Amt für Jugend und Familie März 2018

Sozialraumanalyse für den Landkreis Weilheim-Schongau 2014 - 2016

Herausgeber:

Landratsamt Weilheim-Schongau Telefon 08861-211-3160 Amt für Jugend und Familie Telefax 08861-211-4210 Pütrichstr. 10, 82362 Weilheim

Amt für Jugend und Familie Schlossplatz 1 86956 Schongau

Bildnachweis:

Titelseite: ©- Fotolia.com

Ansprechpartnerin:

Frau Claudia Sam-Doess, Jugendhilfeplanerin [email protected]

Zusammenstellung und Bearbeitung durch:

SAGS Dr. Dieter Jaufmann und Christian Rindsfüßer GbR

Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik Dr. Dieter Jaufmann Dipl. Stat. Christian Rindsfüßer Dipl. Päd., Dipl. Soz. Päd. (FH) Susanne Gruber Theodor-Heuss-Platz 1 86150 Augsburg Telefon: 0821/346298–0 Fax: 0821/346298–8 E-Mail: [email protected] Homepage: www.sags-consult.de

Vorwort

Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Leserinnen und Leser,

unsere Gesellschaft ist steten Veränderungen durch sozialen, öko- nomischen und demographischen Wandel unterworfen. Der Land- kreis Weilheim-Schongau mit seinen 34 Städten, Märkten und Ge- meinden arbeitet deswegen kontinuierlich daran, diese Veränderun- gen zu beobachten, sie zu analysieren und ihnen aktiv zu begegnen.

Es ist ein zentrales Anliegen der öffentlichen Jugendhilfe, positive Lebensbedingungen für Kinder, Jugendliche und Familien zu schaf- fen. Für diese Querschnittsaufgabe des Landkreises und der kreisangehörigen Gemeinden bietet die Sozialraumanalyse eine wertvolle Arbeitsgrundlage, um die richtige Schwerpunktsetzung bei der Entwicklung von bedarfsgerechten Maßnahmen vorzunehmen.

Ich freue mich, Ihnen hiermit die vierte Ausgabe der Sozialraumanalyse für unseren Landkreis vorlegen zu können. Die Sozialraumanalyse ist als ein zentrales und anerkanntes Arbeitsmittel für Gemeinden, Freie Träger der Jugendhilfe, Politik und Verwaltung nicht mehr wegzudenken. Sie bietet die Möglichkeit, langfristige Entwicklungen aufzuzeigen, bei Bedarf gegenzusteuern und getroffene Maßnahmen zu evaluieren. Diese Fortschreibung ermöglicht es, Entwicklungen nach- zuvollziehen und Fehlentwicklungen rechtzeitig entgegenzusteuern.

Der Landkreis Weilheim-Schongau sieht es als seine Aufgabe an, auf der Grundlage einer quali- fizierten Sozialraumanalyse eine solide Basis zu schaffen, um den Dialog und die Zusammenar- beit zwischen den Gemeinden, dem Landkreis und den Freien Trägern der Wohlfahrtspflege effi- zient fortführen zu können. Damit schaffen wir es gemeinsam, den künftigen Herausforderungen für die Menschen in unserem Landkreis zeitgemäß zu begegnen.

Dafür wünsche ich mir weiterhin die gute Zusammenarbeit zwischen Landkreis, Gemeinden und Freien Trägern der Wohlfahrtspflege. Sie helfen die Zukunft unserer Heimat lebenswert und fami- lienorientiert zu gestalten.

Ihre

Andrea Jochner-Weiß Landrätin

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau I Vorwort

II Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Verzeichnisse

Gliederung

Vorwort I

Gliederung III

Darstellungsverzeichnis V

1. Einleitende Gedanken 1

2. Zielsetzungen und Notwendigkeit einer Sozialraumanalyse für den Landkreis Weilheim-Schongau 3 2.1 Die Sozialraumanalyse für den Landkreis Weilheim-Schongau 7 2.2 Aufbau und Methode der Datenermittlung 8 2.3 Weitere Erläuterungen und Anmerkungen zur Sozialraumanalyse 11 3. Übersicht über die verwendeten Indikatoren 13

4. Einzelindikatoren 19 Indikator 1: Erzieherische Hilfen und Eingliederungshilfen 19 Indikator 2: Jugendkriminalität 31 Teilindikator 2.2: Meldungen Strafunmündiger (MSU) 33 Indikator 3: Scheidungen 35 Indikator 4: Zahl der Kinder, die von einem Elternteil allein erzogen werden 38 Indikator 5: Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II 44 Indikator 6: Arbeitslosigkeit im Landkreis Weilheim-Schongau 52 Indikator 7: Wohnsituation im Landkreis Weilheim-Schongau 60 Indikator 8: Einkommenssituation im Landkreis Weilheim-Schongau 65 5. Der Landkreis Weilheim-Schongau im Vergleich zu Bayern 71 5.1 Ergebnisse des Jugendhilfe- und des Sozialräumlichen Indices 71 5.2 Die Sozialraumanalysen von 2014-2016, 2011 – 2013 und 2008 – 2010 im Vergleich 79 6. Die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Weilheim-Schongau 85

7. Pendleranalyse für den Landkreis Weilheim-Schongau im Jahr 2016 101

8. Bildungsverhalten 113

Exkurs: Schulabgänger/innen ohne Hauptschulabschluss 125

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau III Verzeichnisse

Darstellungsverzeichnis Seite

Darstellung 1: Gemeindegrößenklassen (Cluster) im Landkreis Weilheim-Schongau 14 Darstellung 2: Übersicht über die für die Sozialraumanalyse im Landkreis Weilheim- Schongau verwendeten Indikatoren 16 Darstellung 3: Entwicklung der absoluten Zahlen der Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen 2008 – 2016 (jeweils Bearbeitungsfälle: Jahresendfälle und abgeschlossene Fälle) 24 Darstellung 4: Entwicklung der Inanspruchnahmequoten der Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen 2008 – 2016 (jeweils Bearbeitungsfälle: Jahresendfälle und abgeschlossene Fälle) 25 Darstellung 5: Entwicklung der Inanspruchnahmequoten der Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen 2008 – 2016; Vergleich Landkreis und Bayern (jeweils Bearbeitungsfälle: Jahresendfälle und abgeschlossene Fälle) 26 Darstellung 6: Übersicht über die verwendeten Indikatoren zu den Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen im Landkreis Weilheim-Schongau, im Jahresmittel 2014 – 2016 nach Gemeinden, absolute Zahlen 28 Darstellung 7: Übersicht über die verwendeten Indikatoren zu den Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen im Landkreis Weilheim-Schongau, im Jahresmittel 2014 – 2016 nach Gemeinden, relative Zahlen 29 Darstellung 8: Zahl der Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen je 100 Minderjährige, im Jahresmittel 2014 – 2016 *) 30 Darstellung 9: Mittlere Zahl der Jugendgerichtshilfefälle je 100 junge Menschen zwischen 14 und unter 21 Jahren, im Jahresmittel 2014 – 2016*) 32 Darstellung 10: Entwicklung der Meldungen Strafunmündiger im Landkreis Weilheim- Schongau, in Jahreswerten seit 2008 (Auswertung der internen Statistik des Amtes für Jugend und Familie) 34 Darstellung 11: Mittlere Zahl der Meldungen Strafunmündiger je 100 Kinder von 7 bis unter 14 Jahren im Landkreis Weilheim-Schongau, im Jahresmittel 2014 – 2016 (Auswertung der polizeilichen Kriminalstatistik)*) 34 Darstellung 12: Entwicklung der Wahrscheinlichkeit in % für Minderjährige in Bayern in einem Kalenderjahr zum Scheidungskind zu werden, 1980 – 2016 35 Darstellung 13: Entwicklung der Zahl der von der Scheidung ihrer Eltern betroffenen Minderjährigen im Landkreis Weilheim-Schongau 2008 – 2016 37 Darstellung 14: Zahl der im Jahresmittel 2014 – 2016 aktuell von Scheidungen betroffenen Kinder und Jugendlichen*) 37 Darstellung 15: Entwicklung der Familienverhältnisse in Bayern in Prozent und absolut (in Tausend), 1985 – 2016* 38 Darstellung 16: Entwicklung der Familienverhältnisse der Minderjährigen in Bayern in Prozent und absolut (in Tausend), 1985 – 2016*) 39

IV Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Verzeichnisse

Darstellung 17: Vergleich der Familienverhältnisse der Empfänger/innen von „Hilfen zur Erziehung 2015 in Bayern“ mit den Familienverhältnissen aller Minderjährigen in Bayern 41 Darstellung 18: Zahl der von einem Elternteil allein erzogenen Kinder unter 18 Jahren je 100 Minderjährige, im Jahr 2016 43 Darstellung 19: Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Einwohner/innen im Landkreis Weilheim-Schongau, Juni 2016 46 Darstellung 20: Entwicklung der Zahl der Empfänger/innen von SGB II-Leistungen im Landkreis Weilheim-Schongau 2005 – 2017, jeweils Ende Juni 48 Darstellung 21: Minderjährige Empfänger/innen unter 15 Jahren von Leistungen nach dem SGB II je 100 unter 15-Jährige im Landkreis Weilheim-Schongau, Juni 2016*) 48 Darstellung 22: Kinder allein erziehender Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Kinder allein Erziehender im Landkreis Weilheim-Schongau, Juni 2016*) 50 Darstellung 23: Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II nach Altersklassen 0 bis 24 Jahre 51 Darstellung 24: Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Weilheim-Schongau 2000 – 2017, jeweils Ende Juni 53 Darstellung 25: Zahl und Anteil der Arbeitslosen je 100 Einwohner/innen (18 – 64 Jahre) im Landkreis Weilheim-Schongau, Stand Juni 2016 57 Darstellung 26: Zahl und Anteil der Langzeitarbeitslosen (Dauer über ein Jahr) je 100 Einwohner/innen (15 – 64 Jahre) im Landkreis Weilheim-Schongau, Stand Juni 2016*) 58 Darstellung 27: Zahl und Anteil der jugendlichen Arbeitslosen je 100 Jugendliche (15 – 24 Jahre) im Landkreis Weilheim-Schongau, Stand Juni 2016*) 59 Darstellung 28: Wohnstruktur im Landkreis Weilheim-Schongau, Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen an allen Wohnungen, Ende 2016 63 Darstellung 29: Durchschnittliche Wohnfläche in m² im Landkreis Weilheim-Schongau je Einwohner, Ende 2016 64 Darstellung 30: Einkommenssituation im Landkreis Weilheim-Schongau I, mittleres monatliches Haushaltseinkommen je Haushalt, 2015 67 Darstellung 31: Zahl der Haushalte und Verteilung nach dem jährlichen Nettoeinkommen der Haushalte im Landkreis Weilheim-Schongau in %, im Jahr 2015 69 Darstellung 32: Einkommenssituation im Landkreis Weilheim-Schongau II, Anteil der Haushalte mit einer monatlichen Kaufkraft unter 1.500 €, im Jahr 2015 70 Darstellung 33: Gewichtung der Indikatoren im Teilindex „Jugendhilfeindex“ 72 Darstellung 34: Landkreis Weilheim-Schongau, Teilindex „Jugendhilfeindex“ 2014 – 2016 im Vergleich zu Bayern 73 Darstellung 35: Gewichtung der Indikatoren im Teilindex „Sozialräumlicher Index“ 74

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau V Verzeichnisse

Darstellung 36: Landkreis Weilheim-Schongau, Sozialräumlicher Index 2014 – 2016, im Vergleich zu Bayern 75 Darstellung 37: Gewichtung der Indikatoren im Gesamtindex 76 Darstellung 38: Landkreis Weilheim-Schongau, Gesamtindex: Jugendhilfe- und Sozialräumlicher Index 2014 – 2016 im Vergleich zu Bayern 78 Darstellung 39: Prozentuale Veränderung des Jugendhilfeindexes der aktuellen Sozialraumanalyse (2014 – 2016), im Vergleich zur Sozialraumanalyse (2011 – 2013), 2011 – 2013 = 100 % 79 Darstellung 40: Entwicklung des Jugendhilfeindexes im Landkreis Weilheim-Schongau für die Sozialraumanalysen, Vergleich der absoluten Werte 80 Darstellung 41: Prozentuale Veränderung des Sozialräumlichen Indexes der aktuellen Sozialraumanalyse (2014 – 2016), im Vergleich zur Sozialraumanalyse (2011 – 2013), 2011 – 2013 = 100 % 81 Darstellung 42: Entwicklung des Sozialräumlichen Indexes im Landkreis Weilheim- Schongau für die Sozialraumanalysen, Vergleich der absoluten Werte 82 Darstellung 43: Prozentuale Veränderung des Gesamtindexes der aktuellen Sozialraumanalyse (2014 – 2016), im Vergleich zur Sozialraumanalyse (2011 – 2013), 2011 – 2013 = 100 % 83 Darstellung 44: Entwicklung des Gesamtindexes im Landkreis Weilheim-Schongau für die Sozialraumanalysen, Vergleich der absoluten Werte 84 Darstellung 45: Entwicklung der Bevölkerung im Landkreis Weilheim-Schongau, 1950 – 2016 85 Darstellung 46: Höhe der Nettozuwanderungen in den Landkreis Weilheim-Schongau 1996 – 2016 87 Darstellung 47: Altersverteilung der Bevölkerung in %, 2016 im Landkreis Weilheim- Schongau im Vergleich 88 Darstellung 48: Bevölkerungszuwächse (1987 – 2016) und Nettozuwanderungen (1990 – 2015) in den Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau 89 Darstellung 49: Bevölkerungszuwächse (2006 – 2016) und Nettozuwanderungen (2005 – 2015) in den Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau 90 Darstellung 50: Bevölkerungszuwachs der Gemeinden im Landkreis Weilheim-Schongau, 1987 – 2016 91 Darstellung 51: Bevölkerungszuwachs der Gemeinden im Landkreis Weilheim-Schongau, 2006 – 2016 92 Darstellung 52: Anteil der Kinder und Jugendlichen in den Gemeinden im Landkreis Weilheim-Schongau, Ende 2016 93 Darstellung 53: Entwicklung der Bevölkerung 1950 – 2016 im Landkreis Weilheim- Schongau 94 Darstellung 54: Entwicklung der Bevölkerung 1950 – 2016 im Landkreis Weilheim- Schongau in %, 1950 = 100% 94 Darstellung 55: Entwicklung der Geburtenzahlen 1996 – 2016 im Landkreis Weilheim- Schongau in dreijährigen Durchschnitten 95

VI Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Verzeichnisse

Darstellung 56: Entwicklung der Geburtenzahlen 1996 – 2016 im Landkreis Weilheim- Schongau in %, in Dreijahresdurchschnitten, 1996 – 1998 = 100% 95 Darstellung 57: Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1996 – 2016 im Landkreis Weilheim- Schongau in %, in Dreijahresdurchschnitten, 1996 – 1998 = 100% 96 Darstellung 58: Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1996 – 2016 im Landkreis Weilheim- Schongau in %, in Dreijahresdurchschnitten, 1996 – 1998 = 100% 96 Darstellung 59: Entwicklung der Zahl der Wanderungen 1996 – 2016 im Landkreis Weilheim-Schongau in dreijährigen Durchschnitten 97 Darstellung 60: Entwicklung der Zahl der Wanderungen 1995 – 2015 im Landkreis Weilheim-Schongau in %, in Dreijahresdurchschnitten, 1995 – 1997 = 100% 97 Darstellung 61: Vergleichende Entwicklung der Zusammengefassten Geburtenraten (ZGZ), 1950 – 2016 in Deutschland, Bayern und dem Landkreis Weilheim- Schongau 98 Darstellung 62: Mittlere Zahl der Kinder je Frau im Landkreis Weilheim-Schongau von 2014 – 2016 99 Darstellung 63: Auspendler/innen aus dem Landkreis Weilheim-Schongau, im Vergleich 2003 und 2016 102 Darstellung 64: Einpendler/innen in den Landkreis Weilheim-Schongau, im Vergleich 2003 und 2016 103 Darstellung 65: Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Weilheim- Schongau, Stand Sommer 2016 104 Darstellung 66: (Fortsetzung) Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau, Stand Sommer 2016 105 Darstellung 67: (Fortsetzung) Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau, Stand Sommer 2016 106 Darstellung 68: Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau, Stand Sommer 2016 107 Darstellung 69: (Fortsetzung) Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau, Stand Sommer 2016 108 Darstellung 70: (Fortsetzung) Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Weilheim- Schongau, Stand Sommer 2016 109 Darstellung 71: Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Weilheim- Schongau absolut und in %, Stand Juni 2016 110 Darstellung 72: Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau absolut und in %, Stand Juni 2016 111 Darstellung 73: Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Weilheim- Schongau in die Region München (Stadt und Landkreis) in % der im Ort wohnenden Arbeitnehmer, Stand Sommer 2016 112 Darstellung 74: Tatsächliche Zahl der Kinder in den Grundschulklassen 1 bis 4 im Landkreis Weilheim-Schongau, 2005 – 2017, jeweils Oktober 113

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau VII Verzeichnisse

Darstellung 75: Tatsächliche Zahl der Kinder in den Mittelschulklassen 5 bis 10 im Landkreis Weilheim-Schongau, 2005 – 2017, nach dem Schulort, jeweils Oktober 114 Darstellung 76: Tatsächliche Zahl der Kinder in den Realschulklassen 5 bis 10 im Landkreis Weilheim-Schongau, 2005 – 2017, nach dem Schulort, jeweils Oktober 114 Darstellung 77: Tatsächliche Zahl der Kinder in den Gymnasialklassen 5 bis 13 im Landkreis Weilheim-Schongau, 2005 – 2017, nach dem Schulort, jeweils Oktober 115 Darstellung 78: Bildungsverhalten der Wohnbevölkerung Bayerns 2016 im Grundschulalter in % 115 Darstellung 79: Bildungsverhalten der Wohnbevölkerung Bayerns 2016 im Alter der Sekundarstufe I in % 116 Darstellung 80: Bildungsverhalten der Wohnbevölkerung Bayerns 2016 im Alter der Sekundarstufe II in % 116 Darstellung 81: Entwicklung des Bildungsverhaltens der Wohnbevölkerung Bayerns 1995 – 2016, ausgewählte Jahrgänge der Sekundarstufe I in % 117 Darstellung 82: Entwicklung des Bildungsverhaltens der Wohnbevölkerung Bayerns 1995 – 2016, Jahrgang der 18-Jährigen der Sekundarstufe II in % 117 Darstellung 83: Entwicklung der Übertrittsquoten aus GS4 in die Jahrgangsstufe 5 der Gymnasien und Realschulen in Bayern und im Landkreis Weilheim- Schongau vom Schuljahr 2000/2001 bzw. 2003/2004 bis 2016/17 in % 118 Darstellung 84: Entwicklung der Besuchsquoten der Fach- und Berufsoberschulen in Bayern 2006 – 2016 119 Darstellung 85: Herkunft der FOS-Schüler/innen der 11. Klassen in Bayern nach Schularten von 2004/2005 – 2016/2017 119 Darstellung 86: Übertrittsquoten der 10.-Klässler in die 11. Klassen der FOS in Bayern von 2005/2006 – 2016/2017 120 Darstellung 87: Übertrittsquoten an die Mittelschulen im Regierungsbezirk Oberbayern im Schuljahr 2016/17 121 Darstellung 88: Übertrittsquoten an die Realschulen im Regierungsbezirk Oberbayern im Schuljahr 2016/17 122 Darstellung 89: Übertrittsquoten an die Gymnasien im Regierungsbezirk Oberbayern im Schuljahr 2016/17 123 Darstellung 90: Schulanfänger/innen mit Migrationshintergrund im Regierungsbezirk Oberbayern im Schuljahr 2016/17 124 Darstellung 91: Absolvent/innen von Allgemeinbildenden Schulen ohne Hauptschulabschluss sowie davon Absolvent/innen mit Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung im Schuljahr 2015/2016 126 Darstellung 92: Absolvent/innen von Allgemeinbildenden Schulen ohne Hauptschulabschluss und ohne Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung nach schulischer Herkunft im Schuljahr 2015/2016 127

VIII Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Verzeichnisse

Darstellung 93: Verteilung der Absolvent/innen von Allgemeinbildenden Schulen ohne Hauptschulabschluss inklusive Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung im Schuljahr 2015/2016 in % 128 Darstellung 94: Absolventen/innen von Allgemeinbildenden Schulen ohne Hauptschulabschluss (inklusive Absolventen/innen mit Abschluss der Schule zur individuellen Lern- förderung) im Schuljahr 2015/2016 je 100 17-Jährige in der Bevölkerung 130

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau IX Verzeichnisse

X Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einleitende Gedanken

1. Einleitende Gedanken

Die vorliegende Sozialraumanalyse ist für den Landkreis Weilheim-Schongau die dritte Sozial- raumanalyse in Folge. Es liegt jetzt eine Zeitreihe der Jahre von 2008 bis 2010, von 2011 bis 2013 und von 2014 bis 2016 vor, die die Entwicklung der Lebenslagen von Kindern, Familien und jun- gen Menschen im Landkreis wiedergibt.

Für die Träger der Jugendhilfe, Politik und Verwaltung bietet die Sozialraumanalyse eine hilfreiche Grundlage für das planerische Tun. Die Analyse der Daten helfen, den Hilfebedarf in einzelnen Gemeinden respektive Regionen zu ermitteln. Als Steuerungsinstrument dient die Sozialraum- analyse dazu, landkreisspezifische Strukturen, Gegebenheiten und Versorgungslagen zu identifi- zieren. Vorhaben lassen sich bedarfsgemäß und unter Berücksichtigung vorhandener Ressour- cen und Potentiale angehen, weiterentwickeln und/oder ausarbeiten.

Der Bericht der aktuellen Sozialraumanalyse umfasst vier Themenschwerpunkte. Der erste Teil befasst sich mit den Teilindizes „Jugendhilfeindex“ und „Sozialräumlicher Index“. Im zweiten Teil wird die Bevölkerungsprognose dargestellt, im dritten die Pendleranalyse und abschließend das Bildungsverhalten.

Der Gesamtindex weist einen Wert von 104,5 aus. Damit liegt der Landkreis Weilheim-Schongau – wie bei den vorangegangenen Analysen – über dem bayerischen Niveau. Der bayerische Wert dient als Vergleichswert und ist mit 100 festgesetzt. Der Gesamtindex des Landkreises setzt sich zusammen aus den zwei Teilindizes: „Jugendhilfeindex“ (124,9) und „Sozialräumlicher Index“ (73,9).

Bei der Fachveranstaltung im Frühjahr 2018 wurden die Ergebnisse der Sozialraumanalyse prä- sentiert. Dazu äußerten sich vier Experten-Vertreterinnen und -Vertreter aus dem Landkreis und der Leiter des SAGS-Instituts, Christian Rindsfüßer. Die Experten aus dem Landkreis waren: Bar- bara Fischer (Kreisrätin und Mitglied des Jugendhilfeausschusses), Sigrid Klasmann (Geschäfts- führerin der Kinderhilfe Oberland gGmbH und Mitglied des Jugendhilfeausschusses) Josef Stei- genberger (1. Bürgermeister von Bernried am Starnberger See) und Jürgen Wachtler (Leiter des Amtes für Jugend und Familie).

Unisono sind sich die Experten einig, dass Familienleben heute komplexer und flexibler ist. Viele Familien sind auf Beratung, Unterstützung und Begleitung angewiesen. Nachfolgend die Kern- aussagen der Experten:

. Die Stärkung der Erziehungskompetenz von Familien ist und bleibt ein zentrales Ziel. . Alleinerziehende brauchen gute professionelle Betreuungseinrichtungen für ihre Kinder. . In Phasen von Trennung und Scheidung der Eltern benötigen Kinder verlässliche und stabile Beziehungen in der Kindertagesstätte.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 1 Einleitende Gedanken

. Bezahlbarer Wohnraum schafft eine erforderliche Voraussetzung für ein entspanntes Mit- einander in Familien. . Ein familienfreundlicher Landkreis bietet vielfältige Möglichkeiten für positive Lebensla- gen von Familien, Kindern und jungen Menschen.

Anzumerken ist, dass im Landkreis Weilheim-Schongau, im Vergleich zu Bayern, mehr Kinder unter 18 Jahren wohnen und im Landkreis mehr alleinerziehende Familien leben sowie mehr Kin- der von Trennung und Scheidung betroffen sind.

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Bericht auf die gleichzeitige Ver- wendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Die Personenbezeichnungen gel- ten gleichermaßen für beide Geschlechter.

2 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Zielsetzungen

2. Zielsetzungen und Notwendigkeit einer Sozialraumanalyse für den Landkreis Weilheim-Schongau

Der Artikel 72 Abs. 2 (= Konkurrierende Gesetzgebung) des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland billigt dem Bund die Gesetzgebungskompetenz zu, wenn es um die Herstellung der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse geht. Dieses sozusagen „indirekte“ Staatsziel hat natür- lich auch für die nachgeordneten Gebietskörperschaften Gültigkeit, wie z. B. bereits der Zehnte Kinder- und Jugendbericht eindeutig festhält: „Die Länder und Kommunen werden danach ange- halten, die Fördermittel so einzusetzen, dass ausgewogene Siedlungsstrukturen sowie ausgegli- chene wirtschaftliche, soziale und kulturelle Verhältnisse erhalten oder geschaffen werden [...]. Da die örtlichen Gegebenheiten für das Lebensumfeld von Familien und jungen Menschen maß- gebend sind, kommt es vor allem auf ein Zusammenwirken der Fachpolitiken und Instrumentarien auf örtlicher Ebene an“1.

Es ist aber zweifelsohne so, dass Regionen und auch Landkreise i.d.R. keine homogenen Einhei- ten in sich darstellen. Es gibt Unterschiede, z. B. hinsichtlich der Siedlungsstruktur und -dichte, der sozialen Struktur, der Bildungsangebote, der ökonomischen Situation (u. a. Haushaltsnetto- einkommen), des Ausmaßes von Arbeitslosigkeit und SGB II-Empfänger/innen, der sozialen und

1 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.), Zehnter Kinder- und Jugendbe- richt. Bericht über die Lebenssituation von Kindern und die Leistungen der Kinderhilfen in Deutschland, Bonn 1998, S. VIII. Vgl. dort auch Abschnitt B3. Vgl. dazu auch das Kinder- und Jugendprogramm der Bayerischen Staatsregierung. Fortschreibung 2013, München 2013. Aufschlussreich dazu sind ferner entsprechende Ausführungen der am 01. Sep- tember 2013 in Kraft getretenen 6. Auflage des Landesentwicklungsprogrammes Bayern: „Das Leitziel gleichwertiger Lebens- und Arbeitsbedingungen ist aus dem verfassungsrechtlich verankerten Sozial- staatsprinzip abgeleitet und unterstreicht die Verantwortung des Freistaats Bayern für die räumliche Entwicklung, Ordnung und Sicherung des ganzen Landes, im Besonderen der Teilräume mit besonde- rem Handlungsbedarf […]. Gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen dürfen nicht als gleiche Le- bens- und Arbeitsbedingungen missverstanden werden. Unterschiedliche soziokulturelle Strukturen und geographische Gegebenheiten können und sollen nicht nivelliert werden. Es geht vielmehr darum, Chancengerechtigkeit in allen Teilräumen zu gewährleisten, also den Menschen vergleichbare Start- chancen und Entwicklungsmöglichkeiten zu geben. Hierzu zählt auch die Weiterentwicklung der spezi- fischen Stärken und Potenziale der Teilräume. Insbesondere im ländlichen Raum beinhaltet dies den Zugang zu und die Erreichbarkeit von Einrichtungen der Daseinsvorsorge (z. B. Bildungseinrichtungen, Krankenhäuser). Dies gilt angesichts der Herausforderungen durch den demographischen Wandel umso mehr“ (Bayerische Staatsregierung, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie (Hg.), Landesentwicklungsprogramm Bayern 2013, München 2013, S. 9). Betont wurde dieses Ziel vom bayerischen Ministerpräsidenten z. B. auch beim Kongress „Chancen und Risiken des demographischen Wandels“: „Die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ganz Bay- ern ist und bleibt dabei die Richtschnur unserer Politik“ (Pressemitteilung der Bayerischen Staatsregie- rung vom 26.02.2010). Ende 2012 beschloss der Bayerische Landtag mit großer Mehrheit nahezu aller Parteien, den Artikel 3 der Bayerischen Verfassung dahin gehend abzuändern bzw. zu ergänzen (vgl. Art. 3 Nr. 2).

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 3 Zielsetzungen

weiterer Infrastruktur etc. Sicherlich beeinflussen diese Unterschiede die Lebenslagen und Le- benschancen auch von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Es geht also bei einer Sozial- raumanalyse unserem Verständnis nach darum, den Zusammenhängen zwischen „objektiv gege- benen Strukturen“ und eher „individuellen Handlungs- und Verhaltensweisen“ auf die Spur zu kommen. Die hier zu beantwortende Frage lautet insbesondere auch, ob „Verdichtungen“ von Problemlagen, also räumliche Konzentrationen, vorfindbar sind. Das Stichwort ist somit „Belas- tungen“ innerhalb einer Gebietseinheit, insbesondere auf der gemeindlichen Ebene.

Keinesfalls geht es bei dieser Analyse aber um den schwierigen und teilweise auch umstrittenen Versuch, kausale „Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge“ aufzudecken2. Die sogenannten „Sozia- len Brennpunkte“ gilt es mittels einer ganzen Reihe von einzelnen Indikatoren zu identifizieren, um seitens der Jugendhilfe angemessen reagieren bzw. frühzeitig agieren zu können. Ebenso kommt einer Sozialraumanalyse somit auch eine „Frühwarnfunktion“ zu, die präventives Gedan- kengut und daraus resultierend proaktives Handeln sicherlich unterstützt und stärkt.

Die für eine Sozialraumanalyse eines Landkreises weitaus beste räumliche Analyseebene ist die einzelne Gemeinde. Die letzte große und detaillierte sozialstatistische Erhebung, bei der relativ einfach vergleichbare Daten für diese Gliederungsebene vorhanden und derzeit zugänglich sind, war die vorletzte Volkszählung (VZ). Sie datiert aus dem Jahre 1987 (in der DDR gar 1981!). Damit ist die, für unsere Analyse zwingend erforderliche, Aktualität der Daten nicht mehr gegeben. An- ders formuliert: Diese Datenbasis ist völlig veraltet und für unsere Belange hinfällig, ja mehr noch, ihre Nutzung wäre gefährlich und irreführend, da sozialwissenschaftlich gesicherte, weitgehend unverzerrte und aktuelle Aussagen damit nicht gewonnen werden können. Denn ganz sicherlich ist unser Betrachtungs- und Analysefeld kein statisches, sondern ein sehr dynamisches innerhalb der letzten Jahrzehnte gewesen.

Nüchtern und pointiert stellte der Elfte Kinder- und Jugendbericht zu den Zuständigkeiten und dem Thema Finanzen in der Jugendhilfe fest: „Vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Reichtums ist die Verteilung der Ressourcen, die der Kinder- und Jugendhilfe zur Verfügung gestellt werden, Ergebnis politischer Willensbildungsprozesse. Politik hat nicht nur die Aufgabe, gesetzliche Auf- träge zu formulieren, sondern ebenso die Pflicht, die erforderlichen Voraussetzungen für die Um- setzung der gesetzlichen Aufträge und die Befriedigung berechtigter Ansprüche durch die Bereit- stellung der erforderlichen Ressourcen und der entsprechenden finanziellen Mittel zu schaffen.

2 Unter anderem diese Intention verfolgt der Vergleichsring zur Kinder- und Jugendhilfe in Bayern (vgl. dazu insbesondere Jaufmann, D., Rindsfüßer, Chr., Gruber, S., Ursachen- und Kostenstrukturanalyse der Jugendhilfeausgaben. Eine vergleichende Analyse der Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Mies- bach und Rosenheim für die Jahre 2001-2013, unveröffentlichter Bericht, Rosenheim, September 2014). Mit einer ähnlichen Zielsetzung veröffentlichen die schwäbischen Landkreise seit dem Jahr 2012 einen vergleichenden jährlichen Bericht auf der Basis der JuBB-Daten (vgl. Jaufmann, D., Rindsfüßer, Chr., Gruber, S., Datenteil zum JuBB-Schwabenbericht 2011, 2012 und 2013).

4 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Zielsetzungen

Der Grundsatz, dass die Ausgaben den Aufgaben zu folgen haben und nicht umgekehrt, dass die Aufgaben nur nach Maßgabe vorhandener Mittel verwirklicht werden können, sollte zwischen den verschiedenen Gesetzgebungsebenen eingehalten werden. Von daher gilt dieser Grundsatz zwi- schen dem Bund und den Ländern sowie zwischen den Ländern und den Kommunen, aber auch zwischen den Parlamenten bzw. kommunalen Vertretungskörperschaften einerseits und den öf- fentlichen und freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe andererseits. Dies schafft die Voraus- setzungen für die korrekte Anwendung von Steuerungsinstrumenten wie Kontrakt und Budget“3.

Allerdings ist es auch so, dass es den (Familien- und) Jugendämtern mitunter an differenzierten Kenntnissen über die sozialen und sozialräumlichen Strukturen in ihrem Landkreis fehlt. Genau dies sind aber die Bedingungen, die ihr Tun, ihre Arbeit und ihre Leistungen fokussieren und be- sonders stark und auch nachhaltig beeinflussen. So ist es auch kaum verwunderlich, dass – wie Bürger, langjähriger Jugendhilfeplaner beim früheren Landeswohlfahrtsverband Württemberg-Ho- henzollern, dies bereits vor längerer Zeit zugespitzt formulierte – „[...] es die Profession bisher nicht verstanden, vermutlich überwiegend noch nicht einmal die Notwendigkeit erkannt hat, so- wohl die Politik, und dabei insbesondere die kommunale Politik, als auch die Öffentlichkeit mit den aus den Sozialbelastungsanalysen abzuleitenden Erkenntnissen hinsichtlich der Handlungsbe- darfe der Jugendhilfe zu konfrontieren. Genau dies aber ist unumgänglich, wenn Jugendhilfe die ihr gesetzlich zugewiesenen Aufgaben zukünftig auch nur einigermaßen bedarfsgerecht erbringen und die dazu benötigten finanziellen Ressourcen reklamieren will“4. Übergeordnetes Ziel der So- zialraumanalyse eines Landkreises muss es somit sein, empirisch gesichertes Grundlagen-, Ori- entierungs- und Handlungswissen zu generieren.

Auf der Basis dieser grundsätzlichen Überlegungen wurde im Frühjahr 2012 für den Zeitraum 2008 – 2010 die erste Sozialraumanalyse, die im Kontext der Jugendhilfeplanung entstand, für den Landkreis Weilheim-Schongau herausgegeben. Sie war in den folgenden Jahren ein Arbeits- mittel für Gemeinden, Freie Träger der Jugendhilfe, Politik, Administration und für das Amt für Jugend und Familie, um Ressourcen effektiv einsetzen zu können und mittel- bzw. langfristig das kommunale Leben mit zu planen. Die nun vorliegende dritte Fortschreibung der Sozialraumana- lyse bezieht sich auf den Zeitraum 2014 – 2016. Sie liefert eine neuere und damit auch aktuellere Datenlage, die in ihrem Datenschema den veränderten gesetzlichen Grundlagen angepasst wurde (vgl. Kapitel 2.3). Durch die zeitlichen Vergleiche bietet sie die Möglichkeit, Entwicklungen aufzuzeigen und eine Analyse des Wandels der Verhältnisse vornehmen zu können. Somit gilt: Je länger die vorliegende und für die Analyse zur Verfügung stehende kontinuierlich erhobene

3 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.), Elfter Kinder- und Jugendbericht. Bericht über die Lebenssituation junger Menschen und die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland, Berlin 2002, S. 54. 4 Bürger, U., Sozialbelastungsanalyse als Instrument der Prävention, in: Zentralblatt für Jugendrecht, Nr. 1, 2000, S. 10.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 5 Zielsetzungen

Datenbasis/Zeitreihe ist, desto wertvoller wird sie mit ihrem Analyse-, Aussage- und Handlungs- gehalt. Damit nähert sich die Sozialraumanalyse dieser Form ein Stück weiter ihrer ursprünglichen Intention an, nämlich die Verbindung zwischen objektiven Strukturen und subjektiven Dispositio- nen der Individuen heraus zu arbeiten und zu verdeutlichen.

Ebenso wie auch andere Methoden und Verfahren – z. B. Hilfeplanung nach § 36 SGB VIII, stra- tegisches und operatives Controlling – ist die Sozialraumanalyse damit ein hilfreiches und wichti- ges Instrument zur Steuerung der Kinder- und Jugendhilfe. Gerade auch diese Steuerungsverant- wortung des Amtes für Jugend und Familie wurde mit dem neu gestalteten § 36a des am 01.10.2005 in Kraft getretenen Gesetzes zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe (KICK) deutlich gestärkt. Dies erscheint sinnvoll und notwendig, denn mehr denn je – so zumin- dest der vielfach medial vermittelte Eindruck – steht die Kinder- und Jugendhilfe heutzutage unter Druck und muss ihre Arbeit und Leistungen sowohl im Innen- als auch im Außenverhältnis legiti- mieren. Dazu ist es sicherlich stets erforderlich und hilfreich, das eigene Tun, aber auch Nicht- Tun, kritisch zu reflektieren und kontinuierlich zu hinterfragen. Hierfür leistet die Sozialraumana- lyse einen wichtigen und wertvollen Beitrag.

6 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Zielsetzungen

2.1 Die Sozialraumanalyse für den Landkreis Weilheim-Schongau

Primäres Ziel dieser Sozialraumanalyse ist die Abbildung und Darstellung sozialer Lebenslagen im Landkreis Weilheim-Schongau, um daraus Folgerungen für die weitere Entwicklung der Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis ableiten zu können, z. B. in Bezug auf den Einsatz von Personalka- pazitäten, finanziellen Mitteln und sonstigen Ressourcen, (neuen) Konzeptionen, räumlichen Zu- schnitten etc. Zudem können durch die Analyse bisher evtl. (noch) nicht sichtbare Problemlagen aufgedeckt werden, um zukünftig noch rascher, adäquater und präventiver agieren und reagieren zu können. Diese vielfältigen Wirkungsweisen der Sozialraumanalyse werden durch die folgende Darstellung verdeutlicht.

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Dabei muss betont werden, dass i.d.R. nicht der einzelne Indikator Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen vor Ort sein kann, sondern nur die Zusammenschau aller Indikatoren und deren Bewertung auf der Ebene der Gemeinden kann zu gesicherten Erkenntnissen und zur Entwicklung von geeigneten (Jugendhilfe-)Maßnahmen führen. Zusammenhänge zwischen Sozialstrukturda- ten und Jugendhilfedaten werden dabei an vielen Stellen deutlich und tragen damit nicht zuletzt

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 7 Zielsetzungen

auch zur Versachlichung der Diskussionen um die Ursachen von Kosten für soziale (Jugend- hilfe-)Leistungen bei5.

2.2 Aufbau und Methode der Datenermittlung

Die Ermittlung der Daten für die Sozialraumanalyse wird vor allem von zwei Grundsätzen geprägt: Einmal durch die Schwerpunktsetzung „Jugend- und Sozialhilfe bzw. SGB II“ und zum anderen durch die Verfügbarkeit von Daten für den Landkreis Weilheim-Schongau zur Sozialstruktur. Diese mussten entweder in einem überschaubaren Zeitrahmen selbst erhoben werden (z. B. Jugendhil- fedaten) oder vom Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, von der Bunde- sagentur für Arbeit (BA), dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), aus der poli- zeilichen Kriminalstatistik, der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) und dem Institut Nexiga zur Verfügung gestellt werden (z. B. Arbeitslosigkeit, Hilfen zum Lebensun- terhalt, Einkommensstrukturdaten).

Datenaufbau der Sozialraumanalyse

Gesamtindex

Jugendhilfeindex Sozialräumlicher Index

Indikatoren Indikatoren  Erzieherische Hilfen  SGB II-Leistungen  Jugendkriminalität  Arbeitslosigkeit  Scheidungen  Wohnsituation  Kinder von allein Erziehenden  Einkommen

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Die ursprüngliche Auswahl der einzelnen Teilindikatoren erfolgte in einem umfangreichen Verfah- ren, dessen Arbeitsschritte und Ergebnis in der Darstellung auf der folgenden Seite veranschau- licht wird. Dieses Verfahren wurde ursprünglich gemeinsam von den Landkreisen Augsburg, Aichach-Friedberg und Donau-Ries unter der wissenschaftlichen Begleitung von INIFES/SAGS

5 Vgl. dazu insbesondere Jaufmann, D., Rindsfüßer, Chr., Gruber, S., Ursachen- und Kostenstrukturana- lyse der Jugendhilfeausgaben. Eine vergleichende Analyse der Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach und Rosenheim für die Jahre 2001-2013, unveröffentlichter Bericht, Rosenheim, September 2014.

8 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Zielsetzungen

im Rahmen der Erstellung von Sozialraumanalysen entwickelt. Die Auswahl und Gewichtung der Indikatoren bei der Bildung des Gesamtindex erfolgte in den auf der folgenden Seite dargestellten neun Schritten. Die Übernahme der Methodik dieses gemeinsam mit drei Landkreisen entwickel- ten und abgestimmten Verfahrens bietet viele Vorteile. Damit wird nicht nur durch den Vergleich mit einem Teil- bzw. Gesamtindex Bayern (bei der Berechnung der Gesamtindizes wurde jeweils der Wert für Bayern als Bezugsgröße und Referenz gewählt; dieser ist mit 100 festgelegt worden), sondern auch durch die analoge Verfahrensweise eine Vergleichbarkeit zu anderen Landkreisen und deren Gemeinden hergestellt, die für die Weiterentwicklung von Ideen, Einrichtungen, Diens- ten und Maßnahmen auf dem Gebiet der Jugendhilfe im Landkreis Weilheim-Schongau sehr hilf- reich sein kann. Die teilweise leicht unterschiedliche Gewichtung der (Teil-)Indizes – Jugendhilfe und Sozialraum – macht für einen Vergleich zwischen verschiedenen Landkreisen dann jedoch eine Umrechnung erforderlich6. Die Gewichtung der einzelnen Indikatoren und die Zusammen- setzungen der Indizes im Landkreis Weilheim-Schongau wird in den Kapiteln 3 und 5 genauer erläutert.

6 Die für einen Vergleich zwischen den Landkreisen notwendige Umrechnung verläuft analog der Be- rechnung der Kaufkraft (Querschnitt) bzw. Inflationsrate für Haushaltstypen mit unterschiedlichen Wa- renkörben.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 9 Zielsetzungen

Neun Schritte zur Auswahl und Gewichtung der Indikatoren

Sammeln möglicher Indikatoren

Diskussion mit Jugendhilfeplanern, Expert/innen aus Landratsämtern und INIFES/SAGS in mehreren Runden

Endgültige Auswahl der Indikatoren

Aufteilung der Indikatoren in Haupt- und Teilindikatoren und Zuordnung zum jeweiligen Teilindex

Erste Gewichtung der Indikatoren nach dem Schema „gering – mittel – hoch – sehr hoch“

Diskussion der Gewichtung mit Expert/innen (intern und extern)

Umrechnung der Gewichtung in Punkten (1 – 3 – 5 – 7) und Berechnung der entsprechenden Prozente

Diskussion der Ergebnisse mit Expert/innen (intern und extern)

Berechnung des Gesamtindex (Summe aller Punkte = 100 %), des Jugendhilfeindex (60 % der Summe aller Punkte) und des Sozialräumlichen Index (40 % der Summe aller Punkte)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

10 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Zielsetzungen

2.3 Weitere Erläuterungen und Anmerkungen zur Sozialraumanalyse

Der Analyse liegt ein Modell sozialwissenschaftlicher Annahmen und die Erkenntnis zu Grunde, denen zufolge

 die sozialen Verhältnisse und damit die Lebenslagen von Familien in einer Gemeinde und  vor allem die Inanspruchnahme der bestehenden Angebotsstrukturen der Jugendhilfe diejenigen Bereiche sind, die Aufschluss über die soziale Belastung in einer bestimmten Region (hier der Landkreis Weilheim-Schongau mit seinen 34 Gemeinden) geben.

So wurden die Indikatoren einmal nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) und zum anderen nach klassischen Kennziffern der Sozialstruktur (z. B. Arbeitslosigkeit, Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II) ausgewählt.

Bei den Darstellungen und Auswertungen ist im Folgenden zu beachten:

 Die vorliegende Sozialraumanalyse ist eine Arbeits- und Entscheidungshilfe insbeson- dere für Fachleute in der Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe, Mandatsträger/innen und Politi- ker/innen im Landkreis Weilheim-Schongau, um Perspektiven für die weitergehende Ent- wicklung der Kinder- und Jugendhilfe im Landkreis zu erarbeiten. Das vorgelegte Werk ent- hält sich deshalb ganz bewusst einer weitgehenden Interpretation und Wertung der Zahlen und Abbildungen. Dies ist dann primär Aufgabe von Diskussionen vor Ort.  Vor allem in Kleinen Gemeinden (bis unter 2.000 Einwohner) können schon geringe Fall- zahlen zu einem hohen „Belastungswert“ führen. Auch wenn dieser Umstand schon beim methodischen Vorgehen (Bildung von 3-Jahresdurchschnitten) entsprechend berücksichtigt wird, muss bei der Würdigung und Diskussion der Ergebnisse darauf besonders geachtet werden, um Fehl- bzw. Überinterpretationen zu vermeiden.  Es wurden ausschließlich die im Amt für Jugend und Familie, bei den Gemeinden des Land- kreises, beim Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, bei der Bundes- agentur für Arbeit (BA), beim Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), in der polizeilichen Kriminalstatistik, bei der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) und im Institut Nexiga vorliegenden sowie selbst erhobene Daten verwendet. „Dun- kelziffern“ (z. B. nicht bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldete Beschäftigungslose) fan- den bei der Berechnung der Ergebnisse keine Berücksichtigung.  Die in Kapitel 5 vorgelegten Indizes „Jugendhilfeindex“, „Sozialräumlicher Index“ und „Ge- samtindex“ stellen jeweils komprimierte Zusammenfassungen und in gewisser Weise auch Konstrukte dar. Naturgemäß bilden sie insofern nur ein grobes Schema für den Vergleich.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 11 Zielsetzungen

Für eine differenzierte Interpretation und daraus abgeleitete Schlussfolgerungen muss des- wegen auch auf die zu Grunde liegenden Daten der einzelnen (Teil-)Indikatoren in Kapitel 4 zurückgegriffen werden.  Bei den abgebildeten Daten handelt es sich um gerundete Werte. Vor allem bei den Dar- stellungen der regionalen Verteilung relativer Quoten ist zu beachten, dass die Werte zum Zwecke der Übersichtlichkeit zumeist auf eine Kommastelle gerundet wurden. Absolute Zahlen der amtlichen Statistiken unter drei werden aus Gründen des Sozialdatenschutzes nicht ausgewiesen. Es soll aus der Darstellung der Statistiken nicht nachvollziehbar werden, welche Menschen namentlich betroffen sind.

Bei den verschiedenen Beratungen, Entscheidungsfindungen und Arbeiten im Rahmen der Ju- gendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau werden die hier gewonnenen Erkenntnisse zweifelsohne eine wichtige Rolle spielen. Dies gilt sowohl auf der Ebene des Gesamtlandkreises als insbesondere auch für die einzelnen Gemeinden. Zur besseren Vergleichbarkeit der Gemein- den untereinander wurden diese, wie dies bereits in den Jugendhilfeplänen sowie der ersten Sozialraumanalyse für den Landkreis Weilheim-Schongau und den ersten beiden Fortschrei- bung erfolgt war, in Gemeindegrößenklassen (vgl. dazu auch Kapitel 3) eingeteilt7. Darüber hin- aus sind auch Regionalisierungsaspekte zu beachten und sozialräumliche Bezüge möglich. Ergänzt werden die vorliegenden Daten für die verschiedenen Indikatoren durch weitergehende Arbeiten, die wichtige Informationen für die künftigen Planungen geben. Das regelmäßige Con- trolling, wie auch der Vergleich mit anderen Landkreisen in Bayern, stellt die Qualität im Bereich der Jugendhilfe im Landkreis Weilheim-Schongau sicher bzw. leistet einen wichtigen Beitrag dazu.

7 Diese Einteilung nach Clustern gilt einheitlich auch für alle anderen Teile und Teilbereiche der Sozial- und Jugendhilfeplanung (vgl. z. B. Landratsamt Weilheim-Schongau/Amt für Jugend und Familie (Hrsg.), Jugendhilfeplan – Teil 3 –, 2. Fortschreibung „Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und Tages- pflege“, Weilheim-Schongau, November 2010; Landkreis Weilheim-Schongau (Hrsg.), Seniorenpoliti- sches Gesamtkonzept für den Landkreis Weilheim-Schongau, Weilheim-Schongau, Juli 2010).

12 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Indikatoren

3. Übersicht über die verwendeten Indikatoren

Die für die Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau zur Anwendung kommenden Indikatoren können aus der Darstellung 2 abgelesen werden.

Für die Zusammenschau und das Zusammenspiel dieser Indikatoren sollte gelten, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Wir denken, mit der nunmehr vorgelegten Untersu- chung dieser Vorstellung zumindest näher gekommen zu sein (vgl. dazu auch Kapitel 5).

Aus der Darstellung 2 gehen die einzelnen Indikatoren sowie deren Erhebungsmerkmale hervor. Zusätzlich wird für jeden einzelnen Indikator die interne Gewichtung und der prozentuale Anteil an den Teilindizes „Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen“ und „Sozialstrukturindex“ auf- geführt. Diese beiden Teilindizes sowie der daraus gebildete Gesamtindex der Sozialraumanalyse werden in Kapitel 5 zur gesamtbayerischen Situation in Bezug gesetzt.

Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die 34 Gemeinden des Landkreises nach der Größe klas- siert. Die Größenklassen der Gemeinden (Cluster) teilen sich wie folgt ein:

Kleine Gemeinden: bis unter 2.000 Einwohner; Mittlere Gemeinden: 2.000 bis 7.500 Einwohner; Große Gemeinden: über 7.500 Einwohner.

Die Angaben von Gemeindegrößenklassen für den Landkreis Weilheim-Schongau in dieser Sozi- alraumanalyse beziehen sich im Folgenden immer auf diese Zahlen. Damit ergibt sich folgende Zuordnung zu den Gemeindegrößenklassen:

Kleine Gemeinden: , Böbing, , , , , Ho- henfurch, , Obersöchering, Prem, , , , ,

Mittlere Gemeinden: Altenstadt, , Bernried am Starnberger See8, Ho- henpeißenberg, , , Oberhausen, Pähl, Pol- ling, , , , , Wielen- bach

Große Gemeinden: Peißenberg, , , Schongau, Weilheim i.OB

8 Auf Grund der Textlänge des Zusatzes „am Starnberger See“ wird in Tabellen aus Platzgründen die Kurzform „Bernried“ verwendet.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 13 Indikatoren

Darstellung 1: Gemeindegrößenklassen (Cluster) im Landkreis Weilheim-Schongau

im Landkreis Weilheim-Schongau Kleine Gemeinden, bis 2.000 Einwohner (15) Mittlere Gemeinden, 2.000 bis 7.500 Einwohner (14) Pähl 2.425 Große Gemeinden, über 7.500 Einwohner (5) Raisting 2.299

Wielenbach Bernried Wessobrunn Weilheim i.OB 3.163 Altenstadt 2.220 2.208 22.591 3.278 Schwabsoien 1.543 1.325 Seeshaupt Schwabbruck Schongau Peißenberg Polling 3.154 936 12.334 12.640 3.239 Ingenried 1.013 Peiting Hohenpeißenberg Eberfing Iffeldorf 11.298 3.763 Oberhausen 1.436 2.653 Burggen 2.087 Antdorf Penzberg 1.664 Böbing Huglfing Obersöchering 1.316 16.594 1.759 2.754 Eglfing 1.527 Bernbeuren 1.061 Habach 2.313 Rottenbuch Sindelsdorf Steingaden 1.756 1.163 2.825 1.164

Prem 889 Wildsteig 1.293

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

14 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Indikatoren

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Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 15

Darstellung 2: Übersicht über die für die Sozialraumanalyse im Landkreis Weilheim-Schongau verwendeten Indikatoren Gesamtindex Gesamtindex Teilindex So- Teilindex Ju- Alle Indizes zialstruktur zialstruktur 16 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau gendhilfe Gewicht Nummer Nummer Angestrebter Internes in% in % Stichtag/ in % Aufgliederung Indikator Erhebungszeit- Erhebungsmerkmal (§§ nach SGB VIII) raum

Zahl der Kinder und Erziehungsbeistandschaften 1.1 Jugendlichen unter 20 % 4,8 % § 30 18 Jahren Zahl der Kinder und Sozialpädagogische 1.2 Jugendlichen unter 20 % 4,8 % Familienhilfe § 31 18 Jahren Erziehung in Tagesgruppen Mittelwert aus Zahl der Kinder Erzieherische 1.3 §§ 32 (HPT’s) und den Jahren zwischen 6 und 24,0 % 40 % 20 % 4,8 % Hilfen 35a teilstationär 2014 – 2016 unter 15 Jahren Zahl der Kinder und 1.4 Vollzeitpflege § 33 Jugendlichen unter 20 % 4,8 % 18 Jahren Zahl der Kinder und Heimerziehung §§ 34, 1.5 Jugendlichen unter 20 % 4,8 % 35a stationär, 41 21 Jahren Zahl der Jugendlichen 2.1 Jugendgerichtshilfefälle zwischen 14 und 50 % 3,1 % Mittelwert aus Jugendkriminali- unter 21 Jahren den Jahren 6,0 % 10 % tät Zahl der Kinder zwi- 2014 – 2016 2.2 Meldungen Strafunmündiger schen 7 und 50 % 3,1 % unter 14 Jahren Meldungen des Familienge- Mittelwert aus Zahl der Kinder und Scheidungsver- richts nach § 17 Abs. 3 und 3 den Jahren Jugendlichen unter 10,0 % 16,7 % 100 % 10,0 % fahren Mitwirkung in Familienge- 2014 – 2016 18 Jahren richtsverfahren § 50 Indikatoren

16 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau

Sozialstruktur Sozialstruktur Gesamtindex Gesamtindex Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 17 Indikatoren Jugendhilfe Alle Indizes

Teilindex Teilindex Nummer Nummer

Gewicht Internes Angestrebter in% in % in % Aufgliederung Stichtag/

Indikator Erhebungsmerkmal (§§ nach SGB VIII) Erhebungszeit- raum

Zahl der Zahl der Kinder unter 18 Zahl der Kinder und allein Jahren, die genau bei Jugendlichen unter erzogenen 4 2016 20,0 % 33,3 % 100 % 20,0 % einem Sorgeberechtigten 18 Jahren von/bei Minder- gemeldet sind allein Erziehenden jährigen 5.1 Personen insgesamt 23,1 % 3,5 % Empfän- Zahl der Personen in ger/innen von Minderjährige unter Bedarfsgemeinschaften 5.2 Ende 38,5 % 5,9 % Leistungen 15 Jahren (BGs); allein Erzogene: 15,2 % 38,0 % Juni 2016 nach dem Minderjährige unter Zahl der Kinder in allein SGB II 5.3 15 Jahren bei allein erziehenden BGs 38,5 % 5,9 % Erziehenden 6.1 Arbeitslose insgesamt 33,3 % 2,5 % Arbeitslosig- Ende Zahl der gemeldeten 6.2 Langzeitarbeitslose 7,6 % 19,0 % 11,1 % 0,8 % keit Juni 2016 Arbeitslosen 6.3 Arbeitslose unter 25 Jahren 55,6 % 4,2 % Verhältnis von Gebäuden mit drei 7.1 Siedlungsstruktur 50 % 4,9 % Wohnsitua- oder mehr Wohnungen 2015 9,6 % 24,0 % tion zu allen Wohnungen

7.2 Mittlere verfügbare Fläche m² je Einwohner 50 % 4,9 %

Mittleres monatliches Ein- 8.1 € je Haushalt 50 % 3,9 % kommen je Haushalt Einkommen Anteil der Haushalte mit 2015 7,6 % 19,0 % monatlichem Einkommen Anteil an den 8.2 50 % 3,9 % unter 1.500 € an allen Haushalten in % Haushalten

100 % 100 % 100 % 100 %

Der frühere Indikator 9 „Übernahme von Gebühren für Kinder in Kindertagesstätten“ kann wegen einer Anpassung in der bayerischen amtlichen Statistik nicht mehr in die Berechnung aufgenommen wer- den.

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 17 Indikatoren

18 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

4. Einzelindikatoren

Indikator 1: Erzieherische Hilfen und Eingliederungshilfen

Als „Hilfen zur Erziehung“ werden die Leistungen der Jugendhilfe bezeichnet, die in besonderen Erziehungs- und Lebensschwierigkeiten Unterstützung und Hilfe für Kinder, Jugendliche und ihre Familien vermitteln.

Die Erzieherischen Hilfen sind vorwiegend darauf ausgerichtet, Familien – soweit möglich – ganz- heitlich in ihren Problemlagen zu unterstützen und Familien trennende Maßnahmen zu vermeiden. Die unterschiedlichen Hilfeangebote werden daher in einem qualifizierten Entscheidungsprozess (Hilfeplanverfahren nach § 36 SGB VIII) verglichen, um die optimale Hilfe für den jeweiligen Ein- zelfall zu finden. Wesentliches Element der Erzieherischen Hilfen und Voraussetzung für einen erfolgreichen Hilfeverlauf ist die Bereitschaft der Kinder, Jugendlichen und ihrer Eltern, die aus- gewählte Hilfe anzunehmen und sich aktiv in den Hilfeprozess einzubringen. Darüber hinaus spielt für die Fachkräfte die Orientierung an den vorhandenen Ressourcen einer Familie eine wichtige Rolle. Unter den Erzieherischen Hilfen sind folgende Indikatoren zu nennen:

Teilindikator 1.1: Erziehungsbeistandschaften (EB)

Die Erziehungsbeistandschaft (EB) ist ein vorrangig am Kind oder Jugendlichen orientiertes Be- ratungs- und Unterstützungsangebot, das auf Verhaltensänderungen beim Kind oder Jugendli- chen in allen Lebensbereichen abzielt. Sie soll bei der Bewältigung von Entwicklungsproblemen möglichst unter Einbeziehung des sozialen Umfelds unterstützen und unter Erhaltung des Le- bensbezugs zur Familie eine Verselbständigung fördern. Im Anschluss an stationäre Hilfen dienen sie zur langfristigen Absicherung der erzielten positiven Effekte. Bei jungen Volljährigen zielen sie auf die Stabilisierung des jungen Menschen am Übergang zum Erwachsenen ab.

Teilindikator 1.2: Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH)

Die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) gehört zu den intensivsten ambulanten Angeboten für Familien und allein Erziehende im Bereich der Hilfen zur Erziehung. SPFH bezieht sich sowohl auf die aktuelle Krisenbewältigung als auch auf besonders schwierige und vielschichtige Lebens- situationen, die schon sehr manifest und in einzelnen Familien u. U. schon seit Jahren oder sogar seit Generationen bestehen. Ein wichtiger Aspekt der SPFH ist die Anleitung zur Selbsthilfe und die Hilfe bei der Bewältigung von Erziehungsaufgaben und Alltagsproblemen (z. B. bei Behörden- kontakten). Manche Situationen erfordern eine ganzheitliche Vorgehensweise, bei der das Fami- liensystem im Mittelpunkt steht. Therapeutische Elemente sollen helfen, die Ebenen in der Familie zu klären, ordnen und zu stabilisieren. Der Landkreis Weilheim-Schongau setzt hier Intensive

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 19 Einzelindikatoren

Familienberatung (IFB) ein, die jugendhilferechtlich unter der Hilfe SPFH erfasst wird. Beide Hilfen – SPFH und IFB – erfordern in jedem Fall die intensive Mitarbeit der Familie.

Teilindikator 1.3: Erziehung in Tagesgruppen

Tagesgruppenarbeit versteht sich als systemische und lebensweltorientierte Jugendhilfe, die Menschen unterstützt, innerhalb ihrer Lebenswelt Schwierigkeiten zu überwinden und sich ihren Fähigkeiten entsprechend zu entwickeln. Während der Hilfe verbleibt das Kind in seiner Familie. Dies setzt voraus, dass die Beziehungen innerhalb der Familie grundsätzlich tragfähig sind und die Familie dieser Hilfeform zustimmt. Die Entwicklung des Kindes wird durch soziales Lernen in der Gruppe, therapeutische Gruppen- und Einzelarbeit, schulische Förderung und Beratung der Eltern unterstützt. Die emotionale und soziale Entwicklung des Kindes oder Jugendlichen soll ge- fördert und stabilisiert, die schulische Integration unterstützt und die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern verbessert werden.

Erziehung in einer Tagesgruppe kann Betreuung in einer Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT) oder auch in einer Integrativen Kindertagesstätte (I-KiTa) bedeuten. Erziehung in einer Tages- gruppe ist eine zeitlich befristete Maßnahme, die durch intensive pädagogische und therapeuti- sche Betreuung der Komplexität der Schwierigkeiten von Kindern und Familien gerecht zu werden versucht. Tagesgruppenbetreuung ist indiziert, wenn Kinder durch ambulante Maßnahmen nicht mehr ausreichend gefördert werden können und zur Erreichung der Ziele die Situation in einer Gruppe erforderlich ist. Die Kinder in der Tagesgruppe haben entweder einen erhöhten Förderbedarf oder benötigen aufgrund ihres Handicaps Eingliederungshilfe, um Teilhabe am ge- sellschaftlichen Leben zu erlangen. Eine intensive Arbeit mit den Eltern in Form einer fachlich fundierten und kontinuierlichen Beratung, Anleitung und Unterstützung durch Mitarbeiter/innen der Tagesstätte ist wesentlicher Bestandteil der Konzeption des Angebotes.

Teilindikator 1.4: Vollzeitpflege

Vollzeitpflege ist die Unterbringung und Erziehung des Kindes oder des Jugendlichen über Tag und Nacht außerhalb des Elternhauses in einer Pflegefamilie. Die Hilfe kann sowohl für einen befristeten Zeitraum als auch auf Dauer angelegt sein. Für die Unterbringung in einer Pflegestelle spricht vor allem die Eingliederung des Kindes in ein familiäres Gefüge. Die Pflegefamilie soll dem Kind oder Jugendlichen die familiäre Erziehung durch die Eltern, je nach den Erfordernissen des Einzelfalls, kurzzeitig oder auf Dauer ersetzen. Eine Vollzeitpflege kommt unter den gleichen Voraussetzungen wie die im Folgenden dargestellte Heimerziehung in Betracht. Besonders bei jüngeren Kindern ist die Einbindung in einen familiären Kontext wichtig.

20 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Teilindikator 1.5: Heimerziehung

Heimerziehung oder Erziehung in einer anderen betreuten Wohnform ist für Kinder und junge Menschen angezeigt, wenn die Erziehungskraft der Herkunftsfamilie eine tragfähige Erziehungs- situation des Kindes oder des jungen Menschen nicht gewährleisten kann. Ziel ist es, durch eine Verbindung von Alltagserleben mit pädagogischen und therapeutischen Angeboten, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu fördern. Heimerziehung ist für junge Menschen angedacht, deren physische und psychische Gesundheit oder deren soziale Entwicklung in der häuslichen Umgebung aus unterschiedlichen Gründen massiv gefährdet ist und deren Eltern aus unterschiedlichen Gründen ihrem Erziehungsauftrag nicht nachkommen können.

Heimerziehung oder Erziehung in einer anderen betreuten Wohnform soll entsprechend dem Alter und Entwicklungsstand des Kindes oder des jungen Menschen sich entwickelndes oder bereits verfestigtes Fehlverhalten korrigieren. Durch Elternarbeit sollen die Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie soweit verbessert werden, dass eine Rückführung des Kindes oder Jugendlichen möglich wird. Ist die Rückkehroption auszuschließen, ist es Aufgabe der Hilfe, den jungen Menschen auf ein selbständiges Leben vorzubereiten.

Bei den nachfolgend dargestellten Durchschnittswerten der Erzieherischen Hilfen im 3-Jahres- durchschnitt handelt es sich um die vom Amt für Jugend und Familie bewilligten Hilfen. Diese werden auf Grund der im KJHG festgelegten gesetzlichen Anspruchsgrundlagen, die für alle Jugendämter gleich verbindlich sind, bewilligt. Aussagen über ein eventuell unterschiedliches Be- willigungsverhalten verschiedener Jugendämter sind aus diesen Daten nicht konkret ableitbar und verbleiben somit im Bereich des Spekulativen. Dass es hierbei eventuelle Unterschiede in diesem qualifizierten Auswahlprozess der verschiedenen Hilfen gibt, kann ebenfalls nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Unbestreitbar gilt aber in den heutigen Zeiten, dass sowohl pädago- gische Fachlichkeit als auch Wirtschaftlichkeit der Arbeit der Jugendämter zu ihrem Recht kommen müssen – aber beides nicht auf Kosten des jeweils Anderen.

Angesprochen ist in diesem Kontext damit natürlich auch die – durchaus immer wiederkehrende und ebenso noch kontroverse – Diskussion, ob ambulante Hilfen präventiv (bzw. substituierend) im Sinne der zumindest tendenziellen Vermeidung von stationären Maßnahmen wirken (können)9.

9 So argumentierte in der Tendenz die Kommission des 11. Kinder- und Jugendberichts (vgl. Bundesmi- nisterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.), Elfter Kinder- und Jugendbericht. Bericht über die Lebenssituation junger Menschen und die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutsch- land, Berlin 2002, S. 121). Hingegen kamen die Autor/innen des am Deutschen Jugendinstitut ange- siedelten Dauerbeobachtungsprojektes ‚Jugendhilfe und sozialer Wandel – Leistungen und Strukturen’ am Ende der dritten Projektphase zu dem Fazit: „Es gibt bisher kein systematisches Wissen über den Verlauf sowie die Abfolge der einzelnen Hilfeformen vor dem Hintergrund dieser Zusammenhänge. Erst solche Informationen würden eine valide Bestimmung des Verhältnisses von ambulanten und statio- nären Hilfen ermöglichen“ (van Santen, E. et al., Kinder- und Jugendhilfe in Bewegung – Aktion oder Reaktion? Eine empirische Analyse, München, Opladen 2003, S. 482).

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 21 Einzelindikatoren

Hilfen zur Erziehung und Eingliederungshilfen insgesamt

Die im Folgenden dargestellten Durchschnittswerte von Erzieherischen Hilfen im 3-Jahresver- gleich beziehen sich auf die vorher erläuterten Hilfeformen – Erziehungsbeistandschaften, Sozial- pädagogische Familienhilfe, Erziehung in Tagesgruppen, Vollzeitpflege sowie Heimunterbrin- gung. Diese Hilfeformen wurden zusammengefasst und Durchschnittswerte für die Jahre 2014 – 2016 gebildet (vgl. Darstellung 3). Als Analysehilfe wurden die sich ergebenden Werte auch nach Gemeindegrößenklassen ermittelt, denen in der nachfolgenden Übersicht die gesamtbayerischen Vergleichswerte gegenüber gestellt werden. Die Inanspruchnahme Erzieherischer Hilfen im Landkreis Weilheim-Schongau ist weiterhin im Vergleich zum bayerischen Durchschnittswert deutlich höher. Die Analyse der Situation in den einzelnen Hilfearten differenziert hier die Erkenntnisse: Während die Inanspruchnahme statio- närer Hilfen (Vollzeitpflege und Heimerziehung) gleichauf bzw. unter den bayerischen Vergleichswerten liegt, sind die Werte für die ambulanten Hilfen (Erziehungsbeistandschaften und Sozialpädagogische Familienhilfe) sowie für die Erziehung in Tagesgruppen merklich höher. Am deutlichsten tritt dieser Unterschied bei der Sozialpädagogischen Familienhilfe und den Erziehungsbeistandschaften zutage: Hier sind die Inanspruchnahmequoten im Landkreis Weilheim-Schongau im Vergleich zum bayerischen Wert ungefähr doppelt so hoch.

Inanspruchnahme von Erzieherischen Hilfen nach Gemeindegrößenklassen je 100 Kinder und Jugendliche der jeweiligen Altersklasse, im Jahresmittel 2014 – 201610 Kleine Mittlere Ge- Große Lk. Weilheim- Bayern Indikator 1 Gemeinden meinden Gemeinden Schongau (2014) Erziehungsbeistandschaften 0,6 0,6 1,0 0,83 0,43 Sozialpädagogische 1,2 2,0 2,7 2,25 1,06 Familienhilfe Erziehung in Tagesgruppen 0,4 0,5 1,4 0,93 0,75 Vollzeitpflege 0,5 0,2 0,4 0,36 0,36 Heimerziehung 0,4 0,3 0,5 0,39 0,49 Erzieherische Hilfen und Eingliederungshilfen ins- 3,0 3,5 6,0 4,76 3,28 gesamt 2014 – 2016 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Die Analyse der Inanspruchnahme Erzieherischer Hilfen im Landkreis Weilheim-Schongau nach Gemeindegrößenklassen folgt einem u-förmigen Verlauf: Am höchsten – nämlich fast doppelt so hoch – liegen die Werte der Großen Gemeinden. Der niedrigste Wert findet sich in den Kleinen

10 In der nachfolgenden Tabelle werden, wie in allen Übersichtstabellen, gerundete Werte ausgewiesen. Entsprechend können die ausgewiesenen Summen leicht von den errechneten Summenwerten über die Spalte differieren.

22 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Gemeinden, wobei der Unterschied zwischen den Kleinen und Mittleren Gemeinden als gering zu bezeichnen ist. Dieser Verlauf ist vor allem bei den ambulanten und teilstationären Hilfearten zu sehen. Die Vollzeitpflege und Heimerziehung haben hiervon abweichende Verläufe. Der Vergleich der Werte über die Zeit, wie er aus der nachfolgenden Tabelle hervorgeht, zeigt eine leichte Steigerung der Inanspruchnahme Erzieherischer Hilfen in Bayern um knapp 6 % seit 2011 – 2013. Im gleichen Zeitraum hat sich im Landkreis Weilheim-Schongau ein Rückgang um knapp 6 % vollzogen. Auch hier erbringt die Analyse der Situation nach Gemeindegrößenklassen zusätzliche Erkenntnisse: Für die Klasse der Mittleren Gemeinden hat sich ein Anstieg ergeben, für die beiden anderen Klassen ein Rückgang. Dieser fällt bei den kleinsten Gemeinden am höchs- ten aus.

Inanspruchnahme von Erzieherischen Hilfen nach Gemeindegrößenklassen je 100 Kinder und Jugendliche der jeweiligen Altersklasse, im Jahresmittel, 2014 – 2016, 2011 – 2013 und 2008 – 201011 Landkreis Kleine Mittlere Große Bayern* Indikator 1 Weilheim- Gemeinden Gemeinden Gemeinden (2014) Schongau Erzieherische Hilfen und Eingliederungshilfen ins- gesamt 3,0 3,5 6,0 4,8 3,28 2014 – 2016 Erzieherische Hilfen und Eingliederungshilfen insge- 3,4 3,3 6,5 5,1 3,1 samt 2011 – 2013 Erzieherische Hilfen und Eingliederungshilfen 2,4 1,8 4,8 3,5 2,6 insgesamt 2008 – 2010 Vergleich 14/16 mit 11/13 88,2 % 106,1 % 92,3 % 94,1 % 105,8 % (11-13 = 100 %) Vergleich 14/16 mit 08/10 125,0 % 194,4 % 125,0 % 137,1 % 126,2 % (08-10 = 100 %) *) Durch die hohe Zahl von Zuwanderungen von unbegleiteten minderjährigen Ausländern sind die Inanspruchnahmequote für 2015 und 2016 stark verzerrt. Für Bayern wurde deshalb das Jahr 2014 als Vergleichswert gewählt. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Die Darstellung 8 zeigt die Inanspruchnahmequoten der Erzieherischen Hilfen insgesamt grafisch. Eine Konzentration höherer Werte findet sich zwischen Schwabsoien und Weilheim bzw. Huglfing (mit Ausnahme von Polling). An den Peripherien sind tendenziell niedrigere Werte zu finden,

11 In der nachfolgenden Tabelle werden, wie in allen Übersichtstabellen, gerundete Werte ausgewiesen. Entsprechend können die ausgewiesenen Summen leicht von den errechneten Summenwerten über die Spalte differieren.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 23 Einzelindikatoren

außer an der östlichen Landkreisgrenze. Der höchste relative Wert findet sich mit 7,4 in Hohen- peißenberg, der niedrigste ausgewiesene Werte in Eberfing und in Steingaden mit jeweils 1,3.

Darstellung 3: Entwicklung der absoluten Zahlen der Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen 2008 – 2016 (jeweils Bearbeitungsfälle: Jahresendfälle und abgeschlossene Fälle)

Fälle (ambulante Hilfen) je 100 Kinder 600

500

400

3

300 8

4

3

7

6

5

5

5

1

5

5

5

2

5

5

9

4

4

1

200 4

3

4

6

5

3

3

9

2 2

8

1

6

1

0 0

9

2 100 1

8

0

8

2 2

1

7

0

1

7

6

1

1

9

1

1

4

4

3

1

0

9

3

6

2

4

2

1

1

1

1

0

1

0

1

0

1

1

1

1

1

1

0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Erziehungsbeistandschaften SPFH* Heilpädagogische Tagesstätte

Fälle (stationäre Hilfen) je 100 Kinder *

150

100

8

4

1

4

3

7

1

2

5

1

1

1

9

6

1

1

0

0

1

1

7 50 1

9

0

7

4

9

8

1

8

8

8

4

7

8

7

5

6

9

6

6

5

5

0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Vollzeitpflege Heimerziehung * In den Jahren 2008 bis 2010 wurde die SPFH ohne die Zahl der IFB erfasst. Für die Jahre seit 2011 umfasst die ausgewiesene Zahl alle Hilfen aus dem Bereich SPFH und IFB. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

24 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Darstellung 4: Entwicklung der Inanspruchnahmequoten der Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen 2008 – 2016 (jeweils Bearbeitungsfälle: Jahresendfälle und abgeschlossene Fälle)

Fälle (ambulante Hilfen) je 100 Kinder 3,0

2,5

2,0

1,5

5

,

4

4

,

,

3

2

,

2

2

2

,

2

1

,

2

1,0 2

7

,

1

4

4

4

,

,

,

1

1

1

1

,

0

,

9 0

9

9

9

9

1

9

, ,

,

,

,

0,5 9

,

9

,

9

1

,

,

,

8

0 1

8

0

0

0

0

0

,

,

0

0

0

7

0

0

,

6

5

,

0

,

0

0

0,0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Erziehungsbeistandschaften SPFH* Heilpädagogische Tagesstätte

Fälle (stationäre Hilfen) je 100 Kinder 0,6

0,5

0,4

0,3

5

,

0

5

,

5

,

0

0

4

4

4

,

,

,

4

0 0,2 ,

4

0

0

4

,

0

4 4

,

, ,

0

0

3

3

0 0

,

,

3

0

0

, 3

3

,

,

0

2

0

0

2

,

,

0 0,1 0

0,0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Vollzeitpflege Heimerziehung * In den Jahren 2008 bis 2010 wurde die SPFH ohne die Zahl der IFB erfasst. Für die Jahre seit 2011 umfasst die ausgewiesene Zahl alle Hilfen aus dem Bereich SPFH und IFB. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 25 Einzelindikatoren

Darstellung 5: Entwicklung der Inanspruchnahmequoten der Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen 2008 – 2016; Vergleich Landkreis und Bayern (jeweils Bearbeitungsfälle: Jahresendfälle und abgeschlossene Fälle)

Fälle je 100 Kinder 6,0

5,0

4,0

3,0

2

,

9

9

,

5

8

,

,

7

4

6

,

4

,

4

4

2

4

,

4

2,0 8

7

,

,

3

3

2

1

,

1

,

,

0

3

,

9

3

3

,

3

6

,

2

5

,

2

2 1,0

0,0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Landkreis Weilheim-Schongau Bayern

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

26 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Lesehinweise zu den nachfolgenden Tabellen

Die Darstellungen 6 und 7 auf den nächsten Seiten geben eine Übersicht über die Verteilung der Erzieherischen Hilfen auf jede der 34 Gemeinden im Landkreis Weilheim-Schongau in absoluten und relativen Zahlen wieder, wobei gerade bei den Kleinen Gemeinden immer wieder auf die insgesamt niedrigen Fallzahlen hinzuweisen ist. Hier bringen schon geringfügige absolute Veränderungen hohe prozentuale Veränderungen mit sich. Zur besseren Transparenz sollen dem interessierten Leser hierzu einige Hinweise gegeben werden.

In der Darstellung 6 werden absolute Zahlen ausgewiesen, die sowohl die Inanspruchnahme einzelner Hilfeangebote, wie auch die Summe der Inanspruchnahme über alle Hilfeangebote hin- weg nach Gemeinden differenziert ausweisen. Bei den ausgewiesenen Werten handelt es sich um die bereits im Kapitel 2.3 beschriebenen 3-Jahresdurchschnitte zur Verhinderung statistischer „Ausreißer“. Da „krumme Zahlen“ die Lesbarkeit und Verständlichkeit sicherlich nicht erhöhen, werden diese 3-Jahresdurchschnitte entsprechend auf ganze Zahlen auf- oder abgerundet. Zu beachten ist bei diesem Vorgehen, dass sich daraus resultierend eine leichte Abweichung des als Summe in der Spalte „Insgesamt“ ausgewiesenen Wertes gegenüber der rechnerischen Aufsum- mierung der gerundeten Zahlen über die Zeile hinweg ergeben kann.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 27 Einzelindikatoren

Darstellung 6: Übersicht über die verwendeten Indikatoren zu den Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen im Landkreis Weilheim-Schongau, im Jahresmittel 2014 – 2016 nach Gemeinden, absolute Zahlen

Insgesamt Erziehungsbei- Sozialpäd. Erziehung in Vollzeit- Heim- Gemeinde (gerundete standschaft Familienhilfe Tagesgruppen pflege erziehung Werte) Altenstadt 3 18 1 2 4 27,7 Antdorf 0 1 0 0 0 1,3 Bernbeuren 1 4 0 1 0 7,0 Bernried 5 10 1 5 1 21,3 Böbing 2 4 1 1 1 8,3 Burggen 1 3 2 1 4 11,3 Eberfing 2 0 0 0 2 3,7 Eglfing 2 0 0 0 0 2,0 Habach 1 3 0 1 1 6,0 Hohenfurch 0 5 1 0 2 7,7 Hohenpeißenberg 5 26 3 1 3 37,7 Huglfing 8 13 1 0 3 25,0 Iffeldorf 2 16 0 0 2 19,3 Ingenried 1 2 0 1 1 5,0 Oberhausen 1 13 0 1 0 15,7 Obersöchering 3 7 0 0 1 10,0 Pähl 2 7 2 0 0 10,7 Peißenberg, M 33 63 15 15 10 135,7 Peiting, M 9 39 9 11 10 77,7 Penzberg, St 32 91 19 9 15 166,7 Polling 2 11 3 1 3 20,7 Prem 1 0 0 0 0 0,7 Raisting 3 6 0 2 2 13,7 Rottenbuch 1 1 0 2 1 5,0 Schongau, St 18 53 18 10 9 108,3 Schwabbruck 0 1 1 2 1 5,0 Schwabsoien 3 3 0 4 1 11,3 Seeshaupt 5 4 0 1 1 10,7 Sindelsdorf 1 5 1 0 0 7,7 Steingaden 0 4 1 0 0 5,7 Weilheim i.OB, St 40 98 23 7 26 194,3 Wessobrunn 3 3 0 0 0 7,0 3 8 3 3 3 19,3 Wildsteig 1 1 0 2 2 6,0 Landkreis 194 523 107 84 108 1.015 Weilheim-Schongau

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

28 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Darstellung 7: Übersicht über die verwendeten Indikatoren zu den Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen im Landkreis Weilheim-Schongau, im Jahresmittel 2014 – 2016 nach Gemeinden, relative Zahlen

Insgesamt Erziehungsbei- Sozialpäd. Erziehung in Vollzeit- Heim- Gemeinde (gerundete standschaft Familienhilfe Tagesgruppen pflege erziehung Werte) Altenstadt 0,5 3,1 0,5 0,4 0,5 5,0 Antdorf 0,0 0,5 0,0 0,0 0,0 0,5 Bernbeuren 0,3 0,9 0,2 0,3 0,0 1,7 Bernried 1,2 2,4 0,3 1,1 0,2 5,3 Böbing 0,5 1,2 0,4 0,3 0,2 2,5 Burggen 0,3 1,0 1,4 0,3 1,1 4,1 Eberfing 0,7 0,0 0,0 0,0 0,5 1,3 Eglfing 0,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,9 Habach 0,4 1,1 0,0 0,4 0,3 2,2 Hohenfurch 0,0 1,6 0,7 0,0 0,6 2,9 Hohenpeißenberg 0,8 4,7 1,2 0,2 0,4 7,4 Huglfing 1,6 2,4 0,5 0,0 0,4 4,9 Iffeldorf 0,4 3,5 0,0 0,0 0,4 4,2 Ingenried 0,6 0,7 0,0 0,4 0,4 2,2 Oberhausen 0,4 3,8 0,0 0,4 0,0 4,5 Obersöchering 0,8 2,0 0,0 0,0 0,2 3,0 Pähl 0,4 1,6 1,1 0,0 0,0 3,1 Peißenberg, M 1,5 2,9 1,4 0,7 0,4 6,8 Peiting, M 0,5 2,2 1,1 0,7 0,4 4,9 Penzberg, St 1,1 3,2 1,3 0,3 0,5 6,4 Polling 0,4 2,1 1,1 0,2 0,5 4,3 Prem 0,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,5 Raisting 0,7 1,6 0,0 0,6 0,5 3,3 Rottenbuch 0,4 0,2 0,0 0,6 0,2 1,5 Schongau, St 0,9 2,6 1,8 0,5 0,4 6,1 Schwabbruck 0,0 0,7 1,5 0,9 0,3 3,4 Schwabsoien 1,1 1,1 0,0 1,5 0,4 4,2 Seeshaupt 0,9 0,7 0,0 0,2 0,2 2,0 Sindelsdorf 0,7 2,7 1,1 0,0 0,0 4,5 Steingaden 0,1 0,7 0,5 0,0 0,1 1,3 Weilheim i.OB, St 1,1 2,7 1,3 0,2 0,6 5,8 Wessobrunn 0,7 0,7 0,0 0,0 0,1 1,5 Wielenbach 0,5 1,4 0,9 0,5 0,4 3,7 Wildsteig 0,2 0,4 0,0 0,8 0,6 2,1 Landkreis Weilheim- 0,83 2,25 0,93 0,36 0,39 4,8 Schongau

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 29 Einzelindikatoren

Darstellung 8: Zahl der Erzieherischen Hilfen und Eingliederungshilfen je 100 Minderjährige, im Jahresmittel 2014 – 2016 *)

< 1,5 (5) < 3 (9) < 4,5 (9) < 6 (7) Pähl 11 >= 6 (4) Raisting 3,1 14 3,3

Wielenbach Bernried Hohenfurch Wessobrunn 19 8 3,7 21 Schwabsoien 7 Weilheim i. OB Altenstadt 2,9 5,3 11 1,5 194 28 4,2 5,8 5,0 Seeshaupt Schwabbruck Peißenberg 11 Polling 5 136 2,0 Ingenried 21 3,4 Schongau 6,8 5 Peiting 4,3 Iffeldorf 108 Hohenpeißenberg Eberfing 2,2 78 19 6,1 38 4 4,9 Oberhausen 4,2 7,4 1,3 16 Antdorf Burggen Penzberg 4,5 Huglfing * 11 167 Böbing 25 Obersöchering * 4,1 6,4 8 4,9 10 2,5 3,0 Habach Bernbeuren Rottenbuch Eglfing 6 7 Sindelsdorf 5 * 2,2 1,7 8 1,5 * Steingaden 4,5 6 1,3 Prem Gemeindenamen Landkreis insgesamt: 1.015 Erzieherische Hilfen, absolut * Wildsteig Erzieherische Hilfen, absolut * Erzieherische Hilfen Erzieherische Hilfen je 100 Kinder bzw. 6 Jugendliche: 4,8 2,1 je 100 Kinder bzw. Jugendliche Bayern (2014): 3,3 Erzieherische Hilfen je 100 Kinder bzw. Jugendliche

*) Werte unter 3 werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

30 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Indikator 2: Jugendkriminalität

Teilindikator 2.1: Jugendgerichtshilfe (JGH)

Die Zahl der Straftaten junger Menschen ist ein Indikator für die Identifizierung eines sozialen Brennpunktes. Besonders die Altersgruppe der 14- bis unter 21-Jährigen weist eine im Vergleich zu anderen Altersgruppen überdurchschnittlich hohe Registrierung von Tatverdächtigen auf. Rund Dreiviertel dieser Tatverdächtigen sind männlich12.

Für die Darstellung dieses Indikators im Rahmen der Sozialraumanalyse stehen mittlerweile Da- ten aus einer Auswertung der amtlichen polizeilichen Kriminalstatistik zur Verfügung. Eine Fort- führung der Auswertung der internen Statistik wie bei der vorherigen Analyse ist wegen einer Umstellung der Erhebungssystematik hier nicht mehr sinnvoll; ein Vergleich der Werte mit denen der ersten Sozialraumanalyse unterbleibt entsprechend. Für die Indexbildung wurden die Daten der amtlichen polizeilichen Kriminalstatistik für alle Gemeinden des Landkreises Weilheim- Schongau ausgewertet. Für diese Daten liegen valide, vergleichbare bayernweite Daten zu den Tatverdächtigen vor. Es wird nicht der Tatort, sondern der Hauptwohnsitz des/der Tatverdächtigen gezählt, sowie ein Durchschnitt über alle in den Jahren 2014 – 2016 ermittelten Tatverdächtigen zu Grunde gelegt (vgl. Darstellung 9).

Im Vergleich zu Gesamtbayern weist der Landkreis Weilheim-Schongau hier insgesamt eine et- was höhere Quote auf. Während in Bayern 4,95 Tatverdächtige je 100 junge Menschen im Alter von 14 bis unter 21 Jahren ermittelt wurden, waren es im Landkreis Weilheim-Schongau 6,2. Der höchste relative Wert findet sich in der Gemeinde Böbing (9,9 Tatverdächtige je 100 Jugendliche und Heranwachsende). Die höchste Zahl an Tatverdächtigen wurde in der Stadt Weilheim i.OB. verzeichnet (128).

Grundsätzlich ist festzustellen, dass in den aktuellen Statistiken auch Verstöße gegen „Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU“ enthalten sind. Diese Ver- stöße können nur von Ausländern begangen werden. Aufgrund der hohen Zuwanderungen von Personen mit Fluchthintergrund sind Verzerrungen insbesondere in den Statistiken für die Jahre 2015-2016 nicht auszuschließen.

Die nachfolgende Übersicht gibt die Jugendgerichtshilfefälle für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern wieder. Zu erkennen ist ein deutlich ausgeprägtes Stadt- Land-Gefälle.

12 Vgl. polizeiliche Kriminalstatistik für den Freistaat Bayern 2013. Der Wert ist in dieser Größenordnung seit langer Zeit gültig.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 31 Einzelindikatoren

Jugendgerichtshilfefälle nach Gemeindegrößenklassen je 100 junge Menschen zwischen 14 und unter 21 Jahren, im Jahresmittel 2014 – 2016

Landkreis Kleine Mittlere Große Weilheim- Bayern Indikator 2.1 Gemeinden Gemeinden Gemeinden Schongau

Jugendgerichtshilfe 5,0 4,6 7,5 6,23 4,95 2014 – 2016

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2016

Darstellung 9: Mittlere Zahl der Jugendgerichtshilfefälle je 100 junge Menschen zwischen 14 und unter 21 Jahren, im Jahresmittel 2014 – 2016*)

< 3 (7) < 4 (8) < 5 (2) Pähl 7 < 6 (4) Raisting 3,4 < 7 (5) 8 4,6 >= 7 (8) Wielenbach Hohenfurch Bernried Wessobrunn 16 * 6,4 13 Schwabsoien 8 Weilheim i. OB Altenstadt * 8,1 4 4,3 128 19 3,8 7,7 6,1 Seeshaupt Schwabbruck Peißenberg 8 5 99 Polling Ingenried 3,8 5,3 10,2 7 * Schongau Peiting 2,6 Iffeldorf * 66 Hohenpeißenberg Eberfing 45 13 6,7 13 * 5,3 Oberhausen 7,9 5,2 * 10 Antdorf Burggen Penzberg 6,3 Huglfing * 4 84 Böbing 18 Obersöchering * 3,2 7,1 15 7,7 8 9,9 5,9 Habach Bernbeuren Rottenbuch Eglfing * 5 Sindelsdorf 12 8 * 2,3 * 6,3 9,3 Steingaden * 9 3,2 Gemeindenamen Landkreis insgesamt: Prem Mittlere Zahl der Fälle absolut 650 JGH- Fälle im Mittel 2014 - 2016, absolut * Wildsteig Fälle je 100 Jugendliche zwischen 6,2 Fälle je 100 Jugendliche zwischen * * 14 und unter 21 Jahren 14 und unter 21 Jahren * Bayern: 4,9 Fälle je 100 Jugendliche zwischen 14 und unter 21 Jahren

*) Werte unter 3 werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

32 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Teilindikator 2.2: Meldungen Strafunmündiger (MSU)

Straftaten von unter 14-Jährigen werden als so genannte „Meldungen Strafunmündiger“ (MSU) registriert. Die polizeiliche Meldung wird meist an das Amt für Jugend und Familie weitergeleitet, das nach Prüfung des konkreten Einzelfalles über das weitere Verfahren entscheidet. Die Inter- ventionen haben dabei zum Ziel, Entwicklungsgefährdungen beim Jugendlichen und Heranwach- senden vorzubeugen. Sie haben keinen Straf- oder Strafersatzcharakter.

Bei Meldungen Strafunmündiger handelt es sich in der Regel um die Altersspanne von Kindern ab 8 Jahren (bei Kindern unter 8 Jahren treten fast keine Meldungen auf) bis zu 13 Jahren, wobei entwicklungsbedingt die älteren Kinder häufiger vertreten sind als jüngere Kinder. Berücksichtigt wurden hier die tatsächlich vorhandenen Meldungen. Als Datenquelle standen die internen Sta- tistiken des Amtes für Jugend und Familie zur Verfügung. Diese bilden auch die Basis für den Vergleich der Werte über die Zeit.

Im Vergleich zu Bayern (0,83 Meldungen je 100 Kinder) liegt die Quote für den Landkreis Weil- heim-Schongau bei den Meldungen Strafunmündiger in der Periode 2014-2016 mit ebenfalls 0,83 Kindern auf gleichem Niveau. Festzustellen ist ein deutliches Gefälle zwischen den Großen Ge- meinden hin zu den Kleinen Gemeinden. Die höchste absolute Zahl an Strafunmündigen ist in der Marktgemeinde Peißenberg (18) zu finden. In allen Gemeindegrößenklassen haben sich jedoch Rückgänge ergeben: Auch und gerade bei diesem Indikator ist wiederum auf das Problem kleiner Fallzahlen zu verweisen. Dies zeigt auch die Vielzahl von Gemeinden mit Fallzahlen unter 3 Jah- ren, (vgl. Darstellung 11).

Meldungen Strafunmündiger nach Gemeindegrößenklassen je 100 Kinder zwischen 7 und unter 14 Jahren, in den Jahresmitteln, 2014 – 2016, 2011 – 2013 und 2008 – 2010 (Auswertung der internen Statistik des Amtes für Jugend und Familie)

Mittlere Landkreis Kleine Große Indikator 2.2 Gemein- Bayern Gemeinden Gemeinden Weilheim- den Schongau Meldungen Strafunmündiger 0,4 0,8 1,0 0,83 0,83 2014 – 2016 Meldungen Strafunmündiger 0,6 1,0 1,8 1,3 1,3 2011 – 2013 Meldungen Strafunmündiger 0,5 0,8 1,9 1,3 1,4 2008 – 2010 Vergleich 14/16 mit 11/13 67 % 80 % 56 % 64 % 64 % (11/13 = 100 %) Vergleich 14/16 mit 08/10 80 % 100 % 53 % 64 % 59 % (08/10 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2016

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 33 Einzelindikatoren

Darstellung 10: Entwicklung der Meldungen Strafunmündiger im Landkreis Weilheim-Schongau, in Jahreswerten seit 2008 F älle, absolut F älle je 100 Kinder (7 bis unter 14 Jahre)

150

100 1,0%

50

0 0,0% 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Fälle (Summe) 142 147 107 100 116 102 78 64 79 Je 100 Kinder 1,4% 1,4% 1,0% 1,0% 1,2% 1,3% 0,9% 0,7% 0,9%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Darstellung 11: Mittlere Zahl der Meldungen Strafunmündiger je 100 Kinder von 7 bis unter 14 Jahren im Landkreis Weilheim-Schongau, im Jahresmittel 2014 – 2016 (Auswertung der polizeilichen Kriminalstatistik)*)

= 0 (11) < 0,5 (6) < 1 (5) Pähl 4 < 1,5 (8) Raisting 2,4 >= 1,5 (4) * * Wielenbach Bernried Hohenfurch Wessobrunn * * * Schwabsoien * W eilheim i. OB * Altenstadt * * * * 13 * * 1,0 * Seeshaupt Schwabbruck Peißenberg Polling 4 * 18 Ingenried * 2,2 * Schongau 2,1 * Peiting Iffeldorf * Hohenpeißenberg * Eberfing * 4 * * * * 0,6 Oberhausen * * * Burggen * Antdorf Penzberg * * Huglfing * Böbing 9 * * Obersöchering * * * * 0,8 * * Habach Bernbeuren Rottenbuch Eglfing * Sindelsdorf * * * * * * * Steingaden * * * * Prem Gemeindenamen Landkreis insgesamt: * Meldungen Strafunmündiger 74 MSU-Fälle im Mittel, 2014 - 2016, absolut Wildsteig 0,8 MSU-Fälle je 100 Kinder * im Jahresmittel 2014 - 2016, absolut * zwischen 7 und unter 14 Jahren * Meldungen Strafunmündiger je 100 Kinder von 7 bis Bayern: unter 14 Jahren 0,8 MSU-Fälle je 100 Kinder zwischen 7 und unter 14 Jahren *) Werte unter 3 werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

34 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Indikator 3: Scheidungen

Die Scheidung der Eltern ist für Kinder und Jugendliche in aller Regel mit einschneidenden Ver- änderungen in ihrem sozialen Umfeld verbunden. Starke emotionale Belastungen und häufig auch die Einbeziehung in die Konflikte der Erziehungsberechtigten wirken sich zumeist in hohem Maße auf die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen aus13. Zwar ist keine direkte Analogie zwischen der Scheidung der Eltern und sozial auffälligem Verhalten von Kindern und Jugendlichen nachzu- weisen, doch zeigen die Statistiken des Amtes für Jugend und Familie, dass ein großer Teil der Hilfen zur Erziehung Kindern und Jugendlichen gewährt wird, die von Trennung und Scheidung der Eltern betroffen sind. Diese Zusammenhänge treffen sicherlich auch auf Kinder zu, die von dauerhafter Trennung ihrer (verheirateten oder nicht verheirateten) Eltern betroffen sind. Die Zahl dieser Trennungen wird statistisch jedoch nicht erfasst und kann hier entsprechend nicht ausge- wiesen werden. Zu beachten ist, dass die gestiegene Zahl der unverheiratet zusammenlebenden leiblichen Eltern zu einer geringeren Scheidungswahrscheinlichkeit führt.

Darstellung 12: Entwicklung der Wahrscheinlichkeit in % für Minderjährige in Bayern in einem Kalenderjahr zum Scheidungskind zu werden, 1980 – 2016

In % 1,10

1,00

0,90

0,80

0,70

0,60

0,50

0,40

0,30

0,20

0,10

0,00 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2015 2016 In % 0,43 0,55 0,65 0,61 0,68 0,64 0,69 0,79 0,86 0,92 0,94 1,01 1,04 0,96 1,01 0,96 0,97 0,93 0,90 0,90 Quelle: SAGS 2016, nach Daten des Bayerischen Statistischen Landesamtes

Insgesamt wurden im Landkreis Weilheim-Schongau in den Jahren 2014 – 2016 im Durchschnitt 228 von der Scheidung ihrer Eltern betroffene Kinder gezählt. Damit liegt die Quote des Landkrei- ses – 0,98 Kinder pro 100 Minderjährige – etwas über dem bayerischen Gesamtdurchschnitt (0,91 Kinder je 100 Minderjährige).

13 Vgl. z. B. Klein, M., Die Bedeutung von Trennung und Scheidung für die Bindung des Kindes, Frankfurt am Main 2010.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 35 Einzelindikatoren

Die nachfolgende Übersicht gibt die Betroffenheitsquoten für die Gemeindegrößenklassen im Ver- gleich zum Landkreis für die drei Sozialraumanalysen wieder.

Betroffenheitsquoten von Scheidung nach Gemeindegrößenklassen je 100 Kinder bzw. Jugendliche unter 18 Jahren, im Jahresmittel 2014 – 2016, 2011 – 2013 und 2008 – 2010

Kleine Mittlere Große Landkreis Indikator 3 Weilheim- Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Schongau Scheidungen 0,8 0,8 1,1 0,98 0,91 2014 – 2016 Scheidungen 0,8 0,7 1,1 0,94 0,98 2011 – 2013 Scheidungen 0,5 0,6 0,9 0,76 0,97 2008 – 2010 Vergleich 14/16 mit 11/13 (11/13 = 100 %) 100,0 % 114,3 % 100,0 % 104,3% 92,9% Vergleich 14/16 mit 08/10 (08/10 = 100 %) 160,0 % 133,3 % 122,2 % 128,9% 93,8% Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Die Auswertung der Zahl der von der Scheidung ihrer Eltern betroffenen Minderjährigen zeigt im Landkreis Weilheim-Schongau weiterhin ein Gefälle zwischen den städtisch geprägten Großen Gemeinden auf der einen Seite sowie den Kleinen und Mittleren Gemeinden auf der anderen Seite. Die Werte der Großen Gemeinden liegen spürbar über dem Niveau des bayerischen Vergleichswertes. Die Werte sind insgesamt sehr heterogen. Zu beachten ist, dass einige „höhere“ Quoten im Landkreis durch wenige betroffene Kinder zustande kommen. Werte unter drei werden dabei nicht ausgewiesen und mit einem * in der Legende versehen.

Der Vergleich der Werte über die Zeit zeigt einen Anstieg im Landkreis Weilheim-Schongau von ungefähr 6 % seit 2011 – 2013. Grundsätzlich sind hier die Werte vor allem in den mittleren Gemeinden gegenüber der letzten Sozialraumanalyse angestiegen. In Bayern ist der Anteil der von einer Scheidung ihrer Eltern betroffenen Minderjährigen im gleichen Zeitraum leicht zurückgegangen. Das Schaubild auf der nächsten Seite verdeutlicht die Entwicklung in Jahreswerten seit 2008 im Landkreis Weilheim-Schongau. Es zeigt eine wellenförmige Entwicklung. Für das Jahr 2016 wurden im Landkreis relativ wenige von Scheidungen betroffene Kinder gezählt.

Die regionale Analyse zeigt die sehr heterogen über den Landkreis verteilten Werte. Höhere Werte sind tendenziell häufiger im Osten des Landkreises zu finden. Die höchste absolute (45) Betroffenheit junger Menschen wurde in Weilheim erfasst, die höchste relative Betroffenheit (2,1 je 100 Minderjährige) in Eglfing mit 5 Kindern.

36 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Darstellung 13: Entwicklung der Zahl der von der Scheidung ihrer Eltern betroffenen Minderjährigen im Landkreis Weilheim-Schongau 2008 – 2016

1,2

1

0,8

0,6

0,4

0,2

0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Fälle (Summe) 204 184 166 213 220 225 243 240 201 Durchschnitt 185 219 228 Je 100 Minderjährige 0,8 0,74 0,68 0,89 0,93 0,97 1,05 1,03 0,86

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Darstellung 14: Zahl der im Jahresmittel 2014 – 2016 aktuell von Scheidungen betroffenen Kinder und Jugendlichen*) - Gemeindenamen < 0,4 % (7) - von Scheidungsverfahren < 0,7 % (6) betroffene Kinder im < 1,0 % (9) Jahresmittel 2014 - 2016, absolut Pähl < 1,3 % (5) - Betroffene Kinder im * Jahresmittel 2014 - 2016 Raisting * >= 1,3 % (7) je 100 Minderjährige * *

Wielenbach Bernried Wessobrunn Weilheim i.OB 4 Altenstadt 4 Hohenfurch 6 45 0,7 9 0,9 Schwabsoien 4 1,4 1,2 * 1,7 1,3 * Seeshaupt Schwabbruck Schongau Peißenberg Polling * * 27 31 5 Ingenried * * 1,3 Hohenpeißenberg 1,4 1,0 * Peiting 6 Eberfing Iffeldorf * 12 1,1 Oberhausen * * 0,7 * Burggen 3 * * 0,9 Antdorf Penzberg Böbing * Huglfing Obersöchering * 23 5 5 Eglfing * * 0,8 1,5 1,0 Bernbeuren 5 * Rottenbuch Habach 5 Steingaden 2,1 Sindelsdorf * * 1,1 5 0 * * 0,9 0,0 Landkreis Weilheim-Schongau: 228 betroffene Kinder, absolut Prem 1,0 betroffene Kinder und Jugendliche je 100 Minderjährige * * Wildsteig Bayern: * 0,91 betroffene Kinder und Jugendliche je 100 Minderjährige *

*) Werte unter 3 werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 37 Einzelindikatoren

Indikator 4: Zahl der Kinder, die von einem Elternteil allein erzogen werden

Die Anforderung, Erziehung von Kindern und Jugendlichen mit Erwerbstätigkeit in Einklang zu bringen, wird immer wieder als besonders schwierig dargestellt und hat auch Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen14. In besonderem Maße gilt dies auch für die Gruppe der allein Erziehenden.

Folgende Zahlen lassen sich dazu für ganz Bayern darstellen:

Der Anteil der Minderjährigen, der mit einem allein erziehenden Elternteil aufwächst, hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Die Entwicklung lässt sich aus den nachfolgenden beiden Darstellungen ablesen. In der Darstellung 15 wird zunächst die Entwicklung der Familien- verhältnisse seit 1985 aufgezeigt. Deutlich wird hier, dass nach einem klaren Rückgang in diesem Zeitraum mittlerweile noch in rund 75 % der Familien mit ledigen minderjährigen Kindern Ehe- paare die Verantwortung tragen.

Darstellung 15: Entwicklung der Familienverhältnisse in Bayern in Prozent und absolut (in Tausend), 1985 – 2016*

In % 100,0 5,4 5,5 6,2 6,5 7,5 7,8 12,0 12,3 12,7 14,0 15,8 17,8 14,8 16,7 16,3 17,1 17,3 17,0 80,0

60,0

88,0 87,7 87,3 86,0 84,2 40,0 82,2 79,8 77,8 77,5 76,4 75,1 75,2

20,0

0,0 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 2014 2016 Nichteheliche Lebensgemeinschaften mit ledigen K indern unter 18 J ahren i.T . 0 75 75 81 83 96 101 A lleinerz iehende mit ledigen K indern unter 18 J ahren i.T . 181 179 169 191 223 251 208 230 213 219 221 220 Ehepaare mit K indern unter 18 J ahren i.T . 1.327 1.281 1.166 1.176 1.186 1.158 1.118 1.071 1.011 979 958 972

Ehepaare mit Alleinerziehende Nichteheliche Lebensgemeinschaften Kindern mit ledigen mit ledigen Kindern unter 18 Jahren Kindern unter 18 Jahren unter 18 Jahren

* Alleinerziehende bis 2.000 inklusive nichteheliche Lebensgemeinschaften. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018 nach Daten des Bayerischen Statistischen Landesamtes

14 Vgl. dazu Jaufmann, D., Rindsfüßer, Chr., Gruber, S., Ursachen- und Kostenstrukturanalyse der Ju- gendhilfeausgaben. Eine vergleichende Analyse der Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach und Rosenheim für die Jahre 2001-2013, unveröffentlichter Bericht, Rosenheim, September 2014.

38 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Aus der Sicht der Minderjährigen stellt sich diese Situation noch etwas anders dar, wie in Darstel- lung 16 zu sehen ist: Da allein Erziehende in der Regel weniger Kinder haben als Ehepaare, leben inzwischen fast 80 % der Kinder bei verheirateten Eltern. Aus beiden Darstellungen und auch deren unterschiedlichen Perspektiven wird deutlich, dass sowohl der Anteil der Familien mit einem allein erziehenden Elternteil in den letzten Jahren stark angestiegen ist, wie auch der Anteil der Kinder, die bei einem allein erziehenden Elternteil aufwachsen.

Darstellung 16: Entwicklung der Familienverhältnisse der Minderjährigen in Bayern in Prozent und absolut (in Tausend), 1985 – 2016*) In % 100,0 4,6 4,8 5,4 5,8 6,5 6,7 10,0 10,3 10,1 11,3 13,2 14,9 12,4 14,4 13,9 14,3 14,7 14,4 80,0

60,0

90,0 89,7 89,9 88,7 86,8 85,1 40,0 82,9 80,8 80,7 79,9 78,8 78,9

20,0

0,0 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 2014 2016 Nichteheliche Lebensgemeinschaften mit ledigen Kindern unter 18 Jahren i.T. 108 108 116 121 134 140 Bei allein Erziehenden lebende Kinder unter 18 Jahren i.T. 235 235 224 260 311 349 292 325 297 296 302 303 Bei Ehepaaren lebende Kinder unter 18 Jahren i.T. 2.109 2.036 1.983 2.034 2.039 1.994 1.946 1.825 1.724 1.654 1.619 1.654

*) Kinder bei Alleinerziehenden bis 2.000 inklusive Kinder in nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018 nach Daten des Bayerischen Statistischen Landesamtes

Diese Veränderungen in den Bedingungen des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen im- plizieren auch für den Bereich der Erzieherischen Hilfen (vgl. Indikator 1) Veränderungen. Insge- samt lässt sich feststellen, dass der Anteil der Kinder mit allein erziehenden Elternteilen an den Empfänger/innen von Hilfen deutlich höher liegt als respektive der Anteil der Kinder mit allein er- ziehenden Elternteilen an allen Kindern in der Bevölkerung. Dies gilt sowohl für die Sozialpäda- gogische Familienhilfe (hier als Beispiel für den Bereich der ambulanten Hilfen) wie auch für die Hilfen außerhalb des Elternhauses.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 39 Einzelindikatoren

Die amtliche Statistik in Bayern gibt mittlerweile auch Aufschluss über den Familienstand der Be- zugspersonen. Ein Vergleich mit den Ergebnissen des Mikrozensus zeigt einen engen Zusam- menhang sowohl bei ambulanten wie auch bei stationären Hilfen15.

Die nachfolgende Darstellung fasst verschiedene Erkenntnisse dazu zusammen:

Auf der nächsten Seite ist in Form eines Kuchendiagramms eine Übersicht der Familienverhält- nisse aller Minderjährigen in Bayern dargestellt. Knapp 80 % aller bayerischen Kinder leben mit verheirateten Eltern zusammen. Weitere knapp 6 % leben zusammen mit Eltern, die in nicht ehe- licher Lebensgemeinschaft leben. Gut 14 % aller Minderjährigen wachsen bei einem allein erzie- henden Elternteil auf.

Die Familienverhältnisse von jungen Menschen, die im Jahr 2015 Erzieherische Hilfen in An- spruch genommen haben, sehen demgegenüber anders aus. Das Balkendiagramm auf der linken Seite differenziert in der Darstellung der Familienverhältnisse zwischen ambulanten (Hilfen nach §§ 28, 30, 31) und stationären Hilfen (§§ 33, 34). Dabei werden zwei Erkenntnisse deutlich: Zum einen treten ausgeprägte Unterschiede zwischen den Familienverhältnissen aller bayerischen Minderjährigen und denjenigen der Empfänger/innen von Hilfen zur Erziehung auf. Diese konkre- tisieren sich vor allem in einem höheren Anteil allein erziehender Elternteile, deren Kinder Erzie- herische Hilfen in Anspruch nehmen. Zum Anderen sind die Lebensverhältnisse der jungen Men- schen auch nach der Hilfeform zu differenzieren: Der Anteil allein erziehender Elternteile liegt bei den stationären Hilfeformen sichtbar höher. Auch wird für die stationären Hilfen ein erwartungs-

gemäß sehr hoher Anteil an unbekannten Familienverhältnissen verzeichnet.

15 Vgl. Statistische Berichte des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, KI3 - j/10: „Kinder- und Jugendhilfe in Bayern 2012“ und AI5, AVI2 - j/10: „Strukturdaten der Bevölkerung und Haushalte in Bayern 2012“, Teil I der Ergebnisse des Mikrozensus.

40 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Darstellung 17: Vergleich der Familienverhältnisse der Empfänger/innen von „Hilfen zur Erziehung 2015 in Bayern“ mit den Familienverhältnissen aller Minderjährigen in Bayern

In % 100 % 3,6 0,5 17,5 15,7

80 % 1,8

18,6

60 % 45,6

40 % 46,7

20 % 34,9

15,5 0 % ambulante Hilfen (§ 28, 30, 31) stationäre Hilfen (§ 33, 34)

Eltern leben zusammen Elternteil lebt allein Elternteil mit neuer Partnerin/ neuem Partner Eltern sind verstorben Unbekannt Hilfeempfänger/innen in Bayern (beendete Hilfen und Hilfen am 31.12.2015)

6,4 %

14,9 %

78,7 %

Alle Minderjährige

Eltern leben zusammen Elternteil lebt allein Eltern in nichtehelicher Lebensgemeinschaft

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018 nach Daten des Bayerischen Statistischen Landesamtes

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 41 Einzelindikatoren

Zur Berücksichtigung der familiären Verhältnisse im Rahmen der Sozialraumanalyse besteht nun auf Landkreisebene das Problem, dass kleinräumig entsprechende Daten nur anlässlich von Volkszählungen (vgl. S. 4 f.) erhoben werden bzw. wurden. Auswertungen der Mikrozensus sind auf Landkreisebene bisher nicht verfügbar und auf Grund der doch relativ geringen Fallzahlen (1 % bzw. 0,5 %-Stichprobe) dann wohl auch nicht hinreichend aussagekräftig. Stattdessen wurden nun Daten erhoben, die eine qualifizierte Schätzung der Zahl der Kinder unter 18 Jahren von allein Erziehenden ermöglichen. So wurde bei den Gemeinden die Zahl der Kinder erhoben, bei denen nur ein Elternteil unter derselben Adresse wohnt16.

In Bayern lebte laut den Auswertungen des Mikrozensus im Jahr 2016 ein Anteil von 20,8 % der Minderjährigen bei allein Erziehenden oder in nicht ehelichen Lebensgemeinschaften (vgl. Dar- stellungen 15 und 16). Auf Grund der vorgenommenen Erhebungen ergibt sich für den Landkreis Weilheim-Schongau ein Wert von 20,1 Kindern unter 18 Jahren bei allein Erziehenden je 100 Minderjähriger insgesamt. Bei den Erhebungen über die Einwohnermeldeämter der Gemeinden wurde ausgewertet, ob ein Kind bei einem oder zwei Sorgeberechtigten lebt (bzw. gemeldet ist). Bei einem Vergleich der regionalen Werte mit den Ergebnissen des Mikrozensus ist zu beachten, dass in der Gruppe von nicht ehelichen Lebensgemeinschaften sowohl leibliche Eltern als auch Patchwork-Familien enthalten sind. Bei der regionalen Erhebung im Landkreis werden nichtver- heiratete, zusammenlebende leibliche Eltern nicht als allein Erziehende gezählt. Um für die Index- bildung einen rechnerischen Vergleich zu ermöglichen, wurde für den Bayernwert die Gruppe der Kinder bei nicht ehelichen Lebensgemeinschaften nur zur Hälfte berücksichtigt. Somit ergibt sich für das Jahr 2016 ein bayerischer Vergleichswert von 17,8 allein Erzogene je 100 Minderjährige.

Die nachfolgende Übersicht gibt die Anteile allein erzogener Kinder je 100 Minderjährige für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern wieder. Die Aufschlüsselung der Werte nach Gemeindegrößenklassen zeigt ein deutliches Gefälle zwischen den Großen Ge- meinden auf der einen und den Kleinen sowie Mittleren Gemeinden auf der anderen Seite. Sowohl der Wert des Landkreises wie auch der durchschnittliche Wert über alle Großen Gemeinden liegen 2014 – 2016 deutlich über dem bayerischen Vergleichswert; die Werte der Kleinen und Mittleren Gemeinden leicht darunter.

Die regionale Analyse (vgl. Darstellung 18) zeigt eine Konzentration höherer Werte im Zentrum des Landkreises. Im Vergleich zur vorherigen Sozialraumanalyse ist der Anteil der Kinder, die von einem Elternanteil alleine erzogen werden, nahezu konstant geblieben. In Gesamtbayern hat sich

16 Diese Schätzmethode führt, im Gegensatz zu früheren Erhebungen, eher zu einer – geringen! – Überschätzung allein Erziehender in den Gemeinden, da es prinzipiell natürlich möglich ist, dass eine Familie über zwei Wohnsitze verfügt.

42 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

im Vergleich zur Situation von 2010 ein deutlicher Anstieg ergeben. Auch über die Gemeindegrö- ßenklassen hinweg haben sich die Werte sehr unterschiedlich entwickelt. Ein Rückgang ist für die Großen Gemeinden zu verzeichnen, ein Anstieg jeweils für die Kleinen und Mittleren Gemeinden.

Insgesamt ist weiterhin die hohe Streuung der Werte innerhalb des Landkreises auffällig. Der höchste Anteil an Minderjährigen, die von einem Elternteil allein erzogen werden, findet sich in der Gemeinde Schwabbruck (25,5), der niedrigste Anteil in der Gemeinde Wildsteig (8,7).

Zahl der von einem Elternteil erzogenen minderjährigen Kinder nach Gemeindegrößenklassen je 100 Minderjährige in den Jahren 2016, 2013 und 2010 Landkreis Kleine Mittlere Große Indikator 4 Weilheim- Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Schongau Allein erzogene Kinder 17,3 17,5 22,4 20,1 17,8 2016 Allein erzogene Kinder 12,9 15,4 25,2 20,3 17,8 2013 Allein erzogene Kinder 16,1 16,8 23,9 20,5 16,4 2010 Vergleich 16 mit 13 134,1 % 113,6 % 88,9 % 99,0 % 100,1 % (13 = 100 %) Vergleich 16 mit 10 107,5 % 104,2 % 93,7 % 98,0 % 108,9 % (10 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Darstellung 18: Zahl der von einem Elternteil allein erzogenen Kinder unter 18 Jahren je 100 Minderjährige, im Jahr 2016

< 13 (5) < 16 (11) Gemeindenamen < 19 (2) Pähl Allein erzogene Kinder, absolut 64 Allein erzogene Kinder je 100 Minderjährige < 22 (8) Raisting 15,1 >= 22 (8) 84 21,2

Wielenbach Bernried Hohenfurch Wessobrunn 125 75 57 69 Weilheim i. OB 21,5 Schwabsoien 19,5 18,2 51 15,2 867 Altenstadt 23,4 19,0 140 Seeshaupt Schwabbruck 24,8 Peißenberg 82 49 Polling 500 15,6 Ingenried 104 25,5 Schongau 22,7 46 Peiting 19,1 Iffeldorf 481 Hohenpeißenberg Eberfing 20,6 329 54 23,3 122 47 19,0 Oberhausen 12,0 22,2 17,5 45 Antdorf Burggen Penzberg 13,0 Huglfing 26 48 633 Böbing 132 Obersöchering 9,4 15,5 22,2 56 25,1 41 15,6 12,5 Habach Bernbeuren Rottenbuch Eglfing 43 80 Sindelsdorf 42 35 15,7 19,0 23 13,0 15,8 Steingaden 11,6 78 Landkreis insgesamt: 14,6 4.787 allein erzogene Kinder Prem Anteil allein Erzogene je 100 Minderjährige: 20,1 % 22 Wildsteig 14,9 24 Bayern: 8,7 allein erzogene Kinder je 100 Minderjährige: 17,8 %

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 43 Einzelindikatoren

Indikator 5: Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II

Der Indikator 5 – Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II – wurde, wie auch die Indi- katoren Einkommen, Wohnen und Arbeitslosigkeit, gewählt, um das soziale Umfeld in den Kom- munen zu berücksichtigen. Als Erhebungsmerkmal wurde hier die Zahl der Empfänger/innen von Hilfen nach dem SGB II in den Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau gewählt. Seit dem 01.01.2005 werden durch Leistungen nach dem SGB II, besser bekannt als „Hartz IV“, die früheren Hilfen zum Lebensunterhalt und die Arbeitslosenhilfe zusammengefasst. Als Bezugs- größe wurde die Zahl der Einwohner/innen unter 65 Jahren gewählt.

Teilindikator 5.1: Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II insgesamt

Im Landkreis Weilheim-Schongau lebten im Juni 2016 mit 3,2 Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II je 100 Einwohner/innen unter 65 Jahren knapp 30 % weniger als in Bayern mit 4,5 Empfänger/innen je 100 Einwohner/innen unter 65 Jahren. Es zeigt sich also hier, wie auch bei anderen sozialstrukturellen Indikatoren, eine deutlich bessere wirtschaftliche und soziale Situation als in Gesamtbayern.

Die Übersicht auf der nächsten Seite gibt die mittlere Zahl der Empfänger/innen von SGB II- Leistungen je 100 Einwohner im Landkreis Weilheim-Schongau im Juni 2016, 2013 und 2010 für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und zu Bayern wieder. Es zeigt sich auch im Jahr 2016 ein ausgeprägtes Gefälle zwischen den Großen Gemeinden sowie den Kleinen und Mittleren Gemeinden im Landkreis Weilheim-Schongau. Dabei ist der Anteil der Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Einwohner/innen unter 65 Jahren in den Großen Gemeinden ungefähr so hoch wie in Bayern insgesamt. Der Vergleich über die Zeit verdeutlicht, dass sich die Inanspruchnahme seit dem Jahr 2013 im Landkreis Weilheim-Schongau etwas leicht erhöht hat, während die bayerischen Vergleichswerte im Verhältnis hierzu stärker angestiegen sind. Zu betonen ist, dass sich der Anstieg vor allem auf die Kleinen und Großen Gemeinden bezieht, während die Werte der Mittleren Gemeinden zurück gegangen sind.

Generell ist anzumerken, dass der Anstieg der SGB II Leistungsempfänger auf einen überdurch- schnittlichen Anstieg der ausländischen Leistungsempfänger zurückzuführen ist.

Die regionale Analyse, die aus Darstellung 19 ersichtlich wird, zeigt – unabhängig vom „Stadt- Land-Gefälle“ – eine Verdichtung höherer Werte vor allem im Landkreiszentrum, während in Rich- tung der Landkreisgrenzen eher niedrigere Werte zu finden sind. Die höchste Zahl an Leistungs- empfänger/innen wurde in der Stadt Weilheim (810 Fälle) gemeldet, die stärkste Betroffenheit in der Stadt Schongau (6,6).

44 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Zahl der Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Einwohner unter 65 Jahren im Juni 2016, 2013 und 2010 nach Gemeindegrößenklassen

Landkreis Kleine Mittlere Große Teilindikator 5.1 Weilheim- Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Schongau

Empfänger/innen von Leistungen nach dem 1,8 1,5 4,5 3,2 4,5 SGB II, Juni 2016

Empfänger/innen von Leis- tungen nach dem 1,1 1,8 4,3 3,1 4,2 SGB II, Juni 2013

Empfänger/innen von Leis- tungen nach dem 1,1 1,6 4,2 3,0 5,0 SGB II, Juni 2010

Vergleich 16 mit 13 163,6 % 83,3 % 104,7 % 103,2 % 69,8 % (13 = 100 %) Vergleich 16 mit 10 163,6 % 93,8 % 107,1 % 106,7 % 58,6 % (10 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 45 Einzelindikatoren

Darstellung 19: Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Einwohner/innen im Landkreis Weilheim-Schongau, Juni 2016

< 1,1 (8) < 1,5 (8) Pähl Gemeindenamen < 1,9 (7) 13 Empfänger/innen, absolut >= 1,9 (11) Raisting 0,6 Empfänger/innen je 21 100 Einwohner/innen 1,1 Wielenbach Hohenfurch 35 Bernried 17 Wessobrunn 1,4 67 33 3,8 Schwabsoien 1,4 9 1,8 Weilheim i.OB 0,8 Altenstadt 810 Seeshaupt 78 42 Hohenpeißenberg Polling 4,7 3,0 1,8 Schwabbruck 72 36 Iffeldorf 2,5 Peißenberg 8 1,4 Eberfing 25 Ingenried Schongau 494 1,0 12 1,2 27 638 Peiting 5,0 Oberhausen 1,0 Penzberg 3,2 6,6 278 19 Antdorf 408 Burggen 3,2 Böbing 1,1 6 3,1 20 Obersöchering 24 0,5 1,5 Huglfing 25 1,6 1,9 Rottenbuch 37 Eglfing Habach 6 18 Bernbeuren 21 1,6 Sindelsdorf 22 0,7 1,8 Steingaden 1,5 10 1,2 26 1,0 1,2 Landkreis insgesamt: Prem 3.375 Empfänger/innen insgesamt Wildsteig 14 3,2 Empfänger/innen je 100 Einwohner/innen unter 65 Jahren 4 2,0 0,4 Bayern: 4,5 Empfänger/innen je 100 Einwohner/innen unter 65 Jahren

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

46 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Teilindikator 5.2: Minderjährige Empfänger/innen unter 15 Jahren von Leistungen nach dem SGB II

Im Landkreis Weilheim-Schongau lebten im Juni 2016 875 Kinder und Jugendliche unter 15 Jah- ren, die Leistungen nach dem SGB II erhielten. Dies sind 4,6 je 100 Kinder und Jugendliche dieser Altersgruppe. Dieser Wert liegt rund 35 % unter dem bayerischen Vergleichswert von 7,1. Ins- gesamt stellen die unter 15-Jährigen rund 25 % der Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II.

Die Zahl der Kinder, die in Bedarfsgemeinschaften mit einem allein erziehenden Elternteil wohnt, steht in engem Zusammenhang mit den Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II. Ent- sprechend gestaltet sich auch die regionale Verteilung ähnlich.

Zahl der minderjährigen Empfänger/innen unter 15 Jahren von Leistungen nach dem SGB II je 100 unter 15-Jährige im Juni 2016, 2013 und 2010 nach Gemeindegrößenklassen

Landkreis Kleine Mittlere Große Teilindikator 5.2 Weilheim- Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Schongau

Unter 15-Jährige Empfänger/innen von 2,7 1,9 6,7 4,6 7,1 Leistungen nach dem SGB II, Juni 2016 Unter 15-Jährige Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB 1,5 2,6 6,8 4,7 6,9 II, Juni 2013

Unter 15-Jährige Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB 1,8 2,2 6,4 4,4 7,8 II, Juni 2010

Vergleich 16 mit 13 (13 = 100 %) 180,0 % 73,1 % 98,5 % 97,9 % 102,9 % Vergleich 16 mit 10 (10 = 100 %) 150,0 % 86,4 % 104,7 % 104,5 % 91,0 %

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 47 Einzelindikatoren

Darstellung 20: Entwicklung der Zahl der Empfänger/innen von SGB II-Leistungen im Landkreis Weilheim-Schongau 2005 – 2017, jeweils Ende Juni

SGB II Leistungsempfänger 5.000

4.000

3.000

2.000

1.000

0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Unter 15-Jährige 940 1.127 988 860 848 855 866 860 943 945 993 875 961 Insgesamt 3.168 3.759 3.284 2.881 3.002 3.107 2.985 3.041 3.175 3.237 3.392 3.375 3.606 pro 100 Ewo u15 4,3 5,2 4,7 4,2 4,2 4,3 4,4 4,5 4,7 4,7 5,3 4,6 5,1 pro 100 Ewo u65 3,0 3,5 3,1 2,7 2,9 3,0 2,9 2,9 3,1 3,1 3,2 3,2 3,5 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Darstellung 21: Minderjährige Empfänger/innen unter 15 Jahren von Leistungen nach dem SGB II je 100 unter 15-Jährige im Landkreis Weilheim-Schongau, Juni 2016*)

< 1 (6) Gemeindenamen < 2 (11) Pähl Minderjährige Empfänger/innen < 3 (7) * unter 15 Jahren, absolut < 4 (2) Raisting * Empfänger/innen je 100 unter 15-Jährige >= 4 (8) 6 1,9 Wielenbach Hohenfurch 12 Bernried * Wessobrunn 2,6 26 7,6 Schwabsoien * 12 * 3,2 Weilheim i.OB * Altenstadt 207 Seeshaupt 10 Hohenpeißenberg Polling 6,9 10 2,3 2,3 Schwabbruck 15 6 Iffeldorf Peißenberg * 3,4 1,4 Eberfing * Ingenried Schongau 135 * * * 14 169 Peiting 7,5 Oberhausen * Penzberg 7,9 10,1 75 7 Antdorf 99 Burggen 5,4 Böbing 2,4 Obersöchering * 4,3 4 5 1,6 Huglfing 11 * 1,7 4,1 Rottenbuch 9 Eglfing Habach Bernbeuren * 6 3 2,1 Sindelsdorf * * 2,7 Steingaden 1,2 * * 8 * 1,9 Landkreis insgesamt: 875 Empfänger/innen insgesamt Prem Wildsteig * 4,6 Empfänger/innen je 100 Einwohner/innen unter 15 Jahren * * * Bayern: 7,1 Empfänger/innen je 100 Einwohner/innen unter 15 Jahren

*) Werte unter 3 werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

48 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Teilindikator 5.3: Kinder allein erziehender Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II

Während die Zahl der Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II je 100 Einwohner/innen in Bezug zu den Einwohner/innen unter 65 Jahren gesetzt wurde, basiert der Anteil der Kinder allein erziehender Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II je 100 Kinder von allein Erziehenden auf der entsprechenden Abfrage der Einwohnermeldedaten (vgl. Indikator 4). So wurde bei den Gemeinden (über die Einwohnermeldeämter) die Zahl der Kinder erhoben, bei de- nen nur ein Elternteil unter derselben Adresse wohnt.

Die nachfolgende Darstellung gibt den Anteil der Kinder von allein erziehenden Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II je 100 Kinder von allein Erziehenden für die Gemeindegrößen- klassen im Vergleich zum Landkreis und zu Bayern wieder.

Auch bei der Zahl der Kinder allein erziehender Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II findet sich der höchste Wert in der Stadt Weilheim. Ungefähr jedes zehnte Kind, das bei einem allein erziehenden Elternteil im Landkreis Weilheim-Schongau lebt, lebt in einer SGB II- Bedarfsgemeinschaft. Auch bei dem Indikator 5.3 ergibt sich ein deutliches Gefälle zwischen Klei- nen und Großen Gemeinden.

Zahl der Kinder allein erziehender Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II je 100 Kinder von allein Erziehenden im Juni 2016, 2013 und 2010 nach Gemeindegrößenklassen Landkreis Kleine Mittlere Große Teilindikator 5.3 Weilheim- Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Schongau Kinder allein erziehender Empfänger/innen 9,3 5,1 13,6 10,7 31,0 von Leistungen nach dem SGB II, Juni 2016 Kinder allein erziehender Empfänger/innen 10,1 13,1 17,9 16,2 26,2 von Leistungen nach dem SGB II, Juni 2013 Kinder allein erziehender Empfänger/innen 6,1 7,1 11,6 9,8 23,7 von Leistungen nach dem SGB II, Juni 2010 Vergleich 16 mit 13 92,1 % 38,9 % 76,0 % 66,0 % 118,3 % (13 = 100 %) Vergleich 16 mit 10 152,5 % 71,8 % 117,2 % 109,2 % 130,8 % (10 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 49 Einzelindikatoren

Darstellung 22: Kinder allein erziehender Empfänger/innen von SGB II-Leistungen je 100 Kinder allein Erziehender im Landkreis Weilheim-Schongau, Juni 2016*)

< 3,0 % (6) < 6,0 % (6) < 9,0 % (10) - Gemeindenamen < 12,0 % (4) Pähl - Empfänger/innen, absolut * - Empfänger/innen je 100 Raisting >= 12,0 % (8) * allein erzogener Kinder 4 6,0 Wielenbach Altenstadt Wessobrunn 8 Bernried 7 5 8,6 7 Hohenfurch Schwabsoien 6,3 3,4 W eilheim i. O B 11,7 * * 95 * * Schwabbruck 14,8 Seeshaupt * Schongau Hohenpeißenberg Polling * Ingenried Iffeldorf * 56 9 0,0 * 8 Eberfing 0,0 16,1 9,6 Peißenberg 0,0 25,0 65 * 0,0 Peiting Oberhausen 16,8 * Antdorf Burggen 31 5 Penzberg Böbing 0,0 * 12,7 14,7 Obersöchering 44 4 0,0 * Huglfing 8 8,6 Bernbeuren 10,0 Eglf ing 3 24,2 Habach Sindelsdorf * Rottenbuch 0,0 3,0 * 0,0 * * 0,0 Steingaden * 0,0 * * Landkreis Weilheim-Schongau: * Prem Empfänger/innen insgesamt: 388 * Wildsteig Empfänger/innen je 100 allein erzogener Kinder: 10,7 % * 0,0 0,0 Bayern: Empfänger/innen je 100 allein erzogener Kinder: 31,0 %

*) Werte unter 3 werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

50 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Darstellung 23: Empfänger/innen von Leistungen nach dem SGB II nach Altersklassen 0 bis 24 Jahre

3 bis unter Gemeinde Unter 3 Jahre 7 bis unter 15 Jahre 7 Jahre Altenstadt 5 * * Antdorf * 0 0 Bernbeuren * * 0 Bernried 6 6 14 Böbing * * * Burggen 0 0 4 Eberfing * * * Eglfing 0 0 0 Habach 0 * * Hohenfurch 0 0 * Hohenpeißenberg * * 10 Huglfing * * 3 Iffeldorf * * 0 Ingenried 3 7 4 Oberhausen * * 4 Obersöchering * * 8 Pähl * 0 * Peißenberg, M 33 39 63 Peiting, M 16 19 40 Penzberg, St 17 32 50 Polling * * * Prem * 0 * Raisting * * 3 Rottenbuch * 0 * Schongau, St 43 56 70 Schwabbruck * * * Schwabsoien * 0 * Seeshaupt * * 7 Sindelsdorf 0 0 0 Steingaden * 3 * Weilheim i.OB, St 45 42 120 Wessobrunn * * 7 Wielenbach 0 * * Wildsteig 0 0 0 Landkreis 196 235 444 Weilheim-Schongau * Werte werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 51 Einzelindikatoren

Indikator 6: Arbeitslosigkeit im Landkreis Weilheim-Schongau

Für viele allein Erziehende und Familien stellt die Arbeitslosigkeit eines oder beider Elternteile, insbesondere wenn sie über einen längeren Zeitraum andauert, eine ernste ökonomische Krisen- situation dar, die sich oft auch negativ auf die familiäre Situation auswirken kann. Jugendarbeits- losigkeit wird von Fachleuten regelmäßig als besonderes Handicap in der weiteren persönlichen und sozialen Entwicklung angesehen. Des Weiteren zeigen Studien, dass Langzeitarbeitslosigkeit den Grad der gesellschaftlichen Integration tendenziell reduziert und das Krankheitsrisiko deutlich erhöht17.

Der Landkreis Weilheim-Schongau befindet sich diesbezüglich in einer positiven Situation. Die Werte sind insgesamt deutlich besser – sie sind um rund ein Drittel nierdriger als der bayerische Durchschnittswert. Dabei ist die Situation in Bayern bereits klar besser als im Vergleich mit dem Durchschnitt der alten Bundesländer insgesamt. In Bayern weist der Süden gegenüber dem Norden eine geringere Zahl von Arbeitslosen auf. Genauso wie für das Land Bayern war die Arbeitsmarktlage im Landkreis Weilheim-Schongau in der Mitte des letzten Jahrzehntes und im Jahr 2009 eher ungünstig (vgl. Darstellung 24). Die Arbeitslosenzahlen haben in den Jahren 2005/2006 einen Spitzenwert erreicht – teilweise beeinflusst auch durch die Umstellung auf ALG II (vgl. Indikator 5). Ab diesem Zeitpunkt war die Tendenz wieder rückläufig, wobei die Werte durch die Konjunktur- und Weltwirtschaftskrise innerhalb des Jahres 2009 noch einmal deutlich angestiegen waren und sich seitdem wieder rückläufig entwickeln. Von Juni 2016 bis Juni 2017 kam es dabei wieder zu einem leichten Anstieg.

Bei der Analyse der Arbeitslosigkeit auf Gemeindeebene stößt man zunächst auf ein statistisches Problem. Unter einer „Arbeitslosenquote“ versteht man gemeinhin die Zahl der Arbeitslosen, geteilt durch die Zahl der Erwerbstätigen. Letztere stehen jedoch auf Gemeindeebene regelmäßig nicht zur Verfügung. Als Ersatzgröße bietet sich nun die Zahl der Einwohner/innen zwischen 15 und 64 Jahren an. Diese kann im Allgemeinen als die Zahl der potenziell Erwerbstätigen interpretiert werden. Problematisch ist natürlich die Abgrenzung dieser Gruppe hinsichtlich der Zahl der Schüler/innen an weiterbildenden Schulen und der Student/innen, über deren genauen Eintritt in das Berufsleben auf Gemeindeebene keine Informationen vorliegen. Deshalb wurde im Sinne einer Annäherung als mittleres Eintrittsalter in die Berufswelt das 18. Lebensjahr gewählt. Nachdem die Zahl der Arbeitslosen auf Gemeindeebene von der Bundesagentur für Arbeit seit einigen Jahren veröffentlicht wird, kann man auf diese Weise Vergleichszahlen auf Gemeinde- ebene berechnen. Diese „Zahl der Arbeitslosen je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter

17 Vgl. dazu z. B. Robert-Koch-Institut (Hrsg.), Arbeitslosigkeit und Gesundheit, Gesundheitsberichterstat- tung des Bundes, Heft 13, Berlin 2003.

52 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

65 Jahren“ darf jedoch nicht direkt mit der von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten offi- ziellen Arbeitslosenquote verglichen werden. Dabei besitzt die offizielle Arbeitslosenquote regelmäßig einen höheren Wert als die „Zahl der Arbeitslosen je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren“, da dort im Nenner nur die tatsächlich Erwerbstätigen gezählt werden.

Am Ende der Seite findet sich ein Schaubild mit einer Zeitreihe zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Landkreis Weilheim-Schongau seit 2000 (vgl. Darstellung 24). Deutlich sichtbar ist die wellen- förmige Entwicklung: Ausgehend von einer eher geringen Betroffenheit von Arbeitslosigkeit sind die Werte bis zum Jahr 2006 deutlich angestiegen. Bis zum Jahr 2008 fand dann eine deutliche Entspannung der Situation statt: Die relative Quote lag auf dem Niveau des Jahres 2001. Im Jahr 2009 kam es zu einer erneuten Steigerung aller Werte, die in den Jahren bis 2012 wiederum zurück gingen. Zum Jahr 2014 hin ist ein erneuter Anstieg des Anteils der von Arbeitslosigkeit betroffenen Bevölkerung zu verzeichnen, in den beiden Folgejahren wieder ein Rückgang der durch einen leichten Anstieg von 2016 auf 2017 abgelöst wird. Der höchste Wert der Arbeits- losigkeit insgesamt wie auch der Arbeitslosigkeit junger Menschen wurde im Juni 2006 ver- zeichnet. Die geringsten absoluten und relativen Zahlen werden für das Jahr 2012 – knapp gefolgt vom Jahr 2016 – ausgewiesen. Die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen unterliegt ähnlichen Schwankungen.

Darstellung 24: Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Weilheim-Schongau 2000 – 2017, jeweils Ende Juni

Arbeitslose 4.000

3.000

2.000

1.000

0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Unter 20 Jahre 41 40 61 62 66 107 118 75 45 41 45 33 26 32 25 17 25 21 Unter 25 Jahre 152 179 296 364 319 508 475 290 183 261 176 150 148 201 172 136 131 143 Insgesamt 1.896 1.856 2.173 2.675 2.678 3.416 3.507 2.725 1.812 2.165 1.869 1.617 1.577 1.806 1.858 1.737 1.604 1.700 Je 100 Ewo 2,4 2,3 2,7 3,3 3,3 4,2 4,4 3,4 2,3 2,7 2,3 2,0 2,0 2,3 2,3 2,1 2,0 2,1 von 18-unter 65

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Im Hinblick auf die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit wurde für die Analyse bewusst jeweils der Monat Juni gewählt, um saisonale Einflüsse auszublenden. Dabei ist regelmäßig die Jugend- arbeitslosigkeit bei quartalsweiser Betrachtung im Oktober am höchsten. Dann befinden sich alle

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 53 Einzelindikatoren

diejenigen Schulabgänger/innen auf dem Arbeitsmarkt, die nicht sofort eine Lehrstelle gefunden haben. Die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen, die im Laufe des folgenden Jahres (noch) keine Lehrstelle gefunden hat und im Juni immer noch arbeitslos gemeldet ist, bildet praktisch den „har- ten Kern“.

Für die Indexbildung der Sozialraumanalyse wurden bei den Merkmalen zur Arbeitslosigkeit die Daten mit dem Bezugsjahr (Ende Juni) 2016 ausgewertet, um den Bezug zu den Erhebungsjahren der weiteren Indikatoren zu halten. Weiterhin ist festzuhalten, dass der Anteil der von Arbeitslo- sigkeit betroffenen Bevölkerung in der Summe deutlich niedriger ist, die Situation also insgesamt günstiger ist als in den Vorjahren. Im Vergleich der Werte mit dem Jahr 2016 fällt auf, dass der bayernweit positive Trend der weiter sinkenden Arbeitslosigkeit im Landkreis Weilheim-Schongau nun auch wieder seinen Niederschlag gefunden hat. Zurück gegangen sind die Werte der Mittleren und Großen Gemeinden, während die Werte der Kleinen Gemeinden leicht angestiegen sind. Die folgenden Übersichten geben den Anteil der Arbeitslosen je 100 Einwohner/innen für die Gemein- degrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern insgesamt wieder.

Anteil der Arbeitslosen je 100 Einwohner/innen nach Gemeindegrößenklassen, Juni 2016, 2013 und 2010

Landkreis Kleine Mittlere Große Teilindikator 6.1 Weilheim- Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Schongau

Arbeitslosigkeit 1,3 1,4 2,4 1,9 2,9 insgesamt Juni 2016

Arbeitslosigkeit 1,2 1,7 2,8 2,3 3,1 insgesamt Juni 2013

Arbeitslosigkeit 1,4 1,6 2,9 2,3 3,5 insgesamt Juni 2010

Vergleich 16 mit 13 108,3 % 82,4 % 85,7 % 82,6 % 93,5 % (13 = 100 %)

Vergleich 16 mit 10 92,9 % 87,5 % 82,8 % 82,6 % 82,9 % (10 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

54 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Anteil der Langzeitarbeitslosen (Dauer über ein Jahr) je 100 Einwohner/innen nach Gemeindegrößenklassen, Juni 2016, 2013 und 2010

Landkreis Kleine Mittlere Große Teilindikator 6.2 Weilheim- Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Schongau

Langzeitarbeitslosigkeit 0,3 0,3 0,8 0,6 0,8 insgesamt 2016

Langzeitarbeitslosigkeit 0,2 0,3 0,7 0,5 0,8 insgesamt 2013

Langzeitarbeitslosigkeit 0,4 0,5 0,9 0,7 0,9 insgesamt 2010

Vergleich 16 mit 13 150,0 % 100,0 % 114,3 % 120,0 % 100,0 % (13 = 100 %)

Vergleich 16 mit 10 75,0 % 60,0 % 88,9 % 85,7 % 88,9 % (10 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Anteil der jugendlichen Arbeitslosen je 100 Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren nach Gemeindegrößenklassen, Juni 2016, 2013 und 2010 Landkreis Kleine Mittlere Große Teilindikator 6.3 Weilheim- Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Schongau Jugendarbeitslosigkeit 0,5 0,7 1,1 0,9 1,5 insgesamt 2016 Jugendarbeitslosigkeit 0,6 1,0 1,7 1,3 1,5 insgesamt 2013 Jugendarbeitslosigkeit 0,6 0,5 1,6 1,1 1,7 insgesamt 2010 Vergleich 16 mit 13 83,3 % 70,0 % 64,7 % 69,2 % 100,0 % (13 = 100 %) Vergleich 16 mit 10 83,3 % 140,0 % 68,8 % 81,8 % 88,2 % (10 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 55 Einzelindikatoren

Teilindikator 6.1: Arbeitslosigkeit insgesamt

Die Anteile der Arbeitslosen je 100 potenziell Beschäftigten zeigen ein weiterhin deutliches Gefälle zwischen den Gemeindegrößenklassen. Dieses tritt vor allem zwischen den Großen Gemeinden auf der einen Seite und den Kleinen sowie Mittleren Gemeinden auf der anderen Seite auf. Alle Werte liegen jedoch unter dem bayerischen Vergleichswert – mit einem Abstand von ca. 18 % auch noch zwischen den Großen Gemeinden und dem bayerischen Vergleichswert. Die regionale Analyse, die aus Darstellung 25 ersichtlich wird, zeigt ein regionales Muster, das sehr durch die Gemeindegrößenklassen bestimmt wird. Die höchste Zahl an Arbeitslosen wurde in der Gemeinde Weilheim i.Ob. gemeldet, die stärkste Betroffenheit findet sich in der Gemeinde Schongau (3,4). Die Entwicklung über die Zeit zeigt, dass die Betroffenheit im Landkreis Weilheim-Schongau un- gefähr im gleichen Masse wie in Bayern zurückgegangen ist. Ein Anstieg hat sich hier seit 2013 für die Kleinen Gemeinden ergeben, während die Betroffenheit in den Mittlerem Gemeinden um gut ein Sechstel % zurück gegangen ist. In den Größeren Gemeinden fällt der Rückgang mit ei- nem Siebentel etwas geringer aus.

Teilindikator 6.2: Langzeitarbeitslosigkeit

Auch bei dem Teilindikator Langzeitarbeitslosigkeit (Dauer über ein Jahr) liegt der Landkreis Weil- heim-Schongau mit 0,6 deutlich – gut 20 % – unter dem bayerischen Vergleichswert von 0,8. Aus der Analyse der Werte nach Gemeindegrößenklassen wird wiederum ein klares Gefälle zwischen den Werten der Großen und den Mittleren bzw. Kleinen Gemeinden ersichtlich. Der Vergleich mit den Werten im Jahr 2013 zeigt jedoch teilweise erhöhte Betroffenheit auf insgesamt geringem Niveau. In den Kleinen Gemeinden und den Großen Gemeinden stieg der Anteil um jeweils ein Zehntel. Die höchste absolute Zahl an Langzeitarbeitslosen wird in der Gemeinde Weilheim i.Ob. ausgewiesen (109 Betroffene), die höchste Quote (1,1) zeigt sich in der Stadt Schongau.

Teilindikator 6.3: Jugendarbeitslosigkeit

Auch bezüglich der Betroffenheit junger Menschen von Arbeitslosigkeit stellt sich die Situation im Landkreis Weilheim-Schongau besser als im Land Bayern dar. Der Abstand hat deutlich zuge- nommen. Die Quote liegt in Relation zu Bayern nur bei 57 % des bayerischen Wertes. Auffällig ist auch hier das große Gefälle zwischen den Gemeindegrößenklassen – der Wert der Großen Ge- meinden liegt mehr als doppelt so hoch wie der Wert der Kleinen Gemeinden. Sowohl in Gesamt- bayern wie auch im Landkreis ist der Anteil der von Arbeitslosigkeit betroffenen jungen Menschen zurückgegangen. Dabei wurde im Landkreis Weilheim-Schongau ein höherer Rückgang verzeich- net. Dieser hat sich vor allem in den Mittleren und Großen Gemeinden vollzogen, in denen sich die Werte um rund ein Drittel verringert haben. Auch bei diesem Teilindikator weist das Zentrum des Landkreises tendenziell höhere Werte aus. Die höchste absolute Anzahl an jugendlichen Ar-

56 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

beitslosen wird für die Stadt Schongau. ausgewiesen, die höchste Quote findet sich ebenfalls in der Stadt Schongau (1,5).

Darstellung 25: Zahl und Anteil der Arbeitslosen je 100 Einwohner/innen (18 – 64 Jahre) im Landkreis Weilheim-Schongau, Stand Juni 2016 < 0,9 (8) < 1,3 (8) Pähl 15 Gemeindenamen < 1,7 (7) Zahl der Fälle insgesamt Raisting 0,9 < 2,1 (5) Fälle je 100 Einwohner/innen 27 >= 2,1 (6) 1,8 Wielenbach Hohenfurch 20 Bernried 15 Wessobrunn 1,1 32 17 2,4 Schwabsoien 1,6 1,2 6 W eilheim i. O B 0,7 Altenstadt 332 Seeshaupt 39 26 Hohenpeißenberg Polling 2,4 1,9 1,5 Schwabbruck 48 33 Iffeldorf 2,1 Peißenberg 8 1,6 Eberfing 30 Ingenried Schongau 177 1,4 8 1,8 9 263 Peiting 2,3 Oberhausen 0,8 Penzberg 1,4 3,4 134 13 Antdorf 211 Burggen 1,9 Böbing 1,0 4 2,1 9 Obersöchering 12 13 0,5 0,9 1,1 Huglfing Eglfing 1,3 Habach Rottenbuch 32 Bernbeuren 5 6 13 1,8 Sindelsdorf 10 0,8 0,8 Steingaden 1,2 10 0,7 20 1,3 1,2 Landkreis insgesamt: Prem W ilds teig 1.604 Arbeitslose insgesamt 4 2,0 Arbeitslose je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren 3 0,7 0,4 Bayern: 5,7 Arbeitslose je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und unter 65 Jahren

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 57 Einzelindikatoren

Darstellung 26: Zahl und Anteil der Langzeitarbeitslosen (Dauer über ein Jahr) je 100 Einwohner/innen (15 – 64 Jahre) im Landkreis Weilheim-Schongau, Stand Juni 2016*)

< 0,3 (12) < 0,5 (8) Pähl Gemeindenamen < 0,7 (10) * Zahl der Fälle insgesamt >= 0,7 (4) Raisting * Fälle je 100 Einwohner/innen 7 0,5 Wielenbach Hohenfurch * Bernried * Wessobrunn * 8 0,6 Schwabsoien * * * * W eilheim i. O B * Altenstadt 109 Seeshaupt 12 8 Hohenpeißenberg Polling 0,8 0,6 0,5 Schwabbruck 11 6 Iffeldorf * 0,5 Peißenberg 0,3 Eberfing 7 Ingenried Schongau * 55 * 0,4 * 85 Pe iting 0,7 Oberhausen * Penzberg * 1,1 38 4 Antdorf 78 Burggen 0,5 Böbing 0,3 Obersöchering * 0,8 * 5 Huglfing 5 * * 0,5 0,5 Habach Rottenbuch 9 Eglfing * Bernbeuren * 0,5 * Sindelsdorf * 5 Steingaden * * 4 0,3 5 0,5 0,3 Landkreis insgesamt: Prem 487 Langzeitsarbeitslose W ilds te ig * 0,6 Langzeitsarbeitslose je 100 Einwohner/innen zwischen * * 18 und 65 Jahren * Bayern: 0,8 Langzeitsarbeitslose je 100 Einwohner/innen zwischen 18 und 65 Jahren

*) Werte unter 3 werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

58 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Darstellung 27: Zahl und Anteil der jugendlichen Arbeitslosen je 100 Jugendliche (15 – 24 Jahre) im Landkreis Weilheim-Schongau, Stand Juni 2016*)

< 0,3 (9) Gemeindenamen Zahl der Fälle ins ges am t < 0,6 (8) Pähl Fälle je 100 Jugendliche < 0,9 (5) * < 1,2 (7) Raisting * * >= 1,2 (5) * Wielenbach Hohenfurch * Bernried * Wessobrunn * 3 1,4 Schwabsoien * * * * Weilheim i.OB * Altenstadt 18 Seeshaupt 6 * Hohenpeißenberg Polling 0,8 1,3 * Schwabbruck 4 5 Iffeldorf Peißenberg * 1,0 1,4 Eberfing * Ingenried Schongau * 17 * * * 23 Peiting 1,2 Oberhausen * Penzberg * 1,5 11 * Antdorf 19 Burggen 0,9 Böbing * Obersöchering * 1,1 * * Huglfing * * * * * Habach Rottenbuch * Eglfing Bernbeuren * * * * Sindelsdorf * * Steingaden * * * * 4 * 1,0 Prem Landkreis insgesamt: Wildsteig * 131 Arbeitslose unter 25 Jahren * * 0,9 Arbeitslose je 100 Jugendliche (15 - 24 Jahre) * Bayern: 1,5 Arbeitslose je 100 Jugendliche (15 - 24 Jahre)

*) Werte unter 3 werden aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht ausgewiesen Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 59 Einzelindikatoren

Indikator 7: Wohnsituation im Landkreis Weilheim- Schongau

Beengte bzw. schlechte Wohnverhältnisse werden häufig auch als ein Bedingungsfaktor für sozi- ale Probleme benannt. Es wurden aus der entsprechenden Datenbank des Bayerischen Landes- amtes für Statistik und Datenverarbeitung die Merkmale „Zahl“ und „Struktur“ der Wohnungen in Wohngebäuden und die Wohnfläche abgerufen.

Teilindikator 7.1: Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen

Die Darstellung 28 zeigt den Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen an allen Wohnungen im Landkreis Weilheim-Schongau auf gemeindlicher Ebene. Gemäß der De- finition des Statistischen Landesamtes fallen Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser (ohne Ein- liegerwohnungen) unter die Kategorie der Gebäude mit 1–2 Wohnungen. Bei Gebäuden mit drei und mehr Wohnungen handelt es sich demgemäß um Geschosswohnungsbauten. Damit ist der Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen an allen Wohnungen ein ge- eigneter Indikator für das Maß der Verstädterung der Gemeinden.

Generell ist festzustellen, dass der Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Woh- nungen im Landkreis Weilheim-Schongau weiterhin deutlich niedriger ist als in Bayern insgesamt. Während es sich in Bayern um 46,8 % aller Wohnungen, also um nahezu jede zweite Wohnung handelt, liegen im Landkreis Weilheim-Schongau nur 37,6 % aller Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen. Die Betrachtung der Werte nach Gemeindegrößenklassen zeigt erwartungsgemäß ein deutlich ausgeprägtes Land-Stadt-Gefälle, wobei die Differenz zwischen den Werten der Kleinen und der Mittleren Gemeinden, vor allem im Vergleich zur Differenz zwischen den Mittleren und den Großen Gemeinden, relativ niedrig ausfällt. Der Wert der Großen Gemeinden liegt hingegen deutlich über dem Landkreisschnitt und leicht über dem gesamt- bayerischen Wert. Der Vergleich der Werte über die Zeit verdeutlicht, dass der Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen in den Kleinen Gemeinden angestiegen ist. In den Mittleren und Großen Gemeinden wie auch im Landkreis insgesamt ist der Anteil seit 2013 dagegen gesunken. Die regionale Analyse (vgl. Darstellung 28) wird vor allem durch die Gemeindegrößenklassen dominiert.

60 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen an allen Wohnungen nach Gemeindegrößenklassen, Ende 2016, 2013 und 2010 Landkreis Kleine Mittlere Große Teilindikator 7.1 Weilheim- Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Schongau Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr 21,9 22,9 48,5 37,6 46,8 Wohnungen an allen Wohnungen 2016 Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr 19,6 25,3 48,7 38,2 47,1 Wohnungen an allen Woh- nungen 2013 Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr 15,6 22,5 48,1 36,7 46,4 Wohnungen an allen Woh- nungen 2010 Vergleich 16 mit 13 111,7 % 90,5 % 99,6 % 98,4 % 99,4 % (13 = 100 %) Vergleich 16 mit 10 140,4 % 101,8 % 100,8 % 102,5 % 100,9 % (10 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Teilindikator 7.2: Durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner

Die Darstellung 29 stellt die Verteilung der durchschnittlichen Wohnfläche je Einwohner im Land- kreis Weilheim-Schongau zum Stand 31.12.2015 dar. Insgesamt liegt der Wert des Landkreises mit 46,3 m² nahezu auf dem Niveau des bayerischen Wertes von 45,7 m². Zu beachten ist hier, dass ein höherer Wert (also mehr Wohnfläche je Einwohner) eine positivere Situation bedeutet. Die Werte zeigen ein Gefälle zwischen Kleinen bzw. Mittleren und Großen Gemeinden. Die rechnerisch meiste Wohnfläche steht Bewohner/innen in den Kleinen Gemeinden zur Verfügung. Die regionale Analyse (vgl. Darstellung 29) zeigt entsprechend höhere Werte in der Peripherie des Landkreises, während die Bewohner/innen in der Mitte des Landkreises weniger Wohnfläche zur Verfügung haben.

Hervorzuheben ist noch, dass es sich bei diesem Merkmal nur um einen relativ groben Struktur- indikator handelt, der im Zusammenhang mit den Fragestellungen der Jugendhilfe im Einzelfall nur einen eingeschränkten und ergänzenden Erklärungswert besitzt. Insbesondere in Gemeinden mit Fremdenverkehr (Ferienwohnungen) ist der Indikator durch einen höheren Anteil an Wohnun- gen in Gebäuden mit drei und mehr Wohnungen an allen Wohnungen regelmäßig überhöht.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 61 Einzelindikatoren

Die nachfolgende Übersicht gibt die Wohnsituation im Landkreis Weilheim-Schongau für die Ge- meindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und zu Bayern für die Jahre 2016, 2013 und 2010 wieder.

Durchschnittliche Wohnfläche in Quadratmeter je Einwohner nach Gemeindegrößenklassen, Ende 2016, 2013 und 2010 Landkreis Kleine Mittlere Große Teilindikator 7.2 Weilheim- Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Schongau Wohnfläche je 54,7 m² 48,0 m² 43,3 m² 46,3 m² 45,7 m² Einwohner 2016

Wohnfläche je Einwohner 49,1 m² 51,8 m² 42,9 m² 46,3 m² 46,2 m² 2013

Wohnfläche je Einwohner 46,8 m² 48,6 m² 41,9 m² 44,5 m² 44,3 m² 2010

Vergleich 16 mit 13 111,4 % 92,7 % 100,9 % 100,0 % 98,9 % (13 = 100 %)

Vergleich 16 mit 10 116,9 % 98,8 % 103,3 % 104,0 % 103,2 % (10 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

62 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Darstellung 28: Wohnstruktur im Landkreis Weilheim-Schongau, Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei oder mehr Wohnungen an allen Wohnungen, Ende 2016

< 15 (7) < 20 (9) Gemeindenamen Pähl < 25 (6) Anteil der Wohnungen 19,1 < 30 (3) Raisting >= 30 (9) 19,0

Wielenbach Hohenfurch 17,5 Bernried 13,0 Wessobrunn 46,6 17,2 Schwabsoien 12,5 Weilheim i.OB Altenstadt 52,4 Seeshaupt 35,6 29,9 Hohenpeißenberg Polling Schwabbruck 23,9 23,6 Iffeldorf 15,1 Peißenberg Eberfing 33,7 Ingenried Schongau 40,4 18,9 13,3 55,4 Peiting Oberhausen Penzberg 34,7 16,7 Antdorf 53,2 Burggen Böbing Obersöchering 26,3 12,6 21,8 Huglfing 22,4 Rottenbuch 23,9 Eglfing Habach Bernbeuren 30,2 27,3 18,6 Sindelsdorf 12,1 Steingaden Landkreis insgesamt: 23,7 14,6 37,6 % Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei und mehr Wohnungen an allen Wohnungen Prem Wildsteig 15,0 Bayern: 11,1 46,8 % Anteil der Wohnungen in Gebäuden mit drei und mehr Wohnungen an allen Wohnungen

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 63 Einzelindikatoren

Darstellung 29: Durchschnittliche Wohnfläche in m² im Landkreis Weilheim-Schongau je Einwohner, Ende 2016

< 45 qm (5) < 47 qm (3) - Gemeindenamen < 49 qm (6) - Mittlere Wohnfläche je Einwohner < 51 qm (13) Pähl 55,3 >= 51 qm (7) Raisting 50,3

Wielenbach Altenstadt Wessobrunn 50,9 Bernried 45,6 50,3 48,2 Hohenfurch Schwabsoien Weilheim i.OB 50,3 56,0 43,0 Seeshaupt Schwabbruck Polling 56,4 49,2 Hohenpeißenberg Ingenried Schongau 50,2 50,4 49,3 41,9 Peißenberg Eberfing Iffeldorf 43,8 49,5 51,0 Peiting Oberhausen 43,6 Burggen 53,8 Antdorf Penzberg 50,0 Böbing Obersöchering 46,0 44,0 46,4 Huglfing 47,2 Bernbeuren 48,1 Eglfing Habach Sindelsdorf 52,3 48,8 Rottenbuch 48,0 48,7 49,8 Steingaden 49,7 Landkreis Weilheim-Schongau: Prem Mittlere Wohnfläche je Einwohner: 46,3 m² 51,8 Wildsteig Bayern: 49,7 Mittlere Wohnfläche je Einwohner: 45,7 m²

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

64 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Indikator 8: Einkommenssituation im Landkreis Weilheim-Schongau

Auch die wirtschaftliche Situation einer Familie steht in engem Zusammenhang mit ihrer – potenziellen – Anfälligkeit im Hinblick auf Krisensituationen und damit auch mit der Inanspruch- nahme von Unterstützungsangeboten, wie z. B. auch Hilfen zur Erziehung18. Für die Analyse der Einkommenssituation der Bevölkerung im Landkreis Weilheim-Schongau stehen aktuelle Daten des Instituts Nexiga in Bonn zur Verfügung. Direkt ausgewiesen ist dabei eine klassierte Vertei- lung der Nettomonatseinkommen der Haushalte sowie das Nettoeinkommen je Haushalt in einer Gemeinde. Das Haushaltsnettoeinkommen setzt sich aus den Nettoeinkünften der Haushalte und allen erhaltenen Transferleistungen zusammen, wobei direkte Steuern und Sozialabgaben nicht berücksichtigt werden.

Teilindikator 8.1: Haushaltseinkommen

Als mittlere Haushaltsgröße ergibt sich für den Landkreis Weilheim-Schongau 2015 ein Wert von 2,04 Personen je Haushalt. Damit leben im Durchschnitt ungefähr so viele Personen in einem Haushalt im Landkreis wie im bayerischen Durchschnitt mit 2,05 Personen. Das mittlere Einkommen je Haushalt im Landkreis Weilheim-Schongau liegt mit 4.038 € etwas unter dem Niveau des gesamtbayerischen Vergleichswerts (4.178 €). Bei der Betrachtung auf Gemeindeebene zeigt sich eine deutliche Streuung der Werte.

Der niedrigste Wert liegt in der Stadt Schongau (3.509 €), das höchste mittlere monatliche Einkommen steht rechnerisch den Bewohner/innen in Seeshaupt zur Verfügung (5.494 €). Die regionale Analyse zeigt deutlich, dass das mittlere Nettoeinkommen der Haushalte von Westen in Richtung Osten ansteigt.

18 Vgl. dazu speziell Jaufmann, D., Rindsfüßer, Chr., Gruber, S., Ursachen- und Kostenstrukturanalyse der Jugendhilfeausgaben. Eine vergleichende Analyse der Landkreise Landsberg am Lech, Miesbach, Ro- senheim und Bad Tölz-Wolfratshausen für die Jahre 2001-2013, unveröffentlichter Bericht, Rosenheim, September 2014.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 65 Einzelindikatoren

Mittleres, monatliches Nettoeinkommen je Haushalt im Landkreis Weilheim-Schongau nach Ge- meindegrößenklassen, 2016, 2013 und 2010 Landkreis Kleine Mittlere Große Teilindikator 8.1 Weilheim- Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Schongau Mittleres Haushaltsein- kommen je Haushalt in 4.475 € 4.377 € 3.789 € 4.038 € 4.178 € 2016

Mittleres Haushaltseinkom- 4.040 € 4.217 € 3.792 € 3.940 € 3.817 € men je Haushalt in 2013

Mittleres Haushaltseinkom- 3.893 € 4.076 € 3.723 € 3.840 € 3.695 € men je Haushalt in 2010

Vergleich 16 mit 13 110,8 % 103,8 % 99,9 % 102,5 % 109,5 % (13 = 100 %)

Vergleich 16 mit 10 114,9 % 107,4 % 101,8 % 105,2 % 113,1 % (10 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

66 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Darstellung 30: Einkommenssituation im Landkreis Weilheim-Schongau I, mittleres monatliches Haushaltseinkommen je Haushalt, 2015

< 3.600 (2) < 3.900 (5) Gemeindenamen durchschnittliche Kaufkraft < 4.200 (7) Pähl < 4.500 (10) 5.297 >= 4.500 (10) Raisting 4.271

Wielenbach Hohenfurch 4.523 Bernried 4.278 Wessobrunn 4.819 4.199 Schwabsoien 4.238 Weilheim i.OB Altenstadt 3.888 Seeshaupt 4.035 5.494 Hohenpeißenberg Polling Schwabbruck 3.691 4.495 Iffeldorf Peißenberg 4.261 Eberfing 4.906 Ingenried Schongau 3.520 5.060 4.230 3.509 Peiting Oberhausen Penzberg 3.648 4.482 Antdorf 4.151 Burggen Böbing Obersöchering 5.293 4.017 4.153 Huglfing 4.513 Habach Rottenbuch 4.303 Eglfing Bernbeuren 4.402 5.376 3.962 Sindelsdorf 3.657 Steingaden 4.851 3.653 Landkreis insgesamt: Durchschnittliche Kaufkraft: 4.038 € Prem Wildsteig 4.325 4.063 Bayern: Durchschnittliche Kaufkraft: 4.178 €

SAGS 2017 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 67 Einzelindikatoren

Teilindikator 8.2: Haushaltseinkommen unter 1.500 €

Eine Darstellung des prozentualen Anteils der Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von unter 1.500 € an allen Haushalten auf Gemeindeebene findet sich in der Darstellung 32. Die nachfolgenden Übersichten geben die Einkommenssituationen im Landkreis Weilheim-Schongau für die beiden Analyseebenen im Vergleich zum Landkreis und Bayern wieder.

Bei der Analyse des Anteils der Haushalte mit Nettoeinkünften unter 1.500 € nach Gemeinde- größenklassen zeigt sich spiegelbildlich die bessere finanzielle Situation der Haushalte in den Mittleren Gemeinden. Insgesamt gut ein Viertel aller Haushalte im Landkreis Weilheim-Schongau hat ein mittleres monatliches Nettoeinkommen von unter 1.500 €, etwas weniger als im gesamt- bayerischen Durchschnitt. Der höchste Anteil findet sich in den Großen Gemeinden (28,5 %). Generell zeigt die regionale Verteilung naturgemäß – sozusagen spiegelbildlich – Ähnlichkeiten zu den Ergebnissen des Indikators 8.1.

Die nachfolgende Übersicht gibt die zweite Dimension der Einkommenssituation im Landkreis Weilheim-Schongau für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern wieder.

Anteil der Haushalte mit durchschnittlichem monatlichen Nettoeinkommen unter 1.500 € im Landkreis Weilheim-Schongau nach Gemeindegrößenklassen, 2016, 2013 und 2010 Landkreis Kleine Mittlere Große Teilindikator 8.1 Weilheim- Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Schongau Anteil der Haushalte mit einem mittleren monatli- 23,0 20,8 28,5 25,8 27,9 chen Nettoeinkommen unter 1.500 € in 2016 Anteil der Haushalte mit ei- nem mittleren monatlichen 24,7 20,9 28,9 26,2 28,0 Nettoeinkommen unter 1.500 € in 2013 Anteil der Haushalte mit ei- nem mittleren monatlichen 23,6 21,6 29,3 26,4 28,5 Nettoeinkommen unter 1.500 € in 2010 Vergleich 16 mit 13 93,1 % 99,5 % 98,6 % 98,5 % 99,6 % (13 = 100 %) Vergleich 16 mit 10 97,5 % 96,3 % 97,3 % 97,7 % 97,9 % (13 = 100 %)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

68 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Einzelindikatoren

Darstellung 31: Zahl der Haushalte und Verteilung nach dem jährlichen Nettoeinkommen der Haushalte im Landkreis Weilheim-Schongau in %, im Jahr 2015 10.800 € - 18.000 € - un- 31.200 € - Unter 60.000 € - Gemeinde Haushalte unter ter unter 10.800 € und mehr 18.000 € 31.200 € 60.000 € Altenstadt 1.391 68 287 498 287 251 Antdorf 441 11 70 153 104 103 Bernbeuren 1.010 140 239 367 175 89 Bernried 927 13 139 266 235 274 Böbing 703 47 177 277 128 74 Burggen 676 45 168 267 126 70 Eberfing 480 30 78 156 114 102 Eglfing 403 6 113 166 70 48 Habach 407 5 67 136 105 94 Hohenfurch 589 40 75 271 102 101 Hohenpeißenberg 1.681 134 348 593 286 320 Huglfing 1.044 65 218 377 206 178 Iffeldorf 1.050 39 172 322 254 263 Ingenried 376 37 89 143 65 42 Oberhausen 812 59 171 290 168 124 Obersöchering 551 6 138 224 114 69 Pähl 881 10 108 252 223 288 Peißenberg, M 5.831 721 1337 2028 983 762 Peiting, M 5.221 536 1082 1869 904 830 Penzberg, St 7.400 806 1478 2578 1432 1106 Polling 1.324 38 212 425 328 321 Prem 343 21 85 122 56 59 Raisting 894 40 159 332 179 184 Rottenbuch 704 54 160 252 122 116 Schongau, St 5.904 716 1197 2052 1065 874 Schwabbruck 369 25 81 146 70 47 Schwabsoien 534 20 133 210 105 66 Seeshaupt 1.250 5 108 314 343 480 Sindelsdorf 455 18 68 149 114 106 Steingaden 1.181 88 281 403 196 213 Weilheim i.OB, St 10.737 1089 2158 3754 2099 1637 Wessobrunn 883 89 160 370 149 115 Wielenbach 1.217 84 130 451 281 271 Wildsteig 501 19 142 198 87 55 Landkreis 58.170 5.124 11.628 20.411 11.275 9.732 Weilheim-Schongau

Bayern 6.238.328 582.784 1.148.209 1.903.026 1.109.773 852.904

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 69 Einzelindikatoren

Darstellung 32: Einkommenssituation im Landkreis Weilheim-Schongau II, Anteil der Haushalte mit einer monatlichen Kaufkraft unter 1.500 €, im Jahr 2015

< 17 (9) < 22 (3) < 27 (9) Pähl Gemeindenamen >= 27 (13) 11,5 Anteil der Haushalte mit einer Kaufkraft Raisting unter 1.500 € 20,0

Wielenbach Hohenfurch 15,6 Bernried 17,7 Wessobrunn 14,1 25,5 Schwabsoien 26,2 Weilheim i.OB Altenstadt 27,1 Seeshaupt 23,2 7,0 Hohenpeißenberg Polling Schwabbruck 25,9 16,4 Iffeldorf Peißenberg 25,4 Eberfing 16,9 Ingenried Schongau 32,4 19,5 30,7 29,3 Peiting Oberhausen Penzberg 28,6 25,1 Antdorf 27,1 Burggen Böbing Obersöchering 16,1 29,1 28,8 Huglfing 23,2 Habach Rottenbuch 24,0 Eglfing Bernbeuren 26,8 15,1 27,6 Sindelsdorf 34,7 Steingaden 16,6 28,8

Prem Wildsteig 27,7 29,2 Landkreis insgesamt: Anteil der Haushalte mit monatlicher Kaufkraft unter 1.500 €: 25,8% Bayern: Anteil der Haushalte mit monatlicher Kaufkraft unter 1.500 €: 27,9 %

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

70 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Landkreis im Vergleich

5. Der Landkreis Weilheim-Schongau im Vergleich zu Bayern

5.1 Ergebnisse des Jugendhilfe- und des Sozialräumlichen Indices

Um die Ergebnisse der Sozialraumanalyse für den Landkreis Weilheim-Schongau in einen größe- ren Zusammenhang einordnen zu können, wurde als Vergleichsmaßstab der Freistaat Bayern gewählt. Zu den verwendeten Indikatoren wurden deshalb gesamtbayerische Vergleichsdaten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung, der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB), dem Institut Nexiga, der Bundesagentur für Arbeit (BA) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) herangezogen.

Der bayernweite Vergleich ist insofern sinnvoll und statthaft, da sich die Struktur des Landkreises Weilheim-Schongau ähnlich vielfältig wie der gesamte Freistaat Bayern darstellt. So gibt es neben städtischen Verdichtungsräumen eine Vielzahl kleiner, ländlich geprägter Gemeinden.

Für den Vergleich wurden zwei Teilindizes ermittelt, die Bayern jeweils gleich 100 setzen. Im Hin- blick auf die jugendhilfespezifische Fragestellung wurde dem Teilindex „Jugendhilfeindex“ über alle Teilindikatoren ein Gewicht von insgesamt 60 % am Gesamtindex zugeordnet. Insofern ergibt sich für den zweiten Teilindex „Sozialräumlicher Index“ ein Gewicht von 40 %. Die detaillierten internen Gewichtungen innerhalb der jeweiligen Indizes, und damit auch deren Zusam- mensetzung, ergeben sich aus den in Kapitel 3 dargestellten Tabellen und den beiden Dar- stellungen 33 und 35.

Die Teilindizes können selbstverständlich – je nach Ziel- und Fragestellung – auch getrennt von- einander betrachtet und interpretiert werden.

Der Teilindex „Jugendhilfeindex“ besteht aus vier Indikatoren. Die genaue Gewichtung der Teil- bereiche zeigt das folgende Schaubild 33.

Der Landkreis Weilheim-Schongau liegt beim Jugendhilfeindex – und damit bei der Intensität der Hilfeleistungen – mit einem Wert von 124,9 höher als der bayerische Gesamtdurchschnitt. Diese Situation basiert vor allem auf der Intensität dieses Indexes in den Großen Gemeinden (149,2); hier liegen die Werte um knapp die Hälfte höher als der bayerische Vergleichswert. Deutlich unter den bayerischen Durchschnittswerten liegen die Werte für die Kleinen Gemeinden, im bayerischen Durchschnitt die Mittleren Gemeinden. Gut sichtbar wird, dass sich die Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen des Jugendhilfeindexes über den gesamten Landkreis seit der letzten Sozialraumanalyse zwischen den Gemeindegrößenklassen etwas angenähert hat.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 71 Landkreis im Vergleich

Darstellung 33: Gewichtung der Indikatoren im Teilindex „Jugendhilfeindex“

Kinder allein erziehendererziehe Elternteile 33,3% Erzieherische Hilfen 40,0%

Scheidungen Jugendkriminalität 16,7% 10,0%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Die nachfolgende Übersicht gibt die Indexwerte für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern wieder.

Teilindex „Jugendhilfeindex“ nach Gemeindegrößenklassen, Bayern = 100 Landkreis Kleine Mittlere Große Weilheim- Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Schongau Jugendhilfeindex 90,6 99,7 149,2 124,9 100 2014 – 2016 Jugendhilfeindex 85,6 89,3 158,0 126,1 100 2011 – 2013 Jugendhilfeindex 81,5 81,7 154,4 120,7 100 2008 - 2010 Vergleich 14/16 mit 11/13 105,8 % 111,6 % 94,4 % 99,0 % - (11/13 = 100 %) Vergleich 14/16 mit 08/10 111,2 % 122,0 % 96,6 % 103,5 % - (08/10 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

72 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Landkreis im Vergleich

Darstellung 34: Landkreis Weilheim-Schongau, Teilindex „Jugendhilfeindex“ 2014 – 2016 im Vergleich zu Bayern

< 75 (9) < 90 (5) < 105 (8) Pähl < 120 (4) 94,1 >= 120 (8) Raisting 91,3

Wielenbach Hohenfurch Wessobrunn 111,0 Bernried 125,7 Schwabsoien 98,3 77,9 W e ilhe im i. O B 95,5 Altenstadt 150,1 144,0 Seeshaupt Schwabbruck Peißenberg 78,5 107,8 173,8 Polling Ingenried 110,2 Schongau Iffeldorf 74,6 Peiting Hohenpeißenberg 150,9 Eberfing 95,3 117,7 164,7 Oberhausen 72,3 Burggen 102,4 Antdorf Penzberg 87,0 Huglfing 42,9 Böbing 142,1 Obersöchering 147,1 100,1 70,3 Habach Bernbeuren Rottenbuch Eglfing 73,5 Sindelsdorf 80,4 61,9 89,0 90,3 Steingaden 65,6 Prem Gemeindenamen Landkreis insgesamt: 46,3 W ilds teig Jugendhilfeindex, Jugendhilfeindex = 124,9 Bayern = 100 48,6

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 73 Landkreis im Vergleich

Der Sozialräumliche Index setzt sich aus insgesamt fünf Indikatoren mit unterschiedlicher Ge- wichtung zusammen.

Darstellung 35: Gewichtung der Indikatoren im Teilindex „Sozialräumlicher Index“

Einkommen 19,0% Wohnsituation 24,0%

Gebührenübernahme 6,0%

Arbeitslosigkeit SGB II 19,0% 32,0%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Die nachfolgende Übersicht gibt die Indexwerte für die Gemeindegrößenklassen im Vergleich zum Landkreis und Bayern wieder.

Teilindex „Sozialräumlicher Index“ nach Gemeindegrößenklassen, Bayern = 100 Landkreis Kleine Mittlere Große Weilheim- Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Schongau Sozialräumlicher Index 60,2 55,3 86,5 73,9 100 2014 – 2016 Sozialräumlicher Index 53,2 61,8 98,1 80,8 100 2011 – 2013 Sozialräumlicher Index 34,6 51,8 93,7 75,5 100 2008 - 2010 Vergleich 14/16 mit 11/13 113,2 % 89,5 % 88,3 % 91,5 % - (11/13 = 100 %) Vergleich 14/16 mit 08/10 174,0 % 106,8 % 92,3 % 97,9 % - (08/10 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

74 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Landkreis im Vergleich

Darstellung 36: Landkreis Weilheim-Schongau, Sozialräumlicher Index 2014 – 2016, im Vergleich zu Bayern

< 40 (4) < 50 (7) < 60 (13) < 70 (3) Pähl 35,6 >= 70 (7) Raisting 51,1

Wielenbach Bernried Hohenfurch Wessobrunn 47,8 49,5 81,5 Schwabsoien 53,2 Weilheim i. OB 89,2 42,2 Altenstadt 69,0 Seeshaupt Schwabbruck Peißenberg 45,7 54,6 93,9 Polling Ingenried 52,9 Schongau 78,8 Peiting Iffeldorf 111,1 Hohenpeißenberg Eberfing 78,1 48,0 67,6 41,6 Oberhausen 54,0 Burggen Antdorf Penzberg Huglfing 51,8 39,0 80,0 Böbing 54,2 Obersöchering 53,3 67,7 Habach Bernbeuren Rottenbuch Eglfing 54,1 Sindelsdorf 50,1 53,6 42,9 39,5 Steingaden 56,3

Prem 53,2 Wildsteig Gemeindenamen Landkreis insgesamt: 37,7 Sozialräumlicher Index, Sozialräumlicher Index = 73,9 Bayern = 100

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 75 Landkreis im Vergleich

Der sozialräumliche Index liegt mit 73,9 deutlich niedriger als der bayerische Vergleichswert und zeigt insofern auch eine deutlich bessere Situation an. Auch hier wird ein Gefälle zwischen den Gemeindegrößenklassen sichtbar, wobei auch die Werte der Großen Gemeinden mit 86,5 mittlerweile deutlich günstiger ausfallen als der bayerische Vergleichswert. Auffällig ist weiterhin die hohe Streuung zwischen den Gemeinden innerhalb des Landkreises – der niedrigste Wert wird mit 35,6 für Pähl ausgewiesen, der höchste mit 111,1 für Schongau. Lediglich der Wert von Schongau liegt über dem bayerischen Vergleichswert. Der Vergleich der Werte über die Zeit veranschaulicht eine konstante positive Entwicklung für die Großen Gemeinden, während die Werte in den Kleinen Gemeinden um rund 13 % angestiegen sind. Über den gesamten Landkreis hinweg ist ein Rückgang um rund 8,5 % zu konstatieren.

In der Zusammenschau von Jugendhilfe- und Sozialräumlichem Index entsteht der Gesamtindex für die Sozialraumanalyse. Im Landkreis Weilheim-Schongau hat man sich – wie bereits kurz angesprochen – entschlossen, dem Jugendhilfeindex ein Gewicht von 60 % am Gesamtindex zuzumessen und dem Sozialräumlichem Index entsprechend dann 40 %. Daraus ergibt sich eine Gewichtung der einzelnen Indizes im Gesamtindex wie in der folgenden Abbildung dargestellt (vgl. Darstellung 37).

Darstellung 37: Gewichtung der Indikatoren im Gesamtindex

Jugendkriminalität 6,0% Scheidungen 10,0% Erzieherische Hilfen 24,0%

Kinder allein erziehender Elternteileerziehen 20% 20,0%

Wohnsituation 9,6%

Einkommen 7,6% SGB II-Empfänger 15,2% Arbeitslosigkeit 7,6%

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Der aus der Zusammenführung dieser beiden Teilindizes resultierende Gesamtwert liegt mit 104,5 über dem bayerischen Vergleichswert von 100.

76 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Landkreis im Vergleich

Als Folge der gewichteten Durchschnittsbildung zwischen dem Jugendhilfeindex und dem Sozial- räumlichen Index zeigt die regionale Verteilung des Gesamtindexes große Ähnlichkeit mit derjenigen des Jugendhilfeindexes. Über den gesamten Landkreis hinweg sind die Werte seit der letzten Sozialraumanalyse leicht gesunken. Der höchste Rückgang hat sich vor allem in den Großen Gemeinden ergeben, während die Werte der Kleinen Gemeinden um rund 8%, die Werte der Mittleren Gemeinden um mehr als 4 % angestiegen sind.

Gesamtindex nach Gemeindegrößenklassen, Bayern = 100 Landkreis Kleine Mittlere Große Weilheim- Bayern Gemeinden Gemeinden Gemeinden Schongau Gesamtindex 78,4 81,9 124,1 104,5 100 2014 – 2016 Gesamtindex 72,6 78,3 134,0 108,0 100 2011 – 2013 Gesamtindex 62,7 69,7 130,1 102,6 100 2008 – 2010 Vergleich 14/16 mit 11/13 107,9 % 104,6 % 92,6 % 96,8 % - (11/13 = 100 %) Vergleich 14/16 mit 08/10 125,0 % 117,5 % 95,4 % 101,9 % - (08/10 = 100 %) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 77 Landkreis im Vergleich

Darstellung 38: Landkreis Weilheim-Schongau, Gesamtindex: Jugendhilfe- und Sozialräumlicher Index 2014 – 2016 im Vergleich zu Bayern

< 60 (4) - Gemeindenamen < 70 (8) - Gesamtindex, < 80 (8) Bayern = 100 < 90 (5) Pähl 70,7 >= 90 (9) Raisting 75,3

Wielenbach Hohenf urch 85,7 Bernried 78,8 Wessobrunn 108,0 Schwabsoien 68,1 74,2 Weilheim i.OB Altenstadt 125,7 Seeshaupt 114,0 65,4 Hohenpeißenberg Polling Iffeldorf Schwabbruck 125,9 87,3 76,4 Peißenberg 86,5 Eberf ing Ingenried Schongau 141,8 60,0 76,3 135,0 Peiting Oberhausen Antdorf Penzberg 101,9 83,0 41,3 120,3 Burggen Böbing 72,9 81,4 Obersöchering Huglfing 69,3 Eglf ing Habach Rottenbuch 106,9 Bernbeuren 70,5 65,7 58,6 Sindelsdorf 68,3 Steingaden 69,9 61,8

Prem Wildsteig 49,1 44,3 Landkreis Weilheim-Schongau: Gesamtindex = 104,5

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

78 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Landkreis im Vergleich

5.2 Die Sozialraumanalysen von 2014-2016, 2011 – 2013 und 2008 – 2010 im Vergleich

In den nachfolgenden Darstellungen 39 bis 44 sind die Veränderungen des Jugendhilfeindexes, des Sozialräumlichen Indexes und des Gesamtindexes 2014 – 2016 im Vergleich zu den vorher- gehenden Sozialraumanalysen für die Jahre 2008 – 2010 sowie 2011 – 2013 wiedergegeben. Bei der Interpretation dieser Veränderungen ist zu beachten, dass die Indizes der Sozialraumanalysen – wie in Kapitel 4.1 beschrieben – im Vergleich zu den gesamtbayerischen Verhältnissen gebildet wurden. Für die Sozialraumanalysen wurden die bayerischen Vergleichswerte jeweils als 100 (Prozent) definiert.

In der Praxis bedeutet dies, dass bei einem Zuwachs von z. B. 10 Indexpunkten in einer Ge- meinde, sich diese Gemeinde im Vergleich zu Bayern um 10 Punkte verschlechtert hat. Die Ver- änderungen bei den einzelnen Indikatoren selbst können dabei höher (oder aber auch niedriger) ausfallen, je nachdem wie sich der jeweilige Indikator in Bayern verändert hat.

Zu beachten ist, dass in Kleineren Gemeinden statistische Ausreißer bei einzelnen Indikatoren auch eine starke Veränderung bei den Indexwerten zur Folge haben kann.

Darstellung 39: Prozentuale Veränderung des Jugendhilfeindexes der aktuellen Sozialraumanalyse (2014 – 2016), im Vergleich zur Sozialraumanalyse (2011 – 2013), 2011 – 2013 = 100 %

< 70 (3) < 90 (11) - Gemeindenamen < 110 (7) - Prozentuale Veränderung Pähl < 130 (6) des Jugendhilfeindex 2014-2016 214,3 >= 130 (7) im Vergleich zu 2011-2013 Raisting 106,7

Wielenbach Altenstadt Wessobrunn 99,0 Bernried 130,3 100,4 163,8 Hohenfurch Schwabsoien Weilheim i.OB 129,9 74,8 82,1 Seeshaupt Schwabbruck Polling 98,9 124,9 Hohenpeißenberg Ingenried Schongau 120,9 115,6 158,0 84,1 Peißenberg Eberfing Iffeldorf 91,7 127,1 82,2 Peiting Oberhausen 86,3 Burggen 179,5 Antdorf Penzberg 70,7 Böbing Obersöchering 71,7 84,4 94,7 Huglfing 59,9 Bernbeuren 133,3 Eglfing Habach Sindelsdorf 70,3 172,8 Rottenbuch 72,0 73,2 57,3 Steingaden 103,9

Prem Landkreis Weilheim-Schongau: 52,1 Prozentuale Veränderung des Jugendhilfeindexes Wildsteig 2014-2016 im Vergleich zu 2011-2013: 99,0 % 110,2

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 79 Landkreis im Vergleich

Darstellung 40: Entwicklung des Jugendhilfeindexes im Landkreis Weilheim-Schongau für die Sozialraumanalysen, Vergleich der absoluten Werte Jugendhilfeindex 08-10 Jugendhilfeindex 11-13

Pähl Jugendhilfeindex 14-16 - Gemeindenamen Raisting 204,47

Wielenbach 100,00 A ltenstadt Wessobrunn Bernried 20,00 Schwabsoien Hohenfurch Weilheim i.O B

Seeshaupt Schw abbruck P olling Ingenried Schongau Hohenpeißenberg Peißenberg Eberfing Iffeldorf

P eiting O berhausen Burggen Antdorf Penzberg Böbing O bersöchering Huglfing Bernbeuren E glfing Habach Sindelsdorf Rottenbuch Steingaden

Prem Wildsteig

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

80 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Landkreis im Vergleich

Darstellung 41: Prozentuale Veränderung des Sozialräumlichen Indexes der aktuellen Sozialraumanalyse (2014 – 2016), im Vergleich zur Sozialraumanalyse (2011 – 2013), 2011 – 2013 = 100 %

< 80 (8) - Gemeindenamen < 90 (6) - G esamtindex, < 100 (9) Bay ern = 100 < 110 (6) Pähl >= 110 (5) 76,7 Raisting 103,9

Wielenbach Hohenfurch 103,0 Bernried 100,1 Wessobrunn 98,7 103,8 Schwabsoien 96,3 Weilheim i.O B A ltenstadt 96,0 Seeshaupt 69,6 95,3 Hohenpeißenberg Polling Iffeldorf Schw abbruck 85,5 88,8 83,4 Peißenberg 89,3 Eberfing Ingenried Schongau 84,2 78,7 133,1 91,2 Peiting O berhausen Antdorf Penzberg 91,8 108,3 86,0 94,6 Burggen Böbing 120,8 70,9 O bersöchering Huglfing 119,8 Eglfing Habach Rottenbuch 71,1 69,2 133,2 Bernbeuren 93,6 Sindelsdorf 78,0 Steingaden 70,0 101,5

Prem Wildsteig 119,7 92,1 Landkreis Weilheim-Schongau: Sozialräumlicher Iindex = 91,5

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 81 Landkreis im Vergleich

Darstellung 42: Entwicklung des Sozialräumlichen Indexes im Landkreis Weilheim- Schongau für die Sozialraumanalysen, Vergleich der absoluten Werte

- Gemeindenamen Sozialräumlicher Index 08-10 Sozialräumlicher Index 11-13 Sozialräumlicher Index 14-16 Pähl Raisting 121,80

Wielenbach 60,00 A ltenstadt Wessobrunn Bernried 10,00 Schwabsoien Hohenfurch Weilheim i.O B

Seeshaupt Schw abbruck Polling Ingenried Schongau Hohenpeißenberg Peißenberg Eberfing Iffeldorf

Peiting O berhausen Burggen Antdorf Penzberg Böbing O bersöchering Huglfing Bernbeuren Eglfing Habach Sindelsdorf Rottenbuch Steingaden

Prem Wildsteig

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

82 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Landkreis im Vergleich

Darstellung 43: Prozentuale Veränderung des Gesamtindexes der aktuellen Sozialraumanalyse (2014 – 2016), im Vergleich zur Sozialraumanalyse (2011 – 2013), 2011 – 2013 = 100 % g

< 80 (7) - Gemeindenamen < 90 (9) - G esamtindex, < 100 (2) Bay ern = 100 < 110 (7) Pähl >= 110 (9) 157,5 Raisting 105,9

Wielenbach Hohenfurch 99,9 Bernried 120,8 Wessobrunn 136,6 101,4 Schwabsoien 78,8 Weilheim i.O B Altenstadt 85,7 Seeshaupt 107,6 97,9 Hohenpeißenberg Polling Iffeldorf Schw abbruck 111,0 107,7 82,5 Peißenberg 113,5 Eberfing Ingenried Schongau 89,6 108,6 146,7 86,3 Peiting O berhausen Antdorf Penzberg 87,9 153,3 76,5 86,9 Burggen Böbing 80,2 87,1 O bersöchering Huglfing 74,4 Eglfing Habach Rottenbuch 113,2 126,6 84,8 Bernbeuren 66,8 Sindelsdorf 72,4 Steingaden 72,4 103,0

Prem Wildsteig 69,0 103,3 Landkreis Weilheim-Schongau: Gesamtindex = 96,8

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 83 Landkreis im Vergleich

Darstellung 44: Entwicklung des Gesamtindexes im Landkreis Weilheim-Schongau für die Sozialraumanalysen, Vergleich der absoluten Werte

- Gemeindenamen Gesamtindex 08-10 Gesamtindex 11-13

Pähl Gesamtindex 14-16

Raisting 167,77

Wielenbach 80,00 Altenstadt Wessobrunn Bernried 15,00 Hohenfurch Schwabsoien Weilheim i.OB

Seeshaupt Schwabbruck Polling Ingenried Schongau Hohenpeißenberg Peißenberg Eberfing Iffeldorf

Peiting Oberhausen Burggen Antdorf Penzberg Böbing Obersöchering Huglfing Bernbeuren Eglfing Habach Sindelsdorf Rottenbuch

Steingaden

Prem

Wildsteig

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

84 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bevölkerungsentwicklung

6. Die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Weilheim-Schongau

Der Landkreis Weilheim-Schongau hat in den letzten Jahrzehnten eine ausgesprochen dynami- sche Entwicklung erlebt. So stieg die Bevölkerungszahl insgesamt seit der Volkszählung 1970 bis heute um fast 40 %, wie den Darstellungen 45 und 53 zu entnehmen ist. Gegenüber der Volks- zählung 1950 sind es sogar fast 50 % Zuwachs. Der Landkreis Weilheim-Schongau ist somit – zumindest für die letzten Jahrzehnte – ein Landkreis mit einem überdurchschnittlichen Bevölke- rungszuwachs in Bayern. Die bayerische Bevölkerung nahm in den Jahren von 1970 bis 2016 nur um rund 23 % zu, der Bevölkerungszuwachs im gesamten Regierungsbezirk Oberbayern betrug – wie im Landkreis Weilheim-Schongau – 39 %. Der relative Zuwachs im Landkreis Weilheim- Schongau ist somit ungefähr deutlich höher als in Bayern und ungefähr so hoch wie in Oberbay- ern. Neben Geburtenüberschüssen sind dafür vor allem Zuwanderungen in den Landkreis Weil- heim-Schongau die Ursache. Als übergeordnete Wanderungsbewegungen sind hier die seit Jahr- zehnten bestehende innerdeutsche Nord-Süd-Wanderung, die Ost-West-Wanderung in den Jah- ren nach der Wiedervereinigung und die Zuwanderung von Ausländern seit den Sechziger Jahren zu nennen. In den verkehrsgünstig gelegenen Gemeinden im Osten des Landkreises macht sich auch der Einfluss des Großraums München, z. B. mit einer steigenden Zahl an Pendlern, bemerk- bar (vgl. Kapitel 7).

Darstellung 45: Entwicklung der Bevölkerung im Landkreis Weilheim-Schongau, 1950 – 2016

Jahr 1950 1961 1970 1980 1990 2000 2010 2016

Einwohne- 89.577 88.024 96.358 104.713 112.394 127.018 130.922 133.859 r/innen

1950 = 100 % 100 % 98 % 108 % 117 % 126 % 142 % 146 % 149 %

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018 nach Daten aus der Datenbank Genesis des Statistischen Landesamtes

Wie ein Blick auf die (Zu-)Wanderungssalden der letzten Jahre in der Darstellung 46 auf der über- nächsten Seite zeigt, sind nach starken Zuwanderungsjahren in den Neunzigern in der zweiten Hälfte des letzten Jahrzehnts relativ wenig Nettozuwanderungen zu verzeichnen. Neben der kon- junkturell schwierigen Situation in diesen Jahren, ist hier insbesondere der Effekt der Einführung der Zweitwohnungssteuer z. B. in München zu nennen, der zu einem erhöhten Abmelden von bisherigen Hauptwohnsitzen und damit zu Nettoabwanderungen in den Jahren 2006 und 2008 führte. In der ersten Hälfte dieses Jahrzehnts und auch aktuell sind dagegen die Nettozuwande- rungen wieder stark angestiegen.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 85 Bevölkerungsentwicklung

Ein Blick auf die Entwicklung der Bevölkerung in den einzelnen Gemeinden zeigt jedoch, dass die Bevölkerungsentwicklung vor Ort mit unterschiedlicher Geschwindigkeit stattgefunden hat. Dar- stellung 48 gibt diese Entwicklung in den Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau seit dem Volkszählungsjahr 1987, getrennt nach Bevölkerungszuwachs (Wanderungs- und Geburten- überschüsse insgesamt) und nach den reinen Wanderungsgewinnen, wieder. Um die aktuelle Entwicklung abbilden zu können, schließen sich Darstellungen für den Zeitraum seit Ende 2006 an. Die Werte für 2016 beinhalten dabei auch den Zensuseffekt (Zensus 2011) in Höhe von -2.181 zum 31.12.2011.

Im Anschluss an diese Darstellung zeigen zwei Landkreisschaubilder in den Darstellungen 50 und 51 die regionalen Schwerpunkte des Bevölkerungszuwachses auf.

Bei der Analyse der regionalen Schwerpunkte wird deutlich, dass vor allem verkehrsgünstig gele- gene Gemeinden, insbesondere im östlichen Teil des Landkreises, besonders hohe Wachstums- raten hatten. Bei vielen Gemeinden liegt der Bevölkerungszuwachs durch Zuwanderungen seit der Volkszählung 1987 bei über 40 %, vereinzelt sogar über 50 % bzw. 60 % (vgl. Darstellung 50). Zahlreiche Gemeinden insbesondere im östlichen Teil des Landkreises verzeichnen hingegen in den letzten Jahren eine Stagnation der Zahl ihrer Einwohner/innen oder einen leichten Bevölke- rungsrückgang (vgl. Darstellung 51). Die Darstellungen 53 bis 60 am Ende des Kapitels geben einen zusätzlichen Überblick über die Entwicklung der Bevölkerung, der Geburten, der Todesfälle und der Wanderungen im Landkreis Weilheim-Schongau und im Vergleich mit dem Regierungsbezirk Oberbayern und Gesamtbayern.

86 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 46: Höhe der Nettozuwanderungen in den Landkreis Weilheim-Schongau 1996 – 2016 Nettozuwanderungen in Personen 1996 – 2016 2.100

1.800

1.500

1.200

900

600

300

0

-300 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Personen 1.226 957 922 1.122 1.285 1.434 1.177 592 412 521 -241 662 -218 128 272 521 608 1.027 892 1.898 1.400

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 87 Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 47: Altersverteilung der Bevölkerung in %, 2016 im Landkreis Weilheim-Schongau im Vergleich

Landkreis Weilheim-Schongau Landkreise Oberbayern 11,0 % 10,4 % 17,4 % 17,5 %

10,2 % 9,7 %

13,6 % 14,0 %

22,7 % 21,7 % 11,4 % 12,2 % 13,7 % 14,4 % Stadt München Bayern 9,0 % 15,4 % 10,5 % 16,4 % 8,8 % 9,6 %

17,4 % 14,9 % 17,7 %

21,9 %

12,8 % 14,4 % 17,4 % 13,9 %

unter 18 Jahre 18-29 Jahre 30-39 Jahre 40-49 Jahre 50-64 Jahre 65-75 Jahre 75 Jahre u.ä.

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

88 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 48: Bevölkerungszuwächse (1987 – 2016) und Nettozuwanderungen (1990 – 2015) in den Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau*

Zuwachs Nettozuwanderung Zuwachs 1987 – 2016 Nettozuwande- 1987 – in % 1990 – 2015 in % Gemeinde rung 1990 – 2016, 2015, abs. absolut Insgesamt Pro Jahr Insgesamt Pro Jahr Altenstadt 437 15,2 % 0,5 % 58 1,9 % 0,1 % Antdorf 393 42,4 % 1,2 % 194 19,9 % 0,7 % Bernbeuren 559 30,7 % 0,9 % 184 9,3 % 0,4 % Bernried 631 38,7 % 1,1 % 491 28,1 % 1,0 % Böbing 415 29,7 % 0,9 % 165 11,3 % 0,4 % Burggen 397 30,6 % 0,9 % 202 15,0 % 0,6 % Eberfing 556 63,8 % 1,7 % 251 25,8 % 0,9 % Eglfing 323 44,5 % 1,3 % 106 13,3 % 0,5 % Habach 455 62,9 % 1,7 % 173 22,4 % 0,8 % Hohenfurch 293 23,0 % 0,7 % 112 8,5 % 0,3 % Hohenpeißenberg 542 16,8 % 0,5 % 304 8,6 % 0,3 % Huglfing 881 47,3 % 1,3 % 456 22,6 % 0,8 % Iffeldorf 716 36,9 % 1,1 % 373 18,2 % 0,7 % Ingenried 348 50,7 % 1,4 % 162 22,0 % 0,8 % Oberhausen 576 38,3 % 1,1 % 344 20,9 % 0,8 % Obersöchering 466 43,8 % 1,3 % 259 23,2 % 0,8 % Pähl 787 47,0 % 1,3 % 533 30,0 % 1,1 % Peißenberg 1.896 17,8 % 0,6 % 2.083 18,7 % 0,7 % Peiting 983 9,5 % 0,3 % 2.059 19,2 % 0,7 % Penzberg 3.530 27,3 % 0,8 % 3.599 26,4 % 0,9 % Polling 714 27,2 % 0,8 % 353 12,4 % 0,5 % Prem 80 9,8 % 0,3 % 50 5,9 % 0,2 % Raisting 773 50,2 % 1,4 % 510 30,8 % 1,1 % Rottenbuch 250 16,1 % 0,5 % 133 8,2 % 0,3 % Schongau 2.070 20,3 % 0,6 % 2.383 22,0 % 0,8 % Schwabbruck 241 33,8 % 1,0 % 129 17,1 % 0,6 % Schwabsoien 272 25,4 % 0,8 % 66 5,8 % 0,2 % Seeshaupt 672 26,4 % 0,8 % 586 22,3 % 0,8 % Sindelsdorf 400 51,1 % 1,4 % 241 28,1 % 1,0 % Steingaden 416 17,0 % 0,5 % 387 15,4 % 0,6 % Weilheim i.OB 5.051 29,2 % 0,9 % 5.028 27,5 % 1,0 % Wessobrunn 467 26,5 % 0,8 % 249 13,8 % 0,5 % Wielenbach 621 24,2 % 0,7 % 214 7,7 % 0,3 % Wildsteig 274 26,8 % 0,8 % 67 6,0 % 0,2 % Landkreis 27.485 25,8 % 0,8 % 22.504 20,0 % 0,7 % Weilheim-Schongau *) Inklusive Zensuskorrektur Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 89 Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 49: Bevölkerungszuwächse (2006 – 2016) und Nettozuwanderungen (2005 – 2015) in den Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau*

Zuwachs Zuwachs Ende 2006 – Nettozuwan- Nettozuwanderung Ende 2006 derung Ende 2005 2015 in % Gemeinde 2016 in % – – 2016, Ende 2005 – Insgesamt Pro Jahr Insgesamt Pro Jahr abs. 2015, abs. Altenstadt -35 -1,0 % -0,1 % -28 -0,8 % 0,0 % Antdorf 203 18,2 % 1,7 % 108 9,7 % 0,4 % Bernbeuren 80 3,5 % 0,3 % -15 -0,7 % 0,0 % Bernried 105 4,9 % 0,5 % 134 6,1 % 0,2 % Böbing 115 6,8 % 0,7 % 87 5,1 % 0,2 % Burggen -5 -0,3 % 0,0 % -18 -1,1 % 0,0 % Eberfing 145 11,3 % 1,1 % 45 3,5 % 0,1 % Eglfing 79 8,1 % 0,8 % 10 1,0 % 0,0 % Habach 144 13,9 % 1,3 % 1 0,1 % 0,0 % Hohenfurch 61 4,1 % 0,4 % 20 1,4 % 0,1 % Hohenpeißenberg -85 -2,2 % -0,2 % -120 -3,0 % -0,1 % Huglfing 297 12,1 % 1,2 % 195 7,9 % 0,3 % Iffeldorf 79 3,1 % 0,3 % -19 -0,7 % 0,0 % Ingenried 167 19,2 % 1,8 % 83 9,5 % 0,4 % Oberhausen -66 -3,1 % -0,3 % -26 -1,2 % 0,0 % Obersöchering 43 2,9 % 0,3 % 48 3,2 % 0,1 % Pähl 33 1,4 % 0,1 % 32 1,3 % 0,1 % Peißenberg 47 0,4 % 0,0 % 503 4,0 % 0,2 % Peiting -518 -4,4 % -0,4 % 296 2,5 % 0,1 % Penzberg 360 2,2 % 0,2 % 750 4,7 % 0,2 % Polling 83 2,5 % 0,3 % 71 2,2 % 0,1 % Prem 10 1,1 % 0,1 % -13 -1,4 % -0,1 % Raisting 102 4,6 % 0,5 % 111 5,1 % 0,2 % Rottenbuch 2 0,1 % 0,0 % 62 3,5 % 0,1 % Schongau -91 -0,7 % -0,1 % 738 5,9 % 0,2 % Schwabbruck 33 3,6 % 0,4 % 38 4,2 % 0,2 % Schwabsoien 53 4,1 % 0,4 % -22 -1,7 % -0,1 % Seeshaupt 321 11,1 % 1,1 % 332 11,5 % 0,4 % Sindelsdorf 108 10,0 % 1,0 % 98 9,2 % 0,4 % Steingaden 114 4,2 % 0,4 % 134 4,9 % 0,2 % Weilheim i.OB 863 4,0 % 0,4 % 1.663 7,7 % 0,3 % Wessobrunn 147 7,1 % 0,7 % 100 4,8 % 0,2 % Wielenbach 25 0,8 % 0,1 % 65 2,1 % 0,1 % Wildsteig 63 5,1 % 0,5 % 86 7,0 % 0,3 % Landkreis 3.082 2,4 % 0,2 % 5.549 4,2 % 0,2 % Weilheim-Schongau *) Inklusive Zensuskorrektur Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

90 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 50: Bevölkerungszuwachs der Gemeinden im Landkreis Weilheim-Schongau, 1987 – 2016

< 15 % (2) - Gemeindenamen < 25 % (8) - Bev ölkerungszuwachs absolut - Bev ölkerungszuwachs in % < 35 % (11) < 45 % (6) Pähl 787 < 55 % (5) Raisting 47,0 >= 55 % (2) 773 50,2 Wielenbach Hohenf urch 621 Bernried 293 Wessobrunn 24,2 631 Schwabsoien 23,0 467 38,7 272 26,5 Weilheim i.OB Altenstadt 25,4 5.051 Seeshaupt 437 672 Hohenpeißenberg Polling 29,2 Iffeldorf 15,2 26,4 Schwabbruck 542 714 716 Peißenberg 241 16,8 27,2 Eberf ing 36,9 Ingenried Schongau 1.896 33,8 556 348 2.070 Peiting 17,8 Antdorf Oberhausen 63,8 Penzberg 50,7 20,3 983 576 393 3.530 Burggen 9,5 Böbing 38,3 42,4 27,3 397 415 Obersöchering Huglf ing 30,6 29,7 466 881 Eglf ing Habach Rottenbuch 43,8 Bernbeuren 323 455 250 47,3 Sindelsdorf 559 Steingaden 44,5 62,9 16,1 400 30,7 416 51,1 17,0 Prem Wildsteig 80 274 9,8 Landkreis Weilheim-Schongau: 26,8 Bev ölkerungszuwachs seit 1987: 25,8 %

Bay ern: Bev ölkerungszuwachs seit 1987: 18,6 %

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 91 Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 51: Bevölkerungszuwachs der Gemeinden im Landkreis Weilheim-Schongau, 2006 – 2016

< 1 % (9) - Gemeindenamen < 4 % (8) - Bev ölkerungszuwachs absolut - Bev ölkerungszuwachs in % < 7 % (8) < 10 % (2) Pähl 33 < 13 % (4) Raisting 1,4 >= 13 % (3) 102 4,6 Wielenbach Hohenf urch 25 Bernried 61 Wessobrunn 0,8 105 Schwabsoien 4,1 147 4,9 53 7,1 Weilheim i.OB 4,1 Altenstadt 863 Seeshaupt -35 321 Hohenpeißenberg Polling 4,0 Iffeldorf -1,0 11,1 Schwabbruck -85 83 79 33 -2,2 Peißenberg 2,5 Eberf ing Ingenried Schongau 3,1 3,6 47 145 167 -91 Peiting Antdorf 0,4 Oberhausen 11,3 Penzberg 19,2 -518 -0,7 -66 203 360 Burggen -4,4 Böbing -3,1 18,2 2,2 -5 115 Obersöchering Huglf ing -0,3 6,8 43 Habach Rottenbuch 297 Eglf ing Bernbeuren 2,9 144 2 12,1 79 Sindelsdorf 80 Steingaden 13,9 0,1 8,1 108 3,5 114 10,0 4,2 Prem Wildsteig 10 63 1,1 5,1 Landkreis Weilheim-Schongau: Bev ölkerungszuwachs seit 2006: 2,4 %

Bay ern: Bev ölkerungszuwachs seit 2006: 3,5 % Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Im Anschluss an die beiden Darstellungen zur Wanderungsanalyse zeigt die Darstellung 52 die Anteile der Minderjährigen an der Bevölkerung im Landkreis Weilheim-Schongau. Alle großen Gemeinden haben dabei relativ geringe Anteile von Kinder und Jugendlichen. Nur in den Gemein- den Peiting und Hohenpeißberg liegt der Anteil der Kinder und Jugendlichen unter dem bayeri- schen Vergleichswert (16,4 %). In den anderen Gemeinden des Landkreises (Landkreisdurch- schnitt 17,4 %) liegt der Anteil – zum großen Teil deutlich – über dem bayerischen Vergleichswert. Trotz des – im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung – relativ niedrigen Anteils, finden sich in den großen Gemeinden die – absolut gesehen – höchsten Zahlen an Minderjährigen.

92 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 52: Anteil der Kinder und Jugendlichen in den Gemeinden im Landkreis Weilheim-Schongau, Ende 2016

< 17 % - Gemeindenamen < 18 % - Unter 18-Jährige, absolut < 19 % - Anteil der Minderjährigen an Pähl allen Einwohnern, Ende 2016 < 20 % 427 Raisting < 21 % 17,3 400 >= 21 % 17,3 Wielenbach Hohenf urch 591 Bernried Wessobrunn 295 18,5 416 Schwabsoien 456 18,8 18,4 272 20,5 Weilheim i.OB Altenstadt Seeshaupt 20,2 Polling 3.657 566 Hohenpeißenberg 16,4 533 If f eldorf Schwabbruck 552 17,1 550 16,6 449 193 Peißenberg16,5 Eberf ing Ingenried Schongau 14,6 16,9 20,2 Peiting 2.228 272 223 2.066 Oberhausen Antdorf Penzberg 1.708 17,7 19,0 21,5 16,9 344 276 2.832 Burggen 15,1 Böbing 16,5 Obersöchering 20,9 17,2 316 378 Huglf ing 327 18,6 Rottenbuch 20,9 529 Eglf ing Habach Bernbeuren 217 21,4 279 Sindelsdorf Steingaden 330 19,3 434 20,7 23,7 198 539 18,3 18,2 16,7 Prem 18,9 Wildsteig 155 275 17,3 21,2 Landkreis Weilheim-Schongau: 23.283 Minderjährige insgesamt 17,4 % Anteil der unter 18-Jährigen an allen Einwohnern Bay ern: 16,4 % Anteil der unter 18-Jährigen an allen Einwohnern Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 93 Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 53: Entwicklung der Bevölkerung 1950 – 2016 im Landkreis Weilheim- Schongau 160.000

140.000 130.922 133.683 127.018

120.000 112.394 104.713 100.000 96.358 89.577 88.024

80.000

60.000

40.000

20.000

0 1950 1961 1970 1980 1990 2000 2010 2016

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Darstellung 54: Entwicklung der Bevölkerung 1950 – 2016 im Landkreis Weilheim- Schongau in %, 1950 = 100%

Entwicklung der Einwohnerzahlen in %, 1950=100 % 200 %

180 %

160 %

140 %

120 %

100 %

80 %

60 %

40 %

20 %

0 % 1950 1961 1970 1980 1990 2000 2010 2016

Landkreis Weilheim-Schongau Landkreise Oberbayern Bayern Stadt München

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

94 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 55: Entwicklung der Geburtenzahlen 1996 – 2016 im Landkreis Weilheim- Schongau in dreijährigen Durchschnitten Entwicklung der Geburtenzahlen 1996 - 2016 1.600

1.398 1.400 1.287 1.192 1.200 1.178 1.112 1.073 1.096 1.000

800

600

400

200

0 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Darstellung 56: Entwicklung der Geburtenzahlen 1996 – 2016 im Landkreis Weilheim- Schongau in %, in Dreijahresdurchschnitten, 1996 – 1998 = 100% Entwicklung der Geburtenzahlen in %, 1996-1998=100% 200 %

180 %

160 %

140 %

120 %

100 %

80 %

60 %

40 %

20 %

0 % 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016

Weilheim-Schongau Landkreise Oberbayern Bayern Stadt München Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 95 Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 57: Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1996 – 2016 im Landkreis Weilheim- Schongau in %, in Dreijahresdurchschnitten, 1996 – 1998 = 100% Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1996 - 2016 1.600

1.400 1.338 1.265 1.286 1.196 1.208 1.207 1.197 1.200

1.000

800

600

400

200

0 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Darstellung 58: Entwicklung der Zahl der Todesfälle 1996 – 2016 im Landkreis Weilheim- Schongau in %, in Dreijahresdurchschnitten, 1996 – 1998 = 100% Entwicklung der Zahl der Todesfälle in %, 1996-1998=100 % 200 %

180 %

160 %

140 %

120 %

100 %

80 %

60 %

40 %

20 %

0 % 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016

Weilheim-Schongau Landkreise Oberbayern Bayern Stadt München Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

96 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 59: Entwicklung der Zahl der Wanderungen 1996 – 2016 im Landkreis Weilheim-Schongau in dreijährigen Durchschnitten

Entwicklung der Netto(zu)wanderungen 1996 - 2016 1.600

1.397 1.400 1.280

1.200 1.035 1.000

800 727 719

600

400 314

200 61 0 1996-1998 1999-2001 2002-2004 2005-2007 2008-2010 2011-2013 2014-2016 Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Darstellung 60: Entwicklung der Zahl der Wanderungen 1995 – 2015 im Landkreis Weilheim-Schongau in %, in Dreijahresdurchschnitten, 1995 – 1997 = 100% Entwicklung der Zahl der Wanderungen in %, 1995-1997=100 % 300 %

250 %

200 %

150 %

100 %

50 %

0 % 1995-1997 1998-2000 2001-2003 2004-2006 2007-2009 2010-2012 2013-2015

Weilheim-Schongau Landkreise Oberbayern Bayern Stadt München

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 97 Bevölkerungsentwicklung

Generell lässt sich feststellen, dass es im Landkreis Weilheim-Schongau derzeit rund 10 % mehr Geburten je Frau gibt als im bayerischen Landesdurchschnitt (vgl. Darstellung 62). Bemerkens- wert ist, dass in den letzten Jahren sowohl die absolute Geburtenzahl wie auch die relative Ge- burtenrate (Zahl der Kinder je Frau) deutlich angestiegen sind.

Darüber hinaus kann davon ausgegangen werden, dass insbesondere junge Familien den größ- ten Anteil der Zuwanderer in den Landkreis Weilheim-Schongau stellen.

Darstellung 62 gibt die aktuelle Fertilität im Landkreis Weilheim-Schongau wieder. Auf Gemein- deebene ist für die Jahre 2014-2016 die mittlere Zahl der Kinder je Frau (zwischen 15 und 50 Jahren) ausgewiesen. Der 3-jährige Zeitraum wurde auf der einen Seite gewählt, um insbeson- dere in Kleineren und Mittleren Gemeinden den Einfluss zufälliger Abweichungen zu minimieren. Auf der anderen Seite wird die aktuelle Geburtenentwicklung noch relativ zeitnah abgebildet. Ins- gesamt lag die Zahl der Kinder je Frau im Landkreis Weilheim-Schongau in den letzten drei Jahren rund 10 % über dem bayerischen Durchschnitt. Gegenüber dem Jahr 2010 hat die Zahl der Kinder je Frau im Landkreis Weilheim-Schongau um rund 13 % zugenommen (von 1,48 im Jahr 2010 auf 1,67 im Jahr 2016).

Darstellung 61: Vergleichende Entwicklung der Zusammengefassten Geburtenraten (ZGZ), 1950 – 2016 in Deutschland, Bayern und dem Landkreis Weilheim-Schongau

Kinder je 1.000 Frauen 2.600

2.100

1.600

1.100

600

100 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2016 ‐400

ZGZ‐West Bestandserhaltung Bayern 1.300 Kinder 1.500 Landkreis Weilheim‐Schongau

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

98 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bevölkerungsentwicklung

Darstellung 62: Mittlere Zahl der Kinder je Frau im Landkreis Weilheim-Schongau von 2014 – 2016 < 1,60 (7) < 1,70 (9) < 1,80 (5) - Gemeindenamen Pähl < 1,90 (5) - Mittelwert der Zahl der 1,67 >= 1,90 (8) Kinder je Frau Raisting 1,85 (zwischen 15 und 49 Jahren)

Wielenbach Hohenfurch 1,74 Bernried 1,77 Wessobrunn 1,60 1,68 Schwabsoien 2,09 Weilheim i.O B Altenstadt 1,55 Seeshaupt 1,82 1,73 Hohenpeißenberg P olling Iffeldorf Schwabbruck 1,62 1,68 1,85 2,18 Peißenberg Eberfing Ingenried Schongau 1,60 2,02 2,26 1,73 P eiting O berhausen Antdorf Penzberg 1,51 2,30 1,60 1,51 Burggen Böbing 1,60 1,85 O bersöchering Huglfing 1,66 Rottenbuch 1,59 E glfing Habach Bernbeuren 1,53 2,17 1,75 Sindelsdorf 1,37 Steingaden 1,14 1,83

Prem Wildsteig 1,97 1,90 Landkreis Weilheim-Schongau: 1,65 Kinder je Frau Mittelwert der Jahre 2014 - 2016

Bay ern: 1,50 Kinder je Frau Mittelwert der Jahre 2014 - 2016

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 99 Bevölkerungsentwicklung

100 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Pendleranalyse

7. Pendleranalyse für den Landkreis Weilheim- Schongau im Jahr 2016

Bei der Pendleranalyse handelt es sich um die Auswertung eines Datensatzes der Bundesagentur für Arbeit bzw. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die die Relation Wohnort- Arbeitsort für alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen und Student/innen und ausschließlich geringfügig Beschäftigte) für jede Gemeinde zum Stand vom Sommer 2016 abbildet. Die Auswertung dieses Datensatzes gibt somit das Pend- lerverhalten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wieder, wobei sich grundsätzlich zwei voneinander abweichende Betrachtungsweisen ergeben. Aus Sicht der Wohngemeinde der sozi- alversicherungspflichtig Beschäftigten ergeben sich Werte für die Zahl der Auspendler/innen der Wohngemeinde nach den verschiedenen Zielorten; aus Sicht der Gemeinde, in der die Arbeitneh- mer/innen ihren Arbeitsplatz haben, ergeben sich Werte für die Zahl der Einpendler/innen in diese Gemeinde nach den verschiedenen Herkunftsorten. Natürlich ist es für alle Gemeinden (und damit auch für den Landkreis etc.) möglich, sowohl die Auspendler/innen als auch die Einpendler/innen zu ermitteln. Die Darstellungen auf der nächsten Seite geben einen Überblick über das Pendler- verhalten auf Landkreisebene wieder.

Betrachtet man die sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer/innen, die im Jahr 2016 in den einzelnen Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau wohnen – dies sind insgesamt 52.152 Personen – , so zeigt sich, wie der nachfolgenden Darstellung 63 zu entnehmen ist, dass 14.777 aller Arbeitnehmer/innen am eigenen Wohnort (28,3 %) auch ihren Arbeitsplatz haben. 33,4 % haben ihren Arbeitsplatz in einer anderen Gemeinde des Landkreises, pendeln also in diese Gemeinden. 11,6 % der Arbeitnehmer/innen pendeln in die Stadt oder den Landkreis Mün- chen und 6,4 % in den Landkreis Starnberg. Im Vergleich zu den Daten aus dem Jahr 2003 hat sich der Anteil derjenigen, die in ihrer Heimatgemeinde arbeiten um 3,9 Prozentpunkte spürbar verringert. Die Bedeutung der Nachbarlandkreise (v. a. Starnberg und Landsberg) ist hingegen gestiegen.

Die 14.777 Arbeitnehmer/innen, für die Wohnort und Arbeitsort identisch sind, bilden wiederum 32,0 % aller Beschäftigten mit Arbeitsplatz im Landkreis Weilheim-Schongau. Insgesamt wurden im Sommer 2016 46.209 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Arbeitsplatz im Landkreis Weilheim-Schongau gezählt. Mithin wohnen knapp 6.000 Arbeitnehmer/innen mehr im Landkreis Weilheim-Schongau als dort ihren Arbeitsort haben.

Während die Zahl der Einpendler/innen aus der Stadt und dem Landkreis München mit ca. 3,1 % gering ausfällt, arbeiten immerhin rund 14.000 Einpendler/innen aus anderen Landkreisen im Landkreis Weilheim-Schongau (ca. 30,3 %).

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 101 Pendleranalyse

Bei den Herkunftslandkreisen gibt es keine eindeutige Dominanz (vgl. Darstellung 64). Zwar stel- len die 2.780 Einpendler/innen (6,0% aller Einpendler/innen) aus Bad Tölz-Wolfratshausen die größte Gruppe dar, die Landkreise Garmisch-Partenkirchen und Landsberg liegen mit 5,9 % bzw. 4,8 % jedoch nur knapp dahinter. Wenige Einpendler/innen kommen – trotz eines Anstiegs – somit aus der Stadt und dem Landkreis München. Mit 1.435 stellen die „Münchener“ 3,1 % der Beschäf- tigten im Landkreis Weilheim-Schongau; die Zahl der Auspendler/innen in die Stadt und den Land- kreis München ist mit 6.062 rund viermal so hoch wie die Zahl der Einpendler/innen aus der Stadt und dem Landkreis München. Im Vergleich zum Jahr 2003 ist besonders der Anteil der Personen mit Wohnsitz in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen sowie der Stadt München angestiegen.

Darstellung 63: Auspendler/innen aus dem Landkreis Weilheim-Schongau, im Vergleich 2003 und 2016

Juni 2003 Juni 2016

Starnberg am Wohnort beschäftigt Ostallgäu 6,4% 32,4% Ostallgäu am Wohnort beschäftigt 2,3% 1,9% 28,3%

Starnberg Garmisch-P. 13.842 4,0% 5,6% 14.777 1.213 3.352 793 2.404 Garmisch-P. 2.068 3,6% 1.534 München LK und St. 6.062 11,6% 5.051 München LK und St. 1.898 11,8% 14.562 1.269 1.912 1.086 17.420 3.447 Bad Tölz-W. 2.117 3,6% im LK Bad Tölz-W. beschäftigt 3,0% im LK Sonstige LK 34,1% Sonstige LK beschäftigt 6,6% Landsberg am Lech 5,0% 33,4% 3,7% Landsberg 2,5%

Auspendler/Arbeitnehmer aus dem Auspendler/Arbeitnehmer aus dem Landkreis Weilheim-Schongau: Landkreis Weilheim-Schongau: 42.658 Arbeitnehmer 52.152 Arbeitnehmer

Basis: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (ohne Selbständige, Beamte, Schüler, Stu- denten) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018 nach Daten der Bun- desagentur für Arbeit

102 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Pendleranalyse

Darstellung 64: Einpendler/innen in den Landkreis Weilheim-Schongau, im Vergleich 2003 und 2016 Juni 2003 Juni 2016

Landsberg am Lech 4,8% am Wohnort beschäftigt Ostallgäu Starnberg 36,8% 2,5% Ostallgäu am Wohnort beschäftigt 2,1% 2,2% 32,0%

Landsberg Garmisch-P. 13.842 4,3% 1.171 Starnberg 14.777 2.221 5,9% 835 1,9% 978 1.635 2.712 703 Garmisch-P. München LK und St. 1.818 4,8% 1.435 3,1% 644 München, Stadt 2.780 Bad Tölz-W. 1.691 1,7% 337 6,0% 1.929 Bad Tölz-W. 2.357 Kaufbeuren, Stadt 4,5% 0,7% 14.562 17.420 Sonstige LK Sonstige LK 5,1% 5,1%

im LK im LK beschäftigt beschäftigt 38,7% 37,7%

Einpendler in den/Beschäftigte im Einpendlerin den/Beschäftigte im Landkreis Weilheim-Schongau: Landkreis Weilheim-Schongau: 37.659 Arbeitnehmer 46.209 Arbeitnehmer

Basis: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/in- nen, Student/innen) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018 nach Daten der Bun- desagentur für Arbeit

Den Darstellungen 65 bis 69 auf den nächsten Seiten können die Aus- und Einpendler/innen des Landkreises Weilheim-Schongau, aufgegliedert nach Gemeinden, entnommen werden. Die an- schließenden beiden Schaubilder (Darstellungen 70 und 71) geben die Aus- und Einpendlerquo- ten für die einzelnen Gemeinden wieder.

Am Ende des Kapitels finden sich in Darstellung 72 Informationen über den Anteil der in die Re- gion München (Stadt und Landkreis) pendelnden Arbeitnehmer. Hierbei ist ein eindeutiger West- Ost-Trend festzustellen. Von Westen nach Osten nimmt der Anteil der Münchenpendler/innen an allen Arbeitnehmer/innen kontinuierlich zu. Besonders hohe Werte weisen auch die im Südwesten des Landkreises gelegenen Gemeinden mit der guten Anbindung nach München via Autobahn und Zuglinie München-Kochel auf.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 103 Pendleranalyse

Darstellung 65: Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau, Stand Sommer 2016

Darunter: Arbeitnehmer/in- Davon

nen am Wohnort Auspendler/innen In den Landkreis In die Stadt München Weilheim-Schongau Summe in % Summe in % Summe in % Summe in % Altenstadt 1.306 100 % 1.119 85,7 % 838 74,9 % 41 3,7 % Antdorf 514 100 % 470 91,4 % 290 61,7 % 50 10,6 % Bernbeuren 947 100 % 812 85,7 % 410 50,5 % 15 1,8 % Bernried 884 100 % 623 70,5 % 141 22,6 % 190 30,5 % Böbing 699 100 % 604 86,4 % 436 72,2 % 44 7,3 % Burggen 650 100 % 603 92,8 % 477 79,1 % 15 2,5 % Eberfing 493 100 % 444 90,1 % 312 70,3 % 53 11,9 % Eglfing 342 100 % 305 89,2 % 167 54,8 % 32 10,5 % Habach 448 100 % 401 89,5 % 218 54,4 % 58 14,5 % Hohenfurch 642 100 % 595 92,7 % 436 73,3 % 20 3,4 % Hohenpeißenberg 1.443 100 % 1.262 87,5 % 929 73,6 % 109 8,6 % Huglfing 928 100 % 801 86,3 % 433 54,1 % 107 13,4 % Iffeldorf 979 100 % 903 92,2 % 465 51,5 % 176 19,5 % Ingenried 399 100 % 362 90,7 % 258 71,3 % - - Oberhausen 720 100 % 675 93,8 % 420 62,2 % 76 11,3 % Obersöchering 593 100 % 532 89,7 % 274 51,5 % 49 9,2 % Pähl 935 100 % 807 86,3 % 251 31,1 % 149 18,5 % Peißenberg 5.179 100 % 3.956 76,4 % 2.353 59,5 % 435 11,0 % Peiting 4.643 100 % 2.811 60,5 % 1.860 66,2 % 131 4,7 % Penzberg 6.996 100 % 3.381 48,3 % 536 15,9 % 952 28,2 % Polling 1.197 100 % 1.084 90,6 % 689 63,6 % 129 11,9 % Prem 328 100 % 262 79,9 % 99 37,8 % - - Raisting 929 100 % 815 87,7 % 261 32,0 % 120 14,7 % Rottenbuch 616 100 % 519 84,3 % 386 74,4 % 24 4,6 % Schongau 4.879 100 % 2.706 55,5 % 1.558 57,6 % 156 5,8 % Schwabbruck 405 100 % 372 91,9 % 302 81,2 % - - Schwabsoien 571 100 % 515 90,2 % 366 71,1 % 15 2,9 % Seeshaupt 1.013 100 % 790 78,0 % 268 33,9 % 204 25,8 % Sindelsdorf 501 100 % 475 94,8 % 287 60,4 % 54 11,4 % Steingaden 973 100 % 720 74,0 % 368 51,1 % 18 2,5 % Weilheim i.OB 8.465 100 % 5.422 64,1 % 1.539 28,4 % 1.347 24,8 % Wessobrunn 812 100 % 646 79,6 % 403 62,4 % 60 9,3 % Wielenbach 1.231 100 % 1.143 92,9 % 536 46,9 % 164 14,3 % Wildsteig 492 100 % 437 88,8 % 296 67,7 % 24 5,5 % Landkreis Weil- 52.152 100 % 37.372 71,7 % 18.862 50,5 % 5.017 13,4 % heim-Schongau Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen und Student/innen)

104 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Pendleranalyse

Darstellung 66: (Fortsetzung) Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau, Stand Sommer 2016

In den Landkreis In den Landkreis Bad Tölz- In den Landkreis Davon pendeln in sonstige ausge- München Wolfratshausen Landsberg am Lech wählte Landkreise … Summe in % Summe in % Summe in % Altenstadt - - - - 161 14,4 % Antdorf 17 3,6 % 101 21,5 % - - Bernbeuren - - - - 47 5,8 % Bernried 28 4,5 % 25 4,0 % - - Böbing 13 2,2 % - - 10 1,7 % Burggen - - - - 62 10,3 % Eberfing 14 3,2 % 16 3,6 % - - Eglfing - - 18 5,9 % - - Habach 20 5,0 % 90 22,4 % - - Hohenfurch - - - - 144 24,2 % Hohenpeißenberg 16 1,3 % 22 1,7 % 69 5,5 % Huglfing 23 2,9 % 28 3,5 % 11 1,4 % Iffeldorf 44 4,9 % 142 15,7 % - - Ingenried - - - - 24 6,6 % Oberhausen 14 2,1 % 22 3,3 % - - Obersöchering 15 2,8 % 74 13,9 % - - Pähl 36 4,5 % 15 1,9 % 51 6,3 % Peißenberg 154 3,9 % 152 3,8 % 136 3,4 % Peiting 28 1,0 % 28 1,0 % 287 10,2 % Penzberg 329 9,7 % 852 25,2 % 42 1,2 % Polling 13 1,2 % 74 6,8 % 20 1,8 % Prem ------Raisting 33 4,0 % 16 2,0 % 191 23,4 % Rottenbuch - - - - 19 3,7 % Schongau 26 1,0 % 15 0,6 % 424 15,7 % Schwabbruck - - - - 46 12,4 % Schwabsoien - - - - 81 15,7 % Seeshaupt 92 11,6 % 111 14,1 % - - Sindelsdorf 11 2,3 % 127 26,7 % - - Steingaden - - - - 25 3,5 % Weilheim i.OB 285 5,3 % 222 4,1 % 311 5,7 % Wessobrunn - - 10 1,5 % 92 14,2 % Wielenbach 41 3,6 % 29 2,5 % 55 4,8 % Wildsteig ------Landkreis 1.252 3,4 % 2.189 5,9 % 2.308 6,2 % Weilheim-Schongau

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen und Student/innen)

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 105 Pendleranalyse

Darstellung 67: (Fortsetzung) Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau, Stand Sommer 2016

In den Landkreis In den Landkreis In den Landkreis Os- Garmisch-Parten- Davon pendeln in sonstige ausgewählte Starnberg tallgäu Landkreise … kirchen Summe in % Summe in % Summe in % Altenstadt 13 1,2 % 15 1,3 % 35 3,1 % Antdorf 56 11,9 % 43 9,1 % - - Bernbeuren - - - - 329 40,5 % Bernried 197 31,6 % - - - - Böbing 21 3,5 % 107 17,7 % - - Burggen - - - - 52 8,6 % Eberfing 60 13,5 % 43 9,7 % - - Eglfing 11 3,6 % 104 34,1 % - - Habach 20 5,0 % 67 16,7 % - - Hohenfurch - - - - 15 2,5 % Hohenpeißenberg 116 9,2 % 75 5,9 % 16 1,3 % Huglfing 84 10,5 % 157 19,6 % - - Iffeldorf 62 6,9 % 44 4,9 % - - Ingenried - - - - 87 24,0 % Oberhausen 90 13,3 % 102 15,1 % - - Obersöchering 16 3,0 % 177 33,3 % - - Pähl 271 33,6 % 10 1,2 % - - Peißenberg 377 9,5 % 278 7,0 % 13 0,3 % Peiting 112 4,0 % 173 6,2 % 117 4,2 % Penzberg 241 7,1 % 208 6,2 % - - Polling 158 14,6 % 73 6,7 % - - Prem - - - - 163 62,2 % Raisting 215 26,4 % 13 1,6 % - - Rottenbuch - - 85 16,4 % 19 3,7 % Schongau 77 2,8 % 125 4,6 % 148 5,5 % Schwabbruck - - - - 27 7,3 % Schwabsoien - - - - 38 7,4 % Seeshaupt 138 17,5 % 29 3,7 % - - Sindelsdorf 17 3,6 % 46 9,7 % - - Steingaden - - 74 10,3 % 253 35,1 % Weilheim i.OB 1.061 19,6 % 330 6,1 % 11 0,2 % Wessobrunn 106 16,4 % 37 5,7 % - - Wielenbach 303 26,5 % 53 4,6 % - - Wildsteig - - 99 22,7 % 72 16,5 % Landkreis Weilheim-Schongau 3.822 10,2 % 2.567 6,9 % 1.395 3,7 %

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen und Student/innen)

106 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Pendleranalyse

Darstellung 68: Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau, Stand Sommer 2016

Aus dem Land- Beschäftigte am Davon Aus der Stadt Am Ort beschäftigt kreis Weilheim- Arbeitsort Einpendler/innen München Schongau Summe in % Summe in % Summe in % Summe in % Summe in % Altenstadt 952 100 % 765 80,4 % 187 19,6 % 553 72,3 % - - Antdorf 146 100 % 102 69,9 % 44 30,1 % 108 105,9 % - - Bernbeuren 289 100 % 154 53,3 % 135 46,7 % 119 77,3 % - - Bernried 961 100 % 699 72,7 % 261 27,2 % 343 49,1 % 93 13,3 % Böbing 272 100 % 177 65,1 % 95 34,9 % 164 92,7 % - - Burggen 97 100 % 50 51,5 % 47 48,5 % 63 126,0 % - - Eberfing 121 100 % 72 59,5 % 49 40,5 % 94 130,6 % - - Eglfing 369 100 % 332 90,0 % 37 10,0 % 257 77,4 % - - Habach 161 100 % 114 70,8 % 47 29,2 % 100 87,7 % - - Hohenfurch 138 100 % 91 65,9 % 47 34,1 % 96 105,5 % - - Hohenpeißen- 571 100 % 390 68,3 % 181 31,7 % 357 91,5 % - - berg Huglfing 555 100 % 428 77,1 % 127 22,9 % 300 70,1 % - - Iffeldorf 328 100 % 252 76,8 % 76 23,2 % 207 82,1 % - - Ingenried 117 100 % 80 68,4 % 37 31,6 % 98 122,5 % - - Oberhausen 127 100 % 82 64,6 % 45 35,4 % 92 112,2 % - - Obersöchering 268 100 % 207 77,2 % 61 22,8 % 141 68,1 % - - Pähl 569 100 % 439 77,2 % 128 22,5 % 246 56,0 % 34 7,7 % Peißenberg 2.896 100 % 1.671 57,7 % 1.223 42,2 % 1.314 78,6 % 38 2,3 % Peiting 4.960 100 % 3.126 63,0 % 1.831 36,9 % 2.275 72,8 % 30 1,0 % Penzberg 10.527 100 % 6.905 65,6 % 3.615 34,3 % 2.195 31,8 % 671 9,7 % Polling 483 100 % 370 76,6 % 113 23,4 % 361 97,6 % - - Prem 290 100 % 224 77,2 % 66 22,8 % 112 50,0 % - - Raisting 436 100 % 322 73,9 % 114 26,1 % 181 56,2 % - - Rottenbuch 312 100 % 215 68,9 % 97 31,1 % 202 94,0 % - - Schongau 7.462 100 % 5.288 70,9 % 2.173 29,1 % 3.300 62,4 % 34 0,6 % Schwabbruck 97 100 % 64 66,0 % 33 34,0 % 88 137,5 % - - Schwabsoien 250 100 % 194 77,6 % 56 22,4 % 148 76,3 % - - Seeshaupt 867 100 % 644 74,3 % 223 25,7 % 373 57,9 % 37 5,7 % Sindelsdorf 93 100 % 67 72,0 % 26 28,0 % 44 65,7 % - - Steingaden 529 100 % 274 51,8 % 253 47,8 % 184 67,2 % - - Weilheim i.OB 10.075 100 % 7.030 69,8 % 3.042 30,2 % 4.209 59,9 % 207 2,9 % Wessobrunn 471 100 % 305 64,8 % 166 35,2 % 286 93,8 % - - Wielenbach 333 100 % 246 73,9 % 87 26,1 % 218 88,6 % 16 6,5 % Wildsteig 87 100 % 32 36,8 % 55 63,2 % 17 53,1 % - - Landkreis Weilheim- 46.209 100 % 31.411 68,0 % 14.777 32,0 % 18.845 60,0 % 1.160 3,7 % Schongau

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen und Student/innen)

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 107 Pendleranalyse

Darstellung 69: (Fortsetzung) Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Weilheim- Schongau, Stand Sommer 2016

Aus dem Landkreis Aus dem Landkreis Bad Tölz- Aus dem Landkreis München Wolfratshausen Landsberg am Lech Summe in % Summe in % Summe in % Altenstadt - - - - 126 16,5 % Antdorf - - 15 14,7 % - - Bernbeuren ------Bernried 11 1,6 % 42 6,0 % 26 3,7 % Böbing ------Burggen ------Eberfing ------Eglfing - - 14 4,2 % - - Habach - - 21 18,4 % - - Hohenfurch - - - - 20 22,0 % Hohenpeißenberg - - - - 13 3,3 % Huglfing - - 10 2,3 % - - Iffeldorf - - 38 15,1 % - - Ingenried ------Oberhausen ------Obersöchering ------Pähl - - - - 103 23,5 % Peißenberg 13 0,8 % 25 1,5 % 125 7,5 % Peiting - - 23 0,7 % 304 9,7 % Penzberg 179 2,6 % 2.141 31,0 % 97 1,4 % Polling - - - - 10 2,7 % Prem ------Raisting - - - - 149 46,3 % Rottenbuch ------Schongau - - 13 0,2 % 779 14,7 % Schwabbruck ------Schwabsoien - - - - 28 14,4 % Seeshaupt 13 2,0 % 162 25,2 % 10 1,6 % Sindelsdorf - - 16 23,9 % - - Steingaden - - - - 14 5,1 % Weilheim i.OB 38 0,5 % 348 5,0 % 660 9,4 % Wessobrunn - - - - 80 26,2 % Wielenbach ------Wildsteig ------Landkreis 254 0,8 % 2.868 9,1 % 2.544 8,1 % Weilheim-Schongau Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen und Student/innen)

108 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Pendleranalyse

Darstellung 70: (Fortsetzung) Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Weilheim- Schongau, Stand Sommer 2016

Aus dem Landkreis Aus dem Landkreis Aus dem Landkreis Aus dem Landkreis Starnberg Garmisch-Partenkirchen Ostallgäu Kaufbeuren Summe in % Summe in % Summe in % Altenstadt - - - - 42 5,5 % 10 1,3 % Antdorf - - 17 16,7 % - - - - Bernbeuren - - - - 76 49,4 % - - Bernried 178 25,5 % 40 5,7 % - - - - Böbing - - 27 15,3 % - - - - Burggen ------Eberfing - - 10 13,9 % - - - - Eglfing - - 120 36,1 % - - - - Habach - - 16 14,0 % - - - - Hohenfurch ------Hohenpeißenberg - - 12 3,1 % - - - - Huglfing - - 176 41,1 % - - - - Iffeldorf - - 27 10,7 % - - - - Ingenried - - - - 10 12,5 % - - Oberhausen ------Obersöchering - - 127 61,4 % - - - - Pähl 98 22,3 % 10 2,3 % - - - - Peißenberg 39 2,3 % 189 11,3 % 17 1,0 % - - Peiting 17 0,5 % 198 6,3 % 299 9,6 % 29 0,9 % Penzberg 278 4,0 % 839 12,2 % 16 0,2 % - - Polling - - 34 9,2 % - - - - Prem - - - - 87 38,8 % 34 15,2 % Raisting 37 11,5 % ------Rottenbuch - - 35 16,3 % - - - - Schongau - - 189 3,6 % 679 12,8 % 194 3,7 % Schwabbruck ------Schwabsoien - - - - 24 12,4 % 12 6,2 % Seeshaupt 77 12,0 % 48 7,5 % - - - - Sindelsdorf - - 18 26,9 % - - - - Steingaden - - 22 8,0 % 95 34,7 % - - Weilheim i.OB 337 4,8 % 828 11,8 % 50 0,7 % 44 0,6 % Wessobrunn - - 11 3,6 % - - - - Wielenbach 13 5,3 % 10 4,1 % - - - - Wildsteig ------Landkreis 1.074 3,4% 3.003 9,6 % 1.395 4,4 % 323 1,0 % Weilheim-Schongau Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit, auf der Basis sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen und Student/innen)

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 109 Pendleranalyse

Darstellung 71: Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau absolut und in %, Stand Juni 2016

< 70 % (4) - Gemeindenamen < 75 % (2) - A bsolute Zahl der A uspendler < 80 % (4) - Auspendlerquote in Prozent < 85 % (1) Pähl < 90 % (11) 807 Raisting 86,3 >= 90 % (12) 815 87,7 Wielenbach Hohenfurch 1.143 Bernried Wessobrunn 595 92,9 623 646 Schwabsoien 92,7 70,5 515 79,6 Weilheim i.OB Altenstadt 5.422 Seeshaupt 90,2 Polling 1.119 Hohenpeißenberg 64,1 790 1.084 Iffeldorf Schwabbruck 85,7 1.262 78,0 903 372 Peißenberg90,6 Ingenried Schongau 87,5 Eberfing 92,2 91,9 Peiting 3.956 444 362 2.706 76,4 O berhausen Antdorf Penzberg 90,7 55,5 2.811 90,1 470 Burggen 675 3.381 60,5 Böbing 91,4 603 93,8 Obersöchering 48,3 604 Huglfing 92,8 532 Rottenbuch 86,4 801 Eglfing Habach Bernbeuren 89,7 519 86,3 305 401 Sindelsdorf 812 Steingaden 84,3 89,2 89,5 475 720 85,7 94,8 74,0 Prem Wildsteig 262 437 79,9 88,8 Landkreis Weilheim-Schongau insgesamt: 52.152 Arbeitnehmer (SV PB) Dav on 37.372 A uspendler in den Gemeinden (71,7 %) bzw. 19.952 A uspendler im Landkreis (38,3 %)

Basis: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen, Student/innen)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit

110 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Pendleranalyse

Darstellung 72: Einpendler/innen in die Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau absolut und in %, Stand Juni 2016 ,

< 60 % (6) < 65 % (3) - Gemeindenamen - Absolute Zahl der Einpendler/innen < 70 % (9) - Einpendlerquote in Prozent < 75 % (7) Pähl < 80 % (7) 439 Raisting 77,2 >= 80 % (2) 322 73,9 Wielenbach Hohenf urch 246 Bernried 91 Wessobrunn 73,9 699 Schwabsoien 65,9 305 72,7 194 64,8 Weilheim i.OB 77,6 Altenstadt 7.030 Seeshaupt 765 644 Hohenpeißenberg Polling 69,8 Iffeldorf 80,4 74,3 Schwabbruck 390 370 252 64 68,3 Peißenberg 76,6 Eberf ing Ingenried Schongau 76,8 66,0 1.671 72 80 5.288 Peiting Antdorf 57,7 Oberhausen 59,5 Penzberg 68,4 3.126 70,9 82 102 6.905 Burggen 63,0 Böbing 64,6 69,9 65,6 50 177 Obersöchering Huglf ing 51,5 65,1 207 Habach Rottenbuch 428 Eglf ing Bernbeuren 77,2 114 215 77,1 332 Sindelsdorf 154 Steingaden 70,8 68,9 90,0 67 53,3 274 72,0 51,8 Prem Wildsteig 224 32 77,2 36,8 Landkreis Weilheim-Schongau insgesamt: 46.209 Beschäf tige am Ort (SVPB) Dav on 31.411 Einpendler/innen in die Gemeinden (68,0 %) bzw. 13.991 Einpendler/innen in den Landkreis (30,3 %)

Basis: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen, Student/innen)

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 111 Pendleranalyse

Darstellung 73: Auspendler/innen aus den Gemeinden des Landkreises Weilheim-Schongau in die Region München (Stadt und Landkreis) in % der im Ort wohnenden Arbeitnehmer, Stand Sommer 2016

< 5 % (13) Pähl < 10 % (4) 185 < 15 % (8) Raisting 19,8 153 < 20 % (6) 16,5 >= 20 % (3) Wielenbach Hohenf urch 205 Bernried 20 Wessobrunn 16,7 218 Schwabsoien 3,1 60 24,7 15 7,4 Weilheim i.OB 2,6 Altenstadt 1.632 Seeshaupt 41 296 Hohenpeißenberg Polling 19,3 Iffeldorf 3,1 29,2 Schwabbruck 125 142 220 Peißenberg 0 8,7 11,9 Eberf ing 22,5 Ingenried Schongau 589 0,0 67 0 182 Peiting 11,4 Antdorf Oberhausen 13,6 Penzberg 0,0 3,7 159 90 67 1.281 Burggen 3,4 Böbing 12,5 13,0 18,3 15 57 Obersöchering Huglfing 2,3 8,2 64 130 Eglf ing Habach Rottenbuch 10,8 Bernbeuren 32 78 24 14,0 Sindelsdorf 15 Steingaden 9,4 17,4 3,9 65 1,6 18 13,0 1,8 Prem Wildsteig Region München: Stadt und Landkreis 0 24 - Gemeindenamen 0,0 4,9 - Absolute Zahl der Auspendler in die Region München - Auspendlerquote in Prozent

Landkreis Weilheim-Schongau insgesamt: 6.062 Auspendler in die Region München (11,6 %)

Basis: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (ohne Selbständige, Beamt/innen, Schüler/innen, Student/innen) Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018 nach Daten der Bundesagentur für Arbeit

112 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bildungsverhalten

8. Bildungsverhalten

Nicht erst seit der Diskussion um die Einführung der Mittelschulen ist die Schul- und Bildungspo- litik eines der zentralen Themen in Bayern. Als Sachaufwandsträger sind die Gemeinden ebenso wie der Landkreis sowohl von Strukturreformen als auch von einer eventuellen Veränderung des Bildungsverhaltens sowie von der Entwicklung der Zahl der Kinder und Jugendlichen betroffen. Die Darstellungen 74 bis 77 geben zunächst die Entwicklung der Schülerzahlen für die einzelnen Schularten mit Schulort im Landkreis Weilheim-Schongau wieder.

Bei den Grundschulen ist die durchgeführte Umstellung des Einschulalters zu beachten. Nach Festlegungen durch das Kultusministerium werden seit dem Schuljahr 2008/09 alle Schüler/innen eingeschult, die spätestens im Einschulmonat September das sechste Lebensjahr vollendet haben. Für die Zahl der Grundschüler/innen bedeutete dies, dass in diesem Schuljahr zusätzlich zu den üblichen vier Jahrgängen ca. ein zusätzlicher Vierteljahrgang in der Grundschule war (ca. 6 % „mehr” Schüler). Im Landkreis Weilheim-Schongau war die Zahl der Kinder in den Grundschulklassen trotzdem über viele Jahre hinweg rückläufig (vgl. Darstellung 74). Erst in den letzten Jahren ergab sich ein leichter Wiederanstieg der Zahl der Grundschüler/innen. Dieser wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen.

Darstellung 74: Tatsächliche Zahl der Kinder in den Grundschulklassen 1 bis 4 im Landkreis Weilheim-Schongau, 2005 – 2017, jeweils Oktober 2005/ 2006/ 2007/ 2008/ 2009/ 2010/ 2011/ 2012/ 2013/ 2014/ 2015/ 2016/ Schuljahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

LK Weilheim- 6.183 6.054 5.905 5.752 5.441 5.206 4.996 4.792 4.754 4.758 4.814 4.873 Schongau 2005/06 = 100 % 100 % 98 % 96 % 93 % 88 % 84 % 81 % 78 % 77 % 77 % 78 % 79 %

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Die Zahl der Mittelschüler/innen ist in den letzten Jahren sowohl aufgrund der demographischen Entwicklung (vgl. Kapitel 6 Bevölkerungsentwicklung), teilweise steigenden Übertrittsquoten in Realschulen und Gymnasien (vgl. die Darstellungen 88 und 89) als auch wegen der Einführung der R6 bis zum Schuljahr 2011/12 gesunken (vgl. Darstellung 75). In den letzen Jahren sind leichte Schwankungen zu verzeichnen, wobei zuletzt ein leichter Anstieg erfolgte. In den nächsten Jahren ist von einem leichten Wiederanstieg auszugehen.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 113 Bildungsverhalten

Darstellung 75: Tatsächliche Zahl der Kinder in den Mittelschulklassen 5 bis 10 im Landkreis Weilheim-Schongau, 2005 – 2017, nach dem Schulort19, jeweils Oktober 2005/ 2006/ 2007/ 2008/ 2009/ 2010/ 2011/ 2012/ 2013/ 2014/ 2015/ 2016/ Schuljahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

LK Weilheim- 3.184 3.021 2.902 2.750 2.580 2.497 2.538 2.553 2.590 2.602 2.561 2.592 Schongau 2005/06 = 100 % 100 % 95 % 91 % 86 % 81% 78 % 80 % 80 % 81 % 82 % 80 % 81 %

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Die Zahl der Realschüler/innen nahm in den letzten 13 Jahren im Vergleich zu 2005/06 bis zum Schuljahr 2012/13 kontinuierlich zu. Seit diesem Zeitpunkt ist ein Rückgang der Zahl der Kinder in den Realschulklassen zu verzeichnen (vgl. Darstellung 76). In den nächsten Jahren wird die Zahl der Kinder im Realschulalter aufgrund der demographischen Entwicklung (steigende Geburtenzahlen) wieder zunehmen. Die Auswirkungen auf die tatsächliche Zahl der Realschüler hängt nicht zuletzt vom Wahlverhalten der Eltern im Hinblick auf das „neue” G9 ab.

Darstellung 76: Tatsächliche Zahl der Kinder in den Realschulklassen 5 bis 10 im Landkreis Weilheim-Schongau, 2005 – 2017, nach dem Schulort, jeweils Oktober 2005/ 2006/ 2007/ 2008/ 2009/ 2010/ 2011/ 2012/ 2013/ 2014/ 2015/ 2016/ Schuljahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

LK Weilheim- 3.174 3.176 3.305 3.329 3.381 3.435 3.443 3.523 3.291 3.074 2.926 2.794 Schongau 2005/06 =100 % 100 % 100 % 104 % 105 % 107 % 108 % 108 % 111 % 104 % 97 % 92 % 88 %

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Bei der Zahl der Gymnasiasten im Landkreis Weilheim-Schongau lässt sich seit 2012/13 (vgl. Darstellung 77) ein Rückgang feststellen, während in den Jahren 2005/06 bis 2010/11 ein kontinuierlicher Anstieg zu beobachten war. Der Rückgang im folgenden Schuljahr ist der Effekt des Doppelabiturjahrgangs beim Übergang vom 9-jährigen zum 8-jährigen Gymnasium. Mittelfristig wird ein erneuter Anstieg der Zahl der Gymnasiasten erwartet. Die (Wieder-) Einführung des G9 wird aus heutiger Sicht ab dem Schuljahr 2025/2026 zu einem erneuten Anstieg der Zahl der Gymnasiasten – bei einer angenommenen 90%-Inanspruchnahme – um rund 10 % führen.

19 Gezählt werden die Schüler nach dem Schulort ohne Unterscheidung nach dem Wohnort der Schüler.

114 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bildungsverhalten

Darstellung 77: Tatsächliche Zahl der Kinder in den Gymnasialklassen 5 bis 13 im Landkreis Weilheim-Schongau, 2005 – 2017, nach dem Schulort, jeweils Oktober 2005/ 2006/ 2007/ 2008/ 2009/ 2010/ 2011/ 2012/ 2013/ 2014/ 2015/ 2016/ Schuljahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

LK Weilheim- 3.843 3.959 4.061 4.149 4.207 4.278 3.951 3.955 3.796 3.621 3.404 3.233 Schongau 2005/06 =100 % 100 % 103 % 106 % 108 % 109 % 111 % 103 % 103 % 99 % 94 % 89 % 84 %

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Die folgenden Darstellungen 78 bis 82 „Bildungsverhalten der Wohnbevölkerung Bayerns” und „Entwicklung des Bildungsverhaltens der Wohnbevölkerung Bayerns 1995 – 2016” zeigen im Überblick den anteiligen Besuch der einzelnen Schularten nach dem Alter im bayerischen Vergleich für das Schuljahr 2016/17 und die Veränderungen in der bayerischen Schullandschaft.

Darstellung 78: Bildungsverhalten der Wohnbevölkerung Bayerns 2016 im Grundschulalter in %

In %

6-Jährige 1,7 62,3 36,0

7-Jährige 4,3 94,8 0,9

8-Jährige 4,7 94,7 0,7

9-Jährige 4,9 0,3 93,9 0,9

10-Jährige 15,0 4,9 17,2 25,3 36,0 1,5

11-Jährige 26,6 4,6 28,3 36,1 2,3 2,1

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 %

Mittelschule Förderschule Realschule, Wirtschaftsschule Gymnasium Grundschule Sonstiges (bei 6-Jähr. Kindergarten)

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 115 Bildungsverhalten

Darstellung 79: Bildungsverhalten der Wohnbevölkerung Bayerns 2016 im Alter der Sekundarstufe I in %

In %

10-Jährige 15,0 4,9 17,2 25,3 37,5

11-Jährige 26,6 4,6 28,3 36,1 4,4

12-Jährige 28,8 4,2 30,6 34,5 1,9

13-Jährige 29,1 4,1 32,6 32,5 1,7

14-Jährige 30,0 4,1 33,2 31,0 1,7

0,9 15-Jährige 24,8 3,7 33,1 29,7 5,4 2,4

16-Jährige 12,1 2,3 20,1 29,3 22,4 8,9 4,9

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 %

Mittelschule Förderzentrum Realschule, Wirtschaftsschule Gymnasium Berufsschule Sonstige berufliche Schulen Sonstiges (bei 10/11-Jähr. Grundschule)

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums Darstellung 80: Bildungsverhalten der Wohnbevölkerung Bayerns 2016 im Alter der Sekundarstufe II in % In %

16-Jährige 12,1 2,3 20,1 29,3 22,4 8,9 4,9

17-Jährige 3,7 1,1 6,7 28,8 36,3 15,3 8,0

0,7 18-Jährige 1,5 14,5 39,6 15,5 27,4

0,4 19-Jährige 2,8 32,1 11,9 52,3

20-Jährige 0,5 20,7 9,0 69,5

21-Jährige 0,1 12,8 6,9 80,2

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 %

Mittelschule Förderzentrum Realschule, Wirtschaftsschule Gymnasium Berufsschule Sonstige berufliche Schulen Sonstiges (Arbeitsleben, Hochschule etc.)

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

116 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bildungsverhalten

Darstellung 81: Entwicklung des Bildungsverhaltens der Wohnbevölkerung Bayerns 1995 – 2016, ausgewählte Jahrgänge der Sekundarstufe I in %

In % 100 % 0,8 0,9 0,80,80,80,80,80,9 0,9 1,0 1,0 5,5 5,4 5,0 4,9 4,7 4,4 3,8 3,3 3,1 3,2 3,4 4,4 1,7 90 % 26,7 26,5 26,6 27,1 27,2 28,6 30,1 31,6 32,5 33,0 31,5 31,0 80 % 30,8 31,1 31,7 31,5 32,0 34,2 35,5 37,7 37,5 36,9 36,6 36,1 70 % 1,4 2,9 5,2 60 % 4,3 4,5 27,4 27,8 28,3 26,7 26,7 4,6 13,8 29,0 17,7 31,3 50 % 32,4 32,8 33,5 33,2 4,5 24,0 24,9 33,4 25,6 28,4 28,6 28,4 28,3 4,5 4,3 4,7 4,9 4,9 4,8 40 % 4,4 4,1 4,3 4,1 4,3 3,9 3,9 4,0 4,1 30 % 58,0 4,5 4,5 4,6 3,9 56,1 53,5 4,3 45,3 20 % 41,1 40,8 40,1 39,3 40,5 40,5 37,2 33,3 31,5 33,7 31,2 29,1 26,7 26,8 27,1 26,6 29,9 28,7 30,0 30,0 10 %

0 % 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2016 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2016

11-Jährige 14-Jährige

Mittelschule Förderzentrum Realschule, Wirtschaftsschule Gymnasium Sonstiges (bei 11-jährigen z. B. Grundschule)

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Darstellung 82: Entwicklung des Bildungsverhaltens der Wohnbevölkerung Bayerns 1995 – 2016, Jahrgang der 18-Jährigen der Sekundarstufe II in % In % 100 %

90 % 19,8 19,1 17,7 17,4 17,4 18,2 18,5 16,0 25,1 26,5 28,8 28,9 80 % 9,4 10,5 10,7 10,8 10,8 12,2 11,8 14,2 70 % 14,5 15,1 15,4 15,5 60 %

50 % 48,9 47,7 49,1 49,2 49,2 45,6 44,5 44,0 40 % 42,5 40,8 39,4 39,6 30 %

20 % 20,1 20,7 20,4 20,3 20,3 21,9 23,2 23,8 10 % 15,9 15,8 14,8 14,5 1,8 2,0 2,1 2,3 2,3 2,1 2,0 2,0 2,0 1,8 1,6 1,5 0 % 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2016

18-Jährige

Realschule, Wirtschaftsschule Gymnasium Berufsschule Sonstige berufliche Schulen Sonstiges

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 117 Bildungsverhalten

Die Entwicklung der Übertrittsquoten an die Realschulen und Gymnasien beinhaltet die Darstel- lung 83. Methodisch ist bei der Ermittlung der Übertrittsquoten zwischen den Übertrittsbefähigun- gen auf die einzelnen Schularten und den tatsächlich erfolgten Übertritten zu unterscheiden. Da- bei liegt die Zahl der tatsächlichen Übertritte an die Gymnasien traditionell deutlich niedriger als die der Befähigungen. Ursache hierfür sind primär die Auswirkungen des Elternwillens, die für einen Teil der Schüler/innen den Besuch einer Realschule vorziehen. Die Erfassung der (tatsäch- lichen) Übertritte aus der 4. Jahrgangsstufe erfolgt im Rahmen der jeweiligen amtlichen „Oktober- statistik” durch die Grundschulen.

Korrespondierend zu den niedrigeren Übertrittsquoten an die Gymnasien im Landkreis Weilheim- Schongau im Vergleich zu Bayern und Oberbayern sind die Übertrittsquoten an die Realschulen und an die Mitttelschulen überdurchschnittlich hoch (vgl. Darstellungen 87 bis 89).

Darstellung 83: Entwicklung der Übertrittsquoten aus GS4 in die Jahrgangsstufe 5 der Gymnasien und Realschulen in Bayern und im Landkreis Weilheim-Schongau vom Schuljahr 2000/2001 bzw. 2003/2004 bis 2016/17 in %

In % 50

45

40

35

30

25

20

15

10

5

0 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/1

Gymnasien Bayern Realschulen Bayern Gymnasien Oberbayern Realschulen Oberbayern Gymnasien LK Weilheim-Schongau Realschulen LK Weilheim-Schongau

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Nach der Einführung der R6 und des achtjährigen Gymnasiums kam es − wie den vorstehenden Darstellungen zu entnehmen ist − zu einer Verschiebung in den Besuchsquoten zwischen den Schularten der weiterführenden Schulen. Dies ging vor allem zu Lasten der Mittelschulen. Aktuell scheinen die damit verbundenen Übergangsprozesse zum Abschluss gekommen zu sein. In den letzten Jahren kam es nun zu einem verstärkten Besuch der Fachoberschulen als Teil der Beruf- lichen Oberschulen in Bayern. Die entsprechenden Entwicklungen können den folgenden Darstel- lungen 84 bis 86 entnommen werden.

118 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bildungsverhalten

Darstellung 84: Entwicklung der Besuchsquoten der Fach- und Berufsoberschulen in Bayern 2006 – 2016 In % der Altersjahrgänge der Bevölkerung 12 %

10 %

8 %

6 %

4 %

2 %

0 % 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 2006 2,7 %6,9 %7,1 %4,9 %3,4 %2,3 %1,6 %0,9 %0,6 %0,3 % 2008 3,4 %7,8 %7,7 %5,3 %3,7 %2,4 %1,5 %1,0 %0,6 %0,3 % 2010 3,7 %8,6 %8,8 %6,3 %4,4 %2,9 %1,8 %1,1 %0,7 %0,4 % 2012 4,1 %9,2 %9,1 %6,2 %3,9 %2,7 %1,7 %1,0 %0,6 %0,4 % 2014 4,9 %10,5 %10,0 %6,2 %3,8 %2,5 %1,5 %0,9 %0,6 %0,3 % 2015 4,8 %10,5 %10,0 %6,3 %3,6 %2,3 %1,5 %0,9 %0,5 %0,3 % 2016 6,0 %10,9 %10,1 %6,2 %3,6 %2,1 %1,3 %0,8 %0,4 %0,3 %

2006 2008 2010 2012 2014 2015 2016

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Darstellung 85: Herkunft der FOS-Schüler/innen der 11. Klassen in Bayern nach Schularten von 2004/2005 – 2016/2017 In % 100 % 1,6 2,3 1,1 1,3 2,6 1,8 1,2 0,9 0,9 0,8 0,9 0,9 0,7 90 % 13,7 14,8 15,3 14,4 13,9 15,0 15,8 15,9 16,0 18,5 19,2 19,8 18,8 80 % 11,1 9,4 10,3 15,5 13,6 13,0 15,0 17,5 12,0 9,7 9,1 8,7 8,1 70 % 7,4 6,9 6,0 6,6 6,8 6,8 6,9 7,5 7,5 7,1 6,8 6,6 60 % 7,0

50 %

40 % 64,4 66,4 65,9 64,0 64,0 66,4 30 % 62,6 62,5 63,8 62,4 59,0 63,7 63,9 20 %

10 %

0 % 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17

Sonstiges 253 389 211 235 514 370 241 170 168 173 203 189 152 Haupt- 2.200 2.509 2.820 2.526 2.788 3.086 3.181 3.063 3.066 3.884 4.278 4.302 4.348 /Mittelschule Erl. für 11. Kl. 2.498 2.294 2.392 2.624 3.522 2.460 2.231 1.808 1.972 2.025 2.024 1.883 1.872 Gym. Wirtschaftsschule 1.060 1.144 1.243 1.208 1.404 1.551 1.516 1.433 1.320 1.498 1.520 1.428 1.387 Realschule 10.076 10.578 11.726 10.926 11.853 13.085 12.965 12.807 12.589 13.392 14.271 13.882 15.342

Realschule Wirtschaftsschule Erl. für 11. Klasse Gym. Haupt-/Mittelschule Sonstiges

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 119 Bildungsverhalten

Darstellung 86: Übertrittsquoten der 10.-Klässler in die 11. Klassen der FOS in Bayern von 2005/2006 – 2016/2017

In % 60 %

50 % 41,4 % 41,4 40 % 37,1 % 35,3 % 33,6 % 33,6 % 33,6 33,1 % 32,8 % 32,6 % 32,6 32,2 % 31,3 % 30,8 % 30,8 30,2 % 29,6 % 29,6 29,4 %

30 % 27,6 % 26,4 % 25,1 % 25,1 23,8 % 23,8 % 23,8 % 23,8 23,6 % 23,3 % 22,5 % 21,1 % 20,8 % 20,5 % 19,4 % 19,4 % 18,0 %

20 % 17,6 % 17,3 % 17,3 17,1 % 15,6 % 14,6 % 14,6 13,7 % 13,4 %

10 % 8,3 % 6,8 % 6,4 % 6,4 % 6,4 % 5,4 % 4,6 % 4,6 % 4,6 % 4,3 % 4,3 % 4,2 %

0 % 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17

Haupt-/Mittelschule Wirtschaftsschule Realschule Gymnasium

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Die jährlich erscheinende KIS-Datentabelle des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungs- forschung (ISB) beinhaltet u. a. den regionalen Vergleich der Übertrittsquoten aus der Jahrgangs- stufe 4 in die Jahrgangsstufe 5 für Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien. Diese sind für den Regierungsbezirk Oberbayern in den nachfolgenden Darstellungen 87 bis 89 abgebildet. Im Vergleich zu anderen oberbayerischen Landkreisen waren die Übertrittsquoten an die Mittel- schulen im Schuljahr 2016/17 im Landkreis Weilheim-Schongau mit 31,7 % höher als im oberbayerischen Mittel (27,2 %); der Landkreis liegt damit auch über dem bayerischen Durchschnitt von 30,0 %. Die Übertrittsquoten an die Realschulen liegen im Landkreis Weilheim- Schongau mit 32,2 % deutlich über dem oberbayerischen Mittel von 26,8 % und über dem bayerischen Durchschnittswert von 28,6 %. Die Übertrittsquoten an die Gymnasien im Landkreis Weilheim-Schongau (35,0 %) sind gegenüber Bayern (39,3 %) und Oberbayern (43,7) unter- durchschnittlich.

120 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bildungsverhalten

Darstellung 87: Übertrittsquoten an die Mittelschulen im Regierungsbezirk Oberbayern im Schuljahr 2016/17

< 25 % (4) < 30 % (6) Eichstätt < 35 % (11) 29,9 >= 35 % (4) Stadt Ingolstadt 33,0

Neuburg-Schrobenhausen 34,0 Stadt Landshut Pfaffenhofen a.d. Ilm 28,5 34,3 Freising 32,7 Landshut 35,0 Dachau 34,4 Erding Mühldorf a. Inn 28,9 36,9 Fürstenfeldbruck Altötting 25,3 Stadt München 36,2 21,9 Ebersberg Landsberg am Lech 22,3 Rosenheim 30,0 München 31,3 Starnberg 17,2 Traunstein 21,5 34,2 Stadt Rosenheim 33,9 W eilheim -Schongau Miesbach 31,7 25,4

Bad Tölz-Wolfratshausen Berchtesgadener Land 36,9 29,8

G a rm is ch-Pa rtenkirchen 30,4 Übertrittsquote an die Mittelschulen aus der Jahrgangsstufe 4 im Schuljahr 2016/17:

- in Oberbayern: 27,2 % - in Bayern: 30,0 %

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 121 Bildungsverhalten

Darstellung 88: Übertrittsquoten an die Realschulen im Regierungsbezirk Oberbayern im Schuljahr 2016/17

< 25 % (5) < 30 % (6) Eichstätt < 35 % (8) 38,3 >= 35 % (6) Stadt Ingolstadt 24,3

Neuburg-Schrobenhausen 36,6 Stadt Landshut Pfaffenhofen a.d. Ilm 25,5 34,0 Freising 28,1 Landshut 36,0 Dachau 26,2 Erding Mühldorf a. Inn 39,1 34,8 Fürstenfeldbruck Altötting 30,0 Stadt München 35,0 18,5 Ebersberg Landsberg am Lech 28,8 Rosenheim 31,3 München 30,7 Starnberg 21,0 Traunstein 22,9 33,2 Stadt Rosenheim 23,4 W eilheim -Schonga u Miesbach 32,2 29,7 Berchtesgadener Land Bad Tölz-Wolfratshausen 38,1 27,7

Garmisch-Partenkirchen 32,3 Übertrittsquote an die Realschulen aus der Jahrgangsstufe 4 im Schuljahr 2016/17:

- in Oberbayern: 26,8 % - in Bayern: 28,6 %

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

122 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bildungsverhalten

Darstellung 89: Übertrittsquoten an die Gymnasien im Regierungsbezirk Oberbayern im Schuljahr 2016/17

< 30 % (3) < 35 % (7) Eichstätt < 40 % (6) 30,8 >= 40 % (7) Stadt Ingolstadt 41,4

Neuburg-Schrobenhausen 28,8 Pfaffenhofen a.d. Ilm 31,3 Freising 38,5

Dachau 37,2 Erding Mühldorf a. Inn 30,9 26,5 Fürstenfeldbruck Altötting 43,8 Stadt München 27,9 54,1 Ebersberg Landsberg am Lech 47,8 Rosenheim 37,8 München 36,5 Starnberg 60,6 Traunstein 53,7 31,8 Stadt Rosenheim 39,5 Weilheim-Schongau Miesbach 35,0 44,6 Berchtesgadener Land Bad Tölz-Wolfratshausen 31,4 33,9

G a rm is ch-Partenkirchen 34,9 Übertrittsquote an die Gymnasien aus der Jahrgangsstufe 4 im Schuljahr 2016/17:

- in Oberbayern: 43,7 % - in Bayern: 39,3 %

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 123 Bildungsverhalten

Abschließend zeigt Darstellung 90 den Anteil der Schulanfänger/innen mit Migrationshintergrund in den Grundschulen im Schuljahr 2016/17. Der Wert im Landkreis Weilheim-Schongau ist mit 14,1 % sehr niedrig im Vergleich zu anderen Landkreisen und liegt weit unter dem ober- bayerischen Durchschnitt von 28,4 % sowie unter dem bayerischen Durchschnitt von 24,7 %.

Darstellung 90: Schulanfänger/innen mit Migrationshintergrund im Regierungsbezirk Oberbayern im Schuljahr 2016/17

< 15 % (5) < 20 % (8) Eichstätt < 25 % (5) 15,7 >= 25 % (7)

Stadt Ingolstadt 38,2

Neuburg-Schrobenhausen 17,6 Stadt Landshut Pfaffenhofen a.d. Ilm 41,1 18,3 Freising 25,4 Landshut 13,5 Dachau 25,8 Erding 18,3 Mühldorf a. Inn 21,7 Fürstenfeldbruck Altötting 24,2 Stadt München 21,1 47,5 Ebersberg 14,6 Landsberg am Lech Rosenheim 11,7 München 14,0 Starnberg 24,3 Traunstein 25,4 15,2 Stadt Rosenheim 39,3 Weilheim-Schongau Miesbach 14,1 15,9

Bad Tölz-Wolfratshausen Berchtesgadener Land 18,5 22,3

Garmisch-Partenkirchen Anteil der Schulanfänger mit 16,5 Migrationshintergrund im Schuljahr 2016/17:

- in Oberbayern: 28,4 % - in Bayern: 24,7 %

Quelle: SAGS 2018, nach Daten des Kultusministeriums

124 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bildungsverhalten

Exkurs: Schulabgänger/innen ohne Hauptschulabschluss

Das Bayerische Landesamt für Statistik veröffentlicht in der Fachserie B jährlich den Bericht „Bay- erische Schulen im Schuljahr […] Eckzahlen sämtlicher Schularten nach kreisfreien Städten und Landkreisen”. Hier wird auch jährlich die Zahl der Absolvent/innen von allgemeinbildenden Schu- len ohne Hauptschulabschluss veröffentlicht. Für den Landkreis Weilheim-Schongau wird – im Verhältnis zur Zahl der entsprechenden Altersgruppe – regelmäßig eine relativ geringe Zahl von Absolvent/innen ohne Hauptschulabschluss dokumentiert.

Zu beachten ist hierbei jedoch, dass dieser Wert auch die Absolvent/innen von Förderschulen beinhaltet – unabhängig davon, ob diese einen Abschluss der Schule zur individuellen Lernförde- rung erlangt haben oder nicht. Die Darstellung 91 zeigt für die oberbayerischen kreisfreien Städte und Landkreise die Zahl dieser Absolvent/innen und die weiteren Absolvent/innen ohne erlangten Hauptschulabschluss (und ohne erlangten Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung).

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 125 Bildungsverhalten

Darstellung 91: Absolvent/innen von Allgemeinbildenden Schulen ohne Hauptschulabschluss sowie davon Absolvent/innen mit Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung im Schuljahr 2015/2016 Allgemeinbildende Schulen insgesamt (mit Wirtschaftsschulen) Ohne Hauptschulab- Abschluss der Schule zur schluss und ohne Ab- individuellen Lernförde- Ohne Hauptschulab- schluss der Schule zur rung (jedoch ohne Haupt- schluss insgesamt individuellen Lernförde- schulabschluss) rung Stadt/Kreis Anzahl In % Anzahl In % Anzahl In % Stadt Ingolstadt 6 9 % 59 91 % 65 100 % Stadt München 73 10 % 638 90 % 712 100 % Stadt Rosenheim 3 6 % 48 94 % 51 100 % Altötting 0 0 % 49 100 % 49 100 % Bad Tölz-Wolfratshau- 5 10 % 43 90 % 48 100 % sen Berchtesgadener 5 11 % 41 89 % 46 100 % Land Dachau 0 0 % 54 100 % 54 100 % Ebersberg 4 7 % 52 93 % 56 100 % Eichstätt 5 18 % 23 82 % 28 100 % Erding 14 29 % 35 71 % 49 100 % Freising 30 34 % 58 66 % 88 100 % Fürstenfeldbruck 1 1 % 68 99 % 69 100 % Garmisch-Partenkir- 2 5 % 41 95 % 43 100 % chen Landsberg am Lech 20 25 % 61 75 % 81 100 % Miesbach 12 34 % 23 66 % 35 100 % Mühldorf am Inn 7 11 % 59 89 % 66 100 % München 9 11 % 71 89 % 80 100 % Neuburg-Schroben- 6 12 % 44 88 % 50 100 % hausen Pfaffenhofen a. d. Ilm 16 28 % 42 72 % 58 100 % Rosenheim 9 10 % 82 90 % 91 100 % Starnberg 3 8 % 34 92 % 37 100 % Traunstein 10 10 % 89 90 % 99 100 % Weilheim-Schongau 6 12 % 67 88 % 73 100 % Oberbayern 246 12 % 1.781 88 % 2.027 100 %

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Darstellung 92 gliedert die Absolvent/innen ohne Hauptschulabschluss, die auch keinen Ab- schluss der Schule zur individuellen Lernförderung erlangt haben, nach ihrer schulischen Herkunft auf. Nur der Anteil der Absolventen/innen der Mittelschulen (die weder einen Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung noch einen Hauptschulabschluss erlangt haben) liegt im Landkreis Weilheim-Schongau (22 %) unter dem Anteil im Regierungsbezirk Oberbayern (53 %).

126 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bildungsverhalten

Darstellung 92: Absolvent/innen von Allgemeinbildenden Schulen ohne Hauptschulabschluss und ohne Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung nach schulischer Herkunft im Schuljahr 2015/2016 Realschulen ein- Volksschulen zur schl. Wirtschafts- Allgemeinbildende Mittelschulen sonderpädagogi- schulen, Schulen insgesamt schen Förderung Gymnasien, Waldorfschulen Ohne Hauptschulabschluss Stadt/Kreis Anzahl In %20 Anzahl In % Anzahl In % Anzahl In % Stadt Ingolstadt 27 46 % 24 41 % 8 14 % 59 100 % Stadt München 378 60 % 149 24 % 100 16 % 627 100 % Stadt Rosenheim 29 60 % 9 19 % 10 21 % 48 100 % Altötting 30 61 % 16 33 % 3 6 % 49 100 % Bad Tölz-Wolfratshau- 19 44 % 15 35 % 9 21 % 43 100 % sen Berchtesgadener Land 16 39 % 21 51 % 4 10 % 41 100 % Dachau 27 50 % 22 41 % 5 9 % 54 100 % Ebersberg 8 15 % 12 23 % 32 62 % 52 100 % Eichstätt 20 87 % 1 4 % 2 9 % 23 100 % Erding 20 57 % 8 23 % 7 20 % 35 100 % Freising 33 57 % 22 38 % 3 5 % 58 100 % Fürstenfeldbruck 37 56 % 13 20 % 16 24 % 66 100 % Garmisch-Partenkir- 26 63 % 6 15 % 9 22 % 41 100 % chen Landsberg am Lech 18 30 % 26 43 % 17 28 % 61 100 % Miesbach 9 39 % 11 48 % 3 13 % 23 100 % Mühldorf am Inn 37 63 % 15 25 % 7 12 % 59 100 % München 37 52 % 7 10 % 27 38 % 71 100 % Neuburg-Schroben- 23 52 % 16 36 % 5 11 % 44 100 % hausen Pfaffenhofen a. d. Ilm 21 50 % 13 31 % 8 19 % 42 100 % Rosenheim 44 54 % 18 22 % 20 24 % 82 100 % Starnberg 5 15 % 17 50 % 12 35 % 34 100 % Traunstein 44 49 % 30 34 % 15 17 % 89 100 % Weilheim-Schongau 15 22 % 30 45 % 22 33 % 67 100 % Oberbayern 937 53 % 502 28 % 331 19 % 1.770 100 % Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

Die nachfolgende Darstellung 93 verdeutlicht nochmals die Verteilung der Absolvent/innen ohne Hauptschulabschluss nach der zuletzt besuchten Schule. Der Anteil der Schüler/innen von Volks- schulen zur sonderpädagogischen Förderung (LK Weilheim-Schongau: 45 %, Oberbayern: 28 %), Realschulen (einschl. Wirtschaftsschulen), Gymnasien oder Waldorfschulen (LK Weilheim-Schon- gau: 33 %, Oberbayern: 19 %), die diese Schule ohne Abschluss verlassen, liegt im Landkreis Weil- heim-Schongau höher als in Oberbayern.

20 Gibt den Anteil an allen Absolventen ohne Hauptschulabschluss und ohne Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung über alle Schularten hinweg an.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 127 Bildungsverhalten

Darstellung 93: Verteilung der Absolvent/innen von Allgemeinbildenden Schulen ohne Haupt- schulabschluss inklusive Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung im Schuljahr 2015/2016 in % Realschulen ein- Volksschulen zur son- schl. Wirtschafts- Allgemeinbil- derpädagogischen Mittelschulen schulen, Gymna- dende Schulen Förderung sien, insgesamt Waldorfschulen Ohne Hauptschulabschluss Ohne Haupt- schulab- Abschluss der schluss inkl. Schule zur Kein Abschluss der Schule Abschluss der individuellen zur individuellen Lernförderung ** Schule zur in- Lernförderung* dividuellen Lernförderung Stadt/Kreis In % In % In % In % In % Stadt Ingolstadt 9 % 37 % 42 % 12 % 100 % Stadt München 10 % 21 % 53 % 14 % 100 % Stadt Rosenheim 6 % 18 % 57 % 20 % 100 % Altötting 0 % 33 % 61 % 6 % 100 % Bad Tölz-Wolfratsh. 10 % 31 % 40 % 19 % 100 % Berchtesgadener Land 11 % 46 % 35 % 9 % 100 % Dachau 0 % 41 % 50 % 9 % 100 % Ebersberg 7 % 21 % 14 % 57 % 100 % Eichstätt 18 % 4 % 71 % 7 % 100 % Erding 29 % 16 % 41 % 14 % 100 % Freising 34 % 25 % 38 % 3 % 100 % Fürstenfeldbruck 1 % 19 % 54 % 23 % 100 % Garmisch-Partenkir- 5 % 14 % 60 % 21 % 100 % chen Landsberg am Lech 25 % 32 % 22 % 21 % 100 % Miesbach 34 % 31 % 26 % 9 % 100 % Mühldorf am Inn 11 % 23 % 56 % 11 % 100 % München 11 % 9 % 46 % 34 % 100 % Neuburg-Schrobenh. 12 % 32 % 46 % 10 % 100 % Pfaffenhofen a. d. Ilm 28 % 22 % 36 % 14 % 100 % Rosenheim 10 % 20 % 48 % 22 % 100 % Starnberg 8 % 46 % 14 % 32 % 100 % Traunstein 10 % 30 % 44 % 15 % 100 % Weilheim-Schongau 8 % 41 % 21 % 30 % 100 % Oberbayern 12 % 25 % 46 % 16 % 100 %

* Auch Förderschüler/innen die einen Abschluss der Schule zur individuellen Lernförde- rung erreichten, werden in der Kategorie ohne Hauptschulabschluss gezählt. ** Diese Schüler/innen haben weder einen Abschluss der Schule zur individuellen Lernför- derung noch einen Hauptschulabschluss

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

128 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau Bildungsverhalten

Letztendlich steht die Zahl von Absolvent/innen ohne Hauptschulabschluss im Landkreis Weil- heim-Schongau auch in einem Zusammenhang mit dem Angebot an Förderschulen und dem Be- such von Förderschüler/innen im Landkreis. Darstellung 94 zeigt die Relation dieser Gruppe im Verhältnis zu der Zahl der 17-Jährigen in den jeweiligen oberbayerischen Gebietskörperschaften. Hier liegt der Wert des Landkreises Weilheim-Schongau (4,6 %) leicht oberhalb des oberbayeri- schen Durchschnitts (4,3 %). Vor allem die Städte München (6,0 %), Ingolstadt (4,9 %) und Rosenheim (8,1 %) haben höhere Quoten.

Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau 129 Bildungsverhalten

Darstellung 94: Absolventen/innen von Allgemeinbildenden Schulen ohne Hauptschulabschluss (inklusive Absolventen/innen mit Abschluss der Schule zur individuellen Lern- förderung) im Schuljahr 2015/2016 je 100 17-Jährige in der Bevölkerung Volksschu- Volksschulen Allgemein- Allgemein- len zur son- Realschu- zur Mittel- bildende bildende derpädago- len, Gymna- sonderpädago- schulen Schulen Schulen gischen För- sien u. a. gischen insgesamt insgesamt derung Förderung Ohne Abschluss der Haupt- Ohne Hauptschulabschluss und ohne Schule zur in- schulab- Abschluss der Schule zur individuellen Lernförderung dividuellen schluss Lernförderung insgesamt Quoten- Quoten- Stadt/Kreis Quote Quote Quote Quote summe summe Stadt Ingolstadt 2,0 1,8 0,6 4,4 0,5 4,9 Stadt München 3,3 1,3 0,9 5,4 0,6 6,0 Stadt Rosenheim 4,6 1,4 1,6 7,6 0,5 8,1 Altötting 2,4 1,3 0,2 3,9 0,0 3,9 Bad Tölz-Wolfratsh. 1,8 1,4 0,8 4,0 0,5 4,4 Berchtesgadener 1,1 1,4 0,3 2,8 0,3 3,2 Land Dachau 1,6 1,3 0,3 3,1 0,0 3,1 Ebersberg 0,5 0,7 1,9 3,1 0,2 3,4 Eichstätt 1,3 0,1 0,1 1,5 0,3 1,8 Erding 1,2 0,5 0,4 2,2 0,9 3,0 Freising 1,7 1,1 0,2 2,9 1,5 4,4 Fürstenfeldbruck 1,7 0,6 0,7 3,0 0,0 3,0 Garmisch-Parten- 2,7 0,6 0,9 4,3 0,2 4,5 kirchen Landsberg am Lech 1,2 1,7 1,1 4,0 1,3 5,4 Miesbach 0,9 1,1 0,3 2,2 1,2 3,4 Mühldorf am Inn 2,8 1,1 0,5 4,5 0,5 5,0 München 1,1 0,2 0,8 2,0 0,3 2,3 Neuburg-Schrobeh. 2,0 1,4 0,4 3,8 0,5 4,3 Pfaffenhofen 1,4 0,9 0,5 2,9 1,1 4,0 a. d. Ilm Rosenheim 1,4 0,6 0,7 2,7 0,3 3,0 Starnberg 0,3 1,1 0,8 2,2 0,2 2,4 Traunstein 2,2 1,5 0,8 4,5 0,5 5,0 Weilheim- 0,9 1,9 1,4 4,2 0,4 4,6 Schongau Oberbayern 2,0 1,1 0,7 3,8 0,5 4,3

Quelle: Jugendhilfeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau, SAGS 2018

130 Sozialraumanalyse des Landkreises Weilheim-Schongau