GEMEINDE KREISCHA Seite 1 von 35 Bebauungsplan Nr. 28 „Am Schäferberg“ in Kreischa

GEMEINDE KREISCHA

BEBAUUNGSPLAN NACH § 13 B BAUGB

Bebauungsplan Nr. 28 „Am Schäferberg“ in Kreischa

BEGRÜNDUNG

ZUR SATZUNG

Aufgestellt:

April 2019

INGENIEURBÜRO FÜR ARCHITEKTUR UND BAUWESEN Dipl.Ing. Sabine Winkler und Dipl.-Ing. Freier Architekt Hansjörk Schneck Partnerschaft GEMEINDE KREISCHA Seite 2 von 35 Bebauungsplan Nr. 28 „Am Schäferberg“ in Kreischa

BEGRÜNDUNG Zur Satzung des Bebauungsplanes Nr. 28 „Am Schäferberg“ in Kreischa INHALT

1. Planungsanlass 2. Planungsrechtliche Voraussetzungen 2.1 Anwendung §13b BauGB 2.2. Ziele aus Raumordnung und Landesplanung 2.3. Flächennutzungsplan 2.4 Rechtliche Grundlagen des Bebauungsplanes

3. Plangebiet 3.1. Lage und Größe 3.2. Aktuelle Nutzung 3.3. Geologie, Grund-und Oberflächenwasser 3.3.1 Geologie 3.3.2. Grund- und Oberflächenwasser 3.4. Altlastenverdachtsflächen 3.5 Erschließung und ÖPNV 3.6. Landwirtschaftliche Immissionen 3.7. Bau- und Bodendenkmäler

4. Planung 4.1. Städtebauliche Zielsetzung

5. Planinhalt und Festsetzungen 5.1 Art der baulichen Nutzung 5.2 Maß der baulichen Nutzung, Bauweise, Baugrenze und Höhe 5.3 Bauweise, Überbaubare Grundstücksfläche 5.4 Verkehrsflächen und Erschließung 5.5. Gestalterische Festsetzungen 5.6. Grünordnerische Belange 5.6.1 Aufgabenstellung / Planungsprämissen 5.6.2. Derzeitige Flächennutzung / Biotopstruktur 5.6.3. Grünordnerische Maßnahmen/Festsetzungen 5.7 Immissionsschutz 5.8 Artenschutz 5.9 Sonstige Festsetzungen

6. Ver- und Entsorgung 6.1. Bodenordnung 6.2. Verkehrserschließung 6.3. Ver- und Entsorgung

7. Geplante Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung 7.1. Betrachtung der Schutzgüter 7.2 Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung 7.3. Artenschutz 7.4. Sonstige Hinweise 8. Flächenermittlung 9. Quellennachweis 10. Anlagen

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1. Planungsanlass

Die Gemeinde Kreischa plant die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 28 „Am Schäferberg“ im Verfahren nach § 13b BauGB zur Deckung des dringenden örtlichen Bedarfs an Wohnbauflächen. Das Plangebiet liegt am nordöstlichen Rand von Kreischa.

Abbildung 1: Lage des Plangebietes im Gemeindegebiet Kreischa

Der Geltungsbereich umfasst eine landwirtschaftlich genutzte Fläche = Ackerland. Das Gebiet grenzt unmittelbar an die Straße „Am Schäferberg“ an, die in diesem Bereich auf der linken Straßenseite durch eine straßenbegleitende Wohnbebauung geprägt wird. Im Süden wird der Geltungsbereich des Bebauungsplanes durch bestehende Wohngebäude begrenzt.

2. Planungsrechtliche Voraussetzungen

2.1 Anwendung §13b BauGB

Mit der Novellierung des Baugesetzbuches vom 29.05.2017 eröffnet der Gesetzgeber für einen begrenzten Zeitraum die Möglichkeit, Außenbereichsflächen in das beschleunigte Verfahren einzubeziehen und zu entwickeln. Voraussetzung hierfür ist, dass es bei der Außenbereichsfläche sich um Wohnnutzungen handelt, die sich im Zusammenhang an bebaute Ortsteile anschließen und deren Grundfläche im Sinne des § 13a Absatz 1 Satz 2 weniger als 1,0 ha betragen.

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Beim vorliegenden Bebauungsplan liegt die überbaubare Grundfläche (s. auch Tabelle Kap. 8) der Baugrundstücke bei 11.375 m², d.h. bei 11.375 x GRZ 0,30max = ca. 3.412,50 m² und somit deutlich unter einem Hektar.

Auch schließt die Fläche, welche als Allgemeines Wohnbaugebiet (WA) festgesetzt wird, unmittelbar an die bestehende Bebauung am nördlichen Ortsrand von Kreischa an bzw. ergänzt die straßenbegleitende Bebauung der Straße „Am Schäferberg“. Im Weiteren ist nochmals aufzuführen, dass im Gemeindegebiet insgesamt ein hoher Bedarf an Wohnraum besteht, welcher durch Umnutzung / Reaktivierung oder Nachverdichtung innerörtlicher Potentialflächen oder Gebäude derzeit nicht vollständig gedeckt werden kann. Zusammengefasst liegen die vom Gesetzgeber formulierten Voraussetzungen vor, um bei der gegenständlichen Planung § 13b BauGB anzuwenden.

Aufgrund der Anwendung des § 13b BauGB wird wie im Vereinfachten Verfahren nach § 13 BauGB laut Abs. 3 von einer Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4, von dem Umweltbericht nach § 2a sowie von der Angabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2, welche Arten umweltbezogener Informationen verfügbar sind, abgesehen.

Im Weiteren ist aufgrund der Anwendung des § 13b BauGB ein naturschutzfachlicher Ausgleich nicht erforderlich (§ 13 b i.V.m. § 13 a Abs. 2 Nr. 4 BauGB). Es bestehen weiterhin keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung von Fauna Flora Habitat (FFH)-Gebieten und Vogelschutzgebieten des europaweiten Schutzgebietssystems Natura 2000. Im gewählten beschleunigten Verfahren nach § 13 a Abs. 3 Pkt.1 BauGB soll auf die Durchführung einer förmlichen Umweltprüfung verzichtet werden. Damit entfällt auch die Verpflichtung zur Erstellung eines Umweltberichtes.

Das heißt nicht, dass die Auswirkungen auf die Umwelt bei der Planung unberücksichtigt bleiben. An der sich aus dem Abwägungsgebot ergebenden Verpflichtung ändert sich nichts.

2.2. Ziele aus Raumordnung und Landesplanung

Entsprechend § 1 Abs. 4 BauGB sind Bauleitpläne den Zielen der Raumordnung anzupassen. Als planerische Vorgaben gelten hierfür der:

- Landesentwicklungsplan des Freistaates Sachsen 2013 vom 14. August 2013 (SächsGVBl. S. 582) (LEP 2013) - Regionalplan Oberes Elbtal / Osterzgebirge 2009, in Kraft getreten mit der Bekanntmachung nach § 7 Abs. 4 SächsLPlG am 25.07.2008

Im Landesentwicklungsplan Sachsens (LEP 2013) sind die Grundzüge der anzustrebenden räumlichen Ordnung und Entwicklung in Sachsen festgelegt. Der Landesentwicklungsplan teilt den Freistaat Sachsen in die Raumkategorien „Verdichtungsraum“, „Verdichtete Bereiche im ländlichen Raum“ und „Ländlicher Raum“ ein. Die Gemeinde Kreischa ist dem „Verdichteten Bereich im ländlichen Raum“ zugeordnet.

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Der Landesentwicklungsplan LEP wird durch das Planvorhaben insbesondere in folgenden Zielen berührt:

Z 2.2.1.3 Die Festsetzung neuer Wohnbaugebiete soll in zumutbarer Entfernung zu den Versorgungsund Siedlungskernen erfolgen. Z 2.2.1.4 Die Festsetzung neuer Baugebiete außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile ist nur in Ausnahmefällen zulässig, wenn innerhalb dieser Ortsteile nicht ausreichend Flächen in geeigneter Form zur Verfügung stehen. Solche neuen Baugebiete sollen in städtebaulicher Anbindung an vorhandene im Zusammenhang bebaute Ortsteile festgesetzt werden.

Der Regionalplan Oberes Elbtal / Osterzgebirge 2009 wird durch die Planung in folgenden Zielen berührt:

Z 5.1.1 Die Inanspruchnahme unverbauter Flächen für Siedlungszwecke soll auf das unabdingbar notwendige Maß beschränkt werden. Z 5.1.2 Bei Neubebauung ist eine den natürlichen und siedlungsstrukturellen Gegebenheiten angepasste bauliche Dichte anzustreben. Auf eine angemessene Durchgrünung und nachhaltig wirksame Einbindung in die Landschaft ist hinzuwirken. Z 5.1.4 Das Angebot an Wohnraum soll vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und unter Berücksichtigung der differenzierten Ansprüche hinsichtlich Wohnformen, Wohnungsgrößen und -ausstattung an die künftigen Anforderungen angepasst werden.

Im Zuge der gegenwärtig erfolgenden 2. Gesamtfortschreibung des Regionalplans Oberes Elbtal / Osterzgebirge erfolgt eine Anpassung an den LEP 2013 durch Zuordnung der Gemeinde Kreischa zum „verdichteten Bereich im ländlichen Raum“. Außerdem wird der Gemeinde zukünftig die besondere Gemeindefunktion Gesundheit zugewiesen (Z 1.2.4 RP).

In Siedlungsgebieten sind vorrangig die Potentiale der Innenentwicklung auszuschöpfen. Aufgrund der weitestgehend privaten Eigentumsverhältnisse besteht i.d.R. kein Zugriff auf die Grundstücksflächen und damit keine Steuerungsmöglichkeit für die Gemeinde im Innenbereich. Außerdem können Einschränkungen durch erschwerte Baugrundverhältnisse, oberflächennahen Grundwasserstand oder unverhältnismäßig hohe Erschließungsaufwendungen Hinderungsgründe für die tatsächliche Bebauung der vorhandenen Baulücken im Innenbereich sein. Stehen solche Flächen nicht zur Verfügung, sollen Neubauflächen möglichst in Anbindung an bestehende Siedlungseinheiten ausgewiesen werden, um eine Zersiedelung der Landschaft zu verhindern.

Diese Zielvorgaben werden in der aktuellen Planung erreicht, da die Neuausweisung von Wohnbaufläche an bestehende Ortsgebiete angrenzt und den bestehenden Ortsrand abrundet.

Im Vorentwurf der 1.Gesamtfortschreibung der Flächennutzungsplanung der Gemeinde Kreischa werden Aussagen zum Wohnbedarf in den nächsten Jahren gemacht.

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Der Bedarf an Wohnbauland besteht nach wie vor in Kreischa. Erschlossene Gemeindeflächen können Bauwilligen derzeit nicht angeboten werden.

Von der Lage, der vorhandenen Infrastruktur, der Arbeitsplatzsituation (Klinik Bavaria) und den Freizeitmöglichkeiten ist Kreischa für Bauwillige nach wie vor ein begehrter Wohnstandort. Da nicht ausreichend geeignete erschlossene Bauflächen zur Verfügung stehen, soll mit dem neuen Wohnstandort „Am Schäferberg“ diesem Bedarf Rechnung getragen werden.

Die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung liegt im Gebiet der Gemeinde Kreischa deutlich über der des Landkreises Sächsische Schweiz – Osterzgebirge und ebenso über der des landesweiten Durchschnitts. Im Rahmen der Wohnbauflächennachfrageprognose 2027 für die Erlebnisregion (IÖR, 04.03.2015) wurde für den Prognosehorizont der Studie ein Anstieg der Einwohnerzahl in der Gemeinde Kreischa von derzeitig 5.000 auf ca. 5.100 Einwohner ermittelt. Aufgrund der attraktiven Lage der Gemeinde Kreischa in unmittelbarer Nähe zur Landeshauptstadt Dresden wird den weiteren Betrachtungen diese Zahl zugrunde liegt.

Der Bedarf an zusätzlicher Wohnfläche lässt sich aus folgenden Parametern ableiten: • Ergänzungsbedarf (infolge der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung) • Auflockerungsbedarf (infolge einer Reduzierung der Belegungsdichte) • Ersatzbedarf (infolge der Abgängigkeit nicht sanierungsfähigen Wohnraums) sowie • Veränderungsbedarf (Nachfrage der ortsansässigen Bevölkerung nach anderen Wohnformen, insbesondere durch Erhöhung des Anteils an Wohneigentum)

Da die Gemeinde Kreischa mit der Ausweisung von Standorten für Einfamilienhausbebauung vor allem für Familien attraktiver werden will, wird davon ausgegangen, dass sich der Trend zur Abnahme der durchschnittlichen Haushaltgrößen im Planungsgebiet nicht weiter fortsetzen wird. Unter Zugrundelegung der Bevölkerungsprognose von ca. 5.100 EW ergibt sich für das Jahr 2030 ein Gesamtbedarf von ca. 2.600 Wohnungen. Dieser kann durch den vorhandenen Bestand von 2.295 Wohnungen nicht gedeckt werden, so dass ein Ergänzungsbedarf von 308 Wohnungen für den Zeithorizont bis 2030 besteht. Teile des Ergänzungsbedarfs an Wohneinheiten aufgrund wachsender Einwohnerzahlen werden entsprechend der Nachfrage in Form von Standorten für Einfamilienhausbebauung benötigt.

Fazit. Dieser geplanten Bebauung stehen keine Ziele oder Grundsätze der Raumordnung und Landesplanung entgegen.

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2.3. Flächennutzungsplan

Die Gemeinde Kreischa besitzt seit dem 03.03.2006 einen rechtswirksamen Flächennutzungsplan, dessen 1. Teiländerung erlangte am 03.05.2016 Rechtskraft.

Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Kreischa befindet sich derzeitig im Verfahren der 1. Gesamtfortschreibung (Planstand 09.11.2017).

Der Baulandbedarf für Wohnen in Kreischa hält stetig an.

Das Planungs- und Entwicklungspotential des rechtskräftigen Flächennutzungsplanes (FNP) ist weitestgehend ausgeschöpft. In den rechtskräftig ausgewiesenen Baugebieten stehen nur noch für einen absehbaren Zeitraum Bauplätze zur Verfügung. Die Gemeinde sieht eine dringende Handlungsnotwendigkeit zur Überprüfung weiterer potenzieller Flächen für eine Neuausweisung.

Weitere informelle Planungen Gegenwärtig wird ein Integriertes Gemeindeentwicklungskonzept erarbeitet, dessen Aufgabe darin besteht, das Leitbild der Gemeinde Kreischa auf aktuelle Entwicklungen anzupassen, ihre Infrastrukturen und Flächenentwicklung langfristig auf die demographischen Besonderheiten einzustellen und entsprechende Modifizierung vorzubereiten und umzusetzen.

Im Rahmen des Integrierten Gemeindeentwicklungskonzeptes wird sogar von einem Einwohnerzuwachs bis zum Jahr 2035 auf 5.700 Einwohner ausgegangen.

Der derzeitig rechtsgültige Flächennutzungsplan der Gemeinde Kreischa stellt für das Plangebiet eine Fläche für Landwirtschaft dar. Wie im Verfahren nach § 13a Abs. 2 Nr. 2 wird bei Anwendung des § 13b BauGB der Flächennutzungsplan im Wege einer Berichtigung angepasst werden. Dies erfolgt derzeitig im Rahmen der 1. Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplanes.

Im Vorentwurf der 1. Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplanes (Planstand 09.11.2017) wird die Plangebietsfläche „Am Schäferberg“ als Wohnbaufläche ausgewiesen. Siehe dazu den nachfolgenden Auszug aus dem Flächennutzungsplan (Fläche B3 – 1,7 ha).

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Abbildung 2: Aktuelle Darstellung im Flächennutzungsplan – 1. Gesamtfortschreibung, Fläche B3

2.4 Rechtliche Grundlagen des Bebauungsplanes

- Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.09.2004 (BGBl. I, S. 2414), in der derzeit gültigen Fassung - Gesetz zur Neufassung des Raumordnungsgesetzes und zur Änderung anderer Vorschriften (ReROG) vom 22.12.2008, (BGBl 2008 I S. 2986), in der derzeit gültigen Fassung - Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung - BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.01.1990 (BGBl. I S. 132), in der derzeit gültigen Fassung - Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung 1990 - PlanzV 90) vom 18.12.1990 (BGBl. 1991 I S. 58) in der derzeit gültigen Fassung - Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 25.03.2002 (BGBl. I, S. 1193) in der derzeit gültigen Fassung - Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) vom 12.07.1999 (BGBl. I, S. 1554); in der derzeit gültigen Fassung - Bundes-Immissionsschutzgesetz vom 26. September 2002 (BGBl. I S. 3830) in der derzeit gültigen Fassung - Verordnung der Sächsischen Staatsregierung über den Landesentwicklungsplan Sachsen vom 12. Juli 2013 den Landesentwicklungsplan 2013 (LEP 2013) - Gesetz zur Neufassung der Sächsischen Bauordnung und zur Änderung anderer Gesetze vom 28.05.2004, Art. 1 Sächsische Bauordnung (GVBl. S. 200), in der derzeit gültigen Fassung

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- die Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen (SächsGemO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 18.03.2003 (Sächs.GVBl. S. 55) in der derzeit gültigen Fassung - Sächsisches Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Sächsische Naturschutzgesetz - SächsNatSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.07.2007 (GVBl. S. 321) in der derzeit gültigen Fassung - Sächsisches Abfallwirtschafts- und Bodenschutzgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 31.05.1999, rechtsbereinigt mit Stand vom 01.01.2011 - Straßenverkehrs-Ordnung vom 16.11.1970 (BGBl. I S. 1565), in der derzeit gültigen Fassung

3. Plangebiet

3.1. Lage und Größe

Die Gemeinde Kreischa befindet sich im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und grenzt unmittelbar südlich an die Landeshauptstadt Dresden an. Der Raum zählt zur Planungsregion Oberes Elbtal / Osterzgebirge. Das Plangebiet umfasst folgende Ortsteile: Sobrigau, Brösgen, Quohren, Babisnau, Theisewitz, Kreischa, Bärenklause, Kleincarsdorf, Saida, Kautzsch, Zscheckwitz, Wittgensdorf, Kleba, Gombsen, Lungkwitz

Die Wohnbevölkerung zum 30.12.2016 betrug 4.496 Einwohner (Statistisches Landesamt Sachsen).

Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes liegt am nordöstlichen Rand von Kreischa und hat eine Größe von 1,45 ha. Der Ortsteil Kreischa stellt den Kernort der Gemeinde Kreischa dar.

Der Geltungsbereich des Bebauungsplangebietes wird auf folgende Grundstücke festgesetzt:

 Flurstücke der Gemarkung Niederkreischa

Flurstück Nr. 279/9 Teil des Flurstückes Nr. 279/10 Das Plangebiet liegt auf ca. 217,50 m ü. DHHN 92 und fällt nach Nordosten hin ab.

Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes ist im Rechtsplan zur Satzung zeichnerisch festgesetzt. Maßgebend ist die zeichnerische Darstellung im Maßstab 1:500.

Der amtliche Lageplan mit der Kennzeichnung des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes „Am Schäferberg“ in Kreischa ist der Anlage 1 beigefügt.

Grundlage für den Entwurf ist der Vermessungsplan des Vermessungsbüros FER- MONT aus Dresden vom März 2018.

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3.2. Aktuelle Nutzung Das Bebauungsplangebiet Nr. 28 „Am Schäferberg“ befindet sich in Kreischa am nordöstlichen Ortsrand. Die Plangebietsfläche umfasst ein unbebautes Areal. Der überwiegende Teil des Geltungsbereiches ist derzeitig als Ackerfläche = Fläche für die Landwirtschaft genutzt. Das Gelände des Plangebietes ist hängig. Der zentrale Bereich des Plangebietes liegt auf einer Kuppe, die nach Nord-Osten hin abfällt. Der höchste Geländepunkt liegt bei ca. 217,50 m, der tiefste Punkt in der südöstlichen Plangebietsfläche bei 212,00 m über DHHN 92. Das Plangebiet befindet sich in exponierter Lage – Höhenlage mit Nord-Ost-Hang- Lage, im Gebiet mit einer guten Infrastruktur im Gemeindegebiet und einer guten verkehrstechnischen Anbindung nach und Dresden.

Räumliche Zuordnung: Das Bebauungsplangebiet „Am Schäferberg“ ist begrenzt:

Im Norden und Osten grenzt an das Plangebiet Ackerfläche an.

Abbildung 3: Blick auf Plangebiet nach Norden

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Südlich des Plangebietes schließt sich die Altbebauung von Kreischa an. Dabei handelt es sich um ältere und neue Mehr- bzw. Einfamilienhäuser. Die Wohnnutzung ist vorherrschend.

Abbildung 4: Blick auf Plangebiet nach Süden

Westlich grenzt an das Plangebiet unmittelbar die Gemeindestraße „Am Schäferberg“ an. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befinden sich straßenbegleitend Mehr- bzw. Einfamilienhäuser.

Abbildung 5: Blick vom Plangebiet auf die westliche Bebauung /Straße

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Abbildung 6: Blick vom Plangebiet nach Osten Richtung Bavaria Klinik

3.3. Geologie, Grund-und Oberflächenwasser

3.3.1 Geologie

Das gesamte Planungsgebiet befindet sich im Bereich von Rotliegend-Sedimenten, die dem älteren Grundgebirge auflagern. Im oberen Teil dieser Sedimente, den sog. -Schichten, überwiegen Gneis-Rhyolith-Konglomerate, Gneisblockfanglomerate, Schluffsteine, Sandsteine, Arkose, Rhyolithtuffe, tuffitische Arkose.

Das Bearbeitungsgebiet befindet sich in Bezug auf die Böden im Übergangsbereich zw. der Festgesteinsregion des Berglandes und der Lößregion des Bergvorlandes. Es ist geprägt von Berglehmstandorten auf Festgesteinen im Süden, Lößstandorten über diluvialen Auflagerungen im Norden und Auenlehmstandorten in den Bachtälern. Als Standorteinheiten sind staunässebeeinflußte Bergsandlehme bis Berglehme z. T. lößbeeinflußt, stau- und grundwasserbeeinflußte Löße und Decklöße sowie Auenlehme und Auenschluffe zu finden.

3.3.2. Grund- und Oberflächenwasser

Aufgrund der Vielfalt im geologischen Aufbau und des wechselvollen Reliefs gehört der Kreischaer Raum zu den grundwasserärmeren Gebieten Sachsens. Die lößlehmüberdeckten Flächen im Norden des Planungsgebietes um Sobrigau und Babisnau sind kaum wasserleitend. Sie besitzen wasserstauende Eigenschaften, je nach Hangneigung kommt es zu mehr o. weniger starkem Oberflächenabfluss. Im Lockwitztal und am Unterlauf des Possendorfer Baches sind die einzigen Grundwasserleiter im Gebiet vorhanden. Hierbei handelt es sich um Grundwasser im Lockergestein über Festgestein mit relativ geringem Flurabstand.

Im gesamten Bereich des Rotliegenden treten unregelmäßige Grundwasserverhältnisse auf, da die Durchlässigkeit der Gesteinsschichten und Böden recht unterschiedlich ist.

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Innerhalb des Geltungsbereichs liegen weder Oberflächengewässer noch wassersensible Bereiche vor. Das Plangebiet liegt außerhalb festgesetzter Trinkwasserschutzgebiete.

Das Gebiet ist nicht als Hochwassergefahrenfläche eingestuft.

Für das Plangebiet wurde eine Baugrunduntersuchung Geotechnischer Bericht IBU 2687.18 des Ingenieurbüro für Baugrund und Umwelt Pabst vom 11.12.2018 vorgenommen. Das Baugrundgutachten wird Bestandteil der Unterlagen (siehe Anlage) zum Bebauungsplan und kann bei Bedarf eingesehen werden!

Eine Versickerung von Niederschlagswässern ist im Plangebiet prinzipiell möglich (siehe dazu Stellungnahme Nr. 1 vom 27.03.2019). Allerdings ist im Rahmen der Erschließungsphase eine detailliertere Untersuchung auf jedem Grundstück erforderlich, um bei der Planung und Dimensionierung der Versickerungsanlagen zu beraten und zu unterstützen.

Eine Ableitung von Niederschlagswasser am Standort in eine Vorflut ist nicht gegeben.

3.4. Altlastenverdachtsflächen

Innerhalb des Geltungsbereichs liegen nach derzeitigem Kenntnisstand keine Altlasten bzw- Altlastenverdachtsflächen vor. Auch durch die aktuelle Nutzung als landwirtschaftliche Fläche ist von keiner weiteren Verunreinigung des Bodens auszugehen.

Ergeben sich im Zuge der weiteren Planung, Bauvorbereitung und -ausführung Hinweise auf schädliche Bodenveränderungen oder/und Altlasten i.S. des § 9 Abs. 1 i. V. m. § 2 Abs. 3 bis 5 BBodSchG (z.B. altlastenrelevante Sachverhalte wie organoleptische Auffälligkeiten; Abfall) besteht für den Grundstückseigentümer und Inhaber der tatsächlichen Gewalt nach § 10 Abs. 2 SächsABG vom 31. Mai 1999 die Pflicht, diese unverzüglich der nach § 13 Abs. 1 SächsABG zuständigen Behörde (hier: LRA Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Umweltamt) mitzuteilen. Der zuständigen Behörde sind auf Verlangen alle Auskünfte zu erteilen und die Unterlagen vorzulegen, die diese zur Erfüllung der Aufgaben nach BBodSchG und SächsABG benötigt. Gemäß § 4 Abs. 2 BBodSchG haben der Grundstückseigentümer und der Inhaber der tatsächlichen Gewalt die Pflicht, Maßnahmen zur Abwehr der von ihrem Grundstück drohenden schädlichen Bodenveränderungen zu ergreifen.

3.5 Erschließung und ÖPNV

Kreischa liegt 15 km vom Dresdener Hauptbahnhof entfernt und grenzt direkt an die Stadt Dresden an.

In Kreischa treffen sich die Staatsstraßen S 36 und S 183. Die S 183 verläuft in südlicher Richtung über Reinhardtsgrimma. Sie kreuzt in Schmiedeberg die B 170.

In nördlicher Richtung verläuft die S 183 durch das Lockwitztal und bindet in Dresden an die B 172 an.

Der Anschluss zur A 17 besteht über Bannewitz, Nickern und . Die S 36 verbindet Kreischa über Possendorf (Anschluss zur B 170), Freital, Kesselsdorf (Anschluss zur B 173) und mit der Autobahn A 4 bzw. A 14/13. INGENIEURBÜRO FÜR ARCHITEKTUR UND BAUWESEN Dipl.Ing. Sabine Winkler und Dipl.-Ing. Freier Architekt Hansjörk Schneck Partnerschaft GEMEINDE KREISCHA Seite 14 von 35 Bebauungsplan Nr. 28 „Am Schäferberg“ in Kreischa

Die Zufahrtsstraße zum Plangebiet „Am Schäferberg“ mündet unmittelbar in die „Dresdner Straße“ (S 183) ein. Das Plangebiet liegt ca. 150 bis 200 m von der S183 entfernt. Die zentrale Ortslage sowie die Linien des Öffentlichen Nahverkehrs sind damit fußläufig gut erreichbar.

Die Straße „Am Schäferberg“ verbindet Kreischa mit dem Ortsteil Theisewitz. Die Straße liegt unmittelbar am Geltungsbereich des Bebauungsplans an und erschließt bereits die linksseitig vorhandene Wohnbebauung.

Die geplanten straßenbegleitenden Grundstücke auf der rechten Straßenseite sind damit unmittelbar erschlossen. Entlang der Straße „Am Schäferberg“ wird ein Streifen im Plangebiet für den Straßenausbau und dem geplanten Radweg vorgesehen.

Für die Erschließung des rückwärtigen Planbereiches im südlichen Teil des Bebauungsplanes wird eine Erschließungsstichstraße vorgesehen, die im Plangebiet in einem Wendehammer mündet. Die Anordnung eines straßenbegleitenden Fußweges ist nicht vorgesehen.

Die Gemeinde Kreischa ist über die Buslinien

- Linie 86 von Kreischa über Dresden-Lockwitz, Dresden-Prohlis, Dresden-Dobritz, durch Laubegast und Kleinzschachwitz bis Heidenau

Linie F von Freital-Saalhausen über Kreischa bis Dresden-Dobritz

Linie 386 von Glashütte über Reinhardtsgrimma und Kreischa nach Dresden- Dobritz (tagsüber werden auch Wittgensdorf und Maxen angefahren) an das Netz des ÖPNV angebunden. Eine Haltestelle ist in wenigen Gehminuten vom Plangebiet aus erreichbar.

3.6. Landwirtschaftliche Immissionen

Die im Norden und Osten angrenzenden Flächen werden auch künftig weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Gemäß den Darstellungen aus dem Flächennutzungsplan wird mittel- bis langfristig keine andere Nutzung etabliert.

Die auftretenden Geruchs- und Lärmimmissionen sind zeitlich begrenzt auf die Zeiträume der Aussaat und dem Ernteprozess.

Es wird davon ausgegangen, dass diese Nutzungen zu keinen Einschränkungen des Baugebiets führen, bzw. dass etwaige Geruchs- und Lärmimmissionen als ortsüblich zu bewerten und von den künftigen Bewohnern zu dulden sind.

3.7. Bau- und Bodendenkmäler

Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes liegen nach aktuellem Kenntnisstand weder Boden- noch Baudenkmäler vor.

Das Plangebiet selbst liegt nicht in einem archäologischen Relevanzbereich. Im Flächennutzungsplan der Gemeinde Kreischa liegt das Plangebiet außerhalb der nachrichtlich dargestellten archäologischen Flächen. Das Plangebiet grenzt auch nicht in unmittelbarer Nähe an einen archäologischen Relevanzbereich.

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Es befinden sich einige archäologische Kulturdenkmale im Umfeld des Plangebietes. Daraus lässt sich eine gewisse archäologische Relevanz ableiten.

In den Festsetzungen der Satzung wird unter Punkt 3.4. Archäologie/Denkmalschutz auf den Umgang mit etwaig aufgefundenen Bodendenkmalen hingewiesen.

Es wird auf die Meldepflicht von Bodenfunden gemäß § 20 SächsDSchG hingewiesen. Ein entsprechender Hinweis wurde in die Planungsunterlage aufgenommen. Bodenfunde (auffällige Bodenverfärbungen, Gefäßscherben, Gräber, Knochen, Geräte aus Stein und Metall, Münzen, bearbeitete Hölzer, Steinsetzungen aller Art u.a.) sind sofort dem Landesamt für Archäologie (Tel. 0351-8926 602) oder der Unteren Denkmalschutzbehörde beim Landratsamt zu melden. Fundstellen sind vor weiteren Zerstörungen zu sichern.

4. Planung

4.1. Städtebauliche Zielsetzung

Wie unter Ziff. 1 bereits ausgeführt, möchte die Gemeinde Kreischa zur Deckung des örtlichen Bedarfs an Wohnbauflächen im gegenständlichen Bereich des Plangebietes eine Baufläche für ca. 14 freistehende Einzelhäuser ausweisen. Zusätzlich soll auf einer Fläche von ca. 1.106 m² eine Fläche mit artenreiche Wiesenfläche mit Gehölzpflanzungen als Kompensation für die Überbauung entstehen. Das Ziel einer künftigen Bebauung stützt sich auf die Attraktivität des Standortes für eine künftige Wohnnutzung. Das unbebaute Plangebiet befindet sich in Nord-Ost- Hanglage und schließt an die bestehende Bebauung des Altortes mit Einfamilienhäusern und zweigeschossigen Wohnungsbauten an. Die Entwicklung von Wohnbauland an Stelle des gegenwärtig unbebauten Areals ist eine sinnvolle Ergänzung und Aufwertung der bestehenden Siedlungsstruktur des Ortes.

Die geplante Bebauung im Bebauungsplangebiet stützt sich weiterhin auf die hohe Nachfrage nach Einfamilienhausstandorten.

Die Entfernung zum Stadtzentrum von Dresden beträgt ca. 10 km. Der Standort besitzt eine sehr gute Anbindung an das ÖPNV-Netz. Sowohl Dresden und Freital sind in kurzer Zeit erreichbar.

Ohne Bauleitplanung ist jedoch unter den derzeitigen örtlichen Verhältnissen eine Bebauung nicht genehmigungsfähig.

Die Aufstellung des Bebauungsplanes hat den Zweck, für seinen Geltungsbereich die rechtsverbindlichen Festsetzungen für die städtebauliche Ordnung zu schaffen.

Er bildet die Grundlage für den Vollzug weiterer Maßnahmen, wie die Vermessung, die Erschließung und die Überbauung des Gebietes.

Das Plangebiet muss verkehrstechnisch und medienseitig neu erschlossen werden, um so die Bebauung zu ermöglichen.

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Die Planung und Erschließung des Plangebietes wird vom Vorhabenträger WPK Projekt, Wilsdruff, der gleichzeitig als Erschließungsträger fungiert, realisiert. Zu diesem Zweck wird im weiteren Verfahren die Gemeinde Kreischa mit dem Vorhabenträger einen Durchführungs-/Erschließungsvertrag abschließen.

Der Gemeinderat der Gemeinde Kreischa hat in seiner Sitzung am 19.03.2018 gemäß § 2 Absatz 1 Satz 1 BauGB n.F. die Aufstellung des Bebauungsplanes „Am Schäferberg“ in Kreischa beschlossen. Dies wurde im Amtsblatt der Gemeinde „Kreischaer Bote“ am 08.06.2018 öffentlich bekannt gemacht.

Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes wird ein Allgemeines Wohngebiet im Sinne des § 4 BauNVO geplant.

Unter Anwendung des § 1 Abs. 9 BauNVO werden aus städtebaulichen Gründen bestimmte Arten der allgemein oder ausnahmsweise zulässigen baulichen Anlagen nicht zugelassen.

Die Bauweise des Plangebietes orientiert sich an der Umgebungsbebauung.

Es sind in der näheren Umgebung eingeschossige Bauten mit ausgebautem Dachgeschoss typisch. Innerhalb des Baugebietes lassen die Festsetzungen eine gewisse Vielfalt hinsichtlich Gebäudegrößen und Dachformen zu. Da sich in der unmittelbaren Umgebung auch zweigeschossige Gebäude befinden wurde neben der Geschossigkeit der Bauwerke auch die maximal zulässige Traufhöhe der geplanten Gebäude festgesetzt. Mit der Festsetzung der Firsthöhe bei Sattel- und Walmdächern wurde die Gebäudehöhe eingegrenzt.

Die überbaubare Grundstücksfläche wird durch die Festsetzung von Baugrenzen, Baufenstern definiert.

An den Randbereichen des Plangebietes ist ein hoher Grünanteil vorgesehen. Die so entstehende intensive Randbegrünung trägt zur hohen Qualität des Wohnumfeldes bei.

Städtebauliche Kenndaten

Das Plangebiet umfasst derzeitig folgende Nutzungsarten: Gesamtfläche des Plangebietes Bruttobauland 14.846 m² Davon: Grünland 2.086 m²

Geplante Bebauung: Bruttobauland 14.846 m² Davon: - Allgemeines Wohngebiet Nettobauland 11.375 m² Davon bebaubare Fläche 3.413 m² Unbebaubare Fläche/ Private Grünfläche 7.963 m²

- Öffentliches Grün 638 m² - Straßen/Radwege 1.384 m²

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5. PLANINHALT UND FESTSETZUNGEN

5.1 Art der baulichen Nutzung

Die zur Verfügung stehende Fläche des Plangebietes soll mit den in den zeichnerischen und textlichen Festsetzungen angegebenen baulichen Nutzungen überplant werden.

Entsprechend § 4 BauNVO: allgemeines Wohngebiet [WA]

Die ausgewiesenen Bauflächen dienen vorwiegend dem Wohnen. Entsprechend § 4 Abs. 2 BauNVO sind zulässig: - Wohngebäude, - die der Versorgung des Gebiets dienenden Läden, Schank- und Speisewirtschaften sowie nicht störende Handwerksbetriebe,

Unter Anwendung § 1 Abs. 5 und 9 BauNVO sind nicht zulässig: - Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke.

Entsprechend § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauNVO wird festgesetzt, dass Ausnahmen nach § 4 Abs.3 BauNVO - Tankstellen - Anlagen für Verwaltungen - Betriebe des Beherbergungsgewerbes, - sonstige nicht störende Gewerbebetriebe, - Gartenbaubetriebe nicht zulässig sind und damit nicht Bestandteil des Bebauungsplanes werden.

Ziel der Festlegungen ist hier die vorhandene Wohnbebauung zu ergänzen und alle störenden Nutzungen auszuschließen. Die Wohnruhe im Gebiet soll gewährleistet werden. Kleinere Läden und Handwerksbetriebe wie beispielsweise ein Fotostudio oder eine Verkaufsstätte für Obst- und Gemüse können jedoch errichtet werden. Damit bleibt die Zweckbestimmung des allgemeinen Wohngebietes gewahrt.

Der Ausschluss von Nutzungen wurde vorgenommen, um eine städtebauliche Nutzungsstruktur in dem Geltungsbereich des Bebauungsplanes zu erreichen, die weitestgehend das Wohnen in den Mittelpunkt der Planung stellt und bestimmte konfliktträchtige Nutzungen von vornherein ausschließt. Da es sich im vorliegenden Fall um ein Wohngebiet handelt, das vorwiegend dem Wohnen dienen soll und die ausgeschlossenen Nutzungen in anderen Bereichen des Ortes bzw. Gemeindegebietes vorgesehen oder vorhanden sind, wird diese Maßnahme als vertretbar angesehen.

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5.2 Maß der baulichen Nutzung, Bauweise, Baugrenze und Höhe

 Grundflächenzahl Die nach § 17 BauNVO für Allgemeine Wohngebiete festgesetzte Obergrenze für die Grundflächenzahl (GRZ) von 0,30 wird für das Plangebiet festgesetzt. Hier erfolgte eine Anpassung an bestehende Wohnbebauung der Umgebung. Für die Ermittlung der Grundflächenzahl ist § 19 Abs. 3 und 4 BauNVO maßgebend.

Diese Festsetzung wurde gewählt, um die Grundstücke wirtschaftlich und marktorientiert gestalten zu können und gleichzeitig dem Grundsatz gem. §1a BauGB gerecht zu werden, sparsam mit Grund und Boden umzugehen. Es soll eine aufgelockerte, durchgrünte Bebauung gewährleistet werden. Aufgrund der Begrenzung der Gebäudehöhen mittels maximaler Trauf- und Firsthöhe ist die Festsetzung von Geschossflächenzahlen entbehrlich.

 Geschossigkeit / Höhe baulicher Anlagen

Es wird im Plangebiet eine eingeschossige Bebauung als Mindest- und Höchstmaß festgesetzt. Das Dachgeschoss ist demzufolge nicht als Vollgeschoss möglich.

In Ergänzung zur Geschossigkeit wird die Trauf- und Firsthöhe festgesetzt. Die Festsetzungen der maximalen Traufhöhe (TH = 4,50 m) und maximalen Firsthöhe (WA 1 - FH = 9,50 m; WA 2 –FH = 9,00 m) sollen sichern, dass sich die Gebäude in das vorherrschende Ortsbild einfügen.

Die Einhaltung der Trauf- und Firsthöhe ist auf der Grundlage des Höhenbestandsplanes und der festgesetzten Höhe der Oberkante Straße - jeweils nachzuweisen.

Die vertikale Bemessung der Baukörper erfolgt durch die Festsetzung der Höhe baulicher Anlagen. Die Höhe der baulichen Anlagen ist durch die Festsetzung der Traufhöhe und der Firsthöhe in [m] bestimmt. Als oberer Bezugspunkt gilt für die Traufhöhe der Schnittpunkt zwischen Vorderkante Außenwand mit der Dachhaut und für die Firsthöhe die Oberkante der Firstpfette. Die max. zulässige Trauf- oder Firsthöhe wird in Metern nach anbaufähiger Straßenhöhe festgesetzt. Die anbaufähige Straßenhöhe definiert sich nach der mittleren Höhe der an das Baugrundstück angrenzenden öffentlichen Straßenverkehrsflächen. Die Höhe des Erdgeschoss- Rohfußboden über der angrenzenden Straße beträgt max. 0,35 m. Die festgesetzte Erdgeschossfußbodenhöhe soll verhindern, dass der Boden auf den Grundstücken angeschüttet wird und Häuser und Terrassen wesentlich höher stehen als die Nachbarbebauung.

Ziel der Festsetzung ist, die Geschossigkeit und die Höhen der neuen Gebäude an die Bestandsbebauung anzupassen und sich am Ortsbild zu orientieren.

5.3 Bauweise, Überbaubare Grundstücksfläche

Entsprechend dem Großteil der Umgebungsbebauung ist das Plangebiet in offener Bauweise mit freistehenden Einzelhäusern festgesetzt.

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Die überbaubare Grundstücksfläche wird mittels Baugrenzen festgesetzt. Bauliche Anlagen sind nur innerhalb der Baugrenzen zulässig. Überschreitungen sind dabei ausnahmsweise in geringfügigem Ausmaß mit untergeordneten Bauteilen, d.h. mit Bauteilen, welche bei der Bemessung der Abstandsflächen (wie z.B. Dachüberstände, untergeordnete Balkone, und Erker, etc.) außer Betracht bleiben zulässig.

Entsprechend der bestehenden Bebauung in unmittelbarer Umgebung sind im Baugebiet nur Einzelhäuser zugelassen.

Es erfolgt eine Festsetzung zur Stellung der Gebäude mittels Festsetzung der Firstrichtung. Es wird empfohlen, die Dachflächen der Gebäude nach Süden auszurichten, um die Sonnenenergie aktiv nutzen zu können.

 Nebenanlagen, Stellplätze und Garagen

Im Plangebiet dürfen Garagen und Carports auch außerhalb der durch Baugrenzen festgesetzten Grundstücksfläche errichtet werden. Im Bereich der nicht überbaubaren Grundstücksflächen sind Nebenanlagen, Stellplätze, Terrassen und Stützmauern zulässig.

Auf eine genaue Festsetzung der Lage und Größe der Nebenanlagen, Stellplätze, Garagen wird verzichtet, um mehr Gestaltungsspielraum zu gewährleisten.

Je Wohneinheit sind mindestens 2 Stellplätze, Garagen oder Carports auf dem Grundstück zu errichten.

5.4 Verkehrsflächen und Erschließung

Die Erschließung der straßenbegleitenden Baugrundstücke im Plangebiet erfolgt von der Straße „Am Schäferberg“ aus. An der westlichen Plangebietsgrenze wird in Anpassung an den geplanten Ausbau der Ortsverbindungsstraße zwischen Kreischa und Theisewitz (Straße „Am Schäferberg“) eine Fläche für die Straßenverbreiterung mit einem Radweg vorgesehen. Die Erschließung des südlichen Teils des Plangebietes wird über eine neu zu errichtende Erschließungsstraße = Planstraße realisiert. Diese Straße mündet in die Straße „Am Schäferberg“ und ist im Einmündungsbereich aufgeweitet. Die Planstraße endet in einem Wendehammer, der für PKW’s, Müllfahrzeuge und den Winterdienst eine Möglichkeit zum Wenden gibt. Die Straße wird als Mischverkehrsfläche angelegt. Die Anordnung eines straßenbegleitenden Fußweges ist nicht vorgesehen.

Die Verkehrsflächen sind nach den Erfordernissen der StVO und RAS herzurichten. Die Abgrenzung der unterschiedlichen Verkehrsflächen untereinander und ihre in der Planzeichnung ablesbaren Maße sowie die Baumstandorte können im Rahmen der Ausführungsplanung zur Anpassung an die Anschlussbedürfnisse der Grundstücke sowie an die Leitungsführung der Hauptversorgungsleitungen geringfügig geändert werden. Die Beschilderung der verkehrsberuhigten Bereiche hat mit den entsprechenden Verkehrszeichen 325.1 zu erfolgen.

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Zufahrten zu den Baugrundstücken Pro Baugrundstück können bei einer Straßenfront von ca. 25 m Breite eine Zufahrt von höchstens je 5 m in Anspruch genommen werden. Diese Festsetzung soll einer übermäßigen Versiegelung der Baugrundstücke im Bereich der Straßenfronten entgegenwirken. Die Zufahrten sollen entsprechend dem vorherrschenden Ortsbild angepasst werden.

5.5. Gestalterische Festsetzungen

Auf der Grundlage des § 89 SächsBO werden gestalterische Festsetzungen getroffen. Dabei wurde berücksichtigt, dass individuelle Gestaltungsmöglichkeiten gewahrt werden unter Berücksichtigung der bestehenden umgebenden Bebauung.

Es werden Festsetzungen zu Gebäudeproportionen, Dachform, Dachneigung und Dachdeckung sowie zur Fassadengestaltung getroffen, damit sich die Neubebauung harmonisch in die Umgebung einfügt.

Dachformen und Dachneigungen

Innerhalb des Baugebietes lassen die Festsetzungen Varianten an Dachformen zu. Da die Dächer das Erscheinungsbild des Hauses und die Dachlandschaft des Ortes prägen und es eine positive Wirkung erzielt, wenn z.B. regionale Besonderheiten bei der Dachgestaltung berücksichtigt werden, sind hierzu Festsetzungen getroffen worden. Die Dachformen Sattel- und Krüppelwalmdach werden in Anlehnung an die Umgebung zugelassen.

Um keine zu große Einschränkung vorzunehmen, gilt die Festsetzung der Dachform nur für den Hauptbaukörper.

Da die Dachneigung die Ausbaumöglichkeiten des Daches bestimmt, kommt ihr eine entscheidende Rolle in Hinsicht auf die Nutzung des Gebäudes zu. Außerdem werden durch die Dachneigung die Proportionen des Hauses mitbestimmt. Da für den umgebenden Bereich eine gewisse Bandbreite der Dachneigung typisch ist, wurde durch Festsetzung einer möglicher Dachneigungen bei Sattel-, Walm und Krüppelwalmdächer im WA 1 von 35° bis 45 ° bzw. im WA 2 von 25 bis 45°/38° diesem entsprochen.

Fassaden

In der Fassadengestaltung werden ortsuntypische Farben, Signalfarben und glänzende Materialien für die Fassadengestaltung ausgeschlossen.

5.6. Grünordnerische Belange

5.6.1 Aufgabenstellung / Planungsprämissen

Da die vorliegende Planung im Verfahren nach §13 b in Verbindung mit §13 a BauGB aufgestellt wird, gelten Eingriffe, die aufgrund der Aufstellung des Bebauungsplanes zu erwarten sind, als im Sinne des §1a (3) BauGB vor der

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Für die vorliegende Bebauungsplanung wurde deshalb keine gesonderte Grünordnungsplanung erarbeitet.

Um der Wahrung der Belange von Landschaftspflege und Naturschutz gerecht zu werden, wurden grünordnerische Festsetzungen im Bebauungsplan getroffen auf der Grundlage der nachfolgenden grünordnerischen Bewertung. Sie gelangen somit als Satzungsbestandteil zu allgemeiner Rechtsverbindlichkeit.

Ziele der grünordnerischen Festsetzungen sind:

 Neupflanzungen entsprechend den grünordnerischen Festsetzungen sowie die Anlage von umfangreichen Gehölzpflanzungen an den nördlichen-, östlichen und südlichen Grenze des Plangebietes aus standortheimischen Arten (Schaffung von Nahrungshabitaten und Lebensräumen für heimische Tierarten)  Begrenzung der Versiegelung der Flächen auf GRZ 0,30  Rasche Eingrünung und Pflanzung von Gehölzen innerhalb des Planungsraumes  Schaffung einer Ausgleichsfläche mit Gehölzpflanzungen im Bereich PG 3

5.6.2. Derzeitige Flächennutzung / Biotopstruktur

Im Geltungsbereich des Bebauungsplangebietes kommen folgende Biotoptypen vor:

- Ackerland, landwirtschaftlich genutzte Fläche

Der größte Teil des Plangebietes umfasst die intensiv genutzte Ackerfläche. Der Biotopwert des Bebauungsplangebietes ist gering.

Die Realisierung der vorliegenden Planung hat vor allem den baubedingten Verlust von Ackerfläche, die Beeinträchtigungen des Bodens, des Wasserhaushaltes und von Lebensräumen durch die unvermeidbare Versiegelung zur Folge.

Aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes ist das Bebauungsplangebiet aufgrund der relativ intensiven Nutzung der Ackerfläche und der damit verbundenen Artenarmut nur potentiell von Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz und hat demzufolge nur eine geringe Bedeutung als Lebensraum für Tier und Pflanzenarten.

Die Grundwasserneubildungsrate ist im Gebiet als relativ gering einzustufen. Aufgrund der bindigen Deckschicht kommt es im hängigen Gelände zu einem raschen oberflächigen Abfluss des Niederschlagswassers.

Trotzdem muss in der Bauphase mit stärkerer Gefährdung durch Schadstoffeinträge gerechnet werden. Die Bodenverhältnisse erfahren ebenfalls verstärkt in der Bauphase Veränderungen.

Das Plangebiet stellt sich als Bergrücken dar, an deren Ränder sich an 2 Seiten Bebauung anschließt. Insgesamt ist das Landschaftsbild der Umgebung als

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5.6.3. Grünordnerische Maßnahmen/Festsetzungen

Anpflanzungen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen

Gestaltung der öffentlichen Flächen

 Gestaltung der öffentlichen Grünfläche ÖG Die öffentlichen Grünflächen bilden das Straßenbegleitgrün am westlichen Rand des Plangebietes. Die Vegetationsflächen sind mit einer artenreichen Wiesenmischung einzusäen. Es sind Neupflanzungen von Bäumen gemäß Artenliste an den ausgewiesenen Standorten vorgesehen.

Die Flächen sind mit einer Bodensubstratschicht und mit in sich gestuften Pflanzungen oder Pflanzgruppen zu versehen. Die Pflanzung ist mit standortgerechten Arten von Bäumen sowie Großsträuchern der potentiell natürlichen Vegetation vorzunehmen.

Gestaltung der privaten Grünflächen PG

Auf den nicht überbaubaren Flächen des nördlichen, östlichen und südlichen Plangebietsrandes sind Flächen zur Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern festgesetzt worden. In diesem Bereich ist die Errichtung von Nebenanlagen, Carports und Garagen ausdrücklich untersagt.

Zur Randbegrünung des Plangebietes sind auf den ausgewiesenen privaten Grünflächen PG 1 und PG2 Anpflanzung von einheimische Laub- und Straucharten gemäß Artenliste vorgesehen.

Qualität: Starkbäume mit einem StUF von mind. 12 cm Sträucher 3 x v ohne Ballen Quantität: ein Starkbaum je 10 lfd. m, bzw. je 100qm Ein Strauch je 2 lfd. m, bzw. je 4 qm Die verbleibenden Vegetationsflächen sind mit einer artenreichen Wiesenmischung einzusäen.

Pflanzbindung Baum

Zur äußeren Eingrünung und inneren Durchgrünung sind an den im Plangebiet ausgewiesenen Standorten Laubbäume gemäß Artenliste zu pflanzen.

Eine Abweichung der eingetragenen Pflanzstandorte von bis zu 5 m kann im Ausnahmefall zugelassen werden (Sicherung von Zufahrten, Leitungstrassen und ähnlichem). Qualität: Starkbäume mit einem StUF von mind. 14 cm

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Nichtüberbaubare Grundstücksflächen

Die nicht überbaubaren Flächen der Grundstücke sind als Hausgärten anzulegen und je 200 m² Grundstücksfläche ist mindestens ein firstüberschreitender Laubbaum oder Obstbaum zu pflanzen. Qualität: Starkbäume mit einem StUF von mind. 12 cm

Die durch Pflanzbindung festgesetzten Bäume werden bei der Ermittlung mit angerechnet.

Artenliste

Alle festgelegten Baum- und Strauchpflanzungen sind spätestens im Jahr nach Bezug der Gebäude zu realisieren.

Vorzugsweise sind folgende Arten zu pflanzen und auf Dauer zu erhalten:

Laub- und Obstbäume u.A.: Malus in Sorten Zierapfel Prunus in Sorten Kirsche Pyrus in Sorten Birne Acer campestre Feldahorn Sorbus aucuparia Vogelbeere

Sträucher: Amalanchier i.S. Felsenbirne Cornus i.S. Kornelkirsche Forsythia x intermedia Forsythie Philadelphus coronarius Bauern-Jasmin Buddleja davidii Sommerflieder Rosa i.S. Wildrosen Prunus spinosa Schlehe

Artenreiche Wiesenmischung: Bestandsbildende Arten Begleitende Arten Agrostis capillaris Straußgras Achillea millfolium Wiesen-Scharfgarbe Festuca ovina Feinschwingel Centaurea jacea Wiesen-Flockenbl. Festuca rubra Rotschwingel Daucus carota Wilde Möhre Lolium perenne Dt. Weidelgras Galium verum Echtes- Labkraut Poa pratensis Wiesenrispe Galium mollugo Wiesen-Labkraut

Leucanthem. Vulg. Margarite Plantage lanceolata Spitz-Wegerich Sanguisorba minor Kl.-Wiesenkopf

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5.7 Immissionsschutz

Verkehrslärmimmissionen

Das Plangebiet tangiert unmittelbar die Ortsstraße „Am Schäferberg“. Dies ist die Ortsverbindungsstraße zwischen Kreischa und Theisewitz.

Der Außenlärmpegel aus den das Bebauungsplangebiet tangierenden Wohnstraßen ist demzufolge typisch und gering. Er wird nicht weiter untersucht.

Folgende weitere Hinweise sind zu beachten:

1. Durch Feuerungsanlagen (insbesondere für feste Brennstoffe) kann es in der Umgebung zu Belästigungen durch Rauchgas kommen. Aufgrund dessen wird auf die Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen - 1. BImSchv) - insbesondere auf die Ableitbedingungen des §19 der 1. BImSchV - hingewiesen.

2. Zur Vermeidung von schalltechnischem Konfliktpotential für die Auswahl und Aufstellung von Luft-Wärmepumpen (und/oder Klima-, Kühl- oder Lüftungsgeräten) sind die Hinweise des "LAI-Leitfadens für die Verbesserung des Schutzes gegen Lärm bei stationären Geräten" Stand 28.08.2013 zu beachten(sh.http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/download/laerm_licht_mobilf unk/LAI_Leitfaden_20130828_Laermschutz_stationaere_Geraete.pdf) Bei der Installation von technischen Gebäudeeinrichtungen mit relevanten Außenschallquellen, z.B. Luftwärmepumpen, Blockheizkraftwerke (BHKW), Klima- Lüftungsanlagen, Windkraftanlagen (WKA), oder anderer geräuschintensiver Anlagen sind die Immissionsrichtwerte nach TA Lärm entsprechend der Gebietseinstufung unter Beachtung der Geräusch- Vorbelastungen einzuhalten bzw. deutlich zu unterschreiten. Entfällt auf den Beurteilungspegel der technischen Anlage ein Pegel der 10 dB(A) unter dem für die Fläche maßgeblichen Immissionsrichtwert liegt, so liegt diese Anlage nicht im Einwirkungsbereich eines maßgeblichen Immissionsortes, dies sollte angestrebt werden. Von Geräuschen, deren vorherrschende Energieanteile unter 90 Hz liegen (tieffrequente Geräusche, z.B. langsam laufende Ventilatoren, Auspuffanlagen langsam laufender Verbrennungsmotoren, Brenner in Verbindung mit Feuerungsanlagen, Kolbenkompressoren, Luft- Wärmepumpen) können zusätzliche schädliche Umwelteinwirkungen ausgehen. Hier sollte durch ingenieurtechnischen Sachverstand geprüft werden, ob die Immissionsrichtwerte an den maßgeblichen Immissionsorten eingehalten oder besser deutlich unterschritten werden. Sollten die Immissionsrichtwerte überschritten werden, sind aktive und passive Lärmschutzmaßnahmen zu prüfen und entsprechend fachgerecht umzusetzen. Im Falle des Auftretens tieffrequenter Einzeltöne sollten diese so gemindert werden, dass an Wohn- und Schlafräumen außen die Hörschwelle des menschlichen Ohres unterschritten wird (z.B. beträgt die Hörschwelle für den 80 Hz-Ton 28 dB(lin)). INGENIEURBÜRO FÜR ARCHITEKTUR UND BAUWESEN Dipl.Ing. Sabine Winkler und Dipl.-Ing. Freier Architekt Hansjörk Schneck Partnerschaft GEMEINDE KREISCHA Seite 25 von 35 Bebauungsplan Nr. 28 „Am Schäferberg“ in Kreischa

3. Gemäß Pkt. 2.1 der textlichen Festsetzungen sind Solar-/Photovoltaikanlagen auf den Dächern zulässig. Durch Sonnenkollektoren kann es zu Belästigungen (Blendungen) kommen. Folgendes ist zu beachten: - matte Oberflächen der Module - veränderter Neigungswinkel der Module

5.8 Artenschutz

Resultierend aus dem Fachbeitrag Artenschutz für Kreischa, B-Plan "Wohngebiet Am Schäferberg" -Abschlussbericht- vom 19.09.2018 des Ingenieurbüros nature concept, Dr. Hanno Voigt (Siehe Anlage) werden Maßnahmen im Sinne des Artenschutzes als Vermeidungs- (V) bzw. Schutzmaßnahme (SV) festgesetzt.

 Fällung von Gehölzen außerhalb der Brut- bzw. Fortpflanzungszeit der Avifauna Die Fällung von Gehölzen hat im Zeitraum vom 01.10.-28.02. zu erfolgen. Sollte eine Fällung während der Brutzeit erforderlich werden, so ist im Rahmen einer Vorortbegehung nachzuweisen, dass keine aktuellen Lebensstätten betroffen sind.

Die vorgeschlagene Maßnahme bezieht sich somit einerseits auf eine Vermeidung und/oder Minderung von Störungen von Individuen der betroffenen Arten, andererseits aber auch auf die Sicherung eines funktionalen Zusammenhangs der Lebensräume dieser Arten.

Unter Verweis auf § 44 Abs. 5 BNatSchG liegt somit der Verbotstatbestand der Schädigung gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 3 und im Hinblick auf damit verbundene unvermeidbare Beeinträchtigungen wild lebender Tiere auch das Verbot des Abs. 1 Nr. 1 nicht vor, da die ökologische Funktion der vom Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- und/oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird und damit der funktionale Zusammenhang für die jeweilige(n) Population(en) der betroffenen Art(en) gewahrt bleibt.

Je nach Fortschreiten des Planungsstandes zum Vorhaben ist zu prüfen, ob weitere Maßnahmen zum Artenschutz erforderlich werden bzw. inwieweit genannte Maßnahmen geändert und/oder präzisiert werden müssen.

Vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) sind nicht erforderlich.

Da unter Beachtung der oben beschriebenen Vermeidungsmaßnahme keine Verbotstatbestände nach § 44 Abs: 1 i.V.m. Abs. 5 vorliegen, sind keine expliziten Ausnahmen nach § 45 BNatschG notwendig.

5.9 Sonstige Festsetzungen

Bodenschutz Der Schutz des Oberbodens (§202 BauGB) ist zu gewährleisten.

Das Planungsgebiet liegt im Grenzbereich unterschiedlicher geologischer Einheiten. Es sind unterschiedliche Böden wie Mutterboden, leichtplastische Tone, kiesige Sande,

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Bei den Baumaßnahmen ist unbelasteter humoser Oberboden (Mutterboden) und Unterboden getrennt auszubauen und einer differenzierten, wirtschaftlichen und ökologisch sinnvollen Verwertung zuzuführen.

Es sind Beeinträchtigungen des Wasserhaushaltes durch Eingriffe infolge von Abgrabungen für Fundamente, Leitungsgräben etc. sowie durch Auffüllungen mit Bodenaushub möglich. Zur Minimierung der Versiegelungsflächen sollen die Stellplätze und Zuwegungen auf den privaten Grundstücken mit wasserdurchlässigen Materialien so flächensparend wie möglich ausgebaut werden.

Zur Beschattung der Versiegelungsflächen, Vermeidung starker Aufwärmung und Verminderung des Oberflächenwasserabflusses sind Pflanzflächen gem. §9 (1) 25 BauGB und Baumpflanzungen vorgesehen.

Vermessung Vermessungs- und Grenzmarken sind entsprechend § 7 SächsVermG vom 12.05.2003, veröffentlicht im Sächsischen Gesetz- und Verordnungsblatt Nr.7/2003, nicht zu entfernen bzw. zu ändern. Sollten Maßnahmen getroffen werden, wodurch Punkte gefährdet sind, ist dies unverzüglich dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Geschäftsbereich 3/Bau und Umwelt, Abteilung Vermessung anzuzeigen.

Hinweise zu Leitungstrassen, Schutzabstände, Schachtscheine: Wer Erdarbeiten durchführt ist verpflichtet, sich bei den Versorgungsträgern über den örtlichen Leitungsbestand in Kenntnis zu setzen. Die Leitungstrassen sind bei den Bauarbeiten zu beachten.

Im Bebauungsplan sind Leitungsrechte gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 21 BauGB wie folgt festgesetzt:

- Leitungsrecht für Entwässerungsanlagen entlang der Straße „Am Schäferberg“ zur Straßenentwässerung zugunsten der Gemeinde Kreischa

6. Ver- und Entsorgung

6.1. Bodenordnung

Zum Vollzug des Bebauungsplanes sind keine bodenordnenden oder sonstige Maßnahmen erforderlich.

6.2. Verkehrserschließung

Das Bebauungsplangebiet ist über die Straße „Am Schäferberg“ direkt an das örtliche Straßennetz angebunden. Das Plangebiet erhält im südlichen Teil unmittelbar von der Ortsstraße „Am Schäferberg“ eine Erschließungsstraße, um den südlichen Teil des Geltungsbereichs verkehrstechnisch zu erschließen.

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An der westlichen Plangebietsgrenze wird eine Fläche für den geplanten Radweg und dem geplanten Straßenausbau in einer Breite von ca. 3,50 m vorgesehen und ist im Rahmen der Erschließung des Plangebietes mit zu realisieren.

Die Erschließungsstraße im Plangebiet = Planstraße wird als Mischverkehrsfläche 6,00 m breit ohne Gehweg ausgebildet. Die Mischverkehrsfläche ist für den 2-spurigen Fahrverkehr vorgesehen. Am Ende der Planstraße ist ein Wendehammer (Durchmesser 16,00 m) geplant. Mit der Gestaltung des Wendehammers wird die Wendemöglichkeit für Ver- und Entsorgungsfahrzeuge sowie für Rettungsfahrzeuge gesichert.

Die Planstraße im Plangebiet erhält eine Beleuchtung entsprechend den Erfordernissen.

Die Zufahrten zu den geplanten Baugrundstücken des Plangebietes sind von der öffentlichen Erschließungsstraße „Am Schäferberg“ bzw. der Planstraße aus möglich.

Bei der Gestaltung der Zufahrten sind die baulichen und vorfahrtsrechtlichen Forderungen zu beachten:

 Die Grundstückszufahrten zu den geplanten Baugrundstücken im Plangebiet sind mit abgesenktem Bord zur Erschließungsstraße hin zu gestalten.  Die Sichtflächen zu den Ein- und Ausfahrten der Baugrundstücke sind von einer Bebauung bzw. Bepflanzung höher als 0,70 m freizuhalten.

Damit ist für die geplante Bebauung im Plangebiet die verkehrstechnische Erschließung gesichert.

6.3. Ver- und Entsorgung

Die medientechnische Erschließung des Plangebietes soll von der Straße „Am Schäferberg“ aus erfolgen.

Die angrenzende Bebauung im Bereich des Bebauungsplanes ist medientechnisch erschlossen, so dass der Anschluss des Plangebietes über das bestehende Ver- und Entsorgungsnetz grundsätzlich möglich ist. Die Verlegung der erforderlichen Medien soll vorrangig in den öffentlichen Verkehrsflächen erfolgen.

Für die geplante Erschließung des Plangebietes ist eine Erschließungsplanung zu erstellen. Die Realisierung wird in einem Erschließungsvertrag zwischen der Gemeinde Kreischa und dem Vorhabenträger geregelt.

Schmutzwasser Die Abwasserentsorgung im Gemeindegebiet Kreischa erfolgt über die zentrale Schmutzwasserentsorgung des Kreischaer Wasser- und Abwasserbetriebes. In der Straße „Am Schäferberg“ ist ein Schmutzwasserkanal vorhanden.

Schmutzwasser der Grundstücke entlang der Straße „Am Schäferberg“ können direkt in den vorhandenen Schmutzwasserkanal eingeleitet werden.

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Jedes Grundstück erhält einen separaten Grundstücksanschluss. Dieser wird ca. 1-2 m in das Grundstück verlegt.

Die neu zu verlegende Schmutzwasserleitung in der Planstraße des Plangebietes wird an den vorhandenen Schmutzwasserkanal in der Straße „Am Schäferberg“ eingebunden.

Dabei ist zu beachten: Jedes Baugrundstück ist separat an den neu zu verlegenden Schmutzwasserkanal in der Planstraße anzuschließen. Wenn aufgrund des natürlichen Nord-Ostgefälles der Planstraße ein Schmutzwasseranschluss der Baugrundstücke im Freispiegelgefälle an den öffentlichen Kanal nicht möglich ist, dann muss dieses Baugrundstück separat mit einer Hauspumpstation versehen werden. Das zu entsorgende Abwasser wird dabei zunächst in der Hauspumpstation – wie zum Beispiel einem Kunststoffschacht – gesammelt und anschließend mit einer Abwasserpumpe über eine separate Druckleitung an den öffentlichen Freispiegelkanal gepumpt. Dies ist bei der Erschließungsplanung zu beachten!

Niederschlagswasser

Öffentliche Anlagen zur Ableitung von Niederschlagswasser bestehen in diesem Bereich nicht. Für das Niederschlagswasser besteht keine Möglichkeit der Ableitung über öffentliche Abwasseranlagen des zuständigen Abwasserbetriebes. Da keine öffentlichen Anlagen zur Ableitung von Niederschlagswasser bestehen, soll das auf den Grundstücken anfallende Niederschlagswasser auf den Grundstücken zurückgehalten und anschließend versickert werden.

Zweck der Speicherung kann die Brauchwassernutzung, die Gartenbewässerung, die Regelung des Wasserabflusses und/oder die Versickerung sein. Zisternen und Regentonnen zur Rückhaltung von Regenwasser und seiner Verwendung zur Gartenbewässerung werden empfohlen. Die Zisternen sollen einen Überlauf in die auf dem Grundstück zu schaffenden Versickerungsanlagen haben. Gemäß Baugrunduntersuchung Geotechnischer Bericht IBU 2687.18 des Ingenieurbüro für Baugrund und Umwelt Pabst vom 11.12.2018 und der Stellungnahme Nr. 1 vom 27.03.2019 ist eine Versickerung von Niederschlagswässern auf den Baugrundstücken im Plangebiet prinzipiell möglich. Allerdings ist im Rahmen der Erschließung eine detailliertere Untersuchung auf jedem Grundstück erforderlich, um bei der Planung und Dimensionierung der Versickerungsanlagen zu beraten und mitzuwirken.

Trinkwasser

Die Versorgung mit Trinkwasser kann über die vorhandene Leitung in der Straße „Am Schäferberg“ erfolgen. Die geplante straßenbegleitende Bebauung kann problemlos an das vorhandene Trinkwassernetz in der Straße „Am Schäferberg“ angeschlossen werden. Mit der Erschließung des Plangebietes im südlichen Teil ist eine neue Trinkwasserzuleitung in der Planstraße zu verlegen und die Trinkwasserhausanschlüsse herzustellen. INGENIEURBÜRO FÜR ARCHITEKTUR UND BAUWESEN Dipl.Ing. Sabine Winkler und Dipl.-Ing. Freier Architekt Hansjörk Schneck Partnerschaft GEMEINDE KREISCHA Seite 29 von 35 Bebauungsplan Nr. 28 „Am Schäferberg“ in Kreischa Der Anschluss an die Trinkwasserversorgung erfolgt durch das örtliche Versorgungsunternehmen Kreischaer Wasser- und Abwasserbetrieb.

Löschwasser Zur Löschwasserversorgung stehen öffentliche Hydranten in der Straße „Am Schäferberg“ zur Verfügung. Mit der Erschließung des Plangebietes sind auch weitere Löschwasserentnahmestellen mit dem Versorgungsträger abzustimmen und zur Verfügung zu stellen.

Gas, Elektroenergie Die Erschließung des Plangebietes erfolgt durch den Anschluss an das jeweilige vorhandene Leitungsnetz im Bereich der öffentlichen Straße. Die Versorgung ist durch die in der Straße „Am Schäferberg“ der jeweiligen Versorgungsträger gewährleistet.

Elektroenergie  Das vorgesehene Bebauungsgebiet kann mit Elektroenergie erschlossen werden. Der Erschließungsaufwand richtet sich in erster Linie nach dem Leistungsbedarf der einzelnen Standorte. Die Mitbenutzung von Flächen, vorzugsweise im öffentlichen Bereich, ist für die Leitungsverlegung und das Aufstellen von Umspannstationen zu gewährleisten.  Bei den vorgesehenen Bebauungen innerhalb der bestehenden Bebauungsgrenzen ist die ENSO Netz GmbH rechtzeitig in die Planung einzubeziehen. Es können gegebenenfalls umfangreiche Erschließungsmaßnahmen erforderlich werden, die einer längeren Planungszeit bedürfen.

Gasversorgung  Im Baugebiet befinden sich Niederdruckgasversorgungsanlagen der ENSO Netz GmbH. Im gesamten Bereich darf in Nähe der Versorgungsanlagen nur von Hand gearbeitet werden.  Der Anschluss des Wohnungsbaustandortes an das Gasrohrnetz ist möglich.  Während der Baumaßnahme müssen vorhandene Versorgungsanlagen so gesichert werden, dass seitliche und höhenmäßige Lageveränderungen ausgeschlossen sind. Leitungen mit einer Überdeckung von 0,2 m dürfen nicht ohne Schutzmaßnahmen befahren werden. Freigelegte Rohrleitungen sind vor mechanischen Beschädigungen durch geeignete Mittel zu schützen.

Die vorgebrachten Hinweise der ENSO Netz GmbH vom 14.01.2019 sind bei der weiteren Planung und Ausführung zu beachten. Die Hinweise sind als Anlage zur Begründung beigefügt.

Telekommunikation Zur telekommunikationstechnischen Versorgung des Neubaugebietes durch die Telekom Deutschland GmbH ist die Verlegung neuer Telekommunikationslinien erforderlich.

In allen Straßen sind geeignete und ausreichende Trassen mit einer Leitungszone in einer Breite von ca. 0,30 m für die Unterbringung der Telekommunikationslinien vorzusehen. Hinsichtlich geplanter Baumpflanzungen ist das „Merkblatt über Baumstandorte und unterirdische Ver- und Entsorgungsanlagen“ zu beachten. Es ist sicherzustellen, dass durch die Baumpflanzungen der Bau, die Unterhaltung und Erweiterung der Telekommunikationslinien nicht behindert werden.

INGENIEURBÜRO FÜR ARCHITEKTUR UND BAUWESEN Dipl.Ing. Sabine Winkler und Dipl.-Ing. Freier Architekt Hansjörk Schneck Partnerschaft GEMEINDE KREISCHA Seite 30 von 35 Bebauungsplan Nr. 28 „Am Schäferberg“ in Kreischa Die vorgebrachten Hinweise der Deutschen Telekom Technik GmbH vom 04.01.2019 sind bei der weiteren Planung und Ausführung zu beachten. Die Hinweise sind als Anlage zur Begründung beigefügt.

Abfall Die abfallrechtlichen Bestimmungen des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Oberes Elbtal Merkblatt I und II sind bei der Erschließung und Bebauung des Plangebietes zu beachten. Die Bestimmungen werden nachrichtlich übernommen. Die Festlegungen der BG Verkehr sind bei der Dimensionierung der Erschließungs- und Anliegerstraßen sowie des Platzes zu beachten sind, um eine ordnungsgemäße Abfallentsorgung zu gewährleisten

7. Geplante Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung

7.1. Betrachtung der Schutzgüter

Die im Rahmen der Planung vorgenommenen Voruntersuchungen zur etwaigen Beeinträchtigung der Schutzgüter haben ergeben, dass im Plangebiet keine naturschutzrechtlich geschützten Gebiete und Bestandteile der Natur wie z.B. FFH- oder Vogelschutzgebiete, Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, geschützte Landschaftsbestandteile oder Naturdenkmäler ausgewiesen oder vorgeschlagen sind.

Weiterhin liegen keine bekannten Artnachweise aus dem Arten- und Biotopschutzprogramm des Landkreises und der Artenschutzkartierung Sachsens vor. Besonders geschützte oder Rote listen Arten sind nach derzeitigem Kenntnisstand im Plangebiet allenfalls als Nahrungsgäste zu vermuten. Für diese Arten stehen jedoch im Umfeld ausreichend geeignetere Habitatflächen zur Verfügung. Brutstätten sind nicht betroffen. Vorbelastungen für die Böden bestehen im Untersuchungsgebiet aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung (Eintrag von Nährstoffen, Verdichtung). Es ist zu beachten, dass die Bereiche mit landwirtschaftlicher Nutzung intensiv genutzt werden.

Innerhalb des Geltungsbereiches liegen weder Oberflächengewässer noch wassersensible Bereiche vor. Der Lockwitzbach verläuft im Südosten und somit in 200 m Entfernung zum Plangebiet. Das Gebiet ist nicht als Hochwassergefahrenfläche eingestuft. Im Plangebiet sind auch keine Trinkwasserschutzgebiete vorhanden.

Gemäß den Unterlagen aus der Vermessung ist das Gelände als leicht hängig zu bezeichnen. Eine Gefahr etwaig wild abfließendem Hangwasser mit etwaig erforderlichen Vorkehrungen wird daher seitens der Gemeinde Kreischa nicht gesehen. Das Plangebiet weist eine offene Struktur auf und ist daher als Kaltluftentstehungsgebiet anzusehen. Aufgrund der Topographie des Geltungsbereiches (Gelände fällt nach Südosten ab) ist keine Frischluftzufuhr in die Siedlungsgebiete von Kreischa zu erwarten. Der vorhandene Gehölzbestand am Südwestrand des Plangebietes ist aufgrund seiner geringen Flächenausdehnung von geringer klimatischer / lufthygienischer Funktion.

In Bezug auf die lufthygienische Situation sind aufgrund des ländlichen Charakters prinzipiell eher geringe Schadstoffbelastungen zu erwarten. Neben der Lage des Geltungsbereichs im direkten Anschluss an bestehende Wohnbebauung, findet im übrigen Umfeld des Plangebietes intensive Ackerlandnutzung statt.

INGENIEURBÜRO FÜR ARCHITEKTUR UND BAUWESEN Dipl.Ing. Sabine Winkler und Dipl.-Ing. Freier Architekt Hansjörk Schneck Partnerschaft GEMEINDE KREISCHA Seite 31 von 35 Bebauungsplan Nr. 28 „Am Schäferberg“ in Kreischa

Die Belastung durch Geruchs- und Staubentwicklung tritt nur zeitlich bedingt (Aussaat und Ernten) auf und ist als eher unerheblich und im ländlichen Raum hinzunehmen einzustufen – ein entsprechender Hinweis wurde in die Satzung mit aufgenommen.

Grundsätzlich tragen Flächenversiegelungen und Bebauungen zu einer Veränderung des natürlichen, lokalen Kleinklimas bei, indem sie Wärme länger speichern als die natürliche Vegetation und einen Temperatur- und Feuchteausgleich verhindern. Das Projektgebiet wird in seiner Bedeutung als Kaltluftentstehungsgebiet durch die Bebauung zwar eingeschränkt, erhebliche negative Auswirkungen auf die klimatischen Verhältnisse sind jedoch nicht zu erwarten.

Die Ausweisung der Fläche als Wohngebiet wirkt sich auf die lufthygienische Situation nicht erheblich aus, da (inkl. dem projektbedingt verursachten Verkehr) keine relevanten Schadstoffemissionen auftreten werden.

Das geplante Wohngebiet liegt im Nordosten der Kerngemeinde Kreischa und grenzt an bestehende Wohnbebauung im Süden und Westen, im Norden und Osten an landwirtschaftlich intensiv genutzte Ackerflächen an. Landschaftsprägend für Kreischa ist die offene Tallage, in der die Ortschaft gelegen ist. Das Plangebiet liegt im Gemarkungsbereich Niederkreischa. Als wesentlich jünger ist die Bebauung in Niederkreischa nördlich vom Dorfbach anzusehen gegenüber der ursprünglichen vorwiegend aus Bauerngütern geprägten Bebauung.

Der ursprünglich bäuerliche Charakter der Siedlung tritt im gegenwärtigen Ortsbild weitgehend zurück. Aus dem Plangebiet ergeben sich Blickbezüge nach Süden auf die typische Hügellandschaft des Lokwitzgrundes. Bezüglich der Empfindlichkeit des Landschaftsbildes gegenüber Eingriffen im Geltungsbereich ist zu berücksichtigen, dass die geplante Ausweisung von Wohnbauflächen an bestehende Bebauung anschließt und dadurch im Hinblick auf das Landschaftsbild keine Neuschaffung von negativen Blickbeziehungen vorliegt.

7.2 Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung wurden Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung der projektbedingten Eingriffe in Natur und Landschaft festgesetzt. Zusammengefasst sollen die Eingriffsfolgen mit Hilfe der folgenden Maßnahmen soweit als möglich reduziert werden:

Tabelle 1: Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen Schutzgut Projektwirkung Vermeidungs- bzw. Minimierungsmaßnahme Mensch Immissionen, Festsetzung einer Beeinträchtigung von standortangepassten Bepflanzung der Blickbezügen privaten Grünflächen bzw. Erhalt der bestehenden Gehölze im Süden des Geltungsbereiches Begrenzung der Kubatur der Gebäude durch entsprechende Festsetzungen (u. a. der maximal zulässigen Wandhöhe und Dachneigung sowie Grundflächenzahl)

INGENIEURBÜRO FÜR ARCHITEKTUR UND BAUWESEN Dipl.Ing. Sabine Winkler und Dipl.-Ing. Freier Architekt Hansjörk Schneck Partnerschaft GEMEINDE KREISCHA Seite 32 von 35 Bebauungsplan Nr. 28 „Am Schäferberg“ in Kreischa Luft / Klima Veränderung des Verbesserung der kleinklimatischen kleinklimatischen Gefüges Verhältnisse durch entsprechende durch Überbauung und grünordnerische Maßnahmen als Versiegelung Beitrag für die Frischluftzufuhr und Lufterneuerung (Adsorptions- und Filtervermögen der Bäume). Reduzierung der Flächenversiegelungen auf ein Mindestmaß (zulässige GRZ 0,3) Boden und Veränderung des Reduzierung der Geomorphologie Bodengefüges durch Flächenversiegelung, z.B. Abtrag, Überbauung und Verwendung von wasserdurchlässigen Versiegelung Belägen (Kieswege, Schotterrasen, Rasenpflaster) im Bereich von Stellplätzen, Begrenzung der Versiegelung mit GRZ 0,3 Sachgerechter Umgang mit anfallendem Bodenmaterial (Trennen von Ober- und Unterboden, sachgerechte Lagerung des Oberbodens) Wasser / Veränderung der Reduzierung des oberflächennahen Grundwasser Grundwasserqualität und - Abflusses von Niederschlagswasser quantität durch auf befestigten Flächen durch Ausbau Versiegelung mit wasserdurchlässigen Belägen Erhalt der Grundwasserneubildung durch fachgerechte Versickerung des Oberflächenwassers Reduzierung der Gefahr von baubedingten Schadstoffeinträgen in das Grundwasser durch fachgerechten Umgang mit Treibstoffen, Öl- und Schmierstoffen u. ä. sowie regelmäßige Wartung von Maschinen Tiere & Zerstörung oder Anreicherung der Landschaft durch Pflanzen Beeinträchtigung von die Neuanlage von ökologisch Lebensräumen bedeutsamen Lebensräumen innerhalb der Ausgleichsflächen sowie die Pflanzung / den Erhalt von heimischen Gehölzen im Rahmen der grünordnerischen Maßnahmen Landschaftsbild Beeinträchtigung von Reduzierung der Auswirkungen auf / Erholung Blickbezügen und das Landschaftsbild durch veränderte Fernwirkung entsprechende grünordnerische Maßnahmen bzw. Festsetzungen im Bebauungsplan zur Randeingrünung und Baugestaltung (Beschränkung der Gebäudehöhen etc.) Kultur- und Überbauung und evtl. Die Meldepflicht von Bodenfunden Sachgüter Zerstörung von gemäß § 20 SächsDSchG ist zu Bodendenkmälern durch beachten. unsachgemäßen Umgang;

INGENIEURBÜRO FÜR ARCHITEKTUR UND BAUWESEN Dipl.Ing. Sabine Winkler und Dipl.-Ing. Freier Architekt Hansjörk Schneck Partnerschaft GEMEINDE KREISCHA Seite 33 von 35 Bebauungsplan Nr. 28 „Am Schäferberg“ in Kreischa Beeinträchtigung von Eventuelle Funde sind dem Blickbeziehungen, v.a. bei Landesamt für Archäologie und der Baudenkmälern unteren Denkmalschutzbehörde beim Landratsamt Sächsische Schweiz Osterzgebirge zu melden. Fundstellen sind zwischenzeitlich zu sichern.

7.3. Sonstige Hinweise

Bodenschutz Das Baugebiet befindet sich in Hanglage. Damit besteht eine potenzielle Erosionsgefährdung des Bodens durch Wasser. Versiegelung und evtl. Kanalisation wild abfließenden Wassers können Bodenabtrag verstärken, der möglicherweise Nachbargrundstücke, Straßen usw. in Mitleidenschaft zieht. Ggf. müssen von den Bauherren zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden. Erdarbeiten dürfen nicht während Nasszeiten oder während Frost- und Tauperioden durchgeführt werden. Sonstige allgemeine Hinweise: Vor Beginn der Bauarbeiten ist der vorhandene Mutterboden (Oberboden) abzuschieben. Abgeschobener Oberboden, ausgehobener Unterboden und mineralischer Untergrund sind getrennt und in trapezförmigen Mieten zwischen zu lagern. Der Boden ist so bereit zu stellen, dass Verdichtung, Erosion und Vernässung vermieden werden. Der Einbau von Bodenmaterialien eines anderen Herkunftsortes ist nur zulässig, wenn das Material auf mögliche Schadstoffbelastungen untersucht und als verwertungs- bzw. einbaufähig im Sinne der BBodSchV bewertet wurden. Bei einer Verwertung als

Baustoff sind die Anforderungen der LAGA TR Boden (2004) zu berücksichtigen. Bei einem Einsatz von Recyclingmaterial sind die Anforderungen des Erlasses „Vorläufige Hinweise zum Einsatz von Baustoffrecyclingmaterial“ des SMUL bindend. Geländesprünge und Böschungen sind nicht steiler als mit 1:1,75 abzuböschen. Neu angelegte Böschungen sind mit einer durchwurzelbaren Bodenschicht von mind. 20 cm Stärke abzudecken und sofort zu begrünen. Nicht in Anspruch genommene Flächen des Bebauungsgebietes sind im Zustand vorhandener Begrünung zu erhalten bzw. unverzüglich zu begrünen. Für ggf. erforderliche Geländeregulierungen ist der Boden schichtenweise aufzubringen und so zu verdichten, dass die Stabilität jederzeit gewährleistet ist.

Hinweis natürliche Radioaktivität Im weiteren Verfahren der Erschließungsplanung soll von einem kompetenten Ingenieurbüro der Baugrund, die hydrogeologische Versickerungsmöglichkeit sowie die radiologische Situation auf dem Baugebiet und ein eventueller Bedarf an Schutzmaßnahmen abgeklärt werden.

Aufgrund der Verabschiedung des neuen Strahlenschutzgesetzes und der novellierten Strahlenschutzverordnung gelten seit dem 31.12.2018 erweiterte Regelungen zum Schutz vor Radon.

INGENIEURBÜRO FÜR ARCHITEKTUR UND BAUWESEN Dipl.Ing. Sabine Winkler und Dipl.-Ing. Freier Architekt Hansjörk Schneck Partnerschaft GEMEINDE KREISCHA Seite 34 von 35 Bebauungsplan Nr. 28 „Am Schäferberg“ in Kreischa

Erstmalig wurde zum Schutz vor Radon für Aufenthaltsräume und Arbeitsplätze in Innenräumen ein Referenzwert für die über das Jahr gemittelte Radon-222- Aktivitätskonzentration in der Luft von 300 Bq/m3 festgeschrieben.

Wer ein Gebäude mit Aufenthaltsräumen oder Arbeitsplätzen errichtet, hat geeignete Maßnahmen zu treffen, um den Zutritt von Radon aus dem Baugrund zu verhindern oder erheblich zu erschweren. Diese Pflicht gilt als erfüllt, wenn die nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik erforderlichen Maßnahmen zum Feuchteschutz eingehalten werden Bei Fragen zu Radonvorkommen, Radonwirkung und Radonschutz wenden Sie sich bitte an die Radonberatungsstelle des Freistaates Sachsen:

Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft- Radonberatungsstelle:

Ansprachpartner - Stefan Gatermann Telefon: (0371) 46124-221 Telefax: (0371) 46124-299 E-Mail: [email protected] Internet: www.smul.sachsen.de/bful

Beratung jeden Werktag per Telefon oder E-Mail; individuelle Terminvereinbarung für die Büros in Chemnitz oder Bad Schlema möglich.

Besucheradresse: Öffnungszeiten: dienstags 09:00 - 11:30 Uhr und 12:30 - 16:30 Uhr Joliot-Curie-Straße 13, 08301 Bad Schlema (im Rathaus) Telefon: (03772) 3804-27

Kontaktadresse: Staatl. Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft, 2. Landesmessstelle für Umweltradioaktivität Dresdner Straße 183, 09131 Chemnitz

8. Flächenermittlung Vergleich IST- PLAN

Bebauungsplan Nr. 28 „Am Schäferberg“ Kreischa Flächenaufstellung nach Art der baulichen Nutzung

IST-ZUSTAND Teilfläche in Gesamtfläche in Art der Fläche [m²] [m²] Ackerfläche =Teil des Flurstück Nr. 279/10 13.600

Flurstück 279/9 1245

Gesamtfläche 14.845

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Straßen- und Wegeflächen 1.384

Gebäude 3.413

Öffentliche Grünflächen 638

Private Grünflächen 1.448

nicht überbaubare Flächen 7.962

Gesamtfläche 14.845

9. Quellennachweis

- FICKERT-FIESELER ; Baunutzungsverordnung ; Deutscher Gemeindeverlag-Verlag W. Kohlhammer ; Köln ; 1992 - Landesentwicklungsplan des Freistaates Sachsen 2013 vom 14. August 2013 (SächsGVBl. S. 582) (LEP 2013) - Regionalplan Oberes Elbtal / Osterzgebirge 2009, in Kraft getreten mit der Bekanntmachung nach § 7 Abs. 4 SächsLPlG am 25.07.2008 - VORENTWURF DER 1. GESAMTFORTSCHREIBUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANES DER GEMEINDE KREISCHA, NOVEMBER 2017

10. ANLAGEN

ANLAGE 1 - LAGEPLAN ANLAGE 2 – FACHBEITRAG ARTENSCHUTZ ANLAGE 3 – STELLUNGNAHMEN TELEKOM UND ENSO

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