Strukturpapier für die Region DÜSSELDORF – KREIS

Inhalt

0 Vorwort ...... 3

1 Zusammenfassung ...... 4

2 Düsseldorf – Kreis Mettmann – Eine Region stellt sich vor ...... 6

3 Regionalwirtschaftliche Analyse ...... 7

3.1 Der Wirtschaftsraum Düsseldorf – Kreis Mettmann ...... 7

3.2 Sozialstruktur und Arbeitsmarkt ...... 26

3.3 Infrastruktur ...... 34

3.4 Planung, Klimaschutz und Tourismus...... 42

4 SWOT-Analyse ...... 53

5 Ziele und Strategien ...... 59

6 Organisation ...... 65

7 Übersicht zu den Umsetzungsprojekten ...... 67

0 Vorwort

Das aktualisierte Integrierte Handlungskonzept für die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann bildet die Grundlage für die regionale Zusammenarbeit in den kommenden Jahren. Koopera- tion ist ein wichtiger Aspekt für eine erfolgreiche und lebenswerte Region. Für die Unterneh- men aber auch für die Bürgerinnen und Bürger sind die kommunalen Grenzen nicht von Inte- resse, sie erwarten konkrete und pragmatische Lösungen für aktuelle und zukünftige Her- ausforderungen. Das aktualisierte Integrierte Handlungskonzept schafft einen Ansatz für die Entwicklung gemeinsamer Projekte, Konzepte und Strategien in den relevanten Themenfel- dern. Die Benennung zentraler Handlungserfordernisse und der daraus abzuleitenden Maß- nahmen ist Aufgabe für eine Stärkung und zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Region mit allen relevanten Akteuren.

Die vorliegende Fassung als Strukturpapier für die Region wurde vom Regionalmanagement in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Düsseldorf, dem Kreis Mettmann und der In- dustrie- und Handelskammer zu Düsseldorf sowie mit Unterstützung der Prognos AG über- arbeitet und angepasst. Das erste Integrierte Handlungskonzept aus dem Jahre 2015 ging als Grundlage zur Bewerbung zum damaligen Regio.NRW Aufruf des Landes Nordrhein- Westfalen im Rahmen des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung 2014-2020 (EF- RE) hervor. Auftraggeber waren die Wirtschaftsförderungen der Landeshauptstadt Düssel- dorf und des Kreises Mettmann. Zwei Projekte konnten auf dessen Basis gefördert werden.

3

1 Zusammenfassung

Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann ist ein starker Wirtschaftsraum im Herzen Nord- rhein-Westfalens und ein eng verflochtener Funktionsraum mit einer langen Tradition der Zusammenarbeit: Sie konstituiert sich aus der Landeshauptstadt Düsseldorf und dem Kreis Mettmann mit seinen zehn kreisangehörigen Städten.

Die regionalwirtschaftliche Analyse und die SWOT-Analyse verdeutlichen für die Region fünf zentrale Handlungserfordernisse in den Bereichen Innovation und Wissenstransfer, Grün- dungen, Digitalisierung, Raumprofilierung und Mobilität.

Innovation und Wissenstransfer: Die Region verfügt über ein starkes regionales Innovati- onssystem mit einer hervorragenden Hochschul- und Bildungslandschaft, innovativen Unter- nehmen mit hoher Aktivität bei Forschung und Entwicklung (FuE) und bei der Anmeldung von Patenten. Gezielt soll der regionale Wissens- und Technologietransfer durch die Förde- rung kreativer Austauschprozesse zwischen Unternehmen, Kreativen, Hochschulen und For- schungseinrichtungen ausgebaut und damit die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Unter- nehmen gestärkt werden.

Gründungen: Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann ist einer der Top-Standorte für Start- Ups in Deutschland. Die hohe Zahl der Gründungen befördert die nachhaltige Entwicklung der regionalen Wirtschaft und stärkt die regionale Innovationskraft. Auf diese Stärke will die Region aufbauen. Mit der Förderung der regionalen Gründungsperformance sollen gerade in den Schlüsselbranchen positive Impulse für eine nachhaltige und dynamische Entwicklung gesetzt werden.

Digitalisierung: Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann ist der herausragende ITK Stand- ort in Nordrhein-Westfalen. Neben der überdurchschnittlichen infrastrukturellen Ausstat- tungsqualität punktet der Raum mit bedeutenden Firmen, vielfältigen Initiativen, Forschungs- einrichtungen und einer digitalen Gründerszene. Mit den vorderen Plätzen des Prognos Digi- talisierungskompasses belegen die Stadt Düsseldorf und der Kreis Mettmann Kompetenzen und Chancen in der Digitalisierung. Die regionale Ökonomie soll mit digitalen Lösungen und Geschäftsmodellen weiter gestärkt und tiefer durchdrungen werden. Adressaten sind neben den ansässigen Global Playern im Besonderen die regionalen KMU, die durch die Digitalisie- rung weitere Innovationspotenziale erschließen können.

Raumprofilierung: Zentrales Merkmal der Region ist ihre Internationalität und internationale Strahlkraft. Der hohe Anteil von Menschen mit ausländischer Nationalität, die hier leben und arbeiten, sucht in Nordrhein-Westfalen (NRW) seinesgleichen. Die Region ist eine der deut- schen Top-Standorte für Auslandsdirektinvestitionen und pflegt enge Beziehungen zu ihren Partnern in der Welt. Vor dem Hintergrund des einsetzenden Fach- und Führungskräfteman-

4

gels möchte sich die Region explizit mit dieser Kompetenz profilieren. Noch stärker soll die Willkommenskultur darum zu einem Markenzeichen der dynamischen und weltoffenen Regi- on werden.

Mobilität: Starke funktionsräumliche Verflechtungen in der Region und die Lage im Herzen NRWs sorgen für ein hohes regionales und überregionales Verkehrsaufkommen. Um die Attraktivität der Region als Wirtschaftsraum, Wohn- und Arbeitsstandort zu erhalten, gilt es gemeinsam mit allen relevanten Akteuren eine überregionale Strategie zu entwickeln. Erklär- tes Ziel ist es, die multimodale Erreichbarkeit von Unternehmen aufrechtzuerhalten und die Entwicklung intelligenter Mobilitätslösungen voranzutreiben.

Mit dem überarbeiteten Integrierten Handlungskonzept legt die Region eine gemeinsame Strategie vor und stärkt damit die regionale Zusammenarbeit.

5

2 Düsseldorf – Kreis Mettmann – Eine Region stellt sich vor

Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann ist ein starker und lebendiger Wirtschaftsraum mit hoher Lebensqualität und einem vielseitigen Gesicht: Die Rheinmetropole und Landeshaupt- stadt Düsseldorf als regionales Oberzentrum mit internationalem Flair, der Kreis Mettmann als starker regionaler Partner mit einem reichhaltigen Angebot an Arbeitskräften, Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten in seinen zehn kreisangehörigen Städten.

Was die Region verbindet, sind eine lange Geschichte der Zusammenarbeit sowie vielfältige funktionsräumliche Verflechtungen: In der Region leben mehr als eine Millionen Einwohne- rinnen und Einwohner. Mehr als 70.000 Menschen pendeln jeden Tag zwischen Düsseldorf und dem Kreis Mettmann.

Als gemeinsamer Funktionsraum mit zahlreichen Anknüpfungspunkten und Synergien hat die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann ihre regionale Kooperation mit dem neu gegründe- ten Regionalmanagement institutionalisiert. Äußere Kennzeichen der Region sind weiterhin unter anderem der gemeinsame IHK-Bezirk, die gemeinsame Regionalagentur sowie der Expat Service Desk. Die RegioBahn S28 zwischen Wuppertal, Mettmann, Düsseldorf und Kaarst sowie die StadtUmland-Projekte „RegioNetzWerk“ und „Zwischen Rhein und Wupper: zusammen – wachsen“ lassen die beiden Teilräume in sich und mit ihren Nachbarregionen auch infrastrukturell näher zusammenrücken.

Dabei ist die Region eingebunden in ein dichtes regionales Kooperationsnetz. Wichtiger Partner ist neben dem Rhein-Kreis Neuss im Westen das Bergische Städtedreieck im Osten.

6

3 Regionalwirtschaftliche Analyse

Im Rahmen dieses Kapitels erfolgen Darstellung und Analyse der Ausgangslage der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann. Im Fokus stehen die Themen Wirtschaft, Sozialstruktur, De- mografie und Arbeitsmarkt, Infrastruktur, Digitalisierung sowie Planung, Klimaschutz und Tourismus.

3.1 Der Wirtschaftsraum Düsseldorf – Kreis Mettmann

Gesamtwirtschaftliche Ausgangsbedingungen, Entwicklungsdynamik und Aussicht

Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann ist einer der stärksten Wirtschaftsräume in Nord- rhein-Westfalen. Das Produktivitätsniveau – als der Wert für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemessen an der Zahl der Erwerbstätigen – lag 2016 bei 87.308 Euro und damit deutlich über dem Landeswert von 71.978 Euro, Tendenz steigend1. Die Region ist eine der zentralen wirtschaftlichen Schaltstellen des Landes.

Der Blick auf die ökonomische Entwicklung zeigt, dass sich die wirtschaftliche Leistungsfä- higkeit der Region nach einer unterdurchschnittlichen Entwicklung zwischen 2009 und 2012, die in der ersten Auflage des Integrierten Handlungskonzeptes von 2014/2015 besonders auffällig war, zwischenzeitlich wieder erholt hat. Das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen legte zwischen 2012 und 2016 mit durchschnittlichen jährlichen 2,2 % deutlich zu (0,7 % p. a. zwischen 2009 und 2012) und liegt in diesem Zeitabschnitt nur noch knapp unter dem Wachstum von Deutschland (2,4 % p. a.) und gleichauf mit Nordrhein-Westfalen (2,2 % p. a.).

1 Statistische Ämter der Länder, Berechnungsstand August 2017

7

Abbildung 1: Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen in 2016

Stadt Düsseldorf: 93.054 € Kreis Mettmann: 75.280 €

in € 52.000 - 62.000 62.000 - 68.000 68.000 - 74.000 74.000 - 84.000 84.000 - 100.000

Quelle: Prognos, 2018, nach Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Stand 2017 © Prognos AG, 2018

Die Prognos-Studie „Wirtschaftsstandort NRW 2030“ belegt die marktökonomische Zu- kunftsperspektive des Raums. Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann zählt mit dem Köln/Bonner Raum und dem Münsterland zu den wachstumsstärksten Regionen des Landes NRW (Veränderung Bruttowertschöpfung [BWS] real von 2015 bis 2025 ca. +1,3 % p.a.).

8

Abbildung 2: Regionalisierte Prognose der BWS bis 2025

Quelle: Prognos, 2015, Erstveröffentlichung Wirtschaftsstandort NRW © Prognos AG, 2018

Das Wirtschaftsportfolio der Region – Branchenmix und starke Netzwerke

Unterschiedliche sektorale Schwerpunkte kennzeichnen die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann: Mit einem 87-prozentigen Beschäftigungsanteil in 2017 (in 2013 noch 86 %) im Dienstleistungssektor ist Düsseldorf eine der zentralen Dienstleistungsmetropolen in NRW. Der Kreis Mettmann besitzt demgegenüber einen starken industriellen Kern. 31 % der Be- schäftigten arbeiten im produzierenden Gewerbe. In 2013 waren es noch 33 %. Auf deutsch- landweite Sicht trifft dies lediglich auf etwa 28 % der Beschäftigten zu.

Der Blick auf das regionale Wirtschaftsportfolio zeigt die Kompetenzbereiche der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann. Abbildung 3 gibt Entwicklung, Spezialisierung und absolute Beschäftigtenzahl in ausgewählten Branchen wieder. Bei einer Lokalisation von 1 entspricht der regionale Anteil der Branchenbeschäftigten dem deutschlandweiten Anteil, bei einer Lo- kalisation unter 1 ist der Beschäftigungsanteil in diesen Branchen und damit die regionale Spezialisierung unterdurchschnittlich, bei einem Lokalisationswert darüber überdurchschnitt- lich hoch.

Hohe Spezialisierungswerte, also einen regional deutlich höheren Beschäftigungsanteil an der Gesamtbeschäftigung (>1), haben unter den Dienstleistungsbranchen insbesondere die „Telekommunikation“, „Informations- und Finanzdienstleistungen“, „Rechts- und Steuerbera- tung“, „Werbung und Marktforschung“ und die besonders beschäftigungsstarke Branche „Un- ternehmensführung und -verwaltung“. Stark ist hier die Dienstleistungsmetropole Düsseldorf.

9

Eine deutliche Änderung ergab sich im Kreis Mettmann mit einem Rückgang im Bereich „Te- lekommunikation“, während „Unternehmensführung und -verwaltung“ seine Dienstleistungs- stärke von 1,4 auf 1,6 steigerte.

Im verarbeitenden Gewerbe weist die Region vor allem hohe Spezialisierungswerte im Be- reich der chemischen und pharmazeutischen Produktion mit Unternehmen wie etwa Henkel, Bayer Crop Sciences und UCB Pharma als führende lokale Produzenten und in der Metall- verarbeitung mit multinationalen Unternehmen wie Kiekert oder Huf Hülsbeck & Fürst auf. Klarer Schwerpunkt der „Metallerzeugung und -bearbeitung“ und „Herstellung von Metaller- zeugnissen“ ist der Kreis Mettmann, der hier einen Lokalisationswert von 3,5 und 3,0 in 2017 aufweist.

Die Entwicklungsdynamik der Branchenbeschäftigung erweist sich als Abbild des generellen Strukturwandels im verarbeitenden Gewerbe. Impulsgeber für diese Entwicklung sind die voranschreitende Automatisierung und die zunehmende Integration von Produkten und Dienstleistungen in hybriden Wertschöpfungen. Stärker denn je ist das verarbeitende Ge- werbe hierdurch mit unterschiedlichsten Bereichen des Dienstleistungssektors, unterneh- mensnahen Dienstleistern, IT-Anbietern und anderen verknüpft. Nach außen zeigt sich dies in einem Rückgang der Beschäftigung in der Industrie und mehr Beschäftigten in Dienstleis- tungsbranchen. Auch in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann ist die Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe rückläufig.

Aus gesamtregionaler Sicht sind die Beschäftigungszahlen seit 2008 sowohl in der Chemie, als auch in den Metallbranchen, dem Maschinenbau und der Kfz-Produktion zurückgegan- gen. Eine besonders hohe Wachstumsdynamik konnten die Branchen „Verwaltung und Füh- rung von Unternehmen“, „Mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundene Tätig- keiten“ sowie die IT-Branchen „Dienstleistungen der Informationstechnologie“ und „Informati- onsdienstleistungen“ halten. Die „Reparatur von Datenverarbeitungsgeräten und Ge- brauchsgütern“ verzeichnete hingegen nach einem Wachstum zwischen 2008 und 2013 ei- nen starken Rückgang. Die Entwicklungsdynamik der IKT-Branche (ohne Telekommunikati- on) in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann liegt deutlich über dem gesamtdeutschen Schnitt. Gleiches gilt für die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen in „Unternehmensführung und -verwaltung“ sowie im Beratungssektor.

Die Abbildung 3 verdeutlicht diese Entwicklung anhand der Anzahl der Beschäftigten (Bla- sengröße), der Entwicklung der Beschäftigten (X-Achse) sowie der relativen Ausprägung oder dem Spezialisierungsgrad der Branche im Vergleich zu Deutschland (Y-Achse). Die Anzahl der Beschäftigten (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) und deren Entwicklung wird zudem in der Tabelle 1 aufgeführt.

10

Abbildung 3: Spezialisierungsgrad und Beschäftigungsentwicklung (in Prozent p.a.) des Branchenportfolios in Düsseldorf und im Kreis Mettmann (ausgewählte Branchen)

3,5 Verwaltung und Führung Werbung und von Unternehmen und Tele- Marktforschung kommunikation Betrieben; (-23 %) Unternehmens-beratung 3,0 Finanz-und Versicherungs- dienstleistungen verbundene Tätigkeiten Reparatur von Informations- 2,5 Datenverarbeitungsgeräten dienstleistungen und Gebrauchsgütern Herstellung von (-8 %) chemischen Erzeugnissen Rechts-und Steuerberatung, 2,0 Dienstleistungen Wirtschaftsprüfung Versicherungen der IT u.Pensions-kassen

1,5 Metallerzeugung und - bearbeitung Finanz- Herstellung von Metall- Dienstleistg. f. dienstleistungen 1,0 erzeugnissen Untern.u.Privatpers.ang

Herstellung von

0,5 Kraftwagen und -teilen Spezialisierungsgrad Deutschland) (1,0= Spezialisierungsgrad

Maschinenbau Gesundheits- Produzierendes Gewerbe wesen 0,0 Dienstleistungen -7,5% -5,5% -3,5% -1,5% 0,5% 2,5% 4,5% 6,5% 8,5% 10,5% Beschäftigungsentwicklung 2013-2017 in % p. a.

Quelle: Prognos, 2018, nach Bundesagentur für Arbeit; © Prognos AG, 2018

Tabelle 1: Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in 2017 und Entwicklung der Branchenportfolios zwischen 2008–2013 und 2013–2017 in % p a.

2008–2013 in 2013–2017 in % p. a. % p. a. 2017

Produzierendes Gewerbe

20 Herstellung von chemischen Erzeugnissen -4,3% 0,4% 10.622

24 Metallerzeugung und -bearbeitung -2,5% -2,7% 9.272

25 Herstellung von Metallerzeugnissen -2,9% 1,2% 15.303

28 Maschinenbau -1,7% -2,4% 9.004

29 Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen -3,9% 2,8% 9.000*

Dienstleistungen

61 Telekommunikation 0,9% -22,9% 3.123

11

62 Erbringung von Dienstleistungen der Informa- tionstechnologie 5,6% 5,1% 19.695

63 Informationsdienstleistungen 0,9% 10,3% 3.580

64 Erbringung von Finanzdienstleistungen -1,0% -2,3% 20.120

65 Versicherungen u. Pensionskassen -7,1% -2,6% 5.951

66 Mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundene Tätigkeiten 13,7% 2,7% 7.588

69 Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprü- fung 2,3% 5,9% 20.673

70 Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben; Unternehmensberatung 11,8% 7,3% 36.799

73 Werbung und Marktforschung -2,1% 3,2% 8.583

82 Dienstleistungen für Untern.u.Privatpers.ang 1,7% 8,3% 9.502

86 Gesundheitswesen 2,4% 1,5% 33.456

95 Reparatur von Datenverarbeitungsgeräten und Gebrauchsgütern 4,2% -7,7% 1.197

Quelle: Prognos, 2018, nach Bundesagentur für Arbeit; * Wert auf Tausender gerundet.

Der Blick auf das Branchenportfolio zeigt zweierlei: Zum einen, der Wirtschaftsraum Düssel- dorf – Kreis Mettmann ist vielfältig. Prägend für die Region ist nicht eine einzelne Branche oder ein Branchenzusammenhang. Zudem weist das gesamtregionale Wirtschaftsportfolio teilräumliche Konzentrationen einzelner Branchen auf. Hierdurch verfügt die Region zum anderen über ein klares Kompetenzprofil, mit einzelnen überdurchschnittlich stark entwickel- ten Branchen. Diese Branchen sind in ein regionales Kompetenzgefüge eingebettet, das von starken regionalen Akteuren getragen wird:

Die Region Velbert/Heiligenhaus im Nordosten der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann ist der weltweit führende Standort der Schließ- und Sicherungstechnik. Etwa 70 Unternehmen mit Global Playern wie Emka Beschlagteile, Huf Hülsbeck & Fürst, Kiekert, Wieland-Werke oder Witte Automotive sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) beschäftigen die ca. 15.000 Mitarbeiter der Branche in der Region. Weitere Unternehmen sind zum Beispiel Carl Fuhr, CES, SAG, Helbako oder Wilka Schließtechnik. Vertreten wird die Branche durch den Verein „Die Schlüsselregion e.V.“, der als Kooperationsplattform und zentrales Netzwerk von 200 Mitgliedern dient. Auch Unternehmen aus dem Bergischen Städtedreieck gehören zu den Mitgliedern. Erfolgreiche Ansiedlungsprojekte im Kreis Mettmann der letzten Jahre sind der Campus Velbert/Heiligenhaus der Hochschule Bochum mit seiner kooperativen Ingeni-

12

eursausbildung (KIA) bzw. dem kooperativen Ingenieursstudium (KIS) und das Institut für Schließ- und Sicherungstechnik der Bergischen Universität Wuppertal mit Sitz in Velbert, die das Cluster ausgezeichnet ergänzen.

Die IKT-Branche besitzt nicht nur aufgrund der hohen Lokalisationswerte, sondern vor allem aufgrund namhafter Unternehmen wie E-Plus (Telefonica), Huawei, Versatel, Vodafone oder etwa DKV Euro Service eine große Sichtbarkeit nicht nur in Düsseldorf, sondern auch in der gesamten Region Düsseldorf – Kreis Mettmann. Um die Belange der vielfältigen kleinen und großen Branchenvertreter sowie um die Netzwerkarbeit kümmert sich der Verein Digitale Stadt Düsseldorf e.V.

Eine gemeinsame Schwerpunktbranche, die sich erst beim tieferen Blick in das regionale Wirtschaftsportfolio offenbart, ist die Life Science Branche. Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann ist Teil des starken Biotechnologiennetzwerks BioRiver Life-Science im Rheinland e.V. und konnte mit dem ScienceNet Düsseldorf und dem Medizintechniknetzwerk med+ weitere Kooperationsplattformen für die Region etablieren. Wichtiger Impulsgeber für die Branche ist die Heinrich-Heine-Universität (HHU) in Düsseldorf. Die biowissenschaftliche Forschung gehört zu den Forschungsschwerpunkten der Hochschule und ist eine der dritt- mittelstärksten in NRW. In der Region sind mit Qiagen, UCB Pharma und Bayer Crop Sci- ences einige der Big Player der Branche ansässig.

Auffälliges Charakteristikum der Wirtschaft der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann, insbe- sondere der Landeshauptstadt, ist zudem die enorme Attraktivität als Headquarterfunktion. Die Unternehmenssitze sind bedeutende Entscheidungszentralen häufig globaler Unterneh- men, die jedoch meist entkoppelt von Produktionsstandorten fungieren (bspw. die UNIPER- Verlagerung von Essen nach Düsseldorf oder die Deutschlandzentrale von L‘Oréal). Unter anderem resultiert hieraus ein vergleichsweise ungünstiges Bild hinsichtlich der Investitions- quoten im verarbeitenden Gewerbe. Mit einem Anteil von 9 % in Düsseldorf liegen die Inves- titionen im Verhältnis zur BWS des verarbeitenden Gewerbes knapp unter den Werten auf Bundesebene (Deutschland: 9,5 %, NRW: 8,7 %). Im Kreis Mettmann liegt der Wert, unter anderem begründet durch die mittelständische Struktur, mit 6 % deutlich unter dem Bundes- und Landesdurchschnitt in 2016.2

Forschung und Entwicklung sowie eine lebendige Ausbildungs- und Hochschulland- schaft stärken die Innovationskraft der regionalen Wirtschaft

Die Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung einer Region wird in erheblichem Maß von Innovationen bzw. der unternehmerischen Fähigkeit, Innovationen zu schaffen, beeinflusst.

2 Statistische Ämter des Bundes und der Länder

13

Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann ist ein Potenzialraum für Innovationen und for- schungsintensive Wirtschaftszweige. Die Innovationskraft der Region, gemessen an der Dichte von FuE (Anteil der FuE-Beschäftigten) und Patentintensität, liegt auf einem hohen Niveau und in Teilen sowohl über dem bundes- wie landesweiten Schnitt.

Klar ist, Innovationsfähigkeit lässt sich nicht eindeutig und direkt messen. FuE-Intensität und Patentdichte sind nicht nur ein Indiz für die Innovationskraft der Region, sondern sind auch ganz klar Abbild der regionalen Branchenspezialisierung: FuE spielen, gemessen am Wert- schöpfungsanteil in der Industrie, eine wichtigere Rolle als im Dienstleistungssektor. Die an- teilsmäßig stärksten Patentemittenten kommen aus dem verarbeitenden Gewerbe, wie dem Fahrzeug- und Maschinenbau sowie der Pharma- und Chemieindustrie und der Biotechnolo- gie. Die vor allem dienstleistungsorientierten Kompetenzbranchen der Landeshauptstadt sind weniger forschungsorientiert als die verarbeitenden Industrien im Kreis Mettmann, wie die Schließ- und Sicherungstechnik oder die Pharma- und Biotechnologie mit einem hohen Wertschöpfungsanteil von FuE.

Für die Teilräume der Gesamtregion Düsseldorf – Kreis Mettmann zeigen sich deshalb deut- liche Divergenzen (vgl.

14

Abbildung 4): Der Kreis Mettmann belegt mit einem Beschäftigungsanteil von 1,3 % in FuE, zwar 2013 nicht mehr wie noch in 2011 den Spitzenplatz in NRW, liegt aber weiterhin über dem Durchschnitt. Die Landeshauptstadt belegt mit einem Anteil von 0,8 % demgegenüber einen der hinteren Plätze. Die Zahl der Patentanmeldungen je 100.000 Erwerbstätige liegt in Düsseldorf mit 42 deutlich unter dem Schnitt in Bund (111) und Land (67), der Kreis Mett- mann besetzt mit 95 Patentanmeldungen einen der höheren Ränge (12) im landesweiten Vergleich. Gegenüber 2011 ist die Zahl der Patentanmeldungen in der Landeshauptstadt und im Kreis Mettmann weiter gesunken.

15

Abbildung 4: Innovationskraft der regionalen Wirtschaft gemessen an der regionalen Pa- tentintensität und dem Anteil der FuE-Beschäftigten in der Wirtschaft

180 3,0% 160 2,5% 140 120 2,0% 100 1,5% 80

60 1,0% Beschäftigten in der Wirtschaft der in Beschäftigten

40 - 0,5%

20 Patent je 100.000 je Erwerbstätige Patent 0 0,0% Deutschland Nordrhein-Westfalen Düsseldorf, Kreis Mettmann Region Düsseldorf-

kreisfreie Stadt Kreis Mettmann Anteil der FuE der Anteil

Patentintensität 2011/12 Patentintensität 2014

FuE-Personal an Erwerbstätigen 2011 FuE-Personal an Erwerbstätigen 2013 Quelle: Prognos, 2018, nach Deutsches Marken- und Patentamt; Stifterverband der deutschen Wirtschaft 2015

Hinsichtlich der unternehmensnahen FuE gibt es also ein deutliches Gefälle in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann, das zum einen Merkmal der teilregionalen Spezialisierung ist und zum anderen Chancen der regionalen Zusammenarbeit aufzeigt. Gerade Cross- Innovations, also Innovationen an den Schnittstellen verschiedener Wissenschaftszweige, Industrien und Branchen, gewinnen mehr und mehr an Bedeutung und hybride Wertschöp- fungsketten als Verlinkung von Industrie und Dienstleistungen, insbesondere aus der IT- Branche, werden essentiell für die Weiterentwicklung von Produkten und Märkten. Die Regi- on Düsseldorf – Kreis Mettmann ist und wird hiermit Potenzialraum für Innovationen.

Essentieller Bestandteil funktionierender regionaler Innovationssysteme sind neben guten wirtschaftsstrukturellen Voraussetzungen starke Partner aus Wissenschaft und Forschung. Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann besitzt eine lebendige und vielfältige Hochschul- landschaft, die sich in den Bereichen Wissenstransfer, angewandte Forschung und innovati- ve Gründungen positioniert. Allein Düsseldorf zählt 22 Hochschulen und Akademien. Neben vier staatlichen Hochschulen prägen zahlreiche private Hochschulen und Niederlassungen namhafter Hochschulen die Wissenschaftslandschaft. Der Kreis Mettmann hat sich mit Standorten der Hochschule Bochum, der Universität Wuppertal, der Fachhochschule der Wirtschaft, der Bildungsakademie für Gesundheitsberufe und der Akademie für Unterneh- mensmanagement, allen voran in der angewandten Forschung und wirtschaftsnahen Ausbil- dung, positioniert. Allein an den fünf Fakultäten der Heinrich-Heine-Universität sind 33.700

16

Studierende eingeschrieben und 339 Professorinnen und Professoren beschäftigt3. Die Hochschule Düsseldorf ist mit 10.100 Studierenden, 192 Professorinnen und Professoren und 243 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der größten Fachhoch- schulen in NRW4. Groß geschrieben wird hier die interdisziplinäre Kooperation der Fachbe- reiche, ebenso wie die regionale und internationale Kooperation mit Partnern aus Industrie und Wirtschaft. Kontinuierlich werden hierdurch an der Hochschule neue Themenschwer- punkte und Kompetenzfelder entwickelt. Angegliedert an die HHU ist die Düsseldorfer Inno- vations- und Wissenschafts-Agentur GmbH (DIWA), die sich explizit um die Stärkung von Wissenstransfer und Gründungen kümmert.

Abbildung 5: Regionales Innovationssystem der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann

Innovative Unternehmen mit hoher FuE-Aktivität

Hochschulen und Forschung: Digitalisierung: . 27 Hochschulen und private . Digital Innovation Hub Akademien in der Region Düsseldorf/Rheinland . Allein 33.700 Studierende an (DWNRW-Hub) der Heinrich-Heine-Universität . Digitale Stadt e.V. und 10.100 an der Hochschule Düsseldorf . Max-Planck Institut für Eisenforschung

Transfer und Gründungen: . Düsseldorfer Innovations- und Wissenschaftsagentur (DIWA) . Center für Entrepreneurship an der HHU (CEDUS) Coworking Spaces und kreative Orte: . Gründernetzwerk go-dus . Factory Campus . STARTERCENTER.NRW . Gewächshaus Düsseldorf . Innovations-Initiative Düsseldorf- . Super7000 Kreis Mettmann (IIDE) . Der Turm . Düsseldorfer Innovations- und . Startplatz Düsseldorf Technologiezentrum (ditec) . Lava Labs Moving Images . als auch weitere Orte

Quelle: Prognos, 2018, Foto Copyright5 © Prognos AG, 2018

Weitere Partner und zentrale Elemente des regionalen Innovationssystems der Region Düs- seldorf – Kreis Mettmann sind kreative Orte in der Region, die als Inkubator für innovative Gründungen, Produkte und Dienstleistungen in der Region dienen. Beispiel hierfür sind Coworking Spaces wie der Factory Campus oder das Gewächshaus DUS, in denen Jungun- ternehmen und Gründerinnen und Gründer einen Ort finden, um ihre Idee weiterzuentwickeln und sich untereinander auszutauschen, den aber auch etablierte KMU in der Region sowie

3 Im Wintersemester 2016/17; Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU), 2017, Die Universität in Zahlen 2016/2017 4 Im Wintersemester 2016/17; Hochschule Düsseldorf (HSD), 2018, Zahlen und Fakten, online unter: https://www.hs-duesseldorf.de/hochschule/profil/zahlenundfakten (abgerufen am 19.11.2018) 5 Von Oben im Uhrzeigersinn: © Fotolia – Minerva Studio; © iStock – monkeybusinessimages; © Fotolia – iceteaimages; © Fotolia – Sumuray; © Uwe Zucci.

17

auch Großkonzerne nutzen, um neue Formen der Kooperation und des Innovierens zu tes- ten.

Gründungen befördern die nachhaltige Entwicklung der regionalen Wirtschaft und stärken die regionale Innovationskraft

Das regionale Gründungsgeschehen ist ein wichtiger Indikator für die Entwicklungsfähigkeit und die Fähigkeit zur Erneuerung der unternehmerischen Basis einer Region. Indem sie neue Ideen in die Tat umsetzen, bereiten Gründerinnen und Gründer den Boden für mehr Wachstum und Arbeit.

Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann ist eine der bedeutendsten deutschen und nord- rheinwestfälischen Gründerregionen. Die Zahl der Gründungen liegt über dem bundes- und landesweiten Niveau (vgl. Abbildung 6). Besonders hoch ist die Zahl der Gründungen in Düsseldorf mit zuletzt knapp 64 Gründungen je 10.000 Erwerbsfähige im Jahresdurchschnitt 2009 bis 2012 und 58 zwischen 2013 und 2016. Im deutschlandweiten Vergleich liegt die Landeshauptstadt damit auf Platz vier. Im Kreis Mettmann lag die Zahl der Gründungen zu- letzt bei 34 je 10.000 Erwerbsfähige und damit auf Platz 74 im Deutschlandvergleich.6

Fest steht, das regionale Gründungsgeschehen ist immer auch Abbild der wirtschaftlichen Gesamtlage. Unternehmensgründungen tragen einen wesentlichen Beitrag zur Erneuerung des Unternehmensbestandes und somit zur Entwicklung und zum Wachstum der regionalen Wirtschaft bei. Zwischen den Betrachtungszeiträumen 2005-2008 und 2009-2012 ging die Zahl der Gründungen in Deutschland um 11 %, in NRW um 12 % und in Düsseldorf und dem Kreis Mettmann um 6 % respektive 5 % zurück. Obwohl die Zahl der Gründungen über den darauffolgenden Betrachtungszeitraum (2013-2016) 19 % in Deutschlanfd und 21 % in NRW verzeichnete nur Düsseldorf eine deutlich geringere Abnahme von 9 %.7 Dies ist Ausdruck für das innovative Gründungsgeschehen in der Landeshauptstadt trotz hohen Wettbewerbs- drucks. Auf Basis dieser Ausgangslage ist davon auszugehen, dass die Region auch in den kommenden Jahren ihre Position als Gründerregion halten und weiter ausbauen wird.

6 Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), 2017 7 ebd.

18

Abbildung 6: Gründungen je 10.000 Personen im erwerbsfähigen Alter

80

70 68,3 67,8 68,3 60 64,2 58,2 50 48,8 49,6 46,5 47,2 44,8 44,2 44,3 45,4 40 44,1 43,2 39,2 38,8 34,3 30 31,7 31,1

20

10

0 1997 - 2000 2001 - 2004 2005 - 2008 2009 - 2012 2013 - 2016 Deutschland Nordrhein-Westfalen Düsseldorf, kreisfreie Stadt Kreis Mettmann

Quelle: Prognos, 2018, nach Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) 2017 © Prognos AG, 2018

Der Blick auf die branchenspezifische Zuordnung der Gründungen verdeutlicht die regiona- len Gründungsschwerpunkte:

Abbildung 7: Aufteilung der Gründungen nach Branchen. Betrachtung nach Anteil der Grün- dungen in Prozent für den Zeitraum 2013-2016

Energie/ Konsumbezogene Kredit/ Baugewerbe Unternehmensnahe Handel Bergbau Versicherungen Dienstleistungen Dienstleistungen

Kreis Mettmann 4% 3% 5,7% 9,5% 23,0% 22,8% 31,4%

Verkehr/ Verarb. Gewerbe Postdienste

Düsseldorf 4% 3% 4,0% 5,5% 27,9% 23,7% 31,4%

Nordrhein-Westfalen 4% 3% 5,2% 10,0% 22,2% 23,0% 31,7%

Deutschland 4% 3% 5,3% 10,6% 23,9% 20,0% 31,8%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Quelle: Prognos, 2018, nach Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) 2017 © Prognos AG, 2018

Im Kreis Mettmann wird überdurchschnittlich häufig im Handel und im verarbeitenden Ge- werbe gegründet. In Düsseldorf liegt der Gründungschwerpunkt klar im Dienstleistungssektor

19

mit anteils- und zahlenmäßig überdurchschnittlicher Bedeutung von Gründungen im Kredit- und Versicherungsgewerbe, im Handel und bei unternehmensnahen und konsumbezogenen Dienstleistungen sowie in der IKT-Branche.8 Sehr hoch im Vergleich zu den Werten des Bundes und des Landes NRW sind die Gründungsanteile und -zahlen in Düsseldorf im Be- reich der wissensintensiven Dienstleistungen und in der Kreativwirtschaft. Jedoch weist auch der Kreis Mettmann in diesen Branchen überdurchschnittliche Werte auf.

Tabelle 2: Gründungen je 10.000 Personen im erwerbsfähigen Alter, absolute Zahlen

Deutschland NRW Düsseldorf Kreis Mettmann

Veränderung Veränderung Veränderung Veränderung 2013- gegenüber 2013- gegenüber 2013- gegenüber 2013- gegenüber 2016 2009-2012 in 2016 2009-2012 in 2016 2009-2012 in 2016 2009-2012 in % % % %

Hauptbranchen

Energie/Bergbau 0,4 -54% 0,3 -54% 0,3 -58% 0,2 -39%

Verarbeitendes Ge- werbe 1,7 -19% 1,6 -20% 2,3 -18% 2,0 -23%

Baugewerbe 3,3 -19% 3,1 -16% 3,2 -14% 3,2 -21%

Handel 6,3 -22% 7,2 -21% 13,8 -1% 7,8 -25%

Verkehr/Postdienste 1,3 -18% 1,2 -18% 2,3 -5% 1,5 -4%

Kredit/Versicherungen 1,0 -26% 1,0 -25% 1,9 -39% 1,0 -38%

Unternehmensnahe Dienstleistungen 7,6 -16% 6,9 -18% 16,2 -6% 7,9 -21%

Konsumbezogene Dienstleistungen 10,1 -17% 9,9 -19% 18,3 -10% 10,8 -16%

Branchenzusammenhänge:

Wissensintensive 3,9 -22% 3,6 -26% 9,4 -20% 4,3 -32% Dienstleistungen

Kreativwirtschaft 4,3 -21% 4,0 -24% 10,6 -16% 4,7 -28%

Quelle: Prognos, 2018, nach Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) 2017 © Prognos AG, 2018

8 Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), 2017

20

Digitale Kompetenz in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann

Die Digitalisierung ist als Megatrend in der Region sehr präsent. Der Digitalisierungskom- pass bescheinigt der Region hervorragende Entwicklungschancen, die durch die Digitalisie- rung im Raum realisiert werden können. Aufbauend auf den drei Bereichen, dem Arbeits- markt digitaler Berufe, der IKT-Infrastruktur und der IKT-Branche, findet sich Düsseldorf un- ter den Top 20 und der Kreis Mettmann unter den Top 50 Städten und Kreisen in Deutsch- land.

Abbildung 8: Digitalisierungskompass Prognos AG 2018

Quelle: Prognos, 2018, Digitalisierungskompass 2018; Die Abbildung weist folgende Abkürzungen aus: BF: Bielefeld, BT: Bottrop, DB: Duisburg, ERK: Ennepe-Ruhr-Kreis, GK: Gelsenkirchen, LK: Leverkusen, MH: Mülheim an der Ruhr, Mö.gl.: Mönchengladbach, OBK: Oberbergischer Kreis, OH: Oberhausen, REK: Rhein-Erft-Kreis, RKN: Rhein-Kreis-Neuss, RS: Remscheid, RSK: Rhein-Sieg-Kreis, SO: Solingen. © Prognos AG, 2018

Ein ausgewählter Indikator des Bereichs Arbeitsmarkt weist den „Anteil digitaler Impulsgeber an der Gesamtbeschäftigung“ aus. Diese Gruppe treibt die Digitalisierung in der Wirtschaft besonders voran (u. a. Mediengestaltung, Elektronik, Automation, technische Produktions-

21

planung und -steuerung wie auch IKT). Mit 10,9 % und 10,2 % liegen Düsseldorf und der Kreis Mettmann beachtlich über dem Bundes- und Landesdurchschnitt.

Abbildung 9: Anteil der digitalen Impulsgeber an sozialpflichtversicherten Beschäftigten

12% 10,9% 10,2% 10%

8% 7,6% 7,0%

6%

4%

2%

0% Deutschland Nordrhein-Westfalen Düsseldorf Kreis Mettmann

Quelle: Prognos, 2018, nach Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.6.2015 © Prognos AG, 2018

Zudem liefert der Indikator „IKT Unternehmensgründungen“ Hinweise auf einen konkreten Nachfragemarkt und ein funktionierendes Start-Up-Ökosystem in der Region. Die Grün- dungsperformance ist in der Stadt Düsseldorf hoch und stabil, während auf Bundes- und Landesebene ein gradueller Rückgang zu erkennen ist. Auch der Kreis Mettmann weist überdurchschnittliche Gründungen im Bereich IKT aus.

22

Abbildung 10: Gründungen je 10.000 Erwerbstätige im Sektor Informations- und Telekom- munikationstechnologie (IKT) (Gründungsintensität)

4,5

4,0 4,1

3,5 3,7 3,4 3,3 3,0 3,2 3,2

2,5 2,7 2,8 2,5 2,5 2,3 2,3 2,3 2,0 2,1 2,0 1,8 1,8 1,5 1,7 1,4 1,4 1,0

0,5

0,0 1997 - 2000 2001 - 2004 2005 - 2008 2009 - 2012 2013 - 2016

Deutschland Nordrhein-Westfalen Düsseldorf, kreisfreie Stadt Kreis Mettmann

Quelle: Prognos, 2018, nach Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) 2017 © Prognos AG, 2018

Dass die Digitalisierung in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann angekommen ist, spie- gelt sich in der Nachfrage nach spezialisierten Fachkräften wider. 11,1 % aller Stellenanzei- gen fallen in Düsseldorf in den Bereich Digitalisierung. Auch der Kreis Mettmann weist eine Stellennachfrage über dem Landesdurchschnitt aus.

Abbildung 11: Anteil an Stellenanzeigen im Bereich digitaler Impulsgeber an allen Anzeigen in 2016/17

12% 11,1% 10,3% 10% 9,5% 8,8%

8%

6%

4%

2%

0% Deutschland Nordrhein-Westfalen Düsseldorf, kreisfreie Stadt Kreis Mettmann

Quelle: Prognos, 2018, nach index Gruppe © Prognos AG, 2018

23

Eine genauere Auseinandersetzung mit der Digitalisierung zeigt, dass gemeinhin im Kern eher die Computerisierung der Unternehmen gemessen wird, sich also mit der Frage be- schäftigt wird, wie intensiv die Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Unternehmen ist. Für die Frage der Durchdringung der Wirtschaft und vor allem der KMU ist es jedoch zudem bedeutend, inwieweit wirklich „digitalisierte Unternehmen“ vorhan- den sind, die Prozesse und Produkte virtuell abbilden, autonome oder teilautonome Systeme nutzen oder beispielsweise datenbasierte Geschäftsmodelle angewendet werden. Mit die- sem „Reifegrad“, der auch die Wirkungen der Digitalisierung ausmacht, muss der Megatrend betrachtet werden.9

Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann als internationaler Knotenpunkt

Ein besonderes Merkmal der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann ist ihre Internationalität. Anteilig leben und arbeiten hier mehr Menschen mit ausländischer Nationalität als in den meisten anderen Regionen des Landes (vgl. Tabelle 3). 15,7 % der Einwohnerinnen und Einwohner der Region haben 2016 nur einen ausländischen Pass. Typisch für ein Oberzent- rum liegt der Anteil in Düsseldorf dabei mit 19,2 % deutlich höher als im Kreis Mettmann mit 11,4 %. Das Gros der ausländischen Bevölkerung stammt aus Europa, aber auch Asiatinnen und Asiaten machen einen wesentlichen Anteil aus und verknüpfen damit die Region mit dem asiatischen Kontinent. Gerade Düsseldorf ist bekannt für den hohen Anteil von Japane- rinnen und Japanern, die hier leben und die Region mit prägen. Bemerkenswert ist zudem die stark zunehmende Zahl an Chinesinnen und Chinesen, die sich in der Region niederge- lassen haben.

Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann pflegt enge Beziehungen zu internationalen Part- nern aus aller Welt. Mit der jährlich stattfindenden Veranstaltung „meet the neanderland“, die mittlerweile einen überregionalen Ruf genießt, empfängt die IHK jedes Jahr zahlreiche inter- nationale Vertreter des konsularischen Korps und Außenhandelsförderer im Kreis Mettmann. Die Stadt Düsseldorf schlägt durch Städtepartnerschaften mit Warschau, Haifa, Reading, Moskau, Toulouse und Chongqing vielfältige Brücken in die Welt. Im Fokus der Zusammen- arbeit mit diesen namhaften internationalen Partnern stehen wirtschaftliche Beziehungen ebenso wie kulturelle und zivilgesellschaftliche Kontakte und die Kooperation bei internatio- nalen Projekten.

Nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Belegschaften in den Unternehmen der Region sind international: Der Anteil der Beschäftigten mit ausländischer Nationalität liegt in der Re- gion bei 12,1 % und damit 1,3 Prozentpunkte über dem Bundes- und 1,7 Prozentpunkte über dem Landesschnitt.

9 VBW Zukunftsrat, 2017, Neue Wertschöpfung durch Digitalisierung, Analyse und Handlungsempfehlungen

24

Tabelle 3: Internationalität der Bevölkerung in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann

Bevölkerung ausländischer Nati- SVB ausländischer Nationalität onalität (Hauptwohnort) (SVB am Arbeitsort)

2016 2012 2016 2012

Deutschland 11,2% 8,3% 10,8% 7,7%

NRW 12,4% 9,5% 10,4% 8,4%

Region Düsseldorf–Kreis Mettmann 15,7% 13,3% 12,1% 11,1% hiervon:

Düsseldorf 19,2% 16,6% 12,6% 11,5%

Kreis Mettmann 11,4% 9,1% 10,8% 10,3%

Quelle: Prognos, 2018, nach Destatis und Bundesagentur für Arbeit; Bevölkerung auf Basis von Stichtag 31.12. Fortschreibung des Bevöl- kerungsstandes; SVB mit Stichtag 30.6., 2012 beziehen sich auf die unrevidierte Statistik. © Prognos AG, 2018

Der hohe Anteilswert ausländischer sozialversicherungspflichtig Beschäftigter (SVB) zeigt auch im Abstand zu den Deutschland- und NRW-Werten eindrücklich, dass in der Region internationale Wertschöpfung eine Heimat hat.

Vielfältige Standortfaktoren machen die Region zu einem internationalen Knotenpunkt (vgl. Abbildung 12): Die Messe Düsseldorf ist einer der internationalsten Messeplätze der Welt. 50 internationale Fachmessen – davon 23 weltweite Leitmessen – ziehen jedes Jahr Millionen internationale Besucher in die Region10. Der Flughafen Düsseldorf ist mit einem jährlichen Passagieraufkommen von knapp 25 Millionen in 2017 der drittgrößte Flughafen Deutsch- lands und wichtigstes internationales Drehkreuz Nordrhein-Westfalens.

Eine ideale Infrastruktur für ausländische Unternehmen schaffen drei internationale Schu- len11 sowie zahlreiche Konsulate und Handelsförderungsorganisationen. Sie machen die Region zu einer der deutschen Top-Standorte für Auslandsdirektinvestitionen. In 2017 kam es in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann zur Umsetzung von insgesamt 156 Projekten ausländischer Investoren, durch die 1.516 Arbeitsplätze geschaffen wurden. Während die Region mit einem Anteil von 37 % an allen Investitionsprojekten in NRW im regionalen Ver- gleich führend ist, belegt sie bezogen auf die geschaffenen Arbeitsplätze den dritten Platz

10 Messe Düsseldorf GmbH, 2018, Daten & Fakten, online unter: https://www.messe-duesseldorf.de/cgi- bin/md_home/lib/pub/tt.cgi/Daten_Fakten.html?oid=433&lang=1&ticket=g_u_e_s_t (abgerufen am 19.11.2018) 11 ISD in Düsseldorf mit 1.040 Schülerinnen und Schülern aus 52 Nationen, ISR im Rhein-Kreis Neuss mit 800 Schülerinnen und Schülern aus 41 Nationen und St. George´s School Duisburg-Düsseldorf in Duisburg mit 723 Schülerinnen und Schülern aus 50 Nationen

25

hinter der Metropole Ruhr und der Region Aachen.12 Die hervorragenden und zielgruppenge- rechten Dienstleistungen des Expat Service Desk DUS&ME, als zentrale Anlaufstelle für in- ternationale Fach- und Führungskräfte, befördern die Entwicklungsmöglichkeiten zusätzlich.

Allein die Landeshauptstadt Düsseldorf war im Jahr 2016 wie auch schon im Jahr 2015 eine der Städte, die am meisten Auslandsdirektinvestitionen in ganz Deutschland anziehen konn- te (Range 2 und 3). Jedes sechste Unternehmen ist mittlerweile ausländischen Ursprungs.13 Große Präsenz zeigen Unternehmen aus den wichtigen Partnerstaaten der Region: Aus den Niederlanden, Japan, den USA, Großbritannien und China. Gleichzeitig haben zahlreiche multinationale Unternehmen wie Kiekert, Vodafone, UCB Pharma oder E-Plus (Telefonica) in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann einen Sitz und verfügen über herausragende Aus- landskompetenz bzw. sind Teil eines Konzerns aus dem Ausland. Ergänzend hierzu haben sich am Standort die Global Player der internationalen Beratungsbranche wie Deloitte, Ernst&Young, KPMG, PwC und Boston Consulting angesiedelt.

Unterstützung beim Aufbau von Import- und Exportbeziehungen und Informationen über Wachstumspotenziale, Zoll- und Außenwirtschaftsrecht finden die Unternehmen der Region bei der IHK Düsseldorf und den Kompetenzzentren Russland und China.

Abbildung 12: Zentrale Standortfaktoren für die Internationalität der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann

Zentralen von Multinationalen Internationaler Flughafen Konzernen: Düsseldorf: . Telekommunkation (Vodafone, . Drittgrößter Flughafen Huawei) Deutschlands . Schließ- und Sicherungstechnik . 25 Mio. Passagiere pro Jahr (Emka Beschlagteile, Huf Hülsbeck&Fürst, Kiekert, Wieland- Werke) . Chemie, Pharma und Biotech Beratungsangebote: (Qiagen, UCB Pharma, Henkel) . IHK Internationale Schulen: . Kompetenzzentren Russland und . ISD in Düsseldorf mit 1.040 China Schülerinnen und Schülern aus 52 Nationen . Expat-Service-Desk Messe Düsseldorf: Beraterbranche: . 23 weltweite Leitmessen . Die internationalen Top Firmen haben Büros vor Ort . Internationales Netzwerk und Auslandsvertretungen der Messe . Deloitte, Ernst&Young, KPMG, PwC Düsseldorf

Quelle: Prognos, 2018 © Prognos AG, 2018

12 NRW.Invest, 2018, Foreign Direkt Investment (FDI) in NRW, Ergebnisse 2017 13 gemessen an IHK Düsseldorf Mitgliedsunternehmen; IHK Düsseldorf, 2017, Ausländische Unternehmen im IHK-Bezirk Düsseldorf

26

3.2 Sozialstruktur und Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt und soziale Lage

Gemessen an der Arbeitslosenquote zeigt der regionale Arbeitsmarkt ein vergleichsweise ungünstiges Bild (vgl. Abbildung 13). In der Landeshauptstadt ist die Arbeitslosenquote an- haltend hoch und liegt mit 7,4 % deutlich über dem Niveau des Bundes (5,7 %) und des Nachbarkreises Mettmann (6,2 %) aber gleichauf mit Nordrhein-Westfalen (7,4 %). Der Kreis Mettmann stand in den letzten zehn Jahren zwar mit einer anhaltend unterdurchschnittlichen Quote vergleichsweise gut da, verzeichnet aber seit 2011 erst eine leicht steigende, dann fallende Arbeitslosenquote, die zuletzt auch etwas über dem Bundesniveau liegt. Die Quote für Düsseldorf weist demgegenüber einen durchgehenden Abwärtstrend auf. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen ist in der Region, also in der Stadt wie auch im Kreis gesunken und liegt heute (2017), gemessen am Anteil der Langzeitarbeitslosen an der Gesamtarbeitslo- senzahl bei ca. 37 % und 42 %. Die Region liegt somit unter dem Landesniveau (42 %).

Die insbesondere in der Landeshauptstadt vergleichsweise ungünstige Situation auf dem Arbeitsmarkt mit einer hohen Arbeitslosenquote bedingt auch eine hohe Zahl von Haushal- ten, die auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind. Der Anteil der Einwohnerinnen und Ein- wohner, die in Bedarfsgemeinschaften leben, liegt in Düsseldorf mit gut einem Zehntel deut- lich über den Werten für Deutschland, NRW und dem Kreis Mettmann. Letzterer weist eine Quote von knapp 8 % auf. Der Entwicklungstrend zeigt eine eher stagnierende Entwicklung und zuletzt einen leichten Rückgang der Zahlen für Düsseldorf.

Abbildung 13: Entwicklung der Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen Erwerbsperso- nen); Jahresdurchschnitt 2004-2017

13,0

12,0

11,0 Deutschland 10,0

9,0 NRW

8,0 Region Düsseldorf-Kreis 7,0 Mettmann Düsseldorf 6,0

5,0 Kreis Mettmann

4,0

2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017

Quelle: Prognos, 2018, nach Bundesagentur für Arbeit © Prognos AG, 2018

27

Tabelle 4: Arbeitslosenquote und Anteil Personen in Bedarfsgemeinschaften

Arbeitslosenquote auf alle Er- Anteil Personen in Bedarfsge- werbspersonen meinschaften

2017 2013 2016 2013

Deutschland 5,7% 6,9% 7,6% 7,7%

NRW 7,4% 8,3% 9,6% 9,3%

Region Düsseldorf–Kreis Mettmann 6,9% 8,1% 9,4% 9,5% hiervon:

Düsseldorf 7,4% 8,8% 10,5% 10,8%

Kreis Mettmann 6,2% 7,1% 8,0% 8,0%

Quelle: Prognos, 2018, nach Bundesagentur für Arbeit; Bevölkerung und Bedarfsgemeinschaft mit Stichtag 31.12. Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Datenstand Juni 2018. © Prognos AG, 2018

Der Blick auf die Beschäftigungsstruktur der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann liefert eine weitere positive Nachricht (vgl. Abbildung 14): Die Menschen in der Region sind gut qualifi- ziert. Im bundes- und landesweiten Vergleich haben in der Region Düsseldorf – Kreis Mett- mann mit 21 % überdurchschnittlich viele sozialversicherte Beschäftigte einen akademischen Abschluss. Mit 24 % in Düsseldorf und 16 % im Kreis Mettmann arbeiten in der Region über- durchschnittlich viele Hochqualifizierte.14 Während der hohe Anteil in Düsseldorf klar das typische Bild in deutschen Oberzentren wiedergibt, ist der hohe Anteil im Kreis Mettmann besonders bemerkenswert. Der Wert liegt hier nicht nur über dem Landesschnitt, sondern auch deutlich höher als in den meisten suburbanen Regionen des Landes. Obendrein wächst diese Gruppe stärker in der Region als auf Bundes- und Landesebene. Die Zahl der Beschäftigten mit anerkanntem Berufsabschluss ist hingegen mit 53 % für die Gesamtregion anteilsmäßig geringer als in NRW (60 %) oder in Deutschland (62 %). Eine stärkere Auslas- tung des dualen Berufsausbildungssystems ist ein Ziel und eine Herausforderung für die Re- gion.

14 SVB mit Fachhochschul-/Hochschulabschluss

28

Abbildung 14: Qualifikationsstruktur der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 2014 und 2017 (Stichtag 30.6.)

100,0% 12,4% 10,3% 11,8% 13,4% 90,0% 14,3% 15,7% 80,0% 13,8% 15,6% 12,9% 14,5% 18,9% 21,4% 70,0% 60,0% 50,0% 62,7% 62,2% 59,8% 59,7% 40,0% 53,8% 53,2% 30,0% 20,0% 10,0% 11,1% 11,9% 13,0% 14,0% 11,6% 12,0% 0,0% 2014 2017 2014 2017 2014 2017 Deutschland Nordrhein-Westfalen Düsseldorf-Kreis Mettmann

ohne beruflichen Ausbildungsabschluss mit anerkanntem Berufsabschluss mit akademischem Abschluss Ausbildung unbekannt

Quelle: Prognos, 2018, nach Bundesagentur für Arbeit mit Stichtag 30. Juni © Prognos AG, 2018

Weiteres positives Merkmal des regionalen Arbeitsmarktes und der Wohlstandslage der re- gionalen Bevölkerung ist das überdurchschnittlich hohe regionale Niveau der Arbeitsentgelte. Mit Werten von 45.442 Euro im Kreis Mettmann und 52.438 Euro Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer in Düsseldorf für das Jahr 2016 liegt die Region deutlich über den Werten für NRW (41.070) und Deutschland (40.661)15.

Demographischer Wandel in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann: Älter, aber nicht weniger

Entsprechend dem deutschlandweiten Trend ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung auch in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann negativ. Diese negative Entwicklung kann die Region allerdings bisher und laut aktuellen Prognosen auch in den kommenden Jahren durch Wanderungsgewinne kompensieren. Der Bevölkerungsstand kann hierdurch auf ei- nem anhaltend gleich hohen Stand von etwa 1,1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern gehalten werden.

In der Region zeigen sich allerdings deutlich gegensätzliche Entwicklungstendenzen (vgl. Abbildung 15). Die Stadt Düsseldorf profitiert im Besonderen von ihrer Anziehungskraft für junge Menschen. Zwischen 2011 und 2016 wuchs die Einwohnerzahl in der Rheinmetropole um 4 %. Bis 2040 wird gegenüber 2011 ein Anstieg von 15 % erwartet. Demgegenüber ist der Kreis Mettmann bereits heute von einem deutlichen Bevölkerungsrückgang betroffen mit

15 Statistische Ämter der Länder, 2017, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder

29

einem Verlust von 2,4 % zwischen 2003 und 2010 und einem leichten prognostizierten Rückgang von 2,7 % zwischen 2011 und 2040.

Abbildung 15: Bevölkerungsentwicklung 2003 – 2040

120 pre-Zensus Zensus ab 2014 Düsseldorf 2010=100 2011=100 Bevölkerungsvorausberechnung 2040: 115,2 115

Region Düsseldorf- 110 Kreis Mettmann 2040: 107,2 105 NRW 2040: 99,7 100

Kreis Mettmann 95 2040: 97,3

90

2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 2034 2036 2038 2040 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2035 2037 2039

Nordrhein-Westfalen Düsseldorf, Kreisfreie Stadt

Mettmann, Kreis Region Düsseldorf-Kreis Mettmann Quelle: Bevölkerungsstand: Durchschnittliche Jahresbevölkerung bis 2014, ab 2014 Bevölkerungsvorausberechnung (Basisvariante), Stichtag 01.01.,Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Deutschland, 2018, Destatis; 2010=100 für Werte vor 2011 und 2011= 100 für Werte nach 2011, um deutliche Änderung durch den 2011 Zensus auszugleichen © Prognos AG, 2018

Aus gesamtregionaler Sicht wird die Bevölkerung der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann demnach zwar nicht weniger, aber älter. Der regionale Altenquotient, also das Verhältnis der über 65-jährigen gegenüber den 18- bis 65-jährigen, folgt einem steigenden Trend und lag zuletzt mit 34,1 höher als im Durchschnitt von Bund und Land. Der Jugendquotient als der Anteil der unter 18-jährigen je 100 18- bis 64-jähriger liegt mit 25,8 gleichzeitig unter dem Durchschnittsniveau.

Parallel zur Bevölkerungsentwicklung zeigt sich auch hier: Der Kreis Mettmann ist weitaus stärker vom demographischen Wandel betroffen. Der Altenquotient stieg zwischen 2004 und 2016 um 8 Prozentpunkte an, während der Zuwachs in Düsseldorf mit 1 Prozentpunkt ver- hältnismäßig gering ausfiel. Der Jugendquotient verbesserte sich in Düsseldorf sogar im gleichen Zeitraum. Im Kreis Mettmann sank er, ausgehend von einem höheren Ausgangsni- veau, um knapp 1,2 Prozentpunkte.

30

Abbildung 16: Entwicklung der Bevölkerungsstruktur 2004 – 2016 - Altenquotient

45

40 39,5 35 38,5 34,0 34,034,1 30 33,0 32,533,1 30,6 31,5 29,4 30,0 29,2 30,2 30,2 25

20

15

10

5

0 Deutschland Nordrhein-Westfalen Düsseldorf, Kreisfreie Mettmann, Kreis Region Düsseldorf-Kreis Stadt Mettmann 2004 2012 2016

Quelle: Prognos, 2018, nach Destatis; Jeweiliger Stichtag 31.12..Jugendquotient: Unter 18-jährige je 100 18-64-jährige. Altenquotient: Ab 65-jährige je 100 18 bis 64-jährige

Abbildung 17: Entwicklung der Bevölkerungsstruktur 2004 – 2016 - Jugendquotient

35

30 30,3 28,4 28,8 25 26,7 27,1 27,6 25,8 26,1 26,6 25,9 25,8 24,5 24,9 23,4 23,4 20

15

10

5

0 Deutschland Nordrhein-Westfalen Düsseldorf, Kreisfreie Mettmann, Kreis Region Düsseldorf-Kreis Stadt Mettmann 2004 2012 2016

Quelle: Prognos, 2018, nach Destatis; Jeweiliger Stichtag 31.12.. Jugendquotient: Unter 18-jährige je 100 18-64-jährige. Altenquotient: Ab 65-jährige je 100 18 bis 64-jährige

31

Älter, aber nicht weniger – Implikationen für den Arbeitsmarkt

Die Devise „älter, aber nicht weniger“ zeigt sich auch in den Erwartungen für die Entwicklung des regionalen Arbeitsmarktes. Die erwartete Alterung der Bevölkerung in der Region trotz leicht steigender Bevölkerungszahlen führt zu einem Rückgang des Erwerbspersonenpoten- zials nach Prognose von IT.NRW im Jahr 2040 auf 696.000 gegenüber 709.000 Personen in 2015. Der Anteil des Erwerbspersonenpotenzials sinkt dabei im gleichen Zeitraum von 66 auf 61 %. Dem Tiefpunkt in 2037 folgt eine positivere und stabile Aussicht.

Abbildung 18: Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann

730.000 66% 725.000 65% 720.000

715.000 64%

710.000 63% 705.000 62% 700.000

695.000 61% Gesamtbevölkerung 690.000 60% Erwerbspersonenpotenzial 685.000 59%

680.000 Anteil Erwerbspersonenpotenzial der an Erwerbspersonenpotenzial Anteil

675.000 58%

2014 2016 2018 2020 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2035 2037 2040 2015 2017 2019 2021 2022 2024 2026 2028 2030 2032 2034 2036 2038 2039

Erwerbspersonenpotenzial in Personen Anteil Erwerbspersonenpotenzial an Gesamtbevölkerung

Quelle: Prognos, 2018, Bevölkerungsvorausberechnungen 2014 bis 2040/2060 und Bevölkerung im Alter von zwischen 15 und 65 Jahre, nach Destatis.

Aus dem IHK-Konjunkturbericht (Spätsommer 2018) für die Region Düsseldorf/Mittlerer Nie- derrhein, für den knapp 800 Unternehmen befragt wurden, geht hervor, dass 50 % aller Be- triebe und 75 % aller Betriebe mit Personalbedarf Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen haben. Darüber hinaus gaben 52 % aller Betriebe und 75 % aller Betriebe mit Perso- nalbedarf an, Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen für Fachkräfte zu haben.16 Bereits im Herbst 2014 berichtet die IHK Düsseldorf, dass in erster Linie qualifizierte Mitar- beitende, die mindestens eine duale Berufsausbildung abgeschlossen haben, gesucht wer-

16 IHK Düsseldorf, 2018, Regionale Konjunktur - Spätsommer 2018, online unter: https://www.duesseldorf.ihk.de/Standort/IHK_Umfragen/Konjunkturberichte/Konjunkturbericht/2598562 (abgeru- fen am 19.11.2018)

32

den17. Laut Fachkräftemonitor der IHK NRW lag in 2017 das Angebot an Stellen für Fachkräf- te (518.000 Stellen) für die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann deutlich über der Nachfrage (574.000 Stellen). Damit konnte ein Engpass von 56.000 Stellen verzeichnet werden. Auch wenn für die Zukunft ein Angebots- und Nachfragerückgang prognostiziert werden, ist mit einer Steigerung des Stellenengpasses auf 78.000 in 2030 zu rechnen.18

Das viel diskutierte Thema des Fachkräftemangels ist somit aktueller denn je in der Region. Die Erfahrung zeigt: Die zu erwartenden Fachkräfteengpässe treffen gerade KMU, denn ihnen stehen nicht die gleichen Ressourcen für Anwerbung und Halten von qualifizierten Ar- beitskräften zur Verfügung wie großen Unternehmen. Bei der Rekrutierung von Fach- und Führungskräften sind sie deshalb im Nachteil.

Die zentralen Stellschrauben für die Region sind zum einen die Aktivierung der stillen Reser- ven für den Arbeitsmarkt – Frauen, Arbeitskräfte 50+, Migrantinnen und Migranten – und zum anderen die Stärkung der Standortattraktivität für Fach- und Führungskräfte und poten- zielle Zuzügler aus anderen nationalen und internationalen Regionen. Der hohe Anteil von SVB mit ausländischem Pass macht deutlich, dass die Region bereits heute ein attraktiver Standort für Arbeitskräfte aus der letztgenannten Potenzialgruppe ist.

17 Umfrage bei rund 800 Unternehmen mit zusammen 75.000 Beschäftigten; IHK Düsseldorf/IHK Mittlerer Nieder- rhein, 2014, Fachkräftemangel hält an 18 IHK NRW, 2018, Fachkräftemonitor, online unter: http://www.ihk-fachkraefte- nrw.de/fachkraeftemonitor.html#ivih7-ig3fi (abgerufen am 19.11.2018)

33

Arbeits-, Fach und Führungskräfte in einer digitalisierten Ökonomie

Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann schafft es kompetente Fachkräfte anzulocken, um die Weichen für die zukünftige Entwicklung der Digitalisierung stellen und gestalten zu kön- nen. Mit einem Anteil von 4,6 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in entschei- denden Wirtschaftszweigen, welche die Digitalisierung treiben, hebt sich die Region deutlich vom Bundes- und Landesdurchschnitt ab.

Abbildung 19: Anteil der IT-Beschäftigten an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (Stichtag 31.12.2016)

6%

4,8% 5% 4,6% 4,1% 4% 3,1% 2,8% 3%

2%

1%

0% Deutschland NRW Düsseldorf, kreisfreie Kreis Mettmann Region Düsseldorf- Stadt Kreis Mettmann

Quelle: Prognos, 2018, nach Bundesagentur für Arbeit. Als IT-zugehörig werden folgende Wirtschaftszeige gezählt: 26.1-26.4, 58.2, 61, 62, 63.1 und 95.1.

Abbildung 20: Anteil der Auszubildenden in der Berufsgruppe Informatik- und andere IKT- Berufe in Prozent (Stichtag 31.06.2016)

5%

4% 3,7%

3,0% 3% 2,7% 2,4% 2,5%

2%

1%

0% Deutschland Nordrhein-Westfalen Düsseldorf, kreisfreie Kreis Mettmann Region Düsseldorf- Stadt Kreis Mettmann

Quelle: Prognos, 2018, nach Bundesagentur für Arbeit.

34

Neben der Werbung um Fachkräfte im nationalen wie auch internationalen Kontext, bildet und fördert die Region digitale Fachkräfte. Einerseits statten viele Studiengänge, zum Bei- spiel in Teilen an der Heinrich-Heine-Universität oder im Besonderen an der Hochschule Düsseldorf sowie am Campus Velbert/Heiligenhaus und an der Fachhochschule der Wirt- schaft in Mettmann, zukünftige Arbeitnehmer mit den notwendigen Kompetenzen aus. Ande- rerseits verfügt die Region über einen überdurchschnittlichen Anteil an Auszubildenden in der Berufsgruppe „Informatik- und andere IKT-Berufe“. Die Region unterstützt somit die wachsende Nachfrage nach IT-Fachleuten.

3.3 Infrastruktur

Funktionsräumliche Austauschbeziehungen und Mobilität

Mit ihrer Lage im Herzen NRWs verfügt die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann über eine strategisch günstige Positionierung in einem der bedeutendsten Ballungsräume Europas mit einem Einzugsgebiet von 11,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern und 500.000 Un- ternehmen im Umkreis von einer Autostunde19.

Insgesamt ist die gute Erschließung und Erreichbarkeit über alle bestehenden Verkehrsinfra- strukturen (Kraftfahrzeug, Bahn, Schiff und Flugzeug) einerseits in seiner Dichte exzellent und anderseits für Industrie und Wirtschaft essenziell. Die Leistungsfähigkeit dieser Infra- strukturen muss den ständig wachsenden und sich schnell veränderten Anforderungen je- doch gerecht werden. Neben punktuellen Ergänzungen wie dem ersten Teilstück des Lü- ckenschlusses der A 44 zwischen Velbert und Heiligenhaus, der für die Region von großem Nutzen sein wird, muss der Schwerpunkt der übergeordneten Verkehrspolitik in den nächs- ten Jahren auf dem Erhalt und dem Ausbau der Infrastrukturen sowie im intelligenten Ver- netzen und Heben von Kapazitätsreserven liegen.

Ein notwendiges Rückgrat für die regionale Wirtschaft sind effiziente Verkehrs- und Trans- portsysteme. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Güterverkehr zu. So soll der gesamte Güterumschlag der ZARA-Häfen bis zum Jahr 2030 um 67% gegenüber 2010 auf 1.240 Mio. Tonnen zunehmen. Da die Güter nicht nur im Hinterland umgeschlagen werden, sondern vielfach auch für den Transit bestimmt sind, steht die Region vor großen Herausforderungen zur Bewältigung der zunehmenden Gütermengen.20 Insbesondere die Zunahme des Güter- verkehrsaufkommens im Rahmen der transnationalen Verbindung Rotterdam – Genua ab 2020 erfordert bei den betroffenen Anrainerstädten einen ausreichenden Lärmschutz für die

19 Landeshauptstadt Düsseldorf/Kreis Mettmann/Rhein-Kreis Neuss, 2018, Regional Guide 2017/18 20 IHK-Initiative Rheinland, 2015, Bedeutung der ZARA-Häfen für das Rheinland

35

Bevölkerung. Schutzmaßnahmen aus dem Bundesprogramm „Lärmsanierung an Schienen- strecken“ reichen dann womöglich nicht mehr aus. Auch mit dem Rhein-Ruhr-Express (RRX) wird eine Verbesserung des Lärmschutzes erforderlich. Dennoch wird eine weitere Verlage- rung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene oder das Binnenschiff notwendig sein, um dem zunehmendem Verkehrsaufkommen entgegen zu treten.

Funktionsräumliche Austauschbeziehungen sind ein prägendes Merkmal für Stadt- Umlandbeziehungen im Allgemeinen, wie auch für die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann. Als regionales Oberzentrum mit einer hohen Dichte an Arbeitsplätzen ist Düsseldorf Zielort für zahlreiche Pendlerströme aus der Region (vgl. 3.4). Mehr als 70.000 Menschen pendeln jeden Tag zwischen Düsseldorf und dem Kreis Mettmann, davon rd. 22.000 Menschen aus Düsseldorf in die kreisangehörigen Städte und rd. 49.000 aus dem Kreis Mettmann in die Landeshauptstadt.

Die starken funktionsräumlichen Verflechtungen führen nicht nur zu einem hohen Pendler- und Verkehrsaufkommen zwischen Düsseldorf und dem Kreis Mettmann, sondern auch zwi- schen der Region und anderen angrenzenden Gebieten wie dem Rhein-Kreis Neuss, dem Bergischen Städtedreieck, Köln und seinem Umland sowie dem Ruhrgebiet. Jeden Tag pen- deln etwa 289.000 Berufstätige aus NRW in die Region. Die Zahl der Auspendler ins nord- rhein-westfälische Umland liegt bei liegt bei 228.00021. Gerade zu den Stoßzeiten belastet das hohe Pendleraufkommen die regionalen Verkehrswege. Teilweise kommt es um Düssel- dorf und den Kreis Mettmann hierdurch zu erheblichen Verkehrsverzögerungen. Die durch- schnittliche Verkehrsbelastung liegt in NRW mit mehr als 61.000 Fahrzeugen täglich rd. 22 Prozent über dem Bundesdurchschnitt (50.000)22. Streckenweise werden diese Werte in der Region deutlich überschritten. Mit 113.780 Pkw und zusätzlich 12.124 Lkw pro Tag ist insbe- sondere die A 3 im Bereich stark befahren. Ähnlich stellt es sich auf der A 46 zwi- schen den Autobahnkreuzen und Wuppertal-Sonnborn dar.23

21 IT.NRW, Stichtag 30.6.2016, Pendlerrechnung in Nordrhein-Westfalen 22 Straßen.NRW, 2018, Verkehrsbelastung in Nordrhein-Westfalen, online unter: https://www.strassen.nrw.de/de/verkehr/verkehrsbelastung.html (abgerufen am 02.10.2018) 23 Im Jahr 2017; nach Bundesanstalt für Straßenwesen (bast), 2018, Automatische Zählstellen 2017, online unter: https://www.bast.de/BASt_2017/DE/Verkehrstechnik/Fachthemen/v2- verkehrszaehlung/Aktuell/zaehl_aktuell_node.html (abgerufen am 02.10.2018)

36

Tabelle 5: Berufseinpendler (SVB, Beamte, Auszubildende, Selbstständige), Stand: 30.06.2016

Wohnort in Arbeitsort in

Düsseldorf Düsseldorf

2016 2013–2016 in 2016 2013–2016 in % %

Erkrath, Stadt 2.756 22,2% Erkrath, Stadt 6.965 -3,5%

Haan, Stadt 820 -4,7% , Stadt 2.690 -1,5%

Heiligenhaus, 301 20,4% Heiligenhaus, 1.281 6,3%

Stadt Stadt

Hilden, Stadt 4.096 9,4% Hilden, Stadt 7.605 -1,9%

Langenfeld 3.397 1,0% Langenfeld 5.224 -1,0%

(Rhld.), Stadt (Rhld.), Stadt

Arbeitsort in: in: Arbeitsort

Wohnort in: Wohnort

Mettmann, Stadt 1.256 12,6% Mettmann, Stadt 4.344 2,5%

Monheim am 1.730 13,4% Monheim am 4.781 -5,1% Rhein, Stadt Rhein, Stadt

Ratingen, Stadt 6.633 8,0% Ratingen, Stadt 13.014 -1,5%

Velbert, Stadt 595 2,6% Velbert, Stadt 2.034 8,0%

Wülfrath, Stadt 186 4,5% Wülfrath, Stadt 1.117 5,3%

Mettmann, 21.770 8,8% Mettmann, 49.055 -1,1% Kreis Kreis

Quelle: Prognos, 2018, nach IT.NRW auf Basis der Bundesagentur für Arbeit.

In der Stadt Düsseldorf stagnieren zwar die Verkehrsmengen im motorisierten Individualver- kehr (MIV) an City- und Innenstadtring, doch das Pendleraufkommen wächst stetig, was durch steigende Verkehrsbelastungen an der Stadtgrenze sichtbar wird. Die Verkehrsbelas- tung aller Straßen an der Stadtgrenze lag 2016 bei 950.000 Kfz/16h. Gegenüber 2011 hat

37

der Verkehr damit um 60.000 Kfz/16h zugelegt. Die Frühspitzenstunden liegen zwischen 07:00 und 09:00 Uhr, die Nachmittagsspitzenstunden zwischen 16:00 und 18:00 Uhr. Die Spitzenstundenwerte liegen jeweils bei 89.000 Kfz/h, was im Durchschnitt 9,4 % des Tages- verkehrs ausmacht.24 Dass die Bedeutung der Straße als wichtiger Verkehrsträger in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann nicht abnimmt, wird auch bei Betrachtung der Kfz- Bestandsentwicklung deutlich. Im Zeitraum 1996 bis 2018 wuchs die Zahl der angemeldeten Fahrzeuge von 615.573 auf 689.933 Kfz, was eine Steigerung von 12,08 % bedeutet. Auch eine Befragung von Unternehmen in der Metropolregion Rheinland25 bestätigt die Bedeutung des Verkehrsträgers Straße und zeigt gleichzeitig großen Handlungsbedarf vor allem inner- halb der Stadtgrenzen auf. Eine Studie der ProgTrans AG kam im Jahr 2011 zu dem Ergeb- nis, dass der Pkw-Bestand etwa in Düsseldorf bis 2025 um rund 65.000 Fahrzeuge bzw. plus 1.6 % moderat steigen wird und den Handlungsbedarf noch verstärkt.

Mit dem hohen Verkehrsaufkommen gehen Beeinträchtigungen des Siedlungsraumes ein- her, die durch die Emissionen der Kfz verursacht werden. Von besonderer Relevanz sind in diesem Kontext die Belastungen durch Stickstoffdioxid (NO2), für die der EU-weit gültige Grenzwert von 40 μg/m³ an einigen innerstädtischen Messpunkten in Düsseldorf signifikant überschritten wird. In dem von der Bezirksregierung für Düsseldorf erstellten Luftreinhalte- plan werden Maßnahmen benannt, welche zur Senkung dieser Schadstoffbelastung beitra- gen sollen. Darin werden ebenso Dieselfahrverbote diskutiert, die jedoch als unverhältnis- mäßig eingestuft werden. Urteile von Verwaltungsgerichten zeigen jedoch, dass Fahrverbote ein realistisches Szenario auch für die Stadt Düsseldorf darstellen. Dies hätte erhebliche Auswirkungen auf das bereits an die Grenzen ausgelastete Verkehrssystem der Region.

Die Alternative zum MIV ist für 27 % der Düsseldorfer Verkehrsteilnehmer die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Derzeit wird das Düsseldorfer Stadtgebiet von 17 SPNV-Linien des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) (Regional-Express, Regionalbahn und S-Bahn) bedient. Diese erfüllen im Wesentlichen regionale und überregionale Verbin- dungsfunktionen. Kommunal wird ein Großteil des ÖPNV-Verkehrsaufkommens über das innerstädtische Schienennetz abgewickelt. Zuletzt konnten die Transport-Kapazitäten durch Inbetriebnahme des Wehrhahn-Liniennetzes zum 21.02.2016 deutlich gesteigert werden. Dort, wo eine Erschließung wirtschaftlich oder verkehrlich nicht möglich ist, wird der Schie- nenverkehr durch Buslinien ergänzt.26 Im Kreis Mettmann spielt die Nutzung des ÖPNV eine geringere Rolle als in der Landeshauptstadt. Insgesamt verkehren im Kreis sieben durch den VRR betriebene SPNV-Linien, darunter sechs S-Bahnlinien und eine Regionalbahnlinie.

24 Landeshauptstadt Düsseldorf, Amt für Verkehrsmanagement, 2016, Vorlage 66/22/2018 25 IHK Düsseldorf, 2009 26 Landeshauptstadt Düsseldorf, 2017, Nahverkehrsplan 2017 der Landeshauptstadt Düsseldorf

38

Der straßengebundene ÖPNV wird durch 112 Buslinien und eine Straßenbahnlinie abge- deckt.27 Die Nutzung des ÖPNV in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann wächst stetig. Im Jahr 2017 transportierte die Rheinbahn AG, welche den kommunalen ÖPNV in Düssel- dorf und Meerbusch sowie weite Teile des straßengebundenen ÖPNV im Kreis Mettmann regelt, rund 224,3 Mio. Fahrgäste. Im Vergleich zu 2010 (214,9 Mio.) bedeutet dies eine Steigerung von 4,2 %28.

Um die wachsende Verkehrsbelastung in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann bewälti- gen zu können, wurden in den letzten Jahren bereits einige Angebote, Maßnahmen und Konzepte auf den Weg gebracht.

Im Bereich des ÖPNV ist für Pendler aus dem Kreis Mettmann die Regiobahn S28 (1999) entstanden. Sie verkehrt werktags in der Hauptverkehrszeit zwischen 5.00 und 21.00 Uhr im 20-Minuten-Takt. Seit einigen Jahren stagnieren die Passagierzahlen jedoch bei ca. 23.000 pro Tag nach einem anfangs starken Wachstum. Der begonnene Ausbau der Strecke bis nach Wuppertal wird nach der geplanten Eröffnung im Winter 2019 neue Kapazitäten bieten und nach Schätzungen für noch mehr Pendler attraktiv sein. Als weitere den ÖPNV betref- fende Maßnahmen sind der Ausbau der U-Bahnlinie U81 vom Flughafen Düsseldorf bis in den Rhein-Kreis Neuss in Planung sowie die Prüfung einer besseren Taktung der U- Bahnlinien U70/U76 zwischen Krefeld (Rheinstraße) und Düsseldorf Hauptbahnhof. Auch Konzepte wie die Ratinger Weststrecke (Ausbau einer Güterverkehrsstrecke für den SPNV) und die Realisierung des Rhein-Ruhr-Express (RRX) können in der Region weitere Kapazitä- ten schaffen.

Im Bereich des Individualverkehrs sorgen Car-Sharing Modelle oder Fahrradverleihstationen für eine Entlastung des Verkehrs. In Düsseldorf stehen unter anderem die Carsharing- Anbieter Car2go, Drive Now, Greenwheels GmbH, Drive-Carsharing, Flinkster (DB Carsha- ring) und Stadtmobil Rhein-Ruhr zur Auswahl29. Dabei nutzen Car2go und DriveNow das sog. Free-Float Verfahren ohne feste Standorte. Die anderen Carsharing-Anbieter in Düssel- dorf nutzen stationsgebundene Modelle. Eine Zusammenarbeit zwischen dem ÖPNV- Anbieter Rheinbahn und einigen Anbietern findet bereits statt, doch können neben attrakti- ven Kostenmodellen auch bessere Wechselmöglichkeiten zwischen den Transportformen zu einer Nutzungssteigerung führen. Im Kreis Mettmann bieten Car2go und Drive Now in Lan- genfeld und Hilden Mietwagen für die Kurzstrecke an.

27 Kreis Mettmann, 2014, 3. Nahverkehrsplan für den Kreis Mettmann 28 Nach Rheinbahn AG, 2017, Geschäftsbericht 2017; Rheinbahn AG, 2012, Nachhaltigkeitskennzahlen 2012 29 Landeshauptstadt Düsseldorf, 2018, Carsharing, online unter: https://www.duesseldorf.de/verkehrsmanagement/clever-unterwegs/carsharing.html (abgerufen am 18.10.2018)

39

Seit 2015 bildet der Eddy in Düsseldorf eine Alternative zum Auto. Der Elektroroller, welcher in den Stadtteilen Altstadt, Carlstadt, Flingern, Oberkassel, Pempelfort und Unterbilk ausge- liehen und genutzt werden kann, ist eine Kooperation zwischen dem Berliner Start-Up Emmy und den Stadtwerken Düsseldorf. Geladen wird der Scooter mit 100 Prozent Ökostrom. Da- mit ist er besonders klimafreundlich.30

Schließlich findet auch das Leihfahrrad stetig mehr Nutzer und knüpft an die Erfolge auslän- discher Großstädte wie Paris oder Barcelona sowie der deutschen Hauptstadt Berlin an. Ne- ben den Bikesharing-Anbietern Nextbike und FordPass Bike, die stationsgebunden an vielen Standorten in Düsseldorf vertreten sind, stellt bspw. Mobike Fahrräder im Free-Float Verfah- ren zur Nutzung bereit. Für den Kreis Mettmann sieht der Nahverkehrsplan vor, eine Eignung des Systems zu prüfen.

Auch im Zuge des vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ge- förderten Projektes „Kooperative Mobilität im digitalen Testfeld Düsseldorf (KoMoD)“ werden Zukunftsvisionen sichtbar. Auf einer Teststrecke, die sich von Düsseldorf nach Meerbusch in den Rhein-Kreis Neuss erstreckt, wird das automatisierte und vernetzte Fahren seit Septem- ber 2018 getestet. Dabei wird nicht nur die bordeigene Sensorik der eingesetzten Versuchs- fahrzeuge untersucht. Auch der Informationsaustausch mit anderen Fahrzeugen und der Verkehrsinfrastruktur (z.B. Ampeln und Wechselverkehrszeichen) werden geprüft.

Mit dem Ziel vorhandene Verkehre zu entlasten, wurde in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann auch eine Stärkung der Fahrradinfrastruktur vorangetrieben. Nach Fertigstellung des Radschnellweges von Neuss über Düsseldorf bis nach Langenfeld/Monheim, werden derzeit der Ausbau einer Radwegeverbindung von Wuppertal über den Kreis Mettmann bis nach Düsseldorf (Veloroute) sowie der Bau eines Radschnellweges zwischen Düsseldorf, Ratingen und Duisburg diskutiert.

Auch für Unternehmen in der Region gibt es zahlreiche Angebote, die zu einer Entlastung von Verkehr und Infrastruktur führen sollen. Beispiele hierfür sind die Mobilitätspartnerschaft Düsseldorf, eine Initiative zwischen Wirtschaft und Stadt für eine effiziente und umweltge- rechte Betriebsmobilität oder das vom Düsseldorfer Unternehmen ABC Logistik ins Leben gerufene Projekt incharge, dessen Ziel es ist Belieferungen von Unternehmen in der Düssel- dorfer Innenstadt auf der letzten Meile zu konsolidieren.

Während Düsseldorf als Großstadt geeigneter für die neuen Mobilitätsoptionen ist, kommen gerade auf die Städte im Kreis Mettmann Herausforderungen zu. Eine engere Verknüpfung

30 Electric Mobility Concepts GmbH, 2017, Eddy, online unter: https://eddy-sharing.de (abgerufen am 06.11.2018)

40

zwischen den verschiedenen Fortbewegungsmitteln und eine Anpassung auf die Anforde- rungen der Nutzer (Altersstruktur, Pendler etc.) muss bedacht werden.

Die aus den Austauschbeziehungen entstehenden Mobilitätsherausforderungen wandeln sich aktuell sehr schnell. Trends wie die Globalisierung der Außenhandelsbeziehungen, die demographische Alterung, der Wertewandel einer Share-Economy oder die technologischen Trends der Digitalisierung prägen die Mobilität in ihrer Entwicklung. Beispiele für Anpassun- gen an diese Trends sind die Barrierefreiheit der öffentlichen Nahverkehrsmittel, der Beitrag eines jeden zum Klimaschutz durch ein Umsteigen vom Auto auf die Bahn oder die leichtere Informationsbreitstellung von Fahrplänen des ÖPNV über mobile Endgeräte.

Digitale Infrastrukturausstattung

Mit der zunehmenden Digitalisierung und den rasant steigenden Datenmengen gewinnen Breitbandnetze und Datenübertragungsraten dynamisch an Bedeutung. Die Haushalte in der Stadt Düsseldorf und im Kreis Mettmann heben sich hier deutlich vom Bundes- und Landes- durchschnitt ab.

Abbildung 21: Breitbandversorgung in Prozent der Haushalte mit mehr als 50 Mbit/s (2017)

100% 95,4% 95% 92,0%

90% 86,5%

85% 80,5% 80%

75%

70% Deutschland Nordrhein-Westfalen Düsseldorf, kreisfreie Stadt Kreis Mettmann

Quelle: Prognos, 2018, nach TÜV Rheinland Consulting GmbH.

Im gewerblichen und industriellen Bereich ist die Ausstattung besonders in der Stadt Düssel- dorf hervorragend. 92 % der Unternehmen in Düsseldorf haben die Möglichkeit auf Breit- bandverbindungen über 50 Mbit/s zurückzugreifen. Der Kreis Mettmann ist währenddessen nur durchschnittlich erschlossen. Die folgende Abbildung 22 macht aber auch deutlich, dass bei kleineren und mittleren Unternehmen geringere Anbindungsmöglichkeiten an schnellere Breitbandverbindungen vorliegen. Im Kreis Mettmann sind dies nur 76 %.

41

Abbildung 22: Breitbandverfügbarkeit im Gewerbe in Prozent der Firmen mit mehr als 50 Mbit/s (2017)

100%

95% 92% 92%91%92%

90%

85% 85% 85% 84% 82% 82% 81% 79% 79%79% 80% 78% 78% 76%

75%

70% Deutschland Nordrhein-Westfalen Düsseldorf, kreisfreie Stadt Kreis Mettmann Alle Firmen Kleine Firmen Mittlere Firmen Große Firmen

Quelle: Prognos, 2018, nach TÜV Rheinland Consulting GmbH.

Klar ist es jedoch, dass mit dem kommenden Mobilfunkstandard 5G weitere, radikale Verän- derungen anstehen. Viele mobile Anwendungen, wie bspw. autonomes Fahren, sind nur auf der Basis der kommenden 5. Generation des Netzes mit bis zu 10.000 Mbit/s möglich. Das Düsseldorfer Unternehmen Vodafone ist einer der Leadakteure des 5G Standards.

42

3.4 Planung, Klimaschutz und Tourismus

Räumliche Planung

Planerisch schafft der für die Planungsregion Düsseldorf aufgestellte neue Regionalplan die Rahmenbedingungen für die räumliche Entwicklung in der Region Düsseldorf – Kreis Mett- mann. Als Bindeglied zwischen Landes- und Bauleitplanung trifft er Aussagen zu Siedlungs- struktur, Freiraum und Infrastruktur. Grundsätzlich verfolgt der Regionalplan das Ziel einer nachhaltigen Wirtschaftsraumentwicklung. Er möchte Freiräume schützen, die Siedlungs- und Verkehrsflächenentwicklung bis zum Jahr 2020 auf fünf Hektar begrenzen, die Energie- wende vorantreiben und die Erfordernisse des Klimaschutzes berücksichtigen. Gleichzeitig verfolgt er das Ziel, den Verkehrsfluss sicherzustellen und Wohnbauflächen bedarfsorientiert bereitzustellen.31

Wie bedeutsam der hohe Wohnungsbedarf bei begrenztem Bauflächenpotenzial in der Regi- on ist, zeigt die erste Änderung des Regionalplans für mehr Allgemeine Siedlungsbereiche (ASB), die für das Frühjahr 2019 vorgesehen ist. Mehr Wohnbauland für einen differenzier- ten Wohnungsbedarf ist zu entwickeln, wozu neue realisierbare Standorte im Regionalplan zusätzlich dargestellt und entwickelt werden müssen. Der eigens hierzu eingerichtete Ar- beitskreis der Kreise und kreisfreien Städte bei der Bezirksregierung Düsseldorf zum Thema „Mehr Wohnbauland am Rhein“ schlägt damit einen kooperativen Weg für eine qualitative Entwicklung von neuem Wohnbauland an der Rheinschiene ein.32

Die Bedeutsamkeit des Themas Wohnen zeigt sich besonders in Düsseldorf, wo der Wohn- raum knapp und teuer ist. Demnach bewegen sich die Mietpreise je Quadratmeter in einem Segment von 8,00 – 9,50 Euro in einfacher Lage bis 14,00 – 18,50 Euro in sehr guter Lage.33 Die aktuellen Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt deuten darauf hin, dass die Woh- nungspreise weiter steigen. Grundstücke für Wohngebiete werden in der Regel meistbietend versteigert und mit Wohnkomplexen im Luxussegment bebaut. Im Kreis Mettmann liegen die Mietpreise mit 5,00 – 10,00 Euro je Quadratmeter deutlich unter dem Düsseldorfer Niveau34.

Grundsätzlich werden auf Ebene der Städte und Gemeinden die zukünftigen räumlichen und baulichen Entwicklungen häufig in sogenannten Stadtentwicklungskonzepten festgehalten. Mit dem Raumwerk D wird für Düsseldorf derzeit ein städtebauliches Entwicklungskonzept erarbeitet, welches versucht die Potenziale, Konsequenzen und Herausforderungen für die Stadtentwicklung zu identifizieren, zu analysieren und zu gestalten. Da Stadt und Verkehr in

31 Bezirksregierung Düsseldorf, 2018, Regionalplan Düsseldorf 32 Vortrag v. Martin Stiller u. Christoph van Gemmeren, Bezirksregierung Düsseldorf, im Regionalrat am 18.05.2018 33 HypoVereinsbank (HVB), 2017, Wohnimmobilien-Marktbericht Düsseldorf 34 LEG Immobilien AG, 2016, LEG-Wohnungsmarktreport NRW 2016

43

vielfältiger Weise miteinander verflochten sind, wird das Raumwerk D in Einklang mit dem Mobilitätsplan Dkonzipiert. Die Erarbeitung des Konzeptes zeichnet sich aus durch die inten- sive Beteiligung der Stadtgesellschaft während des gesamten Aufstellungsprozesses.35 Für den Kreis Mettmann existiert das im Jahr 2012 veröffentlichte Gewerbe- und Industrieflä- chenkonzept (GeKo). Ziel des Konzeptes ist es, genaue Kenntnisse über die Flächenver- bräuche der letzten Jahre, die aktuellen und die zu erwartenden Bedarfe, Potenziale und die Qualität der bisher in den jeweiligen Flächennutzungsplänen und im Regionalplan ausgewie- senen Flächen zu erhalten. Darüber hinaus verfügen einzelne kreisangehörige Städte über eigene Stadtentwicklungskonzepte.

Novum in der Ausweisung von Gebietskategorien ist seit Mai 2017 die Einführung der Ge- bietskategorie „Urbanes Gebiet“ in die Baunutzungsverordnung (BauNVO). Mit dem Ziel in städtischen Lagen eine hohe bauliche Dichte zu ermöglichen, soll ein „Urbanes Gebiet“ ver- schiedene Nutzungsansprüche vereinen und neben dem Wohnen unter anderem Gewerbe- betriebe und Anlagen für kulturelle, soziale, gesundheitliche sowie kirchliche Zwecke unter- bringen. Insbesondere für die Landeshauptstadt Düsseldorf ergeben sich dadurch zusätzli- che Innenentwicklungspotenziale. So wurden für „Urbane Gebiete“ neue Dichtewerte und angepasste, auf den Lärm bezogene Immissionsrichtwerte determiniert. Darüber hinaus be- steht in „Urbanen Gebieten“ zukünftig die Möglichkeit unterschiedliche Nutzungen für einzel- ne Geschosse im Bebauungsplan festzusetzen.36

Um darüber hinaus explizit das produzierende Gewerbe vor Ort zu stärken, hat der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf im Dezember 2018 mit dem Masterplan Industrie eine Flä- chenstrategie für produktions- und handwerksgeprägte Branchen beschlossen. Die Strategie basiert auf der stadtweiten Definition sogenannter Gewerbe- und Industriekernzonen, welche es gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB zukünftig bei der Aufstellung von Bauleitplänen zu be- rücksichtigen gilt.

Mit dem Ziel, die Großstädte des Landes Nordrhein-Westfalen und ihre Nachbarkommunen zu mehr integrierter Raum- und Mobilitätsentwicklung zu bewegen, hatte das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr (MBWSV) im Zuge der Initiative „StadtUm- land.NRW“ dazu aufgerufen in interkommunaler Kooperation Projektvorschläge zu erarbei- ten. Diesem Aufruf folgten insgesamt 13 Stadtumlandverbünde bestehend aus 23 Großstäd- ten, 68 Nachbarkommunen, 11 Kreisen und 7 sonstigen Beteiligten. Mithilfe eines Auswahl- gremiums wurden acht Konzeptvorschläge für eine Ausarbeitung ausgewählt, von denen drei aufgrund ihres besonderen Vorbildcharakters hervorgehoben wurden. Neben dem „Stadt

35 Landeshauptstadt Düsseldorf, 2018, Faltblatt zum Raumwerk D 36 Lamker,C./Rüdiger, A./ Schoppengerd, J., 2017, Gewerbelärm contra Nutzungsmischung, in: RaumPlanung 190 / 2-2017

44

Umland Netzwerk“ (S.U.N.) handelt es sich dabei um die Zukunftskonzepte „RegioNetz- Werk“ und „Zwischen Rhein und Wupper: zusammen – wachsen“, die sich auch über Gebie- te der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann erstrecken.37

Klimaschutz

Der Umgang mit dem Klimawandel und die in jeder Dimension – ökonomisch, sozial und ökologisch – nachhaltige Entwicklung der Region sind zentrale regionale Themen zu denen beide Teilräume eigene Strategien entwickelt und Maßnahmen implementiert haben.

Sowohl der Kreis Mettmann als auch die Stadt Düsseldorf setzen Maßnahmen der Klimaan- passung und des Klimaschutzes um. In den Jahren 2009 und 2012 wurden Klimaberichte für den Klimaschutz in Düsseldorf erstellt. Diese umfassen eine Darstellung der Klimaschutzbe- strebungen der städtischen Einrichtungen, der städtischen Töchter, des Gewerbes, des Handels, der Dienstleistungen sowie der Industrie. Auch Klimaschutzanregungen der Stadt Düsseldorf für private Haushalte werden aufgezählt und beschrieben. Zuletzt veröffentlichte die Landeshauptstadt im Jahr 2017 ein Klimaanpassungskonzept für Düsseldorf („KAK- DUS“), in dem Ziele und Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels auf- gezeigt werden. Für den Kreis Mettmann wird derzeit ein Integriertes Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept erarbeitet. Mithilfe des durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheitt geförderten Konzeptes soll die teilräumliche Zusam- menarbeit bei Klimaschutzaktivitäten weiter ausgebaut werden.

Operativ engagieren sich die Partner in der Region u.a. bei der Förderung erneuerbarer Energien: Der Kreis Mettmann und die Stadt Düsseldorf bieten beide ein Online- Solarpotenzialkataster an, um die Nutzung von Sonnenenergie auf Hausdächern zu fördern. Der Kreis Mettmann engagiert sich zudem in der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energien Bergisches Land (AG EEBL). Durch die Förderung der Zusammenarbeit regionaler Akteure und durch die Vernetzung regional vorhandenen Fachwissens will diese einen Beitrag zur erneuerbaren Energieversorgung und -verwendung in der bergischen Region leisten. Zur Information über den Stand des Ausbaus der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quel- len wurden vom Kreis Mettmann zusammen mit den Städten Remscheid, Solingen und Wuppertal die Statusberichte Erneuerbare Energien herausgegeben. Im April 2017 erschien die dritte Fortschreibung für den Zeitraum 2000-2015.

Düsseldorf und der Kreis Mettmann engagieren sich bei der Minderung des regionalen CO2- Ausstoßes. Während NRW und Düsseldorf in den zurückliegenden Erhebungen 1987 bzw.

37 Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MBWSV), 2017, StadtUmland.NRW, Zukunftskonzepte für Großstädte und ihre Nachbarkommunen im Metropolraum Nord- rhein-Westfalen, Dokumentation

45

1990 noch höhere Pro-Kopf-CO2-Emissionen aufwiesen als der bundesweite Durchschnitt, ist Düsseldorf mittlerweile unter den Durchschnittswert Deutschlands gefallen. NRW hinge- gen – von einem hohen Wert im Jahr 1990 ausgehend – konnte die deutliche Senkung des Pro-Kopf-Wertes in Düsseldorf nicht erreichen. Während Deutschland im Jahr 2014 pro Ein- wohner gemessen noch 73,98 % der CO2-Emissionen aus dem Jahr 1990 verursachte, lag der Wert in NRW bei 86,28 % und in Düsseldorf bei niedrigen 53,54 % (siehe Tabelle 6).

Tabelle 6: CO2-Emissionen pro Kopf (t/a) 1987 1990 2005 2010 2012 2014 Deutschland 13,22 10,62 10,34 10,13 9,78 Nordrhein- 17,24 16,04 15,85 15,68 14,87 Westfalen Düsseldorf 14,37 10,65 8,30 8,16 7,69 Quelle: IT.NRW, 2017; Stadt Düsseldorf, 2014

Entsprechende Werte für den Kreis Mettmann wurden erst mit der Erarbeitung des integrier- ten Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzeptes erfasst. 2014 lag der einwohnerbezogene

Ausstoß an Treibhausgasen hier bei 8,17 Tonnen CO2-Äquivalenten und damit unter den Durchschnittswerten auf Bundes- und Landesebene (siehe

Tabelle 7).

Tabelle 7: Treibhausgasemissionen in CO2-Äquivalenten pro Kopf (t/a) 1990 2005 2010 2012 2014 Deutschland 15,55 11,99 11,52 11,31 10,95 Nordrhein- 20,23 18,04 16,85 16,70 15,83 Westfalen Kreis Mettmann 8,72 8,17 Quelle: IT.NRW ,2017; Kreis Mettmann, 2017

Die Region verfolgt ehrgeizige Ziele, wenn es um die Reduktion des CO2-Ausstoßes geht. Belegt wird dies nicht zuletzt durch die Mitgliedschaften der Landeshauptstadt Düsseldorf und des Kreises Mettmann im Klima-Bündnis e.V. Als Partner in dem Netzwerk verfolgen beide Kommunen das Ziel, ihre CO2-Emissionen alle fünf Jahre um 10 % zu reduzieren, bis 38 sie ein Niveau von 2,5 Tonnen CO2-Äquivalent pro Einwohner und Jahr erreicht haben. Vor dem Hintergrund einer forcierten Klimaneutralität im Jahr 2050, hat die Stadt Düsseldorf ei- 39 nen Zielwert von 2,0 emittierten Tonnen CO2 pro Jahr und Kopf definiert .

38 Klima-Bündnis e.V., 2018, Klima-Bündnis, online unter: https://www.klimabuendnis.org/home (abgerufen am 05.10.2018) 39 Landeshauptstadt Düsseldorf, 2017, Klimafreundliches Düsseldorf, Energie- und CO2-Bilanz 2014

46

Genauso wie die Entwicklung der CO2-Emissionen, ist auch die Entwicklung des Endener- gieverbrauchs rückläufig: In 2014 lag der in der Bundesrepublik im Jahr 1990 mit dem Wert 100 indizierte Endenergieverbrauch je Einwohner bei 89,99. In NRW fiel dieser im gleichen Zeitraum auf 86,88. Die Stadt Düsseldorf konnte demgegenüber eine deutlich positivere Tendenz aufweisen. Der im Jahr 1987 mit dem Wert 100 indizierte Endenergieverbrauch lag hier im Jahr 2014 nur noch bei niedrigen 69,04. Entwicklungstendenzen für den Kreis Mett- mann liegen nicht vor. Jedoch pendelte sich der Endenergieverbrauch pro Kopf in 2014 hier mit 22,47 MWh sowohl unter dem Düsseldorfer Wert (28,97 MWh) als auch unter Bundes- und Landesniveau (29,84 MWh bzw. 32,09 MWh) ein (siehe Tabelle 8).

Tabelle 8: Endenergieverbrauch in MWh je Einwohner 1987 1990 2005 2010 2012 2014 Deutschland 31,17 32,21 30,80 29,84 Nordrhein- 36,94 34,15 35,25 32,85 32,09 Westfalen Düsseldorf 41,96 39,25 30,60 29,48 28,97 Kreis Mettmann 23,69 22,47 Quelle: IT.NRW, 2017; Stadt Düsseldorf, 2014; Kreis Mettmann, 2017

Aktives Engagement beim Klimaschutz zeigt die Region auch im Bereich Beratung: Der Kreis Mettmann und die Stadt Düsseldorf begleiten Unternehmen im Rahmen des Ökoprofit- programms bei der Entwicklung eines betrieblichen Umweltmanagements und bei der Um- setzung von Umweltschutzmaßnahmen in ihrem Unternehmen. Finanziert wird das Projekt aus Geldern des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. Zudem gibt der Kreis Mettmann Hilfestellung bei der ener- getischen Sanierung von Wohngebäuden mithilfe des Portals www.alt-bau-neu.de. Die Stadt Düsseldorf unterstützt Förder- und Beratungsprogramme von nichtkommerziellen Initiativen. Neben einem Wettbewerb um den Umweltpreis können sich Menschen mit Klimaschutzpro- jekten für Förderungen in Höhe von bis zu 250 Euro oder in einem alternativen Bewerbungs- verfahren auch bis zu einigen tausend Euro bewerben.40 Eine Möglichkeit zur Einsparung von CO2-Emissionen ist ein CO2-Rechner. Dieser steht Nutzerinnen und Nutzern online zur Verfügung, um die Effekte von möglichen Einsparmöglichkeiten berechnen und die Wirt- schaftlichkeit prüfen zu können.41

2016 wurde die Stadt Düsseldorf für ihr überdurchschnittliches Engagement für den Klima- schutz zum dritten Mal in Folge mit dem European Energy Award (eea) in Gold ausgezeich-

40 Landeshauptstadt Düsseldorf, 2018, Förderung von Umweltprojekten, online unter: https://www.duesseldorf.de/umweltamt/projekte/umweltprojektfoerderung.html (abgerufen am 05.10.2018) 41 Landeshauptstadt Düsseldorf, 2018, CO2-Rechner, online unter: http://duesseldorf.co2-rechner.de/de_DE (ab- gerufen am 05.10.2018)

47

net. Grundlage dieser energiepolitischen Arbeit sind neben dem Klimaschutzprogramm das Stadtentwicklungskonzept, das Szenario Düsseldorf 2050, der Verkehrsentwicklungsplan und der Nahverkehrsplan.42

Erkannt hat die Region auch die Bedeutung des Themas Klimaanpassung. Dies spiegelt sich nicht zuletzt in den erstellten Konzepten der Stadt Düsseldorf und des Kreises Mettmann (Klimaanpassungskonzept und Integriertes Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept) wi- der: Beide Kommunen befassen sich seit vielen Jahren mit den Möglichkeiten der Klimaan- passung durch den Städtebau. Seit einiger Zeit verfügen die Landeshauptstadt und der Kreis Mettmann über Gründachpotenzialkataster. Diesen kann entnommen werden, welche Dä- cher im Stadt- bzw. Kreisgebiet für eine Begrünung geeignet sind. Zudem bieten beide Kommunen Datenauskunft zu Boden- und Altlasten, zur Wasserwirtschaft sowie zu Belan- gen rund um den Abfall und die Entsorgung. In der Landeshauptstadt werden seit 1999 jähr- lich Luftmessberichte veröffentlicht, um die Veränderungen des Klimas zu dokumentieren. Im Kreis Mettmann wird ein Landschaftsplan stetig fortgeschrieben. Er gilt für 71 % des Kreis- gebiets, in der Regel außerhalb der bebauten Stadtflächen im Außenbereich, aber auch in- nerhalb von Bebauungsplänen, wenn dort bestimmte Maßnahmen für die Natur notwendig sind.

Die angeführten Beispiele belegen: Die Teilräume der Region, die Stadt Düsseldorf und der Kreis Mettmann, zeigen starkes Engagement beim Klimaschutz und haben das Thema auf ihrer regionalen Agenda verankert. Hierbei haben sie vielfältige teilregionale Schwerpunkte gesetzt und individuelle Maßnahmen und Angebote entwickelt.

Tourismus – Natur- und Städtetourismus gleichsam bedeutend

Der Tourismus im Kreis Mettmann wird in Angebot und Wahrnehmung durch das Neandertal geprägt. Der Neandertaler ist als Begriff der Menschheitshistorie international verankert. Das Neanderthal Museum im Kreis Mettmann ist als renommiertes Museum internationaler An- ziehungspunkt und verfolgt zudem eigene Forschungsaktivitäten. Der Kreis und seine zehn kreisangehörigen Städte vermarkten sich unter der touristischen Dachmarke „neanderland“. Die aktuelle touristische Markenstrategie fokussiert dabei neue Produktlinien. Neben den aktivtouristischen Produktlinien Wandern, Radfahren, Sport & Action gehören Museen, aber auch spezielle Angebote für Familien und Schulen zu den Themenschwerpunkten im nean- derland. Das Vorzeigeprodukt der Region ist der 240 Kilometer lange neanderland STEIG, der die Naturschönheiten und Sehenswürdigkeiten des neanderlandes verbindet und sich in die bedeutenden kulturhistorischen Wanderwege Deutschlands einreiht. Entlang des STEIGs

42 Landeshauptstadt Düsseldorf, 2018, European Energy Award, online unter: https://www.duesseldorf.de/umweltamt/umweltthemen-von-a-z/klimaschutz/klimaschutz-komplett/eea.html (abge- rufen am 05.10.2018)

48

werden aktuell 26 Entdeckerschleifen etabliert, die das Wanderangebot ergänzen. Zuletzt wurde das Produktportfolio um das Siegel „TYPISCH neanderland“ erweitert. Das regionale Siegel, welches an Unternehmen in den Kategorien „Hersteller“, „Gastgeber“ oder „Lander- lebnis“ verliehen werden kann, soll Besuchern ein authentisches Regionenerlebnis ermögli- chen. Organisatorisch und thematisch eng mit dem Tourismus verzahnt, ist im Kreis Mett- mann das Thema Kultur. Ein kulturelles Highlight bildet die neanderland BIENNALE, ein re- gelmäßig, im Zweijahresrhythmus stattfindendes Theaterfestival.43 Diese Angebote sind es- senziell einerseits für die qualitative, kulturhistorische Weiterentwicklung und anderseits für die ökonomische Inwertsetzung der Tourismuspotenziale im Kreis und in der Region, zu de- nen der Ausflugs- und Übernachtungstourismus gehört.

Das Thema Fahrradmobilität ist zudem ein Querschnittsthema, das nicht nur für eine zu- kunftsgerechte Mobilität und den Schutz des Klimas in der Region von hoher Bedeutung ist. Auch für das touristische Potenzial spielt es, nicht zuletzt durch die Zunahme von E-Bikes und Pedelecs, eine wichtige Rolle. Die Fahrradschnellwege, die die Landeshauptstadt mit dem Kreis Mettmann verbinden sollen, bieten vor diesem Hintergrund großes Potenzial (sie- he Abschnitt 3.3).

Wichtiger Baustein der Weiterentwicklung und Inwertsetzung der touristischen Potenziale sind regionsübergreifende Projekte. In Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Städten Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath hat der Kreis Mettmann mit dem 2011 eröffneten „Pano- ramaRadweg niederbergbahn“ eine stillgelegte Bahnstrecke zu einem steigungsarmen Fahr- radweg ausgebaut. Durch die Verknüpfung mit dem überregionalen Panorama-Radwegenetz im Bergischen Land im Rahmen des EFRE-Projektes „Bergische Panorama-Radwege – Ge- nussradeln auf ehemaliger Bahntrasse zwischen Ruhr, Rhein und Sieg“ konnte ein völlig neues Angebot für den Tourismus und die Nahmobilität geschaffen werden, womit ein signi- fikanter Impuls für die Stadtentwicklung und privatwirtschaftliche Initiative entlang der Tras- sen mit nachhaltigen Image- und Wertschöpfungseffekten für die Region einhergeht.

Die Trassen sind überregional mit weiteren Radwegen auf ehemaligen Bahntrassen vernetzt, so dass sich ein neues Routensystem zwischen Ruhr, Rhein und Sieg entwickelt hat – in einem Mittelgebirgsraum, der bisher keine steigungsarmen Radwege zu bieten hatte. Damit verbinden sich große Potenziale der touristischen Wertschöpfung und ein wichtiger Beitrag zur Positionierung des Landes NRW als fahrradtouristische Destination mit einem klaren Alleinstellungsmerkmal durch die ehemaligen Bahntrassen und das damit verbundene Er- lebnis der Industriekultur.

43 Kreis Mettmann, 2018, Neanderland, online unter: https://www.neanderland.de (abgerufen am 19.10.2018)

49

Die so geschaffene Infrastruktur ist durch eine gemeinsame Geschäftsstelle, die alle Aktivitä- ten regionsübergreifend bündelt, nachhaltig am touristischen Markt und als Kooperationspro- jekt der „Regionenfamilie“ verankert. Die Aufgaben umfassen dabei insbesondere die Koor- dinierung der beteiligten regionalen und kommunalen Institutionen sowie privater Akteure, die Qualitätssicherung und das gemeinsame regionsübergreifende Marketing.

Die Stadt Düsseldorf positioniert sich als moderne und kreative Metropole. Im Zentrum ste- hen Lifestyle, Internationalität, das breite kulturelle Angebot – traditionell, ebenso wie modern und am Puls der Zeit – mit Museen, Architektur, Theater und Musik sowie auch das rheini- sche Lebensgefühl. Der vielsprachig beworbene Image-Film „Come Closer“ zeigt Düsseldorf „international“ und transportiert mit emotionalen Bildern “das einzigartige Lebensgefühl der Stadt“44.

Dass es sich bei der Landeshauptstadt um einen der international bekannten Top-Standorte für Mode und Lifestyle handelt, spiegelt sich nicht nur in den zahlreichen hier stattfindenden Messen u.a. auf dem Böhler Areal wider. Jährlich kommen Menschen aus aller Welt nach Düsseldorf, um hier einzukaufen. Die Zentralitätskennziffer in Höhe von 118,1 zeigt, dass hier nicht nur die Düsseldorfer selbst ihr Geld ausgeben45. Von besonderer Bekanntheit ist die unter dem Stichwort „Kö“ bekannte Shoppingmeile Königsallee, auf der sich Luxuslabels wie Burberry, Chanel oder Prada widerfinden. Um für Einheimische und Touristen attraktiv zu bleiben, wird der Standort stetig weiterentwickelt. Nachdem im Jahr 2013 der durch den Architekten Daniel Libeskind entworfene Kö-Bogen 1 fertiggestellt wurde, folgt aktuell die Realisierung des Kö-Bogen 2 nach den Entwürfen von Architekt Christoph Ingenhoven. Ge- nauso wie der Kö-Bogen 1 soll dieser mit seiner geplanten Eröffnung im Jahr 2020 zusätzli- chen Platz für Einzelhandel und gastronomische Angebote schaffen.

Die Kulturszene Düsseldorfs ist breit aufgestellt und verfügt über ein vielseitiges Angebot. Aus musikalischer Sicht beheimatet die Landeshauptstadt neben der Oper, deren Entwick- lung derzeit hinsichtlich einer möglichen Sanierung oder Verlagerung diskutiert wird, auch die Tonhalle, welche zu den modernsten deutschen Musikhäusern zählt. Darüber hinaus ist auch das Theater in Düsseldorf beheimatet. Neben dem Schauspielspielhaus sind viele klei- ne Bühnen wie das Kabarett Kom(m)ödchen oder das Theater an der Kö im Stadtgebiet zu finden.46

44 Aus dem Jahr 2015; Landeshauptstadt Düsseldorf, 2018, Visit Düsseldorf, online unter: https://www.youtube.com/user/VisitDusseldorf (abgerufen am 19.11.2018) 45 IHK Düsseldorf, 2018, Kaufkraft und Umsatzkennziffer, online unter: http://www.standortinfos.de/ihk/~regioguide/regioguide/duesseldorf/duesseldorf-krfr- stadt/wirtschaftsdaten/kaufkraft-umsatz-und-zentralitaetskennziffer (abgerufen am 21.11.2018) 46 Landeshauptstadt Düsseldorf, 2018, Oper, Tonhalle, Theater und mehr, online unter: https://www.duesseldorf- tourismus.de/kunst-kultur/oper-tonhalle-theater-und-mehr (abgerufen am 02.11.2018)

50

Bereits heute ist Düsseldorf Austragungsort zahlreicher Konzerte und Events. So finden bei- spielsweise im ISS Dome oder in der Mitsubishi Electric Halle regelmäßig Auftritte aktuell angesagter Künstlerinnen und Künstler statt. Dennoch will die Landeshauptstadt ihren Ruf als Schauplatz besonderer Veranstaltungen weiter ausbauen. Die städtische Veranstaltungs- tochter D.Live verfolgt daher das Ziel der Errichtung eines mobilen Theaters für 1.500 bis 2.000 Zuschauer sowie einer neuen Veranstaltungshalle für Düsseldorf47.

Die Landeshauptstadt ist nicht nur Schauplatz künstlerischer Tätigkeiten, sondern gleichzei- tig die Heimat erfolgreicher Sport-Clubs. Neben der Düsseldorfer EG, welche in der Deut- schen Eishockey-Liga spielt, ist auch die Fortuna Düsseldorf als Fußballverein der Bundesli- ga hier zuhause und lockt Fans aus der gesamten Bundesrepublik in die Stadt.

Regelmäßig stellt sich Düsseldorf als Austragungsort von Großevents zur Verfügung. Zuletzt hat in 2017 der Grand Départ der Tour de France in der nordrhein-westfälischen Landes- hauptstadt stattgefunden48, der auch das Neandertal passierte und dort ebenfalls für ein ho- hes Besucheraufkommen sorgte. In 2024 wird Düsseldorf nach aktuellem Stand fünf Spiele der EM 2024 austragen49.

Die Größenordnung der Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Tourismus für Stadt, Kreis und Region belegen die folgenden Zahlen zunächst für NRW und nachfolgend für die Region.

47 Rheinische Post, 2018, Arena-Chef Brill will ein Zelt für Events, Ausgabe vom 30.10.2018 48 Landeshauptstadt Düsseldorf, 2018, Grand Départ, online unter: https://www.duesseldorf.de/letour.html (abge- rufen am 02.11.2018) 49 Landeshauptstadt Düsseldorf, 2018, UEFA EURO 2024, online unter: https://www.duesseldorf.de/tourismus- und-freizeit/freizeit-und-sport/uefa-euro-2024.html (abgerufen am 02.11.2018)

51

Abbildung 23: Entwicklungen im Tourismus

Quelle: Tourismus NRW e.V., 2018, nach IT.NRW, 2018

2017 besuchten fast 23,3 Millionen Gäste die nordrhein-westfälischen Beherbergungsbetrie- be (mit mindestens zehn Gästebetten und auf Campingplätzen); sie brachten es zusammen auf mehr als 51,5 Millionen Übernachtungen. Auf der Basis aktueller Werte stiegen die Be- sucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr um über 5,1 % und die Überachtungszahlen um fast 3,9 %.50

Auch die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann verzeichnete deutliche Zuwächse: im Ver- gleich zum Vorjahr 4,2 % bei den Übernachtungen. Ohne an dieser Stelle detaillierte Be- rechnungen der regionalökonomischen Bedeutung des Tourismus vorzulegen, zeigt der Überschlag bspw. der rund 4,82 Millionen Übernachtungen in Düsseldorf sowie der rund 956.00051 Übernachtungen im Kreis Mettmann im gesamten Jahr 2017 bei angenommenen Tagesausgaben der Besucher von rund 50 Euro pro Person und Tag in Düsseldorf und an-

50 Statistische Ämter des Bundes und der Länder, 2018, Regionaldatenbank Deutschland, online unter: https://www.regionalstatistik.de/genesis/online/data;jsessionid=94BE663720CFB66BC7F341FEEA41A002.reg1? operation=statistikAbruftabellen&levelindex=0&levelid=1538998690124&index=2 (abgerufen am 08.10.2018) 51 ebd.

52

genommenen vergleichbaren Zahlen für den Kreis Mettmann52 das enorme Umsatzpotenzial, bei dem noch keine indirekten und induzierten Effekte enthalten sind.

52 siehe Wirtschaftsfaktor Tourismus Frankfurt 2013. Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr e.V. (dwif) 2013: Im Durchschnitt werden in Frankfurt pro Kopf und Tag rund 53,30 € ausgegeben. Bei der Berechnung dieses Wertes wurde eine segment- spezifische Gewichtung (z. B. Differenzierung nach Beherbergungsbetriebstypen oder Tagesreisemotiven) durchgeführt. Die Höhe der Ausgaben variiert je nach Gästetyp von 0,– € bei manchen Tagesausflüglern, die „nur“ einen Bummel machen bis hin zu weit über 300,– € pro Kopf und Tag, wenn Übernachtungsgäste an- spruchsvolle Beherbergungsbetriebe frequentieren, gute Lokale besuchen, Kulturveranstaltungen genießen und ausgiebig shoppen gehen.

53

4 SWOT-Analyse

Die Erkenntnisse aus der regionalwirtschaftlichen Analyse werden im Folgenden konkreti- siert und eingeordnet. In der SWOT-Analyse werden die Stärken und Schwächen der Wirt- schaftsregion Düsseldorf – Kreis Mettmann den Chancen und Risiken gegenübergestellt. Stärken und Schwächen begründen sich in der regionalen Ausgangssituation, Chancen und Risiken demgegenüber ergeben sich auch aus den zukunftsbezogenen äußeren Einflüssen.

Stärken Schwächen

Wirtschaft, Innovation, Gründungen Wirtschaft, Innovation, Gründungen

Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann ist ein starker Wirtschaftsraum und erreicht ein überdurchschnittliches Leistungsniveau.

Die Wirtschaft zeigt ein diversifiziertes Bran- Der Strukturwandel im verarbeitenden chenportfolio mit einem starken industriellen Gewerbe schlägt sich in einem Beschäfti- Kern im Kreis Mettmann und Dienstleistungs- gungsabbau nieder. fokus in Düsseldorf mit hoch entwickelten re- gionalen Kompetenzbranchen.

Aktive regionale Netzwerke und Cluster zur Unterstützung der Kompetenzbranchen schaf- fen eine Plattform für Austausch und Koopera- tion und damit eine Basis für die Entstehung von Innovationen.

Die Region verfügt über eine lebendige und attraktive Hochschullandschaft. Die wissen- schaftlichen Einrichtungen sind Impulsgeber für Gründungen in der Region und anwen- dungsorientierte Forschung sowie Wissens- und Technologietransfer.

Der Raum Düsseldorf – Kreis Mettmann ist eine Gründerregion: Die Zahl der Gründungen liegt auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau.

Ein starkes regionales Innovationssystem mit Die Investitionsquote liegt unter dem bun- innovierenden Unternehmen, einer attraktiven des- und landesweiten Schnitt; die Indust- und lebendigen Wissenschaftslandschaft, rieunternehmen in der Region investieren starker Gründungskompetenz und einer krea- damit vergleichsweise wenig in den Erhalt tiven Start-Up-Szene machen die Region zu ihrer Wettbewerbsfähigkeit. einem Potenzialraum für Innovationen.

Die Region zeigt hervorragende Entwick- Der Digitalisierung stehen die Herausfor- lungschancen im Bereich der Digitalisierung derung der mangelnden Fachkompetenz und belegt im gesamtdeutschen Vergleich von Mitarbeitern, Investitionskosten und einen hohen Rang. Die IKT stellt in der Regi- Sorgen um die IT-Sicherheit entgegen. 54

on eine deutliche Spezialisierung dar, die ein Fehlender Breitbandanschluss im Kreis bedeutender Faktor für die dynamische Digita- Mettmann betrifft besonders die KMU. Zu- lisierung ist. Sie spiegelt sich in der Gründer- dem sind viele Unternehmen nur im gerin- intensität wider. gen Maße auf die Digitalisierung vorberei- tet.

Die Region besitzt eine ausgesprochen gute internationale Positionierung. Standortfaktoren mit hoher internationaler Präsenz und ent- sprechende Beratungsangebote verleihen der Region eine starke Auslandskompetenz.

Demografie und Fachkräfte Demografie und Fachkräfte

Die Bevölkerungsentwicklung in der Region Die regionale Altersstruktur verschiebt sich Düsseldorf – Kreis Mettmann bleibt ange- zu Ungunsten der jungen Bevölkerung. sichts der Zuwanderung stabil. Der wachsende Anteil der Älteren führt zu einer verstärkten Belastung der „mittleren Generation“. Diese Verschiebung ist be- sonders stark im Kreis Mettmann.

Bei einer negativen natürlichen Bevölke- Vor dem Hintergrund der erwarteten de- rungsentwicklung in der Gesamtregion basiert mographischen Entwicklung kann das diese Entwicklung auf gegensätzlichen Wan- vermehrte Ausscheiden älterer Beschäftig- derungstrends in den Teilräumen. Dieser ter aus dem Arbeitsmarkt nicht durch ent- Trend setzt sich laut aktuellen Prognosen sprechendes Nachrücken junger Beschäf- auch in den kommenden Jahren weiter fort. tigter kompensiert werden; das Erwerbs- personenpotenzial geht zurück.

Arbeitsmarkt und Soziales Arbeitsmarkt und Soziales

Die Zentralität der Region schlägt sich in einer – im Vergleich zu Bund und Land – hohen regionalen Arbeitsplatzdichte nieder.

Die Arbeitskräfte in der Region sind gut quali- Die Region weist eine unterdurchschnittli- fiziert: Die Akademikerquote liegt deutlich che Zahl von Fachkräften aus der dualen über dem Bundes- und Landesmittel. Berufsausbildung auf.

Das hohe regionale Einkommensniveau (ge- Trotz erheblichen Rückgangs besteht eine messen an den Arbeitnehmerentgelten je Ar- vergleichsweise ungünstige Situation des beitnehmerin/Arbeitnehmer) liegt über dem regionalen Arbeitsmarktes mit einer hohen Landes- und Bundesdurchschnitt. Arbeitslosenquote über dem Mittel von Bund und Land in Düsseldorf.

Die Zahl der Einwohnerinnen und Einwoh- ner, die in Bedarfsgemeinschaften leben, stagniert, liegt jedoch oberhalb der Bun- des- und Landesquote.

Infrastruktur und Mobilität Infrastruktur und Mobilität

Funktionierende funktionsräumliche Aus- Dichte regionale Pendlerbeziehungen sor- tauschbeziehungen innerhalb des Verflech- gen gerade in den Stoßzeiten für ein ho- tungsraums zeigen sich in einem hohen Pend- hes Verkehrsaufkommen. Das hohe Stau- 55

leraufkommen. Die Region liegt zentral im aufkommen zeigt Handlungsbedarfe bei Herzen der Metropolregion Rheinland und der Instandhaltung und dem Ausbau der verfügt insgesamt über eine hervorragende regionalen Mobilitätsangebote und der überregionale Verkehrsanbindung. überregionalen Verkehrsinfrastruktur auf. Es mangelt an einem integrierten Ver- kehrskonzept.

Negative Wahrnehmung zur Erreichbarkeit des Standortes (auch internationale Per- spektive) und negative Auswirkungen des hohen Verkehrsaufkommens und des bau- lichen Zustands der Infrastruktur beeinflus- sen die Standortattraktivität für Unterneh- men und Haushalte.

Planung, Klimaschutz und Tourismus Planung, Klimaschutz und Tourismus

Erfahrungen in der regionalen Zusammenar- Es fehlt eine gesamtregionale Strategie zur beit bei der integrierten Betrachtung von Sied- integrierten Raumentwicklung. lungsentwicklung und Verkehr (Stadt.Umland- Konzepte) sind vorhanden und vom Land NRW als hervorhebungswürdig beurteilt wor- den.

In der Region mangelt es an entwicklungs- fähigem Gewerbe- und Wohnbauflächen- potenzial.

Düsseldorf und der Kreis Mettmann engagie- Es fehlt an einer regionalen Strategie bei ren sich im Umgang mit dem Klimawandel der Nutzung von Potenzialen einer klima- durch strategische Konzepte und vielfältige orientierten Transformation. Umsetzungskonzepte und -angebote.

Eine starke Positionierung der Region in un- terschiedlichen Segmenten des Tourismus mit hohem ökonomischem Potenzial wird vollzo- gen.

Chancen Risiken

Wirtschaft, Innovation, Gründungen Wirtschaft, Innovation, Gründungen

Eine diversifizierte Branchenstruktur mit dienstleistungsorientierter Branchenspeziali- sierung in Düsseldorf und starker Industrie im Kreis Mettmann bilden die Grundlage für die Entstehung von Synergien.

Die wachsende Nachfrage und Bedeutung von Digitalisierung und Automatisierung der Industrie bietet die Chance, vorhandenes re- gionales Know-how zu verbinden und als 56

Wettbewerbsvorteil zu nutzen.

Die Wettbewerbsfähigkeit kann durch die In- Aufgrund knapper Ressourcen im Bereich tensivierung des Wissens- und Technologie- der FuE insbesondere in KMU stellen die transfers zwischen Wirtschaft und Wissen- zunehmend kürzer werdenden Innovati- schaft gesichert werden. onszyklen eine Herausforderung dar. For- schungskooperationen von Wirtschaft, Start-Ups und Wissenschaft werden unab- dingbar.

Die Förderung regionaler Netzwerkstrukturen und Kompetenzzentren bietet eine Chance zur Verfestigung und Ausweitung der hohen Innovationskraft der Wirtschaft im Kreis Mett- mann über die Kreisgrenzen hinaus (Cluster, Open Innovation).

Das Hoch der regionalen Gründungsdynamik eröffnet noch mehr Chancen zur Erneuerung der Unternehmensbasis (Start-Ups, Spin- Offs). Bedeutender Akteur ist der digihub Düsseldorf/Rheinland.

Die Internationalität der Region ist ein wichti- ger Impulsgeber für unternehmerisches Wachstum; sie trägt zum Bekanntheitsgrad der Region bei und beeinflusst die direkte Partizipation am Welthandel. Mit der weiteren Internationalisierung und durch die Weiter- entwicklung ihrer Auslandskompetenz kann sich die Region weiter im Wettbewerb um (internationale) Fach- und Führungskräfte und Unternehmen positionieren.

Die Spezialisierung im Bereich Digitalisierung Statt die Möglichkeiten der Digitalisierung und IKT ist ein wichtiger Treiber für die Indust- zu sehen, könnten nur der Aufwand und rie 4.0 und die Entwicklung hin zu einer digita- die Unsicherheiten wahrgenommen wer- len Region. Sie bietet ökonomische Potenzia- den. Finanzierungsengpässe können dro- le für KMU. hen.

Demografie und Fachkräfte Demografie und Fachkräfte

Die Tendenz der oberzentralen Attraktivität Die aktuellen Baulandpreise wirken negativ (Re-urbanisierung) bezüglich Wohn-, Arbeits- auf die Einwohnerentwicklung. Die restrik- und Firmenstandorten wird im Umfang be- tive Flächenpolitik des Landesentwick- grenzt weiter zunehmen und bietet Chancen lungsplans 2025 sowie eher zurückhalten- für die Region (direkt in Düsseldorf, Über- de Einstellungen und Möglichkeiten bei der schwappeffekte für den Kreis Mettmann). Ausschreibung von Bauland der an Düs- seldorf angrenzenden Kommunen behin- dern die regionaldemographischen Chan- cen.

Die Attraktivität des Kreises Mettmann für Fachkräfte, junge Menschen und Familien, aber auch für ältere Menschen ist entschei-

57

dend, um den Bevölkerungsrückgang so ge- ring wie möglich zu halten. Die Attraktivität für 30- bis 50-Jährige muss beibehalten und die Attraktivität für junge Menschen von 18 bis 30 Jahren erhöht werden.

Die Begrenzung des Fachkräftemangels Angesichts der hohen Spezialisierung im durch eine bessere Ausschöpfung des regio- Bereich der Digitalisierung werden zu we- nalen Erwerbspersonenpotenzials (Stille Re- nige Personen im IKT Bereich ausgebildet. serve) durch den Ausbau von Angeboten zur Dies kann zu einer zunehmenden Abhän- Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der För- gigkeit vom Umland führen. Die Auswahl derung von lebenslangem Lernen und der des bevorzugten Arbeitsortes beruht zu- Verbesserung der Durchlässigkeit für interna- dem auf einem Set multipler Faktoren tionale Fach- und Führungskräfte ist weiter zu (Wohnungsmarkt, Soziale Ausstattung, verfolgen Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Le- bensstandard).

Arbeitsmarkt und Soziales Arbeitsmarkt und Soziales

Die Chance besteht in der stärkeren Auslas- Das Risiko des Beschäftigungsabbaus im tung des dualen Berufsausbildungssystems in verarbeitenden Gewerbe (Verlagerung, der Region. Rationalisierung) und der weiteren Verfes- tigung von Sockelarbeitslosigkeit durch den anhaltenden Rückgang der Arbeits- kräftenachfrage im Bereich der produkti- onsnahen Tätigkeiten und die weiter zu- nehmende Nachfrage nach wissensbasier- ten und gesundheitlich/sozial helfenden Tätigkeiten hält an.

Wegen der Entwicklung hin zur Wissens- gesellschaft nehmen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Geringqualifizierte ab. Es entsteht eine wachsende Kluft zwischen der „digitalen Avantgarde“ und den „digita- len Außenseitern“.

Aufbauend auf den bestehenden Kompeten- zen entstehen gerade in den Anwendungsfel- dern der Digitalisierung attraktive Jobs für Fach- und Führungskräfte.

Infrastruktur und Mobilität Infrastruktur und Mobilität

Die Einbindung der Güterlogistik in ein über- regionales Transportsystem stärkt und sichert die Standortattraktivität für die Industrie.

Der Wertewandel und die Verschiebung der Die hohe Anzahl von Berufspendlern und Bevölkerungsstruktur führen zu einer Verän- die damit verbundene Nachfrage nach gut derung der Mobilitätsbedürfnisse hin zu alter- angebundenen Wohnstandorten (MIV, nativen und integrierten Mobilitätsangeboten. ÖPNV) erhöhen den Druck auf die weniger verdichteten Teile der Region. Die auf die an Düsseldorf angrenzenden Städte kon- 58

zentrierte Nachfrage ist dabei nachhaltig zu gestalten.

Neue Angebotsformen in der öffentlichen und privaten Mobilität können Lücken im ÖPNV- Angebot ausfüllen und Mobilitätsbedürfnisse bedienen.

Der Vorsprung in der Digitalisierung der Regi- Der Megatrend Digitalisierung beruht auf on kann noch weiter ausgebaut werden, in- leistungsfähigen Netzen und Systemen, dem Investitionen in zukunftsweisende Infra- die zunehmend mobil sein müssen. Die strukturen und Systeme geleistet werden. rasante Entwicklung benachteiligt ländliche Investitionen können mit Förderprogrammen Gebiete und erhöht den Druck auf zu- für die Digitalisierung unterstützt werden. kunftsorientierte Infrastrukturinvestitionen, um den Anschluss zu anderen Weltregio- nen nicht zu verlieren (5G Standard).

Planung, Klimaschutz und Tourismus Planung, Klimaschutz und Tourismus

Regionale Planungskonzepte können durch Die Rollen und Verantwortlichkeiten der neue Akteure besser miteinander verzahnt verschiedenen Akteure in den integrierten werden. Planungsprozessen sind nicht klar defi- niert.

Energie- und Ressourceneffizienz sind bereits Ressourcenverknappung und steigender seit einiger Zeit zentrale Themen für Gewerbe Energieverbrauch führen zu hohen Stand- und Industrie, wobei auch neue Themen (u. a. ortkosten und Wettbewerbsnachteilen. Wärme-Rückgewinnung, System- und Pro- zessoptimierung, Energiekostenmanagement) wirtschaftliche Potenziale für Unternehmen versprechen.

Die Stärkung der Bekanntheit und der Wert- schöpfungspotenziale für KMU kann durch eine touristische Vermarktung der Region erfolgen.

59

5 Ziele und Strategien

Die in der regionalwirtschaftlichen Analyse erarbeiteten Grundlagen und in der vorliegenden SWOT-Analyse zusammengeführten Gesichtspunkte verdeutlichen für die Region Düssel- dorf – Kreis Mettmann fünf zentrale Handlungserfordernisse aus denen entsprechend Ent- wicklungsziele für die Region abgeleitet werden. Die Entwicklungsziele mit den Unterzielen als teils quantifizierbare Meilensteine sollen die Richtung einer zukunftsorientierten regional- orientierten Entwicklung und eine projektorientierte Impulssetzung vorgeben.

Handlungserfordernis A – Innovationen und Wissenstransfer: Stärkung der Innovationsintensität u.a. der KMU-Basis durch intensiven Transfer zwi- schen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen

Zentrales Handlungsfeld für die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann ist das Thema Innova- tionen. Die Innovationsfähigkeit einzelner Unternehmen aber auch der gesamten regionalen Wirtschaft hängt zunehmend davon ab, in schnelleren Zyklen Innovationen zu generieren und in wirtschaftliche Wertschöpfung zu überführen. Gerade Querschnittsinnovationen an den Schnittstellen verschiedener Branchen und Technologiefelder gewinnen an Bedeutung. Also dort, wo interne Firmeninteressen nicht tangiert werden und der Wissensaustausch ge- genseitig bereichernd und gewinnbringend sein kann.

Die Region ist mit einer teilräumlich sehr hohen Innovationskraft, einem ausgesprochen re- gen Gründungsgeschehen, einer innovativen Kreativszene und einer lebendigen Hochschul- und Ausbildungslandschaft ein Potenzialraum für eine starke Zusammenarbeit von Wissen- schaft und Wirtschaft sowie die Schaffung von Innovationen.

Gleichzeitig verfügt die Region über ein klares Kompetenzprofil mit hoher Sichtbarkeit ein- zelner Branchen wie Life Science, Schließen und Sichern, IT oder Mobile-Dienstleistungen. Gerade diese Kompetenzen sind Anknüpfungspunkte für querschnittorientierte Innovationen.

Entwicklungsziel A: Durch die Förderung kreativer Austauschprozesse zwischen Un- ternehmen, Kreativen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen wollen wir den Wissens- und Technologietransfer in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann weiter voranbringen.

Teilziele:

. Wir wollen offene Innovationsprozesse in der Region initiieren und entwickeln. Hierzu wollen wir neue Angebote für die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft ebenso wie unternehmens- und disziplinübergreifende Kooperationen bieten. Hierbei

60

wollen wir die vielfältigen Kompetenzen, Angebote und Netzwerke integrativ in die Aktivitäten einbinden und auf ihnen aufbauen.

. Wir wollen querschnittsorientierte Innovationsprozesse anstoßen. Hierzu wollen wir die Stärke der Region mit einem klaren Kompetenzprofil nutzen und branchenüber- greifende Anknüpfungspunkte identifizieren. Gleichzeitig wollen wir die Chancen of- fener Innovationsprozesse in den Kompetenzbereichen ausloten.

. Wir wollen Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen gezielt an ge- meinsame Innovationsprozesse heranführen. Bestehende Angebote und Akteurszu- gänge möchten wir deshalb nutzen und in Richtung einer gesamtregionalen und offe- nen Innovationsplattform weiterentwickeln.

. Wir wollen im Besonderen im Bereich der mittelständischen Wirtschaft die jeweiligen spezifischen Innovationskompetenzen respektieren und schützen. Zugleich wollen wir in der Region Akzente setzen, um die Unternehmenskulturen hin zu einer offenen In- novationshaltung zu entwickeln.

. Wir wollen auch über die Region hinaus Innovationsprozesse stärken. Die internatio- nale Strahlkraft der Region und ihre internationale Vernetzung möchten wir nutzen, um internationale Innovationspotenziale in die Region zu tragen und regionale Unter- nehmen an internationalen Innovationsprozessen teilnehmen und teilhaben zu las- sen.

Handlungserfordernis B – Gründungen: Intensivierung der Gründungskompetenzen zur Profilierung und Dynamisierung der gemeinsamen Schlüsselbranchen

Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann ist eine der bedeutendsten deutschen und nord- rheinwestfälischen Gründerregionen. Das regionale Gründungsgeschehen ist ein wichtiger Indikator für die Entwicklungsfähigkeit und die Fähigkeit zur Weiterentwicklung und Erneue- rung der unternehmerischen Basis einer Region. Fest steht, nicht jede Gründung basiert auf einer innovativen Geschäfts- oder Produktidee. Impulsgebend für die positive Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung in der Region sind aber vor allem die innovativen Gründun- gen. Gleichzeitig verfügt die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann über ein klares Kompe- tenzprofil mit starken Branchen, das durch eine spezifische Bildungs- und Forschungsland- schaft ergänzt wird.

Um gerade innovative Gründungen in der Region voranzutreiben, sollen Gründungs- und Branchenkompetenz in der Region strategisch verknüpft werden.

61

Entwicklungsziel B: Wir wollen die Gründungsperformance in der Region weiter stär- ken und hierdurch positive Impulse für die nachhaltige und dynamische Entwicklung der regionalen Schlüsselbranchen setzen.

Teilziele:

. Durch gezielte Impulse für Gründungen wollen wir die Inwertsetzung des vorhande- nen Know-hows in der Region vorantreiben.

. Impulse für innovative und wachstumsstarke Gründungen wollen wir dort setzen, wo bisher entsprechende Angebote fehlen. Hierzu wollen wir Begleitstrukturen ausbauen und das Gründungsklima fördern.

. Den Grundstein für den Ausbau der Begleitstrukturen möchten wir durch die Identifi- kation kompetenzspezifischer Angebote (z.B. bestehende Angebote für Gründerinnen und Gründer aus der Kreativwirtschaft und dem Bereich Life Sciences) und ihrer Übertragbarkeit auf andere Kompetenzbranchen (bspw. in der metallverarbeitenden Industrie) legen.

Handlungserfordernis C - Raumprofilierung: Profilierung der branchen- und raumstrukturellen Gemeinsamkeiten der Region

Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann verfügt als gemeinsamer Funktionsraum über zahl- reiche Anknüpfungspunkte und Synergien. Nach innen zeigen sich diese u.a. in einem hohen innerregionalen Pendleraufkommen, nach außen in einer gemeinschaftlichen Standortwahr- nehmung. Thematische Anknüpfungspunkte zeigt die regionalwirtschaftliche Analyse auf, in der neben teilräumlichen Besonderheiten die vielfältigen gemeinsamen Themen in der Regi- on adressiert wurden. Gemeinsame Herausforderungen treffen die Region nicht zuletzt in Form von Megatrends wie dem demographischen Wandel, der Globalisierung und dem Kli- mawandel. Der Umgang mit diesen Herausforderungen erfordert eine Bündelung der regio- nalen Kompetenzen und ihre Weiterentwicklung im Sinne einer „Stärken stärken“-Strategie.

Handlungsfeld Fachkräfte

Mit Blick auf die demographische Entwicklung und den erwarteten Rückgang des Erwerbs- personenpotenzials gewinnen die Themen Fachkräftesicherung und Fachkräfterekrutierung für die regionalen Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Um die nachhaltige Entwicklung des regionalen Arbeitsmarktes und der regionalen Wirtschaft sicherzustellen, muss die Regi- on Düsseldorf – Kreis Mettmann dieses Handlungsfeld aufgreifen.

62

Handlungsfeld Auslandskompetenz

Internationalität und internationale Strahlkraft sind zentrale Kompetenzen der Region Düs- seldorf – Kreis Mettmann. Die Region hat zahlreiche internationale Standortfaktoren aufzu- weisen, die im NRW-Vergleich ein Alleinstellungsmerkmal sind und sie verfügt über eine gut ausgebildete Beratungskompetenz. Diese Kompetenz sollte die Region nutzen und weiter- entwickeln. Konkret sollten bestehende Bündnisse und Kooperationen fortgeführt, vertieft und vernetzt sowie die regionale Beratungskompetenz mit dem Zweck der Generierung von Synergien zu anderen Handlungsfeldern erweitert und ausgebaut werden.

Aus der strategischen Verquickung der beiden Handlungsfelder Fachkräfte und Auslands- kompetenz leitet sich für die Region ein gemeinsames Entwicklungsziel ab:

Entwicklungsziel C: Wir wollen das regionale Fachkräftepotenzial durch die Stärkung der Auslandskompetenz und durch die Weiterentwicklung der Willkommenskultur für internationale Fach- und Führungskräfte erhöhen.

Teilziele:

. Wir wollen den Zugang internationaler Fach- und Führungskräfte zum regionalen Ar- beitsmarkt erleichtern. Unser Ziel ist es, hiermit die Auslandskompetenz der regiona- len Unternehmen weiter zu stärken und die Attraktivität der Region für internationale Unternehmen und Fach- und Führungskräfte weiter auszubauen.

. Gleichzeitig wollen wir hiermit auf den erwarteten Rückgang des Erwerbspersonenpo- tenzials reagieren und diesem proaktiv entgegenwirken.

. Die regionalen Kompetenzen im Bereich der Internationalisierung und im Themenfeld Arbeitsmarkt werden in der Region durch verschiedene Akteure vertreten. Hierauf wollen wir aufbauen, indem wir Akteure und Beratungskompetenzen zusammenfüh- ren und sie gezielt für die Eingliederung internationaler Arbeitskräfte weiterentwi- ckeln.

. Die Entscheidung über einen Umzug in die Region wird nicht allein auf Basis der Be- schäftigungsmöglichkeit gefällt. Durch die Etablierung einer zentralen Anlaufstelle mit regionaler Lotsenfunktion wollen wir den Zuzug erleichtern, Fach- und Führungskräfte in der Region mit ihren Familien willkommen heißen und einen Beitrag dazu leisten, dass unsere Region für sie zu einer zweiten Heimat wird.

. Durch die stärkere Einbindung internationaler Fach- und Führungskräfte in den regio- nalen Arbeitsmarkt wollen wir internationale Kontakte – u.a. Handelsbeziehungen und

63

FuE-Kooperationen – fördern und verfestigen und impulsgebend auf die Internationa- lisierung von KMU in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann wirken.

Als weitere Aspekte einer Profilierung der raumstrukturellen Gemeinsamkeiten der Region können das Engagement im Umgang mit dem Klimawandel und das Bekenntnis zur Reduk- tion der regionalen CO2-Emmissionen sowie der Themenbereich Tourismus gesehen wer- den. Eine Weiterentwicklung hin zu einer regionalen Strategie mit teilregionalen Handlungs- ansätzen und Kompetenzen kann initiiert werden. Insbesondere intelligente Lösungen im Bereich der Energieeffizienz und der Umweltqualität (Leitbild Smart Region) können ökono- mische Potenziale heben. Auf längere Sicht käme etwa dem Projekt „Fernwärmeverbund Rheinland“ strategische Bedeutung zu, das als Idee einer rechtsrheinischen Brückenbildung zwischen Düsseldorf und Köln bestehende Kraft-Wärme-Kopplungszentren miteinander ver- netzt. Ein solcher Verbund böte zudem die Möglichkeit, am Weg liegende Industriebetriebe anzuschließen, die Abwärme sowohl abgeben als auch beziehen könnten.

Handlungserfordernis D - Mobilität: Aufrechterhaltung der multimodalen Erreichbarkeit von Unternehmen und Haushalten Entwicklung intelligenter Mobilitätslösungen

Das hohe Verkehrsaufkommen in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann und auch im er- weiterten regionalen Zusammenhang erweist sich als zentrale Herausforderung. Um ihre Attraktivität als Wohn- und Arbeitsort und als Wirtschaftsstandort zu erhalten und weiter zu stärken, muss die Region mit allen relevanten Akteuren im Themenfeld Infrastruktur eine überregionale Strategie zum Umgang mit diesem Handlungserfordernis entwickeln. Die be- reits sichtbaren und erwarteten Veränderungen der Bedürfnisstrukturen im individuellen Per- sonennahverkehr und im ÖPNV müssen hierbei Berücksichtigung finden.

Entwicklungsziel: Wir wollen die multimodale Erreichbarkeit von Unternehmen und Haushalten aufrechterhalten und die Entwicklung intelligenter Mobilitätslösungen vo- rantreiben.

Teilziele:

. Wir wollen verkehrsinfrastrukturelle Engpässe in der Region minimieren, um die At- traktivität des Wirtschaftsraums für Unternehmen, Investoren sowie Einwohnerinnen und Einwohner zu erhalten.

. Wir wollen ein integrativ-regionales Verkehrskonzept entwickeln, mit dem multimoda- le Angebote und neue Mobilitätslösungen erprobt werden können.

64

. Wir wollen die Entwicklung intermodaler Logistikkonzepte in der Region und ihre An- bindung an die überregionale Güterlogistik anstoßen.

. Wir setzen uns für punktuelle Ergänzungen sowie den umfassenden Erhalt der Ver- kehrsinfrastrukturen zum Wohl der in der Region lebenden Menschen und Unter- nehmen ein.

Handlungserfordernis E - Digitalisierung: Weitere Stärkung und Durchdringung der regionalen Ökonomie mit digitalen Lösun- gen und Geschäftsmodellen

Drei zentrale Eigenschaften kennzeichnen die Digitalisierung auch in der Region Düsseldorf – Kreis Mettmann: die Vernetzung von Menschen und Dingen, die Virtualisierung von Pro- dukten und Prozessen sowie der Austausch von Daten und Wissen. Auf der Kombination dieser drei Eigenschaften und deren Nutzung bauen zunehmend automatisierte und auto- nome Systeme auf. In der Industrie und im Besonderen im Mittelstand stehen vielfältige Hemmnisse im Ausschöpfen der Potenziale der Digitalisierung im Weg. Im Bereich der KMU sind es häufig tradierte Arbeitsweisen und Prozesse sowie fehlende Kompetenzen, welche die Digitalisierungsaffinität der Unternehmen hemmen. Auch fehlende Fachkräfte und hohe Anschaffungskosten sind häufig benannte Hinderungsgründe für eine stärker digitalisierte Entwicklung der Unternehmen. Neben den unternehmerischen Faktoren können eine unzu- reichende digitale Infrastruktur, die Unsicherheiten des Datenschutzes und die Datenverwer- tung Probleme erzeugen.

Entwicklungsziel: Wir wollen Exzellenz und Verbreitung digitaler Kompetenz in den Unternehmen der Region gleichermaßen forcieren.

Teilziele:

 Wir wollen digitale Gründungen und neue digitale Geschäftsmodelle zum Markenzeichen der Region werden lassen.  Wir wollen weiter Standort herausragender Unternehmen und Forschungseinrichtungen einer digitalen Welt von Morgen sein.  Wir wollen im regionalen Mittelstand eine höhere Affinität für die Nutzung der Digitalisie- rungspotenziale erzielen. Potenziale digitaler Technologien sollten plastisch und indivi- duell verdeutlicht werden, um die KMU zu sensibilisieren. Gleichzeitig gilt es Strategie- prozesse anzustoßen und zu begleiten sowie Betriebe zu motivieren, Digitalisierung als Thema von zentraler Relevanz zu erkennen und strategisch zu verankern.

65

6 Organisation

Die Region Düsseldorf – Kreis Mettmann ist eine noch junge Region, dieerst seit 2017 einen institutionalisierten Raum bildet. Dies unterscheidet sie von den acht anderen, meist bereits seit Jahrzehnten definierten Wirtschaftsregionen des Landes mit eigenen Marketing- und Entwicklungsorganisationen. Ein wesentlicher Aspekt der Gründung ist die verstärkte Forde- rung der Landesregierung insbesondere im Bereich der Wirtschafts- und Strukturförderungs- politik nachregionalen Kooperationen.

Abbildung 24: regionen.NRW

Quelle: regionen.NRW, 2017

Um eine Grundlage der Zusammenarbeit zwischen der Landeshauptstadt Düsseldorf und dem angrenzenden Kreis Mettmann zu schaffen, wurde 2015 in Kooperation beider Akteure das Integrierte Handlungskonzept für die Region entwickelt. Dies war wiederum Grundlage für zwei Projekte, den Expat Service Desk und das IIDE-Projekt, die beide erfolgreich aus dem Förderaufruf Regio.NRW hervorgegangen sind und inzwischen ihre Verlängerung bean- tragen. Bereits im März 2017 nahm sodann das Regionalmanagement Düsseldorf – Kreis Mettmann seine Arbeit auf. Ende desselben Jahres kam es zur Unterzeichnung eines öffent- lich-rechtlichen Kooperationsvertrages durch die drei Vertragspartner Stadt Düsseldorf, Kreis Mettmann und IHK zu Düsseldorf. Der Beitritt zum Interessensverbund regionen.NRW erfolg- te schließlich im Juni 2017. 66

Genau wie die Erstauflage des regionalen Integrierten Handlungskonzeptes, soll auch seine Aktualisierung, die in diesem Strukturpapier der Region mündet, als Grundlage für die Ent- wicklung gemeinsamer Projekte, u.a. für den Wettbewerb Regio.NRW dienen. Anders als noch in 2015 erfolgte die Überarbeitung des Konzeptes in enger Abstimmung mit zentralen Akteuren der Landeshauptstadt Düsseldorf, dem Kreis Mettmann und der Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf unter Federführung des Regionalmanagements Düsseldorf – Kreis Mettmann.

67

7 Übersicht zu den Umsetzungsprojekten

Umsetzungsprojekte aus dem Wettbewerb Regio.NRW 2014

Aus dem Integrierten Handlungskonzept 2014/15, im Speziellen der regionalwirtschaftlichen Analyse, den Handlungserfordernissen und abgeleiteten Strategien gingen zwei Projekte als erfolgreiche Förderprojekte des Regio.NRW-Wettbewerbs hervor, die inzwischen in der Re- gion fest etabliert sind.

So hat das konzipierte Projekt „Servicestelle für internationale Fach- und Führungskräfte“ im Herbst 2016 unter dem Namen „Expat Service Desk“ (ESD) seinen Betrieb aufgenommen. Der ESD wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geför- dert. Die Förderlaufzeit beträgt drei Jahre und endet Mitte 2019.

Hauptziel des ESD ist es, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei Entsen- dung und Einsatz von internationalen Fach- und Führungskräften zu unterstützen. Zu diesem Zwecke bietet der ESD Informationen zu Verfahrensabläufen an, leitet als Lotse Anfragen gezielt an die zuständigen Ämter und Institutionen weiter und bündelt als Plattform alle inter- nationalen Akteure und Institutionen der Region. Die Beratungsservices adressieren direkt die Personalabteilungen der Unternehmen sowie die internationalen Angestellten bzw. deren Familien. Der Expat Service Desk trägt so maßgeblich zur Integration und Verwurzelung der ausländischen Fachkräfte in der Region bei. Hohe Beratungszahlen belegen, dass die Nach- frage nach dem Beratungsservice hoch ist und mit dem ESD erfolgreich eine behördliche Servicelücke geschlossen wurde. Damit trägt der ESD zur Wertschöpfung der deutschen und internationalen Unternehmen der Region bei und steigert damit die internationale Stand- ortattraktivität der Region.

Da das Projekt über die Förderphase seine Ziele absehbar in einem hohen Maße erfüllen kann, soll das Projekt auch nach Beendigung der Förderung im Sommer 2019 verstetigt werden. Die Entscheidungsgremien der drei Projektträger Landeshauptstadt Düsseldorf, Kreis Mettmann und IHK zu Düsseldorf haben entschieden, auch in Zukunft gemeinschaftlich das Projekt für weitere vier Jahre bis 2023 weiterzuführen und die hierzu erforderlichen Mittel in ihren Haushaltsplanungen bereitzustellen.

Ein weiteres Projekt ist die InnovationsInitiative Düsseldorf – Kreis Mettmann (IIDE), die den Wissens- und Technologietransfer fördert, indem es den Open Innovation Ansatz in die Re- gion trägt.

Die IIDE hat den Auftrag neue, ungewöhnliche Veranstaltungsformate und digitale Spaces zu entwickeln und zu testen, in denen sich Open Innovation abspielen kann und in denen sich entsprechende Mehrwerte realisieren lassen. Die IIDE fokussiert sich in ihrer Arbeit ins- 68

besondere auf KMU, Start-Ups und wissenschaftliche Institute und bringt verschiedenste Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zusammen.

In einem „Open Innovation Quick Check“ nach dem Bottom-Up-Prinzip werden in einem ge- meinsamen Prozess mit den Unternehmen Innovationspotenziale eruiert. Im Anschluss ent- wickelt die IIDE konkrete Nachverfolgungsformate mit Open Innovation Charakter. Als be- sonders erfolgreich haben sich hier Crowdsourcing-Events mit Studierenden und weiteren wirtschaftlichen Partnern erwiesen.

Ein weiteres erfolgreiches Angebot der IIDE sind die Sparringpartnerschaften für Start-Ups. Diese werden über längere Zeiträume zu strategischen aber auch spezifischen Themen be- raten und wenn sinnvoll auch mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammenge- bracht.

Dieser erfolgreiche Bottom-Up-Ansatz soll nach Projektende in Folgeprojekten verstetigt und institutionalisiert werden. Die an der Hochschule Düsseldorf (HSD) angesiedelte IIDE wird noch bis Ende 2019 durch die EU und das Land NRW gefördert und steht bis dahin Interes- sierten aus der Region zur Verfügung.

Umsetzungsprojekte aus dem Wettbewerb Regio.NRW 2018

Mit dem neuen Förderaufruf Regio.NRW aus dem Jahr 2018 wurde das bestehende Inte- grierte Handlungskonzept aktualisiert, das wiederum Grundlage für eine weitere neue Pro- jektidee war, die ebenfalls mit vielfältigen Akteuren in der Region abgestimmt und in den Förderwettbewerb eingebracht wurde. Mit dem Projekt „Bedarfsorientierte Digitalisierungs- ansätze für Kleinst- und Kleinunternehmen“ des Kreises Mettmann positioniert sich die Regi- on Düsseldorf – Kreis Mettmann und stärkt zugleich erneut die regionale Zusammenarbeit. Die Entwicklung regionaler Synergien in der Region wird weiter vorangetrieben.

Gleich vier der definierten Handlungserfordernisse werden mit dem Projekt adressiert:

. Handlungserfordernis A – Innovationen und Wissenstransfer: Stärkung der Innovati- onsintensität u.a. der KMU-Basis durch intensiven Transfer zwischen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen

. Handlungserfordernis B – Gründungen: Intensivierung der Gründungskompetenzen zur Profilierung und Dynamisierung der gemeinsamen Schlüsselbranchen

. Handlungserfordernis C – Raumprofilierung: Profilierung der branchen- und raum- strukturellen Gemeinsamkeiten der Region

69

. Handlungserfordernis E – Digitalisierung: Weitere Stärkung und Durchdringungen der regionalen Ökonomie mit digitalen Lösungen und Geschäftsmodellen

Das Projekt „Bedarfsorientierte Digitalisierungsansätze für Kleinst- und Kleinunternehmen“ geht davon aus, dass die Digitalisierungsneigung der ansässigen Unternehmen mit sinken- der Unternehmensgröße abnimmt und in großem Umfang ungenutzte Potenziale zur Steige- rung der Wettbewerbsposition vorhanden sind. Um passgenaue Lösungsansätze für die Zielgruppe der Kleinst- und Kleinunternehmen mit keinem oder nur geringem Digitalisie- rungsansatz entwickeln zu können, sollen die tatsächlichen Bedarfe dieser Zielgruppe in re- gionsspezifischen Branchen erhoben werden. Während bisher hauptsächlich Unterstüt- zungsangebote mit einem sehr breiten KMU-Fokus existieren, konzentriert sich die Projek- tidee im Sinne eines Bottom-Up-Ansatzes zunächst darauf, Kenntnis über betriebliche Be- darfslagen, interne Strukturen, Entscheidungswege und die internen Möglichkeiten zur Digi- talisierung in den Unternehmen zu erlangen. Zudem ist es Ziel, den Status Quo hinsichtlich des Einsatzes digitaler Lösungen zu ermitteln. Es ist vorgesehen mindestens ein anwen- dungsbezogenes Pilotprojekt zu entwickeln.

Die Projektidee folgt einem sechsstufigen Aufbau, der einen idealtypischen Ablauf von der Bedarfsermittlung über ein passendes Hilfsangebot für das Unternehmen bis hin zu einem anwendungsbezogenen Pilotprojekt und dessen Evaluierung und Anpassung umfasst. Die Erkenntnisse werden im Projektverlauf kontinuierlich mit der Zielgruppe und der Steuerungs- gruppe rückgekoppelt.

70

Projekt Förderpro- Antrags- Partner Laufzeit Geplante Geplante gramm steller in Monaten Gesamtaus- Förderung gaben

Bedarfsorientierte EFRE Kreis . Wirtschaftsförderung 36 299.134,00 € 239.307,20 € Digitalisierungsan- Mettmann Stadt Düsseldorf sätze für Kleinst- und . Regionalmanagement Kleinunternehmen Düsseldorf – Kreis Mett- mann Thema Regio.NRW: . IHK zu Düsseldorf KMU . HWK Düsseldorf . Regionalagentur Düssel- dorf – Kreis Mettmann . Kreishandwerkerschaft Mettmann . Kreishandwerkerschaft Düsseldorf . Hochschule Düsseldorf . Düsseldorfer Innovations- und Technologiezentrum GmbH (ditec) . Heinrich-Heine- Universität Düsseldorf . Digitale Stadt Düsseldorf e.V. . Digital Innovation Hub Düssedorf/Rheinland GmbH . FD Textil GmbH . Hüdig + Rocholz GmbH & Co.KG . Brämig & Stehling GmbH

71

Herausgeber: Regionalmanagement Düsseldorf – Kreis Mettmann c/o Landeshauptstadt Düsseldorf Dezernat für Recht, Ordnung und Wohnen Auf’m Hennekamp 45 40225 Düsseldorf

Erarbeitung: Regionalmanagement Düsseldorf – Kreis Mettmann Prognos AG

Kontakt: Dr. Jutta Peters Geschäftsführerin Regionalmanagement Düsseldorf – Kreis Mettmann

Telefon: 0211 89-95680 E-Mail: [email protected] www.regionalmanagement-d-me.de

2. Auflage

Stand: 15. Mai 2019

72