sein. Der Arbeitskreis führt die Diskussion um die be- deutsamer werdende Netzwerkforschung für die Erklärung und Beschreibung von Korruption weiter. Allerdings können im Rahmen der Neu-

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03 AUS DEN REGIONALGRUPPEN

Baden-Württemberg

Baden-Württemberg: Wie im Vorjahr arbeitete die Regionalgruppe ßenen Kampagne zum Thema Abgeordneten- Nicole Perez auch 2012 an einer Vielzahl von öffentlichkeits- bestechung leisteten auch wir unseren Beitrag. wirksamen Projekten und traf sich hierzu viermal Nach einem Vortrag von Norman Loeckel aus Berlin/Brandenburg: in Stuttgart. der Arbeitsgruppe versandte die Regionalgrup- Dr. Astrid Wokalek pe Anfragen zur Haltung der bei uns ansässigen Erster wichtiger Termin war die Wahl zur Regio- Mitglieder des Rechtsausschusses des Bundes- nalgruppenleitung im März, bei der Nicole Perez tages. Auch hier war der Rücklauf äußerst posi- für weitere drei Jahre zur Regionalgruppenleiterin tiv, wenngleich wir uns in manchen Fällen inhalt- und Berta van Schoor zu ihrer Stellvertreterin ge- lich andere Antworten erhofft hatten. wählt wurden. In der ersten Jahreshälfte nahm die Regionalgruppe an verschiedenen Veran- Zwei Entwicklungen der vorherigen Jahre setzten staltungen der Initiative der Landesregierung sich auch in 2012 fort: Zum einen ein bestän- Baden-Württemberg „Welt: Bürger gefragt!“ teil. dig zunehmendes Interesse der Öffentlichkeit, Ziel der Initiative war die Erarbeitung von ent- spürbar anhand der weiter gestiegenen Anzahl wicklungspolitischen Leitlinien durch Bürger und an Vortragsanfragen und Interviewanfragen von Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen. lokalen Medien. Zum anderen erhöhte sich die Ein weiterer Höhepunkt der ersten Jahreshälfte Resonanz von politischen Akteuren und Ver- war der Besuch von Ricarda Bauch aus der Ge- antwortlichen der Verwaltung auf schriftliche schäftsstelle, die über das Projekt und die Ergeb- Anfragen merklich. Dies zeigt uns, dass sich im nisse der NIS-Studie referierte. Teile der 84 For- „Ländle“ einiges bewegt hat und die Themen derungen aus der Studie wurden in das Projekt „Transparenz“ und „Korruptionsprävention“ für „Welt: Bürger gefragt!“ eingebracht. die Menschen wichtig sind. Die Anforderungen an uns sind merklich gestiegen, doch auch die Ein weiteres wichtiges Arbeitsthema war die Regionalgruppe gewinnt unaufhörlich aktive und Umfrage zu Antikorruptionsbeauftragten in den engagierte Mitglieder hinzu, so dass wir optimis- Kommunen des Landes. Hier wurden neun tisch und tatkräftig in die Zukunft sehen. Stadtkreise, 92 Kreisstädte und 35 Landkreise angeschrieben und nach der Existenz von An- tikorruptionsbeauftragten und verbindlichen, Berlin/Brandenburg schriftlichen Regelwerken zum Thema Korrupti- on befragt. Erfreulicherweise war die Resonanz Auch im Jahr 2012 ist die Mitgliederzahl unserer hinsichtlich Rücklaufquote und Inhalt der Ant- Regionalgruppe angewachsen: Um 25 Mitglie- wortschreiben, in denen großes Interesse an der auf nunmehr 287 Mitglieder. Es fanden fünf dem Thema Korruptionsabwehr geäußert wur- Treffen statt, wobei jedes Mal viele Gäste begrüßt de, sehr positiv. Geplant ist 2013 aufgrund des werden konnten, die am jeweiligen Vortragsthe- großen Interesses der Auf- und Ausbau eines ma interessiert waren. Den Auftakt bildete Tobias entsprechenden Netzwerkes, die Bereitstellung Hecht aus der Geschäftsstelle, der im Februar die von Informationen an die Antikorruptionsbeauf- Ergebnisse des Nationalen Integritätsberichtes tragen und die Planung einer Fachveranstaltung. vorstellte. Im April referierte Dr. Michael Koß, Lei- Zu der von der Arbeitsgruppe Politik angesto- ter der Arbeitsgruppe Politik, zum Thema „Partei-

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DIE REGIONALGRUPPEN IN DEUTSCHLAND

enfinanzierung und Parteiensponsoring“. Im Mai gewährte Dr. Christian Humborg einen Einblick in seinen Arbeitsalltag als Geschäftsführer von Transparency Deutschland. Bei diesem Treffen wurde die Regionalgruppenleitung gewählt und Dr. Astrid Wokalek in ihrem Amt bestätigt.

Im September traf sich die Regionalgruppe erst- malig in Potsdam im Alten Rathaus. Zu Gast war Dr. Moritz Püstow, Partner der KPMG Rechtsan- gruppe Finanzmarkt, über die Aktivitäten seiner waltsgesellschaft Berlin, der einen Vortrag zum Gruppe. Gegen Ende des Jahres fanden sich un- Thema „ÖPP – Öffentlich Private Partnerschaft ter Leitung unseres Mitglieds Dr. Uwe Bach inte- in Kommunen“ hielt. Auch ein Einführungssemi- ressierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter zusam- nar für (Neu-)Mitglieder und Interessierte fand im men, um ein Schulprojekt zu initiieren. Geplant September statt. Beim letzten Treffen im Dezem- ist, Vortragsveranstaltungen an weiterführenden ber berichtete Stefan Calvi, Leiter der Arbeits- Schulen zu unseren Themen anzubieten.

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BREMEN: Im vergangenen Jahr standen wir auch für zahl- in der Zusammenarbeit mit der Handelskammer Wolfgang Frauenkron reiche Vortragsveranstaltungen zur Verfügung. Bremen verbuchen; sie zeigen sich nicht nur in Gerd Leilich, Leiter der Regionalgruppe Ham- gegenseitigen Einladungen, sondern auch in der burg/Schleswig-Holstein, stellte im Rahmen Veröffentlichung eines Artikels von uns im Han- eines betriebswirtschaftlichen Seminars an der delskammerblatt „Wirtschaft Bremen“ über CSR Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und die „Resist“-Broschüre. Zudem wurden Kon- den Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) vor. takte zu den Agenturen i2b und Green Responsi- An der Alice Salomon Hochschule Berlin refe- bility in Bremen und zur Unternehmensberatung rierten Dr. Anke Martiny, Vorstandsmitglied von RKW Bremen aufgenommen. Die Arbeitsgruppe Transparency Deutschland, und Dr. Wolfgang „Bildung“ hat ihre Unterrichtseinheit „Sport und Wodarg, Vorstandsmitglied und der Leiter der Korruption“ fertiggestellt, erprobt und vor Bremer Arbeitsgruppe Gesundheit von Transparency Referendarinnen und Referendaren, Studierenden Deutschland, zu Themen aus dem Gesundheits- und der Regionalgruppe München vorgetragen. bereich. Dr. Astrid Wokalek führte zu Beginn in Momentan bemüht sich die Gruppe, das Thema das Thema „Korruption“ ein. Darüber hinaus wa- „Korruption“ in die Lehrpläne zu verankern. ren im April Ombudspersonen aus der öffentli- chen Verwaltung und Unternehmen in Berlin und Die Gruppe „Informationsfreiheitsgesetz“ hat sich Brandenburg zu einem internen Gesprächskreis mit den Bremer Organisationen Humanistische eingeladen. Neben dem neuen Oberstaatsanwalt Union und Mehr Demokratie e.V. zur „Bremer In- der Zentralstelle Korruptionsbekämpfung bei der itiative für Informationsfreiheit und Transparenz“ Generalstaatsanwaltschaft Berlin, nahm auch zusammengeschlossen. Nach zahlreichen Ge- Jochen Bäumel, Vorstandsmitglied von Transpa- sprächen mit Prof. Dr. Herbert Kubicek vom In- rency Deutschland, teil. Der Rücklauf war erfreu- stitut für Informationsmanagement Bremen (ifib), lich positiv, so dass eine Fortsetzung des Erfah- der Präsidentin des Landesrechnungshofs Betti- rungsaustausches geplant ist. na Sokol, der Landesdatenschutzbeauftragten Dr. Imke Sommer und den Parteien in Bremen wol- Im Mai fand ein Gespräch in der Charité Berlin mit len wir einen Gesetzentwurf entwickeln, um auf der Justitiarin und dem Geschäftsbereichsleiter die Bürgerschaft Druck auszuüben. Auch sollen Interne Revision über Probleme des Compliance- weitere Mitstreiter gewonnen werden. Des Wei- Managements in Kliniken statt, an dem auch Prof. teren befasste sich die Gruppe mit den Themen Dr. med. Tim Niehues, Direktor des Zentrums für „Abgeordnetenbestechung“ und „Gesundheit und Kinder- und Jugendmedizin am HELIOS Klinikum Pflegebereich“. Krefeld und Mitglied bei Transparency Deutsch- land, teilgenommen hat. Zu erwähnen ist die vorzügliche Zusammenarbeit mit der Zentralen Antikorruptionsstelle (ZAKS), mit Auch die Kampagne zur Novellierung des §108e der wir bei Vorträgen und bei Regionalgruppen- StGB zur Abgeordnetenbestechung hat die Regi- sitzungen zusammenarbeiten. Die ZAKS ermög- onalgruppe durch Ansprache der Abgeordneten lichte auch eine Vorstellung von Transparency in Berlin und Brandenburg unterstützt. Deutschland und der Regionalgruppe vor dem Antikorruptionsrat des Landes Bremen.

Bremen Der Nationale Integritätsbericht wurde vorgestellt und lebhaft diskutiert. Im Anschluss führten wir Die Regionalgruppe Bremen hat im Jahr 2012 eine Reihe von Gesprächen mit interessierten vielfältige Aktivitäten entwickelt. Nach dem Wech- Einrichtungen wie dem Landesrechnungshof und sel der Leitung, die nun von Wolfgang Frauenkron dem Verband der Politiklehrer. ausgeübt wird, hat sich eine Gruppe von sieben Mitgliedern als Steuerteam gebildet, das sich alle Bei der gut besuchten Veranstaltung „Transpa- drei bis vier Wochen trifft, um die Arbeit der Ar- renz im Rohstoffsektor“ hielt die Vorsitzende von beitsgruppen zu koordinieren, Veranstaltungen Transparency Deutschland Prof. Dr. Edda Müller vorzubereiten, aktuelle Probleme zu erörtern und das Eingangsreferat. An der anschließenden Po- neue Schwerpunkte zu initiieren. Diese Treffen diumsdiskussion nahmen außerdem Expertinnen sind prinzipiell öffentlich, so dass jederzeit Interes- und Experten von Unternehmen, Nichtregierungs- sierte dazu stoßen können. organisationen und aus der Wissenschaft teil. Die Diskussion wurde von Theo Schlüter vom Nord- Gegenwärtig gibt es drei Arbeitsgruppen: westradio moderiert und danach im Nordwestra- Die Arbeitsgruppe „Wirtschaft“ konnte Erfolge dio ausgestrahlt. Die Veranstaltung diente auch

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der Vernetzung. Auf unsere Einladung hin hatten Rainer Kreiser, Antikorruptionsbeauftragter der FRANKFURT/RHEIN-MAIN: neben Transparency Deutschland einige Organi- Stadt Frankfurt am Main, durchgeführt werden. Joachim Walther sationen bei dieser Veranstaltung Stände aufge- Rainer Kreiser berichtete über die Entstehung Andreas Franz baut: Die ZAKS, terres des hommes, Brot für die des Referates und stellte die Arbeitsweise, die Welt und Misereor. Struktur und die Maßnahmen zur Korruptions- prävention der Stadt dar.

Frankfurt/Rhein-Main Als erste Veranstaltung nach der Sommerpau- se fand am 16. August 2012 das traditionelle Das erste Treffen der Regionalgruppe fand am Treffen „open air“ am Schwedlersee statt. Die- 23. April 2012 statt. Joachim Walther berichtete ses Treffen, bewusst ohne Tagesordnung, wird vom Führungskreistreffen Anfang März 2012 in gerne von Interessierten genutzt, um sich über Erfurt. Wie im vergangenen Jahr angekündigt, Transparency Deutschland und die Arbeit der erfolgte im Anschluss die Neuwahl der Leitung Regionalgruppe zu informieren. Am 31. August der Regionalgruppe. Joachim Walther, neben 2012 präsentierte Dr. Christian Lantermann die

„Ich bin ich immer wieder beeindruckt von der zahlenmäSSig gering gehaltenen Bürostruktur und dem immensen ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder von Transparency Deutschland.“

Ulrike Neundorf, Mitglied, Interne Revisorin aus Fürstenwalde

Oliver Schlümer bisheriger Stellvertreter von Position von Transparency Deutschland zum Adelheid Tröscher, wurde zum neuen Leiter und Thema „Vergaberecht und Korruptionsbekämp- Andreas Franz als Stellvertreter gewählt. Im An- fung“. Insbesondere stellte er dabei die Situation schluss daran wurde die weitere Planung des des Landes Hessen im Zusammenhang mit den laufenden Jahres besprochen. Weiterhin regte vom Bund und den Ländern aufgelegten Kon- Joachim Walther eine Mitgliederbefragung in- junkturpaketen kritisch dar. nerhalb der Regionalgruppe an, um die Wün- sche und Bedürfnisse der vertretenen Mitglieder Entsprechend des Aufrufs des Vorstandsmit- konkreter abzufragen. glieds Jochen Bäumel setzten sich Mitglieder der Regionalgruppe mit Parlamentariern des Bun- Auf Einladung des Landrats des Main-Taunus- destages, die Mitglied im federführenden Rechts- Kreises stellte Dr. Christian Lantermann, Leiter ausschuss sind, in Verbindung. Ziel war es, die- der Arbeitsgruppe Zentralregister/Vergabewe- se von der Notwendigkeit der Verschärfung des sen, zusammen mit Joachim Walther und An- §108e StGB zu überzeugen. Unsere Mitglieder dreas Franz im Mai eine Präsentation zu Kor- Johann Kubica und Axel Gruber besuchten mit ruption und Vergaberecht vor Mitgliedern des Joachim Walther Manuel Höferlin von der FDP in Kreistags, des Kreisausschusses und Mitarbei- Worms und von der CDU in Mainz. terinnen und Mitarbeitern der Verwaltung vor. Dr. Edgar Franke von der SPD folgte der Einla- dung der Regionalgruppe und stellte sich am 1. Am 28. Juni 2012 konnte dann die bereits für November 2012 der Diskussion in Frankfurt. Die BILD: 2011 vorgesehene Informationsveranstaltung mit Abgeordnete Mechtild Dykmans von der CDU PRIVAT

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Hamburg/Schleswig-Holstein: schlug ein Treffen in ihrem Abgeordnetenbüro in setzesvorschlag einzureichen, fanden eine Rei- Gerd Leilich Berlin vor, welches von Jochen Bäumel wahrge- he ausführlicher Diskussionen der Gründer der nommen wurde. Zum Abschluss des Jahres traf Initiative mit der Justizbehörde und der Spitze sich unsere Regionalgruppe am 14. Dezember der SPD-Fraktion statt. Am Ende stand ein Ge- 2012 traditionell ein letztes Mal zu einer kleinen setzesvorschlag, der im Juni von der Hambur- vorweihnachtlichen Feier ohne festes Programm. gischen Bürgerschaft einstimmig verabschiedet wurde.

Hamburg/Schleswig-Holstein Während dieser Phase lief die Werbung für die Volksinitiative zum Transparenzgesetz weiter: Es Die Aktivitäten der Regionalgruppe waren im ver- fanden unter anderem Veranstaltungen mit den gangenen Jahr im Wesentlichen von der Volksin- Obleuten des Justizausschusses der Bürger- itiative „Transparenz schafft Vertrauen“ und dem schaft sowie Veranstaltungen zur Vergabe öffent- Transparenzgesetz Hamburg geprägt, dass im licher Aufträge und zu Open Data statt. Im Juli re- Oktober 2012 in Kraft getreten ist. Am 3. Januar ferierte die Initiative bei einer Podiumsdiskussion

»2012 habe ich über Korruption in Deutschland eine Filmdokumentation gemacht, zwei Mal 45 Minuten zum auf- wändigen Kampf gegen die Täter mit dem weiSSen Kragen - von Amigo über ElfAquitaine bis zu § 108 e. Bei Transparency Deutschland engagieren sich viele Menschen ehrenamtlich und schaffen es, dieses wichtige Thema in die Öffentlichkeit zu tragen. Das möchte ich mit meiner Spende unterstützen!«

Nathalie Boegel, Spenderin, Journalistin aus Jesteburg

2012 hat der Hamburger Senat das erfolgreiche der Berliner Piratenfraktion über das Hamburger Zustandekommen der Volksinitiative „Transpa- Gesetz und die Schritte bis zur Verabschiedung. renz schafft Vertrauen“ von Mehr Demokratie Einen Tag vor Inkrafttreten des Hamburgischen e.V., dem Chaos-Computer-Club Hamburg und Transparenzgesetzes veranstaltete die Initiative von Transparency Deutschland festgestellt. Ziel eine Pressekonferenz. der Initiative war die Einführung eines Transpa- renzgesetzes, das aus dem bestehenden Infor- Die Stadt berief einen Beirat zur Begleitung der mationsrecht der Bürger eine Informationspflicht Einführung des Transparenzgesetzes, in dem der Behörden macht. unter anderem die drei Gründer der Initiative vertreten sind. Wegen der „vielfältigen Berüh- Bei einer Anhörung vor dem Justizausschuss der rungspunkte im gesellschaftlichen Kontext“ soll Hamburgischen Bürgerschaft im Februar 2012 der Beirat, bestehend aus den gesellschaftlichen wurde das Gesetz zwar weitgehend positiv beur- Gruppen, Vorschläge zur Umsetzung einbringen. teilt, jedoch um Korrekturen einzelner Passagen Nach dem Inkrafttreten des Transparenzgeset- gebeten. Ein wichtiges Treffen fand im April bei zes gab es viele Möglichkeiten, für das Gesetz Justizsenatorin Jana Schiedek statt. Zusammen zu werben: Unter anderem die Antikorruptions- mit Vorstandsmitglied Jochen Bäumel sprachen konferenz der Stadt Hamburg Ende Oktober, wir über die dringende Neuregelung der Abge- eine Podiumsdiskussion der SPD-Fraktion in ordnetenbestechung, über das Korruptionsregis- Hamburg-Winterhude sowie eine Veranstaltung ter Hamburg und über das Transparenzgesetz. im Bürgerhaus Lokstedt. Im Dezember fand in Bild: PRIVAT Um möglichst schnell einen überarbeiteten Ge- der Handelskammer Hamburg ein Expertenge-

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spräch zum Thema Transparenzgesetz und Ver- kunft sollen Mitglieder und interessierte Personen METROPOLREGION NÜRNBERG: gabe statt. Beim Netzwerk Recherche wurden regelmäßig angesprochen und informiert werden. Marion Nobbe die Hintergründe des kurzen Entscheidungs- Angestrebt werden vor allem die aktive Mitarbeit prozesses bei der Verabschiedung des Trans- möglichst vieler Mitglieder und die Bündelung München: parenzgesetzes diskutiert. Darüber hinaus lud von Sachverstand. Für 2013 sind weitere Vorträ- Dr. Michael Heisel die Justizbehörde der Stadt die Regionalgruppe ge zu konkreten Themen geplant. Die gute bay- Hamburg ein, mit einer Delegation der General- erisch-nachbarschaftliche Zusammenarbeit mit staatsanwaltschaft der Ukraine über die Arbeit der Regionalgruppe München wird fortgesetzt. von Transparency Deutschland zu sprechen.

Auch in Kiel waren wir präsent: Die Regional- München gruppe traf sich im Januar und informierte sich über das neue Informationszugangsgesetz für Die Regionalgruppe München traf sich 2012 das Land Schleswig-Holstein (IZG-SH). Im Juni alle zwei Monate. Es nahmen jeweils zehn bis informierten wir uns bei der Ratsfraktion Direkte zwanzig Mitglieder und Gäste teil. Neben Be- Demokratie der Stadt Kiel über eine Weiterent- richten über das Vereinsleben, insbesondere wicklung des IFG und über Korruptionsrisiken in aktuelle Entwicklungen auf Vorstandsebene, der Verwaltung der Stadt. und über internationale Transparency-Themen, fanden Vorträge zu speziellen Themen statt. Beim ersten Treffen wurde eine neue Leitung Metropolregion Nürnberg für die Regionalgruppe gewählt. Dr. Sabine Stetter, die die Gruppe bisher geleitet hatte, In der Metropolregion Nürnberg gibt es bisher konnte wegen sehr hoher zeitlicher Belastung nur eine überschaubare Zahl von Mitgliedern, die in ihrem Beruf nicht mehr kandidieren. Als ihr zudem kein regionales Dach hatten. Die Metro- Nachfolger wurde Dr. Michael Heisel gewählt polregion umfasst 33 Städte und Landkreise in und als stellvertretende Leitung Erika Lorenz- Franken sowie der Oberpfalz mit zusammen 3,45 Löblein und Uwe Jennerwein. Millionen Einwohnern. Ihre Wirtschaftsleistung ist größer als die Ungarns oder der Tschechischen Ein Schwerpunkt im vergangenen Jahr war, Republik. Eine gute Ausgangsbasis also für die 13. das Thema „Korruption und Korruptionsbe- Regionalgruppe von Transparency Deutschland. kämpfung“ an Schulen, Universitäten und bei Berufsverbänden vorzustellen und aufzuzei- Erster Schritt war ab Herbst 2012 die persönli- gen, welche Möglichkeiten es in konkreten che Ansprache aller Mitglieder in der Metropolre- Situationen geben kann, um Korruption zu gion sowie auch in benachbarten Landesteilen, vermeiden. Im Ergebnis begannen wir, einen die keiner anderen Regionalgruppe zuzuordnen Hochschulthementag zum Thema „Korrupti- sind. Zeitgleich begann der Aufbau eines Ver- on“ an der Technischen Universität München teilers grundsätzlich interessierter Personen. Mit zu organisieren. Die Veranstaltung soll im Juni dem Ziel der Vernetzung gab es erste Kontakte 2013 in Zusammenarbeit mit dem Institut für zu relevanten Organisationen vor Ort, wie der Wirtschaftsethik der TU München stattfinden IHK, der NürnbergMesse, dem Unternehmer- und richtet sich an die ca. 6.000 Studierenden netzwerk Netzwerk Nordbayern und dem Forum des Munich Center for Technology in Society Wirtschaft der Europäischen Metropolregion (MCTS) der TU München. Nürnberg e.V. Am 6. November 2012 fand ein erstes Treffen gute Resonanz. Das Vortragsthe- Beim nächsten Treffen stellte Dr. Dieter Korc- ma „Strafverfolgung und Korruption“ von Dr. zak die Ergebnisse des Nationalen Integritäts- Peter Fries, ehemaliger Leiter der Arbeitsgruppe berichtes vor, aus dem Transparency Deutsch- Strafverfolgung, lieferte Stoff für eine breite Dis- land die „84 Forderungen für eine integere kussion aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Republik“ abgeleitet hat. Die Regionalgruppe München hat sich vor allem die Forderung 83 Im Januar 2013 wurde die Regionalgruppe Me- vorgenommen, nämlich die Sensibilisierung für tropolregion Nürnberg bei der Transparency- Korruptionsthematiken an Schulen und Uni- Vorstandssitzung in Leipzig gemäß Geschäfts- versitäten. In diesem Zusammenhang weckte ordnung bestätigt. Die Ressortverantwortung ein Lehrfilm zu Compliance und Korruptions- übernimmt Vorstandsmitglied Caspar von Hau- bekämpfung von MAN unser Interesse. In der enschild aus München. Diese Personalie wurde Folge konnte MAN als Teilnehmer am Hoch- von allen Mitgliedern ausdrücklich begrüßt. In Zu- schulthementag gewonnen werden.

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Niedersachsen: Zur Vorbereitung auf die Arbeit an Schulen fand So fand im November eine Korruptionspräventi- Dennis Schwarz ein Erfahrungsaustausch mit Wolfgang Frauen- onsveranstaltung der Zentralen Kriminalinspek- kron, Leiter der Regionalgruppe Bremen, statt. tion Göttingen mit den Korruptionsansprech- ostwestfalen-lippe: Dieser hielt einen Vortrag zum Programm, das in partnern der lokalen Polizeiinspektionen, der Dr. Harald Schlüter Bremen bereits umgesetzt wird und von Schulen Städte, Landkreise und Gemeinden in Hildes- geforderte Kriterien erfüllt. heim statt. Ein Mitglied der Regionalgruppe war in die Organisation der Veranstaltung eingebun- Nicht zuletzt hat die Regionalgruppe einen Vor- den und referierte zu den Aktivitäten von Trans- trag von Dr. Wilhelm Schlötterer zu seinem Buch parency Deutschland und zum Thema „Zusam- „Macht und Missbrauch: Franz Josef Strauß und menarbeit von Strafverfolgung und Verwaltung“. seine Nachfolger“ organisiert. Mit über 200 Inte- ressierten kamen mehr Personen als der Raum Auch ist die Regionalgruppe mit einem festen fassen konnte. Im Laufe des Jahres wurden au- Mitglied in einem interfraktionellen Arbeitskreis ßerdem etliche Vorträge zur Arbeit von Transpa- des Niedersächsischen Landtages vertreten. rency Deutschland gehalten, beispielsweise an der Es soll ein Verhaltenskodex für Mitglieder des Universität Augsburg für Compliance Officer über Landtages, aber auch für Lobbygruppen, er- praktische Erfahrungen zu Korruption und Korrup- stellt werden, der auf freiwilliger Basis für mehr tionsbekämpfung. Außerdem beteiligten sich Mit- Transparenz bei Beziehungen und Abhängigkei- glieder der Gruppe an Aktionen zur Novellierung ten sorgen soll. Ob die Arbeit an dem Entwurf des §108e StGB zur Abgeordnetenbestechung. den Regierungswechsel überstehen wird, bleibt abzuwarten. Im letzten Quartal 2012 wurden Wie jedes Jahr hat die Regionalgruppe die Mög- Wahlprüfsteine für die Parteien zur Landtagswahl lichkeit genutzt, sich am Antikorruptionstag, dem 2013 vorbereitet und versandt. Nach Auswer- 9. Dezember, im Rahmen eines Informations- tung der Antworten zu den Themen Ämterpat- standes des Nord Süd Forums auf dem Tollwood ronage, Informationsfreiheitsgesetz und Abge- Festival zu präsentieren. Im Nord Süd Forum ordnetenbestechung wurde im Januar 2013 eine München e.V. sind über sechzig entwicklungspo- Pressemitteilung veröffentlicht. Niedersachsen litische Gruppen, Hilfsorganisationen und andere verfügt als eines von fünf Bundesländern weiter- Vereine versammelt. Es besteht eine gegenseiti- hin über kein Landesinformationsfreiheitsgesetz. ge Mitgliedschaft. SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und DIE LIN- KE haben zugesagt, in der nächsten Legislatur- Zum Abschluss des Jahres gab es wieder ein periode eine Initiative für ein solches Gesetz zu Adventstreffen, bei dem diskutiert wurde, was starten. die Gruppe im nächsten Jahr an Arbeitsschwer- punkten setzen möchte. Allen Mitgliedern und Freunden, die die Regionalgruppe in diesem Jahr Ostwestfalen-Lippe unterstützt haben, sei ganz herzlich gedankt. Die Regionalgruppe Ostwestfalen-Lippe war im Jahr 2012 sowohl bei Vortragsveranstaltungen Niedersachsen als auch in den Medien vertreten.

Im Berichtsjahr hat die Regionalgruppe Nieder- Am 15. Februar 2012 fand die Veranstaltung sachsen die Zusammenarbeit mit den Antikor- „Kampf gegen Korruption ist Chefsache“ in ruptionsbeauftragten der Kommunen verstärkt den Räumen der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld und institutionalisiert. Zwei Mal im Jahr treffen statt, an der der Leiter der Regionalgruppe Dr. sich über zwanzig Vertreterinnen und Vertreter Harald Schlüter, Dr. Peter von Blomberg, stell- von Rechnungsprüfungsämtern, Baubehörden vertretender Vorsitzender von Transparency und Beschaffungsstellen und tauschen sich über Deutschland, und Dr. Jan Tibor Lelley, Leiter Theorie und Praxis aus. Die Regionalgruppe bie- der Regionalgruppe Ruhrgebiet, zu Themen tet dazu im Niedersächsischen Justizministerium der Korruptionsprävention referierten. Die gut den organisatorischen Rahmen, lädt Referentin- besuchte Veranstaltung fand ein reges Pres- nen und Referenten ein und regt auch zu einem seecho. Auf Einladung des Landesverbandes Austausch außerhalb des festen Rhythmus an. der Wirtschaftsjunioren NRW sprach Dr. Harald Dieser große Kreis wird ergänzt durch bestehende Schlüter zum selben Thema am 22. März 2012 regionale Runden und fachspezifische Informati- als Vertreter der Regionalgruppe in den Räumen onsveranstaltungen, zum Beispiel von den Polizei- der ISM International School of Management in direktionen. Dortmund.

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Auch 2012 stand die Regionalgruppe für zahl- (Bündnis 90/Die Grünen), Elisabeth rheinland: reiche Anfragen der lokalen Medien zur Verfü- Winkelmeier Becker (CDU) und Beate Griese Andreas Riegel gung, was zu entsprechenden Berichten im (SPD) unterstützt. WDR, Radio Gütersloh und der örtlichen Presse RUHRGEBIET: führte. Am 24. April 2012 fand ein Treffen der Im April 2012 hat die Regionalgruppe zusammen Dr. Jan Tibor Lelley Regionalgruppe in Bielefeld statt. Die Regional- mit Mehr Demokratie und der Open Knowledge gruppe möchte ihre Aktivitäten im Jahr 2013 Foundation Deutschland die Internetplattform ausbauen. Aufgrund beruflicher Veränderungen FragDenStaat.de/NRW aus der Taufe gehoben. kann Dr. Harald Schlüter die Aufgaben als Re- NRW ist damit das erste Bundesland gewesen, gionalgruppenleiter in absehbarer Zukunft nicht in dem die Bürger online von ihren Informations- mehr wahrnehmen und sucht eine Nachfolge. und Auskunftsrechten gemäß Informationsfrei- Die Regionalgruppe freut sich über Interessierte heitsgesetz Gebrauch machen können. für ein Engagement in Ostwestfalen-Lippe. Die Regionalgruppe führte zahlreiche Vortrags- veranstaltungen durch: Rheinland Im Rahmen des Netzwerk Korruptionspräven- tion der Bundesbehörden hielt Andreas Riegel Das Jahr 2012 war in der Regionalgruppe Rhein- im Juni einen Vortrag zum Thema „Korruption land wieder durch vielfältige Tätigkeiten und ver- im Verdachtsfall erkennen und richtig agieren“. stärkte Medienpräsenz gekennzeichnet. Darüber hinaus fanden Vortragsveranstaltungen zum Thema Korruptionsbekämpfung bei der Die Regionalgruppe hat sich zweimal in Bonn Veranstaltung des Behördenspiegels „Compli- getroffen und neben Ankerreferaten zu den The- ance und Korruptionsprävention im Öffentlichen men „Herausforderung kritischer Berichterstat- Dienst“, bei der SPD-Fraktion im Rat der Stadt tung am Beispiel des WCCB“, „Vorstellung des Düsseldorf, im Lessing-Gymnasium der Stadt Nationalen Integritätsberichtes“ und „Arbeit und Düsseldorf, im Zentrum für Luft- und Raumfahrt Ergebnis der Transparenzkommission Potsdam“ in Köln, bei der Fraktion DIE LINKE in der Städ- verschiedene aktuelle Themen diskutiert. teregion Aachen sowie im Rat der Stadt Bad Soden/Taunus statt. Im Rat der Stadt Langen- Zentrale Themen während des gesamten Jahres feld wurde mit Blick auf eine mögliche korpora- waren der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW tive Mitgliedschaft die Arbeit von Transparency (BLB NRW) und die Kampagne zur Verschärfung Deutschland vorgestellt. des § 108e StGB. In Sachen BLB NRW wurde der Untersuchungsausschuss des Landtags be- Auch auf dem Kölner Vergabetag im Oktober gleitet und anlässlich der öffentlichen Sitzung ein war die Regionalgruppe vertreten. Gleiches gilt Positionspapier an Parteien und Presse verteilt, für den Arbeitskreis Personelle Sicherheit der Ar- das verschiedentlich in der Berichterstattung auf- beitsgemeinschaft für Sicherheit der Wirtschaft gegriffen wurde. Weiter wurden im Rahmen eines e.V. in Bonn im November 2012. Der Hoch- Gesprächs mit dem zuständigen Abteilungsleiter schule Niederrhein stand die Regionalgruppe im Finanzministerium NRW die aus Sicht der Re- im Dezember für einen Austausch zum Thema gionalgruppe notwendigen Schritte zur Verbes- „Sponsoring an Hochschulen“ zur Verfügung. serung der Situation dargelegt. Die Dreharbeiten Die Regionalgruppe beteiligt sich fortlaufend ak- des Westdeutschen Rundfunks an einem Bericht tiv an der Initiative für die Einführung eines Trans- über den BLB NRW wurden in Form eines aus- parenzgesetzes in NRW nach dem Vorbild der führlichen Interviews unterstützt. Im Vorfeld des Hansestadt Hamburg. im Dezember 2012 neu konstituierten Unter- suchungsausschusses wurden Gespräche mit Bündnis 90/Die Grünen und der FDP geführt. Ruhrgebiet Im November wurde vor dem Hintergrund der BLB-Befassung der Haushaltskontrollausschuss Nach dem Erfolg der bisherigen Veranstaltungen des Landtages schriftlich aufgefordert, die Praxis mit den Industrie- und Handelskammern (IHK) der obligatorisch geheimen Sitzungen zu been- Dortmund und Duisburg wurde gemeinsam mit den, worüber dann auch ein entsprechender Be- der Regionalgruppe Ostwestfalen-Lippe eine schluss gefasst wurde. Der Ausschuss tagt nun weitere Veranstaltung unter dem Titel „Anti-Kor- zukünftig grundsätzlich öffentlich. Die Kampagne ruption ist Chefsache“ mit der IHK Bielefeld am zur Verschärfung des § 108e StGB wurde durch 17. Januar 2012 durchgeführt. Wie immer erfreu- Interviews mit den Bundestagsabgeordneten te sich die Veranstaltung großer Beliebtheit; auch

41 I Transparency Deutschland

Sachsen

SACHSEN: das Magazin der Industrie- und Handelskammer Schwerpunkt der Tätigkeit der Regionalgruppe LOTHAR HERMES Ostwestfalen zu Bielefeld „Ostwestfälische Wirt- Sachsen war auch im Jahr 2012 die Zusammen- schaft“ berichtete darüber. Hierdurch ermutigt, arbeit mit den Kommunen. Auch wenn nur ein sollen sich diese Veranstaltungen mit weiteren Workshop im Juni 2012 zum Thema „Transpa- IHKs im Einzugsbereich der Regionalgruppe, wie renzkommissionen in Potsdam“ durchgeführt Bochum und Hagen, zum festen Bestandteil der werden konnte, so gab es doch eine Reihe von Regionalgruppenarbeit etablieren. weiteren, zum Teil informellen Kontakten, mit den Antikorruptionsbeauftragten der großen sächsi- Bei der Neuwahl am 5. März 2012 wurde Dr. schen Städte. Jan Tibor Lelley in seiner Funktion als Leiter der Regionalgruppe einstimmig bestätigt. Zu sei- Bei einigen Städten lässt sich eine deutliche nem Stellvertreter wurde Christoph G. Zimmer Sensibilisierung gegenüber dem Thema Korrup- gewählt, der Susanne Larmann ablöst, die sich tionsvorbeugung und Schaffung von mehr Trans- aus privaten Gründen nicht mehr zur Wahl ge- parenz feststellen. So haben die Stadt Dresden stellt hatte. und die Stadt Leipzig im Jahr 2012 Informations-

»Mehr Klarheit über Strukturen und Abläufe schützt vor Missbrauch und hilft, Vertrauen zu gewinnen. Die Arbeit von Transparency Deutschland fördere ich aus dieser Überzeugung heraus.«

Maik Heringer, Förderer, Informatiker aus Köln

Aus dem Kreis der Mitglieder erklärten sich meh- freiheitssatzungen eingeführt. Dies ist besonders rere Experten bereit, bei Regionalgruppentreffen wichtig und erfreulich, weil Sachsen zu den we- zu bestimmten Themen aus dem Bereich „Kor- nigen Bundesländern ohne Informationsfreiheits- ruption“ zu referieren. Rüdiger Sagel präsentierte gesetz zählt. Auch erhielt die Regionalgruppe die Untersuchung „Filz und gekaufte Politik“ im verstärkt Anfragen von Stadträten verschiedener September 2012. Thomas Krämer hielt den Vor- Städte bezüglich einer eventuellen Mitgliedschaft trag „Compliance & Korruptionsbekämpfung – bei Transparency Deutschland. neue Rechtsprechung im Überblick“ im Novem- ber des vergangenen Jahres. Darüber hinaus Das Interesse der Medien an Transparency-The- stellte Tobias Hecht aus der Geschäftsstelle den men ist gestiegen. So wurde die Regionalgruppe Nationalen Integritätsbericht Deutschland vor. unter anderem angefragt, zum Thema „Offen- Dadurch gelang es, die Attraktivität der zweimo- legung von Nebeneinkünften und Abgeordne- natlichen Treffen zu steigern. tenbestechung“ Stellungnahmen abzugeben.

Mittlerweile langjähriger Partner der Regional- Zweifelloser Höhepunkt im Jahr 2012 war gruppe Ruhrgebiet ist die Firma IKU GmbH in ein Vortrag zum Thema „Korruptionspräven- Dortmund, ein Dienstleister für Kommunikation, tion und Transparenz“ vor einer Abordnung Konfliktlösung und Transparenz, der immer des Haushaltsausschusses des chinesischen wieder neue Impulse gibt. Zudem stellt sie die Volkskongresses. Dieser unternahm im August Räumlichkeiten für die zweimonatlichen Treffen und September 2012 eine Informationsreise zur Verfügung. durch Deutschland. Stationen waren dabei das

42 Jahresbericht 2012 I

Bundesministerium für Finanzen (BMF), der Deut- Studienstiftung des deutschen Volkes wurden thüringen/sachsen-anhalt: sche Bundestag sowie der Bundesrechnungshof gepflegt. Zudem wurden Kontakte zur Jenaer Sebastian Händschke und das Landesministerium für Finanzen in Bay- Ortsgruppe des sneep e.V., des studentischen ern. Darüber hinaus wollten die Abgeordneten Netzwerkes für Wirtschafts- und Unternehmens- sich auch über Transparenz und die Antikor- ethik, aufgebaut. ruptionsarbeit in den Kommunen informieren. Offenbar aufmerksam geworden durch den Be- richt unserer Regionalgruppe über den Trans- parenzfragebogen aus dem Jahr 2009, wurden wir von der Deutschen Gesellschaft für Interna- tionale Zusammenarbeit (GIZ), die diese Reise im Auftrag des BMF organisierte, angefragt, ob wir für einen Vortrag zum Thema „Transparenz in den Kommunen“ zur Verfügung stehen können. Die Stadt Leipzig stellte einen geeigneten Raum zur Verfügung. Susanne Sünkel und Lothar Her- mes hielten jeweils einen Vortrag, in denen die Transparenzfragebogenaktion und die regelmä- ßigen Workshops mit den Antikorruptionsbeauf- tragten erläutert wurden. Die chinesischen Abge- ordneten wollten insbesondere wissen, ob denn Beamte auch Mitglieder einer Partei sein dürfen und, falls ja, wie sicher gestellt sei, dass die Inte- ressen der Stadt nicht den Interessen der Partei untergeordnet beziehungsweise von diesen ge- trennt werden könnten. Besondere Aufmerksam- keit fand die Darstellung des Zusammenhangs zwischen Transparenz, geringer Korruption und der Zufriedenheit der Bürger mit ihren politischen Institutionen.

Thüringen/Sachsen-Anhalt

In der Regionalgruppe Thüringen/Sachsen-An- halt wurde Bestehendes weitergeführt. Daneben wurden auch neue Themenfelder erschlossen. Dies geschah, wie auch schon im Vorjahr, vor dem Hintergrund einer gewissen Fluktuation der regionalen Mitglieder, von denen einige, zumeist studienbedingt oder aus beruflichen Gründen, die Region verlassen haben. Zurzeit umfasst die Re- gionalgruppe insgesamt etwa zwanzig Mitglieder.

Die Regionalgruppe war bei einem längeren Gedankenaustausch mit dem neuen Oberbür- germeister der Stadt Halle Dr. Bernd Wiegand, der auch individuelles Mitglied von Transparency Deutschland ist, vertreten. Ziel dieses Austau- sches war es, die langjährigen und guten Be- ziehungen zwischen Transparency Deutschland und der Stadt Halle auch bei einem Wechsel in der kommunalen Führung aufrecht zu erhalten. Die Kontakte zum Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte e.V. (BdVB) und zur Jenaer Ortsgruppe der Stipendiaten der Stif- tung der Deutschen Wirtschaft (SDW) und der

43 I Transparency Deutschland

04 DER nationale integritätsbericht

Aktivitäten

Im Rahmen der Beitrittsverhandlungen eines Landes in die Europäische Union kann die EU- Kommission auf Reformen zur Korruptionsprä- vention hinwirken. Sobald ein Land jedoch in die Europäische Union aufgenommen wird, fehlt der EU-Kommission jegliches politische Druckmittel. Auch gegenüber „alten“ Mitgliedstaaten hat sie keine Kompetenzen im Bereich Korruptionsprä- vention. Sie kann lediglich Sanktionen verhängen und Finanzhilfen einfrieren, wie sie es im Falle von Bulgarien getan hat. Mit dem Stockholmer Programm aus dem Jahr 2009 hat der Europä- ische Rat Korruptionsprävention daher zu einer Priorität im Bereich Freiheit, Sicherheit und Recht erklärt und sich das Ziel gesetzt, die Bemühun- gen der EU auf diesem Gebiet zu stärken. Ein Baustein hierfür stellte die Teilfinanzierung von 25 Nationalen Integritätsberichten dar. Damit sollten die Stärken und Schwächen zur Korruptions- bekämpfung von zentralen Institutionen eines Landes erstmals umfassend untersucht werden. Das Internationale Sekretariat von Transparency International stellte dafür ein einheitliches Kon- zept zur Verfügung, das bereits in einer Reihe von Ländern angewandt wurde – bisher jedoch meist nur außerhalb der EU. Auch Transparency Deutschland beteiligte sich an dem Projekt, das über einen Zeitraum von zwei Jahren von 2010 bis 2012 lief. In der Ge- schäftsstelle wurde das Projekt von Ricarda Bauch koordiniert. Im zweiten Jahr des Projektes wurde eine zusätzliche halbe Stelle teilfinanziert, so dass Tobias Hecht zur Unterstützung der Um- setzungsphase eingestellt werden konnte.

Erstes Projektjahr: Erstellung des Berichts

Das erste Projektjahr diente der Erstellung des Berichts durch ein externes Forschungsteam. An

44 Jahresbericht 2012 I

dem umfangreichen Konsultations- und Erstel- werden aufgefordert, sich stärker und eindeutiger lungsprozess waren auch zahlreiche Arbeits- und gegen Korruption in Politik und Gesellschaft zu Regionalgruppen von Transparency Deutschland engagieren. Wir haben daher allen im Deutschen beteiligt. Zudem wurde diese Phase durch einen Bundestag vertretenen Parteien unseren Forde- Beirat begleitet, der sich aus zwölf Expertinnen rungskatalog mit Bitte um Stellungnahme zu- und Experten zusammensetzte. Geleitet wurde kommen lassen. Die Reaktionen fielen recht un- der Beirat von Dr. Sebastian Wolf, wissenschaft- terschiedlich aus. Während die SPD zum Beispiel licher Mitarbeiter an der Universität Konstanz zu allen 84 Forderungen Stellung genommen hat, und Mitglied im Führungskreis von Transparency konzentriert sich die Stellungnahme der CDU auf Deutschland. die Forderungen hinsichtlich der Parteien. Eine aussagekräftige vergleichende Analyse der ver- Im Januar 2012 wurde der Nationale Integritäts- schiedenen Antworten war somit nicht möglich. bericht vorgestellt, der auf 200 Seiten elf zentrale Leider sind die Parteien auch nicht unserer Auf- staatliche und nichtstaatliche Institutionen nach forderung gefolgt, ihre Positionen in einer öffentli- ihren Maßnahmen zur Korruptionsabwehr und chen Veranstaltung zu diskutieren. Wir haben uns Stärkung der Integrität analysiert. Kritische Be- daher entschlossen, die Stellungnahmen der in- wertungen der Situation in Deutschland spiegeln teressierten Öffentlichkeit zumindest auf unserer ein hohes Anspruchsniveau wider. Sämtliche un- Webseite zur Verfügung zu stellen. tersuchte Bereiche liegen in den oberen Katego- rien des Bewertungsschemas. Trotz allem gibt es Die re:publica, eine der größten Konferenzen von zahlreiche Regelungslücken und Umsetzungs- Netzaktivisten, bot die Gelegenheit, zu disku- defizite, die sich in einer differenzierten - Bewer tieren, ob die Vorstellung, dass durch moderne tung der Bereiche niederschlagen. Hervorragend Kommunikationstechnik ermöglichte Transparenz schneiden Rechnungshöfe und Judikative ab. zu mehr Integrität führt, ein naiver Fortschritts- Am unteren Ende finden sich dagegen Parteien, glaube oder ein progressives politisches Konzept öffentliche Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesell- ist. Die Diskussion führte zu einem verbesserten schaft. Aus den Erkenntnissen des Berichts lei- Verständnis, wie Transparenz Antikorruptionsbe- tet sich zudem ein Katalog von 84 Forderungen mühungen unterstützen kann. Gleichzeitig wur- ab. Er fasst zum ersten Mal die Forderungen von den die Risiken beleuchtet, die von einem unkon- Transparency Deutschland auf einen Blick zu- trollierten Datenfluss ausgehen können. sammen und bietet damit ein ideales Instrument der Öffentlichkeitsarbeit. Zwei Arbeitsgruppen von Transparency Deutsch- land nutzten die Möglichkeit, einzelne Forderun- Zweites Projektjahr: gen aus dem Nationalen Integritätsbericht auf Umsetzung Veranstaltungen zu vertiefen. Die Arbeitsgruppe Wirtschaft diskutierte mit Vertretern verschiedener Das zweite Projektjahr diente dazu, über diverse Fachrichtungen darüber, inwieweit der Gesetzge- Aktivitäten und Veranstaltungen für unsere Po- ber Mindeststandards für den Aufbau von Com- sitionen zu werben. Eine unserer Kernforderun- pliancemanagementsystemen vorgeben kann gen richtet sich an die politischen Parteien. Sie (Seite 23).

45 I Transparency Deutschland

Die Arbeitsgruppe Bundes- und Landesverwal- Der Bericht zeigt, dass Deutschland von anderen tung warb auf einer Veranstaltung mit der dbb- Ländern lernen kann. Transparency Deutschland akademie für eine flächendeckende Analyse der und die Europäische Akademie Berlin haben den korruptionsgefährdeten Stellen in der Verwaltung Bericht daher zum Anlass genommen, im Rah- (Seite 18). men einer öffentlichen Veranstaltung die guten Beispiele genauer zu beleuchten und ihre Chan- Auch der wissenschaftliche Arbeitskreis nutzte cen und Grenzen zu diskutieren. Neben Vertre- den Bericht, um mit Vertretern aus der Schweiz tern von Transparency Slowakei und Lettland und Österreich auf einer Veranstaltung mit der war auch Transparency Norwegen zum Thema Friedrich-Ebert-Stiftung über Unterschiede und Parteienfinanzierung zu Gast. Gemeinsamkeiten bei Korruptionsstrukturen und Antikorruptionsmaßnahmen ins Gespräch Die Diskussion unterstrich, dass die einzelnen zu kommen (Seite 33). Schließlich war der Na- Maßnahmen - ebenso wie ihre Anwendung und tionale Integritätsbericht Gegenstand zahlreicher Übertragung auf das deutsche Politiksystem - Präsentationen und Diskussionen in den Regio- in ihrem jeweiligen nationalen Kontext beurteilt nalgruppen, im Beirat und im Forum der korpo- werden müssen. Zudem entstehe der Mehrwert rativen Mitglieder. von Transparenzvorschriften vor allem aus der öffentlichen Auseinandersetzung vor und nach Europäischer Integritätsbericht: ihrer Einführung. Erst dadurch werde Sensibilität „Money, Politics, Power: Integrity in Europe“ für ein Thema geschaffen und ein Grundstein für Verhaltensänderungen gelegt. Der Diskurs könne Mit Spannung wurde der Europäische Integri- auch die Skandalträchtigkeit von Prozessen min- tätsbericht erwartet, der die Erkenntnisse der 25 dern. Schließlich hänge der Erfolg von Transpa- Länderberichte zusammenführen sollte. Unter renzmaßnahmen jedoch auch davon ab, ob und dem Titel „Money, Politics, Power: Integrity in Eu- wie sie ausgewertet und kontrolliert werden. rope“ wurde er im Juni 2012 veröffentlicht. Neben Trends der Korruptionsbekämpfung in der EU, Die Impulse und Kooperationen, die sich aus den stellt der Bericht „Promising Practices“ aus den zahlreichen Aktivitäten des Projektes ergeben nationalen Berichten vor. Es werden unter ande- haben, sollen fortgesetzt werden. rem das Informationsfreiheitsgesetz der Slowakei und die Regelungen zur Offenlegung von Neben- Informationen rund um den Bericht finden Sie auf einkünften in Lettland als gute Beispiele genannt. www.nis.transparency.de

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Finanzen

Transparency Deutschland hat sich an dem von der EU-Kommission teilfinanzierten Projekt zum Nationalen Integritätsbericht (NIS) beteiligt. Das Projekt lief über zwei Jahre. Die angefallenen Kosten des Gesamtprojektes und die von Transparency Deutschland getragen Kosten werden im Folgenden dargestellt.

PROJEKTKOSTEN UNGEPLANTE GESAMTKOSTEN (70 % EU, PROJEKTKOSTEN (geplante und 30 % Eigenanteil) (100 % Eigenfinanzierung) ungeplante Kosten)

2010 6.958,99 E 748,06 E 2011 33.496,41 E 277,00 E 2012 31.344,79 E 2.008,76 E

Zwischensumme (angefallene Kosten 2010 - 2012) 71.800,19 E 7 % indirekte Kosten1 5.026,01 E Summe (2010 - 2012) 76.826,20 E 3.033,82 E 79.860,02 E

Die Projektkosten von 76.826,20 Euro werden teilfinanziert: Teilfinanzierung der EU (70 %) 53.778,34 E Eigenanteil (30 %) 23.047,86 E

Von Transparency Deutschland getragene Kosten 26.081,68 E

Transparency Deutschlands Eigenanteil an den Projektkosten beträgt 30 Prozent, so dass 23.047,86 Euro durch den Verein getra- gen werden. In der Summe mit den Kosten, die nicht am Projektbeginn vorgesehen waren und somit nicht von der EU-Kommis- sion teilfinanziert werden (3.033,82 Euro), hat Transparency Deutschland das Projekt mit insgesamt 26.081,68 Euro mitfinanziert. Die Berechnungen gelten vorbehaltlich der Endprüfung durch die EU-Kommission.

Die Projektkosten umfassen Honorarkosten für das externe Forschungsteam und den External Reviewer, Kosten für Layout, Druck, Veröffentlichung und Übersetzung des Berichts, Reise- und Veranstaltungskosten sowie Personalkosten.

1Miete, Versicherung, Büromaterialien etc. werden von der Europäischen Kom- mission mit einer Pauschale von 7 Prozent von den angefallenen Projektkosten erstattet.

47 I Transparency Deutschland

84 FORDERUNGEN FÜR EINE INTEGERE REPUBLIK

1 Korruptionsprävention ist von Führungspersonen in allen Bereichen der Gesellschaft als Führungsaufgabe anzusehen.

2 Die bereits 2003 unterzeichnete UN-Konvention gegen Korruption ist endlich zu ratifizieren.

3 Das Strafrechtsübereinkommen über Korruption und das Zivilrechtsübereinkommen über Korruption des Europarates sind zu ratifizieren.

4 Das Zusatzprotokoll des Strafrechtsübereinkommens über Korruption ist zu ratifizieren.

5 Der Straftatbestand der Bestechung im Geschäftsverkehr ist entsprechend den Anforderungen des EU- Rahmenbeschlusses zur Bekämpfung von Bestechung im privaten Sektor anzupassen.

LEGISLATIVE

6 Der Straftatbestand der Abgeordnetenbestechung (§ 108e StGB) ist zu verschärfen und den internatio- nalen Vorgaben anzupassen.

7 Im Kontext der Abgeordnetenbestechung ist die Annahme von Spenden durch einzelne Abgeordnete zu verbieten.

8 Die Nebentätigkeiten von Abgeordneten sind ab einer Bagatellgrenze auf den Betrag genau zu veröffent- lichen und nicht wie bisher in drei Stufen.

9 Sofern Abgeordnete als Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte „Lobbying-Mandate“ übernehmen, darf die anwaltliche Schweigepflicht im Hinblick auf die Offenlegung von Nebeneinkünften nicht gelten.

48 Jahresbericht 2012 I

Nach umfangreicher Recherche hat Transparency Deutschland im Januar 2012 den Nationalen Integritätsbericht Deutschland der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf 200 Seiten werden elf zentra- le staatliche und nichtstaatliche Institutionen nach ihren Maßnahmen zur Korruptionsabwehr und Stärkung der Integrität analysiert. Der folgende Forderungskatalog leitet sich aus den Erkenntnissen des Berichts ab.

10 Es ist ein obligatorisches Lobbyistenregister mit finanzieller Offenlegung beim Bundestag einzurichten. Bei Eintrag in das Lobbyistenregister ist ein Verhaltenskodex zu akzeptieren.

11 Die Veröffentlichung von Ausschussvorlagen ist gesetzlich zu verankern. Die Nicht-Veröffentlichung von Ausschussvorlagen ist besonders zu begründen.

EXEKUTIVE

12 Die Beteiligung von Interessenverbänden, Unternehmen und sonstigen privaten Akteuren bei der Vorbe- reitung von Gesetzen ist kenntlich zu machen („legislativer Fußabdruck“).

13 Die 2007 vom Bundesrechnungshof veröffentlichten „Eckpunkte für den wirtschaftlichen Einsatz externer Berater“ sind konsequent anzuwenden, um auszuschließen, dass solche externen Beraterinnen und Be- rater mit Kernaufgaben der Verwaltung beauftragt werden.

14 Die Berichte über den Einsatz externer Personen in der Bundesverwaltung sind zu veröffentlichten, um gegenüber der Öffentlichkeit zu versichern, dass externe, in die Ministerien „abgeordnete“ Personen nicht an der Erstellung von Rechtsnormen und Entwürfen mitarbeiten, welche die Interessen ihrer Arbeitgebe- rinnen und Arbeitgeber tangieren.

15 Bei politisch kontroversen Themen ist ein versteckter Einfluss von Interessen zu minimieren, zum Beispiel durch die Einholung mehrerer Gutachten.

16 Die Zusammensetzung aller regierungsberatenden Gremien ist zentral zu veröffentlichen.

17 Für ehemalige Ministerinnen und Minister sowie Parlamentarische Staatssekretärinnen und -sekretäre ist eine Karenzzeit von drei Jahren zu schaffen, wenn ein Zusammenhang zwischen der bisher ausgeübten Tätigkeit und der nach dem Ausscheiden aus dem Dienst beabsichtigten Tätigkeit besteht.

49 I Transparency Deutschland

JUDIKATIVE

18 Die von Ministerien veröffentlichten Informationen und Daten sind maschinenlesbar anzubieten, um die Verarbeitung und Visualisierung zu erleichtern.

19 Der Überlastung von Gerichten ist durch die Aufstockung der personellen und finanziellen Kapazitäten Abhilfe zu schaffen.

20 Der Häufung von „Deals“ (Verständigung im Strafverfahren) ist entgegenzuwirken.

21 Es ist eine Statistik über die gemeinnützigen Einrichtungen zu veröffentlichen, an die Geldbeträge im Rahmen einer Auflage für die Einstellung des Verfahrens (§ 153a StPO) oder einer Bewährungsauflage (§ 56b StGB) gezahlt wurden.

ÖFFENTLICHE VERWALTUNG

22 In der öffentlichen Verwaltung ist eine flächendeckende Analyse der korruptionsgefährdeten Stellen durch- zuführen; das Ergebnis ist zu veröffentlichen.

23 Fortbildungsmaßnahmen zur Antikorruption sind in der öffentlichen Verwaltung umfassend und regelmä- ßig durchzuführen.

24 Die Karenzzeitregelungen im öffentlichen Dienst für den Wechsel in Tätigkeiten außerhalb des öffentlichen Dienstes, bei denen Interessenkonflikte auftreten könnten, sind konsequent anzuwenden.

25 Die von den Innenministerien der Länder erstellten Berichte zur Korruptionsprävention im Rahmen des IMK-Konzepts sind nach einem einheitlichen Format zu gestalten, um die Vergleichbarkeit der Maßnah- men zu fördern.

26 Der Schutz von Hinweisgeberinnen und Hinweisgebern in der öffentlichen Verwaltung ist durch die Ein- richtung von Hinweisgebersystemen zu ergänzen.

27 Der im Beamtenrecht verankerte Schutz von Hinweisgeberinnen und Hinweisgebern ist auf Tarifbeschäf- tigte auszuweiten.

28 Es ist anzustreben, dass Verwaltungseinrichtungen die breite Öffentlichkeit stärker über Gefahren der Korruption und Korruptionsbekämpfungsmaßnahmen informieren.

29 In- und ausländische Firmen, die wegen Bestechung verurteilt worden sind oder gegen die bei einer Auftragsvergabe durch die öffentliche Hand oder während der Auftragsdurchführung der hinreichende Verdacht der Bestechung oder anderer Formen der Korruption entstanden ist, sind für eine angemessene Zeit in einem flächendeckenden Zentralregister zu führen.

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30 Bei der Vergabe der öffentlichen Hand ist zu den alten Schwellenwerten zurückzukehren.

31 Der Rechtsschutz im Unterschwellenbereich der Auftragsvergabe ist zu stärken.

32 Die Rahmendaten aller Vergaben der öffentlichen Verwaltung sind an einem Ort vollständig zu veröffentli- chen, darunter auch Auftragnehmerinnen und Auftragnehmer und Auftragssumme.

33 Bei Großbauprojekten wird der öffentlichen Verwaltung empfohlen, Integritätspakte anzuwenden.

34 Informationsfreiheitsgesetze für den Zugang zu Dokumenten der öffentlichen Verwaltung sind in allen Bundesländern einzuführen.

35 Die bestehenden Informationsfreiheitsgesetze von Bund und Ländern sind in Anlehnung an das Berliner Informationsfreiheitsgesetz dahingehend zu novellieren, dass Ausnahmetatbestände (insbesondere Be- triebs- und Geschäftsgeheimnisse) gegen das Interesse der Öffentlichkeit abzuwägen sind.

36 Die Anwendung der Informationsfreiheitsgesetze durch Bürgerinnen und Bürger ist zu fördern, indem Hürden, die die Antragstellung erschweren, wie z.B. hohe Gebühren und lange Bearbeitungszeiten, ab- gebaut werden.

37 Die Regelungen der öffentlichen Verwaltung sind auch auf Körperschaften des öffentlichen Rechts anzu- wenden.

STRAFVERFOLGUNG

38 Der Überlastung von Strafverfolgungsbehörden ist ebenso wie in der Justiz durch die Aufstockung der personellen und finanziellen Kapazitäten Abhilfe zu schaffen.

39 Detaillierte Statistiken zu Einstellungen und Verständigungen in Wirtschafts- und Korruptionsstrafverfah- ren sind zu veröffentlichen.

40 Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Korruptions- und Wirtschaftskriminalität sind in allen Bundeslän- dern einzurichten.

41 Die Weisungsunabhängigkeit der Staatsanwaltschaften von den Justizministerien ist sicherzustellen.

42 In der beruflichen Aus- und Fortbildung für Polizei und Staatsanwaltschaften ist stärker auf Themen der Korruptionsbekämpfung einzugehen.

43 Die verschiedenen Statistiken über die strafrechtliche Verfolgung von Korruption sind in einem gesamthaf- ten Bericht zusammenzuführen.

51 I Transparency Deutschland

44 Die Verjährungsfristen bei „Korruptionsdelikten“ sind zu verlängern.

WAHLSYSTEM

45 Im Hinblick auf das Wahlsystem sind die Vorschläge der OSZE für eine verbesserte Regelung der Wahl- zulassung umzusetzen, so dass unter anderem eine juristische Prüfung von Entscheidungen vor dem Wahltag möglich wird.

46 Die Veröffentlichung eines ausführlichen und umfassenden Bundestagswahlberichts ist anzustreben, um die bisherigen Einzeldokumente und -veröffentlichungen zusammenzuführen.

47 Die Veröffentlichung der Wahlkampffinanzierung ist insbesondere für die Wahlkreisebene transparenter zu gestalten; dies gilt vor allem für die Handhabung von Wahlkreisspenden, direkten Spenden und geldwer- ten Zuwendungen an einzelne Personen.

48 Die Regelungen zur Vergabe von Sendezeit der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind zu veröf- fentlichen.

RECHNUNGSHÖFE

49 Die Kooperation der Rechnungshöfe von Bund und Ländern mit den jeweiligen Parlamenten, einschließ- lich der Kontrolle der Haushaltsführung durch die Parlamente, sind durch verstärkte Eigenkontrollen (Peer Review) zu ergänzen.

50 Die Möglichkeit, GmbHs und AGs in öffentlichem Besitz oder mit öffentlicher Beteiligung einer Prüfung durch die Rechnungshöfe zu unterziehen, ist grundsätzlich zu eröffnen.

51 Die Veröffentlichung eines größeren Anteils der Prüfungsmitteilungen und Berichte der Rechnungshöfe ist wünschenswert.

POLITISCHE PARTEIEN

52 Spenden an politische Parteien auf allen Ebenen sind noch transparenter, detaillierter und schneller zu veröffentlichen.

53 Spenden sind ab 2.000 Euro/Jahr (bislang 10.000 Euro/Jahr) zu veröffentlichen.

54 Parteispenden und Sponsoring sind auf maximal 50.000 Euro pro Jahr und Konzern, Unternehmen, Ver

52 Jahresbericht 2012 I

band bzw. Person zu begrenzen, um allen Debatten über den unlauteren Einfluss von Großspenden die Grundlage zu entziehen.

55 Für Parteisponsoring sind klare Veröffentlichungspflichten einzuführen, so dass es den gleichen Rege- lungen wie Parteispenden unterliegt, einschließlich einer Begrenzung der steuerlichen Absetzbarkeit von Sponsoring als Betriebsausgaben.

56 Für die Überprüfung der Parteienfinanzierung ist ein unabhängiges Kontrollgemium einzurichten.

57 Die staatliche Politikfinanzierung ist regelmäßig in einem umfassenden „Politikfinanzierungsbericht“ trans- parent zu machen, so dass auch über die Zuwendungen an die Bundestagsfraktionen und die Globalzu- schüsse an die parteinahen Stiftungen Auskunft gegeben wird.

58 Die Veröffentlichung der Rechenschaftsberichte der Parteien hat binnen sechs Monaten auf der Home- page des Bundestages zu erfolgen.

59 Im Falle von schwerwiegenden Verstößen gegen das Parteiengesetz ist der Verlust des passiven Wahl- rechts für Mandatsträgerinnen und Mandatsträger als Sanktion vorzusehen.

60 Die Strukturen und Prozesse der Parteiapparate sind unter dem Gesichtspunkt der Korruptionsprävention und der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zu überprüfen und zeitgemäßen Compliancemanagement- systemen anzupassen.

61 Regelungen und Verfahren sind zu verbessern, um das Problem der Ämterpatronage durch politische Parteien in der Praxis einzudämmen.

62 Die politischen Parteien werden aufgefordert, sich stärker und eindeutiger gegen Korruption in Politik und Gesellschaft zu engagieren.

MEDIEN

63 Die Integrität von Journalistinnen und Journalisten ist durch Verhaltenskodizes zu schützen, die unter anderem Regelungen zur Vermeidung von Interessenkonflikten vorsehen.

64 Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat in einem jährlichen Bericht detailliert und öffentlich über die Verwen- dung der Gebühreneinnahmen Auskunft zu geben.

65 Dem investigativen Journalismus ist der nötige Entfaltungsspielraum zu gewähren.

66 Die Strukturen und Prozesse der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind unter dem Gesichtspunkt der Korruptionsprävention und der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zu überprüfen und zeitgemäßen Compliancemanagementsystemen anzupassen.

53 I Transparency Deutschland

ZIVILGESELLSCHAFT

67 Die flächendeckende Einführung und Anwendung freiwilliger Verhaltensstandards und Prüfverfahren für Transparenz, Rechenschaft und Integrität (einschließlich der Vermeidung von Interessenkonflikten) in Or- ganisationen der Zivilgesellschaft (einschließlich Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und Freizeit- und Sportverbänden) sind sicherzustellen.

68 Verbänden und Organisationen der Zivilgesellschaft wird weiter empfohlen, das Thema Antikorruption stärker in ihrer inhaltlichen Arbeit (z.B. im Bereich Umwelt, Klima, Menschenrechte) zu berücksichtigen.

69 In den Bundesländern sind einheitliche Sammlungsgesetze (wieder) einzuführen, um den Schutz von Spenderinnen und Spendern zu stärken.

70 Finanzämtern ist die Möglichkeit einzuräumen, über den Gemeinnützigkeitsstatus von Organisationen Aus- kunft zu geben.

WIRTSCHAFT

71 Corporate Governance und Compliancemanagementsysteme zur Korruptionsprävention sind sowohl in Großunternehmen als auch kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und öffentlichen Unternehmen einzuführen.

72 Der Gesetzgeber hat Mindeststandards für den Aufbau von Compliancemanagementsystemen vorzu- geben, die allen Rechtsformen der Wirtschaft angepasst sind.

73 Die Straftatbestände der Bestechlichkeit und Bestechung im geschäftlichen Verkehr sind durch die Einführung des „Geschäftsherrenmodells“ zu verschärfen, so dass auch die Interessen des „Geschäfts- herrn“ an der korrekten Erfüllung der Pflichten der Angestellten geschützt sind.

74 Bestechung durch deutsche Unternehmen ist härter zu bestrafen, zum Beispiel durch Einführung eines Unternehmensstrafrechts oder die Anhebung des Bußgeldrahmens im Ordnungswidrigkeitengesetz.

75 Schmiergeldzahlungen (facilitation payments) auch an ausländische Amtsträgerinnen und Amtsträger sind zu verbieten.

76 Der gesetzliche Hinweisgeberschutz im privaten Sektor ist zu stärken. Somit würde eine zentrale Vo- raussetzung zur Ratifizierung des Zivilrechtsübereinkommens über Korruption des Europarates- ge schaffen.

77 Unternehmen sind aufgefordert, Hinweisgebersysteme einzurichten, um Mitarbeiterinnen und Mitarbei- tern die Möglichkeit zu geben, qualifiziert über wahrgenommene Missstände zu berichten, ohne dass ihnen hieraus ein Nachteil erwächst.

54 Jahresbericht 2012 I

78 Die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen sind entsprechend dem aktuellen internationalen Übereinkommen konsequent umzusetzen.

79 Die Unabhängigkeit der für die Durchsetzung und Transparenz der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen zuständigen Kontaktstelle ist durch entsprechende institutionelle Verankerung und parla- mentarische Kontrolle der Umsetzungsaktivitäten sicherzustellen.

80 Maßnahmen zur Korruptionsprävention sind in der Berichterstattung, insbesondere der Nachhaltigkeits- berichterstattung, von Unternehmen darzustellen.

81 Von Unternehmen und den von ihnen beauftragten Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten, Wirschafts- prüferinnen und Wirtschaftsprüfern und Steuerberaterinnen und Steuerberatern ist eine stärkere Mitver- antwortung für einen korruptionsfreien Wettbewerb einzufordern.

82 Mitglieder von gesellschaftsrechtlichen Gremien öffentlicher Unternehmen sind in Anlehnung an die Rege- lungen des Aktienrechts von der Verschwiegenheitspflicht gegenüber der sie entsendenden Körperschaft zu entbinden.

83 Antikorruption ist in der Fort- und Ausbildung in allen Bereichen zu stärken. Auch Schulen sollten frühzeitig einen Beitrag zur politischen Bildung in Sachen Antikorruption leisten und Schülerinnen und Schüler für das Thema sensibilisieren. Universitäten und Hochschulen sind angehalten, das Thema Antikorruption fachübergreifend in ihre Studiengänge zu integrieren.

84 Deutschland ist aufgefordert, dem Abkommen zur Förderung der Bildung im Bereich Antikorruption (Ag- reement for the Establishment of IACA as an International Organization) beizutreten.

Für ein solides Integritätssystem gibt es kein einfaches Rezept. Die Komplexität und der hohe Anspruch an eine wirksame Antikorrup- tionspolitik spiegeln sich in unserem Katalog von 84 Forderungen wider. Prof. Dr. Edda Müller, Vorsitzende Transparency Deutschland

55 I Transparency Deutschland

05 Bericht des Beirats

Der Steinbruch für gute Ideen

Dr. Anke Martiny Der Beirat tagte im Jahr 2012 am 22. März und ge Rolle einnehmen. Es wurde ein Austausch am 9. Oktober unter dem Vorsitz von Barbara zwischen Medienvertreterinnen und –vertretern Stolterfoht. Die Märzsitzung diente der Konsti- des Beirats und der Arbeitsgruppe Medien ver- tuierung und Vorstellung der neuen Mitglieder. einbart. Dabei sollen auch die Themenbereiche Die Anwesenden stellten sich und ihre Arbeits- Transparenz im Sport- und Reisejournalismus gebiete vor. In beiden Sitzungen löste der Be- sowie Journalistenrabatte thematisiert werden. richt der Vorsitzenden Prof. Dr. Edda Müller Ein Diskussionsthema von besonderem Ge- eine lebhafte Diskussion aus. Die Vorsitzende wicht war anschließend der Umgang von nahm Stellung zu wichtigen politischen Fragen, zivilgesellschaftlichen Organisationen mit die für Transparency Deutschland Relevanz ha- Zuwendungen von Unternehmen. Ein Ein- ben. führungsstatement dazu gab Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt In der Märzsitzung präsentierte Dr. Jens Cl- und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND). Er aussen die Initiative „Transparente Zivilgesell- zeigte unter anderem das weitere Spektrum im schaft“, die das Ziel verfolgt, bei den Unter- Umgang mit finanziellen Mitteln aus der Privat- zeichnern mehr Transparenz herzustellen. Die wirtschaft auf, die es im Bereich der Umweltor- Initiative, die unter anderem durch die Mitwir- ganisationen gibt: Greenpeace nimmt gar keine kung von Beiratsmitgliedern entstanden ist, Gelder von Unternehmen an, der Naturschutz- gilt mittlerweile als größte zivilgesellschaftliche bund Deutschland e.V. (NABU) tut dies teil- Transparenzinitiative in Deutschland. Die Re- weise und die Deutsche Umwelthilfe finanziert präsentantinnen und Repräsentanten im Beirat sich überwiegend über Umweltkooperationen. wurden gebeten, ihren Beitrag zu leisten, damit Beim BUND gibt es einen Beschluss der Bun- die Initiative weiter wächst. Anschließend stellte desdelegiertenversammlung, nach dem Ko- Ricarda Bauch aus der Geschäftsstelle als Re- operationen mit Unternehmen weitestgehend sümee aus dem Nationalen Integritätsbericht reduziert werden sollen. Inzwischen gibt es auf die „84 Forderungen für eine integere Republik“ Bundesebene gar keine Wirtschaftskooperati- vor und gab einen Ausblick auf die geplanten onen mehr. Davon ausgehend tauschten sich Aktivitäten zur Umsetzung des Berichts. die Beiratsmitglieder über ihre Erfahrungen aus. Sie verhalten sich unterschiedlich gegen- Im Oktober diskutierte der Beirat intensiv über über solchen Geldern. Es herrschte die einhel- Transparenz von Nebeneinkünften von Abge- lige Meinung, dass die Diskussion über den ordneten. Es wurde unterstrichen, dass die Umgang mit Sponsorengeldern die Zivilgesell- Diskussion nicht allein auf Abgeordnete ver- schaft weiter begleiten wird. kürzt werden sollte, um den Trend der Politik- verdrossenheit nicht zu befeuern. Andere Pro- Am Ende der Diskussion des Beirates über sei- blemfelder zeigten sich bei Nebeneinkünften ne Rolle stand der Anspruch, als „Steinbruch von Richtern, Journalisten (Stichwort: Mode- für gute Ideen“ zu dienen. Er strebt themenspe- ratorengehälter) und Wissenschaftlern. Trans- zifisch eine enge Verzahnung zwischen dem parenz bei Journalisten sei dabei besonders Transparency-Vorstand und den einzelnen Mit- relevant, da sie als vierte Gewalt eine wichti- gliedern des Beirats an.

56 Jahresbericht 2012 I

Im Jahr 2012 fand ein punktueller Austausch BILD: RACHEL KRAMER mit Prof. Dr. von Werder, Professor an der FLICKR.COM Technischen Universität Berlin, zur Drittelmit- telfinanzierung von Wissenschaft und mit- Pe ter Rohland, Vorstand des Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. (vhw), über Korruptionsprävention auf kommunaler Ebene statt. Der anlassbezogene Austausch soll fort- gesetzt werden.

57 I Transparency Deutschland

06 MEDIEN- und ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Der »Scheinwerfer«

DR. HEIKE MAYER Die Nummer 54 des Scheinwerfer erschien parenz in Wissenschaft und Forschung“. Maria wie vorgesehen im Februar 2012 und griff im Schröder und Dorthe Siegmund haben diesen Schwerpunkt ein aktuelles Thema auf: „84 Schwerpunkt betreut. Zum Jahresabschluss Forderungen für eine integere Republik“. Die erschien die Nummer 57 mit dem Themen- redaktionelle Verantwortung des Heftes lag in schwerpunkt „Politische Korruption“, für den den Händen der Redakteurin Ricarda Bauch, sich unsere langjährige Nachrichten-Redakteu- bei der zuvor bereits in der Geschäftsstelle die rin Anja Schöne verantwortlich zeichnete. organisatorischen Fäden für die Erstellung des Nationalen Integritätsberichts zusammengelau- Das alljährliche Redaktionstreffen fand im fen waren. In der darauffolgenden Nummer 55 Herbst als Wochenend-Seminar im oberbay- haben wir – passend zur Fußball-Europameis- erischen Kochel am See statt. Die zehn Teil- terschaft und Olympia – im Schwerpunkt wie- nehmer hielten Rückschau auf das vergangene derum ein aktuelles Thema aufgegriffen – den Jahr, absolvierten eine Schreibwerkstatt mit der Zusammenhang von Sport und Korruption. Journalistin Christa Burkhardt und arbeiteten Redaktionsmitglied Robert Fröhlich und Ulrike am Konzept für das kommende Jahr. Die Kon- Spitz, aktives Mitglied in der Transparency-Ar- ferenz dient der Professionalierung der Arbeit beitsgruppe Sport, haben hierfür gemeinsam ebenso wie dem persönlichen Zusammenhalt die redaktionelle Verantwortung getragen. Mit der Redaktionsmitglieder. So haben wir das dieser Ausgabe hielten zugleich einige we- Wochenende vor einer schöner Seen- und sentliche Neuerungen Einzug: Zum ersten Mal Bergkulisse genossen und (wohlgemerkt: mit konnten die Vereinsmitglieder eine Druckfas- finanzieller Eigenbeteiligung) zugleich davon sung des Scheinwerfer in den Händen halten. profitiert. Dafür wurde das Heft-Layout behutsam, aber grundlegend überarbeitet. Der Grafikerin Julia Das Redaktionsteam bestand im Jahr 2012 Bartsch sei an dieser Stelle für ihre professio- aus: Dr. Anke Martiny (verantwortlich im Vor- nelle Arbeit Dank und Anerkennung ausgespro- stand), Dr. Heike Mayer (Redaktionsleiterin), chen. Anja Schöne (zuständig für die Rubrik Nach- richten und Berichte), Ricarda Bauch (zu- Es ist das Bestreben des Vorstands, den zah- ständig für die Rubrik „Über Transparency“), lenden Mitgliedern und Förderern auf diese Dr. Christian Humborg (zuständig für Rezensio- Weise ein sichtbares Zeichen zu geben und mit nen) sowie Robert Fröhlich, Maria Schröder und dem gedruckten Scheinwerfer die vielfältige Ar- Dorthe Siegmund. Wertvolle organisatorische beit der Ehrenamtlichen im Verein nicht nur zu Unterstützung leistete außerdem die Mitarbeite- spiegeln, sondern auch gleichsam mit Händen rin der Geschäftsstelle Sylvia Stützer, der dafür greifbar zu machen. Online ist der Scheinwer- sehr herzlich gedankt sei. fer nach wie vor für jedermann kostenfrei lesbar und herunterzuladen. Ein Dankeschön geht außerdem natürlich auch wieder an unsere externen Autorinnen und Au- Im September folgte die Nummer 56 mit dem toren für ihre Mitarbeit und ihre Artikel, Nachrich- Themenschwerpunkt „Korruption und Intrans- ten-Beiträge und Buchbesprechungen.

58 Jahresbericht 2012 I

2011 2012

43 43 Pressemitteilungen

8 9 Pressekonferenzen

Erwähnung von Transparency 1.691 2.131 in der Presse und den Medien

4.740 5.221 Newsletter-Abonnenten

Besuche der Website 149.629 162.849 (monatlich)

1.483 2.780 Twitter-Follower

1.040 2.247 Facebook-Fans

Veranstaltungen mit 169 177 Transparency-Referentinnen und Referenten

59 I Transparency Deutschland

07 FINANZEN UND MITGLIEDER

Erträge

Die Einnahmen konnten gesteigert werden und Honorare lagen im Jahr 2012 bei 395.249 Euro (Vorjahr 387.605 Euro). Die Einnahmen aus Honoraren liegen im Jahr 2012 mit 8.955 Euro etwas über dem Niveau des Die Mehreinnahmen bei den Spenden und För- Vorjahres. Bei dieser Position handelt es sich um derbeiträgen konnten den Rückgang der Buß- Honorare, die gezahlt worden sind, wenn Vertre- geldeinnahmen deutlich kompensieren. ter von Transparency Deutschland auf Veranstal- tungen oder Tagungen Vorträge gehalten haben. Im Folgenden werden die wichtigsten Einnahme- Allen ehrenamtlich arbeitenden Referentinnen positionen erläutert. Die Beträge der einzelnen und Referenten sei herzlich für ihr Engagement Einnahmepositionen können der Gewinn- und gedankt. Verlustrechnung entnommen werden. Zinserträge Mitgliedsbeiträge Da das Zinsniveau gefallen ist, fällt diese Einnah- Die Mitgliedsbeiträge von Einzelmitgliedern stie- meposition mit 2.301 Euro geringer aus als im gen geringfügig auf 80.580 Euro (Vorjahr 78.240 Vorjahr (2.932 Euro). Euro). Bei den Beiträgen von korporativen Mitglie- dern gab es gegenüber dem Vorjahr keine Verän- Sonstige betriebliche Erträge derung (110.900 Euro). Einen Großteil dieses Postens macht die letzte Spenden Rate der EU-Kommission für das Projekt zum Nationalen Integritätsbericht (NIS) aus. Bei den Spendeneinnahmen gab es gegenüber dem Vorjahr (57.057 Euro) eine erhebliche Stei- gerung auf 72.895 Euro. Aufwand

Förderbeiträge Die Ausgaben sind um 16 Prozent auf 397.303 Euro gestiegen (Vorjahr 343.257 Euro). Förderbeiträge, also regelmäßige Spenden, sind für die langfristige Planbarkeit besonders wichtig. Die größte Ausgabenposition ist der Personalauf- Deshalb ist es sehr erfreulich, dass die Förderbei- wand, der sich um 14 Prozent auf 215.404 Euro träge um rund 20 Prozent auf 41.461 Euro stie- (Vorjahr 188.614 Euro) erhöht hat. Die Mehrausga- gen (Vorjahr 34.486 Euro). ben entstanden durch die Anstellung eines neuen Webmasters (der Vorgänger war auf Honorar-Ba- Geldauflagen sis tätig), einer Projektmitarbeiterin von Februar bis Mai sowie eines Mitarbeiters, der das EU-Projekt Die Zuweisungen von Geldauflagen von Gerich- zum Nationalen Integritätsbericht (NIS) unterstützt ten und Staatsanwaltschaften lagen mit 41.000 hat und bereits im August 2011 angestellt wurde. Euro niedriger als im Vorjahr (69.675 Euro). Personalausgaben fallen in der Geschäftsstelle

60 Jahresbericht 2012 I

für den Geschäftsführer, vier Mitarbeitende, einen telrücklage in Höhe von 80.000 Euro aufgelöst. Mit bilD: METHOS_04 Netzwerkadministrator, einen Webmaster sowie Vorstandsbeschluss vom 3. März 2013 wurde eine flickr.coM zwei Praktikanten an. Die Mitglieder des Vorstands neue Betriebsmittelrücklage in Höhe von 80.000 und des Beirats sowie die Leiterinnen und Leiter Euro gebildet. Ebenfalls mit Vorstandsbeschluss der Arbeits- und Regionalgruppen sind ehrenamt- vom 3. März 2013 wurde die freie Rücklage durch lich tätig und erhalten vom Verein keine Bezüge. Zuführung von 35.425 Euro zum 31. Dezember 2012 auf 225.313 Euro erhöht. Die Reise- und Veranstaltungskosten stiegen auf 89.642 Euro (Vorjahr 57.462 Euro). Dies ist zum einen auf eine Änderung der Reisekostenrichtlinie Ergebnis zurückzuführen, die es Mitgliedern möglich macht, 50 Prozent der Kosten, die durch Reisen zu Ar- Nach Berücksichtigung von Zinsen und ähnlichen beits- und Regionalgruppentreffen entstanden Erträgen entsteht ein Jahresergebnis von 248 Euro sind, erstattet zu bekommen. Zum anderen wird (Vorjahr 47.280 Euro). Nach Entnahmen aus den unter diesem Konto die Weitergabe von Reise- Rücklagen und Bildung der selbigen verbleibt ein kostenerstattungen an Ehrenamtliche gebucht, Bilanzergebnis von 72.615 Euro (Vorjahr 107.792 die zuvor von externen Veranstaltern auf das Ver- Euro). einskonto gezahlt wurden. Dieser Posten wurde im Vorjahr an anderer Stelle gebucht. Der überwie- gende Anteil der Reise- und Veranstaltungskosten entstand durch das Führungskreistreffen in Erfurt, die Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main, die Vorstandssitzungen und das von der EU-Kom- mission teilfinanzierte Projekt zum Nationalen Inte- gritätsbericht (NIS).

Die Kosten für Bürobedarf, Kommunikation und Literatur betrugen 40.569 Euro (Vorjahr 31.708 Euro). Der Mehrbedarf resultierte vor allem aus den Kosten für den Druck und das Layout unserer Pu- blikationen.

Die sonstigen Kosten beinhalten unter anderem Nebenkosten des Geldverkehrs, Kosten für die ex- terne Lohnbuchhaltung und Abschreibungen.

Rücklagen

Zum 31. Dezember 2012 wurde die Betriebsmit-

61 I Transparency Deutschland

Gewinn- und Verlustrechnung Beträge auf volle Euro gerundet, 01.01.2012 bis 31.12.2012 bzw. 01.01.2011 bis 31.12.2011

ERTRÄGE 2012 2011

1. Mitgliedsbeiträge und Spenden 305.836 280.683 Mitgliedsbeiträge Einzelmitglieder 80.580 78.240 Mitgliedsbeiträge korporative Mitglieder 110.900 110.900 Förderbeiträge Unternehmen und Körperschaften 3.550 6.750 Förderbeiträge Einzelpersonen 37.911 27.736 Spenden Einzelmitglieder 8.267 12.385 Spenden korporative Mitglieder 3.700 5.000 Spenden Einzelpersonen Nichtmitglieder 35.228 19.857 Spenden Unternehmen und Körperschaften Nichtmitglieder 25.700 19.815 2. Bußgelder 41.000 69.675 3. Erlöse aus Veranstaltungen und Vorträgen 16.287 12.766 Honorare (erhalten) 8.955 8.607 Veranstaltungseinnahmen 1.809 4.159 Reisekostenerstattungen1 5.523 0 4. Sonstige betriebliche Erträge 32.127 24.480

Summe Erträge 395.249 387.605

AUFWAND 2012 2011

5. Personalaufwand -215.404 -188.614 Löhne/Gehälter -175.763 -153.459 Sozialaufwand -39.641 -35.155 6. Abschreibungen -1.553 -1.035 7. sonstiger betrieblicher Aufwand -180.345 -153.608 Reisekosten -56.764 -33.150 Bürobedarf, Kommunikation, Literatur -40.569 -31.708 Veranstaltungskosten -32.878 -24.312 Raumkosten -20.600 -26.319 Sonstige Aufwendungen -9.080 -8.272 Buchführungs-/Prüfungskosten -7.863 -7.878 Honorare (gezahlt) -5.290 -15.628 Beiträge und Versicherungen -1.998 -1.763 Rechts- und Beratungskosten -1.805 -613 Instandhaltung/Anschaffungen -1.761 -2.355 Werbe- und Repräsentationskosten -1.739 -1.610

Summe Aufwand -397.303 -343.257

8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.301 2.932 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 248 47.280 9. Gewinnvortrag 107.792 101.526 10. Entnahmen aus den Rücklagen 80.000 75.000 11. Einstellung in die Rücklagen -115.425 -116.013 Bilanzergebnis 72.615 107.792

62 Jahresbericht 2012 I

Bilanz Beträge auf volle Euro gerundet, zum 31.12.2012 mit den Vergleichszahlen zum 31.12.2011

AKTIVA 2012 2011

A Anlagevermögen I. Sachanlagen 5.151 3.227

B Umlaufvermögen I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände2 9.546 19.048 II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 389.308 377.164

Summe Aktiva 404.005 399.440

PASSIVA 2012 2011

A Eigenkapital I. Rücklagen 1. Betriebsmittelrücklage 80.000 80.000 2. freie Rücklage nach § 58 Nr. 7a AO 225.313 189.887 II. Bilanzgewinn 72.615 107.792

B. Rückstellungen Sonstige Rückstellungen 11.259 12.743

C Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen3 10.389 2.102 2. Sonstige Verbindlichkeiten4 4.430 6.916

Summe Passiva 404.005 399.440

1Konto wurde neu eingeführt. Es handelt sich um Erstattungen von Reisekosten, die von externen Veranstaltern an Transparency gezahlt werden und dann an die Ehrenamtlichen weitergeleitet werden.

2davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr Euro 1.876,66 (Vorjahr: Euro 1.871,98) 3davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr Euro 10.389,08 (Vorjahr Euro 2.101,73) 4davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr Euro 4.429,51 (Vorjahr: Euro 6.915,75)

63 I Transparency Deutschland

Mitglieder und Förderer

Im Jahr 2012 konnten 118 neue Mitglieder begrüßt Die Anzahl der korporativen Mitglieder verminder- werden (Vorjahr: 138). 57 Mitglieder beendeten im te sich auf 45. Darunter befinden sich fünf Mitglie- Laufe des Jahres ihre Mitgliedschaft (Vorjahr: 58) der auf Gegenseitigkeit. Die Anzahl der Personen, und 15 wurden von der Mitgliederliste gestrichen. die Transparency Deutschland durch eine regel- Die Gesamtzahl der Mitglieder zum 1. Januar mäßige Spende unterstützen, ist deutlich ange- 2013 lag damit bei 1.119 Einzelmitgliedern (zum stiegen. Zum Jahresende waren 260 Förderinnen 1. Januar 2012: 1073). Das entspricht einem Net- und Förderer zu verzeichnen (Vorjahr: 200). 68 tozuwachs von 46 Einzelmitgliedern (Vorjahr: 80). Förderinnen und Förderer sind gleichzeitig Mitglie- der, die zusätzlich zu ihrem Mitgliedsbeitrag einen regelmäßigen Betrag spenden.

64 Jahresbericht 2012 I

Mitgliederentwicklung im Jahresvergleich

Anzahl der Mitglieder zum 1. Januar

Korporative Mitglieder Individuelle Mitglieder

2013

1164

45 1119

2012

1120

47 1073

2011

1041

48 993

2010

966

43 923

2009

873

43 830

2008

809

40 769

65 I Transparency Deutschland

Einnahmen über 1.000 Euro

EINZELPERSONEN

Peter Stewart Annibal 3.000 E Spende Jörg Bantleon 2.580 E Mitgliedsbeitrag und Spende Jan-Hendrik Dohrmann 1.140 E Spende Clemens Eckes 2.480 E Mitgliedsbeitrag und Spende Thomas Ehlert 1.000 E Spende Dr. Michael Faller 1.000 E Spende Dr. Georg Fischer 1.080 E Mitgliedsbeitrag und Spende Winfried Gaußelmann 2.080 E Mitgliedsbeitrag und Spende Gabriele Geier 3.785 E Spende Markus Hänelt 1.080 E Mitgliedsbeitrag und Spende Claudia Schumbach 1.080 E Mitgliedsbeitrag und Spende Christian Speyerer 1.250 E Spende Dr. Winfried und Inga Zacher 1.000 E Spende

Unternehmen, Organisationen, Kommunen

ABB AG 5.000 E Mitgliedsbeitrag AGEG Consultants eG 1.000 E Mitgliedsbeitrag Akademie für Sozialethik und Öffentliche Kultur 1.000 E Vortragshonorar Allianz SE 5.000 E Mitgliedsbeitrag AXELSCHÄFER Personal- und Organisationsentwicklung 1.950 E Spende BASF SE 5.000 E Mitgliedsbeitrag Bundesagentur für Arbeit 5.000 E Mitgliedsbeitrag Bundesstadt Bonn 1.000 E Mitgliedsbeitrag Business Keeper AG 1.000 E Mitgliedsbeitrag Commerzbank AG 5.000 E Mitgliedsbeitrag Control Risks Deutschland GmbH 3.500 E Mitgliedsbeitrag und Spende Daimler AG 5.000 E Mitgliedsbeitrag Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 5.000 E Mitgliedsbeitrag Deutsche Bahn AG 5.000 E Mitgliedsbeitrag Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH 2.800 E Mitgliedsbeitrag und Spende Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) mbH 1.000 E Mitgliedsbeitrag Deutsche Lufthansa AG 5.000 E Mitgliedsbeitrag Dr. Kleinfeld CEC GmbH & Co. KG 1.000 E Mitgliedsbeitrag Fraport AG 5.000 E Mitgliedsbeitrag GFA Consulting Group GmbH 2.500 E Mitgliedsbeitrag GOPA Gesellschaft für Organisation, Planung und Ausbildung mbH 2.500 E Mitgliedsbeitrag GTECH GmbH 1.000 E Mitgliedsbeitrag HELIOS Kliniken GmbH 5.000 E Mitgliedsbeitrag HOCHTIEF AG 5.000 E Mitgliedsbeitrag Immobilien Manager Verlag IMV GmbH & Co. KG 1.000 E Vortragshonorar Innenministerium Schleswig-Holstein 1.000 E Mitgliedsbeitrag

66 Jahresbericht 2012 I

KfW Bankengruppe 2.750 E Mitgliedsbeitrag und Spende Klöckner & Co SE 5.000 E Spende KUGLER MAAG CIE GmbH 1.000 E Mitgliedsbeitrag Landeshauptstadt Potsdam 1.000 E Mitgliedsbeitrag MAN SE 5.000 E Mitgliedsbeitrag Michael Koch GmbH 1.000 E Mitgliedsbeitrag Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie AdöR 2.500 E Mitgliedsbeitrag PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 5.000 E Mitgliedsbeitrag Robert Bosch GmbH 5.000 E Mitgliedsbeitrag SAP AG, Walldorf 5.000 E Mitgliedsbeitrag Stadt Ahaus 1.200 E Vortragshonorar Stadt Halle (Saale) 1.000 E Mitgliedsbeitrag Stadt Hilden 1.000 E Mitgliedsbeitrag Stadt Leipzig 1.000 E Mitgliedsbeitrag Stadtwerke Bonn GmbH 5.000 E Mitgliedsbeitrag Transparency International e.V.1 16.000 E Spenden

Namen der Personen, Organisationen, Unternehmen oder Kommunen, die Transparency International Deutschland e.V. im Jahr 2012 insgesamt mindestens 1.000 Euro im Rahmen von Geldspenden, Sachspenden, Mitgliedsbeiträgen, Projektbeiträgen und Vortragshonoraren zugewendet haben. Für ihre Unterstützung sei gedankt.

1 Hierbei handelt es sich zum einen um eine Spende in Höhe von 1.000 Euro der Copenhagen Business School, die im Zusam- menhang mit einem Vortrag getätigt wurde. Die Zahlung wurde auf das Konto von Transparency International e.V. gezahlt und wurde an Transparency International Deutschland e.V. weitergeleitet. Zum anderen hat Transparency International e.V. eine Spende in Höhe von 50.000 Euro von der in Deutschland ansässigen Wermuth Asset Management GmbH erhalten. Nach den „Fundraising Guidelines for Transparency International“ erhält das nationale Chapter des Sitzlandes des Unternehmens 30 Pro- zent der Einnahmen aus einer solchen Zuwendung.

BILD: PRIVAT

Dr. Alexander Mühlen hat sich zu seiner Geburtstagsfeier keine Geschenke ge- wünscht, sondern Spenden für Transparency Deutschland. Auf diesem Wege sind über 1.000 Euro zusammen gekommen. Transparency bedankt sich ganz herzlich.

67 I Transparency Deutschland

Korporative Mitglieder

ABB AG, Mannheim AGEG Consultants eG, Kirchheim unter Teck akzente Kommunikation und Beratung GmbH, München Allianz SE, München BASF SE, Ludwigshafen Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg Bundesstadt Bonn Business Keeper AG, Berlin Commerzbank AG, Frankfurt am Main Control Risks Deutschland GmbH, Berlin Daimler AG, Stuttgart Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München Deutsche Bahn AG, Berlin Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) mbH, Köln Deutsche Lufthansa AG, Frankfurt am Main Dr. Buchert & Partner Rechtsanwälte, Frankfurt am Main Dr. Kleinfeld CEC GmbH & Co. KG, Hamburg Fraport AG, Frankfurt am Main GFA Consulting Group GmbH, Hamburg GOPA Gesellschaft für Organisation, Planung und Ausbildung mbH, Bad Homburg GTECH GmbH, Münster HELIOS Kliniken GmbH, Berlin HOCHTIEF AG, Essen Innenministerium Schleswig-Holstein, Kiel KfW Bankengruppe, Frankfurt am Main KUGLER MAAG CIE GmbH, Kornwestheim Landeshauptstadt Potsdam MAN SE, München Michael Koch GmbH, Ubstadt-Weiher Ochsenfeld Rechtsanwälte, Hildesheim Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie AdöR, Klingenmünster PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main Robert Bosch GmbH, Stuttgart SAP AG, Walldorf Stadt Halle (Saale) Stadt Hilden Stadt Leipzig Stadtwerke Bonn GmbH, Bonn Stiftung Evolutionsfond Apfelbaum, Köln Wirtschaftsgilde e.V., Weinheim

68 Jahresbericht 2012 I

Korporative Mitglieder auf gegenseitigkeit

Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik EBEN Deutschland e.V. (dnwe), Zittau European Healthcare Fraud and Corruption Network (EHFCN), Brüssel Global Cooperation Council (Nord Süd Forum) e.V., Bonn ICC Deutschland e.V., Berlin Nord-Süd-Forum München e.V., München

Stand: 31. Dezember 2012

69 I Transparency Deutschland

08 TRANSPARENCY DEUTSCHLAND STIFTUNG

Die Stiftung unterstützt wie der Verein den Kampf gegen jede Art von Korruption auf nationaler und internationaler Ebene in Staat, Wirtschaft und allen gesellschaftlichen Bereichen.

Der Stiftungszweck wird insbesondere durch die Unterstützung des Transparency International Deutschland e.V. verwirklicht. Das Guthaben der Stiftung wuchs im Jahr 2012 auf 36.815 Euro (Vorjahr 29.592 Euro) an.

Die Stiftung dankt für Zuwendungen über 1.000 Euro:

- Peter Rességuier de Miremo

- Fritz-Gert Strube

Die Stiftung freut sich über Zuwendungen zum Aufbau der Stiftung und über Spenden. Beispiels- weise kann die Transparency Deutschland Stiftung im Testament bedacht werden. Als gemeinnützi- ge Organisation ist sie von der Erbschafts- und Schenkungssteuer befreit.

www.transparency-stiftung.de

70 Jahresbericht 2012 I

71 I Transparency Deutschland

09 Organisation

Stand: 31. Dezember 2012

Vorstand

Prof. Dr. Edda Müller (Vorsitzende) Honorarprofessorin, Ministerin a. D., Berlin Dr. Peter von Blomberg Ehem. Vorstandsmitglied der Allianz-Versicherungs-AG, Köln (Stellvertretender Vorsitzender)

Dr. Hedda von Wedel Staatssekretärin a. D., Präsidentin des Bundesrechnungshofes a. D., Mitglied des (Stellvertretende Vorsitzende) Europäischen Rechnungshofes a. D., Andernach Jochen Bäumel Journalist, Korrespondent der ARD a. D., Berlin Constanze Berendts Mitarbeiterin bei der oekom research AG, München Gabriele C. Klug Stadtkämmerin der Stadt Köln, Leitende Ministerialrätin a. D., Köln Prof. Dr. Dr. Jürgen W. Marten Rechtsanwalt, Berlin Dr. Anke Martiny Senatorin a. D., Publizistin, Berlin Sylvia Schenk Rechtsanwältin, Stadträtin a. D., Frankfurt am Main Dr. Angela Spelsberg Ärztin und Epidemiologin, Münster Caspar von Hauenschild Berater von Unternehmen, München Dr. Wolfgang Wodarg Arzt, Bundestagsabgeordneter a. D., Berlin

Beirat

Barbara Stolterfoht (Beiratsvorsitzende) Ministerin a. D., ehem. Vorsitzende des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsver- bandes (DPWV), Berlin Gerd Billen Vorsitzender Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Berlin Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin Bundesministerin der Justiz a. D., Berlin Ernst Elitz Gründungsintendant Deutschlandradio, Berlin Prof. Dr. Hans Fleisch Generalsekretär beim Bundesverband Deutscher Stiftungen, Berlin Astrid Frohloff Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes bei Reporter ohne Grenzen, Berlin Marianne Heuwagen Freie Publizistin, Berlin Dietmar Hexel Geschäftsführender Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Berlin PD Dr. Ansgar Klein Geschäftsführer des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement (BBE), Berlin Prof. Dr. Philipp Manow Professor, Universität Bremen, Bremen Dr. Günter Metzges Vorstandsmitglied und Mitbegründer von Campact e.V., Berlin Volker Monnerjahn Präsident des DJK Sportverbandes, Oberwesel Barbara Rinke Oberbürgermeisterin a.D.

72 Jahresbericht 2012 I

Peter Rohland Vorstand des vhw - Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V., Berlin Karenina Schröder Projektleiterin des Berlin Civil Society Center, Berlin Prof. Dr. Axel von Werder Professor an der Technischen Universität Berlin, Leiter des Berlin Center of Corporate Governance, Berlin Prof. Dr. Hubert Weiger Vorsitzender des BUND - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., Berlin

Ethikbeauftragter

Dr. Michael H. Wiehen Ehem. Weltbankdirektor und Rechtsanwalt, München

Arbeitsgruppenleiter/-innen

Constanze Berendts Politische Bildung Dr. Helmut Brocke Kommunen Dr.-Ing. Peter Bütter Wissenschaft Stefan Calvi Finanzmarkt Dr. Jens Claussen Transparenz in der Zivilgesellschaft Dr. Heidi Feldt Internationale Vereinbarungen Sieglinde Gauer-Lietz Staatliche Entwicklungszusammenarbeit Sonja Grolig Nichtstaatliche Entwicklungszusammenarbeit Dr. Peter Hammacher Hinweisgeber Reiner Hüper Strafverfolgung Dieter Hüsgen Informationsfreiheit Janina Kalle Transparenz in den Medien Dr. Michael Koß Politik Lars-Heiko Kruse Sport Dr. Christian Lantermann Zentralregister/Vergabewesen Dr. Heike Mayer Informationsfreiheit Dr. Andreas Novak Wirtschaft Dr. Gisela Rüß Bundes- und Landesverwaltung Dr. Kirsten Schubert Integritätspakt Dr. Wolfgang Wodarg Gesundheitswesen

Regionalgruppenleiter/-innen

Wolfgang Frauenkron Regionalgruppe Bremen Sebastian Händschke Regionalgruppe Thüringen/Sachsen-Anhalt Dr. Michael Heisel Regionalgruppe München Lothar Hermes Regionalgruppe Sachsen Gerd Leilich Regionalgruppe Hamburg/Schleswig-Holstein Dr. Jan Tibor Lelley Regionalgruppe Ruhrgebiet Nicole Perez Regionalgruppe Baden-Württemberg Andreas Riegel Regionalgruppe Rheinland Dr. Harald Schlüter Regionalgruppe Ostwestfalen-Lippe Dennis Schwarz Regionalgruppe Niedersachsen Joachim Walther Regionalgruppe Frankfurt/Rhein-Main Dr. Astrid Wokalek Regionalgruppe Berlin/Brandenburg

73 I Transparency Deutschland

Sitzungen

Vorstandssitzung in Berlin 21.01.2012 Treffen des Führungskreises in Erfurt 02. bis 04.03.2012 Vorstandssitzung in Erfurt 04.03.2012 Beiratssitzung 22.03.2012 Vorstandssitzung in Hamburg 18.04.2012 Vorstandssitzung in Frankfurt am Main 15.06.2012 Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main 16.06.2012 Vorstandssitzung in Berlin 26.09.2012 Beiratssitzung 09.10.2012

Geschäftsstelle

Team Praktikant/innen

- Dr. Christian Humborg, Geschäftsführer - Roland (bis Februar) - Ricarda Bauch - Carolin Glandorf (bis März) - Sylvia Hänchen (Februar bis November - Mona Bleier (März bis August) in Mutterschutz und Elternzeit) - Katja Schmalenberger (April bis Oktober) - Tobias Hecht - Kai Schnier (Oktober/November) - Sylvia Stützer - Elisabeth Kahler (seit August) - Hermann Azong, Webmaster - Viatcheslav Obodzinskiy (seit Dezember) - Thomas Hoffmann, Student/IT - Lisa Radsey (Februar bis November) Externe Unterstützung - Gudrun Stoeff (Februar bis Mai) - Maria Schröder (Februar bis April) - Folkard Wohlgemuth, Buchhalter

› Von links: Sylvia Stützer, Tobias Hecht, Sylvia Hänchen, Dr. Christian Humborg, Viatcheslav Obodzinskiy, Elisabeth Kahler, Ricarda Bauch

74 Jahresbericht 2012 I

› die präsenzbibliothek in der Geschäftstelle in Berlin

Bibliothek zum Thema Korruption

Wir führen in der Geschäftsstelle eine Präsenzbibliothek, die auf das The- ma „Korruption“ spezialisiert ist und eine gut sortierte Auswahl an wissen- schaftlicher Fachliteratur, Aufsätzen, Nachschlagewerken, Vorträgen und Fachzeitschriften rund um das Thema Korruption und Korruptionspräventi- on umfasst. Bücher zu unseren Themen werden regelmäßig von ehrenamt- lichen Mitgliedern für unsere Zeitschrift „Scheinwerfer“ rezensiert. So sind auch fast alle Titel, die bisher rezensiert wurden, dort zu finden.

Mit Hilfe der Suchmaske können Sie in der Bibliotheksdatenbank online nach Sammelbänden, Aufsätzen, Monographien und Vorträgen recherchie- ren. Wir empfehlen, die Recherche bereits vor Besuch der Geschäftsstelle vorzunehmen. Unsere Bibliotheksdatenbank, eine Übersicht der vorhan- denen Literatur und weitere Hinweise zu unserer Bibliothek finden Sie auf unserer Internetseite www.transparency.de unter „Präsenzbibliothek“.

Die Präsenzbibliothek befindet sich in der Geschäftsstelle von Transparency Deutschland, Alte Schönhauser Str. 44, 10119 Berlin. Sie haben die Mög- lichkeit, Dokumente der Bibliothek vor Ort einzusehen. Da die Bibliothek auch als Konferenzraum fungiert, können wir keine Öffnungszeiten festset- zen, sondern bitten Sie darum, mit uns per E-Mail ([email protected]) oder telefonisch unter 030- 54 98 98 0 einen Termin zu vereinbaren.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei Ihrer Recherche und freuen uns auf Ihren Besuch!

Mit der Unterzeichnung der INGO-Accountability Charter hat sich Trans- parency verpflichtet, im Jahresbericht über die Umweltauswirkungen der Tätigkeit Bericht zu erstatten. Im Jahr 2012 wurde durch den Energie- verbrauch und die Reisen der Geschäftsstelle ein CO2-Ausstoß von rund 38,3 t (Vorjahr: rund 32,6 t) verursacht. Für die Berechnung des Ausstoßes wurde der CO2-Rechner von www.klimAktiv.de genutzt, dessen Erstellung durch das Umweltbundesamt begleitet und unterstützt wurde. Alle Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter in der Geschäftsstelle nutzen auf dem Weg zur Arbeit das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel.

75 I Transparency Deutschland

Korruptionsprävention braucht Ihre Unterstützung!

Die Mitglieder von Transparency Deutschland engagieren sich freiwillig und unent- BILD: Laukemper geltlich für die Bekämpfung von Korruption in Deutschland. Sie bringen ihr Fachwis- sen, ihre Zeit und auch finanzielle Ressourcen ein. In thematischen Arbeitsgruppen setzen sie sich gegen Korruption im Gesundheitswesen, der Wirtschaft oder der öffentlichen Verwaltung ein. In Regionalgruppen machen sie sich für Transparenz vor Ort stark. Mit Hilfe von Vorträgen, öffentlichen Diskussionen, Stellungnahmen in der Presse, Vertretungen bei Gesetzesanhörungen oder durch Publikationen leisten die ehrenamtlichen Mitglieder von Transparency Deutschland den wesentlichen Teil unserer Arbeit und stoßen dabei oft auf Widerstände. Um weiterhin so erfolgreich ar- beiten zu können, ist Transparency Deutschland auf Ihre Unterstützung angewiesen.

So können Sie aktiv werden:

Förderbeitrag: Regelmäßige Förderbeiträge geben uns hohe Planungssicherheit und stärken un- sere Unabhängigkeit. Wir informieren Sie regelmäßig über unsere Arbeit.

Spende: Einzelne Spenden ermöglichen es uns, Projekte durchzuführen, die sonst nicht möglich wären.

Spendenkonto: Transparency International Deutschland e.V. Konto-Nr. 11 46 00 37 00 bei der GLS Bank (BLZ 430 609 67) IBAN: DE07 4306 0967 1146 0037 00 BIC: GENO DE M 1 GLS

Mitglied: Als Mitglied bringen Sie sich aktiv ein, zum Beispiel in einer unserer Regionalgruppen oder für Schwerpunktthemen wie Wirtschaft, Politik, Sport und Gesundheitswesen.

Für weitere Informationen besuchen Sie unsere Webseite www.transparency.de un- ter dem Menüpunkt „Mitmachen“. Wir bedanken uns bei allen Spenderinnen und Spendern, Förderinnen und Förderern und natürlich bei unseren Mitgliedern, die die Bekämpfung der Korruption finanziell unterstützt haben!

Dr. Christian Humborg, Geschäftsführer

76 Impressum

Transparency International Deutschland e.V. Alte Schönhauser Straße 44 10119 Berlin

Telefon 030-549898-0 Fax 030-549898-22 E-Mail [email protected] Web www.transparency.de

www.facebook.com/TransparencyDeutschland @transparency_de

Innenteil und Bilder - soweit nicht anders angegeben: Transparency International Deutschland e.V.

Wir danken den Autorinnen und Autoren für ihre Beiträge zu diesem Jahresbericht.

Redaktionsschluss: März 2013

Gestaltung:

Friendship Berlin Nachhaltige Gestaltung und Kommunikation www.friendshipberlin.de

ISBN: 978-3-9814329-6-1

Klimaneutral gedruckt auf 100 % Recyclingpapier www.transparency.de