Gemeinde

BEGRÜNDUNG

„ERWEITERUNG GEWERBEGEBIET AN DER LEIPZIGER STRAßE“

2. E n t w u r f

PLANUNGSBÜRO HANKE

Gemeinde Belgershain Stand: August 2017 Bebauungsplan „Erweiterung Gewerbegebiet an der Leipziger Straße“ (Verfahren gemäß § 13a BauGB)

Inhaltsverzeichnis

1.0 Vorbemerkung 2 1.1 Beschreibung der Ziele des Bebauungsplanes 2 1.2 Übergeordnete Planung 2 1.3 Städtebauliche Begründung 3

2.0 Gesetzliche Grundlagen / Verfahren 5 2.1 Gesetzliche Grundlagen 5 2.2 Planverfahren 6

3.0 Zeichnerische Unterlagen 7

4.0 Plangebiet 7 4.1 Plangeltungsbereich 7 4.2 Topographie und Beschaffenheit des Geländes 8 4.3 Vorhandene Erschließung und Infrastruktur 9

5.0 Planinhalt / Begründung 9 5.1 Baugebiet, Art und Maß der baulichen Nutzung 10 5.2 sonstige Festsetzungen 13 5.3 Nachrichtliche Übernahmen (gemäß § 9 Abs. 6) 13 5.4 Verkehrserschließung 14 5.5 Ver- und Entsorgung 15 5.6 Löschwasserbereitstellung 16 5.7 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung der Natur 17 5.8 Artenschutz 19 5.9 Immissionsschutz 20

6. Hinweise aus Sicht der Fachplanungen 21

7. Verfahrensvermerk 23

Anlage 1 Faunistische Sonderuntersuchung für die Erweiterung des Gewerbegebietes an der Leipziger Straße in Köhra (Gemeinde Belgershain) zur Zauneidechse (Lacerta agilis) Anlage 2 Geräuschprognose zum Bebauungsplan „Erweiterung Gewerbegebiet an der Leipziger Straße

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1.0 Vorbemerkung

1.1 Beschreibung der Ziele des Bebauungsplanes

Für die Fläche zwischen der Staatsstraße 38 im Norden und der Gewerbeflächen im Süden und Westen innerhalb der Ortslage Köhra wird ein Bauleitplanverfahren durchgeführt. Die Ge- meinde Belgershain beabsichtigt die Fläche zukünftig als Gewerbestandort weiterzuentwi- ckeln und stellt hierfür einen Bebauungsplan der Innenentwicklung gemäß 13 a BauGB auf.

Der Bebauungsplan dient der städtebaulich geordneten Entwicklung des Ortes Köhra und schafft die verbindliche baurechtliche Grundlage für die Nutzung und die bauliche Entwicklung des Grundstückes als eingeschränktes Gewerbegebiet. Hierbei wird von der angrenzenden Bebauung der städtebauliche Ordnungsfaktor aufgenommen, so dass die städtebaulichen Be- lange gemäß § 1 Abs. 5-7 BauGB gewahrt bleiben.

Im Bebauungsplan werden dazu die Art und das Maß der baulichen Nutzung, wie Grundflä- chenzahl (GRZ), Bauweise, Baugrenzen und Höhe der baulichen Anlagen festgesetzt. Des Weiteren erfolgen Festsetzungen zu Planungen, Nutzungsregelungen, Maßnahmen und Flä- chen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft.

1.2 Übergeordnete Planung

Bei der Planung wurden folgende übergeordnete Planungen berücksichtigt: ± Landesentwicklungsplan Sachsen des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landesentwicklung (Stand 2013, rechtskräftig seit 31.08.2013), ± Regionalplan Westsachsen des regionalen Planungsverbandes Westsachsen – re- gionale Planungsstelle (Stand 2008, rechtskräftig seit 25.07.2008) ± Flächennutzungsplan der Stadt und der Gemeinden Belgershain und (genehmigt am 27.06.2006)

Im Flächennutzungsplan der Stadt Naunhof und der Gemeinden Belgershain und Parthenstein ist das Plangebiet als Fläche für Landwirtschaft dargestellt. Im Rahmen der nächsten Fort- schreibung des Flächennutzungsplanes ist gemäß § 13 a Abs. 2 BauGB die Fläche des Plan- gebietes anzupassen. Der Flächennutzungsplan wurde am 27.06.2006 genehmigt.

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Plangebiet

Abb.: Auszug aus dem FNP der Stadt Naunhof und der Gemeinden Belgershain und Parthenstein

1.3 Städtebauliche Begründung

Ziel des Bebauungsplanes ist die Bereitstellung von gewerblichen Bauflächen für den örtlichen bzw. regionalen Bedarf. Das Plangebiet wird als eingeschränktes Gewerbegebiet (GEe) festgesetzt. Die Festsetzungen als eingeschränktes Gewerbegebiet wird vorgenommen, da zum einen die zukünftigen Nutzungen eindeutig dem Gewerbegebiet zuzuordnen sind und zum anderen Rücksicht auf nahe gelegene Wohnnutzungen oder andere empfindliche Nutzungen genom- men werden muss. Somit wird die Störobergrenze auf das Niveau eines Mischgebietes her- abgesenkt. In dem Plangebiet sind nur solche Betriebe und Anlagen zulässig, die nach ihren Auswirkun- gen und Störungen auch in Mischgebieten zugelassen werden können und das naheliegende Wohnen nicht wesentlich stören. Einzelhandelsbetriebe aller Art sowie Vergnügungsstätten werden nicht Bestandteil des Be- bauungsplanes. Die Stärkung der Zentren, wie hier dem Grundzentrum Naunhof durch Kon- zentration von Einzelhandelsnutzungen ist ein Ziel, das den Ausschluss von Einzelhandelsbe- trieben in nicht zentralen Lagen wie dem Ortsteil Köhra rechtfertigt. Eventuelle Neuansiedlun- gen sind den Zentren zuzuführen, um deren Attraktivität zu steigern oder zu erhalten.

Planungsbüro Hanke, Machern bei Leipzig 3 Gemeinde Belgershain Stand: August 2017 Bebauungsplan „Erweiterung Gewerbegebiet an der Leipziger Straße“ (Verfahren gemäß § 13a BauGB) Das Maß der baulichen Nutzung ist über die Grundflächenzahl sowie die Höhe der baulichen Anlagen geregelt. Die dabei festgesetzte maximale Höhe der Gebäude orientiert sich an den bestehenden angrenzenden Gebäuden. Diese Festsetzung wird aus Gründen des Ortsbildes für die Einpassung der Nachverdichtung im Bestand als erforderlich betrachtet.

Aus gestalterischen Gründen des Ortsrandes, zur Eingrünung des Gewerbegebietes als Puffer zum nördlich gelegenen Wohngebiet und zum Ausgleich der entstehenden Eingriffe, wird ein 5 m bis 15 m breiter Streifen an der nördlichen und östlichen Plangebietsgrenze zum Anpflan- zen von Bäumen und Sträuchern festgesetzt.

Plangebiet

Abb.: Umgebende Bebauung des Plangebietes im Ortsteil Köhra

Durch den Bebauungsplan werden keine neuen Wohnbauflächen realisiert, demzufolge hat das Vorhaben keine Auswirkungen auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung.

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2.0 Gesetzliche Grundlagen / Verfahren

2.1 Gesetzliche Grundlagen

Für die Verfahrensdurchführung und die Darstellungen des Bebauungsplanes gelten die in der Planzeichnung (Teil A) und in den Textlichen Festsetzungen (Teil B) genannten Gesetze und Verordnungen.

Dies sind in der jeweils gültigen Fassung:

Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), zuletzt ge- ändert durch Artikel 2 Absatz 3 des G. v. 20.07.2017 (BGBl. I S. 2808).

Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Januar 1990 (BGBl. I S. 132), zuletzt geändert durch Artikel 2 G. v. 04.05.2017 BGBl. I S. 1057.

Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhaltes (Planzeichenverordnung - PlanZV) vom 18.12.1990 (BGBl. I S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 3 G. v. 04.05.2017 BGBl. I S. 1057.

Sächsische Bauordnung (SächsBO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 11. Mai 2016 (Sächs.GVBI. S. 186), die durch Arti- kel 3 des Gesetzes vom 10. Februar 2017 (SächsGVBl. S. 50) geändert worden ist.

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2.2 Planverfahren

Der Bebauungsplan wird im beschleunigten Verfahren nach § 13a BauGB Bebauungspläne der Innenentwicklung durchgeführt. Im beschleunigten Verfahren gelten die Vorschriften des vereinfachten Verfahrens nach § 13 Abs. 2 und 3 Satz 1 BauGB. Von einer Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB wird beim vorliegenden Bebauungsplan zur Innenentwicklung abgesehen. Das beschleunigte Verfahren kommt hier zur Anwendung, da der Bebauungsplan in einem Gebiet liegt, welches nach § 34 BauGB bewertet werden kann (an 3 Seiten innerörtliche Be- bauung angrenzend) und die Eigenart der näheren Umgebung nicht berührt wird. Ein Bebau- ungszusammenhang mit Ortsteilqualität ist an diesem Standort gegeben. Das Plangebiet wird süd-, west- und nordwestseitig von bereits bestehendem Gewerbe und im Norden von Wohnbebauung umgrenzt.

Die Anwendung des § 13a BauGB ist aber auch deshalb möglich, weil die in § 13a (1) genann- ten weitergehenden Bedingungen erfüllt sind. So wird weder die Zulässigkeit von Vorhaben vorbereitet oder begründet, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeits- prüfung (nach Anlage 1 zum Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung oder nach Lan- desrecht) unterliegen - UVP-pflichtige Vorhaben werden in der vorliegenden Planung zusätz- lich per Festsetzungen ausgeschlossen - noch bestehen Anhaltspunkte dafür, dass die Erhal- tungsziele und der Schutzzweck der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und der Eu- ropäischen Vogelschutzgebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes (§1 (6) Nr. 7 Buch- stabe b) BauGB) beeinträchtigt werden könnten.

Der Verfahrensweg des Bebauungsplanes ist den Verfahrensvermerken auf dem Planteil zu entnehmen.

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3.0 Zeichnerische Unterlagen

Als zeichnerische Unterlagen dient ein Auszug aus der Liegenschaftskarte der Gemarkung Köhra mit Stand vom 25.10.2016.

Der Bebauungsplan ist im Maßstab 1:500 dargestellt.

4.0 Plangebiet

4.1 Plangeltungsbereich

Das Plangebiet liegt innerhalb des Ortsgebietes des Ortsteiles Köhra der Gemeinde Bel- gershain, welche zentral im Landkreis Leipzig, ca. 11 km südöstlich der Stadt Leipzig liegt.

Plangebiet

Abb.: Lage des Plangebietes im Raum

Im Norden wird es von der Leipziger Straße / Staatsstraße 38 mit anschließender Wohnbe- bauung begrenzt und ist im Westen und Süden von gewerblicher Bebauung umgeben. Im Osten trennt ein öffentlicher, befahrbarer Wirtschaftsweg das Plangebiet vom Außenbereich mit landwirtschaftlicher Nutzung.

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Das Plangebiet setzt sich aus den Flurstücken 230, 233/1 und 234/1 zusammen und wird von folgenden Grundstücken direkt eingegrenzt:

Im Norden von der Staatsstraße 38 - Flurstück 286/1, sowie den Flurstücken 231 und 232/1 Im Osten von einem öffentlichen Wirtschaftsweg - Flurstück 562 Im Westen von den Flurstücken 233/2 und 234/2 mit gewerblicher Nutzung Im Süden vom Flurstück 235/1, welches gewerblich genutzt wird

Der Plangeltungsbereich hat eine Gesamtfläche von 15.358 m².

4.2 Topographie und Beschaffenheit des Geländes

Das Planungsgebiet befindet sich im ländlichen Raum. Naturräumlich gehört es zum Leipziger Land. Es gehört zu der Gemarkung Köhra im Nordosten der Gemeinde Belgershain.

Der natürliche Boden besteht aus Pseudogley in Form von Sandlöss und Geschiebelehm so- wie aus Geschiebeton und ist stellenweise wasserstauend.

Das Plangebiet liegt in der Zone III A des Trinkwasserschutzgebietes der Wasserfassungen der WW Naunhof I und Naunhof II. Hieraus ergeben sich Verbote und Nutzungsbeschränkun- gen aus der TWSG-Verordnung. Diese werden in Kapitel 5.3 näher erläutert.

Das Plangebiet liegt ca. auf 136 m ü.NN und ist relativ eben.

Es sind vom Plangebiet keine Schutzgebiete im Sinne des Natur- und Landschaftsschutzes direkt betroffen. Es ist aber darauf hinzuweisen, dass das Landschaftsschutzgebiet „- aue“ im Osten angrenzt.

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4.3 Vorhandene Erschließung und Infrastruktur

Das Plangebiet kann im Westen über einen von der S38 abzweigenden Zufahrtsweg des be- stehenden Gewerbegebietes erreicht werden. Die Benutzung der Zufahrt ist bereits für das bestehende Gewerbe rechtlich gesichert.

Die versorgungstechnische Erschließung des Planungsgebietes erfolgt momentan durch die im Plangebiet anliegende Elektroversorgung und der am Plangebietsrand anliegenden Medien Trinkwasser und Schmutzwasser für die sozialen Betriebsabwässer.

5.0 Planinhalt / Begründung

Die Festsetzung des Bebauungsplanes für die geplante Nutzung des Plangebietes als Gewer- begebiet ist nach § 34 BauGB nach der Art und Maß der baulichen Nutzung und der Bauweise in die Eigenart der näheren Umgebung einzufügen. Dabei sind die gesunden Wohn- und Ar- beitsverhältnisse zu wahren und das Ortsbild nicht zu beeinträchtigen. Die geplante Nutzung erfolgt in Abstimmung mit dem bereits südlich, westlich und nordwestlich angrenzenden Gewerbenutzung und der nördlich der Staatsstraße liegenden Wohnbauflä- chen. Die Beeinträchtigung auf die nördlich der Staatsstraße 38 liegende Wohnbebauung wird durch die Festsetzungen auf ein geringes Maß reduziert.

Aus städtebaulicher Sicht ist die vorliegende Planung ein wichtiges Instrument, das beste- hende Gewerbe sinnvoll abzurunden und ein von Osten weit sichtbaren ansprechenden Orts- rand zu erreichen. Die aktuell bestehende Situation mit einem inhomogenen und unattraktiven Ortsrand durch die in den Innenbereich hineinragende Landwirtschaftsfläche soll aufgewertet werden.

Durch die Festsetzungen (z.B. max. Höhe baulicher Anlagen) im Bebauungsplan sollen bei einer Neubebauung Festlegungen getroffen werden, die die baulichen Anlagen in das direkte Umfeld einpassen.

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5.1 Baugebiet, Art und Maß der baulichen Nutzung

Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr.1 BauGB, §8 BauNVO) Die Art der baulichen Nutzung im Planungsbereich für die Flurstücke 230, 233/1 und 234/1 wird ein eingeschränktes Gewerbegebiet (GEe) gemäß § 8 BauNVO festgesetzt.

Die Festsetzungen als eingeschränktes Gewerbegebiet wird vorgenommen, da zum einen die zukünftigen Nutzungen eindeutig dem Gewerbegebiet zuzuordnen sind und zum anderen Rücksicht auf nahe gelegene Wohnnutzungen oder andere empfindliche Nutzungen genom- men werden muss. Somit wird die Störobergrenze auf das Niveau eines Mischgebietes her- abgesenkt. In dem Plangebiet sind nur solche Betriebe und Anlagen zulässig, die nach ihren Auswirkun- gen und Störungen auch in Mischgebieten zugelassen werden können und das Wohnen nicht wesentlich stören.

Somit ist gewährleistet, dass die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Ar- beitsverhältnisse im Plangebiet und in angrenzenden Wohngebieten beachtet werden.

Nicht zulässig sind folgende Nutzungen: - Tankstellen (gemäß § 8 Abs. 2 Nr. 3 BauNVO) mit Ausnahme betriebsbezogener An- lagen - Anlagen für sportliche Zwecke - Vergnügungsstätten aller Art (gemäß § 8 Abs. 3 Nr. 3 BauNVO) - Einzelhandelsbetriebe und sonstige Handelsbetriebe, die im Hinblick auf den Verkauf an letzte Verbraucher vergleichbar sind.

Auf der gesamten Fläche des Plangebietes sind Photovoltaik-Freiflächenanlagen nicht zuläs- sig Des Weiteren sind UVP-pflichtige Vorhaben gemäß Anlage 1 des Gesetzes über die Umwelt- verträglichkeitsprüfung (UVPG) nicht zulässig.

Maß der baulichen Anlage (§ 9 Abs. 1 Nr.1 BauGB, §§ 16-20 BauNVO) Grundflächenzahl Die Grundflächenzahl für das eingeschränkte Gewerbegebiet ist mit der für Mischgebiete gel- tenden Höchstgrenze von 0,6 festgesetzt.

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Höhe der baulichen Anlage Für die Gebäude wird die Höhe der baulichen Anlage begrenzt. Diese Festsetzung wird aus Gründen des Ortsbildes für die Einpassung der Nachverdichtung im Bestand als erforderlich betrachtet. Die maximale Höhe baulicher Anlagen beträgt 12,00 m. Die Höhenfestsetzung be- zieht sich auf das Niveau der Straßenoberkante der Zufahrtsstraße.

Bauweise und überbaubare Grundstücksfläche (§ 9 Abs. 1 BauGB i.V. §§ 22 Abs. (2) und 23 Abs. 1 und 3 BauNVO)

Bauweise Die Bauweise ist als „abweichende offene“ Bauweise gemäß § 22 Abs. 4 BauNVO festgesetzt. Gebäudelängen von maximal 120 m sind zulässig. Bei Gewerbegebieten ist es erforderlich, von der „echten“ offenen Bauweise gemäß § 22 Abs. 2 BauNVO mit maximal 50 m Gebäudelänge abzuweichen, da dieses Maß für größere Pro- duktions- und Lagereinrichtungen nicht ausreicht.

Zentrales Merkmal der offenen Bauweise ist, dass die Gebäude der Hauptnutzung mit seitli- chen Grenzabstand zu errichten sind. Dabei darf die Länge der Baukörper 50 m nicht über- schreiten. Jede Bauweise, die eine größere Baulänge festsetzt, ist nach Definition von § 22 Abs. 2 BauNVO keine „echte“ offene Bauweise, sondern eine abweichende Bauweise im Sinne von § 22 Abs. 4 BauNVO. Somit wird eine abweichende (da Länge der Baukörper über 50 m) offene (mit seitlichen Grenzabstand) Bauweise festgesetzt.

Baugrenzen Die überbaubare Grundstücksfläche ist durch die Baugrenzen gemäß Planzeichnung festge- setzt.

Ein Vortreten von Gebäudeteilen in geringfügigem Ausmaß kann zugelassen werden. Die Anforderungen an Abstandsflächen und Abstände gemäß § 6 der Sächsischen Bauord- nung (SächsBO) sind einzuhalten.

Garagen, Carports und Stellplätze (§ 9 Abs. 1 Satz 4 BauGB i.V.m. § 12 BauNVO und § 23 Abs. 5 BauNVO) Garagen, Carports, Stellplätze sind nur innerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche zuläs- sig.

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Die Grundflächen sind bei der Ermittlung der Grundflächenzahl (GRZ), sowie deren zulässigen Überschreitung, mit einzurechnen.

Nebenanlagen (§ 9 Abs. 1 Satz 4 BauGB i.V.m. § 14 BauNVO und § 23 Abs. 5 BauNVO)

Innerhalb des Plangebietes sind betriebsbezogene Kläranlagen im Sinne einer Nebenanlage gemäß §14 Abs. 2 BauNVO zulässig. Nebenanlagen sind nur innerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche zulässig. Die Grundflächen sind bei der Ermittlung der Grundflächenzahl (GRZ), sowie deren zulässigen Überschreitung, mit einzurechnen. Falls eine betriebsbezogene Kläranlage geplant ist, ist hierfür im Bauantrags-/Genehmigungs- freistellungsverfahren eine wasserrechtliche Genehmigung einzuholen.

Verkehrsflächen (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB) Festgesetzt wird eine öffentliche Straßenverkehrsfläche am nordöstlichen Randbereich des Plangebietes. Diese Ausweisung dient lediglich der Bestandssicherung des vorhandenen Wirt- schaftsweges und nicht zur Erschließung des eingeschränkten Gewerbegebietes.

Emissionsschutz (§ 9 Abs. 1 Nr. 24 BauGB)

Um die Lärmbelastung des Gewerbegebietes im Plangebiet auf die umliegende Wohnbebau- ung so gering wie möglich zu halten, wurden Emissionskontingente im Bebauungsplan fest- gesetzt. Zulässig sind Vorhaben (Betriebe und Anlagen), deren Geräusche die in der folgenden Tabelle angegebenen Emissionskontingente L(EK) nach DIN 45691:2006-12 „Geräuschkontingentie- rung“ weder tags (06:00-22:00 Uhr) noch nachts (22:00-6:00 Uhr) überschreiten. Die Prüfung der Einhaltung erfolgt nach DIN 45691:2006-12, Abschnitt 5

Fläche L(EK), Tag L(EK), Nacht in db in db Gesamte Gewerbefläche (GEe) 65 43 Tabelle Emissionskontingente

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5.2 sonstige Festsetzungen ( § 9 Abs. 4 BauGB i.V.m. § 89 Abs. 2 SächsBO)

Einfriedungen

Einfriedungen der Grundstücke sind nur in Form von Stabgitterzäunen, Maschendrahtzäunen und Hecken zulässig. Einfriedungen aus Natodraht, Stacheldraht o. ä. und Mauern sind aus ortstypischen gestalterischen Gründen nicht zulässig. Die maximal zulässige Höhe der Einfrie- dungen beträgt 2,0 m.

Eine höhere Einfriedung ist aus Sicherheitsgründen nicht erforderlich und wirkt einer einheitli- chen Gestaltung des Ortsbildes und Gewerbegebietes entgegen.

5.3 Nachrichtliche Übernahmen (gemäß § 9 Abs. 6)

Das Plangebiet liegt in der Zone III A des Trinkwasserschutzgebietes der Wasserfassungen der WW Naunhof I und Naunhof II. Somit gelten für den Geltungsbereich des Bebauungsplans Verbote und Nutzungsbeschrän- kungen zum Trinkwasserschutz gemäß TWSG-Verordnung für dieses Trinkwasserschutzge- biet.

Nachfolgende für den Bebauungsplan relevante Verbote und Nutzungsbeschränkungen der TWSG-Verordnung werden in den Festsetzungen mit aufgenommen und sind einzuhalten:  Tankstellen müssen der „Verordnung des sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft über Anlagen zum Umgang mit Wasser gefährdeten Stoffen“ (Sächsische Anlagenverordnung – SächsVAwS) entsprechen. Darüber hinaus sind besondere Vorkehrungen zu treffen, um den Grundwasser- schutz zu gewährleisten  Ausführung der Verkehrsflächen muss nach den Anforderungen der RiStWag erfol- gen  Verbot des Einleitens (Versickern) des von Straßen und sonstigen Verkehrsflächen gesammelten Niederschlagswasser in den Untergrund, ausgenommen ist die Versi- ckerung über die belebte Bodenzone, wenn die örtlichen hydrogeologischen Verhält- nisse dies zulassen  Verbot der Verwendung von Auftausalzen  Verbot der Verwendung von auswaschungsgefährdeten oder auslaugbaren wasser- gefährdeten Materialien  Verbot der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (nur zulässig mit Genehmigung des Landesamtes für Umwelt, Geologie und Landwirtschaft)  Verbot der Gewinnung von Erdwärme, ausgenommen bei Einsatz von Flachkollektoren  Verbot der Verletzung von Grundwasser überdeckenden Schichten, ausgenommen das Verlegen von Ver- und Entsorgungsleitungen sowie Ausheben von Baugruben

Planungsbüro Hanke, Machern bei Leipzig 13 Gemeinde Belgershain Stand: August 2017 Bebauungsplan „Erweiterung Gewerbegebiet an der Leipziger Straße“ (Verfahren gemäß § 13a BauGB)  Verbot von Maßnahmen zur Erschließung von Grundwasser  Verbot von Bohrungen, Erdaufschlüsse und sonstige Bodeneingriffe, sofern eine Ver- unreinigung des Grundwassers oder eine sonstige nachteilige Veränderung seiner Eigenschaften zu besorgen ist.

Mit Einhaltung der oben genannten Punkte ist grundsätzlich davon auszugehen, dass das Gewerbegebiet nicht dem Schutzzweck des TWSG entgegensteht. Eine genaue Untersuchung, ob der Schutzzweck des TWSG durch die zukünftige Bebauung beeinträchtigt wird, kann erst durchgeführt werden, wenn der genaue Umfang der zukünfti- gen Bebauung feststeht. Mit Durchführung des nachfolgenden Bauantrages-/Genehmigungsfreistellungsverfahren ist somit auch ein Nachweis zu erbringen, das die zukünftige Bebauung nicht dem Schutzzweck des TWSG entgegensteht.

5.3 Verkehrserschließung

Das Planungsgebiet ist über den von der Leipziger Straße (Staatsstraße 38) abgehenden Zu- fahrtsweg zum Gewerbegebiet an das Verkehrsnetz angeschlossen. Die Zufahrt zum Plange- biet erfolgt somit über die Flurstücke 233/2 und 234/2. Die Benutzung der Zufahrt ist bereits für das bestehende Gewerbe rechtlich gesichert und wird von Lastzügen und Sattelzügen ge- nutzt.

Abbildung: Schleppkurve für Lastzug für Einfahrt von S38

Die rechtliche Sicherung der Zufahrt ist Grundvoraussetzung für die verkehrliche Erschließung des Plangebietes.

Planungsbüro Hanke, Machern bei Leipzig 14 Gemeinde Belgershain Stand: August 2017 Bebauungsplan „Erweiterung Gewerbegebiet an der Leipziger Straße“ (Verfahren gemäß § 13a BauGB)

5.4 Ver- und Entsorgung

Abbildung: Wendehammer für ein 3-achsiges Müllfahrzeug nach RASt 06

Planungsbüro Hanke, Machern bei Leipzig 15 Gemeinde Belgershain Stand: August 2017 Bebauungsplan „Erweiterung Gewerbegebiet an der Leipziger Straße“ (Verfahren gemäß § 13a BauGB)

Eine Versickerung des Niederschlagswassers wird im Plangebiet ausgeschlossen. Das Re- genwasser wird über ein Regenrückhaltebecken und Einleitung in den Remisegraben (II. Ordnung) abgeführt. Hierfür ist eine wasserrechtliche Genehmigung beim Umweltamt/SG Wasser/Abwasser des Landkreises Leipzig zu beantragen.

5.5 Löschwasserbereitstellung

Planungsbüro Hanke, Machern bei Leipzig 16 Gemeinde Belgershain Stand: August 2017 Bebauungsplan „Erweiterung Gewerbegebiet an der Leipziger Straße“ (Verfahren gemäß § 13a BauGB)

5.6 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung der Natur

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Es wird empfohlen Arten der folgenden Liste zu verwenden:

Gehölze zur Heckenpflanzung deutscher Artname: wissenschaftlicher Artname:

Feldahorn Acer campestre Hainbuche Carpinus betulus Roter Hartriegel Cornus sanguinea Gemeiner Hasel Corylus avellana Weißdorn Crataegus spec. Pfaffenhütchen Euonymus europaeus Schlehe Prunus spinosa Heckenrose Rosa corymbifera Lederrose Rosa caesia Weinrose Rosa rubiginosa Hundsrose Rosa canina Einheimische Brombeere Rubus fruticosus Himbeere Rubus idaeus Liguster Ligustrum vulgare Forsythia Forsythia oleaceae

Gehölze für den Einzelstand deutscher Artname: wissenschaftlicher Artname:

Feldahorn Acer campestre Spitzahorn Acer platanoides Bergahorn Acer pseudoplatanus Hänge-Birke Betula pendula Hainbuche Carpinus betulus Rotbuche Fagus sylvatica Esche Fraxinus excelsior Vogelkirsche Prunus avium Traubenkirsche Prunus padus Traubeneiche Quercus petraea Stieleiche Quercus robur Winterlinde Tilia cordata Sommerlinde Tilia platyphyllos Feldulme Ulmus minor

Die Durchführung der Pflanzmaßnahmen hat spätestens innerhalb eines Jahres nach Reali- sierung der Bauvorhaben durch den jeweiligen Eigentümer zu erfolgen. Die Flächen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern sind dauerhaft zu pflegen und zu unterhalten und im Falle des Absterbens durch gleichartige zu ersetzen.

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5.7 Artenschutz

Zusammenfassend

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5.8 Immissions- und Emissionsschutz

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Planungsbüro Hanke, Machern bei Leipzig 20 Gemeinde Belgershain Stand: August 2017 Bebauungsplan „Erweiterung Gewerbegebiet an der Leipziger Straße“ (Verfahren gemäß § 13a BauGB)

Fläche L(EK), Tag L(EK), Nacht in db in db Gesamte Gewerbefläche (GEe) 65 43 Tabelle Emissionskontingente

6. Hinweise aus Sicht der Fachplanungen

Landkreis Leipzig

Thematik Abfallentsorgung

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7. Verfahrensvermerk

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