Landkreis Ostvorpommern, Sozialdezernat 1

1 Redaktionsschluss März 2006 -2- - Gliederung Seite

1. Vorwort 6

2. Zur Lage der Familien im Landkreis Ostvorpommern 8

2.1. Bevölkerungsentwicklung und –struktur 8

2.1.1. Bevölkerungsdichte 8

2.1.2. Einwohnerentwicklung 9

2.1.3. Entwicklung von Geburten und Gestorbenen 11

2.1.4. Wanderungen 15

2.1.5. Alters- und Geschlechtsstruktur 17

2.2. Bevölkerungsprognose bis 2020 22

2.3. Sozioökonomische Situation 30

2.3.1. Arbeitslosigkeit und Erwerbstätigkeit 30

2.3.2. Finanzielle Situation 40

2.3.3. Familiäre Belastungen 51

2.3.4. Schulbildung 51

2.3.5. Wohnsituation 54

3. Familienorientierte Hilfen der Verwaltung 60

3.1. Gesundheitsamt 61

3.1.1. Gesundheitsförderung für Familien 61

3.1.2. Beratung Kranker und deren Familienmitgliedern 63

3.1.3. Familienorientierung bei der Krankenversorgung 64

3.2. Sozialamt 65

3.2.1. Hilfen für Familien mit behinderten Familienmitgliedern 65

3.2.2. Hilfen zur Pflege und Altenhilfe 70

3.2.3 Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten 72

-3- - 3.2.4. Angebote und Leistungen für Familien im Gesundheitsbereich 73

3.2.5. Hilfen für Blinde und Sehschwache 75

3.2.6. Hilfen für Wehrpflichtige und Kriegsopfer 76

3.2.7. Förderung zur Berufsausbildung und Fortbildung 77

3.2.8. Hilfen an Asylbewerber und Spätaussiedler 78

3.2.9. Vereine und andere Organisationen unseres Landkreises 79

3.3. Jugendamt 81

3.3.1 Bereich Kindertageseinrichtungen und Tagespflege 81

3.3.1. Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit 85

3.4. Projekte beim Sozialdezernenten 89

3.4.1. Projekte 89

3.4.2. Kommunaler Sozialer Dienst 90

3.5. Ordnungsamt 92

3.5.1. Ehrenamtliches Engagement in der Feuerwehr 92

3.5.2. Heranführung der Jugend an die Jagd 92

3.5.3. Sinnvoller Umgang mit Waffen 93

3.5.4. Generationsübergreifendes Hobby „Fischerei“ 93

3.6. Büro für Familie, Frauen und Gleichstellungsfragen 95

3.7. Amt für Kreisentwicklungsplanung und Wirtschaftsförderung 97

3.7.1. Familienfreundliche Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung 97

3.7.2. Bereich Kultur 98

3.7.2.1. Kreismusikschule Ostvorpommern 98

3.7.2.2. Kreisvolkshochschule Ostvorpommern 100

3.7.2.3. Atelier „Otto-Niemeyer-Holstein“, Lüttenort 101

3.7.2.4. Freie Kulturförderung 102

3.7.2.5. Kulturarbeit, Kultur- und Freizeitangebote in den Gemeinden 102

-4- - 3.8. Schulverwaltungsamt 104

3.8.1. Die Schullandschaft 104

3.8.2. Familienentlastende Leistungen des Landkreises 105

3.9. Sozialagentur Ostvorpommern 107

3.9.1. Familienwirksame Förderung der Sozialagentur Ostvorpommern 108

3.9.2. Leistungsspektrum der Sozialagentur Ostvorpommern 116 für die Bedarfsgemeinschaften

3.10. Straßenverkehrsamt 118

3.10.1. Verkehrserziehung 118

3.10.2. Schulweg 119

3.10.3. Verkehrssicherheitsarbeit 121

3.11. Hauptamt 124

3.11.1. Ausbildung im Landkreis Ostvorpommern 124

4. Zusammenfassung und die wichtigsten Handlungsoptionen 126

4.1. Die wichtigsten Aussagen zur Bevölkerungsstruktur und 126 –entwicklung sowie Handlungsoptionen

4.2. Die wichtigsten Aussagen zur sozioökonomischen Situation sowie 127 Handlungsoptionen

5. Anlagen 130

5.1. Anlagenverzeichnis 131

5.2. Quellen- und Literaturverzeichnis 156

-5- - Vorwort

Die Familienberichterstattung ist ein Teil der Sozialberichterstattung.

Familien- und Sozialberichterstattung auf kommunaler Ebene haben als Ziele:

- die Bürger über bestehende Angebote zu informieren und aufzuklären, - die Politik und Verwaltungen des Landkreises über den Stand aber auch über Handlungs- und Gestaltungsbedarfe in der Wirtschafts-, Sozial- und Familienpolitik zu informieren, - sozialpolitische Maßnahmen der vergangenen Jahre in ihren Wirkungen bewertbar zu machen.

Für die Anliegen örtlicher Familienpolitik sind Analysen auf Landkreis- sowie Amts- und Gemeindeebene notwendig, denn die Situation von Familien im Landkreis Ostvorpommern kann nicht mit Durchschnittswerten in der Bundesrepublik, auch nicht mit Durchschnittswerten von Mecklenburg-Vorpommern, beurteilt werden.

Die Lebenswirklichkeit von Familien ist von Region zu Region sehr unterschiedlich. Selbst im Landkreis Ostvorpommern gibt es erhebliche Disparitäten.

Die Akteure örtlicher und kommunaler Familien- und Sozialpolitik haben häufig nur unzureichende Informationen über die sozialen Verhältnisse. Kommunale Familienberichterstattung in Deutschland beinhaltet zumeist Analysen zu

- Bevölkerung; - Arbeitslosigkeit/Erwerbssituation; - Finanzielle Lage, Sozialhilfe - Wohnsituation; - Soziale Infrastruktur, insbesondere zur Situation der Kinderbetreuung; - Beratungsstellen; - Bildung und Schulwesen; - Gesundheit; - Sonstiges (z. B. Verkehrssituation, Infrastruktur, Umwelt).

Ein Schwerpunkt der Berichterstattung muss die Erfassung sozialräumlicher Unterschiede innerhalb des Kreises sein, um Gestaltungs- und Handlungsnotwendigkeiten nicht nur für den Landkreis insgesamt sondern auch schwerpunktmäßig nach kleinräumigen Regionen aufdecken zu können. Der Landkreis Ostvorpommern ist sehr heterogen. Vor allem die Insel unterscheidet sich vom strukturschwachen Süden von .

Nicht für alle üblichen Indikatoren liegen allerdings Daten auf Amtsebene vor. Daher muss in diesem 1. Bericht für einige Bereiche auf allgemeine Kreisdaten zurückgegriffen werden.

Hauptindikatoren für die Familienfreundlichkeit einer Region bzw. eines Kreises sind die Versorgung mit Kindertagesstättenplätzen, die Situation auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, die Wohnsituation, die Bevölkerungsentwicklung, der Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung in der Altersgruppe der 20- bis 34-Jährigen. Ein

-6- - hoher Anteil deutet auf einen attraktiven Standort für Frauen und ihre beruflichen Entwicklungschancen und damit auf gute Potentiale für Familien hin. Ein weiterer Indikator ist der Wanderungssaldo der 18- bis 24-Jährigen. Dieser weist auf das Ausbildungspotential der Region hin. Die Wanderung in dieser Altersgruppe wird auch als Bildungswanderung bezeichnet.

Weitere Indikatoren für Familienfreundlichkeit sind die sozialen Infrastrukturdaten, wie Freizeit- und Kulturangebote, ärztliche Versorgungsdichte, soziale Dienste wie Beratungsstellen, Pflegedienste u. ä., das kommunale Engagement für Kinder und Jugendliche, die Wirtschaftsstruktur sowie kommunale Schulden. Letztere deuten auf einen mehr weniger vorhandenen Spielraum für freiwillige familienfördernde Maßnahmen hin.

Von zentraler Bedeutung für die materielle Lage von Familien ist das Haushaltseinkommen. Relevant für das Familieneinkommen ist insbesondere, ob ein oder zwei Erwerbseinkommen zur Verfügung stehen.

Die finanzielle Benachteiligung von Familien und Kindern lässt sich an der Zahl oder an dem prozentualen Anteil von Kindern an Sozialhilfebedürftigkeit bzw. nach Inkrafttreten des SGB II an Beziehern des Arbeitslosengeldes II, einschließlich Sozialgeld, ermitteln.

Auf alle v. g. Indikatoren für Familienfreundlichkeit wird im Familienbericht eingegangen und werden Handlungsoptionen aufgezeigt.

-7- - 2. Zur Lage der Familien im Landkreis Ostvorpommern

2.1. Bevölkerungsentwicklung und -struktur

Die Bevölkerungsstruktur bezeichnet das Verhältnis verschiedener Teilgruppen einer Bevölkerung zueinander. Die wichtigste Differenzierung der Bevölkerung ist die nach Alter und Geschlecht, häufig graphisch in der Bevölkerungspyramide (bzw. im Bevölkerungsbaum) dargestellt.

Der Bevölkerungsprozess wird durch die Faktoren generatives Verhalten (Fruchtbarkeit, Anzahl der Geburten, Sterblichkeit) und Wanderungen beeinflusst.

Der Landkreis Ostvorpommern weist in Bezug auf die demographische Entwicklung in der Bundesrepublik, aber auch gegenüber der Entwicklung in den neuen Bundesländern und selbst innerhalb von Mecklenburg - Vorpommern gewisse Besonderheiten auf. Die Bevölkerungsprozesse nach 1990 wurden vor allem durch zwei Prozesse geprägt. Die Geburtenrate sank auf ein sehr niedriges Niveau ab, und es gab massive Wanderungsverluste, vor allem bei der jüngeren Bevölkerung. Das hatte besonders auf die Ausprägung der Alters- und Geschlechtsstruktur negative Auswirkungen. Es ist anzunehmen, dass der begonnene Prozess fortschreitet. Daher unterliegt die demographische Alterung im Landkreis Ostvorpommern einer besonders großen Dynamik.

2.1.1. Bevölkerungsdichte

Die Bevölkerungsdichte (Einwohner pro Quadratkilometer) gilt als ein Indikator für die Bewertung hinsichtlich der Belastung von Sozialräumen. Im allgemeinen wird davon ausgegangen, dass eine sehr hohe Bevölkerungsdichte sich belastend auf den Sozialraum auswirkt – allerdings meistens nicht für sich alleine genommen. Andererseits kann eine geringe Bevölkerungsdichte auch dafür sprechen, dass das entsprechende Gebiet von der Wohnqualität oder der Infrastruktur her nicht besonders attraktiv ist.

Bei der Bevölkerungsdichte gibt es im Landkreis Ostvorpommern ein gewisses Nord- Süd- Gefälle und ein Gefälle zwischen den größeren Städten sowie den ehemaligen amtsfreien Gemeinden und dem ländlichen Raum.

Die höchste Bevölkerungsdichte weisen die Stadt und die ehemalige Gemeinde sowie die Kreisstadt Anklam und die ehemalige Gemeinde auf. Die geringste Bevölkerungsdichte haben die ehemaligen Ämter , und Krien.

Die Insel Usedom weist insgesamt eine höhere Bevölkerungsdichte (84 Einwohner/km² am 30.06.04) auf als der übrige Teil des Landkreises. Hier spielen sicher die Arbeits- und Lebensbedingungen auf der Insel Usedom und in den Städten im Vergleich zum rein ländlichen Raum eine bestimmende Rolle. (siehe Karte „Sozialatlas – Bevölkerung #1“) Mit Stand vom 30.06.05 beträgt die durchschnittliche Bevölkerungsdichte im Landkreis Ostvorpommern 59 Einwohner/ km².

-8- - 2.1.2. Einwohnerentwicklung im Landkreis von 2000 bis 2005

Der Landkreis Ostvorpommern verlor in den letzten 30 Jahren fast 18 % seiner Bevölkerung. Auch im Zeitraum von 2000 bis 2005 war ein ständiger Einwohnerrückgang im Landkreis zu verzeichnen. Der Einwohnerverlust ist zurückzuführen auf starke Abwanderungen, die durch Zuwanderungen nicht ausgeglichen werden konnten sowie durch die stark zurückgegangenen Geburten nach 1990.

Rückgang der Bevölkerung von 2000 bis 2005 (Stand: 31.12. d. J.) 2

Jahr gesamt männlich weiblich 2000 114.618 56.907 57.711 2001 113.623 56.446 57.177 2002 112.610 56.007 56.603 2003 111.865 55.691 56.174 2004 111.056 55.270 55.786 2005 110.735 55.061 55.674

gesamt

116000 114000 112000 110000 108000 AnzahlPersonen 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Jahr

Vom 31.12.2000 bis zum 31.12.2005 verlor der Landkreis insgesamt 3.883 Einwohner.

Wie sich die Verluste auf die weibliche und männliche Bevölkerung verteilten, zeigt nachfolgend Graphik.

Bevölkerungsrückgang männlich/ weiblich

58000 57000 56000 männlich 55000 weiblich 54000

Anzahl Personen 53000 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Jahr

2 Quelle: Angaben des Statistischen Landesamtes M-V, bearbeitet durch Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung

-9- - In den letzten Jahren gab es einen Rückgang von 1.843 männlichen und 2.037 weiblichen Einwohnern. Zur Altersverteilung der Abgewanderten werden zu einem späteren Zeitpunkt Aussagen getroffen.

Die Gewinne und Verluste stellten sich im Landkreis von Kommune zu Kommune sehr unterschiedlich dar, wie aus nachfolgender Graphik 2 ersichtlich ist.

Entwicklung der Bevölkerung in kommunaler Gliederung vom 31.12.2003-31.12.2004

-250 -200 -150 -100 -50 0 50

-17 Ahlbeck bis Stettiner Haff -38 21 -19 Am Schmollensee 1 -20 -24 An der Peenemündung -25 1 -135 Amt Ducherow -55 -80 -39 Amt Gützkow -28 -11 19 Insel Usedom - Mitte 2 17 -73 Amt Krien -45 -28 24 Amt 16 8 -13 Amt 24 insges. -37 männlich -1 Amt Spantekow -11 weiblich 10 -41 Usedom - Süd -23 -18 14 Wolgast - Land 10 4 -68 Ziethen -31 -37 -82 Züssow -44 -38 -192 Stadt Anklam -89 -103 -148 Stadt Wolgast -88 -60 -23 Gem. Seebad Heringsdorf -9 -14 9 Gem. Ostseebad Zinnowitz -3 12

2 Quelle: Angaben des Statistischen Landesamtes M-V, bearbeitet durch Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung

-10- - 2.1.3. Entwicklung der Geburten und Gestorbenen 1980 bis 2004

Bei den Geburten sind für die Bevölkerungsentwicklung die Lebendgeburten von Bedeutung. Diese entwickelten sich in den Jahren seit 1980 insgesamt stark rückläufig wie die nachfolgenden Tabellen und Graphiken zeigen.

Die Entwicklung der Lebendgeburten in absoluten Zahlen/Entwicklung im Landkreis Ostvorpommern von 1980 bis 2004 2

Jahr 1980 1985 1990 1995 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Wert 2231 2047 1417 651 707 771 805 803 787 793 818

Lebendgeburten 2 5 0 0

2 0 0 0

1 5 0 0

Anzahl 1 0 0 0

5 0 0

0 1980 1985 1990 1995 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 J a h r

Die Entwicklung der Lebendgeborenen je 1.000 Einwohner/Entwicklung im Landkreis Ostvorpommern von 1980 bis 2004 2

Jahr 1980 1985 1990 1995 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Wert - 16,2 11,6 5,6 6,1 6,7 7,0 7,0 7,0 7,1 7,3

Lebendgeborene je 1000 Einwohner

18 16 14 12 10 8

Anzahl 6 4 2 0 1980 1985 1990 1995 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Jahr

2 Quelle: Angaben des Statistischen Landesamtes M-V, bearbeitet durch Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung

-11- - Nach 1990 gingen die Geburten und Lebendgeburten im Landkreis Ostvorpommern wie überall in den östlichen Bundesländern stark zurück. Seit dem Jahr 2002 sind im Landkreis Ostvorpommern die Lebendgeburten wieder geringfügig angestiegen. Der tiefste Wert war im Jahr 1995 erreicht worden.

Die Entwicklung im Vergleich zu den Nachbarkreisen , und - von 2000 bis 2004

Lebendgeborene in absoluten Zahlen 2

Landkreis 2000 2001 2002 2003 2004 Demmin 688 709 622 639 622 Nordvorpommern 830 803 745 757 793 Ostvorpommern 805 803 787 793 818 Uecker-Randow 600 587 547 558 533

absolute Zahlen

1000

800 2000 600 2001 2002 400 2003 200 2004

0 DM NVP OVP UER

Für die Bevölkerungsentwicklung ist neben der Entwicklung der Geburten auch die Entwicklung der Gestorbenenzahlen mitbestimmend.

Die Entwicklung der Gestorbenen in absoluten Zahlen/Entwicklung im Landkreis Ostvorpommern von 1980 bis 2004 2

Jahr 1980 1985 1990 1995 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Wert 1912 1683 1577 1293 1193 1185 1168 1241 1234 1138 1134

G estorbene

2 5 0 0

2 0 0 0

1 5 0 0

1 0 0 0 Anzahl

5 0 0

0 1980 1985 1990 1995 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 J a h r

2 Quelle: Angaben des Statistischen Landesamtes M-V, bearbeitet durch Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung

-12- - Die Entwicklung der Gestorbenen je 1.000 Einwohner/Entwicklung im Landkreis Ostvorpommern von 1985 bis 2004 2

Jahr 1980 1985 1990 1995 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Wert - 13,3 12,9 11,2 10,4 10,3 10,1 10,9 10,9 10,1 10,1

Gestorbene je 1000 Einwohner

14 12 10 8

Anzahl 6 4 2 0 1980 1985 1990 1995 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Jahr

Auch die Anzahl der Gestorbenen nahm im gesamten Zeitraum ab.

Für die Altersstruktur und den Bevölkerungsstand eines Gebietes ist das Verhältnis von Geburten zu Gestorbenen (Geburten-/Gestorbenenüberschuss) wichtig.

Die Entwicklung der Geburten-/und des Gestorbenenüberschusses/ Entwicklung im Landkreis Ostvorpommern von 1980 bis 2004 2

Jahr 1980 1990 1995 2000 2001 2002 2003 2004 Wert 319 -160 -642 -363 -438 -447 -345 -316

Geburten-/ Gestorbenenüberschuss

400 200 0 -200

Anzahl -400 -600 -800 1980 1990 1995 2000 2001 2002 2003 2004 Jahr

2 Quelle: Angaben des Statistischen Landesamtes M-V, bearbeitet durch Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung

-13- - Seit 1990 nahm der Gestorbenenüberschuss trotz der rückläufigen Zahlen bei den Gestorbenen wegen einer noch stärkeren Abnahme der Geburten zu. Höchstwerte erreichte dieser 1995 (-642) und 2002 (-477).

Ursachen für den Rückgang der Lebendgeburten ist die rückläufige Entwicklung der zusammengefassten Geburtenziffern 2 und der rückläufigen Entwicklung der Fruchtbarkeitsziffern.

Die zusammengefasste Geburtenziffer ist die Summe der altersspezifischen Geburtenziffern, Zahl der Kinder, die 1000 Frauen im Laufe ihres Lebens gebären und drückt die Geburtenhäufigkeit aus.

Entwicklung der Geburtenziffern Ostvorpommern 1450 1400 1350 1300 1250 Geburtenziffer 1200 2000 2001 2002 2003 2004 Jahr

Die Geburtenhäufigkeit (zusammengefasste Geburtenziffer) hat im Landkreis Ostvorpommern wieder leicht zugenommen. Im Jahr 2004 lag sie in Ostvorpommern bei fast 1,4 je Frau, während sie in Mecklenburg – Vorpommern bei 1,34 Kindern je Frau lag. Sie lag auch über der unserer Nachbarkreise. (Durchschnitt der Industrieländer bei 1,5). Diese Werte reichen aber nicht aus, um die Bevölkerung auf einem gleichbleibenden Niveau zu erhalten.

In Ländern mit sehr geringer Säuglings- und Kindersterblichkeit wie Deutschland geht man davon aus, dass rechnerisch 2,1 Kinder pro Frau geboren werden müssen, um die Bevölkerung ohne Wanderung auf einem konstanten Niveau zu halten. Da im Landkreis Ostvorpommern aber eine hohe Abwanderungsrate junger Menschen und insbesondere Frauen im gebärfähigen Alter als Einflussfaktor zu berücksichtigen ist, müsste die Rate höher bemessen werden, um die Bevölkerung stabil zu halten. Mit einer Steigerung der zusammengefassten Geburtenziffer, also einer größeren Geburtenfreudigkeit, ist der Prozess des Bevölkerungsrückgangs und der Überalterung im Landkreis Ostvorpommern in keiner Weise aufzuhalten, zumal relevante Auswirkungen auf die Bevölkerungsstruktur erst verzögert eintreten werden.

2 Quelle: Angaben des Statistischen Landesamtes M-V, bearbeitet durch Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung

-14- - Die allgemeine Fruchtbarkeitsziffer 2 ist die Zahl der Lebendgeburten pro Jahr je 1000 Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren und ein wesentlicher Anhaltspunkt für die Bevölkerungsentwicklung.( In der Statistik wird bei Frauen als gebärfähiges Alter 15 bis 49 Jahre zugrunde gelegt.)

Jahr 2000 2001 2002 2003 2004 Wert 33,9 34,5 34,5 35,5 37,6

Allgemeine Fruchtbarkeitsziffern

38

36

ziffer 34

32 allgemeineFruchtbarkeits- 2000 2001 2002 2003 2004 Jahr

Die Fruchtbarkeitsziffer ist im Landkreis Ostvorpommern wieder gestiegen.

Der Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung in der Altersgruppe der 20- bis 34- Jährigen als Indikator gibt einerseits Hinweise auf das Geburtenpotential und andererseits auf die Attraktivität des Standortes für Frauen, z.B. berufliche Entwicklungschancen. Ein geringer Anteil deutet auf eine problematische Entwicklung hinsichtlich der Bevölkerung hin.

Außer den Geborenen –und Gestorbenenzahlen und Fruchtbarkeit sind Wanderungen ein, vor allem in unserer Region, entscheidender Faktor für die Bevölkerungsentwicklung. Seit Jahren liegt die Anzahl der Fortgezogenen über der der Zugezogenen.

2.1.4. Wanderungen

Hohe Mobilitätsraten und ein Bevölkerungsrückgang sind auch Indiz für soziale Strukturveränderungen; „die Restbevölkerung“ rekrutiert sich häufig aus überdurchschnittlich hohen Anteilen sozial benachteiligter Gruppen mit verändertem Bedarf an sozialen Diensten und Einrichtungen. Hohe Mobilitätsraten mit konstanten oder leicht steigenden Bevölkerungszahlen können auf Veränderungstendenzen in der Bevölkerungsstruktur hinweisen, z.B. Zuzüge bereits überdurchschnittlich vertretener Gruppen, z.B. alte Menschen oder auch „Austausch“ von Bevölkerungsgruppen, z.B. junge kinderreiche Familien ziehen weg, berufstätige junge Familien ohne Kinder ziehen zu.

2 Quelle: Angaben des Statistischen Landesamtes M-V, bearbeitet durch Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung

-15- - Beides führt mittel- oder längerfristig zu Veränderungen der Bevölkerungsstruktur und somit auch zu veränderten Bedarfen hinsichtlich der Angebotsstruktur an sozialen Einrichtungen und Diensten.

Hohe Positive Einwohnersalden kennzeichnen Gebiete mit Neubautätigkeiten, zum Teil auch Sanierungsgebiete. Auch dieses sind Hinweise auf Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur mit veränderten Bedarfen an die Infrastruktur allgemein und die soziale Angebotsstruktur im speziellen. Im Landkreis Ostvorpommern haben wir es insgesamt mit einer hohen Mobilität und einem Bevölkerungsrückgang zu tun, wobei die regionalen Unterschiede beachtet werden müssen.

Wanderungssaldo im Landkreis Ostvorpommern 2000 bis 2004 2

Jahr Zugezogene Fortgezogene Saldo 2000 6.835 6.987 -152 2001 6.548 7.109 -561 2002 6.556 7.122 -566 2003 6.327 6.727 -400 2004 6.390 6.884 -498

Der Saldo zeigt, dass sich seit dem Jahr 2000 ein ungünstigeres Verhältnis zwischen Zuzügen und Wegzügen herausgebildet hat.

Betrachtet man die Wanderungsverluste genauer, so ist festzustellen, dass diese besonders die Altersgruppen zwischen 18 und 21 Jahren betreffen und in diesen Altersgruppen mehr Frauen abwandern als Männer. Diese Fakten führen wiederum zu einer geringen Anzahl von Geburten, denn die zukünftige Müttergeneration fehlt.

Wanderungen 2004 nach Alter 2

0- 10- 15- 20- 25- 30- 35- 40- 45- 50- 55- 60- über Alter 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 65 Wert +19 -10 -126 -458 -165 +40 +14 +26 +14 +22 +24 +58 +48

W anderungen 2004 nach Alter

1 0 0

0

-1 0 0

-2 0 0 -3 0 0

-4 0 0 -5 0 0 0-10 10-15 15-20 20-25 25-30 30-35 35-40 40-45 45-50 50-55 55 -60 60-65 65-70 >70

2 Quelle: Angaben des Statistischen Landesamtes M-V, bearbeitet durch Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung

-16- - Die höchsten Wanderungsverluste betreffen die Altersgruppen zwischen 10 und 30 Jahren. Im Jahr 2004 verlor der Landkreis alleine in diesen Altersgruppen 795 Personen. Von den 498 Personen, die der Landkreis 2004 an Einwohnern im Saldo einbüßte, waren 281 männliche und 213 weibliche Personen.

Die bevorzugte Abwanderung der 18 – 20jährigen legt nahe, dass die jungen Leute Ostvorpommern, vor allem auf der Suche nach Ausbildungsplätzen verlassen.

Der Wanderungssaldo der 18- bis 24-Jährigen weist auf das Angebot an Ausbildungspotentialen der Region hin. Eine negative Bilanz deutet auf einen diesbezüglich ungünstigen Standort hin. Die Wanderung in dieser Altersgruppe wird häufig als Bildungswanderung bezeichnet.

Innerhalb des Landkreises gibt es z. T. erhebliche regionale Differenzierungen. (siehe Anlagen – Wanderungssaldo für ausgewählte Altersgruppen nach Städten, Ämtern und Gemeinden) Die meisten Wanderungsgewinne hatte der Landkreis aus der Hansestadt zu verzeichnen, was vor allem den Umlandgemeinden zugute kam. Diese Bevölkerungsgewinne gestalteten sich seit 1997 allerdings stark rückläufig. 1997 belief sich der Wanderungsgewinn aus der Hansestadt noch auf 1314 Personen, im Jahr 2004 waren es nur noch 128 Personen.

2.1.5. Alters- und Geschlechtsstruktur

Die Altersstruktur eines Gebietes gehört zu den wichtigsten Kennzeichen einer Bevölkerung. Sie wird durch die Geburtenentwicklung, die Zahl und das Alter der Gestorbenen sowie die Zu- und Abwanderungen bestimmt. Die Altersstruktur ist für die Sozialplanung eine wesentliche Basis. Sie zeigt den Ist- Stand der Bevölkerung nach Anteilen im Krippen- und Kindergartenalter , im schulpflichtigen Alter, im erwerbsfähigen Alter und im Rentenalter sowie den Anteil der Frauen im gebärfähigen Alter auf. Die Altersstruktur ist wesentliche Ausgangsbasis für Bevölkerungsprognosen, aber auch für Prognosen des Bedarfs an sozialen und medizinischen Einrichtungen sowie für Aussagen über die zukünftige Belastung der Sozialsysteme.

Bei der Bevölkerung untergliedert nach Altersgruppen zeichnet sich für den gesamten Landkreis eine Überalterung ab, in der Gemeinde Zinnowitz, dem Amt Usedom - Mitte, Ahlbeck bis Stettiner Haff, dem Amt Usedom- Süd, der Stadt Anklam, dem Amt Ducherow ist der Anteil der über 60jährigen sehr hoch, während das Amt Landhagen einen überdurchschnittlich geringen Anteil an über 60jährigen aufweist. Gering ist der Anteil der 18 – 27 Jahre alten Bevölkerung in Krien, Spantekow, Ziethen, Ducherow, Usedom- Süd, Amt Ahlbeck bis Stettiner Haff, Gemeinde Heringsdorf. Den höchsten Anteil der 0 – 18jährigen hat das Amt Landhagen. (siehe Karte „Sozialatlas – Bevölkerung #2“)

-17- - Uecker-Randow und Demmin, der Landkreis mit der ältesten Bevölkerungsstruktur 3. Ein Maß für die Beurteilung der demographischen Situation sind die Anteile der 18- bis 29- Jährigen und der 60- Jährigen und Älteren an der Gesamtbevölkerung. Die nachfolgende Tabelle und Karte verdeutlicht dieses Verhältnis im Landkreis Ostvorpommern im Vergleich zu den anderen Kommunen in Mecklenburg- Vorpommern im Jahr 2003.

Anteil der Altersgruppe ... Landkreis/kreisfreie Stadt an Gesamtbevölkerung (%) 18-29 Jahre 60+ Jahre Mecklenburg-Vorpommern, Land 15,3 24,8 kreisfreie Städte: Greifswald 20,6 22,9 Neubrandenburg 17,6 23,5 17,7 26,9 16,4 26,7 16,9 28,7 Wismar 16,5 28,9 Summe kreisfreie Städte 17,6 26,4 Landkreise: Bad Doberan 14,2 21,4 Demmin 14,2 25,6 Güstrow 14,7 24,9 Ludwigslust 14,4 22,9 Mecklenburg-Strelitz 14,3 24,4 Müritz 14,9 24,7 Nordvorpommern 13,9 25,1 14,4 21,7 Ostvorpommern 14,3 25,6 Parchim 13,9 24,0 Rügen 14,5 25,5 Uecker-Randow 14,6 26,0 Summe Landkreise 14,3 24,1 Quelle: Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern: Statistischer Bericht, Bevölkerung nach Alter und Geschlecht in MV, Teil 1 – Kreisergebnisse, 2004, eigene Berechnungen

Der Landkreis Ostvorpommern liegt beim Anteil der 18- bis 29- Jährigen an der Gesamtbevölkerung des Kreises unter dem Landesdurchschnitt in Mecklenburg- Vorpommern und erreicht beim Vergleich der Landkreise genau den Durchschnittswert.

3 GEROSTAT-BEITRAG im „Informationsdienst Altersfragen“, Heft 03/2005 Deutsches Zentrum für Altersfragen (Hg.) Sonja Henning: Demographische Alterung in den Regionen - das Beispiel Mecklenburg- Vorpommern

-18- - Beim Anteil der über 60-Jährigen an der Gesamtbevölkerung liegt der Landkreis Ostvorpommern mit 25,6 % über dem Landesdurchschnitt von 24,8% und weist unter den Landkreisen gemeinsam mit Demmin den höchsten Anteil auf. Das Verhältnis der Anteile der 18- bis 29- Jährigen zu dem der 60- Jährigen und Älteren an der Gesamtbevölkerung hat sich vom Jahr 2003 zum Jahr 2004 im Landkreis Ostvorpommern zugunsten des Anteils der über 60- Jährigen leicht verschoben. Die 18- bis 29- Jährigen machen 14,5 % und die über 60- Jährigen 26,1 %.der Gesamtbevölkerung aus. Auch hier gibt es regionale Unterschiede.

Ein weiteres Anteilsverhältnis zur Beurteilung der Altersstruktur ist das Verhältnis der 18- bis 60-Jährigen zu den über 60- Jährigen ( oft auch über 65 –Jährigen – die Angaben in der Literatur sind unterschiedlich), auch als Altersquotient bezeichnet.

Von den Landkreisen hatten 2003 damit nur noch Demmin und Uecker-Randow einen höheren Altersquotienten als der Landkreis Ostvorpommern. Im Jahr 2004 war der Wert des Altersquotienten in Ostvorpommern leicht verbessert (46) Es gab mehr Menschen im erwerbsfähigen Alter als 2003. Nach den Berechnungen des Statistischen Landesamtes Mecklenburg-Vorpommern auf der Basis des Jahres 2002 wird er im Landkreis Ostvorpommern im Jahre 2010 bereits einen Wert von 50, im Jahr 2015 von 64,6 und im Jahr 2020 von 84,45 erreichen. 2

2 Quelle: Angaben des Statistischen Landesamtes M-V, bearbeitet durch Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung

-19- - Bei diesen Hochrechnungen ist zu beachten, das für 2005 ein Altersquotient von 47,4 % prognostiziert worden war, tatsächlich aber 46 betrug. 2

Dieses zeigt, wie eingangs erwähnt, die hohe Vergreisungsdynamik in unserem Kreis und lässt die Auswirkungen auf die Bereiche Gesundheit und Soziales sowie den Wirtschaftssektor nur erahnen. Die Alters- und Geschlechtstruktur des Landkreises lässt sich gut aus dem für 2004 erstellten Altersbaum ablesen. 2

Bevölkerung am 31.12.2004

99 92 85 78 71 64 57 50 43 36 29 22 15 8 1 -1500 -1000 -500 0 500 1000 1500

Der Baum hat einen sehr dünnen „Stamm“, der die geringen Geburten widerspiegelt. Zu sehen ist auch ein rückläufiges Potential im arbeitsfähigen Alter und die sich anbahnende Vergreisung. Beim genaueren Hinsehen ist ebenfalls zu sehen, dass es im jüngeren und mittleren Altersbereich ein Frauendefizit gibt und im höheren Alter einen Frauenüberhang. Letztgenanntes ist auf der nächsten Graphik deutlicher erkennbar.

2 Quelle: Angaben des Statistischen Landesamtes M-V, bearbeitet durch Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung

-20- - Männer- bzw. Frauenüberschuß am 31.12.2004

96 91 86 81 76 71 66 61 56 51 46 41 36 31 26 21 16 männlich 11 weiblich 6 1 -300 -200 -100 0 100 200 300

Besonders ausgeprägt ist das Frauendefizit zwischen dem 20. und 27. Lebensjahr.

„Das Alter ist weiblich!", so heißt es oft in der Gerontologie und Altenhilfe.

Der Altersbaum Ostvorpommerns bestätigt einmal mehr die These einer, bei zunehmender Hochaltrigkeit immer stärker hervortretenden "Feminisierung" des Alters. Typisches Merkmal der sozioökonomischen Situation älterer Frauen ist auch in unserem Kreis die Vereinzelung (Singularisierung), was jedoch nicht gleichbedeutend sein muss mit Einsamkeit und fehlender Netzwerkunterstützung. Gerade im ländlichen Raum funktioniert die nachbarschaftliche Solidarität im Allgemeinen sehr gut.

Alleinstehende Frauen sind im Alter öfter als Männer von ambulanten und stationären Hilfen abhängig und leben öfter in Wohnsituationen, die ungeeignet sind, soziale Altersrisiken zu kompensieren. Frauen sind auch die hauptsächlichen Nutzer von Angeboten der offenen Altenhilfe und von altersbezogenen Bildungsangeboten.

-21- - Die Daten zur Mortalität und Morbidität zeigen, dass Frauen eine höhere Morbiditätsrate und dennoch eine längere Lebenserwartung als Männer haben. Frauen sind also häufiger krank, aber weniger häufig von Krankheiten betroffen, die zum Tod führen.

Die höhere Morbidität älterer Frauen scheint jedoch deutliche funktionale Auswirkungen auf ihr Alltagsleben zu haben, die zu einer größeren Hilfsbedürftigkeit beim Einkaufen, Baden/Duschen, Treppensteigen und bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel führen. In der BASE-Studie gaben 50% der dort befragten hochaltrigen Frauen an, Hilfe beim Einkaufen und Transport zu benötigen (vgl. Baltes 1998, 40). 4

Diese strukturellen Daten zeigen einen wichtigen Teil des "Handlungsbedarfs" für die Kreispolitik auf. Sie muss sich u.a. den geschlechtstypischen Ausprägungen der Lebenslagen im Alter stärker zuwenden.

2.2. Bevölkerungsprognose für den Landkreis bis 2020

Die Vorausberechnungen des Statistischen Landesamtes Mecklenburg – Vorpommern zur Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2020 auf der Basis des Jahres 2002 prognostizieren vom Jahr 2005 bis zum Jahr 2010 eine Abnahme der Bevölkerung im Landkreis Ostvorpommern um 4.963 Personen. Dabei verliert die Gruppe der 15-bis 20- Jährigen 4.388 Personen, die der 20-bis 25-Jährigen 726 und die der 25-bis 30- Jährigen 277 Einwohner. Die Altersgruppe der 25- bis 60-Jährigen verliert nach diesen Prognosen im genannten Zeitraum 1.052 Personen. Im gleichen Zeitraum werden die über 60- Jährigen zunehmen.

Nicht nur die Zunahme der über 75- Jährigen und potentiellen Hilfebedürftigen (Hauswirtschaftshilfen, Pflege), sondern vor allem der tiefe Einschnitt bei den 20- bis 30- Jährigen im Jahr 2020 ist besorgniserregend. Trotz jetziger hoher Arbeitslosigkeit werden qualifizierte Kräfte in vielen Berufszweigen und im sozialen Bereich fehlen. Darauf muss zeitnah von der Kommune und insbesondere der Sozialagentur, aber auch der Wirtschaftsförderung reagiert werden.

Das Potential, vor allem an qualifizierten Arbeitskräften, wird deutlich zurückgehen. Gleichfalls wird die Geburtenanzahl rückläufig sein, da unter den verlustigen 20- bis 30- Jährigen ein hoher Anteil gebärfähiger Frauen ist.

Diese Entwicklung wird auf alle Bereiche des Landkreises Ostvorpommern Auswirkungen haben, im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe ebenso wie im Bereich der Pflegebedürftigen, im Bereich der Schulen ebenso wie in der Wirtschaft (Arbeitskräftepotential, Kaufkraft, andere kulturelle und infrastrukturelle Bedürfnisse und Bedarfslagen).

4 Die Studie wird in der Schriftenreihe des DZA einer breiteren Fachöffentlichkeit zugänglich gemacht werden. "Informationsdienst Altersfragen" Herausgeber: Deutsches Zentrum für Altersfragen e.V. Heft 9+10/20000 - September/Oktober 2000

-22- -

Bevölkerungsbaum 2004 Bevölkerungsbaum 2010 Bevölkerungsbaum 2020

90 und mehr 90 und mehr 90 und mehr

85-90 85-90 85-90

80-85 80-85 80-85

75-80 75-80 75-80

70-75 70-75 70-75

65-70 65-70 65-70

60-65 60-65 60-65

55-60 55-60 55-60

50-55 50-55 50-55 männlich männlich männlich 45-50 45-50 weiblich weiblich 45-50 Alter Alter

Alter weiblich 40-45 40-45 40-45

35-40 35-40 35-40

30-35 30-35 30-35

25-30 25-30 25-30

20-25 20-25 20-25

15-20 15-20 15-20

10-15 10-15 10-15

5-10 5-10 5-10

0-5 0-5 0-5

-10.000 -5.000 0 5.000 10.000 -10.000 -5.000 0 5.000 10.000 -10.000 -5.000 0 5.000 10.000 Anzahl Anzahl Anzahl

-23- - 2.3. Sozioökonomische Situation

2.3.1. Arbeitslosigkeit und Erwerbstätigkeit

Die Arbeitslosigkeit bewegt sich im Landkreis Ostvorpommern auf sehr hohem Niveau, wobei es regionale Unterschiede gibt. „Die Arbeitslosigkeit ist überdurchschnittlich hoch und führt zu einer fortlaufenden sozialen Erosion in Stadtteilen und ländlichen Bereichen...“ (S.19, Regionales Entwicklungskonzept für den Landkreis Ostvorpommern, 2004)

Der Landkreis Ostvorpommern lässt sich grob in 3 Teilräume unterscheiden: - Stadt–Umland–Bereich Greifswald, gewerblich–industrielles Entwicklungsgebiet Greifswald – Vierow – Lubmin – Wolgast (– Peenemünde) - Große Teile der Insel Usedom mit einer starken Tourismuswirtschaft - Der besonders strukturschwache ländliche Raum mit der gewerblichen Entwicklungsoption Gützkow“ (Regionales Entwicklungskonzept für den Landkreis Ostvorpommern, 2004) (s. Karte „Sozialatlas – Arbeitslosigkeit“)

Für die prozentuale Belastung und Arbeitslosigkeit in kommunaler Gliederung gibt es keine wirklich validen Daten. Die Arbeitslosigkeit für die Städte, Ämter und Gemeinden wurde auf die grundsätzlich arbeitsfähige Bevölkerung, die wir zwischen 18 – 60 Jahre alt definiert haben berechnet.

Bei der Arbeitslosigkeit gibt es wie bei den Bevölkerungsdaten ebenfalls ein gewisses Nord- Süd- Gefälle. Die höchste Arbeitslosigkeit weist das ehemalige Amt Krien aus, ebenfalls hohe Arbeitslosenquoten haben die ehemaligen Ämter Spantekow, Ducherow, Ziethen und die Stadt Anklam. Die geringste Arbeitslosigkeit haben die ehemaligen Ämter Landhagen, Amt Wolgast-Land die ehemaligen amtsfreien Gemeinden der Insel Usedom.

Arbeitslose und Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt 2001, 2002, 2003 und 2004 im Landkreis Ostvorpommern im Vergleich zu anderen Landkreisen 2

2001 2002 2003 2004 Landkreise Absolut Quote Absolut Quote Absolut Quote Absolut Quote Bad Doberan 9.064 16,3 9.529 16,9 10.568 18,6 10,367 18,0 Demmin 11.897 26,7 12.096 27,6 12.795 29,7 12,845 30,3 Güstrow 11.667 21,9 12.003 22,7 12.808 24,5 13,341 26,0 Ludwigslust 8.268 12,9 8.422 13,1 9.191 14,3 9,349 14,6 Mecklenburg-Str. 9.740 23,2 10.212 24,4 10.746 25,8 10,850 26,4 Müritz 7.628 22,4 7.805 22,9 8.237 24,5 7,937 23,8 Nordvorpommern 12.783 23,1 12.499 22,8 13.901 25,6 14,218 26,4 Nordwestmeckl. 8.934 15,3 8.882 15,2 9.370 16,1 9,329 16,1 Ostvorpommern 11.543 21,6 11.643 22,0 12.571 24,0 12,848 24,7 Parchim 9.328 18,1 9.413 18,4 9.686 19,2 9,299 18,7 Rügen 7.362 20,4 7.452 20,9 8.012 22,8 8,008 22,9 Uecker-Randow 10.357 26,3 10.566 27,2 10.974 28,9 11,620 31,4

2 Quelle: Angaben des Statistischen Landesamtes M-V, bearbeitet durch Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung

-30- Arbeitslosenquote

35 30 25 2001 20 2002 15 2003 Prozent 10 2004 5 0 DBR DM GÜ LWL MST MÜR NVP NWM OVP PCH RÜG UER

Die höchste Arbeitslosenquote hatte im Jahresdurchschnitt 2004 der Landkreis Uecker-Randow mit 31,4 %, gefolgt vom Landkreis Demmin. Die geringste Arbeitslosenquote wiesen Ludwigslust mit 14,6 % und Nordwestmecklenburg mit 16,1 % aus. Ostvorpommern nimmt mit 24,7 % einen mittleren Stellenwert im Land M-V ein. Im Landkreis Ostvorpommern ist die Arbeitslosigkeit (wie in den meisten Landkreisen) seit 2001 stetig angestiegen. Im Dezember des Jahres 2005 hatte der Landkreis Ostvorpommern die höchste Arbeitslosigkeit in Deutschland.

Arbeitslose im Dezember 2002, 2003 und 2004 nach ausgewählten Personengruppen 2

Landkreise 2002 2003 2004 unter 25 J. unter 25 J. unter 25 J. Langzei alt u. über Langzeit- alt u. über Langzeit- alt u. über t- 6 Mon. arbeits- 6 Mon. arbeits- 6 Mon. arbeits- arbeits- lose arbeits- lose arbeits- lose los los los Bad Doberan 2.682 266 3.769 261 3.927 337 Demmin 5.092 362 6.270 348 6.613 485 Güstrow 3.967 337 5.519 306 6.102 456 Ludwigslust 2.488 163 3.463 169 3.433 327 Mecklenburg- 3.785 299 4.894 313 5.269 431 Strelitz Müritz 2.888 228 3.695 197 3.716 264 Nordvorpommern 4.276 333 5.809 223 6.084 453 Nordwestmecklenb urg 2.870 161 3.404 91 3.211 270 Ostvorpommern 3.421 235 4.840 90 4.848 340 Parchim 3.301 192 4.147 92 3.885 259 Rügen 1.855 2.573 26 2.568 161 Uecker-Randow 4.627 376 5.810 288 6.042 385

2 Quelle: Angaben des Statistischen Landesamtes M-V, bearbeitet durch Controlling, Sozial- und Jugendhilfeplanung

-31- Anzahl der Langzeitarbeitslosen

7000 6000 5000 2002 4000 2003 3000 2000 2004 1000 0 DBR DM GÜ LWL MST MÜR NVP NWM OVP PCH RÜG UER

Die höchste Anzahl an Langzeitarbeitslosen hatte 2004 der Landkreis Demmin, gefolgt vom Landkreis Güstrow. Rügen und Nordwestmecklenburg wiesen die geringste Zahl an Langzeitarbeitslosen aus. Ostvorpommern liegt im Landesvergleich im Mittelfeld. Zu erkennen ist, dass sich die Anzahl der Langzeitarbeitslosen von 2003 zu 2004 in allen Landkreisen deutlich erhöhte. Im Landesdurchschnitt ist eine Steigerung um 2,78 % festzustellen. In Ostvorpommern erhöhte sich die Anzahl der Langzeitarbeitslosen zum Vorjahr um 0,17 %. Der Zahl des Anteils der jugendlichen Arbeitslosen (unter 25 Jahre alt und über 6 Monate arbeitslos) hat sich im Landkreis Ostvorpommern von 2003 zu 2004 enorm erhöht. Die Anzahl dieser Personengruppe unter den Arbeitslosen ist zwar in allen Landkreisen vom Jahr 2003 zu 2004 gestiegen, aber nirgends so drastisch wie im Landkreis Ostvorpommern.

Da die Lebenssituation im Alter nicht zuletzt ein Produkt der vorangegangenen Erwerbsbiographien ist, birgt die hohe Arbeitslosigkeit im Landkreis Ostvorpommern für die Region ein zweifaches Risiko in sich: zum einen kann sich daraus in absehbarer Zeit Altersarmut entwickeln und zum anderen bewirkt sie massive Abwanderungen junger Menschen, womit der Prozess der Überalterung noch beschleunigt wird.

Entwicklung des Arbeitsmarktes im Landkreis Ostvorpommern 2005/2006

Nachfolgende Tabellen und Graphiken zeigen die Entwicklung des Arbeitsmarktes 2005/2006 und die Auswirkungen der Harz IV-Gesetze, bzw. des SGB II auf.

Entwicklung der Anzahl der Bedarfsgemeinschaften nach dem SGB II im Jahr 2005 Januar 9.753 Februar 11.087 März 11.484 April 12.031 Mai 12.658 Juni 12.933 Juli 10.705

-32- August 10.836 September 10.839 Oktober 11.004 November 10.930 Dezember 10.964

Ab Juli wurde die Erfassung von Bestands- auf Zahlfälle umgestellt, daher kann sich die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften rückwirkend erhöhen.

Anzahl der Bedarfsgemeinschaften (Stand: Januar 06)

Anzahl der Bedarfsgemeinschaften Bedarfsgemeinschaften im Landkreis Ostvorpommern 10.793 davon mit 1 Person 5.758 2 Personen 2.612 3 Personen 1.439 4 Personen und mehr 984 Personen je Bedarfsgemeinschaft 1,81 Alg II – Empfänger je BG 1,41

Größe der Bedarfsgemeinschaften

4 Personen und mehr 3 Personen 9% 13%

2 Personen 24%

1 Person 54%

-33- Anzahl der Leistungsempfänger (Stand: Dezember 2005) Leistungsempfänger im Kreis Ostvorpommern: 19.709 davon: erwerbsfähige Hilfebedürftige 15.489 Sozialgeldempfänger 4.220

Struktur der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen: männlich 8.426 54,4 % weiblich 7.063 45,6 % unter 25 Jährige 3.578 23,1 % über 55 Jährige 1.084 7,0 %

Mitglieder der Bedarfsgemeinschaften

Sozialgeld- - empfänger, 21,41 %

erwerbsfähige Hilfebedürftige, 78,59 %

In einer Befragung der Sozialagentur Ostvorpommern wurden die Auswirkungen von Hartz IV auf die Familien erfragt und in nachfolgender Graphik dargestellt:

Auswirkungen von Hartz IV

persönlicher Kontakt zur 35 % 55 % 10 % Verwaltung

Wohnsituation 12 % 72 % 16 %

finanzielle Situation 11 % 31 % 58 %

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

besser geworden gleich geblieben schlechter geworden

-34- Die Wohnsituation ist überwiegend gleich geblieben, die finanzielle Situation hat sich bei fast 60 % der Bürger verschlechtert.

Arbeitslose und Arbeitslosenquote im Januar 2006 im Vergleich zum Vorjahr - Kreisvergleich

Arbeitslose und Arbeitslosenquote im Januar 2006 Arbeitslosenquote Landkreis Arbeitslose bezogen auf abhängige Land zivile Erwerbspersonen ―— Veränderung Agenturbezirk zum Berichts- Vor- Berichts- Vor- Vor- Land Vorjahr Vor- monat monat Vorjahr monat monat jahr monat % Insgesamt nach Kreisen Landkreise Bad Doberan 10.889 9.746 12.198 + 11,7 - 10,7 18,8 16,8 21,1 Demmin 12.384 9.964 13.698 + 24,3 - 9,6 30,0 24,1 32,4 Güstrow 12.906 11.379 14.843 + 13,4 - 13,0 25,4 22,4 29,1 Ludwigslust 10.500 9.145 10.748 + 14,8 - 2,3 16,4 14,3 16,8 Mecklenburg-Strelitz 10.497 8.806 12.419 + 19,2 - 15,5 25,8 21,7 30,4 Müritz 7.715 6.479 9.071 + 19,1 - 14,9 23,7 19,9 27,3 Nordvorpommern 14.479 12.963 16.526 + 11,7 - 12,4 27,2 24,4 30,8 Nordwestmecklenburg 11.873 10.229 11.131 + 16,1 + 6,7 20,6 17,7 19,2 Ostvorpommern 14.994 13.957 16.430 + 7,4 - 8,7 29,2 27,2 31,7 Parchim 10.054 8.652 10.584 + 16,2 - 5,0 20,8 17,9 21,4 Rügen 9.273 8.299 10.378 + 11,7 - 10,6 26,8 24,0 29,7 Uecker-Randow 10.734 9.601 13.203 + 11,8 - 18,7 29,5 26,4 35,9 M-V 187.548 165.542 210.084 + 13,3 - 10,7 23,1 20,4 25,5 Quelle: Bundesagentur für Arbeit; www.arbeitsagentur.de

1) unter Einschluss der Grundsicherung für Arbeit Suchende; Umstellungsbedingt sind die Ergebnisse nur vorläufig. 2) ohne Personalserviceagenturen, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Beschäftigung schaffende Infrastrukturförderung und Arbeitsgelegenheiten

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar 2005 und 2006 5 Ostvorpommern Eckwerte des Arbeitsmarktes Veränderung gegenüber Berichtsmonat Vorjahresmonat Merkmale (Arbeitslosenquote: Vorjahreswerte) Februar Januar Dezember Feb 06 Jan 06 Dez 05 Nov 05 abs. in % in % in % Arbeitslose 1) Bestand 15.082 14.994 13.957 13.475 -1.531 -9,2 -8,7 -4,0 darunter 55,3 % Männer 8.335 8.144 7.554 7.215 -1.077 -11,4 -10,3 -5,9 44,7 % Frauen 6.747 6.850 6.403 6.260 -454 -6,3 -6,9 -1,7 12,7 % Jüngere unter 25 Jahren 1.920 1.907 1.862 1.845 -467 -19,6 -22,0 -1,5 2,3 % dar.: Jugendliche unter 20 Jahren 344 345 371 378 -125 -26,7 -26,6 17,0 26,2 % 50 Jahre und älter 3.951 3.950 3.656 3.508 -3 -0,1 3,5 10,7

5 Quelle: Statistik, Bundesagentur für Arbeit

-35- 10,6 % dar.: 55 Jahre und älter 1.605 1.603 1.490 1.436 76 5,0 10,5 36,6 1,4 % Ausländer 207 213 194 189 -19 -8,4 -15,1 22,0 Arbeitslosenquoten 1) bezogen auf - alle zivilen Erwerbspersonen 26,6 26,4 24,6 23,7 29,4 - 29,1 25,7 - abhängige zivile Erwerbspersonen 29,4 29,2 27,2 26,2 32,1 - 31,7 28,1 Männer 31,5 30,8 28,5 27,3 35,2 - 33,9 30,0 Frauen 27,1 27,5 25,7 25,2 28,7 - 29,3 26,0 Jüngere unter 25 Jahren 24,3 24,1 23,5 23,3 29,7 - 30,4 23,5 dar.: Jugendliche unter 20 Jahren 11,2 11,3 12,1 12,4 15,0 - 15,1 10,2 Ausländer 64,1 65,9 60,1 58,5 76,9 - 85,4 54,1 Leistungsempfänger Arbeitslosengeld ...... 4.702 4.211 ...... -20,9 Empfänger Arbeitslosengeld II 2) 14.904 14.614 14.530 14.101 2.556 20,7 22,2 . Empfänger Sozialgeld 2) 4.066 10.515 4.043 3.826 480 13,4 207,5 . Bedarfsgemeinschaften 2) 10.680 10.515 10.398 10.450 1.579 17,3 25,3 . Gemeldete Stellen Zugang im Monat 183 75 89 113 -13 -6,6 -33,0 -6,3 dar.: ungefördert 168 73 76 92 -24 -12,5 -31,1 -5,0 Zugang seit Jahresbeginn 258 75 1.671 1.582 -50 -16,2 -33,0 -36,9 dar.: ungefördert 241 73 1.535 1.459 -57 -19,1 -31,1 -19,1 Bestand 237 161 156 170 -67 -22,0 -17,9 -17,5 dar.: ungefördert 232 155 150 148 -61 -20,8 -15,3 -11,8 sofort zu besetzen 101 111 106 141 -60 37,3 -15,3 -19,1 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Jun 05 Mrz 05 Dez 05 Sep 04 (Arbeitsort) Insgesamt 27.876 25.791 26.128 29.163 Männer 13.427 12.291 12.574 14.082 Frauen 14.449 13.500 13.554 15.081 1) Die Daten zur Arbeitslosigkeit speisen sich ab September 2005 aus dem IT-Fachverfahren der BA, aus als plausibel bewerteten Datenlieferungen zugelassener kommunaler Träger und -sofern keine plausiblen Daten geliefert wurden, aus ergänzenden Schätzungen der BA

2) Daten vollständig über den Übermittlungsstandard XSozial-BA geliefert

Arbeitsmarkt im Februar 2006 5 Ostvorpommern Eckwerte des Arbeitsmarktes davon Merkmal Insgesamt SGB III SGB II*) Arbeitslose Bestand 15.082 5.746 9.336 darunter 55,3 % Männer 8.335 3.128 5.207 44,7 % Frauen 6.747 2.618 4.129 12,7 % Jüngere unter 25 Jahren 1.920 797 1.123 2,3 % dar.: Jugendliche unter 20 Jahren 344 114 230 26,2 % 50 Jahre und älter 3.951 1.823 2.128 10,6 % dar.: 55 Jahre und älter 1.605 795 810 1,4 % Ausländer 207 53 154 Arbeitslosenquoten 1) bezogen auf - alle zivilen Erwerbspersonen 26,6 10,1 16,4 - abhängige zivile Erwerbspersonen 29,4 11,2 18,2 Männer 31,5 11,8 19,7

5 Quelle: Statistik, Bundesagentur für Arbeit

-36- Frauen 27,1 10,5 16,6 Jüngere unter 25 Jahren 24,3 10,1 14,2 dar.: Jugendliche unter 20 Jahren 11,2 3,7 7,5 Ausländer 64,1 16,4 47,7 Leistungsempfänger Arbeitslosengeld ...... x Empfänger Arbeitslosengeld II 2) 14.904 x 14.904 Empfänger Sozialgeld 2) 4.066 x 4.066 Bedarfsgemeinschaften 2) 10.680 x 10.680 1) Die Daten zur Arbeitslosigkeit speisen sich ab September 2005 aus dem IT-Fachverfahren der BA, aus als plausibel bewerteten Datenlieferungen zugelassener kommunaler Träger und - sofern keien plausiblen Daten geliefert wurden, aus ergänzenden Schätzungen der BA.

2) Daten vollständig über den Übermittlungstandard XSozial-BA geliefert

*) Daten vollständig aus aktueller Meldung aus dem Übermittlungsstandard XSozial-BA-SGB II geliefert

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar 2006 Ostvorpommern

Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit unterschiedlich, wie die folgenden Graphiken zeigen.

Arbeitslosigkeit ausgew ählter Personengruppen -Veränderung gegenüber Vorjahr in %- Arbeitslosigkeit von ausgewählten Personengruppen -Anteil an allen Arbeitslosen in %- A usländer - 8 ,4

55 JahreAusländer und älter 1,4% 5 ,0

50 Jahre und älter - 0 ,1 55 Jahre und älter 10,6% Jugendliche unter 20 Jahren - 2 6 ,7 50 Jahre und älter 26,2% Jüngere unter 25 Jahren - 1 9 ,6 Jugendliche unter 20 Jahren 2,3% Frau en - 6 ,3 Jüngere unter 25 Jahren 12,7% Männer - 1 1 ,4

Frauen 44,7%

Männer 55,3%

Die Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen) betrug im Dezember 2005 24,6 (1,1 geringer als 2004). In den Monaten Januar und Februar 2006 ist die Quote wieder gestiegen. (26,4; 26,6). Der Januar-Wert 2006 lag allerdings um 2,7 unter dem des Vorjahres.

Die absolute Anzahl an Arbeitslosen war im Februar 2006 gegenüber dem Vorjahreswert um 1.531 gesunken (= -9,2 %).

Aus der Struktur der Arbeitslosen im Februar 2006 ist ersichtlich, dass Frauen gegenüber Männer nicht benachteiligt sind. (Anteil Männer 55,3 %, Anteil Frauen 44,7 %)

-37- 12,7 % der Arbeitslosen im Februar 2006 waren unter 25 Jahre alt. Aber auch hier war ein Rückgang der Anzahl um 467 Personen = 19,6 % gegenüber dem Vorjahreswert zu verzeichnen. Allerdings ist die Quote mit 24,3 zu hoch. Der Anteil der über 50-Jährigen war fast gleichbleibend (10,6 %)

Die Arbeitslosen untergliedern sich in Arbeitslose nach dem Rechtskreis des SGB III (sog. Hartz IV-Empfänger nach Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe) Von den im Februar 2006 15.082 Arbeitslosen gehörten 5.746 zum Rechtskreis des SGB III und 9.336 nach dem SGB II. Im Rechtskreis des SGB III gab es eine rückläufige Anzahl von Arbeitslosen im Vergleich Februar 2005 zu Februar 2006 um ca. 2.000 Personen. Im Rechtskreis des SGB II gab es eine Zunahme der Arbeitslosen in den betrachteten Februarmonaten (um ca. 400). Die Verschiebung vom Rechtskreis des SGB III zum SGB II ist Indiz für eine Verarmungstendenz in der Bevölkerung und für lang anhaltende Arbeitslosigkeit. (siehe auch Anlagenteil)

Kinder, Bedarfsgemeinschaften und Sozialgeld -Empfänger/innen im Alter von unter 15 Jahren: Länder- und Kreisvergleich Oktober 2005

In der Bundesrepublik Deutschland lebten im Oktober 2005 nach revidierten Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) insgesamt 1,798 Millionen der insgesamt 11,925 Millionen Kinder im Alter von unter 15 Jahren in 1,109 Millionen sogenannten SGB II- Bedarfsgemeinschaften. Das heißt, 151 von 1.000 Kindern im Alter von unter 15 Jahren (15,1%) lebten in 1,109 Millionen Familien bzw. Haushalten, die auf das sogenannte Arbeitslosengeld II (für erwerbsfähigen Hilfebedürftige im Sinne des SGB II) und Sozialgeld (für die Kinder im Alter von unter 15 Jahren) angewiesen waren. In Westdeutschland waren dies 127 (12,7%) und in Ostdeutschland 279 von 1.000 Kindern (27,9%), im Landkreis Ostvorpommern waren es 315 Kinder (31,5%)

Sozialgeld-Empfänger/innen Bund, West, Ost, Länder, unter 15 Jahren (Oktober 2005) Kreise insgesamt pro Bedarfsgemeinschaft pro 1.000 absolut mit Kind Kinder Bundesrepublik Deutschland 1.797.505 1,62 151 Westdeutschland 1.283.011 1,67 127 Ostdeutschland 514.494 1,52 279 Ostdeutschland (ohne Berlin) 374.448 1,48 261 Mecklenburg-Vorpommern 56.256 1,47 299 Kreise Bad Doberan 2.834 1,48 201 Demmin 3.433 1,49 346 Güstrow 3.741 1,52 298 Ludwigslust 3.445 1,54 218 Mecklenburg-Strelitz 2.746 1,48 294 Müritz 2.261 1,47 295 Nordvorpommern 3.814 1,49 302

-38- Nordwestmecklenburg 3.277 1,53 210 Ostvorpommern 3.804 1,44 315 Parchim 3.036 1,51 259 Rügen 1.997 1,45 269 Uecker-Randow 3.072 1,46 376

Der Anteil der unter 15-Jährigen war in den Kreisen Uecker-Randow, Demmin und Ostvorpommern besonders hoch.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Der Indikator sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort im Verhältnis zu Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort verdeutlicht die überwiegende Bedeutung als Arbeits- oder Wohnort. Ein Zuwachs an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort ist ein Hinweis auf einen Arbeitsplatzzuwachs und umgekehrt.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte am Wohnort sind ein Hinweis auf die Bevölkerung am Arbeitsmarkt.

Beschäftigte, die kranken-, renten- und versicherungspflichtig und/oder beitragspflichtig zur Arbeitslosenversicherung nach dem Arbeitsförderungsgesetz sind oder für die von den Arbeitgebern Beitragsanteile zur Rentenversicherung zu entrichten sind, gehören zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Damit werden in der Regel alle Arbeiter/-innen und Angestellten einschließlich der Beschäftigten in beruflicher Ausbildung von der Sozialversicherungspflicht erfasst. In wenigen Fällen besteht auch für Selbstständige Sozialversicherungspflicht

Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort je 1.000 Einwohner war im Landkreis Ostvorpommern von 2003 bis 2005 leicht rückläufig (von 249 Personen auf 233). Allerdings weisen unsere Nachbarkreise Nordvorpommern, Demmin und Uecker-Randow nach schlechtere Werte auf.

In absoluten Zahlen gab es einen Rückgang an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort von 27.861 Beschäftigten im Jahr 2003 auf 25.791 im Jahr 2005. Dieser Rückgang betraf vor allem das produzierende Gewerbe und den Dienstleistungssektor.

Die Anzahl der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort im Landkreis Ostvorpommern ging von 2003 bis 2005 von 35.121 Beschäftigte auf 32.629 zurück. Auch hier waren besonders das produzierende Gewerbe und der Dienstleistungssektor betroffen.

Detaillierte Angaben, insbesondere zum Stand des Landkreises Ostvorpommern im Vergleich zu anderen, sind den Anlagen zu entnehmen.

-39- 2.3.2. Finanzielle Situation

Die finanzielle Situation der Bevölkerung fand bis zum Jahr 2004 insbesondere ihren Ausdruck in der Sozialhilfedichte. Nach Inkrafttreten des Grundsicherungsgesetzes und des SGB II sind auch die Leistungen nach diesen Gesetzen Indiz für die finanzielle Lage der Bevölkerung eines Gebietes.

Die Sozialhilfedichte 2003 erreichte die höchsten Werte in den Städten Wolgast und Anklam, ebenso überdurchschnittlich war die Sozialhilfebelastung in den Ämtern Ducherow, Gützkow und Züssow. Hier ist der Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit, insbesondere Langzeitarbeitslosigkeit und der Sozialhilfedichte zu erkennen. Die Sozialhilfedichte 2004 hat im Landkreis Ostvorpommern insgesamt gegenüber 2003 zugenommen. Die höchste Sozialhilfedichte wiesen wiederum die Städte Wolgast und Anklam auf sowie die ländlichen geprägten Ämter Ducherow, Krien, Gützkow und Züssow. Krien, Spantekow, Ducherow sowie die Stadt Anklam haben auch die höchsten Arbeitslosenquoten.

Bei der Sozialhilfedichte erkennt man im Grunde die bei der Arbeitslosigkeit benannten 3 Teilräume wieder. (siehe Anlagenteil - Karten)

Anzahl der Sozialhilfebedarfsgemeinschaften ges. per 31.12.2001, 31.12.2002, 31.12.2003 und 31.12.2004 im Landkreis Ostvorpommern im Vergleich zu ∗ anderen Kreisen ∗∗

Landkreise 2001 2002 2003 2004 Bad Doberan 954 1.144 1.251 1.340 Demmin 1.272 1.373 1.446 1.438 Güstrow 1.334 1.437 1.413 1.594 Ludwigslust 1.671 1.862 1.990 2.184 Mecklenburg-Strelitz 1.026 1.232 1.526 1.549 Müritz 1.010 1.052 1.131 1.239 Nordvorpommern 1.759 2.095 2.258 2.360 Nordwestmecklenburg 1.553 1.731 1.727 1.877 Ostvorpommern 1.507 1.816 1.897 1.941 Parchim 1.190 1.382 1.412 1.496 Rügen 1.065 1.191 1.157 1.052 Uecker-Randow 1.302 1.510 1.507 1.779

∗ Kennzahlenvergleich des Landkreistages M-V Empfänger im Landkreis Ostvorpommern

Anzahl der Sozialhilfebedarfsgemeinschaften 2500

2000 2001 1500 2002 1000 2003 2004 500 0 DBR DM GÜ LWL MST MÜR NVP NWM OVP PCH RÜG UER

Die höchste Anzahl an Sozialhilfebedarfsgemeinschaften wiesen 2004 die Landkreise Nordvorpommern, Ludwigslust und Ostvorpommern aus. Während in fast allen Landkreisen 2004 eine Steigerung zum Vorjahr festzustellen war, verringerte sich die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften in Rügen um 9,08 % und in Demmin um 0,55 %. In Ostvorpommern erhöhte sich die Anzahl der Sozialhilfebedarfsgemeinschaften um 2,32 %.

Anzahl der Sozialhilfeempfänger je 1.000 Einwohner per 31.12.2001, 31.12.2002 ∗ 31.12.2003 und 31.12.2004 ∗∗

Landkreise 2001 2002 2003 2004 Bad Doberan 15,9 19,4 22,0 22,3 Demmin 27,5 29,9 32,3 31,6 Güstrow 24,3 26,6 27,0 29,9 Ludwigslust 26,6 29,1 31,2 32,1 Mecklenburg-Strelitz 24,5 28,8 34,9 34,9 Müritz 29,1 30,3 34,2 37,2 Nordvorpommern 30,5 36,1 39,4 40,7 Nordwestmecklenburg 26,7 29,0 29,8 32,0 Ostvorpommern 27,6 33,0 34,8 35,1 Parchim 21,3 24,9 26,0 27,8 Rügen 29,3 32,2 31,2 30,0 Uecker-Randow 31,8 37,2 38,7 44,9

Anzahl der Sozialhilfeempfänger je 1.000 Einwohner

50 40 2001 30 2002 20 2003 10 2004 0 DBR DM GÜ LWL MST MÜR NVP NWM OVP PCH RÜG UER

∗ Kennzahlenvergleich des Landkreistages M-V

-41- Sozialhilfeempfänger nach Altersgruppen (vom 01.01.04 bis 31.12.04 im Monatsdurchschnitt)

100%

80%

60% älter 60 Jahre 19 bis 60 Jahre 40% 15 bis 18 Jahre 8 bis 14 Jahre 0 bis 7 Jahre 20%

0% Wolgast Amt Krien Amt Lubmin Amt Ziethen Amt Züssow Amt Gützkow Anklam, Stadt Amt Ducherow Amt Spantekow Amt Landhagen Amt Usedom AmtSüd Usedom Seebad Zinnowitz Seebad Amt Wolgast-Land Seebad Heringsdorf Seebad Amt Schmollensee am Amt Insel Usedom AmtMitte Insel Usedom Amt an der Amt Peenemündung der an Amt bis Stettiner Ahlbeck Haff

Quelle: Statistik des Kreissozialamtes

Die Sozialhilfedichte (Anzahl der Sozialhilfeempfänger je 1.000 Einwohner) war in den Kreisen Uecker-Randow mit 44,9 und Nordvorpommern mit 40,7 Sozialhilfeempfängern je 1.000 Einwohner am höchsten. Danach folgten die Landkreise Müritz und Ostvorpommern. Dort erhielten 37,2 bzw. 35,1 Personen je 1.000 Einwohner laufende Hilfe zum Lebensunterhalt. Die geringste Sozialhilfedichte wiesen die Landkreise Bad Doberan, Parchim und Güstrow aus. Dem Diagramm ist zu entnehmen, dass in allen Landkreisen außer Rügen und Demmin ein Anstieg der Sozialhilfedichte zu verzeichnen war.

Die Altersstruktur der Sozialhilfeempfänger (Hilfe zum Lebensunterhalt) im Landkreis Ostvorpommern 2004 weist einen großen Anteil (ca. 40%) an Kindern und Jugendlichen (0-18 Jahre alt) auf.

Sozialhilfeempfänger im Jahr 2005

Fälle/Personen/Ausgaben 2005 - monatlicher Jahresdurchschnitt

100 80 60 40 20 0 Fälle Ausgaben in T Personen männlich weiblich €

-42- Hilfe zum Lebensunterhalt wird durch das Sozialamt seit Inkrafttreten des SGB II nur noch nicht erwerbsfähigen Bürgern gezahlt. Erwerbsfähige Bürger erhalten die Leistungen nach dem SGB II von der Sozialagentur Ostvorpommern.

Übersicht Hilfe zum Lebensunterhalt -Personen/Fälle/Altersstruktur/ Geschlecht- ämterbezogen im Dezember 2005

Pers. bis 7 8-14 15-20 21-30 31-40 41-50 51-64 Fälle m w ges. Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Anklam 21 23 10 13 3 - - 2 1 5 12 Am 26 30 16 14 3 4 3 6 2 1 11 Dreikaiserbäder 9 13 10 3 4 1 - 1 - 6 1 Lubmin 3 3 1 2 1 - 1 - 1 - - Züssow 7 9 5 4 2 1 - 2 - 3 1 Landhagen 1 1 1 - - - - - 1 - - Usedom Nord 3 3 3 - - - - - 2 1 - Usedom Süd 7 14 7 7 - 7 - 2 3 2 - Anklam Land 6 7 4 3 - 3 - - 3 - 1 gesamt 83 103 57 46 13 16 4 13 13 18 26

100% 90% 80% 70% 60% 51-64 Jahre 50% 41-50 Jahre 40% 30% 31-40 Jahre 20% 21-30 Jahre 10% 15-20 Jahre 0% 8-14 Jahre bis 7 Jahre Anklam Lubmin gesamt Züssow Landhagen Anklam Land Anklam Usedom Süd Usedom Usedom Nord Usedom Dreikaiserbäder

Der Anteil an Kindern, im Alter bis einschließlich 14 Jahre an der Gesamtpersonenzahl betrug im Dezember 2005 danach 28,1 %.

Wohnsituation

Von den 83 Fällen im Dezember 2005 wohnen 96,2 % in Mietwohnungen und nur 3,7 % in Häusern bzw. Wohneigentum. In ca. 30 % der Gesamtfälle besteht eine Wohngemeinschaft mit einer oder mehreren Personen; i.d.R. mit Angehörigen.

Grundsicherungsleistungen im Alter und bei Erwerbsminderung

Diese Leistungen sind wie die Sozialhilfe Ausdruck der unzureichenden finanziellen Einkommenssituation der Bürger.

-43- Die Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung umfassen:

1. den für den Leistungsberechtigten maßgebenden Regelsatz, 2. die angemessenen tatsächlichen Aufwendungen für Unterkunft und Heizung, 3. die Mehrbedarfe sowie die einmaligen Bedarfe entsprechend, 4. die Übernahme von Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen, 5. Hilfe zum Lebensunterhalt in Sonderfällen.

Reichen diese Leistungen nicht aus, um diesen Bedarf des Leistungsberechtigten zu decken, können weitere Leistungen als ergänzende Darlehen entsprechend erbracht werden. Im Jahr 2005 erhielten monatlich im Jahresdurchschnitt 323 Personen (318 Fälle) Grundsicherung. Die Gesamtausgaben betrugen 1.097,9 T €.

Grundsicherung gesamt 2005

4500 3874 3841 4000 3500 3000 2303 2500 2000 1571 1500 1.079,90 1000 323 192 318 500 131 91,50 0 Personen männlich weiblich Fälle Ausgaben in T € Gesamt Jahresdurchschnitt pro Monat

Quartalsweise stellt sich die Entwicklung 2005 wie folgt dar:

1200 1066 1043 1011 985 1000 955 947 842 839

800 Personen 623 männlich 575 591 600 514 weiblich 420 443 Fälle 380 400 Ausgaben in T € 328 279,7 287,1 211,2 200

19,9 0 1. Quartel 2. Quartel 3. Quartel 4. Quartel

-44- Betrachtet man die vom Gesetz vorgegebenen beiden Personenkreise, die über 65- Jährigen und die dauerhaft Erwerbsgeminderten, getrennt, ergibt sich folgendes:

Über 65-Jährige Dauerhaft Erwerbsgeminderte Ausgaben Ausgaben Monat Personen Fälle Personen Fälle in T € in T € Gesamt 1919 1870 467,1 1955 1944 630,8 Monatlicher 160 156 38,9 163 162 52,6 Jahresdurchschnitt

Über 65-Jährige und dauerhaft Erwerbsgeminderte mon atlich im Jahresdurchschnitt 2005

1 8 0 1 6 3 1 6 2 1 6 0 1 5 6 1 6 0 1 4 0 1 2 0 1 0 0 Personen F ä lle 8 0 Ausgaben in T € 6 0 5 2 ,6 3 8 ,9 4 0 2 0 0 über 65-Jährige dauerhaft Erwerbsgeminderte

Den Darstellungen ist zu entnehmen, dass der Anteil der über 65-Jährigen und der dauerhaft Erwerbsgeminderten unter 65 Jahre am Umfang der Grundsicherungsleistungen etwa gleich ist.

Quartalsmäßiger Verlauf 2005 - über 65-Jährige

600 537 517 483 488 500 477 468 411 408 400 Personen 300 Fälle Ausgaben 200 136,2 116,8 126,1 97,9 100

0 1. Quartel 2. Quartel 3. Quartel 4. Quartel

-45- Quartalsmäßiger Verlauf 2005 - dauerhaft Erwerbsgeminderte

600 523 517 529 526 500 473 470 431 431 400 Personen 300 Fälle Ausgaben 183,7 200 162,9 161 123,3 100

0 1. Quartel 2. Quartel 3. Quartel 4. Quartel

Es ist festzustellen, dass bei Betrachtung „monatlich im Jahresdurchschnitt“ die Fallzahl der über 65-jährigen und der dauerhaft Erwerbsgeminderten fast gleich hoch ist (49 % / 51%), die Ausgaben pro Fall jedoch bei den dauerhaft Erwerbsgeminderten 325 € und bei den über 65-jährigen nur 249 € monatlich im Jahresdurchschnitt betragen. Die Fallzahlenentwicklung ist insgesamt steigend.

Die Verteilung der beiden Personenkreise nach Geschlecht und Altersstruktur stellt sich ämterbezogen im Landkreis Ostvorpommern im Dezember 2005 wie folgt dar:

Dauerhafte Erwerbsminderung

18-30 31-40 41-50 51-64 Amt Fälle Personen männlich weiblich Jahre Jahre Jahre Jahre Am Peenestrom 47 48 31 17 7 11 13 17 Anklam Land 23 23 15 8 2 2 8 11 Anklam 30 30 20 10 6 2 9 13 Dreikaiserbäder 19 19 10 9 2 - 3 14 Usedom-Nord 11 11 6 5 1 - 2 8 Usedom-Süd 13 13 8 5 3 1 1 8 Landhagen 9 9 6 3 3 - 2 4 Lubmin 10 10 4 6 5 1 3 1 Züssow 18 18 13 5 4 3 5 6 Gesamt 180 181 113 68 33 20 46 82

-46- Über 65- Jährige

65-70 71-75 76-80 ab 81 Amt Fälle Personen männlich weiblich Jahre Jahre Jahre Jahre Am Peenestrom 47 52 13 39 27 11 5 9 Anklam Land 17 17 4 13 7 1 5 4 Anklam 43 45 10 35 13 18 11 3 Dreikaiserbäder 21 21 3 18 7 4 7 3 Usedom-Nord 10 10 5 5 6 1 2 1 Usedom-Süd 14 14 4 10 7 2 2 3 Landhagen 6 6 1 5 2 - - 4 Lubmin 3 3 - 3 2 - 1 - Züssow 17 17 3 14 6 4 6 1 Gesamt 178 185 43 142 77 41 39 28

Dauerhaft Erwerbsgeminderte Personen 18-30 Jahre 200 31-40 Jahre 41-50 Jahre 150 51-64 Jahre Personen 100 65-70 Jahre 71-75 Jahre 50 76-80 Jahre ab 81 Jahre 0 unter 65-jährige über 65-jährige

Es zeigt sich bei dem Personenkreis der dauerhaft Erwerbsgeminderten, dass 45,3 % der Hilfeempfänger älter als 50 Jahre sind, wobei ab dem 41. bis 50. Lebensjahr mit 25,4 % ein Anstieg im Verhältnis zu den davor liegenden Altersstufen zu erkennen ist. Bei den über 65-jährigen setzt der Hilfebezug bei 41,6 % der Gesamtfälle bereits vom 65.-70. Lebensjahr ein, was grundsätzlich einen langen Hilfebezug erwarten lässt.

Gesam tdarstellung - geschlechtsspezifisch

2 0 0 1 8 5 1 7 8 1 8 0 1 8 1 1 8 0

1 6 0 1 4 2 1 4 0 1 1 3 F ä lle 1 2 0 P ersonen 1 0 0 m ännlich 8 0 6 8 w eiblich 6 0 4 3 4 0 2 0 0 über 65- Jährige dauerhaft Erwerbsgeminderte

-47- Quartalsmäßiger Verlauf 2005

400 342 350

300 263 260 250 236 213 207 Pers onen 200 166 Fälle 135 137,8 150 Ausgaben in T € 85,6 90,7 100 66,7 50

0 1. Quartel 2. Quartel 3. Quartel 4. Quartel

Hier ist zu erkennen, dass der Anteil der weiblichen Hilfeempfänger bei den über 65- jährigen mit 76,8 % deutlich überwiegt. Umgekehrt ist das Verhältnis bei den dauerhaft Erwerbsgeminderten. Hier beträgt der Anteil der Männer 62,4 %.

Zu erkennen ist bei den Fallzahlen und Ausgaben eine steigende Tendenz im Jahresverlauf.

Gesamtdarstellung - ämterbezogen - Dezember 2005

200 150 Über 65-jährige 100 dauerhaft 50 erwerbsgeminderte 0

t d ü n w and ord S sam - bmi sso e L -N u Anklam m L Zü G o d Landhagen kaiserbäder Anklam- Use Usedom Am Peenestrom Drei

Wohnsituation der Grundsicherungsempfänger:

94,7 % aller Grundsicherungsfälle im Dezember 2005 lebten in Mietwohnungen, lediglich 5,3 % wohnen in geschütztem Hauseigentum / Eigentumswohnungen.

Bei den dauerhaft Erwerbsgeminderten lebten 38 % der Fälle in Wohngemeinschaft mit einer oder mehreren Personen (i.d.R. mit Angehörigen). Ca. 19 % beträgt hier der Anteil bei den über 65-jährigen.

-48- Ein weiterer Anhaltspunkt für die finanzielle Situation der Bevölkerung ist der Bezug von Wohngeld.

Haushalte mit Wohngeld am 31.12.2002, 31.12.2003 und am 31.12.2004 2

Landkreise 2002 2003 2004 Bad Doberan 5.778 6.143 6.447 Demmin 6.117 6.723 7.040 Güstrow 7.562 8.146 8.991 Ludwigslust 6.279 6.908 7.223 Mecklenburg- Strelitz 5.613 6.187 6.391 Müritz 4.820 5.134 5.570 Nordvorpommern 7.450 8.419 8.832 Nordwestmecklenburg 6.526 6.981 7.485 Ostvorpommern 7.381 7.859 8.287 Parchim 6.826 6.909 7.207 Rügen 4.749 4.849 5.056 Uecker- Randow 6.625 7.001 7.451

10.000 9.000 8.000 7.000 2002 6.000 2003 5.000 4.000 2004 3.000 2.000 1.000 0

w t tz n o s i m e tr hi dow beran igslu Müritz n emmin Strel lenburg arc Rüg Do D Güs k P -Ra ad Ludw urg- er B stmec Ostvorpommern Ueck ecklenb Nordvorpommern M Nordwe

Die Anzahl der Wohngeldempfänger hat in allen Landkreisen vom Jahr 2002 bis zum Jahr 2004 zugenommen.

2 Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes M-V

-49- Wohngeld nach der Art des Wohngeldes, nach Haushaltsgrößen und sozialer Stellung der Empfänger am 31.12.2003 und 31.12.2004

davon davon Allge- besonderer meines 1 2 3 4 5 >6 Miet- Jahr ges. Wohn- Person Personen Personen Personen Personen Personen zuschuss geld 2003 7.859 7.053 806 3.408 1.656 938 687 266 98 2004 8.287 7.318 969 3.609 1.628 1.013 704 256 108

Allgemeines W ohngeld und Haushaltstypen

9 .0 0 0 8 .0 0 0 7 .0 0 0 6 .0 0 0 5 .0 0 0 4 .0 0 0 2 0 0 3 3 .0 0 0 2 0 0 4 2 .0 0 0 1 .0 0 0 0 1 ges. 2 3 4 5 > 6 > Person Personen Personen Personen Personen Personen Wohngeld allgemeines besonderer Mietzuschuss

Das allgemeine Wohngeld können je nach Einkommen und Mietbelastung alle Bürger auf Antrag erhalten. Der besondere Mietzuschuss wird antragsunabhängig bei Bestehen der Voraussetzungen Sozialhilfeempfängern gewährt.

darunter Jahr ges. erwerbstätig arbeitslos Rentner Sonstige 2003 7.859 1.406 3.057 1.436 1.112 2004 8.287 1.266 4.040 1.371 641

Sozialer Status der Wohngeldempfänger

9.000 8.000 7.000 6.000 5.000 2003 4.000 2004 3.000 2.000 1.000 0 ges. erwerbstätig arbeitslos Rentner Sonstige

Die Arbeitslosen stellen den größten Anteil an den Wohngeldempfängern.

-50- 2.3.3. Familiäre Belastungen

Familiäre Belastungen werden häufig an der Anzahl der Ehescheidungen gemessen.

Ehescheidungen je 10.000 Einwohner per 31.12.2001, 31.12.2002, 31.12.2003 und 31.12.2004

Landkreise 2001 2002 2003 2004 Bad Doberan 12,4 13,6 12,8 11,6 Demmin 21,2 18,5 23,2 22,1 Güstrow 20,7 18,0 21,2 25,5 Ludwigslust 16,9 15,8 20,9 21,6 Mecklenburg-Strelitz 12,6 13,5 14,7 12,2 Müritz 19,9 15,8 18,8 21,7 Nordvorpommern 30,6 22,6 25,3 23,6 Nordwestmecklenburg 20,2 16,6 20,3 18,0 Ostvorpommern 30,7 25,3 18,2 23,0 Parchim 12,1 11,7 11,7 12,0 Rügen 24,0 24,8 15,4 24,9 Uecker-Randow 13,4 11,4 20,3 22,3

Ehescheidungen je 10.000 Einwohner

35 30 25 2001 20 2002 15 2003 10 2004 5 0 DBR DM GÜ LWL MST MÜR NVP NWM OVP PCH RÜG UER

Während Ostvorpommern in den Jahren 2001 und 2002 die höchste Scheidungsrate auswies, hatte im Jahr 2004 Demmin die höchste Zahl an Ehescheidungen je 10.000 Einwohner. Die geringste Scheidungsrate wiesen die Landkreise Bad Doberan und Parchim auf. In Ostvorpommern reduzierte sich die Zahl der Ehescheidungen von 30,7 im Jahr 2001 auf 23,0 je 10.000 Einwohner im Jahr 2004 und nimmt damit nun einen mittleren Wert im Land ein.

2.3.4. Schulbildung

Schulabschluss bezogen auf die Gesamtzahl der Schulabgänger des Schuljahres 2002/2003

-51- Hoch- Fach- Real- Haupt- Förder- ohne Ab- Landkreise schul- hoch- schulab- schulab- schule schluss reife schule schluss schluss Bad Doberan 337 17 840 273 65 81 Demmin 217 9 737 304 67 74 Güstrow 302 11 929 315 107 91 Ludwigslust 426 16 999 385 97 96 Mecklenburg-Strelitz 255 12 554 268 43 44 Müritz 201 6 574 158 50 51 Nordvorpommern 266 10 865 349 107 97 Nordwestmecklenburg 279 16 839 367 84 97 Ostvorpommern 232 20 826 346 92 60 Parchim 292 11 832 338 96 75 Rügen 213 6 636 204 62 41 Uecker-Randow 268 17 531 318 59 75

Schulabschlüsse im Schuljahr 2002/2003 in Ostvorpommern

6% 4% 15% Hochschulreife 1% Fachhochschulreife 22% Realschulabschluss Hauptschulabschluss 52% Förderschule ohne Abschluss

Die Landkreise Uecker-Randow, Mecklenburg-Strelitz und Ostvorpommern hatten den höchsten Anteil an Hauptschulabgängern. In Uecker-Randow erhielten 25 % der Schulabgänger einen Hauptschulabschluss, in Müritz dagegen nur 15 %. Den höchsten Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss hatten die Landkreise Nordvorpommern mit 12 % und Güstrow mit 11 %. In Mecklenburg-Strelitz dagegen haben lediglich 7 % der Schulabgänger keinen Abschluss.

Schulabschluss bezogen auf die Gesamtzahl der Schulabgänger des Schuljahres 2003/2004

Hochsc Fachhoc Realsch Hauptsc ohne Förder Landkreise hul- h-schule ulab- hulabsc Abschlu schule reife schluss hluss ss Bad Doberan 363 11 774 291 86 63 Demmin 229 8 722 293 96 48 Güstrow 279 9 828 289 114 67 Ludwigslust 393 9 1037 357 110 75

-52- Mecklenburg-Strelitz 269 14 560 236 68 38 Müritz 235 8 488 169 42 51 Nordvorpommern 269 6 882 390 90 73 Nordwestmecklenbur 8 80 319 842 429 77 g Ostvorpommern 281 9 823 327 100 51 Parchim 333 8 824 289 83 61 Rügen 208 21 541 231 66 34 Uecker-Randow 251 13 570 250 63 59

Schulabschlüsse im Schuljahr 2003/2004 in Ostvorpommern

3% 6% 18% Hochschulreife

21% 1% Fachhochschulreife Realschulabschluss Hauptschulabschluss 51% Förderschule ohne Abschluss

Vergleichswerte für Mecklenburg-Vorpommern gesamt ohne Abschluss 10,8% (OVP: 12%) Hauptschulabschluss 17,4% (OVP: 22%) Realschulabschluss 46,3% (OVP: 46%) Abitur 24,4% (OVP: 19%) Fachhochschulreife 1,2% (OVP: 1%)

Schulabschlüsse im Schuljahr 2004/2005 in Ostvorpom m e rn

1 2 % 1 9 %

1 % Hochschulreife 2 2 % Fachhochschulreife Realschulabschluss Hauptschulabschluss ohne Abschluss

4 6 %

-53- Ausbildungs- und Berufschancen sind abhängig vom erreichten Schulabschluss, ohne Abschluss bestehen kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Daher ist es notwendig, das Bildungsniveau im Landkreis Ostvorpommern zu verbessern. Ziel muss es sein, den Anteil derer ohne Abschluss zu senken und den Anteil derer, die die Hochschulreife erreichen zu erhöhen.

2.3.5. Wohnungssituation

Die Wohnsituation für Familien und spezielle Gruppen, wie z. B. ältere Frauen, ist zurzeit mit statistischen Daten nicht abzubilden. Die statistische Datenlage ist hier nur sehr allgemein und lässt keine Schlussfolgerungen auf die Situation von Kohorten zu. Das Wissen über die Wohnqualität und die Qualität des Wohnumfeldes von Familien in Ostvorpommern ist zurzeit sehr lückenhaft.

Auf Grund der demographischen Situation im Landkreis wäre es allerdings wichtig zu erfassen, welche Wohnbedingungen Familien und insbesondere ältere Frauen haben, denn eine unzureichende Wohnungsqualität im Sinne von nicht altersgerecht kann zu vorzeitiger Aufnahme in Pflegeeinrichtungen führen.

Angebote des Betreuten Wohnens müssten auf die Bedarfsdeckung hin und auf die Kosten untersucht werden.

Strukturdaten zum Wohnungsbestand am 31.12.2004

Im Landkreis Ostvorpommern gab es am 31.12.2004 insgesamt 57.558 Wohnungen mit einer Wohnfläche von insgesamt 43.435/100 m². Je Einwohner standen somit 39,1 m² Wohnfläche zur Verfügung und je Wohnung betrug die Wohnfläche 75,7 m².

Im Durchschnitt des Landes Mecklenburg-Vorpommern standen 37,0 m² auf einen Einwohner zur Verfügung, und eine Wohnung hatte 72,4 m².

Die Werte des Landkreises Ostvorpommern liegen also über dem Durchschnitt des Landes.

Im Vergleich zum 31.12.2003 verfügte der Landkreis Ostvorpommern im Jahr 2004 über 1041 Wohnungen und 703/100 m² Wohnfläche mehr (bei sinkender Einwohnerzahl).

Kreisvergleich Wohnungsbestand am 31.12.2004

Wohnung Räume Räume Wohn- Wohn- Wohn- Wohnung en Räume je je 100 fläche fläche fläche je en insg. je 1000 insg. Wohnun EW insg. je EW Wohnung EW g Demmin 43.990 498 181.063 205 4,1 33.200 37,6 75,5 Nordvor- pommern 54.661 511 228.203 200 4,2 42.256 37,1 77,3

-54- Ostvor- pommern 57.358 516 233.726 210 4,1 43.435 39,1 75,7 Uecker- Randow 39.690 504 164.251 208 4,1 29.722 37,7 74,9

Wohnungen je 1000 Einwohner

520 510 500

Anzahl 490 480 DM NVP OVP UER Landkreise

Räume je Wohnung

4,3

4,2

Anzahl 4,1

4 DM NVP OVP UER Landkreise

Wohnungsbestand am 31.12.2004 nach der Wohngröße

Von den insgesamt 54.701 Wohnungen gab es

328 1-Raum- Wohnungen 2.823 2-Raum- Wohnungen 11.382 3-Raum- Wohnungen 17.337 4-Raum- Wohnungen 13.051 5-Raum- Wohnungen 6.434 6-Raum- Wohnungen 3.346 7- (oder mehr)-Raum- Wohnungen

-55- Wohnfläche je Einwohner

39,5 39 38,5 38 37,5 37

Wohnfläche in m² in Wohnfläche 36,5 36 DM NVP OVP UER Landkreise

Im Landkreis Ostvorpommern steht den Einwohnern deutlich mehr Wohnfläche und mehr Räume pro Wohnung zur Verfügung als in den benachbarten Kreisen. Die in Ostvorpommern zur Verfügung stehende Fläche entspricht etwa dem bundesdeutschen Durchschnitt. Die zur Verfügung stehende Wohnfläche ist bedeutsam für Bevölkerungsbewegungen.

„Sind die Räume in Wohnungen klein und ist ein Wohngebiet mit nur wenigen Wohnungstypen ausgestattet, steigt in der Tendenz der Umzugswunsch, sobald die wirtschaftlich Lage der Nutzer es erlaubt.“(Entwicklungsszenarien ausgewählter Wohngebiete unter ressourcen- und nutzerorientierten Aspekten Institut für ökologische Raumentwicklung e. V., Dresden, 2002).

Wohngebäudebestand im Kreisvergleich am 31.12.2004 nach Gebäudearten

Kreisvergleich Wohngebäudebestand am 31.12.2004

Gebäude mit 3 Landkreise Gebäude Gebäude mit 1 Gebäude mit 2 oder mehr insgesamt Wohnung Wohnungen Wohnungen Demmin 23.040 17.206 2.640 3.194 Nordvorpommern 30.786 23.859 3.488 3.439 Ostvorpommern 28.995 21.237 3.613 4.145 Uecker-Randow 18.770 13.446 2.161 3.143

-56- Wohngebäudebestand

30.000 25.000 20.000 Gebäude mit 1 Wohnung 15.000 Gebäude mit 2 Wohnungen 10.000 Gebäude mit 3 oder mehr Wohnungen 5.000 0 Anzahl Wohngebäude Anzahl DM NVP OVP UER Landkreise

prozentuale Verteilung

100% 80% Gebäude mit 3 oder mehr Wohnungen 60% Gebäude mit 2 Wohnungen 40% Gebäude mit 1 Wohnung 20% Prozentanteil 0% DM NVP OVP UER Landkreise

Der Landkreis Ostvorpommern verfügte am 31.12.2004 über 28.995 Wohngebäude, davon 21.237 mit einer Wohnung, 3.613 mit zwei Wohnungen, 4.145 mit 3 oder mehr Wohnungen.

Entwicklungen im Wohnungswesen im Landkreis Ostvorpommern vom 31.12.2002 bis 31.12.2004

Wohnungsbestand Wohnfläche Wohngebäude Jahr insgesamt insgesamt 100 m² Anzahl 2002 55.805 42.096 28.038 2003 56.517 42.732 28.506 2004 57.358 43.435 28.995

Im Vergleich zum 31.12.2003 hatte der Landkreis Ostvorpommern zum Ende des Jahres 2004 489 Wohngebäude mehr. Bei den Wohngebäuden mit einer Wohnung gab es einen Zuwachs von 381 Wohnungen, bei denen mit 2 Wohnungen von 60 und bei denen mit 3 oder mehr Wohnungen von 48. Der größte Zugewinn war also bei Wohngebäuden mit nur einer Wohnung zu verzeichnen, was für einen Neubau von Einfamilienhäusern spricht.

-57- Entwicklung im Wohnungswesen

80.000 60.000 Wohnungsbestand insg 40.000 Wohnfläche insg. 100 m²

Anzahl 20.000 Wohngebäude Anzahl 0 2002 2003 2004 Jahr

Von 2002 zu 2003 erfolgte bei den Gebäuden ein Zugang von 486 Gebäuden, und zwar 448 mal durch Neubau (davon 352 Gebäude mit einer Wohnung), 27 mal durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden und Nutzungsänderungen.

Der Zugang von 2002 zu 2003 bei Wohnungen in Höhe von 717 entstand in 732 Fällen durch Neubau, in 224 Fällen durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden (darunter 7 mal Nutzungsänderung).

Der Anteil der neuerrichteten Ein –und Zweifamilienhäuser ist ein Maß für die Bedeutung des individuellen Wohnungsbaus (im Gegensatz zum Mehrfamilienhaus).

Von 2002 bis 2004 nahm die Anzahl der Wohngebäude im Landkreis Ostvorpommern um 957 Gebäude und die Anzahl der Wohnungen um 1.553 zu.

Wohnungsbauförderung 2003 bis 2005 durch den Landkreis Ostvorpommern

Jahr Anträge Fördersumme 2003 8 661.254,00€ 2004 13 701.531,00€ 2005 3 242.680,00€

Landkreis Ostvorpommern4 – ergänzende Eckdaten im Deutschlandvergleich und Landesvergleich

Baulandpreise:

Landkreis Ostvorpommern 1m² im Durchschnitt 43€ Bundesdurchschnitt 75€

Ostvorpommern liegt damit im unteren Drittel.

Arbeiten und Geldverdienen

Landkreis Ostvorpommern: durchschnittliches monatliches Industrieeinkommen bei 2.049€ = 68% des Bundesdurchschnitts und = 104% des Landesmittels von M-V

4 Aus Bericht „Aktuelle Daten zur Entwicklung der Städte und Gemeinden, Ausgabe 2004 des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung

-58- Bundesdurchschnitt 2.996€ Durchschnitt M-V 1.959€

Frauenarbeitslosigkeit

Landkreis Ostvorpommmern 44,2% Bundesdurchschnitt 45,4% Durchschnitt M-V 48,1%

Gesundheit

Lebenserwartung Männer:

Landkreis Ostvorpommern 72,1 Jahre Bundesdurchschnitt 75,6 Jahre Durchschnitt M-V 73,3 Jahre

Lebenserwartung Frauen:

Landkreis Ostvorpommern 80,1 Jahre Bundesdurchschnitt 81,5 Jahre Durchschnitt M-V 80,9 Jahre

Ärztliche Versorgung:

Landkreis Ostvorpommern 114 Ärzte auf 100.000 Einwohner Bundesdurchschnitt 157 Ärzte auf 100.000 Einwohner Durchschnitt M-V 144 Ärzte auf 100.000 Einwohner

Stationäre medizinische Versorgung:

Landkreis Ostvorpommern 99 Krankenhausbetten auf 10.000 Einwohner

Bundesdurchschnitt 67 Krankenhausbetten auf 10.000 Einwohner Durchschnitt M-V 107 Krankenhausbetten auf 10.000 Einwohner

Ausbildung

Der Anteil der Auszubildenden an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt im Landkreis Ostvorpommern bei 7,6% und damit bundesweit im oberen Drittel.

-59- 3. Familienorientierte Hilfen der Verwaltung

Der Landkreis Ostvorpommern bietet Familien auf vielfältige Weise Unterstützung an: Neben der Beratung von Eltern und Kindern durch Betreuungsangebote werden insbesondere auch finanzielle Hilfen gewährt.

Die verschiedenen familienorientierten Hilfen der Verwaltung werden überwiegend von den Fachämtern des Sozialdezernates erbracht. Hierbei stehen das Gesundheitsamt, das Sozialamt, das Jugendamt sowie die nachgeordnete Einrichtung Sozialagentur Ostvorpommern besonders in der Pflicht. Daher werden die entsprechenden Hilfeangebote ausführlich dargestellt.

Neben den oben genannten Bereichen der Sozialverwaltung nehmen das Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung, das Schulverwaltungsamt, das Straßenverkehrsamt, das Ordnungsamt, die Sachgebiete Personal und Organisation sowie die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises ebenfalls Aufgaben für einen familienfreundlichen Landkreis wahr, die in dem vorliegenden Familienbericht nicht vernachlässigt werden sollen.

-60- 3.1. Gesundheitsamt

Unser Landkreis sieht die Familie als Mittelpunkt ihrer Mitglieder und deren zentrale Bedeutung für das Gesundheitsbewusstsein und –verhalten. Im Krankheitsfall leisten die Familienmitglieder sich gegenseitig Unterstützung in allen Lebensbereichen.

Konkrete Unterstützung benötigen Familien im Falle von Krankheit, Pflegebedürftigkeit und Behinderung. Die präventive Kompetenz der Familien und die Praktizierung gesundheitsfördernder Lebensweisen müssen gestärkt werden. Ebenso ist die Schaffung eines Lebensumfeldes notwendig, das möglichst gute Voraussetzungen für eine gesunde Lebensweise bietet.

3.1.1. Gesundheitsförderung für Familien

In Mecklenburg-Vorpommern wurden vier Gesundheitsziele von der Kindergesundheitskonferenz in Schwerin im Mai 2003 für unsere Kinder definiert, um sie chancengleich aufwachsen zu sehen:

- Entwicklung von Bewegungsangeboten zur Reduzierung des Bewegungsmangels und Förderung eines aktiven Bewegungsverhaltens - Förderung eines gesunden Ernährungsverhaltens zur Reduzierung von Fehlernährung - Stärkung der Fähigkeiten zur Stressbewältigung - Verbesserung der Rahmenbedingungen für Gesundheitsförderung und Suchtprävention in den Lebensräumen von Kindern und Jugendlichen.

Diese Ziele werden in verschiedenen konkreten Hilfeangeboten in unserem Landkreis umgesetzt.

Arbeitskreis Gesundheitsförderung

Der Arbeitskreis Gesundheitsförderung Ostvorpommern wurde am 03.12.1998 gegründet. Er ist einer von insgesamt 18 Arbeitskreisen in Mecklenburg- Vorpommern und arbeitet mit dem Ziel, unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen zu aktivieren und zu eigenverantwortungsbewusstem Gesundheitsverhalten zu motivieren.

Im Arbeitskreis erfolgt die Koordination gemeinsamer Veranstaltungen. Aktive Mitglieder sind bspw. die Krankenkassen BARMER, AOK, die Vereine Volkssolidarität, ASB, DRK, Caritas, der Behindertenbeirat, Ämter des Landkreises, das staatliche Schulamt.

So fanden im Jahr 2005 gemeinsame Veranstaltungen und Projekte in Schulen und Kindergärten rund um das Thema Gesundheit statt, eine Infobörse für Frauen und Familien zum Tag der Vereine am 14.06.05, ein Tag der gesunden Ernährung am 27.04.05 im „Gesundbrunnen“ in Anklam verknüpft mit einer Weiterbildungsveranstaltung der Kindergärtnerinnen sowie die Jugendfilmtage zu Sexualität, Liebe und Freundschaft am 25./26.10.05 und Veranstaltungen in Werkstätten für behinderte Menschen zur Ernährung und Körperhygiene.

-61-

Aids – Präventionsteam

Das Aids- Präventionsteam des Gesundheitsamtes arbeitet seit 2005 im „Bordernet - Projekt“, dass sich mit HIV, Aids und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen, deren Prävention, Diagnostik und Therapie in der Grenzregionen und zu den Außengrenzen der neuen EU-Grenzen beschäftigt, aktiv mit. Das Projekt wird mit EU-Mitteln finanziert und wird zunächst bis zum 31.12.2007 fortgeführt.

Krankenkassen und Gesundheitsamt

Gemeinsame Aufgabe ist die Prävention von Erkrankungen, die Aufklärung über Gesundheitsgefährdungen und die Ursachenermittlung von Gefährdungen und Schädigungen der Gesundheit. Krankenkassen und Gesundheitsamt arbeiten in Arbeitskreisen koordinierend zusammen. Aus den Mitteln der Krankenkassen wird beispielsweise die Gruppenprophylaxe zur Förderung der Zahngesundheit durch das Gesundheitsamt durchgeführt.

Die Krankenkassen selbst halten vielfältige Angebote zur Ernährungsberatung, gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktionen, Gymnastik- und Entspannungskurse vor.

Der Kinder- und Jugendärztliche und –zahnärztliche Dienst

Dieser Dienst führt entsprechend den Vorgaben des Gesetzes über den Öffentlichen Gesundheitsdienst Reihenuntersuchungen in Kindergärten und Schulen durch, impft und fördert die Gesundheit der Zähne und der körperlichen Entwicklung mit zahlreichen Maßnahmen.

Ziele sind dabei, einen hohen Durchimpfungsgrad der impfpräventablen Erkrankungen zu erreichen, um Ausbrüche dieser Krankheiten mit ihren persönlichen und gesellschaftlichen, aber auch volkswirtschaftlichen Auswirkungen zu verhindern; Krankheiten und Förderbedarf frühzeitig zu erkennen und möglichst zu beheben. Ein Schwerpunkt der Prävention im Kindesalter ist das Entgegenwirken der fortschreitenden Entwicklung von Adipositas und deren Folgeerkrankungen.

Im Kinder- und Jugendärztlichen Bereich wurden im Jahr 2005 im Kindergarten 647 Kinder, zur Einschulung 782 Mädchen und Jungen, in den 4. Klassen 568 und in den 8. Klassen 940 Schüler und Schülerinnen untersucht.

In diesem Zusammenhang werden die Eltern zur Schullaufbahn und Gesundheitsvorsorge ihres Kindes beraten und zu den empfohlenen Impfungen in den verschiedenen Altersgruppen aufgeklärt. Auffrischungsimpfungen werden zu den Reihenuntersuchungen in den Schulen angeboten. So wurden im Jahr 2005 in diesem Bereich 972 Impfungen durchgeführt. Ein besonderes Anliegen ist dabei die prophylaktische Betreuung einschließlich der Durchführung von Impfungen bei Asylbewerbern und deren Kindern. Es finden ebenso Untersuchungen nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz mit Prüfung der Eignung für den gewünschten Beruf statt.

-62-

Im Kinder- und Jugendzahnärztlichen Bereich ist ein Maß für die Gesundheit des Gebisses der DMF (T)-Wert der 12-jährigen Kinder. Im Schuljahr 2004/2005 wurde ein Landesdurchschnittswert von 1,59 in M-V ermittelt. Im Landkreis lag er bei 2,04.

Hier besteht die Zielstellung für die kommenden Jahre, sich dem Landeswert kontinuierlich weiter anzugleichen und damit zur Senkung von Behandlungsbedürftigkeit und –kosten beizutragen. Dazu werden bei den Kindern vom dritten bis 18. Lebensjahr in den Kindertagesstätten und Schulen jährliche Reihenuntersuchungen und Prophylaxemaßnahmen gegen Karies durchgeführt und an die Eltern Empfehlungen für die weitere stomatologische bzw. kieferorthopädische Behandlung gegeben. So wurden 2005 insgesamt 8983 Reihenuntersuchungen und in noch größerem Umfang gruppenprophylaktische Maßnahmen durchgeführt.

3.1.2. Beratung Kranker und deren Familienmitglieder

Drogen- und Suchtberatungsstellen

Nach wie vor ist die Droge Nummer 1 in Ostvorpommern der Alkohol mit seinen sozialen und gesundheitlichen Auswirkungen. Der Konsum und die alkoholbedingten Erkrankungen und Sterbefälle liegen über dem Bundesdurchschnitt. Ebenso spielen Medikamente, Nikotin und illegale Drogen eine Rolle.

Im Landkreis gibt es daher Beratungsstellen für Drogen- und Suchtkranke von freien Trägern und eine enge Zusammenarbeit dieser mit den regionalen Krankenhäusern sowie in der Hansestadt Greifswald und in Ueckermünde. Prävention von Suchterkrankungen erfolgt bereits durch Projektarbeit im Kindergarten durch die Regionalstelle für Suchtvorbeugung und Konfliktbewältigung.

Sozialpsychiatrischer Dienst

Der Sozialpsychiatrische Dienst im Gesundheitsamt berät psychisch Kranke in allen Lebensbereichen und sucht diese bei Bedarf in der Häuslichkeit auf (695 Sprechstundenberstungen, 731 Hausbesuche, 77 Visiten in Heimen, Tagesstätten und Kliniken in 2005). Auch die Familienangehörigen der Psychisch Kranken werden in die Beratung (209) integriert und haben die Möglichkeit, sich in Selbsthilfegruppen zu treffen und auszutauschen. Ebenso finden Suchtkranke Hilfe und Unterstützung sowie Hinweise auf weiterführende Angebote im Landkreis.

Im Tätigkeitsfeld des Gesundheitsamtes liegt ebenfalls die Beratung und Betreuung körperlich, geistig und seelisch Behinderter und chronisch Kranker, ihrer Angehörigen und Kontaktpersonen mit dem Ziel, bestehende krankheitsbedingte Defizite auszugleichen und einer Verschlechterung der Erkrankung vorzubeugen.

Hierzu gehören u. a. die Aufklärung über und Hilfestellung bei der Durchsetzung von Rechtsansprüchen der Klienten gegenüber festsetzenden und bewilligenden Behörden. Es erfolgt die Mitarbeit im Behindertenbeirat, der sich bspw. für ein barrierefreies Umfeld einsetzt. 2005 wurden 1113 Bürger in der Sprechstunde und 241 aufsuchend beraten.

-63-

3.1.3. Familienorientierung bei der Krankenversorgung

Im Gebiet des Landkreises Ostvorpommern liegen das Klinikum Karlsburg, das Krankenhaus Wolgast und das AMEOS-Diakonie-Klinikum in Anklam als Einrichtungen der stationären Krankenversorgung.

Der Landkreis Ostvorpommern ist an den Krankenhäusern in Wolgast und Anklam als Mitgesellschafter beteiligt.

Mit der Sicherung dieser Standorte wird die familiennahe Versorgung und Behandlung der Bürger im Krankheitsfall gewährleistet. U.a. können auch die Angehörigen mit in die Behandlung einbezogen werden und Eltern und Kinder werden nicht durch lange Wege voneinander getrennt. Besonders vorteilhaft für die medizinische Versorgung unserer Bevölkerung ist die enge Zusammenarbeit der Krankenhäuser und niedergelassenen Ärzte mit den Universitätskliniken der Ernst- Moritz- Arndt- Universität Greifswald, wobei das Wolgaster Kreiskrankenhaus seit dem 1.1.2006 von dem Landkreis und dem Universitätsklinikum gemeinsam betrieben wird.

Eine Übersicht über die ärztliche und zahnärztliche Versorgung befindet sich im Anlagenteil.

Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO, nach der Gesundheit ein „Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheiten und Gebrechen“ ist, stellt einen sehr hohen Anspruch dar. Gesundheit ist aber auch die Lebensqualität des Einzelnen oder ganzer Bevölkerungsgruppen, das Gefühl zu haben, dass ihre Bedürfnisse befriedigt werden und ihnen keine Möglichkeiten, Glück und Erfüllung zu finden, vorenthalten werden. Gesundheit bedeutet ebenso, sich mit sich und der Umwelt in Einklang zu befinden.

Das Gesundheitsamt als Teil des Landkreises möchte hierzu seinen Beitrag leisten, damit möglichst viele Menschen diese positiven Gefühle hegen.

-64- 3.2. Das Sozialamt

Das Sozialamt sieht im Rahmen der Familienpolitik seine Aufgabe vor allem darin, Familien, die in Notlagen geraten sind, unverzüglich und umfangreich zu helfen. Das betrifft alle Hilfen, die von diesem Amt von Gesetzes wegen geleistet werden dürfen:

- Hilfe zum Lebensunterhalt - Hilfe in besonderen Lebenslagen, wie z. B. bei Behinderung; Pflegebedürftigkeit - Altenhilfe - BAföG- Leistungen - Grundsicherungsleistungen - Kriegsopferfürsorge - Unterhaltsicherungsleistungen für Wehrdienst und Zivildienstleistende

Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt dort, wo Familien durch Umstände, wie Ausbildung von Kindern, behinderte Familienmitglieder, Pflegebedürftigkeit von Angehörigen, einer besonderen Belastung ausgesetzt sind.

3.2.1. Hilfen für Familien mit behinderten Familienmitgliedern

Behinderten Bürgern wird vom Kreissozialamt in vielfältiger Weise Hilfe zu teil. Dabei orientieren sich die Mitarbeiter stets am individuellen Hilfebedarf des Hilfesuchenden. Darüber hinaus ist die Verwaltung bemüht gemeindenah Hilfe anzubieten. Dieser Ansatz gilt für alle Behinderungsarten, wie seelisch und psychisch Beeinträchtigte, einschließlich der Suchtkranken, körperlich Behinderte, geistig Behinderte, Mehrfachbehinderte. Das Sozialamt gliedert seine Hilfen in ein umfangreiches Beratungsangebot innerhalb des Amtes und durch den sozialen Dienst, der auch Hausbesuche durchführt, sowie Geld- und Sachleistungen. Dem Ziel einer gemeindenahen Arbeit entsprechen insbesondere die betreuten Wohnformen, die vor allem in der Häuslichkeit angeboten werden sowie die ambulante Frühförderung von Kindern.

Ambulante Frühförderung von Kindern

Eltern, die ein schwer krankes oder stark behindertes Kind haben, leben in einer Art eines ständigen Ausnahmezustandes. Die Pflege und Betreuung des Kindes fordern sehr viel Kraft und bestimmen den Alltag der ganzen Familie. Die eigenen Bedürfnisse und die Geschwister müssen immer wieder zurückgestellt werden. Sorge und Angst werden zum ständigen Begleiter.

Ambulante Frühförderung wird behinderten oder von einer Behinderung bedrohten Kindern im Alter von 0-7 Jahren gewährleistet. Eine Frühförderstelle Ostvorpommern befindet sich in Wolgast. Weiterhin werden die Frühförderstellen in Greifswald, Demmin und Güstrow genutzt.

Die zentrale Aufgabe regionaler Frühförderstellen besteht in der frühen ambulanten und mobilen Hilfe für entwicklungsgefährdete Kinder. Im Jahr 2002 erhielten 84 Eltern für ihre Kinder, ambulante Frühförderungsmaßnahmen und im Jahr 2005 unterstützte der Landkreis 134 Eltern mit dieser Eingliederungshilfe.

-65- Im Landkreis Ostvorpommern befinden sich die integrativen Kindertagesplätze in Anklam und Wolgast. Weiterhin werden Angebote der Hansestadt Greifswald genutzt.

Betreute Wohnform für Menschen mit Behinderungen

Eine besondere ambulante Betreuung von psychisch Behinderten erfolgt im Haus „Elim" in Heringsdorf. Im Haus „Elim" werden die Bewohner in ihrem Alltag begleitet. ,,Begleiten statt Führen“ ist das Anliegen der Betreuer für psychisch Kranke. Die Finanzierung des ambulant betreuten Wohnens erfolgt auf der Grundlage von Fachleistungsstunden. Träger für ambulant Betreutes Wohnen sind die Volkssolidarität Ostvorpommern, der Verein Sozialarbeit Vorpommern, das Evangelische Diakoniewerk Ducherow und der Pommersche Diakonie Verein Züssow. Gegenwärtig erhalten 20 psychisch kranke Bürger, darunter 11 Männer, Eingliederungshilfe in Form von Betreutem Wohnen. 10 Personen befinden sich im Haus „Elim“ und 10 weitere Personen werden in der eigenen Häuslichkeit durch Sozialpädagogen stundenweise betreut.

Im Jahr 2005 unterstützte der Landkreis Ostvorpommern mit 129.000,00 € das Betreute Wohnen für psychisch Kranke.

Dem Betreuten Wohnen für Alkoholabhängige kommt im Hilfesystem der individuell ausgerichteten Nachsorge eine entscheidende Bedeutung zu. Studien zeigten, dass über 50 % der Alkoholabhängigen im ersten halben Jahr nach Therapieabschluss rückfällig wurden. Ein Ziel der ambulanten Hilfen ist es, dieses für Betroffene und Familien abzuwenden. Ihr Abstinenzverhalten soll stabilisiert werden und sie sollen wieder in das gemeinschaftliche Leben eingegliedert werden. Sie sollen es lernen soziale Kontakte aufzubauen und sich ein Wohnmilieu zu schaffen, welches ihnen die Möglichkeit zu ihrer persönlichen Entfaltung bietet.

Träger des Betreuten Wohnens für Alkoholabhängige sind die Volkssolidarität Ostvorpommern und das Deutsche Rote Kreuz Ostvorpommern. Das Betreute Wohnen wird ebenfalls über Fachleistungsstunden finanziert. Gegenwärtig erhalten 30 Männer und 12 Frauen Eingliederungshilfe in Form von Betreutem Wohnen für Alkoholabhängige.

Fahrdienst für Behinderte

Selbst bei einem weitgehend behindertengerechten Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs ist es bestimmten Gruppen körperbehinderter Personen nicht möglich, „Öffentliche Verkehrsmittel“ zu nutzen. Um auch diesen Schwerbehinderten soweit wie möglich eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, beförderten spezielle Fahrdienste 27 behinderte Personen im Jahr 2005. Mit 47.750 € unterstützte der Landkreis den Behindertenfahrdienst.

-66- Tagesstätten für Menschen mit Behinderungen Tagesstätte für Alkoholkranke

Zielgruppe der Tagesstätte in Lühmannsdorf sind alkoholabhängige und alkoholkranke Menschen. Hier erfolgt eine Beratung zum Umgang mit Suchtproblemen sowie zum Umgang mit Krisen und Konflikten. Weiterhin stehen die materielle Sicherung in Zusammenarbeit mit Behörden, Motivierung zur Inanspruchnahme weiterführender Therapien, Beratung zum Thema Arbeitsmöglichkeiten und Freizeitgestaltung im Vordergrund der Hilfegewährung. Die Betreuungszeiten betragen 5 Stunden pro Tag von Montag bis Freitag. Zur Gewährung eines nachhaltigen Erfolges benötigen die Klienten eine durchschnittliche Verweildauer von ca. zwei Jahren. Das Durchschnittsalter beträgt 47 Jahre. 20 % der Klienten verlassen die Tagestätten abstinent. Der Landkreis förderte diese Maßnahmen im Jahr 2005 mit insgesamt 15.000 €.

Tagesstätten für psychisch Kranke

Ein weiteres Angebot hält der Landkreis für psychisch Kranke in Form von Tagesstätten in Wolgast und Anklam vor. Der psychisch Kranke soll es lernen, wieder seinen Tagesablauf zu strukturieren. Durch die großartigen Angebote der Tagesstätte sollen Tätigkeiten vermittelt und Fertigkeiten eingeübt werden. Der Patient soll auch verschiedene Erfahrungen im zwischenmenschlichen Zusammenleben machen, damit er sich wieder in die Gemeinschaft einfügen und behaupten kann. Ziel ist es, dass der Betroffene lernt, seine Behinderung zu akzeptieren, sowie seine Lebensprobleme besser zu bewältigen. Er erfährt, zu welchen Leistungen er trotz seiner Behinderung in der Lage ist. Die Angehörigen können in diesen Prozess mit einbezogen werden, damit auch sie die Krankheit besser verstehen lernen. Eine enge Zusammenarbeit erfolgt auch mit den niedergelassenen Fachärzten, Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen. Als ergänzende Hilfe zum Besuch der Tagesstätte kann der Hilfeempfänger die Begegnungsstätte für psychisch Kranke besuchen. Den Tagesstätten ist je eine Begegnungsstätte angeschlossen. Die Finanzierung erfolgt auf der Grundlage von Tagessätzen. Der Tagessatz in der Tagesstätte Wolgast beträgt zurzeit 48,94 € je Anwesenheitstag und in der Tagesstätte Anklam 49,42 € je Anwesenheitstag. Gegenwärtig werden 39 Bürger, davon 15 Männer und 24 Frauen, in den Tagesstätten betreut.

Im Jahr 2005 wurden für diese Leistungen insgesamt 318.200,00 € bereitgestellt.

Stationäre Behinderteneinrichtungen

Im Vordergrund stehen auf Grund der häufig vorliegenden Mehrfachbehinderungen pflegerische Hilfen. Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass die Bewohner ihren Bedürfnissen und ein ihrer Individualität angemessenes Leben führen und sich selbstbestimmt verwirklichen können. Dabei werden Angehörige ebenso in den Betreuungs- und Pflegeprozess mit einbezogen wie die zu Betreuenden selbst.

-67- Im Landkreis Ostvorpommern befindet sich ein Behindertenpflegeheim in Ducherow, in dem 39 Mehrfachbehinderte betreut werden. Die Hälfte der Bewohner sind Frauen. Ein Pflegewohnheim mit Eingliederungsleistungen wird in mit 100 Plätzen und einer Belegung mit 83 Behinderten aus dem Landkreis Ostvorpommern vorgehalten. Das durchschnittliche Alter beträgt 46 Jahre.

In den drei Behindertenwohnheimen in Ducherow und einer Außenstelle in Görke, in Zirchow und in Züssow mit einer Kapazität von insgesamt 190 Plätzen werden 152 Behinderte aus dem Landkreis Ostvorpommern betreut. Ca. 40 % der Behinderten sind Frauen.

Außerhalb des Landkreises sind 32 Behinderte in einem Behindertenwohnheim und 19 Behinderte in einem Pflegewohnheim mit Eingliederungsanteil in Greifswald.

Die Ausgaben für Behindertenheime betrugen insgesamt im Jahr 2005 4.704.750,00 €.

Stationäre Sozialtherapeutische Einrichtung Haus Kalkstein

Im Landkreis Ostvorpommern hält die Volkssolidarität eine Einrichtung mit 20 Plätzen, in der chronisch mehrfach geschädigte abhängige Alkoholiker untergebracht werden, vor. In dieser Einrichtung werden soziale Betreuung, Therapien und ggf. Wiedereingliederung chronisch mehrfachgeschädigter alkoholabhängiger Bürger angeboten. Die Aufnahme erfolgt nach den Prinzipien der Freiwilligkeit und Selbstentscheidung für den Aufbau einer abstinenten Lebensweise. Auf Grund der Schwere der sozialen, physischen und psychischen Beeinträchtigung der Klienten wird von einem Mindestaufenthalt von einem Jahr ausgegangen.

Werkstätten für behinderte Menschen

Die Werkstätten sind ein bedeutendes familienorientiertes Angebot und somit eine Einrichtung zur Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben sowie zur Eingliederung in das Arbeitsleben. Sie hat diejenigen behinderten Menschen, die wegen Art oder Schwere der Behinderung nicht, oder noch nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt werden können, eine angemessene berufliche Bildung und Beschäftigung zu einem ihrer Leistung angemessenen Arbeitsentgelt aus dem Arbeitsergebnis anzubieten und zu ermöglichen, ihre Leistungs- oder Erwerbsfähigkeit zu erhalten, zu entwickeln, zu erhöhen oder wiederzugewinnen und dabei ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Die Werkstatt steht allen behinderten Menschen unabhängig von Art oder Schwere der Behinderung offen, sofern erwartet werden kann, dass sie spätestens nach der Teilnahme an Maßnahmen im Berufsbildungsbereich wenigstens ein Mindestmaß wirtschaftlich verwertbarer Arbeitsleitung erbringen werden.

Eine herausragende Bedeutung für die Familienhilfe nimmt die Eingliederungshilfe in Werkstätten für behinderte Menschen ein. Viele Angehörige wären ohne das tagesfüllende Programm der Werkstätten nicht in der Lage, ihre behinderten

-68- Familienangehörigen zu betreuen. Insofern trägt die Werkstatt oftmals dazu bei, Aufnahmen in ein Wohnheim zu vermeiden bzw. hinauszuzögern.

Innerhalb des Landkreises Ostvorpommern werden insgesamt 395 Werkstattplätze an den Standorten Züssow und Ducherow mit den Außenstellen in Heringsdorf und Anklam vorgehalten. Außerhalb des Landkreises werden noch 50 weitere Plätze in einer Werkstatt in Greifswald genutzt. Das durchschnittliche Alter der Besucher dieser Werkstätten beträgt 37 Jahre. Ca. 60 % sind männliche und ca. 40 % sind weibliche Besucher. Die Finanzierung von Werkstättenplätzen umfasste im Jahr 2005 ein Finanzvolumen von 4.759.450,00 €.

Betreuungsbehörde

Aufgaben der örtlichen Betreuungsbehörde

Die Betreuungsbehörde berät über Möglichkeiten der Vorsorge und beglaubigt, im Bedarfsfall, die Unterschrift des Vollmachtgebers unter der Vollmacht sowie der Betreuungsverfügung. Damit können mögliche Zweifel an der Echtheit und Identität der Unterschrift beseitigt werden. Die Vordruckmuster zur Vorsorgevollmacht und Informationsbroschüren zu dem Thema können bei der Betreuungsbehörde angefordert werden. Ist eine rechtliche Betreuung erforderlich, leistet die Betreuungsbehörde vielfältige Hilfe und Unterstützung für die Familien des Landkreises. Sie unterstützt und berät die Betreuer und Bevollmächtigten, wie Beratung in Konfliktlagen, Vermittlung von Sozialdiensten, Beantragung von Sozialleistungen, Durchsetzen von zivilrechtlichen Ansprüchen und Hilfestellung gegenüber dem Vormundschaftsgericht. Die Mitarbeiter geben aber auch Anregungen an freien Organisationen zugunsten Betreuungsbedürftiger.

Hilfe im Rahmen der Bevollmächtigung oder Betreuung

Einen weiteren entscheidenden Beitrag zur Hilfe in besonderen Lebenslagen leistet die Betreuungsbehörde. Das Wesen der rechtlichen Betreuung besteht darin, dass

-69- für eine volljährige Person ein Betreuer bestellt wird, der in einem genau festgelegten Umfang für sie handelt. Das Betreuungsrecht will den betroffenen Personen damit den notwendigen Schutz und die erforderliche Fürsorge gewährleisten. Das Selbstbestimmungsrecht des betroffenen Menschen soll dabei gewahrt bleiben, soweit dies möglich und seinem Wohl zuträglich ist. Seine Wünsche sind in diesem Rahmen beachtlich.

Betroffen sind Erwachsene, die aufgrund einer psychischen Krankheit oder einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung ihre Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht besorgen können. Viele der Betroffenen sind alte Menschen. Die Regelungen werden für sie zunehmend von Bedeutung sein. Der Anteil älterer Mitbürger an der Gesamtbevölkerung wird sich in den kommenden Jahren wesentlich erhöhen. So ist heute bereits jeder vierte Bundesbürger älter als 60 Jahre und schon im Jahre 2030 wird es jeder Dritte sein. Für viele kann dies bedeuten, dass sie im letzten Abschnitt ihres Lebens auf Hilfe anderer angewiesen sind. Angehörige können rechtsverbindliche Erklärungen und Entscheidungen nur im Rahmen einer rechtsgeschäftlichen Vollmacht oder einer rechtlichen Betreuung treffen. In der Vorsorgevollmacht wird eine Person des Vertrauens benannt, die im Bedarfsfall die festgelegten Aufgaben wahrnehmen darf bzw. soll. Es ist zweckmäßig, die oder den gewünschten Bevollmächtigten (z.B. Angehörige oder Freunde) nach Möglichkeit bereits bei der Abfassung der Vollmacht mit einzubeziehen. Die Vollmacht zur Vorsorge sollte schriftlich verfasst sein, dies kann handschriftlich oder maschinell erfolgen. Es kann sich aber auch eines geeigneten Vordruckmusters bedient werden. Ort, Datum und vollständige eigenhändige Unterschrift dürfen jedoch keinesfalls fehlen. In einer Betreuungsverfügung kann eine Person bestimmt werden, die im Falle einer notwendigen Betreuung bestimmte Aufgaben wahrnimmt. Festgelegt werden kann auch, wer die Betreuung auf keinen Fall führen soll, weiterhin welche Wünsche und Gewohnheiten von ihrem Betreuer respektiert werden sollen. Diese Wünsche sind für das Gericht und den Betreuer verbindlich, außer sie würden dem Wohl des Betroffenen zuwider laufen.

3.2.2. Hilfe zur Pflege und Altenhilfe

Ambulante Pflegedienste

Ziel der Hilfe zur Pflege ist es, all den kranken und behinderten Menschen Hilfe zukommen zu lassen, die auf Grund ihres Einkommens und Vermögen nicht in der Lage sind, ihre Pflege selbst abzusichern oder nicht pflegeversichert sind. Hier leistet der Landkreis täglich Hilfe und Unterstützung bei der Bearbeitung der Vorgänge gegenüber der Familie. Die Pflegeversicherung sichert nur ein Teil der Pflege ab. Die Hilfe zur Pflege nach dem SGB XII wird bedarfsdeckend gewährt.

Der Sozialhilfeträger erbringt Leistungen der Hilfe zur Pflege als:

• Monatliches Pflegegeld je nach Pflegestufen • Die Bereitstellung und Finanzierung einer besonderen Pflegekraft • Bereitstellung oder Finanzierung von Pflegehilfsmitteln • Alterssicherungsbeiträge der Pflegeperson

-70- Durch die Sozialhilfe wird der Pflegebedarf unterhalb der Pflegestufe I, der nach dem Pflegeversicherungsgesetz keine Berücksichtigung findet, abgesichert.

Der anfallende Pflegebedarf kann durch eine Pflegekraft oder bei geringerem Umfang der Leistungen auch durch eine Pflegeperson gedeckt werden.

Durch das frühzeitige Einsetzen der Sozialhilfe, wird bei bedürftigen Hilfeempfängern unterhalb der Pflegestufe I einem höheren Pflegebedarf vorgebeugt. Die umfassende Pflege in der Häuslichkeit kommt nicht nur den Pflegebedürftigen sondern auch der gesamten Familie zugute. Oftmals können damit Heimaufnahmen verhindert werden. Pflege- und Pflegesachleistungen werden im Landkreis Ostvorpommern vorwiegend von Pflegekräften und bei geringem Umfang der Pflege auch von Pflegepersonen erbracht.

Die im Landkreis Ostvorpommern angesiedelten 27 Pflege- und Sozialstationen erbringen flächendeckend neben der Krankenhilfe überwiegend Hilfe zur Pflege.

Gegenwärtig erhalten 120 Bürger, darunter zwei Drittel Frauen, Leistungen der Sozialhilfe als Hilfe zur Pflege im häuslichen Bereich.

57 Personen erhalten keine Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung. Die Mehrzahl der Hilfeempfänger ist über 65 Jahre alt.

Im Jahr 2005 zahlte der Landkreis 446.400,00 € für diese erbrachten Pflegeleistungen.

Altenpflegeheime

Die eigene Wohnung verlassen zu müssen und fortan im Heim zu leben, bedeutet für die meisten älteren Menschen eine enorme Lebensumstellung. Eine ganz besondere Herausforderung besteht daher darin, älteren Menschen das Leben im Heim lebenswert und würdig zu gestalten.

Zu den Aufgaben der Träger der Sozialhilfe gehört es, „Altenhilfe“ zu leisten, die dazu beitragen soll, Schwierigkeiten, die durch das Alter entstehen, zu verhüten, zu überwinden oder zu mildern und alten Menschen die Möglichkeit zu geben, am Leben in der Gemeinschaft teilzunehmen.

Ziel dieser Hilfe ist es, den pflegebedürftigen, hauptsächlich älteren Personen, die finanziell nicht dazu in der Lage sind, eine umfassende und auf den Einzelfall abgestimmte Pflege in einem Pflegeheim zu ermöglichen. Zum Bedarf zählen dabei die Heimkosten sowie die Bereitstellung eines Barbetrages zur persönlichen Verfügung und einmalige Beihilfen zum Kauf von Bekleidung.

Die Höhe der Heimkosten richtet sich nach der jeweiligen Pflegestufe sowie dem mit den Einrichtungen vereinbarten Pflegeentgelt.

Im Landkreis gibt es insgesamt 11 Altenpflegeheime mit 968 Plätzen. (siehe Anlage)

-71- Die Auslastung der Pflegeheime liegt bei 90 %.

Der überwiegende Teil der Heimbewohner ist über 70 Jahre alt. Zwei Drittel aller Heimbewohner sind Frauen.

282 Heimbewohner erhalten eine finanzielle Unterstützung durch das Sozialamt. Zirka 50 % von diesen Hilfeempfängern erhalten z. Zt. die Pflegestufe 2.

Die Unterbringung von 31 Personen in Heimen außerhalb unseres Landkreises erfolgte vor allem aus familiären Gründen.

Der Landkreis unterstützte die Pflegeheimbewohner im Jahr 2005 mit 1.100.970,00 €.

Hilfen für ältere Menschen

Die Altenhilfe soll dazu beitragen, Schwierigkeiten, die durch das Alter entstehen, zu verhüten, zu überwinden oder zu mildern. Sie soll den alten Menschen die Möglichkeit erhalten, noch am Leben in der Gemeinschaft teilzunehmen.

Da dies dem Landkreis ein besonderes Anliegen ist, wurden im Jahr 2005 finanzielle Hilfen in Höhe von 19.250,00 € zur Verfügung gestellt.

3.2.3. Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten

Die Notlage ist regelmäßig in einer schwierigen sozialen oder gesundheitlichen Lebenssituation begründet. Die Hilfe in besonderen Lebenslagen hat die Aufgabe, nicht nur die akute Notlage zu überwinden, sondern auch die Lebenssituation zu stabilisieren und langfristig zu verbessern. Somit werden hier betroffene Familien tagtäglich unterstützt.

Ambulante Angebote für betreutes Wohnen

Im Bereich des ambulant betreute Wohnens erfolgt eine sozialpädagogische Betreuung auf der Grundlage eines Hilfeplanes. Die Klienten erhalten Hilfen bei der Wohnraumbeschaffung, beim Renovieren und Einrichten der Wohnung, bei der Sicherung ihrer materiellen Existenz. Betroffene erhalten Beratung und Unterstützung in lebenspraktischen Situationen. Diese Hilfe wird überwiegend durch das Deutsche Rote Kreuz geleistet.

Betreutes Wohnen im Obdachlosenzentrum Wolgast

Das Sozialwerk Ostvorpommern e. V. erbringt im Obdachlosenhilfezentrum Wolgast diese Hilfen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten. Die Klienten erhalten u. a. Hilfen bei der Vermittlung einer geeigneten Unterkunft, Klärung von Ansprüchen, Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung, Klärung ihrer finanziellen Verhältnisse und Hilfen im Umgang mit Ämtern und Behörden.

-72- Betreutes Wohnen durch die Träger CJD Insel Usedom und Volkssolidarität

Hier werden langzeitarbeitslose, suchtkranke Menschen mit sozialen und gesundheitlichen Defiziten, die zwar Bereitschaft zeigen, sich mit ihrer Krankheit auseinander setzen, aber deren Motivation zu einer dauerhaften, zufriedenen Abstinenz noch nicht erreicht wurde, betreut. Die Hilfe wird in Form von Fachleistungsstunden erbracht und vom Landkreis finanziert, durch die freien Träger der Wohlfahrtspflege.

Tagesstätten und Beratungsstellen

Der Landkreis Ostvorpommern hält zwei Tagesstätten mit integrierten Beratungsstellen in Anklam und Wolgast vor. Das Angebot umfasst Tagesstrukturierung, Versorgung, Beschäftigungs- und Freizeitmaßnahmen bzw. Beratung und persönliche Unterstützung. 21 Klienten nehmen diese Hilfe mit einer Verweildauer von ca. drei Jahren in Anspruch. Das durchschnittliche Alter liegt bei von 45 Jahren. Sechs Klienten konnten 2005 erfolgreich behandelt werden.

Stationäre Einrichtung Haus ,,Umkehr“ in Gahlkow

Das Haus ,,Umkehr" in Gahlkow ist eine sozialtherapeutische Einrichtung des Deutschen Roten Kreuzes mit 33 Plätzen mit einem täglichen Pflegesatz von 43,17 €. In dieser Einrichtung finden allein stehende und wohnungslose Klienten, die auf Grund von akuten Mangelsituationen in sozialen Schwierigkeiten geraten sind, Unterkunft, Verpflegung, Beratung, Betreuung und Unterstützung bei der Bewältigung ihrer sozialen Schwierigkeiten. Die besonderen Lebensverhältnisse weichen ab von den normalen Lebensverhältnissen der Allgemeinheit. In der Regel schließt sich eine Hilfemaßnahme im Haus ,,Umkehr" einem längeren Ausgliederungsprozess aus der Gemeinschaft an. Im Haus ,,Umkehr" wird auch eine Trainingswohngruppe vorgehalten, um noch fehlende soziale Kompetenzen den Bewohner zu vermitteln.

Der Träger betreibt darüber hinaus noch eine Außenwohngruppe mit ambulanter Betreuung in Klein Ernsthof mit acht Plätzen. Die Bewohner sind vor allem allein stehende Männer. Sie erhalten überwiegend nur einen befristeten Mietvertrag, um auch die Motive zum Erlangen einer eigenen Wohnung zu stärken.

3.2.4. Angebote und Leistungen für Familien im Gesundheitsbereich

Der Landkreis Ostvorpommern bietet zur Behandlung und Früherkennung von Krankheiten die Finanzierung von medizinischen Vorsorgeleistungen und Untersuchungen an. Diese werden zum größten Teil von hiesigen Ärzten und Krankenhäusern durchgeführt.

Oft können in einem persönlichen Beratungsgespräch Familien und deren Angehörige über mögliche Hilfen bei Krankheit informiert werden. Konkrete Fragen zur Gesundheit werden von Mitarbeitern des Gesundheitsamtes gern beantwortet. Auch besteht hier die Gelegenheit der Weitervermittlung an beheimatete

-73- Selbsthilfegruppen, wenn ein Krankheitsverlauf eines Betroffenen für Familienangehörige oft eine Herausforderung darstellt.

Beratung und Unterstützung wird Familien unseres Landkreises auch in Hinblick auf die Inanspruchnahme von weiteren Hilfen gegeben.

Um eine Krankheit zu erkennen, zu heilen, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder Krankheitsbeschwerden zu lindern, werden die Leistungen zur Krankenhausbehandlung entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen erbracht. Hier werden den betroffenen Familien Leistungen der Familienplanung oder Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschaft angeboten. Im Jahr 2005 erhielten 78 Personen, davon 58 Männer und 20 Frauen Leistungen der Krankenhilfe. Der Landkreis finanzierte diese Hilfen mit insgesamt 590.454,00 €.

Gesundheitshilfe weiblich

6 5 4 3 weiblich nnen

Anzahl 2 davon Grundsicherungsemfägerinnen 1 davon sonstige Hilfeempfänger Hilfeempfängeri 0 20-29 30-39 40-49 50-59 60-69 70-79 80-89 ab 90 Alter in Jahren

Gesundheitshilfe männlich 16 14 12 10 8 männlich 6 Anzahl der der Anzahl 4 davon Grundsicherungsempfänger Hilfeempfänger 2 davon sonstige Hilfeempfänger 0 20-30 30-39 40-49 50-59 60-69 70-79 80-89 ab 90 Alter in Jahren

3.2.5. Hilfen für Blinde und Sehschwache

Ein wichtiges Anliegen des Landkreises Ostvorpommern ist die Unterstützung von blinden und sehschwachen Bürgern. Betroffenen Personen wird zum Ausgleich der durch die Blindheit oder Sehminderung bedingten Mehraufwendungen Blindengeld gewährt.

-74- Die Höhe des Landesblindengeldes beträgt für Blinde 546,10 € und für hochgradig Sehbehinderte 136,53 € monatlich. Für minderjährige Blinde und für Blinde in Einrichtungen verringert sich das Blindengeld um 50 vom Hundert. Bei häuslicher Pflege werden Leistungen der Pflegeversicherung auf das Landesblindengeld angerechnet.

Im Jahr 2005 erhielten durchschnittlich im Monat 345 Personen Landesblindengeld.

Die Zahlung von Landesblindengeld stellt sich aufgeschlüsselt nach Geschlecht und Altersgruppen 2005 wie folgt dar:

1. Bereich Blinde 0-18 18-30 31-40 41-50 51-65 über 65 Jährige Jährige Jährige Jährige Jährige Jährige gesamt Männer 3 4 3 4 4 41 59 Frauen 4 5 3 8 12 89 121 gesamt 7 9 6 12 16 130 180

2. Hochgradig Sehbehinderte 18-30 31-40 41-50 51-65 über 65 Jährige Jährige Jährige Jährige Jährige gesamt Männer 3 1 3 12 17 36 Frauen 0 1 2 13 64 80 gesamt 3 2 5 25 81 116

-75-

Anmerkung:

Im Jahr 2005 erhielten 15 Personen als familienunterstützende Leistung, Blindenhilfe nach dem Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch. Diese Hilfe wird einkommens- und vermögensabhängig gewährt und beträgt 38,90 € monatlich. Von den 15 Hilfeempfängern befinden sich 5 in einer Einrichtung und erhalten neben der Hilfe zur Pflege, Blindenhilfe in Höhe von 19,45 € monatlich.

3.2.6. Hilfen für Wehrpflichtige und Kriegsopfer

Kriegsopfer

Eine besondere Fürsorge erfahren im Landkreis Ostvorpommern die Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen.

Im Jahr 2005 wurden durchschnittlich 18 kriegsbeschädigten Männern und 92 kriegshinterbliebenen Frauen Leistungen in Form von Hilfe zum Lebensunterhalt, Benzin- und Taxipauschale, Hilfe zur Pflege innerhalb von Einrichtungen und Altenhilfe gewährt.

-76- Legende:

BVG/KfürsV: Bundesversorgungsgesetz ./Taxp.: Benzin- und Taxipauschale HzL: Hilfe zum Lebensunterhalt HzP: Hilfe zur Pflege Alth.: Altenhilfe

Wehrpflichtige

Insbesondere für junge Wehrpflichtige und deren Familienangehörige ist die Sicherung des Lebensbedarfes durch unterstützende Leistungen während der Wehr- bzw. Zivildienstzeit von Bedeutung.

Zu den Leistungen gehören neben der Sicherung des Lebensunterhaltes der Familie z. B. Leistungen für Kindesunterhalt, Beihilfen zur Geburt eines Kindes, Mutterschaftshilfe, Übernahme von Versicherungsbeiträgen und Mietbeihilfe.

Im Jahr 2005 wurden monatlich im Durchschnitt für 108 Familien Leistungen erbracht.

3.2.7. Förderung zur Berufsausbildung und Fortbildung

Als familienunterstützendes Angebot gewährt das Amt für Ausbildungsförderung Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Nach diesem Gesetz wird individuelle Ausbildungsförderung für Auszubildende, denen die für ihren Lebensunterhalt und für die Ausbildung erforderlichen finanziellen Mittel anderweitig nicht zur Verfügung stehen, gewährt. Anspruch auf diese Leistungen können z. B. Schüler von weiterführenden allgemeinbildenden Schulen ab Klasse 10 und Berufsfachschulen Fachschulen haben. Im Jahr 2005 wurden Förderungen in Höhe von 2.256.707,17 € für 873 Auszubildende gewährt. Das sind monatlich im Durchschnitt 215,00 € pro Auszubildenden.

64 % der Förderungsempfänger sind weiblich und 36 % männlich. Das Durchschnittsalter der Antragsteller liegt im Landkreis Ostvorpommern zwischen 19 und 20 Jahren.

Von den 873 Antragstellern besuchen 115 Auszubildende Ausbildungsstätten außerhalb des Landes Mecklenburg- Vorpommern.

575 Auszubildende haben einen eigenen Haushalt bzw. wohnen zum Zwecke ihrer Ausbildung während dieser Zeit nicht bei ihren Eltern.

Im Landkreis Ostvorpommern und der Hansestadt Greifswald gibt es gegenwärtig 16 Ausbildungsstätten, die in den Förderungsbereich des Bundesausbildungsförderungsgesetzes einbezogen sind und in 27 Fachrichtungen ausbilden.

-77- Eine weitere familienunterstützende Leistung ist das Meister-BAföG. Das Meister- BAföG unterstützt die Erweiterung und den Ausbau beruflicher Qualifizierungen, stärkt damit die Fortbildungsmotivation des Fachkräftenachwuchses und bietet über den Darlehensteilerlass hinaus für potentielle Existenzgründer einen Anreiz, nach erfolgreichem Abschluss der Fortbildung den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen und Arbeitsplätze zu schaffen.

Im Jahr 2005 wurden für 21 Frauen und 56 Männer Meister-BAföG-Leistungen in Höhe von gesamt 81.200,00 € ausgezahlt.

3.2.8. Hilfen an Asylbewerber und Spätaussiedler

Asylbewerber

Die Aufnahme und Unterbringung von Asylbewerbern und ausländischen Flüchtlingen obliegt dem Landkreis Ostvorpommern nach Maßgabe der Verteilung durch das Land.

Zur Unterstützung und Gewährleistung einer landeseinheitlichen Handhabung bei der Vorbereitung und Betreibung geeigneter Gemeinschaftsunterkünfte sowie bei der Sicherung der sozialen Betreuung der Asylbewerber orientiert sich der Landkreis an Landesrichtlinien.

Im Rahmen der Aufnahmepflicht der Kommunen betreute und versorgte der Landkreis Ostvorpommern im Jahre 2005 262 Asylbewerber, die überwiegend aus Serbien, Montenegro und Armenien stammen.

126 Asylbewerber lebten in den Gemeinschaftsunterkünften in der Stadt Anklam. 20 Asylbewerberfamilien lebten aus medizinischen und sozialen Gründen in angemieteten Wohnungen in Anklam, Wolgast, Gützkow und Karlsburg.

Der Landkreis leistet soziale Betreuung, um ein vertrauensvolles und am Gemeinwohl orientiertes Klima gegenseitiger Achtung, Toleranz und Akzeptanz der Bewohner sowohl innerhalb der Gemeinschaftsunterkunft als auch zum sozialen Umfeld der Gemeinschaftsunterkunft herzustellen. Die Ziele der sozialen Betreuung sind insbesondere, die Förderung des sozialen Lebens und Ausbildung eines Gemeinschafts- und Solidaritätsgefühls unter den Bewohnern, die Schaffung der Voraussetzungen für nachbarschaftliche Beziehungen und gegenseitige Toleranz zwischen der einheimischen Bevölkerung und den Bewohnern, sowie die Vermeidung von Konfliktsituationen durch geeignete Problemlösungen und die Vermittlung von Hilfe und Selbsthilfe.

Integration von Spätaussiedlern

Unser Landkreis ist für die Erstunterbringung und Erstbetreuung von Spätaussiedlern und deren mitgereisten Familienangehörigen zuständig. Bei der Durchführung dieser Aufgaben arbeitet der Landkreis eng mit dem Arbeiter- Samariter-Bund Kreisverband Ostvorpommern e.V. zusammen.

-78- Im Jahr 2005 wurden dem Landkreis Ostvorpommern 51 Spätaussiedler zugewiesen. Die Erstunterbringung dieser 21 Familien in eigenen Wohnraum erfolgte für 5 Familien in Anklam und für 16 Familien in Wolgast. Die Zahl der Zuweisungen ist weiter rückläufig.

7 Spätaussiedler konnten im Jahr 2005 bei ihrer Eingliederung durch die Gewährung einer pauschalen Eingliederungshilfe in Höhe von 2.045,17 € bzw. 3.067,75 € pro Person unterstützt werden.

3.2.9. Vereine und andere Organisationen unseres Landkreises

Insgesamt wird sichtbar, dass es bei uns im Landkreis eine bedarfsgerechte Ausgestaltung ambulanter Beratungsdienste gibt, die an verschiedene Möglichkeiten zu den Hilfeformen und Hilfeangeboten im Bereich der Sozialhilfe anknüpft.

Vereine und andere Organisationen bieten auch familienfreundliche Angebote in unserem Landkreis Ostvorpommern an. Ferner besteht auch die Möglichkeit Familien in Problemsituationen mit Rat und Hilfe zur Seite zu stehen. Hier beispielsweise die Unterstützung der Schuldnerberatung im Landkreis Ostvorpommern für überschuldete oder verschuldete Familien.

Für überschuldete oder verschuldete Familien werden Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung gegeben. Hier wird in erster Linie eine Weitervermittlung an eine anerkannte Schuldnerberatung angestrebt. In den Schuldnerberatungsstellen unseres Landkreises stehen qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zur Verfügung, um den betroffenen Familien aus dieser oft schweren Situation zu helfen. Träger der Schuldnerberatungsstelle unseres Landkreises ist das Deutsche Rote Kreuz – Kreisverband Ostvorpommern e. V. Neben der Hilfe im Rahmen der Schuldnerberatung können auch die Angebote der Möbelbörse und der Kleiderkammer in Anspruch genommen werden. Andere Problemsituationen werden durch die Mitarbeiter der Beratungsstelle erkannt und weitergeleitet werden.

Insbesondere durch die Arbeit der Familienzentren können verschiedene Freizeitmöglichkeiten und andere Aktivitäten unseren Familien angeboten werden. Das weite Spektrum dieser Angebote kann allen Altersgruppen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung ermöglichen.

Eine weitere Hilfemöglichkeit ist durch die Tätigkeit unserer Schwangerschaftsberatungsstelle in Wolgast realisierbar. Hier wird jungen Familien die Gelegenheit der Beratung zu Fragen der Schwangerschaft, Familie und Erziehung gegeben. Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle geben auch Hilfe und Unterstützung bei der Beantragung von Mutter- und Kindkuren sowie bei der Beantragung von Stiftungsgeldern.

Die Angebote von Freien Trägern der Wohlfahrtspflege sind weit gefächert. Alle Altersgruppen können diese Angebote annehmen. Für die ältere Generation unserer Familien stehen die Seniorenclubs mit ihren Freizeitaktivitäten zur Verfügung.

-79- Vereine u. a. Organisationen: hier die finanz. Förderung des LK OVP 2005

Schuldnerberatung Suchtberatung Kontakt - Beratungsst. Schw.-Beratung sonst. Vereine Selbsthilfegruppen

Eine weitere Möglichkeit Familien und deren Angehörigen optimale Hilfe und Unterstützung anzubieten, wird gewährleistet durch die Tätigkeit der Betreuungsvereine. Für unsere Familien bieten insgesamt 2 Betreuungsvereine ihre Hilfe an.

-80- 3.3. Jugendamt

Familienbildung basiert auf der Rechtsgrundlage des Achten Buches des Sozialgesetzbuches (SGB VIII). Die darin geforderte „Allgemeine Förderung der Erziehung in der Familie“ umfasst Bildung, Beratung, Begegnung und Begleitung. Diese vier Aspekte sind wesentliche Bestandteile präventiven Handelns, um Familien zu stärken und ihre Erziehungsaufgaben zu unterstützen.

Das Jugendamt leistet einen wesentlichen Beitrag bei der Umsetzung des Rechts, eines jungen Menschen auf Förderung seiner Entwicklung und der Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit und bei der Unterstützung des natürlichen Rechts der Eltern bei der Pflege und Erziehung der Kinder.

Wichtige Instrumente bei dieser Umsetzung sind u. a. Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit, erzieherischer Kinder- und Jugendschutz, allgemeine Förderung der Erziehung in der Familie, Beratung in Fragen der Partnerschaft, Trennung und Scheidung, Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und Tagespflege, Hilfen zur Erziehung.

Ziel des Landkreises ist es, durch qualifizierte und präventiv angelegte langfristig eine Kostensenkung im Bereich der Hilfen zur Erziehung zu erreichen. Mit der gemeindenahen Sozialarbeit und der Vorbereitung einer sozialraumorientierten Sozialarbeit haben wir die ersten Schritte dazu eingeleitet.

3.3.1. Bereich Kindertageseinrichtungen und Tagespflege

Familienergänzende Betreuung und Erziehung

Kindertageseinrichtungen und die Tagespflege sind wichtige Sozialisationsfelder neben der Familie. Hier können die Kinder bedeutsame Erfahrungen machen und Grundqualifikationen erwerben. Kindertageseinrichtungen sind heute nicht mehr Notlösungen für Kinder aus Problemfamilien - sie sind inzwischen Teil des durchschnittlichen Lebenslaufes, zu bedeutsamen Orten des Kinderlebens geworden. Kinder brauchen heute neben der klein gewordenen Familie auch den öffentlichen Bereich der Kindertageseinrichtungen und der Tagespflege. Sie brauchen ihn, weil sie dort andere Kinder treffen, verlässliche Kontakte aufbauen können und in grundlegender Weise gefördert werden. Auch die Familien brauchen Kindertageseinrichtungen und die Tagespflege. Sie sind auf die bedarfsgerechten zuverlässigen Dienstleistungen angewiesen.

Der zwölfte Kinder- und Jugendbericht geht von einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung für das Aufwachsen von Kindern aus. Kindertageseinrichtungen haben neben Schulen eine Schlüsselstellung bei der Herstellung von Chancengleichheit. Bildung, Betreuung und Erziehung sind die Zukunftsfragen für Kinder.

-81- Im Landkreis Ostvorpommern haben wir genügend Kindertageseinrichtungen und auch ein ausreichendes, flächendeckendes Angebot an Tagespflege. Im Jahre 2005 gab es 69 Kindertageseinrichtungen, einschließlich eigenständiger Horte (siehe Anlagenteil). Davon befinden sich 40 Kindertageseinrichtungen in freier, privater und anderer Trägerschaft und 29 Kindertageseinrichtungen in öffentlicher Trägerschaft.

Der Trend des Trägerwechsels von öffentlicher Trägerschaft in die freie Trägerschaft setzt sich weiter fort. Schon zum 01.01.2006 wurden 4 weitere Kindertageseinrich- tungen in die freie Trägerschaft übergeben.

Die Kapazität in Kindertageseinrichtungen erhöhte sich von 4793 Plätzen im Jahr 2004 auf 4860 Plätze im Jahre 2005. Die 4860 Plätze im Jahr 2005 setzten sich wie folgt zusammen: 820 Krippenplätze, 2602 Kindergartenplätze, 1438 Hortplätze.

Im Dezember 2005 waren 4400 Plätze wie folgt belegt: 664 Krippenplätze, 2480 Kindergartenplätze, 1256 Hortplätze.

Eine Gesamtübersicht der Belegung im Zeitraum 2004 – 2005 zeigt die Entwicklung in Kindertageseinrichtungen und in der Tagespflege. In dieser Übersicht sind ebenfalls die Kinder einbezogen, die außerhalb des Landkreises auf Wunsch der Eltern untergebracht sind.

gesamt gesamt Monat Kita TP Kita TP Kita & Kita & 2004 Kd. außerhalb gesamt 2004 TP 2005 Kd. außerhalb gesamt 2005 TP Jan. 4382 218 4600 229 4829 4279 235 4514 258 4772 Febr. 4417 235 4652 237 4889 4300 232 4532 273 4805 März 4459 233 4692 234 4926 4333 243 4576 272 4848 April 4521 236 4757 233 4990 4426 229 4655 281 4936 Mai 4552 235 4787 244 5031 4458 228 4686 286 4972 Juni 4543 230 4773 260 5033 4489 228 4717 292 5009 Juli 4255 207 4462 277 4739 4232 233 4465 308 4773 Aug. 4067 218 4285 260 4545 4199 233 4432 298 4730 Sept. 4239 217 4456 260 4716 4335 225 4560 287 4847 Okt. 4215 223 4438 265 4703 4390 251 4641 303 4944 Nov. 4260 235 4495 266 4761 4389 245 4634 287 4921 Dez. 4278 233 4511 268 4779 4400 244 4644 304 4948

4349 227 4576 253 4828 4353 236 4588 287 4875

-82- Vergleich Tagespflege 2004 und 2005

268 304 287 November 266 303 265 287 September 260 298 260 308 Juli 277 292 260 Monate Mai 244 286 281 233 272 März 234 273 237 258 Januar 229 0 50 100 150 200 250 300 350

Kinderzahl

Februa Septem Oktobe Novem Dezem Januar März April Mai Juni Juli August r ber r ber ber

TP 2005 258 273 272 281 286 292 308 298 287 303 287 304 TP 2004 229 237 234 233 244 260 277 260 260 265 266 268

Vergleich Kita 2004 und 2005

4644 4511 11 4634 4495 4641 4438 4560 9 4456 4432 4285 4465 7 4462 4717 4773 Monate 5 4686 4787 4655 4757 3 4576 4692 4532 4652 4514 1 4600 4000 4100 4200 4300 4400 4500 4600 4700 4800

Kinderzahl

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1112

Kita 2005 4514 4532 4576 4655 4686 4717 4465 4432 4560 4641 4634 4644 Kita 2004 4600 4652 4692 4757 4787 4773 4462 4285 4456 4438 4495 4511

Alle Kindertageseinrichtungen sind Ganztagseinrichtungen, d.h. die Öffnungszeiten betragen mindestens 10 Stunden.

Im Landkreis waren im Jahr 2005 118 Tagespflegepersonen tätig. Diese decken den Bedarf von Personensorgeberechtigten ab, die im Schichtsystem arbeiten, wo Kinder

-83- krankheitsbedingt keine Einrichtung besuchen können oder einfach weil der Wunsch der Eltern im Vordergrund steht, eine Tagespflege vor einer Kindertageseinrichtung zu bevorzugen. Neben dem Besuch der Kindertageseinrichtung können Personensorgeberechtigte Angebote annehmen, die von 2 freien Trägern im Landkreis angeboten werden. Hier handelt es sich um spezielle Projekte - „Kinderbetreuung in Randzeiten“ -, die einen regen Zulauf haben. Träger sind der Kreisverband der Volkssolidarität Ostvorpommern e.V. in Anklam und die SHIA e.V. in Wolgast.

Beide Projekte haben das Ziel, durch die Flexibilität in der Kinderbetreuung „rund um die Uhr“ den Eltern zu ermöglichen, Arbeitsangebote mit variablen Arbeitszeiten anzunehmen.

Dieser Kinderbetreuungsservice setzt ein deutliches Signal in Richtung Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Hier eingeschlossen sind Fort- und Weiterbildungen, Arztbesuche, Genesungsphasen von Kindern, aber auch bei Krankheit der Eltern.

Das Kindertagesförderungsgesetz Mecklenburg – Vorpommern vom 01. April 2004 beinhaltet neben der grundsätzlichen Umstellung der Finanzierung, der Verlagerung der Verantwortung auf die Kreisebene, auch insbesondere die Festschreibung eines eigenständigen Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrages.

Mit dem Inkrafttreten des Kindertagesförderungsgesetzes (KiföG) sind alle Pädagogen und Tagespflegepersonen gefordert, das Gesetz mit Leben zu erfüllen.

Besonders die neuen inhaltlichen Aufgaben wurden u. a. mit folgenden Maßnahmen in den Mittelpunkt gerückt:

Qualifizierung aller Fachkräfte nach dem Rahmenplan. Hier erfolgte bereits eine Qualifizierung für 85 % aller Erzieherinnen und Erzieher in unserem Kreis. Bis zum Sommer 2006 werden alle Erzieherinnen und Erzieher diese Qualifizierung abgeschlossen haben; Initiierung einer trägerübergreifenden Fachberatung - hier erfolgt die Arbeit nach Schwerpunkten und Schwerpunkteinrichtungen; Elternversammlungen zum KiföG M-V und zum Rahmenplan, Fortbildungsangebote für alle Erzieherinnen und Erzieher in Kindertageseinrichtungen und für Tagespflegepersonen, Aufklärung und Erläuterung des KiföG M-V mit den Tagespflegepersonen.

Obwohl im neuen Kindertagesförderungsgesetz das allgemeine Wunsch- und Wahlrecht der Eltern verankert wurde und in diesem Zusammenhang „Einrichtungen mit besonderem Profil“ nicht mehr gesetzlich erwähnt sind, bestehen diese Kinder- tageseinrichtungen im Landkreis weiter. Eine Anerkennung auf die Bezeichnung „Einrichtung mit besonderem pädagogischen Profil“ wird nach entsprechender Vorbereitung auch weiterhin durch den Jugendhilfeausschuss erfolgen.

-84- Zurzeit gibt es die folgenden 9 anerkannten Einrichtungen:

In kommunaler Trägerschaft sind die Kindertageseinrichtungen - Bewegungskindertageseinrichtung, – Reggiopädagogik und - Umweltpädagogik.

In freier Trägerschaft sind die Kindertageseinrichtungen des ASB e.V. Anklam Samariterstr. – Freinet–Pädagogik, der Volkssolidarität Anklam - „Am Stadtwald“ Waldkindergarten, des „ANISA“ e.V. Guest - aktive Pädagogik, des ASB e.V. - Kneipp–Kita, der Elternverein „Micky Maus“ - Montessori–Pädagogik, der ASB e.V. Wolgast - billinguale Erziehung.

Stützung der Elternbeiträge für Familien und Alleinerziehende gem. § 90 SGB VIII

Der Landkreis fühlt sich der Regelung des Gesetzes verpflichtet, die Teilnahmebeiträge für Kindertagesstätten und Tagespflege ganz oder teilweise zu erlassen, wenn die Belastung den Eltern und dem Kind nicht zuzumuten ist. Mit Stand 31.12.2005 wurden 1602 Plätze mit einem Gesamtvolumen von 1,15 Millionen € gestützt. Auf die Gesamtzahl der in Anspruch genommenen Betreuungsplätze bedeutet das, dass schon für jeden 3. Platz der Elternbeitrag teilweise oder ganz erlassen wird. Mit Stand 31.12.2004 wurden 1060 Plätze gestützt, das waren 22 % im Verhältnis zu den Gesamtplätzen. Diese enorme Steigerung ist auf die Einführung des neuen Kindertagesförderungsgesetzes und auf die Umsetzung des SGB II (Hartz IV- Gesetz) zurückzuführen. Jeder Arbeitssuchende hat jetzt einen Rechtsanspruch auf einen Teilzeit- Betreuungsplatz. Die Zahlen sind Ausdruck der hohen Arbeitslosigkeit, aber auch des niedrigen Lohnniveaus, da auch viele erwerbstätige Familien und Alleinerziehende eine Stützung der Elternbeiträge in Anspruch nehmen müssen.

3.3.2. Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit

Jugendzentren und Jugendtreffs:

Im Landkreis Ostvorpommern gibt es über 30 Jugendklubs und Jugendzentren. Allerdings bestehen etliche dieser Treffs z. T. aus einem Raum oder die Räumlichkeiten werden mit anderen Interessengruppen gemeinsam genutzt.

Die Qualifikation der Betreuer in den Jugendeinrichtungen ist regional unterschiedlich. Das Jugendamt legt Wert auf die Steigerung der Qualifikation. In den Orten der ehemaligen Landreise Anklam und Greifswald können aufgrund der finanziellen Lage der Gemeinden oft nur Betreuer über Arbeitsförderungsmaßnahmen eingesetzt werden. In den Städten Wolgast und Anklam und auf der Insel Usedom wurden in der Regel Festeinstellungen vorgenommen, die z. T. über das Fachkräfteprogramm des Ministeriums für Arbeit und Bau und den Landkreis mitfinanziert werden. Insgesamt sind 17 Sozialpädagogen über das Programm in Jugendzentren und Treffs tätig.

-85- Daneben gibt es noch ämterübergreifende Projekte, wie das Spielmobil, Werkstatt- mobil, ein Suchtpräventionsprojekt, in denen 5 Sozialpädagogen fest eingestellt wurden. In allen Einrichtungen und Projekten wird neben der klassischen Jugendarbeit auch Jugendsozialarbeit geleistet. Dazu zählen auch Hilfe bei Problemen in der Familie, Schule, Lehre oder Umfeld. Neben den genannten Einrichtungen wird in vielen Sportvereinen, Jugendfeuerwehren und Kirchgemeinden offene Kinder- und Jugendarbeit angeboten.

Zentren mit Familienbildungscharakter:

In den letzten Jahren haben sich die Lebenslagen von Familien grundlegend verändert. Bedingt durch gesellschaftliche Umstände vollzieht sich ein Wandel der Institution Familie und ihrer eigentlichen Funktion. Folgen dieser Entwicklung sind zunehmend mehr Kleinfamilien, eine wachsende Anzahl allein erziehender Personen im Haushalt, fehlender Rückhalt in der Familie und die Möglichkeit von Krisenbewältigung in der Familie. Mehrere Einrichtungen im Landkreis nutzen daher ihre Einrichtungen auch für Familienbildungsmaßnahmen.

Insbesondere sind es das Familienbildungszentrum in Wolgast – Träger: SHIA e.V., die Heimvolkshochschule Lubmin – Träger: Heimvolkshochschule Lubmin e.V., Gesundbrunnen in Anklam – Träger: Arbeiter-Samariter-Bund Kreisverband OVP e.V., Projekt „In Via“ – Mädchenarbeit – Träger: IN VIA e.V.

Hier werden u.a. junge Menschen zum Thema „Ehe, Berufsleben, Partnerschaft“ beraten und gemeinsame Aktivitäten mit der ganzen Familie organisiert. Zukünftig sollen solche Themen verstärkt in den anderen Einrichtungen aufgegriffen werden. Ziel sollte auch sein, Eltern zu ehrenamtlicher Tätigkeit in den Treffs zu gewinnen.

Schulsozialarbeit:

Im Landkreis sind 22 Schulsozialarbeiterinnen, davon 10 bei der Volkssolidarität, 9 beim CJD, 2 bei der Caritas und eine bei der SHIA, tätig.

Das Projekt wurde 1996 begonnen, alle Schulsozialarbeiterinnen sind über das Fachkräfteprogramm für Jugend- und Schulsozialarbeit bei den Trägern fest eingestellt. Schulsozialarbeit setzt bei Problemen der Kinder und Jugendlichen direkt an, wirkt präventiv und identitätsstiftend, stabilisierend und orientierend. Durch die Förderung der Schulsozialarbeit durch den Landkreis soll eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendhilfe erreicht werden.

Neben der Einzelhilfe, Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit wird auch eine intensive Zusammenarbeit mit den Eltern angestrebt. Alle Schulsozialarbeiterinnen haben für die Elternarbeit und Gesprächsführung Weiterbildungsangebote wahrgenommen. Die Auseinandersetzung mit Erziehungsfragen in der Familie ist Teil des Konzeptes der Schulsozialarbeit und somit Teil der Familienbildung im Landkreis.

-86-

Maßnahmen für benachteiligte Jugendliche

L.M.A.A.- LASST MICH AUCH ARBEITEN - Integrations- und Beratungsagentur

Das CJD Insel Usedom Zinnowitz betreibt im Rahmen dieses Projektes im Kleeblattcenter in Wolgast die erfolgreiche Eingliederung von erwerbsfähigen und hilfebedürftigen Arbeitslosen in reguläre, versicherungspflichtige Beschäftigungs- und Ausbildungsverhältnisse. Neben der Beratung der arbeitslosen Jugendlichen erfolgt die Akquirierung von Firmen für Ausbildung und Festeinstellung.

Die Produktionsschule - Eine andere Schule

Die Zielgruppe dieses Projektes sind Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 25 Jahren, die arbeitslos sind und in der Regel einen individuellen sozialpädagogischen Hilfebedarf benötigen.

Diese Jugendlichen sollen nach der Produktionsschule (mind. 3 - max. 18 Monate) in Ausbildung oder Arbeitsverhältnisse vermittelt werden. Der Zugang zur Produktionsschule erfolgt freiwillig über eine persönliche Bewerbung. Die „Beschulung“ wird in kleinen Werkstattteams und Lern- und Projektgruppen durchgeführt.

Die Jugendlichen sollen wieder lernen, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, ihre Stärken und Schwächen herauszufinden und wieder den Spaß am Lernen und Arbeiten zu entdecken. Während der Verweildauer im Projekt können Schulabschlüsse nachgeholt werden. Die Jugendlichen können sich für die Werkstattbereiche Hauswirtschaft/Soziales/Tourismus/Handel, Holzbearbeitung, Metallbearbeitung/KFZ und Kreatives entscheiden. Geplant ist noch ein Bereich Gärtnerei/Landwirtschaft.

Projektidee „Projektschmiede“

Ausbildungs- bzw. arbeitslose junge Erwachsene bis zum 27. Lebensjahr, die von L.M.A.A. (CJD) betreut werden, sollen in Auseinandersetzung mit der eigenen biografischen und regionalen Situation sinnvoll erlebte und nachhaltige Tätigkeitsbereiche im sozialen Umfeld erschließen. Dabei fungiert mikroWelle als multifunktionaler Kommunikations- und Tätigkeitsraum (Treffpunkt, Freizeitgestalter, Informationsforum, Interessenvertretung, Lernort, „die andere Kneipe“), der die Vernetzung der Aktivitäten der Jugendlichen fördert. In einem partizipativen Verfahren wird mit den Jugendlichen ein Modell zur Dokumentation und Zertifizierung beruflicher Handlungskompetenzen (Laufpass) erarbeitet.

Um die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen mit unkonventionellen Lebensläufen, gestörten oder fehlenden sozialen Beziehungen und nonkonformistischen Verhaltensweisen (u. a. Schulverweigerer, Lehrabbrecher, allein Erziehende) zu stärken, wird eine Plattform für Struktur- und Beschäftigungsentwicklung im sozialwirtschaftlichen Bereich gebildet. Das Angebot

-87- mit dem Namen „Projektschmiede“ richtet sich an die beschriebene Zielgruppe und wird von 3 Mitarbeitern betreut.

Das Projekt wird mit 6 bis 8 Jugendlichen (bei variabler Verweildauer) durchgeführt. Der Zugang bleibt unabhängig von etwaigen Förderungen erhalten. mikroWelle soll sich als ein beschäftigungswirksamer, sozialräumlicher Knotenpunkt in Form einer neuen Strukturebene des Trägers CJD und zu einer wirtschaftlich selbständigen Einheit etablieren.

Werkstattprojekt zur Förderung der Integrations- und Beschäftigungsfähigkeit benachteiligter jungen Menschen

Dieses Projekt wird vom Verein „Chancen nutzen e.V.“ in durchgeführt. Es bestehen enge Kooperationsbeziehungen im Rahmen des EU Förderprogramms „Equal“ zur Projektschmiede des CJD.

Teilnehmer in diesem Projekt sind Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 25 Jahren, die keinen Bildungsabschluss erreicht haben, berufsvorbereitende Maßnahmen mehrfach abgebrochen haben und dissoziale Entwicklungstendenzen aufweisen. Ziel des Projektes ist die Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit. Das soll durch praktische Arbeit, psychologische und pädagogische Betreuung und begleitende Qualifizierung erreicht werden. Es werden auch externe Fachdienste, wie die Klinische Psychiatrie, die ambulante Suchtberatung und die Schuldnerberatung hinzugezogen.

Besonders hervorzuheben sind die Aktivitäten der freien Träger im Bereich der Elternschulen.

Die freien Träger Volkssolidarität Kreisverband Ostvorpommern e.V. und CJD Insel Usedom – Zinnowitz bieten den Eltern Schulungen mit Themen aus dem Er- ziehungsalltag, Altersbesonderheiten und anderen in regelmäßigen Abständen an. Dies wird in Blockform und festen Gruppen angeboten. Die Veröffentlichung der Termine erfolgt in der Presse.

Familien-, Lebens- und psychosoziale Beratung finden Familien :

Mit seinem Kommunaler Sozialer Dienst nimmt der Landkreis lebens- und psychosoziale Beratung für Familien wahr. Daneben bieten auch der Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V., Region Vorpommern in seiner Erziehungsberatungsstelle (Ehe und Familie) in Anklam sowie die NBS gGmbH Erziehungsberatungsstelle in Wolgast gezielte Unterstützung an.

Eine besondere Ausrichtung erfährt die Beratungsstelle des Caritasverbands für das Erzbistum Berlin e.V., Region Vorpommern, mit seinem Angebot für Betroffene von sexualisierter Gewalt in Greifswald. Weitere Beratungsstellen sind dem Anlagenteil zu entnehmen.

-88- 3.4. Projekte beim Sozialdezernenten

3.4.1. Projekte

Familienunterstützende Projekte von besonderer Wichtigkeit sind dem Beigeordneten und Sozialdezernenten direkt zugeordnet. Zu diesen zählen u. a. die Projekte „Kommunale Psychiatrie“, „Teilhabe für psychisch beeinträchtigte Menschen an Arbeit und Beschäftigung“ und „Armutsdynamik im ländlichen Raum“.

Die genannten Projekte widmen sich Familien, die durch gesundheitliche Benachteiligungen von Familienangehörigen oder andere soziale schwierige Umstände, wie Langzeitarbeitslosigkeit, besonders benachteiligt sind.

So ist es ein Anliegen des Landkreises, durch das Projekt „Kommunale Psychiatrie“ Strukturen eines Hilfesystems aufzubauen, die psychisch kranken Mitbürgern ihren Bedürfnissen entsprechend noch mehr als bisher individuelle Hilfe zuteil werden lassen.

Mit dem Projekt „Teilhabe für psychisch beeinträchtigte Menschen an Beschäftigung und Arbeit“ führt der Landkreis alle Akteure des Arbeitsmarktes zusammen und berät mit ihnen regelmäßig, wie arbeitssuchenden psychisch kranken Bürgern geholfen werden kann, eine sinnvolle Beschäftigung oder Arbeit zu finden. Den Hilfesuchenden wird so das sonst mühsame Recherchieren nach der zuständigen Behörde erspart. Dieses übernimmt der Landkreis in so genannten Hilfeplankonferenzen, wenn der Bürger es wünscht.

Ziel dabei ist nicht nur, eine gemeindenahe Versorgung anbieten zu können und Hemmnisse einer Integration in die Gemeinschaft abzubauen, sondern die Synergieeffekte, die sich durch die Wahrnehmung der kommunalen Option bei der Durchführung des SGB II ergeben, gezielt zu steuern und den Hilfebedürftigen zugänglich zu machen. Aufgrund der guten Ausgangsbedingung, Sozial- und Arbeitsverwaltung unter einem Dach in Verantwortung des Sozialdezernenten vorhalten zu können, ist dieser auch in die bundesweite Expertenkommission der Aktion Psychisch Kranke, verantwortlich für en kommunalen Bereich, berufen worden.

Ein weiteres Projekt zur „Armutsdynamik im ländlichen Raum“ soll erfassen, durch welche Lebensumstände Armut entsteht, wie Familien damit umgehen, welche Hilfen sie benötigen und wie der Landkreis der Entstehung von Armut in Familien vorbeugen kann. Dieses Projekt ist von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert worden und wird in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Fulda und dem lehrstuhl von Prof. Dr. Kreher durchgeführt.

Erstmalig wird dabei in Deutschland eine Langfriststudie über die Entstehung von Armut und ihre Auswirkungen über einen Zeitraum von 15 Jahren für einen Flächenlandkreis erstellt. Hier geht es dem Landkreis vornehmlich darum, der Entstehung von Armut präventiv entgegenzuwirken, bereits bestehende Armut zu mildern und möglichst zu beenden. Im Mittelpunkt der Bemühungen des Landkreises stehen dabei die Kinder und Jugendlichen, denn bei Ihnen hinterlässt Armut oft längerfristig Narben bis ins Erwachsenenalter hinein. Allen Kindern sollen zumindest gleiche Bildungschancen offen stehen. Die Ergebnisse des Projektes liegen noch

-89- nicht vor, werden aber nach Veröffentlichung durch die Fachhochschule vor Ort als auch den Ämtern der Landkreisverwaltung zügig zur Verfügung gestellt, damit gemeinsame Strategien gegen Armut im Landkreis erarbeitet werden können.

Weiterhin hat sich der Sozialdezernent die Sozial- und Jugendhilfeplanung und Psychiatriekoordination und –planung direkt unterstellt, um hier die notwendigen Steuerungen optimal gestalten zu können.

Im Ergebnis wurde eine umfangreiche Kindertagesstättenplanung erarbeitet, die vorsieht, alle Einrichtungen zu erhalten, um für die Familien und ihre Kinder kurze Wege zu ihren Betreuungseinrichtungen zu gewährleisten.

Gerade der Versorgungsgrad mit Kindertagesstättenplätzen ist für Familien besonders wichtig. Die vorgesehene Überarbeitung sieht als Schwerpunkt die Prüfung und Umsetzung familienfreundlicher Öffnungszeiten vor, damit vor allem Saisonkräften im Hotel- und Gaststättenwesen sowie Müttern und Vätern im Schichtbetrieb die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit erleichtert wird.

Die jüngst vom Kreistag beschlossene Suchthilfeplanung trägt dem Anliegen des Landkreises Rechnung, einer Suchtgefährdung von Kindern und Jugendlichen vorzubeugen und bereits Suchtkranken jede mögliche Unterstützung anzubieten, mit den Schwierigkeiten umgehen zu können. Dabei geht es vor allem darum, ambulante Hilfen, Beratungsangebote auszubauen, um stationäre Maßnahmen zu vermeiden. Suchtkranke Eltern oder Familienmitglieder sind für die Kinder oder Familien oft eine alleine nicht zu bewältigende Belastung. Im Ergebnis der Planung stellt der Landkreis zusätzlich ca. 15.000,00 € in diesem Jahr für Präventions-, Beratungs- und Betreuungsangebote zur Verfügung.

3.4.2. Kommunaler Sozialer Dienst

Im Landkreis Ostvorpommern arbeiten die Sozialarbeiter des Sozialamtes und des Jugendamtes gemeinsam im Kommunalen Sozialen Dienst.

Durch eine gemeindenahe Jugend- und Sozialarbeit ist es den Sozialarbeitern möglich, die Familien unseres Landkreises in vielen Lebenssituationen zu beraten, zu begleiten und zu unterstützen. Hilfen aus einer Hand gewährleisten, dass auch Familien mit umfangreichem Hilfebedarf nur einen Ansprechpartner haben.

Eine besondere Bürgernähe zeigt sich in Einzelberatungen in der Häuslichkeit oder in der gemeindenahen Sprechstunde. Ziel hierbei ist es, geeignete familienorientierte Maßnahmen zu finden und ggf. gemeinsam mit den Familien zu organisieren.

Die angesprochenen Probleme können sehr vielgestaltig sein. In Familien mit besonders schwierigen Lebenslagen helfen die Sozialarbeiter bei der Problembewältigung durch Einzelgespräche sowie unterstützende und begleitende Angebote. Dies können Hilfen bei Erziehungsfragen, beim Umgang, zum Unterhalt und Unterhaltsvorschuss, bei Gewalterfahrungen, bei sexuellem Missbrauch, Trennung, Scheidung und zum Kinderschutz sein aber auch bei der Pflegebedürftigkeit von Angehörigen, für psychisch Kranke, für Suchtkranke, für

-90- behinderte Menschen, in der Altenhilfe und der Frühförderung für Kinder von 0 -7 Jahren oder in anderen schwierigen sozialen und persönlichen Situationen.

Es gibt in unserem Landkreis eine beachtlich große Zahl von Beratungsangeboten und Beratungsstellen, die Familien in unterschiedlichen Lebens- und Problemlagen Hilfen geben. Diese Beratungsstellen befinden sich sowohl in kommunaler als auch in freier Trägerschaft. Die Vielzahl von unterschiedlichen Beratungsstellen mit teilweise dennoch ähnlichen Aufgabenstellungen macht einen Überblick erforderlich, um für die Bürger bzw. Nutzer die erforderliche Transparenz herzustellen.

Im Kommunalen Sozialen Dienst unseres Landkreises wird eine Koordinierung der erforderlichen Angebote und ihre Abstimmung auf den in der Bevölkerung vorhandenen Beratungsbedarf angestrebt.

Die Vielzahl der Angebote der Träger lässt sich nach folgenden Inhalten grob einteilen, wie Familien-, Lebens- und psychosoziale Beratung, Sexualberatung und Beratung zu Fragen der Familienplanung, Beratung von Familien mit gestörten Familienbeziehungen, Beratung von Familien mit Problemen der Alltagsorganisation, medizinische Beratungsstellen, Gesundheitsförderung und Beratung, Beratungsstellen für spezielle Personengruppen, Beratung zur Förderung von Selbsthilfe und Familiennetzwerken (siehe Anlagenteil, Sozialatlas, Karte Beratungsstellen des Landkreises Ostvorpommern).

Weitere Anschriften und Informationen sind bei den zuständigen Ämtern des Landkreises Ostvorpommern zu erhalten, bei der Gleichstellungsbeauftragten, im Jugendamt, im Gesundheitsamt und im Sozialamt.

-91- 3.5. Ordnungsamt

Auch das Ordnungsamt des Landkreises ist bemüht, familienpolitische Anliegen zu fördern. Hierzu gehören Freizeitangebote in den Bereichen Brandschutz, Erlangung des Fischerei- sowie Jagdscheines. Diese Freizeitangebote sollen helfen, Jugendlich an eine sinnvolle Freizeitbetätigung in der Natur heranzuführen, ihr Verständnis für Umwelt und Tiere zu stärken und Verantwortung in der Gemeinschaft zu übernehmen.

3.5.1. Ehrenamtliches Engagement in der Feuerwehr

Das Ordnungsamt unterstützt die 2.487 Mitglieder in den 98 Freiwilligen Feuerwehren und die 56 Jugendfeuerwehren mit 570 Mitgliedern mit finanziellen Mitteln.

Der Nachwuchsgewinnung von Mitgliedern der Feuerwehren wird in 56 Feuerwehren des Landkreises großes Augenmerk geschenkt. Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 18 Jahren können ihr Interesse im Umgang und der Handhabung von feuerwehrtechnischen Geräten verwirklichen. Sie erlernen kind- und jugendgerecht das "Feuerwehrhandwerk", führen gemeinsame Ausbildungen, Wettkämpfe und Prüfungen durch. Das Erlernen von Disziplin, Kameradschaft, Teamgeist und der Achtung der Werte der Gesellschaft stehen im Vordergrund. Ansprechpartner sind die Jugendwarte in den Gemeinden.

3.5.2. Heranführung der Jugend an die Jagd

Im Rahmen der Überarbeitung des Jagdrechtes wurde festgestellt, dass die Hege eine für die Gesellschaft wichtige Aufgabe ist und die Nachhaltigkeit in der Gewährleistung der Vorkommen an heimischen Wildtieren die Jagdausübung als wesentlicher Bestandteil der Hege gewürdigt wird.

Personen die das sechzehnte Lebensjahr vollendet haben, aber noch nicht achtzehn Jahre alt sind, kann ein Jugendjagdschein ausgestellt werden. Der Inhaber darf die Jagd nur in Begleitung des Erziehungsberechtigten oder einer beauftragten Aufsichtsperson ausüben. Dennoch wird hiermit in die Jugendlichen im Umgang mit den Waffen ein großes Vertrauen entgegengesetzt, da ein hohes Maß in die Zuverlässigkeit der Person abverlangt wird. Ein Vertrauen, welches durchaus für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen dienlich ist.

Grundvoraussetzung für die Erteilung des Jugendjagdscheines ist die bestandene Jägerprüfung. Im Landkreis Ostvorpommern existieren mit Genehmigung der obersten Jagdbehörde zurzeit zwei Jagdschulen. Für die Abnahme der Prüfungen ist die untere Jagbehörde zuständig. Alle Prüfungstermine werden zwischen der Leitung der Schule, der Prüfungskommission sowie allen Teilnehmern seitens der Behörde entgegenkommend abgestimmt.

-92-

3.5.3. Sinnvoller Umgang mit Waffen

Im Landkreis Ostvorpommern befinden sich 23 Schützenvereine. Davon haben 16 Schützenvereine einen eigenen Schießstand. Von diesen 16 Schützenvereinen können allerdings nur 7 Schützenvereine auf Grund der baulichen Gegebenheiten das Schießen für Kinder und Jugendliche anbieten.

Betreiber Postanschrift Sportschützenverein Wolgast Herr Collin 1990 e.V. Kommune 8 b 17440 Kröslin Schützengilde Usedom 1830 e.V. Herr Räsch Anklamer Str. 12 b 17406 Usedom Lassaner Schützen - Compagnie Herr Brockmann 1763 e.V. Siedlung West 14 17440 Lassan Schützenverein "Merkado" e.V. Frau Sasum B.- Birkhahn- Weg 13 c 17491 Greifswald Schützen - Compagnie Gützkow Herr Krüger 1858 e.V. A.- Bebel- Str. 54 17506 Gützkow Schützenverein Einigkeit Herr Arnold 1883 Ducherow e.V. Ausbau 4 17398 Ducherow Schützenverein "Blau-Weiß" Herr Schmidt Karlshagen e.V. Waldstr. 67 17449 Karlshagen

Das Ordnungsamt achtet darauf, dass in den Schützenvereinen ein sinnvoller und gefahrengerechter Umgang mit Waffen geübt wird. Die Achtung vor dem Menschenleben des anderen steht dabei nicht nur neben der sportlichen Herausforderung, sondern ist unabdingbare Voraussetzung für die behördlichen Genehmigungen.

3.5.4. Generationsübergreifendes Hobby „Fischerei“

Das Fischereirecht hat Ähnlichkeit mit dem Jagdrecht. Denn aus dem Recht auf Fang und Aneignung der Fische ergibt sich zugleich die Verpflichtung des Anglers zu einem waidgerechten Verhalten gegenüber den Fischen. Die Fischerei lebt von einer gesunden Umwelt und ist ein traditioneller Bestandteil der Kultur in unserer Küstenregion.

-93- Diese Tradition verbindet in den Familien verschiedene Generationen, indem der großvater mit dem Enkel zum Angeln geht. Somit werden Kinder frühzeitig an den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur geführt. Zum Angeln benötigen der Großvater wie auch sein Enkel ab dem 10. Lebensjahr eine Erlaubnis. Die dazugehörige Prüfung für den Fischereischein wird beim Landkreis Ostvorpommern abgelegt.

Im Jahr 2004 haben ca. 92 Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren und ca. 28 Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren die Fischereischeinprüfung abgelegt. Im Jahr 2005 nahmen etwa 76 Kinder zwischen 10 und 14 Jahren und etwa 21 Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren an der Fischereischeinprüfung teil.

Mit Inkrafttreten der neuen Fischereischeinprüfungsverordnung sowie der neuen Kostenverordnung für Amtshandlungen in der Land- und Ernährungswirtschaft zum 11.08.2005 betragen die Gebühren für Personen unter 18 Jahre 15 € und für Personen über 18 Jahre 25 €. Vorher betrugen die Gebühren für alle Teilnehmer gleich 15 €.

Seitens der Behörde wird monatlich ein Prüfungstermin angeboten. Die Prüfungstermine sind im Amtsblatt des Landkreises veröffentlicht. Je nach Bedarf werden weitere Termine eingerichtet. So finden in den Schulferien in Absprache mit dem zuständigen Lehrer oder Sozialarbeiter Prüfungen statt. Ferner kann in diesem Zusammenhang von einer sehr guten Zusammenarbeit mit dem Anglerverband vor Ort berichtet werden.

-94- 3.6. Büro für Familie, Frauen und Gleichstellungsfragen

Im Büro für Familie, Frauen und Gleichstellungsfragen des Landkreises Ostvorpommern berät die Gleichstellungsbeauftragte zu familiären, sozialen und frauenspezifischen Problemen.

Frauen und Männer werden individuell und vertraulich beraten. Ein Schwerpunkt ist die Beratung für Opfer von häuslicher Gewalt. Bei Bedarf vermittelt die Gleichstellungsbeauftragte an Fachberatungsstellen weiter. Diese bieten Hilfe und Unterstützung bei der Lösung von Problemen und psychologischer Beratung für Opfer und Täter an.

Im Landkreis Ostvorpommern arbeiten folgende spezifische Beratungsstellen:

„Beratungsstelle für Opfer von häuslicher Gewalt“ Frauenschutzhaus Chausseestraße 46 PF3309 17438 Wolgast 17463Greifswald Telefon: 0 38 36-23 74 85 Telefon: 0 38 34-50 06 56

E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Interventionsstelle Anklam Kontakt- und Beratungsstelle Dorfstraße 51 „Männer und Gewalt“ 17390 Ziethen Buggenhagenstraße 1-3 Telefon: 0 39 71-24 25 46 17489 Greifswald Telefon 0 38 34-3 00 46

E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

In Informations- und Bildungsveranstaltungen werden Konfliktlösungsstrategien erlernt, kommunikative Fähigkeiten und Fertigkeiten in schwierigen Situationen trainiert und rhetorische Grundregeln vermittelt.

Es werden Kenntnisse über die Wahrung der Chancengleichheit bei der Wahl der Ausbildungsberufe, der gleichen Verdienst- und Aufstiegschancen im Erwerbsleben, bei der Fort- und Weiterbildung für Frauen und Männer vermittelt. Wichtig ist hierbei, die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie einzufordern, um Frauen und Männern die Entscheidung für Kinder zu erleichtern.

Themen dieser Veranstaltungen waren z.B.: „Kommunikation und Persönlichkeit“, “Präsentation und Vortragstechnik“, „Vorstellung von Konfliktlösungsmodellen“, „Nähe und Distanz - Kommunikation in Grenzsituationen“, „Nehmen Sie kein Blatt vor den Mund“, „Männer und Frauen sprechen verschieden“.

Ein Kommunikationslehrgang „Wege zum Erfolg - Entwicklung und Persönlichkeit - miteinander mehr erreichen“ findet vom 17. bis 30. Juli 2006 statt und endet mit einem Zertifikat bei erfolgreicher Teilnahme. Die Veranstaltung am 01. und 02.September 2006 „Kopftuch oder Bikini“ verdeutlicht Inhalte der Weltreligionen.

-95- Der „Regionale Frauenstammtisch im Landkreis Ostvorpommern“ fördert die Vernetzung und Kooperation der Vereine, Verbände und Gruppen. Dieses Gremium ermöglicht allen an familiären und frauenpolitischen, arbeitsrechtlichen, arbeitsmarktpolitischen Aspekten sowie aktuellen Gesetzen und Gesetzesänderungen Interessierten, sich zu informieren.

Inhalt einer solchen Veranstaltung war eine Wertediskussion zum Thema: „Brauchen wir eine neue Erziehung?“. Die Erfahrungen mit der Umsetzung des 2004 in Kraft getretenen Kindertagesstättenförderungsgesetzes in M-V stellte das Jugendamt und der Verein „Rügen-tut-gut“ das „Lokale Bündnis für Familien" auf Rügen vor mit dem Ziel, die Gründung eines Bündnisses im Landkreis Ostvorpommern zu initiieren.

Das Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklungsprogramm M-V wurde unter dem Gesichtspunkt der Chancengleichheit mit dem Politikfeld E erörtert. Dies betrifft auch die wichtigsten Änderungen des SGB III, des 3. und 4. Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt.

Die jährliche „Informationsbörse für Frauen und Familien“ am Tag der Vereine in der Kreisstadt Anklam bietet Möglichkeiten, die Beratungs-, Betreuungs- und Freizeitangebote im Landkreis kennen zu lernen.

In der Broschüre „ Wegweiser zu Vereinen, Verbänden und Gruppen mit ihren Beratungs- und Betreuungsangeboten im Landkreis Ostvorpommern“ werden diese vielfältigen Angebote präsentiert.

-96- 3.7. Amt für Kreisentwicklungsplanung und Wirtschaftsförderung

Auch das Amt für Kreisentwicklungsplanung und Wirtschaftsförderung mit dem dort angesiedelten Bereich Kultur trägt dazu bei, dass der Landkreis Ostvorpommern familienbezogene Aktivitäten entfaltet und fördert.

3.7.1. Familienfreundliche Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung

Zur Gewährleistung einer nachhaltigen, familienfreundlichen Kreisentwicklung wurde ein Regionales Entwicklungskonzept für den Landkreis Ostvorpommern erarbeitet.

Schwächen und Stärken des Landkreises wurden in Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald analysiert und Schlussfolgerungen für besonders förderfähige Regionen und Projekte herausgearbeitet. Die Kreisentwicklungsplanung und Wirtschaftsförderung berücksichtigen vor allem Projekte für Bildungs- und Beschäftigungsangebote für den besonders strukturschwachen ländlichen Raum.

Regional bedeutsam sind insbesondere die Projekte „Vorpommersche Dorfstraße“ sowie „Vorpommersche Guts- und Parkanlagen“, die gegenwärtig sehr intensiv bearbeitet werden, um einen nachhaltigen Tourismus mit den Schwerpunkten Landwirtschaft - Natur - Kultur in der ruhigen und ökologisch sehr wertvollen Peenetal-Landschaft zu entwickeln und Arbeitsplätze im Haupt- und Nebenerwerb zu schaffen.

Im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschafts- struktur„ Mecklenburg-Vorpommern wurden für den Landkreis OVP seit 1990

- in der gewerblichen Wirtschaft 731 Anträge mit einem Investitionsvolumen von 1.083,6 Mio. €, davon Fördermittel in Höhe von 274,4 Mio. €, - für den Infrastrukturausbau 139 Anträge mit einem Investitionsvolumen von 273,9 Mio. €, davon Fördermittel in Höhe von 196,7 Mio. € bewilligt.

Insgesamt wurden im Landkreis Ostvorpommern 10.419 Dauerarbeitsplätze gefördert, was einer Förderung von 26.341 € pro Arbeitsplatz entspricht.

Ein wichtiger Schwerpunkt in der Arbeit der Wirtschaftsförderung ist die Einwerbung von Fördermittel, um Lohnkostenzuschüsse für das klein- und mittelständische Gewerbe zur Verfügung zu stellen. Durch diese Unternehmen werden wichtige Dienstleistungs- und Versorgungsaufgaben besonders im ländlichen Raum übernommen. Gegenwärtig laufen zwei Programme zur Lohnkostenförderung. Für das Landesprogramm vom 01.04.2004 bis 31.12.2007 stehen insgesamt 730 T€ Zuwendungen zur Verfügung und für das Programm vom 01.01.2005 bis 31.12.2007 noch mal im Gesamtvolumen von 400 T€.

Zur Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit, des Zusammenlebens in der Dorfgemeinschaft und zur Aktivierung kultureller Angebote wurden im Jahr 2005 gemäß der Richtlinie zur Förderung der ländlichen Räume in M/V der Um- und Ausbau von Dorfgemeinschaftshäuser in Kröslin, Vierow (Gemeinde Brünzow), und in Stolpe mit insgesamt ca. 270 T€ gefördert. In die Prioritätenliste für 2006 sind weitere Anträge zur Sanierung bzw. zum Um- und Ausbau von

-97- Dorfgemeinschaftshäusern in Pelsin, Stolpe, Neuenkirchen, Lühmannsdorf und Görke aufgenommen worden. Die Bereitstellung entsprechender Fördermittel ist zurzeit allerdings noch offen.

Im Bereich des ÖPNV besteht im Landkreis Ostvorpommern ein Schüler-Freizeit- Ticket. Zu einem Preis zu 8,00 € im Monat erhalten Schüler bis einschließlich Klasse 13 die Möglichkeit, beliebig viele Fahrten im Regionalliniennetz der Verkehrsunternehmen Anklamer Verkehrsgesellschaft mbH (AVG), Verkehrsbetrieb Greifswald-Land GmbH Zweigniederlassung Ahlbeck außerhalb der Sommerferien vorzunehmen.

Des Weiteren gibt es in Mecklenburg-Vorpommern ein Schüler-Ferien-Ticket (SFT). Das SFT gilt landesweit in Mecklenburg-Vorpommern in allen Verkehrsmitteln der Regional- und Stadtliniennetze der ÖPNV-Unternehmen sowie in allen Nahverkehrszügen der 2. Wagenklasse auf den Strecken der SPNV-Unternehmen. Der Verkaufspreis beträgt 20,00 € d gilt für die Sommerferien des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Bei der AVG wurden 2005 insgesamt 541 SFT verkauft.

Sicherheit im Schülerverkehr liegt der Kreisverwaltung besonders am Herzen. Seit dem vergangenen Jahr kommen Busbegleiter im Rahmen von MAE-Maßnahmen über die gBQG Usedom-West in den Verkehrsunternehmen Anklamer Verkehrsbetriebe und Verkehrsbetriebe Greifswald-Land zum Einsatz. Auf den Linien der AVG unterstützten bislang drei MAE das Buspersonal bei der Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit.

3.7.2. Bereich Kultur

Der Landkreis Ostvorpommern begreift Kultur nicht nur als weichen Standortfaktor für die Wirtschaft, sondern auch als nachhaltigen Motor für einen familienfreundlichen Landkreis.

Denn insbesondere die nachgeordneten kulturellen Einrichtungen des Landkreises werden von Familien des Landkreises genutzt. Die Familien erhalten z. T. für die Nutzung der Angebote je nach Familiensituation Ermäßigungen.

Für alle drei nachgeordneten Einrichtungen gilt, dass die bisher laut Gebühren- bzw. Entgeltsatzung gültigen Ermäßigungen im Rahmen der Budgets der Einrichtungen getragen wurden. Sie sind aber nicht in der Lage, aus dem Budget weitere Ermäßigungen für Familien, Jugendliche, Kinder etc. zur Verfügung zu stellen.

3.7.2.1. Kreismusikschule Ostvorpommern

Angebot

Die Kreismusikschule Ostvorpommern bietet Unterricht in Instrumental- und Gesangsfächern sowie Ballett und Tanz, Ensemble- und Ergänzungsfächer sowie einen Keramikzirkel.

-98- Mit Ausnahme der Musikalischen Früherziehung [MFE], die an Musik und tänzerische Bewegung heranführen soll, und sich entsprechend an Kinder im Vorschulalter ab ca. vier Jahren richtet, sind alle übrigen Angebote grundsätzlich für Interessenten jeden Alters zugänglich, sofern es freie Unterrichtsplätze gibt.

Zum Stichtag 31.12.2005 betrug die Gesamtschülerzahl 1092 Schüler. Durch Zweit- und Drittfächerbelegung, sowie die Teilnahme an Ensembles ergibt sich eine Gesamtbelegung von 1253. Diese teilt sich in folgende Bereiche: MFE 403 Schüler, instrumentales bzw. vokales Hauptfach 655 Schüler, Tanz und Ballett 114 Schüler, Ensemble- und Ergänzungsfächer 81 Schüler.

Die Altersstruktur der Schüler reicht von 4 Jahren bis über 60 Jahre, wobei ca. 1000 Schüler unter 18 Jahren sind. Von den übrigen knapp 100 Schülern über 18 Jahren befinden sich ca. ¼ noch in Ausbildung.

Für den Unterricht werden gemäß der Gebührensatzung vom 05.08.2005 in Abhängigkeit von Unterrichtsfach bzw. Dauer Gebühren erhoben. 5 Dabei wird für Erwachsene (über 18 Jahre) ein Zuschlag von 25 % auf die normale Unterrichtsgebühr fällig, von dem Schüler, Studenten sowie Wehr- und Ersatzdienstleistende auf Antrag bzw. Nachweis ausgenommen werden. Gebührenfrei ist der Besuch von Ensemblefächern bzw. Ergänzungsfächern (wie bspw. Notenlehre), wenn der Schüler daneben ein Hauptfach belegt. Ebenso verhält es sich mit dem Eintritt in kostenpflichtige Musikschulkonzerte.

Auf die normale Unterrichtsgebühr können jedoch verschiedene Ermäßigungen gewährt werden. So wird im Falle einer Unterrichtsbelegung durch Geschwister (welche im selben Haushalt leben) automatisch eine Geschwisterermäßigung gewährt. Das zweite Kind erhält entsprechend eine Ermäßigung von 25 %, die sich bei jedem weiteren Kind um 25 % erhöht (dem fünften Kind wird folglich eine Ermäßigung von 100 % zu Teil). Ebenso verhält es sich bei der Belegung mehrerer Fächer durch einen Schüler. Dieser erhält auf das zweite 25 und auf das dritte 50 % Ermäßigung.

Eine Geschwisterermäßigung wird z. Zt. 143 Geschwisterkindern gewährt, was eine Gesamtermäßigung (und damit für die Kreismusikschule Mindereinnahmen) von ca. 1230 Euro monatlich bedeutet (bei 122 Familien, die dies z. Zt. in Anspruch nehmen, entspricht dies einer durchschnittlichen Ermäßigung von ca. 10 €/Monat/Familie). Eine Mehrfächerermäßigung erhalten insgesamt 85 Schüler, was eine monatliche Gesamtermäßigung von knapp 700 Euro bedeutet (d.h. etwas über 8 €/Monat/Kind). Die Praxis zeigt, dass unter den vergleichsweise kinderreichen Familien des Landkreises, die ihre Kinder zur Musikschule schicken nicht wenige Schüler gleich mehrere Fächer belegen, diese also in den Genuss beider Ermäßigungen kommen.

Eine dritte Form der Gebührenermäßigung ist die für Mitglieder eines im Landkreis eingetragenen Musikvereins, die ebenfalls eine 25 % Ermäßigung auf den normalen Tarif erhalten. Diese wird jedoch z. Zt. nur von 2 Schülern in Anspruch genommen.

5 Vgl. hierzu den beigefügten „Auszug aus der Gebührensatzung vom 05.08.2005“

-99- Eine letzte Art der Ermäßigung, die Sozialermäßigung, soll all denjenigen zu Gute kommen die, ihres geringen Einkommens wegen, sonst von einem Besuch der Kreismusikschule ausgeschlossen wären.

Die vielfältigen Formen der Gebührenermäßigung zeigen, dass dem Landkreis als Träger der Kreismusikschule nicht nur daran gelegen ist, durch die Einziehung von Beiträgen und Gebühren Einnahmen zu erzielen, sondern dass diese Entgelte so gestaffelt sind, dass alle Familien die Möglichkeit erhalten, ihre Kinder zum Musizieren zu schicken.

Während im Jahr 2004 noch 8 Schüler eine solche Ermäßigung erhielten, ist es mit Stand 31.12.2005 nur noch ein Schüler. Der Rückgang hängt mit dem ganz offensichtlich höheren Familieneinkommen durch Harz IV zusammen. Es bleibt aber vermutlich eine Dunkelziffer von einigen wenigen Familien, die nicht den Mut haben eine Sozialermäßigung zu beantragen.

Alle o. g. Ermäßigungen wie auch Anteile der normalen Kosten für Personal, Verwaltung und Sachkosten werden vom Landkreis Ostvorpommern getragen. Damit trägt dieser fast 1/3 der Gesamtkosten. Hinzu kommt ein Landesmittelzuschuss für pädagogisches Personal von 24,42 % der Gesamtkosten. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass eine Familie im Landkreis Ostvorpommern durchschnittlich nur etwa 40 % der tatsächlichen Kosten im Zusammenhang mit Unterricht an der Kreismusikschule selbst tragen muss. Damit gehört die Kreismusikschule Ostvorpommern verglichen mit den übrigen Musikschulen des Landes Mecklenburg- Vorpommern zu den vergleichsweise preisgünstigen Musikschulen 6 und kann durchaus als kinder- bzw. familienfreundlich bezeichnet werden.

3.7.2.2. Kreisvolkshochschule Ostvorpommern

Die Volkshochschule ist mit ihrem breiten Bildungsrepertoire bemüht, die Angebote nicht nur vielgestaltig, sondern auch familienfreundlich zu gestalten.

Diesem Anspruch wird sie u.a. durch die variablen Anfangszeiten der Kurse, durch die Berücksichtigung der Ferienzeiten und durch die Auswahl der Durchführungsorte (Vermeidung langer Fahrzeiten/-strecken) gerecht.

Die Entgeltordnung sieht zudem für Kinder/Jugendliche mit 2.50 € und für Erwachsene mit 3,00 € je Unterrichtsstunde unterschiedliche Preise vor. Sozial bedürftige Personen können einen Antrag auf Entgeltermäßigung stellen. Davon wurde im Kalenderjahr 2005 in acht Fällen Gebrauch gemacht. Die Ermäßigung betrug jeweils 50 % und war auf Angebote mit beruflicher Relevanz bezogen.

Die Aufwendungen differieren, weil die Kurse unterschiedlich lang sind. Man muss zukünftig von einem Ansteigen der Antragszahl ausgehen. Familienfreundlichkeit bildet in diesem Jahr einen Arbeitsschwerpunkt bei der Konzipierung neuer Kurse.

In das Programm aufgenommen wurden Familienwanderungen (Rad, Fuß, Auto), die sich dem gemeinsamen Erkunden des Landkreises widmen. In Vorbereitung sind

6 Vgl. [VdM] Verband deutscher Musikschulen – Landesverband Mecklenburg Vorpommern (2005): Statistische Übersicht 2004, Rostock.

-100- Kurse zur Gesundheitsförderung (Ernährung und Bewegung), die gemeinsam von Eltern, Großeltern und Kindern wahrgenommen werden können.

Im Rahmen des vom Landkreis geführten Lernnetzwerkes „AKZENT“ werden Projekte im Sinne des lebenslangen Lernens angeboten. Dazu gehören z.B. „Senioren ans Netz“, das Medienprojekt „Computerspiele“ für Eltern und Kinder, der Lernklub (alle vom Verein „Arbeit für OVP“) und in Kooperation zwischen DEULA und der VHS der Hansestadt Greifswald ein Projekt zur gesunden Ernährung im Vorschulalter.

3.7.2.3. Atelier Otto-Niemeyer-Holstein, Lüttenort

Das Gedenkatelier des großen überregional bekannten Malers Otto Niemeyer- Holstein befindet sich als Vermächtnis im Besitz des Landkreises Ostvorpommern.

Aus den Besucherzahlen im Jahr 2005 geht hervor, dass insgesamt 18.147 Personen , davon immerhin 2.249 Schüler und Studenten, die Ausstellungen besucht haben. Kinder unter 6 Jahren bezahlen keinen Eintritt und können mit den Eltern gemeinsam die Ausstellung oder die Führung nutzen. Es fanden außerdem 840 Führungen mit insgesamt 3816 Erwachsenen sowie 797 Schülern und Studenten statt.

Am 1. Sonntag des Monats erhalten alle Besucher zum ermäßigten Preis Einlass in den Garten und die Neue Galerie, Schüler und Studenten freien Eintritt. Dieses Angebot nutzten 49 Schüler und Studenten.

Jährlich finden in den Winterferien Kindertage statt. Für Kinder ab 6 Jahren und für Jugendliche besteht die Möglichkeit, auf vielfältige Weise selbst künstlerisch tätig zu werden. Der Eintritt für diese Veranstaltung beträgt 4,-€ und setzt sich aus dem Preis für eine ermäßigte Führung und Materialkosten zusammen.

Jeweils in der Sommerferienzeit werden Kurse mit Ulrike Seidenschnur im Aquarell- und Acrylmalen angeboten. In 2005 interessierten sich 80 Teilnehmer für das Angebot, davon 30 Schüler. Wochenkurse für 2 Altersgruppen (7-10 Jahre, 10-15 Jahre) unter der Leitung von Bettina John sind ebenfalls im Programm des Ateliers.

Seit Bestehen des Museums werden regelmäßig Führungen, Malstunden, Projekttage für Kinder und Jugendliche im Atelier ONH durchgeführt. Im Jahr 2005 nutzten mehr als 3.000 Kinder und Jugendliche die vielfältigen Angebote des Museums. Der Eintritt für Schüler und Studenten in die Galerie beträgt 1,50 €.

Um die laufenden Kosten zu decken, wären aber laut Kostenanalyse mindestens 3,00 € notwendig. Ca. 50 % der Mittel werden in der Einrichtung durch Einnahmen erwirtschaftet, die verbleibenden restlichen 50 % werden durch die öffentliche Hand gefördert. Diese setzen sich mit 2/3 aus Geldern des Landkreises und 1/3 durch andere (wie Landesmittel bzw. Zuschuss der Gemeinde) zusammen. Damit hat der Landkreis für das Jahr 2005 mit ca. 2300 € (ca. 35 %) die Eintrittsgelder für Kinder gestützt.

-101- Nicht erfasst wurden die Kinder im Alter von 0-6 Jahren, die kostenlos die Ausstellung und das Museum besuchen können. Eine Erhebung dieser Daten ist bisher noch nicht erfolgt.

3.7.2.4. Freie Kulturförderung

Im Haushaltsjahr 2005 wurden aus Mitteln des Landkreises für

Kulturförderung von Vereinen, Kommunen 23.000 € Förderung Fritz-Reuter-Ensemble (FRE) Anklam 6.000 € Förderung Vorpommersche Landesbühne Anklam 210.000 € Zuschuß Museen (Wolgast u. Anklam) 1.800 € Gesamt 240.800 € bereitgestellt. Diese Zuschüsse dienen zu großen Teilen der kulturellen Jugendarbeit wie der kulturellen Bildung und der Gestaltung kultureller Freizeitangebote der ganzen Familie. So können u.a. über 100 Kinder und Jugendliche aus dem FRE Anklam von der Förderung des Landkreises partizipieren.

Theater Anklam

Die Vorpommersche Landesbühne Anklam ist landesweit das Theater mit den meisten Inszenierungen für Kinder und Jugendliche. Insgesamt konnten im Jahr 2005 14635 Besucher in Stücken für Kinder und Jugendliche gezählt werden, die vor allen Dingen aus Schulen und Kindergärten des Landkreises kommen.

Das Theater betreut im Landkreis 3 Jugend-Amateurtheatergruppen, die selbst Stücke bühnenreif erarbeiten und aufführen. Im Jahr 2005 wurden bis auf einen Zuschuß von 800 € durch den Landkreis Ostvorpommern die Kosten für diese außerordentliche Kinder- und Jugendarbeit selbst durch das Theater aufgebracht.

Die hohe Anzahl von Inszenierungen ist u.a. dadurch möglich, dass Studenten der Theaterakademie Vorpommern mit Sitz in Zinnowitz in diesem Bereich intensiv eingesetzt werden. Die Finanzierung der Theaterakademie erfolgte bisher überwiegend nur aus Mitteln der Vorpommerschen Landesbühne Anklam.

Mit Beginn des Studienjahres 2005/2006 wurde durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur die Ernennung zur anerkannten Ersatzschule ausgesprochen, so dass nun eine anteilmäßige Förderung (beginnend mit dem 1. Studienjahr) aus Landesmitteln möglich ist.

3.7.2.5. Kulturarbeit/ Kultur- und Freizeitangebote in den Gemeinden

Zwischen den Kultur- und Freizeitangebote in den Seebädern und im übrigen ländlichen Raum bestehen qualitative und quantitative Unterschiede. Grundsätzlich besteht in der Mehrzahl der Gemeinden eine Reihe von Vereinen (Heimatvereine, Karnevalvereine u. a.), die das kulturelle Leben gestalten. Hinzu kommen Aktivitäten

-102- der freiwilligen Feuerwehren und die Angebote der Jugendklubs wie der Seniorenklubs.

Darüber hinaus gibt es in den Seebädern eine Reihe von Veranstaltungen der Kurverwaltung für die Gäste der Insel, die auch von den Einwohnern, häufig kostenlos, besucht werden können. Besondere Angebote halten die Gemeinde Heringsdorf (Eisbahn, Ostseetherme, 2 hauptamtliche Museen, Kunstgalerie), die Gemeinde Zinnowitz (Bernsteintherme, Theater Blechbüchse, Kunstgalerie), die Städte Wolgast (hauptamtliche Museen) und Anklam (Theater, 2 hauptamtliche Museen, Fritz-Reuter-Ensemble, Kunstgalerie) vor.

Chöre, Blasorchester, Tanzgruppen etc. ergänzen das familienfreundliche Angebot. Eine besondere Rolle im Kulturangebot spielen Bibliotheken. Neben 9 hauptamtlichen Bibliotheken, darunter die Stadtbibliothek Wolgast und die Stadtbibliothek Anklam mit den größten Beständen, bestehen auch 9 nebenamtliche Bibliotheken.

-103- 3.8. Schulverwaltungsamt

Das Schulverwaltungsamt des Landkreises Ostvorpommern hat im Rahmen seiner Planungsverantwortung gute und familienfreundliche Rahmenbedingungen für die Bildung der Kinder und Jugendlichen geschaffen.

Auch weiterhin wird mit der Schulentwicklungsplanung das Ziel verfolgt, so weit es gesetzlich möglich ist, Schulstandorte vor einer Schließung zu bewahren. Dabei kommt der Betrachtung der Schulwege eine besondere Bedeutung zu. Werden in der Verordnung zur Schulentwicklungsplanung Schulwege von über 40 Minuten für Grundschüler und über 60 Minuten für Regionalschüler planerisch für nicht zumutbar erklärt, hat dies auch für die Betrachtung der Standorte der Gymnasien und der Förderschulen besondere Bedeutung.

(Übersicht über die Schulen siehe Anlagenteil)

3.8.1. Die Schullandschaft:

Die meisten Schulen im Landkreis sind bereits Ganztagsschulen bzw. volle Halbtagsschulen oder auf dem Weg dahin. Solche Schulen haben über den Unterricht hinaus ein umfangreiches Angebot an Projekten, Arbeitsgemeinschaften, Hausaufgabenhilfen und den Unterricht begleitende Veranstaltungen.

-104- 3.8.2. Familienentlastende Leistungen des Landkreises:

Das Schulverwaltungsamt bemüht sich seit Jahren, den drei im Schulgesetz genannten Aufgaben

- Schulträger für die kreiseigenen Schulen zu sein, - die Schulentwicklung für alle kommunalen Schulen des Landkreises zu planen und, - die Schülerbeförderung zu allen Schulstandorten zu sichern, im Sinne der Familien zu entsprechen.

Dazu gehört vor allem die Sicherung eines hohen möglichst ganztägigen Bildungsangebotes. Jede Initiative der kreiseigenen Schulen sich eigene unverwechselbare Profile zuzulegen, findet die besondere Unterstützung des Landkreises.

Heute hat jedes Gymnasium, jede Förderschule, aber auch die Berufliche Schule ein eigenes Gesicht. Auf vielen Gebieten beschreitet der Landkreis dabei mit seinen Schulen einmaliges Neuland.

Die allgemeine Förderschule entwickelt sich zu einer Regionalen Schule für Kinder mit Verhaltenstörungen mit allgemeinem Förderschulteil. In Anklam wurde eines der ersten Integrativen Förderzentren des Landes aufgebaut. In Heringsdorf beginnt sich der bilinguale grenzüberschreitende Unterricht Polnisch/Deutsch am Gorki-Gymnasium zu einem binationalen Schulzentrum zu entwickeln. Die Berufliche Schule Ostvorpommern und das Runge-Gymnasium in Wolgast arbeiten an der Bildung eines gemeinsamen Schulzentrums.

Nach § 113 Schulgesetz ist der Landkreis verpflichtet für die in seinem Gebiet wohnenden Schüler bis zur Klasse 10 und für Schüler des Berufsgrundbildungsjahres bzw. Berufvorbereitungsjahres und in der ersten Klassestufe der Berufsfachschule, soweit diese nicht die Mittlere Reife voraussetzt eine Schülerbeförderung zu organisieren bzw. die Kosten zu tragen.

Dementsprechend übernahm der Landkreis im Schuljahr 2005/2006 die Kosten für 4900 Schülerfahrkarten im Wert von 2.750.000,00 € im mit dem ÖPNV abgestimmten Linienverkehr.

Darüber hinaus wird für 420 Schüler mit körperlichen, geistigen oder Lernbehinderungen eine tägliche individuellen Beförderung im Wert von 920.00,00 € organisiert und für weitere 60 Schüler eine Kostenerstattungen für eine individuelle Beförderung im Wert von 85.000,00 € bereitgestellt. Dies ermöglicht der Landkreis um auch diesen Kindern eine sichere und zügige Beförderung zur Schule zu garantieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich um finanziell bedürftige Familien handelt oder nicht.

Entscheidend ist, ob das Kind einer individuellen Förderung und Vorbereitung auf ein möglichst selbstständiges Leben bedarf. Die Schulverwaltung arbeitet dabei eng mit dem Förderausschuss, den zuständigen Schulräten und den Schulpsychologen zusammen.

-105-

Über das Schulgesetz hinaus stellte der Landkreis auf Beschluss des Kreistages für 120 Fahrkostenzuschüsse in der Sekundarstufe II 45.000,00 € bereit.

Familieneinkommensabhängig haben Schülerinnen und Schüler der Klassen 11 – 13 die Möglichkeit, beim Schulverwaltungsamt Anträge auf Fahrkostenzuschüsse zu stellen. Eine solche Möglichkeit ist einmalig in Mecklenburg-Vorpommern.

Auf der Grundlage des § 54 des Schulgesetzes M-V sowie der Grenzbetragsverordnung können von den Eltern für Gegenstände und Materialien, die im Unterricht verarbeitet werden verbraucht werden, von den Eltern Kostenbeiträge erhoben werden.

So beschloss auch der Kreistages des Landkreises Ostvorpommern am 20.04.1998, Kostenbeiträge von 60,- DM (entspricht 30,68 €) zu erheben. Um außergewöhnliche Belastungen der Familien zu mildern, enthält dieser Beschluss die Möglichkeit, eine Ratenzahlung zu vereinbaren. Für 40 Familien wurden im Schuljahr 2005/2006 Ratenzahlungen genehmigt

Um Schülern mit Behinderungen ihre individuelle Förderung zu ermöglichen, gibt der Landkreis ihnen die Möglichkeit, spezielle Förderschulen, also solche für Blinde –und Sehschwache oder Gehörlose zu besuchen.

Oftmals sind dafür weitere Wege zurück zu legen. 67 solcher Schüler wohnen im Schuljahr 2005/2006 in Internaten. Dafür gibt der Landkreis 1.031.700 € aus und sichert eine zügige und sichere Schülerbeförderung, damit die Schüler übers Wochenende möglichst lange in den Familien verweilen können.

Auch 194 Berufschüler und 16 Gymnasiasten leben in Internaten um die für ihren Beruf oder ihre Neigungen (Sport, Musik) notwendige Schule besuchen zu können. Dafür zahlt der Landkreis 79.400 € für die Berufsschüler und 41.600,00 € für die Gymnasiasten

Um den Schulbesuch, mithin den Unterricht an diesen Förderschulen und Spezialgymnasien anderer Landkreise und an freien Schulen, zu sichern, werden insgesamt 1.600.500,00 € bereitgestellt. Für den Besuch Beruflicher Schulen anderer Kreise werden 2006 720.00,00 € eingesetzt.

Um die nach § 54 des Schulgesetzes M-V verbriefte Lernmittelfreiheit zu sichern, gab der Landkreis im Jahr 2006 162.300,00 € allein für Schulbücher aus.

-106- 3.9. Sozialagentur Ostvorpommern

Als einziger Landkreis in Mecklenburg-Vorpommern hat Ostvorpommern von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, im Rahmen der Zusammenführung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe als alleiniger Träger der Grundsicherung für Arbeitsuchende zugelassen zu werden. Seit 01.01.2005 gewährt die Sozialagentur des Landkreises Ostvorpommern als optierende Kommune Leistungen nach dem SGB II. Diese umfassen die Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts und die flankierenden Maßnahmen zur Eingliederung in Arbeit.

Durch die Arbeit der Sozialagentur werden die Leistungen der Arbeitslosenhilfe und der Sozialhilfe zu einer Grundsicherung für Arbeitsuchende (Arbeitslosengeld II) zusammengefasst und nunmehr aus einer Hand bewilligt. Anspruch auf Leistungen haben alle erwerbsfähigen hilfebedürftigen Personen über 15 und unter 65 Jahren und ihre Bedarfsgemeinschaften, wenn sie im Landkreis Ostvorpommern ihren Wohnsitz haben.

Die Leistungen der Sozialagentur Ostvorpommern in Form von Maßnahmen der Beschäftigung, Vermittlung in Arbeit, Bildungsmaßnahmen sind für Familien von besonderer Bedeutung, da Arbeit und Bildung Grundlage für das Einkommen und den damit verbundenen Lebensstandard der Familien sind. Ohne ausreichende Berufsabschlüsse und Qualifikationen ist es für Familien und ganz besonders für Jugendliche äußerst schwierig, Arbeit zu finden.

Dabei ist es das Ziel der Sozialagentur, die Hilfebedürftigen bei der Eingliederung in Arbeit intensiv zu unterstützen (Fördern), gleichzeitig aber auch ihre Hilfebedürftigkeit durch Einforderung einer höheren Eigenverantwortung zu verringern oder zu beseitigen (Fordern).

Um eine schnelle, passgenaue Vermittlung in Arbeit und eine bedarfsorientierte, ausreichenden materiellen Sicherung im Interesse der Bürger und Familien zu erreichen, verfolgt die Sozialagentur das Ziel einer bürgerfreundlichen, weil bürgernahen und effizienten Verwaltung.

Die Leistungen der Sozialagentur Ostvorpommern werden in fünf Standorten im Landkreis Ostvorpommern vor Ort mit dem gesamten Leistungsspektrum angeboten. Das sind die Bereiche Wolgast, Anklam, Greifswald (Land), und Gützkow.

Zu Beginn des Jahres 2005 hatte die Sozialagentur 9.753 Bedarfsgemeinschaften zu betreuen.

Seit Februar 2005 kann ein Anstieg der Zahlen zu den Bedarfsgemeinschaften und Arbeitslosengeld II- Beziehern verzeichnet werden. Hier wirken sich die monatlichen Übertritte der ehemaligen Arbeitslosengeldempfänger von der örtlichen Agentur für Arbeit in die Zuständigkeit der Sozialagentur aus. Im Monat Oktober wurde erstmals die Grenze von 11.000 Bedarfsgemeinschaften überschritten. Zum Jahresende 2005 wurden 19.964 Bedarfsgemeinschaften erfasst.

Im April 2006 befanden sich 11.332 Bedarfsgemeinschaften im Leistungsbezug. In den Bedarfsgemeinschaften leben 15.968 Arbeitslosengeld II-Empfänger und 4.375 Sozialgeldempfänger.

-107-

Seit Jahresbeginn 2006 war es 649 Arbeitslosengeld II – Empfängern möglich, in den ersten Arbeitsmarkt einzutreten, 1.645 Kunden befinden sich in Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung (MAE/ 1 Euro-Jobs) und 223 Arbeitslosengeld II- Empfänger in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM). Den Zahlen liegt der 13. April 2006 als Stichtag zugrunde.

3.9.1 Familienwirksame Förderung der Sozialagentur Ostvorpommern

- Arbeitsvermittlung in den 1. Arbeitsmarkt

Ziel der Arbeitsvermittlung in der Sozialagentur Ostvorpommern ist die dauerhafte Eingliederung der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen in Beschäftigung, damit die Bedarfsgemeinschaften in die Lage versetzt werden, ihren Lebensunterhalt unabhängig von staatlichen Hilfen wieder selbst zu bestreiten .

Für das Jahr 2005 gestaltet sich das wie folgt:

Vermittlungen in Arbeit davon mit davon aus Trainings- 2005 insgesamt Eingliederungshilfen maßnahmen 1539 296 464

Im Jahre 2005 betrug der Anteil der mittels Eingliederungshilfen geförderten Eintritte in den 1. Arbeitsmarkt an den Gesamteintritten 19,24 %. Dies bedeutet, dass 2005 von den 1539 Eintritten in den 1. Arbeitsmarkt 296 Beschäftigungsverhältnisse mittels Eingliederungszuschuss gefördert wurden.

Das Instrument „betriebliche Trainingsmaßnahme“ dient grundlegend nicht nur der Eignungsfeststellung auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, sondern auch der Erlangung von Berufserfahrungen bei Berufsanfängern und Umschülern.

Im Jahre 2005 absolvierten 857 Kunden der Sozialagentur Ostvorpommern eine Trainingsmaßnahme. Davon konnten 464 Kunden in den ersten Arbeitsmarkt eingegliedert werden. Dies entspricht einer Eingliederungsquote von ca. 54,14%.

Ein weiteres Instrument der Arbeitsvermittlung ist die Vergabe von Vermittlungsgutscheinen, mit denen die Angebote privater Arbeitsvermittler in Anspruch genommen werden können. Im Jahr 2005 wurden insgesamt 239 Vermittlungsgutscheine an Kunden herausgegeben. Davon wurden 33 Vermittlungsgutscheine nach 6-wöchiger Beschäftigung eingelöst. Dies entspricht einer Quote von ca. 13,8 %, 11 nach 6-monatiger Beschäftigung, entspricht 4,6 %.

- Vermittlungen in den 2. Arbeitsmarkt

Die Sozialagentur Ostvorpommern bietet ihren Kunden auf dem 2. Arbeitsmarkt Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) und Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung (MAE) an.

-108- Vermittlungen 2. davon ABM davon MAE Arbeitsmarkt 2005 insgesamt 3839 782 3057

Diese werden von den Trägern der freien Wohlfahrt sowie Vereinen und Beschäftigungsträgern im Landkreis genutzt, um die Arbeit im sozialen Bereich zu erhalten oder auszubauen.

Aufteilung in Bereiche

Kinder/Jugend/Soziales/ Kultur 923 Denkmalpflege 119 Sport 100 Tourismus 287 Umwelt-, Natur- und Tierschutz 431 Umfeldgestaltung 653 MAE- Betreuung/ Koordinierung 243 Sonstige 994 Gesamt 3.839

Zahlreiche Arbeitsgelegenheiten beinhalten den Aufbau und die Weiterführung von Begegnungsstätten, in denen sich Familien beraten lassen oder durch kulturelle Betreuung am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Darin eingeschlossen ist auch die Beratung und Betreuung von Erwerbslosen zur Wiederherstellung von sozialen Kontakten.

Sozial schwache Familien können die Anklamer Tafel, Suppenküche, Möbel- und Kleiderbörsen nutzen. Auch hier wird die Arbeit durch Arbeitsgelegenheiten unterstützt.

Kinder und Jugendliche erhalten in Jugendclubs und in Schulen zusätzliche Angebote für eine aktive Gestaltung der Freizeit. Auch Sportvereine bieten eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Die MAE-Kräfte unterstützen die Übungsleiter oder pflegen die Sportstätten.

In Verbindung mit den Arbeitsgelegenheiten werden Real- und Hauptschulabschlüsse sowie ein Erwerbsfähigkeitstraining für Bürger mit besonderen Vermittlungshemmnissen ermöglicht. Dies schließt auch die Unterstützung von Projekten zur Förderung der Integration und Beschäftigungsfähigkeit benachteiligter junger Menschen und Integrationsprozesse von Migranten mit ein.

Im Rahmen der Familienhilfe bestehen Angebote zur Kinderbetreuung außerhalb der Öffnungszeiten der Kindereinrichtungen für Eltern mit variablen Arbeitszeiten. Gleichzeitig werden mit MAE Kontakte zwischen Familienbetreuern und Klienten hergestellt.

-109-

Auch im Bereich der Seniorenbetreuung finden Aktivitäten statt, um diese am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilhaben zu lassen.

- Vermittlung von Jugendlichen u. 25 in Berufsausbildung bzw. Maßnahmen zum Erwerb eines Schulabschlusses:

Besonderes Augenmerk richtet die Sozialagentur des Landkreises auf die jungen Hilfebedürftigen. Für Schulabgänger und ausbildungsplatzsuchende Jugendliche bietet die Sozialagentur Ostvorpommern folgende Leistungen an:

o betriebliche Ausbildungsplatzangebote (Sozialagentur verfügt regionale und überrgionale aktuelle Ausbildungsplatzangebote) o außerbetriebliche Erstausbildung (BaE) zu ausgewählten Vollberufen o ausbildungsvorbereitende Fachwerkstätten (FW) als ein Modell der Sozialagentur Ostvorpommern, um Jugendliche, die in der Warteschleife der Bundesagentur für Arbeit seit Jahren verweilen, nun zu orientieren und in den Sozial- und Fachkompetenzen auf eine betriebliche Ausbildung vorzubereiten (begleitet durch ein Projekt des Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklungsprogramms des Landes M-V) o Jugendwerkstätten für noch nicht ausbildungsfähige Jugendliche (JW) o Kompetenzcheck für Schulabgänger, die durch die Bundesagentur für Arbeit in das Sofortprogramm der Bundesregierung (Sopro) vermittelt werden o Einleiten von psychologischen Gutachten durch die Rehabilitationsabteilung der Sozialagentur Ostvorpommern und dem Pädagogischen Dienst, um die Ausbildungsfähigkeit (Werker- oder Vollausbildung) fest zu stellen

Im Jahr 2005 konnten 615 Jugendliche in verschiedene Maßnahmen der Berufsvorbereitung und –ausbildung durch die Sozialagentur Ostvorpommern vermittelt werden:

Betriebliche Ausbildung 69 Betriebliche Ausbildung (gefördert durch Sozialagentur) 6 Außerbetriebliche Berufsausbildung (über Sozialagentur) 104 Außerbetriebliche Berufsausbildung (über Bundesagentur für Arbeit) 56 Betriebliches Sonderprogramm 61 Freiwilliges Soziales Jahr/Ökologisches Jahr 8 Einstiegsqualifizierung 2 Jugendwerkstatt 39 Ausbildungsvorbereitende Fachwerkstätten 67 Projekte/Praktika 12 Pedal- Vermittlung deutsche Sprachkenntnisse 8 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen 67 Hauptschulabschluss 35 Realschulabschluss 36 Schulische Ausbildung/Schulisches Sonderprogramm 45 Gesamt 615

-110- Im Jahr 2006 werden 707 derzeit erfasste Jugendliche für das Ausbildungsjahr 2006/2007 vorbereitet oder sind bereits seit September in Ausbildung:

o 403 Jugendliche in Ausbildung oder Berufsvorbereitung Formen der Ausbildung können betriebliche, überbetriebliche beim Bildungsträger oder betriebliche mit Förderung aus dem Sofortprogramm der Bundesregierung sein o 252 Jugendliche in ausbildungsvorbereitenden Projekten (mehrheitlich Jugendliche aus der Warteschleife, die vor 1, 2, 3 Jahren die Schule verlassen haben und noch keine Ausbildung aufgenommen haben oder die erste Lehre abgebrochen haben). Diese Jugendlichen werden im mehrmonatigen Werkstätten, Praktika oder Jugend ABM auf die Ausbildung vorbereitet.

Folgende Beispiele für berufsvorbereitende Maßnahmen verdeutlichen den Ansatz, mit Hilfe zielgruppenorientierter Angebote die Jugendlichen auf eine Berufsausbildung vorzubereiten, die sowohl ihren Fähigkeiten entspricht, als auch den Arbeitsmarkterfordernissen angepasst ist.

Ausbildungsvorbereitende Fachwerkstatt: 67 Jugendliche

Voraussetzung: Jugendliche haben erfolgreich die Hauptschule bzw. die Realschuleabsolviert und haben wegen vorhandener Vermittlungshemmnisse (schlechte Grundkompetenzen, Sozialkompetenzen und Handlungskompetenzen) keine Lehrstelle finden können.

Inhalt und Ziel sind eine praxisnahe Vorbereitung auf die Ausbildung. Das Gesamtprojekt ist in 4 mal 8 Wochen gestaffelt: Medienkurs, Fachwerkstatt und 2 Betriebspraktika mit der Zielsetzung, in dieser Firma, bzw. in dieser Branche einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Betreut wird dieses Projekt von Mitarbeitern des Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklungsprogramms des Landes M-V.

Jugendwerkstatt: 58 Jugendliche

Durch die persönlichen Gespräche der Fallmanager wurde festgestellt, dass eine Reihe von Jugendlichen nicht oder noch nicht ausbildungsreif und –fähig sind und doch aus einer Vielzahl von Gründen nicht alle in einer Berufsvorbereitung integrierbar waren.

Für diese Jugendlichen wurden zum 01.01.2006 2 Jugendwerkstätten eingerichtet, in Anklam beim Verein „Arbeit für OVP“ und in Wolgast beim Christliches Jugenddorfwerk (CJD). Die Werkstatt beim CJD konnte inzwischen den Status einer Produktionsschule erwerben.

In beiden Einrichtungen verweilen die Jugendlichen so lange, bis neben dem Training der Sozialkompetenzen durch Werkstattraining und die Lernwerkstatt, die Ausbildungsfähigkeit und –reife erworben wird. Durch den günstigen Schlüssel der Betreuung können eine Reihe von Defiziten aus der Schulzeit beseitigt werden und mit dem Jugendlichen gemeinsam wird ein

-111- realistischer Berufswegeplan erarbeitet z. B. in Richtung Werkerausbildung, Einstiegsqualifizierung oder Arbeit im Niedriglohnbereich.

Hauptschul- und Realschulkurse für 71 Jugendliche

Beide Kurse sind Integrationsmaßnahmen, wodurch die Jugendlichen im Anschluss eine größere Chance am Ausbildungsmarkt haben. Derzeit laufen mit der 1. Gruppe der Hauptschule die Orientierungsgespräche, um sie im September 2006 in eine Ausbildung zu integrieren.

Weitere Integrationsmaßnahmen für Jugendliche sind u.a. Maßnahmen mit Mehraufwandsentschädigung, ABM und Firmenpraktika.

Fort- und Weiterbildung, Umschulungen für Erwachsene

Im Bereich der Bildung der Sozialagentur Ostvorpommern finden Maßnahmen in den Bereichen Umschulung, Fortbildung, Training und in der freien Förderung statt.

In diesen Weiterbildungsmaßnahmen werden theoretische und praktische Kenntnisse vermittelt. Hierbei soll besonders auf vorhandenes Wissen aufgebaut oder bei Bedarf gemeinsam mit dem zuständigen Fallmanager über eine berufliche Neuorientierung nachgedacht werden. Ziel dieser Bildungsmöglichkeiten ist die nachfolgende Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt um eine bessere familiäre Situation zu schaffen.

In Umschulungen werden Bürger vermittelt, die aus persönlichen oder fachlichen Gründen keine Einsatzmöglichkeiten mehr in ihrem erlernten Beruf haben. Diese Vermittlung erfolgt nach individuellen Beratungen und ist an gesetzliche Regelungen gebunden.

Im Jahr 2005 wurden 117 Umschulungen (Maßnahmen, die zu einem Berufsabschluss führen) von Arbeitslosengeld II Empfängern aufgenommen. Schwerpunkte der Förderung waren Maßnahmen, für die auf dem regionalen bzw. nationalen Arbeitsmarkt ein Bedarf an Arbeitskräften existiert: Schweißer, Schiffbauer, Kraftfahrer, Call Center Operator, Pflegeberufe. Seit Januar 2006 haben fünf Bürger eine Umschulung begonnen.

Fortbildungsmaßnahmen werden durchgeführt um die beruflichen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vertiefen, aufzufrischen bzw. zu erweitern. Mit 246 erwerbsfähigen Hilfebedürftige konnten im Jahr 2005 Fortbildungen durchgeführt werden. In diesem Jahr nutzten bereits 85 Bürger, darunter 37 Jugendliche, diese Möglichkeit der Bildung.

Bürger die bisher keine bzw. wenig Berufserfahrungen sammeln konnten, erhalten in Trainingsmaßnahmen mit Bildungsanteil die Möglichkeit der praktischen Übung. Zum einen sind dies Maßnahmen zur Eignungsfeststellung und zum anderen kurzzeitige Maßnahmen zur Vermittlung von Wissen (z.B. Bewerbungstraining). In der Eignungsfeststellung sollten Kenntnisse und Fähigkeiten überprüft werden, die das Leistungsvermögen und die beruflichen Weiterentwicklung des Bürgers darstellen.

-112- Im Jahr 2005 wurden insgesamt 629 Maßnahmen der Eignungsfeststellung und 46 Trainingsmaßnahmen gefördert

Neben verschiedenen individuell geförderten Trainingsmaßnahmen mit Bildungsanteil wurden Jugendliche in eine als Trainingsmaßnahme geförderte ESF- Maßnahme „Arbeiten in Skandinavien“ vermittelt sowie in ein im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Jugend in Arbeit“ gestarteten Projekts, das das Ziel einer Eingliederung in ein Arbeitsverhältnis hat.

Die freie Förderung beinhaltet Maßnahmen, die der örtlichen Arbeitsmarktsituation angepasst werden. Somit verfügt die Sozialagentur über die Möglichkeit, sehr spezielle Bildungsmaßnahmen zu planen und umzusetzen.

Im Jahr 2005 wurden neben verschiedenen individuellen Förderungen von Arbeitslosengeld II-Empfängern die folgenden frei geförderten Maßnahmen geschaffen:

- mehrere Kurse, die neben der Erlangung des Hauptschulabschlusses eine berufliche Orientierung beinhalten (45 Teilnehmer); - mehrere Kurse, die zum Realschulabschluss führen und praktische Tätigkeiten einschließen (54 Teilnehmer); - Elementarbildungskurse für Erwachsene, die praktische Tätigkeiten einschließen (24 Teilnehmer); - das Projekt PEDAL, das die sprachliche und berufliche Eingliederung junger Aussiedler befördern soll (29 Teilnehmer).

Übersicht zu Bildungsmaßnahmen im Jahr 2005

600 542

500 428 400 300 247

182 182 200 133 110 90 95 92 70 100 64 64 52 27 22 0 Umschulungen Fortbildungen Trainingsmaßnahmen Freie Förderung männlich weiblich über 25 unter 25

Umschulungen 117 Fortbildungen 246 Eignungsfeststellung und Trainingsmaßnahmen mit Bildungsanteil 675 Freie Förderung 162

Gesamt: 1.200

-113- Die Strategie der Sozialagentur Ostvorpommern im Sinn einer nachhaltigen Entwicklung zur Eingliederung der erwerbsfähigen Bürger auf dem ersten Arbeitsmarkt besteht darin, eine individuelle Beratung und Vermittlung im Bildungssektor anzubieten.

Die im ersten Quartal 2006 geförderten Bildungsmaßnahmen sind in den nachfolgenden Grafiken dargestellt und verdeutlichen, dass die Bildung ein wichtiges Handlungsinstrument in der Arbeit der Fallmanager mit den Bürgern ist.

Teilnehmer ü25

6 4 4 Umschulung Fortbildung Trainingsmaßnahmen Freie Förderung 48

Stand 29.04.2006

Teilnehmer ü25

6 4 4 Umschulung Fortbildung Trainingsmaßnahmen Freie Förderung 48

Stand 29.04.2006

Projekt „Perspektive 50 Plus – Beschäftigungspakte für Ältere“

Im Rahmen des Bundesprogramms „Perspektive 50 plus - Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen“ hat die Sozialagentur des Landkreises Ostvorpommern ein Eingliederungskonzept entwickelt, das sich vorwiegend auf den Arbeitsmarkt in den Zukunftsbranchen Tourismus und Gesundheitswirtschaft sowie auf die Beschäftigung in der Traditionsbranche Landwirtschaft konzentriert.

Bei der Projektentwicklung fanden die Analyse der Wirtschafts- und Beschäftigungsstruktur des Landkreises sowie die Analyse der Profile der älteren

-114- Arbeitslosen über 50 Jahre besondere Berücksichtigung. Hervorzuheben ist, dass die Teilnahme an dem Ideenwettbewerb, von der Entwicklung der Projektidee bis hin zur tatsächlichen Umsetzung, in enger Zusammenarbeit mit einer privaten Unternehmensberatung vorbereitet wurde. Der Erfolg beweist also, dass Kooperationen mit Privaten (PPP) für die zukünftige Arbeit der Sozialagentur, aber auch der Kreisveraltung insgesamt, durchaus hilfreich sein können.

Das Projekt selbst startete am 15. Dezember 2005 und wird bis 30. September 2007 durchgeführt.

Zur Umsetzung des Teilprojektes „Fokussierte Existenzgründung“ wurde das Büro für Existenzgründungen geschaffen, in dem 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sind. Die Zielgruppe sind Alg II-Empfänger und Arbeitssuchende (ohne Bezug von Alg I und II) über 50 Jahre.

Das „Unternehmerbüro“ unterstützt potenzielle Existenzgründer mit und ohne Geschäftsidee, entwickelt Geschäftsideen auf Basis einer Marktanalyse für die Existenzgründer und begleitet die Gründer in den Phasen der Unternehmensgründung und Unternehmensplanung durch Coaching und Mentoring.

Die finanzielle Unterstützung der Existenzgründer erfolgt mit Eingliederungsmitteln des Bundes, zusätzliche Starthilfen sind:

- Beginner-Bonus (2.000 Euro) - Qualifizierungsbudget (maximal 3.000 Euro) und ein - Mikro-Darlehen 50plus (maximal 25.000 Euro, zinsfrei).

Darüber hinaus prüft die Sozialagentur weitere Fördermöglichkeiten.

Im Rahmen der Existenzgründung sollen die über 50-jährigen unter anderem dazu motiviert werden, nicht nur für sich selbst eine Zukunftschance wahrzunehmen, sondern die Gründungen auch als Chancen für neue Arbeitsplätze ihrer Kinder und Enkelkinder zu verstehen. In dem Projekt wird dieser gedankliche Ansatz als Generationenansatz bezeichnet.

Die Zahl der Interessenten für eine Existenzgründung als Alternative zur Arbeitslosigkeit ist auf 140 gestiegen. Gegenwärtig werden 70 Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Ostvorpommern im Büro für Existenzgründungen beraten. Es sind bisher 5 Existenzgründungen zu verzeichnen. (Stand 28.04.2006).

Zum Ende des Projektes im September 2007 sollen achtzig erfolgreiche Gründungen erfolgt sein.

Mit der Umsetzung des Teilprojektes „Landwirtschaft“ sind 5 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Dazu werden folgende Maßnahmen durchgeführt:

- Arbeitsmarktanalyse „Landwirtschaft“ - Arbeitsplatzgenaue Qualifizierung - Beratung bei der Optimierung von Arbeitsabläufen und –prozessen.

-115- Ein besonderer Problempunkt in diesem Teilprojekt liegt in der Bewältigung des „Demografischen Wandel in der Landwirtschaft“: Im gesamten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern sind rund 20 % der in landwirtschaftlichen Einzelunternehmen arbeitenden Personen 60 Jahre und älter. Alte Arbeitnehmer scheiden aus dem Berufsleben aus, neue, jüngere Arbeitnehmer stehen nicht im ausreichenden Umfang zur Verfügung.

Gleichzeitig besteht das Problem, dass viele Jugendliche keine Perspektive in der landwirtschaftlichen Produktion sehen. (Vorhandene Ausbildungsplätze sind teilweise nicht besetzt).

Deshalb können die über 50 jährigen eine wichtige Rolle übernehmen:

- Sie können Ansprechpartner und Motivationsgeber für die Jugendlichen sein. - Es können neue Beschäftigungsmodelle (Job Rotation oder Job Sharing) zwischen Jung und Alt entwickelt werden. - Sie können als Mentoren für jüngere Auszubildende eingesetzt werden.

Bisher wurde zu 206 landwirtschaftlichen Betrieben im Landkreis Ostvorpommern Kontakt aufgenommen. Dabei stellte sich ein saisonaler Bedarf von 41 Mitarbeitern und 14 unbefristet beschäftigten heraus.

Bisher erhielten 39 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren eine geeignete Qualifizierung. Es wurden 2 Teilnehmer integriert. (Stand: 28.04.2006). Bis Ende September 2007 sollen 60 ALGII- Empfänger über 50 Jahre in den 1. Arbeitsmarkt –Landwirtschaft- eingegliedert werden.

3.9.2. Leistungsspektrum der Sozialagentur Ostvorpommern für die Bedarfsgemeinschaften

Die Aufgabenfelder der Sozialagentur umfassen Dienstleistungen zur Eingliederung in Arbeit, Geld- (oder Sach-) Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts und die Durchführung flankierender Maßnahmen. Sie kommen Familien besonders zugute, weil Ihnen eine umfassende Existenzsicherung garantiert. Dazu gehören im Einzelnen:

Alle arbeitsmarktrechtlichen Eingliederungsleistungen, wie zum Beispiel Beratung, Vermittlung, Bewerbungs- und Reisekosten, Eignungsfeststellung, Trainingsmaßnahmen, Mobilitätshilfen, Unterhaltsgeld für berufliche Weiterbildung, Eingliederungszuschuss, Eingliederungszuschuss bei Neugründung, Förderung der beruflichen Weiterbildung durch Vertretung, berufliche Ausbildung, berufliche Weiterbildung, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, Eingliederungshilfen, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Förderung beschäftigter Arbeitnehmer im Rahmen der Weiterbildung, Vermittlungsgutschein, Übernahme der Beiträge zur Arbeitsförderung bei Beschäftigung älterer Arbeitnehmer, Sozialpädagogische Begleitung bei der Berufsausbildungsvorbereitung nach dem Berufsbildungsgesetz.

Zahlung der monatlichen Regelleistung zur Sicherung des Lebensunterhaltes. Dabei werden Mehrbedarfe für werdende Mütter, Alleinerziehende, Behinderte und für kostenaufwändige Ernährung aus medizinischen Gründen berücksichtigt. Dazu kann

-116- ein befristeter Zuschlag nach § 24 SGB II als Überbrückung beim Übergang von Arbeitslosengeld I auf Arbeitslosengeld II kommen.

Zahlung von Einmalleistungen für Erstausstattung einer Wohnung, Erstausstattung für Bekleidung, mehrtägige Klassenfahrten und sonstiger unabweisbarer Bedarf.

Zahlung der Kosten für Unterkunft und Heizung in Höhe der tatsächlichen Aufwendungen, soweit diese angemessen sind.

Zahlung der Sozialversicherung, wenn kein Anspruch aus Familienversicherung besteht. (Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung)

Zahlung der Kosten zur Betreuung von Kindern und Pflegebedürftigen bei Arbeitsaufnahme, Beschäftigungs- oder Bildungsmaßnahmen.

Zahlung der Kosten für Schuldner- und Suchtberatung. Welche Leistungen die Bürger bei der Sozialagentur zur Eingliederung in Arbeit erhalten, welche Bemühungen sie dazu selbst erbringen und in welcher Form sie diese Bemühungen nachweisen müssen, enthält die Eingliederungsvereinbarung, die der betreuende Fallmanager gemeinsam mit dem Bürger erarbeiten und abschließt.

Leistungen der Sozialagentur setzen voraus, dass alle in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Personen alle Möglichkeiten zur Beendigung oder Verringerung Ihrer Hilfebedürftigkeit ausschöpfen. Dazu fordert die Sozialagentur Nachweise der Eigenbemühungen, die Aufnahme jeder zumutbaren Arbeit oder die Aufnahme von Arbeitsgelegenheiten ein.

-117- 3.10. Straßenverkehrsamt

Die Zahl der bei Straßenverkehrsunfällen in Mecklenburg-Vorpommern Getöteten hat sich zwar stetig verringert, dennoch kamen z.B. im Jahr 2003 immer noch doppelt so viele Menschen ums Leben wie im Bundesdurchschnitt, insgesamt 284 und 2224 Personen wurden bei Unfällen schwer verletzt (ohne Autobahnen). Neben der Trauer und dem Leid der Angehörigen, den Schmerzen, traumatischen Erlebnissen und den meist lebenslangen Behinderungen Betroffener steht aber auch der hohe volkswirtschaftliche Schaden durch Unfallkosten im Straßenverkehr, der allein in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 700 Mio.€ beträgt.

Deshalb legt sowohl die Landesregierung als auch der Landkreis Ostvorpommern besonderen Wert auf die Fortführung und Erweiterung der Verkehrssicherheitsarbeit, denn Sicherheit für die Menschen zu gewähren ist eine der wichtigsten Aufgaben des Staates und seiner Institutionen.

Besonderes Augenmerk ist dabei auf die jungen Verkehrsteilnehmer zwischen 16 und 25 Jahren zu richten, da diese sowohl bei den Verursachern als auch bei den Opfern sehr hoch vertreten sind. Mangelnde Reife, mangelnde Fahrroutine, Selbstüberschätzung und hohe Risikobereitschaft, sowie Alkohol- und Drogenmissbrauch führen immer wieder zu sehr schweren Verkehrsunfällen. Aber gerade diese Altersgruppe ist es auch, die man mit Belehrungen und einfachen Informationen nur sehr schwer erreichen kann.

Familienpolitische Aktivitäten des Straßenverkehrsamtes bedeuten daher in erster erster Linie Maßnahmen zur Verkehrserziehung, zur Verkehrssicherheit, insbesondere des Schulweges,

3.10.1. Verkehrserziehung

Das Ziel des Landkreises ist es, die Verkehrserziehung so früh wie möglich zu beginnen und konsequent fortzusetzen. Sie ist ein Teil der Gesamterziehung und neben den Eltern müssen auch die Lehrer, Verkehrsbehörden, die Polizei und die Straßenbaulastträger mitwirken.

Eltern tragen dabei die Hauptverantwortung für die Verkehrserziehung ihrer Kinder, denn z.B. passiert die Hälfte aller tödlichen Unfälle von Kindern im Straßenverkehr als Mitfahrer im PKW ihrer Eltern. Ursache dafür ist, dass die Kinder nicht oder nicht altersgerecht gesichert werden. Hier ist eine breite Informationsarbeit besonders wichtig. Aus diesem Grund werden sie durch bestimmte Verkehrssicherheitsaktionen, durch vielfältige Informations-, Aktions- und Fortbildungsprogramme unterstützt.

In Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Anklam und der Kreisverkehrswacht Ostvorpommern e.V. hat der Landkreis bereits Schulungen für Erwachsene durchgeführt, so z.B. vor Gewerkschaftsgruppen der Energiewerke Nord oder freiwilligen Feuerwehren. Da ein großes Interesse der Verkehrsteilnehmer an Schulungen im Verkehrs- und Fahrerlaubnisrecht besteht, beabsichtigt der Landkreis in Verbindung mit einzelnen Fahrschulen die Verkehrsteilnehmerschulung wieder einzuführen.

-118- Besonders wichtig ist für den Landkreis aber auch die Verkehrserziehung bei den jüngsten Verkehrsteilnehmern. Hier wurden in der Vergangenheit ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Verkehrswacht vielfältige Veranstaltungen durchgeführt. Beispiele dafür sind der Fahrradpaarcour mit anschließendem Wissenstest für die kleinen Patienten der Mutter-Kind-Klinik „Haus Gothensee“ in Heringsdorf oder Fahrradprüfungen an verschieden Grundschulen unseres Landkreises.

3.10.2. Schulweg

Der Schulweg ist ebenfalls ein wichtiger Ansatzpunkt, denn dieser ist der häufigste Anlass für die Kinder, sich allein im Straßenverkehr zu bewegen. Dabei sind sie jedoch aufgrund ihrer mangelnden Verkehrserfahrungen, ihrer geringen Körpergröße und ihres ausgeprägten Spieltriebs besonders gefährdet.

Wenn auch die Zahl der Schulwegunfälle leicht rückläufig ist, so verunglückt jährlich ca. 1 % aller 6- bis 14-Jährigen Kinder im Straßenverkehr – das bedeutet jedes 10. Kind. Nahezu die Hälfte der Kinder verunglückt dabei mit dem Fahrrad.

Es ist ein besonderes Anliegen der Verkehrssicherheitsarbeit des Landkreises, für sichere Schulwege zu sorgen. Dafür tragen insbesondere die Straßenbaubehörden, die Planungsämter, die Polizei und das Straßenverkehrsamt die Verantwortung, die in dieser Hinsicht eng zusammen arbeiten.

Insbesondere vor und im Umfeld von Schulen werden straßenbauliche Maßnahmen durchgeführt, die einen sicheren Schulweg für die Kinder möglich machen. Dazu zählt vor allem die notwendige Beschilderung mit entsprechenden Hinweiszeichen, eine Geschwindigkeitsreduzierung, die Schaffung von Querungshilfen und in Abstimmung mit den jeweiligen Städten und Gemeinden auch die erforderliche Beleuchtung der Fuß- und Radwege vor den Schulen. In regelmäßigen Abständen werden diese Gegebenheiten durch das Straßenverkehrsamt kontrolliert und bei Notwendigkeit Veränderungen oder zusätzliche Maßnahmen getroffen. Entsprechende Hinweise durch Elternvertreter bzw. durch die Schulen werden selbstverständlich beachtet und bei der Lösungsfindung mit einbezogen.

Von Nutzen ist insbesondere die Erstellung eines Schulwegeplanes, der einerseits eine Empfehlung für zu Fuß gehende Kinder gibt und auch für solche, die mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Eltern und Kinder wissen oft nicht genau, welcher Weg von der Wohnung zur Schule der sicherste ist, selbst der kürzeste Weg kann der gefährlichste sein. Der Schulwegeplan macht in Form einer einfachen Wegskizze deutlich, auf welcher Straßenseite gegangen und wo die Straße überquert werden sollte.

Ebenso zeigt er auf, welche Wege besonders gefährlich sind und wie sie gemieden werden können. Ein Projekt dazu gab es bereits von 1993 - 1996 und soll für das nächste Schuljahr wieder eingeführt werden. Anhand dieses Planes können die Eltern rechtzeitig beginnen, mit ihren Kindern den Schulweg einzuüben. Der Landkreis wird in Zusammenarbeit mit der Polizei die Eltern bei Problemen beraten und bei Elternabenden zur diesem Thema referieren.

-119- Zu einem sicheren Schulweg gehören aber auch die Schulbushaltestellen, da gerade in den überwiegend ländlichen Gebieten unseres Landkreises viele Schüler den Weg zur Schule mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen müssen. Deren Sicherheit ist ständig durch organisatorische, verkehrsregelnde und bauliche Maßnahmen zu verbessern.

Eine kurze graphische Darstellung zeigt, wie viel Prozent der Unfälle im Zusammenhang mit dem Schulbusverkehr stehen.

64%

Schulbusunfälle 2002

20% 13% 3%

Aufenthalt im Ein- und Warten an Überqueren Schulbus Aussteigen der der Fahrbahn Haltestelle

Das Straßenverkehrsamt leistet hier in Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt, der Polizei, dem Straßenbauamt und den zuständigen Gemeinden eine sehr gute Arbeit. Schulbushaltestellen werden vor Ort von Vertretern aller Behörden angesehen und es wird zumeist auch mit Vertretern der Eltern beraten, ob eine bauliche Veränderung oder z.B. eine generelle Verlegung der Bushaltestelle an einen anderen Ort für die Sicherheit der Kinder von Bedeutung wäre.

Das Einschalten des Warnblinklichtes von Bussen des Linienverkehrs oder gekennzeichneten Schulbussen vor und im Haltestellenbereich wird konsequent umgesetzt und überwacht.

Informations- und Aufklärungsmaßnahmen für Schüler und Eltern sind in diesem Zusammenhang aber genauso wichtig.

Ein Projekt dazu ist „Die Busschule“, entwickelt von der Unfallkasse Mecklenburg- Vorpommern. Dieses Projekt wurde auch Ende 2001 im Landkreis Ostvorpommern eingeführt und soll ebenfalls wieder aufgelebt werden. Hier arbeiten vorwiegend die Eltern, die Schulen und die Verkehrsbetriebe mit Unterstützung des Landkreises zusammen. Insbesondere sollen die 4. – 6. Klassen angesprochen werden, aber

-120- auch in der Grundschule gewinnt das Projekt immer mehr an Bedeutung, da schon viele Schüler ab der 1. Klasse den Bus für den Weg zur Schule nutzen müssen.

Durch die Busschule können Unfälle von Schulkindern vermieden und den Kindern die Risiken verdeutlicht werden, die sich z.B. durch Drängeln an der Bushaltestelle oder durch Toben im Bus ergeben.

Sie erfahren nicht nur in einem theoretischen Teil Wissenswertes, sondern können auch in der Praxis, also im Bus selbst sehen, welches Sichtfeld der Busfahrer hat und wie sich der tote Winkel auswirkt. Daneben werden in einem Preisausschreiben Fragen gestellt, welche die Schüler teilweise nur mit Hilfe der Eltern beantworten könne. So werden die Eltern in die Problematik mit einbezogen und können positiv auf ihre Kinder einwirken.

3.10.3. Verkehrssicherheitsarbeit

Doch nicht nur im Bereich der Schule und des Schulweges ist Verkehrssicherheit notwendig.

Gerade die Altersgruppe der 16- bis 25-Jährigen ist besonders gefährdet. Dazu zählen natürlich vor allem die Fahranfänger. Diese kann man mit einfachen Schulungen und Belehrungen oftmals nicht erreichen. Informationen und Appelle müssen so verpackt werden, dass sie junge Leute ansprechen und für die entsprechenden Anliegen öffnen.

Um Veranstaltungen für diese Zielgruppe interessant zu gestalten, gibt es vielfältige Möglichkeiten wie z.B. mit Gurtschlitten und Fahrsimulator, Videos oder Bildern. Hier hat sich der Landkreis in der Vergangenheit verstärkt mit eingebracht und es sind auch für die Zukunft wichtige und attraktive Veranstaltungen geplant.

In Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Anklam hat der Landkreis eine Präsentation erarbeitet, die erfolgreich an den Schulen und Berufschulen unseres Landkreises gezeigt wird. Dabei wird nicht nur auf Verkehrsregeln und mögliche Strafen bei Verstößen aufmerksam gemacht, sondern es werden auch Unfallursachen und Schäden aufgezeigt. Die anfangs noch skeptische Betrachtung wandelt sich bei den Jugendlichen dann meist sehr schnell in ehrliches Interesse, Aufmerksamkeit und manchmal auch in Betroffenheit um.

Wie man Verkehrssicherheitsarbeit aktiv erleben kann, zeigt der in unserem Landkreis ansässige Peenemünder Motorsport- und Verkehrsschulungsverein e.V., mit dem das Straßenverkehrsamt eng zusammen arbeitet.

Der Verein führte z.B. im Jahr 2005 mit Unterstützung der Fahrschule Noack und der Firma Logotax aus Anklam, zwei speziell ausgebildeten Fahrinstruktoren aus Hannover und des Landkreises insgesamt sechs Fahrsicherheitstrainings für Zweiradfahrer durch. Jährlich nutzen ca. 4000 Motorradfahrer, die nicht nur aus Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch aus Berlin, Brandenburg, Hamburg und Hannover kommen, die Trainingsstrecke. Die rege Beteiligung an diesen Trainings, vor allem auch durch jugendliche Fahranfänger zeigt, dass dafür enormer Bedarf besteht. Auch in diesem Jahr sind diese Veranstaltungen wieder geplant. Dazu

-121- kommt noch ein Fahrsicherheitstraining für Autofahrer, speziell für Fahranfänger, welches vom Landkreis zusammen mit der Polizei und der DEKRA Stralsund organisiert wird. Viele Eltern von Jugendlichen wird so ein Angebot sicherlich freuen und gleichzeitig auch etwas beruhigend wirken in Hinsicht auf die Fahrkünste ihrer Kinder. Für die Jugendlichen ist dies ein Mittel, bestimmte Reaktionen besser zu trainieren, um in Gefahrensituationen darauf reagieren zu können, und sie lernen ihre eigenen Fahrfähigkeiten besser einzuschätzen.

Verkehrssicherheitsarbeit bedeutet aber auch Aufklärung. Der Landkreis hat da in Zusammenarbeit mit der Polizei, der Staatsanwaltschaft Rostock, einer Richterin vom Amtsgericht Rostock und dem Verein eine Veranstaltung zum Thema „Straftaten im Straßenverkehr“ durchgeführt. Dort ging es insbesondere um Alkohol- und Drogenmissbrauch, Fahren ohne Versicherungsschutz, unerlaubte technische Änderungen an Fahrzeugen sowie Diebstahl von Fahrzeugen und Fahrzeugteilen. Diese Veranstaltung war sehr gut besucht und wird auf Grund des großen Interesses wiederholt.

Unterstützend wirkt der Landkreis auch mit bei dem durch den Peenemünder Motorsport- und Verkehrsschulungsverein e.V. durchgeführten Verkehrssicherheitstag. Gemeinsam mit vielen Partnern, wie z.B. der DEKRA, dem DRK Ostvorpommern e.V., der Kreisverkehrswacht Ostvorpommern e.V. und dem ADMV wird diese Großveranstaltung bereits nun schon zum neunten Mal organisiert.

Hier können vorwiegend jugendliche Zweiradfahrer auf einer Beschleunigungsstrecke ihre Geschwindigkeit messen lassen, müssen aber vorher bei einem Stand des DRK ihr Wissen in Erste Hilfe auffrischen, bei der Polizei und dem Landkreis einen Wissenstest zu Straßenverkehrsfragen beantworten und ihr Fahrzeug von der DEKRA auf Verkehrssicherheit prüfen lassen. Die Besucherzahlen von ca. 1500 Teilnehmern und Gästen, die nicht nur aus Mecklenburg-Vorpommern kommen, zeigen, dass mit so einer Art von Verkehrssicherheitsarbeit der Geschmack der jungen Leute getroffen wird.

Als eine ganz besondere Art von Verkehrssicherheitsarbeit führte der Landkreis zusammen mit dem Peenemünder Motorsport- und Verkehrsschulungsverein e.V. bereits zum dritten Mal einen Aktionstag mit Behinderten, insbesondere mit Blinden und Sehschwachen durch. Es ging darum, Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche zu mehr Akzeptanz gegenüber Behinderten im Straßenverkehr anzuregen. Diese Veranstaltung ist einzigartig in Mecklenburg-Vorpommern und wurde durch die Fam. Löschke aus Wolgast (Frau Löschke ist Mitarbeiterin der Sozialagentur) angeregt. Mit von der Partie waren aber auch die Polizei und die Kreisverkehrswacht Ostvorpommern e.V.

Ca. 40 Blinde und Sehschwache, darunter auch Kinder und Jugendliche, einschließlich ihrer Betreuer haben an dieser Veranstaltung teilgenommen. Was für gesunde Menschen eine Selbstverständlichkeit ist, nämlich Auto zu fahren, bleibt für solche gehandicapten Menschen nur ein Wunschtraum. Dieser Traum wurde für sie aber nun zur Wirklichkeit, denn sie konnten auf der Trainingsstrecke selbst einmal ein Auto um den Kurs steuern oder aber als Sozius auf einem Motorrad mitfahren. Möglich gemacht wurde das durch die Unterstützung von insgesamt 9 Fahrschulen unseres Landkreises, die unentgeltlich ihre Fahrzeuge und Fahrer zur Verfügung

-122- stellten, sowie durch viele Vereinsmitglieder, die als Motorradfahrer unterwegs waren.

Viele von den Betreuern und Zuschauern, aber auch Fahrlehrer nutzten anschließend die Möglichkeit, selbst einmal, versehen mit einer Augenbinde, blind um die Strecke zu fahren. Nichts sehen zu können, nur nach Gefühl zu fahren und im wahrsten Sinne des Wortes blindes Vertrauen zum Beifahrer haben zu müssen, war für alle eine ganz neue, ungewohnte und auch beängstigende Erfahrung.

Bei einem anschließenden Grillabend wurden durch lockere Gespräche die letzten Barrieren und Hemmnisse abgebaut, die viele noch im Umgang mit behinderten Menschen haben. In diesem Jahr wird es wieder einen Aktionstag geben, und es liegen schon viele Anmeldungen vor.

Verkehrssicherheitsarbeit sollte in der Politik, Verwaltung, Wirtschaft und auch den Medien einen hohen Stellenwert einnehmen. Sie ist nicht direkt messbar und man braucht einen langen Atem, denn zurückgehende Zahlen bei den Unfallopfern lassen sich eigentlich nie auf einzelne Maßnahmen zurückführen. Deutlich wird aber, dass zwischen dem geleisteten Arbeitsaufwand für die Verkehrsunfallprävention und den Erfolgen bei der Verkehrssicherheit ein wichtiger Zusammenhang gegeben ist. Für die Beeinflussung des Verhaltens der Verkehrsteilnehmer gibt es keine Patentrezepte, aber durch eine nachhaltig angelegte wirksame Kombination verschiedener Maßnahmen wird auch viel zur Vorbeugung und Abschreckung getan.

-123- 3.11. Hauptamt

3.11.1 Ausbildung im Landkreis Ostvorpommern

Die Ausbildung im öffentlichen Dienst nimmt nach wie vor einen großen Stellenwert auf dem Ausbildungsmarkt ein. Der Landkreis Ostvorpommern als einer der größten Arbeitgeber der Region und öffentlichen Einrichtungen bildet seit Jahren kontinuierlich betriebliche und seit 1997 auch zusätzlich überbetriebliche Jugendliche aus (siehe Anlagenteil). Die betriebliche Ausbildung erfolgt in den Berufen

- Anwärter im gehobenen allgemeinen Verwaltungsdienst, als Beamtenlaufbahn an der Fachhochschule Güstrow - Verwaltungsfachangestellte, an der beruflichen Schule Greifswald - Vermessungstechniker, an der beruflichen Schule in Schwerin - Straßenwärter, an der beruflichen Schule in Neustrelitz und dem Berufsbildungsverein Tribsees e.V.

Die Kreisverwaltung war und ist immer bemüht, den eigenen guten Auszubildenden und Anwärtern nach Beendigung der Ausbildung eine Tätigkeit in unserer Verwaltung anzubieten (siehe Anlagenteil). Seit 2003 konnten die Verwaltungsleitung und der Personalrat eine Vereinbarung zur Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreicher Beendigung der Ausbildung abschließen.

Es werden alle Azubi, die ihre Ausbildung mindestens mit der Note „befriedigend“ in der regulären Ausbildungszeit beenden, befristet für 6 Monate in den Arbeitsprozess übernommen. So können sie erste Berufserfahrungen sammeln und sich in Ruhe um einen festen Arbeitsplatz bemühen.

In den letzten 2 Jahren ist es auch zunehmend gelungen, die Jungfacharbeiter für längere Zeit oder sogar unbefristet in die Verwaltung zu übernehmen, da freie Planstellen vorhanden waren.

Die Anwärter im gehobenen allgemeinen Verwaltungsdienst werden generell in ein unbefristetes Angestelltenverhältnis übernommen, wenn sie ihre Laufbahnprüfung in der regulären Studienzeit von 3 Jahren bestehen und auch gute praktische Leistungen erbracht haben.

Für die praktische Ausbildung in den Fachämtern wurden erfahrene und kompetente Mitarbeiter zu Fachausbildern bestellt. Sie nehmen regelmäßig an entsprechenden Seminaren und Lehrgängen teil, um eine gute Betreuung und fachgerechte Anleitung aller Azubi und Anwärter gewährleisten zu können.

Überbetrieblich und zusätzlich werden und wurden bereits vom Landkreis ausgebildet:

- Kauffrauen für Bürokommunikation - Hauswirtschafterinnen ( im Pflegeheim Koserow ) - Krankenpflegehelfer/innen im Kreiskrankenhaus Wolgast (finanzielle Unterstützung)

-124- Einen großen Stellenwert nimmt die Bereitstellung von Praktikumsstellen in der Verwaltung ein. Jährlich führen ca. 70- 90 Schüler, Studenten, Referendare, Azubi überbetrieblicher Bildungsträger, Umschüler u. a. in den Fachämtern ihr Berufspraktikum durch. Die Fachausbilder betreuen bei Bedarf die Anfertigung von Belegarbeiten, Informationsberichten und Diplomarbeiten.

-125- 4. Zusammenfassung und die wichtigsten Handlungsoptionen

4.1. Die wichtigsten Aussagen zur Bevölkerungsstruktur und –entwicklung sowie Handlungsoptionen

Der Landkreis Ostvorpommern hat in den vergangenen 30 Jahren fast 18 % der Bevölkerung verloren. Im Zeitraum 2001 bis 2004 verlor der Landkreis Einwohner, vor allem durch Abwanderungen. Der Anteil der abwandernden Frauen war deutlich höher als der der Männer. Insbesondere junge Frauen und Männer, im Alter von 18 und 29 Jahren, verließen den Landkreis.

Die Geburten (Lebendgeborene) nahmen nach 1990 stark ab. 1980 gab es noch 2231 Lebendgeburten, 2004 gab es nur noch 818. Die Anzahl der Gestorbenen war seit 1980 rückläufig und die Lebenserwartung nahm zu. Seit 1990 gibt allerdings durch die geringen Geburten einen Gestorbenenüberschuss. Bei den Frauen im jüngeren und mittleren Alter ist ein Frauendefizit und ab ca. 60 Jahre alt ein Frauenüberhang zu verzeichnen.

Die Altersstruktur hat sich in den letzten Jahren zugunsten der über 60-Jährigen und zu ungunsten der 20- bis 60-Jährigen verändert. Es wird zu einer zunehmenden Überalterung der Bevölkerung und einem ausgeprägten Frauenüberhang im Alter kommen. Wenn sich die Bevölkerungsentwicklung so weiter fortsetzt, wird diese weitreichende Auswirkungen auf die sozialen Systeme haben, wie die Entwicklung von Kindergärten, Schulen, Pflegeeinrichtungen, den altersgerechten Wohnungsbau. Aber auch auf das verfügbare Arbeitskräftepotential wird diese Entwicklung nicht ohne gravierende Veränderungen bleiben. Die Bevölkerungsentwicklung verlief im Landkreis sehr heterogen.

Regionale Unterschiede:

Im Hinblick auf Ab- und Zuwanderungen sowie die Bevölkerungsdichte war die Insel Usedom und das Umland von Greifswald gegenüber den anderen Gebieten besser gestellt.

Risiken der demographischen Entwicklung:

Die demographische Entwicklung wird zu einer Vergreisung der Bevölkerung mit ausgeprägtem Frauenüberschuss im Alter führen. Damit werden die sozialen Unterstützungssysteme völlig neuen Herausforderungen gegenüberstehen. Durch die hohe Abwanderung junger Menschen werden die noch vorhandenen familiären Unterstützungssysteme massiv weg brechen.

Handlungsoptionen:

Vor allem jungen Menschen muss wieder eine berufliche Perspektive gegeben werden, um die Abwanderungen, das Geburtendefizit und die zunehmende Vergreisung abzumindern und somit der zunehmenden Überforderung der sozialen

-126- Unterstützungssysteme entgegenzuwirken. Eine umfassende Situationsanalyse und Prognose hinsichtlich des Verlustes an Humankapital und finanziellen Auswirkungen von verschiedenen Handlungsoptionen ist notwendig.

Der Landkreis muss eine familienfördernde Politik voranbringen, in der ein Bündnis für Familien, das Konzept eines Mehrgenerationenhauses, ein Familienpass zentrale Punkte sein sollen.

4.2. Die wichtigsten Aussagen zur sozioökonomischen Situation sowie Handlungsoptionen

Der Landkreis Ostvorpommern hat seit Jahren eine hohe Arbeitslosigkeit zu verzeichnen.

Die Anzahl der Langzeitarbeitslosigkeit war ebenfalls hoch. Von 2003 zu 2004 war in allen Landkreisen Mecklenburg-Vorpommerns eine Steigerung der Langzeitarbeitslosigkeit festzustellen. Im Landesdurchschnitt lag die Steigerung bei 2,78%, im Landkreis Ostvorpommern nur bei 0,17%.

Die Zahl des Anteils der jugendlichen Arbeitslosen hatte sich im Landkreis Ostvorpommern von 2003 zu 2004 enorm erhöht. Die Sozialhilfedichte war im Landkreis Ostvorpommern in den letzten Jahren hoch, aber niedriger als in den Nachbarkreisen Uecker-Randow, Nordvorpommern und Demmin. Für den Landkreis Ostvorpommern zeigte die Analyse einen Anteil von ca. 40% Kindern und Jugendlichen am Anteil der Sozialhilfeempfänger.

Regionale Unterschiede:

Bei der Arbeitslosigkeit und bei der Sozialhilfedichte ist ein gewisses Nord-Süd- Gefälle zu verzeichnen. Am stärksten betroffen war das Hinterland von Anklam und die Städte Wolgast und Anklam. Das betrifft auch Leistungen der Grundsicherung und nach dem SGB II (Arbeitslosengeld II und Sozialgeld) Bei der Schulbildung (Schulabschlüsse) nimmt der Landkreis Ostvorpommern einen mittleren Platz im Kreisvergleich Mecklenburg-Vorpommern ein.

Hinsichtlich der Wohnungssituation erreichte Ostvorpommern gute Werte innerhalb des Landes. Bei der zur Verfügung stehenden Wohnfläche pro Einwohner lag unser Kreis über dem Landesdurchschnitt. Im Landkreis Ostvorpommern sind in den letzten Jahren relativ viele neu gebaute Wohnungen entstanden, vor allem Einfamilienhäuser.

Die Anzahl der Wohngeldempfänger ist von 2002 bis 2004 wie auch in den anderen Kreisen angestiegen. 2004 gehörte der Landkreis Ostvorpommern zu den drei Kreisen mit der höchsten Anzahl von Wohngeldempfängern. Auf das allgemeine Wohngeld waren vor allem 1- Personen-Haushalte und vom sozialen Status her Arbeitslose angewiesen.

-127- Handlungsoptionen:

Durch die langanhaltende Arbeitslosigkeit und Sozialhilfebedürftigkeit wandern junge Menschen ab, sinkt die Kaufkraft und steigt das Risiko einer zukünftigen Altersarmut. Dem muss entgegengewirkt werden durch eine Wirtschaftsförderung und kommunale Arbeitsmarktpolitik, die jungen Menschen Arbeitsplatzperspektiven eröffnet und Arbeitseinkommen, die eine private Rentenvorsorge ermöglicht. Bildung und Weiterbildung müssen Schwerpunkte kommunaler Politik bleiben, vor allem die Förderung benachteiligter Kinder und die Fortbildung älterer Arbeitnehmer.

Zu den Perspektiven der Berufslandschaft im Landkreis Ostvorpommern müssen Analysen erstellt werden (analog der des Landes), um sich auf entsprechende Aus- und Weiterbildungsangebote konzentrieren zu können.

Für Mecklenburg-Vorpommern werden durchaus Perspektiven gesehen (Anlage). Für den Landkreis Ostvorpommern sind die für Mecklenburg-Vorpommern analysierten und prognostizierten Entwicklungen auf ihre Übertragbarkeit zu prüfen und eigene, für die regionalen Spezifika zutreffende Maßnahmen zu entwickeln.

Schlussfolgerungen insgesamt:

Der tiefgreifende Strukturwandel in der Bevölkerung Ostvorpommerns wird andere soziale Netzwerke benötigen als gegenwärtig, denn familiäre Unterstützungssysteme fallen fast völlig weg. Humankapital ist in großem Umfang abgewandert und tut es immer noch.

Es wird immer weniger Haushalte mit jüngeren Menschen und immer mehr Haushalte mit älteren Menschen geben. Die Haushalts- und Familienstrukturen müssen kleinräumig analysiert werden. Die heute 55 bis 85-Jährigen haben zum großen Teil noch Kinder und damit familiäre. Unterstützungspotentiale; für die heute 40-Jährigen und jüngeren gilt dies zunehmend nicht mehr.

Angesichts der Geburtenentwicklung und des Abwanderungsverhaltens werden die jüngeren Geburtenjahrgänge (ab Mitte der 90iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts) kaum noch Kinder als Unterstützungsressource zur Verfügung haben; Die Anforderungen an die Wohnungsmärkte werden sich wandeln. Die Zahl der allein lebenden Menschen steigt. Die zukünftig notwendigen sozialen Netzwerke müssen rechtzeitig konzipiert und „in Gang“ gesetzt werden.

Die so genannten Erwerbspersonen werden im Durchschnitt immer älter. Darauf muss sich die Wirtschaft und müssen sich die Unternehmen wie auch Bildungsträger einstellen. Bei rückläufiger Bevölkerungszahl und einer relativ steigenden Zahl hilfebedürftiger, muss vorausschauend geklärt werden, wie die infrastrukturellen, besonders sozialen, Angebote ausreichend und lebensnah bereitgestellt werden können.

Mit dem demographischen Wandel ändert sich auch die Kaufkraft und das Konsumverhalten der Bevölkerung. Bei abnehmender Bevölkerung werden Güter

-128- des täglichen Bedarfs weniger nachgefragt, Ersteinrichtungen für junge Familien stellen kaum noch einen Bedarf da.

Handlungsoptionen:

Innovationen in der örtlichen Familienpolitik sind notwendig, Familienbelange müssen auf der örtlichen und regionalen Ebene berücksichtigt werden und als Standortfaktor begriffen werden, Geburtenförderung (aber zu beachten, Armutsrisiko bei fehlender Arbeit), Schaffung und Erhaltung von kinderfreundlichen Versorgungsstrukturen, Förderung und Schaffung von Arbeitsplätzen für junge Menschen, Förderung ehrenamtlicher Tätigkeiten, Förderung des Ehrenamtes, Förderung von Projekten Ältere für Ältere, Schaffung einer altersgerechten Infrastruktur und altersgerechter Wohnungen, Günstige Rahmenbedingungen für Familien als Zusammenschluss möglichst aller gesellschaftlichen Akteure aus der Kommunalpolitik, den Verwaltungen, der Wirtschaft; freien Trägern (Netzwerke!) schaffen

Schwerpunkte der Arbeit sollten sein: Förderung bürgerschaftlichen Engagements familienfreundliche Wohnumfeldgestaltung generationsübergreifende Zusammenarbeit Familienberatung, Schaffung von nachbarschaftlichen Netzwerken Mitgestaltung bei der wohnortnahen flexiblen Kinderbetreuung, auch und vor allem für Saisonarbeitskräfte und Arbeitskräfte im Schichtdienst Prüfung von Infrastrukturmaßnahmen auf Ihre Familienfreundlichkeit Einführung eines Familienpasses

Zur Analyse und Maßnahmenentwicklung im Landkreis Ostvorpommern wäre ein weiteres Projekt, vergleichbar mit den unter Ziffer 3.4. genannten Vorhaben, angeraten.

-129-

Anlagen

-130- Anlagenverzeichnis

Zum Teil 2.1

1. Graphiken zu Wanderungssalden nach Ämtern, Städten, amtsfreien Gemeinden 2001-2004

2. Sozialatlas – Bevölkerung #1

3. Sozialatlas – Bevölkerung #2

Zum Teil 2.2

1. Sozialatlas – Arbeitslosigkeit

2. Sozialatlas – Jugendarbeitslosigkeit

3. Sozialatlas – Langzeitarbeitslose

4. Sozialatlas – Sozialhilfedichte #2

5. Entwicklung des Arbeitsmarktes in den letzten 13 Monaten, Rechtskreis SGB III

6. Entwicklung des Arbeitsmarktes in den letzten 13 Monaten, Rechtskreis SGB II

7. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.12.2003 bezogen auf 1.000 Einwohner

8. Graphik zu 7.

9. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.12.2004 bezogen auf 1.000 Einwohner

10. Graphik zu 9.

11. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.03.2005 bezogen auf 1.000 Einwohner

12. Graphik zu 11.

13. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.12.2003 nach Wirtschaftsbereichen, Arbeitern/-innen, Angestellten und Ausländern/-innen

14. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.12.2003 nach Wirtschaftsbereichen, Arbeitern/-innen, Angestellten und Ausländern/-innen

-131- 15. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.12.2004 nach Wirtschaftsbereichen, Arbeitern/-innen, Angestellten und Ausländern/-innen

16. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.12.2004 nach Wirtschaftsbereichen, Arbeitern/-innen, Angestellten und Ausländern/-innen

17. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.03.2005 nach Wirtschaftsbereichen, Auszubildenden, Teilzeitbeschäftigten und Ausländern/-innen

18. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.03.2005 nach Wirtschaftsbereichen, Arbeitern/-innen, Angestellten und Ausländern/-innen

19. Einpendler in die Kreise Mecklenburg-Vorpommerns aus den Bundesgebieten West und Ost am 30.06.2004

20. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort sowie am Arbeitsort Mecklenburg-Vorpommerns in die Bundesgebiete West und Ost am 30.06.2004

21. Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Berufspendler innerhalb von Mecklenburg-Vorpommern am 30.06.2004

22. Tendenzen und Größenordnungen voraussichtlicher Veränderungen in der Nachfrage nach Arbeitskräften in Mecklenburg-Vorpommern

Zum Teil 3

1. Ärzte und Zahnärzte im Landkreis Ostvorpommern

2. Ambulante Pflegedienste im Landkreis Ostvorpommern

3. Pflegeheime im Landkreis Ostvorpommern

4. Sozialatlas – Jugendhilfe „Jugendarbeit“

5. Kindertagesstätten im Landkreis Ostvorpommern

6. Schulen im Landkreis Ostvorpommern

7. Sozialatlas – Beratungsstellen im Landkreis Ostvorpommern

-132- Die Entwicklung des Arbeitsmarktes in den letzten 13 Monaten 5 Ausgewählte Merkmale nach dem Rechtskreis SGB III Feb 2006 Jan 2006 Dez 2005 Nov 2005 Okt 2005 Sep 2005 Aug 2005 Jul 2005 Jun 2005 Mai 2005 Apr 2005 Mrz 2005 Feb 2005 Arbeitslose Bestand Insgesamt 5.746 5.773 4.803 4.321 3.487 3.486 3.670 3.605 3.459 4.149 5.216 6.720 7.673 Quote (alle ziv. Erw.Pers.) 10,1 10,2 8,5 7,6 6,1 6,1 6,5 6,3 6,1 7,3 9,2 11,9 13,6 Quote (abh. ziv. Erw.Pers.) 11,2 11,2 9,4 8,4 6,8 6,8 7,1 7,0 6,7 8,0 10,1 13,0 14,8 Männer 3.128 3.029 2.303 1.964 1.651 1.777 1.924 1.906 1.896 2.320 2.929 3.812 4.286 Quote (abh. ziv. Erw.Pers.) 11,8 11,4 8,7 7,4 6,2 6,7 7,3 7,2 7,2 8,7 11,0 14,3 16,0 Frauen 2.618 2.744 2.500 2.357 1.836 1.709 1.746 1.699 1.563 1.829 2.287 2.908 3.387 Quote (abh. ziv. Erw.Pers.) 10,5 11,0 10,1 9,5 7,4 6,9 7,0 6,8 6,3 7,3 9,1 11,6 13,5 Ausländer 53 56 52 47 23 22 22 22 25 35 44 59 79 unter 20 Jahre 114 103 96 103 131 166 164 154 88 83 103 144 200 unter 25 Jahre 797 775 686 669 622 723 723 715 545 692 868 1.039 1.238 55 Jahre und älter 795 810 704 650 562 560 580 552 537 585 633 714 759 Leistungsempfänger Rechtskreis SGB III insgesamt ...... 4.941 4.460 3.449 3.321 3.406 3.511 3.704 4.031 4.867 6.131 6.727 Alg I ...... 4.702 4.211 3.207 3.086 3.144 3.238 3.362 3.676 4.494 5.729 6.349 Uhg/AlgW ...... 239 249 242 235 262 273 342 355 373 402 378 Rechtskreis SGB II 1) Bedarfsgemeinschaften insg. Empfänger Alg II insgesamt Empfänger Sozialgeld insg. Die Daten ab Januar 2005 wurden ausschließlich aus dem IT-Fachverfahren der BA gewonnen *)Die Arbeitslosenquoten beziehen sich auf abhängige zivile Erwerbspersonen. Die Differenzierung nach Rechtskreisen basiert auf anteiligen Quoten der Arbeitslosen in den beiden Rechtskreisen, d.h. die Basis ist jeweils gleich und in der Summe ergibt sich die Arbeitslosenquote insgesamt.

5 Quelle: Statistik, Bundesagentur für Arbeit

-133- Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Landkreis Ostvorpommern in den letzten 13 Monaten 5 Ausgewählte Merkmale nach dem Rechtskreis SGB II Feb 2006 Jan 2006 Dez 2005 Nov 2005 Okt 2005 Sep 2005 Aug 2005 Jul 2005 Jun 2005 Mai 2005 Apr 2005 Mrz 2005 Feb 2005 Arbeitslose Bestand Insgesamt 9.336 9.221 9.154 9.154 9.045 9.045 8.669 8.456 8.867 9.058 9.247 9.228 8.940 Quote (alle ziv. Erw.Pers.)*) 16,4 16,2 16,1 16,1 15,9 15,9 15,3 14,9 15,6 16,0 16,4 16,3 15,8 Quote (abh. ziv. Erw.Pers.)*) 18,2 18,0 17,8 17,8 17,6 17,6 16,9 16,5 17,3 17,5 17,8 17,8 17,3 Männer 5.207 5.115 5.251 5.251 5.225 5.225 5.018 4.849 5.085 5.194 5.303 5.293 5.126 Quote (abh. ziv. Erw.Pers.)*) 19,7 19,3 19,8 19,8 19,7 19,7 19,0 18,3 19,2 19,4 19,8 19,8 19,2 Frauen 4.129 4.106 3.903 3.903 3.820 3.820 3.651 3.607 3.782 3.864 3.944 3.935 3.814 Quote (abh. ziv. Erw.Pers.)*) 16,6 16,5 15,7 15,7 15,4 15,4 14,7 14,5 15,2 15,4 15,7 15,7 15,2 Ausländer 154 157 142 142 137 137 130 138 145 147 147 146 147 unter 20 Jahre 230 242 275 275 295 295 274 255 266 273 278 277 269 unter 25 Jahre 1.123 1.132 1.176 1.176 1.144 1.144 1.079 1.088 1.139 1.165 1.189 1.186 1.149 55 Jahre und älter 810 793 786 786 756 756 710 728 764 779 796 792 770 Leistungsempfänger Rechtskreis SGB III insgesamt Alg I Uhg/AlgW Rechtskreis SGB II 1) Bedarfsgemeinschaften insg. 10.680 10.515 10.398 10.450 10.417 9.738 9.509 8.630 8.630 8.398 9.600 9.284 9.101 Empfänger Alg II insgesamt 14.904 14.614 14.530 14.101 14.091 13.766 13.324 11.805 11.805 11.587 13.309 12.812 12.348 Empfänger Sozialgeld insg. 4.066 4.097 4.043 3.826 3.840 3.933 3.808 3.299 3.299 3.238 3.743 3.646 3.586 *) Die Arbeitslosenquoten beziehen sich auf abhängige zivile Erwerbspersonen. Die Differenzierung nach Rechtskreisen basiert auf anteiligen Quoten der Arbeitslosen in den beiden Rechtskreisen, d.h. die Basis ist jeweils gleich und in der Summe ergibt sich die Arbeitslosenquote insgesamt. Die Daten ab Januar 2005 wurden ausschließlich aus dem IT-Fachverfahren der BA gewonnen 1)für den aktuellen Monat gilt: Daten vollständig über den Übermittlungsstandard XSozial-BA geliefert

-134- Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.12.2003 bezogen auf 1.000 Einwohner 2 Sozialversicherungs weibliche Bevölkerung Bevölkerung Bevölkerungs pflichtig Sozialversicherungs Geschlech Insgesa Landkreise s-stand s-stand -stand Beschäftigte je pflichtig t mt insgesamt männlich weiblich 1.000 EW Beschäftigte je 1.000 weibliche EW Bad Doberan weiblich 14.859 249 gesamt 30.583 119.645 59.984 59.661 256 Demmin weiblich 9.843 218 gesamt 21.395 89.904 44.749 45.155 238 Güstrow weiblich 14.524 267 gesamt 29.257 108.551 54.060 54.491 270 Ludwigslust weiblich 16.614 255 gesamt 35.464 130.455 65.247 65.208 272 Mecklenburg-Strelitz weiblich 8.745 204 gesamt 18.601 85.484 42.662 42.822 218 Müritz weiblich 9.471 272 gesamt 19.554 68.775 33.984 34.791 284 Nordvorpommern weiblich 12.114 209 gesamt 24.868 115.190 57.222 57.968 216 Nordwestmecklenbu weiblich 11.349 189 rg gesamt 25.187 120.819 60.740 60.079 208 Ostvorpommern weiblich 14.167 252 gesamt 27.861 111.865 55.691 56.174 249 Parchim weiblich 12.753 241 gesamt 25.514 105.535 52.725 52.810 242 Rügen weiblich 10.907 297

2 Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes

-135- gesamt 20.269 72.818 36.088 36.730 278 Uecker-Randow weiblich 10.553 263 gesamt 20.045 80.308 40.215 40.093 250 Mecklenburg- weiblich 264.383 303 Vorpommern gesamt 519.425 1.732.226 858.249 873.977 300

31.12.2003 S ozialversicherungspflichtig B eschäftigte je 1.000 Einw ohner

2 5 0 2 5 6 B ad D oberan D em m in 2 7 8 2 3 8 G ü s tro w Ludw igslust 2 7 0 2 4 2 M ecklenburg-S trelitz M ü ritz N ordvorpom m ern N ordw estm ecklenburg 2 4 9 2 7 2 O stvorpom m ern P a rc h im 2 0 8 2 1 8 R ü g e n 2 1 6 2 8 4 U ecker-R andow

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.12.2004 bezogen auf 1.000 Einwohnern 2 Landkreise Geschlech Insgesa Bevölkerung Bevölkerungs- Bevölkerungs Sozialversicherung Weibliche t mt s-stand stand - spflichtig Sozialver- insgesamt männlich stand Beschäftigte je sicherungspflichti weiblich 1.000 EW g Beschäftigte je 1.000 weibliche EW Bad Doberan weiblich 14.390 241 gesamt 29.246 119.905 60.171 59.734 244

-136- Demmin weiblich 9.065 204 gesamt 19.237 88.277 43.946 44.331 218 Güstrow weiblich 13.780 256 gesamt 27.337 107.288 53.377 53.911 255 Ludwigslust weiblich 16.073 249 gesamt 33.927 129.421 64.927 64.494 262 Mecklenburg-Strelitz weiblich 8.093 191 gesamt 16.816 84.559 42.243 42.316 199 Müritz weiblich 9.090 263 gesamt 18.648 68.210 33.667 34.543 273 Nordvorpommern weiblich 11.546 202 gesamt 22.989 113.842 56.636 57.206 202 Nordwestmecklenbu weiblich 11.203 187 rg gesamt 24.683 120.643 60.827 59.816 205 Ostvorpommern weiblich 13.554 243 gesamt 26.128 111.056 55.270 55.786 235 Parchim weiblich 12.442 239 gesamt 24.219 103.977 51.982 51.995 233 Rügen weiblich 10.628 292 gesamt 19.246 72.169 35.759 36.410 267 Uecker-Randow weiblich 9.702 247 gesamt 17.799 78.794 39.507 39.287 226 Mecklenburg- weiblich 255.148 294 Vorpommern

-137- gesamt 494.467 1.719.653 852.143 867.510 288

31.12.2004 S ozialversicherungspflichtig B eschäftigte je 1.000 E inw ohner

B ad D oberan 2 2 6 2 4 4 D em m in 2 6 7 2 1 8 G ü s tro w Ludw igslust 2 5 5 2 3 3 M ecklenburg-S trelitz M ü ritz N ordvorpom m ern N ordw estm ecklenburg O stvorpom m ern 2 3 5 2 6 2 P a rc h im R ü g e n 2 0 5 1 9 9 U ecker-R andow 2 0 2 2 7 3

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.03.2005 bezogen auf 1.000 Einwohner 2 Landkreise Geschlech Insgesa Bevölkerung Bevölkerung Bevölkerung Sozialversicherung Weibliche t mt s-stand s-stand s-stand s- Sozialver- insgesamt männlich weiblich pflichtig sicherungspflichtig Beschäftigte je Beschäftigte je 1.000 EW 1.000 weibliche EW Bad Doberan weiblich 14.188 238 gesamt 28.551 119.764 60.107 59.657 238 Demmin weiblich 9.002 205 gesamt 18.724 87.624 43.652 43.972 214 Güstrow weiblich 13.533 252 gesamt 26.416 106.598 52.984 53.614 248 Ludwigslust weiblich 16.011 249 gesamt 33.303 128.898 64.614 64.284 258

-138- Mecklenburg-Strelitz weiblich 7.984 190 gesamt 16.243 83.961 41.953 42.008 193 Müritz weiblich 8.984 261 gesamt 18.209 67.906 33.539 34.367 268 Nordvorpommern weiblich 11.572 204 gesamt 22.458 112.992 56.174 56.818 199 Nordwestmecklenbu weiblich 11.142 187 rg gesamt 24.358 120.389 60.720 59.669 202 Ostvorpommern weiblich 13.500 243 gesamt 25.791 110.657 55.032 55.625 233 Parchim weiblich 12.268 237 gesamt 23.630 103.294 51.633 51.661 229 Rügen weiblich 10.702 295 gesamt 19.098 71.816 35.568 36.248 266 Uecker-Randow weiblich 9.608 247 gesamt 17.251 77.834 38.953 38.881 222 Mecklenburg- weiblich 255.148 295 Vorpommern gesamt 494.467 1.713.156 849.027 864.129 289

-139- 31.03.2005 S ozialversicherungspflichtig Beschäftigte je 1.000 Einw ohner

B ad Doberan 2 2 2 2 3 8 D e m m in 2 6 6 2 1 4 G ü s tro w Ludw igslust 2 4 8 2 2 9 M ec klenburg-S trelitz M ü ritz Nordvorpommern Nordw estmecklenburg 2 3 3 2 5 8 O stvorpommern Pa rc h im 2 0 2 1 9 3 R ü g e n 1 9 9 2 6 8 Uecker-Randow

-140- Einpendler in die Kreise Mecklenburg-Vorpommerns aus den Bundesgebieten West und Ost am 30.06.2004

Das Verhältnis von beruflichen Einpendlern zu Auspendlern im Kreis Ostvorpommern ist kleiner eins (<1). Zieht man die Anzahl der Auspendler aus dem Kreis von der Anzahl der Einpendler in den Kreis ab, kommt man auf ein Pendlersaldo von –218 je 1.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Einpendlerüberschüsse weisen auf ein Überangebot an Arbeitsplätzen bezogen auf die ansässige Bevölkerung hin, Auspendlerüberschüsse zeigen ein Defizit an.

Arbeitsort Nord- Meck- Nord- Ostvor- Wohnort Bad Demmi Güstro Ludwigs west- Uecker- lenburg- Müritz vorpom- pom- Parchim Rügen Doberan n w -lust meck- Randow Strelitz mern mern lenburg Bundesgebiet

West Baden- 9 5 - - 4 17 6 15 11 - 13 5 Württemberg Bayern 15 14 19 21 8 10 19 42 16 6 Berlin 95 36 40 58 98 90 68 39 121 61 92 42 Bremen 7 - - 10 - - - 3 4 5 20 - Hamburg 28 5 29 321 7 24 16 59 12 53 26 11 Hessen 6 7 3 16 4 7 4 7 6 3 10 4 Niedersachsen 62 21 46 827 15 34 50 71 53 71 62 23 Nordrhein- 47 18 32 58 17 25 28 34 41 21 35 9 Westfalen Rheinland-Pfalz 62 - 9 12 - 5 - 13 7 8 - - Saarland ------Schleswig- 105 17 64 451 14 65 42 1.009 29 108 38 13 Holstein

Bundesgebiet

Ost

-141- Brandenburg 115 91 152 820 701 279 129 123 200 427 136 810 Sachsen 73 15 30 34 37 20 39 52 74 47 73 28 Sachsen-Anhalt 68 26 69 115 25 35 56 38 51 92 74 24 Thüringen 47 4 16 21 13 21 21 25 29 14 36 8 Summe 739 245 504 2.762 935 643 467 1.498 657 952 631 983 Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes

Nachfolgende Tabelle verdeutlicht das Arbeitsplatzdefizit im Landkreis Ostvorpommern an Hand der beruflichen Ein- und Auspendler nach Landkreisen.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort sowie am Arbeitsort Mecklenburg-Vorpommern Auspendler aus den Kreisen Mecklenburg-Vorpommerns in die Bundesgebiete West und Ost am 30.06.2004 Aus- Arbeitsort Aus- pendle pendle Baden- Nord- Rhein- r Württe Nieder- rhein- land- Schleswi Wohnort r Hambur Hesse Saar- West m-berg Bayern Berlin Bremen sachse Westfale Pfalz g- Insge- g n land gesam samt n n Holstein t Bad Doberan 3.656 2.935 101 111 312 82 759 115 413 322 21 14 685 Demmin 2.121 1.568 60 97 207 34 286 67 293 162 20 4 338 Güstrow 3.169 2.599 92 98 286 52 651 84 419 187 26 8 696 Ludwigslust 12.826 11.874 87 103 235 54 3.613 99 2.451 240 - - 4.952 Mecklenburg- 2.959 1.797 82 110 464 44 282 69 268 194 22 5 257 Strelitz Müritz 2.123 1.395 66 91 262 24 258 37 243 143 20 5 246 Nordvorpommern 2.960 2.436 86 84 287 88 527 82 425 240 24 9 584 Nordwestmecklenb 12.178 11.724 71 103 199 52 1.135 73 374 211 39 10 9.457 urg Ostvorpommern 2.523 1.954 90 113 393 98 242 78 355 182 22 7 374 Parchim 4.413 3.608 87 97 255 26 1.360 73 500 212 29 5 964 Rügen 1.579 1.329 62 80 171 60 251 62 209 143 18 14 259

-142- Uecker-Randow 2.593 1.550 77 105 387 41 195 56 273 131 20 7 258

Aus- Arbeitsort Aus- pendle pendle r Sachse Wohnort r Brande Sachse Thüringe Ost n- Insge- n-burg n n gesam samt Anhalt t Bad Doberan 3.656 721 256 218 177 70 Demmin 2.121 553 232 117 148 56 Güstrow 3.169 570 236 101 167 66 Ludwigslust 12.826 952 523 94 287 48 Mecklenburg- 2.959 1.162 863 116 131 52 Strelitz Müritz 2.123 728 509 85 77 57 Nordvorpommern 2.960 524 200 82 179 63 Nordwestmecklenb 12.178 454 159 83 153 59 urg Ostvorpommern 2.523 569 246 113 156 54 Parchim 4.413 805 471 124 168 42 Rügen 1.579 250 86 53 92 19 Uecker-Randow 2.593 1.043 870 79 66 28

Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Berufspendler innerhalb von Mecklenburg-Vorpommern am 30.06.2004 Wohnort Ge- Arbeitsort

-143- schlec Mecklen Meck- Nordvor ht -burg- Neu- Bad Greifs- Rostoc Schweri Stralsun Wisma Demmi Güstro Ludwig lenbur - Vor- brande Dober Müritz wald k n d r n w s- lust g- pommer pommer n-burg an Strelitz n n Meck- männl. 237.323 8.830 14.760 32.773 19.513 10.096 8.407 15.301 10.866 13.894 16.643 9.016 9.637 12.182 lenburg- weibl. 255.697 12.171 17.841 37.622 25.648 11.678 7.862 14.829 9.329 14.029 15.273 8.062 9.388 12.469 Vorpomme 19.02 insges. 493.020 21.001 32.601 70.395 45.161 21.774 16.269 30.130 20.195 27.923 31.916 17.078 24.651 rn 5 männl. 18.284 28 60 7.366 284 75 327 8.703 27 678 55 22 39 323 Bad weibl. 20.229 21 31 8.644 224 45 139 10.048 24 517 11 19 22 276 Doberan insges. 38.513 49 91 16.010 508 120 466 18.751 51 1.195 66 41 61 599 männl. 12.709 289 1.536 202 91 68 6 88 8.816 349 61 314 339 148 Demmin weibl. 11.476 407 1.611 121 77 62 3 42 8.102 277 4 140 262 79 insges. 24.185 696 3.147 323 168 130 9 130 16.918 626 65 454 601 227 männl. 15.282 12 148 1.397 413 34 78 739 407 11.028 119 35 241 100 Güstrow weibl. 15.095 13 78 1.179 290 31 38 654 253 12.004 33 15 145 41 insges. 30.377 25 226 2.576 703 65 116 1.393 660 23.032 152 50 386 141 männl. 17.551 7 28 142 2.928 15 54 58 23 98 13.156 18 32 12 Ludwigslus weibl. 18.547 9 37 79 3.727 20 44 37 12 35 13.794 3 11 4 t insges. 36.098 16 65 221 6.655 35 98 95 35 133 26.950 21 43 16 männl. 11.515 30 3.468 156 130 29 - 66 282 55 37 6.474 383 17 Mecklenbu rg-Strelitz weibl. 11.910 29 4.094 93 87 41 - 20 179 50 5 6.654 244 7 insges. 23.425 59 7.562 249 217 70 9 86 461 105 42 13.128 627 24 männl. 10.140 14 712 120 91 18 49 243 198 57 442 8.033 14 weibl. 10.194 10 713 70 79 11 23 151 197 11 319 8.418 6 Müritz 16.45 insges. 20.334 24 1.425 190 170 29 5 72 394 395 68 761 20 1 Nordvor- männl. 15.924 533 83 1.276 118 2.632 36 649 138 106 52 30 20 9.774 pommern weibl. 16.839 784 45 781 88 3.155 7 474 74 53 8 5 14 11.007

-144- insges. 32.763 1.317 128 2.057 206 5.787 43 1.123 212 159 60 35 34 20.781 Nordwest- männl. 16.083 - 19 310 2.173 16 2.786 236 - 100 487 12 20 28 mecklenbu weibl. 15.456 - 11 167 2.915 16 2.661 100 - 91 218 3 8 6 rg insges. 31.539 - 30 477 5.088 32 5.447 336 28 191 705 15 28 34

Arbeitsort Mecklen Ge- Meck- Nordvor -burg- Neu- Bad Wohnort schlec Greifs- Rostoc Schweri Stralsun Wisma Demmi Güstro Ludwig lenbur - Vor- brande Dober Müritz ht wald k n d r n w s- lust g- pommer pommer n-burg an Strelitz n n männl. 15.599 2.779 416 203 87 325 15 78 236 42 35 93 24 173 Ostvor- weibl. 17.525 3.416 313 84 55 153 14 17 125 12 3 46 6 58 pommern insges. 33.124 6.195 729 287 142 478 29 95 361 54 38 139 30 231 männl. 14.944 3 55 185 3.000 16 183 81 23 318 1.167 29 205 14 Parchim weibl. 15.522 6 54 93 3.839 11 90 35 4 292 685 10 101 5 insges. 30.466 9 109 278 6.839 27 273 116 27 610 1.852 39 306 19 männl. 10.672 90 45 342 63 1.045 - 60 16 21 5 21 - 230 Rügen weibl. 12.592 120 6 158 43 642 - 13 4 10 3 5 - 74 insges. 23.264 210 51 500 106 1.687 7 73 20 31 8 26 3 304 männl. 9.079 53 646 106 55 - - 19 91 34 15 304 25 11 Uecker- Randow weibl. 9.958 50 430 56 26 - - 9 27 9 4 165 15 - insges. 19.037 103 1.076 162 81 66 6 28 118 43 19 469 40 11

Arbeitsort Ge- Nordwe Ostvor- Aus- Wohnort schlec st- Parchi Uecker- pomme Rügen pendler ht mecklen m Randow rn -burg

-145- Meck- männl. 13.001 13.222 11.606 9.436 8.140 - lenburg- weibl. 11.101 14.590 12.151 12.134 9.520 - Vorpomme rn insges. 24.102 27.812 23.757 21.570 17.660 - männl. 186 - 56 41 - 9.581 Bad Doberan weibl. 156 - 32 13 - 10.181 insges. 342 18 88 54 3 19.762 männl. 41 237 37 27 60 3.893 Demmin weibl. 9 215 16 29 20 3.374 insges. 50 452 53 56 80 7.267 männl. 184 19 292 15 21 4.254 Güstrow weibl. 77 11 221 5 7 3.091 insges. 261 30 513 20 28 7.345 männl. 345 8 612 15 - 4.395 Ludwigslus weibl. 144 3 573 15 - 4.753 t insges. 489 11 1.185 30 - 9.148 männl. 20 74 33 - 234 5.041 Mecklenbu rg-Strelitz weibl. 6 81 25 - 286 5.256 insges. 26 155 58 27 520 10.297 männl. 19 14 98 - 11 2.107 Müritz weibl. 7 12 143 - 13 1.776 insges. 26 26 241 13 24 3.883 männl. 40 202 33 190 12 6.150 Nordvor- weibl. 16 132 16 177 3 5.832 pommern insges. 56 334 49 367 15 11.982 Nordwest- männl. 9.552 7 300 6 - 6.531 mecklenbu weibl. 8.954 4 278 9 - 6.502 rg insges. 18.506 11 578 15 - 13.033

-146-

Arbeitsort Ge- Nordwe Ostvor- Aus- Wohnort schlec st- Parchi Uecker- pomme Rügen pendler ht mecklen m Randow rn -burg männl. 19 10.773 28 43 230 4.826 Ostvor- weibl. 7 12.992 36 31 157 4.533 pommern insges. 26 23.765 64 74 387 9.359 männl. 430 21 9.203 4 7 5.741 Parchim weibl. 223 7 10.064 3 - 5.458 insges. 653 28 19.267 7 7 11.199 männl. 27 59 20 8.615 - 2.057 Rügen weibl. 3 18 11 11.477 - 1.115 insges. 30 77 31 20.092 8 3.172 männl. 10 196 18 19 7.428 1.651 Uecker- weibl. 5 181 5 6 8.947 1.011 Randow insges. 15 377 23 25 16.375 2.662 Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes

-147-

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.12.2003 nach Wirtschaftsbereichen, Arbeitern/-innen, Angestellten und Ausländern/-innen Und zwar nach Wirtschaftsbereichen ausländisc Geschlec Insgesa Landkreise Produzie- Handel, Sonstige he ht mt Arbeiter/-innen Angestellte rendes Gastgewerb Dienst- Beschäftigt Gewerbe e und leistungen e Verkehr Bad Doberan weiblich 14.859 1.512 5.012 8.047 4.059 10.800 47 gesamt 30.583 7.772 9.794 11.900 15.005 15.578 127 Demmin weiblich 9.843 1.455 2.071 5.552 2.520 7.323 10 gesamt 21.395 5.734 5.053 8.049 11.436 9.959 41 Güstrow weiblich 14.524 1.328 3.213 9.522 3.628 10.896 30 gesamt 29.257 6.273 6.842 14.450 14.298 14.959 81 Ludwigslust weiblich 16.614 3.609 3.905 8.489 5.974 10.640 55 gesamt 35.464 12.310 8.284 12.847 20.542 14.922 228 Mecklenburg- weiblich 8.745 780 2.189 4.971 2.167 6.578 29 Strelitz gesamt 18.601 4.142 4.663 7.428 9.322 9.279 63 Müritz weiblich 9.471 1.216 2.613 5.311 2.702 6.769 17 gesamt 19.554 5.375 5.230 7.529 10.245 9.309 50 Nordvorpommern weiblich 12.114 1.129 3.386 7.278 3.304 8.810 22

-148- gesamt 24.868 5.474 6.501 11.260 12.792 12.076 59 Nordwestmecklenb weiblich 11.349 1.907 2.813 6.206 3.270 8.079 32 urg gesamt 25.187 8.545 5.603 9.422 13.812 11.375 111 Ostvorpommern weiblich 14.167 1.255 4.214 8.447 3.801 10.366 47 gesamt 27.861 6.625 7.567 12.569 13.661 14.200 138 Parchim weiblich 12.753 1.476 2.430 8.161 3.137 9.616 32 gesamt 25.514 6.772 4.958 11.535 12.447 13.067 91 Rügen weiblich 10.907 825 4.288 5.611 3.791 7.116 35 gesamt 20.269 3.119 7.674 8.605 10.370 9.899 113 Uecker-Randow weiblich 10.553 935 1.923 7.451 2.661 7.892 41 gesamt 20.045 3.646 3.537 11.930 9.604 10.441 103 Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.12.2003 nach Wirtschaftsbereichen, Arbeitern/-innen, Angestellten und Ausländern/-innen Und zwar nach Wirtschaftsbereichen ausländisch Landkreise Geschlecht Insgesamt Produzie- Handel, Sonstige Arbeiter/- Angestellte e rendes Gastgewerb Dienst- innen Gewerbe e und leistungen Beschäftigte Verkehr Bad Doberan weiblich 20.976 1.805 5.402 13.475 4.394 16.582 47 gesamt 42.066 9.360 11.024 20.496 17.531 24.535 112 Demmin weiblich 12.490 1.484 2.831 7.412 3.282 9.208 8 gesamt 27.145 6.613 6.403 11.526 14.468 12.677 42 Güstrow weiblich 16.299 1.536 3.685 10.644 4.124 12.175 38 gesamt 34.450 7.833 8.374 16.548 17.236 17.214 111 Ludwigslust weiblich 23.725 4.081 5.872 13.205 7.387 16.338 54 gesamt 49.760 15.480 15.527 19.777 26.870 22.890 178 Mecklenburg-Strelitz weiblich 13.147 1.156 3.120 8.085 2.913 10.234 27

-149- gesamt 27.002 5.773 6.463 12.574 12.235 14.767 68 Müritz weiblich 10.738 1.304 2.753 6.343 2.956 7.782 30 gesamt 22.451 5.852 5.798 9.475 11.389 11.062 59 Nordvorpommern weiblich 17.116 1.408 4.471 10.907 4.315 12.801 29 gesamt 35.541 7.619 9.033 17.247 17.443 18.098 70 Nordwestmecklenbu weiblich 20.895 2.882 4.863 12.683 5.629 15.266 52 rg gesamt 43.809 12.769 10.291 18.908 22.299 21.510 149 Ostvorpommern weiblich 17.511 1.361 4.521 11.314 4.368 13.143 49 gesamt 35.121 7.566 8.500 17.785 16.727 18.394 154 Parchim weiblich 17.261 1.931 3.515 11.136 4.096 13.165 37 gesamt 35.742 9.046 7.653 16.741 17.034 18.708 92 Rügen weiblich 11.577 847 4.288 6.278 3.810 7.767 39 gesamt 23.106 3.788 8.267 10.332 11.782 11.324 97 Uecker-Randow weiblich 11.288 902 2.176 7.969 2.855 8.433 25 gesamt 22.945 4.279 4.480 13.243 11.415 11.530 65 Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.12.2004 nach Wirtschaftsbereichen, Arbeitern/-innen, Angestellten und Ausländern/-innen Und zwar nach Wirtschaftsbereichen Handel, Landkreise Geschlecht Insgesamt Produzie Sonstige Arbeiter/- ausländische Gastgewer Angestellte -rendes Dienst- innen Beschäftigte be und Gewerbe leistungen Verkehr weiblich 14.390 1.489 4.919 7.703 4.145 10.245 52 Bad Doberan gesamt 29.246 7.215 9.800 11.130 14.573 14.673 130 weiblich 9.065 1.385 2.013 5.201 2.230 6.835 13 Demmin gesamt 19.237 5.314 4.930 7.349 10.046 9.191 57 Güstrow weiblich 13.780 1.360 3.017 8.957 3.520 10.260 21

-150- gesamt 27.337 6.049 6.457 13.180 13.424 13.913 77 weiblich 16.073 3.633 3.766 8.096 5.854 10.219 57 Ludwigslust gesamt 33.927 11.935 8.015 11.974 19.752 14.175 197 weiblich 8.093 729 2.067 4.787 1.941 6.152 39 Mecklenburg-Strelitz gesamt 16.816 3.689 4.484 7.082 8.191 8.625 75 weiblich 9.090 1.239 2.468 5.072 2.715 6.375 22 Müritz gesamt 18.648 5.180 5.091 7.149 9.919 8.729 71 weiblich 11.546 1.002 3.214 7.024 3.240 8.306 19 Nordvorpommern gesamt 22.989 4.906 6.243 10.237 11.794 11.195 57 Nordwestmecklenbur weiblich 11.203 1.949 2.783 6.061 3.320 7.883 38 g gesamt 24.683 8.508 5.608 9.014 13.749 10.934 114 weiblich 13.554 1.176 4.108 8.009 3.802 9.752 48 Ostvorpommern gesamt 26.128 5.906 7.397 11.730 12.983 13.145 132 weiblich 12.442 1.449 2.314 8.060 3.271 9.171 39 Parchim gesamt 24.219 6.272 4.759 11.217 11.970 12.249 100 weiblich 10.628 840 4.239 5.374 3.908 6.720 42 Rügen gesamt 19.246 2.960 7.563 7.890 10.067 9.179 117 weiblich 9.702 820 1.714 6.934 2.275 7.427 33 Uecker-Randow gesamt 17.799 3.360 3.236 10.236 8.107 9.692 62 Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.12.2004 nach Wirtschaftsbereichen, Arbeitern/-innen, Angestellten und Ausländern/-innen Und zwar nach Wirtschaftsbereichen ausländisc Geschlec Handel, Landkreise Insgesamt Produzie- Sonstige Arbeiter/- he ht Gastgewerb Angestellte rendes Dienst- innen Beschäftigt e und Gewerbe leistungen e Verkehr Bad Doberan weiblich 20.770 1.766 5.260 13.458 4.619 16.151 50

-151- gesamt 41.241 8.851 11.103 20.137 17.376 23.865 119 Demmin weiblich 11.786 1.433 2.769 7.125 3.023 8.763 10 gesamt 25.257 6.233 6.336 11.013 13.216 12.041 53 Güstrow weiblich 15.630 1.530 3.527 10.156 4.037 11.593 31 gesamt 32.578 7.461 8.126 15.339 16.341 16.237 105 Ludwigslust weiblich 23.359 4.064 5.701 13.033 7.475 15.884 56 gesamt 48.575 15.047 12.261 19.280 26.524 22.051 154 Mecklenburg- weiblich 12.626 1.104 3.033 7.987 2.811 9.815 41 Strelitz gesamt 25.638 5.351 6.415 12.362 11.581 14.057 80 Müritz weiblich 10.300 1.293 2.593 6.107 2.884 7.416 32 gesamt 21.424 5.571 5.571 9.170 10.936 10.488 71 Nordvorpommern weiblich 16.467 1.236 4.293 10.615 4.262 12.205 24 gesamt 33.624 6.835 8.874 16.299 16.557 17.067 60 Nordwestmecklenbu weiblich 20.557 2.879 4.754 12.514 5.706 14.851 55 rg gesamt 42.843 12.595 10.235 18.370 22.051 20.792 141 Ostvorpommern weiblich 16.781 1.296 4.409 10.760 4.311 12.470 57 gesamt 33.237 6.922 8.380 16.699 15.915 17.322 152 Parchim weiblich 16.834 1.917 3.378 10.922 4.215 12.619 37 gesamt 34.421 8.592 7.612 16.167 16.756 17.665 114 Rügen weiblich 11.294 847 4.232 6.056 3.868 7.426 40 gesamt 22.149 3.529 8.213 9.680 11.451 10.698 104 Uecker-Randow weiblich 10.402 802 2.006 7.357 2.490 7.912 32 gesamt 20.743 3.984 4.261 11.540 10.011 10.732 66 Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.03.2005 nach Wirtschaftsbereichen, Arbeitern/-innen, Angestellten und Ausländern/-innen Landkreise Geschlec Insgesamt Und zwar

-152- ht nach Wirtschaftsbereichen ausländisch Produzie- Handel, Sonstige Arbeiter/- Teilzeitbe- e rendes Gastgewerb Dienst- innen schäftigte Beschäftigt Gewerbe e und leistungen e Verkehr Bad Doberan weiblich 20.563 1.698 5.299 13.278 1.421 4.842 47 gesamt 40.377 8.459 11.110 19.653 3.343 5.503 124 Demmin weiblich 11.691 1.423 2.735 7.077 1.177 2.716 16 gesamt 24.610 5.830 6.171 10.833 2.869 3.133 61 Güstrow weiblich 15.271 1.485 3.487 9.864 1.433 4.043 40 gesamt 31.463 7.022 8.021 14.720 3.359 4.628 111 Ludwigslust weiblich 23.170 4.014 5.619 12.959 1.718 5.931 52 gesamt 47.631 14.501 12.066 19.083 3.888 6.570 141 Mecklenburg- weiblich 12.442 1.074 3.032 7.885 1.063 3.084 42 Strelitz gesamt 24.905 4.970 6.335 12.164 2.527 3.629 82 Müritz weiblich 10.175 1.287 2.588 6.019 926 2.269 32 gesamt 20.841 5.318 5.542 8.902 2.140 2.646 65 Nordvorpommern weiblich 16.479 1.286 4.387 10.454 1.411 4.061 28 gesamt 32.908 6.543 8.935 15.801 3.271 4.716 67 Nordwestmecklenb weiblich 20.382 2.777 4.758 12.418 1.577 5.145 55 urg gesamt 42.285 12.164 10.144 18.167 3.704 5.683 156 Ostvorpommern weiblich 16.820 1.278 4.563 10.655 1.336 3.838 65 gesamt 32.629 6.569 8.460 16.265 3.128 4.550 170 Parchim weiblich 16.548 1.824 3.289 10.819 1.259 4.212 43 gesamt 33.489 8.077 7.450 15.929 3.066 4.848 125 Rügen weiblich 11.370 813 4.376 6.026 1.153 2.334 42 gesamt 21.864 3.305 8.381 9.477 2.504 2.705 115 Uecker-Randow weiblich 10.213 809 1.984 7.183 902 2.709 32

-153- gesamt 19.997 3.750 4.158 11.145 2.240 3.217 73 Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.03.2005 nach Wirtschaftsbereichen, Auszubildenden, Teilzeitbeschäftigten und Ausländern/-innen Und zwar nach Wirtschaftsbereichen Geschlec Insgesam ausländisch Landkreis Auszubil- Teilzeitbe- ht t Produzie- Handel, Sonstige e dende schäftigte rendes Gastgewerbe Dienst- Beschäftigte Gewerbe und Verkehr leistungen Bad Doberan weiblich 14.188 1.355 4.974 7.571 898 3.720 47 gesamt 28.551 6.883 9.709 10.851 2.302 4.288 131 Demmin weiblich 9.002 1.364 2.002 5.184 410 2.177 16 gesamt 18.724 4.961 4.758 7.267 1.303 2.516 55 Güstrow weiblich 13.533 1.350 2.993 8.727 936 3.870 30 gesamt 26.416 5.732 6.341 12.664 2.386 4.376 92 Ludwigslust weiblich 16.011 3.590 3.720 8.102 935 4.241 51 gesamt 33.303 11.571 7.846 11.899 2.521 4.684 196 Mecklenburg- weiblich 7.984 693 2.095 4.738 365 2.111 38 Strelitz gesamt 16.243 3.320 4.454 6.986 1.018 2.558 79 Müritz weiblich 8.984 1.228 2.456 5.010 619 1.942 22 gesamt 18.209 4.968 5.062 6.977 1.636 2.265 67 Nordvorpommern weiblich 11.572 1.056 3.326 6.852 653 2.942 22 gesamt 22.458 4.690 6.340 9.821 1.748 3.450 59 Nordwestmecklenbu weiblich 11.142 1.939 2.789 5.993 717 2.865 50 rg gesamt 24.358 8.202 5.572 8.850 2.053 3.166 141 Ostvorpommern weiblich 13.500 1.152 4.270 7.798 965 3.087 53 gesamt 25.791 5.534 7.544 11.506 2.323 3.685 146 Parchim weiblich 12.268 1.376 2.273 8.007 606 3.262 45

-154- gesamt 23.630 5.821 4.736 11.100 1.747 3.745 112 Rügen weiblich 10.702 809 4.391 5.337 1.075 2.189 45 gesamt 19.098 2.772 7.751 7.737 2.246 2.506 127 Uecker-Randow weiblich 9.608 839 1.719 6.814 594 2.604 26 gesamt 17.251 3.198 3.158 9.939 1.559 3.064 55 Quelle: Daten des Statistischen Landesamtes

-155- Quellenverzeichnis

Arbeitsamt Stralsund: Arbeitsmarkt in Zahlen, Arbeitslose in kommunaler Gliederung, 2001, 2002, 2003

Agentur für Arbeit Stralsund: Arbeitsmarkt in Zahlen, Arbeitslose in kommunaler Gliederung 2004

Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.), Statistische Berichte, : Gerichtliche Ehelösungen 2001, 2002, 2003, 2004, BV l-j

Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.), Statistische Berichte: Allgemeinbildende Schulen in Mecklenburg-Vorpommern Schuljahr 2003/2004, B l-j

Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.), Statistische Berichte: Wohngeld in Mecklenburg-Vorpommern, 2004, K VII

Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Bestand an Wohngebäuden und Wohnungen, 2003, 2004, F l-j

Statistisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.), Statistische Berichte: Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2001, 2002, 2003, 2004. Bevölkerungsentwicklung der Kreise 2004, 2005 Bevölkerung nach Alter und Geschlecht, 2003, 2004; Bevölkerungsentwicklung der Kreisfreien Städte und Landkreise (Prognose); Natürliche Bevölkerungsbewegung in Mecklenburg-Vorpommern, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, All-j; Wanderungen, 200, 2001, 2002, 2003, 2004, Alll-j

Landkreis Ostvorpommern, Statistische Angaben des Hoch- und Tiefbauamtes zur Wohnungsbauförderung 2003 bis 2005

Landkreis Ostvorpommern, Bericht des Sozialamtes bis 2006 zu Familienunterstützenden Leistungen

Landkreis Ostvorpommern, Bericht des Jugendamtes aus 2006 zu Familienunterstützenden Leistungen

Landkreis Ostvorpommern, Bericht des Ordnungsamtes aus 2006 zu Familienunterstützenden Leistungen

Landkreis Ostvorpommern, Bericht des Schulverwaltungsamtes aus 2006 zu Familienunterstützenden Leistungen

Landkreis Ostvorpommern, Bericht des Gesundheitsamtes aus 2006 zu Familienunterstützenden Leistungen

Landkreis Ostvorpommern, Bericht des Amtes für Kreisentwicklungsplanung und Wirtschaftsförderung, Bereich Kultur, aus 2006 zu Familienunterstützenden Leistungen

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Bundesagentur für Arbeit, www.arbeitsagentur.de

Landkreistag Mecklenburg-Vorpommern, Kennzahlenvergleiche zur Sozialhilfe 2001, 2002, 2003, 2004

Landkreis Ostvorpommern, Statistische Angaben des Sozialamtes zur Sozialhilfe 2004, 2005

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Literaturverzeichnis

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BASE – Studie im „Informationsdienst Altersfragen“, Heft 09 + 10 /2000, September 2000, Deutsches Zentrum für Altersfragen

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Aktuelle Daten zur Entwicklung der Städte und Gemeinden, Bericht des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, 2004

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