Neubaustrecke zwischen (Donautal) und Erbach (Südbahn) Studie Varianten 1a und 4

VARIANTENVERGLEICH AUS SICHT DES NATURSCHUTZES Anlage Nr. 3.1

Auftraggeber: Regionalverband Donau/Iller

Bearbeiter: Büro Prof. K. Kagerer W. Gruber/A. Anderer Landschaftsarchitekten GmbH

Mai 2009 Gliederung

Seite

1. AUFGABENSTELLUNG/UNTERSUCHUNGSRAUM 1

2. BESTANDSERFASSUNG UND -BEWERTUNG VON NATURHAUSHALT UND LANDSCHAFTSBILD 2 2.1 Beschreibung des Untersuchungsraumes 2 2.2 Schutzgut Arten/Biotope – geschützte Flächen und Objekte 3 2.2.1 Gemäß Naturschutzgesetz Baden-Württemberg 3 2.2.2 Gemäß FFH-Richtlinie (und Vogelschutzrichtlinie) 3 2.3 Weitere Schutzgüter des Naturhaushaltes 6 2.4 Landschaft/Landschaftsbild 7 2.5 Erholung und Naturgenuss 8

3. LANDSCHAFTLICHES LEITBILD 9

4. AUSWIRKUNGEN DES PROJEKTES AUF NATURHAUSHALT UND LANDSCHAFTSBILD/KONFLIKTANALYSE 16 4.1 Trassenbeschreibung - Allgemein 16 4.2 Erkennbare Projektauswirkungen 18

5. ZUSAMMENFASSENDER VARIANTENVERGLEICH 26

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1. AUFGABENSTELLUNG/UNTERSUCHUNGSRAUM

In den Jahren 2004 und 2005 wurde in Zusammenarbeit mit Büro Pirker + Pfeiffer Ingenieure eine Machbarkeitsstudie für eine Neubaustrecke zwischen Ehingen (Donautal) und Erbach (Südbahn) erstellt.

Es wurden in der Machbarkeitsstudie Variantenuntersuchungen mit drei möglichen Trassen durchgeführt.

Die vergleichende Variantenuntersuchung ergab bei der Zusammenfassung der Vor- und Nachteile, dass die damalige Variante 1 durch die erreichte Trassenbündelung und die Nut- zung der Neubaustrecke bereits vom Bahnhof Ehingen aus entscheidende Vorteile gegen- über Variante 2 (Abstieg ins Donautal) und Variante 3 (Abschwenken von der Donautalbahn bereits vor Ehingen, Verlauf im Donautal) besitzt. Speziell die Untervarianten 1a und 1b, die sich durch eine besonders starke Bündelung mit dem damals vorgesehenen Verlauf der Querspange Erbach (Variante 3.1) auszeichnen, wurden als Zielvarianten definiert.

Für die Variante 3.1 wurde im Mai 2006 das Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Aufgrund der aktuellen Rechtssprechung zum europäischen Artenschutz und Natura 2000 (u. a. Urtei- le des Europäischen Gerichtshofs und des Bundesverwaltungsgerichts von 2006 und 2007), der Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes vom Dezember 2007 sowie der im Rah- men des Planfeststellungsverfahrens eingegangenen Anregungen und Einwendungen zur Variantenwahl, waren umfangreiche Zusatzuntersuchungen unter Einbeziehung aller in der Diskussion befindlichen Varianten erforderlich. Diese beinhalteten die Überprüfung der Vari- ante 3.1, mehrerer bereits bestehender Untervarianten sowie der aufgrund der eingegange- nen Stellungnahmen neu entwickelten Varianten. Die Variante 3.1 musste zugunsten der neu entwickelten Variante 3.6 aus naturschutzfachlichen und naturschutzrechtlichen Erwä- gungen aufgegeben werden. Die Variante 3.6 stellt gegenüber der bisher zur Planfeststel- lung vorgesehenen Variante 3.1 in Teilen eine Neutrassierung dar (Unterlage 12.1, Kapitel 1.2). Das Planfeststellungsverfahren zur neutrassierten Querspange (Variante 3.6) wurde mittlerweile eröffnet.

Nach erfolgter Verschiebung der Straßentrasse ist nun die Bündelung zwischen B 311 neu und der neuen Bahnlinie (Variante 1a) faktisch nicht mehr vorhanden. Daher wurde be- schlossen, eine neue Variante für die Bahntrasse zu finden, welche eine Bündelung mit der B 311 (Querspange Erbach), speziell im Bereich der sensiblen Donauquerung, ermöglicht.

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Die vorliegende ergänzende Studie befasst sich somit insbesondere mit dieser Variante, im Folgenden genannt Variante 4.

2. BESTANDSERFASSUNG UND -BEWERTUNG VON NATURHAUSHALT UND LANDSCHAFTSBILD

Die aus Sicht des Naturschutzes (Naturhaushalt und Landschaftsbild) großflächig wirksamen Funktionselemente, v. a. diejenigen von besonderer Bedeutung, werden kartenmäßig darge- stellt. Die sonstigen im Rahmen dieser grobmaßstäblichen Studie relevanten Funktionsele- mente werden verbal beschrieben.

2.1 Beschreibung des Untersuchungsraumes

Großräumig betrachtet liegt das Untersuchungsgebiet im Übergangsbereich der Naturräume der Donau-Iller-Lechplatten und der Schwäbischen Alb. (Untereinheiten: Flachland der Unte- ren Riß bzw. Mittlere Flächenalb)

Nach ihrer Entstehung und landschaftlichen Entwicklung sind für das Untersuchungsgebiet im Wesentlichen zwei standörtliche Einheiten zu unterscheiden: • die Donauniederung, die mit den Talsystemen der unteren Schmiech und Riß sowie von Westernach und Rot ohne wahrnehmbare Reliefunterschiede eine weite Ebene bildet mit ihren Randterrassen und • die aus der Niederung aufsteigenden Albausläufer (Randlandschaften der Mittleren Flä- chenalb), die mit z. T beträchtlichen Höhenunterschieden das landschaftliche Erschei- nungsbild bestimmen. Dies insbesondere in Bereichen ehemaliger Prallhangsituationen, wo sich Steilhänge mit bis zu ca. 40 m Höhe finden (Bereich zwischen Ehingen und Öp- fingen).

Der Naturraum Donautal hat sich durch die Begradigung der Flüsse und Anlage der Fluss- stauseen stark verändert. Weite Bereiche der ehemaligen Aue sind ackerbaulich genutzt, einziges größeres Waldgebiet des Untersuchungsraumes ist das Gemeindeholz bei Ersin- gen, dessen wertvollster Bereich von einem schutzwürdigen Laubwald-Altbestand einge- nommen wird. Naturnahe Flächen mit auentypischen Strukturen sind im Untersuchungsge- biet vor allem in den flussnahen Bereichen vertreten. Die abgeschnittenen Flussschlingen, soweit sie als mehr oder weniger verlandete Altarme erhalten geblieben sind, bilden heute die Biotopbausteine und Vernetzungsachsen des Gebietes.

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Außerhalb dieser Zonen sind naturnahe, strukturreiche Bereiche vorwiegend entlang der Bäche und kleinen Flüssen erhalten geblieben. Auwiesen sind auf Einzelstandorte be- schränkt. Sowohl die Donauniederung als auch die sanftwelligen Flächen der Alb und des Rißflachlandes sind landwirtschaftlich intensiv, überwiegend ackerbaulich genutzt. In den teilweise terrassierten Steilhanglagen des Donau- und Schmiechtales findet sich be- reichsweise ein gut strukturiertes Mosaik aus Hecken, Obstwiesen, Wiesen, Kalkmagerra- sen, Brachen und Säumen. Am besten ausgeprägt ist dies an den Hängen des Ehinger Gal- genberges (NSG/FFH-Gebiet) sowie an den Donauprallhängen südwestlich Gamerschwang (FFH-Gebiet); auch charakteristisch und landschaftsbildprägend sind die ausgedehnten Streuobstwiesen bei Ersingen.

2.2 Schutzgut Arten/Biotope – geschützte Flächen und Objekte

2.2.1 Gemäß Naturschutzgesetz Baden-Württemberg

Hier sind zu nennen: - das Naturschutzgebiet „Ehinger Galgenberg“ (Schmiechtal): mit Kalkmagerweiden, Hecken, Obstwiesen, Brachen, Wiesen, Säumen, etc. - eine Reihe z. T großflächiger Landschaftsschutzgebiete, die vorwiegend Flächen in der Donauaue sowie Talrandflächen umfassen: mit Altwässern, auch der Öpfinger Staussee ist Landschaftsschutzgebiet, Auwaldbereichen, Verlandungszonen, Wiesen, Ackerflächen, Hecken, Streuobstwiesen, Magerrasen, etc. (vergleiche Darstellung im Lageplan). - Teilflächen (Altwasser, Auwaldbereiche) sind als Naturdenkmale ausgewiesen, z. B. der Komplex „Höllgrieß“ bei Ersingen.

2.2.2 Gemäß FFH-Richtlinie (und Vogelschutzrichtlinie)

Die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) der Europäischen Union von 1992 hat zum Ziel, ein System von FFH- und Vogelschutzgebieten (Natura 2000) nach einheitlichen Kriterien zu entwickeln und zu schützen. Die möglichen Trassen verlaufen auf längeren Strecken in der Donauniederung und berüh- ren dabei Bereiche, die als „Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung“ (GGB) nach der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie (FFH-Richtlinie) in die Vorschlagsliste für das Netz Natura 2000 aufgenommen worden sind.

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Zentrales Element der FFH-RL ist das Verschlechterungsverbot nach Art. 6 Abs. 2 FFH-RL: „Die Mitgliedstaaten treffen die geeigneten Maßnahmen, um in den besonderen Schutzge- bieten die Verschlechterung der natürlichen Lebensräume und der Habitate der Arten sowie Störungen von Arten, für die die Gebiete ausgewiesen worden sind, zu vermeiden, sofern solche Störungen sich im Hinblick auf die Ziele dieser Richtlinie erheblich auswirken könn- ten.“

Es ist daher zu prüfen, ob von dem geplanten Bauvorhaben erhebliche negative Auswirkun- gen auf die Schutz- und Erhaltungsziele des Gebietes ausgehen und ob die, zur Erreichung der Erhaltungs- und Entwicklungsziele erforderlichen Entwicklungs- und Optimierungsmaß- nahmen behindert oder unmöglich gemacht werden.

Das Donautal - eingeteilt in mehrere Abschnitte - ist Bestandteil des Netzes Natura 2000; für den Auswirkungsbereich des Vorhabens ist der Abschnitt „Donau zwischen Munderkin- gen und Erbach" relevant (Gebietsnummer: 7724 – 341; die erste Meldung erfolgte im März 2001. Nach den vorliegenden Angaben umfasst die Gebietsabgrenzung des zu schützenden "Le- bensraumes Donau" das Flussbett der Donau („Fließgewässer mit flutender Wasservegetati- on“) mindestens bis zur Mittelwasserlinie mit einem Gewässerrandstreifen nach Wasserge- setz als Lebensraum für die Anhangsarten. Im Frühjahr 2003 erfolgte die Nachmeldung ausgedehnter Auenkomplexe ("Natürliche nähr- stoffreiche Seen, uferbegleitende, feuchte Hochstaudenfluren, Auwaldbereiche, Magere Flachlandmähwiesen") (vgl. beiliegenden Lageplan).

Die Erhaltungsziele wurden allgemein vom Regierungspräsidium Referat 56, wie folgt, for- muliert:

• Erhaltungsziele Lebensraumtypen: Erhaltungsziel ist die Erhaltung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen Le- bensraumtypen und Habitate der Arten in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet. Sofern der Erhaltungszustand nicht günstig beurteilt werden muss, umfasst das Erhaltungsziel auch die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes. Der günstige Erhaltungszustand schließt für die Lebensraumtypen auch einen günstigen Erhaltungszustand der für den jewei- ligen Lebensraumtyp charakteristischen Arten mit ein.

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Erhaltungsziele Arten: Erhaltungsziel ist der Fortbestand oder gegebenenfalls die Wiederherstellung eines günsti- gen Erhaltungszustandes der Arten in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet. Hierzu soll si- chergestellt werden, dass die Arten auch langfristig lebensfähige Elemente ihres natürlichen Lebensraumes bilden, ihre Verbreitungsgebiete auch in absehbarer Zeit nicht abnehmen und auch langfristig genügend große Lebensräume erhalten bleiben, um ein Überleben der Po- pulationen der Arten zu sichern.

Zudem ist das FFH-Gebiet „Tiefental und Schmiechtal“ (Gebietsnummer 7623 – 341; Stand 2005) randlich von der Maßnahme betroffen.

Nach den vorliegenden Angaben umfasst die Gebietsabgrenzung die Fließgewässer mit ei- nem Gewässerrandstreifen, Niedermoorbereiche, Bereiche der Talhänge mit Heckenstruktu- ren, Magerrasen etc., Waldgebiete; („Fließgewässer mit flutender Wasservegetation, feuchte Hochstaudenfluren, Kalk-Pionierrasen, magere Flachland-Mähwiesen, Schlucht- und Hang- mischwälder, Auenwälder“, etc.).

Das Eingriffsgebiet liegt innerhalb des entsprechend der abschließenden deutschen Meldung abgegrenzten IBA-Gebietes* DE 226 (BW011) „Donautal „ * (IBA = Important Bird Area; von Bird Life International und seinen nationalen Partnern (nicht-staatliche Organisationen) nach einheitlichen Kriterien ausgewählte bedeutende Vo- gelschutzgebiete als Bestandteil eines weltweiten Gebietsnetzes). Herausragend sind bezüglich der Gastvogelfauna die Rast-, Mauser- und Winterbestände verschiedener Wasservogelarten, insbesondere am Öpfinger Donau-Stausee und Erba- cher/Donaurieder Stausee. Für mehrere Arten haben Teile des Gebietes nationale bis inter- nationale Bedeutung. Die Brutvogelfauna weist neben biotoptypischen Arten viele Vertreter der Roten Liste Baden-Württembergs auf. Die Abgrenzung des Gebietes entspricht im Wesentlichen der Auengrenze (HW-Grenze) einschließlich der Steilhangbereiche zwischen Öpfingen und Ehingen sowie der Hochfläche nördlich Berg. Nach Auskünften der Landesamtes für Umweltschutz wurde nach eingehender Prüfung von einer Meldung als Vogelschutzgebiet gemäß Vogelschutzrichtlinie abgesehen.

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2.3 Weitere Schutzgüter des Naturhaushaltes

Nachfolgend werden die Aspekte herausgestellt, die hinsichtlich des Variantenvergleiches differenzierende Merkmale liefern können.

Grundwasser: Der geologische Aufbau des Untersuchungsgebietes umfasst mehrere Landschaftsräume, die sehr unterschiedliche Grundwasserlandschaften darstellen. Schwäbische Alb: Das Karstgrundwasser der Schwäbischen Alb ist für die Trinkwasserversorgung von Bedeu- tung und ist im Interesse der langfristigen Wasserversorgung der Region als „Wasserschon- gebiet“ ausgewiesen. Entlang der Trasse liegen mehrere Wasserschutzgebiete. Diese wer- den von der Bahntrasse z. T. randlich tangiert. Donauniederung und Randterrassen: Die kiesigen, würmeiszeitlichen Flussschotter von Donau und Nebenflüssen sind mit Poren- grundwasser in wechselnder Ergiebigkeit gefüllt. Die Grundwassersohlschicht wird durch die Untere Süßwassermolasse gebildet. Die grundwasserführenden Talkiese werden überlagert von unterschiedlich mächtigen, bereichsweise geringmächtigen Deckschichten (Flurabstand ca 1 bis 2 m). Generell besteht ein geringes Grundwassergefälle zur Donau, das sich entsprechend der Fließrichtung der Donauzuflüsse ausrichtet. Die Wasservorkommen der Alb und in den Donaukiesen sind Wert- und Funktionselemente von besonderer Bedeutung für den Naturhaushalt. Für die Trinkwasserversorgung werden letztere nicht (mehr) genutzt. Die generelle Durchlässigkeit der Schotter sowie die in der Re- gel geringmächtigen Deckschichten führen zu einer hohen Empfindlichkeit des Grundwas- sers gegenüber Schadstoffeinträgen. Die auftretenden Überschwemmungen der Donau stel- len eine Gefährdung der Nutzung für Trinkwasserzwecke dar.

Oberflächengewässer: Das Untersuchungsgebiet ist reich an Gewässern. Größere Bereiche werden im Untersu- chungsgebiet von künstlichen Wasserflächen, wie den Kiesbaggerseen bei Rißtissen, Ersin- gen und bei Donaurieden und den zur Energiegewinnung angelegten Stauseen eingenom- men. Hauptfließgewässer ist die Donau. Sie tritt im Untersuchungsgebiet als eine begradigte, line- ar verlaufende Gewässerstrecke in Erscheinung, die durch die Wehranlagen der Wasser- kraftwerke Öpfingen und Ersingen unterbrochen wird.

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Weitere größere Fließgewässer sind von West nach Ost: Ehrlos, Schmiech, Riß und Risska- nal, Dischinger Bach, Ortsbach bei Ersingen, Westernach und Rot. Von den ehemals stark mäandrierenden Gewässerläufen Rot und Donau sind mehrere (angebundene) Altarme er- halten geblieben.

Retentionsräume: Die amtlichen Überschwemmungsgebiete wurden gemäß der Darstellung im RIPS- Datenpool des Regionalverbandes Donau-Iller in den Lageplan überspielt. Die eingetragene Grenze entspricht etwa einem 40 - 50-jährlichen Hochwasser. Die angeführten Fließgewässer des Untersuchungsgebietes und ihre Überschwemmungsbe- reiche sind als Wert- und Funktionselemente von besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft einzustufen.

Luft/Klima: Die landwirtschaftlichen Nutzflächen in den Talräumen sind als Kaltluftentstehungsgebiete für die Siedlungs-/Verdichtungsräume generell als klimatische Ausgleichsräume wirksam. Als Leitbahnen sind die Talräume aufgrund des geringen Gefälles als eingeschränkt wirksam zu bezeichnen. Bei windschwachen Wetterlagen kommt es daher eher zu einer Stagnation der Kaltluft in den beschriebenen tieferen Lagen der Landschaft. Insgesamt sind die Talräume aufgrund ihrer klimatischen Ausgleichsfunktion als Wert- und Funktionselemente von besonderer Bedeutung zu bewerten. Gleichzeitig besteht eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Zerschneidungen (Barrieren) und Immissionsbelastungen.

2.4 Landschaft/Landschaftsbild

Das optische Erscheinungsbild der Landschaft im Planungsgebiet ist geprägt von der weiten Ebene der Donau und ihrer Nebenflüsse, sowie den Ausläufern der Alb und ihrer Steilhang- lagen (Prallhänge) zum Donautal.

• Donauaue Die Donau und ihre Gehölzstrukturen sind die prägendsten Elemente des Raumes. Die durch die Altarmschlingen und ihre Säume gebildeten Teilräume machen das Land- schaftsbild abwechselungsreich und vielfältig. Die Vielfalt der Strukturen und Elemente dünnt zu den Talrändern hin aus. Die Weite des Raumes wird zwar begrenzt durch Ge- hölzsilhouetten, vermittelt mit zunehmender Entfernung von der Donau jedoch ein wenig abwechslungsreiches Bild.

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Visuell geprägt wird der Raum u. a. auch durch die großflächigen Streuobstwiesen, die den Ortsrand Ersingen umgrenzen: das traditionelle Erscheinungsbild ist von hoher Land- schaftsbildqualität.

• Albausläufer Die sanfthügelige Alb ist im Untersuchungsgebiet relativ stark ausgeräumt und struktur- arm. Es finden sich einzelne Streuobstwiesen, Einzelbäume und Gehölzgruppen; insge- samt ist das Landschaftsbild wenig abwechslungsreich. Sehr struktur- und abwechslungs- reich sind hingegen die Steilhänge zum Donautal mit einem Mosaik unterschiedlicher Strukturen, wie Streuobstwiesen, Hecken, Säume, Magerrasen, Wiesen, etc. (v. a. Be- reich Öpfingen zwischen Ehingen und nördlich Berg).

Wie für die jeweiligen Teilräume beschrieben, sind es insbesondere die Vegetations- und Reliefstrukturen, die den Charakter der einzelnen Landschaftsteilräume bestimmen. Ihnen kommt daher als Wert- und Funktionselemente besondere Bedeutung für das Landschafts- bild zu.

Zusammengefasst sind dies folgende Elemente: • Gehölzstrukturen an Donau und deren Altarmen und ihre Uferzonen • alle Fließgewässer und ihre Ufersäume, Altarme und extensiv genutzte Komplexe • Albsteilhänge mit Mosaik unterschiedlicher Strukturen • Streuobstwiesen an den Ortsrändern • Waldrand des Gemeindeholzes bei Ersingen.

2.5 Erholung und Naturgenuss

Die Belange der Erholung nehmen insofern eine Sonderstellung ein, als über die Erlebnis- qualität hinaus auch verstärkt Nutzungskriterien wie Nähe zu Siedlungsgebieten, Erreichbar- keit, überregionale Bedeutung herangezogen werden. Zu unterscheiden sind generell zwei Bereiche: • Räume mit besonderer Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung • siedlungsnahe Freiräume. Generell ist der siedlungsnahe Freiraum, der sich an Wegelänge und Erreichbarkeit orien- tiert, von besonderer Bedeutung für die ortsansässige Bevölkerung.

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Von besonderer Bedeutung (Wert und Funktionselement von besonderer Bedeutung) für die landschaftsgebundene Erholung sind: • der donaunahe Bereich einschließlich der Steilhänge ist aufgrund des landschaftlichen Potentials von sehr hoher Erlebnisqualität. • Ein weiterer bedeutsamer Komplex für die örtliche Erholungsnutzung ist das Ersinger Gemeindeholz mit den vorgelagerten Baggerseen, die als Badeseen genutzt werden, die Donauriedener Baggerseen sowie die Rißtissener Baggerseen mit Sportanlage.

3. LANDSCHAFTLICHES LEITBILD (Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege im Untersuchungsraum)

Es beschreibt Zielvorstellungen für die Naturräume auf der jeweiligen Planungsebene, die innerhalb eines längeren Zeitraumes verwirklicht werden sollen.

Die Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege im Untersuchungsraum leiten sich vor al- lem ab - aus den Vorgaben der räumlichen Gesamtplanung, - aus den relevanten Fachplanungen

Sie sind Orientierungsmaßstab für die Konfliktermittlung.

Landesentwicklungsplan 2002 Baden-Württemberg Folgende raumordnerische Vorgaben sind für den Untersuchungsraum gültig: - Donau als Gewässer mit besonderer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz, Do- nautal als Gebiet mit überdurchschnittlicher Dichte schutzwürdiger Biotope oder über- durchschnittlichem Vorkommen landesweit gefährdeter Arten ausgewiesen, besondere Bedeutung für die Entwicklung eines ökologisch wirksamen Freiraumverbundes und im Hinblick auf die Kohärenz eines europäischen Schutzgebietsnetzes. - Festlegung der Zonen verstärkter Siedlungskonzentration in den landesbedeutsamen Entwicklungsachsen, u. a. entlang der B 311.

Regionalplan Donau-Iller (1987) Der Regionalplan Donau-Iller enthält folgende, für das Planungsgebiet relevante Zielaussa- gen und fachliche Grundsätze:

Allgemeine Ziele:

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Bei der weiteren Entwicklung der Region Donau – Iller soll auf die natürlichen Lebensgrund- lagen und auf das jeweils charakteristische Landschaftsbild in den einzelnen Teilräumen der Region verstärkt Rücksicht genommen werden (A I 3.).

Fachliche Ziele: Natur und Landschaft 1. Landschaftliches Leitbild Erhaltung eines intakten Naturhaushaltes und eines ausgewogenen Landschaftsbildes in den Flusstälern steht im Vordergrund des landschaftlichen Leitbildes: - Die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes sowie die Regenerationsfähigkeit der natürlichen Lebensgrundlagen sollen gesichert und, wo notwendig, wieder hergestellt werden (B I 1.1). Die Nutzungsansprüche an die Landschaft müssen sich an der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes orientieren. - Flächennutzungen mit wesentlichen Eingriffen in den Naturhaushalt und das charakteris- tische Landschaftsbild der Region sollen möglichst vermieden werden. (B I 1.2). - Die noch vorhandene, naturnahe Landschaftsstruktur in den Tälern der Donau und Iller und ihrer Zuflüsse soll sichergestellt werden. Insbesondere sollen die Hangleiten ein- schließlich der Hangkante von einer Bebauung grundsätzlich freigehalten werden (B I 1.3). - In den zumeist intensiv landwirtschaftlich genutzten Bereichen der Niederen und Ulmer Alb, des westlichen Hochsträß, des Ehinger Albrandes ..... sollen landschaftsgliedernde Elemente erhalten und vermehrt werden (B I 1.4).

2. Landschaftliche Vorbehaltsgebiete In folgenden landschaftlichen Vorbehaltsgebieten, als schützenswerte Gebiete auf Regional- ebene, kommt den Belangen des Naturschutzes und der Landschaftspflege besonderes Gewicht zu. Sie sind bereits als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen oder zur Ausweisung vorgeschlagen (B I 2.1): - Nr. 18: Wacholderheiden, Schafweiden und Öden (insbesondere nördlich Ehingen an den östlichen Talhängen des Schmiechtales) - Nr. 20: Donaualtwässer westlich Erbach - Nr. 21: Öpfinger Stausee (mit Umfeld) - Nr. 72: ... Rottal,... Dreieck zwischen Donau und Kanal beim Kraftwerk Donaustetten, Landschaftsteile auf der Gemarkung Donaustetten, ... und Dellmensingen ferner: - Nr. 17: Blauer Steinbruch (westlich Ehingen)

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- Nr. 15: Blautal mit Seitentälern (nördlich Allmendingen)

3. Sicherung und Pflege von Natur und Landschaft in den Schutzgebieten und sonstigen geschützten Flächen Es soll angestrebt werden, folgende Bereiche als Naturschutzgebiete festzusetzen, u. a.: - Niedermoore und Verlandungsgesellschaften wie Röhrichte, Seggenriede, Quellmoore, Kalkflachmoore und Streuwiesen - Ökologisch wertvolle Auwaldgesellschaften der Donau und Iller, wie zum Beispiel Alt- wasserarme und Brennen - Trockenrasengesellschaften, wie zum Beispiel Kalkmagerrasen und Wacholderbestände an den Hängen der Alb - Naturnahe Gewässer, wie kleine Seen und Weiher - Unberührt erhaltene und naturnahe Bachläufe und daran angrenzende Feuchtgebiete und Nasswiesen - Repräsentative schutzwürdige Feuchtbereiche in den Flusstälern - Geologisch bedeutsame und erhaltenswerte aufgelassene Steinbrüche und Erdfälle der Schwäbischen Alb als Lebensraum zahlreicher geschützter Pflanzen- und Tierarten (B I 3.1.2).

Zur Ausweisung wird folgender Bereich vorgeschlagen: - Öpfinger Stausee mit Umfeld

Die als Landschaftsschutzgebiete geschützten Bereiche sollen in ihrem Bestand gesichert werden (B I 3.2.1). - In den vorgeschlagenen Landschaftsschutzgebieten der Schwäbischen Alb sollen insbe- sondere die kleinräumige Struktur der Landschaft erhalten bleiben; Pflegekonzepte für besondere Schutzgebietstypen (z. B. Wacholderheiden) aufgestellt werden (B I 3.2.2) - In den vorgeschlagenen Landschaftsschutzgebieten der Donau-Iller-Lechplatten und des Rottales soll darauf hingewirkt werden, dass insbesondere der Bestand naturnaher Lei- ten- und Hangwälder als standortgerechte Mischwälder erhalten wird und der Charakter des Talraumes und die Grünlandnutzung möglichst erhalten werden. Der Abbau von Kies soll in der Donauaue aufgegeben und eine landschaftsgerechte Renaturierung gesichert werden, eine weitere Zerschneidung durch Straßen soll vermieden werden. (B I 3.2.2.). - Als Ergänzung zu den großräumigen Schutzgebieten soll ein System kleinräumiger, viel- fältiger Biotope gesichert werden, die als Landschaftsbestandteile bzw. geschützte Grün- bestände geschützt werden (B I 3.4).

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Im Untersuchungsraum wären dementsprechend zu schützen und zu pflegen: - naturnahe Waldbestände (mit geringer Flächenausdehnung) - Flurgehölzbestände - Feucht- und Trockenbiotope - Naturnahe Gewässer - Vogelbrutplätze Für diese Landschaftsbestandteile sollen Schutzverordnungen erlassen und entsprechende Pflegemaßnahmen durchgeführt werden.

4. Grünordnung in Siedlungsräumen - Zwischen benachbarten Siedlungseinheiten, insbesondere im Zuge der Entwicklungs- achsen sollen ausreichende Grün- und Freiflächen als regionale Grünzüge und Trenn- grün erhalten oder nach Möglichkeit geschaffen werden (B I 4.1). Zur Erhaltung ökologischer Ausgleichsflächen und wohnortnaher Erholungsräume ist das Donautal östlich der K 7375 zwischen Erbach und der B 30 bis über die östliche Gebiets- grenze hinaus als regionaler Grünzug ausgewiesen (B I 4.2). Als Trenngrün werden Flächen zwischen folgenden Siedlungseinheiten ausgewiesen: Ulm-Erbach, Nasgenstadt-Gamerschwang-Öpfingen (B I 4.3) - Überschwemmungsgebiete sollen auch im Siedlungsbereich grundsätzlich als Freiflä- chen erhalten bleiben. (B I 4.6).

5. Gestaltung, Pflege- und Sanierungsmaßnahmen in der freien Landschaft - Es soll darauf hingewirkt werden, dass sich Maßnahmen in den Auwaldbereichen an Do- nau nicht negativ auf die schutzwürdigen Biotope und deren Standortfaktoren auswirken (B I 5.3).

Land- und Forstwirtschaft Landwirtschaft - Die landwirtschaftlichen Flächen in der Region Donau-Iller, insbesondere die für die land- wirtschaftliche Erzeugung besonders geeigneten Flächen, sollen so weit wie möglich von anderen Nutzungen freigehalten werden (B III 1.2.1).

Forstwirtschaft - Der Wald soll aus ökologischen, ökonomischen und landschaftspflegerischen Gründen insbesondere in den waldarmen Talräumen der Donau ... erhalten und möglichst ver- mehrt werden.

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- Entsprechend der Waldfunktionskartierung sollen Wälder mit besonderer Schutzwirkung vor allem im Hinblick auf Wasser, Boden und Klima erhalten und entsprechend dem Schutzzweck gepflegt und bewirtschaftet werden (B III 2.3.1). - Wälder, die mit einer naturnahen Artenzusammensetzung und bestimmten Pflanzen- und Tiergesellschaften ausgestattet sind sowie Wälder, Waldränder und Gehölzgruppen, die den Landschaftscharakter besonders prägen, sollen erhalten und entsprechend bewirt- schaftet oder gepflegt werden (B III 2.3.4).

Freizeit und Erholung - Die stadtnahen Wälder in den Nahbereichen bei Erbach sollen für die Erholung gesichert werden (B VII 1.1). - In den für die Erholung besonders geeigneten Gebieten soll das Netz der Wanderwege und Radwege weiter ausgebaut und verbessert werden (B VII 3.1). - Es sollen weitere Baggerseen, die sich aufgrund ihrer Lage und Beschaffenheit für einen Bade- und Sportbetrieb eignen, für Erholungszwecke ausgestattet werden. (B VII 4.1).

Verkehr - Die Verkehrsnetze sollen mit möglichst geringer Beeinträchtigung von Natur und Land- schaft, mit möglichst geringem Flächenverbrauch, insbesondere von Wald, ergänzt, aus- gebaut und aufeinander abgestimmt werden (B IX 1.1). - Das Straßennetz der Region Donau-Iller soll in erforderlichem Umfang ergänzt und aus- gebaut werden. Dabei sollen die Verkehrsverhältnisse in den Ortsdurchfahrten, der vom Durchgangsverkehr belasteten Städte und Gemeinden, verbessert werden (B IX.2.1.1). - Die Verbindung des Oberzentrums Ulm/Neu-Ulm mit den Mittelzentren Ehingen (Donau), Riedlingen etc. soll verbessert werden. Außerdem sollen das Oberzentrum Ulm/Neu-Ulm und die Kleinzentren Erbach und Ertingen entlastet weren (B I X 2.2.7).

Wasserwirtschaft - Die Wasservorkommen sollen als natürliche Lebensgrundlage gesichert werden. Der Schutz des Grundwassers und der oberirdischen Gewässer soll verstärkt und die Ab- wasserreinigung verbessert werden (B XI. 1.1).

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- Grundwasser/Quellwässer sollen für die langfristige Wasserversorgung geschützt wer- den. Über die Wasserschutzgebiete hinaus sind die Gebiete nordwestlich der Donau als Wasserschongebiet ausgewiesen. In den wasserwirtschaftlichen Vorranggebieten soll der Nutzung von Grundwasservor- kommen und anderen Wasservorkommen für die Trinkwasserversorgung gegenüber konkurrierenden Nutzungsansprüchen Vorrang eingeräumt werden (B XI. 2.1) - Erhalt der natürlichen Überschwemmungsgebiete als Rückhalteräume. Keine Nutzungs- änderungen in den Überschwemmungsgebieten, welche eine Verstärkung der Bodene- rosion und Abschwemmung von Pflanzennährstoffen erwarten lassen. Notwendige Ge- wässerausbauten sollen naturnah erfolgen (B XI. 5.1).

Technischer Umweltschutz - Die Bevölkerung der Region soll vor schädlichen Einwirkungen durch Lärm aus Verkehr und Freizeitanlagen geschützt werden (B XII.4.1.1).

Flächennutzungsplan Ehingen Große Bereiche der Talaue sind als Landschaftsschutzgebiet und der Donaualtarm südlich Oberdischingen ist als Naturdenkmal dargestellt.

Flächennutzungs- und Landschaftsplan Nachbarschaftsverband Ulm Aufgrund der engen Verflechtungen des Oberzentrums Ulm mit den umliegenden Gemeinden wurde 1976 zur Abstimmung der jeweiligen Entwicklungskonzepte der Nachbar- schaftsverband gegründet und ein gemeinsamer Flächennutzungsplan aufgestellt.

Im Flächennutzungs- und Landschaftsplan sind folgende Maßnahmen und Festsetzungen für den Untersuchungsraum aufgeführt: - Maßnahmen zur Flurdurchgrünung schwerpunktmäßig östlich Ersingen auf der struktur- armen Hochterrasse - Erhalt/Pflege wertvoller Landschaftsstrukturen: Obstgehölze an Hangkante Große Bereiche der Talaue sind als Landschaftsschutzgebiet bzw. als Vorschlag zur Aus- weisung dargestellt. Die Altarme nördlich des Gemeindeholzes sind als Naturdenkmalvor- schlag dargestellt. Allgemeine Ziele: - Sicherung der natürlichen Umweltbedingungen, Erhaltung eines attraktiven Wohn- und Arbeitsumfeldes, ressourcen- und freiraumschonende Siedlungsentwicklung

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- Verdichtung/Verkehrsbündelung um neben effizienterer Infrastrukturauslastung größere Freiraumzusammenhänge/wohnungsnahe Freiräume zugunsten von mehr Umweltquali- tät zu sichern - Sparsamer Umgang mit Grund und Boden, weitestgehende Minimierung planerischer Eingriffe in Natur und Landschaft, umweltverträglichen Flächenvorsorge - Topographische oder kulturhistorische Einzelelemente, die in besonderer Weise das Landschafts- und Ortsbild prägen und die von Bebauung freizuhalten sind: - Markante Donauhangleite zwischen Ulm (Kuhberg), Erbach und Oberdischingen - Hangbereich am Schlossberg in Erbach.

Integriertes Donauprogramm: Wiederherstellung und Bewahrung einer wertvollen Kultur- und Naturlandschaft mit Bestand- teilen der ursprünglichen Fluss- und Talaue. Maßnahmen an der Donau: Entfernung der Uferdämme, Aufweitung des Profils, Renaturie- rung des Risskanalunterlaufs, Schaffung naturnaher Auenbereiche.

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4. AUSWIRKUNGEN DES PROJEKTES AUF NATURHAUSHALT UND LANDSCHAFTSBILD / KONFLIKTANALYSE

4.1 Trassenbeschreibung - Allgemein

Der Trassenverlauf der beiden Varianten 1 a und 4 lässt sich in drei Abschnitte gliedern (vgl. auch Trassenbeschreibungen im Technischen Erläuterungsbericht, Kapitel 3.2 und 3.3).

– Abschnitt 1: Ehingen bis südlich Heufelden

Variante 1a: wird kurz nach dem Bahnhof über einen ca. 750 m langen Tunnel unter der bestehenden bzw. auch der künftigen B311 hindurchgeführt und verläuft danach in enger Bündelung mit der künftigen B311 auf etwa 2 km im Einschnitt. (Im Stadtbereich Ehingen sind Eingriffe in bestehende Bebauung nicht auszuschließen).

Variante 4: Verläuft zunächst auf dem bestehenden Gleis nach Norden und unterquert nach Verlas- sen des Siedlungsbereiches die B 492 und danach über einen ca. 800 m langen Tunnel die Galgenbergausläufer. Hierbei muss die Trassierung so gewählt werden/das Tunnel- portal so situiert werden, dass der Südausläufer des FFH-Gebietes „Tiefental und Schmiechtal“/Naturschutzgebietes „Galgenberg“ im Tunnel unterquert wird, damit es hier nicht zu direkten Beeinträchtigungen kommt. Danach trifft die Trasse auf die Variante 1a und verläuft in enger Bündelung mit der künf- tigen B 311 weiter. Die Trassierungen in diesem Abschnitt sind grundsätzlich nicht an eine bestimmte Vari- ante gebunden und könnten auch mit der jeweils anderen Variante kombiniert werden.

– Abschnitt 2: Südlich Heufelden bis westlich von Oberdischingen

Beide Varianten sind in diesem Abschnitt weitgehend identisch und verlaufen in mög- lichst enger Bündelung mit künftiger bzw. bestehender B 311. Ein Hindernis für die Bündelung könnte das geplante Öpfinger Gewerbegebiet „Beim Käppele“ (nördlich der B 311) darstellen.

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Hier soll versucht werden, einen Trassenkorridor für die Bahn nahe der B 311 freizuhal- ten. Andernfalls müsste das Gewerbegebiet umfahren werden, was zu einer Neudurch- schneidung von bislang wenig beeinträchtigten Landschaftsräumen führen würde.

– Abschnitt 3: westlich von Oberdischingen bis Südbahn

Variante 1a: Unterquert die bestehende B 311 bei Oberdischingen und verläuft dann südlich der bis- herigen Trasse der Querspange Variante 3.1 K 7412 und Donau werden mit einer ca. 700 m langen Brücke überquert. Die Trasse ver- läuft dann über eine lange Strecke zwischen Ersingen/Ersinger Gemeindeholz und Do- nau/Donaukanal durch die Donauaue, quert dann abermals die K 7412 sowie die Quer- spange (potentiell Variante 3.1, wie auch Variante 3.6). (Es gab noch eine optimierte Variane 1b, mit Führung nördlich der Trasse der Querspan- ge, die aber eine geringe Verschiebung der Querspange (Variante 3.1) erfordert hätte.)

Variante 4: Verläuft über die gesamte Strecke nördlich der Querspange (Variante 3.6), wodurch sich Querungen mit der Querspange vermeiden lassen; allerdings muss die bestehende B 311 im Bereich des Knotens mit der Querspange über-/unterführt werden.

Im Bereich von Oberdischingen muss hierzu die bestehende B 311 um knapp eine Stra- ßenbreite nach Süden verschoben werden. Die Bahntrasse kann dann im Bereich der bestehenden B 311 geführt werden. Selbstverständlich wäre dann ein entsprechender Lärmschutz herzustellen, so dass sich die Gesamtsituation für Oberdischingen gegen- über dem aktuellen Zustand erheblich verbessern würde.

Die Variante quert nahezu senkrecht auf kürzestem Wege die Donauaue. Donau und Donaukanal werden in engstmöglicher Bündelung mit der Querspange überbrückt. Die Brücken müssen mit identischen Merkmalen wie die Querspangenbrücken erstellt wer- den: Balkenbrücken mit ähnlichen lichten Weiten und Höhen sowie Pfeilerstellungen; der äußere Brückenrand der Eisenbahnbrücke kommt in ca. 7 m Abstand vom äußeren Ban- kettrand/Randstein der Querspange zu liegen. Die für die Querspange vorgesehenen Lärm- und Kollisionsschutzwände (in den Brü- ckenbereichen vorgesehene Höhe von 3,50 m) müssen am Außenrand der Eisenbahn- brücke situiert werden.

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Eine Überprüfung der Wirksamkeit ist erforderlich. Die Gesamtlärmemission darf diejeni- ge der Querspange nicht überschreiten.

Nachdem die Strecke elektrifiziert werden soll, muss der Kollisionsschutz so ausgebildet werden, dass durch die Leitungsdrähte keine verstärkte Gefährdung für Zugvögel und Fledermäuse entsteht.

Weitere Überlegungen: Weiter wurde untersucht, ob die Bahntrasse sinnvoll nördlich um Oberdischingen herum- geführt werden kann, um dann vom Ungerberg absteigend auf den Donauquerungskorri- dor geführt zu werden. Die an der Planung Beteiligten stellten jedoch übereinstimmend fest, dass die Linienführung nördlich von Oberdischingen aufgrund der sehr bewegten Topografie einen sehr hohen technischen Aufwand erfordern würde, verbunden mit ent- sprechend hohen Baukosten. Zudem hätte eine derartige Trassierung zu einer Neu- durchschneidung und –beeinträchtigung bislang wenig vorbelasteter ruhiger Räume ge- führt. Daher wurde diese Variante bereits im Vorfeld verworfen.

Auch wurde die Möglichkeit einer eventuellen Weiterführung Richtung Erbach und der Anschluss an die Südbahn in Ortsnähe geprüft. Da sich jedoch zwischen Südbahn und B 311 und nördlich angrenzend an die B 311 ge- schlossene Siedlungsbänder hinziehen, ist hier mit vertretbaren Mitteln kein Durchkom- men mehr. Eine derartige Trassierung hätte Querungen von Donau/Donaukanal sowie Inanspruch- nahme von Auenlebensräumen überflüssig gemacht.

4.2 Erkennbare Projektauswirkungen

Nachfolgend werden die auf dieser Ebene der Planung erkennbaren erheblichen Beeinträch- tigungen, vor allem des Naturhaushaltes und Landschaftsbildes sowie der Schutz- und Er- haltungsziele der gemeldeten FFH-Gebiete zusammengestellt. (Baubedingte Effekte werden dementsprechend nicht behandelt). Konfliktbereiche mit Beeinträchtigungen von potentiell qualitativ sehr hoher/hoher Intensität werden fett hervorgehoben. Abschnitt 1:

Konfliktbereich Variante 1a/1

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Die Variante erfüllt in maximaler Weise die Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (Regionalplanung) hinsichtlich der Bündelung von Verkehrsachsen; vgl. Kapitel 3);

• Inanspruchnahme von nahezu ausschließlich intensiv ackerbaulich genutzten Bereichen im Nahbereich der künftigen B 311; naturnähere Strukturen sind nur in geringem Maße betroffen: ggf. Graben mit Röhricht-, Hochstaudensaum;

• Verstärkung der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch die zusätzlich zur B 311 geführte Bahnlinie.

• Verstärkung der Beeinträchtigung des Wohnumfeldes im Südteil von Heufelden durch die betriebsbedingte Verlärmung (stark minimiert durch Führung im tiefen Einschnitt (4 - 6 m).

(Es entstehen erhebliche Vorbelastungen durch die B 311 neu, die die Beeinträchtigungen durch Betriebslärm der Bahn i.d.R. deutlich überlagern)

Konfliktbereich Variante 4/1

• Im Bereich des Tunnelbeginns ist eine direkte Inanspruchnahme/Beeinträchtigung von Biotopen gemäß § 32 NatSchG nicht auszuschließen;

• Direkte Flächeninanspruchnahmen im Bereich des FFH-Gebietes „Tiefental und Schmiechtal“/NSG „Galgenberg“ können voraussichtlich vermieden werden; Indirekte Auswirkungen, unter anderem durch Veränderung des Bodenwasserhaushaltes sind nicht vollständig auszuschließen, sind aber voraussichtlich unerheblich; ein gewisses Risiko verbleibt.

• Inanspruchnahme von nahezu ausschließlich intensiv ackerbaulich genutzten Bereichen; naturnähere Strukturen sind nur in geringem Maße betroffen: ggf. Fichtenwäldchen am Heufelder Bach, Graben mit Röhricht-, Hochstaudensaum;

• Die Verletzung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände hinsichtlich der Inanspruch- nahme von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten / erhebliche Störungen (Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population) von Vogelarten der freien Feldflur (Feld-

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lerche, Rebhuhn) ist jedoch nicht völlig auszuschließen; (der Nahbereich von Straßen wird wegen der von diesen ausgehenden Störwirkungen in der Regel gemieden); Maßnahmen zur Vermeidung einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes der Popu- lation im Rahmen eines ggf. erforderlichen artenschutzrechtlichen Ausnahmeverfahrens gemäß § 43 (8) BNatSchG sind möglich. Allerdings wäre hier nachzuweisen, dass zumut- bare Alternativen fehlen (Variante 1a!?) und zwingende Gründe des überwiegend öffentli- chen Interesses gegeben sind.

• Im Bereich der offenen Führung erhebliche Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch die Neuzerschneidung;

• Verstärkung der Beeinträchtigung des Wohnumfeldes im Südteil von Heufelden durch die betriebsbedingte Verlärmung (stark minimiert durch Führung im tiefen Einschnitt (4 – 6 m).

(Es entstehen erhebliche Vorbelastungen durch die B 311 neu im Bereich südlich Heufelden, die die Beeinträchtigungen durch Betriebslärm der Bahn i. d. R. deutlich überlagern.)

Abschnitt 2:

Konfliktbereich 2:

Variante 1a und 4 sind in diesem Abschnitt weitgehend identisch.

Die Trassierung entlang der bestehenden bzw. geplanten B 311 erfüllt ebenfalls in maxima- ler Weise die Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege hinsichtlich der Bündelung von Verkehr (s. o.).

• Inanspruchnahme von nahezu ausschließlich intensiv ackerbaulich genutzten Bereichen, im Nahbereich der künftigen/bestehenden B 311; naturnähere Strukturen sind nur in geringem Maße betroffen: Streuobstwiese nördlich Gamerschwang;

• Verstärkung der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch die zusätzlich zur B 311 geführte Bahnlinie;

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• Verstärkung der Beeinträchtigung des Wohnumfeldes im Südteil von Heufelden durch die betriebsbedingte Verlärmung (stark minimiert durch Führung im tiefen Einschnitt (4 – 6 m).

(Es bestehen bzw. entstehen erhebliche Vorbelastungen durch die B 311 alt bzw. neu, die die Beeinträchtigungen durch Betriebslärm der Bahn i. d. R. deutlich überlagern.)

Konfliktbereich K2 (N)

Die evtl. erforderliche Führung nördlich des geplanten Gewerbegebietes „Beim Käppele“ erfüllt die Anforderungen hinsichtlich der Bündelung von Verkehr nur sehr bedingt; Abstand zur bestehenden B 311 bis zu rund 400 m.

• Es werden zwar ebenfalls nahezu ausschließlich intensiv landwirtschaftlich genutzte Flä- chen beansprucht; Naturnähere Strukturen sind nur geringfügig betroffen: Einzelgehölze Es ergäben sich jedoch Neudurchschneidungen eines bislang relativ ruhigen, wenig vor- belasteten Raumes.

• Erhebliche Verstärkung der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch die Neuzer- schneidung;

• Die Verletzung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände hinsichtlich der Inanspruch- nahme von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten / erhebliche Störungen von Vogelarten der freien Feldflur (Feldlerche, Rebhuhn) ist jedoch nicht völlig auszuschließen (der Nahbe- reich von Straßen wird wegen der von diesen ausgehenden Störwirkungen in der Regel gemieden); Maßnahmen zur Vermeidung einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes der Popu- lation im Rahmen eines ggf. erforderlichen artenschutzrechtlichen Ausnahmeverfahrens gemäß § 43 (8) BNatSchG sind möglich. Allerdings wäre hier nachzuweisen, dass zumut- bare Alternativen fehlen (Variante 2 !?) und zwingende Gründe des überwiegend öffentli- chen Interesses gegeben sind.

• Das lt. Regionalplan nördlich Öpfingen ausgewiesene, bestehende Wasserschutzgebiet wird durchschnitten;

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Abschnitt 3:

Vorbemerkung zur Variante 1a

Die Variante 1 a stellt eine Optimierung der Variante 1 im Konfliktbereich 3 dar. Durch die Nordostverschiebung und damit die Bündelung mit der B 311 Querspange können wesentliche Konflikte vermieden bzw. minimiert werden: - Der Altwasserkomplex „Höllgrieß“ (Landschaftsschutzgebiet, Naturdenkmal, FFH-Nach- meldegebiet) bleibt völlig unberührt. - Die Donauquerung findet im Bereich der stärksten Vorbelastung statt. - Der Raum zwischen Öpfinger Stausee und K 7412 wird nicht mehr mittig zerschnitten, die Trasse wandert an den Rand der Fläche mit der stärksten Vorbelastung. - Die Trasse rückt deutlich vom Ortsrand Ersingen ab.

Konfliktbereich 1a/3

Die verbleibenden Konflikte sind wie folgt zu beschreiben:

Hinweis: Nach Überprüfung gemäß der aktuellen Rechtslage wurde von der Variante 3.1 der Quer- spange Abstand genommen. „...Erhebliche Beeinträchtigungen für Natura 2000-Belange (betroffen: FFH-Gebiet „Donau zwischen und Erbach“, d. h. für deren maßgebliche Bestandteile wie Lebens- raumtypen gemäß Anhang I FFH-Richtlinie und charakteristische Arten dieser Lebensräume) sowie für die Belange des Artenschutzes (Verbotstatbestände durch Mortalitätsrisiken, Stö- rung und Beeinträchtigung / Schädigung von Lebensstätten) können definitiv nicht mit hinrei- chender Sicherheit ausgeschlossen werden. Vom Eintreten solcher Beeinträchtigungen / Verbotstatbestände muss also – im Umkehr- schluss – berechtigterweise ausgegangen werden. Hieraus resultiert die Unzulässigkeit dieser Varianten und die Pflicht zur Alternativenprüfung, d. h. die Suche nach einem anderweitigen, zufriedenstellenden Lösungsansatz. Dieser liegt mit der Untervariante 3.6 vor.“ (Neubau der B311, Querspange zur B30, Unterlage 1.1, Kapitel 2.3.2). Dieselben Tatbestände, die bei der B 311 zu dieser Entscheidung geführt haben, treffen in abgewandelter, ggf. gemildeter Form auch für die Bahn zu.

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• Inanspruchnahme, Zerschneidung von Auenlebensräumen und Hangbereichen mit Bach- tälchen: (nahezu der gesamte Bereich ist bestehendes bzw. geplantes Landschafts- schutzgebiet), Donau mit dichten bis lückigen Gehölz- und Staudensäumen (FFH-Gebiet); Gehölzbe- stand im Bereich des verfüllten Altarmes an der bestehenden Donaubrücke mit alten Sil- berweiden; z. T. Bestände gemäß § 32 NatSchG. Nördlich Ersingen: Beeinträchtigung (?), Isolierung eines kleinen Auwaldbereiches; des Ersinger Ortsbachs mit Staudensäumen, Einzelgehölzen; Intensivwiesen; im Hangbereich Gehölz-, Staudensäume, Streuobstwiesen, etc.; Ansonsten ist der Bereich ausgeräumt und intensiv ackerbaulich genutzt. (Die ehemalige Flussschlinge zwischen Öpfinger Stausee und K 7412 wurde verfüllt, ist im Gelände kaum mehr nachzuvollziehen, wird ackerbaulich genutzt).

• Im weiteren Trassenverlauf Inanspruchnahme von nahezu ausschließlich intensiv acker- baulich genutzten Bereichen; naturnähere Strukturen sind nur geringfügig betroffen: Einzelgehölze; Rauglengraben mit gutem Altbaumbestand (Biotop gemäß § 32 NatSchG).

• Inanspruchnahme von Fortpflanzungs- und Ruhestätten besonders geschützter Arten, charakteristischer Arten der FFH-Lebensraumtypen; die ökologische Funktion ist im räum- lichen Zusammenhang jedoch weiterhin erfüllt bzw. kann durch vorgezogene Ausgleichs- maßnahmen erhalten werden. • Verstärkung bestehender und künftiger Zerschneidungen (Fledermausstraße zwischen Gemeindeholz und Donaustausee); wichtige Amphibienwanderbeziehungen zwischen Gemeindeholz und Donaukanal (minimierbar durch Einbau von Durchlässen); • Störung durch Betriebslärm von Vogellebensräumen (IBA-Gebiet); u. a. Vögel der freien Feldflur; Altwasser Grieß (Brutplatz Wasserralle, Schlafplatz Silberreiher; vgl. Neubau der B311, Querspange zur B 30, Unterlage 12.6); die Verletzung artenschutzrechtlicher Ver- botstatbestände bzw. erhebliche Beeinträchtigung von charakteristischen Arten der FFH- Lebensraumtypen sind nicht auszuschließen bzw. sind diese nicht auf ein unerhebliches Maß minimierbar.

• Inanspruchnahme von Retentionsraum, Kaltluftentstehungsgebiet.

• Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch Neuzerschneidung bzw. Verstärkung be- stehender bzw. künftiger Zerschneidungen vor allem durch das Bauwerk der B 311 – Überführung über Bahn, sowie der Funktion der z.T. bislang ruhigen, ungestörten Räume

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(v.a. Räume zwischen Öpfingen und K 7412 sowie zwischen Ersingen und der Donau) für die landschaftsgebundene Erholung durch Neuzerschneidung sowie Verstärkung beste- hender und künftiger Zerschneidungen und betriebsbedingter Verlärmung.

(Es bestehen bzw. entstehen Vorbelastungen im Bereich der K 7412: großflächige Auffüllun- gen z. T. durch Hausmüll im Bereich der nördlichen Rampe der K 7412 sowie durch die be- stehende bzw. künftige B 311).

Konfliktbereich 4/3

Hinweis: „Ein vergleichbarer durchgängiger und effektiver Lärmschutz im Querungsbereich der Donau wie bei der Untervariante 3.6 ist bei den anderen Untervarianten so nicht als zufriedenstel- lender Lösungsansatz realisierbar, da die funktionalen, strukturellen und visuellen Bezüge entlang der Donau stark beeinträchtigt und insbesondere das rechtsseitige Donauvorland von der Donau selber abgeschnitten würde. Bei nahezu allen Sachverhalten, die im Rahmen der vergleichenden Risikoeinschätzung ei- ner Abwägung zugänglich sind, also bei der Gegenüberstellung qualitativer und quantitativer Unterschiede, weist die Untervariante 3.6 Vorteile gegenüber den anderen Lösungsansätzen auf. Die auf dieser Grundlage lärmschutz- und anschlusstechnisch optimierte Untervariante 3.6 ist nachgewiesenermaßen (FFH-Verträglichkeitsprüfung und artenschutzfachliche/-rechtliche Prüfung wurden durchgeführt) die einzige, für die – mit einer Ausnahme – - erhebliche Beeinträchtigungen von Natura 2000-Belangen (FFH-Gebiete „Donau zwi- schen Munderkingen und Erbach“ sowie Rot und Bellamonter Rottum“) und - Verbotstatbestände gemäß § 42 Abs. 1 Nr. 1-3 BNatSchG ausgeschlossen werden können.

[Die Ausnahme bei Untervariante 3.6 besteht im Auslösen des Verbotstatbestandes der Stö- rung (§ 42 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG) für die Feldlerchenpopulationen in der Feldflur südlich Dellmensingen (dieser Verbotstatbestand ist jedoch allen geprüften Untervarian- ten/Alternativen gemeinsam, stellt also kein differenzierendes Merkmal dar).]“ (Neubau der B 311, Querspange zur B30, Unterlage 1.1, Kapitel 2.3.2)

• Inanspruchnahme, Verstärkung künftiger Zerschneidungen durch B 311 von Auenlebens- räumen und Hangbereichen: (nahezu gesamter Bereich ist bestehendes bzw. geplantes Landschaftsschutzgebiet),

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Donau (FFH-Gebiet) sowie Kanal mit dichten bis lückigen Gehölz- und Staudensäumen, bereichsweise altwasserartiger Grabenzug sowie Rauglengraben mit gutem Altbaumbe- stand (z. T. Biotope gemäß § 32 NatSchG); Graben, Einzelgehölze, Intensivwiesen; im Hangbereich Gehölz-, Staudensäume, Streu- obstwiesen, etc.; Ansonsten ist der Bereich ausgeräumt und intensiv ackerbaulich ge- nutzt.

• Inanspruchnahme von Fortpflanzungs- und Ruhestätten besonders geschützter Arten, charakteristischer Arten der FFH-Lebensraumtypen; die ökologische Funktion ist im räum- lichen Zusammenhang jedoch weiterhin erfüllt bzw. kann durch vorgezogene Ausgleichs- maßnahmen erhalten werden; Störung durch Betriebslärm von Vogellebensräumen: Vögel der freien Feldflur; Maßnah- men zur Vermeidung einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes der Population im Rahmen des erforderlichen artenschutzrechtlichen Ausnahmeverfahrens gemäß § 43 (8) BNatSchG sind möglich. Allerdings war hier nachzuweisen, dass zumutbare Alternativen fehlen und zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses gegeben sind; die Verletzung weiterer artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände bzw. erhebliche Beein- trächtigung von charakteristischen Arten der FFH-Lebensraumtypen ist auszuschließen bzw. auf ein unerhebliches Maß minimierbar.

• Inanspruchnahme von Retentionsräumen, Kaltluftentstehungsgebiet.

• Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch die Verstärkung bestehender bzw. künfti- ger Zerschneidungen (B 311) sowie der Funktion der z.T. bislang ruhigen, ungestörten Räume (v.a. Raum zwischen Donau und Donaukanal) für die landschaftsgebundene Er- holung durch Neuzerschneidung und betriebsbedingte Verlärmung.

(Es bestehen bzw. entstehen erhebliche Vorbelastungen im Bereich durch die bestehende bzw. künftige B 311.)

5. ZUSAMMENFASSENDER VARIANTENVERGLEICH

Insgesamt weist eine Trassierung aus den Variantenbestandteilen 1a/1, 2 und 4/3 die größ- ten Vorzüge bzw. die geringsten Nachteile aus Sicht von Naturhaushalt und Landschaftsbild auf:

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• Sie erreicht ein Höchstmaß an Bündelung mit bestehenden bzw. geplanten Abschnitten der B 311 und verläuft somit über die ganze Länge in potentiell vorbelasteten Bereichen, wobei die betriebsbedingten Auswirkungen der Straße diejenigen der Bahn unserer Ein- schätzung nach deutlich überlagern (werden). • Sie verläuft größtenteils in intensiv ackerbaulich genutzten Bereichen, berührt kaum na- turnahe Elemente und verläuft größtenteils außerhalb von Überschwemmungsgebieten. (Bereiche 1a/1 und 2, 4/3 zu großen Teilen). • Im Bereich von Oberdischingen ergibt sich eine Verbesserung der aktuellen Situation (Lärmschutz). • Mit dem Vorkommen von Fortpflanzungs- und Ruhestätten von Vogelarten der freien Feldflur (Feldlerche, Rebhuhn) ist im vorbelasteten Nahbereich von Straßen grundsätz- lich nicht zu rechnen und damit auch nicht mit dem Eintreten von artenschutzrechtlichen Verbotstatbeständen. • Die unvermeidliche Querung des Donautals erfolgt (bei 4/3) ebenfalls mit größtmöglicher Bündelung in einem durch die künftige B 311 erheblich vorbelasteten Bereich mit ge- ringstmöglicher Beeinträchtigung der Belange von Naturschutz und Landschafts- bild/Erholung. Eine Alternativenprüfung zugunsten der Variante 3.6 der Querspange ist erfolgt. Die unvermeidbaren Eingriffe erscheinen ausgleichbar (Maßnahmen im Rahmen eines artenschutzrechtlichen Ausnahmeverfahrens, vor allem für die Feldlerche; vorgezogene bzw. reguläre Ausgleichsmaßnahmen für sonstige erhebliche Beeinträchtigungen). Die Trassierung ist mit den Schutz- und Erhaltungszielen der angrenzenden FFH-Gebiete vereinbar.

Die Abschnitte 4/1 sowie 2 (N) haben Nachteile hinsichtlich: • des wesentlich geringeren Bündelungsgrades und damit beträchtlicher Neudurchschnei- dungen von bislang ruhigen, wenig vorbelasteten Räumen, • artenschutzrechtliche Konflikte (potentiell erhebliche Störungen von Arten der freien Feld- flur) können nicht sicher ausgeschlossen werden; ein Auftreten derartiger Konflikte würde ein artenschutzrechtliches Ausnahmeverfahren mit Alternativenprüfung erfordern. Hier wären fundierte Nachweise zu führen, dass die vorhandenen Varianten 1a/1 bzw. 2 nicht zumutbar bzw. nicht zufriedenstellend sind.

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Bei dem Abschnitt 1a/3 (Variante 3.1 der B 311) sind, wie die Überprüfung der B 311- Trassierungen gemäß der aktuellen Rechtslage gezeigt hat, erhebliche Beeinträchtigungen für Natura 2000- sowie für Artenschutzbelange nicht auszuschließen. Zufriedenstellende Möglichkeiten zur Vermeidung/Minimierung/Schadensbegrenzung der Beeinträchtigungen sind nicht vorhanden. Daraus resultierte die Pflicht zur Variantenprüfung, die schließlich zur Umtrassierung (Variante 3.6) geführt hat. Eine Trassierung der Bahnlinie in diesem Korridor sähe sich einer ähnlichen Problemlage gegenüber. Zudem würde eine Bahntrassierung nach Verlegung der B 311 eine völlige Neudurchschneidung bedeuten.

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