Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V.

Institut für Gerontologie an der TU

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis

Projektleitung: Dr. Elke Olbermann Dr. Waldemar Schmidt

Bearbeitung: Markus Kühnel Verena Reuter

unter Mitarbeit von Silvana Springer, Benjamin Röben

und Marius Richter I

Kontakt Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. / Institut für Gerontologie an der TU Dortmund Evinger Platz 13 44339 Dortmund Tel.: (0231) 728 488 – 0 www.ffg.tu-dortmund.de

Projektleitung: Dr. Elke Olbermann, Tel.: (0231) 728 488 – 29, [email protected] Dr. Waldemar Schmidt, Tel. (0231) 728 488 – 12, [email protected]

Bearbeitung: Markus Kühnel, Tel.: (0231) 728 488 – 14, [email protected] Verena Reuter, Tel.: (0231) 728 488 – 20, [email protected]

Für diese Veröffentlichung ist folgende Zitierweise zu beachten: Kühnel, M., Schmidt, W., Reuter, V., Olbermann, E. (2016). Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve. Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. / Institut für Gerontologie an der TU Dortmund, Dortmund.

Dortmund, Juni 2016 II

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis ...... V Tabellenverzeichnis ...... XI 1. VORBEMERKUNG ...... 19

Teil I: AKTUALISIERUNG DER BEVÖLKERUNGSANALYSE ...... 20 2. ZUR KONZEPTION DER BEVÖLKERUNGSANALYSE ...... 21

3. BEVÖLKERUNGSSTAND UND BEVÖLKERUNGSSTRUKTUR 2013 ...... 25

Zusammenfassung ...... 55

4. WEITERENTWICKLUNG DER BEVÖLKERUNGSSTRUKTUR BIS 2030 ...... 58

Zusammenfassung ...... 79 5. ABWEICHUNGEN IN DEN VORRAUSBERECHNUNGEN FÜR DAS LAND NRW UND DEN KREIS KLEVE FÜR DAS JAHR 2025 ...... 81

Teil II: LEBENS- UND BEDARFSLAGEN IM ALTER ...... 88 6. BESCHREIBUNG DES WEITEREN VORGEHENS ...... 89

7. RAHMENBEDINGUNGEN DES ALTER(N)S IM KREIS KLEVE ...... 91

7.1 Lebenslagen, Sozialstruktur und soziale Ungleichheit ...... 91

7.2 Partizipation und bürgerschaftliches Engagement ...... 112

7.3 Wohnen und Lebensführung ...... 119

7.4 Bildung und Kultur ...... 134

7.5 Gesundheit und Pflege ...... 138

Zusammenfassung ...... 142

8. EXPERTENGESPRÄCH MIT DEM SENIORENFORUM ...... 143

9. BÜRGERFOREN ...... 148

9.1 ...... 149

9.2 ...... 153

9.3 ...... 156

Zusammenfassung ...... 160

III

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Teil III: PFLEGEBEDARFSPLANUNG FÜR DAS JAHR 2015 ...... 165 10. LANDES- UND BUNDESRECHTLICHER KONTEXT ...... 166

11. ENTWICKLUNG DER PFLEGEFALLSZAHLEN IM KREIS KLEVE ...... 171

12. WEITERENTWICKLUNG DER PFLEGEFALLZAHLEN BIS 2025 ...... 174 13. ANALYSE DER PFLEGERISCHEN UND PFLEGEERGÄNZENDEN INFRASTRUKTUR ...... 187

13.1 Stationäre Pflege ...... 187

13.2 Kurzzeitpflege ...... 191

13.3 Tagespflege ...... 193

13.4 Ambulante Pflege ...... 194 14. BERÜCKSICHTIGUNG DER PLANUNGEN ZUR STATIONÄREN PFLEGE IN DEN ANGRENZENDEN GEBIETSKÖRPERSCHAFTEN ...... 194

14.1 Kreis ...... 195

14.2 Kreis ...... 196

14.3 Kreis ...... 197 15. ANALYSE DER STATIONÄREN UND AMBULANTEN MEDIZINISCHEN SOWIE DER THERAPEUTISCHEN VERSORGUNG ...... 198

16. BEWERTUNG DER VERSORGUNGSSITUATION ...... 202

Teil IV: FAZIT UND HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN ...... 207 Quellenverzeichnis ...... 225 Anhang 1: Bevölkerungsdaten ...... 233 Anhang 2: Bevölkerungsvorausberechnungen ...... 267 Anhang 3: Daten zur Sozialstruktur ...... 301 Anhang 4: Fragebogen zur Datenabfrage der Kommunen ...... 326 Anhang 5: Pflegebedarfszahlen ...... 331

IV

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Durchschnittliches Zugangsalter in Altersrenten 1993 - 2014 ...... 23

Abbildung 2: Bevölkerung im Kreis Kleve, Altersstruktur am 31.12.2013 ...... 28

Abbildung 3: Bevölkerungsverteilung ...... 29

Abbildung 4: Ältere Personen in den Kommunen (ab 60 Jahren) ...... 30

Abbildung 5: Seniorenanteile (60 Jahre und älter) im Vergleich ...... 32

Abbildung 6: Anteile des frühen Alters (55-69 Jahre) ...... 32

Abbildung 7: Anteile des frühen Alters (55-69 Jahre) im Vergleich ...... 33

Abbildung 8: Anteil der hochalten Personen in den Kommunen (ab 80 Jahre) ...... 34 Abbildung 9: Anteile hochalter Personen (80 Jahre und älter) in den Kommunen im Vergleich ...... 35

Abbildung 10: Frauenanteil im Alter ...... 36

Abbildung 11: Frauenanteile im Vergleich ...... 37

Abbildung 12: Altenquotient ...... 38

Abbildung 13: Altenquotient im Vergleich ...... 39 Abbildung 14: Bevölkerung mit ausländischer Staatsbürgerschaft am 31.12.2013 ...... 40

Abbildung 15: Bevölkerung mit ausländischer Staatsbürgerschaft ...... 41

Abbildung 16: Verteilung der Bevölkerung mit ausländischer Staatsbürgerschaft .. 43 Abbildung17: Ältere Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft in den Kommunen (ab 60 Jahre) ...... 44 Abbildung 18: Hochalte Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft in den Kommunen (ab 80 Jahre) ...... 45 Abbildung 19: Einbürgerungen im Kreis Kleve von 2008 bis 2015 differenziert nach Geschlecht (Dezember 2015) ...... 46 Abbildung 20: Einbürgerungen im Kreis Kleve von 2008 bis 2015 differenziert nach kreisangehörigen Kommunen (Dezember 2015) ...... 47 Abbildung 21: Einbürgerungen im Kreis Kleve von 2008 bis 2015 differenziert nach Alter (Dezember 2015) ...... 47 Abbildung 22: Personen nach Alter (10er-Jahresgruppen) und Migrationshintergrund für den Kreis Kleve 2014 ...... 48

V

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 23: Menschen mit Schwerbehinderung im Kreis Kleve 2013 nach Alter . 51 Abbildung 24: Verteilung der Menschen mit Schwerbehinderung im Kreis Kleve 2013 ...... 52 Abbildung 25: Menschen mit Schwerbehinderung im Kreis Kleve und NRW nach Geschlecht zwischen 2003 und 2013 ...... 53

Abbildung 26: Bevölkerung im Kreis Kleve, Altersstruktur am 01.01.2030 ...... 59

Abbildung 27: Veränderung der Bevölkerung von 2013 bis 2030 ...... 60

Abbildung 28: Veränderungen der Bevölkerungszahlen gegenüber 2013 ...... 61

Abbildung 29: Verteilung der Gesamtbevölkerung im Vergleich ...... 62

Abbildung 30: Veränderungen der Einwohnerzahl gegenüber 2013 ...... 63

Abbildung 31: Verteilung der älteren Personen im Vergleich (ab 60 Jahre) ...... 64

Abbildung 32: Entwicklung des Anteils der Personen im Alter ab 60 Jahre ...... 65 Abbildung 33: Differenz der Anteile des frühen Alters (55-69 Jahre) 2013 und 2030 ...... 66 Abbildung 34: Entwicklung der Bevölkerungsanteile im frühen Alter (55-69 Jahre) ...... 67

Abbildung 35: Entwicklung des Anteils hochalter Personen (80 Jahre und älter) .... 68

Abbildung 36: Differenz des Frauenanteils im Alter 2013 und 2030 ...... 69

Abbildung 37: Differenz der Altenquotienten 2013 und 2030 ...... 70 Abbildung 38: Die Entwicklung des Anteils der weiblichen Bevölkerung mit der höchsten Geburtenziffer (25 bis unter 40 Jahre) bis zum Jahr 2030 in Nordrhein-Westfalen und im Kreis Kleve (2013 = 100%) ...... 72 Abbildung 39: Die Entwicklung des Anteils der weiblichen Bevölkerung mit der höchsten Geburtenziffer differenziert nach Altersgruppen in NRW bis zum Jahr 2030 (2013 = 100%) ...... 73 Abbildung 40: Die Entwicklung des Anteils der weiblichen Bevölkerung mit der höchsten Geburtenziffer differenziert nach Altersgruppen im Kreis Kleve bis zum Jahr 2030 (2013 = 100%) ...... 74 Abbildung 41: Relative Entwicklung der Anteile der Frauen (nach Alter) bezogen auf den Gesamtanteil der weiblichen Bevölkerung im Kreis Kleve (2013 = 100%) ...... 75

VI

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 42: Relative Entwicklung der Anteile der Frauen (nach Alter) bezogen auf den Gesamtanteil der weiblichen Bevölkerung in NRW (2013 = 100%) ...... 76 Abbildung 43: Absoluter und relativer Anteil der weiblichen Bevölkerung mit der höchsten Fertilität in Nordrhein-Westfalen...... 77 Abbildung 44: Absoluter und relativer Anteil der weiblichen Bevölkerung mit der höchsten Fertilität im Kreis Kleve ...... 78

Abbildung 45: Bevölkerungsvorausberechnung für das Jahr 2025 ...... 84

Abbildung 46: Anteile Älterer an der Gesamtbevölkerung im Jahre 2025 ...... 85 Abbildung 47: Verteilung der arbeitslosen Personen im Kreis Kleve in Prozent (Dezember 2015) ...... 96 Abbildung 48: Anzahl der arbeitslosen Personen im Kreis Kleve differenziert nach Kommunen und Geschlecht (Dezember 2015) ...... 96 Abbildung 49: Anteil der Menschen, die von eigenen Erfahrungen der Altersdiskriminierung berichten, getrennt nach Lebensbereichen (in Prozent) ...... 98 Abbildung 50: Anteil älterer Arbeitsloser (50 Jahre und älter) an allen arbeitslosen Personen im Kreis Kleve differenziert nach Kommune und Geschlecht (Dezember 2015) ...... 99 Abbildung 51: Anteil der arbeitslosen Personen im Rechtsbereich SGB II differenziert nach Geschlecht und Kommunen (Dezember 2015) ... 101 Abbildung 52: Anteil der älteren Arbeitslosen (50 Jahre und älter) im Rechtsbereich SGB II (Dezember 2015) ...... 101 Abbildung 53: Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach SGB II im Kreis Kleve differenziert nach Altersgruppen (Dezember 2015) ...... 103 Abbildung 54: Empfängerinnen und Empfänger von Hilfe zur Pflege (avE) im Kreis Kleve (Dezember 2015) ...... 104 Abbildung 55: Empfängerinnen und Empfänger von Hilfe zur Pflege (ivE) im Kreis Kleve (Dezember 2015) ...... 105 Abbildung 56: Empfängerinnen und Empfänger von Pflegewohngeld (ivE) im Kreis Kleve (Dezember 2015) ...... 106 Abbildung 57: Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung nach SGB XII (Dezember 2015)...... 107

VII

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 58: Empfängerinnen und Empfänger von Sozialleistungen im Kreis Kleve (Dezember 2015) ...... 108 Abbildung 59: Quote der Sozialleistung (Empfänger je 1.000 Einwohner) Sozialhilfe (SGB XII) im Kreis Kleve (Dezember 2015) ...... 108 Abbildung 60: Quote der Sozialleistungen (Empfänger je 1.000 Einwohner) Hilfe zur Pflege (avE) und Grundsicherung im Kreis Kleve (Dezember 2015) ...... 109 Abbildung 61: Quote der Sozialleistungen (Empfänger je 1.000 Einwohner) SGB II differenziert nach Kommunen und Altersklassen (Dezember 2015) ...... 110 Abbildung 62: Quote der Sozialleistungen SGB II und SGB III in Nordrhein-Westfalen und im Kreis Kleve (Dezember 2015) ...... 111 Abbildung 63: Anteil der arbeitslosen Personen in SGB III und SGB II in Nordrhein-Westfalen und im Kreis Kleve (Dezember 2015) ...... 111

Abbildung 64: Politische Partizipation im Kreis Kleve ...... 114

Abbildung 65: Sportvereine im Kreis Kleve ...... 115

Abbildung 66: Generation 50plus – Wohnwünsche im Alter...... 121 Abbildung 67: Generation 50plus – Aufenthaltsdauer in derzeitigen Wohnung bzw. Haus...... 122

Abbildung 68: Generation 50plus – Gründe für einen Umzug im Alter ...... 123

Abbildung 69: Gebäude mit Wohnraum nach Baujahr ...... 124

Abbildung 70: Gebäude mit Wohnraum nach Zahl der Räume ...... 125

Abbildung 71: Gebäudetyp ...... 126

Abbildung 72: Anteile privater Haushalte nach Größe des privaten Haushalts ...... 127

Abbildung 73: Anteile privater Haushalte nach Seniorenstatus eines Haushalts .. 128 Abbildung 74: Wohneinrichtungen für ältere Personen und alternative Wohnformen ...... 132 Abbildung 75: Leistungen der Pflegeversicherung 2016 (Anspruch je Kalendermonat) ...... 167 Abbildung 76: Verteilung der Fallzahlen und Ausgaben der Pflegeversicherung auf die häusliche und die vollstationäre Pflege in der Bundesrepublik Deutschland 2014 ...... 168

VIII

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 77: Verteilung der Fallzahlen (geschätzt) und Bruttoausgaben für Hilfe zur Pflege auf die häusliche und die vollstationäre Pflege in Nordrhein-Westfalen 2014 ...... 168 Abbildung 78: Pflegebedürftige Personen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner ...... 171

Abbildung 79: Pflegerische Versorgung 2013 ...... 172

Abbildung 80: Entwicklung der Pflegefallzahlen im Kreis Kleve ...... 173

Abbildung 81: Veränderung der Pflegefallzahlen insgesamt ...... 174

Abbildung 82: Veränderung der Pflegefallzahlen im Kreis Kleve ...... 174

Abbildung 83: Pflegequoten im Kreis Kleve 2013 – insgesamt ...... 175 Abbildung 84: Pflegequoten im Kreis Kleve 2013 – pflegebedürftige Personen im Alter ab 75 Jahre ...... 175 Abbildung 85: Pflegequoten im Kreis Kleve – Frauen im Alter ab 70 Jahre in stationärer Pflege ...... 176

Abbildung 86: Weiterentwicklung der Pflegefallzahlen im Kreis Kleve insgesamt .. 179 Abbildung 87: Weiterentwicklung der Fallzahlen in der häuslichen und in der stationären Pflege im Kreis Kleve insgesamt ...... 180

Abbildung 88: Verteilung der Leistungsarten 2013 und 2018 ...... 180

Abbildung 89: Fallzahlprojektionen für die ambulante Pflege ...... 182 Abbildung 90: Projektionen für die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Pflegegeld ...... 183

Abbildung 91: Fallzahlprojektionen für die stationäre Pflege ...... 184

Abbildung 92: Langjährige Entwicklung der Pflegefallzahlen im Kreis Kleve ...... 185 Abbildung 93: Stationäre Pflegeangebote im Kreis Kleve – Pflegeplätze und Anzahl der Einrichtungen (inklusive Neubauten bis 2016) ...... 188 Abbildung 94: Stationäre Dauerpflege – Pflegeplätze und Anzahl der Einrichtungen ...... 188

Abbildung 95: Entwicklung der Dauerpflegekapazitäten ...... 189

Abbildung 96: Kapazitäten und Fallzahlen in der stationären Dauerpflege ...... 189

Abbildung 97: Kurzzeitpflegeplätze ...... 192

Abbildung 98: Tagespflegeplätze ...... 193

IX

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 99: Standorte ambulanter Pflegedienste ...... 194

Abbildung 100: Betten in Allgemeinkrankenhäusern (Soll) im Kreis Kleve ...... 199

Abbildung 101: Betten in Fachabteilungen im Kreis Kleve ...... 199

Abbildung 102: Haus- und Fachärzte im Kreis Kleve ...... 200

Abbildung 103: Hausärztinnen und Hausärzte je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Alter ab 60 Jahre ...... 200

Abbildung 104: Therapeutische Angebote im Kreis Kleve ...... 202 Abbildung 105: Überschuss bzw. Defizit an stationären Dauerpflegeplätzen 2018 (Projektion) ...... 204

X

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Gemeindetypen im Kreis Kleve ...... 25

Tabelle 2: Kreis Kleve und kreisangehörige Kommunen ...... 57

Tabelle 3: Soziale Wohnraumversorgung im Kreis Kleve ...... 131

Tabelle 4: Pflegewahrscheinlichkeit und Alter 2015 ...... 139

Tabelle 5: Pflegewahrscheinlichkeit und Alter 2012 und 2015 ...... 139

Tabelle 6: Geplante vollstationäre Einrichtungen im Kreis Borken ...... 196 Tabelle 7: Ausgesuchte Altersgruppen der älteren Bevölkerung in den Bundesländern ...... 233 Tabelle 8: Ausgesuchte Altersgruppen der älteren Bevölkerung in den Hauptstädten der Bundesländer ...... 234

Tabelle 9: Bevölkerung in Bedburg- Hau ...... 235

Tabelle 10: Bevölkerung in Emmerich am Rhein ...... 236

Tabelle 11: Bevölkerung in Geldern ...... 237

Tabelle 12: Bevölkerung in Goch ...... 238

Tabelle 13: Bevölkerung in ...... 239

Tabelle 14: Bevölkerung in ...... 240

Tabelle 15: Bevölkerung in ...... 241

Tabelle 16: Bevölkerung in ...... 242

Tabelle 17: Bevölkerung in Kleve ...... 243

Tabelle 18: Bevölkerung in Kranenburg ...... 244

Tabelle 19: Bevölkerung in Rees ...... 245

Tabelle 20: Bevölkerung in ...... 246

Tabelle 21: Bevölkerung in ...... 247

Tabelle 22: Bevölkerung in ...... 248

Tabelle 23: Bevölkerung in ...... 249

Tabelle 24: Bevölkerung in ...... 250

Tabelle 25: Bevölkerung im Kreis Kleve...... 251

Tabelle 26: Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen ...... 252

XI

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 27: Anteil älterer Einwohnerinnen und Einwohner (60 Jahre und älter) im Vergleich ...... 253

Tabelle 28: Anteil des frühen Alters (55-69 Jahre) im Vergleich ...... 254

Tabelle 29: Anteil des hohen Alters (80 Jahre und älter) im Vergleich ...... 255

Tabelle 30: Frauenanteile im Vergleich ...... 256

Tabelle 31: Altenquotienten im Vergleich ...... 257 Tabelle 32: Personen nach Alter (10er-Jahresgruppen) und Migrationshintergrund (ausgew. Länder) für Kleve (Kreis) ...... 258 Tabelle 33: Einbürgerungen von Ausländerinnen und Ausländern von 2008 bis 2015 im Kreis Kleve differenziert nach (Teil-)Kontinenten der vorherigen Staatsbürgerschaften ...... 259 Tabelle 34: Einbürgerungen von Ausländerinnen und Ausländern von 2008 bis 2015 im Kreis Kleve differenziert nach (Teil-)Kontinenten der vorherigen Staatsbürgerschaften in Prozent ...... 260 Tabelle 35: Einbürgerungen von Ausländerinnen und Ausländern von 2008 bis 2015 im Kreis Kleve differenziert nach Staatsbürgerschaft (Auswahl Europa) ...... 261 Tabelle 36: Die häufigsten Herkunftsländer bei Einbürgerungen im Kreis Kleve von 2008 bis 2015 ...... 262 Tabelle 37: Einbürgerungen im Kreis Kleve nach kreisangehörigen Kommunen zwischen 2008 und 2015 ...... 263 Tabelle 38: Einbürgerungen im Kreis Kleve von 2008 bis 2015 differenziert nach Geschlecht (Dezember 2015) ...... 264

Tabelle 39: Alter der Personen, die eingebürgert wurden ...... 264 Tabelle 40: Schwerbehinderte Menschen in NRW und im Kreis Kleve von 2003 bis 2013 nach Alter ...... 265 Tabelle 41: Die Entwicklung der schwerbehinderten Personen im Kreis Kleve von 2003 bis 2013 ...... 266

Tabelle 42: Bevölkerungsentwicklung in Bedburg-Hau ...... 267

Tabelle 43: Bevölkerungsentwicklung in Emmerich am Rhein ...... 268

Tabelle 44: Bevölkerungsentwicklung in Geldern ...... 269

Tabelle 45: Bevölkerungsentwicklung in Goch ...... 270

XII

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 46: Bevölkerungsentwicklung in Issum ...... 271

Tabelle 47: Bevölkerungsentwicklung in Kalkar ...... 272

Tabelle 48: Bevölkerungsentwicklung in Kerken ...... 273

Tabelle 49: Bevölkerungsentwicklung in Kevelaer ...... 274

Tabelle 50: Bevölkerungsentwicklung in Kleve ...... 275

Tabelle 51: Bevölkerungsentwicklung in Kranenburg ...... 276

Tabelle 52: Bevölkerungsentwicklung in Rees ...... 277

Tabelle 53: Bevölkerungsentwicklung in Rheurdt ...... 278

Tabelle 54: Bevölkerungsentwicklung in Straelen ...... 279

Tabelle 55: Bevölkerungsentwicklung in Uedem ...... 280

Tabelle 56: Bevölkerungsentwicklung in Wachtendonk ...... 281

Tabelle 57: Bevölkerungsentwicklung in Weeze ...... 282

Tabelle 58: Bevölkerungsentwicklung im Kreis Kleve ...... 283

Tabelle 59: Bevölkerungsentwicklung in Nordrhein-Westfalen ...... 284

Tabelle 60: Veränderung der Bevölkerungszahlen gegenüber 2013 ...... 285

Tabelle 61: Veränderung der Einwohnerzahlen gegenüber 2013 ...... 285 Tabelle 62: Differenz der Anteile des frühen Alters (55-69 Jahre) 2013 und 2030 ...... 286 Tabelle 63: Frühes Alter (55-69 Jahre). Entwicklung des Anteils von 2013 bis 2030 ...... 287

Tabelle 64: Differenz des Frauenanteils im Alter 2013 und 2030 ...... 288

Tabelle 65: Differenz der Altenquotienten 2013 und 2030 ...... 289

Tabelle 66: Bevölkerungsentwicklung in Bedburg-Hau ...... 289

Tabelle 67: Bevölkerungsentwicklung in Emmerich ...... 290

Tabelle 68: Bevölkerungsentwicklung in Geldern ...... 290

Tabelle 69: Bevölkerungsentwicklung in Goch ...... 290

Tabelle 70: Bevölkerungsentwicklung in Issum ...... 290

Tabelle 71: Bevölkerungsentwicklung in Kalkar ...... 291

Tabelle 72: Bevölkerungsentwicklung in Kerken ...... 291

Tabelle 73: Bevölkerungsentwicklung in Kevelaer ...... 291 XIII

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 74: Bevölkerungsentwicklung in Kleve ...... 291

Tabelle 75: Bevölkerungsentwicklung in Kranenburg ...... 292

Tabelle 76: Bevölkerungsentwicklung in Rees ...... 292

Tabelle 77: Bevölkerungsentwicklung in Rheurdt ...... 292

Tabelle 78: Bevölkerungsentwicklung in Straelen ...... 292

Tabelle 79: Bevölkerungsentwicklung in Uedem ...... 293

Tabelle 80: Bevölkerungsentwicklung in Wachtendonk ...... 293

Tabelle 81: Bevölkerungsentwicklung in Weeze ...... 293

Tabelle 82: Bevölkerungsentwicklung im Kreis Kleve ...... 293

Tabelle 83: Altersgruppen der Mütter (unter 20 bis 40 u.m.) ...... 294 Tabelle 84: Absolute Zahlen der weiblichen Altersgruppen mit der höchsten Fertilitätswahrscheinlichkeit ...... 294 Tabelle 85: Anteile der Altersgruppen an Gesamtgruppe der Frauen im Kreis Kleve und in NRW ...... 295 Tabelle 86: Entwicklung der Anteile der Altersgruppen am Gesamtfrauenanteil im Vergleich zu 2013 ...... 295 Tabelle 87: Entwicklung der Anteile der Altersgruppe am Gesamtfrauenanteil im Vergleich zu 2013 in NRW ...... 295 Tabelle 88: Entwicklung der Elterngeneration in NRW und Kreis Kleve (Frauen) im Vergleich zu 2013 ...... 296 Tabelle 89: Entwicklung der Gesamtgruppe der Frauen zwischen 25 und unter 40 in NRW und im Kreis Kleve ...... 296 Tabelle 90: Entwicklung der weiblichen Altersgruppen zwischen 25 und unter 40 im Kreis Kleve in % ...... 296 Tabelle 91: Entwicklung der weiblichen Altersgruppen zwischen 25 und unter 40 in NRW in % ...... 297 Tabelle 92: Entwicklung der Gesamtgruppe der Frauen zwischen 25 und unter 40 in NRW und im Kreis Kleve bis 2030 in % ...... 297 Tabelle 93: Entwicklung der weiblichen Altersgruppen zwischen 25 und unter 40 in NRW in % ...... 297 Tabelle 94: Entwicklung der weiblichen Altersgruppen zwischen 25 und unter 40 im Kreis Kleve ...... 298

XIV

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 95: Entwicklung der weiblichen Altersgruppen zwischen 25 und unter 40 in Nordrhein-Westfalen ...... 298 Tabelle 96: Ausgesuchte Merkmale der Modellrechnungen von 2009 und 2015 des IT.NRW für das Jahr 2025 (Stichtag 01.Januar) ...... 299 Tabelle 97: Vergleich der Modellrechnungen des IT.NRW aus den Jahren 2009 und 2015 für den 01.01.2025 ...... 300 Tabelle 98: Arbeitslosigkeit (Rechtskreis SGB III) im Kreis Kleve differenziert nach Kommunen im Dezember 2015 ...... 301 Tabelle 99: Arbeitslosigkeit (Rechtskreis SGB II) im Kreis Kleve differenziert nach Kommunen im Dezember 2015 ...... 302 Tabelle 100: Arbeitslose Personen im Kreis Kleve differenziert nach Kommunen, Geschlecht und Altersklasse (Dezember 2015) ...... 303 Tabelle 101: Arbeitslose Personen im Kreis Kleve differenziert nach Kommunen und nach Geschlecht (Dezember 2015) ...... 304

Tabelle 102: Berichtsmonat Dezember 2015 - Kleve ...... 305 Tabelle 103: Berichtsmonat Dezember 2015 - Nordrhein-Westfalen, Bundesland ...... 305 Tabelle 104: Arbeitslosigkeit im Kreis Kleve insgesamt (Dezember 2015) in Prozent ...... 306 Tabelle 105: Die Anteile älterer Arbeitslosen (50 Jahre und älter) an allen Arbeitslosen differenziert nach Kommunen und Geschlecht (Dezember 2015) ...... 307 Tabelle 106: Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach SGB II im Kreis Kleve (Dezember 2013) ...... 308

Tabelle 107: Hilfe zur Pflege außerhalb von Einrichtungen im Kreis Kleve ...... 309

Tabelle 108: Sozialhilfe im Kreis Kleve ...... 310

Tabelle 109: Grundsicherung nach SGB XII Kapitel 4 ...... 311

Tabelle 110: Pflegewohngeld im Kreis Kleve ...... 311

Tabelle 111: Hilfe zur Pflege in Einrichtungen im Kreis Kleve ...... 312 Tabelle 112: Arbeitslosigkeit (Rechtskreis SGB II) im Kreis Kleve differenziert nach Geschlecht und älteren Arbeitslosen (50 Jahre und älter) (Dezember 2015) ...... 313

XV

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 113: Arbeitslosigkeit (Rechtskreis SGB III) im Kreis Kleve differenziert nach Geschlecht und älteren Arbeitslosen (50 Jahre und älter) (Dezember 2015) ...... 314 Tabelle 114: Sozialhilfe nach SGB XII im Kreis Kleve differenziert nach Kommunen und Geschlecht (Dezember 2015) ...... 315 Tabelle 115: Anzahl der Einwohner im Kreis Kleve, die SGB II beziehen (Quote je 1.000 Einwohner) im Dezember 2013 ...... 316

Tabelle 116: Anteile Gebäude mit Wohnraum nach Baujahr (Jahrzehnte) ...... 317 Tabelle 117: Anteile Wohnungen in Gebäuden mit Wohnraum nach Zahl der Räume ...... 318

Tabelle 118: Wohnungen nach Gebäudetyp-Bauweise ...... 319

Tabelle 119: Anteile Private Haushalte nach Größe des privaten Haushalts ...... 320

Tabelle 120: Anteile Private Haushalte nach Seniorenstatus eines Haushalts .... 321

Tabelle 121: Sportvereine im Kreis Kleve ...... 322

Tabelle 122: Bevölkerungsentwicklung 2013-2014 ...... 323

Tabelle 123: Ambulanter Pflegedienst Pflegestunden 2014...... 325 Tabelle 124: Im Kreis Kleve geplante teilstationäre oder stationäre Einrichtungen (Inbetriebnahme voraussichtlich bis 2016) ...... 325

Tabelle 125: Leistungsausgaben der Pflegeversicherung 2014 ...... 331

Tabelle 126: Empfängerinnen und Empfänger von SGB XI-Leistungen 2014 ..... 331

Tabelle 127: Bruttoausgaben für Hilfe zur Pflege in Nordrhein-Westfalen 2014 (in Tsd. €) ...... 332

Tabelle 128: Pflegefallzahlen im Kreis Kleve – insgesamt ...... 332

Tabelle 129: Pflegefallzahlen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner ...... 332

Tabelle 130: Pflege im Kreis Kleve – Anteile der Versorgungsarten ...... 332

Tabelle 131: Pflegefallzahlen in Nordrhein-Westfalen – insgesamt ...... 333

Tabelle 132: Pflege in Nordrhein-Westfalen – Anteile der Versorgungsarten ...... 333

Tabelle 133: Veränderung der Pflegefallzahlen insgesamt ...... 333

Tabelle 134: Veränderung der Pflegefallzahlen im Kreis Kleve ...... 333

Tabelle 135: Pflegefallzahlen im Kreis Kleve – ambulante Pflege, Männer ...... 334

Tabelle 136: Pflegefallzahlen im Kreis Kleve – ambulante Pflege, Frauen ...... 334

XVI

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 137: Pflegefallzahlen im Kreis Kleve – Pflegegeld, Männer ...... 335

Tabelle 138: Pflegefallzahlen im Kreis Kleve – Pflegegeld, Frauen ...... 335

Tabelle 139: Pflegefallzahlen im Kreis Kleve – stationäre Pflege, Männer ...... 336

Tabelle 140: Pflegefallzahlen im Kreis Kleve – stationäre Pflege, Frauen ...... 336

Tabelle 141: Bevölkerungsentwicklung im Kreis Kleve ...... 337

Tabelle 142: Pflegequoten – ambulante Pflege ...... 338

Tabelle 143: Pflegequoten – Pflegegeld ...... 339

Tabelle 144: Pflegequoten – stationäre Pflege ...... 340

Tabelle 145: Pflegequoten, Mittewerte ...... 341

Tabelle 146: Pflegequoten, Abweichungen vom Mittelwert ...... 342

Tabelle 147: Pflegequoten, Trendwerte ...... 343

Tabelle 148: Pflegequoten insgesamt im Kreis Kleve 2013 ...... 344

Tabelle 149: Berechnungen für Bedburg-Hau ...... 345

Tabelle 150: Berechnungen für Emmerich ...... 346

Tabelle 151: Berechnungen für Geldern ...... 347

Tabelle 152: Berechnungen für Goch ...... 348

Tabelle 153: Berechnungen für Issum ...... 349

Tabelle 154: Berechnungen für Kalkar ...... 350

Tabelle 155: Berechnungen für Kerken...... 351

Tabelle 156: Berechnungen für Kevelaer ...... 352

Tabelle 157: Berechnungen für Kleve ...... 353

Tabelle 158: Berechnungen für Kranenburg ...... 354

Tabelle 159: Berechnungen für Rees ...... 355

Tabelle 160: Berechnungen für Rheurdt ...... 356

Tabelle 161: Berechnungen für Straelen...... 357

Tabelle 162: Berechnungen für Uedem ...... 358

Tabelle 163: Berechnungen für Wachtendonk ...... 359

Tabelle 164: Berechnungen für Weeze ...... 360

Tabelle 165: Berechnungen für den Kreis Kleve ...... 361

XVII

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 166: Fallzahlkalkulation für die ambulante Pflege ...... 362

Tabelle 167: Fallzahlkalkulation für den Bezug von Pflegegeldleistungen ...... 363

Tabelle 168: Fallzahlkalkulation für die stationäre Pflege ...... 364

Tabelle 169: Vollstationäre Dauerpflege (einschließlich Neubauten) ...... 365

Tabelle 170: Entwicklung der stationären Dauerpflegekapazitäten ...... 365

Tabelle 171: Quote der Empfängerinnen und Empfänger von Hilfe zur Pflege innerhalb von Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen ...... 366

Tabelle 172: Kurzzeit- und Tagespflegekapazitäten ...... 366

Tabelle 173: Kurzzeitpflegeplätze gemäß Status quo-Szenario ...... 367

Tabelle 174: Jährliche Kurzzeitpflegekapazitäten (Pflegetage) je Person in häuslicher Pflege ...... 367

Tabelle 175: Tagespflegeplätze gemäß Status quo-Szenario ...... 367

Tabelle 176: Jährliche Tagespflegekapazitäten (Pflegetage) je Person in häuslicher Pflege ...... 367

Tabelle 177: Fachabteilungen und Betten (Soll) in Allgemeinkrankenhäusern im Kreis Kleve ...... 368

Tabelle 178: Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte im Kreis Kleve (1) ...... 369

Tabelle 179: Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte im Kreis Kleve (2) ...... 370

Tabelle 180: Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte im Kreis Kleve (3) ...... 371

Tabelle 181: Therapeutische Angebote im Kreis Kleve ...... 372

Tabelle 182: Vollstationäre Dauerpflege, Saldo Bestand (2016) – Bedarf ...... 373

XVIII

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

1. VORBEMERKUNG Das Institut für Gerontologie an der TU Dortmund hat 2009/2010 für den Kreis Kleve ein Demografiekonzept zu den Auswirkungen der Alterung der Bevölkerung erarbei- tet, das nun nach fünf Jahren fortgeschrieben wurde. Die Fortschreibung wurde mit der Erstellung eines Pflegebedarfsplans gemäß Alten- und Pflegegesetz Nordrhein- Westfalen (GEPA NRW) verknüpft. Dieses Vorgehen bot sich an, weil beide Unter- suchungsteile auf einer weitgehend gemeinsamen Datenbasis (Bevölkerungsstruktur und -entwicklung, Infrastrukturanalyse, dabei insbesondere spezielle Wohnformen im Alter, Beratungsangebote) beruhen. Es wurde darüber hinaus auch deshalb als sinn- voll erachtet, weil die Gestaltung der Lebensbedingungen im Alter insgesamt pflege- relevant ist: Lebensbedingungen mit dem Ziel einer Förderung aktiven Alter(n)s zu gestalten, trägt dazu bei, das Eintreten von Pflegebedürftigkeit zu vermeiden bzw. zu verzögern. Das Institut für Gerontologie an der TU Dortmund hat daher die Aufgabe übernommen, die Fortschreibung des Demografiekonzeptes und die Erstellung des Pflegebedarfsplanes für den Kreis Kleve durchzuführen. Aufgrund der mit der Erstel- lung des ersten Demografiekonzeptes verbundenen Vorerfahrungen des Instituts für Gerontologie und der unmittelbaren Anschlussfähigkeit des aktuellen Vorhabens ergaben sich unterschiedliche Synergieeffekte und Vorteile für eine effiziente Bear- beitung.

19

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Teil I: AKTUALISIERUNG DER BEVÖLKERUNGSANALYSE

20

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

2. ZUR KONZEPTION DER BEVÖLKERUNGSANALYSE Die unter dem Begriff „demografischer Wandel“ zusammengefassten Bevölkerung- sentwicklungen wurden lange Zeit nahezu ausschließlich auf nationaler Ebene disku- tiert (Bogumil et al. 2013), obgleich es sich hierbei um ein „Meta-Politikfeld“ (Wilkos- zewski 2006, 496) handelt, das alle Politikebenen betrifft und sich insbesondere als Mega-Zukunftsherausforderung (Naegele 2012, 335) für die Kreise und Kommunen manifestiert. Hier – bei den Menschen vor Ort – zeigen sich die Auswirkungen der sozio-demografischen Entwicklungen besonders deutlich. Die grundlegenden Trends des demografischen Wandels lassen sich dabei wie folgt skizzieren (Naegele 2010; Naegele & Hüther 2014):

• Dreifaches Altern (absolute und relative Zunahme der älteren Bevölkerung und steigender Anteil von hochalten Menschen); • Rückgang der Gesamtbevölkerung (durch eine anhaltend niedrige Gebur- tenrate); • Heterogenisierung und Internationalisierung der Bevölkerung (durch zu- nehmende Pluralisierung und Liberalisierung der Gesellschaft sowie zuneh- mende Zuwanderung); • Singularisierung (die sich u.a. in einer steigenden Anzahl von Ein-Personen- Haushalten zeigt) • Segregation und soziale Ungleichheiten (durch „Verinselungen“ von öko- nomischem Wachstum und Schrumpfung). Sowohl die demografischen Ausgangslagen als auch die zu erwartenden Bevölke- rungsentwicklungen auf der Länder-, Kreis- und Kommunalebene sind regional sehr unterschiedlich.1 Da der demografische Wandel nicht einheitlich verläuft, sind auch (noch) nicht alle Regionen gleichermaßen von den oben beschriebenen grundlegenden demografi- schen Entwicklungstrends betroffen und im inter- und intrakommunalen Vergleich zeigt sich, dass es auch Gebiete gibt, die sich gegen die allgemeinen Trends entwi- ckeln. Zu diesen Regionen gehört auch der Kreis Kleve, wie bereits das vorange- gangene Demografiekonzept für den Kreis Kleve 2010 herausstellte. Die Aufgabe der hier vorgenommenen Bevölkerungsanalyse ist es, die demografi- schen Entwicklungsprozesse im Kreis Kleve zu analysieren und aufzubereiten. Die Fortschreibung des Demografiekonzeptes für den Kreis Kleve hat – ausgehend von den spezifischen Qualifikationen des Instituts für Gerontologie an der TU Dortmund – wie bereits das vorangegangene Konzept (Olbermann et al. 2010) einen Fokus auf

1 Vgl. zur Illustration Anhang, Tabelle 7 S. 233 sowie Tabelle 8, S. 234 21

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve die Gruppe der älteren Bevölkerung, obgleich, dies sei an dieser Stelle eingeräumt, die umfassende demografiepolitische Gestaltung des demografischen Wandels auf kommunaler Ebene einen breiteren Fokus hat (vgl. Naegele et al. 2015).

Da es sich bei dem sozialstrukturellen Merkmal Alter nicht um ein objektives Merk- mal handelt, dessen Eintritt kalendarisch fixiert werden kann, erfordert eine Untersu- chung der älteren Bevölkerung zunächst eine präzise Definition des Untersu- chungsgegenstandes. Die der Bevölkerungsanalyse zu Grunde gelegte Definition der älteren Bevölkerung orientiert sich als Fortschreibung definitorisch am vorhergehen- den Demografiekonzept (Olbermann et al. 2010). Dementsprechend ist die Betrach- tung der älteren Bevölkerung primär auf die Bevölkerungsstruktur der Altersgruppe ab 60 Jahren ausgerichtet. Die hier vorgenommene Betrachtung der älteren Bevölkerung fußt auf einem moder- nen Altersbild und geht mit einer differenzierten Betrachtung des Alterungsprozesses einher. Hiermit ist ein theoriegeleitetes und empirisch fundiertes Verständnis der Le- bensphase Alter gemeint, welches sich gegen eine homogene einseitig negativ oder „positiv verzerrte Darstellung älterer Menschen“ (Kessler 2012, 618) wendet. Da die gesamte Lebensphase Alter aufgrund einer Ausdehnung der Lebenserwartung nun- mehr mehrere Jahrzehnte umfassen kann, wird Alter weder allein mit Gebrechlich- keit, Hinfälligkeit und Pflegebedürftigkeit, noch mit prinzipiell ausbleibenden Ein- schränkungen bis ins hohe Alter assoziiert. Das Alter(n) wird vielmehr als mehrdi- mensionaler Prozess begriffen, der die gesamte nachberufliche Lebensphase bein- haltet und in der Folge ganz unterschiedliche individuelle und gesellschaftliche Her- ausforderungen umfassen kann. Diesem Anspruch wird eine verkürzte, rein biolo- gisch oder medizinisch orientierte Definition von Alter(n) als generellem Abbaupro- zess offenkundig nicht gerecht. Die nachberufliche Lebensphase beginnt gesetzlich mit dem Renteneintrittsalter, welches, ausgehend von einem neuen Alter(n)sverständnis und einer spezifischen (sozial-)politischen Agenda, gegenwärtig sukzessive von 65 auf 67 Jahre erhöht wird. Trotz eines generellen Anstiegs des durchschnittlichen Rentenzugangsalters seit der Jahrtausendwende erreicht allerdings nach wie vor weniger als die Hälfte der Arbeit- nehmerinnen und Arbeitnehmer die gesetzliche Altersgrenze.

22

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Im Jahre 2014 waren es durchschnittlich lediglich 41,9% aller Männer und Frauen, die, im Alter von 65 Jahren Zugang zur Altersrente erhielten, während 40,8% zwi- schen 60 und 64 Jahren in Rente gingen (DRV 2015a, 139).2 Zwar stieg zuletzt das durchschnittliche Zugangsalter zur Rente an und betrug im Jahre 2014 bei Frauen 64,3 Jahre und bei Männern 64 Jahre. Allerdings weisen diese Zahlen auch demo- grafische Verzerrungen auf, da die absolute Anzahl in den jeweiligen Altersgruppen erheblichen Einfluss auf die Durchschnittszahlen hat (IAG 2014, 4).

Abbildung 1 (S. 23) zeigt zur Illustration die Entwicklung des durchschnittlichen Zu- gangsalters in Altersrenten zwischen 1993 und 2014.

Abbildung 1: Durchschnittliches Zugangsalter in Altersrenten 1993 - 2014

Quelle: IAQ 2014, abbVIII113

2 Da das gegenwärtig vorliegenden Datenmaterial der Deutschen Rentenversicherung (DRV) bis ein- schließlich des Jahres 2014 aufgrund der Einführung der Mütterrente im Jahre 2014 statistisch einen einmaligen Sondereffekt aufweist, bietet die DRV für das Jahr 2014 zwei unterschiedliche Berech- nungsvarianten an. Die folgenden Ausführungen nehmen aufgrund dieser einmaligen Besonderheit ausschließlich Bezug auf die Berechnungsvariante unter Herausrechnung der Mütterrente. 3 Online unter (Stand (08/2015) http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_files/sozialpolitik- aktuell/_Politikfelder/Alter-Rente/Datensammlung/PDF-Dateien/abbVIII11.pdf 23

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Bei erwerbsgeminderten Renten lag das Zugangsalter für Männer im Jahre 2014 bei 51,7 Jahren und bei Frauen bei 50,7 Jahren (DRV 2015b, 89). Ausgehend von diesen Vorüberlegungen erscheint es daher methodisch sinnvoll, bereits die Bevölkerung ab dem 60. Lebensjahr bzw. bei einigen Fragestellungen sogar die Bevölkerung ab dem 50. Lebensjahr zu erfassen, um Informationen über die nachberufliche Lebensphase Alter zu gewinnen. Der Untersuchungsgegenstand der Bevölkerungsanalyse im Kreis Kleve kann dem- entsprechend präzisiert werden. Der Fokus der Analyse liegt bei folgenden Gruppen:

• Ältere Einwohnerinnen und Einwohner insgesamt, d.h. die alternde Bevölke- rung ab 60 Jahren • Die Gruppen der „jungen Alten“, d.h. die Bevölkerung zwischen dem 60. und dem 69. Lebensjahr sowie die Altersgruppe zwischen 50 und 60 Jahren • Die Gruppe der hochalten Personen ab 80 Jahren • Ältere und hochalte Frauen sowie • Ältere Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationsgeschichte. Hierbei sollen aktuelle Zahlen (2013) aufbereitet und ins Verhältnis zu Daten des Kreises und des Landes Nordrhein-Westfalen gesetzt sowie zukünftig prognostizierte Bevölkerungsentwicklungen abgebildet werden. Es wird also der gegenwärtige Be- völkerungsstand sowie die Bevölkerungsstruktur im Kreis Kleve näher betrachtet und um statistische Projektionen des IT.NRW von 2020, 2025 und 2030 ergänzt.

24

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

3. BEVÖLKERUNGSSTAND UND BEVÖLKERUNGSSTRUKTUR 2013 Nordrhein-Westfalen (NRW) ist mit 34.110 km2 das viertgrößte Bundesland der Bun- desrepublik Deutschland und hat die höchste Einwohnerzahl (17.571.856).4 Insge- samt verfügt NRW über 53 kommunale Gebietskörperschaften. Hierzu zählen 22 kreisfreie Städte, die Städteregion sowie 30 Kreise. Die Kreise, Städte und Gemeinden von NRW sind den fünf Regierungsbezirken Arnsberg, Detmold, Düssel- dorf, Köln und Münster zugeordnet.

Der Kreis Kleve gehört zum Regierungsbezirk Düsseldorf und besteht aus sechzehn Städten und Gemeinden. Die kreisangehörigen Kommunen des Kreises Kleve kön- nen gemäß der Definition zur Raumabgrenzung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBSR) insgesamt drei unterschiedlichen Gemeindetypen5 zugeord- net werden:

Tabelle 1: Gemeindetypen im Kreis Kleve

Gemeindetyp Kommune Anzahl Kleine Mittelstadt6 Emmerich am Rhein, Geldern, Goch, Kevelaer, Kleve, 6 Rees Größere Kleinstadt7 Bedburg-Hau, Issum, Kalkar, Kerken, Kranenburg, 7 Straelen, Weeze Kleine Kleinstadt8 Uedem, Rheurdt, Wachtendonk 3 Gesamt 16 Quelle: IT.NRW 2015. Eigene Zusammenstellung Neben sechs kleinen Mittelstädten, umfasst der Kreis Kleve sieben größere und drei kleinere Kleinstädte. Die Klassifizierung nach Stadt- und Gemeindetypen dient ledig- lich analytischen Zwecken und entspricht nicht dem historisch gewachsenen Selbst- verständnis der jeweiligen Kommunen. Diese Klassifizierung wird an dieser Stelle im Sinne eines ersten Vergleichs der Kommunen im Kreis Kleve angeführt. Im weiteren Verlauf des Berichtes wird jedoch – nicht zuletzt im Sinne einer besseren Lesbarkeit – auf diese Typisierung weitestgehend verzichtet und stattdessen auf die Bezeich- nungen Städte und Gemeinden bzw. Kommunen zurückgegriffen. Der Kreis Kleve und die kreisangehörigen Städte und Gemeinden gehören überwie- gend zu den finanziell eher gut dastehenden Kommunen in NRW.9 Die drei Gemein-

4 Vgl. IT.NRW 2015 5 Vgl. IT.NRW 2015. Online unter (Stand 02/2016) https://www.it.nrw.de/kommunalprofil/bbsr_gemtyp/ 6 Mittelstädte mit Zentrum, 20 000 bis 50 000 Einwohner 7 Kleinstädte mit Zentrum, 10 000 Einwohner und mehr 8 Kleinstädte mit Zentrum, 5 000 bis 10 000 Einwohner oder Grundzentrale Funktion 9 Vgl. hierzu auch Spreen 2015, 116 f. 25

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve den Kerken, Weeze und Rheurdt konnten 2014 einen ausgeglichenen Haushalt (Sta- tus 1) vorweisen. Der Kreis Kleve, die Kreisstadt Kleve und die Städte Emmerich am Rhein, Geldern, Kevelaer, Rees und Straelen sowie die vier Gemeinden Bedburg- Hau, Kranenburg, Uedem und Wachtendonk haben einen fiktiv ausgeglichenen Haushalt (Status 2). Die Städte Kalkar und Goch sowie die Gemeinde Issum haben den Haushaltsstatus 3, d.h. es besteht eine genehmigte Verringerung der allgemei- nen Rücklage gemäß § 75 Abs. 4 GO NRW.10 Der Kreis Kleve grenzt nordwestlich an die Niederlande und ist umschlossen von den Kreisen Borken, Wesel und Viersen. Flächenmäßig handelt es sich beim Kreis Kleve um einen der größten Kreise in Nordrhein-Westfalen überhaupt. Der Kreis Kleve ver- fügt insgesamt über ein Gebiet von 1.232,99 km² und ist somit rund ein Drittel kleiner als der größte Landkreis in NRW, der (1.959 km²). Zugleich ist er geringfügig kleiner als der Nachbarkreis Borken (1.418 km2). Er ist jedoch größer als der Nachbarkreis Wesel (1.042 km2) und mehr als doppelt so groß wie der an- grenzende Kreis Viersen (563 km2). Die Größe des Kreisgebietes korreliert hierbei nicht gleichzeitig mit der Bevölke- rungsgröße. So wohnen im Kreis Wesel, der an den Ballungsraum Metropole Ruhr angrenzt, ca. 457.033 Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 438,3 Einwoh- nern pro km² entspricht. Die Bevölkerungsdichte für den deutlich kleineren Kreis Viersen mit insgesamt 294.921 Einwohnern beträgt sogar 523,6 Einwohner pro km². Der Kreis Borken, als zweitgrößter Kreis in NRW, hat bereits eine deutlich geringere Bevölkerungsdichte. Hier sind es 256,4 Einwohner pro km². Im Kreisgebiet Kleve handelt es sich bei lediglich 202,7 km² (16,4%) des Gebietes um Siedlungs- und Ver- kehrsflächen. Bei den übrigen 83,6% (1030,22 km2) handelt es sich um Freiflächen außerhalb der Siedlungs- und Verkehrsflächen. Ein großer Teil dieser Freiflächen besteht aus landwirtschaftlich genutzten Flächen (64,6%) oder aus Waldgebiet (14,3%). Dementsprechend beträgt die Bevölkerungsdichte, bezogen auf das ge- samte Kreisgebiet, lediglich 245,5 Einwohner pro km², während die Bevölkerungs- dichte in den Siedlungs- und Verkehrsflächen 1492,8 Einwohner pro km² beträgt. Der Kreis Kleve ist damit der Kreis mit der geringsten Bevölkerungsdichte, verglichen mit den vier Nachbarkreisen Wesel, Borken und Viersen. Die Gesamtbevölkerung des Kreises Kleve ist nicht gleichförmig über das Kreisgebiet verteilt (Abbildung 2, S. 28), sondern konzentriert sich nördlich auf die Kreisstadt Kleve und die Städte Emmerich am Rhein, Rees und Kalkar. Dort wohnen insge-

10 MIK.NRW 31.12.2014. Online unter (Stand 06/2015) http://www.mik.nrw.de/themen- aufgaben/kommunales/kommunale-finanzen/kommunale-haushalte/daten- berichte/haushaltsstatus.html 26

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve samt ca. 37,4% der Bevölkerung. Eine weitere Bevölkerungskonzentration lässt sich in der südlichen Region des Kreises in den beiden Städten Kevelaer und Geldern feststellen. Ergänzt um die zentral gelegene Stadt Goch sowie die Gemeinde Weeze befinden sich in dieser Region ca. 34,3% der Bevölkerung. Insgesamt wohnen also ca. 72% der Bevölkerung verteilt auf acht der 16 kreisangehörigen Kommunen. Die restlichen 28% der Bevölkerung verteilen sich auf die übrigen acht kreisangehörigen Kommunen.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 2: Bevölkerung im Kreis Kleve, Altersstruktur am 31.12.2013

Einwohner: 30.105 ab 60 Jahre: 8.200 ab 80 Jahre: 1.530

Einwohner: 48.172 ab 60 Jahre: 13.106 Einwohner: 10.234 Einwohner: 21.303 ab 80 Jahre: 2.777 ab 60 Jahre: 2.593 ab 60 Jahre: 5.633 ab 80 Jahre: 445 ab 80 Jahre: 1.090

Einwohner: 12.689 ab 60 Jahre: 3.161 ab 80 Jahre: 490 Einwohner: 13.670 ab 60 Jahre: 3.449 ab 80 Jahre: 665

Einwohner: 33.063 ab 60 Jahre: 8.249 ab 80 Jahre: 1.518 Einwohner: 8.128 ab 60 Jahre: 2.036 ab 80 Jahre: 405

Einwohner: 10.127 ab 60 Jahre: 2.338 ab 80 Jahre: 456

Einwohner: 27.635 ab 60 Jahre: 7.057 ab 80 Jahre: 1.428

Einwohner: 33.064 ab 60 Jahre: 8.421 Einwohner: 11.876 ab 80 Jahre: 1.524 ab 60 Jahre: 3.392 ab 80 Jahre: 624

Kreis Kleve: Einwohner: 12.401 Einwohner: 6.665 Einwohner: 302.698 ab 60 Jahre: 3.438 ab 60 Jahre: 1.819 ab 60 Jahre: 78.524 ab 80 Jahre: 691 ab 80 Jahre: 322 ab 80 Jahre: 15.067 Einwohner: 15.668 ab 60 Jahre: 3.599 ab 80 Jahre: 724

Einwohner: 7.898 ab 60 Jahre: 2.033 ab 80 Jahre: 378

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang, Tabelle 9 – Tabelle 25, S. 235 - 251 28

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Während Abbildung 2 (S. 28) die absoluten Bevölkerungszahlen im Kreis Kleve dif- ferenziert nach Einwohnerzahl sowie dem Bevölkerungsanteil ab 60 Jahren bzw. ab 80 Jahren darstellt, zeigen die nachfolgenden Diagramme (Abbildung 3) die Vertei- lung der Gesamtbevölkerung sowie die relativen Bevölkerungsanteile der Personen ab 60 Jahren.

Abbildung 3: Bevölkerungsverteilung

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 9 – Tabelle 25, S. 235 - 251

Hierbei ist zu beobachten, dass es in den meisten Fällen eine Differenz zwischen dem Anteil der jeweiligen Kommune an der Gesamtbevölkerung des Kreises und ih- rem Anteil an der älteren Bevölkerung gibt. Lediglich bei der Gemeinde Wachtendonk entspricht der Anteil der älteren Bevölkerung auch dem Gesamtanteil der Bevölke- rung im Kreis Kleve. Bei der kleinen Gemeinde Rheurdt sowie der Gemeinde Kalkar beträgt die Differenz des Bevölkerungsanteils der Personen ab 60 Jahren verglichen mit der Gesamtbevölkerung lediglich 0,1 Prozentpunkte. Dies trifft auch auf die Ge- meinde Uedem und die kleine Stadt Kevelaer zu. Hier unterschreitet der Anteil der Bevölkerungsgruppe ab 60 Jahren geringfügig den Anteil der Gesamtbevölkerung am Kreis. Die stärkste „negative“ Abweichung weist die Gemeinde Straelen auf. Hier beträgt der relative Anteil der Abweichung von Gesamtbevölkerung und der Popula- tion ab 60 Jahren 0,6 Prozentpunkte. Um diesen Wert unterschreitet die Personen- gruppe ab 60 Jahren den Anteil an der Kreisgesamtbevölkerung. Die stärksten „positiven“ Abweichungen zeigen sich in der Stadt Emmerich am Rhein sowie der Kreisstadt Kleve. So verfügt Emmerich am Rhein über 0,5 Prozentpunkte und die Kreisstadt Kleve sogar über 0,8 Prozentpunkte mehr Bevölkerungsanteile über 60 Jahre gemessen an der Gesamtbevölkerung des Kreises.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Die Darstellung zeigt auch, dass es in den kreisangehörigen Kommunen erhebliche Unterschiede bei der Anzahl und den Anteilen älterer Bürgerinnen und Bürgern gibt. Dies trifft, wie die Bevölkerungsanteile ab 80 Jahren zeigen, auch auf die Gruppe der Hochalten zu.11 Die Unterschiede in den Bevölkerungsanteilen von älteren Personen ab 60 Jahren zeigt die nachfolgende Grafik (Abbildung 4, S. 30) noch einmal detail- lierter.

Abbildung 4: Ältere Personen in den Kommunen (ab 60 Jahren)

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 9 – Tabelle 26, S. 235 - 252 Hier werden Anzahl und Anteil der Bevölkerungsgruppe der 60-Jährigen und Älteren in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden verglichen, indem sie zu den Durchschnittswerten des Kreises Kleve und des Landes NRW ins Verhältnis gesetzt werden. Die x-Achse zeigt das Land NRW, den Kreis Kleve sowie die kreisangehöri- gen Städte und Gemeinden an. Die Säulen beziehen sich auf die jeweilige Perso- nenzahl der Bevölkerungsgruppe 60+ (dargestellt auf der linken vertikalen Achse), während sich die Punkte auf die relativen Bevölkerungsanteile (dargestellt auf der rechten vertikalen Achse) beziehen. Ausgedrückt in absoluten Zahlen heißt dies, dass die Kreisstadt Kleve als größte Stadt im Kreis auch die höchste Anzahl älterer Bürgerinnen und Bürger aufweist (13.106), während Rheurdt als kleine Gemeinde die geringste Anzahl von älteren

11 Vgl. Abbildung 2, S. 28 sowie Anhang, Tabelle 9 – Tabelle 25, S. 235 - 251 30

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Einwohnerinnen und Einwohnern aufweist (1.819). Neben der Stadt Kleve weisen in absoluten Zahlen gemessen insbesondere die Städte Geldern (8.421), Goch (8.249) und Emmerich am Rhein (8.200) sowie Kevelaer (7.057) größere ältere Einwohner- schaften auf.12 Zwar sind absolute Zahlen ein Indikator für den Umfang von (älteren) Personengrup- pen in territorialen Einheiten, sie sagen aber – ohne dass sie ins Verhältnis zur Ge- samteinwohnerzahl des untersuchten Gebietes gesetzt werden – nichts über die Al- terung der Bevölkerung als solches aus. Diese wird stattdessen ausgedrückt im rela- tiven Anteil der älteren Bevölkerungsgruppen. Während Abbildung 3 (S. 29) die An- teile der Personengruppen ab 60 Jahren ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung des Kreises Kleve setzte, zeigt Abbildung 4 (S. 30) die relativen Anteile der Personen- gruppen ab 60 Jahren bezogen auf die Einwohnerzahl der jeweiligen Stadt oder Ge- meinde. Demnach hat die Gemeinde Issum (11.876 Einwohner) mit 28,6%, relativ betrachtet, den größten Anteil von Bürgerinnen und Bürgern über 60 Jahren und liegt damit 2 Prozentpunkte über dem Landesdurchschnitt von NRW (26,6%) und 2,7 Prozent- punkte über dem Durchschnittswert des Kreises Kleve (25,9%). Ebenfalls überdurch- schnittliche Werte, im Vergleich zum Land und Kreis, weisen die Gemeinden Kerken (27,7%) und Rheurdt (27,3 %) sowie die Städte Emmerich am Rhein (27,2%) und die Kreisstadt Kleve (27,2%) auf. Den relativ betrachtet geringsten Anteil von Personen ab 60 Jahren hat die Stadt Straelen mit lediglich 23%. In der Gesamtschau fällt auf, dass insgesamt zehn der 16 kreisangehörigen Kommunen unterhalb des Kreisdurch- schnitts liegen und elf unterhalb des NRW-Durchschnitts. Dies wird durch die nach- folgende Abbildung (Abbildung 5, S. 32) veranschaulicht.

12 Vgl. Anhang, Tabelle 9 – Tabelle 25, S. 235 - 251 31

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 5: Seniorenanteile (60 Jahre und älter) im Vergleich

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 27, S. 253 Hier stellen die Säulen die jeweiligen Abweichungen zum Land bzw. zum Kreis in Prozent dar. Während Issum, Kerken, Rheurdt, Emmerich und Kleve sowohl über dem Landes- als auch über dem Kreisdurchschnitt des Seniorenanteils liegen, wei- sen Wachtendonk, Geldern, Kevelaer, Kranenburg, Kalkar, Bedburg-Hau, Uedem, Goch, Weeze und Straelen Werte unterhalb des Landes und des Kreises auf. Rees weist höhere Werte als der Kreis (+0,5%), jedoch niedrigere Werte als das Land NRW (-0,2%) auf. Die größten Abweichungen gegenüber dem Land und dem Kreis weisen die großen Gemeinden Straelen und Weeze auf.

Abbildung 6: Anteile des frühen Alters (55-69 Jahre)

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang, Tabelle 9 – Tabelle 26, S. 235 - 252

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Es wurde eingangs bereits darauf hingewiesen, dass die Lebensphase Alter mehrere Jahrzehnte und damit auch ganz unterschiedliche Bedarfe und altersspezifische Be- dürfnislagen umfassen kann. Es ist daher sinnvoll, die Alterung der Bevölkerung dif- ferenziert zu betrachten. Abbildung 6 (S. 32) zeigt die Anteile des frühen Alters der Bevölkerung der kreisangehörigen Städte und Gemeinden im Vergleich zum Landes- und Kreisdurchschnitt. Dabei zeigt die linke Achse die absoluten Zahlen und die rechte vertikale Achse den Anteil an der Gesamtbevölkerung der jeweiligen Gebiets- einheit (Land, Kreis, Kommune). Bei der Erfassung des sogenannten frühen Alters bzw. der „jungen Alten“ werden drei Altersklassen differenziert betrachtet. Die Grup- pe der 55-59-Jährigen, die Gruppe der 60-64-Jährigen sowie die Gruppe der 65-69- Jährigen. Die Punkte zeigen den relativen Bevölkerungsanteil des frühen Alters in der jeweiligen Gebietseinheit bezogen auf die dort ansässige Bevölkerung an.

Betrachtet man die Anteile des frühen Alters im Vergleich (Abbildung 7, S. 33), zei- gen sich Abweichungen sowohl zum Kreiswert (18,7%) als auch zum Durchschnitts- wert des Landes NRW (17,9%).

Abbildung 7: Anteile des frühen Alters (55-69 Jahre) im Vergleich

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang, Tabelle 28, S. 254

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Bis auf die Gemeinden Straelen und Weeze, lassen sich in allen Kommunen Anteile des frühen Alters oberhalb des Landesdurchschnitts von NRW (17,9%) identifizieren. Insbesondere in den Gemeinden Rheurdt (3,0%), Issum (2,5%) und Kerken (2,3%) lassen sich Anteile der „jungen Alten“ von mehr als 2% über dem Landesdurchschnitt feststellen. Häufig übertrifft der Anteil der „jungen Alten“ nicht nur den Landes-, son- dern auch den Kreisschnitt. Neben den bereits genannten Kommunen zählen Wach- tendonk, Kalkar, Geldern sowie Emmerich am Rhein zu der Gruppe von Kommunen, die Werte oberhalb oder gleich des Landes- bzw. Kreisdurchschnitts aufweisen. Nicht alle Kommunen, die höhere Werte als der Landesschnitt (17,9%) haben, weisen auch Werte oberhalb des Kreisschnitts (18,7%) auf. Dies trifft auf die Kommunen Goch, Kleve, Bedburg-Hau, Kevelaer und Uedem zu. Straelen und Weeze hingegen haben sowohl geringere Anteile im Vergleich zum Land NRW, als auch zum Kreis Kleve, während Kranenburg und Rees sich auf Kreisniveau bewegen, d.h. höhere Anteile des frühen Alters als das Land NRW (+0,8%) haben.

Abbildung 8: Anteil der hochalten Personen in den Kommunen (ab 80 Jahre)

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 9 – Tabelle 26, S. 235 - 252 Insgesamt leben im Kreis Kleve 15.067 hochhalte Personen.13 Etwa 65% dieser Be- völkerungsgruppe sind auf die Kreisstadt Kleve sowie die Kommunen Emmerich am Rhein, Geldern, Goch, Kevelaer und Rees verteilt. Den relativ betrachtet geringsten Anteil hochalter Menschen hat Bedburg-Hau (4%), während der entsprechende An- teil insbesondere in Kerken (5,6%) und Kleve (5,8%) über dem Landesdurchschnitt von 5,5% liegt. Das Verhältnis zum Kreis- bzw. Landesdurchschnitt wird konkreter in Abbildung 9 (S. 35) veranschaulicht.

13 Vgl. Anhang, Tabelle 25, S. 251 34

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Abbildung 9: Anteile hochalter Personen (80 Jahre und älter) in den Kommunen im Vergleich

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 29, S. 255 Hier zeigt sich, dass die Anteile der kreisangehörigen Städte und Gemeinden, bis auf zwei Ausnahmen (Kleve und Kerken), allesamt unterhalb des Landesdurchschnitts liegen. Zieht man die durchschnittlichen Werte des Kreises als Vergleichsgröße her- an, stechen auch hier insbesondere Kleve und Kerken heraus, deren Anteile hochal- ter Personen zwischen 0,6% (Kerken) und 0,8% (Kleve) höher als der Kreisschnitt liegen, während auf der anderen Seite Bedburg-Hau (-1%) und Kranenburg (-0,7%) den Wert des Kreises unterbieten. Abbildung 9 (S. 35) zeigt dabei deutlich, dass mit insgesamt zehn Kommunen das Gros der kreisangehörigen Städte und Gemeinde gleich (Uedem) oder weniger große Anteile aufweist als der Kreis im Durchschnitt.

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Abbildung 10: Frauenanteil im Alter

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 9 – Tabelle 26, S. 235 - 252 Mit der „Feminisierung“ der Lebensphase Alter wird in der Sozialen Gerontologie ein Trend zusammengefasst, der bedingt durch eine längere Lebenserwartung einen höheren weiblichen Gesamtanteil der älteren Bevölkerung feststellt. So beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung14 für in Deutschland geborene Frauen 82,80 Jah- re, während die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer der gleichen Geburts- jahrgänge (2010 – 2012) lediglich bei 77,72 Jahre liegt 15 . Auch in Nordrhein- Westfalen spiegelt sich die gestiegene Lebenserwartung in einem höheren Frauen- anteil in den höheren Altersgruppen, wie Abbildung 10 (S. 36) u.a. aufzeigt. Neben den durchschnittlichen weiblichen Bevölkerungsanteilen der Altersklassen ab 60 bzw. ab 80 Jahren im Land NRW und im Kreis Kleve, steigen auch die Frauenan- teile an der Bevölkerung in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden. Hierbei

14 Nicht genügend berücksichtigt sind bei diesen Durchschnittswerten freilich soziale Indikatoren, die einen erheblichen Einfluss auf Mortalität und Lebenserwartung haben. So gehen Untersuchungen von einem 2,4 – 2,7fach erhöhten Mortalitätsrisikos bei Personengruppen aus, die ein Einkommen unter- halb der Armutsgrenze haben (RKI 2014). Online unter (Stand 06/2015) http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsK/ 2014_2_soziale_unterschiede.pdf?__blob=publicationFile Da Frauen durchschnittlich ein höheres Risiko haben, von Altersarmut betroffen zu sein, lässt dies auch Rückschlüsse auf die Lebenserwar- tung zu. 15 Statistisches Bundesamt (Destatis) (2016a): Lebenserwartung in Deutschland. Online unter (Stand 05/2016) https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/Sterbefaelle/Tabellen/Lebe nserwartungDeutschland.html 36

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve zeigen sich bei beiden Altersklassen Unterschiede bei den analysierten Kommunen. Diese Abweichungen umfassen bei der Altersklasse ab 60 Jahre bis zu 5,9 Prozent- punkte (zwischen Kevelaer und Rheurdt). Während der Anteil der Altersgruppe 60+ in Bedburg-Hau bei 51,8% liegt, also um 4,2 Prozentpunkte niedriger als der Lan- desdurchschnitt von 56%, wurde für Kevelaer ein Wert von 57,4 ermittelt, was 1,4 Prozentpunkte über dem Landesdurchschnitt liegt. Auch die Kreisstadt Kleve liegt mit 56,6% Frauenanteil oberhalb des Wertes des Landes NRW. Betrachtet man die Al- tersgruppe ab 80 Jahren zeigt sich ein ebenso differenziertes Bild. Die Varianz bzw. Streuung der Werte umfasst hier sogar 12,4 Prozentpunkte (ebenfalls zwischen Ke- velaer und Rheurdt). Während Uedem mit 61,7% Frauenanteil ab 80 Jahren 4,1 Pro- zentpunkte unter dem Landesdurchschnitt NRW (65,8%) liegt, übertreffen die Werte von Kevelaer (70,8%), Kalkar (69,3%), Kerken (67,7%) und Kleve (67,3%) den Lan- desschnitt um bis zu 5 Prozentpunkte (Kevelaer).

Nachfolgende Abbildung 11 (S. 37) veranschaulicht die Abweichungen der Frauen- anteile in den Altersgruppen zum Land bzw. zum Kreis noch einmal in einer anderen Form.

Abbildung 11: Frauenanteile im Vergleich

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 30, S. 256 Hierbei wird deutlich, dass insbesondere Kevelaer, Kalkar und Kleve sowie in Teilen Kerken, Weeze und Straelen Abweichungen gegenüber dem Landesdurchschnitt nach oben aufweisen, während insbesondere Rheurdt, Bedburg-Hau, Kranenburg, Goch, Issum, Emmerich am Rhein und Uedem unterdurchschnittliche Werte aufwei- sen. 37

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Abbildung 12: Altenquotient

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 9 – Tabelle 26, S. 235 - 252

Der sogenannte Altenquotient wird als ein weiterer Indikator zur Einschätzung der Alterung der Gesellschaft verwendet. Hierzu wird die ältere Bevölkerung zu der Be- völkerung im erwerbsfähigen Alte in Relation gesetzt, wobei zwei Varianten ge- bräuchlich sind: In der einen Variante (60+) wird das zahlenmäßige Verhältnis der 60-Jährigen und älteren zu den 20- bis 59-Jährigen ermittelt. In der anderen Variante (65+) wird das erwerbsfähige Alter weiter gefasst und das Verhältnis der 65-Jährigen und älteren zu den 20- bis 64-Jährigen betrachtet. Im vorliegenden Bericht wurden rechnerisch beide Varianten des Altenquotienten berücksichtigt. Demnach liegen die Werte des Landes NRW für beide Varianten (60-Jährige und Ältere: 48,6 16; 65- Jährige und Ältere: 33,7) oberhalb des Kreises Kleve (60-Jährige und Ältere: 47,6; 65-Jährige und Ältere: 32). Untereinander reicht die Streuung der Werte der Kommu- nen von einem Altenquotienten (Variante 65+) von 27,5 in Straelen als niedrigstem Wert bis zu 35,6 in Issum. Auch Kerken (34,8) und die Kreisstadt Kleve (34,4) haben einen Altenquotienten jenseits des Landesdurchschnitts von 33,7%. Die Abweichun- gen zum Land NRW bzw. zum Kreis Kleve sind in Abbildung 13 (S. 39) veranschau- licht.

16 D.h. auf 100 Personen im Alter von 20 bis unter 59Jahren kommen rechnerisch 48,6 Personen im Alter von 60 Jahren und älter 38

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Abbildung 13: Altenquotient im Vergleich

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 31, S. 257

Hierbei wird deutlich, dass ein größerer Teil der kreisangehörigen Städte und Ge- meinden – bis auf die sechs Städte bzw. Gemeinden Issum, Kerken, Emmerich am Rhein, Rheurdt, Kleve und Rees – unterhalb des Landes- und des Kreisdurchschnit- tes liegen. Dies korrespondiert mit Abbildung 5 (S. 32) und zeigt, dass in denjenigen Kommunen, die überdurchschnittliche Anteile 60-Jähriger und Älterer aufweisen, auch der Altenquotient entsprechend hoch ist.17

17 Vgl. auch Anhang Tabelle 27, S. 253 39

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Abbildung 14: Bevölkerung mit ausländischer Staatsbürgerschaft am 31.12.2013

Ausländer: 6.249 ab 60 Jahre:1.154 ab 80 Jahre: 140

Ausländer: 6.194 ab 60 Jahre: 1.051 Ausländer: 3.119 ab 80 Jahre: 148 Ausländer: 1.038 ab 60 Jahre: 566 ab 60 Jahre: 247 ab 80 Jahre: 51 ab 80 Jahre: 17 Ausländer: 1.141 ab 60 Jahre: 205 ab 80 Jahre: 17 Ausländer: 955 ab 60 Jahre: 176 ab 80 Jahre: 18

Ausländer: 3.616 ab 60 Jahre: 672 ab 80 Jahre: 82 Ausländer: 468 ab 60 Jahre: 88 ab 80 Jahre: 11

Ausländer: 1.411 ab 60 Jahre: 185 ab 80 Jahre: 14

Ausländer: 2.073 ab 60 Jahre: 278 ab 80 Jahre: 17

Ausländer: 2.308 ab 60 Jahre: 277 Ausländer: 412 ab 80 Jahre: 12 ab 60 Jahre: 68 ab 80 Jahre: 9

Ausländer: 227 ab 60 Jahre: 39 Kreis Kleve: Ausländer: 411 ab 80 Jahre: 4 ab 60 Jahre: 98 Ausländer: 31.715 Ausländer: 1.648 ab 80 Jahre: 24 ab 60 Jahre: 157 ab 60 Jahre: 5.321 ab 80 Jahre: 8 ab 80 Jahre: 575 Ausländer: 445 ab 60 Jahre: 60 ab 80 Jahre: 3 Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 9 – Tabelle 25, S. 235 - 251

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Abbildung 15: Bevölkerung mit ausländischer Staatsbürgerschaft

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 9 – Tabelle 26, S. 235 - 252

Im Kreis Kleve lebten den Berechnungen von IT.NRW (2015) zufolge Ende 2013 ins- gesamt 31.715 Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft.18 Das entspricht einem prozentualen Anteil an der Gesamtbevölkerung im Kreis Kleve von 10,5%. Der relati- ve Anteil der ausländischen Bevölkerung liegt also 0,6 Prozentpunkte über dem Lan- desdurchschnitt von NRW (9,9%). Betrachtet man die räumliche Verteilung der aus- ländischen Bevölkerung im Kreis Kleve (siehe Abbildung 14, S. 40), fällt auf, dass die nördlichen Kommunen deutlich höhere Anteile von Einwohnern mit ausländischer Staatsangehörigkeit aufweisen als die Kommunen im Übrigen Kreisgebiet. Es lässt sich also ein starkes Nord-Süd-Gefälle hinsichtlich der Migrantenbevölkerung im Kreis Kleve feststellen. So umfassen die nördlichen Kommunen Emmerich am Rhein, Kleve, Kranenburg, Goch, Bedburg-Hau, Kalkar, Uedem und Rees zusammen einen

18 Die auf dem Zensus 2011 basierenden Daten von IT.NRW und die Daten des Ausländerzentralregisters (AZR) weisen aus historischen, technischen und rechtlichen Gründen für den Stichtag 31.12.2013 Unterschiede auf (Destatis 2014). Demnach ist bspw. die Gesamtanzahl der Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft im Kreis Kleve zum gegebenen Stichtag mit 36.026 (AZR) um 4.311 Personen höher als dies nach den Zahlen von IT.NRW der Fall ist. Aus methodischen Gründen wird in der vorliegenden Arbeit vorwiegend auf die amtliche Fortschreibung der Bevölkerungszahlen gemäß IT.NRW zurückgegriffen, die auch die Basis für die Berechnung der Pflegebedarfszahlen bilden. Eine Ausnahme hiervon erfolgt lediglich im Rahmen der Betrachtung der Staats- bürgerschaft der ausländischen Bevölkerung im Kreis Kleve, da Informationen hierzu nur dem AZR entnommen werden können. Bei der Betrachtung der folgenden Ausführungen ist daher zu berücksichtigen, dass die darge- stellten Zahlen zur ausländischen Bevölkerung dementsprechend Abweichungen gegenüber den Zahlen des AZR aufweisen. 41

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve prozentualen Anteil von rund 72% der gesamten ausländischen Bevölkerung im Kreis Kleve. Die höchsten Bevölkerungsanteile mit ausländischer Staatsangehörig- keit (siehe Abbildung 15, S. 41) finden sich in den Kommunen Kranenburg (30,5%), Emmerich am Rhein (20,8%), Weeze (13,9%), Kleve (12,9%) und Goch (10,9%). Bei einem interkommunalen Vergleich ist somit insbesondere die hohe Spreizung der Werte augenfällig. Während auf der einen Seite Kerken mit einem ausländischen Bevölkerungsanteil von 3,3% insgesamt 6,6 Prozentpunkte unterhalb des Lande- schnittes NRW und sogar 7,2 Prozentpunkte unterhalb des Kreisschnittes liegt, las- sen sich auf der anderen Seite in Kranenburg mit einem ausländischen Bevölkerung- santeil von 30,5% Werte weit oberhalb des Landes- und Kreisschnittes feststellen.19 Um Aussagen über die Staatsbürgerschaften der ausländischen Bevölkerung im Kreis Kleve treffen zu können, ist abweichend von der Datenbasis von IT.NRW, ein Rückgriff auf Daten des Ausländerzentralregisters notwendig (Destatis 2014). Dem- nach zeigt sich, dass die mit 43,1% weitaus größte Gruppe mit ausländischer Staats- bürgerschaft aus den Niederlanden stammt. Dieser sehr hohe Anteil von Niederlän- dern ist im Landesvergleich eine Besonderheit und lässt sich durch die Grenznähe zu den Niederlanden erklären. Aufgrund der räumlichen Nähe des Kreises Kleve zu den Niederlanden ist die historisch gewachsene grenzüberschreitende wechselseitig stattfindende Migration auch anders zu gewichten, als dies bei Personengruppen aus anderen Ländern der Fall ist. Bei der zweitgrößten Gruppe mit ausländischer Staatsangehörigkeit handelt es sich um Polinnen und Polen (22,2%). Der drittgrößte Teil der ausländischen Bevölkerung stammt aus der Türkei (3,8%). Geringe Prozentsätze ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger sind italienischer, rumänischer sowie serbischer Herkunft oder stam- men aus Großbritannien oder der Russischen Föderation.

19 Vgl. Anhang, Tabelle 9 – Tabelle 26, S. 235 - 252 42

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Abbildung 16: Verteilung der Bevölkerung mit ausländischer Staatsbürgerschaft

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 9 – Tabelle 25, S. 235 - 252

In Abbildung 16 (S. 43) wird die Verteilung der ausländischen Bevölkerung auf die kreisangehörigen Städte und Gemeinden insgesamt sowie differenziert in Bevölke- rungsanteilen ab 60 Jahren dargestellt. Durch die ungleiche Verteilung der Einwoh- ner mit ausländischer Staatsangehörigkeit finden sich, wie bereits aufgezeigt wurde, erhebliche interkommunale Unterschiede. Gegenübergestellt sind hier, wie sich die Gesamtbevölkerung mit ausländischer Staatsangehörigkeit und die Personen ab 60 Jahre mit ausländischer Staatsangehörigkeit auf die sechzehn kreisangehörigen Kommunen verteilen. Dabei zeigen sich Unterschiede, d.h. der Anteil, den die einzel- nen Kommunen an der Gesamtbevölkerung mit ausländischer Staatsbürgerschaft haben, ist in einzelnen Kommunen verschieden von ihrem Anteil an der älteren Be- völkerung (60-jährige und Ältere) mit ausländischer Staatsbürgerschaft. So beträgt die Differenz zwischen der Gesamtbevölkerung mit ausländischer Staats- bürgerschaft und dem Anteil der älteren Bevölkerung mit ausländischer Staatsange- hörigkeit in Emmerich am Rhein 2 Prozentpunkte: Die Stadt Emmerich am Rhein hat also einen höheren Anteil an älteren Bürgerinnen und Bürgern (60-jährige und Ältere) mit ausländischer Staatsangehörigkeit als an der Gesamtbevölkerung mit ausländi- scher Staatsangehörigkeit. In der Stadt Straelen hingegen ist der Anteil an den älte- ren Einwohnerinnen und Einwohnern (60-jährige und Ältere) mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Kreis um 2,2 Prozentpunkte niedriger als der Anteil an der Gesamtbevölkerung mit ausländischer Staatsangehörigkeit.

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Abbildung 17: Ältere Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft in den Kommunen (ab 60 Jahre)

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 9 – Tabelle 26, S. 235 - 252

Insgesamt leben im Kreis Kleve 5.321 über 60-jährige Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit und 575 über 80-jährige Personen mit ausländischer Staatsan- gehörigkeit20. Hiervon leben die meisten, nämlich 3.443 (65%), wie Abbildung 14 (S. 40) zeigt, in Emmerich am Rhein, Kleve, Goch und Kranenburg. Die Bevölkerung mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist insgesamt jünger als die Gesamtbevölkerung; während der Anteil der 60jährigen und Älteren an der Gesamtbevölkerung des Krei- ses bei 25,9% liegt, beträgt er bei der Bevölkerung mit ausländischer Staatsangehö- rigkeit lediglich 16,8%21. Allerdings zeigen sich (einhergehend mit der unterschiedli- chen nationalitätenspezifischen Zusammensetzung der ausländischen Bevölkerung) im interkommunalen Vergleich erhebliche Unterschiede. Während die Stadt Straelen mit einem Altenanteil von 9,5% bei der ausländischen Bevölkerung rund 7,3 Pro- zentpunkte unterhalb des entsprechenden Kreisdurchschnittswertes liegt, sind in der Gemeinde Kerken und der Stadt Rees mit jeweils 23,8% deutlich überdurchschnittli- che Altenanteile bei der ausländischen Bevölkerung festzustellen.

20 Vgl. Anhang, Tabelle 25, S. 251 21 Vgl. Anhang Tabelle 25, S. 251 44

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Abbildung 18: Hochalte Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft in den Kommunen (ab 80 Jahre)

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 9 – Tabelle 26, S. 235 - 252

Betrachtet man die Verteilung der Gruppe der hochalten Menschen innerhalb der ausländischen Bevölkerung im Kreis Kleve (siehe Abbildung 18, S. 45), so zeigt sich, dass der Anteil der über 80-Jährigen oftmals in denselben Kommunen erhöht ist, die auch hohe Anteile von über 60-Jährigen aufweisen. So hat hier insbesondere Kerken (5,8%) einen den Kreis- bzw. den Landesschnitt um 4 bzw. 4,5 Prozentpunk- te überragenden Wert aufzuweisen und auch in Kleve und Uedem (jeweils 2,4%), Goch (2,3%) sowie Emmerich am Rhein und Issum (jeweils 2,2%) liegen die Anteile über dem Landes- (1,3%) bzw. Kreisdurchschnitt (1,8%). Grundsätzlich ist bei der Betrachtung der Bevölkerung mit ausländischer Staatsan- gehörigkeit zu berücksichtigen, dass damit nur ein Teil der Menschen mit Migrations- geschichte erfasst wird, da Eingebürgerte und als Spätaussiedler Zugewanderte, die automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben, dabei unberücksichtigt bleiben. Zwischen den Jahren 2008 und 2015 sind – unter Berücksichtigung von Personen mit zwei Staatsbürgerschaften – insgesamt 1.985 Personen im Kreis Kleve eingebür- gert worden. 22 Fast 32% der eingebürgerten Personen (630) hatten zuvor eine Staatsbürgerschaft aus einem der EU-Kandidatenländer wie bspw. der Türkei, Serbi-

22 Vgl. Anhang, Tabelle 33, S. 259 45

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve en oder dem Kosovo.23 Rund 30% (590) waren zuvor StaatsbürgerInnen eines ande- ren EU-Mitgliedstaates und weitere 7,1% verfügten über eine Staatsbürgerschaft aus einem der übrigen europäischen Länder wie bspw. der Russischen Föderation und der Ukraine.24 Größere Anteile der eingebürgerten Personen stammen ursprünglich auch aus Vorderasien (12,8%) sowie aus Süd-Südostasien (10%).25 Bei der Betrach- tung der Herkunftsregionen ist allerdings zu berücksichtigen, dass regelmäßig auch in Deutschland geborene Personen in Deutschland eingebürgert werden und die Aussagekraft daher eingeschränkt ist. Eine Betrachtung der meistgenannten Her- kunftsländer zeigt, dass die größten Anteile der neuen StaatsbürgerInnen aus der Türkei (19,45%) und aus den Niederlanden (13,5%) kommen, zusammen machen diese beiden Länder einen Anteil von rund 33% aller Einbürgerungen aus.26 Einbür- gerungen aus den Niederlanden sind – darauf wurde bereits hingewiesen – aufgrund der Grenznähe des Kreises Kleve gesondert zu betrachten. Ein nicht unerheblicher Anteil von eingebürgerten Personen im Kreis Kleve verfügte zuvor über serbische (8%) bzw. über polnische (6,6%) Staatsbürgerschaften.

Die nachfolgende Abbildung 19 (S.46) zeigt die absolute Zahl der Einbürgerungen im Kreis Kleve zwischen 2008 und 2015 differenziert nach Geschlecht. Hierbei wird deutlich, dass sich das Geschlechterverhältnis seit dem Jahre 2013 hinsichtlich der Einbürgerungen im Kreis Kleve zu Gunsten von Frauen stark verändert hat.

Abbildung 19: Einbürgerungen im Kreis Kleve von 2008 bis 2015 differenziert nach Geschlecht (Dezember 2015)

Quelle: Kreis Kleve 2016. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 38, S. 264

23 Vgl. Anhang, Tabelle 34, S. 260 24 Vgl. Anhang, Tabelle 34, S. 260 25 Vgl. Anhang, Tabelle 34, S. 260 26 Vgl. Anhang, Tabelle 36 , S. 262 46

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Abbildung 20 zeigt die absolute Anzahl (1.985) und die Verteilung der Einbürgerun- gen im Kreis Kleve zwischen 2008 und 2015 differenziert nach kreisangehörigen Kommunen.27

Abbildung 20: Einbürgerungen im Kreis Kleve von 2008 bis 2015 differen- ziert nach kreisangehörigen Kommunen (Dezember 2015)

Quelle: Kreis Kleve 2016. Eigene Darstellung. Vgl. Anhang Tabelle 37, S. 263 Auch bezüglich der Altersstruktur – gemessen anhand des Durchschnittsalters sowie der jeweils jüngsten bzw. ältesten Person – sind Veränderungen festzustellen. Diese werden in der nachfolgenden Abbildung veranschaulicht.

Abbildung 21: Einbürgerungen im Kreis Kleve von 2008 bis 2015 differenziert nach Alter (Dezember 2015)

Quelle: Kreis Kleve 2016. Datengrundlage vgl. Anhang, Tabelle 39, S. 264

27 Vgl. Anhang, Tabelle 37, S. 263 47

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So stieg das Durchschnittsalter in den letzten Jahren von 27 Jahre (2008) auf ge- genwärtig 35 Jahre (2015). Zwischen 2008 und 2011 war die älteste eingebürgerte Person 77 Jahre, währenddessen die ältesten eingebürgerten Personen im nachfol- genden Zeitraum 80 Jahre oder älter waren. Auf Grundlage der Daten des Zensus (2011) wurden für den Kreis Kleve im Jahre 2014 insgesamt 54.340 Personen mit Migrationshintergrund errechnet.28 Hierbei wird deutlich, dass die Zahl der Personen mit Migrationshintergrund wesentlich höher liegt als die Zahl der Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (31.715). 29 Die nachfolgende Abbildung 22 (S.48) zeigt auf Basis der Daten des Zensus die Per- sonen mit Migrationshintergrund im Kreis Kleve differenziert nach Altersgruppen.30 Demnach umfasst die Gruppe der 60-jährigen und Älteren mit Migrationshintergrund 7.410 Personen und ist somit ebenfalls wesentlich größer als die entsprechende Al- tersgruppe mit ausländischer Staatsangehörigkeit (5.321 Personen)31. Es ist an die- ser Stelle jedoch auch nochmal die Besonderheit des Kreises Kleve im Hinblick auf die Grenznähe zu den Niederlanden und den damit einhergehenden hohen Anteil von Niederländern in der Migrantenbevölkerung in Betracht zu ziehen.

Abbildung 22: Personen nach Alter (10er-Jahresgruppen) und Migrations- hintergrund für den Kreis Kleve 2014

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2014. Vgl. Anhang Tabelle 32, S. 258.

28 Vgl. Anhang, Tabelle 32, S. 258 29 Vgl. Anhang, Tabelle 25, S. 251 30 Vgl. Anhang, Tabelle 32, S. 258 31 Vgl. Anhang, Tabelle 25, S. 251 48

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Exkurs. Einige Anmerkung zum gegenwärtigen Flüchtlingsgeschehen Sowohl Außen- als auch Binnenmigration sind wichtige Komponenten der demografi- schen Entwicklung. Obgleich die gegenwärtigen Zahlen von ankommenden Flücht- lingen in Deutschland rückläufig sind, ist vor dem Hintergrund des gegenwärtigen Flüchtlingsgeschehen eine methodische Anmerkung zur Aussagekraft von Bevölke- rungsvorausberechnungen angebracht, die angestellt wurden, als die aktuelle Stei- gerung der Zahl asylsuchender Personen nicht absehbar war, und die darum als Ma- kulatur angesehen werden könnten: Einstweilen ist nicht genau bekannt, wie viele Personen 2015 in die Bundesrepublik Deutschland eingereist sind, um hier Asyl zu beantragen. Laut Bundesamt für Migra- tion und Flüchtlinge (2015) wurden im Jahr 2015 insgesamt 441.899 Erstanträge (2014: 173.072 Anträge) und 34.750 Folgeanträge (2014: 29.762) auf Asyl in der Bundesrepublik Deutschland registriert. Das heißt die Zahl der Erstanträge ist ge- genüber dem Vorjahr um 155% gestiegen und die Zahl der Folgeanträge um 16,8 % (BAMF 2015, 2)32. Gemäß der Aufteilung des Königssteiner Schlüssels ergibt sich – differenziert nach Bundesländern – für Nordrhein-Westfalen mit 77.223 (Erst- und Folgeanträge) die quantitativ größte Zuweisung von Asylsuchenden (ebd., S. 5). Allerdings ist die Zahl der Anträge auf Asyl nicht zwingend identisch mit der Zahl von Personen, die sich zum Zwecke der Antragstellung von Asyl in Deutschland aufhal- ten. Eine zwischenzeitlich kursierende Zahl von 1,5 Millionen ist amtlich nicht bestä- tigt. Wäre sie jedoch realistisch, überträfe sie die Annahme einer jährlichen stärkeren Nettozuwanderung von 230.000 Personen, wie sie für einige Varianten der 13. koor- dinierten Bevölkerungsvorausberechnung der Statistischen Ämter des Bundes und der Bundesländer getroffen wird, um 1,27 Millionen, und es ergäbe sich für Ende 2015 eine Bevölkerungszahl von rd. 82,6 statt der errechneten 81,3 Millionen. Die höheren Zuwanderungszahlen erklären sich gegenwärtig insbesondere aus der gestiegenen Anzahl von Asylsuchenden. Die Bevölkerungen der maßgeblichen Her- kunftsländer wie bspw. Syrien, Afghanistan und der Irak sind demografisch betrachtet im Vergleich zu vielen europäischen Ländern jedoch eher als jung zu bezeichnen (Destatis 2015) und zudem sind es eher junge Menschen, die die Strapazen der Flucht auf sich nehmen (können). Auf die Zahl der älteren Einwohnerinnen und Einwohner hätte der größere Bevölke- rungszuwachs daher zunächst nur wenige Auswirkungen, da es sich bei den Flücht-

32 Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge (BAMF) (2015). Asylgeschäftsstatistik für den Mo- nat Dezember 2015. Online unter (Stand 05/2016) https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/201512-statistik- anlage-asyl-geschaeftsbericht.pdf?blob=publicationFile 49

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve lingen und Asylsuchenden nach gegenwärtigem Kenntnisstand nur zu einem sehr geringen Anteil um ältere Personen handelt. Was sich unter diesen Umständen verändern wird, ist der relative Anteil der Älteren an der Gesamtbevölkerung – um einen Betrag in der Größenordnung eines halben Prozentpunkts im Bundesdurchschnitt, von etwas weniger als 28% 60-jährigen und Älteren (22,5 Millionen Personen am 31.12.2015) bei 81,3 Millionen auf etwas mehr als 27% bei 82,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Je nachdem, wie sich die neu zugewanderten Personen regional verteilen werden, wird der Rückgang des Anteils der älteren Bevölkerung etwas geringer oder stärker ausfallen – in puncto Relevanz vorhandener Bevölkerungsvorausberechnungen für eine Demografie- und Pflegeberichterstattung mit dem Schwerpunkt auf der Alterung der Gesellschaft im Kreis Kleve ist dies jedoch zunächst unerheblich. Dies bliebe mittelfristig auch bei anhaltend starker Zuwanderung der Fall, solange sich dadurch nicht die Anzahl älte- rer Frauen und Männer signifikant verändert, denn ein Gesamtbedarf bemisst sich quantitativ nach der Zahl der Personen, die einen Bedarf haben, nicht nach ihrem Bevölkerungsanteil. Das gegenwärtige Flüchtlingsgeschehen kann als „die größte Herausforderung seit der Wiedervereinigung“ (Hüther et al. 2016)33 bezeichnet werden und stellt alle Poli- tikebenen vor gewaltige Herausforderungen. Diese Herausforderungen betreffen auf der kommunalen Ebene bspw. die Bereitstellung von Leistungen der kommunalen Daseinsvorsorge, die Siedlungs- und Wohnungspolitik, die Quartiersentwicklung und den Bereich der Bildung. Die Rahmenbedingungen für das kommunale Handeln und die Mechanismen zur Verteilung der Asylsuchenden werden jedoch auf der Bundes- ebene gesetzt. In der Konsequenz geht es im Zusammenhang mit der kommunalen Bewältigung dieser Herausforderung darum, das Miteinander von Bund, Ländern und Gemeinden neu zu definieren und die Landkreise und Kommunen gemäß dieser Aufgabe auch mit den notwendigen Mitteln auszustatten, damit diese gemäß des Subsidiaritätsprinzips ihre Verantwortung auch wahrnehmen können.

33 Hüther, Michael / Heinze, Rolf / Klie, Thomas / Naegele, Gerhard (2016). Die Flüchtlinge kommen nicht, um unsere Probleme zu lösen. Online unter (05/2016) http://www.zeit.de/wirtschaft/2016- 03/integration-fluechtlinge-eu-strategie-engagement/komplettansicht 50

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Abbildung 23 (S. 51) veranschaulicht die Anzahl und die Altersstruktur der Personen mit Schwerbehinderung im Kreis Kleve im Jahr 2013; insgesamt sind dies 27.403 Personen.34 Schwerbehinderte Menschen werden von IT.NRW gemäß SGB IX er- fasst. Unter schwerbehinderten Menschen werden diejenigen Personen verstanden, denen ein Behinderungsgrad von 50 oder mehr zuerkannt wird. Differenziert nach Geschlecht zeigt sich, dass es innerhalb der Gruppe der Menschen mit Schwerbe- hinderung mehr Männer gibt. So waren im Jahre 2013 unter den Betroffenen 14.787 männliche und 12.616 weibliche Personen.35 Betrachtet man die Altersstruktur, zeigt sich, dass Männer mit Schwerbehinderung sowohl in der Altersgruppe bis 60 Jahre als auch in der Altersgruppe ab 60 Jahre überwiegen. Lediglich der Personenkreis ab 80 Jahre zeigt einen höheren weiblichen Anteil. Der Anteil der Personengruppe ab 60 Jahre macht bei beiden Geschlechtern etwa 63% aus. Der Anteil der hochaltrigen Menschen innerhalb dieser Personengruppe beträgt bei den Männern rund 20% und bei den Frauen 34%. Die Anzahl der hochaltrigen Menschen mit Behinderungen ins- gesamt (4.574) machen einen Anteil von 16,7% aller schwerbehinderten Menschen (27.403) im Kreis Kleve aus.36

Abbildung 23: Menschen mit Schwerbehinderung im Kreis Kleve 2013 nach Alter

Quelle: IT.NRW 2015. Vgl. Anhang Tabelle 40, S. 265

34 Vgl. Anhang, Tabelle 40, S. 265 35 Vgl. Anhang, Tabelle 40, S. 265 36 Vgl. Anhang, Tabelle 40, S. 265 51

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Abbildung 24: Verteilung der Menschen mit Schwerbehinderung im Kreis Kleve 2013

Quelle: IT.NRW 2015. Vgl. Anhang Tabelle 41 , S. 266 Abbildung 24 (S. 52) zeigt, wie sich die Menschen mit Schwerbehinderung auf die kreisangehörigen Kommunen im Kreis Kleve verteilen.37 In allen Kommunen gibt es insgesamt mehr männliche schwerbehinderte Menschen. Die absoluten Zahlen vari- ieren zumeist entsprechend der Größe der Kommunen. So lebten 2013 die meisten Personen mit Schwerbehinderung in der Kreisstadt Kleve, sowie in den Kommunen Emmerich am Rhein, Geldern, Goch, Kevelaer und Rees. In diesen sechs Städten lebten über die Hälfte aller schwerbehinderten Menschen im Kreis Kleve. 38 Die nächste Abbildung 25 (S.53) zeigt die Entwicklung der Menschen mit Schwerbehin- derung nach Geschlecht von 2003 bis 2013 im Kreis Kleve und in NRW.39

37 Vgl. Anhang, Tabelle 41 , S. 266 38 Vgl. Anhang, Tabelle 41 , S. 266 39 Vgl. Anhang, Tabelle 40, S. 265 52

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Abbildung 25: Menschen mit Schwerbehinderung im Kreis Kleve und NRW nach Geschlecht zwischen 2003 und 2013

Quelle: IT.NRW 2015. Vgl. Anhang Tabelle 40, S. 265 Hierbei wird ersichtlich, dass die Gruppe der Menschen mit Schwerbehinderung in den vergangenen Jahren sowohl im Kreis Kleve als auch im Land NRW gewachsen ist. Die Wachstumsraten fallen im Kreis Kleve jedoch höher aus, als dies im Land NRW der Fall ist.40 Während der Anteil der schwerbehinderten Männer im Land NRW zwischen 2003 und 2013 lediglich um 6,5 Prozentpunkte gestiegen ist, hat sich der Anteil dieser Personengruppe im Kreis Kleve um 13,2 Prozentpunkte erhöht.41 Noch deutlicher gestiegen ist der Anteil weiblicher Personen. Dieser hat sich im Kreis Kle- ve zwischen 2003 und 2013 um 20,8 Prozentpunkte erhöht, im Land NRW hingegen nur um 12,8 Prozentpunkte.42 Der höchste Anstieg entfällt dabei – im Land wie im Kreis – auf die Personengruppe der Hochaltrigen (ab 80 Jahre) (vgl. Abbildung 23 S. 51). Im Kreis Kleve stieg der Anteil der Hochaltrigen unter den schwerbehinderten Männern um 63,2% im Vergleich zu 2003.43 Diese Zahl stieg auf Landesebene noch stärker, und zwar um 66,9%. Bei den Frauen ab 80 Jahren wurde für den Kreis ein Zuwachs um 26,3 Prozentpunkte bzw. im Land um 29,3 Prozentpunkte gegenüber 2003 festgestellt.44 Ausgehend von diesen Trends ist im Zuge der fortschreitenden Alterung der Gesellschaft davon auszugehen, dass mit zunehmender Zahl Hochaltri- ger auch die der Menschen mit Schwerbehinderungen insgesamt zunehmen wird.

40 Vgl. Anhang, Tabelle 40, S. 265 41 Vgl. Anhang, Tabelle 40, S. 265 42 Vgl. Anhang, Tabelle 40, S. 265 43 Vgl. Anhang, Tabelle 40, S. 265 44 Vgl. Anhang, Tabelle 40, S. 265 53

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Eine differenzierte Darstellung bspw. nach unterschiedlichen Formen der Behinde- rung kann an dieser Stelle nicht geleistet werden und sollte dementsprechend bei Bedarf in einer gesonderten Berichterstattung als Teil eines umfassenderen Demo- grafiekonzeptes erfolgen.

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Zusammenfassung Die gegenwärtige demografische Ausgangssituation im Kreis Kleve ist insbesondere durch zwei Merkmale gekennzeichnet: Zum einen gibt es hinsichtlich der Bevölke- rungsstruktur – wie bereits das Demografiekonzept aus dem Jahr 2010 ergab – un- terschiedliche Entwicklungen des Kreises im Vergleich zum Land NRW. Zum ande- ren sind jedoch auch erhebliche interkommunale Unterschiede zwischen den 16 kreisangehörigen Kommunen zu verzeichnen.

1. Betrachtet man den Anteil der älteren Bevölkerung als Indikator für die Bevölke- rungsalterung insgesamt, so erscheint der Kreis Kleve insgesamt „jünger“ als das Land Nordrhein-Westfalen. Dies trifft sowohl auf die Gruppe der über 60-jährigen Einwohnerinnen und Einwohner zu (Kreis Kleve: 25,9% gegenüber NRW: 26,6%; vgl. Abbildung 4, S. 30) als auch auf die Gruppe der Hochalten, d.h. die Bevölkerung ab 80 Jahre (Kreis Kleve: 5% gegenüber NRW: 5,5%; vgl. Abbildung 8, S. 34). Auch gemessen an dem Verhältnis von älteren Einwohnerinnen und Einwohnern in der nachberuflichen Lebensphase gegenüber der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter („Altenquotient“) zeigen sich im Vergleich zum Land NRW (bei beiden errechneten Varianten des Relationsverhältnisses) Abweichungen nach unten (vgl. Abbildung 12, S. 38 sowie Tabelle 25 – Tabelle 26, S. 251 - 252). Im Kreis Kleve stehen also etwas weniger ältere Bevölkerungsanteile der (noch) erwerbsfähigen Bevölkerung gegenüber. Gleichzeitig hat der Kreis Kleve jedoch einen höheren Anteil an Bewoh- nern mit ausländischer Staatsangehörigkeit an der Gesamtbevölkerung (10,5%) als Nordrhein-Westfalen (9,9%) (vgl. Abbildung 15, S. 41) zu verzeichnen. Ein diesbe- züglich spezifisches Merkmal für den Kreis Kleve ist der hohe Anteil von Bewohnern mit niederländischer Staatsangehörigkeit infolge der räumlichen Nähe zu den Nieder- landen.

2. Die Entwicklungen innerhalb des Kreises sind jedoch nicht gleichartig und im interkommunalen Vergleich zeigen sich, wie bereits oben erwähnt, diverse Abwei- chungen sowohl gegenüber dem Kreis als auch gegenüber dem Land. So lassen sich mit Straelen und Weeze sowie in geringerem Ausmaße mit Goch, Uedem, Bed- burg-Hau, Kalkar, Kranenburg, Kevelaer, Geldern und Wachtendonk insgesamt zehn Kommunen identifizieren, deren „Alterungsgrad“ – gemessen am Anteil der 60- Jährigen und Älteren – unterhalb jenen des Landes NRW und des Kreises Kleve liegt (vgl. Abbildung 5, S. 32). Demgegenüber sind es insbesondere die Gemeinden Is- sum und Kerken, die ältere Bevölkerungsanteile oberhalb des Landes- und Kreis- schnitts aufweisen. Dies trifft, wenn auch weniger ausgeprägt, ebenfalls auf die

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Kommunen Rheurdt, Emmerich am Rhein und die Kreisstadt Kleve zu, während Rees Werte unterhalb des Landes- aber oberhalb des Kreisdurchschnittes aufweist. Diese interkommunalen Unterschiede spiegeln sich in einer anderen Form auch im Altenquotienten wieder (vgl. Abbildung 12 und Abbildung 13, S. 38 und S. 39). Obgleich der Anteil älterer Frauen im Kreis Kleve sowohl für die Gruppe der 60- Jährigen und Älteren als auch für die Gruppe der Hochalten (80 Jahre und älter) leicht unterhalb des Landesniveaus liegt, gibt es in einzelnen Städten und Gemein- den auch Anteile älterer Frauen in der Bevölkerung, die über den landesweiten Durchschnitt hinausgehen. Hierbei stechen insbesondere die Städte Kevelaer und Kleve sowie die Gemeinde Kalkar heraus, wobei Kevelaer vor allem in der Gruppe der über 80-jährigen Frauen weit über die Landeszahlen hinausgeht (vgl. auch Ta- belle 16, S. 242). Gleichzeitig gibt es auch Kommunen im Kreis Kleve, die deutlich sowohl unter dem Landes- als auch unter dem Kreisschnitt liegen, insbesondere was die Anteile hochalter Frauen betrifft (vgl. Abbildung 11, S. 37). Wie bereits bei der Gesamtverteilung der ausländischen Bevölkerung im Kreis deut- lich wurde, ist der Anteil der älteren Bewohner mit ausländischer Staatsangehörigkeit nicht gleichförmig im Kreisgebiet verteilt (vgl. Abbildung 14, S. 40 sowie Abbildung 16, S. 43). Während in Kranenburg nahezu ein Drittel und in Emmerich am Rhein ein gutes Fünftel der Bevölkerung ausländische Staatsbürger sind, ist dies in Issum, Rheurdt und Kerken lediglich bei etwas mehr als 3% der Bevölkerung der Fall (vgl. Abbildung 15, S. 41). Die größten Anteile der über 60-jähriger Personen mit auslän- discher Staatsangehörigkeit Ausländerinnen und Ausländer an der jeweiligen Ge- samtbevölkerung weisen Kerken und Rees sowie Uedem, Goch, Emmerich am Rhein, Kranenburg und Bedburg-Hau auf (vgl. Abbildung 17, S. 44). Bezogen auf die Gruppe der hochalten Bewohner mit ausländischer Staatsangehörigkeit sticht Kerken mit einem besonders hohen Anteil heraus, während Straelen, Geldern und Wachtendonk relativ gesehen die geringsten Anteile Älterer ohne deutsche Staats- bürgerschaft aufweisen (vgl. Abbildung 18, S. 45).

Die nachfolgende Tabelle 2 (S. 57) zeigt in einer Übersicht wesentliche sozio- demografische Strukturdaten des Kreises Kleve und der kreisangehörigen Kommu- nen:

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Tabelle 2: Kreis Kleve und kreisangehörige Kommunen

Kommune Gemeinde- Gesamt- 60 Jahre 80 oder Alten- Alten- Ausländer- Haushalts- typ bevölkerung oder älter quotient quotient anteil status am älter 60 65 31.12.201446 31.12.201345 Kreis - 302.698 25,9 % 5 % 47.6 32 10,5 % 2 Kleve Kleine Kleve 48.172 27,2 % 5,8 % 50.2 34.4 12,9 % 2 Mittelstadt Goch Kleine 33.063 24,9 % 4,6 % 45.3 30.6 10,9 % 3 Mittelstadt Kleine Geldern 33.064 25,5 % 4,6 % 46 30.4 7 % 2 Mittelstadt Emmerich Kleine 30.105 27,2 % 5,1% 51 34.6 20, 8% 2 am Rhein Mittelstadt Kleine Kevelaer 27.635 25,5 % 5,2 % 47.4 32 7,5 % 2 Mittelstadt Kleine Rees 21.303 26,4 % 5,1 % 49.4 33.7 4,9 % 2 Mittelstadt Größere Straelen 15.668 23 % 4,6 % 40.2 27.5 10,5 % 2 Kleinstadt

Größere Kalkar 13.670 25,2 % 4,9 % 47 30.8 7,0 % 3 Kleinstadt Bedburg- Größere 12.689 25 % 4,0 % 44.8 29.8 9 % 2 Hau Kleinstadt

Größere Kerken 12.401 27,7 % 5,6% 52.2 34.8 3,3 % 1 Kleinstadt

Größere Issum 11.876 28,6 % 5,3 % 54 35.6 3,5 % 3 Kleinstadt Kranen- Größere 10.234 25,3 % 4,3 % 46 30.1 30,5 2 burg Kleinstadt Größere Weeze 10.127 23,1 % 4,5 % 41.4 27.8 13,9 % 1 Kleinstadt Kleine Uedem 8.128 25 % 5 % 45.6 30.8 5,8 % 2 Kleinstadt Wachten- Kleine 7.898 25,7 % 4,8 % 46.9 30.5 5,6 % 2 donk Kleinstadt Kleine Rheurdt 6.665 27,3 % 4,8 % 50.4 31.2 3,4 % 1 Kleinstadt Nordrhein- - 17.571.856 26,6 % 5,5 % 48.6 33.7 9,9 % - Westfalen

Quelle: IT.NRW 2015. Eigene Darstellung. MIK.NRW 2012: Haushaltsstatus: 1= ausgeglichener Haushalt § 75 Abs. 2 S. 2 GO NRW; 2= fiktiv ausgeglichener Haushalt § 75 Abs. 2 S. 3 GO NRW; 3= Genehmigte Verringerung § 75 Abs. 2 S. 4 GO NRW; 4 = HSK genehmigt §76 Abs. 2 GO NRW; 5 = HSK genehmigt nach §6 StärkungspaktG.

45 IT.NRW 2015 46 Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen. Datentabelle Haus- haltsstatus. Online verfügbar unter (Stand 06/2015): http://www.mik.nrw.de/themen- aufgaben/kommunales/kommunale-finanzen/kommunale-haushalte/daten- berichte/haushaltsstatus.html 57

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4. WEITERENTWICKLUNG DER BEVÖLKERUNGSSTRUKTUR BIS 2030 Grundlage eines Demografiekonzeptes ist eine umfassende Bestandsanalyse der aktuellen Bevölkerung. Diese umfasst in erster Linie differenzierte Daten zum Bevöl- kerungsstand und der Bevölkerungsstruktur. Mit Blick auf zukunftsbezogene Pla- nungsaufgaben benötigen Kreise und Kommunen darüber hinaus fundierte Annah- men zur zukünftigen Entwicklung der Bevölkerung. In Nordrhein-Westfalen stellt das statistische Landesamt aggregierte Daten der Be- völkerungsvorausberechnung zu den Kreisen und den kreisfreien Städten sowie (seit 2009) zu den kreisangehörigen Kommunen zur Verfügung. Hierdurch wird eine durchgängige Vergleichbarkeit der verwendeten Daten gewährleistet. Die dort zu Grunde gelegten amtlichen Daten haben darüber hinaus den Vorteil, dass sie die hier interessierenden Altersgruppen entsprechend berücksichtigen und dass ge- schlechtsspezifische Differenzierungen vorgenommen werden. Aus vorgenannten Gründen wurde nicht auf die Datenbasis der Bertelsmann-Stiftung zurückgegriffen, die ebenfalls kommunale Daten zu allen bundesdeutschen Kommu- nen über 5.000 Einwohnern zur Verfügung stellt. Diese Datenbasis verwendet alter- native Altersklassifizierungen und verzichtet auf eine geschlechtsspezifische Diffe- renzierung, was ihre Verwendung im Rahmen dieses Konzeptes – auch aufgrund ungenügender Vergleichbarkeit – als nicht sinnvoll erscheinen lässt.

Die nachfolgende Abbildung 26 (S.59) zeigt auf Grundlage der Datenbasis des sta- tistischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen den angenommenen Bevölke- rungsstand und die Bevölkerungsverteilung im Kreis Kleve im Jahr 2030. Ergänzend hierzu wird der Anteil der älteren Bevölkerung analog zu Abbildung 2 (S. 28) ge- zeigt. Abbildung 27 (S. 60) zeigt demgegenüber, wie sich die Bevölkerung in abso- luten Zahlen (Zugänge und Abgänge) gegenüber 201347 im Hinblick auf vorgenannte Indikatoren gemäß der Bevölkerungsvorausberechnung entwickeln wird.

47 Im Laufe des Projektes sind von IT.NRW neue Prognosedaten bis 2040 veröffentlicht worden, die von den Berechnungen von 2013 abweichen, jedoch für diesen Bericht nicht mehr vollumfänglich be- rücksichtigt werden konnten. Demnach fällt die Bevölkerungszahl für den Kreis Kleve mit 314.938 EinwohnerInnen höher aus als dies noch 2013 berechnet wurde. Amtliche Bevölkerungszahlen sind durch laufende Veränderungen nie auf dem neuesten Stand. Da u.a. die Berechnungen der Pflegebe- darfsplanung auf den Zahlen von IT.NRW 2013 beruhen, wurde diese Datenbasis dementsprechend beibehalten. 58

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Abbildung 26: Bevölkerung im Kreis Kleve, Altersstruktur am 01.01.2030

Einwohner: 31.848 ab 60 Jahre: 10.677 ab 80 Jahre: 2.104

Einwohner: 50.815 Einwohner: 12.374 ab 60 Jahre: 16.970 Einwohner: 20.079 ab 60 Jahre: 4.598 ab 80 Jahre: 3.265 ab 60 Jahre: 8.596 ab 80 Jahre: 1.039 ab 80 Jahre: 1.684 Einwohner: 12.497 ab 60 Jahre: 5.004 ab 80 Jahre: 1.170 Einwohner: 12.497 ab 60 Jahre: 4.306 ab 80 Jahre: 339

Einwohner: 35.006 ab 60 Jahre: 12.828 ab 80 Jahre: 2.601 Einwohner: 7.187 ab 60 Jahre: 2.646 ab 80 Jahre: 497

Einwohner: 14.468 ab 60 Jahre: 3.936 ab 80 Jahre: 647

Einwohner: 28.894 ab 60 Jahre: 10.134 ab 80 Jahre: 2.029

Einwohner: 31.039 ab 60 Jahre: 12.240 Einwohner: 11.452 ab 80 Jahre: 2.870 ab 60 Jahre: 5.165 ab 80 Jahre: 1.548

Einwohner: 7.206 ab 60 Jahre: 3.261 Kreis Kleve: Einwohner: 11.200 ab 80 Jahre: 762 ab 60 Jahre: 4.629 ab 80 Jahre: 859 Einwohner: 14.710 Einwohner: 309.267 ab 60 Jahre: 5.550 ab 60 Jahre: 113.909 ab 80 Jahre: 1.021 ab 80 Jahre: 23.464 Einwohner: 8.034 ab 60 Jahre: 3.382 ab 80 Jahre: 1.041 Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 42 – Tabelle 58, S. 267 - 283

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Abbildung 27: Veränderung der Bevölkerung von 2013 bis 2030

Einwohner: +1.743 ab 60 Jahre: +2.477 ab 80 Jahre: +574

Einwohner: +2.643 ab 60 Jahre: +3.864 Einwohner: +2.140 Einwohner: -1.224 ab 80 Jahre: +488 ab 60 Jahre: +2.005 ab 60 Jahre: +2.963 ab 80 Jahre: +594 ab 80 Jahre: +594

Einwohner: -192 ab 60 Jahre: +1.843 ab 80 Jahre: +680 Einwohner: -1.173 ab 60 Jahre: +857 ab 80 Jahre: -326

Einwohner: +1.943 ab 60 Jahre: +4.579 Einwohner: -941 ab 80 Jahre: +1.083 ab 60 Jahre: +610 ab 80 Jahre: +92

Einwohner: +4.341 ab 60 Jahre: +1.598 ab 80 Jahre: +191

Einwohner: +1.259 ab 60 Jahre: +3.077 ab 80 Jahre: +601

Einwohner: -2.025 ab 60 Jahre: +3.819 Einwohner: -424 ab 80 Jahre: +1.346 ab 60 Jahre: +1.773 ab 80 Jahre: +924

Einwohner: +541 ab 60 Jahre: +1.442 Kreis Kleve: Einwohner: -1.201 ab 80 Jahre: +440 ab 60 Jahre: +1.191 Einwohner: -958 ab 80 Jahre: +168 Einwohner: +6.569 ab 60 Jahre: +1.951 ab 60 Jahre: +35.385 ab 80 Jahre: +297 ab 80 Jahre: +8.397 Einwohner: +136 ab 60 Jahre: +1.349 ab 80 Jahre: +663

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 9 – Tabelle 25 S. 235 – 251 sowie Tabelle 42 – Tabelle 58, S. 267 - 283 60

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Abbildung 28: Veränderungen der Bevölkerungszahlen gegenüber 2013

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 60, S. 285

Demnach wird die Bevölkerung im Kreis Kleve – anders als in Nordrhein-Westfalen – bis 2030 um 2,2 Prozentpunkte zunehmen, während zugleich auf der Landesebene NRW von einem Bevölkerungsrückgang um 2,2 Prozentpunkte ausgegangen wird.48 Auf der Landesebene wird bis zum Jahr 2020 zunächst mit einem geringfügigen Be- völkerungszuwachs kalkuliert (auf 100,2% verglichen mit 2013). Schon bis 2025 wird allerdings von einem Rückgang auf 99,2% gegenüber dem Bevölkerungsstand von 2013 ausgegangen. Bis 2030 sinkt das Bevölkerungsniveau den Vorausberechnun- gen zufolge dann auf 17.190.292 Einwohner in NRW, was im Vergleich mit 2013 ins- gesamt einem prozentualen Anteil von 97,8% entspricht. Demgegenüber profitiert der Kreis Kleve bereits bis 2020 von Bevölkerungszuwächsen, die bis 2025 konstant bleiben. Erst 2030 wird mit einem moderaten Bevölkerungsrückgang (-0,4 Prozent- punkte) gerechnet. Allerdings wird das Bevölkerungsniveau dann mit 102,2% (2030) immer noch über dem Ausgangsniveau von 2013 (100%) liegen. Betrachtet man die Entwicklung der älteren Bevölkerung, so ist sowohl auf der Lan- des- als auch auf der Kreisebene von erheblichen Zuwächsen auszugehen. So wird sich der Anteil der Personengruppe 60+ in NRW bis 2030 um 29,1 Prozentpunkte auf dann 6.026.404 Einwohner erhöhen.49 Der Anteil der über 80-Jährigen steigt im sel- ben Zeitraum sogar um 39,4 Prozentpunkte auf insgesamt 1.335.274 hochalte Per- sonen.50 Im Vergleich zwischen dem Kreis und dem Land NRW zeigt sich jedoch, dass die Alterung im Kreis Kleve rasanter voranschreitet, als dies auf der Landes- ebene NRW der Fall ist. So wird den Vorausberechnungen zufolge bis 2030 in der Altersklasse der 60-Jährigen und Älteren ein Zuwachs von 45,1 Prozentpunkten er- wartet. Diese für 2030 prognostizierten 113.909 Einwohnerinnen und Einwohner über 60 Jahre im Kreisgebiet Kleve entsprechen dann einem prozentualen Gesamtanteil

48 Vgl. Anhang, Tabelle 60, S. 285 49 Vgl. Anhang, Tabelle 60, S. 285 50 Vgl. Anhang, Tabelle 60, S. 285 61

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve der Kreisbevölkerung von 36,8%.51 In der Gruppe der 80-Jährigen und Älteren wer- den 2030 sogar Zuwächse um 55,7 Prozentpunkte gegenüber 2013 erwartet.52 Dies entspricht dann einem Gesamtanteil an der Kreisbevölkerung von 7,6% (23.464 ho- chalte Personen im Kreisgebiet Kleve).53 Es lassen sich also hinsichtlich der demografischen Prognosen zwei gegenläufige Trends ausmachen: Während das Land NRW perspektivisch betrachtet bis 2030 um 2,2 Prozentpunkte schrumpft, wächst der Kreis Kleve im selben Zeitraum um 2,2 Prozentpunkte. Mit dem Wachstum des Kreises geht – im Vergleich zum Land NRW – ein verstärkter Alterungsprozess einher, der die Alterspopulationen 60+ und 80+ stärker als auf Landesebene wachsen lässt.

Abbildung 29: Verteilung der Gesamtbevölkerung im Vergleich

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 9 – Tabelle 25 S. 235 – S. 251 so- wie Tabelle 42 – Tabelle 58, S. 267 – S. 283

Obgleich der Kreis Kleve insgesamt wächst, trifft dies nicht auf alle kreisangehörigen Städte und Gemeinden gleichermaßen zu. Dies zeigt ein für den demografischen Wandel typisches Phänomen auf, nämlich die ungleichförmige Entwicklung von Städ- ten und Gemeinden. Dies hat Auswirkungen auf die Bevölkerungsverteilung im Kreis.

Abbildung 29 (S. 62) vergleicht die relative Verteilung der Gesamtbevölkerung der einzelnen Kommunen im Kreis Kleve 2013 und 2030. Demnach vereint die Kreis- stadt Kleve im Jahre 2030 weiterhin und mit wachsender Tendenz gegenüber 2013 (+0,5 Prozentpunkte) den größten Bevölkerungsanteil auf ihrem Gebiet (16,4%). Den zweitgrößten Bevölkerungsanteil weist die Stadt Goch mit 11,3% (2030) auf. Dies entspricht einem Bevölkerungszuwachs von 0,4 Prozentpunkten gegenüber 2013.

51 Vgl. Anhang, Tabelle 60, S. 285 52 Vgl. Anhang, Tabelle 58, S. 283 53 Vgl. Anhang, Tabelle 60, S. 285 62

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Auch Emmerich am Rhein weist bis 2030 eine Steigerungsrate von 0,4 Prozentpunk- ten gegenüber 2013 auf. Hier beträgt der relative Bevölkerungsanteil 2030 insgesamt 10,3%. Den stärksten relativen Zuwachs bis 2030 hat die Kommune Weeze gegen- über 2013 (+1,4 Prozentpunkte). Kranenburg hat ebenfalls leichte Zuwächse zu ver- zeichnen (+0,6 Prozentpunkte), ebenso wie Kevelaer (+0,2 Prozentpunkte) und Rheurdt (+0,1 Prozentpunkte).

Abbildung 30: Veränderungen der Einwohnerzahl gegenüber 2013

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 61, S. 285 Während einige Kommunen ihren Bevölkerungsstand nach moderaten Zugewinnen auf einem leicht erhöhten Niveau gegenüber 2013 halten können (z.B. Emmerich am Rhein, Goch, Kevelaer, Kleve, Rheurdt und Wachtendonk) (vgl. Abbildung 30, S. 63), gibt es im Hinblick auf die Bevölkerungsentwicklung Gewinner und Verlierer. Während in den Gemeinden Weeze (42,9%) und Kranenburg (20,9%) bis zum Jahr 2030 von einem starken relativen Bevölkerungswachstum ausgegangen wird, verlie- ren andere Kommunen (z.B. Kerken, Kalkar, Geldern und Straelen) gegenüber 2013 bis zu 11,6 Prozent (Uedem) ihrer Einwohnerschaft. Schrumpfungsprozesse von Kommunen scheinen sich perspektivisch zu verstetigen, während ohnehin wachsen- de Kommunen sich auch langfristig auf Bevölkerungszuwächse einstellen müssen.

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Abbildung 31: Verteilung der älteren Personen im Vergleich (ab 60 Jahre)

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 9 – Tabelle 25 S. 235 - 251 sowie Tabelle 42 – Tabelle 58, S. 267 - 283

Obgleich die Kreisstadt Kleve auch 2030 relativ gesehen den größten Anteil von Per- sonen ab 60 Jahren aufweist, geht der Gesamtanteil an dieser Bevölkerungsgruppe, bezogen auf den Kreis, weiter zurück und zwar um fast 2 Prozentpunkte auf dann 14,9%. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich für Emmerich am Rhein, wo der Ge- samtanteil der älteren Bevölkerung im Kreis um einen Prozentpunkt auf dann 9,4% abnimmt. Während der Gesamtanteil von Geldern bei 10,7% stagniert, erhöht sich der Anteil der älteren Bevölkerung in Goch um 0,8 Prozentpunkte auf 11,3% im Jahre 2030. Auch für Kranenburg (+0,7 Prozentpunkte), Rheurdt (+0,6 Prozentpunkte), Weeze (+0,5 Prozentpunkte), Wachtendonk (+0,4 Prozentpunkte), Bedburg-Hau (+0,4 Prozentpunkte), Rees (+0,3 Prozentpunkte), Straelen (+0,3 Prozentpunkte) und Issum (+0,2 Prozentpunkte) sind relative Zuwächse der älteren Bevölkerung im Hin- blick auf den Kreis zu erwarten.

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Abbildung 32: Entwicklung des Anteils der Personen im Alter ab 60 Jahre

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 9 – Tabelle 26 S. 235 – 252 sowie Tabelle 42 – Tabelle 59, S. 267 - 284 Oben stehende Abbildung 32 (S. 65) veranschaulicht die Entwicklung der Bevölke- rungsanteile ab 60 Jahren im Land Nordrhein-Westfalen, dem Kreis Kleve sowie den kreisangehörigen Städten und Gemeinden. Obgleich sowohl auf der Landes- als auch auf der Kommunalebene ein steigender Anteil der älteren Bevölkerung zu er- warten ist, zeigen sich einmal mehr erhebliche interkommunale Unterschiede. Zunächst ist festzustellen, dass der errechnete Anteil der Bevölkerung ab 60 Jahren bis 2030 im Kreis Kleve (36,8%) höher ist als der durchschnittliche Anteil dieser Per- sonengruppe in NRW (35,1%). Betrachtet man die Entwicklung der Werte zu den berücksichtigten Stichtagen (31.12.2013; 01.01.2020; 01.01.2025 und 01.01.2030), so zeigen sich für den Kreis Kleve im Vergleich zum Land auch insgesamt deutliche- re Steigungsraten. Betrug der Anteil der Personengruppe ab 60 Jahren im Kreis Kle- ve im Jahr 2013 noch 25,9%, so wird sich den aktuellen Berechnungen zufolge die- ser Anteil bis zum Jahre 2030 um 10,9 Prozentpunkte auf dann 36,8% erhöhen. Der für diese Personengruppe erwartete Anstieg für das Land NRW wird im selben Zeit- raum lediglich 8,5 Prozentpunkte betragen, d.h. ausgehend von einem höheren Aus- gangsniveau im Jahre 2013 (26,6%) werden die Werte bis 2030 auf dann 35,1% an- steigen. Während die Werte für den Kreis in den 5-Jahres-Zeiträumen jeweils etwa 3,8 Prozentpunkte zunehmen, sind es im Land NRW lediglich 3,0 Prozentpunkte. Der Kreis Kleve gehört also einerseits zu den wachsenden und andererseits zugleich zu den stärker als der Landesschnitt alternden Kreisen in NRW. Am wenigsten stark ausgeprägt ist der für das Jahr 2030 prognostizierte Anteil der Personengruppe ab 60 Jahren (vgl. Abbildung 32, S. 65) in der relativ betrachtet am stärksten wachsen- 65

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve den Gemeinde Weeze (vgl. Abbildung 29, S. 62). Hier beträgt den Berechnungen zufolge der Anteil der älteren Bevölkerung ab 60 Jahren lediglich 27,2% (vgl. Abbil- dung 32, S. 65). Demgegenüber weist die kleine Gemeinde Rheurdt mit 45,3% den höchsten Wert auf. Hier wird nahezu jede/r zweite Bürger/in bis 2030 über 60 Jahre alt sein. Hohe Anteile der Personengruppe 60+ im Jahre 2030 weisen darüber hinaus insbesondere die Kommunen Issum (45,1%), Rees (42,8%), Wachtendonk (42,1%), Kerken (41,3%) und Bedburg-Hau (40%) auf. Insgesamt liegen nur vier Kommunen unterhalb des Landesschnitts, nämlich Weeze, Kleve, Kalkar und Emmerich.

Abbildung 33: Differenz der Anteile des frühen Alters (55-69 Jahre) 2013 und 2030

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 62, S. 286 Betrachtet man die Entwicklungen der absoluten Bevölkerungszahlen im frühen Alter (55-69 Jahre) zwischen 2013 und 2030, so fällt zunächst auf, dass in allen kreisan- gehörigen Städten und Gemeinden von einem Gesamtanstieg der Bevölkerungs- gruppe dieser „jungen Alten“ ausgegangen werden kann. Differenziert man die Gruppe des frühen Alters in die Personengruppen 55 bis 59 Jahre, 60 bis 64 Jahre sowie 65 bis 69 Jahre, zeigen sich jedoch unterschiedliche Entwicklungen. Die Al- tersgruppe der 55- bis 59-Jährigen schrumpft bis 2030 fast durchgängig in allen kreisangehörigen Kommunen, ausgenommen davon sind nur Emmerich, Goch, Kra- nenburg und Weeze. In den übrigen beiden Altersgruppen (60 bis 64 Jahre sowie 65

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve bis 69 Jahre) werden hingegen bis 2030 in allen Kommunen ausnahmslos Zuwächse erwartet. In absoluten Zahlen werden die höchsten Zuwachswerte im Kreissitz Kleve (+1.488) sowie in Goch (+1.363) und Geldern (+1.052) jeweils für die Altersgruppe der 65-69-Jährigen erwartet.

Abbildung 34: Entwicklung der Bevölkerungsanteile im frühen Alter (55-69 Jahre)

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 63, S. 287 Abbildung 34 (S. 67) zeigt die Entwicklung der Bevölkerungsanteile im frühen Alter. Hieraus ist ersichtlich, dass der Bevölkerungsanteil des frühen Alters sowohl auf Landes- als auch auf Kreisebene wachsen wird. Bis zum Jahr 2030 wird der Anteil der Bevölkerung im frühen Alter im Land NRW 22,4% betragen. Der Anstieg dessel- ben Bevölkerungsteils liegt auf der Kreisebene 1,7 Prozentpunkte höher (24,1%). Innerhalb der kreisangehörigen Kommunen vollziehen sich diese Entwicklungen hin- gegen sehr unterschiedlich. Während der Anteil der „jungen Alten“ in Weeze (21,6%) und in der Kreisstadt Kleve (21,8%) 0,8 bzw. 0,6 Prozentpunkte unterhalb des Lan- desdurchschnitts liegt, erreichen Rees (28,1%) sowie Kerken und Rheurdt (jeweils 27,1%) Werte, die über den Landes- und Kreisschnitt hinaus reichen. Hier wird 2030 mehr als jeder vierte Mensch zur Gruppe der jungen Alten gehören. Insgesamt sind Weeze und Kleve die einzigen Kommunen, die den Vorausberechnungen für das Jahr 2030 zufolge unterhalb des Landesdurchschnitts liegen werden. Die Bevölke- rungsanteile des frühen Alters werden den Berechnungen zufolge in den meisten 67

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Kommunen im Kreis Kleve höher als im Landesdurchschnitt NRW sein. Emmerich am Rhein, Geldern, Kevelaer und Wachtendonk werden zwar oberhalb des Landes-, jedoch unterhalb des Kreisdurchschnitts liegen. Für neun Kommunen werden Bevöl- kerungsanteile des frühen Alters oberhalb des Kreisdurchschnitts prognostiziert.

Abbildung 35: Entwicklung des Anteils hochalter Personen (80 Jahre und älter)

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 9 – Tabelle 26, S. 235 - 252 sowie Tabelle 42 – Tabelle 59, S. 267 - 284 Bei der Analyse der Bevölkerungsanteile hochalter Personen (Abbildung 35, S. 68) zeigt sich ebenfalls eine uneinheitliche Entwicklung auf der Kreisebene. Der Durch- schnitt für den Kreis Kleve (7,6%) bewegt sich hier knapp unter dem Landesniveau (7,8%). Die Entwicklung des Anteils hochalter Personen variiert im interkommunalen Vergleich des Kreisgebietes Kleve erheblich. In den meisten Kommunen wird der Anteil hochalter Personen den Berechnungen zufolge ansteigen. Die Entwicklung der Höhe des Anteils ist hingegen sehr unterschiedlich. In der Kreisstadt Kleve sowie in Uedem wird der Anteil hochalter Personen voraussichtlich bis ins Jahr 2025 zunächst ansteigen und dann wieder leicht sinken (auf einen Anteil von 6,4% bzw. 6,9%). Die- se für 2030 errechneten Werte liegen aber noch über dem Wert von 2013 (5,8% bzw. 5%). In Weeze wird der Anteil hochalter Personen voraussichtlich ebenfalls zunächst ansteigen und im Jahr 2030 leicht sinken, und zwar auf den gleichen Anteil wie im Jahr 2013 (4,5%). Der geringste Anteil hochalter Personen im Jahr 2030 wurde für Kalkar errechnet. Kalkar ist die einzige Kommune, in der die Bevölkerungsanteile hochalter Personen den Berechnungen zufolge kontinuierlich sinken (von 4,9% im Jahr 2013 auf 2,7% im Jahr 2030).54 Insgesamt weist rund die Hälfte der Kommunen

54 Vgl. Anhang, Tabelle 14, S. 240 und Tabelle 47, S. 272 68

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Werte oberhalb des Landes- bzw. des Kreisdurchschnitts auf. Das obere Extrem bil- den Issum (13,5%) und Wachtendonk (13%).55 Hier nimmt der Bevölkerungsanteil hochalter Menschen sukzessive derart zu, dass 2030 annähernd doppelt so viele Personen dieser Bevölkerungsgruppe dort leben als der Kreis im Durchschnitt auf- weist. Die übrigen Werte bewegen sich insgesamt bis zu 3 Prozentpunkte oberhalb des Kreisdurchschnitts. Die Kreisstadt Kleve kann bis 2030 von einem Bevölkerung- santeil hochalter Personen von 6,4% ausgehen. Nachdem der Wert 2020 (6,7%) und 2025 (6,8%) leicht ansteigt, wird 2030 wiederum ein leichter Rückgang erwartet.56

Abbildung 36: Differenz des Frauenanteils im Alter 2013 und 2030

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 64, S. 288 Im Vergleich zu 2013 nimmt auf Landesebene die Gesamtbevölkerung bis zum Jahr 2030 den Berechnungen zufolge ab, während im gleichen Zeitraum die Bevölkerung im Kreis Kleve insgesamt wächst.57 Die Gruppe der 60-Jährigen und Älteren sowie die Gruppe der 80-Jährigen und Älteren wird dabei sowohl auf Landes- als auch auf Kreisebene zunehmen.58 Obgleich der Frauenanteil 2030 gegenüber 2013 sowohl auf der Landesebene als auch auf der Kreisebene zurückgeht (vgl. Abbildung 36, S. 69), bleibt das Alter weiblich. Es wäre also zu früh, von einer eventuellen „Entfemini- sierung des Alters“ zu sprechen. Im Jahr 2030 wird der Frauenanteil für die Gruppe der über 60-Jährigen in NRW 53,7% (Abnahme um 2,3 Prozentpunkte) und im Kreis Kleve 52,5% (ebenfalls Abnahme um 2,3 Prozentpunkte) betragen. Der weibliche

55 Vgl. Anhang, Tabelle 46, S. 271 und Tabelle 56, S. 281 56 Vgl. Anhang, Tabelle 50, S. 275 57 Vgl. Anhang, Tabelle 60, S. 285 58 Vgl. Anhang, Tabelle 60, S. 285 69

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Bevölkerungsanteil hochalter Menschen (80 Jahre und älter) beträgt den Vorausbe- rechnungen zufolge 2030 insgesamt 59,9% im Land NRW (Abnahme um 5,9 Pro- zentpunkte) und 59,7% im Kreis Kleve (Abnahme um 6 Prozentpunkte).59 Vergleicht man die Entwicklung des Frauenanteils der Kommunen untereinander, zeigt sich ein erhebliches Gefälle. Für das Gros der kreisangehörigen Kommunen lässt sich ein – zum Teil – deutlicher Rückgang weit oberhalb des Landesdurch- schnitts feststellen. So geht der Frauenanteil in rund einem Drittel der Städte und Gemeinden des Kreises mehr als doppelt so viel zurück als er im Land bzw. im Kreis beträgt.60

Abbildung 37: Differenz der Altenquotienten 2013 und 2030

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 65, S. 289 Mit der Zunahme der älteren Bevölkerung steigt der Anteil der 60-Jährigen und Älte- ren bzw. der 65-Jährigen und Älteren im Verhältnis zur Bevölkerungsgruppe der 20- bis 59-Jährigen bzw. der 20- bis 64-Jährigen (Abbildung 37, S. 70). Dieses – Alten- quotient61 genannte – Verhältnis wird sich in unterschiedlichem Ausmaß auf Lan- des- und Kreisebene verändern. Für den Kreis Kleve werden dabei Zunahmen ober- halb der Landeswerte Nordrhein-Westfalens (24,6 bzw. 14,2) erwartet: So beträgt die Veränderung für den Kreis Kleve im Jahre 2030 gegenüber 2013 den Berechnungen

59 Vgl. Anhang Tabelle 25, S. 251, Tabelle 26, S. 252 Tabelle 58, S. 283 und Tabelle 59, S. 284 60 Vgl. Anhang, Tabelle 64, S. 288 61 Siehe auch Abbildung 12 und Abbildung 13, S. 38 und S. 39 70

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve zufolge 31,9 bzw. 18,4. Die Werte liegen also weit oberhalb des Landesdurch- schnitts. Bei sechs Kommunen (Issum, Rheurdt, Wachtendonk, Rees, Kerken, Gel- dern und Bedburg-Hau) übersteigen die errechneten Werte diejenigen des Landes z.T. um mehr als das Doppelte. 62 Ein Indikator für die zukünftige Bevölkerungsentwicklung ist die Entwicklung der weiblichen Bevölkerungsgruppe, die – relativ betrachtet – die meisten Kinder be- kommt. Bezogen auf NRW handelt es sich um die weibliche Bevölkerung zwischen 25 und unter 40 Jahren.63

Im Jahre 2014 wurden in Nordrhein-Westfalen insgesamt 155.102 Lebendgeborene registriert.64 Betrachtet man die verschiedenen Altersgruppen der Mütter, lässt sich mit 54.001 (34,8%) der größte Anteil der Lebendgeborenen in der Altersgruppe 30 bis unter 35 Jahren feststellen. Der zweitgrößte Anteil (27,6%) entfiel auf die Alters- gruppe 25 bis unter 30 Jahren (42.875). Auf die Altersgruppe der 35 bis unter 40- Jährigen entfiel mit 29.098 Lebendgeborenen (18,8%) der dritthöchste Anteil. 81,2% aller Lebendgeborenen (125.974) sind demnach der Gruppe 25 bis unter 40- Jährigen zuzuordnen.65

Im Kreis Kleve wurden im Jahre 2014 insgesamt 2.438 Lebendgeborene registriert.66 Der höchste Prozentsatz an Lebendgeborenen findet sich mit 35,5% auch im Kreis Kleve in der Altersgruppe 30 bis unter 35 Jahre (881 Lebendgeborene). Weitere 30,7% (748) entfallen auf die Altersgruppe 25 bis unter 30 Jahre. Der Anteil der Gruppe der 35 bis unter 40-Jährigen beträgt hier 15,6% (381). Auch im Kreis Kleve sind rund 80 % (82,4%; 2.010) aller Lebendgeborenen der Gruppe der 25 bis unter 40-Jährigen zuzuordnen.67

Abbildung 38 (S. 72) zeigt anhand der Modellrechnungen von IT.NRW (2013) die Entwicklung der weiblichen Bevölkerung mit der höchsten Geburtenziffer in Nordrhein-Westfalen und im Kreis Kleve.68

62 Vgl. Anhang, Tabelle 65, S. 289 63 Vgl. Anhang, Tabelle 83, S. 294 64 Vgl. Anhang, Tabelle 83, S. 294 65 Vgl. Anhang, Tabelle 83, S. 294 66 Vgl. Anhang, Tabelle 83, S. 294 67 Vgl. Anhang, Tabelle 83, S. 294 68 Vgl. Anhang, Tabelle 92, S. 297 71

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Abbildung 38: Die Entwicklung des Anteils der weiblichen Bevölkerung mit der höchsten Geburtenziffer (25 bis unter 40 Jahre) bis zum Jahr 2030 in Nordrhein-Westfalen und im Kreis Kleve (2013 = 100%)

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 92, S. 297 Die relativ betrachtet höchste Geburtenziffer entfällt, wie bereits vorab aufgezeigt wurde, auf die weibliche Bevölkerung zwischen 25 und unter 40 Jahren. Hier ist die Geburtenwahrscheinlichkeit statistisch betrachtet am höchsten. Dieser Bevölke- rungsgruppe kommt daher hinsichtlich einer Abschätzung der zukünftigen natürlichen Bevölkerungsentwicklung im Land und im Kreis eine besondere Bedeutung zu. Perspektivisch wird der Anteil der weiblichen Bevölkerung zwischen 25 und unter 40 Jahren sowohl im Land NRW, als auch im Kreis Kleve zunehmen.69 Auf das Land NRW bezogen, wird diese Bevölkerungsgruppe bis 2020 zunächst um 5,8 Prozent- punkte gegenüber 2013 ansteigen.70 2025 wird der Anteil den Berechnungen zufolge sogar um 6,3 Prozentpunkte steigen, bevor bis 2030 wiederum ein leichter Rückgang (auf ein jedoch immer noch höheres Grundniveau als 2013) erwartet wird.71 Die Zu- nahme dieser Bevölkerungsgruppe fällt im Kreis Kleve deutlicher aus als im Land NRW. Im Jahre 2020 hat der weibliche Bevölkerungsanteil dieser Altersgruppe ge- genüber 2013 um 10,7 Prozentpunkte zugenommen.72 Bis 2025 sogar um 13,1 Pro- zentpunkte.

69 Vgl. Anhang, Tabelle 92, S. 297 70 Vgl. Anhang, Tabelle 92, S. 297 71 Vgl. Anhang, Tabelle 92, S. 297 72 Vgl. Anhang, Tabelle 92, S. 297 72

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Zwar sinkt dieser Bevölkerungsanteil bis 2030 wieder auf 107,5% – damit liegt dieser Anteil jedoch noch immer deutlich über dem Grundniveau von 2013 und die Steige- rung ist um über 5 Prozentpunkte höher als im Land NRW. 73 Differenziert man die Gruppe der weiblichen Bevölkerung mit der relativ betrachtet höchsten Fertilitätsrate in drei Gruppen (25 bis unter 30 Jahre; 30 bis unter 35 Jahre sowie 35 bis unter 40 Jahre), so ergibt sich für Nordrhein-Westfalen das folgendes Bild (vgl. Abbildung 39, S. 73):

Abbildung 39: Die Entwicklung des Anteils der weiblichen Bevölkerung mit der höchsten Geburtenziffer differenziert nach Altersgruppen in NRW bis zum Jahr 2030 (2013 = 100%)

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 93, S. 297

Hier wird deutlich, dass die Entwicklung dieser Altersgruppen nicht gleichförmig ver- läuft. Für die Gruppe der 25 bis unter 30-Jährigen ist bis 2030 von einem Rückgang um 9,5 Prozentpunkte (gegenüber dem Ausgangsniveau aus dem Jahre 2013) zu rechnen.74 Währenddessen wird der Anteil der 30 bis unter 35-Jährigen (nach einem Anstieg 7,6 Prozentpunkte gegenüber 2013) bis 2030 absinken – damit bewegen sich die Werte jedoch noch immer über dem Ausgangsniveau aus dem Jahre 2013.75 Der stärkste Anstieg in NRW ist für den Anteil der Gruppe der 35 bis unter 40- Jährigen zu erwarten. Hier wird bereits 2020 ein Anstieg um 6,9 Prozentpunkte ge- genüber 2013 (100%) erwartet.76 Dieser Trend setzt sich langfristig fort, so dass für

73 Vgl. Anhang, Tabelle 92, S. 297 74 Vgl. Anhang, Tabelle 93, S. 297 75 Vgl. Anhang, Tabelle 93, S. 297 76 Vgl. Anhang, Tabelle 93, S. 297 73

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve diese Bevölkerungsgruppe bis zum Jahr 2030 den Berechnungen zufolge von einem um 14,9 Prozentpunkte gestiegenen Anteil gegenüber 2013 auszugehen ist.77

Abbildung 40: Die Entwicklung des Anteils der weiblichen Bevölkerung mit der höchsten Geburtenziffer differenziert nach Altersgruppen im Kreis Kleve bis zum Jahr 2030 (2013 = 100%)

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 90, S. 296

Ein ähnlicher Trend wie im Land NRW – jedoch mit stärkeren Ausprägungen – wird für den Kreis Kleve erwartet (vgl. Abbildung 40, S. 74). Auch hier geht der Anteil der Bevölkerungsgruppe der 25 bis unter 30-Jährigen zurück. Allerdings etwas stärker als dies im Land NRW der Fall ist und zwar (gegenüber dem Ausgangsniveau aus dem Jahr 2013) um 12 Prozentpunkte im Jahre 2030.78 Demgegenüber wurden bei den übrigen beiden Altersgruppen höhere Zuwächse als im Land NRW errechnet. So steigt der Anteil der Frauen im Alter von 30 bis unter 35 Jahren den Modellrechnun- gen zufolge im Jahre 2020 um 17,6 Prozentpunkte gegenüber 2013.79 Bis 2030 wird sich dieser Anteil zwar auf 109,7% – verglichen mit dem Ausgangsniveau (2013) – reduzieren, liegt damit aber immer noch 9,7 Prozentpunkte höher als 2013 und relativ betrachtet um 8,7 Prozentpunkte höher als die Entwicklung derselben Altersgruppe im Land NRW.80 Noch deutlicher ist die Differenz der Bevölkerungsgruppe der 35 bis unter 40-Jährigen. Hier steigt der Anteil im Kreis Kleve bis 2030 um 25,7 Prozent- punkte gegenüber dem Ausgangsniveau und liegt damit um 10,8 Prozentpunkte hö- her als der Anteil dieser Altersgruppe im Land NRW.81

77 Vgl. Anhang, Tabelle 93, S. 297 78 Vgl. Anhang, Tabelle 94, S. 298 79 Vgl. Anhang, Tabelle 94, S. 298 80 Vgl. Anhang, Tabelle 93, S. 297 und Tabelle 94, S. 298 81 Vgl. Anhang, Tabelle 93, S. 297 und Tabelle 94, S. 298 74

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Abbildung 41 (S. 75) zeigt, wie sich der Anteil der Bevölkerungsgruppe der 25 bis unter 40-Jährigen Frauen im Kontext der weiblichen Gesamtbevölkerung im Kreis Kleve entwickelt.82 Hieraus lässt sich ersehen, dass bis zum Jahre 2030 zwar der Anteil der Personengruppe der der 25 bis unter 30-Jährigen Frauen an der weibli- chen Gesamtbevölkerung um 14,1 Prozentpunkte gegenüber 2013 absinkt – demge- genüber wird der Anteil der Altersgruppe der 35 bis unter 40-jährigen Frauen jedoch stetig zunehmen – bis zum Jahre 2030 sogar um 22,7 Prozentpunkte gegenüber dem Jahre 2013.83 Der Anteil der mittleren weiblichen Altersgruppe (30 bis unter 35 Jahre) wird der Modellrechnung zufolge bis zum Jahre 2030 um 7,1 Prozentpunkte steigen.84

Abbildung 41: Relative Entwicklung der Anteile der Frauen (nach Alter) bezogen auf den Gesamtanteil der weiblichen Bevölkerung im Kreis Kleve (2013 = 100%)

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 86, S. 295

Die Entwicklung des weiblichen Bevölkerungsteils mit der höchsten Fertilität ent- spricht damit insgesamt dem Trend des Landes NRW (vgl. Abbildung 42, S. 76), allerdings mit stärker steigenden Anteilen.

82 Vgl. Anhang, Tabelle 86, S. 295 83 Vgl. Anhang, Tabelle 86, S. 295 84 Vgl. Anhang, Tabelle 86, S. 295 75

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Abbildung 42: Relative Entwicklung der Anteile der Frauen (nach Alter) bezogen auf den Gesamtanteil der weiblichen Bevölkerung in NRW (2013 = 100%)

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 87, S. 295

Während der Anteil der Frauen in der Altersgruppe 35- bis unter 40 Jahren im Kreis Kleve um bis zu 22,7 Prozentpunkte (vgl. Abbildung 41, S. 75) zunimmt, wurde für das Land NRW ein Anstieg um 15,6 Prozentpunkte errechnet.85 Der errechnete Zu- wachs im Kreis Kleve ist also höher als im Land NRW. Der Anteil der 30- bis unter 35-Jährigen Frauen wird den Berechnungen zufolge bis 2030 nur leicht zunehmen (1,6 Prozentpunkte gegenüber den Jahre 2013).86 Wie im Kreis Kleve wird auch im Land NRW der Anteil der 25- bis unter 30-jährigen Frauen in der gesamten weibli- chen Bevölkerungsgruppe abnehmen (bis 2030 um 9 Prozentpunkte gegenüber dem Ausgangsniveau aus dem Jahre 2013).87 Dieser Wert liegt damit um 5,1 Prozent- punkte höher als im Kreis Kleve.88 Im Kreis Kleve wird der Anteil der 25- bis unter 30- jährigen Frauen am Gesamtanteil der weiblichen Bevölkerung also stärker abneh- men, als dies in NRW der Fall sein wird. Dies bezieht sich jedoch lediglich auf den Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtgruppe der Frauen. Denn insgesamt wird der Anteil der Frauen mit der höchsten Fertilität – wie schon Abbildung 38 (S. 72) zeigte – sowohl im Kreis Kleve, als auch im Land NRW zunehmen.

85 Vgl. Anhang, Tabelle 87, S. 295 86 Vgl. Anhang, Tabelle 87, S. 295 87 Vgl. Anhang, Tabelle 87, S. 295 88 Vgl. Anhang, Tabelle 87, S. 295 76

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Die Abbildung 43 (S. 77)89 und Abbildung 44 (S. 78)90 zeigen die Entwicklung der weiblichen Bevölkerungsgruppe mit der höchsten Fertilität in einer anderen Darstel- lung. Während der schwarze Punkt den jeweiligen Anteil der Altersgruppe der 25- bis unter 40-jährigen Frauen am Gesamtanteil der Frauen in NRW bzw. im Kreis Kleve bezeichnet, zeigen die Säulen den jeweiligen absoluten bzw. relativen Bevölkerung- santeil differenziert nach Altersgruppen.

Abbildung 43: Absoluter und relativer Anteil der weiblichen Bevölkerung mit der höchsten Fertilität in Nordrhein-Westfalen

Quelle: IT.NRW 2015. Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 95, S. 298

89 Vgl. Anhang, Tabelle 95, S. 298 90 Vgl. Anhang, Tabelle 94, S. 298 77

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Abbildung 44: Absoluter und relativer Anteil der weiblichen Bevölkerung mit der höchsten Fertilität im Kreis Kleve

Quelle: IT.NRW 2015. Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 94, S. 298

Insgesamt ist beim Eintreffen dieser Annahmen davon auszugehen, dass die Ge- samtfertilität durch diese Entwicklung im Kreis positiv beeinflusst werden kann, da die statistische Wahrscheinlichkeit des natürlichen Bevölkerungszuwachses mit dem re- lativen Anstieg dieser Bevölkerungsgruppe zunimmt. Diese Annahme bezieht sich jedoch auf eine Verhaltenserwartung, deren Zutreffen von mannigfaltigen Aspekten abhängt. Inwieweit sich die Geburtenquote perspektivisch tatsächlich verändert, muss sorgfältig evaluiert werden und ist aus dieser Modellrechnung nicht ersichtlich.

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Zusammenfassung Die Vorausberechnungen für den Kreis Kleve zeigen an, dass sich die demografi- schen Entwicklungen auf Kreisebene nicht nur aktuell, sondern auch zukünftig von denen des Landes Nordrhein-Westfalen unterscheiden. Zugleich lassen sich – wie bereits die demografische Bestandsaufnahme verdeutlichte (vgl. Kapitel 3, S. 25 ff.) – zwischen den kreisangehörigen Kommunen unterschiedliche Entwicklungen identi- fizieren.

1. Im Land NRW wird die Bevölkerungsgröße langfristig abnehmen. Es wird eine Bevölkerungsschrumpfung bis 2030 um 2,2 Prozentpunkte erwartet. Im selben Zeit- raum wird demgegenüber die Bevölkerung im Kreis Kleve insgesamt um dieselbe Anzahl von Prozentpunkten wachsen. Sowohl auf Landes- als auch auf Kreisebene wird die Bevölkerungsalterung, d.h. die Gruppe der über 60-Jährigen sowie die Gruppe der hochalten Bürgerinnen und Bürger (80 Jahre und älter) zunehmen, wobei den Berechnungen zufolge die Alterung im Kreis Kleve rasanter voranschreitet, als dies auf der Landesebene der Fall ist (vgl. Abbildung 28, S. 61 sowie Tabelle 60, S. 285). Der Frauenanteil in der älteren Bevölkerung nimmt langfristig sowohl im Land NRW als auch im Kreis Kleve ab. Ausgehend von steigenden Anteilen älterer Men- schen in Relation zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter lässt sich in einer langfris- tigen Perspektive ebenfalls ein Anstieg des Altenquotienten subsummieren. Der An- stieg des Altenquotienten ist dabei im Kreis Kleve deutlich ausgeprägter als im Land NRW, und zwar bei beiden hier errechneten Varianten. Das bedeutet, dass sich das Verhältnis von erwerbsfähigen Personen zu Menschen in der nachberuflichen Phase nachhaltig dahingehend verändert, dass relativ betrachtet der Anteil Älterer gegen- über Menschen im erwerbsfähigen Alter weiter steigt. Die Werte des Kreises Kleve übersteigen die Landeswerte Nordrhein-Westfalens hierbei deutlich (vgl. Abbildung 37, S. 70 sowie Tabelle 65, S. 289). 2. Wie bereits bei der Beschreibung des demografischen Status Quo aufgezeigt wurde, weisen die Kommunen im Kreis Kleve hinsichtlich ihrer Bevölkerungssituation zum Teil große Unterschiede auf. Auch das für den Kreis Kleve erwartete Bevölke- rungswachstum ist nicht gleichförmig über das Kreisgebiet verteilt. Es ist vielmehr so, dass es trotz eines über dem Landesdurchschnitt liegenden relativen Wachstums für den Kreis Kleve zu einem Nebeneinander von Wachstums- und Schrumpfungspro- zessen innerhalb der kreisangehörigen Kommunen kommt. Während in einigen Kommunen zum Teil starke Wachstumstendenzen ausgemacht werden können (z.B. Weeze und Kranenburg), sind für andere Kommunen zum Teil deutliche Bevölke- rungsrückgänge oberhalb des Landesniveaus zu erwarten (z.B. Uedem) (vgl. Abbil- dung 30, S. 63). Auch die Bevölkerungsalterung, gemessen anhand des Anteils der 79

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Bevölkerungsgruppe der über 60- bzw. über 80-Jährigen, entwickelt sich in den sechzehn kreisangehörigen Städten und Gemeinden sehr unterschiedlich. In der Gruppe der über 60-Jährigen übersteigen die Anteile der Kommunen langfristig – bis auf vier Ausnahmen (Emmerich am Rhein, Kalkar, Kleve und Weeze) – die Werte des Landes NRW, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß (vgl. Abbildung 32, S. 65). In der Bevölkerungsgruppe der Hochalten (80+) hingegen übersteigen lediglich die Werte von etwas weniger als der Hälfte der Kommunen die durchschnittlichen Landeszahlen. Im Vergleich untereinander lassen sich sowohl weit unterdurchschnitt- liche Werte gegenüber dem Land identifizieren (z.B. Kalkar) als auch Spitzenwerte, welche die des Landes um fast das Doppelte übersteigen (z.B. Issum oder Wachten- donk) (vgl. Abbildung 35, S. 68). Diese Varianz der Zahlen zeigt sich auch bei einer vergleichenden Betrachtung der Veränderung des Frauenanteils im Alter im Kreis Kleve. Lassen sich statistisch bei insgesamt drei Kommunen (Weeze, Wachtendonk und Bedburg-Hau) starke Zuwächse der weiblichen älteren Bevölkerung gegenüber dem Land NRW und dem Kreis Kleve annehmen, so geht bei den meisten anderen Kommunen der Anteil älterer Frauen deutlicher zurück als dies durchschnittlich für das Land NRW vorausberechnet wird. Bei vier Kommunen (Uedem, Kalkar, Kevelaer und Kerken) wird sogar mit einer – relativ zum Landesdurchschnitt NRW betrachtet – mehr als doppelt so hohen Rückgangsquote der weiblichen hochalten Bevölkerung gerechnet (vgl. Abbildung 36, S. 69). Das Verhältnis des Anteils der älteren Bevöl- kerung zur Anzahl von Personen im erwerbsfähigen Alter (Altenquotient) liegt im Kreis Kleve oberhalb der Werte des Landes NRW. Auch hier weist der Kreis Kleve erhebliche Unterschiede auf. Ein besonders hoher Wert wird demnach in Issum, Rheurdt, Wachtendonk, Rees, Kerken, Geldern und Bedburg-Hau erwartet. Hier übersteigt der Anteil der Personengruppe 60+ je 100 Personen zwischen 20 und 59 Jahren den Landesdurchschnitt zum Teil um mehr als das Doppelte (vgl. Abbildung 37, S. 70). Die Entwicklung der weiblichen Bevölkerungsgruppe zwischen 25- bis unter 40 Jahren ist ein Indikator, der die zukünftige Entwicklung der Geburtenquoten mit beeinflusst (vgl. Tabelle 88, S. 296 und Tabelle 89, S. 296). Aufgrund der Be- rechnungen von IT.NRW wird dieser Bevölkerungsanteil sowohl in NRW als auch im Kreis Kleve zunehmen (vgl. Abbildung 38, S. 72).

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

5. ABWEICHUNGEN IN DEN VORRAUSBERECHNUNGEN FÜR DAS LAND NRW UND DEN KREIS KLEVE FÜR DAS JAHR 2025 Demografische Vorausberechnungen können nicht als exakte Prognosen betrachtet, sondern lediglich als statistische Modellrechnungen im Sinne einer Annäherung an die Wirklichkeit verstanden werden, deren tatsächliches Eintreten von vielerlei Fakto- ren bestimmt wird, die innerhalb der Modellrechnungen nicht adäquat erfasst werden können. Im Folgenden geht es daher darum, das Eintreten grundlegender demografischer Trends in Nordrhein-Westfalen und im Kreis Kleve anhand eines Vergleichs der Be- rechnungen durch das IT.NRW aus dem Jahre 200991, die im Rahmen des ersten für den Kreis Kleve erstellten Demografiekonzeptes dargestellt wurden, sowie den aktu- ellen Berechnungen von 201592 durch IT.NRW zu prüfen. Die Vorausberechnung für das Land und den Kreis sowie die kreisangehörigen Kommunen aus dem Jahre 2009 adressierte drei Stichtage: den 01.01.2015, den 01.01.2020 und den 01.01.2025. Die aktuelle Modellrechnung (2015) des IT.NRW umfasst modellhafte Berechnungen für die Stichtage 01.01. 2020, 01.01.2025 und 01.01.2030. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf einen Vergleich der errechneten Trendwerte und zeigen Gemeinsamkeiten und Abweichungen auf. Für einen Vergleich der beiden Modellrechnungen des IT.NRW aus den Jahren 2009 und 2015 bieten sich methodisch die Stichtage 01.Januar 2020 sowie der 01.Januar 2025 an. Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich daher ausschließlich auf einen Vergleich der Modellrechnung des IT.NRW aus dem Jahre 2009 für den 01.01.2025 (vgl. Olbermann et al. 2010) und den Berechnungen des IT.NRW aus dem Jahre 2015 für den 01.01.2025 (vgl. Tabelle 60, S. 285). Die Ausführungen sol- len aufzeigen, inwiefern es bei den Berechnungen im Jahr 2015 markante Abwei- chungen gegenüber der Modellrechnung von 2009 gab.93 Hierbei geht es vornehm- lich darum, im Sinne einer ersten Orientierung grundlegende Tendenzen aufzuzei- gen. Vergleicht man beide Modellrechnungen des IT.NRW für das Jahr 2025, so lassen sich folgende Differenzen zwischen den Annahmen feststellen94:

91 Die 2009 für das Demografiekonzept Kleve erstellten Berechnungen beruhten auf der Fortschrei- bung der Daten zum Bevölkerungsstand am 31.12.2007. Die Fortschreibung des Bevölkerungstandes basiert ab 1987 auf den Ergebnissen der Volkszählung 1987. Quelle: IT.NRW 2009. 92 Die 2015 für das aktuelle Demografiekonzept errechneten Zahlen basieren auf der Fortschreibung des Bevölkerungsstandes vom 31.12.2013. Quelle: IT.NRW 2015. 93 Vgl. Anhang Tabelle 96, S. 299 94 Vgl. Anhang, Tabelle 96, S. 299 81

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• Die Gesamtbevölkerung in NRW ist im Jahre 2025 nach der Vorausbe- rechnung 2015 niedriger als in der Vorausberechnung 2009 erwartet: Die neue Modellrechnung (2015) schätzt den Gesamtbevölkerungsstand für das Jahr 2025 insgesamt kleiner als die Modellrechnung 2009: Statt 17.532.728 Einwohner (Modellrechnung 2009) wird NRW der neuen Berech- nung (2015) nach im Jahre 2025 lediglich über 17.422.534 Einwohner verfü- gen. Die Differenz zwischen den beiden Modellrechnungen von 2009 und 2015 beträgt also etwa 110.000 Einwohner.95

• Relative Anteile älterer Bevölkerungsgruppen in NRW im Jahre 2025 bleiben auch der neuen Vorausberechnung zufolge weitestgehend be- stehen – leichte Korrektur nach unten im Vergleich zur Modellrechnung 2009: Der prozentuale Anteil der Bevölkerungsgruppen der über 60-Jährigen und Älteren sowie der über 80-Jährigen und Älteren entspricht annähernd den im Jahre 2009 berechneten Werten: Die Differenz zwischen den errechneten Werten beträgt für die beiden Bevölkerungsgruppen 60+ und 80+ jeweils le- diglich -0.3 Prozentpunkte gegenüber 2009. Um diesen Wert haben sich die Anteile der vorgenannten Bevölkerungsgruppen gegenüber den Berechnun- gen von 2009 verringert. Demnach beträgt der Anteil an der Gesamtbevölke- rung nach der Modellrechnung aus dem Jahre 2015 für die Personengruppe 60+ im Jahre 2025 ca. 32.1% und für die Gruppe 80+ etwa 7,7%.96

• Der Altenquotient für NRW für das Jahr 2025 verringert sich der neuen Vorausberechnung zufolge geringfügig gegenüber den Berechnungen von 2009: Der relative Anteil der älteren Bevölkerung zur Bevölkerung im er- werbsfähigen Alter, ausgedrückt durch den Altenquotienten, verringert sich für beide errechneten Varianten ebenfalls und beträgt für die Variante 1 (Alten- quotient 60) 63.2, statt den im Jahr 2009 errechneten 64.1, bzw. bei Variante 2 (Altenquotient 65) 40.8 statt 41.5.97

• Der Gesamtbevölkerungsstand des Kreises Kleve für das Jahr 2025 ist der neuen Vorausberechnung zufolge niedriger als 2009 berechnet wur- de: Die Gesamtbevölkerungsgröße des Kreises Kleve wird 2025 nach den neuen Modellrechnungen von 2015 durch IT.NRW ebenso wie im Land NRW geringer eingeschätzt, als dies noch 2009 der Fall war. So werden es nach der

95 Vgl. Anhang, Tabelle 96, S. 299 96 Vgl. Anhang, Tabelle 96, S. 299 97 Vgl. Anhang, Tabelle 96, S. 299 82

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neu errechneten Variante (2015) im Jahre 2025 insgesamt 310.483 Menschen sein, die im Kreis Kleve als Einwohner registriert sind. Das sind insgesamt 7137 weniger, als die Berechnungen von 2009 ergaben (damals 317.620).98

• Die relativen Anteile älterer Bevölkerungsgruppen im Kreis Kleve im Jah- re 2025 bleiben auch der neuen Vorausberechnung zufolge weitestge- hend bestehen – geringfügige Korrektur gegenüber den Berechnungen von 2009 nach unten: Die relativen Anteile der Personengruppen 60+ bzw. 80+ weichen nicht maßgeblich von den im Jahre 2009 errechneten Zahlen ab: So beträgt der Anteil der Personengruppe 60+ den neuen Berechnungen zu- folge im Jahre 2025 33% (statt 33,3%, errechnet im Jahre 2009) bzw. für die Personengruppe 80+ ca. 7.2% (statt den 2009 errechneten 7.4%). Der relative Anteil dieser Bevölkerungsgruppen bleibt demnach auf einem nahezu identischen Niveau.99

• Der Altenquotient für den Kreis Kleve für das Jahr 2025 verringert sich den neuen Vorausberechnungen zufolge geringfügig gegenüber den Be- rechnungen aus dem Jahre 2009: Das Verhältnis von älteren zu erwerbstä- tigen Menschen wurde gegenüber 2009 durch IT.NRW ebenfalls etwas nach unten korrigiert. So beträgt der Altenquotient (60) den neuen Berechnungen nach (2015) im Jahre 2025 nun 66.1 statt 67.2 (2009), bzw. 41.6 statt 42.3 (2009). Beide Vorausberechnungen kommen also zu einem vergleichbaren Ergebnis bezüglich des Verhältnisses von Personen im Rentenalter und Per- sonen im erwerbsfähigen Alter.100

98 Vgl. Anhang, Tabelle 96, S. 299 99 Vgl. Anhang, Tabelle 96, S. 299 100 Vgl. Anhang, Tabelle 96, S. 299 83

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Demografische Prozesse entwickeln sich weder auf Landes- noch auf Kreisebene gleichförmig. Auch die kreisangehörigen Städte und Gemeinden im Kreis Kleve wei- sen sehr unterschiedliche demografische Entwicklungen auf.

Abbildung 45 (S. 84) zeigt die Differenzen der Modellrechnungen von 2009 und 2015 durch IT.NRW für die Bevölkerung im Kreis Kleve anhand der Bevölkerungsver- teilung auf die kreis angehörigen Kommunen.

Abbildung 45: Bevölkerungsvorausberechnung für das Jahr 2025

Quelle: IT.NRW 2009 und 2015. Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 96 , S. 299

• Die Mehrzahl der Kommunen im Kreis Kleve hat 2025 den neuen Voraus- berechnungen zufolge eine niedrigere Bevölkerungszahl als 2009 er- rechnet wurde: Auf Grundlage der neuen Modellrechnung (2015) wurde nicht nur die Gesamtbevölkerungszahl des Landes NRW und des Kreises Kleve für das Jahr 2025 nach unten korrigiert, sondern auch die Bevölkerungszahlen von 13 der 16 kreisangehörigen Kommunen fielen den neuen Berechnungen nach geringer aus als dies noch im Jahre 2009 errechnet wurde.101

• Den neuen Vorausberechnungen zufolge wurden nur für wenige Kom- munen für 2025 höhere Bevölkerungszahlen errechnet als in den Vo- rausberechnungen aus dem Jahre 2009: Lediglich drei der kreisangehöri-

101 Vgl. Anhang, Tabelle 96, S. 299 84

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gen Kommunen werden der neuen Berechnung (2015) nach im Jahre 2025 mehr Einwohner haben, als dies noch 2009 errechnet wurde. Insbesondere der Kreissitz Kleve wird den neuen Berechnungen zufolge im Jahr 2025 über mehr Einwohner verfügen - nämlich 50.790 statt nur 48.310 (2009). Neben Kleve wird auch für die Gemeinde Weeze aktuell eine höhere Bevölkerungs- zahl (13.529) angenommen, als noch 2009 (12.020) errechnet wurde. Auch für die Stadt Goch wird eine leicht höhere Einwohnerzahl prognostiziert als noch 2009 (34.931 statt 34.640).102

Prüft man die Trends bzgl. der Abweichungen der einzelnen kreisangehörigen Städte und Gemeinden, so lassen sich bei der aktuellen Berechnung (2015) für den 1. Ja- nuar 2025 gegenüber der vorherigen Modellrechnung (01.Januar 2009) folgende maßgebliche Unterschiede (Trends) subsummieren:

Abbildung 46 (S. 85) zeigt die Anteile der Bevölkerungsgruppen 60+ und 80+ im Jahre 2025 gemäß den Modellrechnungen des IT.NRW von 2009 und 2015.

Abbildung 46: Anteile Älterer an der Gesamtbevölkerung im Jahre 2025

Quelle: IT.NRW 2009 und 2015. Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 96, S. 299

• Der neuen Vorausberechnung zufolge ergibt sich für das Jahr 2025 für einige Kommunen ein höherer Anteil Älterer bei einer zugleich geringe- ren Gesamtbevölkerungszahl als 2009 berechnet: Bei sieben Kommunen (Bedburg-Hau, Kalkar, Kerken, Kranenburg, Rheurdt, Straelen und Wachten-

102 Vgl. Anhang, Tabelle 96, S. 299 85

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

donk) wurde gegenüber den Vorausberechnungen aus dem Jahre 2009 für das Jahr 2025 ein höherer relativer Anteil der Bevölkerungsgruppen 60+ (und für einzelne dieser Kommunen auch der Bevölkerungsgruppen 80+) errech- net. Für alle diese Kommunen wurde im Jahre 2015 auch eine geringere Ge- samtbevölkerungszahl für 2025 errechnet, als dies noch 2009 der Fall war.103

• Der neuen Vorausberechnung zufolge ergibt sich für das Jahr 2025 hin- gegen für andere Kommunen ein geringerer Anteil Älterer als 2009 be- rechnet: Bei insgesamt neun Kommunen (Kleve, Emmerich am Rhein, Gel- dern, Goch, Issum, Kevelaer, Rees, Uedem und Weeze) ist der relative Anteil der älteren Bevölkerung den neuen Berechnungen (2015) für das Jahr 2025 zufolge weniger hoch als noch in der Modellrechnung im Jahre 2009 prognos- tiziert. Bis auf Kleve, Goch und Weeze, wurde in der neuen Modellrechnung auch für diese Kommunen durch IT.NRW eine geringere Gesamtbevölke- rungszahl für 2025 errechnet als 2009.104

• Die neuen und alten Vorausberechnungen kommen in einzelnen Kom- munen zu unterschiedlichen Ergebnissen hinsichtlich der Berechnungen des Altenquotienten für das Jahr 2025: Deutliche Abweichungen bei einem Vergleich des Altenquotienten (60) der Modellrechnungen für 2009 und 2015 zeigten sich u.a. für Wachtendonk, Straelen und Weeze sowie Rheurdt. Au- genfällig ist hier besonders die Differenz der Modellrechnungen bzgl. des Verhältnisses von Menschen im erwerbsfähigen Alter und Menschen in der Nacherwerbsphase. Wurde 2009 noch ein Altenquotient (60) von 49.6 errech- net, so beträgt dieser nach der neuen Modellrechnung (2015) nur noch 39.6. Auch für die alternative Berechnungsvariante des Altenquotienten lässt sich eine Differenz in der Berechnung von insgesamt 6.4 Prozentpunkten festge- stellt. So betrug der Wert des errechneten Altenquotienten (65) im Jahre 2009 noch 31.4, während der neuen Modellrechnung (2015) zufolge lediglich 25 be- trägt. Eine dermaßen hohe Abweichung des Altenquotienten zeigte sich an- sonsten noch bei Wachtendonk, allerdings ausschließlich als Zunahme ge- genüber den Berechnungen von 2009. Demnach beträgt der neu errechnete Altenquotient (60) für Wachtendonk für das Jahr 2025 nicht mehr nur 69.1 (2009), sondern sogar 81.8 (Modellrechnung 2015). In der Variante 2 des Al- tenquotienten (65) ist die Abweichung gegenüber 2009 ebenfalls sehr hoch und beträgt in der neu errechneten Variante 54 (statt 43.5). Ähnlich hohe Ab-

103 Vgl. Anhang, Tabelle 96, S. 299 104 Vgl. Anhang, Tabelle 96, S. 299 86

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

weichungen lassen sich für Straelen sowie für die erste Variante des Alten- quotienten (60) für Rheurdt und (in geringerem Ausmaß) für Kerken subsum- mieren. Bei den restlichen Kommunen wurden ebenfalls Abweichungen be- rechnet, die jedoch geringer ausfielen.105

• Der Altenquotient in der Stadt Kleve fällt für das Jahr 2025 der neuen Vo- rausberechnung zufolge niedriger aus als 2009 berechnet: Für die Stadt Kleve wird sich, den aktuellen Berechnungen zufolge, für das Jahr 2025 ein etwas geringerer Anteil der Personengruppe 60+ (31.5%) prognostiziert als 2009 berechnet wurde (32.6%). Der Anteil der Hochaltrigen (80+) liegt hinge- gen den neuen Berechnungen zufolge leicht über dem errechneten Anteil von 2009, nämlich dann bei 6.8%. Die Abweichung gegenüber 2009 beträgt hier jedoch lediglich 0.3 Prozentpunkte. Auffällige Abweichungen gibt es hier bei Altenquotienten: So wird der Altenquotient Variante 1(60) gemäß den neuen Kalkulationen, um 4 Prozentpunkte niedriger (61.9 statt 65.9) liegen, als dies die Berechnungen von 2009 ergaben, währenddessen der Altenquotient Vari- ante 2 (65) um 2 Prozentpunkte niedriger (40.1 statt 42.1) liegt.106

105 Vgl. Anhang, Tabelle 96, S. 299 106 Vgl. Anhang, Tabelle 96, S. 299 87

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Teil II: LEBENS- UND BEDARFSLAGEN IM ALTER

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

6. BESCHREIBUNG DES WEITEREN VORGEHENS Voraussetzung für ein bedarfsgerechtes und zielorientiertes Handeln von Kreisen und Kommunen sind einerseits aussagekräftige Informationen zur Bevölkerungsent- wicklung und -struktur sowie andererseits fundierte Kenntnisse der technischen und sozialen Infrastruktur bzw. der örtlichen Angebotsstruktur. Um nicht über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg – und damit an den eigentlichen Bedarfen vorbei – zu planen, sind ergänzend zu dieser Bestandsanalyse auch entsprechende Be- darfsanalysen der Zielgruppe der gegenwärtig, aber zukünftig älteren Bevölkerung im Kreis Kleve notwendig. Im Sinne der handlungsleitenden Prinzipien der „Betroffenenorientierung“ (vgl. Nae- gele 1991) und der „Partizipation“ (vgl. Olbermann et al. 2014) als elementare Be- standteile eines bürgernahen Demokratieverständnisses, wird es über die rein quan- titative Erfassung von Bedarfen der Zielgruppe hinaus als nötig erachtet, Bedarfe auch qualitativ unmittelbar von und mit den Adressaten – der älteren Bevölkerung – zu ermitteln. Kommunen im demografischen Wandel, die ihren Auftrag zur kommunalen Daseins- vorsorge adäquat erfüllen wollen, tun gut daran, die lokalen Bedarfe und Besonder- heiten mit einzubeziehen: „Hierzu ist eine Stärkung kooperativer und partizipativer Politik- und Beteiligungsformen notwendig.“ (Naegele et al. 2015, 82) Qualitative partizipative Methoden der Sozialforschung können durch ihre hohe All- tagsnähe helfen, einen Zugang zum Sozialraum und zu den spezifischen Lebensla- gen der Zielpopulation zu gewinnen. Hierdurch können die eigentlichen Adressaten der kommunalen Planung aktiv in die Untersuchung mit einbezogen werden. Neuere Untersuchungen zeigen, dass eine hohe Nachfrage nach Bürgerbeteiligung in der Regel dann besteht, wenn die Bürgerinnen und Bürger auch unmittelbar von einem Thema betroffen sind. Dies ist bei der kommunalen Gestaltung des demografischen Wandels bspw. bei der Planung der kommunalen Infrastruktur sowie bei der Senio- renpolitik der Fall (vgl. z.B. Bertelsmann-Stiftung 2012). Um die gegenwärtig und zukünftig ältere Bürgerschaft bei der kommunalen Alten- und Demografieberichterstattung mit einzubeziehen, stehen unterschiedliche qualita- tive und partizipative Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Im Rahmen der hier vorliegenden Fortschreibung des Demografiekonzeptes von 2010 (vgl. Olbermann et al.) wurden im Wesentlichen zwei unterschiedliche dialogorientierte Befragungsme- thoden durchgeführt. Dies sind (a) eine Experten-Gruppendiskussion mit Interessen- vertretern älterer Bürgerinnen und Bürger im Kreis Kleve und (b) mehrere Bürgerfo- ren, die sich primär an die ältere Bevölkerung im Kreis Kleve richten.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

(a) Die Experten-Gruppendiskussion dient dazu, einen Dialog mit Experten und Interessenvertretern der Adressaten zu initiieren und aktuelle Bedarfe der Zielgruppe vor dem Hintergrund der gegenwärtigen und der zukünftigen Be- völkerungsentwicklungen zu diskutieren. Desweiteren bietet sich die Möglich- keit, Veränderungsprozesse der letzten Jahre gemeinsam zu reflektieren und noch nicht hinreichend adressierte bzw. sich abzeichnende neue Bedarfsla- gen zu thematisieren. (b) Bürgerforen sind ein zwar noch relativ neues, jedoch bereits in zahlreichen Planungsverfahren erprobtes Instrument zur Bürgerbeteiligung, welches sich – sofern „echte“ Partizipation intendiert wird – bereits vielfach in der Praxis be- währt hat. Obgleich eine hohe Teilnehmerzahl nicht zwangsläufig mit einer Annäherung an einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung gleichzu- setzen ist, ist eine hohe Teilnehmerzahl ein Erfolgsindikator für ein Bürgerfo- rum. Da jedoch ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung ohnehin in der Regel schwierig zu realisieren ist, kommt es neben dem Ziel der Gewin- nung einer möglichst hohen Anzahl von Teilnehmern insbesondere darauf an, unterschiedliche Bevölkerungsinteressen abzubilden und auch denjenigen Personen eine Stimme zugeben, die sich üblicherweise nicht artikulieren (können). Darüber hinaus wurde im Vorfeld dieser partizipativen Verfahren eine kreisweite schriftliche Befragung aller Kommunen durchgeführt, um die kommunalen Angebots- strukturen zu erfassen. Ziel war es neben einer umfassenden Bestandsaufnahme auch Veränderungen gegenüber der Erhebung aus dem Jahre 2010 festzustellen.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

7. RAHMENBEDINGUNGEN DES ALTER(N)S IM KREIS KLEVE Grundlage eines Demografiekonzeptes sind zunächst eine umfassende kleinräumige Erfassung der Bevölkerung sowie darauf basierende differenzierte Prognoseszena- rien. Um auf Grundlage der vorgenommenen Bevölkerungsanalyse passgenaue Handlungsempfehlungen generieren zu können, braucht es darüber hinaus detaillier- te Informationen über die Sozialstruktur, die Rahmenbedingungen des Alter(n)s und die Lebenslagen der älteren Bevölkerung vor Ort (vgl. Olbermann et al. 2014). Das Ziel der Analyse der Lebens- und Bedarfslagen ist es einerseits, sozialstrukturel- le Merkmale der kommunalen Bevölkerung zu analysieren und aufzubereiten sowie andererseits, die lokalen Angebotsstrukturen zur Lebensgestaltung mit Relevanz für die (ältere) Bürgerschaft darzustellen. Denn die nachberufliche Lebensphase kann mittlerweile mehrere Jahrzehnte umfassen und ist für gewöhnlich keineswegs nur eine kurze Phase, die allein von Krankheit und Hinfälligkeit beherrscht wird. Mit der Expansion der Lebensphase Alter bieten sich für ältere Menschen zahlreiche Gestal- tungsoptionen, deren Realisierung einerseits eng an die kommunalen Rahmenbe- dingungen geknüpft ist und die andererseits von den individuellen Ressourcen und Wünschen der älteren Bürgerinnen und Bürger abhängt. Informationen zur Sozial- struktur sollen dabei helfen, diese Gestaltungsoptionen und -potentiale sichtbar zu machen. Um detaillierte Informationen zu den Lebenslagen älterer Menschen zu gewinnen, wurde neben der Sozialstrukturanalyse bereits bei der ersten Berichtslegung eine entsprechende Datenabfrage der Kreisverwaltung Kleve und der kreisangehörigen Kommunen konzipiert (vgl. Olbermann et al. 2010). Diese Umfrage wurde, in modifi- zierter Form, bei der Fortschreibung des Demografieberichts wiederholt, um Verän- derungen im Sinne einer aktualisierten Bestandsaufnahme sichtbar zu machen. Die Datenabfrage der Kommunen wurde durch die Kreisverwaltung im August 2015 an- gekündigt, der Versand der Fragebögen erfolgte am 15.September 2015. U.a. auf- grund der Kommunalwahl im Herbst 2015 und damit einhergehend wechselnder Zu- ständigkeiten in den Kommunalverwaltungen sowie der verstärkten Arbeitsbelastung der Kommunen durch den aktuellen Flüchtlingszuzug, verzögerte sich die Bearbei- tung in einigen Kommunen, so dass ein vollständiger Rücklauf erst bis Dezember 2015 vorlag.

7.1 Lebenslagen, Sozialstruktur und soziale Ungleichheit „Altern“ in Deutschland ist heute gekennzeichnet durch eine große Vielfalt von regi- onal sehr unterschiedlichen Lebenslagen, wobei neben einer Zunahme von Res-

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve sourcen und Potenzialen auch „alte“ und „neue“ soziale Risiken und Probleme im Alter festzustellen sind. Lebenslagen bezeichnen dabei den „(Handlungs-)Spielraum (…), den ein Mensch hat, sich bei einem gegebenen Entwicklungsstand einer Gesellschaft zu entfalten und seine Interessen zu befriedigen“ (Bäcker et al. 2008, 45). Hierbei spielt die öko- nomische Komponente, d.h. der finanzielle Handlungsspielraum, eine zentrale Rolle. Zur Einschätzung von Lebenslagen, sind jedoch neben der ökonomischen Kompo- nente, weitere Dimensionen wichtig, die insbesondere für die kommunale Ebene, d.h. für das Leben „vor Ort“, von besonderer Relevanz sind. Dazu gehören u.a. (Bäcker et al. 2008)

• der Zugang und die Versorgung mit sozialkulturellen Gütern und Diensten, bspw. im Bereich des Wohnens, des Bildungs- und Gesundheitswesens sowie der sozial-pflegerischen Dienste; • der Bereich der persönlichen Kontakte und sozialen Aktivitäten; • der Lern- und Erfahrungsspielraum, d.h. „die Möglichkeiten der Entfaltung der Interessen“ (ebd., S. 46), die wiederum in einem hohen Maße abhängig sind von der Sozialisation, der Bildung, den Wohn- und Umweltbedingungen sowie dem Ausmaß von räumlicher und sozialer Mobilität; • der Dispositions- und Partizipationsspielraum, d.h. die Möglichkeit zur sozialen Teilnahme, Mitbestimmung und -gestaltung sowie • der Gesundheitszustand und damit eng zusammenhängend, die Muße- und Regenerationsmöglichkeiten. Was die Einschätzung des finanziellen Handlungsspielraums der älteren Generation in Deutschland angeht, so lässt sich einerseits feststellen, dass „die heutige Rent- nergeneration (…) überwiegend gut versorgt“ (BAS 2012, 8) ist. Andererseits mehren sich jedoch Stimmen, die darauf hinweisen, dass es aufgrund der sich verändernden Erwerbsbiografien und –bedingungen sowie der sukzessiven Absenkung des Leis- tungsniveaus der gesetzlichen Rentenversicherung in Folge „eines strukturellen Pa- radigmenwechsels in der Alterssicherungspolitik“ (Naegele et al. 2013, 447) für Teile der Bevölkerung in Deutschland in den kommenden Jahrzehnten zu einer erhöhten Relevanz des Themas Armut im Alter kommen wird (vgl. Bäcker 2015), sodass be- reits vor der „Rückkehr der Altersarmut“ (Vogel & Motel-Klingebiel 2013) gewarnt wird. Aus sozialwissenschaftlicher Perspektive gibt es unterschiedliche Wege, Armut im Alter zu definieren und Armutsrisiken zu messen. Als Maßstab zur Messung von Ein-

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve kommensarmut dient üblicherweise in Abgrenzung zur absoluten oder existentiellen Armut, das Konzept der relativen Armut. Absolute Armut in der Bundesrepublik Deutschland wird in der Regel erst dann rele- vant wird, wenn existenzsichernde Sozialleistungen nicht in Anspruch genommen werden (können). Zwar gibt es Hinweise auf eine hohe Dunkelziffer der Nichti- nanspruchnahme von Sozialleistungen durch ältere Menschen, z.B. im Bereich der Grundsicherung (Becker 2012), dennoch wird weitestgehend angenommen, dass existentielle Armut in Deutschland eher eine Randerscheinung darstellen dürfte. Nach dem Konzept der relativen Armut gilt hingegen als arm, wer weniger als 60% des Durchschnittseinkommens der Bevölkerung zur Verfügung hat und damit unter das „soziokulturelle Existenzminimum“ fällt. Einer aktuellen Studie zufolge (PWV 2015, 2) wurde diese relative Armutsschwelle im Jahr 2014 von 15,5% der Gesamt- bevölkerung und 14,3% der über 65-Jährigen unterschritten. Auch wenn das Konzept der relativen Betrachtung von Einkommensarmut unterschiedlich interpretiert und bewertet wird, gibt es zunehmend Hinweise dafür, dass das Risiko von Altersarmut in Deutschland steigt. Als ein Indikator kann u.a. die Entwicklung der Anzahl der Emp- fängerinnen und Empfänger von Grundsicherungsleistungen im Alter nach SGB XII betrachtet werden: „Die Zahl der Rentnerinnen und Rentner, die Grundsicherung im Alter nach SGB XII erhalten, ist in den letzten Jahren in Deutschland stark gestiegen. Seit dem Einfüh- rungsjahr 2003 bis zum Jahr 2013 hat sich die Zahl der Empfänger von Grundsiche- rung im Alter nahezu verdoppelt: von 257.734 auf 499.295. Die Leistungsempfänger- quote nach SGB XII stieg in dem Zeitraum von 1,7 auf 3,0 Prozent.“ (Schräpler et al. 2015, 12) Das Thema Armut im Alter ist insbesondere deswegen besonders relevant, weil Se- nioren bzw. Personen in der nachberuflichen Phase im Gegensatz zu anderen Be- völkerungsgruppen in der Regel keine bzw. nur geringe Chancen haben, die Ein- kommensseite aktiv zu gestalten, während sie andererseits durch einen oft schlech- ter werdenden Gesundheitszustand mit höheren Kosten für Dienstleistungen und Medikamente konfrontiert sind (Bäcker & Schmitz 2013, 29). Bei der Betroffenheit von Altersarmut zeigen sich einerseits erhebliche Unterschiede in der regionalen Verteilung sowie andererseits geschlechts- und altersspezifische Unterschiede. Bekannt ist aus dem Alterssicherungsbericht, dass die Bevölkerungs- gruppe der Frauen und der älteren Menschen überproportional über ein niedriges Haushaltseinkommen verfügen (BAS 2012, 128). So zeigt bspw. die Armutsrisiko- quote von älteren Menschen in NRW, dass besonders ältere Frauen von Armutsquo-

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve ten über 12% in allen Altersgruppen betroffen sind (MAIS 2012, 51). Insgesamt hat sich das Armutsrisiko im Alter gemessen an der Grundsicherungsquote auch in Nordrhein-Westfalen in den letzten Jahren erhöht. Lag die Grundsicherungsquote im Jahre 2006 noch bei 2,4, so betrug sie 2013 bereits 3,0 (Schräpler et al. 2015). Um die Ursachen des zunehmenden Armutsrisikos, d.h. die Einkommensseite positiv zu verändern, sind auf der Bundesebene entsprechende präventive Maßnahmen in der Beschäftigungspolitik sowie bei der Altersvorsorge erforderlich. Die Kreise und Kommunen haben zwar keinen unmittelbaren Einfluss auf die finanzi- elle Situation der Bürgerinnen und Bürger, jedoch haben sie mittel- oder unmittelbar Einflussmöglichkeiten auf andere Dimensionen der Lebenslage von (älteren) Men- schen. Neben dem Bund, sind es daher auch die Kreise und Kommunen, die im Rahmen ihres Verfassungsauftrages zur sozialen Daseinsvorsorge aufgefordert sind, kommu- nale Antworten auf von Armut geprägte Lebenslagen zu entwickeln und anzuwenden (vgl. hierzu auch Naegele 2015). Um Armut im Alter, aber auch die Lebensqualität auf der kommunalen Ebene adä- quat erfassen und gestaltend tätig werden zu können, ist für Kommunen neben der Transparenz über gegenwärtige und zukünftig zu erwartende Armutsentwicklungen, ein erweitertes und multidimensionales Verständnis von Armut als „Lebenslagen- Armut“ in Anlehnung an das oben skizzierte Konzept der Lebenslagen hilfreich. Das Konzept der Lebenslagen sowie das daran angelehnte Konzept der „Lebensla- gen-Armut“, gehen über die teils umstrittene Definition von absoluter und relativer Armut weit hinaus, indem sie auch immaterielle Dimensionen, wie bspw. „Soziale Integration“, „Gesundheit“ und „Wohnen“ betonen, die für die Einschätzung der Le- bensqualität der Bürgerinnen und Bürger insgesamt sowie für die Prävention und Kompensation von Armut – insbesondere auch auf kommunaler Ebene – von hoher Relevanz sind. Anknüpfungspunkte für Kreise und Kommunen gibt es insbesondere in zweierlei Hin- sicht: Einerseits können Kreise und Kommunen durch Wirtschaftsförderung, kommu- nale Beschäftigungspolitik und aktive Bekämpfung von Arbeitslosigkeit präventiv tätig werden, um dem Risiko von Altersarmut vorzubeugen. Andererseits können auf kommunaler Ebene ergänzend kompensatorische Maßnahmen angestoßen und rea- lisiert werden, indem bspw. durch entsprechende Informations- und Beratungsange- bote, aber auch soziale und kulturelle Angebote die Folgen und Ausprägungen von Armut gemildert werden.

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Das Thema Lebenslagen-Armut im Alter vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung hat für die Kreise und Kommunen auch deshalb eine besondere Rele- vanz, da die Folgen von Altersarmut insbesondere auf der kommunalen Ebene un- mittelbar spürbar sind. Im Folgenden werden daher unterschiedliche Dimensionen von Lebenslagen im Kreis Kleve betrachtet. Ursachen für Armut im Alter sind zumeist eine unterbrochene Erwerbsbiografie (Ar- beitslosigkeit) oder ein dauerhaft geringes Einkommen. Die Folge sind geringe Ein- zahlungsquoten in die Rentenversicherung und daraus resultierend geringere An- sprüche sowie eine meist mangelnde ergänzende private Vorsorge durch unzurei- chende Einkünfte. Insofern hat die Erfassung von Arbeitslosigkeit als sozialstrukturel- les Merkmal eine immense Bedeutung für die Einschätzung von (zukünftigen) Le- benslagen und Lebensqualität im Alter. Der Kreis Kleve ist als einer der in Nordrhein-Westfalen zugelassenen Träger gemäß § 6a SGB II für die Problematik der Langzeitarbeitslosigkeit besonders sensibel, denn hier liegt die Zuständigkeit für alle SGB II-Leistungen, die Langzeitarbeitslose beziehen, sowie für ihre (Wieder-) Vermittlung in Arbeit in kommunaler Hand. Im Rahmen der vorliegenden Berichterstattung wird zur Beschreibung der sozialen Lage im Kreis Kleve sowohl auf Daten der Kreisverwaltung als Optionskommune (Stand Dezember 2015) als auch auf Veröffentlichungen der Bundesagentur für Ar- beit (BA) (Stand Dezember 2015) Bezug genommen. Demnach gab es im Kreis Kleve zum Erfassungszeitpunkt (Stand Dezember 2015) insgesamt 10.145 Personen im erwerbsfähigen Alter ohne Arbeit.107 Dies entspricht einer Arbeitslosenquote (insgesamt) von 6,4%.108 Im Kreis Kleve lag die Arbeitslo- senquote damit 1,3 Prozentpunkte unterhalb des Landes NRW (7,7%).109 Differenziert nach Geschlecht, zeigt sich in absoluten Zahlen im Kreis Kleve ein ins- gesamt leicht höherer Anteil von arbeitslosen Männern. So waren zum Erfassungs- zeitraum insgesamt 5.263 Männer (51,9%) und 4.882 Frauen (48,1%) arbeitslos ge- meldet.110 Die nachfolgenden Abbildungen zeigen, wie sich die Gesamtzahl der ar- beitslosen Personen relativ (Abbildung 47, S. 96) sowie absolut und differenziert nach Geschlecht (Abbildung 48, S. 96) über die einzelnen Kommunen im Kreis Kle- ve verteilen.

107 Vgl. Anhang, Tabelle 102, S. 305 108 Vgl. Anhang, Tabelle 102, S. 305 109 Vgl. Anhang, Tabelle 103, S. 305 110 Vgl. Anhang, Tabelle 100, S. 303 sowie Tabelle 101, S. 304 95

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Abbildung 47: Verteilung der arbeitslosen Personen im Kreis Kleve in Prozent (Dezember 2015)

Quelle: BA 2016a; eigene Berechnungen, vgl. Anhang Tabelle 104, S. 306

Abbildung 48: Anzahl der arbeitslosen Personen im Kreis Kleve differenziert nach Kommunen und Geschlecht (Dezember 2015)

Quelle: BA 2016a; eigene Berechnungen vgl. Anhang Tabelle 100, S. 303

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Die Kreisstadt Kleve weist mit 2.351 arbeitslosen Personen im Vergleich zu den an- deren Kommunen die höchste Anzahl von Arbeitslosen im Kreis auf, dies entspricht einem Gesamtanteil von 23,17% aller Arbeitslosen im Kreis.111 Betrachtet man die Verteilung der Gesamtzahl der Arbeitslosen im Kreis Kleve, lassen sich Anteile über 10% darüber hinaus für Emmerich am Rhein (13,31%), Geldern (11,92%) und Goch (10,80%) feststellen.112 Ergänzt man Kevelaer (9,56%), so zeigt sich, dass auf diese fünf Städte fast 70% aller Arbeitslosen im Kreis Kleve entfallen.113 Die Anzahl der arbeitslosen Personen ist im Kreis Kleve über die kreisangehörigen Kommunen un- gleich verteilt und das Gros der Arbeitslosigkeit konzentriert sich auf ca. 57% der Be- völkerung im Kreis Kleve (vgl. Abbildung 3, S. 29). Differenziert nach Geschlecht zeigt sich, dass Männer häufiger arbeitslos sind als Frauen.114 Ausnahmen sind die Kommunen Emmerich am Rhein und Wachtendonk– dort ist die Anzahl der weibli- chen Arbeitslosen höher. 115 Eine nahezu identische Anzahl von männlichen und weiblichen Arbeitslosen zeigt sich in Kranenburg und Straelen. 116 Eine besondere Bedeutung bei der Sozialstrukturanalyse kommt der Gruppe der älte- ren Arbeitslosen zu, d.h. der Gruppe der 50 - 64-Jährigen. Diese Altersgruppe ist in besonderem Maße dem Risiko von Altersdiskriminierung in der Arbeitswelt ausge- setzt (vgl. z.B. Rothermund & Mayer 2009 sowie Rottleuthner & Mahlmann 2012). So zeigen Untersuchungen des Deutschen Alterssurveys (DEAS), dass mit zunehmen- dem Alter – wenn auch nicht in allen Lebensbereichen – eine Zunahme des Diskrimi- nierungsrisikos zu erwarten ist (vgl. Motel-Klingebiel et al. 2008, 237). Unabhängig von einer auch hier zu vermutenden Dunkelziffer sind es „rund 11% der 40- bis 85- Jährigen“ (ebd.), die im Rahmen des DEAS über Diskriminierungserfahrungen im Alter innerhalb der letzten 12 Monate berichteten (vgl. Abbildung 49, S. 98). Der DEAS zeigt weiterhin auf, dass Diskriminierungen aufgrund des Alters weit überwie- gend im Bereich der Arbeit und Arbeitssuche verortet sind (vgl. ebd. S. 239). Diese kurzen Ausführungen sollen andeuten, dass dem Thema Arbeitslosigkeit im Alter eine besondere Relevanz bei der kommunalen Gestaltung des demografischen Wandels zukommt.

111 Vgl. Anhang, Tabelle 100, S. 303 sowie Tabelle 104, S. 306 112 Vgl. Anhang, Tabelle 104, S. 306 113 Vgl. Anhang, Tabelle 104, S. 306 114 Vgl. Anhang, Tabelle 100, S. 303 115 Vgl. Anhang, Tabelle 100, S. 303 116 Vgl. Anhang, Tabelle 100, S. 303 97

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Abbildung 49: Anteil der Menschen, die von eigenen Erfahrungen der Altersdiskriminierung berichten, getrennt nach Lebensbereichen (in Prozent)

Quelle: DEAS 2008 (n = 4.345), gewichtet, gerundete Angaben. Prozentuierungsgrundlage sind alle Personen mit Diskriminierungserfahrungen. Da Mehrfachnennungen möglich waren addieren sich die Angaben auf über 100 Prozent. Eigene Darstellung.

In absoluten Zahlen wurden im Kreis Kleve im Dezember 2015 insgesamt 3.227 ar- beitslose Personen in der Altersgruppe der 50 Jahre und älter erfasst, das entspricht einem relativen prozentualen Anteil älterer Menschen an der Gesamtanzahl (10.145) der Arbeitslosen im Kreis Kleve von rund 31,8%.117 Die Gruppe der älteren Arbeitslosen in der Altersklasse 50 Jahre und älter macht bei beiden Geschlechtern etwa ein Drittel des Gesamtanteils aus.118 So betrug die abso- lute Anzahl von älteren Männern insgesamt 1.713 Personen, was einem relativen Anteil von 32,5% gemessen an der Gesamtzahl der männlichen älteren Arbeitslosen (5.263) entspricht. 119 Die absolute Zahl und der relative Anteil arbeitsloser älterer Frauen waren mit 1.514 bzw. rund 31% insgesamt etwas geringer.120 Die nachfolgende Abbildung 50 (S. 99) zeigt den Anteil der älteren Personen an den arbeitslosen Personen, differenziert nach den kreisangehörigen Kommunen des Kreises Kleve.121

117 Vgl. Anhang, Tabelle 100, S. 303 118 Vgl. Anhang, Tabelle 100, S. 303 119 Vgl. Anhang, Tabelle 100, S. 303 120 Vgl. Anhang, Tabelle 100, S. 303 121 Vgl. Anhang, Tabelle 105, S. 307 98

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Abbildung 50: Anteil älterer Arbeitsloser (50 Jahre und älter) an allen arbeitslosen Personen im Kreis Kleve differenziert nach Kommune und Geschlecht (Dezember 2015)

Quelle: BA 2016a; eigene Berechnungen vgl. Anhang Tabelle 105, S. 307

Hierbei wird ebenfalls deutlich, dass relativ betrachtet ein erhebliches Gefälle zwi- schen den kreisangehörigen Städten und Gemeinden besteht. Die jeweiligen Anteile älterer Arbeitsloser sind also in den kreisangehörigen Kommunen ungleich verteilt. Besonders hohe Anteile älterer arbeitsloser Personen weisen demnach die Städte Wachtendonk, Rheurdt und Issum auf. In diesen Kommunen liegt der Anteil der älte- ren Männer und Frauen (insgesamt) bei über 40%, bei Rheurdt erreicht dieser Wert sogar fast die 50%.122 Auch für Kerken, Kevelaer, Kalkar, Bedburg-Hau, Straelen und Kranenburg kann ein hoher Anteil älterer Arbeitsloser Männer und Frauen festge- stellt werden. Insgesamt zeigt sich bei einem Vergleich der Kommunen eine erhebliche Spannweite bei den männlichen resp. weiblichen Anteilen. So beträgt der, relativ betrachtet, nied- rigste Anteil (gemessen an der jeweiligen kommunalen Bevölkerung) älterer weibli- cher Arbeitsloser 23,6% (Kleve) und für ältere männliche Arbeitslose 28,1% (Kleve), während der Spitzenanteil der weiblichen älteren Arbeitslosen 52,6% (Rheurdt) bzw. für männliche ältere Arbeitslose 46,5% (Rheurdt) beträgt.123

122 Vgl. Anhang, Tabelle 105, S. 307 123 Vgl. Anhang, Tabelle 105, S. 307 99

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In insgesamt zehn der 16 kreisangehörigen Städte und Gemeinde, überwiegt der Anteil männlicher älterer Arbeitslosen. 124 Ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Männern und Frauen bei den Anteilen Älterer an den Arbeitslosen findet sich in der Stadt Goch.125 In den übrigen fünf Kommunen überwiegt der Anteil der älteren Frau- en bei der arbeitslosen Bevölkerung.126 Differenziert man die Gesamtzahl der als arbeitslos registrierten Personen im Kreis Kleve nach Rechtskreisen, d.h. nach SGB II bzw. SGB III Bezugsgruppen so entfal- len 6.764 Personen oder 66,7% auf den Rechtskreis SGB II (Grundsicherung für Ar- beitsuchende)127 und 3.381 Personen oder 33,3% auf den Rechtskreis SGB III (Ar- beitslosengeld).128 Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass 1.914 Personen, also fast 30% der SGB II- Bezieher, der Altersgruppe 50 Jahre und älter angehören. 129 Im Rechtskreis des SGB III sind 1.313 Personen, also fast 39% in dieser Altersgruppe vertreten.130 Betrachtet man die Arbeitslosenquote im differenziert nach SGB II und SGB III, zeigt sich, dass die Arbeitslosenquote für den SGB III-Bezug mit 2,1% um 0,2 Prozent- punkte oberhalb des Landes NRW (1,9%) liegt, während die Arbeitslosenquote im Kreis Kleve für den Bezug von SGB II (4,2%) im Land NRW um 1,6 Prozentpunkte höher liegt (5,8%).131

Die nächste Abbildung 51 (S. 101) gibt Aufschluss über den jeweiligen Anteil von Männern und Frauen im Rechtsbereich des SGB II und zeigt, dass die Anteile von arbeitslosen Frauen und Männern in den kreisangehörigen Kommunen erheblich va- riieren.132

124 Vgl. Anhang, Tabelle 105, S. 307 125 Vgl. Anhang, Tabelle 105, S. 307 126 Vgl. Anhang, Tabelle 105, S. 307 127 Vgl. Anhang, Tabelle 99, S. 302 sowie Anhang Tabelle 102, S. 305 128 Vgl. Anhang, Tabelle 98, S. 301 sowie Anhang Tabelle 102, S. 305 129 Vgl. Anhang, Tabelle 99, S. 302 130 Vgl. Anhang, Tabelle 98, S. 301 131 Vgl. Anhang, Tabelle 102, S. 305 und Tabelle 103, S. 305 132 Vgl. Anhang, Tabelle 112, S. 313 100

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Abbildung 51: Anteil der arbeitslosen Personen im Rechtsbereich SGB II differenziert nach Geschlecht und Kommunen (Dezember 2015)

Quelle: BA 2016a; eigene Berechnungen vgl. Anhang Tabelle 112, S. 313 Die nächste Abbildung 52 (S. 101) fokussiert den Anteil der Personen, die 50 Jahre und älter sind im SGB II-Bezug.133

Abbildung 52: Anteil der älteren Arbeitslosen (50 Jahre und älter) im Rechtsbereich SGB II (Dezember 2015)

Quelle: BA 2016a; eigene Berechnungen vgl. Anhang Tabelle 112, S. 313

133 Vgl. Anhang, Tabelle 112, S. 313 101

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In einer geschlechterdifferenzierenden Perspektive zeigt sich, dass es in zehn der sechzehn kreisangehörigen Kommunen einen höheren Anteil älterer Frauen an allen weiblichen Arbeitslosen im SGB II-Bezug gibt als dies bei den Männern der Fall ist.134 Den höchsten Anteil an männlichen älteren SGB II-Beziehern weist Bedburg- Hau (43,3%) auf.135 Auch Issum (41,3%), Kranenburg (40,6%), Rheurdt (40%) und Straelen (40%) haben Anteile älterer männlicher Arbeitsloser im Rechtskreis SGB II von 40% oder mehr zu verzeichnen. 136 Auf der anderen Seite haben Rheurdt (45,1%) und Wachtendonk (43,1%) nicht nur insgesamt die höchsten Anteile älterer Arbeitsloser, sondern auch die jeweiligen weiblichen Anteile sind mit 51,6% (Rheurdt) bzw. 54,1% (Wachtendonk) in dieser Kategorie auffallend hoch. 137 Ein insgesamt geringer Anteil von Menschen im SGB II-Bezug kann daher durchaus mit einem be- sonders hohen Anteil älterer Arbeitsloser einhergehen. Den geringsten Anteil männli- cher älterer Arbeitsloser im Rechtskreis SGB II haben die Kommunen Goch (23,3%), Geldern (26,2%), Uedem (27,1%) und Rees (27,3%).138 Ein ähnlich niedriger Anteil von älteren Frauen im Rechtskreis SGB II wurde für die Kreisstadt Kleve (22,2%) sowie für die Kommunen Straelen (23,4%), Goch (25,1%) und Weeze (26,6%) regis- triert.139 Die Zahlen deuten an, dass in einigen Kommunen im Kreis Kleve der Bevölkerung- santeil derjenigen älteren Personen zunimmt, die nur einen geringen ökonomischen Spielraum aufgrund von Arbeitslosigkeit haben. Hinzu kommt, dass ältere Arbeitslose häufig ein höheres Verbleiberisiko in Arbeitslosigkeit haben und dass – bei gesund- heitlichen Einbußen – neben den ökonomischen auch andere Dimensionen der Le- benslage negativ beeinflusst sein können. Aus kommunaler Sicht ist es von besonderer Relevanz, dass die Zahl der Arbeitslo- sen im Rechtskreis des SGB II jedoch nicht automatisch der Zahl der Empfängerin- nen und Empfänger von Sozialleistungen nach SGB II entspricht. Die vorliegenden Daten aus der Kreisverwaltung Kleve geben daher Aufschluss über die Gesamtzahl der anspruchsberechtigten Leistungsbezieher und beziehen neben arbeitslosen und erwerbsfähigen Personen auch andere anspruchsberechtigte Personengruppen im Rechtskreis des SGB II mit ein (vgl. hierzu auch BA 2015).

134 Vgl. Anhang, Tabelle 112, S. 313 135 Vgl. Anhang, Tabelle 112, S. 313 136 Vgl. Anhang, Tabelle 112, S. 313 137 Vgl. Anhang, Tabelle 112, S. 313 138 Vgl. Anhang, Tabelle 112, S. 313 139 Vgl. Anhang, Tabelle 112, S. 313 102

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Die nachfolgende Abbildung 53 (S. 103) stellt dementsprechend auf Grundlage der Zahlen der Kreisverwaltung Kleve die Gesamtzahl aller Empfängerinnen und Emp- fänger von Sozialleistungen nach SGB II zum Ende des Jahres 2015 dar. 140

Abbildung 53: Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach SGB II im Kreis Kleve differenziert nach Altersgruppen (Dezember 2015)

Quelle: Kreis Kleve 2016; eigene Berechnungen vgl. Anhang Tabelle 106, S. 308

Hier gehören Frauen zur Mehrzahl der Bezieher – allerdings nicht in allen Alters- gruppen.141 Während es bei den unter 18-Jährigen insgesamt mehr männliche SGB II Empfänger (2.634) als SGB II Empfängerinnen (2.448) gibt, überwiegt in der Al- tersgruppe der 18 bis 59-Jährigen die Zahl der Frauen im Bezug des SGB II (6.030) die der Männer im SGB II Bezug (5.054) deutlich (vgl. Abbildung 53, S. 103). In der Altersgruppe 60+ ist das Verhältnis von Männern (465) und Frauen (475) auf einem ähnlichen Niveau, wenn es auch einen leichten Überhang an weiblichen Fallzahlen gibt.142 Aus dem Kreis Kleve liegen weitere alters- und geschlechtsspezifische Fallzahlen aus unterschiedlichen Versorgungsbereichen vor, nämlich

• Hilfe zur Pflege (innerhalb und außerhalb von Einrichtungen), • Pflegewohngeld und • Grundsicherung gemäß SGB XII, Kapitel 4.

140 Vgl. Anhang, Tabelle 106, S. 308 141 Vgl. Anhang, Tabelle 106, S. 308 142 Vgl. Anhang, Tabelle 106, S. 308 103

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Einen Anspruch auf die Sozialleistung „Hilfe zur Pflege“ nach § 61 SGB XII haben grundsätzlich Personen, „die wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung für die gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens auf Dauer, voraussichtlich für mindes- tens sechs Monate, in erheblichem oder höherem Maße der Hilfe bedürfen“ (ebd.). Es handelt sich dementsprechend um eine Unterstützungsleistung für pflegebedürfti- ge, kranke oder behinderte Personen, die in Leistungen für Personen innerhalb von Einrichtungen (ivE) und Personen außerhalb von Einrichtungen (avE) differenziert wird, wobei der weit überwiegende Teil dieser Leistungen auf Personen ivE entfällt (vgl. hierzu auch Teil III, ab S. 165). Die nachfolgende Abbildung 54 (S. 104) zeigt die Gesamtzahl (113) und die Verteilung der Empfängerinnen (62) und Empfänger (51) von Hilfe zur Pflege (avE) im Kreis Kleve bzw. den kreisangehörigen Kommunen in absoluten Zahlen.143 Dabei lagen für diese Personengruppe keine Differenzierun- gen nach Altersgruppenvor.

Abbildung 54: Empfängerinnen und Empfänger von Hilfe zur Pflege (avE) im Kreis Kleve (Dezember 2015)

Quelle: Kreis Kleve 2016; eigene Berechnungen vgl. Anhang Tabelle 107, S. 309

143 Vgl. Anhang, Tabelle 107, S. 309 104

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Zu den Personen, die Hilfe zur Pflege (ivE), Grundsicherung oder Pflegewohngeld beziehen, liegen hingegen Daten differenziert sowohl nach Geschlecht sowie z.T. auch nach Altersstruktur vor.144

Abbildung 55 (S. 105) zeigt die absoluten Zahlen der Personengruppe Hilfe zur Pflege innerhalb von Einrichtungen (ivE) für den Kreis Kleve differenziert nach Al- tersgruppen und Geschlecht.145

Abbildung 55: Empfängerinnen und Empfänger von Hilfe zur Pflege (ivE) im Kreis Kleve (Dezember 2015)

Quelle: Kreis Kleve 2015; eigene Berechnungen vgl. Anhang Tabelle 111, S. 312

Der weit überwiegende Teil der insgesamt 991 Empfängerinnen und Empfänger ent- fällt dabei auf die Altersgruppe 60+ (921).146 Die Personengruppe bis 59 Jahre um- fasste insgesamt 70 Nennungen, das entspricht einem Anteil von rund 7%.147 In der Altersgruppe 18 bis 59 Jahre gibt es mit 48 Empfängern im Vergleich zu den 22 Empfängerinnen mehr als doppelt so viele männliche Leistungsbezieher (68,5%). Der weibliche Anteil in der Altersgruppe 60plus beträgt allerdings fast 75%.148 Frau-

144 Vgl. Anhang, Tabelle 111, S. 312, Tabelle 109, S. 311 und Tabelle 110, S. 311 145 Vgl. Anhang, Tabelle 111, S. 312 146 Vgl. Anhang, Tabelle 111, S. 312 147 Vgl. Anhang, Tabelle 111, S. 312 148 Vgl. Anhang, Tabelle 111, S. 312 105

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve en sind ausgehend von den Gesamtzahlen demnach im Alter 60plus deutlich stärker auf diese Versorgungsform angewiesen als dies bei Männern der Fall ist. Eine ähnliche Ausgangslage ergibt sich beim Bezug der Sozialleistung „Pflegewohn- geld“. Pflegewohngeld nach § 14 (APG) wird gezahlt, wenn Personen „gemäß § 14 des Elften Buches Sozialgesetzbuch pflegebedürftig und nach § 43 des Elften Bu- ches Sozialgesetzbuch oder im Rahmen einer privaten Pflegeversicherung an- spruchsberechtigt sind und deren Einkommen und Vermögen unter Berücksichtigung des Einkommens und Vermögens ihrer nicht getrennt lebenden Ehegattinnen, Ehe- gatten, eingetragenen Lebenspartnerinnen oder Lebenspartnern oder der mit ihnen in eheähnlicher oder lebenspartnerschaftsähnlicher Gemeinschaft lebenden Perso- nen zur Finanzierung der von ihnen ansonsten zu tragenden förderungsfähigen Auf- wendungen im Sinne des § 10 Absatz 1 ganz oder teilweise nicht ausreicht“ (ebd.). Dies ist i.d.R. bei Empfängerinnen und Empfängern von Sozialhilfe gegeben.

Abbildung 56 (S. 106) zeigt, dass es sich bei den EmpfängerInnen dieser Sozialleis- tung zu fast 74% (771) um Frauen handelt, während nur ca. 26% (275) der Männer unter den 1.046 erfassten Personen sind.149

Abbildung 56: Empfängerinnen und Empfänger von Pflegewohngeld (ivE) im Kreis Kleve (Dezember 2015)

Quelle: Kreis Kleve 2016; eigene Berechnungen vgl. Anhang Tabelle 110, S. 311

149 Vgl. Anhang, Tabelle 110, S. 277 106

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Die Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung werden in der Abbildung 57 (S. 107) veranschaulicht. Abbildung 57: Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung nach SGB XII (Dezember 2015)

Quelle: Kreis Kleve 2016. Vgl. Anhang Tabelle 109, 311

Demnach beziehen insgesamt 3.311 Personen Grundsicherung nach SGB XII, Kapi- tel 4. Während auf die Altersgruppe 18 – 64 Jahre insgesamt 1.581 bzw. ca. 47,8% LeistungsbezieherInnen entfallen, sind es in der Altersgruppe ab 65 Jahren 1.730 Personen bzw. etwa 52,2%. Differenziert nach Geschlecht zeigt sich, dass es insge- samt mehr weibliche Leistungsbezieherinnen gibt. Von den insgesamt 3.311 Perso- nen sind mit 1.735 Personen etwas über 52% weiblich. Während Männer in der Al- tersgruppe 18 – 64 Jahre häufiger vertreten sind, sind es in der Personengruppe ab 65 Jahre mehr weibliche Personen, die Grundsicherung beziehen.

Die nachfolgende Abbildung 58 (S. 108) stellt die unterschiedlichen Sozialleistungen auf Grundlage der Zahlen der Kreisverwaltung Kleve noch einmal nebeneinander dar.150 Das Schaubild verdeutlicht, dass unter den Bezieherinnen und Beziehern der Sozialleistungen Hilfe zur Pflege, Grundsicherung und Pflegewohngeld der weit überwiegende Teil weiblich ist.151

150 Vgl. Anhang, Tabelle 109, S. 311, Tabelle 110, S. 311 und Tabelle 111, S. 312 151 Vgl. Anhang, Tabelle 109, S. 311, Tabelle 110, S. 311 und Tabelle 111, S. 312 107

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 58: Empfängerinnen und Empfänger von Sozialleistungen im Kreis Kleve (Dezember 2015)

Quelle: Kreis Kleve 2015; eigene Berechnungen vgl. Anhang Tabelle 109, S. 311, Tabelle 110, S. 311 und Tabelle 111, S. 312

Abbildung 59 (S. 108) zeigt, wie sich die Empfänger von Sozialhilfe (SGB XII) auf die sechzehn kreisangehörigen Kommunen verteilen.

Abbildung 59: Quote der Sozialleistung (Empfänger je 1.000 Einwohner) Sozialhilfe (SGB XII) im Kreis Kleve (Dezember 2015)

Quelle: Kreis Kleve 2016; eigene Berechnungen Vgl. Anhang Tabelle 114, S. 315

108

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Augenfällig sind hier zum einen die erheblichen Unterschiede bei der Verteilung der Versorgungsquoten. Die individuelle Sozialleistungsquote variiert zwischen 90,6% (Bedburg-Hau, Kranenburg und Rheurdt) und 27,1% (Kleve) bei den Männern sowie zwischen 0,0% (Bedburg-Hau und Kranenburg) und 25,2% (Kleve) bei den Frauen. Zum Zweiten zeigt sich, dass die Quote der Sozialleistungen in acht Kommunen (Emmerich am Rhein, Geldern, Goch, Kalkar, Kerken, Rees, Rheurdt und Straelen)) bei Frauen sowie in weiteren sieben Kommunen (Bedburg-Hau, Issum, Kleve, Kra- nenburg, Uedem, Wachtendonk und Weeze) Männern höher ist. Lediglich zeigt dies- bezüglich ein ausgeglichenes Verhältnis.152

Abbildung 60 (S. 109) veranschaulicht die Quote der Sozialleistungen von Empfän- gerinnen und Empfängern von Hilfe zur Pflege (avE) und Grundsicherung im Kreis Kleve.

Abbildung 60: Quote der Sozialleistungen (Empfänger je 1.000 Einwohner) Hilfe zur Pflege (avE) und Grundsicherung im Kreis Kleve (Dezember 2015)

Quelle: Kreis Kleve 2016

152 Vgl. Anhang, Tabelle 114, S. 315 109

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 61: Quote der Sozialleistungen (Empfänger je 1.000 Einwohner) SGB II differenziert nach Kommunen und Altersklassen (Dezember 2015)

Quelle: Kreis Kleve 2016. Vgl. Anhang Tabelle 115, S. 316

Abbildung 61 (S. 110) zeigt die Anzahl der Einwohner im Kreis Kleve, die SGB II Leistungen beziehen pro 1.000 Einwohner im Dezember 2015. Während in Kleve etwas mehr als 84 Personen pro 1.000 Einwohner Sozialleistungen nach SGB II er- halten, sind es in Kranenburg nicht mal 16 Personen pro 1.000 Einwohner, die SGB II Leistungen beziehen.153 Hohe Quoten von über 50 Personen pro 1.000 Einwohner lassen sich neben Kleve für Emmerich am Rhein (70,55), Geldern (67,64), Rees (56,04), Goch (53,73) und Kevelaer (52,71) feststellen.154 Niedrige Quote weisen neben Kranenburg vor allem Rheurdt (20,91) und Wachtendonk (20,80) sowie der Kreis Kleve (5,36) insgesamt auf.155 Grundsätzlich lässt sich – wie aktuelle Daten des Jobcenters im Kreis Kleve nahele- gen – trotz ungünstiger Ausgangsbedingungen im Kreis Kleve, ein positiver Trend im Vergleich zur Nordrhein-Westfalen beobachten: Obgleich sich im Kreis Kleve gegenüber dem Land NRW überdurchschnittlich viele Bezieher im SGB III Bezug befinden, weist der Kreis Kleve gegenüber dem Land zu- gleich unterdurchschnittliche Anteile im SGB II – Bezug auf.

153 Vgl. Anhang, Tabelle 115, S. 316 154 Vgl. Anhang, Tabelle 115, S. 316 155 Vgl. Anhang, Tabelle 115, S. 316 110

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 62: Quote der Sozialleistungen SGB II und SGB III in Nordrhein- Westfalen und im Kreis Kleve (Dezember 2015)

Quelle: Kreis Kleve 2016. Vgl. auch Anhang Tabelle 102, S. 305 sowie Tabelle 103, S. 305

Abbildung 63: Anteil der arbeitslosen Personen in SGB III und SGB II in Nordrhein-Westfalen und im Kreis Kleve (Dezember 2015)

Quelle: Kreis Kleve 2016. Vgl. auch Anhang Tabelle 102, S. 305 sowie Tabelle 103, S. 305 Dies kann als ein Hinweis darauf gedeutet werden, dass das Jobcenter im Kreis Kle- ve im Bereich der Jobvermittlung eine überdurchschnittliche Vermittlungsquote reali- siert hat, womit Langzeitarbeitslosigkeit und der daraus resultierenden Altersarmut präventiv begegnet werden kann. Auf einen positiven Beschäftigungstrend weist auch die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Kreis Kleve hin. So zeigen die Daten des Arbeits- und Ausbildungsmarktes im Kreis Kleve 111

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

(2016), dass der Bestand an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in den letz- ten fünf Jahren kontinuierlich zugenommen hat. Dieser Anstieg betrug 2015 gegen- über dem Vorjahr 5,9% (vgl. BA 2016c, 12).

7.2 Partizipation und bürgerschaftliches Engagement Im Sinne eines modernen Demokratieverständnisses sind Bürgerinnen und Bürger als aktive Mitgestalter zu betrachten. Dies gilt insbesondere auch für eine Demogra- fie- und Seniorenpolitik, in der die ältere Bevölkerung nicht länger primär unter den Gesichtspunkten von Hilfe- und Pflegebedürftigkeit betrachtet wird. Ein differenzier- tes kommunales Alter(n)sbild als Grundlage erfolgreicher Demografie-Gestaltung beinhaltet daher auch den Anspruch, Mitwirkung zu ermöglichen. Dies geschieht ei- nerseits durch Mitwirkung in politischen Parteien und kommunalen Gremien sowie andererseits durch verschiedene Zugangsformen und Ermöglichungsstrukturen für bürgerschaftliches und zivilgesellschaftliches Engagement in Vereinen, Projekten und Initiativen. Hierzu soll nachfolgend dargestellt werden, welche Beteiligungsmög- lichkeiten sich für die (älteren) Bürgerinnen und Bürger im Kreis Kleve und den kreis- angehörigen Kommunen bieten.

7.2.1 Politische Mitwirkung Bereits im Jahre 2010 wurde festgestellt, dass die Seniorenvereinigungen der beiden großen Volksparteien, Union und SPD, in den meisten kreisangehörigen Kommunen des Kreises Kleve aktiv sind (vgl. Olbermann et al. 2010, 70 f.). Zum damaligen Zeit- punkt war die Seniorenunion (CDU) in insgesamt elf Städten und die Arbeitsgemein- schaft 60+ (SPD) in fünf bzw. sechs Kommunen tätig, wobei es unklar war, ob die Kommune Weeze lediglich über einen diesbezüglichen Standort der Arbeiterwohl- fahrt (AWO) oder über eine offizielle Arbeitsgemeinschaft 60+ verfügte. Gegenüber der letzten Befragung im Jahre 2010 konnte die Seniorenunion der CDU ihre Prä- senz im Kreis Kleve ausbauen, sodass es gegenwärtig in 13 Kommunen Ableger der Seniorenunion gibt. Lediglich an den Standorten Issum, Rheurdt und Wachtendonk befinden sich der Befragung zufolge derzeit keine kommunalen Vertreter der Senio- renunion, wobei für Issum auf der Internetpräsenz der Seniorenunion eine Person angegeben ist – allerdings ohne Kontaktdaten. Inwieweit diese Gebiete von anderen Kommunalverbänden mitberücksichtigt werden, kann aufgrund der Datenlage nur gemutmaßt werden. Die Arbeitsgemeinschaft 60+ der SPD konnte ebenfalls Standor- te hinzugewinnen. So gibt es nun in Weeze eine Vertretung der Arbeitsgemeinschaft 60+ sowie in Emmerich am Rhein und Straelen. Keine Seniorenvertretungen der SPD finden sich derzeit an den folgenden Standorten: Bedburg-Hau, Issum, Kalkar,

112

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Kevelaer, Kranenburg, Rheurdt, Uedem und Wachtendonk. In der Befragung der Kommunen gab die Kommune Rheurdt an, dass sich ein Unterausschuss des Sozi- alausschusses den Problemen älterer und behinderter Mitbürgerinnen und Mitbürger widmet und hierzu regelmäßig Handlungsempfehlungen an den Sozialausschuss gibt. Seniorenvertretungen anderer politischer Parteien, z.B. die „Bundesvereinigung Liberaler Senioren e.V.“ (FDP) oder die „Grünen Alten“ (Die Grünen) konnte in keiner der kreisangehörigen Kommunen nachgewiesen werden. Einen Seniorenbeirat gab es den Erhebungen Im Rahmen des ersten Demografie- konzeptes im Jahre 2010 zufolge in insgesamt acht Kommunen, ein neunter war da- mals noch in Planung. Gegenwärtig hat sich die Zahl der Seniorenbeiräte bzw. - vertretungen auf neun erhöht, da der damals geplante Seniorenbeirat in Bedburg- Hau 2012 entsprechend realisiert wurde. Zusätzlich wurde in der Kreisstadt Kleve ein Generationenbeirat gegründet, sodass mittlerweile schon zehn Kommunen über ent- sprechende Beiräte verfügen. Der damals noch vorhandene Seniorenbeauftragte der Stadt Straelen wurde gegenwärtig von den Kommunen in der Befragung nicht mehr genannt und der damalige Beirat für Senioren wurde um das Themenfeld Men- schen mit Behinderung erweitert, sodass es sich jetzt um einen Beirat für Senioren und Menschen mit Behinderung handelt. In der Kommune Rheurdt existiert weiterhin der „Arbeitskreis Senioren“, über dessen Arbeit jedoch keine näheren Informationen vorliegen. In Goch kümmert sich – wie bereits 2010 angegeben – der Seniorenaus- schuss um die Belange der Seniorinnen und Senioren. Zugleich gibt es in Wachten- donk einen neuen Verein „Wir! 50plus“, der sich für die Interessen älterer Bürgerin- nen und Bürger einsetzt. Keine Angaben zur politischen Partizipation älterer Men- schen machten die Kommunen Kerken und Kranenburg, hier scheint keine entspre- chende Institution vorhanden oder geplant zu sein, wobei es in Kerken allerdings Standorte der politischen Seniorenvertretungen gibt, was in Kranenburg nur in Teilen der Fall ist. Das Forum für Seniorinnen und Senioren des Kreises Kleve agiert grund- sätzlich als beratender Unterausschuss des Ausschusses für Gesundheit und Sozia- les des Kreises Kleve, sodass hier über alle Kommunen hinweg eine Interessenver- tretung erfolgt.

113

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 64: Politische Partizipation im Kreis Kleve

- CDU-Seniorenunion - SPD-AG 60+ - Seniorenvertretung

- CDU-Seniorenunion - SPD-AG 60+ - Generationenbeirat - CDU-Seniorenunion - (CDU-Seniorenunion) - SPD-AG 60+

- Seniorenbeirat

- (CDU-Seniorenunion) - Seniorenbeirat

- CDU-Seniorenunion - Vertreter für das Forum für Seniorinnen und Senioren des Kreises Kleve

- CDU-Seniorenunion - SPD-AG 60+

- CDU-Seniorenunion - Seniorenbeirat

- CDU-Seniorenunion - SPD-AG 60+ - Seniorenbeirat

- CDU-Seniorenunion - Seniorenbeirat

- CDU-Seniorenunion - SPD-AG 60+ - Seniorenbeirat - Seniorenbeirat

- Arbeitskreis Senioren

- CDU-Seniorenunion - CDU-Seniorenunion - SPD-AG 60+ - SPD-AG 60+ - Beirat für Senioren und Menschen mit Behinderungen - Vertreter für das Forum für Seniorinnen und Senioren des Kreises Kleve - Verein „Wir! 50plus“

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage eigene Befragung 114

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Abbildung 65: Sportvereine im Kreis Kleve

Sportvereine: 33

Sportvereine: 56 Sportvereine: 14 Sportvereine: 38

Sportvereine: 15

Sportvereine: 19

Sportvereine: 41 Sportvereine: 17

Sportvereine: 11

Sportvereine: 33

Sportvereine: 46 Sportvereine: 20

Sportvereine: 15 Sportvereine: 11

Sportvereine: 15

Sportvereine: 7

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang, Tabelle 121, S. 322

115

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

7.2.2 Vereine Die Betrachtung der Sport-Vereinslandschaft im Kreis Kleve zeigt, dass es eine Viel- zahl von Vereinen gibt, in denen die Möglichkeit besteht sich ehrenamtlich zu enga- gieren. Die Abbildung 65 (S. 115) zeigt die Gesamtzahl und die Verteilung aller Sportvereine im Kreis Kleve.156 Insgesamt gibt es 391 Sportvereine.157 Sportvereine sind in der Regel allen Personenkreisen zugänglich und bieten häufig auch Kurse für unterschiedliche Adressaten an. Sie erfüllen damit auch einen wichtigen Auftrag zur Gesundheitsprävention. Vereinsangebote, die sich ausschließlich auf die Zielgruppe der älteren Bürgerinnen und Bürger konzentrieren konnten bei dieser Untersuchung nicht identifiziert werden, jedoch sind diese auch nicht zwingend erforderlich, sofern die ansässigen Vereine für unterschiedliche Altersgruppen entsprechende Angebote vorhalten. Inwieweit dies konkret der Fall ist konnte im Rahmen dieser Untersuchung nicht gesondert erhoben werden. Eine zukünftige schriftliche Befragung hierzu, könn- te die Vielfalt des Angebots aufzeigen.

7.2.3 Beratung und Information Im Kreis Kleve und den kreisangehörigen Städten und Gemeinden gibt es eine Viel- zahl an unterschiedlichen Informations- und Beratungsangeboten für ältere Bürgerin- nen und Bürger, die von unterschiedlichen Akteuren bzw. Akteursgruppen angeboten werden. Informationen und Beratung rund um das Älterwerden im Kreis Kleve wer- den dabei sowohl vom Kreis, als auch von den kreisangehörigen Kommunen sowie von den Seniorenbeiräten angeboten. Ergänzend und unterstützend hierzu werden auch Beratungsleistungen durch die Deutsche Rentenversicherung (DRV), die Pfle- gekassen, die Wohlfahrts- und Sozialverbände sowie von gewerblichen Akteuren angeboten. Für alle Fragen rund um die Themen Altern, Pflege und Gesundheit steht kreisweit das Seniorentelefon zur Verfügung. Hierbei handelt es sich nicht nur um ein telefoni- sches Beratungsangebot; die speziell geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfüllen vielmehr eine Schnittstellenfunktion, bei der es über die Weitergabe von In- formationen hinaus auch darum geht, ältere Menschen umfassend zu beraten und situationsangemessen konkrete Hilfeleistungen zu vermitteln, d.h. dann ggf. auch über das Beratungsgespräch hinaus koordinierend tätig zu sein. Dementsprechend kann ein erstes Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Seniorente- lefons Auftakt zur Initiierung persönlicher bzw. aufsuchender Beratung sein. Dies wird durch die Kooperation mit den kreisweit agierenden Akteuren, d.h. Trägern, Ein-

156 Vgl. Anhang, Tabelle 121, S. 322 157 Vgl. ebd. 116

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve richtungen und Diensten der pflegerischen, vorpflegerischen und pflegergänzenden Versorgung gewährleistet. Ergänzend hierzu wird im regelmäßigen Turnus eine umfassende Bürgerinformati- onsbroschüre durch den Kreis herausgegeben, die sämtliche alter(n)sspezifische Angebote umfasst, bspw. die Themenfelder häusliche Pflege, stationäre Angebote, Demenzberatung, usw. Hierbei findet eine Zusammenarbeit mit den Kranken- und Pflegekassen statt. Außerdem bieten die örtlichen Kranken- und Pflegekassen, ebenso wie die DRV auch unmittelbar Beratungen an. Seit 2009 gibt es einen virtuel- len Pflegestützpunkt im Kreis Kleve. Das Beratungsangebot wird bisher nur gering frequentiert. Es ist jedoch begrüßenswert, dass Konsens darüber besteht, das Ange- bot weiterhin aufrecht zu erhalten, da zukünftig von einem steigenden Beratungsbe- darf auszugehen ist. Um Informationen zu den bereits vorhandenen Angeboten zusammen zu tragen und leichter zugänglich zu machen, gibt es nicht nur für den Kreis, sondern auch in ein- zelnen Kommunen Seniorenwegweiser.

7.2.4 Projekte und Angebote Im Hinblick auf weitere relevante kommunale und/oder interkommunale Projekte konnten bei der ersten Bestandsaufnahme im Jahre 2010 unterschiedliche Projekte in sechs Kommunen bzw. kommunenübergreifend identifiziert werden. Nicht alle die- ser Projekte werden gegenwärtig noch durchgeführt, so findet z.B. in Emmerich am Rhein keine explizite Zusammenarbeit mehr mit dem niederländischen Beratungs- zentrum der Gemeinde Zevenaar statt. Ebenfalls ausgelaufen sind zwei Projekte, die sich mit dem Themenfeld der Wohnberatung sowie mit der Wiedereingliederung älte- rer Arbeitsuchender in den Arbeitsmarkt. Kreisweit sind jedoch auch verschiedene Projekte und Angebote mit einem Bezug zum Altern hinzugekommen. Insgesamt machten elf von sechzehn Kommunen hierzu Angaben; über entsprechende Projekte in Bedburg-Hau, Goch, Kalkar, Kranenburg und Rees liegen hingegen keine Informa- tionen vor. Insgesamt ist zu beobachten, dass Alterung nicht mehr ausschließlich unter Ge- sichtspunkten der Hilfestellungen betrachtet wird. So sind bspw. einige Angebote gegenüber 2010 hinzugekommen, die auf die Handlungsfelder Zivilgesellschaft und Kultur abzielen. In Geldern haben sich aus Bürgerinitiativen Vereine für Gemeinwe- senorientierte Seniorenarbeit gebildet, die kommunal ko-finanziert werden. In Em- merich organisiert die AWO einen „Seniorenkarneval“ und in Weeze findet 1x im Mo- nat eine „Aktion-Kultur“ für ältere Bürgerinnen und Bürger statt.

117

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Kommune Projekte bzw. Angebote

Emmerich am • Lokales Bündnis für Familien (Trägerschaft: Haus der Familie Emmerich, Rhein katholisches Bildungsforum) • Rat und Tat für Senioren (Angebot der Seniorenvertretung Emmerich am Rhein) • Gemeinsam am Tisch (Angebot der katholischen Kirchengemeinde) • Seniorenkarneval (Angebot der Arbeiterwohlfahrt)

Geldern • Runder Tisch Demenz (unter Federführung des Seniorenbeirates) • Bürgerinitiative Gemeinwesenorientierte Seniorenarbeit (zwei Vereine mit kommunaler Co-Finanzierung) • Haus- und Gartenservice (Angebot der Caritas Geldern-Kevelaer e.V.) • Pflegeüberleitung (Angebot der Caritas Geldern-Kevelaer e.V.) • Hausnotruf (Angebot der Caritas Geldern-Kevelaer e.V.) • Urlaub ohne Koffer (Angebot der Caritas Geldern-Kevelaer e.V.) • Pflegeüberleitung (Angebot der Caritas Geldern-Kevelaer e.V.)

Issum • Senioreneinrichtung und altengerechte Wohnbebauung in Zentrumsnähe sowie politische Beratung

Kerken • Quartiersmanagement Aldekerk-Süd (Angebot der Caritas Geldern-Kevelaer e.V.)

Kevelaer • Demenzberatung (Angebot des DCV und der Lebenshilfe) • „Knacker trifft Schnösel - Was Alt und Jung noch lernen können“, Austausch von Gedanken und Ideen (jährlich einmal, in Verantwortung des städtischen Seniorenbeirats und der Schulen der Sekundarstufe I) • Mehrgenerationenhaus (Angebot der Caritas Geldern-Kevelaer e.V.) • Urlaub ohne Koffer (Angebot der Caritas Geldern-Kevelaer e.V.) • Hospizdienst (Angebot der Caritas Geldern-Kevelaer e.V.) • Demenzcafé (Angebot der Caritas Geldern-Kevelaer e.V.) • Wohngemeinschaft für Demenzkranke (Angebot der Caritas Geldern- Kevelaer e.V.) • Freiwilligenzentrum (Angebot der Caritas Geldern-Kevelaer e.V.)

Kleve • Altentagesstätten (Angebote von Wohlfahrtsverbänden und Vereinen) • Seniorenkreis Kleve e.V. (privat-gewerbliches Angebot) • Ehrenamtliche Hausbetreuer zur Entlastung pflegender Angehöriger (Diako- nisches Werk) • Erwachsenenbildung und Altenerholung (Wohlfahrtsverbände) • Mobiler Sozialer Dienst (Diakonisches Werk) • Alzheimer Café (Diakonisches Werk) • Pflegeüberleitung (Caritas) • Hausnotruf (Caritas, DRK)

118

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Kommune Projekte bzw. Angebote

Rheurdt • Arbeitskreis Senioren (kommunales Angebot) • Diverse Angebote der AWO und des DRK

Straelen • Seniorenplan der Stadt Straelen

Uedem • auf Rädern • Altersbegleitende Hilfen

Wachtendonk • Verein „Wir!50plus“ (Seniorenarbeit in frei-gemeinnütziger Trägerschaft)

Weeze • 1x im Monat AWO Frühstück im Bürgertreff • Unregelmäßige Angebote des Seniorenbeirats

Überörtliche • Pilotprojekt des Kreises Kleve: „Kostenfreie Wohnberatung vor Ort“ (befristet Angebote bis zum 31.12.2015) • "50-fit der Arbeitspakt für Silberfüchse"; Beschäftigungspakt für Ältere / Ver- mittlung älterer Arbeitsloser in den 1. AM (befristet bis zum 31.12.2015) • Seniorenveranstaltungen Info und Geselligkeit für Menschen ab 65 Jahre • Begegnungsstätten und Betreuung in Arbeitskreisen (DRK)

Quelle: FfG 2015. Eigene Erhebung.

7.3 Wohnen und Lebensführung Der Lebensbereich des Wohnens „bezeichnet den lebenslangen Austauschprozess zwischen Menschen und ihrer Umwelt auf physischer, psychischer und sozialer Ebe- ne“ (Claßen et al. 2014, 29). Im Zuge der demografischen Entwicklung erhöhen sich sukzessive die Anteile älterer und hochalter Menschen an der Wohnbevölkerung und damit auch der Anteil von Personen mit potentiellem Unterstützungs- und ggf. sogar Pflegebedarf. Wohnbedarfe verändern sich im Zuge der Alterung der Gesellschaft dementsprechend in einem doppelten Sinne: Einerseits gilt es für die Kommunen alter(n)sgerechten und barrierefreien Wohnraum zu schaffen, um die Häuslichkeit – auch bei (Mobilitäts-)Einschränkungen und Pfle- gebedarf – gemäß dem Grundsatz „ambulant vor stationär“, längst möglich zu ge- währleisten. Hierzu sind nicht selten baulich-technische Veränderungen von Nöten, insbesondere in Mietwohnungen. Damit einher geht die Bereitschaft zur Kooperation von Seiten der Vermieter und Wohnungsunternehmen als Eigentümer, diesen Wohn- raum im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu befördern.158

158 Im Zuge des gegenwärtigen Zuzugs von Flüchtlingen kommt dem eine zusätzlich besondere Be- deutung zu, denn während lange Zeit demografisch ein potentielles Risiko des Leerstandes von Woh- nungen bestand, wird gegenwärtig Wohnraum – auch im Raum Kleve – für die Unterbringung von Flüchtlingen gesucht. Dies sollte im Resultat nicht dazu führen, dass aufgrund der nun geringeren 119

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Andererseits steigt auch aus der Perspektive der älter werdenden Menschen die Be- deutung des Wohnens und der Wohnumwelt: Da sich mit zunehmendem Alter die Aufenthaltsdauer in der Wohnung, im Haus oder Garten (Voges & Zinke 2010, 301) erhöht, wird das Wohnen zunehmend zum Lebensmittelpunkt. Untersuchungen zei- gen dabei, dass sich mehr als die Hälfte der älteren Menschen „nur noch höchstens vier Stunden pro Tag außerhalb der Wohnung“ (BMVBS 2011, 31) aufhält. Dabei besteht bei älteren Menschen überwiegend – und zwar auch bei Einschrän- kungen – der Wunsch, nach einer möglichst selbstständigen Lebensführung sowie der Möglichkeit in der eigenen Häuslichkeit zu verbleiben. Maßgeblich hierfür ist eine vielfach eine über die Jahre gewachsene Bindung an den Wohnort und die eigene Häuslichkeit, sodass die Bereitschaft zum Umzug häufig gering ist und konkreter Gründe bedarf. In einer bundesweiten Befragung von 500 Mietern und 600 Wohnungs- bzw. Hausei- gentümern ab 50 Jahre entfiel bei der Frage „Wie möchten Sie im Alter von 70 Jah- ren wohnen?“ der weit überwiegende Anteil der Antworten (67%) auf den ausdrückli- chen Wunsch, im Alter selbstbestimmt, d.h. ohne Hilfe, in der eigenen Wohnung bzw. dem eigenen Haus leben zu wollen (vgl. Abbildung 66, S. 121).

Erwartungen eines möglichen Leerstandes, die Zielgruppe älterer Menschen als Adressaten auf dem Wohnungsmarkt überdeckt wird. Unabhängig von den derzeitigen demografischen Trends zur Migrati- on bleibt das Thema altersgerechtes Wohnen sowohl gegenwärtig als auch zukünftig aktuell und sollte daher gemäß den Ansprüchen einer nachhaltigen Entwicklung nicht in den Hintergrund gedrängt wer- den. 120

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 66: Generation 50plus – Wohnwünsche im Alter

Quelle: TNS Emnid © Statista 2016, Weitere Informationen zur Studie: Deutschland; TNS Emnid; 08.12.2010 bis 03.01.2011; 1.100 Befragte; ab 50 Jahre; 500 Mieter, 600 Wohnungs-/Hauseigentümer

Mehr als die Hälfte der Befragten (57%) äußerten zudem den Wunsch – bei zu er- wartenden Einschränkungen in der Lebensführung – in der eigenen Häuslichkeit mit der Möglichkeit von Hilfen zur Lebensgestaltung zu verbleiben. Das Wohnumfeld und ein die eigene Häuslichkeit unterstützendes Dienstleistungs- angebot gewinnen also mit steigendem Alter an Bedeutung. Denn treten erst einmal Mobilitätseinschränkungen auf, ist die selbstständige Lebensführung zunehmend an unterstützende Rahmenbedingungen gekoppelt. Häufig geht mit dem Wohnort auch eine besondere persönliche Verbundenheit ein- her. Die Bereitschaft älterer Menschen den Wohnort zu wechseln, ist daher in der Regel geringer als bei jüngeren Menschen. Hiervon zeugt auch die zumeist lange Aufenthaltsdauer von älteren Menschen am jeweils gegenwärtigen Wohnort.

121

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

In einer 2010 bzw. 2011 von TNS Emnid durchgeführten Befragung wurde u.a. erho- ben, wie lange die Teilnehmenden bereits in ihrem derzeitigen Wohnort in der jetzi- gen Wohnung bzw. dem eigenen Haus leben (vgl. Abbildung 67, S. 122). Hieraus wird ersichtlich, dass der weit überwiegende Teil (78%) der Befragten bereits 10 Jah- re oder länger in ihrer derzeitigen Wohnung bzw. Haus leben.

Abbildung 67: Generation 50plus – Aufenthaltsdauer in derzeitigen Wohnung bzw. Haus

Quelle: TNS Emnid © Statista 2016, Weitere Informationen zur Studie: Deutschland; TNS Emnid; 08.12.2010 bis 03.01.2011; 1.100 Befragte; ab 50 Jahre; 500 Mieter, 600 Wohnungs-/Hauseigentümer

Die Bereitschaft oder Motivation, im Alter nochmal umzuziehen, ist eng mit dem Ein- tritt von Hilfs- und/oder Pflegebedürftigkeit gekoppelt. So bezogen sich bspw. 82% der Antworten auf die Frage nach Gründen im Alter nochmal umzuziehen auf den Eintritt von Hilfsbedürftigkeit (vgl. Abbildung 68, S. 123).

122

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 68: Generation 50plus – Gründe für einen Umzug im Alter

Quelle: TNS Emnid © Statista 2016; Weitere Informationen zur Studie: Deutschland; TNS Emnid; 08.12.2010 bis 03.01.2011; 1.100 Befragte; ab 50 Jahre; 500 Mieter, 600 Wohnungs-/Hauseigentümer Es handelt sich dementsprechend bei dem Thema alternsgerechte Wohnumwelten nicht nur um einen entscheidenden Aspekt zur Beurteilung von Lebenslagen, der in einem engen Wechselverhältnis zur Gesundheit und Lebenszufriedenheit von älteren Menschen steht (vgl. Spangenberg et al. 2013, 251). Kreise und Kommunen sind vor dem Hintergrund des demografischen Wandels vor die besondere Aufgabe und die Herausforderung gestellt, das Handlungsfeld Wohnen und Alter(n) bei der kommuna- len Planung entsprechend zu berücksichtigen, denn nur wenn das Wohnen und das Wohnumfeld langfristig alter(n)sfreundlich gestaltet sind, ist eine selbstständige Le- bensführung bis ins hohe Alter möglich. Um die Wohnbedingungen und die Umwelten des Alter(n)s im Kreis Kleve darzustel- len, werden nachfolgend zentrale Informationen zum Wohnen im Kreis Kleve vorge- stellt. Hierbei werden die Gebäude- und Haushaltsstrukturen (7.3.1) im Kreis ebenso dargestellt, wie die soziale Wohnraumversorgung (7.3.2) und vorhandene Wohnein- richtungen für Seniorinnen und Senioren (7.3.3). Neben Informationen zur Wohn- raumversorgung wird auch eine Übersicht des vorhandenen Dienstleistungsangebots zur Förderung der selbstständigen Lebensführung gegeben (7.3.4), denn um die Le- bensführung auch bei abnehmenden Ressourcen weiter aufrecht erhalten zu kön- nen, braucht es vor allem geeignete Unterstützungsangebote.

123

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

7.3.1 Gebäude- und Haushaltsstruktur Der folgende Abschnitt behandelt zunächst grundlegende Informationen zu den Ge- bäuden und der Haushaltsstruktur im Kreis Kleve und den kreisangehörigen Kom- munen.

Abbildung 69: Gebäude mit Wohnraum nach Baujahr

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 116, S. 317

Obige Abbildung 69 (S. 124) zeigt die Anteile der Gebäude mit Wohnraum nach Baujahr.159 Verglichen werden hier Deutschland, Nordrhein-Westfalen, der Kreis Kle- ve und die kreisangehörigen Kommunen. Hierbei wird deutlich, dass es, bezogen auf den Kreis, einen insgesamt geringeren Anteil von Gebäuden, die vor 1950 erbaut wurden gibt, als im landes- und bundesweiten Vergleich.160 Zugleich hat der Kreis einen höheren Anteil von modernen Gebäuden, die erst nach dem Jahr 2000 erbaut wurden. Vergleicht man die kreisangehörigen Kommunen untereinander, so ergibt sich kein einheitliches Bild. Jedoch sind die Anteile von Gebäuden, die nach 2000 erbaut wurden – bis auf zwei Ausnahmen (Issum und Straelen) – grundsätzlich hö- her, als im Landes- bzw. Bundesschnitt. Den höchsten Anteil an neuen Gebäuden weisen die Kommunen Kranenburg (20,4%) und Bedburg-Hau auf (18,4%). Hier ist der Anteil neuer Gebäude nahezu doppelt so hoch wie in Land (9,9%) oder Bund (10,3%).161

159 Vgl. Anhang, Tabelle 116, S. 317 160 Vgl. Anhang, Tabelle 116, S. 317 161 Vgl. Anhang, Tabelle 116, S. 317 124

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 70: Gebäude mit Wohnraum nach Zahl der Räume

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 117, S. 318

Die nächste Abbildung 70 (S. 125) zeigt die Verteilung von Wohnraum nach Anzahl der Räume.162 Demnach verfügt der Kreis Kleve mit lediglich 0,8% über einen weit- aus geringeren Anteil von Ein-Zimmer-Wohnungen im Vergleich zum Durchschnitt von Land (3,0%) und Bund (3,2%).163 Auch die Anteile der Wohnungstypen 2-Raum (5,5%) und 3-Raum (15,7%) sind jeweils geringer als dies auf Landes- und Bundes- ebene der Fall ist.164 Auffallend ist demgegenüber der sehr hohe Anteil an Wohnun- gen mit 4 oder mehr Räumen. Während dieser Anteil im Bund 65,6% und im Land 63,3% beträgt, entfallen im Kreis Kleve immerhin 78,0% auf diesen Wohnungstyp.165 Im kommunalen Vergleich lässt sich ein besonders hoher Anteil insbesondere in Bedburg-Hau (85,2%), Weeze (85,2%), Uedem (85,2%) und Kranenburg (85,0%) feststellen.166 In Summe verfügen alle Kommunen über einen weitaus höheren Anteil dieses Wohnungstyps als dies in Land und Bund der Fall ist. Dies ist für die Lebens- führung im Alter von besonderer Relevanz, da aufgrund der zunehmenden „Singula- risierung“ insbesondere im Alter – nicht zuletzt auch aus monetären Gründen – die Nachfrage nach geringeren Wohngrößen womöglich steigen wird.

162 Vgl. Anhang, Tabelle 117, S. 318 163 Vgl. Anhang, Tabelle 117, S. 318 164 Vgl. Anhang, Tabelle 117, S. 318 165 Vgl. Anhang, Tabelle 117, S. 318 166 Vgl. Anhang, Tabelle 117, S. 318 125

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Abbildung 71: Gebäudetyp

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 118, S. 319

Auch hinsichtlich der Verteilung von Gebäudetypen weist der Kreis Kleve Unter- schiede zu Land und Bund auf, wie Abbildung 71 (S. 126) zeigt. Der Anteil freiste- hender Häuser (48,9%) ist im Kreis Kleve höher als im Land NRW (40,5%) und nur geringfügig kleiner als im Bund (50,1%).167 Demgegenüber steht ein höherer Anteil an Doppelhaushälften (21,2%) als dies in NRW (16,1%) oder im Bund (12,0%) der Fall ist.168 Auch hier ergibt sich im kommunalen Vergleich kein gleichförmiges Bild. Besonders hohe Anteile an freistehenden Häusern finden sich insbesondere in Kra- nenburg (70,2%), Rheurdt (67,7%) und Bedburg-Hau (66,8%).169

167 Vgl. Anhang, Tabelle 118, S. 319 168 Vgl. Anhang, Tabelle 118, S. 319 169 Vgl. Anhang, Tabelle 118, S. 319 126

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Abbildung 72: Anteile privater Haushalte nach Größe des privaten Haushalts

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 119 , S. 320

In Abbildung 72 (S. 127) wird die Verteilung unterschiedlicher Haushaltsgrößen der kreisangehörigen Kommunen mit den Bundes- und Landeszahlen verglichen. 170 Demnach gibt es weitaus weniger Ein-Personen-Haushalte im Kreis Kleve (30,7%) als in Nordrhein-Westfalen insgesamt (37,8%) und auch als im Bundesdurchschnitt (37,2%).171 Bis auf die Kategorie Ein-Personen-Haushalte lassen sich in allen ande- ren Haushaltsgrößen höhere Prozentzahlen als in Land oder Bund subsummieren, so dass der Kreis Kleve sich in dieser Hinsicht gegenwärtig gegen den allgemeinen Trend entwickelt. In einigen Kommunen, wie z.B. Rheurdt (23,7%), Uedem (25,1%) und Bedburg-Hau (25,0%) liegen diese Zahlen sogar bis zu annähernd 13 Prozent- punkte unter dem Bundesschnitt.172 Dies gilt für nahezu alle Kommunen des Kreises, mit wenigen Ausnahmen. Gemäß dem bundesweiten Trend entwickeln sich jedoch die größeren Städte Emmerich am Rhein (35,1%) sowie die Kreisstadt Kleve (37,3%).173

170 Vgl. Anhang, Tabelle 119, S. 320 171 Vgl. Anhang, Tabelle 119, S. 320 172 Vgl. Anhang, Tabelle 119, S. 320 173 Vgl. Anhang, Tabelle 119, S. 320 127

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 73: Anteile privater Haushalte nach Seniorenstatus eines Haushalts

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage vgl. Anhang Tabelle 120, S 321

Wo Menschen unterschiedlicher Generationen zusammenleben, ist von einer höhe- ren Wahrscheinlichkeit wechselseitiger Unterstützungsleistungen im Sinne eines fa- miliären Unterstützungsnetzwerkes auszugehen. Abbildung 73 (S. 128) gibt Aus- kunft darüber, in wie vielen Haushalten Senioren alleine oder mit jüngeren zusam- menleben, bzw. inwieweit überhaupt Senioren in Haushalten leben.174 Der Anteil von Haushalten ohne Senioren liegt im Kreis Kleve (69,5%) geringfügig über dem Durch- schnitt in NRW (69,4%) und in Gesamtdeutschland (69,1%).175 Andersrum hat der Kreis Kleve jedoch eine geringere Zahl von Senioren, die alleine leben (21,4%), ver- gleicht man die Zahlen mit Land (22,4%) und Bund (22,0%).176 Senioren und jüngere Menschen leben in 9,1% der Haushalte im Kreis Kleve zusammen.177 Dies sind 0,2 Prozentpunkte höher als im Bundesdurchschnitt und 0,9 Prozentpunkte höher als in NRW.

7.3.2 Soziale Wohnraumversorgung Obgleich demografische Modellrechnungen langfristig von einem Bevölkerungsrück- gang in der Bundesrepublik Deutschland ausgehen, gilt dieser Rückgang nicht für die Gesamtzahl der Haushalte in Deutschland, die konträr zur Bevölkerungsentwicklung langfristig zunehmen wird (BBSR 2015). Dabei zeigen sich gemäß der Ungleichzei-

174 Vgl. Anhang, Tabelle 120, S. 321 175 Vgl. Anhang, Tabelle 120, S. 321 176 Vgl. Anhang, Tabelle 120, S. 321 177 Vgl. Anhang, Tabelle 120, S. 321 128

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve tigkeit der demografischen Entwicklungen regional und lokal erhebliche Unterschiede bei der Nachfrage von Wohnraum. Während es in Ballungsgebieten nicht selten zu einer erheblichen Verknappung des Wohnangebotes und infolgedessen zu Mietstei- gerungen, Gentrifizierungs- und Segregationsprozessen kommt, weisen von Abwan- derung betroffene Kommunen zum Teil erhebliche Leerstände auf (Difu 2011). Die zunehmende Polarisierung auf dem Wohnungsmarkt wird gegenwärtig durch zwei zusätzliche Faktoren maßgeblich beeinflusst: Zum einen führt das langfristig niedrige Zinsniveau zu einer steigenden Nachfrage nach Eigentümerhaushalten, d.h. Immobilien zur Eigennutzung oder als Kapitalanlage. Zum anderen kann sich durch die gestiegene Zuwanderung regional und lokal ein zusätzlich erhöhter Bedarf an Wohnraum ergeben. Die Rückkehr der Wohnungsfrage als soziale Frage steht dementsprechend in der gesamten Bundesrepublik Deutschland seit einiger Zeit wieder konkret auf der politi- schen Agenda. Dabei hat der Bund seine grundsätzliche Zuständigkeit zur sozialen Wohnraumversorgung bereits anerkannt. Um der Relevanz der gegenwärtigen Entwicklungen Rechnungen zu tragen, wurde auf Beschluss des Bundeskabinetts im Jahre 2014 durch die Ministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum gegründet. Im Rahmen dieses Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum arbeiten insgesamt zwanzig Partner – unterstützt von Expertinnen und Experten der Fachressorts weite- rer Ministerinen sowie weiteren gesellschaftlichen Akteuren – an dem Ziel „die Vo- raussetzungen für den Bau und die Modernisierung von Wohnraum in guter Qualität, vorzugsweise im bezahlbaren Mietsegment, zu verbessern und wirkungsvoll zu ei- nem besseren Angebot in den Gebieten mit Wohnraummangel beizutragen“ (BUNBR 2016, 7). Neben den Handlungsfeldern „Stärkung der Investitionen in den Wohnungsbau“, „Baukostensenkungskommission“ und „Soziales und klimafreundliches Wohnen und Bauen“ wurde in diesem Zusammenhang auch der „Altersgerechte Umbau im Quar- tier“ als konkretes Handlungsfeld benannt. Die Aktivitäten des Bundes zeigen an, dass eine grundlegende Stärkung der Investi- tionstätigkeit, eine Wiederbelebung des sozialen Wohnungsbaus und eine ausgewo- gene mietrechtliche und sozialpolitische Flankierung erforderlich sind. Mit Hilfe der Baukostensenkungskommission sollen in diesem Zusammenhang bspw. gegenwärtige Standards sowie Material- und Verfahrenskosten geprüft werden. Der

129

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Bund erkennt zudem an, dass „höhere Kompensationsmittel für den sozialen Woh- nungsbau“ notwendig sind. Die vorangegangenen Ausführungen zeigen, dass das Thema Wohnraumknappheit sowie das Altern im Quartier bundesweit als besondere Herausforderung erkannt wurden. Um diesen Herausforderungen adäquat zu begegnen, wurde auf Grundlage zentraler Empfehlungen des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum ein 10-Punkte- Programm verabschiedet, das auch die Zuständigkeiten zur Bewältigung dieser Auf- gabe definiert. Demnach können die Kommunen Bund und Länder hauptsächlich im Bereich des Bauplanungsrechts bei der Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten sowie durch eine installierte Wohnberatung unterstützen. Das bedeutet, Kreise und Kommunen kön- nen die Wohnungsfrage auf kommunaler Ebene nicht lösen, sondern lediglich mithel- fen, günstige Rahmenbedingungen für einen altengerechten Umbau von Quartieren zu schaffen. Die gegenwärtige Situation der sozialen Wohnraumversorgung im Kreis Kleve wurde durch eine Befragung der kreisangehörigen Kommunen und des Kreises vorgenom- men. Daten zum sozialen Wohnungsbau liegen für fünf kreisangehörige Kommunen und den Kreis Kleve selbst vor (vgl. Tabelle 3, S. 131). Demnach sind derzeit keiner- lei geförderte Wohnungen in kommunaler Trägerschaft zu identifizieren. Die Anzahl der geförderten Wohnungen in frei-gemeinnütziger Trägerschaft beträgt insgesamt 1.367. Mehr als die Hälfte dieser Wohnungen entfällt auf Emmerich am Rhein. Die übrigen geförderten Wohnungen in frei-gemeinnütziger Trägerschaft verteilen sich auf Geldern (254) und Kevelaer (323) sowie auf den Kreis Kleve (77). Ausgehend von der Gesamtzahl des geförderten Wohnraums (7.517) entfallen über 80% auf ge- förderte Wohnungen in privat-gewerblicher Trägerschaft.

130

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 3: Soziale Wohnraumversorgung im Kreis Kleve

Kommune Anzahl der geförderten Anzahl der geförderten Anzahl der geförderten Wohnungen in kommu- Wohnungen in frei- Wohnungen in privat- naler Trägerschaft gemeinnütziger Träger- gewerblicher Träger- schaft schaft

Emmerich am Rhein 0 713 0

Geldern 0 254 720

Goch 0 0 983

Kevelaer 0 323 485

Kleve 0 0 1.985

Kreis Kleve 0 77 1.977

Gesamt 0 1.367 6.150

Quelle: FfG eigene Befragung. Kreis Kleve 2015.

7.3.3 Wohneinrichtungen für Senioren und alternative Wohnkonzepte Gegenüber der letzten Bestandsaufnahme im Jahre 2010 hat sich das Angebot von Wohneinrichtungen für ältere Menschen verbessert. Insgesamt gaben in der aktuel- len Befragung elf Kommunen an, spezielle Wohneinrichtungen für ältere Menschen zu haben, das sind immerhin drei Kommunen mehr, als dies bei der letzten Befra- gung der Fall war (vgl. Olbermann et al. 2010). Die entsprechenden Kommunen bie- ten – nicht alle überall – barrierefreie bzw. -arme Wohnungen, spezielle Altenwoh- nungen sowie betreutes Wohnen an. Angebote des betreuten Wohnens sind zum Teil auch in Seniorenheimen integriert, sodass bei Bedarf auch ein Übergang vom betreuten Wohnen in ein Pflegeheim möglich ist. Bei der letzten Bestandsaufnahme im Jahre 2010 konnten in insgesamt vier Kommu- nen alternative Wohnangebote für ältere Menschen identifiziert werden. Bei der neu- erlichen Prüfung im Rahmen der Fortschreibung konnten Angebote in einer weiteren Kommune identifiziert werden, sodass es nun bereits in fünf Kommunen konkrete alternative Wohnangebote gibt. Hierbei handelt es sich jeweils um Haus- oder Wohngemeinschaften für ältere, pflegebedürftige oder demente Personen, dabei richtet sich eines der Angebote exklusiv an Menschen mit dementiellen Erkrankun- gen. In einer weiteren Kommune sind darüber hinaus Angebote geplant, ein positiver Vorbescheid zum Umbau entsprechender Wohnungen liegt bereits vor. Eine Über- sicht der Wohneinrichtungen für ältere Menschen sowie alternativen Wohnformen zeigt die folgende Übersichtskarte (Abbildung 74, S. 132).

131

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 74: Wohneinrichtungen für ältere Personen und alternative Wohnformen

• Seniorengerechter Wohnraum steht zur Verfügung und wird gegenwärtig neu gebaut

• 19 Gruppenwohnungen für • Betreutes Wohnen: 11 Menschen mit Demenz Wohnungen • Altenwohnungen • Altenwohnungen: 8 • Betreutes Wohnen: 89 Plätze Wohnungen

• Betreutes Wohnen: 40 Wohnungen

• Seniorengerechte Wohnungen: 80 • Zwei Wohngemeinschaften a 10 Personen: 20 • Betreutes Wohnen: 44

• Seniorenzentrum mit Altenwohnungen: 42 Wohnungen • Altenwohnungen: 17

• Wohngemeinschaft für Men- schen mit Demenz • Mehrgenerationenhaus

• Altengerechte Wohnungen: 21 • Betreutes Wohnen: 6

• Barrierefreies/- • vier ambulante Haus- armes Wohnen: gemeinschaften a 40 Wohnungen acht Personen: 32 • Altenwohnungen und betreutes Wohnen: 27

• Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz: 10 Plätze

Quelle: Eigene Darstellung. Datengrundlage eigene Befragung 132

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

7.3.4 Dienstleistungsangebot zur selbstständigen Lebensführung Um ein Leben in der eigenen Häuslichkeit gemäß dem Grundsatz „ambulant vor sta- tionär“ längst möglich zu erhalten, sind bei Einschränkungen in der Lebensführung alltagsbezogene und pflegeergänzende Dienstleistungen ein zentraler Baustein. Das Gros der Anbieter solcher alltagsbezogenen Dienstleistungen ist weit überwiegend frei-gemeinnützig, tätig, d.h. es handelt sich um Vertreter der Freien Wohlfahrtspflege sowie um ehrenamtlich erbrachte Leistungen ergänzt um gewerbliche Anbieter. Welche alltagsbezogenen Angebote gibt es in den kreisangehörigen Kommunen? Ein Großteil der genannten Angebote bezieht sich auf Dienstleistungen zur Lieferung von Mahlzeiten bzw. Angebote zum Mittagstisch. In nahezu allen Kommunen gibt es demnach mindestens einen Anbieter, der Mahlzeiten liefert.178 Dies ist eine Verbes- serung gegenüber 2010, wo dies noch nicht der Fall war. So gab es bspw. in Goch im Jahre 2010 noch keinen Anbieter, wohingegen es mittlerweile einen gewerblichen und einen frei-gemeinnützigen Anbieter gibt. Auch in Kevelaer, Rees und Weeze wurde mit der Etablierung von Mahlzeitenbringdiensten und/oder offenen Mittagsti- schen eine wichtige Lücke alltagsbezogener Dienstleistungen geschlossen. Neben dem wichtigen Angebot nahrungsmittelbezogener Dienstleistungen gibt es im Kreis Kleve und den kreisangehörigen Kommunen eine Vielzahl weiterer alltagsbe- zogener Dienstleistungen. Hierzu gehören Angebote der Alltagsbewältigung, wie z.B. Fahrdienste, Unterstützung bei Behördengängen, hauswirtschaftliche Tätigkeiten und Hilfen im Garten, aber auch Besuchsdienste für mobilitätseingeschränkte Personen sowie Trauerbegleitung und Freizeitgestaltung. Insgesamt hat die Anzahl von all- tagsbezogenen Dienstleistungen für ältere Menschen im Kreis Kleve deutlich zuge- nommen. In der Hälfte der kreisangehörigen Städte und Gemeinden sind zwischen ein und fünf Angebote gegenüber 2010 hinzugekommen. Bei der Bestandsaufnahme im Jahre 2010 wurden in den Kommunen Goch, Kevelaer, Rees und Weeze eine oder keine Angabe gemacht. Gegenwärtig konnten insbesondere Goch, Kevelaer und Weeze ihr Angebot diesbezüglich deutlich ausbauen.

178 Eine Ausnahme bildet die Kommune Kranenburg, hier wurden keine Angaben gemacht. 133

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

7.4 Bildung und Kultur Es besteht in der Wissenschaft (vgl. z.B. Schönherr & Tiberius 2014) wie auch in der Politik (vgl. z.B. Demografiestrategie der Bundesregierung) Einigkeit darüber, dass lebenslanges bzw. lebensbegleitendes Lernen ein wesentlicher Grundpfeiler bei der Bewältigung des demografischen Wandels und in alternden Gesellschaften ist. Quali- fizierung und Weiterbildung sind dabei nicht nur als Bausteine zu betrachten, um die Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen, einem Fachkräftemangel vorzubeugen bzw. entgegenzuwirken sowie „stille Reserven“ für den Arbeitsmarkt zu aktivieren (vgl. ebd. S. 20). Die Bedeutung des lebenslangen bzw. lebensbegleitenden Lernens geht deutlich darüber hinaus, indem es eine Grundvoraussetzung für die Emanzipation des Einzelnen sowie die Mitgestaltung und die Demokratisierung der Gesellschaft darstellt (Köster 2009). Nach dem Lebenslagekonzept ist der sogenannte Lern- und Erfahrungsspielraum, d.h. „die Möglichkeit der Entfaltung der Interessen, die durch die Sozialisation, schu- lische und berufliche Bildung“ (Bäcker et al. 2008, S. 46) sowie die nachberufliche Bildung erlangt wird, von zentraler Bedeutung. Bereits die Enquete-Kommission demografischer Wandel (1992) stellte diesbezüglich fest, dass lebenslanges Lernen „[i]n der Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts (…) besonders in einer alternden Gesellschaft (…) für alle unerlässlich werden“ (S. 85) wird. Ziel einer Förderung von lebensbegleitendem Lernen ist es daher, gleiche Bildungschancen für verschiedene Zielgruppen im Sinne des Allgemeinen Gleich- heitsgesetzes (vgl. AGG §1) zu realisieren und dabei nicht nur Merkmale wie Rasse, ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung oder sexuelle Identität zu berücksichtigen, sondern ausdrücklich alle Altersgruppen, d.h. auch ältere Menschen zu adressieren und nicht etwa nur Menschen im erwerbsfähi- gen Alter. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, braucht es entsprechende Möglichkeits- strukturen, d.h. es geht insbesondere darum, zu gewährleisten, dass entsprechende Angebote vorgehalten werden und auch erreicht werden können. Nachfolgend soll im Sinne einer Bestandsaufnahme beschrieben werden, welche Angebote im Kreis Kle- ve im Bereich der Bildung, insbesondere mit Blick auf ältere Menschen, zur Verfü- gung stehen. Die Befragung ergab, dass es in nahezu allen kreisangehörigen Kommunen einen Standort oder Angebote der Volkshochschulen (VHS) gibt. Lediglich in der Kommune Goch wurden hierzu keine Angaben gemacht, obgleich es laut Internet-Recherche dort einen Standort der VHS gibt. Neben dem Kursangebot der VHS finden sich in

134

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve neun Kommunen Familienbildungsstätten (FBS) sowie Angebote des Katholischen Bildungswerkes. Im Vergleich zum Jahre 2010 hat die Anzahl der FBS leicht zuge- nommen. So wurden bei der ersten Bestandsaufnahme im Rahmen des Demografie- berichts 2010 in Geldern, Straelen und Weeze noch keine Standorte der FBS ange- geben. In einzelnen Kommunen wurden ergänzend hierzu Angebote der Musikschule oder private Lernkreise genannt. Die Kommunen wurden auch dazu befragt, ob sie Kenntnis von speziellen Angeboten für ältere Menschen im Rahmen des Handlungs- feldes Bildung haben. Neben bereits 2010 bekannten Angeboten, bspw. Gesprächs- kreise für Frauen oder PC-Kurse für Senioren und Seniorinnen, gibt es nur wenige Neuerungen. Informationsveranstaltungen zu alternsrelevanten Themen und ein PC- Einstiegskursangebot für Ältere sind neu hinzugekommen. Neben dem Bildungsangebot wurden die Kommunen auch nach kulturellen Angebo- ten befragt und – sofern vorhanden – nach spezifischen Kulturangeboten, die sich an ältere Menschen als Hauptadressaten richten. Bereits 2010 wurden im gesamten Kreisgebiet insgesamt 45 kulturelle Angebote genannt. Die Gesamtzahl an genann- ten Angeboten hat sich gegenüber der letzten Bestandsaufnahme deutlich erhöht. Insgesamt wurden über alle Kommunen hinweg 63 Angebote aufgelistet. Dabei ga- ben sieben Kommunen an, über mindestens sechs oder mehr kulturelle Angebote zu verfügen. Bemerkenswert ist hierbei insbesondere die Ausdehnung der kulturellen Angebote in den Kommunen Kevelaer, Rees und Weeze. In Kevelaer bspw. wurden 2010 lediglich zwei Angebote genannt, während es heute sieben sind. In der Kom- mune Rees wurde 2010 gar kein Angebot genannt, gegenwärtig sind es fünf Ange- bote. In Weeze wurden vier Angebote ergänzt. Inwieweit die Differenzen auf eine ungenügende Auflistung im Jahre 2010 zurückzuführen sind, ist nicht konkret nach- vollziehbar. U.a. aufgrund unterschiedlicher örtlicher Gegebenheiten und Traditionen variiert das jeweilige Kulturangebot in den kreisangehörigen Kommunen und weist kreisweit ein weites Spektrum auf. Hierzu gehören annähernd 20 Museen und Se- henswürdigkeiten. Hinzu kommen Angebote aus dem Bereich Theater, Kabarett und Musik. Lichtspielhäuser wurden kreisweit lediglich drei benannt, was angesichts der - bei Teilen der älteren (und jüngeren) Bevölkerung eingeschränkten Mobilitätsmög- lichkeiten, insbesondere kommunenübergreifend – eher wenig erscheint. In einigen der kreisangehörigen Kommunen gibt es auch spezielle Kultur- und/oder Musikverei- ne. Das Thema alternde Gesellschaften wird beim kulturellen Angebot in den Kom- munen durchaus berücksichtigt. Bereits im Jahre 2010 wurde Alters-Aspekten, z.B. bei Führungen und Besichtigungen, Rechnung getragen und es gab in Büchereien bspw. ein Angebot von Büchern mit Großdruck sowie Hörbücher. Bezüglich der Pro- grammgestaltung bei Musik- und/oder Theaterveranstaltungen gaben unterschiedli- che Kommunen an, die Vielfalt der Generationen bei der Auswahl zu berücksichti- 135

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve gen. So gibt es in fast allen Veranstaltungsformen bei einzelnen Kommunen Veran- staltungen, die die Themen Altern und Generationen aufgreifen. Welche Altersbilder bei diesen Veranstaltungen transportiert werden, war über diese Erhebung nicht zu differenzieren. Es scheint jedoch gemessen an den Angaben so, dass das Thema Alterung zunehmend im Kontext von Generationen aufgegriffen wird und nicht allein unter dem Fokus einer möglichen Gebrechlichkeit des Alters. Im Rahmen der Befragung der Kommunen wurde auch erhoben, inwieweit die kreis- angehörigen Kommunen über Begegnungsstätten für ältere Menschen verfügen. Dabei wurden die folgenden Einrichtungen als Begegnungsstätten angegeben:

Kommune Begegnungsstätten für ältere Menschen im Kreis Kleve

Bedburg-Hau • Sieben Seniorentagesstätten in frei-gemeinnütziger (kirchlicher) Trägerschaft, kommunal gefördert.

Emmerich am • Ein Seniorencafé in frei-gemeinnütziger Trägerschaft, kommunal gefördert; Rhein • Drei Altentagesstätten in frei-gemeinnütziger Trägerschaft, kommunal geför- dert; • Altennachmittage der katholischen Kirchengemeinden, kommunal gefördert; • Seniorentreffen der evangelischen Kirchengemeinde, kommunal gefördert.

Geldern • WirsinG e.V. (Bürgerinitiative) • BIB (Bürgerinitiative) • Angebote des DRK Kreisverbandes Kleve-Geldern • Regelmäßige seniorenspezifische Angebote der ansässigen katholischen Kirchengemeinden. • Einzelne Seniorenveranstaltungen in umliegenden Ortschaften in frei- gemeinnütziger Trägerschaft und pauschal kommunal gefördert.

Goch • Eine Altentagesstätte in frei-gemeinnütziger Trägerschaft, kommunal geför- dert • Altenstuben der ansässigen Kirchengemeinden, kommunal gefördert. Issum • Eine Altentagesstätte in frei-gemeinnütziger Trägerschaft, kommunal geför- dert.

Kalkar • Sechs Altenstuben in frei-gemeinnütziger (überwiegend kirchlicher) Träger- schaft, nicht kommunal gefördert.

Kerken • Zwei Altentagesstätten in frei-gemeinnütziger Trägerschaft, nicht kommunal gefördert.

136

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Kommune Begegnungsstätten für ältere Menschen im Kreis Kleve

Kevelaer • Eine Begegnungsstätte in kommunaler Trägerschaft; • Eine Begegnungsstätte in frei-gemeinnütziger Trägerschaft, nicht kommunal gefördert. • Ein Mehrgenerationenhaus mit verschiedenen Aktivitäten, die Seniorinnen und Senioren adressieren in frei-gemeinnütziger Trägerschaft ohne kommu- nale Unterstützung.

Kleve • Insgesamt elf Altenbegegnungsstätten in frei-gemeinnütziger und kommuna- ler Trägerschaft.

Kranenburg • Acht Altenstuben in frei-gemeinnütziger Trägerschaft (event. kommunal ge- fördert)

Rees • Fünf Altentagesstätten in kirchlicher Trägerschaft.

Rheurdt • Altentagestätten (Anzahl unbekannt) in frei-gemeinnütziger Trägerschafft sowie die Pfarrheime der kath. Kirchengemeinde.

Straelen • Eine Altentagestätte in frei-gemeinnütziger Trägerschafft. • Jeweils ein Gemeindezentrum der katholischen resp. evangelischen Kir- chengemeinde.

Uedem • Zwei Altentagesstätten in frei-gemeinnütziger Trägerschaft der katholischen Kirche. • Ein Bürgerhaus und eine Bürgerbegegnungsstätte in privat-gewerblicher Trägerschaft, kommunal gefördert.

Wachtendonk • Wöchentlicher Markttreff des Vereins „Wir!50plus“ in frei-gemeinnütziger Trägerschaft mit kommunaler Unterstützung.

Weeze • Ein Kulturhaus in frei-gemeinnütziger Trägerschaft. • Jeweils ein Pfarrheim der evangelischen und der katholischen Kirche. • SPD-Bürgertreff.

Quelle: FfG. Eigene Befragung.

Wie bereits im Jahre 2010 festgestellt (vgl. Olbermann et al. 2010) dominieren im Bereich der Begegnungsstätten Angebote in freigemeinnütziger Trägerschaft, insbe- sondere der großen Wohlfahrtsverbände und der Kirchengemeinden. Die Kirchen und Wohlfahrtsverbände nehmen also hier ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass im Zuge des demografischen und ge- sellschaftlichen Wandels der Anteil der konfessionslosen Personen kontinuierlich zunimmt, während die Personenanteile mit katholischer oder evangelischer Religi- onszugehörigkeit abnimmt (vgl. z.B. Eicken & Schmitz-Veltin 2010). Bereits im Jahre 2010 war die Gruppe der Konfessionslosen innerhalb der bundesdeutschen Bevölke- rung mit 33,06% größer als die jeweiligen Mitgliedergruppen der römisch- katholischen (31,15%) bzw. der evangelischen Kirche (29,23%) (vgl. BpB 2012). 137

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Es wird also zukünftig für Kommunen wichtiger werden, diese Entwicklungen bei der Bereitstellung von Begegnungsstätten für ältere Menschen bei der kommunalen Pla- nung zu berücksichtigen und Angebote zu fördern, von denen sich die Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrer Konfessions- oder Religionszugehörigkeit ange- sprochen fühlen.

7.5 Gesundheit und Pflege Der folgende Abschnitt behandelt das Thema Gesundheit und Pflege vorrangig im Hinblick auf einige ausgewählte Rahmenbedingungen des Alterns im Kreis Kleve. Eine tiefergehende Betrachtung der gegenwärtigen und zukünftigen Entwicklung der Pflegebedürftigkeit im Kreis Kleve erfolgt im Rahmen der Pflegebedarfsplanung in Teil III (ab S. 165). Die gesundheitliche Versorgung der (älteren) Bevölkerung ist ein wesentlicher Be- standteil der örtlichen Daseinsvorsorge. Ziel dabei ist es, auf der kommunalen Ebene Strukturen zu erhalten und/oder zu schaffen, die die Gesundheit der Bevölkerung und ein möglichst selbstständiges Altern fördern. Mit dem Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung hat sich die Lebensphase Alter insgesamt erheblich ausgedehnt und der weit überwiegende Anteil älterer Per- sonen lebt weitestgehend selbstständig sowie ohne permanenten Hilfebedarf. Den- noch erhöht sich statistisch betrachtet mit zunehmendem Alter das Risiko, von physi- schen und/oder psychischen Einschränkungen betroffen zu sein und die Wahr- scheinlichkeit für chronische Krankheiten und Mehrfacherkrankungen (Multimorbidi- tät) nimmt mit steigendem Alter zu (RKI o.J.)179. Nachfolgende Tabelle 4 (S. 139) zeigt den Zusammenhang zwischen Pflegewahrscheinlichkeit und Alter.

179 Online unter (01/2016) http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Gesundheit_im_Alter/Ges_alter_node.h tml 138

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 4: Pflegewahrscheinlichkeit und Alter 2015

Im Alter Pflegewahrscheinlichkeit in % unter 60 Jahren 0,8 zwischen 60 und 80 Jahren 5,1 über 80 Jahren 31,2

Quelle: Bundesministerium der Gesundheit (BMG). Eigene Berechnungen auf Basis der Geschäftsstatistik der Pflegekassen. Eigene Darstellung FfG.180

So erhöht sich das Risiko der Pflegebedürftigkeit in der Personengruppe zwischen 60 und 80 Jahren gegenüber dem Personenkreis unter 60 Jahren von 0,8% auf dann 5,1%. Mit dem Eintritt in die Hochaltrigkeit steigt die Pflegewahrscheinlichkeit deutlich auf 31,2% an, d.h. ca. 1/3 der über 80jährigen Menschen ist dauerhaft auf Hilfe-, Pflege- und Unterstützungsleistungen angewiesen. Gegenüber den letzten Jahren hat die Pflegewahrscheinlichkeit in den benannten Altersgruppen sogar noch einmal zugenommen. Nachfolgende Tabelle 5 (S. 139) zeigt einen Vergleich der Pflege- wahrscheinlichkeit in den Jahren 2012 und 2015.

Tabelle 5: Pflegewahrscheinlichkeit und Alter 2012 und 2015

Im Alter Pflegewahrscheinlichkeit in % Pflegewahrscheinlichkeit in % 2012 2015 unter 60 Jahren 0,7 0,8

zwischen 60 und 80 4,2 5,1 Jahren über 80 Jahren 28,8 31,2

Quelle: Bundesministerium der Gesundheit (BMG). Eigene Berechnungen auf Basis der Geschäftsstatistik der Pflegekassen. Eigene Darstellung FfG.181

Bei der Personengruppe über 90 Jahren wird das Risiko eines Eintritts von Pflegebe- dürftigkeit in der Pflegestatistik 2013 auf sogar 64% beziffert (vgl. Destatis 2013, S. 8).

180 Zahlen und Fakten zur Pflegeversicherung. Online unter 01/2016 http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Downloads/Statistiken/Pflegeversicherung/Zahlen_und_Fak ten/150601_Zahlen_und_Fakten_Pflegeversicherung_03-2015.pdf 181 Zahlen und Fakten zur Pflegeversicherung. Online unter 01/2016 http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Downloads/Statistiken/Pflegeversicherung/Zahlen_und_Fak ten/150601_Zahlen_und_Fakten_Pflegeversicherung_03-2015.pdf 139

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Für Kommunen gilt es einerseits präventiv Rahmenbedingungen und Strukturen zu schaffen, die ein möglichst gesundes Altwerden unterstützen. Andererseits gilt es sicherzustellen, dass auch bei dauerhaften gesundheitlichen Problemen und Beein- trächtigungen eine bedarfsgerechte Versorgung und eine Teilhabe am gesellschaftli- chen Leben gewährleistet sind. Im Rahmen der kommunalen Befragung ging es daher auch darum, Angebote der Prävention und der Gesundheitsförderung in den Städten und Gemeinden des Krei- ses Kleve zu identifizieren. In elf von sechzehn Kommunen wurden Angebote zur Prävention und Gesundheits- förderung angegeben. Positiv ist, dass dies fast doppelt so viele Kommunen sind wie bei der letzten Befragung (vgl. Olbermann et al. 2010, 83). Die Kommunen Rees, Uedem, Issum, Kranenburg Kerken machten hierzu keine Angaben. Ob dies daran liegt, dass den jeweiligen Kommunalverwaltungen keine entsprechenden Angebote bekannt waren oder diese tatsächlich nicht vorhanden sind, geht aus der Befragung nicht hervor.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Die folgenden Angebote konnten identifiziert werden:

Bedburg-Hau • Ein Sportverein unterhält eine Herzsportgruppe.

Emmerich am • Das Haus der Familie, die evangelische Familienbildungsstätte und ein Kran- Rhein kenhaus bieten Kurse zur Gesundheitsförderung an.

Geldern • Präventionsangebote gibt es seitens des Volkshochschulverbandes Gelderl- and, der Familienbildungsstätte und des Kneipp-Vereins Geldern e. V. • Einzelne Veranstaltungen werden zu verschiedenen Seniorenthemen durch- geführt, z.B. zum Rollatorführerschein, zur Einbruchssicherung, zu neuen Ver- kehrsregeln, Patientenverfügungen usw. Goch • Präventionsangebote der Krankenkassen

Kalkar • Die Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft und die Familienbildungsstät- te bieten Veranstaltungen zur Prävention und Gesundheitsförderung an. Kevelaer • Die Lebenshilfe und die Caritas beraten regelmäßig zu Fragen bei Demenz. • Der Kneipp-Verein veranstaltet Kurse zur Aqua-Fitness. • Eine Gemeinschaft aus Vereinen und Unterstützern bietet spezielle Sportpro- gramm („Fit und 50+“) für ältere Menschen an. Kleve • Der Caritasverband Kleve e. V. bietet in Kooperation mit den ansässigen Krankenkassen präventive und gesundheitsfördernde Maßnahmen an. • Ein privat-gewerblich betriebenes Gesundheitszentrum, die VHS Kleve sowie die Familienbildungsstätte bieten ebenfalls präventive und gesundheitsför- dernde Maßnahmen und Kurse an. Rheurdt • Der DRK und der örtliche Sportverein bieten Gymnastikkurse speziell für Se- nioren an. Straelen • Neben Angeboten der Sportvereine besteht eine Herzsportgruppe und es werden Aqua-Fitness-Kurse abgehalten. • Es existierte eine spezielle Selbsthilfegruppe für Erkrankte an M. Bechterew Wachtendonk • Es existiert eine Selbsthilfegruppe für Erkrankungen der Prostata.

Weeze • Der örtliche Sportverein bietet verschiedene Sport und Gymnastikkurse für ältere Menschen an. • Es existiert eine Gruppe von Osteoporose-Erkrankte. • Der VHS-Zweckverband Goch und die Familienbildungsstätte Kalkar bieten verschiedene Kurse an.

Quelle: FfG, eigene Befragung.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Zusammenfassung Die Rahmenbedingungen für das Alter(n) sind in den kreisangehörigen Städten und Gemeinde des Kreises Kleve nach wie vor unterschiedlich, was mit den unterschied- lichen Ausgangsbedingungen sowie der Entwicklung der Kommunen zu tun hat. Das Thema demografischer Wandel und Alterung der Gesellschaft wird von den meisten Kommunen konkret aufgegriffen; gegenüber der letzten Berichterstellung im Jahre 2010 scheint die Wahrnehmung des Themas in den Kommunen zugenommen zu haben, auch wenn die Angebotsstruktur nicht in allen Kommunen gleichwertig er- scheint. Insgesamt verfügen mehr Kommunen über Seniorenvertretungen und/oder entsprechende Beiräte und in Emmerich am Rhein gibt es mittlerweile einen Demo- grafiebeauftragten. In Teilen scheint sich die Fokussierung auf das Alter(n) als primär hilfsbedürftige Lebensphase gewandelt zu haben; es werden verstärkt unterschiedli- che Lebensbereiche des Alterns mit in den Blick genommen, was auch im Kreis Kle- ve positive Effekte für die Lebensqualität im Alter verspricht. Dennoch lässt sich z.T. eine immer noch sehr starke strukturelle Dominanz von An- geboten und Projekten nachweisen, die sich an die verletzliche Seite des Alter(n)s richten.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

8. EXPERTENGESPRÄCH MIT DEM SENIORENFORUM Um die Bedarfe der älteren Bevölkerung im Kreis Kleve zu ermitteln, wurde – wie bereits im Demografiekonzept 2010 – ein Expertengespräch mit Multiplikatoren ge- führt, die in der Seniorenarbeit bzw. im Seniorenbeirat tätig sind. Das Ziel des Exper- tengespräches war es, mehr über die aktuellen Lebens- und Bedarfslagen der älte- ren Menschen im Kreis Kleve zu erfahren und zu eruieren, inwiefern diesbezügliche positive und/oder nachteilige Veränderungen im Kreis Kleve festzustellen sind. Ein besonderer Fokus der Diskussion wurde auf unterstützende Strukturen für die altern- de bzw. ältere Bevölkerung gelegt, um hieraus Handlungsempfehlungen für den Kreis ableiten und entwickeln zu können. Die Expertenrunde rekrutierte sich aus den Mitgliedern des Forums für Seniorinnen und Senioren des Kreises Kleve. Das Seniorenforum des Kreises wird als Sprachrohr und Interessenvertreter für die Bedarfe und Bedürfnisse der älteren Bürgerinnen und Bürger im Kreis Kleve verstanden. Daher wurde in Absprache mit dem Kreis eine reguläre Sitzung des Seniorenforums dazu genutzt, das Expertengespräch zu füh- ren.

Ergebnisse des Seniorenforums: Die nachfolgenden Informationen ergaben sich aus der durch das Institut für Geron- tologie moderierten und protokollierten Sitzung des Forums für Seniorinnen und Se- nioren des Kreises Kleve am 30.09.2015. Bei den hier aufbereiteten Informationen handelt es sich nicht um eine gemeinsame Gruppenmeinung, sondern um gesam- melte Einzelmeinungen. Inwieweit sich aus den hier zusammengetragenen Informa- tionen konkrete Handlungsbedarfe innerhalb einzelner Kommunen ableiten lassen, wird im Gesamtkontext der Untersuchung geprüft.

a) Wohnen und Wohnumfeld • Der Kreis Kleve hat die Handlungsempfehlung aus dem Demografiekonzept des Jahres 2010 aufgegriffen und verfügt mittlerweile über eine koordinierte Wohnberatung für alternsgerechtes Wohnen. • Im Kreis Kleve findet ein vermehrter Bau altengerechter und barrierefreier bzw. –armer Wohnungen statt, die häufig jedoch noch zu teuer für das Gros der älteren Bevölkerung sind. • Es besteht daher neben der Fortführung einer koordinierten Wohnberatung ein erhöhter Bedarf an kleineren, barrierefreien und zugleich bezahlbaren Wohnungen, um einen möglichst langen Verbleib älterer Menschen in der ei- genen Häuslichkeit zu gewährleisten.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

• Die TeilnehmerInnen betonen das oftmals sehr gute soziale Miteinander im unmittelbaren Wohnumfeld (z.B. gemeinsame Kaffee-Runde, gegenseitige Unterstützung). • Insbesondere in den großen Städten des Kreises und in den Stadtzentren der Kommunen besteht ein besonderer Mangel an kleinen Wohnungen, was zu einer verschärften Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt führt.

b) Nahversorgung und Mobilität • Für einzelne Kommunen wird eine fehlende ärztliche Versorgung bemängelt; inwieweit es an entsprechender ambulanter und medizinischer Infrastruktur in den kleineren Ortschaften und in Stadtrandregionen fehlt, konnte im Rahmen des Expertengespräches nicht zweifelsfrei geklärt werden. • Die Anbindung an den ÖPNV wird weitestgehend als unzureichend und damit als einschränkend in der Lebensführung beschrieben, insbesondere hinsicht- lich der Anbindungen zu angrenzenden Gemeinden. Es gibt jedoch auch Aus- nahmen, in denen die ÖPNV-Anbindung innerhalb der Kommune als gut be- schrieben wird (z.B. Weeze). • In einigen Kommunen besteht das Angebot eines ehrenamtlich organisierten Bürgerbusses, der jedoch unterschiedlich gut angenommen wird und z.T. auf- grund mangelnder Nachfrage wieder eingestellt werden musste. (In Geldern und Kevelaer bspw. wird der Bürgerbus gut angenommen, in Bedburg-Hau hingegen nicht) • Zum Erhalt der Bürgerbusse wird eine Vielzahl von Fahrer/innen benötigt, die gegenwärtig schwierig zu rekrutieren ist. • In einigen Kommunen (z.B. Emmerich am Rhein) findet ein Aufbau von Fahr- diensten statt (Warenlieferungen vom Supermarkt), allerdings ist die Nachfra- ge und Akzeptanz bisher gering. Oftmals werde ein Fahr- bzw. Lieferdienst durch „fremde Personen“ nicht benötigt, weil die sozialen Vernetzungen gut sind bzw. werde dem Einkaufen mit Nachbarn oder Familienangehörigen der Vorzug gegeben, da dies mit weiteren sozialen Kontakten (z.B. Gesprächen im Anschluss) verbunden ist.

c) Freizeit • Durch „Senioren“-Veranstaltungen, organisiert speziell für Ältere, fühlen sich gerade ältere Menschen vielfach nicht angesprochen, da individuelle Interes- sen nicht zwingend altersspezifisch sind und keine gemeinsamen Vorlieben (z.B. an „Herzbuben-Verschnitten“) allein aufgrund des Alters bestehen.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

• Das Etikett „Seniorenveranstaltung“ und die Selbstbezeichnung als „alt“ oder „Senior“ resp. „Seniorin“ werden von älteren Menschen häufig abgelehnt. • Im Hinblick auf Veranstaltungen für ältere Menschen wünschen sich die Teil- nehmerInnen eine wesentlich differenziertere Sicht auf die mehrere Jahrzehn- te umfassende Lebensphase Alter. • Positiv hervorgehoben wurden Bürgerbefragungen zu den kommunalen Be- darfen: In Geldern z.B. entstanden in der Folge eine Vielzahl von unterschied- lichen Freizeitangeboten (z.B. Kegeln, Handarbeit, Kunst usw.), darüber hin- aus gibt es nun sogenannte „Kümmerer“. Hierbei sollten – vor allem bei nach- haltigen Entscheidungen – insbesondere die zukünftig älteren, also die Perso- nengruppen ab 45 Jahren mitberücksichtigt werden, da sich die Bedarfe der zukünftig älteren durchaus von denen der jetzigen Generation unterscheiden können. • Es gibt im Kreis Kleve bereits erfolgreiche Projekte (z.B. ein Netzwerk zur Förderung von Turnen, Gleichgewichtsübungen und Senioren-Gymnastik), die jedoch noch nicht ausreichend nachgefragt werden. • Ein Mangel besteht grundsätzlich bei Freizeitangeboten speziell für Menschen mit Behinderung sowie mit alter(n)s- und/oder krankheitsbedingten Einschrän- kungen, hier werden gesonderte Angebotsformen gewünscht, die diese Men- schen unter Berücksichtigung besonderer Bedarfe erreichen.

d) Engagement und Partizipation • Grundsätzlich ist der Wille zu helfen in der Bevölkerung vorhanden, allerdings wird auch festgestellt, dass das Engagement in Ehrenämtern zunehmend zu- rückgeht, wodurch insbesondere der Bestand kleinerer Vereine gefährdet ist. • Die Inanspruchnahme ehrenamtlicher Hilfeleistungen steht in Abhängigkeit zu individuellen Unterstützungsnetzwerken, da grundsätzlich lieber auf Verwand- te, Freunde, Bekannte oder Nachbarn als auf „fremde Personen“ zurückgegrif- fen wird. • Bei der Organisation und Durchführung ehrenamtlicher Fahrdienste sind auch (Versicherungs-)rechtliche Aspekte, z.B. bei Unfällen zu berücksichtigen, die die Bereitschaft zum Engagement negativ beeinflussen können. • Die Interessenvertretung älterer Menschen in Seniorenbeiräten sollte die zu- künftig ältere Generation stärker berücksichtigen und im Sinne der Nachhal- tigkeit und des Austausches zwischen den Generationen bereits Personen ab 55 Jahre in die aktive Arbeit einbinden.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

e) Rückblick und Anforderungen an die Zukunft • Zwar hat die Politik das Thema demografischer Wandel grundsätzlich als wichtig erkannt, zukünftig wünschen sich die TeilnehmerInnen des Experten- gespräches jedoch mehr Bedarfsorientierung und die stärkere Berücksichti- gung sozialer Fragen. • Gewünscht wird eine bessere Vernetzung und Koordination bereits vorhande- ner Angebote (z.B. einen runden Tisch beteiligter Institutionen und Verbände), um Doppelstrukturen zu vermeiden und parallel stattfindende Angebote bes- ser aufeinander abzustimmen.

Zusammenfassung: Das Expertengespräch mit den TeilnehmerInnen des Seniorenforums hat gezeigt, dass es als positives Signal gewertet wird, dass der Kreis und die kreisangehörigen Kommunen das Thema demografischer Wandel aufgegriffen haben und dass der Demografiebericht mit dem Schwerpunkt Alterung fortgeschrieben wird. Nichtsdesto- trotz gibt es sowohl auf der Kreis- als auch auf der Kommunalebene weiterhin kon- kreten Handlungsbedarf. Hierbei ist es von hoher Relevanz, dass demografische und soziale Entwicklungsprozesse gemeinsam betrachtet werden. Positive Effekte der Bereitstellung alter(n)sgerechter Wohnungen können nur sehr eingeschränkt zum Tragen kommen, wenn das Gros der Adressaten diesen Wohnraum aus Kosten- gründen nicht wahrnehmen kann. Vielmehr kann diese Entwicklung zur Verstärkung sozialer Ungleichheit führen, wenn sich für Personen mit geringeren finanziellen Ressourcen, die sich einen Umzug in barrierefreien Wohnraum nicht leisten können, die Wahrscheinlichkeit erhöht, bei Hilfs- und Pflegebedürftigkeit in ein Seniorenheim ziehen zu müssen. Dies kann neben der Aufgabe der selbständigen Lebensführung für die Betroffenen zudem für die Kommune aufgrund von finanziellen Unterstüt- zungsleistungen entsprechende Kosten nach sich ziehen. Es ist daher u.a. wichtig und vorausschauend, den Anteil von barrierefreien kleinen und bezahlbaren Woh- nungen zu fördern und langfristig zu erhöhen. Offenbar fehlt kommunenübergreifend noch ein ausreichendes Wohnungsangebot, um diesen Bedarf zu decken. So ist z.B. in Geldern schon jetzt ein Konkurrenzkampf um kleine kostengünstige Wohnungen festzustellen. Der diesbezügliche Handlungsbedarf im Zuge der Alterung der Gesell- schaft erhöht sich zusätzlich durch den zu erwartenden Zuzug von Flüchtlingen und Zuwanderern. Die Ausgangslage des ÖPNV wird insgesamt als defizitär beschrieben. Hierdurch wird die Eigenständigkeit für die auf den ÖPNV angewiesenen Personengruppen erheblich eingeschränkt. Zwar lag der Schwerpunkt der Untersuchung auf der Perso- 146

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve nengruppe der älteren Menschen, allerdings sind von diesen Mängeln insbesondere auch Kinder bzw. Jugendliche betroffen und damit indirekt auch die allgemeine At- traktivität der Kommunen als Familienstandort. Zur Kompensation der eingeschränk- ten ÖPNV-Angebote können die Bürgerinnen und Bürger auf verschiedene ergän- zende und freiwillige Dienste zurückgreifen. So gibt es z.B. ehrenamtlich betriebene Bürgerbusse, die jedoch vor eigenen Herausforderungen stehen. Zur Gewährleistung des kontinuierlichen Betriebs ist eine entsprechende Fahreranzahl mit hinreichenden Qualifikationen von Nöten, die gegenwärtig z.T. schwer zu akquirieren ist. Schwierig- keiten bereitet hier zudem die gesetzliche Lage hinsichtlich des Unfall- und Versiche- rungsschutzes. Bürgerschaftliches Engagement wird als ein wichtiger Pfeiler der kommunalen De- mografiepolitik verstanden. Befürchtet wird jedoch ein sukzessiver Rückgang des Ehrenamtes durch mangelnden Nachwuchs, wodurch besonders Vereine an ihre Grenzen stoßen. Das Thema Freizeitangebote für „Ältere“ ist eng verknüpft mit der Frage eines diffe- renzierten Alter(n)sbildes. So äußerten die Teilnehmenden einen nur geringen Identi- fikationsgrad mit „Seniorenveranstaltungen“ und bemängelten, diese seien von Al- tersstereotypen geprägt und ließen wenig Raum für unterschiedliche Interessen. Das Etikett „SeniorIn“ würde eine nicht vorhandene Gleichartigkeit von Interessen sugge- rieren und sei angesichts der Vielschichtigkeit der älteren Generation ein wenig ge- eigneter Ansatz, um die Zielgruppe wirklich erreichen zu können. Insgesamt wurde aber auch hervorgehoben, dass es eine Vielzahl von sogenannten „Kümmerern“ gibt, die ganz unterschiedliche Freizeitangebote und Unternehmungen anbieten und or- ganisieren würden. Insgesamt hat das Expertengespräch einige Handlungsfelder zur Förderung der Le- bensqualität im Alter im Kreis Kleve aufgezeigt. Hierbei wiesen die Teilnehmenden darauf hin, dass das Thema Älterwerden im Kreis zukünftig wesentlich breiter be- trachtet und nicht nur die Bedarfe der gegenwärtig Älteren, sondern auch die der zu- künftig älteren Generation in den Blick genommen werden sollten.

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9. BÜRGERFOREN Um die Bedarfe der (zukünftig) älteren Bürgerinnen und Bürger als Adressaten kom- munaler Planung zu eruieren, wurde der Untersuchung das normative Leitkonzept der „Betroffenenorientierung“ zu Grunde gelegt. Betroffenenorientierung meint hier- bei, dass sich die „Planung in allen Arbeitsschritten an den tatsächlichen Bedarfsla- gen, Interessen und Anliegen“ (Naegele 1991, 841) der Adressaten, d.h. der gegen- wärtigen und der zukünftig älteren Bevölkerung orientiert. Partizipation gilt daher als ein zentrales Grundprinzip der kommunalen Demografie- und Altenberichterstattung (vgl. auch Olbermann et al. 2014). Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurde im Rahmen der Untersuchung auf partizipative Methoden der Sozialforschung zurückgegriffen. Die Einbeziehung der (älteren) Bürgerschaft war dem Kreis Kleve bereits in der Vergangenheit ein beson- ders wichtiges Anliegen und dementsprechend schon Bestandteil des ersten Demo- grafiekonzeptes (vgl. Olbermann et al. 2010). Einem beteiligungsorientierten Pla- nungsverständnis folgend und im Sinne der Betroffenenorientierung wurde die ältere Bürgerschaft auch im Rahmen der Fortschreibung des Demografiekonzeptes einbe- zogen. Hierzu wurde die Methode des Bürgerforums angewendet. Mit diesem partizipativen Verfahren werden ältere Bürger als „Experten“ ihrer eigenen Lebenswelt angespro- chen. Methodisch ist dabei zu berücksichtigen, dass es sich bei der Artikulation von Anliegen innerhalb von Bürgerveranstaltungen, aber auch durch Interessenvertreter, häufig um die Formulierung von partikularen Interessen handelt, die nicht als wider- spruchsfreies Gesamtanliegen der älteren Menschen betrachtet werden können (vgl. Naegele 1991). Dementsprechend sind Bürgerforen eine Methode, um wertvolle Hinweise auf Interessen, Anliegen und Bedarfe zu gewinnen, die jedoch entspre- chend differenziert zu deuten und in den Gesamtzusammenhang einzuordnen sind. Im Rahmen der Erstellung des ersten Demografiekonzeptes für den Kreis Kleve (Ol- bermann et al. 2010) führte das Institut für Gerontologie an der TU Dortmund das partizipative Verfahren des Bürgerforums an insgesamt fünf Standorten durch, näm- lich in den Kommunen Kleve, Emmerich am Rhein, Kerken, Straelen und Weeze. Für die im Rahmen der Fortschreibung des Demografiekonzeptes (2015) stattfindenden Bürgerforen wurden in Absprache mit dem Kreis Kleve folgende Kommunen als Standorte für die Bürgerveranstaltungen ausgesucht:

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

a. Geldern: Als Veranstaltungsort für die südliche Region wurde die Kommune Geldern ausgesucht. Ziel war es hier, Bürgerinnen und Bürger aus den Kom- munen Kerken, Straelen, Wachtendonk, Rheurdt, Issum und Geldern einzu- beziehen. b. Emmerich am Rhein: Als Standort für die nördliche Region des Kreises wur- de Emmerich am Rhein ausgesucht. Hier sollte die Bürgerschaft aus den Kommunen Kleve, Emmerich am Rhein, Rees, Kranenburg, Bedburg-Hau und Kalkar adressiert werden. c. Goch: Um die mittlere Region des Kreises anzusprechen wurde Goch ausge- wählt. Hier sollten Bürgerinnen und Bürger aus Weeze, Goch, Uedem und Ke- velaer erreicht werden.

Die Fragestellungen der Bürgerforen im Jahre 2015 unterschieden sich nicht wesent- lich von denen im Jahre 2010. Die Hauptfragestellung lautete auch diesmal: „Wie soll unsere Gemeinde in den nächsten 5, 10 oder 15 Jahren aussehen?“ Aber auch: „Wie beurteilen Sie die Entwicklung in den Kommunen in den vergangenen fünf Jahren?“ Ziel der Veranstaltung war es, der Bürgerschaft die Möglichkeit zum Einbringen von Ideen und Vorschlägen, aber auch zu konstruktiver Kritik zu geben. Die zentralen Fragestellungen lauteten:

• Wie möchten Sie in naher und ferner Zukunft wohnen? • Wie wollen Sie Ihre Freizeit gestalten? • Wie ist die Erreichbarkeit für Einrichtungen des täglichen Bedarfs in Ihrer Kommune? • Wie sollte ihre Stadt/Gemeinde für ein attraktives Leben im Alter gestaltet sein?

Die Veranstaltungen wurden jeweils von MitarbeiterInnen des Instituts für Gerontolo- gie an der TU Dortmund moderiert.

9.1 Geldern Das erste Bürgerforum im Rahmen der Fortschreibung des Demografiekonzeptes fand am Montag, den 26. Oktober 2015, in der südlich gelegenen Kommune Geldern statt. Als Veranstaltungsort wurde das „Bürgerforum“ der Stadt Geldern am Issumer Tor 36 gewählt. Die Veranstaltung dauerte von 18 Uhr bis 20 Uhr und wurde von ins- gesamt sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht. Darüber hinaus war ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung vor Ort. Die Begrüßung wurde durch den Bürger- meister vorgenommen.

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Zur Attraktivität des Landkreises Kleve für ältere Menschen • Als besonderes Positiv-Merkmal wird die attraktive Landschaft hervorgeho- ben. • Die Teilnehmenden wünschen sich angesichts der „Vergreisung der Stadt Geldern“ einerseits einen Fokus auf ein modernes Alter(n)sbild, das Alter(n) nicht nur als Belastung sieht und andererseits Hilfestellungen und Angebote für alle Altersgruppen. • Mehr Eigeninitiative und eine Abkehr von der „Ruhestandsmentalität“ könnte nach Ansicht einiger zur Attraktivität beitragen. • Eine kreisweit bessere Anbindung an Fachärzte könnte nach Auffassung der Teilnehmenden ebenfalls zur Erhöhung der Attraktivität des Kreises Kleve beitragen. • Im Hinblick auf das gebrechliche Alter wurden vereinzelt Befürchtungen vor einer unzureichenden Versorgung in Pflegeheimen durch den Fachkräfte- mangel geäußert. • Die Organisation ehrenamtlicher Tätigkeiten ist nach Auffassung einiger Teil- nehmenden verbesserungsfähig: Viele Menschen die sich engagieren möch- ten (z.B. für Flüchtlinge) finden derzeit nicht immer geeignete Ansprechpart- ner.

Wohnen • Geldern ist, gerade auch für Menschen im Ruhestand, ein attraktiver Wohn- ort, und neu gebaute Wohnungen sind barrierefrei bzw. –arm, d.h. in aller Regel altengerecht. Probleme entstehen nach Aussagen der Anwesenden primär dann, wenn ältere Menschen nicht mehr eigenständig in der eigenen Häuslichkeit verbleiben können und Angehörige weiter entfernt leben. • Die Teilnehmenden beschreiben einen wahrgenommenen Mangel an 2-3 Zimmer-Wohnungen in Geldern und z.T. in anderen Kommunen, der u.a. aus den Wohnungsbedarfen durch StudentInnen erklärt wird. • Positive Erwähnung fanden Wohnmodelle, wie bspw. das Altenwohnungsan- gebot der Caritas, bei denen durch unmittelbare Nähe zu Pflegefachpersonal und zum Stadtzentrum „Sicherheit und Geborgenheit“ Hand in Hand gingen.

Freizeit, Engagement und Partizipation • Es wurde in der Sitzung positiv hervorgehoben, dass es verschiedene Ver- anstaltungen speziell für Ältere gibt (z.B. Angebote der Polizei, der Volks- hochschulen usw.), die laut Aussage der Teilnehmenden auch gut ange- nommen werden. 150

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

• Das Gros der kommunalen Kultur- und Freizeitangebote richtet sich jedoch primär an mobile Menschen. Im Hinblick auf Freizeitangebote wurde von Teilnehmenden dementsprechend eine stärkere Berücksichtigung mobilitäts- eingeschränkter Personen gewünscht. • Um das reichhaltige Kultur- und Freizeitangebot auch wahrnehmen zu kön- nen, gilt es nach Auffassung einiger Teilnehmender ein z.T. bei älteren Bür- gerinnen und Bürgern vorhandenes Informationsdefizit abzubauen. Dies ist ein Ziel des geplanten neuen Senioren-Wegweisers, der Anfang 2016 er- scheinen soll. • Die Teilnehmenden nehmen einen hohen Bedarf an bürgerschaftlichem En- gagement in unterschiedlichen Handlungsfeldern wahr. • Die Beteiligung der Bürgerschaft wird von den Anwesenden insgesamt als eher ambivalent erlebt: einerseits wurde ein Mangel an konkreter Beteiligung beklagt, andererseits wurde auch viele Aktivitäten von engagierten Bürgerin- nen und Bürgern aufgezeigt. • Es fehlt nach Auffassung der Teilnehmenden derzeit noch an genügend „Kümmerern“, die z.B. auch alleinlebende Ältere beim Ehrenamt adressieren. • Gewünscht wird daher von den anwesenden Personen eine bessere struktu- relle Organisation des Ehrenamtes, um die vorhandenen Ressourcen optimal nutzen zu können. • Befürchtet wird nach Meinung einiger ein (weiterer) Rückgang des Ehrenam- tes durch fehlenden Nachwuchs, so würden Ämter in Vereinen z.T. nicht oder nur sehr zäh nachbesetzt werden können, weil Nachfolger oder die entspre- chende Bereitschaft zur Amtsübernahme fehlen. • Als positives Angebot wird die wöchentlich stattfindende Seniorensprech- stunde hervorgehoben. • Hinsichtlich der politischen Partizipation von älteren Menschen wird eine zu geringe Lobby angemahnt. Bemängelt wurden dabei eine unzureichende kommunale Verankerung des Seniorenbeirats (lediglich die Hälfte der Kom- munen) und eingeschränkte Ressourcen, bspw. durch mangelnde finanzielle Unterstützung. Neben finanziellen Ressourcen fehlt es zumeist auch an prak- tischen Rahmenbedingungen, wie z.B. einem ungenügenden Angebot an Räumlichkeiten. • Befürchtungen werden von einzelnen dahingehend geäußert, dass durch un- genügende ehrenamtliche Strukturen ein längerer Verbleib in der Häuslich- keit für Personen mit Einschränkungen und geringen finanziellen Ressourcen möglicherweise nicht zu bewältigen ist.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

• Gewünscht werden von den Anwesenden eine (Re-)Aktivierung und eine In- tensivierung von Nachbarschaftshilfen.

Örtliche Nahversorgung und Infrastruktur • Positiv erlebt werden z.B. die Nummerierung von Parkbänken als Serviceleis- tung, um im Notfall schnell Hilfe zu bekommen sowie die Entwicklung einer „Notfallkarte“ mit wichtigen Telefonnummern. • Beklagt werden von einigen auch die Schließung von Bankfilialen und der Rückgang von Bankautomaten zur Erledigung von Bankgeschäften. • Gewünscht wird ein Erhalt der örtlichen Versorgungsstrukturen, insbesonde- re für ältere, mobilitätseingeschränkte Personen. So wird von einigen Teil- nehmenden darauf hingewiesen, dass es z.B. Gebiete ohne örtliche Nahver- sorger (z.B. Supermarkt) gibt, was für ältere Menschen aufgrund einge- schränkter Mobilität und einem ungenügendem ÖPNV-Angebot problema- tisch ist. • Besonders wichtig sind den Teilnehmenden örtliche Strukturen, die den Ver- bleib in der eigenen Häuslichkeit wahrscheinlicher machen.

Mobilität • Als unzureichend wird von den Teilnehmenden häufig der Anschluss an den ÖPNV beschrieben, insbesondere da ca. die Hälfte der Bevölkerung außer- halb der Städte lebt. • Praktisch heißt das in Geldern: Mobile Seniorinnen und Senioren können in Geldern an vielen Veranstaltungen teilnehmen, wer nicht mobil ist, bleibt häu- fig auf der Strecke.

Rückblick und Anforderungen an die Zukunft • Die Bevölkerung wurde nach Einschätzung der Teilnehmenden in den letzten Jahren insgesamt für das Thema des demografischen Wandels sensibilisiert. • Es gab außerdem in den letzten Jahren aus Sicht der Teilnehmenden positi- ve Projektbeispiele, die als Vorbild dienen können (z.B. betreutes Wohnen, Businitiativen usw.). • Insgesamt besteht bei einigen Teilnehmern Sorge dahingehend, dass durch die aktuelle Präsenz des Flüchtlingsthemas die Bedarfe andere Bevölke- rungsgruppen, wie z.B. die der älteren Menschen, aus dem Blick geraten. • Gewünscht wird hinsichtlich der Interessenvertretung gegenwärtiger und zu- künftiger Generationen eine stärkere rechtliche Verankerung des Senioren- beirates in allen Kommunen. 152

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• Der Kreis und die Kommune sollten nach Auffassungen einzelner Teilneh- mender Sorge tragen, dass das Potential an bürgerschaftlichem Engagement auch ausgeschöpft wird. • Aus dem Kreise der Anwesenden wurde auch darauf hingewiesen, dass der Kreis bei seiner Beschäftigung mit demografischen Entwicklungen keinen verengten Fokus auf die Gruppe der Älteren haben sollte, sondern alle Al- tersgruppen mit einzubeziehen sind.

9.2 Emmerich am Rhein Das zweite Bürgerforum wurde am Donnerstag, den 29. Oktober 2015 in der nördlich gelegenen Kommune Emmerich am Rhein abgehalten. Die Veranstaltung fand statt im „Europasaal“ des Rathauses Emmerich am Rhein, Geistmarkt 1, zwischen 18 Uhr und 20 Uhr. Insgesamt wurde die Veranstaltung von sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht. Darüber hinaus waren der Demografiebeauftragte der Stadt Emmerich am Rhein und ein Vertreter der Presse vor Ort. Emmerich am Rhein ist die einzige der insgesamt sechzehn Kommunen, die über einen - kürzlich erst berufenen - Demografiebeauftragten verfügt. Die Begrüßung wurde durch den neu gewählten Bürgermeister vorgenommen, der der Veranstaltung in der ersten Stunde auch bei- wohnte. Ein besonderes Merkmal der Veranstaltung in Emmerich am Rhein war die Betonung der Teilnehmenden, sich explizit ausschließlich auf die Stadt Emmerich am Rhein zu beziehen und nicht auf den Kreis Kleve. Angegebene Gründe hierfür waren u.a., dass bei der Veranstaltung nur Bürgerinnen und Bürger aus Emmerich am Rhein zugegen waren und die Kreisebene für die Teilnehmenden im Alltag wenig greifbar und nicht präsent sei. Desweiteren wurde betont, das Emmerich aufgrund seiner geographischen Lage und seiner historisch bedingten späten Zuordnung zum Gebiet des Kreises Kleve auch eine Sonderrolle im Kreis Kleve spielt. Denn Emme- rich am Rhein gehörte lange Zeit zum Kreis Wesel und die Bürgerschaft fühlt sich z.T. eher mit den Nachbarkommunen auf der eigenen Rheinseite verbunden. Der geringe Grad der Verbundenheit mit den anderen kreisangehörigen Kommunen zeigt sich dem Demografiebeauftragten zu Folge auch darin, dass Bürgerinnen und Bürger aus anderen Kommunen genauso wenig nach Emmerich zu einem Bürgerforum kommen würden, wie die Einwohner Emmerichs eine Nachbarkommune des Kreises hierfür aufsuchen würden.

Zur Attraktivität des Landkreises Kleve für ältere Menschen • Als besonderes Positiv-Merkmal werden auch in Emmerich am Rhein die at- traktive Landschaft sowie die Lage direkt am Rhein hervorgehoben.

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• Emmerich am Rhein wird nach Ansicht der anwesenden TeilnehmerInnen im Alter besonders geschätzt, weil es eine starke Einbindung der Familie beim Älterwerden gibt. • Die Anwesenden heben u.a. den geringe Anonymisierungsgrad sowie die hohe Bereitschaft zur Nachbarschaftshilfe hervor. • Hervorgehoben wurden weiterhin die vielen Angebote für ältere Menschen, z.B. durch die Caritas.

Wohnen • Emmerich am Rhein wird von den Teilnehmenden im Allgemeinen als ruhige Kleinstadt mit einem durchschnittlich angenehmen Mietspiegel geschätzt. • Befürchtet wird von einigen Anwesenden eine zunehmende Konkurrenz um bezahlbaren Wohnraum. • Im Stadtzentrum wird sich von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mehr sozialer, bezahlbarer und barrierefreier Wohnraum gewünscht. Die Architek- tur der nach dem Krieg wieder aufgebauten Häuser verhindert häufig einen altersgerechten und barrierefreien Umbau der Wohnungen und der örtlichen Infrastruktur. • Zwar sind auch Neubauprojekte vorhanden, diese schließen aber aufgrund der hohen Kosten u.U. große Teile der älteren Bevölkerung aus. • Da die Nahversorgung für die peripheren Stadtgebiete als z.T. unterversorgt beschrieben wird, besteht in diesen Gebieten ein gewisses Risiko der Min- derversorgung bei mobilitätseingeschränkten Personengruppen. • Die Teilnehmenden wünschen sich mehr Offenheit und mehr Projekte zum Mehrgenerationenwohnen. • Zur Verbesserung der Attraktivität der Wohnumgebung bemängeln einzelne Teilnehmende unzureichend alter(n)sgerechte Parkbänke. • Aus Sicht von einigen Teilnehmern wäre eine Lösung für die vielen großen und schwer vermittelbaren Immobilien von älteren EinwohnerInnen, die gerne verkaufen möchten wünschenswert.

Freizeit, Engagement und Partizipation • Ältere Menschen müssen nach Auffassungen einiger Anwesender beim Zu- zug in ländlich geprägten Gemeinschaften die Initiative ergreifen und sich mehr um eine „Integration“ bemühen. • Alteingesessene außerhalb des Stadtzentrums helfen in der Regel neu hin- zugezogenen erste Kontakte zu knüpfen meinen die Teilnehmer der Sitzung.

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• Es kann jedoch vereinzelt dennoch schwierig sein, in die Gemeinschaft und in die gewachsenen Strukturen aufgenommen zu werden, insbesondere, wenn wenig Eigeninitiative da ist. • Gelobt werden übereinstimmend das umfassende Vereinsangebot und die Möglichkeit sich kirchlich zu engagieren. • Informationen über Angebote für ältere Menschen sind nach Auffassung der TeilnehmerInnen grundsätzlich bekannt, sofern eine entsprechende Selbstini- tiative da ist, sich zu Erkundigen.

Örtliche Nahversorgung und Infrastruktur • Im Stadtzentrum ist die örtliche Nahversorgung mit Geschäften für den tägli- chen Bedarf, Banken sowie Apotheken gewährleistet, während an der Peri- pherie zuweilen ein Mangel wahrgenommen wird. • Supermärkte und Apotheken bieten zwar Lieferdienste an, das Angebot wird jedoch wenig genutzt. • Es besteht in Emmerich am Rhein laut Aussage der Befragten kein unmittel- barer Mangel an Ärzten, obgleich die Terminvergabe und die Wartzeiten kriti- siert wurden. • Es bestehen dennoch z.T. Ängste, dass sich die Qualität und die Quantität der ambulanten medizinischen Versorgung im Zuge des Ausscheidens älte- rer Ärzte verschlechtert und dann keine ausreichende Versorgung mehr vor- handen ist.

Mobilität • Der ÖPNV wird von vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern als unzuverläs- sig und katastrophal beurteilt: Um sich innerhalb des Kreises mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewegen sind oft „Weltreisen“ von Nöten. • Das Angebot des ÖPNV wurde laut Aussage Einzelner nach entsprechenden „Bedarfsanalysen“ in den letzten Jahren sukzessive zurückgefahren. • Abendliche Kulturangebote können derzeit aufgrund der eingeschränkten Fahrzeiten in den Abendstunden mit dem ÖPNV überhaupt nicht wahrge- nommen werden. • Für Sonderfahrten stehen den Diskutierenden zu Folge Taxibusse zur Verfü- gung, deren Existenz und Nutzung aber in der Bürgerschaft nicht ausrei- chend bekannt sind, trotz entsprechender Anzeigen in der Zeitung. • Da es weiterhin keine hinreichende Auslastung von Buslinien gibt, werden darüber hinaus weitere Reduktionen des ÖPNV erwartet.

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• Ältere Menschen mit eigenem PKW nutzen diesen aufgrund mangelnder Al- ternativen oft länger, als es unter Unfallrisikogesichtspunkten angebracht wä- re. • Zur Kompensation greifen die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Emmerich laut der Teilnehmenden des Bürgerforums vielfach auf Nachbar- schaftshilfe oder Angehörige zurück. • Hervorgehoben wurde eine Senioren-Broschüre zur Nutzung des ÖPNV. • Für EinwohnerInnen die aufgrund von Mobilitätseinschränkungen auf Gehhil- fen (bspw. Rollatoren) zurückgreifen müssen, aber auch für FahrradfahrerIn- nen werden durch die Anwesenden erhebliche Schwierigkeiten bei der Fort- bewegung angemahnt: Straßen und Bürgersteige sind unzureichend ge- kennzeichnet und geglättet, so dass es zu erheblichen Sturzrisiken kommen kann. • Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschen sich hier analog zu den Nie- derlanden eine bessere Kennzeichnung, aber auch mehr Rücksichtnahme auf die einzelnen gesellschaftlichen Teilgruppen. • Bürgersteige (auch neu angelegte), sind häufig zu hoch und zu steil.

Rückblick und Anforderungen an die Zukunft • Die Wahrnehmung des Themas demografischer Wandel und die Benennung eines Demografiebeauftragten werden als positiv beschrieben und sollte nach Auffassung der Teilnehmenden weiter forciert werden. • Die Teilnehmenden regen außerdem an, sich z.T. auch an guten Beispielen aus den benachbarten Niederlanden zu orientieren. • Die Anwesenden nehmen ein häufig noch zu undifferenziertes Altersbild in den „Köpfen“ wahr und wünschen sich hier mehr Aufklärung und die Vermitt- lung eines positiven Alternsbildes. • Die Schaffung von altersgerechtem Wohnraum und einer angemessenen Inf- rastruktur, die auch mobilitätseingeschränkten Menschen gerecht wird und einer entsprechenden ärztlichen Versorgung sehen die Anwesenden als wichtige Voraussetzung für ein „demografiefestes“ Emmerich am Rhein.

9.3 Goch Das dritte und letzte Bürgerforum im Rahmen der Fortschreibung des Demografie- konzeptes wurde am Mittwoch, den 03. November 2015 in der im Zentrum des Krei- ses Kleve gelegenen Kommune Goch abgehalten. Die Veranstaltung fand im „Gro- ßen Besprechungsraum“ des Rathauses Goch, Markt 2, in der Zeit von 17.00 – 19.00 Uhr statt. Besucht wurde die Veranstaltung von insgesamt 22 Teilnehmerinnen und 156

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Teilnehmern. Darunter befanden sich neben dem neu gewählten Bürgermeister, auch drei MitarbeiterInnen der Stadt Goch.

Zur Attraktivität des Landkreises Kleve für ältere Menschen • Als besonderes Positiv-Merkmal werden – ebenso wie in den anderen beiden Standorten der Bürgerforen – die attraktive Landschaft und die vielen Wald- und Naherholungsgebiete hervorgehoben. • Da das Fahrrad ein häufig verwendetes Fortbewegungsmittel im Kreis Kleve ist, wünschen sich die TeilnehmerInnen in Anlehnung an gute Beispiele aus den Niederlanden, eine insgesamt fahrradfreundlichere Umgebung mit Maß- nahmen zur Reduzierung der Unfallwahrscheinlichkeit und deutlicheren Kennzeichnungs- und Informationssystemen.

Wohnen • Die TeilnehmerInnen erachten mehr bezahlbaren und barrierefreien Wohn- raum in den Stadtzentren als wichtig, da insbesondere ein Mangel an kleinen Wohnungen herrscht, der sozial Schwache, die sich keine teureren Wohnun- gen leisten können, ausschließt.

Freizeit, Engagement und Partizipation • Es gibt ein vielfältiges Freizeitangebot, welches jedoch primär an die jeweils örtlichen Vereinsstrukturen gekoppelt ist. Wünschenswert wären daher nach Meinung einzelner Teilnehmer auch Angebote, die unabhängig von Vereins- aktivitäten wahrgenommen werden können, insbesondere da die meisten Vereine schrumpfende Mitgliederzahlen haben. • Die Zukunft der Vereine wird insgesamt nicht von allen Anwesenden rosig gesehen, denn der Nachwuchs bleibt nach deren Einschätzung zumeist aus, nicht zuletzt, weil Kinder und Jugendliche nur noch wenig Zeit haben. • Das kulturelle Angebot in den verschiedenen Kommunen wird von den An- wesenden unterschiedlich erlebt: In Goch z.B. wird das Angebot in Kinos und Theater sowie an der VHS von Teilnehmenden positiv hervorgehoben, es gibt jedoch auch Kommunen, die laut Aussagen anderer Anwesender über kein solches kulturelles Angebot verfügen. • Die politische Partizipation wird von einzelnen Anwesenden als z.T. gering bewertet, da der Seniorenbeirat nicht in der Gemeindeordnung verankert und somit nicht in allen Kommunen vorhanden ist. • Einzelteilnehmer regen mehr Generationsübergreifende Projekte an, in de- nen Alt und Jung zusammenkommen.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

• Bürgerschaftliches Engagement hat nach Auffassung kritischer Stimmen zwar offiziell eine große Bedeutung, allerdings fehlt es den Teilnehmenden für ein nachhaltiges Ehrenamt noch an Informationen und Impulsen um die (ältere) Bürgerschaft auch tatsächlich mitzunehmen: Eigenverantwortung und Möglichkeitsstrukturen gehen aus dieser Perspektive noch nicht Hand in Hand. • Um dem Anspruch der fortwährenden Aktualisierung von Informationen und Angeboten von bürgerschaftlichem Engagement einerseits und den hohen kommunalen Kosten für die Erstellung von Broschüren andererseits gerecht zu werden, regen Teilnehmende eine Kombination aus Online- Informationsangeboten und Informationsblättern bzw. Handreichungen.

Örtliche Nahversorgung und Infrastruktur • Positiv erlebt werden z.B. die in einigen Kommunen vorhandene Nummerie- rung von Parkbänken als Serviceleistung, um im Notfall schnell Hilfe zu be- kommen sowie die Entwicklung einer „Notfallkarte“ mit wichtigen Telefon- nummern: Diese Ansätze sollten auf weiteren Kommunen und den Kreis übertragen werden. • Die medizinische Versorgung mit Haus- und Fachärzten wird als z.T. defizitär beschrieben und kritisiert: o Wartezeiten von sechs Wochen bis zu drei Monaten werden in diesem Zusammenhang von einzelnen Teilnehmern als „Normalität“ beschrie- ben; o Die Krankenhausversorgung wird von anderen ebenfalls als unzurei- chend klassifiziert, da es lediglich in Kleve ein Klinikum gibt, was vor dem Hintergrund der eingeschränkten überörtlichen Verbindung und der hohen Fahrpreise des ÖPNV auch für Besucherinnen und Besu- cher hinsichtlich von Besuchsmöglichkeiten in diesem Zusammenhang als problematisch eingeschätzt wird. • Die medizinische Infrastruktur von einigen TeilnehmerInnen auch als defizitär wahrgenommen, da bspw. nicht mehr in allen Ortschaften Apotheken vor- handen sind.

Mobilität Das Handlungsfeld Mobilität ist ein ganz zentrales Thema für die gegenwärtige und zukünftige Attraktivität des Kreises Kleve und wurde von den Teilnehmenden lange und sehr ausführlich diskutiert.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

• Fahrräder und e-Bikes haben nach Auffassung einiger Teilnehmenden als Mobilitätsinstrument eine sehr hohe Relevanz im Kreis Kleve, weil sie unab- hängig vom ÖPNV genutzt werden können: Die Teilnehmenden wünschen sich jedoch – in Anlehnung an die Niederlande – bessere Straßen und Rad- wege ohne hervorstehende Wurzeln und ein besseres Straßenführungssys- tem mit ausreichender und deutlicher Linienführung für den Radverkehr mit Wegweisern und Übersichtskarten. • Das eigene Kfz wird aufgrund der Situation des ÖPNV als nahezu unver- zichtbar beschrieben: In der Folge sind insbesondere ältere Menschen länger auf das eigene Auto angewiesen, als es nach Einschätzung einiger unter Ri- sikogesichtspunkten empfehlenswert erscheint. • Der ÖPNV wird kritischen Stimmen zu Folge aus finanziellen Gründen und gewerblichem Konkurrenzdruck auf Grundlage von Erhebungen überwiegend bedarfsorientiert betrieben und als problematisch und teuer beschrieben, u.a. aufgrund… o einer zu geringen Taktung des Fahrplans, o unzureichender Verbindungen zu den Nachbarkommunen und in die Niederlande, o der Einstellung des Fahrbetriebs bereits am frühen Abend, o zu hoher Preise für Fahrten in die Nachbarkommunen. • Zur Überwindung finanzieller Hürden bei der Nutzung des ÖPNVs wird bspw. von Einzelnen ein Sozialticket vorgeschlagen. • Die in einigen Kommunen bereits vorhandenen ehrenamtlich betriebenen Bürgerbusses als ergänzende Angebote des ÖPNV für Ältere sowie für ande- re Zielgruppen, z.B. Schüler, werden als Bereicherung erlebt, sind aber nicht in der gesamten Bürgerschaft bekannt und auch noch nicht in allen Kommu- nen vorhanden: Das Angebot der Bürgerbusse sollte daher nach Auffassung der Teilnehmenden auf alle Kommunen ausgedehnt und auch interkommunal nutzbar sein. • Befürchtet wird von den Diskutanten jedoch ein sukzessiver Rückbau des Bürgerbusses in ehrenamtlicher Organisation in Ermangelung von „Nach- wuchskräften“. • In Ergänzung des ÖPNV und des Bürgerbusses gibt es in einigen Kommu- nen auch einen Taxibus und private Taxis mit geringeren Gebühren im Ver- glich zu „normalen“ Taxis: Es fehlte jedoch, so meinen einige, insgesamt an Informationen zu Fahrtzeiten, Einsatzmöglichkeiten und Zugang. • Es fehlt derzeit noch an einer Informationsbündelung das gesamte Mobili- tätsangebot im Kreis Kleve: Abhilfe schaffen könnte hier eine entsprechende 159

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Informationsbroschüre, z.B. in Form einer Aktualisierung des „Wegweiser für Kommunen“, ergänzt durch eine Online-Plattform, um die Informationen auf dem neuesten Stand halten zu können, ohne bei jeder Änderung zugleich ei- ne neue Broschüre drucken zu müssen. • Anwesende KommunalvertreterInnen fordern die Bürgerschaft hierbei jedoch auch zu mehr „Eigenverantwortung“ auf, da es entsprechende Beratungsan- gebote bereits gibt, z.B. die Seniorenberatungsstelle.

Anforderungen an die Zukunft • Um die Attraktivität und die Lebensqualität des Kreises Kleve zu erhalten bzw. zu verbessern, braucht es zukünftig mehr alter(n)sgerechten und be- zahlbaren Wohnraum. • Es fehlt auf kommunaler Ebene derzeit noch an Anpassungen der Infrastruk- tur im Hinblick auf eine alternde Gesellschaft, z.B. Bordsteinabsenkungen. • Die Teilnehmenden wünschen sich, dass es mehr Programme zum gesun- den Altwerden und zur Prävention gibt. • Die Anwesenden regen an, die Ergebnisse der Bürgerforen in ein Programm mit Ergebnissen und Anregungen zu übertragen.

Zusammenfassung Die Bürgerforen dienten dem Zweck, im Sinne einer „Betroffenenorientierung“ die Adressaten des Demografiekonzeptes – also die gegenwärtig und zukünftig älteren Bürgerinnen und Bürger des Kreises Kleve – bei der Fortschreibung des Demogra- fiekonzeptes mit zu beteiligen und Eindrücke unmittelbar Betroffener zu unterschied- lichen Handlungsfeldern bei der Entwicklung der Handlungsempfehlungen zu be- rücksichtigen. Aufgrund der schon zu Beginn aufgezeigten methodischen Einschrän- kungen sowie der insgesamt eher geringen Beteiligung, müssen die hier gewonne- nen Ergebnisse jedoch vorsichtig interpretiert werden, zumal innerhalb der jeweiligen Gruppen der beteiligten Bürgerinnen und Bürger eine große Varianz von Einschät- zungen zu den Sachverhalten zu beobachten war. Zusätzlich zu berücksichtigen ist, dass die Kreisebene für viele aus der Bürgerschaft sehr „abstrakt“ war, eine örtliche Identifizierung ließ sich vielmehr nahezu ausschließlich lokal feststellen, d.h. mit der jeweiligen Kommune oder sogar nur mit dem jeweiligen Stadtteil. Insgesamt ließen sich thematisch und inhaltlich über die drei Veranstaltungen hinweg auch große Schnittstellen feststellen. Der gesamte Kreis Kleve wird kommunenübergreifend als landschaftlich sehr attraktiv und als schöner Wohnort im Alter beschrieben. Diese Meinung teilten dabei sowohl aus dem Kreis stammende, als auch zugezogene Per- sonen. Die letztgenannten gaben an, dass insbesondere die Nähe zur Natur eine 160

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Motivation war, in den Kreis Kleve zu ziehen. Durch die primär ländliche Prägung ergeben sich auf der anderen Seite auch verschiedene Herausforderungen um die Gleichwertigkeit der Lebensqualität innerhalb des Kreises zu fördern.

Wohnen Das Thema alter(n)sgerechtes Wohnen nahm einen großen Raum im Rahmen der Diskussionen ein und ist von besonderer Bedeutung. Dabei wird der Kreis Kleve auf- grund der vorab aufgezeigten Rahmenbedingungen grundsätzlich als attraktiver Wohnort erlebt. Insbesondere innerhalb der Stadtzentren ist, gemessen an den Be- darfen, nach Auffassung der Teilnehmenden jedoch nicht überall ausreichend Wohn- raum vorhanden. Angesichts der Tatsache, dass es – grade vor dem Hintergrund einer zunehmenden Singularisierung im Alter – einen höheren Anteil von Ein- Personen-Haushalten gibt und die finanziellen Spielräume aufgrund des bereits vor- handenen und zukünftig weiter abnehmenden Rentenniveaus gering sind, besteht dementsprechend z.T. Bedarf an kleinen, barrierefreien und bezahlbaren Wohnun- gen. Kleinere Wohnungen sind zwar an der Peripherie vorhanden, dort ist jedoch die Anbindung an den ÖPNV ungünstig und die Infrastruktur ist soweit ausgedünnt, dass insbesondere für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen eine Versorgung vor Ort schwerlich möglich ist. Aufgrund historisch entstandener Architekturen ist es zudem in einzelnen Standorten, z.B. Emmerich am Rhein, mitunter nur schwer möglich, Wohnungen altersgerecht und barrierefrei umzubauen. Darüber hinaus gibt es zwar auch barrierefreien Wohnraum, doch handelt es sich hierbei zumeist um sehr große und dementsprechend teure Wohnungen. Das Mehrgenerationenwohnen wird vom Konzept her begrüßt, eine erfolgreiche Umsetzung findet bisher jedoch allenfalls in Ansätzen statt. Wünschenswert wäre hier, eine stärkere Berücksichtigung und Förde- rung neuer Wohnkonzepte.

Örtliche Versorgungsstruktur Die örtliche Nahversorgung und Infrastruktur war den Teilnehmenden über alle Ver- anstaltungen hinweg ein besonders wichtiges Anliegen. Im Hinblick auf die Attraktivi- tät des Kreises Kleve stand daher der Erhalt der öffentlichen Versorgung und Infra- struktur an erster Stelle, um den Verbleib in der eigenen Häuslichkeit sowie die Selbstständigkeit älterer Menschen längst möglich zu erhalten. Obgleich die Versor- gung in den Stadtzentren nach Aussage der Teilnehmenden weitestgehend ausrei- chend erscheint, wird an der Peripherie bereits jetzt ein Mangel sowie ein sukzessi- ver Abbau der örtlichen Infrastruktur wahrgenommen und bemängelt. So gibt es 161

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve demnach periphere Gebiete, in denen örtliche Nahversorgungsstrukturen wegzubre- chen drohen, Vollversorger schließen bzw. abwandern, Apotheken, Post- und Bankfi- lialen geschlossen und Bankautomaten reduziert werden, was vor dem Hintergrund des z.T. eingeschränkten Angebots des ÖPNV und der bereits skizzierten Situation der örtlichen Wohnungslage insbesondere für Menschen mit Mobilitätseinschränkun- gen zum Problem wird, denn wenn Teile der älteren Bürgerinnen und Bürger aus fi- nanziellen Gründen lediglich in der Periphere adäquater Wohnraum zur Verfügung steht, wird die eigenverantwortliche Versorgung zu einer besonderen Herausforde- rung für die Betroffenen. Beim Eintritt in das sogenannte 4. Alter bzw. die Hochaltrig- keit, die statistisch mit einem erhöhten Risiko des Auftretens von (chronischen) Krankheiten, einem Abbau physischer und geistiger Ressourcen sowie der Reduktion des sozialen Netzwerkes einhergeht steigt langfristig die Wahrscheinlichkeit, die ei- gene Häuslichkeit aufgeben zu müssen, was nicht zuletzt auch aus den daraus resul- tierenden Kosten berücksichtigt werden muss. Ein besonderes Anliegen war es den Teilnehmenden im diesem Zusammenhang auch, auf die ungenügende ärztliche Versorgung hinzuweisen. Kritisiert wurde ein Mangel sowohl an Haus- als auch an Fachärzten sowie Kliniken. Terminvergaben würden z.T. über 6 Wochen dauern, Facharztbesuche hätten noch längere Wartezeiten. Inwieweit diese Angaben der Wirklichkeit entsprechen konnte nicht geprüft werden. Zur Kompensation von Defizi- ten der örtlichen Nahversorgung bieten sowohl Geschäfte, als auch Apotheken viel- fach einen Lieferservice an, der bisher aber wenig genutzt wird. Die konkreten Grün- de hierfür sind ebenfalls nicht bekannt. Es kann also nicht zweifelsfrei gesagt werden ob es sich hier um ein Informationsdefizit oder um andere Bedenken handelt. Sinn- voll wäre daher mehr Aufklärung und Kontaktaufnahme mit der Zielgruppe, um über entsprechende Angebote zu informieren.

Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV) und Mobilität Der ÖPNV wird über alle Veranstaltungen hinweg als defizitär beschrieben: Dies be- trifft einerseits die als zu gering empfundenen Taktungen, als auch die Verbindungen in die Nachbarkommunen sowie nicht zuletzt die Kosten. Ergänzend zu den her- kömmlichen Angeboten des ÖPNV werden jedoch in den meisten Kommunen ergän- zend Bürgerbusse sowie Taxibusse eingesetzt. Hier besteht nach Einschätzung der Teilnehmenden z.T. womöglich ein Informationsdefizit bezüglich vorhandener Ange- bote. Abhilfe schaffen könnte hier ein besseres Informationsangebot, welches sowohl online als auch in Form von Handreichungen informiert. Zugleich sind jedoch im Sin- ne einer Eigenverantwortung auch die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, Mög- lichkeiten zur Informationsbeschaffung auch wahrzunehmen, z.B. über die vielfach 162

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve vorhandenen Seniorenberatungsstellen. Die attraktive Landschaft und die z.T. un- günstige Anbindung an den ÖPNV begünstigen die eigenständige Mobilität im Kreis Kleve, z.B. mit dem Fahrrad oder E-Bike. Ein häufig vorgebrachtes Anliegen war je- doch in diesem Zusammenhang die ungenügende Berücksichtigung der Bedarfe von RadfahrerInnen im Straßenverkehr. Um Sturzrisiken zu mindern mindernd würden sich bessere Straßenmarkierungen und Einebnung von Radwegen sowie das An- bringen von Übersichtskarten zur Orientierung positiv auswirken.

Engagement Die Diskutanten waren sich über alle drei Veranstaltungen hinweg darüber einig, dass ein hoher Bedarf an ehrenamtlichem Engagement in ganz verschiedenen Handlungsfeldern besteht, denn es bestehen z.B. konkrete Befürchtungen dahinge- hend, dass insbesondere ältere Menschen mit Einschränkungen (z.B. im Bereich der Mobilität) ohne ein entsprechendes Hilfeangebot nicht längerfristig in der Häuslichkeit verweilen können. Gleichzeitig werden bei der Vereinsarbeit bereits jetzt konkrete Nachwuchssorgen postuliert, insbesondere was Neuvergabe von Posten von aus- scheidenden Vereinsmitglieder angeht. Hierbei wird hervorgehoben, dass einerseits genügend Möglichkeiten bestehen sich zu engagieren, z.B. durch eine rege Vereins- landschaft oder die Kirchen und dass andererseits eine grundsätzlich hohe Bereit- schaft zum Engagement in den Städten und Gemeinden vorhanden ist. Die tatsächli- che Durchführung von ehrenamtlichem Engagement wird jedoch als ambivalent er- lebt, weil sich die teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger trotz der hohen Engage- mentbereitschaft auch eine Intensivierung von Nachbarschaftshilfen wünschen. Als mögliches Problem wurde von den TeilnehmerInnen eine ungenügende strukturelle Organisation des Ehrenamtes thematisiert sowie eine zu geringe Zahl von „Kümme- rern“, die konkret Verantwortung übernehmen. Kreis und Kommunen werden aufge- fordert, mehr positive Impulse zur Motivation zum ehrenamtlichen Engagement zu setzen, d.h. es braucht aus Sicht der Teilnehmer mehr Strukturen, die die Bürger- schaft „abholen“.

Partizipation

Das Thema politische Partizipation und Interessenvertretung für die gegenwärtig und zukünftig älteren Menschen wurde als besonders relevant erachtet. Hierbei wurde von den Teilnehmenden darauf hingewiesen, dass es um ein Miteinander der Gene- rationen geht und die Bedarfe der Jüngeren gleichermaßen zu berücksichtigen sind für ein gemeinsames Miteinander. Gegenwärtig wird die „Lobby“ für ältere Menschen 163

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve jedoch als noch zu gering beschrieben. Bisher gibt es in nur ungefähr der Hälfte aller Kommunen des Kreises Kleve eine Seniorenvertretung, da die derzeitige Gemeinde- ordnung keine Verpflichtung zum Seniorenbeirat vorsieht, fühlen sich dementspre- chend nicht alle Städte und Gemeinden gleichermaßen dazu aufgefordert, eine sol- che Institution auch zu implementieren. Dies wird in der Wahrnehmung der Teilneh- menden unterschiedlich begründet, z.B. lautet eine Argumentation, dass die Interes- sen der Senioren bereits durch Mitglieder in den Parteien vertreten werden, die ent- weder dieser Zielgruppe selber angehören oder aber im Rahmen ihrer Parteiarbeit alter(n)srelevante Themen aktiv aufnehmen. Unklar ist jedoch, inwieweit im Rahmen von Parteipolitik auch über die eigenen Parteiinteressen hinaus allgemeine Interes- sen älterer Menschen vertreten werden. Daher wünschten sich die Teilnehmenden eine verbindliche und verpflichtende Festschreibung von Seniorenbeiräten in der Gemeindeordnung. Neben der formal noch ungenügenden Verankerung von Interes- senvertretungen von Seniorinnen und Senioren wurden auch handfeste materielle Hindernisse in der organisierten Interessenvertretung angemahnt. So fehlt es einer- seits an finanzieller Unterstützung und andererseits an praktischen Rahmenbedin- gungen, wie z.B. Räumlichkeiten.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Teil III: PFLEGEBEDARFSPLANUNG FÜR DAS JAHR 2015

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

10. LANDES- UND BUNDESRECHTLICHER KONTEXT Im Oktober 2014 hat der nordrhein-westfälische Landtag das „Gesetz zur Entwick- lung und Stärkung einer demographiefesten, teilhabeorientierten Infrastruktur und zur Weiterentwicklung und Sicherung der Qualität von Wohn- und Betreuungsangeboten für ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen“ verab- schiedet.182 Es novelliert und integriert die vordem geltenden Fassungen des Lan- despflegegesetzes183 und des Wohn- und Teilhabegesetzes184 und verpflichtet die kreisfreien Städte und Kreise, für eine ausreichende pflegerische, aber auch vorpfle- gerische und pflegeergänzende Infrastruktur Sorge zu tragen. Die in § 4 (2) des neu- en Alten- und Pflegegesetzes185 vollzogene Ausweitung des kommunalen Sicherstel- lungsauftrags über die im engeren Sinne pflegerische Versorgung hinaus ist im Licht fundamentaler Bestimmungen des Pflegeversicherungsgesetzes zu bewerten: dass nämlich ̶ Pflegebedürftigkeit durch Prävention und Rehabilitation möglichst vermieden, ̶ mit Leistungen der Pflegeversicherung vorrangig die häusliche Pflege gefördert werden soll.186 Der „Wunsch der Menschen, ihr Leben bis ins hohe Alter in der vertrauten häuslichen Umgebung oder zumindest im vertrauten Umfeld gestalten zu können“, auf den das zuständige Landesministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter in Er- läuterungen zur neuen Gesetzgebung verweist,187 ist dabei das eine; ein anderes sind die Pflegekosten (Abbildung 75, S. 167): Die monatlichen Leistungen der Pfle- geversicherung für professionelle Pflege übertreffen die Pflegegeldleistungen in allen Pflegestufen, die Leistungen für vollstationäre Pflege sind in den Pflegestufen I und II auch höher als ambulante Pflegesachleistungen; am höchsten sind die monatlichen Ansprüche vollstationär versorgter pflegebedürftiger Personen, die als Härtefälle an- erkannt sind.188 Die Ausgaben der Pflegeversicherung für vollstationäre Dauerpflege

182 GEPA NRW. 183 Gesetz zur Umsetzung des Pflege-Versicherungsgesetzes (Landespflegegesetz Nordrhein-West- falen - PfG NW). 184 Gesetz über das Wohnen mit Assistenz und Pflege in Einrichtungen (Wohn- und Teilhabegesetz – WTG). 185 GEPA NRW, Artikel 1, Gesetz zur Weiterentwicklung des Landepflegerechts und Sicherung einer unterstützenden Infrastruktur für ältere Menschen, pflegebedürftige Menschen und deren Angehöri- ge (Alten- und Pflegegesetz Nordrhein-Westfalen – APG NRW). 186 §§ 3 und 5.4 SGB XI. 187 MGEPA NRW, Fragen und Antworten zum GEPA NRW: http://www.mgepa.nrw.de/pflege/rechtsgrundlagen_2014/FAQ_GEPA/index.php. 188 §§ 36, 37 und 43 SGB XI (2016). 166

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve beliefen sich 2014 auf 10,53 Mrd. €189 und waren damit zwar um 2,47 Mrd. € geringer als die Ausgaben für die häusliche Pflege;190 allerdings war die Zahl der in Privat- haushalten gepflegten Personen mit 1,82 Mio. mehr als doppelt so hoch wie die der Personen in vollstationärer Dauerpflege,191 d. h. im Durchschnitt betrugen die jährli- chen Kosten je pflegebedürftiger Person in vollstationärer Dauerpflege mit rd. 13.800 € fast doppelt so viel wie in der häuslichen Pflege mit 7.150 € (Abbildung 76, S. 168).192

Abbildung 75: Leistungen der Pflegeversicherung 2016 (Anspruch je Kalendermonat)

2.000 € 1.800 € 1.600 € 1.400 € 1.200 € 1.000 € 800 € 600 € 400 € 200 € 0 € Pflegestufe I Pflegestufe II Pflegestufe III als Härtefall anerkannt

Pflegegeld ambulante Pflege vollstationäre Pflege

Soweit Kosten, die durch die Versorgung bei Pflegebedürftigkeit verursacht sind, nicht von der Pflegeversicherung getragen und auch nicht von der pflegebedürftigen Person bzw. ihren Angehörigen aufgebracht werden können, besteht die Möglichkeit, Hilfe zur Pflege gemäß §§ 61 ff SGB XII zu beziehen. Von 962,1 Mio. € (brutto), die 2014 in Nordrhein-Westfalen für Hilfe zur Pflege ausgegeben wurden, entfielen 804,6 Mio. € bzw. 83,6% allein auf pflegebedürftige Personen in stationären Einrichtun- gen.193 Grundsätzlich wird bei dieser Hilfeart danach unterschieden, ob die Pflege in Einrichtungen oder außerhalb erfolgt. Aufwendungen für Kurzzeitpflege und teilstati- onäre Pflege werden als Hilfe zur Pflege in Einrichtungen aufgefasst, obwohl sie der

189 Inkl. vollstationärer Dauerpflege in Einrichtungen für Personen mit Behinderung. 190 Inkl. der Ausgaben für Pflegeurlaub, Tages-/Nachtpflege, zusätzliche ambulante Betreuungsleis- tungen, Kurzzeitpflege, soziale Sicherung der Pflegepersonen sowie Pflegemittel, technische Hilfen etc.; vgl. Anhang, Tabelle 125 S. 331 191 Vgl. Anhang, Tabelle 126 S. 331 192 Eigene Berechnung. 193 Vgl. Anhang, Tabelle 127 (eigene Berechnung) S. 332 167

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Unterstützung der häuslichen Pflege dienen. Sie sind getrennt aufgeführt und lassen sich den Bruttoausgaben für Hilfe zur Pflege außerhalb von Einrichtungen zuschla- gen.

Abbildung 76: Verteilung der Fallzahlen und Ausgaben der Pflegeversicherung auf die häusliche und die vollstationäre Pflege in der Bundesrepublik Deutschland 2014

100%

90% 29,5% 80% 44,8% 70%

60%

50% vollstationäre Dauerpflege 40% 70,5% häusliche Pflege 30% 55,2% 20%

10%

0% Empfängerinnen und Ausgaben der Empfänger von SGB XI- Pflegeversicherung Leistungen

Abbildung 77: Verteilung der Fallzahlen (geschätzt) und Bruttoausgaben für Hilfe zur Pflege auf die häusliche und die vollstationäre Pflege in Nordrhein-Westfalen 2014

100%

90%

80%

70% 74% 60% 83,6%

50% für vollstationäre Dauerpflege 40% für häusliche Pflege

30%

20% 26% 10% 16,4% 0% Empfängerinnen und Bruttoausgaben Empfänger

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Die Fallzahlen können jedoch nicht ebenso eindeutig zugeordnet, sondern lediglich geschätzt werden: Zum Stichtag 31.12.2014 erhielten insgesamt 93.021 Personen in Nordrhein-Westfalen Hilfe zur Pflege, 68.680 zur Pflege in Einrichtungen und 24.505 zur Pflege außerhalb von Einrichtungen.194 Die Summe der Fälle von Hilfe zur Pflege in Einrichtungen und außerhalb weicht nach oben um 164 von der genannten Ge- samtfallzahl ab. Diese Differenz kann durch Doppelzählung von Personen zustande kommen, die sowohl Hilfe zur Pflege außerhalb von Einrichtungen als auch für Kurz- zeitpflege bzw. teilstationäre Pflege in Einrichtungen bezogen haben; die Zahl der Fälle von Hilfe zur Pflege in Einrichtungen um diese 164 verringert, ergibt sich ein Wert von 68.516. Unter der Annahme, dass mit dieser Zahl ausschließlich Empfän- gerinnen und Empfänger von Hilfe zur stationären Dauerpflege erfasst sind, errech- net sich für sie ein Anteil an der Fallzahl, der um rd. zehn Prozentpunkte kleiner ist als der Anteil der stationären Dauerpflege an den Bruttoausgaben für Hilfe zur Pflege insgesamt (Abbildung 77, S. 168).195 Die durchschnittlichen Jahresbruttoausgaben der örtlichen Sozialhilfeträger wären für Hilfe zur stationären Dauerpflege mit ca. 11,7 Mio. je Fall also um etwa das 0,8-fache höher als für die häusliche Pflege (rd. 6,4 Mio.) gewesen.196 Die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Hilfe zur statio- nären Dauerpflege könnte hier aber überschätzt worden sein, da es pflegebedürftige Personen in privaten Haushalten gegeben haben könnte, die Hilfe zur Kurzzeitpflege bzw. zur teilstationären Pflege in Anspruch genommen haben. Die fallbezogenen Durchschnittsausgaben wären dann für Hilfe zur häuslichen Pflege niedriger und für die vollstationäre Dauerpflege höher gewesen als oben angegeben. Außerdem wird in einigen Bundesländern, auch in Nordrhein-Westfalen, bei stationä- rer Pflege von den örtlichen Sozialhilfeträgern in Abhängigkeit von den Einkommens- bzw. Vermögensverhältnissen der Bewohnerinnen bzw. Bewohner Pflegewohngeld als Beitrag zu den Investitionskosten der stationären Einrichtungen gezahlt. Informa- tionen über die Gesamthöhe der Ausgaben für Pflegewohngeld liegen nicht vor, doch darf auch ohnedies in Anbetracht der bekannten Zahlen vermutet werden, dass die Vorgaben der Pflegeversicherung, Pflegebedürftigkeit zu verhindern und im Pflegefall häusliche Versorgung zu priorisieren, nicht nur von besagtem Wunsch älterer Perso- nen, sondern ebenfalls von einem öffentlichen Interesse geprägt sind, auf die Kos- tenentwicklung in der Pflege Einfluss zu nehmen. Je nach familiären Verhältnissen und Haushaltssituation pflegebedürftiger Personen – ohne Angehörige im Haushalt bzw. am Wohnort oder in näherer Umgebung, mit

194 Quelle: IT.NRW 2016 (https://www.it.nrw.de/statistik/e/daten/eckdaten/r512sozialh1.html). 195 Eigene Berechnung. 196 Eigene Berechnung. 169

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(Ehe- bzw. Lebens-) Partnerin bzw. Partner zusammenlebend, mit jüngeren Haus- haltsmitgliedern – sowie nach den Wohnbedingungen kann die häusliche Versorgung durch unterschiedliche Faktoren erschwert werden: von Unzulänglichkeiten der Wohnung über Schwierigkeiten der Alltagsversorgung bis zu fehlender Unterstützung der pflegenden Angehörigen bzw. anderer häuslicher Pflegepersonen. Eine professi- onelle, in einzelnen Bereichen evtl. zusätzlich von freiwilligem Engagement getrage- ne Angebotsstruktur kann die Bedingungen häuslicher Pflege entscheidend verbes- sern bzw. überhaupt erst schaffen. Voraussetzung ist jedoch, dass solche Angebote ausreichend vorhanden (d. h. auch erreichbar) und finanzierbar und die Pflegehaus- halte darüber informiert sind. Je nach familiären Verhältnissen und Haushaltssituati- on pflegebedürftiger Personen – ohne Angehörige im Haushalt bzw. am Wohnort oder in näherer Umgebung, mit (Ehe- bzw. Lebens-) Partnerin bzw. Partner zusam- menlebend, mit jüngeren Haushaltsmitgliedern – sowie nach den Wohnbedingungen kann die häusliche Versorgung durch unterschiedliche Faktoren erschwert werden: von Unzulänglichkeiten der Wohnung über Schwierigkeiten der Alltagsversorgung bis zu fehlender Unterstützung der pflegenden Angehörigen bzw. anderer häuslicher Pflegepersonen. Eine professionelle, in einzelnen Bereichen evtl. zusätzlich von frei- willigem Engagement getragene Angebotsstruktur kann die Bedingungen häuslicher Pflege entscheidend verbessern bzw. überhaupt erst schaffen. Voraussetzung ist jedoch, dass solche Angebote ausreichend vorhanden (d. h. auch erreichbar) und finanzierbar und die Pflegehaushalte darüber informiert sind. Die häusliche Pflege systematisch zu fördern, indem die unterstützende Infrastruktur optimiert wird, erfordert Planung, die vor allem eine Bedarfsanalyse beinhaltet. 197 Eine bedarfsrelevante Basisgröße ist die künftig zu erwartende Zahl pflegebedürftiger Personen in ihrer Verteilung auf die Versorgungsarten. Diese wird nicht durch die aktuellen Kapazitäten für die vollstationäre Dauerpflege definiert, vielmehr muss an- genommen werden, dass mit zunehmender Gesamtzahl pflegebedürftiger Personen infolge der fortschreitenden Alterung der Bevölkerung die Anzahl derjenigen unter ihnen, die dauerhaft vollstationär versorgt werden müssen, ebenfalls steigen und dieser zusätzliche Bedarf nicht durch kürzere Verweildauern in den Pflegeeinrichtun- gen kompensiert werden wird. Es kommt also darauf an, nach einem geeigneten Ver- fahren aus der bisherigen Entwicklung der Fallzahlen in der stationären und in der häuslichen Pflege zu erschließen, welcher Versorgungsbedarf im Einzelnen in den nächsten Jahren entstehen kann.

197 § 7 APG NRW. 170

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11. ENTWICKLUNG DER PFLEGEFALLSZAHLEN IM KREIS KLEVE Im Dezember 2013 waren im Kreis Kleve 11.438 Personen pflegebedürftig im Sinne der Pflegeversicherung.198 Die Quote von 38 je 1.000 Einwohnerinnen und Einwoh- ner lag um fünf über dem Durchschnitt des Landes Nordrhein-Westfalen199 – eine Differenz, die einer Personenzahl von rd. 1.500 entspricht, die über den Landes- durchschnitt hinaus SGB XI-Leistungen in Anspruch nehmen. Da Pflegebedürftigkeit vornehmlich im (hohen) Alter auftritt, könnte dies mit einem überdurchschnittlich ho- hen Bevölkerungsanteil älterer Personen zusammenhängen; tatsächlich ist jedoch der Anteil der 60-jährigen und Älteren sowohl wie der der 80-jährigen und Älteren im Kreis Kleve niedriger als in Nordrhein-Westfalen im Ganzen.200 Dass die auf die Ge- samteinwohnerzahl berechnete Pflegequote im Kreis Kleve höher ist als der Lan- deswert, kann bereits seit 2001 beobachtet werden (Abbildung 78); der Abstand hat sich zunächst etwas verringert, wird nach 2009 aber wieder größer. Über den Zeit- raum von zwölf Jahren betrachtet, ist im Kreis und auch landesweit eine Steigerung der Quote festzustellen, die mit der Alterung der Bevölkerung zu erklären ist: So be- trug der Anteil der 80-jährigen und Älteren, der Altersgruppe mit der höchsten Wahr- scheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden,201 2001 im Kreis Kleve erst 3,7%, 2013 dagegen 5%.202

Abbildung 78: Pflegebedürftige Personen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner

40

35

30

25

20

15

10

5

0 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Nordrhein-Westfalen Kreis Kleve

198 Vgl. Anhang, Tabelle 128 S. 332 199 Vgl. Anhang, Tabelle 129 S. 332 200 Vgl. Anhang, Tabelle 9 bis Tabelle 26, S. 235 bis 252. 201 S. u., S. 175. 202 Eigene Berechnung auf der Grundlage von Tabelle 141 (Anhang, S. 337). 171

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Ist die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden, sowohl auf die Bevölkerung insgesamt wie auf die älteren Einwohnerinnen und Einwohner bezogen höher als in Nordrhein-Westfalen, so der Versorgungsanteil der stationären Pflege um 2,4 Pro- zentpunkte geringer (Abbildung 79, S. 172);203 deshalb müssen im Kreis Kleve ca. 275 pflegebedürftige Personen weniger stationär gepflegt werden als es bei demsel- ben Anteil wie im nordrhein-westfälischen Mittel der Fall wäre. Im Kreis Kleve wird die häusliche Pflege häufiger als durchschnittlich im Land professionell unterstützt, der Anteil der pflegebedürftigen Frauen und Männer, die Pflegegeld erhalten, weicht hingegen kaum von der Landesquote ab. Nachdem der Anteil der stationären Ver- sorgung an den Pflegefallzahlen anfänglich zugenommen und 2005 seinen höchsten Stand erreicht hat, entwickelt er sich seither rückläufig (Abbildung 80, S. 173); in Nordrhein-Westfalen ist der Verlauf ähnlich, der Anteil der stationären Pflege jedoch zu jedem Stichtag höher als im Kreis Kleve.

Abbildung 79: Pflegerische Versorgung 2013

100% 27,6% 25,2% 90%

80%

70%

60% 22,6% 25,1% stationäre Pflege 50% ambulante Pflege 40% Pflegegeld 30%

20%

10% 49,8% 49,7% 0% Nordrhein- Kreis Kleve Westfalen

203 Vgl. Anhang, Tabelle 130, S. 332 und Tabelle 132, S. 333 172

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 80: Entwicklung der Pflegefallzahlen im Kreis Kleve

12.000

10.000 25,2%

27,4%

8.000 29,1%

29,7% 29,4% 29,4% 31,5% 25,1% stationäre Pflege

6.000

24,7% ambulante Pflege 24,8% 20,6% 21,9% 19,4% Pflegegeld 4.000 21,4%

49,7% 48%

2.000 50% 51,2% 48,4% 46,2% 47,1%

0 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Die Veränderung der Gesamtzahl pflegebedürftiger Personen (Abbildung 81, S. 174) unterscheidet sich zwischen Nordrhein-Westfalen und dem Kreis Kleve inso- weit, als die für den Kreis resultierende Rate zunächst unter das Landesniveau sinkt und dieses erst ab 2011 wieder übersteigt.204 Letzteres gilt dabei allein für die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Pflegegeld; in der stationären Pflege nimmt die Fallzahl zwischen 2005 und 2007 leicht ab und erhöht sich seitdem wieder re- gelmäßig, jedoch in deutlich geringerem Maße als in der ambulanten Pflege, so dass die Steigerung gegenüber 2001 ab 2011 sogar geringer ausfällt als bei den Pflege- geldleistungen (Abbildung 82, S. 174).205 Zusammenfassend ist damit zu konstatie- ren, dass der Vorrang der häuslichen Versorgung bei Pflegebedürftigkeit – bei im Ganzen überdurchschnittlich hohen Pflegefallzahlen – im Kreis Kleve in höherem Grade realisiert ist als im Landesdurchschnitt.

204 Vgl. Anhang, Tabelle 133, S. 333 205 Vgl. Anhang, Tabelle 134, S. 333 173

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 81: Veränderung der Pflegefallzahlen insgesamt

135%

130%

125%

120%

115%

110%

105%

100%

95% 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Nordrhein-Westfalen Kreis Kleve

Abbildung 82: Veränderung der Pflegefallzahlen im Kreis Kleve

180%

170%

160%

150%

140% Pflegegeld 130% ambulante Pflege 120% stationäre Pflege

110%

100%

90%

80% 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

12. WEITERENTWICKLUNG DER PFLEGEFALLZAHLEN BIS 2025 Wie aus den periodisch veröffentlichten Daten der Pflegestatistik hervorgeht, kann Pflegebedürftigkeit regional sehr unterschiedlich auftreten wie auch der Anteil der einzelnen Versorgungsarten an den Leistungen der Pflegeversicherung divergiert. Was sich in dieser Hinsicht bislang zur Situation im Kreis Kleve ergeben hat, genügt aber noch nicht, um verlässlich einschätzen zu können, wie hoch die Pflegefallzahlen in den kommenden Jahren sein werden. Dazu sind Alter und Geschlecht der pflege- bedürftigen Personen und die Art ihrer pflegerischen Versorgung vielmehr differen- zierter zueinander in Beziehung zu setzen. Grundlage ist eine nach diesen Merkma- 174

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve len gegliederte Sonderauswertung der Pflegestatistik, die das nordrhein-westfälische Statistische Landesamt für den Kreis Kleve vorgenommen hat.206

Abbildung 83: Pflegequoten im Kreis Kleve 2013 – insgesamt

80%

70%

60%

50%

40%

30%

20%

10%

0% unter 15 15 bis 59 60 bis 64 65 bis 69 70 bis 74 75 bis 79 80 bis 84 85 bis 89 ab 90 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre

Männer Frauen

Abbildung 84: Pflegequoten im Kreis Kleve 2013 – pflegebedürftige Personen im Alter ab 75 Jahre

35%

30%

25%

20%

15%

10%

5%

0% Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen Pflegegeld ambulante Pflege stationäre Pflege

75 bis 79 Jahre 80 bis 84 Jahre 85 bis 89 Jahre ab 90 Jahre

206 Vgl. Anhang, Tabelle 135 bis Tabelle 140, S. 334 - 336 175

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 85: Pflegequoten im Kreis Kleve – Frauen im Alter ab 70 Jahre in stationärer Pflege

40%

35%

30%

25%

20%

15%

10%

5%

0% 70 bis 74 Jahre 75 bis 79 Jahre 80 bis 84 Jahre 85 bis 89 Jahre ab 90 Jahre

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Die spezifischen Pflegequoten,207 die in Verbindung mit analog aggregierten Bevöl- kerungsstatistiken208 gebildet worden sind, variieren ̶ nach Alter und Geschlecht: die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden und Leistungen der Pflegeversicherung in Anspruch nehmen zu müssen, steigt mit dem Alter und ist dann unter Frauen größer als unter Männern (Abbildung 83, S. 175);209 ̶ nach Versorgungsart und Geschlecht: bei Pflegebedürftigkeit in einer stationären Einrichtung versorgt werden zu müssen, ist unter Frauen erheblich wahrscheinli- cher als unter Männern (Abbildung 84, S. 175);210 ̶ im Zeitverlauf, wie am Beispiel der Frauen in stationärer Pflege dargestellt (Abbildung 85, S. 176).211 Wie hoch die Pflegefallzahlen in Zukunft sein werden, korreliert also eng mit der Be- völkerungsstruktur. Ist diese bekannt, lassen sich mithilfe der Pflegequoten Berech- nungen dazu anstellen, wie viele Personen voraussichtlich zu einem bestimmten Zeitpunkt pflegebedürftig sein und dabei welche Art von SGB XI-Leistung beziehen werden. Modellrechnungen zur Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Nord- rhein-Westfalens bis 2040 stehen in der Landesdatenbank online zur Verfügung; vor-

207 Anteile pflegebedürftiger Personen am jeweiligen Bevölkerungssegment; vgl. Anhang, Tabelle 142 bis Tabelle 144. 208 Vgl. Anhang, Tabelle 141., S. 337 209 Vgl. Anhang, Tabelle 148, S. 344 210 Vgl. Anhang, Tabelle 142 bis Tabelle 144, S. 338 - 340 211 Vgl. Anhang, Tabelle 144, S. 340 176

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve liegender Pflegebedarfsplan für den Kreis Kleve stützt sich auf die Ergebnisse für die kreisangehörigen Städte und Gemeinden.212 Die zentrale methodische Problematik besteht nun darin zu bestimmen, welche Werte jeweils für die altersgruppen-, ge- schlechts- und versorgungsartspezifischen Pflegequoten eingesetzt werden, da sich diese empirisch als variabel erwiesen haben. Prinzipiell ist es sinnvoller, einen Wer- tebereich anzugeben, innerhalb dessen die Quote absehbar liegen wird, als durch Nennung eines einzigen Wertes eine Genauigkeit zu suggerieren, die es nicht geben kann. Naheliegend ist, diesen Bereich durch die in den vergangenen Jahren erreich- ten Minimal- und Maximalwerte zu begrenzen, doch hätte dies den Nachteil einer Variationsbreite, die zu groß wäre, um planungsrelevante Orientierungsgrößen für den Pflegebedarf der nächsten Jahre zu berechnen. Daher wird hier ein anderes Verfahren gewählt, bei dem von einer Mittelwertprojekti- on ausgegangen wird, d. h. es wird jeweils das arithmetische Mittel als Kalkulations- maß für die Quoten zugrunde gelegt.213 Von diesen wird angenommen, dass sie zum fraglichen Zeitpunkt in einem Bereich variieren können, der durch ihre mittlere obere Abweichung und ihre mittlere untere Abweichung vom jeweiligen arithmetischen Mit- tel definiert ist.214 Ergänzend wird für die Pflegequoten eine Trendberechnung215 vor- genommen. Anhand dieser Werte und der vorausberechneten Bevölkerungszahlen werden in vier Varianten altersgruppen- und geschlechtsspezifische Bedarfszahlen für die einzelnen Versorgungsarten bestimmt, deren Resultate in ihrer Summe mit der Zahl pflegebedürftiger Personen zum letzten Erhebungszeitpunkt abgeglichen werden, um zu entscheiden, welche Berechnungsalternativen zu plausiblen Pla- nungsrichtgrößen 216 führen. Als Kalkulationsbasis für die leistungsartspezifischen Fallzahlen werden mit Blick auf die altersgruppen- und geschlechtsspezifischen Pfle- gequoten im Einzelnen folgende Entwicklungsparameter angenommen: ̶ Empfängerinnen und Empfänger von Pflegegeldleistungen: mittlere obere Ab- weichung vom arithmetischen Mittel der Jahre 2001 bis 2013; ̶ Personen in ambulanter Pflege: Trend; ̶ Personen in stationärer Pflege: arithmetisches Mittel. Den auf diese Weise festgelegten Orientierungswerten für den pflegerischen Versor- gungsbedarf wird ein als wahrscheinlich angesehener Variationsbereich zugeschrie- ben, dessen obere und untere Begrenzung ausgehend von der Differenz zwischen

212 Vgl. Anhang, Tabelle 42 bis Tabelle 59, S. 267 bis 284 213 Vgl. Anhang, Tabelle 145, S. 341 214 Vgl. Anhang, Tabelle 146, S. 342 215 Vgl. Anhang, Tabelle 147, S. 343 216 Vgl. Anhang, Tabelle 165, S. 361 177

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve mittlerer oberer und mittlerer unterer Abweichung vom langjährigen Mittelwert der Pflegequoten als entsprechende prozentuale Über- bzw. Unterschreitung der Be- darfszahlen gesetzt wird. Die Bedarfskalkulation wird für die sechzehn kreisangehörigen Städte und Gemein- den separat und für die Jahre 2018, 2020 und 2025 vorgenommen, so dass bei Pla- nungen immer auch die Langfristperspektive mitberücksichtigt werden kann. Soweit dabei auf Trendwerte zurückgegriffen wird, sind die für das Jahr 2020 festgestellten konstant gehalten, d. h. auch für das Jahr 2025 eingesetzt worden. Die ermittelten Bedarfswerte als variabel zu begreifen reflektiert auch, dass in Bezug auf die Versor- gung bei Pflegebedürftigkeit Gestaltungsmöglichkeiten bestehen, d. h. die Pflegequo- ten beeinflussbar sind: Können sie bei Pflegegeld- und ambulanten Pflegesachleis- tungen erhöht werden, wird sich dies mindernd auf den Bedarf an stationären Pfle- gekapazitäten auswirken. Den Berechnungen zufolge kann für den Kreis Kleve eine planungsrelevante Ge- samtzahl im SGB XI-Sinne pflegebedürftiger Einwohnerinnen und Einwohner im Jahr 2018 von 12.480 angesetzt werden, die um rd. 1.000 höher ist als 2013 und bis 2025 weiter zunehmen wird (Abbildung 90, S. 183).217 Die Mehrheit von ihnen wird Pfle- gegeldleistungen in Anspruch nehmen (5.860); die Fallzahl in der ambulanten Pflege (3.320) wird – anders als noch 2013 – die in der stationären Pflege (3.300) geringfü- gig übersteigen (Abbildung 87, S.180). 218 Die Verteilung der Versorgungsarten (Abbildung 88, S. 180)219 verändert sich etwas zugunsten der stationären Pflege; in der häuslichen Pflege wächst der Anteil der professionell von ambulanten Pflege- diensten versorgten Personen. Dies steht in Einklang mit allgemeinen gesellschaftli- chen Trends: Das häusliche Unterstützungspotenzial nimmt im Kreis Kleve zwar nicht aus demografischen Gründen ab, vielmehr soll die Einwohnerzahl weiter stei- gen.220 Jedoch können eine höhere Erwerbsbeteiligung der Frauen, die nach wie vor den Hauptanteil an den häuslichen Betreuungsleistungen haben,221 große Distanzen zwischen den Wohnorten pflegebedürftiger Personen und ihrer Angehörigen wegen beruflicher Mobilitätserfordernisse, Kinderlosigkeit, nicht zuletzt auch soziale Isolation aufgrund von Altersarmut zur Konsequenz haben, dass sich bei wachsender Zahl pflegebedürftiger Personen das Bevölkerungspotenzial verringert, das für informelle Unterstützung in Pflegehaushalten zur Verfügung steht, und daher die professionelle

217 Gesamtergebnis aus Tabelle 166 bis Tabelle 168 (Anhang). 218 Vgl. Anhang, Tabelle 166 bis Tabelle 168, S. 362 - 364 219 Für 2013 vgl. Anhang, Tabelle 130; für 2018 eigene Berechnung auf der Grundlage von Tabelle 166 bis Tabelle 168. 220 S. o., S. 20 ff. 221 Geyer & Schulz 2014. 178

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Versorgung an Bedeutung gewinnt. Damit kann auch eine Umkehrung der Entwick- lung in der stationären Pflege eintreten, deren Anteil an den Leistungen der Pflege- versicherung im Kreis Kleve seit 2005 stetig kleiner geworden ist. Fällt dieser Anteil 2018, wie errechnet, um 0,8 Prozentpunkte höher aus als 2013, ist damit über den demografisch bedingten Zuwachs an Personen in stationärer Pflege hinaus ein zu- sätzlicher Anstieg um ca. 150 Personen verbunden.

Abbildung 86: Weiterentwicklung der Pflegefallzahlen im Kreis Kleve insgesamt

17.000

16.000

15.000 14.600 14.000

13.000 13.230 12.000 12.480 11.000 11.438 10.000

9.000

8.000 2018 2020 2025

angenommener Variationsbereich Projektion Planung

179

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 87: Weiterentwicklung der Fallzahlen in der häuslichen und in der stationären Pflege im Kreis Kleve insgesamt

8.000

7.000

6.000

5.000

4.000

3.000

2.000

1.000 2.870 3.320 3.630 4.270 5.685 5.860 6.100 6.550 2.883 3.300 3.500 3.800 0 2013 2018 2020 2025 2013 2018 2020 2025 2013 2018 2020 2025 ambulante Pflege Pflegegeld stationäre Pflege

Projektion Planung angenommener Variationsbereich

Abbildung 88: Verteilung der Leistungsarten 2013 und 2018

100%

90% 25,2% 26% 80%

70%

60% 25,1% 27% stationäre Pflege 50% ambulante Pflege 40% Pflegegeld

30% 49,7% 47% 20%

10%

0% 2013 2018

Aus Planungsperspektive ist nicht primär diese kreisbezogene Projektion von Inte- resse, sondern die Größe des Bedarfs in den einzelnen kreisangehörigen Städten und Gemeinden. Dies ist auf den folgenden Seiten in Abbildung 89 (S. 182) für die ambulante Pflege, in Abbildung 90 (S. 183) für die Pflegegeldleistungen und in Ab- bildung 91 (S. 184) für die stationäre Pflege dargestellt. Der Blick auf die zurücklie- gende und die voraussichtliche weitere Entwicklung der Zahl pflegebedürftiger Per- sonen im Kreis Kleve (Abbildung 92, S. 185) zeigt nach 2009 eine stärkere Zunah- me ihrer Gesamtzahl als in den vorhergehenden Jahren. Während sich in diesem 180

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Zeitraum die Fallzahlen in der professionellen, d. h. in der ambulanten und in der sta- tionären Pflege relativ konstant erhöhen, verlangsamt sich dieser Prozess bei den Empfängerinnen und Empfängern von Pflegegeld.

181

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 89: Fallzahlprojektionen für die ambulante Pflege

130 Bedburg-Hau 150 180

340 Emmerich 370 430

360 Geldern 410 500

340 Goch 370 440

150 Issum 170 210

140 Kalkar 140 160

140 Kerken 150 180

300 Kevelaer 330 380

550 Kleve 580 620

110 Kranenburg 120 160

240 Rees 260 300

80 Rheurdt 90 110

170 Straelen 190 230

80 Uedem 90 100 2018 2020 2025 90 Wachtendonk 100 140

100 Weeze 110 130

182

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 90: Projektionen für die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Pflegegeld

230 Bedburg-Hau 250 270

600 Emmerich 620 660

640 Geldern 680 760

610 Goch 640 690

250 Issum 270 300

250 Kalkar 250 260

250 Kerken 260 270

520 Kevelaer 550 590

960 Kleve 970 980

200 Kranenburg 210 240

420 Rees 430 450

140 Rheurdt 140 160

290 Straelen 310 350

150 Uedem 150 160 2018 2020 2025 160 Wachtendonk 170 200

190 Weeze 200 210

183

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 91: Fallzahlprojektionen für die stationäre Pflege

130 Bedburg-Hau 140 160

330 Emmerich 350 380

360 Geldern 390 450

340 Goch 360 390

150 Issum 160 180

140 Kalkar 140 140

140 Kerken 150 160

300 Kevelaer 320 340

550 Kleve 560 560

110 Kranenburg 120 140

240 Rees 250 260

70 Rheurdt 80 90

170 Straelen 180 200

80 Uedem 90 90 2018 2020 2025 90 Wachtendonk 100 120

100 Weeze 110 120

184

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 92: Langjährige Entwicklung der Pflegefallzahlen im Kreis Kleve

16.000

14.000

12.000

10.000 insgesamt

8.000 Pflegegeld ambulante Pflege 6.000 stationäre Pflege

4.000

2.000

0 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2018 2020 2025

Abschließend einige Hinweise zur Einschätzung der genannten Bedarfswerte: Ihre Berechnung enthält verschiedene Quellen von Ungenauigkeiten. Zum einen unter- scheiden sich – nicht nur, was den Kreis Kleve angeht – die Bevölkerungsdaten, die in der Landesdatenbank veröffentlicht sind, von den Meldedaten der kommunalen Einwohnermeldeämter, was schwer nachzuvollziehen ist, da die Bevölkerungsfort- schreibungen, die von Seiten des Statistischen Landesamtes bis 2011 auf der Basis der Volkszählung von 1987 und seither auf Grundlage des Zensus vom Mai 2011 vorgenommen werden, auf kommunalen Daten beruhen. In der vorliegenden Unter- suchung ist auf den Datenbestand der Landesdatenbank zurückgegriffen worden, weil darauf auch die Bevölkerungsvorausberechnungen gründen, die für die Kalkula- tion der Pflegebedarfszahlen erforderlich waren. Mit diesen Vorausberechnungen können weitere Ungenauigkeiten zusammenhängen: Bevölkerungsvorausberech- nungen werden in verschiedenen Varianten angestellt; für den Kreis Kleve ist die Ba- sisvariante herangezogen worden, auf die in der Landesdatenbank online222 zuge- griffen werden kann. Nicht zu beurteilen ist die Genauigkeit der Angaben, die für die Pflegestatistik von den Pflegeeinrichtungen zum jeweiligen Stichtag an das Statisti- sche Landesamt übermittelt werden. Je nachdem, welche Pflegequoten für die Be- darfsbestimmung eingesetzt werden, unterscheiden sich die resultierenden Fallzah- len.

222 https://www.landesdatenbank.nrw.de/ldbnrw/online/data;jsessionid=EC91179C84BE69BC72EDFE 3C8AFEE1E7?operation=statistikAbruftabellen&levelindex=0&levelid=1455621397415&index=4 (Tabellen 12421-…). 185

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Aus diesen Gründen wäre die Vorstellung unangemessen, die künftige Zahl von Empfängerinnen und Empfängern der verschiedenen Leistungen der Pflegeversiche- rung könne exakt errechnet werden; eben darum wird hier zusammen mit Planungs- richtgrößen ein Variationsbereich angegeben, ohne dabei sicher sein zu können, dass dieser nicht unter- oder überschritten wird. Selbstverständlich sind die Berech- nungen deswegen nicht hinfällig, sondern geben der Anpassung der Pflegeinfrastruk- tur einen Rahmen, der regelmäßig mit der faktischen Bedarfsentwicklung abzuglei- chen und ggf. zu modifizieren ist. Dies läuft auf ein kontinuierliches Monitoring hin- aus, wie es das nordrhein-westfälische Alten- und Pflegegesetz durch die Festset- zung eines zweijährigen Berichtsturnus223 auch vorsieht.

223 § 7 (4) APG – NRW. 186

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

13. ANALYSE DER PFLEGERISCHEN UND PFLEGEERGÄNZENDEN INFRASTRUKTUR Wie aus den Unterlagen des Kreises Kleve, die für diese Untersuchung genutzt wer- den konnten, zu ersehen ist, wird die professionelle pflegerische Versorgung in den sechzehn kreisangehörigen Kommunen ab 2016 von – voraussichtlich – 57 stationä- ren und 55 ambulanten Pflegeeinrichtungen wahrgenommen. Zusätzlich zu 54 2015 bestehenden stationären Einrichtungen sollten bis 2016 vier neue ihren Betrieb auf- nehmen, von denen eine ein Ersatzneubau ist; bei den anderen dreien handelt es sich um zwei Dauerpflege- und eine Tagespflegeeinrichtung.

13.1 Stationäre Pflege 2014 waren für die stationäre Pflege im Kreis Kleve 3.191 Plätze vorhanden;224 da- von machen die Kapazitäten für die vollstationäre Dauerpflege, 2.898 Plätze in 50 Einrichtungen, darunter eine mit sechs eingestreuten Dauerpflegeplätzen (Abbildung 93, S. 188), den mit weitem Abstand größten Anteil aus (93,7%). Hinzu kommen vor allem Kurzzeit- und Tagespflegeplätze zur Unterstützung der häuslichen Versorgung pflegebedürftiger Personen sowie zwei Hospize und eine Pflegeeinrich- tung für Wachkomapatientinnen und -patienten. Die Stadt mit den meisten Einrich- tungen sowohl wie Plätzen für die vollstationäre Dauerpflege ist auch die der Ein- wohnerzahl nach größte kreisangehörige Kommune, Kleve (Abbildung 94, S. 188). Als Kriterium zur Bewertung der Ausstattung einer Gemeinde mit Pflegekapazitäten besser als die Gesamteinwohnerzahl geeignet ist die Größe der Bevölkerung im Alter ab 80 Jahre, weil in dieser Altersgruppe die höchste Wahrscheinlichkeit besteht, pflegebedürftig zu werden. Daran gemessen sind Bedburg-Hau und Kalkar deutlich überproportional mit Dauerpflegekapazitäten ausgestattet; in abgeschwächter Form gilt diese Aussage auch für Weeze.225 Nicht nur absolut, sondern auch in Relation zu den 80-jährigen und älteren Einwohnerinnen und Einwohnern ist die Anzahl vorhan- dener Dauerpflegeplätze in Straelen und Issum am geringsten; in dieser Beziehung schlechter gestellt ist nur Rheurdt, wo es überhaupt keine Pflegeeinrichtungen gibt.

224 Quelle: Statistik des Kreises Kleve; eigene Berechnung. 225 Vgl. Anhang, Tabelle 169, S. 365. 187

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 93: Stationäre Pflegeangebote im Kreis Kleve – Pflegeplätze und Anzahl der Einrichtungen (inklusive Neubauten bis 2016)

Dauerpflege 2.892

eingestreute Kurzzeitpflege 156

solitäre Kurzzeitpflege 22

eingestreute Dauerpflege 6

Wachkoma 12

solitäreTagespflege 66

integrative Tagespflege 16

Hospiz 21

Abbildung 94: Stationäre Dauerpflege – Pflegeplätze und Anzahl der Einrichtungen

Kleve 671 (11) Goch 272 (5) Kevelaer 268 (5) Kalkar 254 (6) Geldern 240 (4) Emmerich 226 (3) Rees 211 (3) Bedburg-Hau 202 (3) Kerken 125 (2) Weeze 118 (2) Kranenburg 75 (1) Uedem 61 (1) Wachtendonk 60 (1) Issum 59 (1) Straelen 56 (1)

Im Unterschied zur Entwicklung im gesamten Bundesland ist die Zahl der Plätze für die vollstationäre Dauerpflege im Kreis Kleve im Zeitraum von 2001 bis 2011 weniger stark gestiegen und dabei Schwankungen unterlegen (Abbildung 95, S. 189);226 bis 2014 sinkt die Platzzahl unter das Niveau von 2007. Bis 2011 bestand auch ein

226 Vgl. Anhang, Tabelle 170, S. 365. 188

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Überangebot an Dauerpflegeplätzen (Abbildung 96, S. 189); erst in den Jahren 2013 und 2014 ist das Verhältnis ausgeglichen.227

Abbildung 95: Entwicklung der Dauerpflegekapazitäten

120%

115%

110% Nordrhein-Westfalen Kreis Kleve 105%

100%

95% 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2014

Abbildung 96: Kapazitäten und Fallzahlen in der stationären Dauerpflege

3.100

3.000

2.900

2.800

2.700 Plätze 2.600 Fallzahlen 2.500

2.400

2.300

2.200 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 (2014)

Wie sich die Dauerpflegekapazitäten weiterentwickeln werden, hängt zum einen von aktuellen Planungen und zum anderen davon ab, wie viele Plätze noch dadurch ent- fallen werden, dass ab 2018 wenigstens 80% der Zimmer in stationären Pflegeein-

227 Die Fallzahl in der stationären Dauerpflege ist von IT.NRW für das Jahr 2013 angegeben, die Sta- tistik des Kreises Kleve benennt die Platzzahl für 2014. Es wird davon ausgegangen, dass es seit 2013 keine Veränderung der Kapazitäten gegeben hat. 189

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve richtungen Einzelzimmer sein müssen. Durch die erwähnten Neubauten228 entstehen im Kreis Kleve netto 202 zusätzliche Dauerpflegeplätze (eine Einrichtung in Kleve mit 118 Plätzen wird durch einen Neubau mit 80 Plätzen ersetzt, so dass hier 38 Plätze wegfallen, die von der Gesamtkapazität der neuen vollstationären Pflegeeinrichtun- gen in Höhe von 240 Plätzen zu subtrahieren sind). Aus einer Umfrage des Instituts für Gerontologie bei den stationären Pflegeeinrichtungen geht hervor, dass in den 29 Einrichtungen mit Dauerpflegeplätzen, die geantwortet haben – deutlich mehr als die Hälfte –,229 53 Pflegeplätze, d. h. 3,1% ihrer Kapazitäten, durch Umwandlung von Doppelzimmern in Einzelzimmer fortfallen. Demnach wird es 2018 im Kreis Kleve maximal 3.047 Dauerpflegeplätze geben (2.898 bestehende abzüglich 53 wegen der geforderten Einzelzimmerquote entfallender zuzüglich 202 neu errichteter). Sollten die Dauerpflegeplätze in den Einrichtungen, die sich an der Umfrage nicht beteiligt haben, um einen entsprechend hohen Anteil reduziert werden, beliefe sich der Rück- gang insgesamt auf 89 Plätze; der Bestand an Plätzen für die vollstationäre Dauer- pflege im Kreis Kleve läge dann bei 3.011. Grundsätzlich ist bei stationärer Pflege anzustreben, dass sich die betreffende Ein- richtung so nah wie möglich beim vorherigen Wohnort der pflegebedürftigen Person befindet, damit sich ihr sozialer Kontext nicht auflöst. Nicht immer kann Wohnortnähe jedoch realisiert werden; auch kann es durchaus sinnvoll sein, in eine weiter entfern- te Pflegeeinrichtung zu ziehen, wenn dort Angehörige nahebei leben, zu denen dann der Kontakt intensiviert werden kann. Ob die genannten 3.011 vollstationären Dauer- pflegeplätze im Kreis Kleve für den errechneten Bedarf im Jahr 2018 ausreichen, wird also auch durch den Saldo auswärtiger Bewohnerinnen und Bewohner von sta- tionären Pflegeeinrichtungen im Kreis und pflegebedürftiger Einwohnerinnen und Einwohner des Kreises, die in auswärtigen stationären Pflegeeinrichtungen leben, beeinflusst. Diese Thematik spiegelt sich in der Gesetzgebung, wo es um die Be- rücksichtigung der Planungen angrenzender Kreise und kreisfreier Städte geht.230 Aus der Umfrage bei den stationären Pflegeeinrichtungen ist bekannt, dass im Jahr 2015 336 Bewohnerinnen und Bewohner vor ihrem Einzug nicht im Kreis Kleve wohnhaft waren; sie belegten also 19% der Dauerpflegekapazitäten in diesen Ein- richtungen. Auf dieser Basis kann für die Gesamtheit der Pflegeeinrichtungen eine Zahl von rd. 560 hier stationär gepflegten Personen von außerhalb des Kreises ge- schätzt werden. Ebenfalls nur grob zu schätzen ist die Zahl pflegebedürftiger Perso-

228 S. o., S. 187. 229 Ein Hospiz sowie die Einrichtung für Wachkomapatientinnen und -patienten werden hier nicht mit- gerechnet; Quelle: eigene Erhebung. 230 § 7 (2) APG – NRW; s. u., S. 194 ff. 190

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve nen, die aus dem Kreis Kleve stammen, aber in stationären Einrichtungen in anderen Kreisen oder kreisfreien Städten leben. Dazu wird auf die Quote der Empfängerinnen und Empfänger von Hilfe zur Pflege innerhalb von Einrichtungen in Nordrhein- Westfalen Bezug genommen: Sie beträgt 2013 20,6% und beläuft sich in den Jahren 2009, 2011 und 2013 auf durchschnittlich ca. 20%.231 Nach Angabe des Kreises Kle- ve232 gab es im Oktober 2015 108 Fälle von Hilfe zur Pflege in stationären Pflegeein- richtungen außerhalb des Kreises; insgesamt kann also angenommen werden, dass um etwa 520 pflegebedürftige Personen aus dem Kreis Kleve in auswärtigen statio- nären Einrichtungen gepflegt werden. Rechnerisch ist also ein gewisser Überschuss der in stationäre Pflegeeinrichtungen im Kreis Kleve zuwandernden gegenüber den in Einrichtungen außerhalb des Kreises abwandernden Personen festzustellen. Die resultierende Differenz darf aber wegen der großen Ungenauigkeit der Schätzung nicht als Maß dieses Überschusses genommen werden.

13.2 Kurzzeitpflege Im Kreis Kleve können in 40 stationären Pflegeeinrichtungen insgesamt 178 Plätze für Kurzzeitpflege genutzt werden, von denen die meisten – 156 bzw. 87,6% – als eingestreute Plätze ausgewiesen sind.233 Kurzzeitpflege wird in allen kreisangehöri- gen Kommunen mit Ausnahme von Rheurdt angeboten; solitäre Plätze gibt es in je einer Einrichtung in Geldern und Goch (Abbildung 97). Kurzzeitpflegeplätze haben somit einen Anteil von 5,6% an den stationären Pflegekapazitäten (ohne die beiden Hospize und die Einrichtung für Wachkomapatientinnen und -patienten).

231 Vgl. Anhang, Tabelle 171. 232 Kreisverwaltung Kleve, Abteilung 4.2 – Soziales. 233 Vgl. Anhang, Tabelle 172, S. 366 191

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Abbildung 97: Kurzzeitpflegeplätze

Kleve 41 Geldern 12 15 Kalkar 19 Rees 16 Goch 6 7 Bedburg-Hau 13 Weeze 12 eingestreut Kevelaer 8 solitär Emmerich 8 Wachtendonk 5 Kranenburg 5 Straelen 4 Issum 3 Uedem 2 Kerken 2

Kurzzeitpflege ist eine stationäre Versorgungsform zur Unterstützung der häuslichen Pflege. Bei 8.555 pflegebedürftigen Personen, die 2013 in privaten Wohnungen ver- sorgt wurden,234 ergibt sich für den Kreis Kleve eine Quote von 21 Kurzzeitpflege- plätzen je 1.000 Frauen und Männer in häuslicher Pflege. Um dieses Versorgungsni- veau zu erhalten (Status quo-Szenario), müssten 2018, wenn sich die Fallzahlen in der häuslichen Pflege auf 9.180 erhöhen,235 im Kreis ca. 195 Plätze für die Kurzzeit- pflege vorgehalten werden.236 Diese Kapazitäten ermöglichen, dass jede pflegebe- dürftige Person, die in einem Privathaushalt lebt, jährlich acht Tage in der Kurzzeit- pflege verbringen kann.237 Eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von zwei Wochen angenommen, könnten jährlich rd. 55% dieses Personenkreises die Kurzzeitpflege nutzen. Damit alle häuslich gepflegten Personen ihren nach § 42 (2) SGB XI beste- henden Anspruch, in der Regel vier Wochen je Kalenderjahr, ausschöpfen könnten, wären in der Kurzzeitpflege im Kreis Kleve Kapazitäten von ca. 700 Plätzen erforder- lich.

234 Vgl. Anhang, Tabelle 128, S. 332 235 S. o., S. 180, Abbildung 87 236 Vgl. Anhang, Tabelle 173, S. 367 237 Vgl. Anhang, Tabelle 174, S. 367 192

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13.3 Tagespflege Zur Unterstützung der häuslichen Pflege können im Kreis Kleve auch in acht Einrich- tungen, die sich auf sieben kreisangehörige Kommunen verteilen, 82 Tagespflege- plätze in Anspruch genommen werden (Abbildung 98).238 Abbildung 98: Tagespflegeplätze

Kleve 16 3

Goch 14

Kalkar 12

solitär Geldern 12 integrativ

Bedburg-Hau 12

Emmerich 8

Kevelaer 5

Größtenteils handelt es sich um Solitärangebote, in den Städten Emmerich und Ke- velaer finden sich ausschließlich integrative Tagespflegeplätze. Unter den Kommu- nen ohne Tagespflegeeinrichtung sind Rheurdt und Wachtendonk die einzigen, die innerhalb des Kreises auch nicht direkt an eine Stadt oder Gemeinde mit Tagespfle- geplätzen grenzen. Die bestehenden Tagespflegekapazitäten wiederum auf die Zahl der Personen in häuslicher Pflege Ende 2013 bezogen, wird eine Quote von 9,6 Plätzen je 1.000 er- mittelt. Diese Quote für die nächsten Jahre konstant gesetzt, müssten 2018 im Kreis etwa 90 Tagespflegeplätze verfügbar sein.239 Ist davon auszugehen, dass Tages- pflege an 260 Werktagen im Jahr genutzt wird, könnte jede pflegebedürftige Person, die in einem privaten Haushalt versorgt wird, an weniger als drei Tagen jährlich in einer Tagespflegeeinrichtung sein.240 Sollten 2018 10% dieser Gruppe regelmäßig an einem Werktag in der Woche Tagespflege nutzen können, was rd. 47.750 Tages- pflegetagen jährlich gleichkäme, wären 184 Tagespflegeplätze erforderlich. Bei 90 Plätzen wäre lediglich 450 Personen bzw. 4,9% der Frauen und Männer in häuslicher Pflege ein eintägiger Tagespflegeaufenthalt wöchentlich möglich.

238 Vgl. Anhang, Tabelle 172, S. 366 239 Vgl. Anhang, Tabelle 175, S. 367 240 Vgl. Anhang, Tabelle 176, S. 367 193

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13.4 Ambulante Pflege Abbildung 99: Standorte ambulanter Pflegedienste

Geldern 11 Kleve 11 Kevelaer 6 Bedburg-Hau 4 Emmerich 3 Goch 3 Kalkar 3 Rees 3 Issum 2 Kerken 2 Straelen 2 Uedem 2 Weeze 2 Wachtendonk 1

In allen Städten und Gemeinden im Kreis Kleve bis auf Rheurdt haben ambulante Pflegedienste ihren Sitz (Abbildung 99)241 – was nichts über ihr Einzugsgebiet aus- sagt, das im Allgemeinen über die Standortkommune hinausreicht. Vermutlich sind in den kreisangehörigen Kommunen zumindest zeitweilig auch ambulante Pflegediens- te im Einsatz, die außerhalb des Kreises ansässig sind. Daraus, dass eine Gemeinde nicht Standort eines Pflegebetriebs ist, kann also nicht auf eine Unterversorgung ge- schlossen werden. Ebenso bedeuten steigende Fallzahlen in der ambulanten Pflege nicht zwangsläufig, dass weitere Pflegedienste gegründet werden müssen; an den zusätzlichen Bedarf angepasst werden muss jedoch die Personalstärke.

14. BERÜCKSICHTIGUNG DER PLANUNGEN ZUR STATIONÄREN PFLEGE IN DEN ANGRENZENDEN GEBIETSKÖRPERSCHAFTEN Das Alten- und Pflegegesetz Nordrhein-Westfalen (APG NRW) sieht in den allgemei- nen Bestimmungen (Teil I) der örtlichen Planung (§ 7) der Kreise eine Mitwirkung der kreisangehörigen Kommunen sowie die Berücksichtigung der angrenzenden Ge- bietskörperschaften vor (Abs. 2). Der Kreis Kleve grenzt westlich entlang der Grenze unmittelbar an die Niederlande und damit an den Provinzen Gelderland und . Umgeben ist der Kreis Kleve auf bundesdeutscher Seite von den Kreisen Borken, Wesel und Viersen. Das Hoheitsgebiet des südlich gelegenen Großstadt grenzt dagegen nicht unmittelbar an den Kreis Kleve. In Absprache mit dem Kreis wurden daher bei der Planung ausschließlich die drei unmittelbar umgrenzenden

241 Quelle: Statistik des Kreises Kleve. 194

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Kreise der Bundesrepublik Deutschland (BRD) mit einbezogen. Hierzu wurde eine entsprechende formale Anfrage an die genannten Gebietskörperschaften gestellt. Grundlage der nachfolgenden Ausführungen sind dementsprechend die freundli- cherweise von den angrenzenden Kreisen zur Verfügung gestellten Dokumente bzw. Informationen. So erhielten wir vom Kreis Borken einen vom Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung und dem Institute for Health Care Business GmbH erstellten und vom Kreis Borken beauftragten „Entwurf einer Pflege(bedarfs)planung für den Kreis Borken“ (2015). Der Kreis Wesel stellte die erforderlichen Informationen mittels eines Datensatzes zur Verfügung und der Kreis Viersen stellte uns den vom Otto-Blume-Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik e.V. erstellten „Be- richt zur Kommunalen Pflegeplanung“ im Kreis Viersen (2015) zur Verfügung. Für die Analyse der Planungstätigkeiten der angrenzenden Gebietskörperschaften waren insbesondere zwei Fragen von Belang, nämlich (a) ob in den nächsten drei Jahren der Neubau von stationären Pflegeeinrichtungen geplant ist sowie (b) die Frage, ob es in den nächsten drei Jahren geplant ist, durch Um- oder Ausbau die Kapazitäten, d.h. die Gesamtzahl an stationären Pflegeplätzen von stationären Pflegeeinrichtun- gen zu erhöhen.

14.1 Kreis Borken Dem „Entwurf einer Pflege(bedarfs)planung für den Kreis Borken“ (2015) ist zu ent- nehmen, dass im Kreis Borken in den Jahren 2016/2017 insgesamt die Inbetrieb- nahme von sechs „vollstationäre Einrichtungen bzw. Erweiterungen von bestehenden Einrichtungen“ (S. 57) geplant ist. Aus diesen neuen bzw. erweiterten Einrichtungen werden bis 2017 insgesamt 292 zusätzliche vollstationäre Plätze entstehen (vgl. ebd.). Diese verteilen sich folgendermaßen auf die kreisangehörigen Kommunen (vgl. Tabelle 6 , S. 196):

195

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Tabelle 6: Geplante vollstationäre Einrichtungen im Kreis Borken

Standort voraussichtliche Inbetriebnahme Platzzahl

Bocholt 2016 80

Bocholt 2016 15

Borken 2016 80

Gescher 2016 51

Südlohn 2016/2017 51

Velen 2016 40 – 48

Gesamt 292

Quelle: RWI/Kreis Borken 2015, 57. Eigene Darstellung, FfG. Der Kreistag des Kreises Borken hat bereits am 11.12.2014 beschlossen, gegenwär- tig auf eine verbindliche Pflegebedarfsplanung gemäß APG NRW zu verzichten. Stattdessen wird mit Hilfe einer Sozialraumorientierung erprobt, inwieweit die gesetz- lichen Anforderungen entsprechend erfüllt werden können. Sollte sich abzeichnen, dass Fehlentwicklungen stattfinden, wird bei der Wiedervorlage entsprechend ge- prüft, ob eine Verbindlichkeit Abhilfe schaffen kann.

14.2 Kreis Wesel Gegenwärtig liegt noch keine Pflegebedarfsplanung für den Kreis Wesel vor. Der Kreis Wesel stellte uns jedoch einen Datensatz zur Verfügung, der Informationen zur gegenwärtigen Gesamtanzahl der vorhandenen Pflegeheime und Plätze im Kreis Wesel, differenziert nach links- und rechtsrheinisch enthält. Darüber hinaus sind pla- nungsrelevante Informationen zur Anzahl der in den nächsten drei Jahren geplanten Pflegeheime und -plätze enthalten sowie wichtige Informationen zur Herkunft der HeimbewohnerInnen und zum notwendigen Abbau von Doppelzimmern. Gegenwärtig verfügt der Kreis Wesel über eine Gesamtanzahl von 4.422 stationären Pflegeplätzen. Hiervon stehen auf der linken Rheinseite insgesamt 2.654 Plätze und auf der rechten Rheinseite 1.768 stationäre Pflegeplätze zur Verfügung. Aus den zur Verfügung gestellten Materialien ergibt sich bis zum Jahre 2018 insgesamt ein er- rechneter Mehrbedarf von 559 stationären Pflegeplätzen über die bereits vorhandene Gesamtanzahl von 4.422 Pflegeplätzen im Kreis Wesel hinaus. Davon entfallen 314 geplante stationäre Pflegeplätze auf die linke Rheinseite sowie 245 Pflegeplätze auf die rechte Rheinseite. Ausgehend von diesen Berechnungen plant der Kreis Wesel bis 2018 die Inbetriebnahme von insgesamt sechs (6) Pflegeheimen – jeweils drei links- und drei rechtsrheinisch – auf dann 52 Pflegeheime. Berücksichtigt sind bei dieser Planung nur diejenigen Neubauplanungen, die bereits mit dem Kreis abge-

196

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve stimmt und nach aktuellen Planungen in den kommenden drei Jahren fertiggestellt sind. In den 46 gegenwärtig vorhanden Alten- und Pflegeheimen im Kreis Wesel wird es darüber hinaus bis zum Jahre 2018 zu einem Abbau von insgesamt 222 Doppel- zimmern kommen. Davon entfallen auf die linke Rheinseite 211 und auf der rechten Rheinseite 11. Die Verwaltung des Kreises Wesel geht davon aus, dass es im Zuge der Kompensation des Abbaus von Doppelzimmern zu Um- oder Anbauten in den vorhandenen Pflegeinrichtungen kommen wird. Eine sich hieraus ergebende Erweite- rung der Gesamtzahl des stationären Platzangebotes über den Abbau von Doppel- zimmern hinaus ist jedoch nach gegenwärtigem Kenntnisstand nicht geplant. Da zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Pflegebedarfsplanung für den Kreis Wesel vor- liegt, können keine konkreten Aussagen über eine mögliche Verbindlichkeit getroffen werden.

14.3 Kreis Viersen Für den Kreis Viersen lag uns der vom Otto-Blume-Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik e.V. erstellte und vom Sozialamt des Kreises Viersen herausge- gebene „Bericht zur Kommunalen Pflegeplanung im Kreis Viersen 2015“ vor. Dem- nach wird im Bereich der Pflege bis 2018 kein konkreter Erweiterungsbedarf gesehen (vgl. ISG 2015, S. 50). Zwar ergibt sich bei gleichbleibender Versorgungsdichte in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden den Berechnungen zu Folge auf- grund der demografischen Entwicklungen ein Mehrbedarf von 314 Plätzen in der sta- tionären Pflege, es wird jedoch angenommen, dass die vorhandene Versorgungs- dichte „als bedarfsgerecht einzuschätzen ist“ (ebd.). Es wird in diesem Zusammen- hang jedoch auch darauf aufmerksam gemacht, dass nicht alle Pflegebedarfe auch vollumfänglich abgedeckt sind, möglich wäre bspw. ein noch abzudeckender Bedarf von stationären Pflegeplätzen unter besondere Berücksichtigung gerontopsychiatri- scher Betreuungsangebote. Eine Möglichkeit zur Kompensation dieses Bedarfs wird z.B. im Ausbau des vorstationären Angebotes gesehen. Zur Präzisierung der Ein- schätzung werden u.a. die Auswertung von Wartelisten stationärer Einrichtungen sowie die Etablierung einer zentralen Heimplatzerfassung vorgeschlagen (vgl. ebd.). Der Kreis Viersen hat sich dazu entschlossen, die Pflegebedarfsplanung nach § 7 Abs. 6 APG verbindlich durchzuführen und dementsprechend jährlich zu wiederho- len.

197

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

15. ANALYSE DER STATIONÄREN UND AMBULANTEN MEDIZINISCHEN SOWIE DER THERAPEUTISCHEN VERSORGUNG Zur stationären medizinischen Akutbehandlung gibt es im Kreis Kleve sechs Allge- meinkrankenhäuser mit einer Gesamtsollzahl von 1.509 Betten. Die Kapazitäten konzentrieren sich im nördlichen Teil des Kreises, in den Städten Kleve, Emmerich, Goch und Kalkar mit 65,9% der Bettensollzahl (Abbildung 100).242 Aktuell beträgt die Zahl der Krankenhausbetten noch 1.547,243 d. h. je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner des Kreises stehen 51 Krankenhausbetten bereit;244 im Durchschnitt des Landes Nordrhein-Westfalen sind es 62.245 Wird die Sollzahl 2018 erreicht, wenn die Einwohnerzahl der Vorausberechnung zufolge auf 307.920 gestiegen sein wird, wer- den auf 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner noch 49 Betten entfallen. Den größ- ten Raum nehmen die Fachabteilungen Innere Medizin und Chirurgie ein, an dritter Stelle sind zwei Abteilungen für Geriatrie zu finden (Abbildung 101): eine mit 42 Bet- ten in Emmerich und die andere in Geldern mit 50 Betten,246 2013 waren dies 12 Bet- ten für 10.000 Personen im Alter ab 60 Jahre. Auf die Altersgruppe ab 80 Jahre be- rechnet, in der geriatrische Krankheitsbilder mit weit größerer Wahrscheinlichkeit auf- treten als im Alter zwischen 60 und 80 Jahren, liegt die Quote bei 61 je 10.000 Per- sonen. In Nordrhein-Westfalen gab es 2013 insgesamt 77 geriatrische Fachabteilun- gen mit 4.295 Betten,247 also neun Betten je 10.000 60-jährigen und Ältere bzw. 45 je 10.000 80-jährige und Ältere.

242 Vgl. Anhang, Tabelle 177, S. 368 243 MGEPA 2016: http://www.mgepa.nrw.de/krankenhausdb/index.php. 244 Bei der Einwohnerzahl des Jahres 2013: 302.698. 245 109.814 Betten in Allgemeinkrankenhäusern (https://www.lzg.nrw.de/00indi/0data/06/html/0601100052013.html); Bevölkerung: 17.571.856 Per- sonen. 246 Vgl. Anhang, Tabelle 177, S. 368 247 LZG NRW 2016: (https://www.lzg.nrw.de/themen/gesundheit_berichte_daten/gesundheitsindikatoren/indikatoren_lae nder/themen6/index.html). 198

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Abbildung 100: Betten in Allgemeinkrankenhäusern (Soll) im Kreis Kleve

Kleve 367

Geldern 312

Emmerich 293

Goch 223

Kevelaer 218

Kalkar 96

Abbildung 101: Betten in Fachabteilungen im Kreis Kleve

Innere Medizin 534

Chirurgie 387

Geriatrie 92

Othopädie 90

Frauenheilkunde 87

Kinderheilkunde 70

Psychiatrie 70

Geburtshilfe 59

Urologie 50

Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde 35

Neurologie 35

Unter dem Aspekt der Versorgung einer älter werdenden Bevölkerung ebenfalls von besonderer Relevanz sind 30 gerontopsychiatrisch erkrankten Patientinnen und Pa- tienten vorbehaltene Betten in der psychiatrischen Abteilung der Klinik in Kalkar. Sta- tionäre Behandlungsmöglichkeiten für diese Patientengruppe sind darüber hinaus an verschiedenen Standorten der Psychiatrischen Klinik Bedburg-Hau gegeben, die die Pflichtversorgung psychisch erkrankter Einwohnerinnen und Einwohner des Kreises Kleve mit Ausnahme der Städte Kalkar und Rees wahrnimmt.248 Das Gerontopsy-

248 LVR-Klinik Bedburg-Hau: 199

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve chiatrische Zentrum in Bedburg-Hau verfügt über 57 Betten; gerontopsychiatrische Tagesklinikplätze249 können in Kleve (12, Sternbuschklinik) und Geldern (12) belegt werden, weitere Kapazitäten (12) sind in Geldern geplant.

Abbildung 102: Haus- und Fachärzte im Kreis Kleve

Hausärzte 93 Fachärztinnen und Fachärzte für Psychotherapie 64 Innere Medizin 62 Frauenheilkunde 35 Augenheilkunde 21 Kinder- und Jugendmedizin 21 Orthopädie 21 Neurologie 12 Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde 11 Chirugie 10 Haut- und Geschlechtskrankheiten 8 Radiologie 7 Urologie 7 Anästhesiologie 6 Nervenheilkunde 2

Abbildung 103: Hausärztinnen und Hausärzte je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Alter ab 60 Jahre

Kalkar 2,32 Rees 1,78 Issum 1,77 Weeze 1,71 Bedburg-Hau 1,58 Wachtendonk 1,48 Kerken 1,45 Kevelaer 1,42 Straelen 1,39 Goch 1,21 Geldern 1,19 Rheurdt 1,10 Kleve 0,76 Uedem 0,49 Kranenburg 0,39 Emmerich 0,37 Kreis Kleve 1,18

http://www.klinik-bedburg- hau.lvr.de/de/nav_main/fachgebiete___behandlungsangebote/gerontopsychiatrie/gerontopsychiatrie _1.html. 249 MGEPA 2016: (http://www.mgepa.nrw.de/krankenhausdb/index.php?khnr=1540356&lang=1&modus=detail). 200

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Ambulant medizinisch versorgt wird die Bevölkerung im Kreis Kleve von 380 nieder- gelassenen Ärztinnen und Ärzten,250 davon 93 hausärztlich tätige (Abbildung 102). Letztere werden bei gesundheitlichen Problemen im Allgemeinen als erste kontak- tiert, ihnen fällt daher eine zentrale Funktion im Gesundheitswesen zu. Hausärztin- nen und Hausärzte sind in allen kreisangehörigen Kommunen ansässig, der Versor- gungsgrad, hier bezogen auf die 60-jährigen und älteren Einwohnerinnen und Ein- wohner, variiert jedoch (Abbildung 103):251 Es fällt auf, dass die Werte in einigen kleineren Kommunen wie z. B. Wachtendonk oder Issum höher sind als in Städten wie Kleve oder Emmerich, auch Goch und Geldern. In Nordrhein-Westfalen waren 2013 10.757 Hausärztinnen und Hausärzte niedergelassen; 252 ihre Zahl je 1.000 Personen im Alter ab 60 Jahre beträgt landesweit 2,26 – ein Wert, der um 1,08 höher ist als im Durchschnitt des Kreises Kleve und hier nur in der Stadt Kalkar übertroffen. Die verschiedenen fachärztlichen Disziplinen sind gleichfalls über alle kreisangehöri- gen Städte und Gemeinden verteilt, in einigen fehlen aber Fachärztinnen und Fach- ärzte, die vielleicht im Alter häufiger konsultiert werden müssen: Dies gilt für die Fachgebiete ̶ Augenheilkunde in Bedburg-Hau, Issum, Kerken, Kranenburg, Rheurdt, Uedem, Wachtendonk und Weeze; ̶ Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde in Bedburg-Hau, Kalkar, Kerken, Kranenburg, Rees, Rheurdt, Uedem, Wachtendonk und Weeze; ̶ Nervenheilkunde bzw. Neurologie in Issum, Kerken, Kevelaer, Kranenburg, Rees, Rheurdt, Straelen, Uedem, Wachtendonk und Weeze; ̶ Orthopädie in Bedburg-Hau, Issum, Kerken, Kranenburg, Rheurdt, Uedem, Wachtendonk und Weeze. Ergänzt wird die ärztliche Versorgung durch wichtige therapeutische Angebote, die dazu beitragen können, Selbstständigkeit im Alter möglichst lange zu erhalten bzw. bei Zuständen nach Frakturen, Operationen oder Schlaganfällen u. dgl. wiederherzu- stellen. Dies sind Physiotherapie und Ergotherapie, wenn es um Beeinträchtigungen der Beweglichkeit geht, und Logopädie bei Sprachstörungen, wie sie durch einen Schlaganfall hervorgerufen werden können. Ihren Sinn haben therapeutische Maß- nahmen jedoch nicht allein im Rahmen einer kurativen oder rehabilitativen Behand- lung, sie wirken, soweit sie Beweglichkeit fördern, auch präventiv.

250 Vgl. Anhang, Tabelle 178 bis Tabelle 180, S. 369 - 371 251 Eigene Berechnung. 252 LZG NRW 2016: https://www.lzg.nrw.de/themen/gesundheit_berichte_daten/gesundheitsindikatoren/indikatoren_laen der/themen8/index.html. 201

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Abbildung 104: Therapeutische Angebote im Kreis Kleve

Kleve 15 3 7 Geldern 17 2 4 Goch 13 2 4 Kevelaer 9 1 3 Straelen 8 1 2 Emmerich 7 2 2 Rees 6 2 2 Physiotherapie Kalkar 5 1 2 Ergotherapie Uedem 5 2 Kranenburg 3 2 1 Logopädie Kerken 4 2 Weeze 3 1 Wachtendonk 3 1 Issum 2 1 Bedburg-Hau 3 Rheurdt 1 1

In jeder kreisangehörigen Kommune sind freipraktizierende Therapeutinnen bzw. Therapeuten ansässig (Abbildung 104);253 explizit trifft dies für Physiotherapie und Logopädie zu. Ergotherapeutinnen bzw. Ergotherapeuten gibt es dagegen nicht überall, falls sie aber auch ambulant tätig sind, können auch Patientinnen und Pati- enten in Nachbarkommunen bedient werden.

16. BEWERTUNG DER VERSORGUNGSSITUATION Im Kreis Kleve pflegebedürftig zu werden bedeutet, im landes- sowohl wie im bun- desweiten Vergleich überdurchschnittlich häufig im privaten Haushalt gepflegt wer- den zu können.254 Besonders bemerkenswert ist dies angesichts dessen, dass hier auch die Wahrscheinlichkeit, überhaupt pflegebedürftig zu werden, höher ist als im nordrhein-westfälischen Mittel.255 Ermöglicht wird ein hoher Anteil häuslicher Pflege immer durch ein günstiges Zusammenwirken informeller und institutioneller Rahmen- bedingungen: Sie bestehen zum einen darin, dass pflegebedürftige Personen in ei- nem familiären bzw. engeren sozialen Umfeld leben, das bereit und in der Lage ist, sie im Alltag dauerhaft bei der Wahrung einer trotz Pflegebedürftigkeit möglichst selbstständigen Lebensführung zu unterstützen – in der Erwartung, dass die damit verbundene physische und psychische Belastung zunehmen wird. Zum anderen sind professionelle Versorgungsstrukturen erforderlich, um – ggf. ergänzt um freiwilliges Engagement – pflegerische und pflegeergänzende Leistungen – im Sinne der All-

253 Vgl. Anhang, Tabelle 181, S. 372 254 S. o., S. 172; vgl. StatBA 2015: 9, wonach sich der Anteil der häuslichen Pflege 2013 auf 70,9% beläuft. 255 S. o., S. 171. 202

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve tagsversorgung – zu erbringen, die von den pflegenden Angehörigen bzw. anderen häuslichen Pflegepersonen nicht bzw. vorübergehend nicht erbracht werden können. Ob der hohe Stellenwert der häuslichen Pflege im Kreis Kleve eher auf die informel- len oder die institutionellen Gegebenheiten zurückgeführt werden kann, ist nicht zu entscheiden. Mit Blick auf den Pflegebedarfsplan und die Anpassung der Versor- gungsstruktur an zukünftigen Bedarf ist diese Frage auch nachrangig, weil externe Unterstützung der häuslichen Pflege, sei es durch professionelle Dienste oder durch professionell organisiertes freiwilliges Engagement, zunehmend wichtiger wird. Dies ist zu einem Teil der weiteren demografischen Entwicklung geschuldet: In dieser Be- ziehung ist der Kreis Kleve zwar besser gestellt als andere Kommunen, da entgegen dem landläufigen Trend mit Bevölkerungszuwachs gerechnet wird. Der Bevölkerung- santeil im Alter ab 80 Jahre, in dem die Pflegewahrscheinlichkeit am höchsten ist, wird aber auch hier steigen, das Bevölkerungspotenzial zur informellen Unterstüt- zung pflegebedürftiger Personen in Relation dazu betrachtet also schrumpfen. Hinzu kommt, dass Erfordernisse der Erwerbstätigkeit, insbesondere die Ausweitung der Erwerbsbeteiligung von Frauen, die Ressourcen für informelle Unterstützungsleis- tungen beschneiden. Häusliche Pflege wird darum immer mehr von einer effektiven Entlastung der pflegenden Angehörigen bzw. anderer nicht-professioneller Pflege- personen abhängen. Diese generelle Problematik stellt sich im Kreis Kleve noch aus einem anderen Grund mit großer Dringlichkeit: Der Anteil der stationären Pflege an den Leistungen der Pflegeversicherung geht seit Längerem kontinuierlich zurück,256 und dies spiegelt sich in der Entwicklung der Versorgungskapazitäten. Der Überhang an Plätzen in der stationären Dauerpflege, der während vieler Jahre zu verzeichnen war, ist zuletzt weitgehend abgebaut worden257 – was zur Folge hat, dass die die oben vorgestellte Fallzahlprojektion für die stationäre Pflege im Jahr 2018 zu einem Wert führt,258 der die derzeit vorhandenen Pflegeplätze inklusive derjenigen in den voraussichtlich im laufenden Jahr in Betrieb gehenden neuen Einrichtungen um 400 überschreitet. In Bedburg-Hau, Kalkar, Kleve und Weeze ist zwar weiterhin von Überkapazitäten aus- zugehen, die jedoch den für die anderen Kommunen errechneten Bedarf nicht aus- gleichen (Abbildung 105).259 Es ist damit zu rechnen, dass während einer Über- gangsphase, bis zusätzliche stationäre Kapazitäten geschaffen sind, pflegebedürftige Personen in dem Maße vermehrt in Privatwohnungen versorgt werden müssen, wie nicht kürzere Verweildauern in stationären Pflegeeinrichtungen im Kreis Kleve bzw.

256 S. o., S. 173. 257 S. o., S. 189. 258 S. o. S. 178. 259 Vgl. Anhang, Tabelle 182, S. 373 203

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve freie Plätze in auswärtigen Pflegeeinrichtungen dazu führen, dass ein im Kreis Kleve vorübergehend fehlendes Angebot an Pflegeplätzen kompensiert wird.

Abbildung 105: Überschuss bzw. Defizit an stationären Dauerpflegeplätzen 2018 (Projektion)

Häusliche Pflege von Personen, die in vollstationärer Dauerpflege besser aufgeho- ben wären, erfordert besonders intensive externe Unterstützung. Die tägliche pflege- rische Versorgung können ambulante Pflegedienste leisten, die darüber hinaus in der Regel auch andere, das Alltagsmanagement betreffende Dienstleistungen im Ange- bot haben; in diesem Bereich haben auch die in der Landesgesetzgebung angespro- chenen „komplementären“ Dienste ihre Funktion, die häufig auf freiwilligem Engage- ment beruhen, dann aber in professionelle Strukturen eingebunden sein müssen, die Kontinuität und Bedarfsorientierung sicherstellen. Ambulante Pflege und dauerhafte Unterstützung im Alltag allein werden jedoch in vielen Fällen nicht ausreichen, um die häusliche Pflegesituation sowohl für die pflegebedürftige Person als auch für die häuslichen Pflegepersonen erträglich zu gestalten. Vielmehr wird es darauf ankom- men, die Möglichkeiten von Kurzzeitpflege und teilstationärer Pflege besser zu nut- zen, um den Allgemeinzustand der pflegebedürftigen Personen zu stabilisieren, so dass die Versorgung im häuslichen Umfeld leichter fällt. Um diesen Umstand zu be- rücksichtigen, wurde die Finanzierung von Unterstützungs- und Entlastungsangebo- ten durch das Pflegestärkungsgesetz I in das SGB XII (§ 45a ff.) aufgenommen – für die konkrete rechtliche Ausgestaltung sind die Länder zuständig. Die häuslichen Pflegepersonen werden bereits dadurch entlastet, dass die pflegebedürftige Person zeitweilig in einer stationären Pflegeeinrichtung versorgt wird und sie auf diese Weise Zeit zur Regeneration finden können. Ein stärkerer Entlastungseffekt kann dadurch 204

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve erzielt werden, dass in der Kurzzeit- oder der Tagespflege umfangreichere aktivie- rende bzw. rehabilitative Maßnahmen durchgeführt werden können, als dies in häus- licher Umgebung möglich wäre. Nachtpflegeangebote, die im Kreis Kleve bisher noch fehlen, dienen auf der einen Seite der sicheren Versorgung pflegebedürftiger Perso- nen während der Nachtstunden und ermöglichen es den häuslichen Pflegepersonen, die erforderliche Nachtruhe zu finden. Inwieweit ein konkreter Bedarf an entspre- chenden Nachtpflegeangeboten im Kreis Kleve besteht, lässt sich auf der Grundlage der vorliegenden Daten und Informationen nicht einschätzen und müsste ggf. durch eine entsprechende Befragung von Betroffenen erhoben werden. Es erscheint zu- dem fraglich, ob eine solitäre Nachtpflegeeinrichtung in einem Flächenkreis realisier- bar und bedarfsgerecht ist. Eine außergewöhnlich hohe Belastung stellt die häusliche Pflegesituation in der Pha- se unmittelbar vor dem Lebensende der pflegebedürftigen Person dar. Dann ist der Umzug in ein Hospiz sinnvoll, eine auf die Bedürfnisse in den letzten Lebenstagen und -wochen spezialisierte Einrichtung, in der es um medizinische Behandlung nur noch im Sinne der Linderung von Schmerzen und anderen Beschwerden geht, aber keine lebensrettenden Eingriffe mehr vorgenommen werden. Im Kreis Kleve gibt es zwei Hospize, was zu wenig scheint – nicht nur wegen der begrenzten Kapazitäten, sondern auch, weil es in dieser letzten Lebenszeit besonders wichtig ist, Besuch von Angehörigen und anderen nahestehenden Personen bekommen zu können, was durch große Distanzen zwischen deren Wohnort und dem Standort eines Hospizes erschwert wird. Alternativ können palliativ-pflegerisch ausgewiesene Pflegedienste zum Einsatz kommen, die spezifische Personalqualifikation ist jedoch nicht in allen Pflegediensten vorhanden. Häusliche Palliativpflege benötigt überdies enge Zusam- menarbeit mit palliativmedizinisch qualifizierten Ärztinnen bzw. Ärzten, die die pfle- gebedürftigen Personen zu Hause besuchen. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass eine umfangreiche pflegerische, vorpflege- rische und pflegeergänzende Infrastruktur einschließlich stationärer geriatrischer und gerontopsychiatrischer Behandlungsmöglichkeiten im Kreis Kleve existiert, die aller- dings ungleichmäßig über die kreisangehörigen Städte und Gemeinden verteilt ist. Damit der Vorrang der häuslichen Versorgung bei Pflegebedürftigkeit auch zukünftig in hohem Grad realisiert werden kann, sollten vor allem Angebote der Kurzzeitpflege und der teilstationären Pflege quantitativ ausgeweitet und qualitativ weiter optimiert werden, um deren aktivierende und rehabilitative Funktion im Interesse des Befin- dens der pflegebedürftigen Personen und ebenfalls zur Entlastung der pflegenden Angehörigen und sonstigen häuslichen Pflegepersonen besser zum Tragen kommen zu lassen. Daneben werden in größerer Zahl zusätzliche Plätze für die vollstationäre

205

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Dauerpflege benötigt, um auch in diesem Segment die Versorgung langfristig zu si- chern.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Teil IV: FAZIT UND HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Die vorliegende Expertise mit dem Titel „Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve“ versteht sich als Teilkonzept einer umfassenderen Demografieberichterstattung, welches gemäß der Ausrichtung des erstellenden Instituts für Gerontologie an der TU Dortmund primär die Entwicklung und den Umgang mit der Alterung der Gesellschaft als einer zentra- len Komponente des demografischen Wandels behandelt. Kommunale Demografieberichterstattung umfasst insgesamt freilich mehr, als nur die Analyse und Planung für die alternde Bevölkerung (vgl. auch Olbermann et al. 2010). Zugleich aber ist die Alterung der (kommunalen) Bevölkerung als ein wesentlicher und dauerhafter Megatrend des demografischen Wandels mit vielfältigen Dimensio- nen verbunden, die in einem Gesamtgutachten zu allen Komponenten des demogra- fischen Wandels nicht entsprechend dargestellt werden können. Dieses Gutachten für sich alleine genommen ist somit primär ein Instrument der Al- tenberichterstattung, die auf gleicher Datengrundlage mit einer Pflegebedarfsplanung gemäß dem neuen Alten- und Pflegegesetzes NRW260 verbunden wurde. Die vorlie- gende Berichterstattung soll dementsprechend die weitere Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des demografischen Wandels fördern und neben der expliziten Planung im Bereich der Seniorenpolitik auch dazu anregen, ein umfassendes Demo- grafiekonzept zu entwickeln, welches dann – neben der Fortschreibung dieser Be- richterstattung – weitere Handlungsfelder der kommunalen Demografiepolitik adres- siert. Obgleich der demografische Wandel und die damit zusammenhängenden Entwick- lungen von immenser Bedeutung sind, ist Demografiepolitik gegenwärtig nicht als kommunale Pflichtaufgabe definiert. Im Zuge der steigenden Bedeutung demografi- scher Prozesse erscheint es jedoch empfehlenswert, kommunale Demografie- und Seniorenpolitik als freiwillige kommunale Pflichtaufgabe zu begreifen (vgl. Naegele et al. 2015), so wie es der Kreis Kleve mit dem Auftrag zur Demografieberichterstattung bereits initiiert hat. Das Thema demografischer Wandel hat im Kreis Kleve einen hohen Stellenwert, wie auch die fortlaufende Berichterstattung über die demografischen Entwicklungen ver- deutlicht. Die Beschäftigung mit demografischen Entwicklungen und ihren Auswir- kungen ist auf der Kreisebene als Querschnittsaufgabe angesiedelt. Das bedeutet, dass sich über das Thema demografischer Wandel regelmäßig in Verwaltungskonfe- renzen mit allen Fachbereichsleitungen ausgetauscht wird. Der hohe Stellenwert des Themas drückt sich auch in der hohen hierarchischen Ansiedlung aus. Hierbei greift

260 GEPA NRW 208

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve der Kreis Kleve regelmäßig neue Erkenntnisse und Lösungsmodelle auf, indem auf die Begleitung und Unterstützung durch wissenschaftliche Betrachtungen und Gut- achter zurückgegriffen wird. Die kontinuierliche Beobachtung und Berücksichtigung der demografischen Entwick- lungen beim Verwaltungshandeln sowie bei politischen Entscheidungen u.a. durch die Berichterstattung zeigen, dass es ganz unterschiedliche Formen der institutionel- len Verankerung von demografiepolitischen Instrumenten gibt. Es wird dem Kreis Kleve empfohlen, den Stellenwert des Themas Demografie als Querschnittsthema beizubehalten. Für die kreisangehörigen Städte und Gemeinden ist zu prüfen, inwie- weit das Thema demografischer Wandel bereits als kommunale Querschnittsaufgabe begriffen wird und ob die gegenwärtige Berücksichtigung des Themas der eigentli- chen Relevanz gerecht wird. Hierbei scheint es gegenwärtig noch Unterschiede zu geben. Entscheidend ist, dass jede Kommune ihren eigenen Weg findet, Transpa- renz über die jeweilige kommunale Entwicklung herzustellen und diese beim kom- munalen Handeln entsprechend zu berücksichtigen. Für die regionale und kommunale Entwicklung sind die gegenwärtigen und zukünfti- gen demografischen Prozesse in vielerlei Hinsicht deswegen von besonderer Bedeu- tung, weil sie unmittelbar und/oder mittelbar Fragen der kommunalen und der sozia- len Daseinsvorsorge tangieren. Sowohl die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bür- ger als auch der verfassungsgemäße Auftrag zur Hinwirkung auf eine Gleichwertig- keit der Lebensverhältnisse stehen in einem engen Zusammenhang mit der Gewähr- leistung der örtlichen Daseinsvorsorge. Das vorliegende Gutachten zeigt eine Reihe von Handlungsmöglichkeiten auf, die dazu beitragen können, die Lebensqualität im Alter im Kreis Kleve zu erhalten bzw. zu verbessern. Auf Grundlage der durchgeführten Untersuchungen lassen sich vier zentrale Aufgabenbereiche differenzieren: 1. Wohnen, örtliche Nahversorgung und Mobilität, 2. Soziale Teilhabe, Partizipation und bürgerschaftliches Engagement, 3. Bildung, Kultur und Freizeit sowie 4. Gesundheit, Prävention und Pflege. Keiner dieser Aufgabenbereiche ist ausschließlich für die Bevölkerungsgruppe der älteren Bürgerinnen und Bürger relevant, d.h. Verbesserungen, die in Reaktion auf zunehmende Bedarfe einer wachsenden Anzahl älterer Personen erreicht werden, sind nicht allein zum Vorteil der gegenwärtig älteren Bevölkerung, sondern tendenzi- ell immer auch ein Instrument der Nachhaltigkeit in einer dauerhaft alternden Gesell- schaft, denn auch die gegenwärtig jüngeren Menschen profitieren von al- ter(n)sfreundlichen Kommunen. 209

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

1. Wohnen, örtliche Nahversorgung und Mobilität Es ist bekannt, dass ein Nachlassen der allgemeinen Leistungsfähigkeit – insbeson- dere im höheren Alter – wahrscheinlicher wird. Die weitestgehende Aufrechterhal- tung der Autonomie und der selbstständigen Lebensführung sind in hohem Maße abhängig von den Wohnbedingungen, d.h. von den grundlegenden Gegebenheiten der Wohnung an sich sowie der Wohnumwelt. Hierzu gehören bspw. die Möglichkeit zur alltäglichen Versorgung, die Bereitstellung von (medizinischer) Infrastruktur und den Mobilitätsmöglichkeiten. Die Wohnumgebung umfasst dabei u.a. konkret Aspekte der - Verkehrs- und Fortbewegungssicherheit innerhalb und außerhalb des Wohnge- bäudes sowie insbesondere bei eingeschränkter Mobilität innerhalb der Woh- nung, um die Aufrechterhaltung der Alltagsversorgung zu gewährleisten; - Versorgungssicherheit mit notwendigen Gütern des täglichen Bedarfs, der Mobili- tätsgewährleistung sowie der medizinischen Versorgung, um auch bei Ein- schränkungen den Verbleib in der eigenen Häuslichkeit und die selbstständige Lebensführung zu fördern; - Pflegesicherheit in der häuslichen Umgebung gemäß dem Grundsatz „ambulant vor stationär“, d.h. tritt Pflegebedürftigkeit ein, ergeben sich individuelle Anforde- rungen innerhalb der Wohnung, die für die häusliche Pflege maßgeblich sind. Obgleich innerhalb des Kreises Kleve ein leichter Zuwachs an geeigneten Wohnun- gen zu verzeichnen ist, werden diese Kriterien zum jetzigen Zeitpunkt im Wohnungs- bestand des Kreises Kleve häufig nicht im erforderlichen Maße erfüllt – um die auto- nome Lebensführung im Alter zu unterstützen, kann daher u.U. ein Umzug innerhalb des Kreises oder eine Wohnungsanpassung erforderlich sein. Hierbei ist zu berück- sichtigen, dass Strategien zur Erhöhung der Wohndauer älterer Menschen in ihrer Wohnung z.B. durch Wohnraumanpassung ggf. das kommunale Leerstandsrisiko ebenso positiv beeinflussen können wie die Mietzahlungsbereitschaft aufgrund der Verbundenheit mit der Wohnung und dem Wohnort. Falls der Wohnungsmarkt nicht genügend alternativen Wohnraum zur Verfügung stellt bzw. ein solcher nicht im Rahmen der freien Trägerschaft realisiert werden kann, fällt diese Aufgabe dem So- zialen Wohnungsbau zu, der den Bestimmungen des barrierefreien Bauens gemäß DIN folgt. Die gegenwärtige Zuständigkeit und die Hauptlast der Verantwortung für die Schaf- fung von alternsgerechtem, barrierefreiem und preiswertem Wohnraum in einer adä- quaten Größe liegen auf der Bundesebene. Die Kreise und Kommunen können den Bund und die Länder allerdings dabei unterstützen, geeignete Rahmenbedingungen

210

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve vor Ort zu schaffen bspw. durch die Unterstützung von Lösungen im Bauplanungs- recht oder durch Wohnberatungen. Verändern sich Wohnumwelten dahingehend, dass aus Kostenkalkulationen oder in Folge von Abwanderungen durch ein Erodieren der ökonomischen Basis lokale Risse und Ausdünnungen in der örtlichen Infrastruktur zu beobachten sind, die häufig in Kombination mit einer rudimentären ÖPNV-Versorgung einhergehen, kann ebenfalls ein Umzug innerhalb des Kreises empfehlenswert sein. Geeigneter Wohnraum in den Stadtzentren mit einer ausreichenden Infrastruktur kann aufgrund der Kosten- und Mietpreisentwicklungen jedoch an materielle Schranken stoßen und langfristig zu einer Verstärkung von Segregations- und Gentrifizierungsprozessen führen. Dies ist z.T. auch im Kreis Kleve der Fall. Ältere Menschen, die keine finanziellen Möglichkei- ten haben, einen Umzug zu realisieren, sind dann auf finanzielle Unterstützungsleis- tungen und Hilfestellungen angewiesen. Treten Einschränkungen in der Mobilität und/oder Hilfsbedürftigkeit auf, kann z.T. auf Angebote des „Betreuten Wohnens“ oder auf als „seniorengerechte“ deklarierte Wohnungen zurückgegriffen werden, die unterschiedliche Serviceleistungen beinhal- ten können. Es handelt sich bei „Betreutem Wohnen“ jedoch nicht um einen ge- schützten Begriff, der einheitliche Angebots- und Qualitätsstandards impliziert. Es muss dementsprechend jeweils im Einzelfall geprüft werden, inwieweit das vorgehal- tene Angebot zu den ermittelten Bedarfen passt und welche Kosten konkret damit verbunden sind. Sollten sich Einrichtungen des „Betreuten Wohnens“ in gleicher Trä- gerschaft wie ambulante oder stationäre Pflegeeinrichtungen befinden, muss im Rahmen der Kooperationsverträge gewährleistet sein, dass hier nach wie vor eine Wahlfreiheit gesichert ist, d.h. dass – sofern gewünscht – auch ein Serviceangebot aus einer anderen Trägerschaft ohne persönliche Nachteile angenommen werden kann. Die individuelle Wohnsituation kann oftmals auch durch Anpassungsmaßnahmen in der bestehenden Wohnung verbessert werden. Solche Anpassungsmaßnahmen können sowohl baulicher Art sein als Ausstattungs- und Einrichtungsmerkmale be- treffen.261 Im Bereich der technischen Hilfsmittel sind in den letzten Jahren Fortschrit- te erzielt worden, sodass es unterschiedliche Möglichkeiten einer technischen Unter- stützung gibt, die im Einzelfall geprüft werden sollten. Es ist bekannt, dass die meis- ten Unfälle in privaten Haushalten passieren – die Ausgestaltung der Wohnung unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten kann dementsprechend potentiell

261 Bauliche Anpassungsmaßnahmen können ggf. von der Pflegeversicherung (SGB XII) gemäß §40, Satz 4 gefördert werden. 211

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve präventiv wirken, wenn dadurch Unfallrisiken und ein daraus resultierendes Pflegeri- siko vermindert werden. Die vorangehenden Ausführungen veranschaulichen die Komplexität der Wohnungs- frage im Alter und für das Altern in der Stadt. Da ältere Menschen häufig nicht nur lange am derzeitigen Wohnort „zu Hause“ sind, sondern auch emotional eine starke Bindung zum Wohnort aufweisen, wird eine konkrete Beschäftigung mit dem Thema Wohnortwechsel bzw. Wohnanpassungen zumeist vermieden oder die Tragweite des Themas ist nicht hinreichend bewusst. Vor allem fehlen jedoch in akuten Entschei- dungssituationen häufig Informationen über die vorhandenen Möglichkeiten. Einer- seits fehlt es dabei an entsprechendem Wissen, andererseits ist der Zugang zu ge- eigneten Informationsquellen nicht gewährleistet. Da der Themenkomplex Wohnen und Wohnumwelten im Alter zentrale Dimensionen der Lebenslage und der kommunalen Daseinsvorsorge, wie bspw. Gesundheit, Au- tonomie etc. berührt, begründet dies ein hohes öffentliches Interesse an einem quali- fizierten Angebot zur Wohnberatung. Zwar gibt es Wohnungsberatungen von unter- schiedlichen Institutionen, wie bspw. den Kranken- und Pflegekassen und den Wohl- fahrtsverbänden, doch leisten diese in der Regel keine Unterstützung bei der prakti- schen Umsetzung empfohlener Maßnahmen, oder es handelt sich zwar um kosten- freie Erstgespräche allerdings mit entsprechenden Folgekosten. Der Kreis Kleve hat die Relevanz des Themas Wohnberatung für die Bewältigung des demografischen Wandels bereits vor einiger Zeit erkannt und im Rahmen eines zweijährigen Pilot-Projektes „Kostenfreie Wohnberatung vor Ort“, welches zunächst bis Dezember 2015 befristet war, adressiert. Das Projekt wurde durch Beschluss des Kreistages am 17.03.2016 aufgrund der positiven Erfahrungen noch einmal verlän- gert, sodass der Kreis seiner Verantwortung zur Förderung von altersgerechtem und sozialem Wohnraum auch weiterhin nachkommt. Dies ist ausdrücklich zu begrüßen, da aufgrund der zukünftigen Entwicklungen von einem steigenden Bedarf nach Wohnberatung ausgegangen werden kann. Vor die- sem Hintergrund erscheint es zudem empfehlenswert, die Wohnberatung auch zu einem Schwerpunkt der Seniorenplanung zu machen. Obgleich Wohnberatungen Pflegebedürftigkeit nicht kausal verhindern können, zeigen Untersuchungen doch, dass Wohnberatungen ein hilfreiches Element zur möglichen Reduktion des Pflegeri- sikos sein können. In diesem Zusammenhang kann an Erfahrungen des Landes Nordrhein-Westfalen angeknüpft werden. Im Rahmen eines Modellprojektes in den 1990er Jahren ist der Effekt von Wohnberatung bereits evaluiert worden und die Er- gebnisse zeigen, dass Wohnberatung das Potenzial hat, stationären Versorgungs-

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve bedarf bei Pflegebedürftigkeit zu vermeiden bzw. hinauszuzögern und in der Folge auch die kommunalen Sozialetats entlastet werden können262. Grundsätzlich wird hierbei der Ansatz einer aufsuchenden Beratung vertreten, denn eine zentrale Beratungsstelle auf Kreisebene wäre bei der dezentralen Struktur und bei der Größe des Kreises nicht zielführend. Diese Aspekte sind bei dem Projekt der „Kostenlosen Wohnberatung vor Ort“ entsprechend durch die 22 kreisweit tätigen Anbieter mitberücksichtigt. Zielführend ist Wohnberatung in der Regel nur dann, wenn sie umfassend beworben wird, sodass mögliche Interessenten auch erfahren, wo und wie sie Kontakt aufneh- men können. Von entscheidender Bedeutung ist darüber hinaus jedoch der Aufbau entsprechender Kommunikationsstrukturen, die diesen Themenkomplex in relevan- ten Akutsituationen auch mitberücksichtigen, z.B. bei Krankenhausentlassungen und der Feststellung von Pflegebedürftigkeit. In solchen Situationen ist ein obligatorischer Hausbesuch empfehlenswert, sofern die betroffenen Personen keine Einwände dagegen haben. Die Wohnberatung sollte dementsprechend in Kombination bzw. in enger Abstimmung mit der Pflegeberatung erfolgen. Neben der Wohnung selbst ist insbesondere die Wohnumwelt von entscheidender Bedeutung. Für ein selbstständiges Leben im Alter ist nicht allein der angemessene Wohnraum entscheidend, sondern auch der Umfang und die Qualität der örtlichen Infrastruktur spielen eine bedeutende Rolle. Güter des täglichen Lebens sollten dabei fußläufig erreichbar sein. Die gegenwärtige Situation im Kreis Kleve unterscheidet sich diesbezüglich ganz erheblich von Kommune zu Kommune und auch intrakom- munal lassen sich Unterschiede feststellen. Hierbei sind einige Ortsteile gegenüber den Stadtzentren und kleinere Gemeinden gegenüber größeren Städten entspre- chend benachteiligt. Da die Bereitstellung einer umfassenden Infrastruktur in allen Ortsteilen unrealistisch ist, stellt sich hierbei insbesondere die Frage nach einer Ver- besserung der Mobilität. Mobilität ist dabei in einem doppelten Sinne zu verstehen. Zum einen geht es um die Erhöhung der Mobilität der Verbraucher (Verbrauchermo- bilität) und zum anderen um eine Anbietermobilität, d.h. die Relevanz einer Flexibili- sierung des Angebots. Überall dort wo ein Mangel an Infrastruktur vorhanden ist und entsprechende aufsuchende Angebotsstrukturen wie bspw. Lieferservices, Ver- kaufswagen und ähnliches fehlen oder nicht angenommen werden, sollten die Mobili- tätsbedingungen verbessert werden. Mit zunehmendem Alter wird der eigene PKW in der Regel immer weniger zur Option, da die Unfallwahrscheinlichkeit stark ansteigen

262 Niepel 1998 213

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve kann. Der ÖPNV als Teilbereich der öffentlichen Daseinsvorsorge ist daher von be- sonderer Bedeutung. Der Bereich des ÖPNV wird jedoch kreisweit als unzureichend beschrieben, insbesondere überörtliche Verbindungen, aber auch der Besuch von Freizeit- und Kulturveranstaltungen werden als Herausforderung dargestellt. Zwar können Bürgerbusse zum Teil eine sinnvolle Ergänzung zum Regelbetrieb des ÖPNV darstellen, sie eignen sich aber nicht als Ersatz desselben. Mobilität ist ein tragender Pfeiler unserer Zeit, insofern werden Ausbau und eine Verbesserung des ÖPNV dringend empfohlen. Dies ist kein Dienst an der älteren Bevölkerung alleine, sondern dient allen Bevölkerungsteilen und erhöht nicht zuletzt die Attraktivität als Standort, gerade weil es nicht möglich ist, alle Angebote überall vorzuhalten. Hier hat der Kreis im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge eine Vorleistungsverpflich- tung zur Gewährleistung kreisweiter Mobilität für alle Generationen, z.B. auch um Hochschulen, Krankenhäuser und Fachärzte in einer adäquaten Zeit erreichen zu können. Nicht zuletzt sind einkommensschwache Menschen ohne eigenen PKW auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Da die überörtliche Mobilität nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer auch im Kreis Kleve zu erwartenden Zunahme von älteren Menschen mit geringem Einkommen gewährleistet sein muss, wird in diesem Zu- sammenhang die Beibehaltung des kreisweiten Sozialtickets empfohlen, um diesen Entwicklungen Sorge zu tragen.

2. Soziale Teilhabe, Partizipation und bürgerschaftliches Engagement Ausgehend von einem Ansatz der „Betroffenenorientierung“ (vgl. Naegele 1991) und dem Grundprinzip der „Partizipation“ (vgl. Olbermann et al. 2014) wurde in den Er- hebungen zu diesem Gutachten die älter werdende Bevölkerung des Kreises Kleve durch eine Expertenbefragung von SeniorenvertreterInnen sowie durch drei Bürger- foren in unterschiedlichen Kommunen des Kreises mit einbezogen. Diese Erhe- bungsschritte sind nicht allein dem Forschungsinteresse geschuldet, sondern es ging aus einem bürgernahen Demokratieverständnis heraus insbesondere darum, die Bürgerinnen und Bürger an der kommunalen Gestaltung ihrer Lebenswirklichkeit zu beteiligen, da die Stärkung partizipativer Politikformen als wesentlicher Indikator für eine gemeinsame kommunale Gestaltung des demografischen Wandels betrach- tet wird. Obgleich das Interesse an den Veranstaltungsorten gemessen an der rei- nen Teilnehmerzahl unterschiedlich hoch war, ließ sich bei den Teilnehmenden viel Engagement feststellen. Es wird dementsprechend empfohlen, kooperative und par- tizipative Bürgerbeteiligung weiterhin zu fördern und dauerhafte Beteiligungsmög- lichkeiten zu schaffen. Die Funktion der Bürgerveranstaltungen besteht nicht aus- schließlich darin, Anliegen und Sorgen der älteren Bürgerinnen und Bürger zu ver-

214

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

treten, sondern den konsensorientierten Austausch zwischen Politik, Kommune und Bürgerschaft zu fördern und als elementaren Bestandteil einer bürgernahen Demo- kratie zu begreifen. Der Interessenvertretung der älteren Bürgerinnen und Bürgern gegenwärtiger, aber auch zukünftiger Generationen dient u.a. auch das Instrument des Seniorenbeirats. Obschon auch in politischen Parteien und insbesondere in den Seniorenvereinigungen derselben eine Interessenvertretung der älteren Bürger- schaft stattfindet, hat ein Seniorenbeirat die Möglichkeit, über Parteigrenzen hinweg einvernehmlich Anliegen der älteren Bürgerschaft zu vertreten. Es wird daher emp- fohlen, auf die weitere Implementierung von Seniorenbeiräten in den Kommunen des Kreises Kleve hinzuwirken. Die Beteiligung der Bürgerschaft, aber auch anderer kommunaler Akteure wird zukünftig eine größere Rolle spielen, auch bei der Bereit- stellung von kommunaler Daseinsvorsorge. Neben der Adressierung der eigentli- chen Zielgruppe sollten daher immer auch weitere kommunale Akteure für gemein- same Projekte und Initiativen mit einbezogen und der Dialog zwischen der Bürger- schaft, der lokalen Wirtschaft und weiteren kommunalen Akteuren gefördert werden. Hierbei können ggf. auch Genossenschaften und/oder Bürgerstiftungen als neue Formen der kooperativen Zusammenarbeit erprobt werden (vgl. auch BBSR 2015). Langfristig entscheidend für ein funktionierendes Gemeinwesen ist die Generierung von Ermöglichungsstrukturen zur sozialen Teilhabe aller (älterer) Bürgerinnen und Bürger. Es ist zukünftig nicht nur bundesweit, sondern auch im Kreis Kleve von einer Erhö- hung des Armutsrisikos im Alter auszugehen (vgl. Bertelsmann Stiftung 2015). Ar- mut lässt sich dabei jedoch nicht allein mit dem Konzept der relativen Einkommens- armut messen oder allein anhand von Kennzahlen erfassen. Es gilt vielmehr, Armut als Ausdruck multipler Lebenslagen-Dimensionen in den Blick zu nehmen. Um Ar- mut und soziale Ungleichheit adäquat erfassen zu können, wird daher im Sinne ei- ner „Lebenslagen-Armut“ ein erweitertes Verständnis von Armut als Lebenslage mit unterschiedlichen Dimensionen vorgeschlagen. Da Kreise und Kommunen die Ursa- chen von Armut im Alter nicht beseitigen können, kommt ihnen im Rahmen des Auf- trags zur kommunalen Daseinsvorsorgen die Aufgabe zu, die Folgen von Lebensla- gen-Armut auf der kommunalen Ebene zu kompensieren (vgl. Naegele 2015). Das Ziel der Kompensation von Lebenslagen-Armut besteht in erster Linie darin, prekäre Lebenslagen (nicht nur) der (älteren) Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Das übergeordnete Thema lautet daher: Soziale Integration. Daraus resultiert die Empfehlung, dem Thema Soziale Integration im Allgemeinen und Armut (nicht nur) im Alter im Besonderen zukünftig eine erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken und folgerichtig eine entsprechende Sozialberichterstattung unter Be-

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve rücksichtigung der Lebenslagen aller Generationen zu initiieren und ein darauf basie- rendes Handlungskonzept zur Förderung der sozialen Integration bzw. zur Gewähr- leistung der sozialen Teilhabe zu entwickeln. Um von Lebenslagen-Armut (im Alter) betroffenen Personen konkret zu unterstützen, ist auf der kommunalen Ebene bspw. zu prüfen, inwieweit Schuldnerberatungen das Thema Altersarmut gegenwärtig be- handeln, ob genügend Tafeln oder Mittagstische vorhanden sind und ob diese auch für mobilitätseingeschränkte ältere Menschen erreichbar sind. Ferner ist zu prüfen, inwieweit über das Sozialticket hinaus Vergünstigungen und/oder Ermäßigungen beim Zugang zu öffentlichen Kultur- und Freizeitangeboten gewährt werden können. Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass ein wesentlicher Faktor der Entstehung von Armut im Alter Einkommensarmut durch Arbeitslosigkeit ist. Das es älteren Ar- beitnehmern häufig schwerer fällt, wieder in Arbeit zu kommen, lässt sich teilweise durch Diskriminierung aufgrund des Alters erklären. Der Kreis Kleve hat dieses The- ma im Rahmen eines Projektes zur Wiedereingliederung älterer ArbeitnehmerInnen bereits adressiert. Das Projekt "50-fit der Arbeitspakt für Silberfüchse" ist jedoch zum Ende des Jahres 2015 ausgelaufen. Obgleich dem Kreis Kleve im Rahmen des Bun- desprogramms „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ die Möglichkeit gegeben wird, 43 Arbeitsplätze für bis zu 36 Monate zu fördern, ist es empfehlenswert, das Thema Al- tersdiskriminierung älterer Arbeitsuchender nicht aus dem Fokus zu verlieren. Zwar werden ältere Arbeitsuchende – sofern sie lang genug Leistungsbezieher nach SGB II sind – durch das Programm auch angesprochen, allerdings wird dies der viel- schichtigen Problematik der Altersdiskriminierung älterer Erwerbsfähiger ohne Arbeit nicht gerecht. Denn anders als jüngere Arbeitsuchende erfahren Ältere alleine auf- grund ihres Alters eine Ungleichbehandlung z.B. im Rahmen der sogenannten 58- Jahre-Regelung oder der Möglichkeit der Zwangsverrentung ab 63 Jahren. Es wird daher empfohlen, das Thema (Alters-)Diskriminierung (älterer Arbeitsuchender) aktiv aufzugreifen und durch Transparenz und Dialog über Ausmaß und Erscheinungsfor- men Akteure der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft zu sensibilisieren. Möglich wäre in diesem Zusammenhang bspw. eine Fachtagung oder ein Aktionstag auf Kreisebene zum Thema Altern und Diskriminierung in der Arbeitswelt.

3. Bildung, Kultur und Freizeit Der Kreis Kleve hat eine hohe Attraktivität für seine Bürgerinnen und Bürger und pro- fitiert von Zuwanderung – auch von Personen in der nachberuflichen Lebensphase. Es ist kreisweit ein buntes Vereinsleben vorhanden und das Freizeit-, Bildungs- und Kulturangebot berücksichtigt unterschiedliche Zielgruppen. Das Interesse an Freizeit- und Kulturangeboten ist in der Regel biographisch begründet und hängt nicht kausal 216

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve mit dem Eintritt eines bestimmten kalendarischen Alters zusammen. Dementspre- chend sind die Interessen der älteren Bürgerschaft wesentlich unterschiedlicher, als sich dies üblicherweise bei den Kultur- und Freizeitangeboten für diese Zielgruppe abbildet. Im Rahmen dieser Untersuchung konnte die Angebotsfülle der Vereine nicht näher untersucht werden. Da das Vereinsleben einerseits eine tragende Säule der Gestaltung des demografischen Wandels ist und andererseits vor dem Hinter- grund der demografischen Entwicklungen bspw. im Rahmen der Bürgerforen Nach- wuchssorgen bzgl. des Vereinslebens geäußert wurden, wird dem Kreis Kleve emp- fohlen, eine Vereinsbefragung durchzuführen, um so die Angebotsvielfalt und die generelle Vereinsentwicklung auch im Hinblick auf Potentiale des zivilgesellschaftli- chen Engagements beurteilen zu können. Um den unterschiedlichen Interessen und Anliegen älterer Menschen gerecht zu werden, braucht es darüber hinaus ein diffe- renziertes Altersbild, damit einerseits zeitgemäße Freizeit, Bildungs- und Kulturange- bote für unterschiedliche Personengruppen entstehen können und andererseits auch aufsuchende Angebote für mobilitätseingeschränkte Personen im verletzlichen Alter geschaffen werden. Es wird daher empfohlen, einen Leitbildprozess zu initiieren, der gemeinsam mit der (älteren) Bürgerschaft Leitlinien und Ziele für das Zusammenle- ben aller Generationen im Kreis Kleve thematisiert.

4. Gesundheit, Prävention und Pflege. Die Versorgung bei Pflegebedürftigkeit ist durch das zum 1. Januar 2016 in Kraft ge- tretene Zweite Pflegestärkungsgesetz (PSG II) in wesentlichen Teilen neu geregelt. Eine grundlegende Änderung erfolgt hinsichtlich der Bestimmung des Ausmaßes von Pflegebedürftigkeit durch Umstellung von bisher drei Pflegestufen auf fünf Pflegegra- de entsprechend dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff, die im Laufe des Jahres 2016 vollzogen wird. Welche Auswirkungen die neuen gesetzlichen Bestimmungen im Einzelnen haben werden, ist noch nicht abzuschätzen. Unberührt bleibt die konzeptionell zentrale Vorgabe des § 3 SGB XI, Mittel der Pfle- geversicherung vorrangig für die häusliche Pflege zu verwenden. Sie setzt ermög- lichende Rahmenbedingungen voraus, womit nicht allein die pflegerischen Versor- gungskapazitäten gemeint sind, sondern die Lebensbedingungen bei Pflegebedürf- tigkeit in ihrer Gesamtheit. Vor diesem Hintergrund sind an die Anpassung der pfle- gerelevanten Infrastrukturgegebenheiten an steigende Pflegefallzahlen im Kreis Kle- ve drei Hauptanforderungen gestellt:

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

1. das stationäre, teilstationäre und ambulante Pflegeangebot quantitativ und quali- tativ weiterzuentwickeln, 2. durch Anpassung oder Neubau genügend geeigneten Wohnraum zu schaffen, der auch für ein Leben mit Mobilitätseinschränkungen geeignet ist, und 3. die Mobilitätsbedingungen zu verbessern, damit wichtige Infrastruktureinrichtun- gen, die am Wohnort nicht existieren, auch für Pflegehaushalte erreichbar blei- ben. Die Funktion des Kreises ist dabei neben Beratung vor allem eine initiierende und koordinierende, die hier wesentlich durch die bestehende kommunale Pflege- und Gesundheitskonferenz und darüber hinaus in der Einzelkommunikation mit den invol- vierten Einrichtungen, Organisationen, Verbänden und Initiativen sowie den Verwal- tungen der kreisangehörigen Städte und Gemeinden wahrzunehmen ist. Was die Beratungsfunktion angeht, kommt es unter dem Gesichtspunkt der Erreichbarkeit in steigendem Maße auf zugehende Angebote an. Wie diese in ländlichen Gebieten realisiert werden können, zeigt sich exemplarisch an der mobilen gerontopsychiatri- schen Beratung im Rhein-Erft-Kreis.263

Wie die Bedarfsanalyse ergeben hat, werden im Kreis Kleve in den nächsten Jahren mehr Plätze für die vollstationäre Dauerpflege benötigt als gegenwärtig vorhanden sind. Die Schaffung der zusätzlichen Kapazitäten dadurch sicherzustellen, dass der vorliegende Pflegebedarfsplan vom Kreistag als verbindlich im Sinne des APG NRW beschlossen wird, erscheint nicht erforderlich, da hiervon keine Auswirkungen auf die Bereitschaft potenzieller Träger bzw. Investoren erwartet werden kann, die benötig- ten Pflegeplätze zu errichten, und der Kreis ohnehin verpflichtet ist, ggf. selbst initia- tiv zu werden, um den Bedarf auszugleichen. Bevor aber diesbezüglich Neubau- bzw. Ausbauentscheidungen getroffen werden, wäre – besonders mit Blick auf klei- nere Gemeinden bzw. kleinere Ortsteile kreisangehöriger Städte und Gemeinden – zu prüfen, ob alternative Formen stationärer Versorgung im Sinne des Wohn- und Teilhabegesetzes264 in Frage kommen. Der Kreis sollte entsprechend darauf hinwir- ken, dass die Thematik neuer, alterativer Wohn- und Versorgungsformen in den rele- vanten Diskussionskontexten mit vorhandenen und potenziellen Trägern aufgegriffen wird. Generell sollte die Qualität des Pflegeangebots durch Spezialisierung auf exponierte Bedarfslagen verbessert werden: Diese Empfehlung bezieht sich auf

263 Reichert et al. 2015: http://mobidem.tu- dortmund.de/joomla/images/Publikationen/20150923_Handlungsleitfaden_MobiDem.pdf. 264 GEPA NRW, Artikel 2, Wohn- und Teilhabegesetz (WTG). 218

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

̶ neue Pflegekonzepte für demenziell erkrankte Personen, so dass sie trotz kogni- tiver Einschränkungen möglichst orientierungsfähig bleiben und die Verabrei- chung sedierender Medikamente entfallen bzw. minimiert werden kann, ohne dass daraus Gefährdungen erwachsen; ̶ Palliativpflege, damit in der letzten Lebensphase unerträgliche Schmerzzustände vermieden werden und es in Krisensituationen nicht zwangsläufig zur Kranken- hauseinweisung kommt; ̶ ggf. bestehenden Sonderbedarf pflegebedürftiger Personen mit Behinderung; ̶ Anforderungen kultursensibler Pflege. Diese Spezialisierungen, die vor allem im Wege der Personalentwicklung (Fort- und Weiterbildung) und räumlicher Modifikationen zu erreichen sind, kommen nicht nur der Versorgungsqualität zugute, sondern tragen auch zur Profilierung der Pflegeein- richtungen bei. Eine Sonderform vollstationärer Pflegeeinrichtungen sind Hospize, wo unheilbar kranke Personen ihre letzte Lebenszeit in möglichst privater Atmosphäre verbringen und palliativ versorgt werden. Unabhängig von der empfohlenen palliativpflegeri- schen Weiterqualifizierung der stationären Pflegeeinrichtungen sollte auch diese Versorgungsform im Kreis Kleve weiter ausgebaut werden. Kurzzeitpflege ist als zeitlich begrenzte vollstationäre Pflege nicht als Vorstufe voll- stationärer Dauerpflege konzipiert, ihre Zielsetzung ist vielmehr die Unterstützung der häuslichen Pflege, indem Angehörige bzw. andere Personen entlastet werden, die in einem Pflegehaushalt Betreuungsleistungen erbringen. Dies geschieht zum einen dadurch, dass die pflegebedürftige Person vorübergehend vollstationär versorgt wird und die häusliche Pflegeperson Zeit zur eigenen Regeneration finden kann; zum an- deren sollen Kurzzeitpflegeaufenthalte zur Aktivierung, Mobilisierung und Rehabilita- tion der pflegebedürftigen Personen dienen und so ihre Pflege erleichtern. Letzteres ist nicht gewährleistet, wenn die in die Kurzzeitpflege aufgenommenen Personen im Alltag der Dauerpflege mitversorgt werden („eingestreute“ Kurzzeitpflegeplätze) – konzeptionelle Eigenständigkeit ist ohne räumliche Trennung unrealistisch, d. h. in Einrichtungen der vollstationären Dauerpflege kann Kurzzeitpflege ihren rehabilitati- ven Effekt nur in separaten Abteilungen mit eigenem Personal erzielen. Zur Förde- rung der häuslichen Pflege sollten deswegen im Kreis Kleve die Kurzzeitpflegekapa- zitäten erweitert und zugleich der Personalausstattung und den Räumlichkeiten nach von der Dauerpflege abgegrenzt werden. Spezialkompetenzen, wie für die vollstatio- näre Dauerpflege empfohlen, werden in der Kurzzeitpflege ebenfalls benötigt. Darüber hinaus bestehen im Kreis Kleve als teilstationäre Pflegeangebote zur Stabi- lisierung und dauerhaften Sicherstellung der häuslichen Pflege Tagespflegeeinrich- 219

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve tungen, Nachtpflege wird dagegen noch nicht angeboten. Während Tagespflege all- gemein intensiver genutzt wird, nachdem pflegerechtliche Neuregelungen in Kraft getreten sind, wird Nachtpflege insgesamt weit weniger in Anspruch genommen. Sie ist dann angebracht, wenn eine pflegebedürftige Person nachts großen Betreuungs- bedarf hat und die Pflegeperson dadurch regelmäßig so stark belastet wird, dass ihre Pflegebereitschaft und -fähigkeit generell in Frage gestellt ist. Tagespflege zielt kon- zeptionell genau wie Kurzzeitpflege auf Aktivierung und Mobilisierung und entlastet Pflegepersonen auf diese Art nicht nur unmittelbar durch anderweitige Unterbringung der pflegebedürftigen Person; nachhaltiger entlastend wirkt es, wenn sich der Allge- meinzustand bei Pflegebedürftigkeit durch Tagespflege verbessern lässt. Die teilsta- tionären Versorgungskapazitäten sollten entsprechend ausgeweitet und um Nacht- pflege ergänzt werden, die Pflegequalität durch Erwerb spezifischer Kompetenzen für den professionellen Umgang mit besonderen Bedarfslagen pflegebedürftiger Perso- nen gesteigert werden. Die wachsende Zahl pflegebedürftiger Personen, die nach dem Willen des Gesetz- gebers vorrangig in privaten Haushalten versorgt werden sollen und dazu in höherem Maße auf professionelle Pflegeleistungen angewiesen sein werden, erfordert nicht per se mehr ambulante Pflegedienste, jedoch mehr Personal, insbesondere Pflege- fachkräfte, die auch über die bereits erwähnten Spezialqualifikationen verfügen soll- ten: ̶ Auch wenn der Anteil derjenigen unter den pflegebedürftigen Personen, die eine migrationsgeprägte Biografie haben, derzeit eher gering ist, muss damit gerech- net werden, dass auch diese Bevölkerungsgruppe zunehmend ambulante Pfle- geleistungen nachfragen und dabei spezifische Bedarfslagen aufweisen wird. ̶ Der Wunsch vieler pflegebedürftiger Personen, bis zu ihrem Tod in ihrer ge- wohnten häuslichen Umgebung zu bleiben, bzw. fehlende stationäre Palliativ- pflegeplätze in Wohnortnähe erfordern palliativpflegerische Kompetenzen bei den ambulanten Pflegediensten (zusätzlich benötigt häusliche Palliativpflege Un- terstützung durch palliativmedizinisch geschulte Ärztinnen bzw. Ärzte).

Die Stabilisierung und langfristige Sicherung der gesundheitlichen Versorgung in ländlich geprägten Gebieten, wo zunehmender Mangel an medizinischem und pfle- gerischem Fachpersonal bei wachsender Aufgabenkomplexität infolge des demogra- fischen Wandels Versorgungsdefizite erwarten lässt bzw. schon hervorgerufen hat, war Gegenstand eines im Frühjahr 2015 abgeschlossenen Modellprojekts265 in der

265 Demografiesensible Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum – Innovative Strategien durch Vernetzung“ (StrateG!N): http://www.gesundheitswirtschaft.net/_neu/home/aktivitaeten-projekte/bmbf-projekt-strategin/ 220

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Region Südwestfalen,266 an dem das Institut für Gerontologie als Kooperationspart- ner beteiligt war. Ergebnis dieses Projekts ist ein umfangreiches Handlungskonzept (Roadmap), das in seinen Details hier nicht referiert werden kann, doch aufgrund der vergleichbaren Ausgangslage für den Kreis Kleve ebenfalls von hoher Relevanz ist. Es befasst sich mit Aspekten wie der Koordinationsfunktion der Kommunen,267 inter- kommunaler Kooperation bei der Anpassung der Versorgungsstrukturen oder lang- fristigen Möglichkeiten der Rekrutierung von Fachkräften und ist auf der Projekt- homepage veröffentlicht.268

Dass die Einwohnerinnen und Einwohner des Kreises Kleve überdurchschnittlich häufig Leistungen der Pflegeversicherung beziehen, wirft die Frage auf, ob sich die- ses Risiko durch Maßnahmen der Prävention, Rehabilitation und Gesundheitsförde- rung senken lässt. Hierzu können, wie gesagt, auch die Pflegeeinrichtungen mit akti- vierenden und mobilisierenden Pflegekonzepten wesentlich beitragen. Die verbliebe- nen körperlichen Fähigkeiten pflegebedürftiger Personen lassen sich zudem durch therapeutische Behandlung (Krankengymnastik, Physiotherapie, Ergotherapie) erhal- ten und sogar wieder steigern; selbstverständlich sind diese Therapieformen auch unter dem Gesichtspunkt der Prävention zu empfehlen, also noch bevor Pflegebe- dürftigkeit eingetreten ist. Um Möglichkeiten der Prävention und Rehabilitation sowie der gesundheitlichen Versorgung pflegebedürftiger Personen im Allgemeinen zu er- weitern, sollte zudem überlegt werden, wie die Ressourcen der geriatrischen und gerontopsychiatrischen Fachabteilungen der Krankenhäuser intensiver genutzt wer- den könnten. Diese Thematik wäre in der Kommunalen Pflege- und Gesundheitskon- ferenz zu thematisieren.

Auf die Bedeutung des Wohnens für die Lebensqualität im Alter ist bereits hingewie- sen worden;269 vor allem sind angemessene Wohnbedingungen basale Vorausset- zung für häusliche Pflege. Spätestens sobald Pflegebedürftigkeit festgestellt ist, soll- te deswegen die Wohnung der betreffenden Person auf ihre Eignung für die pflegeri- sche Versorgung geprüft werden, um erforderliche Anpassungsmaßnahmen einleiten oder einen Wohnungswechsel vorbereiten zu können; dieser Vorgang sollte obligato-

266 Zusammenschluss der unmittelbar an den Kreis Altenkirchen angrenzenden Kreise und Sie- gen-Wittgenstein sowie des Kreises , des Märkischen Kreises und des Hochsauerlandkrei- ses. 267 Diese Koordinationsfunktion wird in Nordrhein-Westfalen primär durch örtliche Pflegekonferenzen – im Kreis Kleve: Kommunale Pflege- und Gesundheitskonferenz – wahrgenommen. 268 Goldmann et al. 2015. Perspektiven für die gesundheitliche und pflegerische Versorgung in Süd- westfalen. Roadmap und Memorandum (http://www.gesundheitswirtschaft.net/_neu/home/aktivitaeten-projekte/bmbf-projekt- strategin/veroeffentlichungen-downloads/). 269 S. o, S. 210 ff. 221

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve risch sein, es sei denn, dass dies seitens der pflegebedürftigen Person oder ihrer Angehörigen ausdrücklich nicht gewünscht wird. Die Wohnberatung sollte über die Beratung hinaus in die Realisierung von Anpassungsmaßnahmen einbezogen sein, damit die Veränderungen nach Möglichkeit in Abstimmung mit Handwerksbetrieben und Sanitätshäusern genau auf den Einzelfall bezogen werden. Diese Vorgehens- weise ist zwar aufwändig und geht damit weiter als dies normalerweise üblich ist, trägt aber, wie langjährige Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen zeigen,270 dazu bei, die Notwendigkeit stationärer Versorgung bei Pflegebedürftigkeit zu vermeiden bzw. um längere Zeit hinauszuzögern. Neben dem Abbau von Barrieren in den Pflegehaushalten ist weitere wesentliche Be- dingung häuslicher Pflege, dass die Alltagsversorgung gesichert ist. Dies ist in kleine- ren Gemeinden ohne (ausreichendes) Infrastrukturangebot problematisch: Wenn die Angelegenheiten des täglichen Bedarfs am Wohnort nicht erledigt werden können und entsprechende Dienstleistungen (haushaltsnahe Dienste, Mahlzeitendienste, andere Lieferdienste) nicht angeboten oder die mit ihnen verbundenen Kosten ge- scheut werden, tritt die Frage der Erreichbarkeit der Nachbarkommunen in den Vor- dergrund. Neben der Option, die ÖPNV-Verbindungen auszuweiten, kommen al- ternative Mobilitätskonzepte in Betracht – diese Thematik ist ebenfalls schon erörtert worden. Bei allen auf Freiwilligkeit gründenden Ansätzen wie „Bürgerbussen“, Fahr- gemeinschaften, Nachbarschaftshilfe u. Ä. ist die Gewährleistung der Kontinuität ent- scheidend: Wenn engagierte Einzelpersonen, die die unterschiedlichen Formen der Selbsthilfe tragen, ausfallen, ist das an ihre Aktivität gebundene Versorgungskonzept erst einmal hinfällig. So selbstverständlich es geworden ist, bei der Bewältigung sozi- aler Aufgaben auf die Ressourcen der Zivilgesellschaft zu verweisen, so darf nicht verkannt werden, dass diese Ressourcen dauerhaft nur genutzt werden können, wenn der institutionelle Rahmen für Regelmäßigkeit geschaffen ist. Ohne freiwilliges Engagement werden die Alltagsversorgung und Mobilität älterer, selbst bereits pfle- gebedürftiger oder in einem Pflegehaushalt lebender Personen in kleineren Kommu- nen bzw. Ortsteilen im Kreis Kleve voraussichtlich nicht immer aufrechterhalten wer- den können – was bedeutet, dass dieses Engagement verwaltungsseitig gefördert werden muss (z.B. durch die Förderung und Unterstützung der engagementfördern- den Infrastruktureinrichtungen wie Seniorenbüros und Freiwilligenagenturen). Die Entwicklung der weiteren Vorgehensweise und die Umsetzung von Empfehlun- gen dieser Expertise setzt die Kooperation unterschiedlicher kommunaler Akteure und Politikebenen voraus, denn die strukturelle Zuständigkeit liegt teilweise auf der Ebene des Kreises und teilweise auf der Ebene der kreisangehörigen Kommunen

270 Niepel 1999 222

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve und ihrer örtlichen Partner, insbesondere in den Bereichen Freizeit, Bildungs- und Kulturangebote. Der demografische Wandel endet nicht an Stadt- oder Landesgren- zen, sondern sollte kommunenübergreifend und (über-)regional gedacht werden. Zu- künftige Gestaltungsmöglichkeiten liegen daher insbesondere in der interkommuna- len bzw. überörtlichen Zusammenarbeit – als einem wesentlichen Baustein kommu- naler Demografiepolitik (vgl. z.B. BMUB 2014). Eine solche überörtliche Zusammen- arbeit wird an dieser Stelle ausdrücklich empfohlen. Die Möglichkeiten dafür sind sehr vielfältig, denn viele kommunale Handlungsfelder eignen sich für eine erfolgrei- che kommunale Zusammenarbeit. Hierzu gehören bspw.

• die Kommunalverwaltung im Allgemeinen,

• die regionale Interessen- und Wirtschaftsförderung,

• die Kinder- Jugend, und Seniorenarbeit sowie

• Tourismus, Kultur und Freizeiteinrichtungen. Welche Handlungsfelder sich für eine interkommunale Zusammenarbeit im Kreis Kleve eignen, sollte Teil eines dialogischen Austausches der jeweiligen Kommunen und des Kreises sein und zwar unter Berücksichtigung der jeweiligen kommunalen Ausgangslage, der kommunalen Interessen und der individuellen Rahmenbedingun- gen. Konkrete Handlungsempfehlungen für einzelne Personengruppen mit ihren spezifi- schen Bedarfslagen – exemplarisch seien hier Personen mit Behinderungen oder solche mit Migrationsgeschichte genannt – können im Rahmen dieser Expertise nicht gegeben werden, da hierzu spezifische Bedarfsermittlungen fehlen. Es ist jedoch zu empfehlen, diese Bevölkerungssegmente zukünftig genau zu beobachten und folge- richtig eigenständige Berichterstattungen als Teile eines umfassenden Demografie- konzeptes zu initiieren. Die nachhaltige und zukunftsorientierte Planung und Gestaltung kommunaler Pro- zesse im demografischen Wandel braucht in erster Linie Transparenz über die örtli- chen Gegebenheiten und Entwicklungen. Ein Zugriff auf kleinräumige Daten ist hier- bei unerlässlich. Die vorliegende Expertise bietet eine Vielzahl kleinräumiger Daten, die den Entscheidungsträgern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Politik und Verwaltung in den kreisangehörigen Kommunen entsprechend mit der Veröffent- lichung zur Verfügung stehen werden. Ergänzend hierzu können die Kommunen zu weiteren kleinräumigen Erkenntnissen kommen, wenn sie im Sinne des bereits skiz- zierten Demokratieverständnisses vermehrt in Kontakt mit den ortsansässigen Akteu- ren sowie den Bürgerinnen und Bürgern treten. Ausdrücklich zu empfehlen ist hierbei der Ansatz der Quartiersorientierung, das meint die Gestaltung der Lebensverhält- 223

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve nisse auf der Quartiersebene unter Berücksichtigung einer generationengerechten räumlichen Infrastruktur, eines bedarfsgerechten Wohnangebots, einer wohnortna- hen Beratung und Begleitung, eines bedarfsgerechten Dienstleistungsangebots und einer langfristig tragenden sozialen Infrastruktur sowie eines wertschätzenden ge- sellschaftlichen Umfelds für alle Generationen (vgl. Kremer-Preiß 2012). Wie sich der Kreis Kleve und die kreisangehörigen Kommunen hinsichtlich der Le- benslagen der älteren Einwohnerinnen und Einwohner weiterentwickeln werden, kann sich erst in einigen Jahren zeigen. Es wird daher abschließend empfohlen, die vorliegende Demografieberichterstattung mit dem Schwerpunkt Alterung der Gesell- schaft gemeinsam mit der Pflegebedarfsplanung in drei bis fünf Jahren fortzuschrei- ben und entsprechend zu prüfen, welche Maßnahmen sich bewährt haben und wo weiterer Handlungsbedarf besteht.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Vogel & Motel- Vogel, Claudia & Motel-Klingelbiel, Andreas (2013): Altern im Klingebiel sozialen Wandeln: Die Rückkehr der Altersarmut? Wiesbaden: 2013 VS Verlag. Voges & Zinke Voges, Wolfgang & Zinke, Melanie (2010). Wohnen im Alter. In 2010 Aner, Kirsten & Karl, Ute (Hrsg.) (2010). Handbuch Soziale Arbeit und Alter. Wiesbaden: VS Verlag. Wilkoszewski Wilkoszewski, Harald (2006). Politikberatung im Bereich Demografi- 2006 scher Wandel. In Falk, Svenja / Rehfeld, Dieter / Römmele, Andrea / Thunert, Martin (2006). Handbuch Politikberatung. S. 489 – 508. Wiesbaden: VS Verlag.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Anhang 1: Bevölkerungsdaten

Tabelle 7: Ausgesuchte Altersgruppen der älteren Bevölkerung in den Bundesländern

Bevölkerungsanteil der

60-jährigen und Älteren 80-jährigen und Älteren Deutschland 27,1% 5,4% Sachsen 32,1% 6,6% Bremen 27,2% 5,5% Mecklenburg-Vorpommern 30% 5,6% Baden-Württemberg 25,5% 5,2% Nordrhein-Westfalen 26,6% 5,5% Niedersachsen 27,5% 5,5% Bayern 25,7% 5,1% Rheinland-Pfalz 27,3% 5,6% Hessen 26,2% 5,2% Saarland 29,6% 6,1% Berlin 24,9% 4,3% Brandenburg 30,1% 5,5% Schleswig-Holstein 28,5% 5,3% Thüringen 31,3% 5,9% Sachsen-Anhalt 32,3% 6,2% Hamburg 23,9% 4,8% Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), Wiesbaden 2015 (Stand: 31.12.2013). Eigene Zusammenstellung.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 8: Ausgesuchte Altersgruppen der älteren Bevölkerung in den Hauptstädten der Bundesländer

Altersgruppen

Hauptstädte der Bundesländer ab 60 Anteil 75+ Anteil (insgesamt) in % (insge- in % samt) 31.12.2013 Kiel, kreisfreie Stadt 56.756 23% 20.656 8,6% Hamburg, kreisfreie Stadt 418.167 24% 158.323 9,1% Region Hannover, Landkreis 300.253 27% 115.741 10,3% Bremen, kreisfreie Stadt 147.884 27% 56.432 10,3% Düsseldorf, kreisfreie Stadt 151.069 25% 58.024 9,7% Wiesbaden, kreisfreie Stadt 68.739 25% 26.041 9,5% Mainz, kreisfreie Stadt 46.659 23% 17.962 8,8% Stuttgart, kreisfreie Stadt 141.139 23% 54.699 9,1% München, kreisfreie Stadt 322.443 23% 113.708 8,1% Regionalverband Saarbrücken, 94.652 29% 36.544 11,2% Landkreis Berlin, kreisfreie Stadt 850.454 25% 294.654 8,6% Potsdam, kreisfreie Stadt 40.611 25% 15.761 9,8% Schwerin, kreisfreie Stadt 29.313 32% 11.353 12,4% Dresden, kreisfreie Stadt 143.654 27% 56.832 10,7% Magdeburg, kreisfreie Stadt 70.044 30% 26.353 11,4% Erfurt, kreisfreie Stadt 56.827 28% 20.226 9,9% ______Quelle: Ergebnisse auf Grundlage des Zensus 2011. Statistisches Bundesamt (Destatis), Wiesbaden 2015. Eigene Zusammenstellung.

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 9: Bevölkerung in Bedburg- Hau

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 12.689 6.466 6.223 49% 55 bis 59 Jahre 897 477 420 46.8% 60 bis 64 Jahre 815 409 406 49.8% 65 bis 69 Jahre 581 311 270 46.5% 60 Jahre oder älter 3.161 1.525 1.636 51.8% Anteil 25% 80 Jahre oder älter 490 193 297 60,6% Anteil 4% Altenquotient (60) 44.8 Altenquotient (65) 29.8 Ausländer insgesamt 1.141 651 490 42.9% Ausländeranteil 9% 55 bis 59 Jahre 72 51 21 29.2% 60 Jahre oder älter 205 122 83 40.5% Anteil 18% 80 Jahre oder älter 17 12 5 29,4% Anteil 1.5% Quelle: IT 2015; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 10: Bevölkerung in Emmerich am Rhein

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 30.105 15.040 15.065 50% 55 bis 59 Jahre 2.143 1.050 1.093 51% 60 bis 64 Jahre 1.957 976 981 50.1% 65 bis 69 Jahre 1.634 810 824 50.4% 60 Jahre oder älter 8.200 3.775 4.425 54% Anteil 27.2% 80 Jahre oder älter 1.530 552 978 63.9 Anteil 5.1% Altenquotient (60) 51 Altenquotient (65) 34.6 Ausländer insgesamt 6.249 3.453 2.796 44.7% Ausländeranteil 20.8% 55 bis 59 Jahre 408 220 188 46.1% 60 Jahre oder älter 1.154 637 517 44.8% Anteil 18.5% 80 Jahre oder älter 140 61 79 56.4% Anteil 2.2% Quelle: IT 2015; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 11: Bevölkerung in Geldern

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 33.064 16.337 16.727 50.6% 55 bis 59 Jahre 2.515 1.295 1.220 48.5% 60 bis 64 Jahre 2.188 1.043 1.145 52.3% 65 bis 69 Jahre 1.597 741 856 53.6% 60 Jahre oder älter 8.421 3.783 4.638 55.1% Anteil 25.5% 80 Jahre oder älter 1.524 533 991 65% Anteil 4.6% Altenquotient (60) 46 Altenquotient (65) 30.4 Ausländer insgesamt 2.308 1.318 990 42.9% Ausländeranteil 7% 55 bis 59 Jahre 141 91 50 35.5% 60 Jahre oder älter 277 164 113 40.8% Anteil 12% 80 Jahre oder älter 12 11 1 8.3% Anteil 0.5% Quelle: IT 2015; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 12: Bevölkerung in Goch

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 33.063 16.476 16.587 50.2% 55 bis 59 Jahre 2.514 1.324 1.190 47.3% 60 bis 64 Jahre 2.056 1.047 1.009 49.1% 65 bis 69 Jahre 1.533 814 719 46.9% 60 Jahre oder älter 8.249 3.894 4.355 52.8% Anteil 24.9% 80 Jahre oder älter 1.518 564 954 62.8% Anteil 4.6% Altenquotient (60) 45.3 Altenquotient (65) 30.6% Ausländer insgesamt 3.616 2.037 1.579 43.7% Ausländeranteil 10.9% 55 bis 59 Jahre 307 197 110 35.8% 60 Jahre oder älter 672 410 262 39.0% Anteil 18.6% 80 Jahre oder älter 82 40 42 51.2% Anteil 2.3% Quelle: IT 2015; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 13: Bevölkerung in Issum

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 11.876 5.742 6.134 51.7% 55 bis 59 Jahre 918 454 464 50.5% 60 bis 64 Jahre 851 407 444 52.2% 65 bis 69 Jahre 649 335 314 48.4% 60 Jahre oder älter 3.392 1.570 1.822 53.7% Anteil 28.6% 80 Jahre oder älter 624 230 394 63.1% Anteil 5.3% Altenquotient (60) 54 Altenquotient (65) 35.6 Ausländer insgesamt 412 202 210 51% Ausländeranteil 3.5% 55 bis 59 Jahre 36 20 16 44.4% 60 Jahre oder älter 68 30 38 55.9% Anteil 16.5% 80 Jahre oder älter 9 4 5 55.6% Anteil 2.2% Quelle: IT 2015; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 14: Bevölkerung in Kalkar

Insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 13.670 6.744 6.926 50.7% 55 bis 59 Jahre 1.059 550 509 48.1% 60 bis 64 Jahre 910 457 453 49.8% 65 bis 69 Jahre 651 302 349 53.6% 60 Jahre oder älter 3.449 1.532 1.917 55.6% Anteil 25.2% 80 Jahre oder älter 665 204 461 69.3% Anteil 4.9% Altenquotient (60) 47 Altenquotient (65) 30.8 Ausländer insgesamt 955 521 434 45.4% Ausländeranteil 7% 55 bis 59 Jahre 86 42 44 51.2% 60 Jahre oder älter 176 95 81 46% Anteil 18.4% 80 Jahre oder älter 18 10 8 44.4% Anteil 1.9% Quelle: IT 2015; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 15: Bevölkerung in Kerken

Insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 12.401 6.069 6.332 51.1% 55 bis 59 Jahre 994 474 520 52.3% 60 bis 64 Jahre 852 440 412 48.4% 65 bis 69 Jahre 657 332 325 49.5% 60 Jahre oder älter 3.438 1.571 1.867 54.3% Anteil 27.7% 80 Jahre oder älter 691 223 468 67.7% Anteil 5.6% Altenquotient (60) 52.2 Altenquotient (65) 34.8 Ausländer insgesamt 411 227 184 44.8% Ausländeranteil 3.3% 55 bis 59 Jahre 31 13 18 58.1% 60 Jahre oder älter 98 50 48 49% Anteil 23.8% 80 Jahre oder älter 24 13 11 45.8% Anteil 5.8% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 16: Bevölkerung in Kevelaer

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 27.635 13.456 14.179 51.3% 55 bis 59 Jahre 1.943 971 972 50% 60 bis 64 Jahre 1.739 833 906 52.1% 65 bis 69 Jahre 1.318 656 662 50.2% 60 Jahre oder älter 7.057 3.006 4.051 57.4% Anteil 25.5% 80 Jahre oder älter 1.428 417 1.011 70.8% Anteil 5.2% Altenquotient (60) 47.4 Altenquotient (65) 32 Ausländer insgesamt 2.073 1.051 1.022 49.3% Ausländeranteil 7.5% 55 bis 59 Jahre 135 63 72 53.3% 60 Jahre oder älter 278 127 151 54.3% Anteil 13.4% 80 Jahre oder älter 17 3 14 82.4% Anteil 0.8% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 17: Bevölkerung in Kleve

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 48.172 23.410 24.762 51.4% 55 bis 59 Jahre 3.347 1.694 1.653 49.4% 60 bis 64 Jahre 3.056 1.433 1.623 53.1% 65 bis 69 Jahre 2.362 1.139 1.223 51.8% 60 Jahre oder älter 13.106 5.682 7.424 56.6% Anteil 27.2% 80 Jahre oder älter 2.777 909 1.868 67.3% Anteil 5.8% Altenquotient (60) 50.2 Altenquotient (65) 34.4 Ausländer insgesamt 6.194 3.295 2.899 46.8% Ausländeranteil 12.9% 55 bis 59 Jahre 373 217 156 41.8% 60 Jahre oder älter 1.051 565 486 46.2% Anteil 17% 80 Jahre oder älter 148 68 80 54.1% Anteil 2.4% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

243

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 18: Bevölkerung in Kranenburg

Insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 10.234 5.116 5.118 50% 55 bis 59 Jahre 723 379 344 47.6% 60 bis 64 Jahre 689 371 318 46.2% 65 bis 69 Jahre 504 256 248 49.2% 60 Jahre oder älter 2.593 1.234 1.359 52.4% Anteil 25.3% 80 Jahre oder älter 445 165 280 62.9% Anteil 4.3% Altenquotient (60) 46 Altenquotient (65) 30.1% Ausländer insgesamt 3.119 1.680 1.439 46.1% Ausländeranteil 30.5% 55 bis 59 Jahre 227 128 99 43.6% 60 Jahre oder älter 566 324 242 42.8% Anteil 18.1% 80 Jahre oder älter 51 22 29 56.9% Anteil 1.6% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

244

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 19: Bevölkerung in Rees

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 21.303 10.492 10.811 50.7% 55 bis 59 Jahre 1.619 800 819 50.6% 60 bis 64 Jahre 1.342 664 678 50.5% 65 bis 69 Jahre 1.033 485 548 53% 60 Jahre oder älter 5.633 2.522 3.111 55.2% Anteil 26.4% 80 Jahre oder älter 1.090 376 714 65.5% Anteil 5.1% Altenquotient (60) 49.4 Altenquotient (65) 33.7 Ausländer insgesamt 1.038 572 466 44.9% Ausländeranteil 4.9% 55 bis 59 Jahre 78 35 43 55.1% 60 Jahre oder älter 247 136 111 44.9% Anteil 23.8% 80 Jahre oder älter 17 12 5 29.4% Anteil 1.6% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

245

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 20: Bevölkerung in Rheurdt

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 6.665 3.311 3.354 50.3% 55 bis 59 Jahre 546 277 269 49.3% 60 bis 64 Jahre 529 286 243 45.9% 65 bis 69 Jahre 320 164 156 48.8% 60 Jahre oder älter 1.819 882 937 51.5% Anteil 27.3% 80 Jahre oder älter 322 134 188 58.4% Anteil 4.8% Altenquotient (60) 50.4 Altenquotient (65) 31.2 Ausländer insgesamt 227 123 104 45.8% Ausländeranteil 3.4% 55 bis 59 Jahre 17 11 6 35.3% 60 Jahre oder älter 39 24 15 38.5% Anteil 17.2% 80 Jahre oder älter 4 4 0 0% Anteil 1.8% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

246

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 21: Bevölkerung in Straelen

Insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 15.668 7.810 7.858 50.2% 55 bis 59 Jahre 1.181 600 581 49.2% 60 bis 64 Jahre 897 430 467 52.1% 65 bis 69 Jahre 638 320 318 49.8% 60 Jahre oder älter 3.599 1.611 1.988 55.2% Anteil 23% 80 Jahre oder älter 724 240 484 66.9% Anteil 4.6% Altenquotient (60) 40.2 Altenquotient (65) 27.5 Ausländer insgesamt 1.648 915 733 44.5% Ausländeranteil 10.5% 55 bis 59 Jahre 82 44 38 46.3% 60 Jahre oder älter 157 79 78 49.7% Anteil 9.5% 80 Jahre oder älter 8 4 4 50% Anteil 0.5% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

247

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 22: Bevölkerung in Uedem

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 8.128 4.021 4.107 50.5% 55 bis 59 Jahre 601 295 306 50.9% 60 bis 64 Jahre 505 261 244 48.3% 65 bis 69 Jahre 356 163 193 54.2% 60 Jahre oder älter 2.036 924 1.112 54.6% Anteil 25% 80 Jahre oder älter 405 155 250 61.7% Anteil 5% Altenquotient (60) 45.6 Altenquotient (65) 30.8 Ausländer insgesamt 468 250 218 46.6% Ausländeranteil 5.8% 55 bis 59 Jahre 39 24 15 38.5% 60 Jahre oder älter 88 44 44 50% Anteil 18.8% 80 Jahre oder älter 11 5 6 54.5% Anteil 2.4% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

248

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 23: Bevölkerung in Wachtendonk

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 7.898 3.912 3.986 50.5% 55 bis 59 Jahre 612 306 306 50% 60 bis 64 Jahre 542 266 276 50.9% 65 bis 69 Jahre 374 191 183 48.9% 60 Jahre oder älter 2.033 921 1.112 54.7% Anteil 25.7% 80 Jahre oder älter 378 131 247 65.3% Anteil 4.8% Altenquotient (60) 46.9 Altenquotient (65) 30.5 Ausländer insgesamt 445 245 200 44.9% Ausländeranteil 5.6% 55 bis 59 Jahre 36 18 18 50% 60 Jahre oder älter 60 29 31 51.7% Anteil 13.5% 80 Jahre oder älter 3 0 3 100% Anteil 0.7% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

249

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 24: Bevölkerung in Weeze

Insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 10.127 5.064 5.063 50% 55 bis 59 Jahre 695 342 353 50.8% 60 bis 64 Jahre 602 311 291 48.3% 65 bis 69 Jahre 425 220 205 48.2% 60 Jahre oder älter 2.338 1.076 1.262 54% Anteil 23.1% 80 Jahre oder älter 456 149 307 67.3% Anteil 4.5% Altenquotient (60) 41.4 Altenquotient (65) 27.8 Ausländer insgesamt 1.411 795 616 43.7% Ausländeranteil 13.9% 55 bis 59 Jahre 77 38 39 50.6% 60 Jahre oder älter 185 103 82 44.3% Anteil 13.1% 80 Jahre oder älter 14 7 7 50% Anteil 1% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

250

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 25: Bevölkerung im Kreis Kleve

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 302.698 149.466 153.232 50.6% 55 bis 59 Jahre 22.307 11.288 11.019 49.4% 60 bis 64 Jahre 19.530 9.634 9896 50.7% 65 bis 69 Jahre 14.632 7.239 7393 50.5% 60 Jahre oder älter 78.524 35.508 43.016 54.8% Anteil 25.9% 80 Jahre oder älter 15.067 5.175 9.892 65.7% Anteil 5% Altenquotient (60) 47.6 Altenquotient (65) 32 Ausländer insgesamt 31.715 17.335 14.380 45.3% Ausländeranteil 10.5% 55 bis 59 Jahre 2.145 1.212 933 43.5% 60 Jahre oder älter 5.321 2.939 2.382 44.8% Anteil 16.8% 80 Jahre oder älter 575 276 299 52% Anteil 1.8% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

251

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 26: Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil Gesamtbevölkerung insgesamt 17.571.856 8.559.607 9.012.249 51.3% 55 bis 59 Jahre 1.238.696 612.913 625.783 50.5% 60 bis 64 Jahre 1.068.265 516.107 552.158 51.7% 65 bis 69 Jahre 834.270 396.645 437.625 52.5% 60 Jahre oder älter 4.666.672 2.051.869 2.614.803 56% Anteil 26.6% 80 Jahre oder älter 957.801 327.801 630.000 65.8% Anteil 5.5% Altenquotient (60) 48.6 Altenquotient (65) 33.7 Ausländer insgesamt 1.739.882 877.053 862.829 49.6% Ausländeranteil 9.9% 55 bis 59 Jahre 94.033 45.986 48.047 51.1% 60 Jahre oder älter 278.665 140.058 138.607 49.7% Anteil 16% 80 Jahre oder älter 22.241 10.383 11.858 53.3% Anteil 1.3% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

252

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 27: Anteil älterer Einwohnerinnen und Einwohner (60 Jahre und älter) im Vergleich

zu NRW zum Kreis Kleve Issum 2% 2.7% Kleve 0.6% 1.3% Emmerich 0.6% 1.3% Bedburg-Hau -1.6% -0.9% Kerken 1.1% 1.8% Rees -0.2% 0.5% Kevelaer -1.1% -0.4% Rheurdt 0.7% 1.4% Uedem -1.6% -0.9% Goch -1.7% -1% Geldern -1.1% -0.4% Kranenburg -1.3% -0.6% Wachtendonk -0.9% -0.2% Weeze -3.5% -2.8% Kalkar -1.4% -0.7% Straelen -3.6% -2.9% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

253

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 28: Anteil des frühen Alters (55-69 Jahre) im Vergleich

zu NRW zum Kreis Kleve Issum 2.5% 1.7% Emmerich 1.1% 0.3% Kerken 2.3% 1.5% Bedburg-Hau 0.2% -0.6% Rheurdt 3% 2.2% Kleve 0.3% -0.5% Kranenburg 0.8% 0% Geldern 1.2% 0.4% Wachtendonk 1.4% 0.6% Kevelaer 0.2% -0.6% Goch 0.6% -0.2% Rees 0.8% 0% Kalkar 1.3% 0.5% Weeze -0.9% -1.7% Uedem 0.1% -0.7% Straelen -0.6% -1.4% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

254

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 29: Anteil des hohen Alters (80 Jahre und älter) im Vergleich

zu NRW zum Kreis Kleve Kleve 0.3% 0.8% Bedburg-Hau -1.5% -1% Emmerich -0.4% 0.1% Kerken 0.1% 0.6% Kevelaer -0.3% 0.2% Uedem -0.5% 0% Issum -0.2% 0.3% Rees -0.4% 0.1% Goch -0.9% -0.4% Weeze -1% -0.5% Geldern -0.9% -0.4% Kalkar -0.6% -0.1% Wachtendonk -0.7% -0.2% Straelen -0.9% -0.4% Kranenburg -1.2% -0.7% Rheurdt -0.7% -0.2% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 31.12.2013)

255

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 30: Frauenanteile im Vergleich

im Ver- gleich zu zu NRW zum Kreis zum Kreis NRW ab ab 80 Jah- ab 60 Jah- ab 80 Jah- 60 Jahren ren ren ren Kevelaer 1,4% 5,0% 2,6% 5,1% Kleve 0,6% 1,5% 1,8% 1,6% Rees -0,8% -0,3% 0,4% -0,2% Straelen -0,8% 1,1% 0,4% 1,2% Geldern -0,9% -0,8% 0,3% -0,7% Kalkar -0,4% 3,5% 0,8% 3,6% Wachtendonk -1,3% -0,5% -0,1% -0,4% Uedem -1,4% -4,1% -0,2% -4,0% Kerken -1,7% 1,9% -0,5% 2,0% Weeze -2,0% 1,5% -0,8% 1,6% Emmerich -2,0% -1,9% -0,8% -1,8% Issum -2,3% -2,7% -1,1% -2,6% Goch -3,2% -3,0% -2,0% -2,9% Kranenburg -3,6% -2,9% -2,4% -2,8% Bedburg-Hau -4,2% -5,2% -3,0% -5,1% Rheurdt -4,5% -7,4% -3,3% -7,3% Quelle: IT 2014; eigene Berechnung.

256

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 31: Altenquotienten im Vergleich

zu NRW zu NRW zum Kreis zum Kreis (60) (65) (60) (65) Issum 5.4 1.9 6.4 3.6 Emmerich 2.4 0.9 3.4 2.6 Kleve 1.6 0.7 2.6 2.4 Kerken 3.6 1.1 4.6 2.8 Bedburg-Hau -3.8 -3.9 -2.8 -2.2 Rees 0.8 0 1.8 1.7 Uedem -3 -2.9 -2 -1.2 Kevelaer -1.2 -1.7 -0.2 0 Rheurdt 1.8 -2.5 2.8 -0.8 Geldern -2.6 -3.3 -1.6 -1.6 Goch -3.3 -3.1 -2.3 -1.4 Kalkar -1.6 -2.9 -0.6 -1.2 Weeze -7.2 -5.9 -6.2 -4.2 Wachtendonk -1.7 -3.2 -0.7 -1.5 Kranenburg -2.6 -3.6 -1.6 -1.9 Straelen -8.4 -6.2 -7.4 -4.5 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung (Stichtag: 31.12.2013)

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 32: Personen nach Alter (10er-Jahresgruppen) und Migrationshintergrund (ausgew. Länder) für Kleve (Kreis)

Hochrechnung aus der Haushaltsstichprobe

Kreis Kleve insgesamt 54.340 unter 10 7.040 10 - 19 6.810 20 - 29 8.020 30 - 39 8.930 40 - 49 9.340 50 - 59 6.790 60 - 69 4.220 70 - 79 2.030 80 und älter 1.160 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2014

258

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 33: Einbürgerungen von Ausländerinnen und Ausländern von 2008 bis 2015 im Kreis Kleve differenziert nach (Teil-)Kontinenten der vorherigen Staatsbürgerschaften

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Summe EU-Kandidatenländer 90 106 87 78 78 77 66 48 630 EU-Staaten 56 46 65 63 69 103 105 84 591 Vorderasien 31 37 42 25 38 37 23 22 255 Süd-Südostasien 19 25 25 6 23 35 33 34 200 Sonstiges Europa 12 13 27 25 16 17 17 14 141 Westafrika 16 5 2 2 6 8 11 5 55 Nordafrika 5 2 7 5 8 3 4 5 39 Zentralafrika 2 4 6 1 8 5 7 7 40 Südamerika 3 2 1 2 5 6 6 4 29 Nordamerika 1 4 0 6 3 2 2 5 23 Ostafrika 1 5 1 5 2 5 1 2 22 EWR- Staaten/Schweiz 0 0 0 0 0 0 2 0 2 Südliches-Afrika 1 0 0 0 0 0 0 0 1 Australien 0 1 0 0 0 0 0 0 1 Nicht bekannt 7 4 4 6 15 2 1 3 42 zwei Staats- angehörigkeiten 7 3 4 13 13 21 13 12 -86 Gesamt 1985

Quelle: Kreis Kleve 2015. Die Einteilung nach (Teil-)kontinenten folgt der Systematik des Ausländerzentralregis- ters (AZR) (vgl. Destatis 2016b).

259

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 34: Einbürgerungen von Ausländerinnen und Ausländern von 2008 bis 2015 im Kreis Kleve differenziert nach (Teil-) Kontinenten der vorherigen Staatsbürgerschaften in Prozent

Summe Anteile in % EU- Kandidatenländer 630 31,7% EU-Staaten 591 29,7% Vorderasien 255 12,8% Süd-Südostasien 200 10%

Sonstiges Euro- pa 141 7,1% Westafrika 55 2,8% Nordafrika 39 1,96% Zentralafrika 40 2% Südamerika 29 1,5% Nordamerika 23 1,15% Ostafrika 22 1,1%

EWR- Staaten/Schweiz 2 0,1% Südliches Afrika 1 0,05% Australien 1 0,05% Unbekannt 42 2,1%

Gesamt 1985 100%

Quelle: Kreis Kleve 2015 Die Einteilung nach (Teil-)kontinenten folgt der Systematik des Ausländerzentralregisters (vgl. Destatis 2016b).

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 35: Einbürgerungen von Ausländerinnen und Ausländern von 2008 bis 2015 im Kreis Kleve differenziert nach Staatsbürger- schaft (Auswahl Europa)

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Summe EU -Kandidatenländer 90 106 87 78 78 77 66 48 630 türkisch 72 65 55 48 44 35 37 30 386 kosovarisch 1 1 5 10 16 20 7 9 69 mazedonisch 0 3 0 1 0 2 1 0 7 montenegrinisch 0 0 0 0 1 0 6 0 7 serbisch 17 37 27 19 17 20 15 9 161 EU-Staaten 56 46 65 63 69 103 105 84 591 niederländisch 16 25 43 30 40 51 35 29 269 polnisch 9 10 11 9 8 28 27 29 131 rumänisch 1 3 0 3 4 2 14 5 32 italienisch 3 0 3 2 3 5 4 8 28 kroatisch 7 2 1 1 0 3 6 5 25 bulgarisch 0 0 1 6 4 1 0 1 13 griechisch 0 3 1 0 1 4 3 0 12 spanisch 3 0 0 2 1 3 0 1 10 ungarisch 0 0 1 3 4 0 1 1 10 britisch 0 0 0 4 0 2 2 0 8 slowakisch 3 2 0 0 1 0 2 0 8 französisch 2 0 1 0 0 2 3 1 9 portugiesisch 3 0 0 0 0 0 3 0 6 tschechisch 5 0 0 0 0 0 0 1 6 lettisch 1 0 2 0 0 1 0 2 6 belgisch 1 1 0 0 0 0 2 1 5 slowenisch 0 0 0 0 2 1 2 0 5 litauisch 2 0 0 0 1 0 1 0 4 österreichisch 0 0 1 2 0 0 0 0 3 finnisch 0 0 0 1 0 0 0 0 1 Sonstiges Europa 6 11 15 17 11 9 12 10 141 russisch 6 2 12 8 5 8 5 4 50 ukrainisch 2 3 6 11 7 3 6 2 40 bosnisch-herzeg. 2 4 3 4 3 2 4 4 26 albanisch 1 2 3 0 0 1 2 2 11 weißrussisch 1 2 3 1 0 2 0 2 11 moldauisch 0 0 0 1 1 1 0 0 3 EWR-Staaten/Schweiz 0 0 0 0 0 0 2 0 2 schweizerisch 0 0 0 0 0 0 2 0 2 Gesamt (Auswahl) 1364 Gesamt (alle) 1985 Quelle: Kreis Kleve 2015

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Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 36: Die häufigsten Herkunftsländer bei Einbürgerungen im Kreis Kleve von 2008 bis 2015

Anzahl Wichtige Her- prozentualer Anteil kunftsländer an der Gesamtmenge Türkei 386 19,45% Niederlande 269 13,5% Serbien 161 8% Polen 131 6,6% Irak 100 5% Kosovo 69 3,5% Iran 50 2,5% Russische Föd. 50 2,5% Sri Lanka 41 2,1% Syrien 40 2% Ukraine 40 2% staatenlos 37 1,9% Afghanistan 36 1,8% Rumänien 32 1,6% Kasachstan 31 1,6% Indien 34 1,7% Nigeria 29 1,5% Bosnien - H. 26 1,3% Italien 28 1,4% Marokko 25 1,25% Kroatien 25 1,25%

Quelle: Kreis Kleve 2015

262

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 37: Einbürgerungen im Kreis Kleve nach kreisangehörigen Kommunen zwischen 2008 und 2015

Kommune Anzahl

Bedburg-Hau 63

Emmerich 219

Geldern 293

Goch 197

Issum 37

Kalkar 72

Kerken 36

Kevelaer 182

Kleve 524

Kranenburg 44

Rees 76

Rheurdt 17

Straelen 78

Uedem 26

Wachtendonk 27

Weeze 94

Gesamt 1985

Quelle: Kreis Kleve 2015

263

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 38: Einbürgerungen im Kreis Kleve von 2008 bis 2015 differenziert nach Geschlecht (Dezember 2015)

Insgesamt männlich weiblich 237 114 123 251 136 115 263 139 124 211 107 104 258 130 128 279 126 153 265 110 155 221 94 127 Quelle: Kreis Kleve 2015

Tabelle 39: Alter der Personen, die eingebürgert wurden

älteste Person 76 76 77 77 90 81 92 80 jüngste 0 2 3 14 1 1 2 1 Person

Durchschnitts- alter 27 30 31 36 35 33 33 35

Quelle: Kreis Kleve 2015

264

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 40: Schwerbehinderte Menschen in NRW und im Kreis Kleve von 2003 bis 2013 nach Alter

Kreis Kleve NRW Kreis Kleve NRW

männ- weiblich männlich weiblich männlich weiblich männlich weiblich lich

2013 bis 60 5431 4592 307616 272876 106,6% 125,3% 105,2% 116,8%

ab 60 9356 8024 589998 601469 117,3% 118,4% 107,3% 111,0%

ab 80 1872 2702 139389 219837 163,2% 126,3% 166,9% 129,3%

Ge- 14787 12616 897614 874345 113,2% 120,8% 106,5% 112,8% samt

2011 bis 60 5307 4362 299800 263813 104,2% 119,0% 102,5% 112,9%

ab 60 8743 7441 561084 564592 109,7% 109,8% 102,0% 104,2%

ab 80 1713 2534 126494 202828 149,3% 118,5% 151,5% 119,3%

Ge- 14050 11803 860884 828405 107,5% 113,0% 102,2% 106,8% samt

2009 bis 60 5402 4244 294954 254956 106,0% 115,8% 100,8% 109,1%

ab 60 8636 7273 554044 552501 108,3% 107,3% 100,7% 102,0%

ab 80 1615 2522 117232 196630 140,8% 117,9% 140,4% 115,6%

Ge- 14038 11517 848998 807457 107,4% 110,3% 100,8% 104,1% samt

2007 bis 60 5344 4066 292341 245769 104,9% 110,9% 99,9% 105,2%

ab 60 8404 7186 553653 548449 105,4% 106,0% 100,7% 101,2%

ab 80 1509 2507 106482 191513 131,6% 117,2% 127,5% 112,6%

Ge- 13748 11252 845994 794218 105,2% 107,8% 100,4% 102,4% samt

2005 bis 60 5245 3913 294508 241756 103,0% 106,8% 100,7% 103,5%

ab 60 8327 7214 554417 546969 104,4% 106,4% 100,8% 101,0%

ab 80 1359 2458 93244 180202 118,5% 114,9% 111,6% 106,0%

Ge- 13572 11127 848925 788725 103,9% 106,6% 100,8% 101,7% samt

2003 bis 60 5094 3665 292513 233671 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%

ab 60 7973 6777 550008 541747 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%

ab 80 1147 2139 83517 170064 100,0% 100,0% 100,0% 100,0%

Ge- 13067 10442 842521 775418 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% samt

Quelle: IT.NRW 2015

265

Fortschreibung des Demografiekonzeptes und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 41: Die Entwicklung der schwerbehinderten Personen im Kreis Kleve von 2003 bis 2013

2013 2011 2009 2007 2005 2003

männlich weiblich männlich weiblich männlich weiblich männlich weiblich männlich weiblich männlich weiblich

Nordrhein-Westfalen 897614 874345 860884 828405 848998 807457 845994 794218 848925 788725 842521 775418

Kleve, Kreis 14787 12616 14050 11803 14038 11517 13748 11252 13572 11127 13067 10442

Bedburg-Hau 810 587 756 567 839 576 824 588 808 593 858 612

Emmerich am Rhein, Stadt 1422 1258 1383 1226 1394 1205 1354 1178 1367 1172 1328 1107

Geldern, Stadt 1510 1320 1394 1189 1360 1134 1367 1107 1359 1097 1314 1034

Goch, Stadt 1617 1331 1564 1250 1494 1208 1446 1158 1353 1128 1287 1062

Issum 617 551 583 518 581 484 538 456 546 452 541 412

Kalkar, Stadt 642 533 611 483 608 482 593 484 576 498 533 465

Kerken 560 502 514 450 528 438 501 419 504 432 460 369

Kevelaer, Stadt 1302 1169 1239 1068 1240 1016 1199 993 1144 936 1118 900

Kleve, Stadt 2602 2295 2509 2149 2499 2184 2478 2156 2474 2178 2354 2090

Kranenburg 419 347 392 329 384 308 402 295 411 290 389 277

Rees, Stadt 1140 926 1089 872 1077 853 1048 862 1026 843 991 757

Rheurdt 298 275 276 272 277 262 258 246 253 227 249 212

Straelen, Stadt 579 497 545 457 529 429 516 400 525 413 481 354

Uedem 426 325 405 305 410 297 395 289 378 280 365 261

Wachtendonk 321 267 296 250 306 232 314 223 324 225 299 211

Weeze 522 433 494 418 512 409 515 398 524 363 500 319

Quelle: IT.NRW 2015

266

Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Anhang 2: Bevölkerungsvorausberechnungen Landesdatenbank (Stichtag: 01. Januar)

Tabelle 42: Bevölkerungsentwicklung in Bedburg-Hau

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 12.937 6.479 6.458 49.9% 55 bis 59 Jahre 1.242 612 630 50.7% 60 bis 64 Jahre 983 518 465 47.3% 65 bis 69 Jahre 843 432 411 48.8% 60 Jahre oder älter 4.009 1.863 2.146 53.5% Anteil 31% 80 Jahre oder älter 1.034 368 666 64.4% Anteil 8% Altenquotient (60) 59.7 Altenquotient (65) 39.3 2025 insgesamt 12.751 6.338 6.413 50.3% 55 bis 59 Jahre 1.143 545 598 52.3% 60 bis 64 Jahre 1.210 597 613 50.7% 65 bis 69 Jahre 942 491 451 47.9% 60 Jahre oder älter 4.587 2.094 2.493 54.3% Anteil 36% 80 Jahre oder älter 1.138 380 758 66.6% Anteil 8.9% Altenquotient (60) 76.3 Altenquotient (65) 46.8 2030 insgesamt 12.497 6.148 6.349 50.8% 55 bis 59 Jahre 876 433 443 50.6% 60 bis 64 Jahre 1.111 531 580 52.2% 65 bis 69 Jahre 1.164 566 598 51.4% 60 Jahre oder älter 5.004 2.214 2.790 55.8% Anteil 40% 80 Jahre oder älter 1.170 361 809 69.1% Anteil 9.4% Altenquotient (60) 91.9 Altenquotient (65) 59.4 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

267 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 43: Bevölkerungsentwicklung in Emmerich am Rhein

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 30.917 15.471 15.446 50% 55 bis 59 Jahre 2.542 1.296 1.246 49% 60 bis 64 Jahre 2.172 1.054 1.118 51.5% 65 bis 69 Jahre 1.905 953 952 50% 60 Jahre oder älter 8.904 4.129 4.775 53.6% Anteil 28.8% 80 Jahre oder älter 1.932 775 1.157 59.9% Anteil 6.2% Altenquotient (60) 54 Altenquotient (65) 36.1 2025 insgesamt 31.437 15.850 15.587 49.6% 55 bis 59 Jahre 2.685 1.457 1.228 45.7% 60 bis 64 Jahre 2.519 1.269 1.250 49.6% 65 bis 69 Jahre 2.092 1.020 1.072 51.2% 60 Jahre oder älter 9.775 4.649 5.126 52.4% Anteil 31.1% 80 Jahre oder älter 2.052 870 1.182 57.6% Anteil 6.5% Altenquotient (60) 60 Altenquotient (65) 38.6 2030 insgesamt 31.848 16.174 15.674 49.2% 55 bis 59 Jahre 2.304 1.195 1.109 48.1% 60 bis 64 Jahre 2.665 1.433 1.232 46.2% 65 bis 69 Jahre 2.432 1.232 1.200 49.3% 60 Jahre oder älter 10.677 5.273 5.404 50.6% Anteil 33.5% 80 Jahre oder älter 2.104 941 1.163 55.3% Anteil 6.6% Altenquotient (60) 67.5 Altenquotient (65) 43.3 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

268 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 44: Bevölkerungsentwicklung in Geldern

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 32.499 15.720 16.779 51.6% 55 bis 59 Jahre 2.860 1.420 1.440 50.3% 60 bis 64 Jahre 2.465 1.249 1.216 49.3% 65 bis 69 Jahre 2.177 1.023 1.154 53% 60 Jahre oder älter 9.889 4.527 5.362 54.2% Anteil 30.4% 80 Jahre oder älter 2.156 818 1.338 62.1% Anteil 6.6% Altenquotient (60) 59.8 Altenquotient (65) 39.1 2025 insgesamt 31.808 15.203 16.605 52.2% 55 bis 59 Jahre 2.734 1.241 1.493 54.6% 60 bis 64 Jahre 2.765 1.361 1.404 50.8% 65 bis 69 Jahre 2.361 1.167 1.194 50.6% 60 Jahre oder älter 11.181 5.148 6.033 54% Anteil 35.2% 80 Jahre oder älter 2.545 1.041 1.504 59.1% Anteil 8% Altenquotient (60) 75.9 Altenquotient (65) 48.1 2030 insgesamt 31.039 14.651 16.388 52.8% 55 bis 59 Jahre 1.921 850 1.071 55.8% 60 bis 64 Jahre 2.639 1.182 1.457 55.2% 65 bis 69 Jahre 2.649 1.269 1.380 52.1% 60 Jahre oder älter 12.240 5.527 6.713 54.8% Anteil 39.4% 80 Jahre oder älter 2.870 1.195 1.675 58.4% Anteil 9.2% Altenquotient (60) 94 Altenquotient (65) 61.3 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

269 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 45: Bevölkerungsentwicklung in Goch

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 34.726 17.428 17.298 49.8% 55 bis 59 Jahre 3.095 1.626 1.469 47.5% 60 bis 64 Jahre 2.610 1.335 1.275 48.9% 65 bis 69 Jahre 2.032 1.001 1.031 50.7% 60 Jahre oder älter 9.842 4.723 5.119 52% Anteil 28.3% 80 Jahre oder älter 2.179 909 1.270 58.3% Anteil 6.3% Altenquotient (60) 52.5 Altenquotient (65) 33.9 2025 insgesamt 34.931 17.647 17.284 49.5% 55 bis 59 Jahre 3.327 1.668 1.659 49.9% 60 bis 64 Jahre 3.022 1.595 1.427 47.2% 65 bis 69 Jahre 2.498 1.262 1.236 49.5% 60 Jahre oder älter 11.281 5.566 5.715 50.7% Anteil 32.3% 80 Jahre oder älter 2.436 1.072 1.364 56% Anteil 7% Altenquotient (60) 63.4 Altenquotient (65) 39.7 2030 insgesamt 35.006 17.782 17.224 49.2% 55 bis 59 Jahre 2.543 1.337 1.206 47.4% 60 bis 64 Jahre 3.254 1.635 1.619 49.8% 65 bis 69 Jahre 2.896 1.513 1.383 47.8% 60 Jahre oder älter 12.828 6.371 6.457 50.3% Anteil 36.6% 80 Jahre oder älter 2.601 1.232 1.369 52.6% Anteil 7.4% Altenquotient (60) 77.9 Altenquotient (65) 48.5 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

270 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 46: Bevölkerungsentwicklung in Issum

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 11.740 5.593 6.147 52.4% 55 bis 59 Jahre 1.067 524 543 50.9% 60 bis 64 Jahre 901 442 459 50.9% 65 bis 69 Jahre 853 403 450 52.8% 60 Jahre oder älter 4.104 1.911 2.193 53.4% Anteil 35% 80 Jahre oder älter 1.075 444 631 58.7% Anteil 9.2% Altenquotient (60) 71.9 Altenquotient (65) 48.5 2025 insgesamt 11.612 5.497 6.115 52.7% 55 bis 59 Jahre 1.054 499 555 52.7% 60 bis 64 Jahre 1.041 510 531 51% 65 bis 69 Jahre 878 425 453 51.6% 60 Jahre oder älter 4.659 2.199 2.460 52.8% Anteil 40.1% 80 Jahre oder älter 1.325 606 719 54.3% Anteil 11.4% Altenquotient (60) 91.4 Altenquotient (65) 59 2030 insgesamt 11.452 5.391 6.061 52.9% 55 bis 59 Jahre 741 345 396 53.4% 60 bis 64 Jahre 1.024 483 541 52.8% 65 bis 69 Jahre 1.014 490 524 51.7% 60 Jahre oder älter 5.165 2.448 2.717 52.6% Anteil 45.1% 80 Jahre oder älter 1.548 735 813 52.5% Anteil 13.5% Altenquotient (60) 115.9 Altenquotient (65) 75.6 Quelle: IT 20015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

271 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 47: Bevölkerungsentwicklung in Kalkar

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 13.258 6.623 6.635 50% 55 bis 59 Jahre 1.264 638 626 49.5% 60 bis 64 Jahre 1.056 529 527 49.9% 65 bis 69 Jahre 848 415 433 51.1% 60 Jahre oder älter 3.578 1.668 1.910 53.4% Anteil 27% 80 Jahre oder älter 523 197 326 62.3% Anteil 3.9% Altenquotient (60) 50.7 Altenquotient (65) 31.1 2025 insgesamt 12.899 6.491 6.408 49.7% 55 bis 59 Jahre 1.194 598 596 49.9% 60 bis 64 Jahre 1.235 609 626 50.7% 65 bis 69 Jahre 1.016 502 514 50.6% 60 Jahre oder älter 4.004 1.899 2.105 52.6% Anteil 31% 80 Jahre oder älter 466 190 276 59.2% Anteil 3.6% Altenquotient (60) 62.7 Altenquotient (65) 36.3 2030 insgesamt 12.497 6.324 6.173 49.4% 55 bis 59 Jahre 866 421 445 51.4% 60 bis 64 Jahre 1.164 569 595 51.1% 65 bis 69 Jahre 1.188 577 611 51.4% 60 Jahre oder älter 4.306 2.055 2.251 52.3% Anteil 34.5% 80 Jahre oder älter 339 152 187 55.2% Anteil 2.7% Altenquotient (60) 74.9 Altenquotient (65) 45.4 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

272 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 48: Bevölkerungsentwicklung in Kerken

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 12.043 5.978 6.065 50.4% 55 bis 59 Jahre 1.169 605 564 48.2% 60 bis 64 Jahre 934 455 479 51.3% 65 bis 69 Jahre 832 416 416 50% 60 Jahre oder älter 3.763 1.738 2.025 53.8% Anteil 31.2% 80 Jahre oder älter 797 303 494 62% Anteil 6.6% Altenquotient (60) 60.9 Altenquotient (65) 39.8 2025 insgesamt 11.650 5.802 5.848 50.2% 55 bis 59 Jahre 1.236 630 606 49% 60 bis 64 Jahre 1.125 582 543 48.3% 65 bis 69 Jahre 881 421 460 52.2% 60 Jahre oder älter 4.195 1.980 2.215 52.8% Anteil 36% 80 Jahre oder älter 883 374 509 57.6% Anteil 7.6% Altenquotient (60) 77.2 Altenquotient (65) 46.8 2030 insgesamt 11.200 5.608 5.592 49.9% 55 bis 59 Jahre 776 371 405 52.2% 60 bis 64 Jahre 1.192 608 584 49% 65 bis 69 Jahre 1.069 546 523 48.9% 60 Jahre oder älter 4.629 2.224 2.405 52% Anteil 41.3% 80 Jahre oder älter 859 374 485 56.5% Anteil 7.7% Altenquotient (60) 100.8 Altenquotient (65) 59.4 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

273 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 49: Bevölkerungsentwicklung in Kevelaer

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 28.815 13.997 14.818 51.4% 55 bis 59 Jahre 2.387 1.167 1.220 51.1% 60 bis 64 Jahre 1.991 984 1.007 50.6% 65 bis 69 Jahre 1.730 823 907 52.4% 60 Jahre oder älter 8.083 3.657 4.426 54.8% Anteil 28.1% 80 Jahre oder älter 1.780 648 1.132 63.6% Anteil 6.2% Altenquotient (60) 52.6 Altenquotient (65) 35.1 2025 insgesamt 28.935 14.017 14.918 51.6% 55 bis 59 Jahre 2.612 1.284 1.328 50.8% 60 bis 64 Jahre 2.333 1.127 1.206 51.7% 65 bis 69 Jahre 1.908 914 994 52.1% 60 Jahre oder älter 9.060 4.142 4.918 54.3% Anteil 31.3% 80 Jahre oder älter 2.014 804 1.210 60.1% Anteil 7% Altenquotient (60) 61.6 Altenquotient (65) 39.5 2030 insgesamt 28.894 13.950 14.944 51.7% 55 bis 59 Jahre 1.912 906 1.006 52.6% 60 bis 64 Jahre 2.561 1.245 1.316 51.4% 65 bis 69 Jahre 2.241 1.050 1.191 53.1% 60 Jahre oder älter 10.134 4.666 5.468 54% Anteil 35.1% 80 Jahre oder älter 2.029 855 1.174 57.9% Anteil 7% Altenquotient (60) 74.4 Altenquotient (65) 46.8 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

274 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 50: Bevölkerungsentwicklung in Kleve

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 50.511 25.154 25.357 50.2% 55 bis 59 Jahre 4.114 2.063 2.051 49.9% 60 bis 64 Jahre 3.645 1.828 1.817 49.8% 65 bis 69 Jahre 3.054 1.475 1.579 51.7% 60 Jahre oder älter 14.744 6.785 7.959 54% Anteil 29.2% 80 Jahre oder älter 3.404 1.268 2.136 62.7% Anteil 6.7% Altenquotient (60) 54.8 Altenquotient (65) 36.3 2025 insgesamt 50.790 25.460 25.330 49.9% 55 bis 59 Jahre 4.108 2.132 1.976 48.1% 60 bis 64 Jahre 4.009 2.012 1.997 49.8% 65 bis 69 Jahre 3.502 1.757 1.745 49.8% 60 Jahre oder älter 15.978 7.503 8.475 53% Anteil 31.5% 80 Jahre oder älter 3.432 1.315 2.117 61.7% Anteil 6.8% Altenquotient (60) 61.9 Altenquotient (65) 40.1 2030 insgesamt 50.815 25.620 25.195 49.6% 55 bis 59 Jahre 3.211 1.629 1.582 49.3% 60 bis 64 Jahre 4.003 2.082 1.921 48% 65 bis 69 Jahre 3.850 1.933 1.917 49.8% 60 Jahre oder älter 16.970 8.151 8.819 52% Anteil 33.4% 80 Jahre oder älter 3.265 1.320 1.945 59.6% Anteil 6.4% Altenquotient (60) 68.2 Altenquotient (65) 44.9 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

275 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 51: Bevölkerungsentwicklung in Kranenburg

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 11.214 5.661 5.553 49,5% 55 bis 59 Jahre 1.047 525 522 49.9% 60 bis 64 Jahre 817 425 392 48% 65 bis 69 Jahre 681 381 300 44.1% 60 Jahre oder älter 3.192 1.548 1.644 51.5% Anteil 28.5% 80 Jahre oder älter 694 239 455 65.6% Anteil 6.2% Altenquotient (60) 50.3 Altenquotient (65) 33.2 2025 insgesamt 11.805 5.990 5.815 49.3% 55 bis 59 Jahre 1.092 536 556 50.9% 60 bis 64 Jahre 1.065 540 525 49.3% 65 bis 69 Jahre 802 422 380 47.4% 60 Jahre oder älter 3.887 1.884 2.003 51.5% Anteil 32.9% 80 Jahre oder älter 847 298 549 64.8% Anteil 7.2% Altenquotient (60) 61.8 Altenquotient (65) 38.4 2030 insgesamt 12.374 6.296 6.078 49.1% 55 bis 59 Jahre 954 506 448 47% 60 bis 64 Jahre 1.110 553 557 50.2% 65 bis 69 Jahre 1.050 537 513 48.9% 60 Jahre oder älter 4.598 2.214 2.384 51.8% Anteil 37.2% 80 Jahre oder älter 1.039 379 660 63.5% Anteil 8.4% Altenquotient (60) 74.5 Altenquotient (65) 47.9 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

276 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 52: Bevölkerungsentwicklung in Rees

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 21.322 10.785 10.537 49.4% 55 bis 59 Jahre 2.025 1.067 958 47.3% 60 bis 64 Jahre 1.698 886 812 47.8% 65 bis 69 Jahre 1.366 692 674 49.3% 60 Jahre oder älter 6.575 2.979 3.596 54.7% Anteil 30.8% 80 Jahre oder älter 1.557 578 979 62.9% Anteil 7.3% Altenquotient (60) 59.4 Altenquotient (65) 38.2 2025 insgesamt 20.730 10.538 10.192 49.2% 55 bis 59 Jahre 2.233 1.226 1.007 45.1% 60 bis 64 Jahre 2.016 1.053 963 47.8% 65 bis 69 Jahre 1.652 855 797 48.2% 60 Jahre oder älter 7517 3.505 4.012 53.4% Anteil 36.3% 80 Jahre oder älter 1.661 614 1.047 63% Anteil 8% Altenquotient (60) 76.3 Altenquotient (65) 46.4 2030 insgesamt 20.079 10.265 9.814 48.9% 55 bis 59 Jahre 1.456 786 670 46% 60 bis 64 Jahre 2.226 1.212 1.014 45.6% 65 bis 69 Jahre 1.963 1.018 945 48.1% 60 Jahre oder älter 8.596 4.149 4.447 51.7% Anteil 42.8% 80 Jahre oder älter 1.684 603 1.081 64.2% Anteil 8.4% Altenquotient (60) 104.1 Altenquotient (65) 60.8 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

277 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 53: Bevölkerungsentwicklung in Rheurdt

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 6.995 3.464 3.531 50.5% 55 bis 59 Jahre 723 382 341 47.2% 60 bis 64 Jahre 548 279 269 49.1% 65 bis 69 Jahre 551 287 264 47.9% 60 Jahre oder älter 2.262 1.070 1.192 52.7% Anteil 32.3% 80 Jahre oder älter 530 204 326 61.5% Anteil 7.6% Altenquotient (60) 62.2 Altenquotient (65) 40.9 2025 insgesamt 7.119 3.498 3.621 50.9% 55 bis 59 Jahre 783 423 360 46% 60 bis 64 Jahre 734 379 355 48.4% 65 bis 69 Jahre 530 272 258 48.7% 60 Jahre oder älter 2.739 1.302 1.437 52.5% Anteil 38.5% 80 Jahre oder älter 631 224 407 64.5% Anteil 8.9% Altenquotient (60) 82.3 Altenquotient (65) 49.4 2030 insgesamt 7.206 3.517 3.689 51.2% 55 bis 59 Jahre 443 230 213 48.1% 60 bis 64 Jahre 794 421 373 47% 65 bis 69 Jahre 714 372 342 47.9% 60 Jahre oder älter 3.261 1.569 1.692 51.9% Anteil 45.3% 80 Jahre oder älter 762 279 483 63.4% Anteil 10.6% Altenquotient (60) 111 Altenquotient (65) 66.1 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

278 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 54: Bevölkerungsentwicklung in Straelen

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 15.133 7.786 7.347 48.5% 55 bis 59 Jahre 1.470 770 700 47.6% 60 bis 64 Jahre 1.147 574 573 50% 65 bis 69 Jahre 912 466 446 48.9% 60 Jahre oder älter 4.132 1.939 2.193 53.1% Anteil 27.3% 80 Jahre oder älter 881 317 564 64% Anteil 5.8% Altenquotient (60) 49.2 Altenquotient (65) 31.3 2025 insgesamt 14.949 7.811 7.138 47.7% 55 bis 59 Jahre 1.436 752 684 47.6% 60 bis 64 Jahre 1.411 735 676 47.9% 65 bis 69 Jahre 1.092 536 556 50.9% 60 Jahre oder älter 4.880 2.346 2.534 51.9% Anteil 32.6% 80 Jahre oder älter 950 363 587 61.8% Anteil 6.4% Altenquotient (60) 64.5 Altenquotient (65) 38.6 2030 insgesamt 14.710 7.805 6.905 46.9% 55 bis 59 Jahre 998 543 455 45.6% 60 bis 64 Jahre 1.379 720 659 47.8% 65 bis 69 Jahre 1.352 694 658 48.7% 60 Jahre oder älter 5.550 2.713 2.837 51.1% Anteil 37.7% 80 Jahre oder älter 1.021 417 604 59.2% Anteil 6.9% Altenquotient (60) 82.5 Altenquotient (65) 51.5 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

279 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 55: Bevölkerungsentwicklung in Uedem

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 7.770 3.880 3.890 50.1% 55 bis 59 Jahre 763 381 382 50.1% 60 bis 64 Jahre 576 291 285 49.5% 65 bis 69 Jahre 463 241 222 47.9% 60 Jahre oder älter 2.201 1.061 1.140 51.8% Anteil 28.3% 80 Jahre oder älter 559 257 302 54% Anteil 7.2% Altenquotient (60) 52.9 Altenquotient (65) 34.3 2025 insgesamt 7.495 3.746 3.749 50% 55 bis 59 Jahre 695 345 350 50.4% 60 bis 64 Jahre 737 368 369 50.1% 65 bis 69 Jahre 525 260 265 50.5% 60 Jahre oder älter 2.476 1.226 1.250 50.5% Anteil 33% 80 Jahre oder älter 569 280 289 50.8% Anteil 7.6% Altenquotient (60) 67 Altenquotient (65) 39.3 2030 insgesamt 7.187 3.595 3.592 50% 55 bis 59 Jahre 488 235 253 51.8% 60 bis 64 Jahre 670 332 338 50.4% 65 bis 69 Jahre 681 334 347 51% 60 Jahre oder älter 2.646 1.330 1.316 49.7% Anteil 36.8% 80 Jahre oder älter 497 263 234 47.1% Anteil 6.9% Altenquotient (60) 82 Altenquotient (65) 50.7 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

280 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 56: Bevölkerungsentwicklung in Wachtendonk

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 7.994 3.827 4.167 52.1% 55 bis 59 Jahre 669 362 307 45.9% 60 bis 64 Jahre 598 305 293 49% 65 bis 69 Jahre 547 259 288 52.7% 60 Jahre oder älter 2.541 1.068 1.473 58% Anteil 31.8% 80 Jahre oder älter 695 171 524 75.4% Anteil 8.7% Altenquotient (60) 64.6 Altenquotient (65) 42.9 2025 insgesamt 8.029 3.759 4.270 53.2% 55 bis 59 Jahre 740 353 387 52.3% 60 bis 64 Jahre 649 351 298 45.9% 65 bis 69 Jahre 568 291 277 48.8% 60 Jahre oder älter 2.943 1.244 1.699 57.7% Anteil 36.7% 80 Jahre oder älter 882 199 683 77.4% Anteil 11% Altenquotient (60) 81.8 Altenquotient (65) 54 2030 insgesamt 8.034 3.667 4.367 54.4% 55 bis 59 Jahre 552 281 271 49.1% 60 bis 64 Jahre 717 341 376 52.4% 65 bis 69 Jahre 614 335 279 45.4% 60 Jahre oder älter 3.382 1.385 1.997 59% Anteil 42.1% 80 Jahre oder älter 1.041 235 806 77.4% Anteil 13% Altenquotient (60) 105.9 Altenquotient (65) 68.1 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

281 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 57: Bevölkerungsentwicklung in Weeze

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 12.572 6.563 6.009 47.8% 55 bis 59 Jahre 996 543 453 45.5% 60 bis 64 Jahre 777 422 355 45.7% 65 bis 69 Jahre 633 341 292 46.1% 60 Jahre oder älter 2.841 1.317 1.524 53.6% Anteil 22.6% 80 Jahre oder älter 640 203 437 68.3% Anteil 5.1% Altenquotient (60) 36.9 Altenquotient (65) 24.3 2025 insgesamt 13.529 7.044 6.485 47.9% 55 bis 59 Jahre 1.212 672 540 44.6% 60 bis 64 Jahre 968 534 434 44.8% 65 bis 69 Jahre 723 378 345 47.7% 60 Jahre oder älter 3.292 1.533 1.759 53.4% Anteil 24.3% 80 Jahre oder älter 653 167 486 74.4% Anteil 4.8% Altenquotient (60) 39.6 Altenquotient (65) 25 2030 insgesamt 14.468 7.509 6.959 48.1% 55 bis 59 Jahre 1.028 551 477 46.4% 60 bis 64 Jahre 1.186 664 522 44% 65 bis 69 Jahre 911 487 424 46.5% 60 Jahre oder älter 3.936 1.858 2.078 52.8% Anteil 27.2% 80 Jahre oder älter 647 120 527 81.5% Anteil 4.5% Altenquotient (60) 45.6 Altenquotient (65) 28 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

282 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 58: Bevölkerungsentwicklung im Kreis Kleve

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 310.440 154.394 156.046 50,3% 55 bis 59 Jahre 27.430 13.980 13.450 49% 60 bis 64 Jahre 22.915 11.573 11.342 49.5% 65 bis 69 Jahre 19.429 9.608 9.821 50.5% 60 Jahre oder älter 90.653 41.971 48.682 53.7% Anteil 29.2% 80 Jahre oder älter 20.431 7689 12.742 62.4% Anteil 6.6% Altenquotient (60) 55 Altenquotient (65) 36.1 2025 insgesamt 310.483 154.689 155.794 50.2% 55 bis 59 Jahre 28.282 14.361 13.921 49.2% 60 bis 64 Jahre 26.844 13.623 13.221 49.3% 65 bis 69 Jahre 21.976 10.978 10.998 50% 60 Jahre oder älter 102.454 48.209 54.245 52.9% Anteil 33% 80 Jahre oder älter 22.475 8.788 13.687 60.9% Anteil 7.2% Altenquotient (60) 66.1 Altenquotient (65) 41.6 2030 insgesamt 309.267 154.279 154.988 50.1% 55 bis 59 Jahre 21.067 10.616 10.451 49.6% 60 bis 64 Jahre 27.698 14.011 13.687 49.4% 65 bis 69 Jahre 25.785 12.952 12.833 49.8% 60 Jahre oder älter 113.909 54.131 59.778 52.5% Anteil 36.8% 80 Jahre oder älter 23.464 9.447 14.017 59.7% Anteil 7.6% Altenquotient (60) 79.5 Altenquotient (65) 50.4 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

283 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 59: Bevölkerungsentwicklung in Nordrhein-Westfalen

insgesamt Männer Frauen Frauenanteil 2020 insgesamt 17.598.383 8.626.732 8971651 51% 55 bis 59 Jahre 1.461.226 732.766 728460 49.9% 60 bis 64 Jahre 1.236.559 609.674 626885 50.7% 65 bis 69 Jahre 1.034.793 492.303 542490 52.4% 60 Jahre oder älter 5.118.808 2.306.235 2812573 54.9% Anteil 29.1% 80 Jahre oder älter 1.243.418 476.641 766777 61.7% Anteil 7.1% Altenquotient (60) 54.4 Altenquotient (65) 36.5 2025 insgesamt 17.422.534 8.553.397 8.869.137 50.9% 55 bis 59 Jahre 1.456.314 730.152 726.162 49.9% 60 bis 64 Jahre 1.409.823 700.785 709.038 50.3% 65 bis 69 Jahre 1.169.298 567.089 602.209 51.5% 60 Jahre oder älter 5.592.493 2.560.551 3.031.942 54.2% Anteil 32.1% 80 Jahre oder älter 1.348.627 532.497 816.130 60.5% Anteil 7.7% Altenquotient (60) 63.2 Altenquotient (65) 40.8 2030 insgesamt 17.190.292 8.448.359 8.741.933 50.9% 55 bis 59 Jahre 1.098.686 544.112 554.574 50.5% 60 bis 64 Jahre 1.408.252 700.186 708.066 50.3% 65 bis 69 Jahre 1.339.769 656.070 683.699 51% 60 Jahre oder älter 6.026.404 2.790.088 3.236.316 53.7% Anteil 35.1% 80 Jahre oder älter 1.335.274 535.944 799.330 59.9% Anteil 7.8% Altenquotient (60) 73.2 Altenquotient (65) 47.9 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

284 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 60: Veränderung der Bevölkerungszahlen gegenüber 2013

Nordrhein-Westfalen Kreis Kleve Gesamtbe- 60-jährige 80-jährige Gesamtbe- 60-jährige 80-jährige völkerung und Ältere und Ältere völkerung und Ältere und Ältere 31.12.2013 100% 100% 100% 100% 100% 100% 01.01.2020 100.2% 109.7% 129.8% 102.6% 115.4% 135.6% 01.01.2025 99.2% 119.8% 140.8% 102.6% 130.5% 149.2% 01.01.2030 97.8% 129.1% 139.4% 102.2% 145.1% 155.7% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung.

Tabelle 61: Veränderung der Einwohnerzahlen gegenüber 2013

01.01.2020 01.01.2025 01.01.2030 Bedburg-Hau 2.0% 0.5% -1.5% Emmerich 2.7% 4.4% 5.8% Geldern -1.7% -3.8% -6.1% Goch 5.0% 5.6% 5.9% Issum -1.1% -2.2% -3.6% Kalkar -3.0% -5.6% -8.6% Kerken -2.9% -6.1% -9.7% Kevelaer 4.3% 4.7% 4.6% Kleve 4.9% 5.4% 5.5% Kranenburg 9.6% 15.4% 20.9% Rees 0.1% -2.7% -5.7% Rheurdt 5.0% 6.8% 8.1% Straelen -3.4% -4.6% -6.1% Uedem -4.4% -7.8% -11.6% Wachtendonk 1.2% 1.7% 1.7% Weeze 24.1% 33.6% 42.9% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung.

285 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 62: Differenz der Anteile des frühen Alters (55-69 Jahre) 2013 und 2030

55 bis 59 Jahre 60 bis 64 Jahre 65 bis 69 Jahre Bedburg-Hau -21 296 583 Emmerich 161 708 798 Geldern -594 451 1.052 Goch 29 1.198 1.363 Issum -177 173 365 Kalkar -193 254 537 Kerken -218 340 412 Kevelaer -31 822 923 Kleve -136 947 1.488 Kranenburg 231 421 546 Rees -163 884 930 Rheurdt -103 265 394 Straelen -183 482 714 Uedem -113 165 325 Wachtendonk -60 175 240 Weeze 333 584 486 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung (Stichtag 31.12.2013 bzw. 01.01.2030).

286 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 63: Frühes Alter (55-69 Jahre). Entwicklung des Anteils von 2013 bis 2030

31.12.2013 01.01.2020 01.01.2025 01.01.2030 NRW 17,9% 21,2% 23,2% 22,4% Kreis Kleve 18,7% 22,5% 24,8% 24,1% Bedburg-Hau 18,1% 23,7% 25,8% 25,2% Emmerich 19% 21,4% 23,2% 23,2% Geldern 19,1% 23,1% 24,7% 23,2% Goch 18,5% 22,3% 25,3% 24,8% Issum 20,4% 24% 25,6% 24,3% Kalkar 19,2% 23,9% 26,7% 25,8% Kerken 20,2% 24,4% 27,8% 27,1% Kevelaer 18,1% 21,2% 23,7% 23,2% Kleve 18,2% 21,4% 22,9% 21,8% Kranenburg 18,7% 22,7% 25,1% 25,2% Rees 18,7% 23,9% 28,5% 28,1% Rheurdt 20,9% 26% 28,8% 27,1% Straelen 17,3% 23,3% 26,3% 25,4% Uedem 18% 23,2% 26,1% 25,6% Wachtendonk 19,3% 22,7% 24,4% 23,4% Weeze 17% 19,1% 21,5% 21,6% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung (Stichtag 31.12.2013 bzw. 01.01.2030).

287 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 64: Differenz des Frauenanteils im Alter 2013 und 2030

im Alter ab 60 Jahre ab 80 Jahre NRW -2.3% -5.9% Kreis Kleve -2.3% -6% Bedburg-Hau 4% 8.5% Emmerich -3.4% -8.6% Geldern -0.3% -6.6% Goch -2.5% -10.2% Issum -1.1% -10.6% Kalkar -3.3% -14.1% Kerken -2.3% -11.2% Kevelaer -3.4% -12.9% Kleve -4.6% -7.7% Kranenburg -0.6% 0.6% Rees -3.5% -1.3% Rheurdt 0.4% 5% Straelen -4.1% -7.7% Uedem -4.9% -14.6% Wachtendonk 4.3% 12.1% Weeze -1.2% 14.2% Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung (Stichtag 31.12.2013 bzw. 01.01.2030).

288 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 65: Differenz der Altenquotienten 2013 und 2030

60-jährige und 65-jährige und Ältere je 100 Ältere je 100 20- bis 59- 20- bis 64- jährige jährige NRW 24.6 14.2 Kreis Kleve 31.9 18.4 Bedburg-Hau 47.1 29.6 Emmerich 16.5 8.7 Geldern 48 30.9 Goch 32.6 17.9 Issum 61.9 40 Kalkar 27.9 14.6 Kerken 48.6 24.6 Kevelaer 27 14.8 Kleve 18 10.5 Kranenburg 28.5 17.8 Rees 54.7 46.9 Rheurdt 60.6 34.9 Straelen 42.3 24 Uedem 36.4 19.9 Wachtendonk 59 37.6 Weeze 4.2 0.2 Quelle: IT 2015 b; eigene Berechnung (Stichtag 31.12.2013 bzw. 01.01.2030).

Tabelle 66: Bevölkerungsentwicklung in Bedburg-Hau

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 12.937 3.026 23.4% 1.034 8% 2025 12.751 3.377 26.5% 1.138 8.9% 2030 12.497 3.893 31.2% 1.170 9.4% Quelle: : IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

289 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 67: Bevölkerungsentwicklung in Emmerich

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 30.917 6.732 21.8% 1.932 6.2% 2025 31.437 7.256 23.1% 2.052 6.5% 2030 31.848 8.012 25.2% 2.104 6.6% Quelle: IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

Tabelle 68: Bevölkerungsentwicklung in Geldern

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 32.499 7.424 22.8% 2.156 6.6% 2025 31.808 8.416 26.5% 2.545 8% 2030 31.039 9.601 30.9% 2.870 9.2% Quelle: IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

Tabelle 69: Bevölkerungsentwicklung in Goch

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 34.726 7.232 20.8% 2.179 6.3% 2025 34.931 8.259 23.6% 2.436 7% 2030 35.006 9.574 27.3% 2.601 7.4% Quelle: IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

Tabelle 70: Bevölkerungsentwicklung in Issum

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 11.740 3.203 27.3% 1.075 9.2% 2025 11.612 3.618 31.2% 1.325 11.4% 2030 11.452 4.141 36.2% 1.548 13.5% Quelle: IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

290 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 71: Bevölkerungsentwicklung in Kalkar

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 13.258 2.522 19% 523 3.9% 2025 12.899 2.769 21.5% 466 3.6% 2030 12.497 3.142 25.1% 339 2.7% Quelle: IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

Tabelle 72: Bevölkerungsentwicklung in Kerken

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 12.043 2.829 23.5% 797 6.6% 2025 11.650 3.070 26.4% 883 7.6% 2030 11.200 3.437 30.7% 859 7.7% Quelle: IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

Tabelle 73: Bevölkerungsentwicklung in Kevelaer

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 28.815 6.092 21.1% 1.780 6.2% 2025 28.935 6.727 23.2% 2.014 7% 2030 28.894 7.573 26.2% 2.029 7% Quelle: IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

Tabelle 74: Bevölkerungsentwicklung in Kleve

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 50.511 11.099 22% 3.404 6.7% 2025 50.790 11.969 23.6% 3.432 6.8% 2030 50.815 12.967 25.5% 3.265 6.4% Quelle: IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

291 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 75: Bevölkerungsentwicklung in Kranenburg

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 11.214 2.375 21.2% 694 6.2% 2025 11.805 2.822 23.9% 847 7.2% 2030 12.374 3.488 28.2% 1.039 8.4% Quelle: IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

Tabelle 76: Bevölkerungsentwicklung in Rees

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 21.322 4.877 22.9% 1.557 7.3% 2025 20.730 5.501 26.5% 1.661 8% 2030 20.079 6.370 31.7% 1.684 8.4% Quelle: IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

Tabelle 77: Bevölkerungsentwicklung in Rheurdt

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 6.995 1.714 24.5% 530 7.6% 2025 7.119 2.005 28.2% 631 8.9% 2030 7.206 2.467 34.2% 762 10.6% Quelle: IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

Tabelle 78: Bevölkerungsentwicklung in Straelen

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 15.133 2.985 19.7% 881 5.8% 2025 14.949 3.469 23.2% 950 6.4% 2030 14.710 4.171 28.4% 1.021 6.9% Quelle: IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

292 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 79: Bevölkerungsentwicklung in Uedem

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 7.770 1625 20.9% 559 7.2% 2025 7.495 1.739 23.2% 569 7.6% 2030 7.187 1.976 27.5% 497 6.9% Quelle: IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

Tabelle 80: Bevölkerungsentwicklung in Wachtendonk

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 7.994 1.943 24.3% 695 8.7% 2025 8.029 2.294 28.6% 882 11% 2030 8.034 2.665 33.2% 1.041 13% Quelle: IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

Tabelle 81: Bevölkerungsentwicklung in Weeze

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 12.572 2.064 16.4% 640 5.1% 2025 13.529 2.324 17.2% 653 4.8% 2030 14.468 2.750 19% 647 4.5% Quelle: IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

Tabelle 82: Bevölkerungsentwicklung im Kreis Kleve

80 Jahre oder insgesamt ab 65 Jahre Anteil älter Anteil 2020 310.440 67.738 21.8% 20.431 6.6% 2025 310.483 75.610 24.4% 22.475 7.2% 2030 309.267 86.211 27.9% 23.464 7.6% Quelle: IT 2015b; eigene Berechnung; (Stichtag: 01. Januar)

293 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 83: Altersgruppen der Mütter (unter 20 bis 40 u.m.)

Insgesamt unter 20 20 bis 25 bis 30 bis 35 bis 40 Jahre Jahre unter 25 unter 30 unter 35 unter 40 und mehr Jahre Jahre Jahre Jahre

Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl

Nordrhein-Westfalen 155.102 3.809 18.925 42.875 54.001 29.098 6.394

Kleve, Kreis 2.438 63 289 748 881 381 76

Bedburg-Hau 96 7 8 26 41 9 5

Emmerich am Rhein 253 7 44 84 81 33 4

Geldern, Stadt 283 4 41 76 102 52 8

Goch, Stadt 286 10 32 77 108 47 12

Issum 92 1 9 26 38 15 3

Kalkar, Stadt 101 4 5 33 39 19 1

Kerken 104 3 6 25 45 20 5

Kevelaer, Stadt 232 4 26 74 91 30 7

Kleve, Stadt 449 10 68 161 121 72 17

Kranenburg 57 2 6 17 22 8 2

Rees, Stadt 133 3 9 52 50 18 1

Rheurdt 42 - 6 11 11 13 1

Straelen, Stadt 113 2 12 30 49 16 4

Uedem 62 3 3 21 27 7 1

Wachtendonk 69 - 3 12 36 14 4

Weeze 66 3 11 23 20 8 1

Quelle: IT.NRW (Hrsg.) 2015. Landesdatenbank NRW, 12612-05iz.vom 29.09.2015.

Tabelle 84: Absolute Zahlen der weiblichen Altersgruppen mit der höchsten Fertilitätswahrscheinlichkeit

31.12.2013 2020 2025 2030 NRW Kreis NRW Kreis NRW Kreis NRW Kreis Kleve Kleve Kleve Kleve 25 - 29 523.847 8.344 552.726 8.769 519.030 8.184 473.991 7.343 30- 34 531.473 8.118 558.529 9.390 571.618 9.549 53.6541 8.904 35- 39 506.932 7.958 541.957 8.876 570.200 9.876 582.328 10.005 Frauen 9.0122.4 153.23 9.020.38 155.50 9.002.12 156.58 8.956.22 156.98 insge- 9 2 4 5 9 5 1 5 samt Quelle: IT 2015; eigene Berechnung

294 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 85: Anteile der Altersgruppen an Gesamtgruppe der Frauen im Kreis Kleve und in NRW

Kreis Kleve 2013 2020 2025 2030 25 - unter 30 5,4% 5,6% 5,2% 4,7% 30- unter 35 5,3% 6,0% 6,1% 5,7% 35- unter 40 5,2% 5,7% 6,3% 6,4%

NRW 2013 2020 2025 2030 25 - unter 30 5,8% 6,1% 5,8% 5,3% 30- unter 35 5,9% 6,2% 6,3% 6,0% 35- unter 40 5,6% 6,0% 6,3% 6,5% Quelle: IT 2015; eigene Berechnung

Tabelle 86: Entwicklung der Anteile der Altersgruppen am Gesamtfrauenanteil im Vergleich zu 2013

Kreis Kleve 2020 2025 2030 25 - unter 30 103,6% 96,0% 85,9% 30- unter 35 114,0% 115,1% 107,1% 35- unter 40 109,9% 121,4% 122,7%

Tabelle 87: Entwicklung der Anteile der Altersgruppe am Gesamtfrauenanteil im Vergleich zu 2013 in NRW

NRW 2020 2025 2030 25 - unter 30 105,4% 99,2% 91,0% 30- unter 35 105,0% 107,7% 101,6% 35- unter 40 106,8% 112,6% 115,6% Quelle: IT 2015; eigene Berechnung

295 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 88: Entwicklung der Elterngeneration in NRW und Kreis Kleve (Frauen) im Vergleich zu 2013

2020 2025 2030 NRW Kreis Kleve NRW Kreis Kleve NRW Kreis Kleve 25 - unter 30 105,5% 105,1% 99,1% 98,1% 90,5% 88,0% 30- unter 35 105,1% 115,7% 107,6% 117,6% 101,0% 109,7% 35- unter 40 106,9% 111,5% 112,5% 124,1% 114,9% 125,7% Quelle: IT 2015; eigene Berechnung

Tabelle 89: Entwicklung der Gesamtgruppe der Frauen zwischen 25 und unter 40 in NRW und im Kreis Kleve

31.12.2013 2020 2025 2030 NRW Kreis NRW Kreis NRW Kreis NRW Kreis Kleve Kleve Kleve Kleve 25 - unter 523.847 8.344 552.726 8.769 519.030 8.184 473.991 7.343 30 30- unter 531.473 8.118 558.529 9.390 571.618 9.549 536.541 8.904 35 35- unter 506.932 7.958 541.957 8.876 570.200 9.876 582.328 10.005 40 25- unter 1.562.252 24.420 1.653.212 27.035 1.660.848 27.609 1.592.860 26.252 40 Quelle: IT 2015; eigene Berechnung

Tabelle 90: Entwicklung der weiblichen Altersgruppen zwischen 25 und unter 40 im Kreis Kleve in %

Kreis Kleve

2020 2025 2030

25 - unter 30 105,1% 98,1% 88,0%

30- unter 35 115,7% 117,6% 109,7%

35- unter 40 111,5% 124,1% 125,7%

Quelle: IT 2015; eigene Berechnung

296 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 91: Entwicklung der weiblichen Altersgruppen zwischen 25 und unter 40 in NRW in %

NRW

2020 2025 2030

25 - unter 30 105,5% 99,1% 90,5%

30- unter 35 105,1% 107,6% 101,0%

35- unter 40 106,9% 112,5% 114,9%

Quelle: IT 2015; eigene Berechnung

Tabelle 92: Entwicklung der Gesamtgruppe der Frauen zwischen 25 und unter 40 in NRW und im Kreis Kleve bis 2030 in %

2020 2025 2030

NRW 105,8% 106,3% 102,0%

Kreis Kleve 110,7% 113,1% 107,5%

Quelle: IT 2015; eigene Berechnung

Tabelle 93: Entwicklung der weiblichen Altersgruppen zwischen 25 und unter 40 in NRW in %

NRW

2020 2025 2030

25 - unter 30 105,5% 99,1% 90,5%

30- unter 35 105,1% 107,6% 101,0%

35- unter 40 106,9% 112,5% 114,9%

Quelle: IT 2015; eigene Berechnung

297 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 94: Entwicklung der weiblichen Altersgruppen zwischen 25 und unter 40 im Kreis Kleve

2013 2020 2025 2030

25 - unter 8344 8769 8184 7343 0

30- unter 8118 9390 9549 8904 5

35- unter 7958 8876 9876 10005 0

Anteil 15,9% 17,4% 17,6% 16,7%

Quelle: IT 2015; eigene Berechnung

Tabelle 95: Entwicklung der weiblichen Altersgruppen zwischen 25 und unter 40 in Nordrhein-Westfalen

2013 2020 2025 2030

25 - unter 523847 552726 519030 473991 0

30- unter 531473 558529 571618 536541 5

35- unter 506932 541957 570200 582328 0

Anteil 17,3% 18,3% 18,4% 17,8%

Quelle: IT 2015; eigene Berechnung

298 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 96: Ausgesuchte Merkmale der Modellrechnungen von 2009 und 2015 des IT.NRW für das Jahr 2025 (Stichtag 01.Januar)

Modell- Gesamt 60-jährige 80-jährige Alten- Alten- rechnung bevölkerung und und Älte- quotient (60) quotient (65) Ältere re Bedburg-Hau Var. 2009 13.380 35.4% 8.8% 71.7 42.7 Var. 2015 12.751 36% 8.9% 76.3 46.8 Differenz -629 0.6% 0.1% 4.6 4.1 Emmerich am Var. 2009 32.670 31.4% 7.3% 60.8 39.4 Rhein Var. 2015 31.437 31.1% 6.5% 60 38.6 Differenz -1.233 -0.3% -0.8% -0.8 -0.8 Geldern Var. 2009 32.550 35.5% 8.7% 75.7 48.3 Var. 2015 31.808 35.2% 8% 75.9 48.1 Differenz -742 -0.3% -0.7% 0.2 -0.2 Goch Var. 2009 34.640 33.4% 7.1% 68 42.3 Var. 2015 34.931 32.3% 7% 63.4 39.7 Differenz 291 -1.1% -0.1% -4.6 -2.6 Issum Var. 2009 11.830 40.2% 11.2% 92.8 59 Var. 2015 11.612 40.1% 11.4% 91.4 59 Differenz -218 -0.1% 0.2% -1.4 0 Kalkar Var. 2009 13.280 30.9% 3.8% 62.2 36 Var. 2015 12.899 31% 3.6% 62.7 36.3 Differenz -381 0.1% -0.2% 0.5 0.3 Kerken Var. 2009 13.060 34.5% 7.6% 71.5 45.8 Var. 2015 11.650 36% 7.6% 77.2 46.8 Differenz -1410 1.5% 0% 5.7 1 Kevelaer Var. 2009 29170 32.6% 7.8% 65.6 42.3 Var. 2015 28935 31.3% 7% 61.6 39.5 Differenz -235 -1.3% -0.8% -4 -2.8 Kleve Var. 2009 48.310 32.6% 6.5% 65,9 42.1 Var. 2015 50.790 31.5% 6.8% 61,9 40.1 Differenz 2.480 -1.1% 0.3% -4 -2 Kranenburg Var. 2009 13.410 31.7% 7.2% 58 35.6 Var. 2015 11.805 32.9% 7.2% 61.8 38.4 Differenz -1.605 1.2% 0% 3.8 2.8 Rheurdt Var. 2009 7.350 34.6% 7.9% 73.6 45.4 Var. 2015 7.119 38.5% 8.9% 82.3 49.4 Differenz -231 3.9% 1% 8.7 4 Rees Var. 2009 22.230 36.5% 9.8% 79.6 50.4 Var. 2015 20.730 36.3% 8% 76.3 46.4 Differenz -1.500 -0.2% -1.8% -3.3 -4

299 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Fortsetzung von Tabelle 96

Modell- Gesamt 60-jährige 80-jährige Alten- Alten- rechnung bevölkerung und und Älte- quotient (60) quotient (65) Ältere re Uedem Var. 2009 8.400 34.8% 8.5% 69.4 42.3 Var. 2015 7.495 33% 7.6% 67 39.3 Differenz -905 -1.8% -0.9% -2.4 -3 Straelen Var. 2009 17.000 29.3% 4.5% 54.3 32.7 Var. 2015 14.949 32.6% 6.4% 64.5 38.6 Differenz -2.051 2.3% 1.9% 10.2 5.9 Wachtendonk Var. 2009 8.320 33.9% 7.5% 69.1 43.5 Var. 2015 8.029 36.7% 11% 81.8 54 Differenz -291 2.8% 3.5% 12.7 10.5 Weeze Var. 2009 12.020 28% 5.6% 49.6 31.4 Var. 2015 13.529 24.3% 4.8% 39.6 25 Differenz 1.509 -3.7% -0.8% -10 -6.4 Kreis Kleve Var. 2009 317.620 33.3% 7.4% 67.2 42.3 Var. 2015 310.483 33% 7.2% 66.1 41.6 Differenz -7137 -0.3% -0.2% -1.1 -0.5 NRW Var. 2009 17.532.728 32.4% 8% 64.1 41.5 Var. 2015 17.422.534 32.1% 7.7% 63.2 40.8 Differenz -110.194 -0.3% -0.3% -0.9 -0.7 Quelle: IT 2009, 2015; eigene Berechnung

Tabelle 97: Vergleich der Modellrechnungen des IT.NRW aus den Jahren 2009 und 2015 für den 01.01.2025

Nordrhein-Westfalen Kreis Kleve

Gesamtbe- 60-jährige 80-jährige und Gesamtbe- 60-jährige 80-jährige völkerung und Ältere Ältere völkerung und Ältere und Ältere

01.01.2025 97.4% 126.3% 163.1% 102.8% 145.7% 172.2% IT NRW 2009

01.01.2025 99.2% 119.8% 140.8% 102.6% 130.5% 149.2% IT NRW 2015

Differenz -1.8% -6.5% -22.3% -0.2% -15.2% -23% Quelle: IT 2009, 2015; eigene Berechnung

300 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Anhang 3: Daten zur Sozialstruktur

Tabelle 98: Arbeitslosigkeit (Rechtskreis SGB III) im Kreis Kleve diffe- renziert nach Kommunen im Dezember 2015

Männer Frauen insgesamt insgesamt 50 Jahre insgesamt 50 Jahre insgesamt 50 Jahre und älter und älter und älter 40 14 47 13 87 27 Bedburg-Hau 198 70 175 63 373 133 Emmerich 217 96 139 51 356 147 Geldern 207 82 195 73 402 155 Goch 66 32 46 21 112 53 Issum 93 39 57 21 150 60 Kalkar 68 33 65 25 133 58 Kerken 183 78 140 64 323 142 Kevelaer 322 112 246 70 568 182 Kleve 49 20 42 11 91 31 Kranenburg 140 62 87 45 227 107 Rees 31 17 26 14 57 31 Rheurdt 96 43 63 22 159 65 Straelen 52 17 40 17 92 34 Uedem 49 22 46 22 95 44 Wachtendonk 83 26 73 18 156 44 Weeze Kreis Kleve 1.894 763 1.487 550 3.381 1.313 Quelle: BA 2016a; (Stichtag: Dez. 2015)

301 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 99: Arbeitslosigkeit (Rechtskreis SGB II) im Kreis Kleve differenziert nach Kommunen im Dezember 2015

Männer Frauen insgesamt insgesamt 50 Jahre insgesamt 50 Jahre insgesamt 50 Jahre und älter und älter und älter 67 29 49 17 116 46 Bedburg-Hau 473 129 504 151 977 280 Emmerich 423 111 430 121 853 232 Geldern 348 81 346 87 694 168 Goch 46 19 51 16 97 35 Issum 147 55 141 47 288 102 Kalkar 39 11 39 12 78 23 Kerken 326 100 321 123 647 223 Kevelaer 892 229 891 198 1.783 427 Kleve 32 13 39 13 71 26 Kranenburg 286 78 284 80 570 158 Rees 40 16 31 16 71 32 Rheurdt 60 24 94 22 154 46 Straelen 59 16 44 16 103 32 Uedem 28 8 37 20 65 28 Wachtendonk 103 31 94 25 197 56 Weeze Kreis Kleve 3.369 950 3.395 964 6.764 1.914 Quelle: BA 2016a; (Stichtag: Dez. 2015)

302 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 100: Arbeitslose Personen im Kreis Kleve differenziert nach Kommunen, Geschlecht und Altersklasse (Dezember 2015)

Männer Frauen insgesamt insgesamt 50 Jahre insgesamt 50 Jahre insgesamt 50 Jahre und älter und älter und älter 107 43 96 30 203 73 Bedburg-Hau 671 199 679 214 1.350 413 Emmerich 640 207 569 172 1.209 379 Geldern 555 163 541 160 1.096 323 Goch 112 51 97 37 209 88 Issum 240 94 198 68 438 162 Kalkar 107 44 104 37 211 81 Kerken 509 178 461 187 970 365 Kevelaer 1.214 341 1.137 268 2.351 609 Kleve 81 33 81 24 162 57 Kranenburg 426 140 371 125 797 265 Rees 71 33 57 30 128 63 Rheurdt 156 67 157 44 313 111 Straelen 111 33 84 33 195 66 Uedem 77 30 83 42 160 72 Wachtendonk 186 57 167 43 353 100 Weeze Kreis Kleve 5.263 1.713 4.882 1.514 10.145 3.227 Quelle: BA 2016a. Zeitreihe, Daten- und Gebietsstand: April 2016.

303 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 101: Arbeitslose Personen im Kreis Kleve differenziert nach Kommunen und nach Geschlecht (Dezember 2015)

Männer Frauen insgesamt insgesamt insgesamt insgesamt 96 203 Bedburg-Hau 107 679 1.350 Emmerich 671 569 1.209 Geldern 640 541 1.096 Goch 555 97 209 Issum 112 198 438 Kalkar 240 104 211 Kerken 107 461 970 Kevelaer 509 1.137 2.351 Kleve 1.214 81 162 Kranenburg 81 371 797 Rees 426 57 128 Rheurdt 71 157 313 Straelen 156 84 195 Uedem 111 83 160 Wachtendonk 77 167 353 Weeze 186 Kreis Kleve 5.263 4882 10.145 Quelle: BA 2016a. Zeitreihe, Daten- und Gebietsstand: April 2016.

304 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 102: Berichtsmonat Dezember 2015 – Kleve

Dezember Veränderung zum Vorjah- Ausgewählte Merkmale 2015 resmonat Arbeitslose insgesamt 10.145 -228 Arbeitslose SGB III 3.381 -408 Arbeitslose SGB II 6.764 180 Arbeitslosenquote insgesamt 6,4 -0,2 Arbeitslosenquote SGB III 2,1 -0,3 Arbeitslosenquote SGB II 4,2 0,0 Gemeldete Arbeitsstellen 1.752 627 Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) 12.250 -643 Unterbeschäftigungsquote 7,6 -0,4 Quelle: BA 2016b (Stichtag: Dez. 2015)

Tabelle 103: Berichtsmonat Dezember 2015 – Nordrhein-Westfalen, Bundesland

Dezember Veränderung zum Vorjah- Ausgewählte Merkmale 2015 resmonat Arbeitslose insgesamt 717.003 -10.813 Arbeitslose SGB III 175.978 -14.494 Arbeitslose SGB II 541.025 3.681 Arbeitslosenquote insgesamt 7,7 -0,1 Arbeitslosenquote SGB III 1,9 -0,2 Arbeitslosenquote SGB II 5,8 0,0 Gemeldete Arbeitsstellen 121.578 19.471 Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) 921.615 -20.048 Unterbeschäftigungsquote 9,7 -0,3 Quelle: BA 2016b (Stichtag: Dez. 2015)

305 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 104: Arbeitslosigkeit im Kreis Kleve insgesamt (Dezember 2015) in Prozent Insgesamt in % Bedburg-Hau 203 2,00% Emmerich am Rhein 1.350 13,31% Geldern 1.209 11,92% Goch 1.096 10,80% Issum 209 2,06% Kalkar 438 4,32% Kerken 211 2,08% Kevelaer 970 9,56% Kleve 2.351 23,17% Kranenburg 162 1,60% Rees 797 7,86% Rheurdt 128 1,26% Straelen 313 3,09% Uedem 195 1,92% Wachtendonk 160 1,58% Weeze 353 3,48% Kreis Kleve 10.145 100,00% Quelle: BA 2016a (Stichtag: Dez. 2015)

306 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 105: Die Anteile älterer Arbeitslosen (50 Jahre und älter) an allen Arbeitslosen differenziert nach Kommunen und Geschlecht (Dezember 2015)

Männer Frauen insgesamt insgesamt 50 Jahre und insgesamt 50 Jahre und unter 50 50 Jahre und älter älter Jahre älter Bedburg-Hau 52,7% 40,2% 47,3% 31,3% 64,0% 36,0% Emmerich 49,7% 29,7% 50,3% 31,5% 69,4% 30,6% Geldern 52,9% 32,3% 47,1% 30,2% 68,7% 31,3% Goch 50,6% 29,4% 49,4% 29,6% 70,5% 29,5% Issum 53,6% 45,5% 46,4% 38,1% 57,9% 42,1% Kalkar 54,8% 39,2% 45,2% 34,3% 63,0% 37,0% Kerken 50,7% 41,1% 49,3% 35,6% 61,6% 38,4% Kevelaer 52,5% 35,0% 47,5% 40,6% 62,4% 37,6% Kleve 51,6% 28,1% 48,4% 23,6% 74,1% 25,9% Kranenburg 50,0% 40,7% 50,0% 29,6% 64,8% 35,2% Rees 53,5% 32,9% 46,5% 33,7% 66,8% 33,2% Rheurdt 55,5% 46,5% 44,5% 52,6% 50,8% 49,2% Straelen 49,8% 42,9% 50,2% 28,0% 64,5% 35,5% Uedem 56,9% 29,7% 43,1% 39,3% 66,2% 33,8% Wachtendonk 48,1% 39,0% 51,9% 50,6% 55,0% 45,0% Weeze 52,7% 30,6% 47,3% 25,7% 71,7% 28,3% Kreis Kleve 51,9% 32,5% 48,1% 31,0% 68,2% 31,8% Quelle: BA 2016a (Stichtag: Dez. 2015). Eigene Berechnungen.

307 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 106: Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach SGB II im Kreis Kleve (Dezember 2013)

Quelle: Kreis Kleve 2015.

308 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 107: Hilfe zur Pflege außerhalb von Einrichtungen im Kreis Kleve

Quelle: Kreis Kleve 2016.

309 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 108: Sozialhilfe im Kreis Kleve

Quelle: Kreis Kleve 2015.

310 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 109: Grundsicherung nach SGB XII Kapitel 4

Quelle: Kreis Kleve 2015. Tabelle 110: Pflegewohngeld im Kreis Kleve

Quelle: Kreis Kleve 2015.

311 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 111: Hilfe zur Pflege in Einrichtungen im Kreis Kleve

Quelle: Kreis Kleve 2015.

312 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 112: Arbeitslosigkeit (Rechtskreis SGB II) im Kreis Kleve differenziert nach Geschlecht und älteren Arbeitslosen (50 Jahre und älter) (Dezember 2015)

Männer Frauen insgesamt insgesamt 50 Jahre und insgesamt 50 Jahre und unter 50 50 Jahre und älter älter Jahre älter Bedburg-Hau 57,8% 43,3% 42,2% 34,7% 60,3% 39,7% Emmerich 48,4% 27,3% 51,6% 30,0% 71,3% 28,7% Geldern 49,6% 26,2% 50,4% 28,1% 72,8% 27,2% Goch 50,1% 23,3% 49,9% 25,1% 75,8% 24,2% Issum 47,4% 41,3% 52,6% 31,4% 63,9% 36,1% Kalkar 51,0% 37,4% 49,0% 33,3% 64,6% 35,4% Kerken 50,0% 28,2% 50,0% 30,8% 70,5% 29,5% Kevelaer 50,4% 30,7% 49,6% 38,3% 65,5% 34,5% Kleve 50,0% 25,7% 50,0% 22,2% 76,1% 23,9% Kranenburg 45,1% 40,6% 54,9% 33,3% 63,4% 36,6% Rees 50,2% 27,3% 49,8% 28,2% 72,3% 27,7% Rheurdt 56,3% 40,0% 43,7% 51,6% 54,9% 45,1% Straelen 39,0% 40,0% 61,0% 23,4% 70,1% 29,9% Uedem 57,3% 27,1% 42,7% 36,4% 68,9% 31,1% Wachtendonk 43,1% 28,6% 56,9% 54,1% 56,9% 43,1% Weeze 52,3% 30,1% 47,7% 26,6% 71,6% 28,4% Kreis Kleve 49,8% 28,2% 50,2% 28,4% 71,7% 28,3% Quelle: BA 2016a (Stichtag: Dez. 2015). Eigene Berechnungen.

313 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 113: Arbeitslosigkeit (Rechtskreis SGB III) im Kreis Kleve differenziert nach Geschlecht und älteren Arbeitslosen (50 Jahre und älter) (Dezember 2015)

Männer Frauen insgesamt insgesamt 50 Jahre und insgesamt 50 Jahre und unter 50 50 Jahre und älter älter Jahre älter Bedburg-Hau 46,0% 35,0% 54,0% 27,7% 69,0% 31,0% Emmerich 53,1% 35,4% 46,9% 36,0% 64,3% 35,7% Geldern 61,0% 44,2% 39,0% 36,7% 58,7% 41,3% Goch 51,5% 39,6% 48,5% 37,4% 61,4% 38,6% Issum 58,9% 48,5% 41,1% 45,7% 52,7% 47,3% Kalkar 62,0% 41,9% 38,0% 36,8% 60,0% 40,0% Kerken 51,1% 48,5% 48,9% 38,5% 56,4% 43,6% Kevelaer 56,7% 42,6% 43,3% 45,7% 56,0% 44,0% Kleve 56,7% 34,8% 43,3% 28,5% 68,0% 32,0% Kranenburg 53,8% 40,8% 46,2% 26,2% 65,9% 34,1% Rees 61,7% 44,3% 38,3% 51,7% 52,9% 47,1% Rheurdt 54,4% 54,8% 45,6% 53,8% 45,6% 54,4% Straelen 60,4% 44,8% 39,6% 34,9% 59,1% 40,9% Uedem 56,5% 32,7% 43,5% 42,5% 63,0% 37,0% Wachtendonk 51,6% 44,9% 48,4% 47,8% 53,7% 46,3% Weeze 53,2% 31,3% 46,8% 24,7% 71,8% 28,2% Kreis Kleve 56,0% 40,3% 44,0% 37,0% 61,2% 38,8% Quelle: BA 2016a (Stichtag: Dez. 2015). Eigene Berechnungen.

314 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 114: Sozialhilfe nach SGB XII im Kreis Kleve differenziert nach Kommunen und Geschlecht (Dezember 2015)

Männer Frauen Männer Frauen

Bedburg-Hau 1 0 0,6% 0,0%

Emmerich am 8 11 5,1% 7,9% Rhein Geldern 19 19 12,0% 13,7% Goch 24 28 15,2% 20,1% Issum 9 4 5,7% 2,9% Kalkar 2 3 1,3% 2,2% Kerken 4 6 2,5% 4,3% Kevelaer 10 9 6,3% 6,5% Kleve 43 35 27,2% 25,2% Kranenburg 1 0 0,6% 0,0% Rees 5 6 3,2% 4,3% Rheurdt 1 2 0,6% 1,4% Straelen 5 8 3,2% 5,8% Uedem 6 4 3,8% 2,9% Wachtendonk 4 1 2,5% 0,7% Weeze 16 3 10,1% 2,2% Kreis Kleve 158 139

Quelle: Kreis Kleve 2016

315 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 115: Anzahl der Einwohner im Kreis Kleve, die SGB II beziehen (Quote je 1.000 Einwohner) im Dezember 2015

Anzahl der Einwohner im Kreis Kleve, die SGB II beziehen (Quote je 1.000 Einwohner) im Dezember 2015

unter 18 18 - 59 ab 60 Insgesamt Jahre Jahre

Bedburg-Hau 3,54 18,83 1,36 27,95

Emmerich 9,91 45,89 3,85 70,55

Geldern 10,36 43,12 3,54 67,64

Goch 8,41 34,44 2,38 53,73

Issum 3,31 16,45 1,49 26,61

Kalkar 7,08 28,98 2,65 46,51

Kerken 3,71 15,86 2,11 24,96

Kevelaer 7,48 34,12 3,09 52,71

Kleve 12,19 54,87 4,64 84,31

Kranenburg 1,77 10,51 0,84 15,81

Rees 6,93 37,47 3,49 56,04

Rheurdt 2,52 14,83 1,63 20,91

Straelen 3,75 18,73 1,81 28,84

Uedem 5,41 26,43 2,04 40,60

Wachtendonk 2,31 14,35 1,09 20,80

Weeze 7,20 30,45 2,46 47,57

Kreis Kleve 1,59 3,48 0,29 5,36 (insgesamt)

Quelle: Kreis Kleve 2016

316 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 116: Anteile Gebäude mit Wohnraum nach Baujahr (Jahrzehnte)

vor 1950 1950 - 1979 1980 - nach 1999 2000 Deutschland 26,6% 38,9% 24,2% 10,3% Nordrhein- 22,8% 45,0% 22,3% 9,9% Westfalen Kreis Kleve 20,6% 39,8% 26,7% 12,9% Bedburg-Hau 18,9% 36,9% 25,7% 18,4% Emmerich 17,8% 48,3% 20,8% 13,1% Geldern 14,3% 43,6% 30,5% 11,5% Goch 22,6% 39,5% 24,1% 13,8% Issum 20,1% 40,2% 30,1% 9,6% Kalkar 23,7% 32,0% 29,6% 14,7% Kerken 22,9% 36,6% 28,0% 12,5% Kevelaer 22,6% 35,9% 29,5% 12,0% Kleve 22,7% 42,5% 24,2% 10,6% Kranenburg 19,9% 33,9% 25,8% 20,4% Rees 18,4% 39,8% 28,1% 13,7% Rheurdt 19,5% 42,3% 25,6% 12,6% Straelen 20,9% 35,6% 33,3% 10,2% Uedem 22,7% 36,0% 29,2% 12,1% Wachtendonk 22,0% 32,2% 29,5% 16,2% Weeze 25,2% 41,1% 20,2% 13,6% Quelle: StatBA 2014b.

317 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 117: Anteile Wohnungen in Gebäuden mit Wohnraum nach Zahl der Räume

1 2 3 4 und mehr Raum Räume Räume Räume Deutschland 3,2% 9,2% 21,9% 65,6% Nordrhein- 3,0% 10,0% 23,6% 63,3% Westfalen Kreis Kleve 0,8% 5,5% 15,7% 78,0% Bedburg-Hau 0,2% 2,9% 11,6% 85,2% Emmerich 1,1% 4,9% 18,4% 75,7% Geldern 1,1% 6,0% 15,7% 77,2% Goch 0,6% 4,9% 14,6% 79,8% Issum 0,8% 2,9% 13,5% 82,8% Kalkar 0,4% 4,1% 12,2% 83,3% Kerken 0,5% 4,4% 12,5% 82,6% Kevelaer 0,9% 6,1% 16,1% 76,9% Kleve 1,3% 8,6% 20,4% 69,8% Kranenburg 0,8% 4,5% 9,7% 85,0% Rees 0,9% 5,6% 15,5% 78,0% Rheurdt 0,2% 4,2% 14,7% 80,9% Straelen 0,7% 5,7% 15,2% 78,5% Uedem 0,4% 2,5% 12,0% 85,2% Wachtendonk 0,5% 3,3% 15,7% 80,5% Weeze 0,6% 3,1% 11,2% 85,2% Quelle: StatBA 2014b.

318 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 118: Wohnungen nach Gebäudetyp-Bauweise

Freistehendes Doppelhaushälfte Gereihtes Anderer Gebäu- Haus Haus detyp Deutschland 50,1% 12,0% 31,7% 6,2% Nordrhein- 40,5% 16,1% 37,2% 6,2% Westfalen Kreis Kleve 48,9% 21,2% 25,4% 4,5% Bedburg-Hau 66,8% 23,5% 5,5% 4,2% Emmerich 44,2% 20,2% 33,5% 2,1% Geldern 46% 22,4% 26,6% 5% Goch 45,2% 21% 30,2% 3,6% Issum 50,8% 21,9% 22,1% 5,2% Kalkar 56,9% 17,2% 22,3% 3,6% Kerken 44,3% 25,3% 24,5% 6% Kevelaer 41% 19,9% 34% 5% Kleve 43,8% 22,8% 27,9% 5,5% Kranenburg 70,2% 17,8% 7,3% 4,7% Rees 57,5% 20,1% 19% 3,3% Rheurdt 67,7% 17,5% 10,1% 4,7% Straelen 51,1% 20,2% 23,4% 5,3% Uedem 55,3% 18,8% 20% 5,9% Wachtendonk 54,5% 23,1% 15,6% 6,8% Weeze 43,7% 22,9% 28,4% 5% Quelle: StatBA 2014b.

319 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 119: Anteile Private Haushalte nach Größe des privaten Haushalts

1 2 Perso- 3 Perso- 4 Perso- 5 Perso- 6 und Person nen nen nen nen mehr Per- sonen

Deutschland 37,2% 33,2% 14,5% 10,4% 3,3% 1,5% Nordrhein- 37,8% 32,9% 13,9% 10,3% 3,4% 1,6% Westfalen Kreis Kleve 30,7% 34,8% 15,6% 12,7% 4,2% 1,9% Bedburg-Hau 25,0% 36,8% 17,8% 14,9% 3,8% 1,7% Emmerich 35,1% 35,0% 14,1% 10,7% 3,5% 1,6% Geldern 29,9% 34,8% 15,6% 13,5% 4,3% 1,9% Goch 31,6% 34,1% 16,2% 12,5% 4,1% 1,5% Issum 26,4% 38,0% 16,4% 13,9% 3,5% 1,7% Kalkar 27,1% 35,0% 16,1% 14,0% 4,6% 3,2% Kerken 26,0% 37,9% 16,1% 13,3% 4,5% 2,0% Kevelaer 31,9% 33,3% 15,0% 13,4% 4,7% 1,8% Kleve 37,3% 34,8% 13,6% 9,5% 3,3% 1,5% Kranenburg 25,3% 36,6% 15,9% 15,4% 5,1% 1,7% Rees 27,8% 34,3% 16,8% 13,9% 4,4% 2,7% Rheurdt 23,7% 37,9% 18,8% 13,4% 3,7% 2,5% Straelen 26,9% 31,8% 17,0% 15,8% 5,6% 2,9% Uedem 25,1% 34,7% 17,2% 14,5% 5,4% 3,1% Wachtendonk 26,1% 34,9% 16,5% 15,3% 5,2% 2,0% Weeze 29,9% 32,0% 17,8% 13,0% 4,4% 3,0% Quelle: StatBA 2014a.

320 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 120: Anteile Private Haushalte nach Seniorenstatus eines Haushalts

Haushalte mit aus- Haushalte mit Haushalte ohne schließlich Senio- Senioren/- Senioren/-innen ren/-innen innen und Jüngeren Deutschland 22,0% 8,9% 69,1% Nordrhein- 22,4% 8,2% 69,4% Westfalen Kreis Kleve 21,4% 9,1% 69,5% Bedburg-Hau 20,0% 9,5% 70,5% Emmerich 23,3% 7,7% 69,0% Geldern 20,5% 9,6% 70,0% Goch 21,4% 8,6% 70,0% Issum 22,5% 10,7% 66,8% Kalkar 19,5% 9,8% 70,6% Kerken 22,2% 10,6% 67,2% Kevelaer 21,6% 8,2% 70,2% Kleve 22,9% 7,6% 69,5% Kranenburg 18,7% 9,8% 71,5% Rees 21,5% 10,5% 68,0% Rheurdt 21,1% 11,0% 67,9% Straelen 18,6% 10,8% 70,6% Uedem 20,7% 10,5% 68,7% Wachtendonk 19,1% 12,1% 68,8% Weeze 19,8% 9,2% 71,0% Quelle: StatBA 2014a.

321 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 121: Sportvereine im Kreis Kleve

Sportvereine

Bedburg-Hau 15 Emmerich 33 Geldern 46 Goch 41 Issum 20 Kalkar 19 Kerken 11 Kevelaer 33 Kleve 56 Kranenburg 14 Rees 38 Rheurdt 15 Straelen 15 Uedem 17 Wachtendonk 7 Weeze 11 Kreissportbund Kleve 391 Quelle: Landessportbund NRW 2015. Eigene Recherche.

322 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 122: Bevölkerungsentwicklung 2013-2014

60 80 Ver- Ver- Ver-

ins- Jahre Diffe- Jahre Diffe- ände- ände- Anteil ände- Anteil gesamt und renz und renz rung rung rung älter älter Bedburg- Hau 2013 12.689 2.7% 3.161 4.3% 25% 0.3 490 13.3% 4% 0.3 2014 13.030 3.296 25.3% 555 4.3% Emmerich 2013 30.105 4.4% 8.200 2.5% 27.2% -0.5 1.530 6.9% 5.1 0.1 2014 31.416 8.401 26.7% 1.635 5.2 Geldern 2013 33.064 2.9% 8.421 4.9% 25.5% 0.5 1.524 7.7% 4.6% 0.2 2014 34.019 8.832 26% 1.642 4.8% Goch 2013 33.063 4% 8.249 4.2% 24.9% 0.1 1.518 10.3% 4.6% 0.3 2014 34.370 8.594 25% 1.675 4.9% Issum 2013 11.876 1% 3.392 4% 28.6% 0.8 624 12.3% 5.3% 0.5 2014 11.989 3.528 29.4% 701 5.8% Kalkar 2013 13.670 0.8% 3.449 1% 25.2% 0.1 665 3.9% 4.9% 0.1 2014 13.786 3.484 25.3% 691 5% Kerken 2013 12.401 3.9% 3.438 2.7% 27.7% -0.3 691 6.7% 5.6% 0.1 2014 12.889 3.532 27.4% 737 5.7% Kevelaer 2013 27.635 4% 7.057 3.8% 25.5% 0 1.428 6.4% 5.2% 0.1 2014 28.739 7.327 25.5% 1.520 5.3% Kleve 2013 48.172 4.3% 13.106 2.3% 27.2% -0.5 2.777 4% 5.8% -0.1 2014 50.263 13.406 26.7% 2.888 5.7% Quelle: IT 2014; IT 2015; eigene Berechnung; (Stichtag 31.12.2013 bzw. 31.12.2014).

323 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Fortsetzung Tabelle 122: Bevölkerungsentwicklung 2013-2014

60 80 Ver- Ver- Ver-

ins- Jahre Diffe- Jahre Diffe- ände- ände- Anteil ände- Anteil gesamt und renz und renz rung rung rung älter älter Kranenburg 2013 10.234 1.9% 2.593 1.6% 25.3% 0 445 6.1% 4.3% 0.2 2014 10.432 2.635 25.3% 472 4.5% Rees 2013 21.303 2.3% 5.633 3.8% 26.4% 0.4 1.090 8.8% 5.1% 0.3 2014 21.800 5.849 26.8% 1.186 5.4% Rheurdt 2013 6.665 0.3% 1.819 4.6% 27.3% 1.2 322 5.9% 4.8% 0.3 2014 6.682 1.902 28.5% 341 5.1% Straelen 2013 15.668 1.6% 3.599 3.6% 23% 0.4 724 3.9% 4.6% 0.1 2014 15.922 3.728 23.4% 752 4.7% Uedem 2013 8.128 0.5% 2.036 1.9% 25% 0.4 405 4.9% 5% 0.2 2014 8.170 2.075 25.4% 425 5.2% Wachtendonk 2013 7.898 2.1% 2.033 3.1% 25.7% 0.3 378 3.4% 4.8% 0.1 2014 8.060 2.096 26% 391 4.9% Weeze 2013 10.127 10.3% 2.338 6.6% 23.1% -0.8 456 5.7% 4.5% -0.2 2014 11.174 2.492 22.3% 482 4.3% Kreis Kleve 2013 302.698 3.3% 78.524 3.4% 25.9% 0.1 15.067 6.8% 5% 0.1 2014 312.741 81.177 26% 16.093 5.1% Quelle: IT 2014; IT 2015; eigene Berechnung; (Stichtag 31.12.2013 bzw. 31.12.2014).

324 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 123: Ambulanter Pflegedienst Pflegestunden 2014

Pflegestunden Anteil Bedburg-Hau 25.695* 4.2% Emmerich 38.801 6.4% Geldern 118.127* 19.5% Goch 68.258 11.3% Issum 15.508 2.6% Kalkar 36.229 6% Kerken 19.269 3.2% Kevelaer 60.683 10% Kleve 129.664* 21.4% Kranenburg Rees 33.600 5.6% Straelen 20.432** 3.4% Uedem 11.952** 2% Wachtendonk 11.509 1.9% Weeze 15.593 2.6% insgesamt 605.320 100% * Keine belastbaren Zahlen für 2014 vorgelegt, Zahlen aus 2013. ** Neuer Anbieter wird für 2015 auf der Grundlage der bis Juni 2015 erbrachten Leistungen geschätzt.

Quelle: KLE 2014. Kreis Kleve.

Tabelle 124: Im Kreis Kleve geplante teilstationäre oder stationäre Einrich- tungen (Inbetriebnahme voraussichtlich bis 2016)

Standort Art Platzzahl Bau Geldern Dauerpflege 80 Neubau Kleve Dauerpflege 80 Ersatzbau Straelen Dauerpflege 80 Neubau Kleve Tagespflege 18 Neubau Quelle: KLE 2014. Kreis Kleve.

325 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Anhang 4: Fragebogen zur Datenabfrage der Kommunen

1. Gibt es in der kommunalen Verwaltung eine speziell zuständige Stelle für die Angelegenheiten älterer Menschen (z. B. Leitstelle Älter werden, Amt für Altenarbeit)? Ist bekannt, ob es bei anderen Trägern (z.B. Wohlfahrtsverbänden) speziell zuständige Stellen für die Angelegenheiten älterer Menschen gibt? Wenn ja, welche (und in welcher Trägerschaft)?

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

2. Gibt es, soweit bekannt, in den politischen Parteien Untergruppierungen im Kreis Kleve, die sich mit Angelegenheiten älterer Personen befassen (z. B. Seniorenunion, SPD-AG 60+)? Wenn ja: welche Parteigruppierungen?

326 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

3. Welche sonstigen Formen politischer Partizipation (z. B. Seniorenbeirat, Seniorenbeauftragte) gibt es im Kreis Kleve?

4. Gibt es spezielle Beratungs- und Informationsangebote für ältere Personen (z. B. Pflegeberatung, Wohnberatung, auch Verbraucherberatung) im Kreis Kleve?

Wenn ja: welche?

5. Gibt es im Kreis Kleve Projekte, die sich mit Belangen älterer Personen befassen? Wenn ja, welche?

Trägerschaft (kommunal, frei-gemeinnützig, privat- Seniorenprojekt gewerblich) bzw. Finanzierung (ggf. kommunale Kofinanzierung)

1

2

3

4

5

6

327 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

6. Soziale Wohnraumversorgung

Anzahl der geförderten Wohnungen in kommunaler Trägerschaft Anzahl der geförderten Wohnungen in frei-gemeinnütziger Trägerschaft Anzahl der geförderten Wohnungen in privat-gewerblicher Trägerschaft

7. Gibt es im Kreis Kleve Wohneinrichtungen für ältere Personen (z. B. Altenwohnungen, Betreutes Wohnen)? Wenn ja, welche und wie viele?

Trägerschaft (kommunal, frei- Art der Wohneinrichtung für Ältere Anzahl der Wohnungen gemeinnützig, privat-gewerblich)

8. Gibt es, soweit bekannt, im Kreis Kleve alternative Wohnformen für ältere Personen, z. B. Wohn- gemeinschaften?

Wenn ja, welche?

9. Gibt es im Kreis Kleve alltagsbezogene Dienstleistungsangebote (z. B. Mahlzeitendienste, Be- gleitdienste)? Wenn ja, welche?

Art des Angebots Trägerschaft (kommunal, frei- gemeinnützig, privat-gewerblich) 1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

328 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

10. Welche (Weiter-) Bildungseinrichtungen (z. B. Volkshochschule, Familienbildungsstätte) gibt es im Kreis Kleve?

Trägerschaft (kommunal, Soweit bekannt: Welche speziel- Art der Bildungseinrichtung frei-gemeinnützig, privat- len Angebote für ältere Perso- gewerblich) nen gibt es? 1

2

3

4

5

6

7

11. Welche Einrichtungen für Kulturveranstaltungen bzw. -angebote (z. B. Theater, Kino, Museum) gibt es im Kreis Kleve?

Trägerschaft (kommunal, Soweit bekannt: Welche speziel- Art der Kultureinrichtung frei-gemeinnützig, privat- len Angebote für ältere Perso- gewerblich) nen gibt es? 1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

329 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

12. Welche Begegnungsstätten für ältere Personen, Gemeindezentren, in denen sich vorwiegend ältere Personen treffen, gibt es im Kreis Kleve?

Trägerschaft (kom- ggf. finanzielle Beteiligung munal, frei- Art der Einrichtung des Kreises bzw. der gemeinnützig, privat- Kommune (ja oder nein) gewerblich) 1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

13. Welche Angebote der Prävention und Gesundheitsförderung gibt es im Kreis Kleve?

Trägerschaft (kommunal, davon ggf. speziell für ältere Art des Angebots frei-gemeinnützig, privat- Personen gewerblich) 1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

330 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Anhang 5: Pflegebedarfszahlen

Tabelle 125: Leistungsausgaben der Pflegeversicherung 2014

Mrd. € insgesamt 24,24 davon:

Geldleistung 5,94 Pflegesachleistung 3,56 Pflegeurlaub 0,68 Tages-/Nachtpflege 0,31 zusätzliche ambulante Betreuungsleistungen 0,48 Kurzzeitpflege 0,43 soziale Sicherung der Pflegepersonen 0,94 Pflegemittel/ techn. Hilfen etc. 0,66 vollstationäre Pflege 10,26 vollstationäre Pflege in Behindertenheimen 0,27 stationäre Vergütungszuschläge 0,63 Pflegeberatung 0,08 Quelle: BMG 2016 (http://www.bmg.bund.de/themen/pflege/zahlen-und-fakten-zur-pflegeversicherung.html).

Tabelle 126: Empfängerinnen und Empfänger von SGB XI-Leistungen 2014

Pflegegeld 1.253.745 Pflegesachleistung 148.674 Kombinationsleistung 420.950 Urlaubspflege 106.692 Tages- und Nachtpflege 67.009 Kurzzeitpflege 20.275 vollstationäre Pflege 679.767 vollstationäre Pflege in Behindertenheimen 85.024 insgesamt 2.782.136 Quelle: BMG 2016 (http://www.bmg.bund.de/themen/pflege/zahlen-und-fakten-zur-pflegeversicherung.html).

331 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 127: Bruttoausgaben für Hilfe zur Pflege in Nordrhein-Westfalen 2014 (in Tsd. €)

insgesamt außerhalb innerhalb

von Einrichtungen insgesamt 962.120 146.581 815.538 darunter:

Pflegegeld bei erheblicher Pflegebedürftigkeit 13.885 13.885 - Pflegegeld bei schwerer Pflegebedürftigkeit 9.084 9.084 - Pflegegeld bei schwerster Pflegebedürftigkeit 4.850 4.850 - teilstationäre Pflege 5.870 - 5.870 Kurzzeitpflege 5.061 - 5.061 stationäre Pflege 804.607 - 804.607 Quelle: IT.NRW 2016 (https://www.it.nrw.de/statistik/e/daten/eckdaten/r512sozialh2.html).

Tabelle 128: Pflegefallzahlen im Kreis Kleve – insgesamt

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Pflegegeld 4.398 4.393 3.992 4.271 4.197 4.999 5.685 ambulante Pflege 1.668 1.812 1.810 1.931 2.252 2.569 2.870 stationäre Pflege 2.529 2.584 2.668 2.622 2.642 2.850 2.883 insgesamt 8.595 8.789 8.470 8.824 9.091 10.418 11.438 Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik).

Tabelle 129: Pflegefallzahlen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Nordrhein-Westfalen 25 25 25 27 28 31 33 Kreis Kleve 29 29 28 29 30 34 38 Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik), LDS NRW 2004, 2005, 2007, IT.NRW 2009, 2011, 2013, IT.NRW 2016 (https://www.it.nrw.de/statistik/e/daten/eckdaten/r512pflege.html); eigene Berechnung.

Tabelle 130: Pflege im Kreis Kleve – Anteile der Versorgungsarten

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Pflegegeld 51,2% 50% 47,1% 48,4% 46,2% 48% 49,7% ambulante Pflege 19,4% 20,6% 21,4% 21,9% 24,8% 24,7% 25,1% stationäre Pflege 29,4% 29,4% 31,5% 29,7% 29,1% 27,4% 25,2% Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik); eigene Berechnung.

332 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 131: Pflegefallzahlen in Nordrhein-Westfalen – insgesamt

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Pflegegeld 231.556 222.551 212.488 224.507 236.006 266.837 289.737 ambulante Pflege 92.363 94.187 98.166 106.832 118.552 122.249 131.431 stationäre Pflege 135.452 142.751 147.779 153.462 154.587 158.747 160.324 insgesamt 459.371 459.489 458.433 484.801 509.145 547.833 581.492 Quelle: LDS NRW 2004, 2005, 2007, IT.NRW 2009, 2011, 2013; IT.NRW 2016 (https://www.it.nrw.de/statistik/e/daten/eckdaten/r512pflege.html).

Tabelle 132: Pflege in Nordrhein-Westfalen – Anteile der Versorgungsarten

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 Pflegegeld 50,4% 48,4% 46,4% 46,3% 46,4% 48,7% 49,8% ambulante Pflege 20,1% 20,5% 21,4% 22,0% 23,3% 22,3% 22,6% stationäre Pflege 29,5% 31,1% 32,2% 31,7% 30,4% 29,0% 27,6% Quelle: LDS NRW 2004, 2005, 2007, IT.NRW 2009, 2011, 2013; IT.NRW 2016 (https://www.it.nrw.de/statistik/e/daten/eckdaten/r512pflege.html); eigene Berechnung.

Tabelle 133: Veränderung der Pflegefallzahlen insgesamt

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Nordrhein-Westfalen 100% 100% 99,8% 105,5% 110,8% 119,3% 126,6% Kreis Kleve 100% 102,3% 98,5% 102,7% 105,8% 121,2% 133,1% Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik), LDS NRW 2004, 2005, 2007, IT.NRW 2009, 2011, 2013, IT.NRW 2016 (https://www.it.nrw.de/statistik/e/daten/eckdaten/r512pflege.html); eigene Berechnung.

Tabelle 134: Veränderung der Pflegefallzahlen im Kreis Kleve

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Pflegegeld 100% 99,9% 90,8% 97,1% 95,4% 113,7% 129,3% ambulante Pflege 100% 108,6% 108,5% 115,8% 135% 154,0% 172,1% stationäre Pflege 100% 102,2% 105,5% 103,7% 104,5% 112,7% 114% Quelle: LDS NRW 2004, 2005, 2007, IT.NRW 2009, 2011, 2013; IT.NRW 2016 (https://www.it.nrw.de/statistik/e/daten/eckdaten/r512pflege.html); IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik); eigene Berechnung.

333 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 135: Pflegefallzahlen im Kreis Kleve – ambulante Pflege, Männer

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 unter 15 Jahre 8 8 5 0 28 22 10 15 bis 59 Jahre 37 62 61 51 92 73 89 60 bis 64 Jahre 14 22 14 17 23 28 41 65 bis 69 Jahre 38 29 45 34 32 29 49 70 bis 74 Jahre 68 72 72 85 82 92 99 75 bis 79 Jahre 95 106 114 111 148 162 173 ab 80 Jahre 274 255 275 320 337 422 519 80 bis 84 Jahre 109 122 147 158 169 202 226 85 bis 89 Jahre 102 74 74 113 114 152 201 ab 90 Jahre 63 59 54 49 54 68 92 90 bis 94 Jahre 50 43 40 33 37 54 77 ab 95 Jahre 13 16 14 16 17 14 15 insgesamt 534 554 586 618 742 828 980 Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik); eigene Berechnung. Tabelle 136: Pflegefallzahlen im Kreis Kleve – ambulante Pflege, Frauen

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 unter 15 Jahre 6 10 3 0 13 10 9 15 bis 59 Jahre 49 51 49 69 89 93 116 60 bis 64 Jahre 31 31 26 30 25 39 42 65 bis 69 Jahre 37 53 58 49 56 35 51 70 bis 74 Jahre 98 90 79 104 124 123 123 75 bis 79 Jahre 207 236 182 166 192 211 291 ab 80 Jahre 706 787 827 895 1.011 1.230 1.258 80 bis 84 Jahre 239 309 349 331 362 419 403 85 bis 89 Jahre 270 246 219 338 405 500 496 ab 90 Jahre 197 232 259 226 244 311 359 90 bis 94 Jahre 151 175 183 141 163 236 303 ab 99 Jahre 46 57 76 85 81 75 56 insgesamt 1.134 1.258 1.224 1.313 1.510 1.741 1.890 Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik); eigene Berechnung.

334 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 137: Pflegefallzahlen im Kreis Kleve – Pflegegeld, Männer

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 unter 15 Jahre 139 188 167 180 173 168 175 15 bis 59 Jahre 420 452 414 410 406 470 517 60 bis 64 Jahre 140 120 83 81 78 113 129 65 bis 69 Jahre 178 201 171 164 145 157 165 70 bis 74 Jahre 238 208 193 197 225 258 263 75 bis 79 Jahre 198 219 212 247 242 295 356 ab 80 Jahre 380 334 341 402 413 562 731 80 bis 84 Jahre 187 181 180 214 212 278 377 85 bis 89 Jahre 135 97 91 126 146 204 248 ab 90 Jahre 58 56 70 62 55 80 106 90 bis 94 Jahre 47 49 59 51 36 61 88 ab 95 Jahre 11 7 11 11 19 19 18 insgesamt 1.693 1.722 1.581 1.681 1.682 2.023 2.336 Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik); eigene Berechnung. Tabelle 138: Pflegefallzahlen im Kreis Kleve – Pflegegeld, Frauen

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 unter 15 Jahre 116 124 107 135 112 109 122 15 bis 59 Jahre 356 376 357 370 389 411 447 60 bis 64 Jahre 123 118 91 88 90 106 129 65 bis 69 Jahre 162 181 154 155 149 122 150 70 bis 74 Jahre 251 218 204 248 253 280 291 75 bis 79 Jahre 457 435 355 345 305 409 484 ab 80 Jahre 1.240 1.219 1.143 1.249 1.217 1.539 1.726 80 bis 84 Jahre 421 513 514 505 456 555 670 85 bis 89 Jahre 493 370 288 439 514 618 649 ab 90 Jahre 326 336 341 305 247 366 407 90 bis 94 Jahre 254 262 264 229 179 294 347 ab 95 Jahre 72 74 77 76 68 72 60 insgesamt 2.705 2.671 2.411 2.590 2.515 2.976 3.349 Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik); eigene Berechnung.

335 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 139: Pflegefallzahlen im Kreis Kleve – stationäre Pflege, Männer

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 unter 15 Jahre 0 0 0 0 0 0 0 15 bis 59 Jahre 86 84 92 102 98 114 98 60 bis 64 Jahre 69 62 70 68 53 69 77 65 bis 69 Jahre 75 96 99 69 70 88 86 70 bis 74 Jahre 70 66 112 92 127 122 114 75 bis 79 Jahre 85 101 113 109 105 143 150 ab 80 Jahre 205 233 247 262 278 322 346 80 bis 84 Jahre 71 107 124 113 125 132 136 85 bis 89 Jahre 71 54 57 87 100 117 124 ab 90 Jahre 63 72 66 62 53 73 86 90 bis 94 Jahre 52 62 47 48 28 54 72 ab 95 Jahre 11 10 19 14 25 19 14 insgesamt 590 642 733 702 731 858 871 Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik); eigene Berechnung. Tabelle 140: Pflegefallzahlen im Kreis Kleve – stationäre Pflege, Frauen

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 unter 15 Jahre 0 0 0 0 0 0 0 15 bis 59 Jahre 40 42 48 47 51 59 67 60 bis 64 Jahre 39 38 26 32 33 41 36 65 bis 69 Jahre 51 56 61 49 60 52 60 70 bis 74 Jahre 115 101 98 136 126 124 112 75 bis 79 Jahre 269 273 257 187 214 233 273 ab 80 Jahre 1.425 1.432 1.445 1.469 1.427 1.483 1.464 80 bis 84 Jahre 404 482 486 434 416 401 370 85 bis 89 Jahre 556 436 439 522 581 582 530 ab 90 Jahre 465 514 520 513 430 500 564 90 bis 94 Jahre 351 384 374 343 270 367 452 ab 95 Jahre 114 130 146 170 160 133 112 insgesamt 1.939 1.942 1.935 1.920 1.911 1.992 2.012 Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik); eigene Berechnung.

336 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 141: Bevölkerungsentwicklung im Kreis Kleve

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Männer unter 15 Jahre 27.502 26.749 25.611 24.292 23.110 22.172 21.352 15 bis 59 Jahre 91.947 93.623 95.305 96.291 95.657 92.134 92.606 60 bis 64 Jahre 9.872 9.095 7.676 7.550 8.239 9.183 9.634 65 bis 69 Jahre 7.404 8.471 9.214 8.897 8.076 6.908 7.239 70 bis 74 Jahre 5.693 5.660 6.060 6.894 7.783 7.921 7.413 75 bis 79 Jahre 3.638 4.062 4.483 4.611 4.790 5.235 6.047 80 bis 84 Jahre 1.698 2.157 2.458 2.664 2.986 3.119 3.190 85 bis 89 Jahre 828 655 795 1.095 1.255 1.346 1.523 ab 90 Jahre 369 442 451 444 463 384 462 insgesamt 148.951 150.914 152.053 152.738 152.359 148.402 149.466 ab 80 Jahre 2.895 3.254 3.704 4.203 4.704 4.849 5.175 Frauen unter 15 Jahre 26.362 25.546 24.413 23.264 22.153 21.022 20.256 15 bis 59 Jahre 78.875 80.339 81.568 82.658 82.634 89.759 89.960 60 bis 64 Jahre 9.813 9.082 7.748 7.653 8.191 9.134 9.896 65 bis 69 Jahre 7.916 8.913 9.603 9.224 8.351 7.246 7.393 70 bis 74 Jahre 6.957 6.683 7.145 7.909 8.813 8.925 8.288 75 bis 79 Jahre 6.523 6.435 6.195 6.124 6.218 6.726 7.547 80 bis 84 Jahre 3.965 4.928 5.384 5.146 5.062 4.975 4.870 85 bis 89 Jahre 2.494 1.977 2.167 2.986 3.449 3.464 3.301 ab 90 Jahre 1.354 1.482 1.561 1.356 1.310 1.518 1.721 insgesamt 144.259 145.385 145.784 146.320 146.181 152.769 153.232 ab 80 Jahre 7.813 8.387 9.112 9.488 9.821 9.957 9.892 Quelle: IT.NRW/LDB 2015.

337 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 142: Pflegequoten – ambulante Pflege

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Männer unter 15 Jahre 0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,1% 0,1% 0,0% 15 bis 59 Jahre 0,0% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 60 bis 64 Jahre 0,1% 0,2% 0,2% 0,2% 0,3% 0,3% 0,4% 65 bis 69 Jahre 0,5% 0,3% 0,5% 0,4% 0,4% 0,4% 0,7% 70 bis 74 Jahre 1,2% 1,3% 1,2% 1,2% 1,1% 1,2% 1,3% 75 bis 79 Jahre 2,6% 2,6% 2,5% 2,4% 3,1% 3,1% 2,9% 80 bis 84 Jahre 6,4% 5,7% 6,0% 5,9% 5,7% 6,5% 7,1% 85 bis 89 Jahre 12,3% 11,3% 9,3% 10,3% 9,1% 11,3% 13,2% ab 90 Jahre 17,1% 13,3% 12,0% 11,0% 11,7% 17,7% 19,9% ab 80 Jahre 9,5% 7,8% 7,4% 7,6% 7,2% 8,7% 10,0% Frauen unter 15 Jahre 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,1% 0,0% 0,0% 15 bis 59 Jahre 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 60 bis 64 Jahre 0,3% 0,3% 0,3% 0,4% 0,3% 0,4% 0,4% 65 bis 69 Jahre 0,5% 0,6% 0,6% 0,5% 0,7% 0,5% 0,7% 70 bis 74 Jahre 1,4% 1,3% 1,1% 1,3% 1,4% 1,4% 1,5% 75 bis 79 Jahre 3,2% 3,7% 2,9% 2,7% 3,1% 3,1% 3,9% 80 bis 84 Jahre 6,0% 6,3% 6,5% 6,4% 7,2% 8,4% 8,3% 85 bis 89 Jahre 10,8% 12,4% 10,1% 11,3% 11,7% 14,4% 15,0% ab 90 Jahre 14,5% 15,7% 16,6% 16,7% 18,6% 20,5% 20,9% ab 80 Jahre 9,0% 9,4% 9,1% 9,4% 10,3% 12,4% 12,7% Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik), IT.NRW/LDB 2015; eigene Berechnung.

338 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 143: Pflegequoten – Pflegegeld

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Männer unter 15 Jahre 0,5% 0,7% 0,7% 0,7% 0,7% 0,8% 0,8% 15 bis 59 Jahre 0,5% 0,5% 0,4% 0,4% 0,4% 0,5% 0,6% 60 bis 64 Jahre 1,4% 1,3% 1,1% 1,1% 0,9% 1,2% 1,3% 65 bis 69 Jahre 2,4% 2,4% 1,9% 1,8% 1,8% 2,3% 2,3% 70 bis 74 Jahre 4,2% 3,7% 3,2% 2,9% 2,9% 3,3% 3,5% 75 bis 79 Jahre 5,4% 5,4% 4,7% 5,4% 5,1% 5,6% 5,9% 80 bis 84 Jahre 11,0% 8,4% 7,3% 8,0% 7,1% 8,9% 11,8% 85 bis 89 Jahre 16,3% 14,8% 11,4% 11,5% 11,6% 15,2% 16,3% ab 90 Jahre 15,7% 12,7% 15,5% 14,0% 11,9% 20,8% 22,9% ab 80 Jahre 13,1% 10,3% 9,2% 9,6% 8,8% 11,6% 14,1% Frauen unter 15 Jahre 0,4% 0,5% 0,4% 0,6% 0,5% 0,5% 0,6% 15 bis 59 Jahre 0,5% 0,5% 0,4% 0,4% 0,5% 0,5% 0,5% 60 bis 64 Jahre 1,3% 1,3% 1,2% 1,1% 1,1% 1,2% 1,3% 65 bis 69 Jahre 2,0% 2,0% 1,6% 1,7% 1,8% 1,7% 2,0% 70 bis 74 Jahre 3,6% 3,3% 2,9% 3,1% 2,9% 3,1% 3,5% 75 bis 79 Jahre 7,0% 6,8% 5,7% 5,6% 4,9% 6,1% 6,4% 80 bis 84 Jahre 10,6% 10,4% 9,5% 9,8% 9,0% 11,2% 13,8% 85 bis 89 Jahre 19,8% 18,7% 13,3% 14,7% 14,9% 17,8% 19,7% ab 90 Jahre 24,1% 22,7% 21,8% 22,5% 18,9% 24,1% 23,6% ab 80 Jahre 15,9% 14,5% 12,5% 13,2% 12,4% 15,5% 17,4% Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik), IT.NRW/LDB 2015; eigene Berechnung.

339 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 144: Pflegequoten – stationäre Pflege

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Männer unter 15 Jahre 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 15 bis 59 Jahre 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 60 bis 64 Jahre 0,7% 0,7% 0,9% 0,9% 0,6% 0,8% 0,8% 65 bis 69 Jahre 1,0% 1,1% 1,1% 0,8% 0,9% 1,3% 1,2% 70 bis 74 Jahre 1,2% 1,2% 1,8% 1,3% 1,6% 1,5% 1,5% 75 bis 79 Jahre 2,3% 2,5% 2,5% 2,4% 2,2% 2,7% 2,5% 80 bis 84 Jahre 4,2% 5,0% 5,0% 4,2% 4,2% 4,2% 4,3% 85 bis 89 Jahre 8,6% 8,2% 7,2% 7,9% 8,0% 8,7% 8,1% 90 und mehr 17,1% 16,3% 14,6% 14,0% 11,4% 19,0% 18,6% 80 und mehr 7,1% 7,2% 6,7% 6,2% 5,9% 6,6% 6,7% Frauen unter 15 Jahre 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 15 bis 59 Jahre 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 0,1% 60 bis 64 Jahre 0,4% 0,4% 0,3% 0,4% 0,4% 0,4% 0,4% 65 bis 69 Jahre 0,6% 0,6% 0,6% 0,5% 0,7% 0,7% 0,8% 70 bis 74 Jahre 1,7% 1,5% 1,4% 1,7% 1,4% 1,4% 1,4% 75 bis 79 Jahre 4,1% 4,2% 4,1% 3,1% 3,4% 3,5% 3,6% 80 bis 84 Jahre 10,2% 9,8% 9,0% 8,4% 8,2% 8,1% 7,6% 85 bis 89 Jahre 22,3% 22,1% 20,3% 17,5% 16,8% 16,8% 16,1% ab 90 Jahre 34,3% 34,7% 33,3% 37,8% 32,8% 32,9% 32,8% ab 80 Jahre 18,2% 17,1% 15,9% 15,5% 14,5% 14,9% 14,8% Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik), IT.NRW/LDB 2015; eigene Berechnung.

340 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 145: Pflegequoten, Mittewerte

ambulante Pflege Pflegegeld stationäre Pflege Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen unter 15 Jahre 0,0% 0,0% 0,7% 0,5% 0,0% 0,0% 15 bis 59 Jahre 0,1% 0,1% 0,5% 0,5% 0,1% 0,1% 60 bis 64 0,3% 0,4% 1,2% 1,2% 0,8% 0,4% 65 bis 69 0,5% 0,6% 2,1% 1,8% 1,0% 0,7% 70 bis 74 1,2% 1,3% 3,4% 3,2% 1,5% 1,5% 75 bis 79 2,7% 3,2% 5,4% 6,1% 2,4% 3,7% 80 bis 84 6,2% 7,0% 8,9% 10,6% 4,4% 8,8% 85 bis 89 11,0% 12,3% 13,9% 17,0% 8,1% 18,8% 90 und mehr 14,7% 17,6% 16,2% 22,5% 15,9% 34,1% 80 und mehr 8,3% 10,3% 11,0% 14,5% 6,6% 15,8% Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik), IT.NRW/LDB 2015; eigene Berechnung.

341 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 146: Pflegequoten, Abweichungen vom Mittelwert

ambulante Pflege Pflegegeld stationäre Pflege

mittlere mittlere mittlere mittlere mittlere mittlere obere Ab- untere obere Ab- untere obere Ab- untere weichung Abwei- weichung Abwei- weichung Abwei- chung chung chung Männer unter 15 Jahre 0,1% 0,0% 0,8% 0,6%

15 bis 59 Jahre 0,1% 0,1% 0,5% 0,4% 0,1% 0,1% 60 bis 64 0,3% 0,2% 1,3% 1,0% 0,9% 0,7% 65 bis 69 0,6% 0,4% 2,3% 1,8% 1,2% 0,9% 70 bis 74 1,3% 1,1% 3,8% 3,0% 1,6% 1,2% 75 bis 79 3,0% 2,5% 5,5% 4,9% 2,6% 2,3% 80 bis 84 6,7% 5,8% 11,4% 8,0% 5,0% 4,2% 85 bis 89 12,0% 9,6% 15,6% 11,5% 8,4% 7,7% 90 und mehr 18,2% 12,0% 21,9% 14,0% 17,7% 13,3% 80 und mehr 9,4% 7,5% 12,9% 9,5% 6,8% 6,1% Frauen unter 15 Jahre 0,0% 0,0% 0,6% 0,5%

15 bis 59 Jahre 0,1% 0,1% 0,5% 0,4% 0,1% 0,1% 60 bis 64 0,4% 0,3% 1,3% 1,1% 0,4% 0,4% 65 bis 69 0,6% 0,5% 2,0% 1,7% 0,7% 0,6% 70 bis 74 1,4% 1,3% 3,5% 3,0% 1,6% 1,4% 75 bis 79 3,8% 3,0% 6,6% 5,4% 4,2% 3,4% 80 bis 84 7,9% 6,3% 11,8% 9,7% 9,7% 8,1% 85 bis 89 14,0% 11,0% 19,0% 14,3% 21,5% 16,8% 90 und mehr 20,0% 15,9% 23,6% 21,1% 35,6% 33,0% 80 und mehr 12,5% 9,4% 15,8% 12,7% 17,1% 14,9% Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik), IT.NRW/LDB 2015; eigene Berechnung.

342 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 147: Pflegequoten, Trendwerte

ambulante Pflege Pflegegeld stationäre Pflege

2018 2020 2025 2018 2020 2025 2018 2020 2025

Männer unter 15 Jahre 0,1% 0,1% 0,1% 0,9% 1,0% 1,1% 0,0% 0,0% 0,0% 15 bis 59 Jahre 0,1% 0,1% 0,1% 0,5% 0,6% 0,6% 0,1% 0,1% 0,1% 60 bis 64 0,5% 0,5% 0,6% 1,1% 1,1% 1,0% 0,8% 0,8% 0,8% 65 bis 69 0,6% 0,6% 0,6% 2,0% 2,0% 1,9% 1,2% 1,2% 1,2% 70 bis 74 1,2% 1,2% 1,2% 2,8% 2,7% 2,4% 1,8% 1,8% 1,9% 75 bis 79 3,2% 3,3% 3,5% 5,8% 5,9% 6,0% 2,6% 2,6% 2,6% 80 bis 84 6,8% 6,9% 7,2% 9,6% 9,7% 10,0% 4,0% 4,0% 3,8% 85 bis 89 11,4% 11,5% 11,7% 14,0% 14,1% 14,1% 8,2% 8,2% 8,2% 90 und mehr 18,0% 18,6% 20,1% 23,0% 24,2% 27,3% 17,2% 17,5% 18,1% 80 und mehr 8,9% 9,1% 9,3% 12,0% 12,2% 12,6% 6,0% 5,9% 5,7% Frauen unter 15 Jahre 0,1% 0,1% 0,1% 0,6% 0,7% 0,7% 0,0% 0,0% 0,0% 15 bis 59 Jahre 0,2% 0,2% 0,2% 0,5% 0,5% 0,5% 0,1% 0,1% 0,1% 60 bis 64 0,5% 0,5% 0,5% 1,2% 1,2% 1,1% 0,4% 0,4% 0,4% 65 bis 69 0,7% 0,7% 0,7% 1,7% 1,7% 1,7% 0,8% 0,8% 0,9% 70 bis 74 1,5% 1,5% 1,5% 3,1% 3,1% 3,0% 1,3% 1,2% 1,1% 75 bis 79 3,4% 3,5% 3,6% 5,3% 5,2% 4,8% 3,0% 2,8% 2,5% 80 bis 84 9,3% 9,7% 10,8% 12,7% 13,0% 13,9% 6,4% 6,0% 4,9% 85 bis 89 15,8% 16,5% 18,1% 16,9% 16,9% 16,8% 12,4% 11,3% 8,3% 90 und mehr 23,7% 24,7% 27,5% 22,3% 22,2% 22,1% 32,4% 32,1% 31,3% 80 und mehr 13,9% 14,6% 16,2% 15,7% 16,0% 16,6% 12,7% 12,1% 10,7% Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik), IT.NRW/LDB 2015; eigene Berechnung.

343 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 148: Pflegequoten insgesamt im Kreis Kleve 2013

Männer Frauen unter 15 Jahre 0,9% 0,6% 15 bis 59 Jahre 0,8% 0,7% 60 bis 64 Jahre 2,6% 2,1% 65 bis 69 Jahre 4,1% 3,5% 70 bis 74 Jahre 6,4% 6,3% 75 bis 79 Jahre 11,2% 13,9% 80 bis 84 Jahre 23,2% 29,6% 85 bis 89 Jahre 37,6% 50,7% ab 90 Jahre 61,5% 77,3% Quelle: IT.NRW 2015 (Sonderauswertung der Pflegestatistik), IT.NRW/LDB 2015; eigene Berechnung.

344 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 149: Berechnungen für Bedburg-Hau

2018 2020 2025

ambulante Pflege Mittelwert 102 112 125 mittlere Abweichung oben 120 132 147 mittlere Abweichung unten 91 101 113 Trend 127 145 176 Pflegegeld Mittelwert 211 224 246 mittlere Abweichung oben 232 247 271 mittlere Abweichung unten 190 201 220 Trend 221 238 265 häusliche Pflege insgesamt Mittelwert 313 336 371 mittlere Abweichung oben 351 379 418 mittlere Abweichung unten 281 302 333 Trend 348 383 441 stationäre Pflege Mittelwert 126 139 156 mittlere Abweichung oben 136 150 168 mittlere Abweichung unten 116 129 145 Trend 112 121 127 insgesamt Mittelwert 438 475 527 mittlere Abweichung oben 487 528 586 mittlere Abweichung unten 398 431 477 Trend 460 503 568 Quelle: eigene Berechnung.

345 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 150: Berechnungen für Emmerich

2018 2020 2025

ambulante Pflege Mittelwert 269 284 305 mittlere Abweichung oben 317 335 360 mittlere Abweichung unten 243 256 276 Trend 335 367 427 Pflegegeld Mittelwert 544 566 601 mittlere Abweichung oben 598 622 663 mittlere Abweichung unten 488 507 538 Trend 569 598 649 häusliche Pflege insgesamt Mittelwert 813 850 907 mittlere Abweichung oben 915 957 1.022 mittlere Abweichung unten 730 763 814 Trend 904 965 1.075 stationäre Pflege Mittelwert 333 353 377 mittlere Abweichung oben 360 380 407 mittlere Abweichung unten 309 327 350 Trend 296 305 308 insgesamt Mittelwert 1.146 1.202 1.284 mittlere Abweichung oben 1.274 1.337 1.429 mittlere Abweichung unten 1.039 1.090 1.164 Trend 1.201 1.270 1.383 Quelle: eigene Berechnung.

346 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 151: Berechnungen für Geldern

2018 2020 2025

ambulante Pflege Mittelwert 289 312 358 mittlere Abweichung oben 341 368 421 mittlere Abweichung unten 261 281 324 Trend 363 405 502 Pflegegeld Mittelwert 584 616 687 mittlere Abweichung oben 640 677 757 mittlere Abweichung unten 524 551 614 Trend 611 651 739 häusliche Pflege insgesamt Mittelwert 873 927 1.045 mittlere Abweichung oben 981 1.044 1.178 mittlere Abweichung unten 784 833 937 Trend 974 1.056 1.240 stationäre Pflege Mittelwert 364 393 449 mittlere Abweichung oben 393 423 484 mittlere Abweichung unten 338 364 417 Trend 323 338 361 insgesamt Mittelwert 1.237 1.320 1.494 mittlere Abweichung oben 1.274 1.337 1.429 mittlere Abweichung unten 1.039 1.090 1.164 Trend 1.201 1.270 1.383 Quelle: eigene Berechnung.

347 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 152: Berechnungen für Goch

2018 2020 2025

ambulante Pflege Mittelwert 271 290 316 mittlere Abweichung oben 320 342 371 mittlere Abweichung unten 244 261 285 Trend 338 374 440 Pflegegeld Mittelwert 558 584 628 mittlere Abweichung oben 613 643 692 mittlere Abweichung unten 501 524 562 Trend 585 618 677 häusliche Pflege insgesamt Mittelwert 829 874 943 mittlere Abweichung oben 933 985 1.063 mittlere Abweichung unten 745 785 847 Trend 923 992 1.117 stationäre Pflege Mittelwert 335 358 388 mittlere Abweichung oben 361 386 418 mittlere Abweichung unten 310 332 359 Trend 299 312 320 insgesamt Mittelwert 1.164 1.232 1.332 mittlere Abweichung oben 1.294 1.370 1.481 mittlere Abweichung unten 1.056 1.117 1.206 Trend 1.223 1.304 1.437 Quelle: eigene Berechnung.

348 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 153: Berechnungen für Issum

2018 2020 2025

ambulante Pflege Mittelwert 118 129 149 mittlere Abweichung oben 139 152 175 mittlere Abweichung unten 107 117 135 Trend 147 166 206 Pflegegeld Mittelwert 231 245 274 mittlere Abweichung oben 254 270 304 mittlere Abweichung unten 206 219 244 Trend 241 259 295 häusliche Pflege insgesamt Mittelwert 349 374 424 mittlere Abweichung oben 393 422 479 mittlere Abweichung unten 313 336 380 Trend 388 425 502 stationäre Pflege Mittelwert 147 160 183 mittlere Abweichung oben 158 172 197 mittlere Abweichung unten 136 148 170 Trend 130 137 147 insgesamt Mittelwert 496 534 607 mittlere Abweichung oben 551 594 676 mittlere Abweichung unten 449 484 549 Trend 518 562 649 Quelle: eigene Berechnung.

349 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 154: Berechnungen für Kalkar

2018 2020 2025

ambulante Pflege Mittelwert 109 110 112 mittlere Abweichung oben 130 130 132 mittlere Abweichung unten 99 99 101 Trend 138 144 158 Pflegegeld Mittelwert 226 228 234 mittlere Abweichung oben 248 251 257 mittlere Abweichung unten 203 205 210 Trend 238 241 250 häusliche Pflege insgesamt Mittelwert 336 339 346 mittlere Abweichung oben 378 381 389 mittlere Abweichung unten 302 304 311 Trend 376 386 408 stationäre Pflege Mittelwert 140 140 143 mittlere Abweichung oben 151 151 154 mittlere Abweichung unten 130 130 132 Trend 124 122 118 insgesamt Mittelwert 476 479 488 mittlere Abweichung oben 529 532 543 mittlere Abweichung unten 431 434 443 Trend 500 507 526 Quelle: eigene Berechnung.

350 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 155: Berechnungen für Kerken

2018 2020 2025

ambulante Pflege Mittelwert 113 118 128 mittlere Abweichung oben 133 139 150 mittlere Abweichung unten 102 107 115 Trend 141 152 177 Pflegegeld Mittelwert 225 232 247 mittlere Abweichung oben 247 255 272 mittlere Abweichung unten 202 208 220 Trend 235 245 264 häusliche Pflege insgesamt Mittelwert 338 350 374 mittlere Abweichung oben 381 394 422 mittlere Abweichung unten 304 314 336 Trend 376 397 441 stationäre Pflege Mittelwert 141 148 158 mittlere Abweichung oben 152 159 170 mittlere Abweichung unten 131 137 146 Trend 125 128 129 insgesamt Mittelwert 479 498 533 mittlere Abweichung oben 533 553 593 mittlere Abweichung unten 435 451 482 Trend 502 525 570 Quelle: eigene Berechnung.

351 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 156: Berechnungen für Kevelaer

2018 2020 2025

ambulante Pflege Mittelwert 238 252 270 mittlere Abweichung oben 281 298 318 mittlere Abweichung unten 215 228 243 Trend 299 329 380 Pflegegeld Mittelwert 483 502 533 mittlere Abweichung oben 529 552 587 mittlere Abweichung unten 433 450 477 Trend 506 532 575 häusliche Pflege insgesamt Mittelwert 721 755 802 mittlere Abweichung oben 810 850 905 mittlere Abweichung unten 648 678 720 Trend 805 861 955 stationäre Pflege Mittelwert 299 318 338 mittlere Abweichung oben 323 343 365 mittlere Abweichung unten 278 295 314 Trend 265 274 274 insgesamt Mittelwert 1.020 1.073 1.141 mittlere Abweichung oben 1.134 1.194 1.269 mittlere Abweichung unten 926 973 1.034 Trend 1.070 1.135 1.229 Quelle: eigene Berechnung.

352 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 157: Berechnungen für Kleve

2018 2020 2025

ambulante Pflege Mittelwert 437 446 440 mittlere Abweichung oben 516 527 519 mittlere Abweichung unten 394 402 397 Trend 548 580 623 Pflegegeld Mittelwert 872 886 892 mittlere Abweichung oben 957 974 980 mittlere Abweichung unten 782 794 800 Trend 914 938 960 häusliche Pflege insgesamt Mittelwert 1.308 1.332 1.333 mittlere Abweichung oben 1.473 1.501 1.500 mittlere Abweichung unten 1.176 1.196 1.197 Trend 1.462 1.519 1.583 stationäre Pflege Mittelwert 550 562 556 mittlere Abweichung oben 593 606 600 mittlere Abweichung unten 510 522 516 Trend 485 484 454 insgesamt Mittelwert 1.858 1.894 1.889 mittlere Abweichung oben 2.066 2.107 2.100 mittlere Abweichung unten 1.686 1.718 1.713 Trend 1.947 2.003 2.037 Quelle: eigene Berechnung.

353 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 158: Berechnungen für Kranenburg

2018 2020 2025

ambulante Pflege Mittelwert 87 95 113 mittlere Abweichung oben 102 112 133 mittlere Abweichung unten 78 86 102 Trend 109 124 159 Pflegegeld Mittelwert 179 191 221 mittlere Abweichung oben 196 210 243 mittlere Abweichung unten 160 172 197 Trend 187 202 237 häusliche Pflege insgesamt Mittelwert 265 287 333 mittlere Abweichung oben 298 323 376 mittlere Abweichung unten 238 257 299 Trend 296 326 396 stationäre Pflege Mittelwert 109 119 142 mittlere Abweichung oben 117 129 153 mittlere Abweichung unten 101 111 132 Trend 97 104 116 insgesamt Mittelwert 374 406 476 mittlere Abweichung oben 415 451 529 mittlere Abweichung unten 339 368 431 Trend 393 430 512 Quelle: eigene Berechnung.

354 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 159: Berechnungen für Rees

2018 2020 2025

ambulante Pflege Mittelwert 189 200 211 mittlere Abweichung oben 223 235 248 mittlere Abweichung unten 171 180 190 Trend 237 258 295 Pflegegeld Mittelwert 378 391 411 mittlere Abweichung oben 415 431 453 mittlere Abweichung unten 339 350 367 Trend 396 413 439 häusliche Pflege insgesamt Mittelwert 567 591 622 mittlere Abweichung oben 638 666 701 mittlere Abweichung unten 510 530 558 Trend 632 672 734 stationäre Pflege Mittelwert 237 250 265 mittlere Abweichung oben 256 270 285 mittlere Abweichung unten 220 232 245 Trend 210 216 215 insgesamt Mittelwert 805 841 886 mittlere Abweichung oben 894 936 986 mittlere Abweichung unten 730 763 803 Trend 842 887 949 Quelle: eigene Berechnung.

355 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 160: Berechnungen für Rheurdt

2018 2020 2025

ambulante Pflege Mittelwert 61 66 76 mittlere Abweichung oben 72 78 89 mittlere Abweichung unten 55 60 69 Trend 75 85 106 Pflegegeld Mittelwert 122 130 148 mittlere Abweichung oben 135 144 163 mittlere Abweichung unten 109 116 132 Trend 128 137 158 häusliche Pflege insgesamt Mittelwert 183 196 224 mittlere Abweichung oben 206 221 253 mittlere Abweichung unten 164 176 201 Trend 203 222 264 stationäre Pflege Mittelwert 75 82 95 mittlere Abweichung oben 81 88 102 mittlere Abweichung unten 69 76 88 Trend 67 71 78 insgesamt Mittelwert 258 278 319 mittlere Abweichung oben 287 309 355 mittlere Abweichung unten 233 251 289 Trend 270 293 342 Quelle: eigene Berechnung.

356 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 161: Berechnungen für Straelen

2018 2020 2025

ambulante Pflege Mittelwert 131 142 161 mittlere Abweichung oben 155 168 190 mittlere Abweichung unten 118 128 145 Trend 165 186 228 Pflegegeld Mittelwert 266 283 315 mittlere Abweichung oben 292 311 347 mittlere Abweichung unten 239 253 282 Trend 280 301 342 häusliche Pflege insgesamt Mittelwert 398 425 476 mittlere Abweichung oben 448 479 538 mittlere Abweichung unten 357 382 427 Trend 446 487 570 stationäre Pflege Mittelwert 165 180 203 mittlere Abweichung oben 178 194 219 mittlere Abweichung unten 153 167 189 Trend 146 155 165 insgesamt Mittelwert 563 605 680 mittlere Abweichung oben 626 673 756 mittlere Abweichung unten 510 548 616 Trend 592 642 734 Quelle: eigene Berechnung.

357 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 162: Berechnungen für Uedem

2018 2020 2025

ambulante Pflege Mittelwert 67 69 71 mittlere Abweichung oben 79 82 83 mittlere Abweichung unten 61 63 64 Trend 84 89 98 Pflegegeld Mittelwert 136 139 142 mittlere Abweichung oben 150 153 157 mittlere Abweichung unten 122 124 127 Trend 143 147 152 häusliche Pflege insgesamt Mittelwert 204 208 213 mittlere Abweichung oben 229 235 240 mittlere Abweichung unten 183 187 191 Trend 227 236 250 stationäre Pflege Mittelwert 83 85 87 mittlere Abweichung oben 89 92 94 mittlere Abweichung unten 77 79 81 Trend 73 74 72 insgesamt Mittelwert 286 293 300 mittlere Abweichung oben 318 327 334 mittlere Abweichung unten 260 266 272 Trend 300 310 323 Quelle: eigene Berechnung.

358 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 163: Berechnungen für Wachtendonk

2018 2020 2025

ambulante Pflege Mittelwert 73 80 97 mittlere Abweichung oben 86 94 114 mittlere Abweichung unten 66 72 88 Trend 91 103 136 Pflegegeld Mittelwert 145 155 181 mittlere Abweichung oben 159 170 200 mittlere Abweichung unten 130 138 161 Trend 152 163 196 häusliche Pflege insgesamt Mittelwert 218 234 278 mittlere Abweichung oben 246 264 314 mittlere Abweichung unten 196 210 249 Trend 243 267 332 stationäre Pflege Mittelwert 92 100 122 mittlere Abweichung oben 99 108 132 mittlere Abweichung unten 85 93 114 Trend 81 86 97 insgesamt Mittelwert 310 334 400 mittlere Abweichung oben 344 372 446 mittlere Abweichung unten 281 303 363 Trend 324 353 429 Quelle: eigene Berechnung.

359 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 164: Berechnungen für Weeze

2018 2020 2025

ambulante Pflege Mittelwert 81 85 90 mittlere Abweichung oben 96 101 107 mittlere Abweichung unten 73 77 81 Trend 102 113 131 Pflegegeld Mittelwert 170 177 191 mittlere Abweichung oben 186 195 209 mittlere Abweichung unten 152 159 172 Trend 179 189 207 häusliche Pflege insgesamt Mittelwert 250 263 281 mittlere Abweichung oben 281 296 316 mittlere Abweichung unten 225 236 253 Trend 281 302 338 stationäre Pflege Mittelwert 102 109 116 mittlere Abweichung oben 111 118 126 mittlere Abweichung unten 95 101 108 Trend 91 95 96 insgesamt Mittelwert 353 372 398 mittlere Abweichung oben 392 414 442 mittlere Abweichung unten 320 338 361 Trend 372 397 433 Quelle: eigene Berechnung.

360 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 165: Berechnungen für den Kreis Kleve

2013 2018 2020 2025

ambulante Pflege 2.870

Mittelwert 2.634 2.790 3.022 mittlere Abweichung oben 3.110 3.293 3.557 mittlere Abweichung unten 2.378 2.518 2.728 Trend 3.299 3.620 4.242 Pflegegeld 5.685

Mittelwert 5.330 5.551 5.950 mittlere Abweichung oben 5.851 6.105 6.555 mittlere Abweichung unten 4.780 4.971 5.323 Trend 5.585 5.872 6.405 häusliche Pflege insgesamt 8.555

Mittelwert 7.964 8.341 8.972 mittlere Abweichung oben 8.961 9.397 10.114 mittlere Abweichung unten 7.156 7.489 8.053 Trend 8.884 9.496 10.646 stationäre Pflege 2.883

Mittelwert 3.298 3.495 3.780 mittlere Abweichung oben 3.558 3.769 4.074 mittlere Abweichung unten 3.058 3.243 3.506 Trend 2.924 3.022 3.077 insgesamt 11.438

Mittelwert 11.262 11.837 12.752 mittlere Abweichung oben 12.519 13.167 14.186 mittlere Abweichung unten 10.216 10.732 11.557 Trend 11.808 12.514 13.724 Quelle: eigene Berechnung.

361 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 166: Fallzahlkalkulation für die ambulante Pflege

2018 2020 2025

Bedburg-Hau 130 150 180 Emmerich 340 370 430 Geldern 360 410 500 Goch 340 370 440 Issum 150 170 210 Kalkar 140 140 160 Kerken 140 150 180 Kevelaer 300 330 380 Kleve 550 580 620 Kranenburg 110 120 160 Rees 240 260 300 Rheurdt 80 90 110 Straelen 170 190 230 Uedem 80 90 100 Wachtendonk 90 100 140 Weeze 100 110 130 insgesamt271 3.320 3.630 4.270 Quelle: eigene Berechnung.

271 Abweichungen von Tabelle 165 rundungsbedingt.

362 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 167: Fallzahlkalkulation für den Bezug von Pflegegeldleistungen

2018 2020 2025

Bedburg-Hau 230 250 270 Emmerich 600 620 660 Geldern 640 680 760 Goch 610 640 690 Issum 250 270 300 Kalkar 250 250 260 Kerken 250 260 270 Kevelaer 520 550 590 Kleve 960 970 980 Kranenburg 200 210 240 Rees 420 430 450 Rheurdt 140 140 160 Straelen 290 310 350 Uedem 150 150 160 Wachtendonk 160 170 200 Weeze 190 200 210 insgesamt272 5.860 6.100 6.550 Quelle: eigene Berechnung.

272 Abweichungen von Tabelle 165 rundungsbedingt.

363 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 168: Fallzahlkalkulation für die stationäre Pflege

2018 2020 2025

Bedburg-Hau 130 140 160 Emmerich 330 350 380 Geldern 360 390 450 Goch 340 360 390 Issum 150 160 180 Kalkar 140 140 140 Kerken 140 150 160 Kevelaer 300 320 340 Kleve 550 560 560 Kranenburg 110 120 140 Rees 240 250 260 Rheurdt 70 80 90 Straelen 170 180 200 Uedem 80 90 90 Wachtendonk 90 100 120 Weeze 100 110 120 insgesamt273 3.300 3.500 3.780 Quelle: eigene Berechnung.

273 Abweichungen von Tabelle 165 rundungsbedingt.

364 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 169: Vollstationäre Dauerpflege (einschließlich Neubauten)

Anzahl der Einrichtungen Plätze je 100 Einwohnerinnen und Ein- wohner im Alter ab 80 Jahre (2013) Bedburg-Hau 3 202 41,22 Emmerich 3 226 14,77 Geldern 4 240 15,75 Goch 5 272 17,92 Issum 1 59 9,46 Kalkar 6 254 38,2 Kerken 2 125 18,09 Kevelaer 5 268 18,77 Kleve 11 671 24,16 Kranenburg 1 75 16,85 Rees 3 211 19,36 Rheurdt

Straelen 1 56 7,73 Uedem 1 61 15,06 Wachtendonk 1 60 15,87 Weeze 2 118 25,88 Kreis Kleve 50 2.898 19,23 Quelle: Kreis Kleve 2015.

Tabelle 170: Entwicklung der stationären Dauerpflegekapazitäten

Kreis Kleve Nordrhein-Westfalen

absolut im Vergleich zu absolut im Vergleich zu 2001 2001 2001 2.791 100% 147.571 100% 2003 2.853 102,2% 152.434 103,3% 2005 2.828 101,3% 157.471 106,7% 2007 2.946 105,6% 163.749 111% 2009 2.930 105% 171.043 115,9% 2011 2.997 107,4% 173.894 117,8% 2014 2.898 103,8% Quelle: LDS NRW 2004, 2005, 2007, IT.NRW 2009, 2011, 2013; IT.NRW 2016 (https://www.it.nrw.de/statistik/e/daten/eckdaten/r512pflege.html); Kreis Kleve 2015; eigene Berechnung.

365 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 171: Quote der Empfängerinnen und Empfänger von Hilfe zur Pfle- ge innerhalb von Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen

Fallzahlen Quote

Hilfe zur Pflege stationäre außerhalb von Pflege Einrichtungen 2009 30.144 154.587 19,5% 2011 30.915 158.747 19,5% 2013 33.083 160.324 20,6% Mittelwert 19,9% Quelle: IT.NRW 2011, 2013; IT.NRW 2016 (https://www.it.nrw.de/statistik/e/daten/eckdaten/r512pflege.html ); IT.NRW/LDB 2016; eigene Berechnung.

Tabelle 172: Kurzzeit- und Tagespflegekapazitäten

Kurzzeitpflegeplätze Tagespflegeplätze

eingestreut solitär solitär integrativ

Bedburg-Hau 13 12

Emmerich 8 8

Geldern 12 15 12

Goch 6 7 14

Issum 3

Kalkar 19 12

Kerken 2

Kevelaer 8 5

Kleve 41 16 3

Kranenburg 5

Rees 16

Straelen 4

Uedem 2

Wachtendonk 5

Weeze 12 insgesamt 156 22 66 16 Quelle: Kreis Kleve 2015.

366 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 173: Kurzzeitpflegeplätze gemäß Status quo-Szenario

Fallzahlen in der benötigte Kurzzeitpflegeplätze häuslichen Pflege (Quote 2013: 21/1.000) 2018 9.180 193 2020 9.730 204 2025 10.820 227 Quelle: eigene Berechnungen.

Tabelle 174: Jährliche Kurzzeitpflegekapazitäten (Pflegetage) je Person in häuslicher Pflege

2013 2018 2020 2025

Kurzzeitpflegeplätze 178 193 204 227 Kurzzeitpflegetage jährlich insgesamt 64.970 70.365 74.580 82.935 Kurzzeitpflegetage jährlich je Person in 8 8 8 8 häuslicher Pflege Quelle: eigene Berechnungen.

Tabelle 175: Tagespflegeplätze gemäß Status quo-Szenario

Fallzahlen in der benötigte Tagespflegeplätze häuslichen Pflege (Quote 2013: 9,6/1.000) 2018 9.180 88 2020 9.730 93 2025 10.820 104 Quelle: eigene Berechnungen.

Tabelle 176: Jährliche Tagespflegekapazitäten (Pflegetage) je Person in häuslicher Pflege

2013 2018 2020 2025

Tagespflegeplätze 82 88 93 104 Tagespflegetage jährlich insgesamt 21.320 22.913 24.286 27.007 Tagespflegetage jährlich je Person in 2,5 2,5 2,5 2,5 häuslicher Pflege Quelle: eigene Berechnungen.

367 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 177: Fachabteilungen und Betten (Soll) in Allgemeinkrankenhäu- sern im Kreis Kleve

Emmerich Geldern Goch Kalkar Kevelaer Kleve

Chirurgie 55 70 72 90 100

Frauenheilkunde 16 18 33 20

Geburtshilfe 10 16 13 20

Geriatrie 42 50

Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde 18 17

Innere Medizin 80 103 105 26 75 145 Kinderheilkunde 30 40

Neurologie 35

Orthopädie 90

Psychiatrie 70

darunter Gerontopsychiatrie 30

Urologie 25 25 insgesamt 293 312 223 96 218 367 Quelle: MGEPA 2015 (http://www.mgepa.nrw.de/krankenhausdb/index.php).

368 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 178: Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte im Kreis Kleve (1)

Fachärztinnen und Fachärzte für Hausärztinnen Augenheil- Psychothe- Chirurgie Frauenheil-

und Hausärzte kunde rapie kunde Bedburg-Hau 5 2

Emmerich 3 1 5 2 3 Geldern 10 5 12 2 4 Goch 10 3 5 3

Issum 6 2 0

Kalkar 8 1 4 2 2 Kerken 5

Kevelaer 10 2 8 1 6 Kleve 10 5 19 3 12 Kranenburg 1 1

Rees 10 2 4

Rheurdt 2

Straelen 5 2 2 1

Uedem 1

Wachtendonk 3 4

Weeze 4 insgesamt 93 21 64 10 35 Quelle: eigene Recherche.

369 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 179: Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte im Kreis Kleve (2)

Fachärztinnen und Fachärzte für

Hals-, Nasen-, Haut- und Innere Kinder- und Nerven- Ohrenheilkunde Geschlechts- Medizin Jugendmedizin heilkunde krankheiten Bedburg-Hau 1

Emmerich 1 1 6 1

Geldern 2 2 9 5 1 Goch 2 10 1 1

Issum 1 3

Kalkar 1 1

Kerken 2

Kevelaer 1 2 4 3

Kleve 2 3 10 6

Kranenburg 1 1

Rees 2 1

Rheurdt 1

Straelen 2 5 2

Uedem 3

Wachtendonk 3

Weeze 1 insgesamt 11 8 62 21 2 Quelle: eigene Recherche.

370 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 180: Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte im Kreis Kleve (3)

Fachärztinnen und Fachärzte für

Neurologie Orthopädie Radiologie Urologie Anästhesiologie

Bedburg-Hau 2

Emmerich 1 4 1 1

Geldern 3 2 4 1 2 Goch 2 2 1

Issum

Kalkar 1 3

Kerken

Kevelaer 2 1 1

Kleve 3 5 2 2 3 Kranenburg

Rees 2 1

Rheurdt

Straelen 1

Uedem

Wachtendonk

Weeze insgesamt 12 21 7 7 6 Quelle: eigene Recherche.

371 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 181: Therapeutische Angebote im Kreis Kleve

Ergotherapie Logopädie Physiotherapie insgesamt

Bedburg-Hau 0 0 3 3 Emmerich 2 2 7 11 Geldern 2 4 17 23 Goch 2 4 13 19 Issum 1 2 3

Kalkar 1 2 5 8 Kerken 0 2 4 6 Kevelaer 1 3 9 13 Kleve 3 7 15 25 Kranenburg 2 1 3 6 Rees 2 2 6 10 Rheurdt 0 1 1 2 Straelen 1 2 8 11 Uedem 0 2 5 7 Wachtendonk 0 1 3 4 Weeze 0 1 3 4 insgesamt 16 35 104 155 Quelle: eigene Recherche.

372 Fortschreibung der Demografieberichterstattung und Erstellung des Pflegebedarfsplanes 2016 für den Kreis Kleve

Tabelle 182: Vollstationäre Dauerpflege, Saldo Bestand (2016) – Bedarf

2018 2020 2025

Bedburg-Hau 72 62 42 Emmerich -104 -124 -154 Geldern -120 -150 -210 Goch -68 -88 -118 Issum -91 -101 -121 Kalkar 114 114 114 Kerken -15 -25 -35 Kevelaer -32 -52 -72 Kleve 121 111 111 Kranenburg -35 -45 -65 Rees -29 -39 -49 Rheurdt -70 -80 -90 Straelen -114 -124 -144 Uedem -19 -29 -29 Wachtendonk -30 -40 -60 Weeze 18 8 -2 insgesamt -402 -602 -882 Quelle: eigene Berechnungen.

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