Power in Der Schweiz
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Ausgabe 47 – Freitag, 30. Januar 2009 – 20 Seiten Aufgalopp Power in der Schweiz Die Schweizer Vollblutzucht und auch der Rennsport Die "Süddeutsche Zeitung" zitierte vor einigen Ta- spielen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern gen in einem Kommentar Hans Wilhelm Gäb, den nur eine höchst untergeordnete Rolle. Darin ändern Aufsichtsratsvorsitzenden der Deutschen Sporthilfe auch die spektakulären und international bekannten mit den Worten: "Sportarten wie Biathlon werden vom Rennen im Februar in St. Moritz nichts, die, bei allem Fernsehen künstlich groß gemacht. Das Fernsehen Respekt, in erster Linie von der Optik leben und neben greift sich monokulturell einige Sportarten und bringt dem sportlichen einen zumindest ebenso hohen gesell- sie groß raus, alle anderen verlieren ihre öffentliche schaftlichen Stellenwert besitzen. Präsenz – wer nicht mehr sichtbar ist, verliert die Doch ist der Turf in der Alpenrepublik aus mancherlei Sponsoren und damit das Geld." Die SZ nennt noch Gründen solide finanziert und erlaubt jetzt eine Aktion, andere markante Events, wie Profiboxen, Formel 1 die die quantitativ sehr übersichtliche Schweizer Zucht oder Skispringen, die sämtlich nicht im Verdacht ste- ankurbeln soll: Anstelle der bisherigen Prämien von hen, Breitensportarten zu sein. 20% für die Besitzer und 15 % für die Züchter erhal- Um die Brücke zum Galopprennsport zu schlagen ten ab 2009 die Besitzer von Schweizer Inländerpferden und die Worte von Gäb leicht abzuwandeln: "Wer eine Prämie auf alle Renngewinne (außer Inländerren- nicht mehr sichtbar ist, verschwindet auch aus der öf- nen) von 70 % für zwei- und dreijährige und 35 % für fentlichen Wahrnehmung." Dieses Schicksal hat den ältere Pferde. Zudem werden die Trainer zu zehn Pro- Turf im Grunde schon ereilt, weil es ihm letztlich nicht zent an diesen Prämien beteiligt. Die Züchterprämien gelungen ist, "fernsehtauglich" zu sein. Was auch entfallen zwar, doch glaubt die Vereinigung Schweizer keineswegs einfach zu bewerkstelligen ist. Durchaus Vollblutzüchter (VSV), die unter Führung ihres Präsi- seriöse und bedenkenswerte Überlegungen wie die, denten Fritz von Ballmoos dieses Modell ersonnen hat, eine "Turf-Bundesliga" zu schaffen, sind über das Ex- dass trotzdem eine "win-win-Situation" für die Züchter perimentierstadium nicht hinausgekommen. Auch TV- entsteht. "Sie werden bessere Chancen haben, ihre Pro- Kanäle wie "Equi8", seit einigen Wochen auf Sendung dukte zu verkaufen, und wenn sie das nicht können und und inhaltlich sowie von der Ausrichtung her zwie- nicht wollen und ihre Pferde selber ins Training schi- spältig zu sehen, werden nichts daran ändern, dass cken, profitieren sie auch von den hohen Besitzerprä- Galopprennen in der öffentlichen Wahrnehmung nur mien", glaubt die VSV. weiter auf Seite 2 mehr eine untergeordnete Rolle spielen. "Die frei werdenden Mittel fließen aber 1:1 in an- dere adäquate Marketing-Maßnahmen", hat Andreas Top -Themen: Tiedtke von der Besitzervereinigung zum (begrüßens- Maidensieger/Turf International ab Seite 02 werten) Verzicht auf den Auftritt des Rennsports bei der Equitana in der „Sport-Welt“ kund getan.Wie Deckpläne ab Seite 05 wäre es denn mit einer flotten Kampagne zur Wahl des Neue Deckhengste – Sabiango ab Seite 16 DAR09„Galoppers Turf Ti desmes Jahres?“strip Lib rettist LOG 29 JAN.qxdDD 28/1/09 Auktionsnews 12:43 Page 1 ab Seite 17 Vererberpotential? Librettist hat das Stück selbst geschrieben! Ein Danzig-Sohn aus der Familie von Red Ransom und Bezwinger von Manduro. Er deckte 222 gute Stuten in England und steht das dritte Jahr in Frankreich. =C7,000 Oct 1, SLF. Rufen Sie bitte Julian Ince an +33 (0)2 33 36 21 20 oder +33 (0)6 03 52 05 64 Logis Turf-Times Freitag, 30. Januar 2009 2 Bezahlt werden die Prämien aus dem Zuchtfond, der aus den Umsätzen bezahlt, die auf französische Rennen aus den Rennpreisen aller Rennen gespeist wird, zudem getätigt werden, bzw. aus dem Topf der ADEC. gibt es Gelder des Amtes für Landwirtschaft, das beim Die französische Schweiz ist aber vornehmlich "Tra- Start jedes Inländers und auch bei Fohlengeburten in berland", Vollblutzüchter existieren dort nicht, doch soll den Zuchtfond einzahlt. versucht werden, in Avenches zusätzliche Inländerren- Generell lebt der Schweizer Rennsport aber von einem nen durchzuführen. Dort findet am 1. August erstmals Deal, den Jean-Pierre Kratzer, Präsident des Schweizer auch das mit 50.000 Franken dotierte BBAG-Auktions- Pferderennsport-Verbandes (SVP) 1991 mit der franzö- rennen statt, zudem können alle bei der Schweizer Voll- sischen PMU aushandelte. In der französischen Schweiz blutauktion präsentierten Jährlinge an den deutschen können in zahllosen Annahmestellen direkt die französi- BBAG-Auktionsrennen teilnehmen. VSV-Präsident schen Rennen via PMU gewettet werden. PMU Romand Fritz von Ballmoos kann zumindest momentan relativ geriert im Jahr einen Umsatz von rund 120 Millionen zuversichtlich nach vorne schauen: "Vergangenes Jahr Franken (ca. 80 Millionen Euro), von denen ein gewis- hatten wir eine Zunahme der Bedeckungen um 25 Pro- ser Prozentsatz an die Association pour developement zent", merkt er an, "und die aktuell günstigen Wech- de l´Elevage et des Courses (ADEC) ausgeschüttet wird. selkurse erlauben es uns, auch zu guten ausländischen Die Gesetzeslage schreibt allerdings vor, dass dieses in Hengsten zu gehen." der Romandie erwirtschaftete Geld auch dort wieder Die engagierte Schweizer Internetseite horseracing. ausgegeben wird. So profitiert ausschließlich die Bahn ch merkt allerdings als Kritikpunkt an, dass zum einen in Avenches davon. Die Hälfte aller Schweizer Rennen nunmehr die reinen Inländerrennen in der Schweiz an- findet inzwischen dort statt, demnächst soll auch eine gesichts der üppigen Prämien kaum noch auf Interesse Fibersandbahn gebaut werden. Und dies trotz eines stoßen würden und zum anderen Züchter, die nicht die Wettumsatzes auf der Bahn, der teilweise umgerechnet Mittel haben, ihre Pferde ins Training zu geben, durch nicht einmal 1.000 Euro pro Rennen beträgt. Die Preis- die weggefallenen Züchterprämien benachteiligt wür- gelder, der Unterhalt der multifunktionellen Bahn (Ga- den. Trotz alledem: In der Schweiz bewegt sich etwas. lopper, Traber, Turniersport) wird also ausschließlich Maidensieger Dortmund, 25. Januar – 3j. siegl., 1700m (Sand) MALKOVICH (2006), H., v. Iron Mask – Ektebaat v. Machiavellian, Bes.: Service4Horses.com, Zü.: J. Ken- ny, Tr.: R. Schaaf, Jo.: Jiri Palik, GAG: 67,5 kg Klick zum Pedigree Mütterlicherseits ist Malkovich interessant gezo- Ein Angebot der gen. Seine Mutter Ektebaat ist Schwester von Aqa- BBAG-Frühjahrsauktion 2008 leem (Sinndar), der gewann das Derby Trial (Gr. III) und war 2007 im Epsom Derby (Gr. I) Dritter, seine Vor zwei Jahren ist Malkovich für einen sehr überschau- Karriere wurde aber verletzungsbedingt gestoppt. Die baren Betrag als Jährling in Irland gekauft worden. Das nächste Mutter Dalayil (Sadler´s Wells) ist Schwester Pinhooking klappte dann aber weniger, denn bei der des Champion-Meilers und Deckhengstes Alhaarth, der Frühjahrsauktion der BBAG 2008 erreichte der Hengst u.a. die Dewhurst Stakes (Gr. I) gewann und mit Haaf- den Reservepreis nicht. hd auch schon einen klassischen Sieger gebracht hat. Sein Vater Iron Mask (Danzig) war in den Werthei- Green Pola, eine weitere Schwester, ist Gruppe III-Sie- mer-Farben ein früher und schneller Zweijähriger, der gerin, die nächste Mutter Irish Valley ist Schwester von in diesem Alter mit dem Prix d´Arenberg bereits ein gleich fünf Deckhengsten, Green Dancer, Val Danseur, Gruppe III-Rennen gewinnen konnte. Seine Sternstun- Ercolano, Sir Raleigh und Soviet Lad. de hatte er allerdings dreijährig, als er sich auf der Bahn in Kranji in Singapur den Singapore Airlines KrisFly- er Sprint (Gr. I) über 1200 Meter u.a. gegen Tertullian holte. Iron Mask begann seine Deckhengstkarriere in Irland, steht allerdings jetzt für 2.000 € im Haras des Fontaines in Frankreich. Er hat bisher einige bessere Sprinter gebracht. Turf-Times Freitag, 30. Januar 2009 3 der allerdings auf seine erste Bewährungsprobe noch Turf-International wartet. Auch im weiteren Verlauf des Pedigrees tauchen viele Sieger über Hindernisse auf, aber auch das eine oder Der Master andere bessere Flachpferd wie die Gruppe-Siegerin und des Hindernissports Prix Vermeille (Gr. I)-Vierte Ambrellita. Ursprünglich kommt die Familie allerdings aus Brasilien, was bei In einer der letzten Ausgaben von Turf Times haben dem aktuellen Top-Hindernispferd in England schon wir uns mit Kauto Star beschäftigt, einem der Stars der verblüfft. englischen Hindernisszene. Einer seiner Bo- xennachbarn, der ebenfalls von Paul Nicholls trainierte und im Besitz von Clive Smith stehende Master Minded, steht allerdings in der Gunst des Handicappers noch höher. Der sechs Jahre alte Wallach ist das am höchsten eingestufte Hindernispferd Englands, somit wohl auch der Welt, auch wenn es ein welt- umspannendes Ranking für diesen Sport nicht gibt. Dafür ist er zu klein, beschränkt sich fast nur auf Europa, wo wiederum die Engländer, Iren und die Franzosen den Ton angeben. Master Minded stammt wie viele gute Hindernispferde in England aus der franzö- sischen Zucht. Dort haben sich die Züchter in den letzten Jahren mehr und mehr auf die Master Minded @ John James Clark Zucht von Pferden für diesen Sport spezia- lisiert, allerdings ohne die Ausmaße etwa in Irland, wo Seine Rennlaufbahn begann der Wallach aus der Deckhengste teilweise bis zu dreihundert Stuten im Jahr Zucht von Marie-Christine Gabeur in Familienfarben in