DEGES Unterlage 12.4.3 Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und –bau GmbH

Feststellungsentwurf Deckblatt für den Neubau der Bundesautobahn (A) 14 zwischen den Landesgrenzen zu Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern im Teilabschnitt der Verkehrseinheit (VKE) 1154 zwischen der Anschlussstelle (AS) (mit AS) und der AS Karstädt (ohne AS), von Bau-km 2+000,000 bis Bau-km 19+776,917 einschließlich Lärmschutz und landschaftspflegerischer Begleitmaßnahmen

Land: Landkreis Stadt / Gemeinde / Amt Gemarkung Bernheide, Ferbitz, Lanz, Jagel, Motrich, Amt Lenzen - Elbtalaue Wentdorf Stadt Wittenberge Wittenberge, Bentwisch Stadt Dergenthin, Kuhwinkel, Sükow Gemeinde Karstädt Glövzin, Karstädt, Nebelin Gemeinde Gumtow Schrepkow Gemeinde Plattenburg Klein Leppin Amt Bad Wilsnack/ Schilde Biesen, Dranse, Gadow, Schweinrich, Ostprignitz-Ruppin Stadt Wittstock/Dosse Wittstock, Zootzen Gemeinde Heiligengrabe Wernikow Stadt Neuruppin Alt Ruppin, Wulkow (N) Stadt Rheinsberg Flecken Zechlin

Verträglichkeitsuntersuchung nach § 34 BNatSchG zum EU-Vogelschutzgebiet (SPA) „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ (Gebiets-Nr. DE 2738 – 421) bestehend aus Erläuterungsbericht, Anlage, Lagepläne

Aufgestellt: Berlin, den 28.03.2018

DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und –bau GmbH Zimmerstraße 54 10 117 Berlin gez. i.A. Behrmann

Satzungsgemäß ausgelegen Festgestellt gemäß Beschluss vom heutigen Tage

in der Zeit vom ...... Hoppegarten, den ......

bis ...... Landesamt in der Stadt/Gemeinde/Amt für Bauen und Verkehr

...... Im Auftrag

Zeit und Ort der Auslegung sind ortsüblich bekannt gemacht worden.

Stadt/Gemeinde/Amt: ......

(Dienstsiegel) (Dienstsiegel)

...... (Unterschrift) (Unterschrift)

Unterlage 12.4.3

Verträglichkeitsuntersuchung zum SPA „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ (DE 2738 – 421)

Neubau der A 14 Magdeburg – Wittenberge – Schwerin

VKE 1154

AS Wittenberge – südlich AS Karstädt

22.03.2018

Bearbeitung durch:

GUP

GUP Dr. Glöss Umweltplanung Ehrlichstraße 10 10318 Berlin

Im Auftrag von

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 2 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Inhaltsverzeichnis

Seite 1 Anlass und Aufgabenstellung, rechtliche Grundlagen ...... 6 1.1 Anlass und Aufgabenstellung ...... 6 1.2 Rechtliche Grundlagen ...... 7 2 Beschreibung des Schutzgebietes und der für seine Erhaltungsziele maßgeblichen Bestandteile ...... 8 2.1 Übersicht über das Schutzgebiet ...... 8 2.2 Erhaltungsziele des Schutzgebietes ...... 9 2.2.1 Verwendete Quellen ...... 9 2.2.2 Ermittlung der Erhaltungsziele ...... 10 2.2.3 Vogelarten des Anhangs I der Vogelschutz-Richtlinie im Gebiet ...... 13 2.2.4 Vogelarten nach Artikel 4 Abs. 2 der Vogelschutz-Richtlinie im SPA-Gebiet ...... 32 2.3 Sonstige im Standarddatenbogen genannte Arten ...... 33 2.4 Managementpläne/ Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen ...... 33 2.5 Stellung des Schutzgebiets im Netz Natura 2000 ...... 33 2.5.1 Bedeutung des Gesamtgebietes für das zusammenhängende Netz Natura 2000... 33 2.5.2 Funktionale Beziehungen zu anderen Natura 2000-Gebieten ...... 33 3 Beschreibung des Vorhabens ...... 35 3.1 Übersicht über die Gesamtstrecke der A14 im Land Brandenburg ...... 35 3.2 Technische Beschreibung des Vorhabens ...... 36 3.3 Wirkungen auf die Erhaltungsziele des Schutzgebiets ...... 38 4 Untersuchungsraum der Verträglichkeitsuntersuchung ...... 40 4.1 Begründung für die Abgrenzung des Untersuchungsrahmens ...... 40 4.1.1 Potenziell betroffene Vogelarten ...... 40 4.1.2 Durchgeführte Untersuchungen ...... 41 4.2 Datenlücken ...... 43 4.3 Beschreibung des Untersuchungsraumes ...... 43 4.3.1 Übersicht über die Landschaft ...... 43 4.3.2 Vogelarten des Anhangs I der EU-Vogelschutz-Richtlinie, die maßgebliche Bestandteile sind und im Untersuchungsraum vorkommen ...... 43 4.3.3 Vogelarten nach Artikel 4 Abs. 2 der EU-Vogelschutz-Richtlinie im Untersuchungsraum ...... 46 4.3.4 Rastvögel gemäß Anhang I und Artikel 4 Abs. 2 der EU-Vogelschutz-Richtlinie im Untersuchungsraum ...... 46 5 Vorhabensbedingte Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des Schutzgebiets...... 49 5.1 Beschreibung der Bewertungsmethodik ...... 49 5.2 Wirkprozesse und Wirkprozesskomplexe ...... 50 5.2.1 Baubedingte Wirkprozesse ...... 51 5.2.2 Anlagebedingte Wirkprozesse ...... 53 5.2.3 Betriebsbedingte Wirkprozesse ...... 54

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 3 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

5.3 Beeinträchtigung von Vogelarten des Anhangs I der VSchRL und Art. 4 Abs. 2 der VSchRL ...... 57 5.3.1 Beeinträchtigung von Vogelarten des Anhangs I der VSchRL während der Brutzeit57 5.3.1.1 Heidelerche ...... 57 5.3.1.2 Neuntöter ...... 61 5.3.1.3 Ortolan ...... 64 5.3.1.4 Rotmilan ...... 67 5.3.2 Beeinträchtigung von Vogelarten nach Art. 4 Abs. 2 der VSchRL während der Brutzeit ...... 70 5.3.3 Beeinträchtigung von Vogelarten des Anhangs I und nach Art. 4 Abs. 2 der VSchRL während der Rast- und Zugzeit ...... 70 5.3.4 Beeinträchtigung von Erhaltungszielen aus der Schutzgebietsverordnung des LSG „Agrarlandschaft Prignitz – Stepenitz“ ...... 70 6 Vorhabensbezogene Maßnahmen zur Schadensbegrenzung...... 73 6.1 Artspezifische Maßnahmen zur Schadensbegrenzung ...... 73 6.2 Verbleibende unvermeidbare Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des Vogelschutzgebietes ...... 74 7 Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des Schutzgebiets durch andere zusammenwirkende Pläne und Projekte ...... 75 7.1 Beschreibung der Pläne und Projekte mit kumulativen Beeinträchtigungen... 75 7.2 Potenzielle kumulative Beeinträchtigungen von Vogelarten ...... 80 8 Gesamtübersicht über Beeinträchtigungen durch den geprüften Neubau der A 14 VKE 1154 ...... 81 9 Zusammenfassung ...... 82 10 Literatur und Quellen ...... 83

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Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Vogelarten des Anhangs I der Vogelschutz-Richtlinie im EU-Vogelschutzgebiet „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ ...... 14 Tab. 2: Vogelarten nach Artikel 4 Abs. 2 der Vogelschutz-Richtlinie im EU-Vogelschutzgebiet „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ ...... 32 Tab. 3: Prognose Verkehrsbelastung 2025 – A 14 Abschnitt 1154 ...... 36 Tab. 4: Umfang der Untersuchungen im Untersuchungsraum ...... 41 Tab. 5: Übersicht der innerhalb des Untersuchungsraumes nachgewiesenen Brutvögel gemäß Anhang I der VSchRL (Für die vertiefte Raumanalyse relevante Arten sind fett hervorgehoben) ...... 44 Tab. 6: Übersicht der innerhalb des Untersuchungsraumes nachgewiesenen Rastvogelarten ...... 47 Tab. 7: Gruppe 4, Abnahme der Habitateignung in Abhängigkeit von der Verkehrsmenge für Arten mit Effektdistanz bis 300 m (GARNIEL ET AL. 2010, verändert) ...... 55 Tab. 8: Störradien für Rastvögel (GARNIEL ET AL. 2010) ...... 56 Tab. 10: Beeinträchtigungen der Heidelerche ...... 58 Tab. 11: Beeinträchtigungen des Neuntöters ...... 61 Tab. 12: Beeinträchtigungen des Ortolans ...... 64 Tab. 13: Beeinträchtigungen des Rotmilans ...... 67 Tab. 14: Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele aus LSG-Verordnung ...... 70 Tab. 15: Zusammenfassung der vorhabensbedingten und kumulativen Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele sowie der vorgesehenen Maßnahmen zur Schadensbegrenzung im Bereich des Schutzgebietes ...... 81

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 5 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Abkürzungsverzeichnis

A Autobahn Abs. Absatz AR Aktionsraum ARS Allgemeinem Rundschreiben Straßenbau ARGE Arbeitsgemeinschaft AS Anschlussstelle B Bundesstraße BA Bauabschnitt BAB Bundesautobahn BB Land Brandenburg BMVBS Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz BbgNatschG Brandenburger Naturschutzgesetz BP Brutpaar CL critical load dB(A) Dezibel (Einheit des Schalldruckpegels) E Europastraße ED Effektdistanz EG Europäische Gemeinschaft EHZ Erhaltungsziel EU Europäische Union EWG Europäische Wirtschaftsgemeinschaft FD Fluchtdistanz FFH Fauna Flora Habitat FuE Forschung und Entwicklung ggü. gegenüber i.d.R. In der Regel K Kreisstraße Kap. Kapitel KS Kohärenzsicherung L Landesstraße Lgr Landesgrenze LH lichte Höhe LUA Landesumweltamt (Bezeichnung bis 16.07.2010) LUGV Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (Be- zeichnung ab 16.07.2010) LfU Landesamt für Umwelt (Bezeichnung seit 27.01.2016) LW lichte Weite MS Maßnahme zur Schadensbegrenzung MV Land Mecklenburg-Vorpommern OPA offenporiger Asphalt RAA Richtlinien für die Anlage von Autobahnen RL Rote Liste rM rufendes Männchen ROV Raumordnungsverfahren RQ Regelquerschnitt SDB Standarddatenbogen sM singendes Männchen SPA Special Protected Area ST Land Sachsen-Anhalt TA Teilabschnitt UG Untersuchungsgebiet UR Untersuchungsraum vgl. vergleiche VKE Verkehrskosteneinheit VSchRL Vogelschutz-Richtlinie z. B. zum Beispiel PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 6 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

1 Anlass und Aufgabenstellung, rechtliche Grundlagen

1.1 Anlass und Aufgabenstellung

Der Planungsabschnitt für die Verkehrskosteneinheit (VKE) 1154, AS Wittenberge – s AS Karstädt, ist Bestandteil des "Neubaus der A 14, Magdeburg - Wittenberge - Schwerin“. Durch die A 14 werden die zentralen Orte Magdeburg, Stendal (ST), Wittenberge (BB) sowie Ludwigslust und Schwerin (MV) in einer direkten Nord-Süd-Achse miteinander verbunden. Der gesamte Planungsbereich schließt die Lücke in der A 14 zwischen der A 2 (Autobahn- kreuz Magdeburg) und der A 24/A 14 (ehemals A 241, Autobahndreieck Schwerin). Der Neubau der A 14, Magdeburg - Wittenberge - Schwerin, in den Ländern ST, BB und MV ist im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen (6. Fernstraßenausbauänderungsgesetz (FstrAbÄndG) vom 02.12.2016 - Bundesverkehrswegeplan 2030) als laufendes und fest dis- poniertes Vorhaben im vordringlichen Bedarf ausgewiesen. Der Abschnitt AS Wittenberge – sAS Karstädt der A14 ist im Sechsten Gesetz zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes (6. FStrAbÄndG) vom 23. Dezember 2016 (BGBl. I S. 3354) als Projekt des vordringlichen Bedarfs enthalten. Für den Abschnitt der A 14 im Land Brandenburg wurde das Raumordnungsverfahren (ROV) mit der Landesplanerischen Beurteilung der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin- Brandenburg vom 15.12.2004 abgeschlossen und die ausgewiesene Vorzugslösung bestä- tigt. Diese Vorzugslinie war Grundlage für den Antrag auf Bestimmung der Linie (20.12.2004) der A 14 zwischen den Landesgrenzen ST/BB und BB/MV nach § 2 VerkPBG (Verkehrs- wegeplanungsbeschleunigungsgesetz vom 16. Dezember 1991 (BGBl. I S. 2174), das zu- letzt durch Artikel 464 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) geändert wor- den ist) beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Die Linienbestimmung erfolgte mit Schreiben des BMVBS vom 31.08.2005. Das ROV bezog sich für das Land BB auf 3 TA:  Teilabschnitt TA I Lgr ST/BB bis Gelenkpunkt TA I/II nördlich Bentwisch (Bereich Wittenberge)  Teilabschnitt TA II Gelenkpunkt TA I/II nördlich Bentwisch bis Gelenkpunkt TA II/III bei Karstädt  Teilabschnitt TA III Gelenkpunkt TA II/III bei Karstädt bis Lgr BB/MV

Im Rahmen der Entwurfsplanung wurde die A 14 in VKE unterteilt, die sich vor allem aus der Lage der Anschlusstellen ergeben:  VKE 1153 (alte Bezeichnung VKE 3.2b) Landesgrenze ST/BB (Elbebrücke) bis Anschlussstelle (AS) Wittenberge (ohne AS),  VKE 1154 (alte Bezeichnung VKE 4) AS Wittenberge (mit AS) bis AS Karstädt (ohne AS) sowie  VKE 1155 (alte Bezeichnung VKE 5) AS Karstädt (mit AS) bis Landesgrenze BB/MV (mit AS Groß Warnow)

Gemäß § 34 Abs. 1 BNatSchG sind Projekte vor ihrer Zulassung oder Durchführung auf ihre Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen eines Natura 2000-Gebiets zu überprüfen, wenn sie einzeln oder im Zusammenwirken mit anderen Projekten oder Plänen geeignet sind, das Gebiet erheblich zu beeinträchtigen. PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 7 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Die vorliegende Verträglichkeitsuntersuchung bezieht sich auf den Abschnitt der VKE 1154 der A 14 im SPA „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“. Durch die VKE 1154 der A 14 Magdeburg - Wittenberge - Schwerin wird das aufgrund der Vogelschutz-Richtlinie (2009/147/EG) ausgewiesene besondere Schutzgebiet (Special Pro- tected Area (SPA)) DE 2738-421 „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ auf einer Länge von ca. 3,3 km durchquert. Beeinträchtigungen können auf der Grundlage der bisher durchgeführten Untersuchungen nicht ausgeschlossen werden. In der vorliegenden Verträglichkeitsuntersuchung wird auf der Grundlage der ökologischen und technischen Daten untersucht, ob, und falls, in welchem Maße, die betrachtete Bau- maßnahme „Neubau der A 14 Magdeburg - Wittenberge - Schwerin“ das EU-Vogelschutzge- biet „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“, bzw. die maßgeblichen Bestandteile d.h. die Erhal- tungsziele beeinträchtigen kann.

1.2 Rechtliche Grundlagen

EG-Vogelschutz-Richtlinie (Richtlinie 2009/147/EG) Gemäß Art. 4 Abs. 1 der europäischen Vogelschutz-Richtlinie (VSchRL) erklären die Mit- gliedstaaten die für die Erhaltung der im Anhang I aufgeführten Vogelarten zahlen- und flä- chenmäßig geeignetsten Gebiete zu Schutzgebieten. Gemäß Art. 4 Abs. 2 VSchRL sind ent- sprechende Maßnahmen für nicht in Anhang I aufgeführte, regelmäßig auftretende Zugvogelarten hinsichtlich ihrer Vermehrungs-, Mauser- und Überwinterungsgebiete zu tref- fen. Gemäß Art. 4 Abs. 4 VSchRL treffen die Mitgliedstaaten geeignete Maßnahmen, um die Verschmutzung oder Beeinträchtigung der Lebensräume sowie die Belästigung der Vögel, sofern sich diese auf die Zielsetzung dieses Artikels erheblich auswirken, in den Schutzge- bieten zu vermeiden. Bundesnaturschutzgesetz Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) wurde als Artikel 1 des Gesetzes vom 29.07.2009 (BGBl. I S. 2542), in Kraft getreten am 01.03.2010 (zuletzt geändert am 15. 09. 2017), vom Bundestag erlassen.

Die § 31-36 dienen dem Aufbau und dem Schutz des Europäischen Netzes „Natura 2000“, insbesondere dem Schutz der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und der Europäi- schen Vogelschutzgebiete. Projekte sind vor ihrer Zulassung oder Durchführung auf ihre Verträglichkeit mit den Erhal- tungszielen eines Gebiets von gemeinschaftlicher Bedeutung oder eines Europäischen Vo- gelschutzgebiets zu überprüfen (§ 34 (1) BNatSchG). PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 8 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

2 Beschreibung des Schutzgebietes und der für seine Erhaltungs- ziele maßgeblichen Bestandteile

2.1 Übersicht über das Schutzgebiet

Das EU-Vogelschutzgebiet „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ (im folgenden SPA oder Vo- gelschutzgebiet genannt) liegt im nordwestlichen Teil in der naturräumlichen Haupteinheit „Mecklenburgisch – Brandenburgisches Platten und Hügelland“ (D05, SSYMANK ET AL. 1998). Es umfasst vier Teilgebiete mit einer Flächenausdehnung von ins- gesamt 34.155 ha. Die Prignitz ist Teil des Nordostdeutschen Tieflandes und gehört naturräumlich zum Nord- brandenburgischen Platten- und Hügelland. Charakterisiert wird das Gebiet durch mehr oder weniger lehmige, durch Rinnen und Niederungen voneinander getrennte Grundmoränenplat- ten, die durch moorige Rinnen und Niederungen sowie einige Hügelketten gegliedert wer- den. Daneben beinhaltet dieser Landschaftsraum ausgedehnte Sandflächen, wie z. B. den San- der zwischen Parchim und . Überwiegend haben sich Braunerden auf den lehmi- gen und Podsole auf den sandigen Substraten gebildet. In den Niederungen und Becken sowie entlang der Wasserläufe sind Flachmoorböden zu finden. Die Landschaft wird vom Flusssystem der Stepenitz, zum kleineren Teil auch von der Löcknitz, in südwestliche Rich- tung zur entwässert. Größere stehende Gewässer sind selten (SCHOLZ 1962). Das Gebiet gehört dem Mecklenburgisch-Brandenburgischen Übergangsklima an mit einer Durchschnittstemperatur von 7,5º bis 8º C und mit Juli- bzw. Januar- Durchschnittstempera- turen von 17º – 18º C bzw. –1º bis 0,5º C. Insgesamt ist der atlantische Einfluss recht stark, und die Jahresschwankungen der Temperatur sind hier relativ klein. Die Jahresniederschlä- ge schwanken zwischen 570 mm bis 620 mm (ebd.). In der potenziellen natürlichen Vegetation herrschen Buchen-Traubeneichen- bzw. subkonti- nentale Traubeneichen-Wälder auf den lehmigen Standorten vor. Auf den Sanderflächen dominieren Kiefernmischwälder und in den vermoorten Niederungen Erlen-Wälder (ebd.). Das heutige Landschaftsbild wird von Ackerflächen unterschiedlicher Ausdehnung charakte- risiert. Diese werden von Waldinseln, Gehölzgruppen und -reihen sowie Alleen strukturiert. Hierdurch erhält das Gebiet teilweise ein parkähnliches Erscheinungsbild. Bei den heute noch verbliebenen Waldbeständen handelt es sich überwiegend um Kiefernforste. Artenrei- che Laubholzbestände sind nur vereinzelt zu finden (ABBO 2001). Durch das Flusssystem der Stepenitz und ihren Nebengewässern mit Erlensäumen und Grünlandbereichen wird die Vielfalt des Gebietes ergänzt. Aufgrund der noch sehr strukturreichen Landschaft konnten sich arten- und individuenreiche Brutvogelbestände erhalten. Von überregionaler Bedeutung ist das Gebiet für den Ortolan. Die Art profitiert von dem hohen Anteil linearer Gehölzstrukturen. Positiv wirken sich des Weiteren auch der hohe Anteil der Stieleiche in den Gehölzbeständen sowie die Sandböden mit dem bevorzugt darauf angebauten Roggen aus. Der Ortolan-Bestand im EU- Vogelschutzgebiet beträgt über 870 Brutpaare (PUTZE 2013). Eine weitere Art, die vom Strukturreichtum der Landschaft profitiert, ist der Neuntöter. Trotz des prozentual geringen Waldanteils brüten im Gebiet auch Schwarzstorch und diverse Greifvögel, wie z. B. Rot- und Schwarzmilan, aber auch Seeadler, teilweise mit hohen Be- standszahlen. Die Stepenitz mit ihren Nebenflüssen und den sie umgebenden Grünlandflächen und Gehöl- zen bildet ein wichtiges Brutgebiet für Eisvogel und Gebirgsstelze und stellt ein wichtiges Nahrungsgebiet für den Schwarzstorch dar. Neben den bereits genannten Arten des An- PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 9 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ hangs I der Vogelschutz-Richtlinie brüten weitere im Gebiet: Wespenbussard, Heidelerche, Brachpieper, Sperbergrasmücke, Mittel- und Schwarzspecht, Rohrweihe, Ziegenmelker und Zwergschnäpper. Weiterhin können regelmäßig während der Zugzeit 1.000 - 2.000 Kraniche im Gebiet gezählt werden. Das Gebiet besitzt zudem eine EU-weite Bedeutung als Rastgebiet des Zwerg- schwanes. Als weitere Rastvögel bzw. Wintergäste treten Singschwan, Bläss- und Saatgans auf (LUA 2004, vgl. ABBO 2003 und SCHELLER et al. 2002).

Die Darstellung des gesamten SPA „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ erfolgt in Unterlage 12.4.3, Karte 1

2.2 Erhaltungsziele des Schutzgebietes

2.2.1 Verwendete Quellen

Zur Ermittlung, Beschreibung und Analyse der Schutz- und Erhaltungsziele, also der Vögel des Anhangs I und Zugvögel nach Art. 4 Abs. 2 der Vogelschutz-Richtlinie (VSchRL), wur- den im Wesentlichen folgende Unterlagen herangezogen und ausgewertet:

 Standarddatenbogen (SDB), Gebietsnummer: DE 2738-421, Stand 11/2008 (vgl. An- hang 1, Anlage 1)  Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Agrarlandschaft Prignitz – Stepenitz“ vom 15. Dezember 2008 (GVBl. für das Land Brandenburg Teil II - Nr. 3 vom 28. Ja- nuar 2009)  Brutvogelkartierung 2015. Teilgebiet 1: Bentwisch, Teilgebiet 2: Dergenthin - Karstädt (GUP 2015B)  Rastvogelkartierung 2015/2016 im Bereich Dergenthin-Karstädt. Erstellt im Auftrag der DEGES (GUP 2016A)  Rastvogelkartierung im Rahmen der Landschaftspflegerischen Begleitplanung zum Neubau der A14 im Land Brandenburg. Erstellt im Auftrag der DEGES (HINNERICHS 2010A)  Spechtkartierung im Rahmen der Landschaftspflegerischen Begleitplanung zum Neubau der A14 im Land Brandenburg. Erstellt im Auftrag der DEGES (HINNERICHS 2010B)  Brutvogelkartierung im Rahmen der Landschaftspflegerischen Begleitplanung zum Neubau der A14 im Land Brandenburg, VKE 1153 und VKE 1154. Erstellt im Auftrag der DEGES (HINNERICHS 2009A)  Eulenkartierung im Rahmen der Landschaftspflegerischen Begleitplanung zum Neu- bau der A14 im Land Brandenburg. Erstellt im Auftrag der DEGES (HINNERICHS 2009B)  Statusbericht zu Brutvorkommen wertgebender Vogelarten im EU-SPA 7015 Agrar- landschaft Prignitz-Stepenitz (PUTZE 2013) inkl. digitale Daten zu Brutvogelvorkom- men im SPA-Gebiet vom LFU (E-Mail vom 23.06.2017)

 Stellungnahme des Landesumweltamtes / der STAATLICHEN VOGELSCHUTZWARTE BUCKOW zu Horststandorten gemäß § 33 BbgNatSchG (29.07.2005) sowie digitale Daten zu Rast- und Zugvögeln in der Prignitz (E-Mail vom 03.04.2006) als Ergänzung zu aktuelleren Daten  Aktualisierung und Ergänzung der Brutvogelnachweise 2005 sowie der Rast- und Schlafplätze durch die NATURWACHT LENZEN (11.03.2006) als Ergänzung zu aktuelle- ren Daten PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 10 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

 Datenübermittlung des LUGV (ehem. LUA Brandenburg) 2010 zu Brut- und Rastvö- geln einschließlich Daten aus Kartierung der Brutvorkommen wertgebender Vogelar- ten im SPA "Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz" (NABU 2005) (Daten von 2005 und 2006 als Ergänzung zu aktuelleren Daten)  Nachgelieferte Brutvogeldaten der Vogelschutzwarte Buckow als Nachtrag zur FFH- VP „Unteres Elbtal“ (STAATLICHE VOGELSCHUTZWARTE BUCKOW / Landesumweltamt Brandenburg (LUA) 2004) als Ergänzung zu aktuelleren Daten  Brutbestandserfassung des Weißstorches (Ciconia ciconia) im Altkreis Perleberg im Jahr 2013 bis 2015, Bearbeiter Falk Schulz (Datenübergabe LUGV per Email vom 10.04.2014 und 26.04.2016)

Aufgrund der erhaltenen Informationen, der vorhandenen Unterlagen sowie der durchgeführten Kartierungen war es möglich, die Verträglichkeitsuntersuchung auf einer fundierten Datengrundlage durchzuführen.

2.2.2 Ermittlung der Erhaltungsziele

Nach § 7 Abs. 1 Pkt. 9 BNatSchG gelten als Erhaltungsziele eines Schutzgebietes die Erhal- tung oder Wiederherstellung (Entwicklung) eines günstigen Erhaltungszustands der in An- hang I der VSchRL aufgeführten Vogelarten sowie der Zugvogelarten nach Art. 4 Abs. 2, für deren Schutz das Schutzgebiet ausgewiesen wurde. Diese Erhaltungsziele ergeben sich aus der Schutzgebietsverordnung für das Landschaftsschutzgebiet „Agrarlandschaft Prignitz- Stepenitz“ (vom 15.12.2008, GVBl. II S. 38) sowie aus dem Standarddatenbogen, der für EU-Vogelschutzgebiete ausgefüllt wurde.

Nicht alle Arten, die im Standarddatenbogen für das SPA-Gebiet „Agrarlandschaft Prignitz- Stepenitz“ aufgeführt werden, sind auch Erhaltungsziele des Gebietes lt. Schutzgebietsver- ordnung für das LSG „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“. Vorsorglich werden dennoch alle im Standarddatenbogen aufgeführten Arten als Erhaltungsziele des SPA-Gebietes betrach- tet.

Für das EU-Vogelschutzgebiet „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ liegt vom Land Branden- burg derzeit ein Standarddatenbogen mit Stand vom November 2008 vor.

Alle im Standarddatenbogen als signifikant, d. h. nicht in der Kategorie „D“ des Kriteriums ‘Repräsentativität’ vermerkten Vogelarten des Anhangs I der EU-Vogelschutz-Richtlinie, sind die Grundlage für die Festlegung von Erhaltungszielen für EU-Vogelschutzgebiete. Gleiches gilt für die genannten Zugvogelarten nach Art. 4 Abs. 2. Konkretisiert auf die Vogelarten der VSchRL und im Hinblick auf die Errichtung eines kohä- renten Netzes ergeben sich folgende Schutz- und Entwicklungsziele: Ziele sind die Bewahrung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes für die im Gebiet vorhandenen Populationen und Habitate der Vogelarten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der Richtlinie 2009/147/EG des Rates vom 15. Februar 2010 (VSchRL). Das sind ins- besondere: a) im Standarddatenbogen aufgeführte Vogelarten, die im Anhang I der Richtlinie 2009/147/EG enthalten sind:  Brachpieper (Anthus campestris), EU-Code A255  Bruchwasserläufer (Tringa glareola), EU-Code A166  Eisvogel (Alcedo atthis), EU-Code A229  Fischadler (Pandion haliaetus), EU-Code A094  Fluss-Seeschwalbe (Sterna hirundo), EU-Code A193 PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 11 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

 Goldregenpfeifer (Pluvialis apricaria), EU-Code A140  Heidelerche (Lullula arborea), EU-Code A246  Kampfläufer (Philomachus pugnax), EU-Code A151  Kornweihe (Circus cyaneus), EU-Code A082  Kranich (Grus grus), EU-Code A127  Merlin (Falco columbarius), EU-Code A098  Mittelspecht (Dendrocopus medius), EU-Code A238  Neuntöter (Lanius collurio), EU-Code A338  Nonnengans/ Weißwangengans (Branta leucopsis), EU-Code A045  Ortolan (Emberiza hortulana), EU-Code A379  Rohrweihe (Circus aeroginosus), EU-Code A081  Rotmilan (Milvus milvus), EU-Code A074  Schwarzmilan (Milvus migrans), EU-Code A073  Schwarzspecht (Dryocopus martius), EU-Code A236  Schwarzstorch (Ciconia nigra), EU-Code A030  Seeadler (Haliaeetus albicilla), EU-Code A075  Singschwan (Cygnus cygnus), EU-Code A038  Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria), EU-Code A307  Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger), EU-Code A197  Wanderfalke (Falco peregrinus), EU-Code A103  Weißstorch (Ciconia ciconia), EU-Code A031  Wespenbussard (Pernis apivorus), EU-Code A072  Wiesenweihe (Circus pygargus), EU-Code A084  Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus), EU-Code A224  Zwergsäger (Mergus albellus), EU-Code A068  Zwergschnäpper (Ficedula parva), EU-Code A320  Zwergschwan (Cygnus columbianus), EU-Code A307 b) im Standarddatenbogen aufgeführte regelmäßig vorkommende Zugvögel, die nicht im Anhang I der Richtlinie 2009/147/EG aufgeführt sind:  Alpenstrandläufer (Calidris alpina), EU-Code A149  Baumfalke (Falco subbuteo), EU-Code A099  Bekassine (Gallinago gallinago), EU-Code A153  Blässgans (Anser albifrons), EU-Code A041  Blässhuhn (Fulica atra), EU-Code A125  Brachvogel (Numenius arquata), EU-Code A160  Braunkehlchen (Saxicola rubetra), EU-Code A275  Dunkler Wasserläufer (Tringa erythropus), EU-Code A161  Flussregenpfeifer (Charadrius dubius), EU-Code A136  Flussuferläufer (Actitis hypoleucos), EU-Code A168  Gänsesäger (Mergus merganser), EU-Code A070  Graugans (Anser anser), EU-Code A043  Graureiher (Ardea cinerea), EU-Code A028  Grünschenkel (Tringa nebularia), EU-Code A164  Haubentaucher (Podiceps cristatus), EU-Code A005  Höckerschwan (Cygnus olor), EU-Code A036  Kiebitz (Vanellus vanellus), EU-Code A142  Knäkente (Anas querquedula), EU-Code A055  Kormoran (Phalacrocorax carbo), EU-Code A017  Krickente (Anas crecca), EU-Code A052  Lachmöwe (Larus ridibundus), EU-Code A179  Löffelente (Anas clypeata), EU-Code 056 PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 12 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

 Nachtigall (Luscinia megarhynchos), EU-Code 271  Pfeifente (Anas penelope), EU-Code A050  Raubwürger (Lanius excubitor), EU-Code A340  Reiherente (Aythya fuligula), EU-Code A061  Rohrschwirl (Locustella luscinioides), EU-Code A292  Rothalstaucher (Podiceps grisegena), EU-Code A006  Rotschenkel (Tringa totanus), EU-Code A162  Saatgans (Anser fabalis), EU-Code A039  Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula), EU-Code A137  Schellente (Bucephala clangula), EU-Code A067  Schnatterente (Anas strepera), EU-Code A051  Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis), EU-Code A008  Silbermöwe (Larus argentatus), EU-Code A184  Spießente (Anas acuta), EU-Code A054  Stockente (Anas platyrhynochos), EU A053  Sturmmöwe (Larus canus), EU A182  Tafelente (Aythya ferina), EU-Code A059  Teichhuhn (Gallinula chloropus), EU-Code A123  Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus), EU-Code A297  Uferschwalbe (Riparia riparia), EU-Code A249  Waldschnepfe (Scolopax rusticola), EU-Code A155  Waldwasserläufer (Tringa ochropus), EU-Code A165  Wasserralle (Rallus aquaticus), EU-Code A118  Wiedehopf (Upupa epops), EU-Code A232  Zwergtaucher (Tachybaptus fuficollis), EU-Code A004

Ausgehend von den Lebensraumansprüchen der im EU-Vogelschutzgebiet „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ brütenden, durchziehenden, rastenden und überwinternden Vogelarten werden zur Sicherung und Stabilisierung der Brut-, Nahrungs- und Überwinterungsgebiete zudem folgende Schutzzwecke in der Schutzgebietsverordnung des LSG „Agrarlandschaft Prignitz – Stepenitz“ (vom 15.12.2008, GVBl. II S. 38) definiert:  die Erhaltung und Wiederherstellung einer weitgehend unzerschnittenen, strukturrei- chen, vielfältigen, offenen, von Ackerflächen geprägten Agrarlandschaft mit einem hohen Anteil an Strukturelementen wie Hecken, Baumreihen, Einzelgehölzen, Söllen, Gräben, Lesesteinhaufen, Brachen, Randstreifen und Trockenrasen sowie einer mo- saikartigen Nutzungsstruktur als Lebensraum von Vogelarten wie Wiesenweihe, Hei- delerche, Sperbergrasmücke, Neuntöter, Ortolan, Braunkehlchen und Raubwürger sowie als Nahrungsflächen von Vogelarten wie Weißstorch, Wespenbussard, Schwarz- und Rotmilan, Rohr- und Wiesenweihe;  die Erhaltung und Wiederherstellung von landschaftstypischen Alleen, insbesondere von Eichenalleen und strukturierten Waldrändern mit Eichenanteil, angrenzend an mineralische Ackerstandorte auch als Lebensraum des Ortolans in seinem bedeu- tendsten Vorkommen in Brandenburg;  die Erhaltung und Wiederherstellung von Trockenrasen mit Dornbüschen und Wil- dobstbeständen als Bestandteil einer abwechslungsreichen Landschaft auch als Le- bensraum charakteristischer Tier- und Pflanzenarten, wie zum Beispiel Heidelerche, Sperbergrasmücke, Neuntöter, Raubwürger, Zauneidechse, Sand-Strohblume und Heide-Nelke;  die Erhaltung und Wiederherstellung landschaftsbildprägender reich strukturierter, naturnaher Laub- und Laubmischwälder mit hohem Altholzanteil, alten Einzelbäumen, Überhältern sowie einem hohen Anteil an stehendem und liegendem Totholz auch als Lebensraum von Schwarzstorch, Wespenbussard, Schwarz- und Rotmilan, See- und PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 13 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Fischadler, Schwarz- und Mittelspecht, Zwergschnäpper, Baumfalke und weiteren waldgebundenen Vogelarten;  die Erhaltung und Wiederherstellung intakter Bruchwälder und Waldmoore mit natur- nahem Wasserstand und naturnaher Wasserstandsdynamik wegen ihrer Eigenart und Schönheit auch als Lebensraum insbesondere von Schwarzstorch, Kranich und Waldwasserläufer;  die Erhaltung und Wiederherstellung landschaftsästhetisch wertvoller, nährstoffarmer, lichter und halboffener Kiefernwälder mit Laubholzanteilen und reich gegliederten Waldrändern sowie Kiefernheiden und -gehölzen als Lebensraum von Ziegenmelker, Heidelerche, Baumfalke, Wiedehopf, Raubwürger und weiteren Vogelarten;  die Erhaltung und Wiederherstellung der Löcknitz und der Stepenitz sowie ihrer Ne- benflüsse als gliedernde und verbindende Landschaftselemente mit weitgehend un- verbautem, strukturreichem und naturnahem Erscheinungsbild, ausgeprägter Ge- wässerdynamik, Mäander- und Kolkbildungen, Uferabbrüchen, Steilwandbildungen, Altarmen, Sand- und Kiesbänken auch als Nahrungsgebiet des Schwarzstorches so- wie Lebensraum des Eisvogels und weiterer fließgewässergebundener Vogelarten;  die Erhaltung und Wiederherstellung intakter Moore, Sümpfe, Torfstiche und Klein- gewässer mit naturnahen Wasserständen und naturnaher Wasserstandsdynamik in ihrer Vielfalt und landschaftlichen Schönheit auch als Nahrungsgebiet des Schwarz- storches sowie als Lebensraum von Rohrweihe, Kranich, Waldwasserläufer und wei- teren an Feuchtgebiete gebundene Vogelarten;  die Erhaltung und Wiederherstellung strukturreicher Standgewässer und Gewässer- ufer mit vielgestaltiger Verlandungs-, Schwimmblatt- und Unterwasservegetation so- wie Flachwasserbereichen auch als Lebensraum von Sumpf-, Wasser- und Watvö- geln, zum Beispiel Rohrschwirl, Rohrweihe, Teichralle und verschiedenen Gänse- und Entenarten;  die Erhaltung und Wiederherstellung eines für Niedermoore typischen Landschafts- wasserhaushaltes, vor allem in den Flussniederungen, mit periodisch oder ganzjährig überfluteten Flächen oder ganzjährig hohen Grundwasserständen auch als Voraus- setzung für Nahrungsgebiete von Schwarz- und Weißstorch sowie Lebensräume von Rohr- und Wiesenweihe, Kranich und weiteren an Feuchtgebiete gebundene Vogel- arten;  die Erhaltung und Wiederherstellung extensiv bewirtschafteter Dauergrünlandflächen, insbesondere Feucht- und Nasswiesen, möglichst mit winterlicher Überflutung, insbe- sondere in enger räumlicher Verzahnung mit Brache- und Röhrichtflächen sowie Röhrichtsäumen als charakteristische Elemente der Kulturlandschaft auch als Le- bensraum von Vogelarten wie Kiebitz und Braunkehlchen sowie als Nahrungs- und Rastflächen von Vogelarten wie Schwarz- und Weißstorch, Kranich und Goldregen- pfeifer;  die Erhaltung und Wiederherstellung der Funktion als Rastgebiet als Bestandteil ei- nes leistungs- und funktionsfähigen Naturhaushalts, insbesondere die Erhaltung und Wiederherstellung geeigneter Rastflächen für verschiedene Rastvögel, beispielswei- se Schwäne, Gänse- und Entenarten und Watvögel;  die Erhaltung und Wiederherstellung einer arten- und individuenreichen Fauna von Wirbellosen (insbesondere Großinsekten), Amphibien und weiteren Kleintieren als Nahrungsangebot sowie als Ausdruck eines leistungs- und funktionsfähigen Natur- haushaltes.

2.2.3 Vogelarten des Anhangs I der Vogelschutz-Richtlinie im Gebiet

Für das EU-Vogelschutzgebiet sind entsprechend dem Standarddatenbogen (vgl. Anlage 1) 31 Vogelarten nach Anhang I der Vogelschutz-Richtlinie als Erhaltungsziele definiert. In der folgenden Tabelle werden die in Anlage 1 des BbgNatSchAG für das EU- Vogelschutzgebiet „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ genannten Vogelarten des Anhangs I PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 14 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ der Vogelschutz-Richtlinie aufgelistet und deren autökologische Ansprüche kurz beschrie- ben. Sofern die Datenlage es ermöglicht, werden weiterhin populationsbiologische Angaben zur Bestandsstruktur und -dynamik gemacht sowie Aussagen darüber, ob die verfügbaren Lebensstätten den langfristigen Fortbestand einer stabilen Population im Gebiet erlauben.

Der Standarddatenbogen wurde letztmalig 11/2008 aktualisiert. Aktuellere bzw. fachlich kon- kretere Angaben zur Bestandssituation und zum Erhaltungszustand der Arten enthält der Statusbericht zum SPA-Gebiet (Zweiterfassung PUTZE 2013).

Im Folgenden werden deshalb die im Statusbericht (PUTZE 2013) enthaltenen Angaben zu den Populationsgrößen und zum Erhaltungszustand für die Verträglichkeitsuntersuchung verwendet. Der Vollständigkeit halber sind in den artbezogenen Betrachtungen auch die An- gaben des Standarddatenbogens enthalten.

Tab. 1: Vogelarten des Anhangs I der Vogelschutz-Richtlinie im EU-Vogelschutzgebiet „Agrarland- schaft Prignitz-Stepenitz“

Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. Brachpieper (Anthus campestris) 5 (B) C B B C Der Brachpieper bewohnt offene, trockene, gut durchsonnte und nährstoffarme Flächen mit offenen Sandstellen (u. a. Tagebaustandorte, Sand- und Kiesgruben, Truppenübungsplätze). Ein langfristi- ger Brutbestand ist großräumig von natürlicher Dynamik in Sandlebensräumen durch Frost- und Winderosion sowie Brandereignissen abhängig (FFH-VP-Info des BFN). Der Bestand für Brandenburg und Berlin wird für den Zeitraum von 2005 bis 2009 mit 610 - 730 Brut- revieren angegeben (RYSLAVY ET AL. 2011). Die Art wird in der Roten Liste von Brandenburg als stark gefährdet (= Kategorie 2) und in der ge- samtdeutschen Liste als vom Aussterben bedroht (= Kategorie 1) eingestuft (RYSLAVY ET AL. 2008, GRÜNEBERG ET AL. 2015). In Brandenburg sind starke Abnahmen zu verzeichnen. Hauptursache dafür sind fortschreitende Sukzessionen auf Offenstellen bzw. Aufforstungen, des Weiteren auch die Auf- gabe der Kahlschlagwirtschaft und die allgemeine Eutrophierung der Landschaft (ABBO 2001). Der Brachpieper ist als Pionierbesiedler jedoch in der Lage, kurzfristig neu entstandene Bruthabitate bereits 2-3 Jahre nach ihrer Entstehung zu besiedeln (ZANG ET AL. 2001).

Für den Brachpieper liegen keine Nachweise innerhalb des SPA-Gebietes vor (PUTZE 2013). Im Untersuchungsraum der VKE 1154 sind keine Reviere bekannt (GUP 2014, GUP 2015B).

Bruchwasserläufer 50 (Z) - B C - (Tringa glareola) Der Bruchwasserläufer ist ein regelmäßiger und häufiger Durchzügler in allen geeigneten Rasthabi- taten im gesamten Land Brandenburg (ABBO 2001). Hauptrastgebiete des Bruchwasserläufers sind offene, seicht überstaute und schlammige Bereiche unterschiedlichen Deckungsgrades auf überschwemmtem Grünland, aber auch abgelassene Fisch- teiche und Klärbecken. Des Weiteren werden auch Gewässerufer, Feldpfuhle, temporäre Nassstel- len in der Agrarlandschaft, Staubecken und Bodenentnahmestellen aufgesucht. Teilweise rasten Bruchwasserläufer auch in untypischen Lebensräumen, z. B. auf Algenteppichen bzw. Schwimmin- seln aus abgestorbenem Pflanzenmaterial tieferer Gewässer und an Güllepfützen auf Äckern (ABBO 2001). Als Brutvogel gilt der Bruchwasserläufer in Deutschland allgemein als vom Aussterben bedroht, für 2005 - 2009 waren lediglich 0 - 1 Brutpaar bekannt (GRÜNEBERG ET AL. 2015).

Für den Bruchwasserläufer liegen keine Nachweise innerhalb des SPA-Gebietes vor (PUTZE 2013). Im Untersuchungsraum der VKE 1154 sind keine Reviere bekannt (GUP 2014, GUP 2015B).

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 15 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop.

20 (B) C B C B Eisvogel (Alcedo atthis) 3-4 (B)1 C 1 Der Eisvogel brütet an langsam fließenden bis stehenden Gewässern mit guten Sichtverhältnissen und reichem Angebot an Kleinfischen. Seine Bruthöhle legt er in überhängenden oder senkrechten Abbruchkanten in max. einigen hundert Metern Entfernung vom Wasser an. Voraussetzung für die Reproduktion ist das Vorhandensein von senkrechten Ufern oder steilen Wänden zum Höhlenbau, z. T. auch in einiger Entfernung vom Gewässer (Wurzelteller). Der Eisvogel ist ein weit verbreiteter Brutvogel Brandenburgs, der lediglich in gewässerarmen Gebie- ten fehlt. Der Bestand des Eisvogels ist starken Schwankungen unterworfen, die v. a. durch starke Winterverluste verursacht werden können (so auch im Winter 2002/2003). Der brandenburgische Bestand wird für 2005/06 auf 700 bis 1.300 Brutpaare geschätzt (RYSLAVY ET AL. 2008). Insgesamt ist der Bestand in Brandenburg langfristig stabil (RYSLAVY ET AL. 2008, MLUV 2011). Bundesweit wird der Bestand (Zeitraum 2005 - 2009) mit 9.000 bis 14.500 Brutpaaren angegeben (GRÜNEBERG et al. 2015). Die heimische Population zieht im Winter teilweise nach SW ab und wird durch Wintergäste ersetzt. Gefährdungsursachen sind die Regulierung und der Verbau von Fließgewässern, Störungen durch Wassersportler und große Glasflächen ufernaher Gebäude. Der Eisvogel gilt in Brandenburg als gefährdet (RYSLAVY ET AL. 2008), deutschlandweit ist die Art nicht gefährdet (GRÜNEBERG et al. 2015). Die Reviergröße ist unterschiedlich und hängt vom Nahrungs- und Strukturangebot ab. Der Raum- bedarf zur Brutzeit beträgt ca. 0,5 bis 3,0 km Fließgewässerstrecke (FLADE 1994, zit. in LAMBRECHT UND TRAUTNER 2007). Innerhalb des SPA-Gebietes konnten 3 – 4 Reviere nachgewiesen werden (PUTZE 2013). Für den Untersuchungsraum der VKE 1154 liegen keine Nachweise vor (GUP 2014, GUP 2015B). 1 (B) C B A C Fischadler (Pandion haliaetus) 1 (B)1 C 1 Für das Vorkommen des Fischadlers sind Seen, Flüsse und Teiche als Nahrungshabitate notwendig. Ferner werden für den Horstbau geeignete Horstbäume bzw. Gittermasten benötigt (ABBO 2001). Die Distanz zwischen Horstplatz und Nahrungsgewässer kann bis zu 6, teilweise sogar bis zu 12 km betragen (RUHLE 1995). Im Durchschnitt werden jedoch nur zwischen 0,7 und 3 km zurückgelegt (SCHMIDT 1999). Die Anzahl der Reviere stieg von 102 (1991) über 282 (2004) und 322 (2010) auf 381 im Jahr 2015 an (RYSLAVY 2002 und 2006A, RYSLAVY 2013, RYSLAVY 2017). Der über den Kartierzeitraum 2005 bis 2009 im Rahmen der Atlaskartierung aufsummierte Bestand beträgt 335-340 BP bzw. Reviere (RYSLAVY ET AL. 2011). Brandenburg beherbergt somit mehr als die Hälfte des in Deutschland brüten- den Fischadlerbestandes (RYSLAVY ET AL. 2011). Der wesentliche Grund für den Bestandsanstieg ist die nachlassende Kontamination mit DDT (ABBO 2001).

In Deutschland wird der Fischadler in der Roten Liste als gefährdet eingestuft (GRÜNEBERG ET AL. 2015). In Brandenburg ist er nicht in der Roten Liste geführt. Bestandslimitierend wirkt der Mangel an geeigneten Horstbäumen. Nach dem Wegfall menschlicher Verfolgung hat sich die Art gegenüber einer Vielzahl von Störungen als tolerant entwickelt.

Innerhalb des SPA-Gebietes konnte 1 Brutpaar nachgewiesen werden (PUTZE 2013). Für den Unter- suchungsraum der VKE 1154 liegen keine Nachweise vor (GUP 2014, GUP 2015B).

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 16 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. Flussseeschwalbe 10 (Z) C B C C (Sterna hirundo) Die Flussseeschwalbe brütet an Standgewässern wie natürlichen Seen, Grubenseen, Industriege- wässern, Fischteichen, Tongruben, Abwasserbecken, Talsperren und selten im Überflutungsbereich der Fließgewässer. Entscheidend für die Ansiedlung der Art ist nicht die Art des Gewässers, sondern das Vorhandensein von Sandinseln. Brutplätze und Nahrungsgewässer sind häufig räumlich ge- trennt. In der Regel liegen die Entfernungen unter 10 km, sie können aber auch bis zu 22 km betra- gen. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die Art noch ein häufiger Brutvogel an den Flüssen und größeren Seen. In Folge der Schiffbarmachung der großen Flüsse wurden für die 1960er und 1970er Jahre nur noch 60-70 Brutpaare für Brandenburg angenommen. Eine leichte Erholung erfolgt aufgrund der Neuentstehung geeigneter Brutplätze, insbesondere an den neuen Tagebaugewässern der Lausitz. Bis 1993 stieg der Bestand in Brandenburg auf 417 Brutpaare und ging bis 1998 auf 237 Paare auf- grund fortschreitender Sukzession auf den Brutinseln und zunehmenden Prädatorendruck zurück. Im Jahr 2010 wurden über 590 Brutpaare in 28 Brutkolonien in Brandenburg festgestellt (RYSLAVY 2013). Der sehr stark positive kurzfristige Trend seit 1995 basiert vor allem auf jährlichem Brutplatzma- nagement (Ausbringen von Brutflößen, Verhinderung aufkommender Sukzession auf Inseln) (RYSLA- VY ET AL. 2011). In der Roten Liste Brandenburgs wird die Flussseeschwalbe als gefährdet eingestuft, deutschland- weit ist sie stark gefährdet (RYSLAVY ET AL. 2008, GRÜNEBERG ET AL. 2015). Gefährdungsursache ist der Mangel an geeigneten Brutplätzen. Durch den Verlust der natürlichen Dynamik der Flüsse unter- bleibt die Entstehung neuer Sandinseln. Bestehende Brutplätze sind durch eine fortschreitende Suk- zession gefährdet (s.o.).

Für die Flussseeschwalbe liegen keine Nachweise innerhalb des SPA-Gebietes vor (PUTZE 2013). Im Untersuchungsraum der VKE 1154 sind keine Reviere bekannt (GUP 2014, GUP 2015B).

Goldregenpfeifer 1000 (Z) C B C C (Pluvialis apricaria) Der Goldregenpfeifer tritt in Brandenburg als regelmäßiger Durchzügler auf. Eine herausragende Stellung nehmen die nördlichen Landesteile ein, wo sich die rastenden Vögel auf wenige Niede- rungsgebiete (z. B. Elbtalaue, Untere Havelniederung) konzentrieren. Zur Rast werden vor allem kurzrasige Wiesen und Weiden in großräumigen Flussniederungen und Luchgebieten genutzt, die weite Sichtmöglichkeiten und ausreichend Nahrung bieten. Häufig wird die Art auch auf frisch be- stellten Ackerflächen sowie abgeernteten Hackfruchtfeldern, seltener auf Stoppelfeldern angetroffen (ABBO 2001). Der Heimzug setzt zögernd (Mitte) Ende Februar ein. Der Hauptdurchzug vollzieht sich Ende März/Anfang April. Die Rastgemeinschaften halten sich z. T. bis zu vier Wochen auf. Der Zug in die Winterquartiere erreicht ab Ende August bis Anfang September seinen Höhepunkt. Im Okto- ber/November verlassen die meisten Vögel das Gebiet (ebd.). Als Brutvogel gilt der Goldregenpfeifer in Deutschland allgemein als vom Aussterben bedroht, für 2005 - 2009 waren lediglich 8 Brutpaare bekannt (GRÜNEBERG ET AL. 2015).

Für den Goldregenpfeifer liegen keine Nachweise innerhalb des SPA-Gebietes vor (PUTZE 2013). Im Untersuchungsraum der VKE 1154 sind keine Reviere bekannt (GUP 2014, GUP 2015B).

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Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. 150 (B) C B C C Heidelerche (Lullula arborea) 282 (B)1 A 1 Die Heidelerche bewohnt trockene, überwiegend offene, gut durchsonnte Habitate mit spärlicher Bodenvegetation und vereinzelt stehenden Sitzwarten. Es handelt sich dabei u. a. um Kahlschläge, jüngere Aufforstungen, Truppenübungsplätze, Zwergstrauchheiden, Waldränder und lichte Kiefern- forste. In BB zählt die Heidelerche zu den häufigen Brutvogelarten, der Bestand für Berlin und Brandenburg wird für den Zeitraum 2005-09 auf 14.200 bis 17.800 (im Mittel 16.000) Brutpaare geschätzt (RYSLA- VY ET AL. 2011). Die Art ist in Brandenburg flächendeckend verbreitet, insbesondere die ausgedehn- ten Kiefernheiden Brandenburgs sind dicht besiedelt (vgl. NIKOLAI 1993). Seit Ende der 1990er Jahre nimmt der Bestand vor allem durch umfangreiche Flächenstilllegungen auf ertragsarmen Acker- standorten zu. Auf den entstandenen Ackerbrachen boten sich neue Lebensmöglichkeiten für die Heidelerche (RYSLAVY ET AL. 2011). In Brandenburg sowie auch deutschlandweit ist die Art momentan nicht gefährdet, steht jedoch auf der RL Deutschlands auf der Vorwarnliste (RYSLAVY ET AL. 2008, GRÜNEBERG ET AL. 2015). In der Ver- gangenheit waren insbesondere eine Intensivierung der Waldbewirtschaftung und die Aufgabe der Waldweide Ursache eines Bestandsrückgangs. Heute ist es die Abnahme der Kahlschlagwirtschaft, die Sukzession auf Offenlandstandorten durch Eutrophierung und Nutzungsaufgabe und die Bebau- ung von Ödland (ABBO 2001). Auch die erneute Aufnahme der Landwirtschaft auf Stilllegungsflächen dürfte den Bestand zukünftig wieder negativ beeinflussen (RYSLAVY ET AL. 2011). Innerhalb des SPA-Gebietes konnte ein Gesamtbestand von 282 Revieren nachgewiesen werden (PUTZE 2013). 82 dieser Reviere befinden sich auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz (jetzt NSG Marienfließ). Innerhalb des Untersuchungsraums der VKE 1154 enthält die Erfassung von Put- ze (2013) 4 Nachweise der Heidelerche. Da aus der aktuelleren Brutvogelkartierung (GUP 2015B) für den Untersuchungsraum der VKE 1154 innerhalb des SPA-Gebietes 5 Reviernachweise vorlie- gen, ist davon auszugehen, dass diese Kartierung den Bestand vollständig darstellt. Die Nachweise aus dem Jahr 2013 werden nicht in die Konfliktanalyse einbezogen.

Kampfläufer 10 (Z) - B C - (Philomachus pugnax) Der Kampfläufer nutzt extensiv bewirtschaftete Überschwemmungswiesen mit höheren, trockenen Bereichen zur Gruppenbalz und Nestanlage. Entscheidend für seine Brutansiedlungen scheinen neben einer interspezifischen Brutlimikolen-Kolonie vor allem das Vorhandensein von bis in den Juni hinein großflächigen Bereichen mit stagnierendem Wasserstand zu sein. Das Nahrungshabitat bil- den trockenfallende Schlammflächen sowie feuchte bis nasse Wiesen und Weiden, deren locker stehende Vegetation auch Körperhöhe des Kampfläufers erreichen kann. Insbesondere die nach Rückgang des Hochwassers freiwerdenden weiträumigen Flachwasserbereiche mit schlick- und nährstoffreichen Ablagerungen bilden bevorzugte Rast- und Nahrungsflächen. Während des Weg- zuges dienen als Rasthabitate Flachwasserbereiche permanent überschwemmter Grünlandflächen, Teichgebiete und flache Seeuferbereiche (ABBO 2001). Der Kampfläufer zählt in Brandenburg und deutschlandweit zu den vom Aussterben bedrohten Vo- gelarten (RYSLAVY ET AL. 2008, GRÜNEBERG ET AL. 2015). In Brandenburg tritt er inzwischen nur noch unregelmäßig als Brutvogel auf (RYSLAVY ET AL. 2008). Seit 2006 konnte kein Brutnachweis mehr erbracht werden. In den Jahren 2013 bis 2015 gelangen jeweils einzelne Beobachtungen von Weib- chen zur Brutzeit (RYSLAVY 2017). Da die Art auch in optimalen Bruthabitaten nur sehr geringe Siedlungsdichten erreicht, sind großflä- chig vernässte Grünlandbereiche für das Überleben der Art erforderlich (ABBO 2001).

Für den Kampfläufer liegen keine Nachweise innerhalb des SPA-Gebietes vor (PUTZE 2013). Im Untersuchungsraum der VKE 1154 sind keine Reviere bekannt (GUP 2014, GUP 2015B).

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 18 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. Kornweihe (Circus cyaneus) 20 (Z) - B C - Die Kornweihe brütet in den Randbereichen stark verlandeter, eutropher Flachseen, in verwachse- nen Torfstichen, den Randzonen von Erlenbrüchen und selten auch in der Agrarlandschaft. Durch- zügler und Wintergäste treten überwiegend in den großen, durch Grünland dominierten Luchgebie- ten und Flussauen, regelmäßig auch auf Ackerflächen und Brachen auf. Während ihres Winteraufenthaltes nutzen Kornweihen gemeinsame Schlafplätze in lockerem Schilf, Schneide (Cla- dium mariscus) und Wiesenbrachen (ABBO 2001). Die Kornweihe ernährt sich hauptsächlich von Nagetieren und Kleinvögeln. Die Bestandsgröße und die Bruterfolge hängen vom Nagetiervorkom- men ab (JONSSON 1992). Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist der Bestand der Kornweihe in weiten Teilen Europas rückläufig. Heute leben in Mitteleuropa nur noch ca. 300-400 Brutpaare. In Brandenburg konnten nach 1993 keine Bruten mehr nachgewiesen werden, es bestand jedoch sporadisch Brutverdacht. Entspre- chend gilt die Art als Brutvogel in Brandenburg als verschollen (Kategorie 0) (RYSLAVY ET AL. 2008). Durch großräumige Zerstörung von Auenlandschaften und Intensivierung der Landwirtschaft ist die Art in der Roten Liste Deutschlands als vom Aussterben bedroht eingestuft (GRÜNEBERG ET AL. 2015).

Für die Kornweihe liegen keine Nachweise innerhalb des SPA-Gebietes vor (PUTZE 2013). Im Unter- suchungsraum der VKE 1154 sind keine Reviere bekannt (GUP 2014, GUP 2015B).

35 (B) C B B C Kranich (Grus grus) 2000 (Z) B B C C 53 (B)1 A 1 Die Brutplätze des Kranichs sind in der Regel durch störungsfreie Nassstellen als Nistplatz mit Of- fenflächen für die Nahrungssuche gekennzeichnet. Bei diesen kann es sich sowohl um Wälder als auch um offene Feldfluren und Gewässerufer handeln (ABBO 2001). Zwei Drittel der Brutreviere in Deutschland haben eine Größe von 0,1-5 ha (MEWES 1996). Rastgemeinschaften halten sich im Frühjahr und Herbst als Äsungstrupps im Feuchtgrünland, vor allem aber auf an- bis abgeernteten oder neu eingesäten bis niedrigwüchsigen Feldern auf. Bevorzugt werden Mais, Sonnenblumen und Getreide, aber auch Hackfrüchte und Raps- oder Kohlfelder. Als Schlafplatz wird Flachwasser aller Art aufgesucht. Voraussetzung sind Störungsfreiheit sowie eine Mindestwassertiefe von 30 cm. Be- vorzugt werden von Wasser umgebene Schlammbänke (ABBO 2001). Der Heimzug beginnt im März und ist Mitte April weitgehend abgeschlossen. Während des Heimzuges fällt die Rast überall deutlich kürzer aus (PRANGE 1989). Der Brutbestand in Brandenburg hat sich von 1977/78 mit 223 Brutpaaren bis 1999 mit 1.164 Paaren mehr als vervierfacht (ABBO 2001). Er betrug 2003 >1.270 Brutpaare (RYSLAVY 2006a), 2010 bereits >2.477 Brutpaare (RYSLAVY 2013) und lag 2015 bei > 2.650 BP (RYSLAVY 2017). Gefährdungsursachen bestehen in Form von Grundwasserabsenkungen, direkten Störungen und Windkraftanlagen. In Brandenburg sowie in Deutschland ist der Bestand aufgrund des anhaltend positiven Trends gegenwärtig nicht gefährdet (RYSLAVY ET AL. 2008, RYSLAVY ET AL. 2011, GRÜNEBERG ET AL. 2015).

Innerhalb des SPA-Gebietes konnten 53 Reviere nachgewiesen werden (PUTZE 2013). Im Untersu- chungsraum der VKE 1154 wurde im Rahmen der Brutvogelkartierung (GUP 2015B) regelmäßig ein Paar nördlich von Platenhof beobachtet. Es kam jedoch nicht zu einer erfolgreichen Brut. Im Rahmen der Rastvogelkartierung wurden innerhalb des SPA-Gebietes rastende Kraniche festge- stellt. Die Rastnachweise erfolgten auf einer Ackerfläche nördlich von Dergenthin in einer Entfernung von ca. 1,5 km zur Trasse der A 14 (GUP 2016A). Im Februar und März 2016 wurden hier jeweils Trupps mit bis zu 164 Individuen beobachtet.

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Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. Merlin (Falco columbarius) 3 (Z) - B C - Der Merlin ist regelmäßiger Durchzügler und Wintergast in Brandenburg. Seine Brutgebiete sind die offenen, vogelreichen Fjällheiden, Moore und Birkenwälder Nordeuropas. Der Merlin zieht zeitgleich mit seiner Hauptnahrung, Piepern, Finken und Drosseln. Er überwintert spärlich in Mitteleuropa in offenem Gelände und an Küsten (JONSSON 1992). Der Durchzug in Deutschland beginnt im Septem- ber. Der Merlin bevorzugt offene Landschaften wie z. B. große Flusstäler, Luche, Felder, Wiesen und Weiden, wenn von erhöhten Punkten aus Anstandsjagd erfolgen kann. Ausgedehnte geschlos- sene Waldungen werden gemieden (ABBO 2001).

Für den Merlin liegen keine Nachweise innerhalb des SPA-Gebietes vor (PUTZE 2013). Im Untersu- chungsraum der VKE 1154 sind keine Reviere bekannt (GUP 2014, GUP 2015B).

Mittelspecht 50 (B) C B B C (Dendrocopus medius) 170 (B)1 A 1 Der Mittelspecht ist eine westpaläarktisch verbreitete Spechtart mit auffälliger Bindung an alte Ei- chenbestände der Ebene und des Hügellandes (GLUTZ VON BLOTZHEIM UND BAUER 1994, BEZZEL 1985). Im gesamten Jahresverlauf ist die Art an ältere Laubbäume gebunden. Da der Mittelspecht aufgrund besonderer nahrungsökologischer Ansprüche grobborkig-rissige Stamm- und Kronenbereiche benö- tigt, werden zur Brutzeit vorzugsweise ältere (> 80 Jahre), lichte Laub- und Laubmischwälder unter- schiedlicher Baumartenkonstellation mit einem gewissen Anteil an Alteichen besiedelt. Wichtig sind ebenfalls ein hoher Totholzanteil sowie eine fehlende Strauchschicht und eine die schnelle Erwär- mung ermöglichende aufgelockerte Waldstruktur. Bei den besiedelten Waldgesellschaften handelt es sich um Stieleichen-Ulmen-Auenwälder, Eichen-Hainbuchenwälder, Traubeneichen-Hainbuchen- Winterlinden-Wälder, Eichen-Mischwälder und Eichen-Forste, seltener um Erlen-Eschen-Wälder und Erlen-Bruchwälder (ABBO 2001). Die Siedlungsdichte wird dabei in erster Linie von den Faktoren Bestandsalter der Eichen, Stammstärke, Eichenanteil der Flächen und Ausmaß des Totholzvor- kommens bestimmt (KÖNIG 1998).

Der Bestand des Mittelspechts wird für Brandenburg auf etwa 2.500-3.200 Brutpaare geschätzt (RYSLAVY ET AL. 2008). Die geschätzte Bestandszahl in Deutschland betrug für den Zeitraum 2005 - 2009 27.000-48.000 Brutpaare (GRÜNEBERG ET AL. 2015). Neben der allgemeinen Alterung der Laub- hölzer und einer geringeren Nutzung der Laubbaumbestände sorgt auch die Zunahme geschädigter und kranker Bäume für eine langfristige Bestandszunahme des Mittelspechtes in Brandenburg (RYSLAVY ET AL. 2011).

In Brandenburg und Deutschland gilt die Art als ungefährdet (RYSLAVY ET AL. 2008, GRÜNEBERG ET AL. 2015). Die großflächige Vernichtung des Lebensraums hat zu einer starken Fragmentierung der Brutgebiete geführt. Es ist bekannt, dass die Art störempfindlich auf Eingriffe in ihren Lebensraum, vor allem auf Holzeinschlag reagiert (HEINZE 1994). Insbesondere sind in Brandenburg Populationen in Kiefernforsten bei Entnahme der Alteichen gefährdet. Innerhalb des SPA-Gebietes konnten insgesamt 170 Reviere nachgewiesen werden. Verbreitungs- schwerpunkte der Art befinden sich u.a. innerhalb des Hainholzes bei , im Schönholz sowie nordwestlich von Kuhbier im „Großen Horst“ (PUTZE 2013). Für den Untersuchungsraum der VKE 1154 liegen keine Nachweise vor.

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Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. 300 (B) C B C B Neuntöter (Lanius collurio) 282 (B)1 B 1 Der Neuntöter benötigt neben dichten Gebüschformationen (HEIGL UND SCHLEMMER 1983) als Brutplatz und Ansitzwarten insektenreiches Offenland als Nahrungshabitat (BLAB ET AL. 1989, KOWALSKI 1993). Er ist aufgrund seiner Ansprüche an ein reichhaltiges Angebot von Großinsekten eine gute Indi- katorart für eine artenreiche Fauna. Lokal setzte seit Beginn der 1950er Jahre ein starker Bestandsrückgang aufgrund des Verlustes geeigneter Lebensräume ein (BEZZEL 1993). Vor allem die zunehmende „Ausräumung“ der Land- schaft (Flurbereinigung) bedrohte die Art. Die Extensivierung der Landnutzung ab 1990 bewirkte vermutlich wieder eine leichte Erholung der Bestände (ABBO 2001). Die geschätzte Bestandszahl beträgt für 2005/06 in Brandenburg ca. 12.000 - 20.000 (RYSLAVY ET AL. 2008). In Deutschland zählt der Neuntöter zu den häufigen Brutvögeln, dessen Bestand für den Zeitraum 2005 – 2009 auf 91.000 - 160.000 BP geschätzt wurde (GRÜNEBERG ET AL. 2015). In Brandenburg sowie auch deutsch- landweit ist die Art momentan nicht gefährdet, steht jedoch auf der RL Brandenburgs auf der Vor- warnliste (RYSLAVY ET AL. 2008, GRÜNEBERG ET AL. 2015). Eine potenzielle Gefährdung geht von der Intensivierung der Landwirtschaft (Biozideinsatz, Flurbereinigung, Grünlandumbruch, Beseitigung von Gehölzstrukturen) aus (ABBO 2001).

Innerhalb des SPA-Gebietes konnten insgesamt 282 Reviere nachgewiesen werden (PUTZE 2013). Im Untersuchungsraum der VKE 1154 sind innerhalb des SPA-Gebietes „Agrarlandschaft Prignitz- Stepenitz“ aktuell 6 Reviere des Neuntöters nachgewiesen worden (GUP 2015B). Durch PUTZE wur- den 2013 innerhalb dieses Raumes insgesamt 11 Reviere des Neuntöters nachgewiesen. Die Habi- tateigenschaften im Gebiet haben sich zwischen 2013 und 2015 für den Neuntöter nicht maßgeblich geändert. Es ist zu vermuten, dass der geringere Bestand im Jahr 2015 auf externe Faktoren zurück zu führen ist (z.B. klimatische Einflüsse, Zuggeschehen). Um eine Unterschätzung des Bestandes dieser Art zu vermeiden, werden die Nachweise aus dem Jahr 2013 mit in die Konfliktanalyse einbe- zogen.

Nonnengans (Branta leucopsis) 10 (Z) C B C C Die Nonnengans tritt im Gebiet als Durchzügler oder Wintergast auf. Äsungsflächen befinden sich auf Wiesen und Weideland, im Frühjahr besonders in überschwemmten Niederungen. Nur in Aus- nahmefällen folgen einzelne Tiere oder kleine Trupps auch Anser-Arten auf Ackerflächen (ABBO 2001). Schwerpunkte des regelmäßigen Vorkommens der Nonnengans in Brandenburg sind die Elbtalaue und die Niederungen der Unteren Havel, mit kleineren Beständen im Unteren Odertal und dem Oderbruch. Die Nonnengans ist nicht jagdbar und gesetzlich geschützt. Gefährdungen können bei der Bejagung anderer Arten auftreten (EBD.).

Für die Nonnengans liegen keine Nachweise innerhalb des SPA-Gebietes vor (PUTZE 2013). Im Un- tersuchungsraum der VKE 1154 sind keine Reviere bekannt (GUP 2014, GUP 2015B).

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Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. 300 (B) B B B B Ortolan (Emberiza hortulana) 872 1 A 1 Der Ortolan bewohnt Waldränder, Alleen und Windschutzstreifen, die an Getreidefelder grenzen. In den Urstromtälern kommt die Art entlang der Grenzlinie höherer Talsande, Binnendünen und Morä- nen zur Feldflur vor. Gemieden werden weithin gehölzfreie Agrarflächen und geschlossene Waldge- biete. Das Bodennest wird u. a. in bzw. am Rand von Getreide-, Raps- und Kleefeldern, in Feldrai- nen und an Grabenrändern stets in der Nähe zu Singwarten errichtet (ABBO 2001). Für Brandenburg wurde der Bestand Mitte der 1990er Jahre mit 2.400 Revieren angegeben, wobei erhebliche jährliche Bestandsschwankungen auftraten (SCHUBERT 1997). Der im Rahmen der Atlas- Kartierung von 2005-2009 ermittelte Landesbestand liegt im Mittel bei 5.350 Revieren (Spanne von 4.900 bis 5.800 Revieren) (RYSLAVY ET AL. 2011). Der Ortolan besitzt in Brandenburg noch ein großes geschlossenes Verbreitungsgebiet, das sich über ca. drei Viertel der Landesfläche erstreckt. Im ge- samten Nordosten Brandenburgs tritt der Ortolan nur noch sporadisch und meist in Einzelrevieren auf (ebd.). In Brandenburg steht der Ortolan auf der Vorwarnliste, deutschlandweit gilt er als gefährdet (RYSLAVY ET AL. 2008, GRÜNEBERG ET AL. 2015). Ein Bestandsrückgang tritt infolge direkter Vernichtung von Flur- gehölzen, Solitär- und Alleebäumen und blütenreicher Feldraine, durch den Neu- und Ausbau von Straßen und Feldwegen, den Intensivanbau von Mais, Raps und Futtergetreide sowie aufgrund von Störungen, verursacht durch Freizeitaktivitäten, auf.

Innerhalb des SPA-Gebietes konnten insgesamt 872 Reviere nachgewiesen werden (PUTZE 2013). Das entspricht im Vergleich zur Ersterfassung (ca. 480 Reviere) einer Bestandszunahme von 80 %. Der Ortolan profitiert im SPA von den kilometerlangen Alleen, Baumreihen und strukturreichen Wald- rändern, die landwirtschaftliche Nutzflächen säumen. Es ist in allen Teilbereichen des SPA ein Be- standszuwachs (seit 2005) zu verzeichnen. Für den Untersuchungsraum der VKE 1154 sind inner- halb des SPA-Gebietes „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ aktuell 8 Reviere des Ortolans nachgewiesen worden (GUP 2015B). Durch PUTZE wurden 2013 innerhalb dieses Raumes insge- samt 15 Reviere des Ortolans nachgewiesen. Der Bestand dieser Art kann stark schwanken, da der Ortolan von der auf den Ackerflächen angebauten Feldfrucht abhängig ist. Um eine Unterschätzung des Bestandes dieser Art zu vermeiden, werden die Nachweise aus dem Jahr 2013 mit in die Kon- fliktanalyse einbezogen.

15 (B) C B C C Rohrweihe (Circus aeruginosus) 18 (B)1 B 1 Rohrweihen brüten bevorzugt in großflächigen, manchmal aber auch in überraschend kleinflächigen Schilf- und Röhrichtbeständen in der Nähe von offenen Landschaften wie Acker- und Grünlandflu- ren, die sie als Jagdhabitat benötigen. Der Bestand ist offenbar seit Jahrzehnten stabil. Deutschlandweit betrug der Bestand im Zeitraum 2005 - 2009 7.500-10.000 Paare (GRÜNEBERG ET AL. 2015) vor. Gegenwärtig gilt die Art in Deutsch- land als ungefährdet und in Brandenburg als gefährdet (RYSLAVY ET AL. 2008, GRÜNEBERG ET AL. 2015). Die Rohrweihe zählt in Brandenburg zu den mäßig häufigen Brutvogelarten, die landesweit fast flä- chendeckend verbreitet ist. Der Bestand lag 2005/06 bei ca. 1.100 bis 1.500 BP (RYSLAVY ET AL. 2008). Gegenüber der Melioration von Feuchtgebieten, Grünlandumbruch, Stilllegung von Rieselfeldern oder großflächigen Bebauungen ist die Art offensichtlich weitgehend unempfindlich. Bestandseinbrü- che auf Grund des Trockenfallens von Bruthabitaten werden durch die schnelle Besiedlung neu ent- standener Bruthabitate ausgeglichen (ABBO 2001). Von einer hohen Störempfindlichkeit muss insbe- sondere in der näheren Umgebung des Horstplatzes, der sich überwiegend im Inneren ausgedehnter Schilfröhrichte befindet, ausgegangen werden.

Innerhalb des SPA-Gebietes konnten 18 Reviere nachgewiesen werden (PUTZE 2013). Für den Un- tersuchungsraum der VKE 1154 liegen keine Nachweise vor.

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 22 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. 15 (B) C B C C Rotmilan (Milvus milvus) 75 (Z ?) B C - 27 (B)1 C 1 Der Rotmilan besiedelt vor allem Bereiche, in denen ein abwechslungsreiches Mosaik aus Äckern, Grünland, Klein- und Großgewässern sowie Wäldern vorhanden ist (ABBO 2001). Das Verbreitungs- zentrum dieser weltweit als gefährdet eingestuften Art liegt in Deutschland. Der Bestand in Deutsch- land liegt bei ca. 12.000 – 18.000 BP (Stand 2005 - 2009 (GRÜNEBERG ET AL. 2015)). Der Rotmilan wird auf Vorwarnliste der RL D geführt (ebd). Die Art erfuhr in Brandenburg seit den 1970er Jahren und nach langjährigem Schutz einen starken Bestandszuwachs (ABBO 2001). Die Bestandszahlen haben sich wie folgt entwickelt: 1990er Jahre: 800-900 Brutpaare (DÜRR ET AL. 1997 IN ABBO 2001), Anfang 2000: ca. 1.150 Brutpaare (RYSLAVY 2002) und 2005/06 ca. 1.200 bis 1.500 BP (RYSLAVY ET AL. 2008). Aktuell zeigt der Bestand des Rotmilans in Brandenburg einen leicht fallenden Trend (RYSLAVY ET AL. 2011).

Derzeit sind die Bestände des Rotmilans in Brandenburg als gefährdet eingestuft (RYSLAVY ET AL. 2008). Eine Gefährdung stellt eine die Jagdhabitate entwertende zunehmende Flächenzersiedlung und Überbauung von Freiflächen dar. Zudem unterliegt der Rotmilan in besonderem Maße der Ge- fährdung durch Windenergieanlagen. Innerhalb des SPA-Gebietes konnten 18 Reviere nachgewiesen werden. Wegen des offensichtlich großflächig schlechten Bruterfolges erfolgte die Bewertung des Zustands der Population mit schlecht (C) (PUTZE 2013). Im Untersuchungsraum der VKE 1154 konnte ein Revier des Rotmilans innerhalb des SPA „Agrar- landschaft Prignitz-Stepenitz“ erfasst werden (GUP 2015B). Der Horstbaum befindet sich am Wald- rand nördlich der L 12 und ca. 30 m östlich der Bahntrasse. Dieser Brutplatz ist ebenfalls in dem Datensatz der SPA-Zweiterfassung enthalten, war also bereits 2013 besetzt. Ein weiterer Brutnach- weis gelang 2013 auf einer Kiefer weiter östlich innerhalb desselben Waldstückes nördlich der L 12 (PUTZE 2013). Weiterhin wurden im Rahmen der Rastvogelerfassungen mehrere Nachweise von nahrungssuchen- den oder ruhenden Einzeltieren auf Ackerflächen im Untersuchungsraum der VKE 1154 erbracht (GUP 2016A).

7 (B) C B B C Schwarzmilan (Milvus migrans) 8 (B)1 C 1 Der Schwarzmilan besiedelt bevorzugt gewässerreiche Gebiete und ist im Vergleich zum Rotmilan in der offenen Agrarlandschaft deutlich seltener anzutreffen. In Brandenburg und Deutschland wird der Schwarzmilan als ungefährdet eingestuft (RYSLAVY ET AL. 2008, GRÜNEBERG ET AL. 2015). 6.000-9.000 Paare der Art werden als Bestandsgröße für den Zeitraum 2005 - 2009 für ganz Deutschland ange- geben (GRÜNEBERG ET AL. 2015). Die Bestände stiegen im Zeitraum 1988 bis 2002 jährlich im Mittel um 3,2 % an, allein zwischen 1999 und 2002 konnte ein Zuwachs von über 20 % festgestellt werden (MAMMEN U. STUBBE 2005).

Der brandenburgische Gesamtbestand der Art wurde 1996 auf etwa 600 Reviere geschätzt (DÜRR ET AL 1997) und betrug 2005/06 bereits ca. 800 bis 1.100 BP (RYSLAVY ET AL. 2008). In den 25 Jahren von 1995 bis 2006 konnte eine sehr starke Bestandszunahme um mehr als 50% festgestellt werden (ebd.).

Die Siedlungsdichte liegt in Berlin und Brandenburg im Mittel bei 4,1 BP/100 km² (RYSLAVY ET AL. 2011). Als Gefährdungsfaktoren mit besonderer Relevanz für den Schwarzmilan werden zum einen der direkte Flächenentzug durch Versiegelung und zum anderen optische Störwirkungen z.B. durch Windenergieanlagen und Freileitungen genannt (FFH-VP-Info des BFN).

Innerhalb des SPA-Gebietes konnten 8 Reviere nachgewiesen werden (PUTZE 2013). Für den Un- tersuchungsraum der VKE 1154 liegen keine Nachweise vor.

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 23 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. Schwarzspecht 35 (B) C B C C (Dryocopus martius) 56 (B)1 B 1 Der Schwarzspecht benötigt für die Anlage seiner Bruthöhle alte, glattrindige Stammabschnitte von 4-6 m Länge und einem Durchmesser von über 35 cm (BEZZEL 1985). Das entspricht etwa 80- 100jährigen Buchen und Kiefern. Geeignete Brutbäume für den Schwarzspecht haben meist sogar ein Mindestalter von 120 Jahren (WOIKE 1981). Solitär stehende Bäume, die einen freien Anflug ge- währleisten, sind wichtig. Das Vorkommen des Schwarzspechtes zeigt damit immer wertvolle Alt- holzbestände an, die gleichzeitig Lebensraum für weitere in ihrem Bestand gefährdete Arten wie Hohltaube und Grünspecht darstellen. Wichtig sind geeignete Nahrungshabitate mit ausreichender Flächengröße. So beansprucht ein Brutpaar im Mittel eine Reviergröße von ca. 400 ha. Für Brandenburg wird die Bestandszahl auf etwa 3.400 – 4.600 Brutpaare geschätzt (Stand 2005/06, RYSLAVY ET AL. 2008). Für ganz Deutschland beträgt die Bestandszahl 31.000 - 49.000 Brutpaare (Stand 2005 - 2009, GRÜNEBERG ET AL. 2015). Aufgrund des recht stabilen Bestandes ist der Schwarzspecht gegenwärtig weder in Brandenburg noch deutschlandweit gefährdet (RYSLAVY ET AL. 2008, GRÜNEBERG ET AL. 2015). Relevante Wirkfakto- ren sind für den Schwarzspecht v.a. das Fällen von Höhlenbäumen sowie die Intensivierung der Forstwirtschaft und damit einhergehend die Verringerung des Altholzangebotes (FFH-VP-Info des BFN). Innerhalb des SPA-Gebietes konnten 56 Reviere nachgewiesen werden, wobei der Autor von einer Unterschätzung des Bestandes ausgeht (PUTZE 2013). Für den Untersuchungsraum der VKE 1154 konnte ein Höhlenkomplex des Schwarzspechts ermittelt werden, der teilweise innerhalb des SPA „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ liegt (HINNERICHS 2009A, 2010B, GUP 2015B). Der aktuell besetzte Brutbaum dieses Höhlenkomplexes befindet sich jedoch innerhalb des benachbarten SPA-Gebietes „Unteres Elbtal“, Beeinträchtigungen werden in der entsprechenden SPA-VU abgehandelt (vgl. Unterlage 12.4.1).

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 24 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. 5 (B) C B B B Schwarzstorch (Ciconia nigra) 15 (Z) B C 2 - 3 (B)1 C 1 Während der Brutzeit ist der Schwarzstorch ein typischer Waldbewohner mit großem Rauman- spruch. Er bevorzugt ausgedehnte Waldregionen mit hohem Laub- und Mischwaldanteil. Wichtig sind Waldungen mit ruhigen unterholzreichen Altholzabschnitten mit geeigneten Bäumen für die Horstanlage sowie Schneisen und Lichtungen für einen ungehinderten Anflug. Als Nahrungshabitate dienen Gewässer und/oder temporär überstaute Nassflächen (ABBO 2001). Bei einem Aktionsradius von sechs bis zehn Kilometern werden auch weiter entfernt liegende Nahrungshabitate angeflogen (SCHRÖDER ET AL. 1974). Der Brutbestand des Schwarzstorches in BB hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Die Daten der Kartierung 1978 – 82 lassen auf 35 – 45 BP schließen (RYSLAVY ET AL. 2011), in den 1990er Jahren lag der Bestand in Brandenburg bei 36-56 Revieren (ABBO 2001). 2005/06 wurde der Bestand in Brandenburg auf 48-51 Reviere geschätzt (RYSLAVY ET AL. 2008), im Rahmen der Atlaskar- tierung wurde ein neuer Höchststand von 63- 68 BP bzw. Revieren ermittelt, der allerdings nicht die Bestandssituation eines Jahres darstellt, sondern sich auf die Jahre 2005 – 09 bezieht (RYSLAVY ET AL. 2011). Für 2010 sind in Brandenburg 49 Revierpaare bekannt (31 Paare mit Brutnachweis) (RYSLAVY 2013), für 2015 53 Reviere mit 26 Brutnachweisen (RYSLAVY 2017).

In Brandenburg ist die Art sehr selten und in ihrem Bestand gefährdet (RYSLAVY ET AL. 2008). Deutschlandweit gilt sie als ungefährdet bei einem Bestand von 650 – 530 BP (Stand 2005 - 2009, GRÜNEBERG ET AL. 2015). Gefährdungsursachen sind der Verlust von Nahrungshabitaten durch die Entwässerung der Land- schaft, die Verminderung geeigneter Horststandorte durch die Herabsetzung des Umtriebsalters, die Fragmentierung größerer Waldgebiete sowie vermehrte Störungen durch Forstarbeiten und Freizeit- aktivitäten (FFH-VP-Info des BFN, ABBO 2001). Aktuell verfügt das SPA über 2 besetzte Reviere, in denen 2013 jeweils kein Bruterfolg zu verzeichnen war. Aufgrund weiterer Zufallsbeobachtungen wird von einem Bestand von 2 - 3 Revieren ausgegangen (PUTZE 2013). Für den Untersuchungsraum der VKE 1154 liegen keine Nachweise vor.

2 (B) C B B C Seeadler (Haliaeetus albicilla) 5 (Z) B C - 2 (B)1 B 1 Der Seeadler besiedelt vor allem nur mäßig erschlossene und relativ dünn besiedelte Landschaften. Zum Teil brütet die Art aber auch in der Nachbarschaft von Städten oder weithin sichtbar im Bereich mehrerer Ortschaften. Gewässernähe begünstigt Ansiedlungen, ist aber nicht zwingend notwendig. Als Nahrungshabitate werden nährstoffreiche Gewässer, insbesondere Fischteiche bevorzugt (HOFFMANN ET AL. 1993). Bevorzugte Winteraufenthaltsräume sind die großen Flusslandschaften (O- der, Elbe) und – sofern eisfrei – größere Seen (MEYBURG UND SCHELLER IN KOSTRZEWA UND SPEER 1995). Der Bestand in Brandenburg lag 1999 wieder bei 89 Revieren und hat sich damit seit 1980 annä- hernd verdreifacht. Bis zum Jahr 2005/06 stieg er weiter auf 125 - 136 Reviere an (RYSLAVY ET AL. 2008), für das Jahr 2010 sind 161 Revierpaare und 4 von Einzeltieren besetzte Reviere bekannt (RYSLAVY 2013), für 2015 hielt der Bestandsanstieg weiter an mit 197 Revieren und 151 Brutnach- weisen (RYSLAVY 2017). In Brandenburg sowie auch deutschlandweit ist die Art momentan nicht gefährdet (RYSLAVY ET AL. 2008, GRÜNEBERG ET AL. 2015). Die Siedlungsdichte in Brandenburg lag 2010 bei 0,55 Revierpaaren/100 km² (RYSLAVY 2013). Gefährdungen für die Bestände bestehen in erster Linie durch infrastrukturelle, vor allem touristische Erschließungen und direkte Störung an den Horststandorten (ABBO 2001). Deutlich abgenommen hat seit 1990 die Kontamination durch DDT (HAUFF 1998). Durch die Abnahme der Fluchtdistanz war es der Art möglich, weitere Bruthabitate zu besiedeln (ABBO 2001). Die häufigsten bekannten Ver- lustursachen 2010 waren Bahnopfer (9), Bleivergiftungen und erhöhte Belastung (7) sowie Wind- kraftanlagen (2) (RYSLAVY 2013).

Der Bestand des Seeadlers innerhalb des SPA-Gebietes betrug 2012 2 Brutpaare (PUTZE 2013). Für den Untersuchungsraum der VKE 1154 liegen keine Nachweise vor. PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 25 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. Singschwan (Cygnus cygnus) 100 (Z) C B C C Als Durchzügler und Wintergast nutzt die Art größere Seen und Teiche mit einer gut entwickelten submersen Vegetation, Fließgewässerabschnitte und Überschwemmungsflächen der Flussniede- rung. Seit jüngerer Zeit werden für die Nahrungsaufnahme auch landwirtschaftliche Kulturen, insbe- sondere Rapsflächen aufgesucht. Die bedeutendsten Überwinterungsplätze zeichnen sich durch größere, längere Zeit eisfreie Gewässer und Überflutungsflächen (als Schlaf-, Trink- und Komfort- gewässer) in der Nachbarschaft von Rapskulturen aus. Die Art ist in den größeren Flussniederungen Brandenburgs ein verbreiteter Durchzügler und Wintergast. Brutnachweise waren bis einschließlich 2009 ausschließlich aus Südostbrandenburg bekannt. Im Jahr 2010 wurde erstmals ein Revierpaar in der Prignitz (Elbaue bei Bälow-Rühstädt) festgestellt (RYSLAVY 2013). Aktuelle Bestandserhebungen (Stand 2010) ergaben 11 Revierpaare in Branden- burg, davon 10 Paare mit Brutnachweis (EBD.). Im Zeitraum von 2013 bis 2015 konnte ein weiterer leichter Bestandsanstieg festgestellt werden (2013: 16 Revierpaare, 2014: 17 RP, 2015: 22 RP). Weiterhin stammen alle Nachweise aus Südostbrandenburg, ohne das Ausbreitungstendenzen er- kennbar wären (RYSLAVY 2017). Bei steigenden Winteransammlungen ab 1990 wurden 1991 in Brandenburg die ersten Übersomme- rungen nachgewiesen (DEUTSCHMANN UND HAUPT 1992). Maximal können 2.500 bis 3.000 gleichzei- tig rastende Individuen angenommen werden (ABBO 2001). Erste Wintergäste werden in der zwei- ten oder dritten Oktoberdekade beobachtet. Der Heimzug ist frühestens Ende Februar abgeschlossen. I.d.R. ist die Mehrzahl der Vögel spätestens Mitte bis Ende März abgezogen (ABBO 2001). Eine Gefährdung tritt durch direkte Verluste an Stromleitungen auf. Auf ständige Störungen an den Rast- und Schlafgewässern reagiert die Art empfindlich.

Für den Singschwan liegen keine Nachweise innerhalb des SPA-Gebietes vor (PUTZE 2013). Im Untersuchungsraum der VKE 1154 sind keine Reviere bekannt (GUP 2014, GUP 2015B). PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 26 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. Sperbergrasmücke 70 (B) C B B C (Sylvia nisoria) 0 - 2 (B) 1 C 1 Die Sperbergrasmücke besiedelt Laubgebüsche, Feldgehölze und Hecken in extensiv genutzten Wiesen und Weiden und in der Agrarlandschaft sowie lückige, strukturreiche Vorwälder trockener und frischer Standorte insbesondere auf Truppenübungsplätzen. In der Regel haben die besiedelten Gehölze eine meist dornige bzw. stachelige Unterschicht (besonders Brombeeren) und einen zu- mindest punktuell ausgebildeten Oberstand an höheren Sträuchern, 5-10 m hohen Bäumen oder einzelnen Überhältern (besonders Eichen, Birken und Pappeln bzw. Espen). Besiedelt werden Standorte aller edaphischen und hydrologischen Verhältnisse (ABBO 2001). Vermutlich aufgrund der engen Bindung an den Neuntöter werden sommerwarme und –trockene Landschaften bevorzugt (vgl. GLUTZ VON BLOTZHEIM UND BAUER 1991B). Die Bestände unterliegen starken, bisher nicht erklärbaren Schwankungen. Für Brandenburg und Berlin wurde der Gesamtbestand Ende der 1990er Jahre auf 1.670 (+/- 460) bis 4.400 (+/- 2.070) Reviere geschätzt (ABBO 2001). RYSLAVY ET AL. (2008) geben den brandenburgischen Bestand für 2005/06 mit 1.800 bis 3.000 Brutpaaren an. Seit Mitte der 1990er Jahre ist ein permanent anhalten- der, stark rückläufiger Trend zu verzeichnen (ebd). Landesweite Verbreitungsschwerpunkte liegen in Ost- und Nordbrandenburg, die Verbreitung ist lückig (DÜRR ET AL. 1997). In der Roten Liste Bran- denburgs sowie Deutschlands wird die Sperbergrasmücke als gefährdet eingestuft (RYSLAVY ET AL. 2008, GRÜNEBERG ET AL. 2015). Ein beachtlicher Anteil der Population kommt in geschützten Gebieten vor. Eine potenzielle Gefährdung besteht in der Beseitigung für die Art wichtiger Strukturen, in der Aufforstung von Brach- und Sukzessionsflächen, im Straßen- und Wegebau sowie in der Zersied- lung der Landschaft (ABBO 2001). Innerhalb des SPA-Gebietes konnte der Nachweis je eines warnenden und eines singenden Männ- chens erbracht werden. Bei Nachkontrollen gelang keine Bestätigung der Reviere. Im Vergleich zur Ersterfassung von 2005 (22-23 Reviere) ist der Bestand als nahezu erloschen anzusehen. Die ver- gleichsweise konstante Zahl an Neuntöterrevieren spricht gegen alleinige Gründe im SPA. Vielmehr ist auch ein Rückzug der Art aus ihren Randgebieten vorstellbar (PUTZE 2013). Im Untersuchungsraum der VKE 1154 sind keine Reviere bekannt (GUP 2014, GUP 2015b). Trauerseeschwalbe 15 (Z) C B C C (Childonias niger) Brutkolonien von Trauerseeschwalben befinden sich an Altgewässern von Flüssen, Seen, Söllen, Pfuhlen sowie Ton- und Torfstichen mit Schwimmblattzone. Besonders beliebt sind Krebsscheren- bestände, die jedoch fast vollständig verschwunden sind. Gegenwärtig können nur Gewässer mit dichten Seerosenfeldern als Brutplatz genutzt werden. Weit ausgedehnte Flachgewässer in Brut- platznähe, insbesondere Überflutungswiesen, steigern durch ein reichhaltiges Nahrungsangebot die Bruthabitatqualität erheblich. Rastende Durchzügler kommen an allen Gewässertypen vor, konzen- trieren sich jedoch an großen Flachseen und überstauten Grünlandflächen. Die nächstgelegene Brutkolonie befindet sich am Cumlosener See (2005: 16 Brutpaare mit Nisthilfen) innerhalb des be- nachbarten SPA-Gebietes „Unteres Elbtal“. Der Gesamtbestand in Brandenburg wird für 2015 mit >413 Brutpaaren angegeben, die Art bleibt aber abhängig vom Ausbringen künstlicher Nisthilfen (RYSLAVY 2017). Knapp 90% des brandenburgischen Bestandes brüten in SPA-Gebieten (RYSLAVY ET AL. 2011). In der Roten Liste von Brandenburg wird die Art als stark gefährdet (= Kategorie 2) und in Deutsch- land als vom Aussterben bedroht (= Kategorie 1) geführt (GRÜNEBERG ET AL. 2015). Für den starken Bestandsrückgang bis Mitte der 1970er Jahre sind wasserbauliche Maßnahmen wie Eindeichungen und Trockenlegungen verantwortlich (LITZBARSKI UND LITZBARSKI 1991). Auch Grabenräumungen verhindern die Entwicklung von Verlandungsvegetation, die als Neststandort genutzt werden könnte (WINDEN 2005). Eine weitere Ursache des Rückgangs ist die starke Eutrophierung der Gewässer, die zu einem Verlust sowohl an Bruthabitaten als auch an Nahrungsangeboten (z. B. Libellen) führt (ABBO 2001).

Für die Trauerseeschwalbe liegen keine Nachweise innerhalb des SPA-Gebietes vor (PUTZE 2013). Im Untersuchungsraum der VKE 1154 sind keine Reviere bekannt (GUP 2014, GUP 2015B).

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 27 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. 2 (Z) B Wanderfalke (Falco peregrinus) - C - (1) (B) 1 - 1 Der Wanderfalke ist in Brandenburg Brutvogel, Durchzügler und Wintergast. Er brütet regelmäßig nur im Großraum Berlin und den angrenzenden Kreisen sowie im Norden des Landes. Der Bestand an Brutpaaren wird von RYSLAVY (2013) für 2009 mit >26 Brutpaaren und für 2010 mit >34 Brutpaaren angegeben. Hinzu kommen jeweils noch einige Horstpaare und Revierpaare mit unbekanntem Horst (ebd.). Im Zeitraum 2013 – 2015 konnte ein weiterer stetiger Anstieg der Population in Brandenburg auf >61 Brutpaare, 4 Horstpaare und 5 Revierpaare verzeichnet werden (RYSLAVY 2017). Der Ge- samtbestand für Deutschland wird mit 1.000 – 1.200 Brutpaaren angegeben (Stand 2005 - 2009, GRÜNEBERG ET AL. 2015). Nach der Wiederansiedlung (Beginn 1986) wurden zunächst vornehmlich Hochbauten in Städten besiedelt (Kunstfelsen). Dazu wurden fast ausschließlich Nistkästen genutzt. Durch ein Wiederan- siedlungsprojekt konnte eine baumbrütende Population mit 24 BP (Stand 2010) in Brandenburg etabliert werden. Die Reviergröße ist von den Lebensraumbedingungen und dem Nahrungsangebot abhängig. Nahrung bilden fast ausschließlich Vögel bis Rabengröße, die meist nach einem Stoßflug erbeutet werden. Die Schädigungen durch Umweltgifte scheinen größtenteils überwunden zu sein, jedoch schaffen technische Großanlagen wie Windräder neue Gefahrenquellen für die Art (RYSLAVY ET AL. 2011). Innerhalb des SPA-Gebietes wurde 2011 am "Fernsehturm" bei Groß Warnow ein Revierpaar ermit- telt (Datenbank Staatliche Vogelschutzwarte). Drei Kontrollen von April bis August 2013 ergaben dort keine Nachweise. Es liegt lediglich eine Einzelbeobachtung eines Altvogels nördlich Dargardt vom 25.06.2013 vor (PUTZE 2013). Für den Untersuchungsraum der VKE 1154 liegen keine Nach- weise vor.

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 28 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. 30 (B) B Weißstorch (Ciconia ciconia) C B C 37 (B) 1 B 1 In den Brutgebieten des Weißstorches spielt das Vorhandensein von Grünland die entscheidende Rolle für die Nahrungssuche. Höchste Dichten werden in naturnahen Flussauen mit nassen Auen- wiesen erreicht. Grünland stellt in einer Vielzahl von Untersuchungen zur Nahrungsökologie des Weißstorches das am häufigsten aufgesuchte Nahrungshabitat dar (KAATZ et al. 2017). Äcker und Intensivgrünland spielen nur bei der Bewirtschaftung (z. B. beim Umbruch oder Mahd) eine Rolle (ABBO 2001). Wichtig ist die Vielfalt an Kleinstrukturen wie Gräben, Fließe und Tümpel (EWERT 1997). Brutplätze liegen gegenwärtig fast ausnahmslos in den Ortschaften (ABBO 2001). Die Horste werden aufgrund der hohen Lebenserwartung und der großen Brutplatztreue oft langjährig genutzt (KAATZ et al. 2017). Ein starker Bestandsrückgang war seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zu verzeichnen. Der Ge- samtbestand zeigt seit Beginn der 1990er Jahre wieder eine kontinuierliche Zunahme. Die Art gilt sowohl in Brandenburg als auch in ganz Deutschland als gefährdet (RYSLAVY ET AL. 2008, GRÜNE- BERG ET AL. 2015). Die Westprignitz stellt den Verbreitungsschwerpunkt in Brandenburg und damit auch in Deutschland dar. Der brandenburgische Brutpaarbestand schwankte in den Jahren 1994 bis 2004 zwischen 1.200 und 1.400 Brutpaaren (RYSLAVY 2006A). Im Jahr 2009 wurden in Brandenburg 1.193 Horstpaare registriert, im Jahr 2010 waren es 1.273 (RYSLAVY 2013). Mit 1.424 HPa wies 2014 den höchsten Brutbestand in Brandenburg seit 1964 auf, wogegen 2015 der Bestand mit >1.362 HPa wieder auf das Niveau der Jahre 2012/13 sank. Aufgrund der Trockenheit im Mai und dem da- mit verbundenen Nahrungsmangel war der Bruterfolg 2015 ebenfalls gering (RYSLAVY 2017). Gefährdungsursachen sind schwindende Nahrungsflächen durch Intensivierung der Landwirtschaft und Brachen- bzw. Grünlandumbruch (RYSLAVY 2013) sowie die Trockenlegung von Feuchtgebieten und Biozideinsatz. Bekannte Verlustursachen für flügge und adulte Störche sind Stromschlag, Kolli- sionen mit Freileitungen und Windkraftanlagen sowie Kollisionen mit Fahrzeugen und anderen Ob- jekten (RYSLAVY 2013).

Für das SPA-Gebiet wird der Gesamtbestand mit 37 Brutpaaren angegeben (PUTZE 2013). Die im Untersuchungsraum der VKE 1154 nachgewiesenen Horststandorte befinden sich alle inner- halb von Ortschaften, die nicht Bestandteil des SPA-Gebietes „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ sind. Im Umfeld des SPA-Gebietes liegen Nachweise für je einen Horst in Dergenthin und Nebelin vor (GUP 2015B, LUGV 2014). Der Weißstorch-Horst in Nebelin ist als Erhaltungsziele für das benachbarte SPA-Gebiet „Unteres Elbtal“ definiert (LUGV 2015B) und wird in der entsprechenden SPA-VU berücksichtigt (vgl. Unterla- ge 12.4.1). Im SPA-Gebiet „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ befinden sich keine essentiellen Nah- rungsflächen innerhalb des Wirkraumes der A 14.

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 29 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. Wespenbussard 6 (B) C B C C (Pernis apivorus) 7 (B)1 B 1 Der Wespenbussard kommt bevorzugt in offenen Waldlandschaften vor. Während sich die Bruthabi- tate im Innern von Wäldern und Gehölzbeständen aller Art befinden, erfolgt die Nahrungssuche überwiegend auf freien Flächen wie sonnigen Hängen, Waldwiesen, Lichtungen und Kahlschlägen (vgl. RUTSCHKE 1987). Der Bestand in Deutschland wird auf 4.300-6.000 Brutpaare geschätzt (Stand 2005 - 2009, GRÜNEBERG ET AL. 2015), für Brandenburg und Berlin wurde im Rahmen der Atlaskartie- rung für den Zeitraum von 2005 bis 2009 ein mittlerer Bestand von 465 Revieren ermittelt (RYSLAVY ET AL. 2011).

In Brandenburg gilt die Art als stark gefährdet, in Deutschland als gefährdet (RYSLAVY ET AL. 2008, GRÜNEBERG ET AL. 2015). Mögliche Gefährdungen ergeben sich durch Verringerung des Nahrungsangebo- tes und durch Nutzungsintensivierungen. Forstarbeiten führen zu Störungen in der Brutphase. Größere Verluste dürften weiterhin durch illegale Abschüsse auf dem Zugweg in Südeuropa auftreten (RYSLAVY ET AL. 2011). Für das SPA-Gebiet wurden 7 Reviere nachgewiesen, von denen sich 6 innerhalb der Grenzen des SPA befinden. Ein balzendes Paar bei Rohlsdorf/Klein Linde hat seinen Reviermittelpunkt möglich- erweise außerhalb der SPA-Grenzen in den anliegenden Waldgebieten (PUTZE 2013). Für den Untersuchungsraum der VKE 1154 liegen keine Nachweise vor.

2 (B) C B A B Wiesenweihe (Circus pygargus) 7 (B)1 C 1 Die Wiesenweihe ist als allgemein seltener Greifvogel auf großflächige Feuchtwiesen der Niederun- gen als Brutgebiet angewiesen und aufgrund großflächiger Melioration in weiten Teilen Deutsch- lands ausgestorben. Noch in den 1980er Jahren konzentrierten sich die Brutvorkommen in Branden- burg auf die größeren Niedermoore und Luchgebiete, wo zur Brut vor allem die Verlandungszonen größerer Seen sowie Getreidefelder genutzt wurden. In den letzten Jahren werden verstärkt intensiv bewirtschaftete Ackerflächen genutzt. Gefördert wird diese Entwicklung wohl durch die in den letzten Jahren verstärkte Flächenstilllegung (ABBO 2001).

Nach GRÜNEBERG ET AL. (2015) kann der Bestand in Deutschland auf 470-550 Brutpaare (Stand 2005 - 2009) geschätzt werden. Etwa drei Viertel des Gesamtbestandes der Wiesenweihe kommen in den drei Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen vor (MÄDLOW UND MAYR 1996). Im gesamten Land Brandenburg wird der Bestand für 1992-96 mit max. 8 Revieren an- gegeben. Nach einem Bestandsanstieg seit 1997 (ABBO 2001) wurde der Bestand 2004 mit >13 Brutpaaren beziffert (RYSLAVY 2006A), 2009 waren >31 BP und 2010 27 BP bekannt (RYSLAVY 2013). In den Jahren 2011 und 2012 setzte sich der nach 2008 einsetzende Bestandsrückgang fort (RYSLAVY 2015). Nach einem Bestandstief im Jahr 2013 mit 44 BP/BV kam es 2014 und 2015 zu einem leich- ten Anstieg des Bestandes auf 49BP/BV im Jahr 2015 (RYSLAVY 2017).

In Brandenburg und in Deutschland ist die Art stark gefährdet (RYSLAVY ET AL. 2008, GRÜNEBERG ET AL. 2015). Als Gefährdungsursachen gelten die Vernichtung geeigneter Bruthabitate (ABBO 2001) sowie der Rückgang von Ackerbrachen, die die bevorzugten Nahrungshabitate darstellen (RYSLAVY 2013). Der Fortbestand der Wiesenweihe als Brutvogel ist fast vollständig von Naturschutz- und Artenhilfs- maßnahmen und dem Wohlwollen des Menschen abhängig (RYSLAVY ET AL. 2011). Es gelangen keine Brutnachweise bzw. bestand der Verdacht eines Brutversuches. In drei Berei- chen lag jedoch eine Beobachtungskonzentration vor. Es konnten mehrfach jagende Altvögel im Westteil des ehemaligen TÜP, bei Telschow/Porep sowie nördlich Schmarsow/südl. Putlitz beobach- tet werden. Es wird von einem Bestand von 2 - 3 Revieren ausgegangen (PUTZE 2013). Für den Untersuchungsraum der VKE 1154 liegen keine Nachweise vor.

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 30 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. Ziegenmelker 30 (B) C B C C (Caprimulgus europaeus) 46 (B)1 B 1 Der Ziegenmelker besiedelt offene, trockene und sandige Heidegebiete. Die aktuellen Vorkommen sind fast ausschließlich auf Truppenübungsplätze und die Bergbaufolgelandschaft konzentriert (RYSLAVY ET AL. 2011). Die Vorkommen in Wäldern und Forsten sind nahezu erloschen, seit es keine großen Kahlschlagflächen mehr gibt. Kennzeichnend für die besiedelten Gebiete ist eine durch die natürlich einsetzende Sukzession entstandene, mosaikartig gegliederte, offene bis halboffene Land- schaft mit Pioniergehölzen aus Birken- bzw. Birkenmischwäldern unterschiedlichen Alters (OEHL- SCHLAEGER UND RYSLAVY 1998). Die für diese Standorte typische Großinsektenfauna ist eine wichtige Nahrungsgrundlage des Ziegenmelkers. Gegenwärtig wird von einer Bestandszahl von 2.350 bis 2.600 Revieren in Brandenburg (Stand 2011, RYSLAVY ET AL. 2011) und von deutschlandweit 6.500 bis 8.500 Brutpaaren (Stand 2005 - 2009, GRÜNEBERG ET AL. 2015) ausgegangen. In den 90er Jahren hatte der Ziegenmelker insbesonde- re durch die rasche Zunahme der von der Art bevorzugten Birkenvorwälder auf aufgegebenen Trup- penübungsplätzen eine starke Bestandszunahme erfahren (OEHLSCHLAEGER UND RYSLAVY 1998). Mit zunehmendem Alter der Birkenbestände ist jedoch auch wieder mit einer Bestandsabnahme zu rechnen (ABBO 2001). Der Ziegenmelker wird in den Roten Listen von Brandenburg und Deutschland als gefährdet geführt (RYSLAVY ET AL. 2008, GRÜNEBERG ET AL. 2015). Natürliche Sukzession und Aufforstung auf Heide- standorten sowie die hohe Stickstoffimmission, die eine starke Vergrasung auch armer Kiefernwäl- der fördert, haben in den letzten Jahrzehnten zu einem deutlichen Verlust ursprünglicher Lebens- räume geführt (FFH-VP-Info des BFN). Eine weitere Gefährdungsursache liegt in der Vernichtung der Großinsektenfauna als wichtige Nahrungsgrundlage durch den Insektizideinsatz in den Wäldern (ABBO 2001) sowie in der Aufgabe der Kahlschlagwirtschaft. Beträchtliche direkte Verluste treten durch den Straßenverkehr auf. Innerhalb des SPA-Gebietes wurden 46 Reviere ermittelt (Putze 2013). Für den Untersuchungsraum der VKE 1154 liegen keine Nachweise vor.

Zwergsäger (Mergus albellus) 5 (Z) C B C C Der Zwergsäger tritt in Brandenburg als Rast- und Zugvogel auf. Er bevorzugt größere und mittel- große Seen, insbesondere eutrophe Flachseen, wo er sich häufig in schilfbestandenen Buchten aufhält. Besondere Bedeutung kommt darüber hinaus den größeren Flüssen (u. a. Elbe) mit ihren seenartigen Erweiterungen und Flussauen zu (ABBO 2001). Der Zwergsäger ist innerhalb seines Verbreitungsgebietes nicht häufig und tritt meist in geringer Anzahl an Rast- und Überwinterungs- plätzen auf. Er lebt hauptsächlich von Fischen und Insektenlarven. Der Zwergsäger zieht Ende Sep- tember und trifft in Mitteleuropa oft erst im Mittwinter ein (JONSSON 1992).

Für den Zwergsäger liegen keine Nachweise innerhalb des SPA-Gebietes vor (PUTZE 2013). Im Un- tersuchungsraum der VKE 1154 sind keine Reviere bekannt (GUP 2014, GUP 2015B).

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 31 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Bewertung (1) Vogelart nach Anhang I der VS- Rel. RL Pop.-Gr. Erh.-Zu. Isol.-Gr. Gesamt Pop. Zwergschnäpper 5 (B) C B B C (Ficedula parva) ? (B)1 B 1 Der Zwergschnäpper bevorzugt ältere, im Kronenbereich noch dicht geschlossene Laub- und Laub- mischwälder mit geringem Unterwuchs. Es handelt sich dabei vor allem um Rotbuchenbestände, daneben auch um Traubeneichen-Rotbuchen-, Traubeneichen-Hainbuchen- und Traubeneichen- Hainbuchen-Winterlindenwälder. Ein großer Totholzanteil und Höhlenreichtum fördern die Bestandsdichte (ABBO 2001).

Für Brandenburg wird der Bestand auf 400 - 800 Reviere geschätzt (Stand 2005/06, RYSLAVY ET AL. 2008). Die seltene Art gilt in Brandenburg als gefährdet (ebd.). Deutschlandweit wird von einem Be- stand von 1.400 bis 2.200 Brutpaaren (Stand 2005 - 2009, GRÜNEBERG ET AL. 2015) ausgegangen. Die Art wird auf der Vorwarnliste geführt (ebd.). Gefährdungen ergeben sich auf Grund des geringen Bestands. Die Erhöhung des Laubanteils in den Forsten wird jedoch in ferner Zukunft das Lebens- raumangebot für die Art steigern.

Für den Zwergschnäpper liegen keine Nachweise innerhalb des SPA-Gebietes vor (PUTZE 2013). Im Untersuchungsraum der VKE 1154 sind keine Reviere bekannt (GUP 2014, GUP 2015B).

Zwergschwan 175 (Z) B B C C (Cygnus columbianus) Der Zwergschwan tritt in Brandenburg nicht als Brutvogel, sondern als Durchzügler auf. Im nördli- chen Brandenburg mit dem Schwerpunkt im brandenburgischen Elbtal ist die Art regelmäßiger Durchzügler. Darüber hinaus werden nur in der Unteren Havel- und Unteren Oderniederung regel- mäßig größere Ansammlungen festgestellt. In der Südhälfte Brandenburgs treten nur Einzeltiere oder kleinere Trupps auf (ABBO 2001). Während des Herbstzuges bevorzugen Zwergschwäne grö- ßere Seen und Fischteiche, im Winter und Frühjahr werden eher überflutete und staunasse Bereiche aufgesucht. Die Nahrungssuche erfolgt auf landwirtschaftliche Flächen, insbesondere auf Raps (EBD.)

Für den Zwergschwan liegen keine Nachweise innerhalb des SPA-Gebietes vor (PUTZE 2013). Im Untersuchungsraum der VKE 1154 sind keine Reviere bekannt (GUP 2014, GUP 2015B). Legende: (1) = Bewertung nach Standard Datenbogen Nr. DE 2738-421 Pop.-Gr. = Populationsgröße (B = brütend, W = überwinternd, Z = auf dem Durchzug) 1 Populationsgröße gem. SPA-Kartierung i.A. des LFU (PUTZE 2013)

Rel.-Pop. = Relative Populationsgröße (A = > 15 %, B = 2-15 %, C = < 2 % des Bestandes im Bundesland/in der naturräuml. Haupteinheit, D = nicht signifikantes Vorkommen) Erh.-Zu. = Erhaltungszustand (A = sehr gut, B = gut, C = mittel bis schlecht) 1 Angaben des EHZ gem. SPA-Kartierung i.A. des LFU (PUTZE 2013) Isol.-Gr. = Isolierungsgrad (A = Population (beinahe) isoliert; B = Population nicht isoliert, aber am Rande des Verbreitungsgebietes, C = Population nicht isoliert, innerhalb des erweiterten Verbreitungsgebietes, „-“ = keine Angabe) Gesamt = Gesamtbewertung (A = sehr hoher Wert, B = hoher Wert, C = mittlerer Wert des Gebietes für die Erhaltung der Art) PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 32 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

2.2.4 Vogelarten nach Artikel 4 Abs. 2 der Vogelschutz-Richtlinie im SPA-Gebiet

Neben den Vogelarten nach Anhang I der Vogelschutz-Richtlinie werden im Standarddaten- bogen für das EU-Vogelschutzgebiet „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ weitere 48 Vogelarten nach Artikel 4 Abs. 2 (= regelmäßig vorkommende Zugvögel, die nicht im An- hang I der Vogelschutz-Richtlinie aufgeführt sind) angegeben. Im Rahmen der SPA-Ersterfassung (NABU 2005) erfolgte keine Erfassung von Rastvögeln. Vorliegende Daten aus der SPA-Zweiterfassung (PUTZE 2013) wurden aufgeführt. In der folgenden Tabelle werden diese Vogelarten aufgelistet und Angaben zu den vorkom- menden Populationsgrößen gemacht. Eine spezifische Bewertung des Vorkommens der Ar- ten im Untersuchungsraum erfolgt im Kap. 4.3.3.

Tab. 2: Vogelarten nach Artikel 4 Abs. 2 der Vogelschutz-Richtlinie im EU-Vogelschutzgebiet „Agrar- landschaft Prignitz-Stepenitz“ Populationsgröße *) Erhal- wissenschaftlicher Art überwin- auf dem tungszu- Name brütend ternd Durchzug stand**) Alpenstrandläufer Calidris alpina - - 25 -/B Baumfalke Falco subbuteo 4 - - B/- 7 - 8 1 B 1 Bekassine Gallinago gallinago 3 - 30 B/B Blässgans Anser albifrons - - 3.000 -/B Blässhuhn Fulica atra 60 - - B/- Brachvogel Numenius arquata - - 5 -/B 150 - B/- Braunkehlchen Saxicola rubetra - 98 1 B 1 Dunkler Wasserläufer Tringa erythropus - - 5 -/B 10 - B/B Flussregenpfeifer Charadrius dubius 10 2 1 C 1 Flussuferläufer Actitis hypoleucos 1 - 5 B/B Gänsesäger Mergus merganser - - 30 -/B Graugans Anser anser 20 - 200 B/B Graureiher Ardea cinerea 60 - - B/- Grünschenkel Tringa nebularia - - 5 -/B Haubentaucher Podiceps cristatus 20 - - B/- Höckerschwan Cygnus olor 10 - 80 B/B 15 - B/B Kiebitz Vanellus vanellus 2.000 18 1 B 1 Knäkente Anas querquedula - - 10 -/B Kormoran Phalacrocorax carbo - - 25 -/B Krickente Anas crecca 1 - 100 B/B Lachmöwe Larus ridibundus - - 200 -/B Löffelente Anas clypeata - - 20 -/B Nachtigall Luscinia megarhynchos 300 - - B/- Pfeifente Anas penelope - - 30 -/B 8 - B/- Raubwürger Lanius excubitor - 13 1 B 1 Reiherente Aythya fuligula 3 - 100 B/B Rohrschwirl Locustella luscinioides 10 - - B/- Rothalstaucher Podiceps grisegena 6 - - B/- Rotschenkel Tringa totanus - - 3 -/B Saatgans Anser fabalis - - 3.000 -/B Sandregenpfeifer Charadrius hiaticula - - 5 -/B Schellente Bucephala clangula - - 20 -/B Schnatterente Anas strepera 2 - 50 B/B Schwarzhalstaucher Podiceps nigricollis - - 3 -/B PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 33 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Populationsgröße *) Erhal- wissenschaftlicher Art überwin- auf dem tungszu- Name brütend ternd Durchzug stand**) Silbermöwe Larus argentatus - - 10 -/B Spießente Anas acuta - - 10 -/B Stockente Anas platyrhynchos 400 - 500 B/B Sturmmöwe Larus canus - - 50 -/B Tafelente Aythya ferina 5 - 30 B/B Teichhuhn Gallinula chloropus 20 - - B/- Acrocephalus scir- - - Teichrohrsänger 150 B/- paceus Uferschwalbe Riparia riparia 250 - - B/- Waldschnepfe Scolopax rusticola 10 - - B/- Waldwasserläufer Tringa ochropus 2 - 10 B/B Wasserralle Rallus aquaticus 20 - - B/- 1 - - B/- Wiedehopf Upupa epops 0 (1) 1 C 1 Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis 5 - - B/- *) Angaben zu Populationsgrößen aus dem Standarddatenbogen 1 Populationsgröße gem. SPA-Kartierung i.A. des LFU (PUTZE 2013) **) Erhaltungszustand bezogen auf Brutpopulation / Zugpopulation aus SDB 1 Angaben des EHZ der Brutpopulation gem. SPA-Kartierung i.A. des LFU (PUTZE 2013)

2.3 Sonstige im Standarddatenbogen genannte Arten

Es werden keine weiteren bedeutenden Vogelarten (auch regelmäßig vorkommende Zugvo- gelarten) im Standarddatenbogen DE 2738-421 für das EU-Vogelschutzgebiet „Agrarland- schaft Prignitz-Stepenitz“ genannt.

2.4 Managementpläne/ Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen

Ein Managementplan für das EU-Vogelschutzgebiet „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ wurde von den zuständigen Naturschutzbehörden bislang nicht erstellt (http://www.lfu.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.312140.de#mpspa, Stand Oktober 2017).

2.5 Stellung des Schutzgebiets im Netz Natura 2000

2.5.1 Bedeutung des Gesamtgebietes für das zusammenhängende Netz Natura 2000

Im Standarddatenbogen (vgl. Anlage 1) werden für das Gebiet folgende Güte- und Bedeu- tungskriterien genannt:  bedeutender Lebensraum für Brut- und Zugvögel, insbesondere EU-weite Bedeutung als Brutgebiet von Ortolan, Neuntöter, Schwarzstorch und Kranich,  EU-weite Bedeutung als Rastgebiet des Zwergschwanes,  zahlreiche alte, landschaftsbildprägende Alleen.

2.5.2 Funktionale Beziehungen zu anderen Natura 2000-Gebieten

Das EU-Vogelschutzgebiet „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ grenzt im Südwesten unmit- telbar an das EU-Vogelschutzgebiet „Unteres Elbtal“, das zusammen mit dem EU- Vogelschutzgebiet „Aland-Elbe-Niederung“ (auf der sachsen-anhaltinischen Elbseite gele- gen) eine funktionale Einheit bildet, vor allem in Bezug auf die auen- und gewässertypischen PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 34 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Vorkommen von Vogelarten des Anhangs I der Vogelschutz-Richtlinie. Funktionale Beziehungen zwischen dem EU-Vogelschutzgebiet „Agrarlandschaft Prignitz- Stepenitz“ und den beiden elbnahen EU-Vogelschutzgebieten „Unteres Elbtal“ und „Aland- Elbe-Niederung“ bestehen insbesondere hinsichtlich der im SPA „Agrarlandschaft Prignitz- Stepenitz“ waldbrütenden Arten, die ihre Nahrungshabitate in den offenen Elbauenbereichen haben, die in den SPA „Unteres Elbtal“ und „Aland-Elbe-Niederung“ geschützt sind. Einen Verbindungskorridor zwischen den o.g. Vogelschutzgebieten stellt das FFH-Gebiet „Mittlere und Obere Löcknitz“ dar. Es deckt sich in weiten Teilen mit den als SPA-Gebiete geschützten Flächen bzw. verbindet diese räumlich miteinander. Wesentliches Erhaltungs- ziel des FFH-Gebietes „Mittlere und Obere Löcknitz“ ist die Erhaltung und Entwicklung von Flüssen der planaren Stufe einschließlich Hochstaudenfluren und mageren Flachland- Mähwiesen. Eine gute Ausprägung dieser für eine intakte Niederung wichtigen Lebensraum- typen stellt wiederum eine wichtige Grundlage für die Erhaltung und Entwicklung wesentli- cher Lebensräume und Lebensraumkorridore für Vogelarten des SPA „Agrarlandschaft Prig- nitz-Stepenitz“, hier insbesondere Brutvogelarten der feuchten Niederungen sowie Rast- und Zugvögel, dar. Bezüglich des Ortolan-Vorkommens bestehen enge funktionale Beziehungen vor allem zu dem nördlich des Gebietes (in Mecklenburg-Vorpommern) gelegenen SPA „Feldmark Stolpe- Karrenzin-Dambeck-Werle“, das ebenfalls zum Schutz des Ortolans ausgewiesen wurde. PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 35 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

3 Beschreibung des Vorhabens

3.1 Übersicht über die Gesamtstrecke der A14 im Land Brandenburg

Der Abschnitt AS Wittenberge – AS Karstädt ist Teil der BAB 14 Dresden – Wismar. Er ist Bestandteil des Neubauabschnittes der „A 14, Magdeburg - Wittenberge – Schwerin“ in Brandenburg. Die Maßnahme ist im Land Brandenburg in die Verkehrseinheiten  VKE 1153 (alte Bezeichnung VKE 3.2b) Landesgrenze ST/BB (Elbebrücke) bis Anschlussstelle (AS) Wittenberge (ohne AS),  VKE 1154 (alte Bezeichnung VKE 4) AS Wittenberge (mit AS) bis AS Karstädt (ohne AS) sowie  VKE 1155 (alte Bezeichnung VKE 5) AS Karstädt (mit AS) bis Landesgrenze BB/MV (mit AS Groß Warnow) unterteilt.

Für die beiden Verkehrseinheiten VKE 1153 und VKE 1155 wurden bereits Planfeststel- lungsunterlagen einschließlich Landschaftspflegerischer Begleitpläne und FFH- Verträglichkeitsuntersuchungen erstellt. Die VKE 1155 ist bereits realisiert und seit Ende 2015 für den Verkehr freigegeben. Die VKE 1153 ist mit Beschluss vom 15.12.2017 plan- festgestellt. Die vorliegende Verträglichkeitsuntersuchung bezieht sich auf den Abschnitt der VKE 1154 der A 14 im Bereich des SPA „Agrarlandschaft Prignitz- Stepenitz“. Das Vorhaben befindet sich im Land Brandenburg, im Landkreis Prignitz. Bestandteile des Vorhabens VKE 1154 sind:  Neubau der Autobahntrasse (Länge ca. 17,777 km),  Neubau der AS Wittenberge (Bau-km 2+325,0),  Neubau einer einseitigen bewirtschafteten Rastanlage (Bau-km 16+000,0),  teilweise Umverlegung der Bundesstraße (B) 189/B 195 (Länge 1.245 m),  teilweise Umverlegung der Lenzener Chaussee (Länge ca. 300 m),  Umverlegung eines Teilabschnittes der B 189alt (Länge ca. 200 m),  Anpassung der Kreisstraße (K) 7034 (Länge ca. 130 m) sowie der Neubau von  14 Bauwerken im Zuge der A 14 (AS Wittenberge – B 189/B 195, K 7034, Wirt- schaftswege und Gräben)  1 Bauwerk im Zuge einer Landesstraße  1 Bauwerk im Zuge eines Wirtschaftsweges  1 Bauwerk im Zuge der Zu- und Abfahrt zur bewirtschafteten Rastanlage  2 Grünbrücken (Brückenzug über die A 14 und über die DB-Strecke Berlin – Ham- burg)  2 Faunabrücken über die A 14 PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 36 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

 Lärmschutzwänden (LSW; Gesamtlänge 2.455 m),  Schutzeinrichtungen für Fledermäuse (Leit- und Sperreinrichtungen); Gesamtlänge 3.820 m.  Schutzeinrichtungen als Bestanteil der Faunabrücken und Grünbrücken (Irritations- schutzwände); Gesamtlänge 826 m.  Neubau / Anpassung von Wirtschaftswegen; Gesamtlänge 12.300 m.

Über die AS Wittenberge und die AS Karstädt ist die A 14 an das nachgeordnete Straßen- netz angeschlossen.

Die „Aktualisierung der Verkehrsuntersuchung zur A 14 Magdeburg - Wittenberge - Schwerin (IVV 2009)“ prognostiziert für das Jahr 2025 folgende Verkehrsbelastungen:

Tab. 3: Prognose Verkehrsbelastung 2025 – A 14 Abschnitt 1154

1) 2) DTVW DTVW-SV Zwischen den Knotenpunkten [Kfz/24 h] [Kfz/24 h]

AS Wittenberge AS Karstädt 18.400 5.200 1) Durchschnittliche werktägliche Verkehrsstärke 2) Durchschnittliche werktägliche Verkehrsstärke für Schwerverkehr

Durch die Inbetriebnahme der A 14 findet eine Verlagerung des Verkehrs vom vorhandenen Straßennetz auf die Autobahn statt. Diese Verkehrsverlagerung führt zu einer deutlichen Entlastung des sonstigen Straßennetzes vom Quell- und Zielverkehr und damit auch der Ortsdurchfahrten.

3.2 Technische Beschreibung des Vorhabens

Trassierung der A 14 Mit Allgemeinem Rundschreiben Straßenbau (ARS) Nr. 7/2009 vom 23.06.2009 hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) die Richtlinien für die Anlage von Autobahnen (RAA) als Planungsgrundlage für die Bundesfernstraßen in der Bau- last des Bundes eingeführt. Die A 14 hat laut der „Richtlinien für integrierte Netzgestaltung“ (RIN) Ausgabe 2008 eine großräumige Verbindungsfunktion. Sie wird deshalb in die Verbindungsstufe AS I gemäß RIN eingeordnet. Die Verkehrscharakteristik ist überwiegend vom Fernverkehr geprägt, aber auch ebenso durch Freizeit-, Erholungs- und Urlaubsverkehr gekennzeichnet. Sie wird in ihrer Netzfunkti- on als Fernautobahn mit einer zulässigen Geschwindigkeit >100 km/h betrieben. Danach ist die A 14 in die Entwurfsklasse EKA 1 nach „Richtlinie für die Anlage von Autobahnen“ (RAA) Ausgabe 2008 eingeordnet. Als Regelquerschnitt für die A 14 wurde aufgrund der prognostizierten Verkehrsbelastung der Sonderquerschnitt RQ 28 festgelegt (Gesehenvermerk BMVBS vom 11.03.2009).

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 37 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Trassierung im Grundriss Bei der Trassierung im Lageplan wurden folgende Zwangspunkte berücksichtigt:  VKE 1153 der A14 im Süden  Abstand zu den Ortslagen Lindenberg und Bentwisch  östliche Teilfläche des FFH- Gebietes "Silge“ bei Station Bau-km 9+000  Querung des Scheidgrabens bei Station Bau-km 9+507  Trassenbündelung mit der Bahnlinie Berlin - Hamburg zwischen ca. Bau-km 9+600 bis ca. Bau-km 15+400 unter Berücksichtigung der vorhandenen Querungen  vorhandene Brücke im Zuge der L 12 über die Bahnanlagen  Abstand der Autobahn zum Siedlungssplitter Nebelin (Siedlung an der Bahn)  Bau der Ein- und Ausfahrrampen der bewirtschafteten Rastanlage  vorhandene Ortsumgehung Karstädt der B 5  VKE 1155 der A14 im Norden (seit Dezember 2015 unter Verkehr)

Trassierung im Aufriss Bei der Trassierung im Aufriss wurden folgende Zwangspunkte berücksichtigt:  Überführung der A 14 über den neuen Straßenzug B 189 / 195  Beachtung der erforderlichen lichten Höhen der Bauwerke im Zuge der A 14 über Wirtschaftswege (fledermausgerecht), lichte Höhe ≥ 4,5 m, Gräben (fischotter- und fledermausgerecht), lichte Höhe ≥ 2,20 m bis ≥ 4,5 m

 Berücksichtigung der maßgebenden Grundwasserstände (HGW10)  Überführung der L 12 über die A 14  Einhaltung einer Mindestlängsneigung von s = ≥ 0,7 % bei Brückenbauwerken

Querschnitt/Fahrbahnaufbau der A 14 Die A 14 erhält unter Berücksichtigung des prognostizierten Verkehrsaufkommens entspre- chend der RAA einen Regelquerschnitt RQ 28 mit zweistreifigen Richtungsfahrbahnen.

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 38 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Neben den technischen Eingriffsgrenzen (Bauaußenkanten) wird für die Baudurchführung beidseitig der A 14 ein technologischer Streifen in einer Breite von bis zu 10,0 m vorgese- hen. Abschnittsweise erfolgt innerhalb des SPA-Gebietes „Agrarlandschaft Prignitz- Stepenitz“ eine Einengung des technologischen Streifens von 10 m auf 5 m (Bau-km 12+920 – 14+150, östl. der Trasse). Ein besonderes Augenmerk lag hierbei u. a. auf dem Schutz besonders wertvoller Biotopstrukturen, insbesondere dem Erhalt wertvoller Alteichen im Nahbereich der Trasse. Im Rahmen der Baudurchführung sind zur Vermeidung von Verunreinigungen von Boden und Grund- und Oberflächenwasser und daraus resultierenden Beeinträchtigungen des Wei- teren die Vorschriften zum Schutz von Boden und Grundwasser im gesamten Streckenab- schnitt einzuhalten. Auf der Baustelle ist ein sachgerechter Umgang mit Betriebsstoffen zu gewährleisten. Es erfolgt eine ordnungsgemäße Entsorgung von Abfällen und Baustoffen. Eine Lagerung boden- und wassergefährdender Stoffe ist zu vermeiden. Als weitere bautechnische Bestandteile des Vorhabens oder Vermeidungs- und Minde- rungsmaßnahmen, von denen die Avifauna profitiert, sind zu nennen:  Errichtung von Lärmschutzwänden  Errichtung von Leit- und Sperreinrichtungen für Fledermäuse  Umweltbaubegleitung  Schutz von Vegetationsbeständen  Einzelbaumschutz  Bauzeitenmanagement

3.3 Wirkungen auf die Erhaltungsziele des Schutzgebiets

Die von der geplanten Bundesautobahn A 14 Magdeburg - Wittenberge – Schwerin, VKE 1154 ausgehenden Wirkungen, die zu möglichen Beeinträchtigungen des SPA- Gebietes „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ führen können, lassen sich differenzieren in:  baubedingte Wirkungen  anlagebedingte Wirkungen  betriebsbedingte Wirkungen.

Die baubedingten Wirkungen können nur temporär wirksam sein oder nachhaltig wirken:  Flächenbeanspruchung  Stoffeinträge  Lärmimmissionen  Beunruhigungen / optische Störungen durch den Baubetrieb

Die anlagebedingten Wirkungen ergeben sich durch die Baukörper, wodurch es zu dauer- haften Beeinträchtigungen kommt in Form von:  Flächeninanspruchnahme/Überbauung  Optische Störung durch Silhouettenwirkung  Flächenzerschneidung und Barriereeffekte, auch Änderungen des Landschaftsbildes durch Dämme mit Auswirkungen auf das Raumnutzungsmuster z.B. von Rastvögeln des Offenlandes  Veränderungen des Standortklimas

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 39 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Die durch den Straßenverkehr und die Straßenunterhaltung vorhandenen betriebsbeding- ten Wirkungen ergeben sich durch:  Lärmemissionen/-immissionen, Beunruhigungen  Schadstoffemissionen/-immissionen (wie Taumitteleinsatz, Straßenentwässerung)  optische Störungen  Unfallrisiko

Die einzelnen, für eine mögliche Beeinträchtigung der Erhaltungsziele des Vogelschutzge- bietes relevanten Wirkungen werden in Kap. 5.2 detailliert unter Berücksichtigung der in die Planung integrierten Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen dargestellt. PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 40 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

4 Untersuchungsraum der Verträglichkeitsuntersuchung

4.1 Begründung für die Abgrenzung des Untersuchungsrahmens

Die Grenzen des Untersuchungsraumes (UR) sind zu unterscheiden von den Grenzen des Referenzraums (= Schutzgebiet). Unter dem UR ist der Bereich zu fassen und zu untersu- chen, der von den maximalen Wirkreichweiten des Vorhabens abgedeckt wird. Es kann er- forderlich sein, mit dem betroffenen Schutzgebiet vernetzte andere Schutzgebiete mit in den UR einzubeziehen, wenn dortige Schutz- und Erhaltungsziele durch Wirkungen des Vorha- bens im Vogelschutzgebiet „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ betroffen sein können. Dagegen umfasst der Referenzraum das gesamte betroffene EU-Vogelschutzgebiet „Agrar- landschaft Prignitz-Stepenitz“. Der Referenzraum (= Schutzgebiet) ist als Bezugsraum zur Beurteilung der Erheblichkeit möglicher Beeinträchtigungen der für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteile des Gebiets heranzuziehen. Der UR umfasst den in den Karten (U 12.4.3, Karten Nr. 2 und Nr. 3) dargestellten Raum. Der UR befindet sich im Nordwesten des Bundeslandes Brandenburg im Landkreis Prignitz. Das Gebiet wird überwiegend von Ackerflächen dominiert, nordwestlich von Dergenthin und südöstlich von Nebelin befinden sich kieferndominierte Waldgebiete. In Rahmen der Verträglichkeitsuntersuchung wird in Abhängigkeit vom Grenzverlauf des SPA ein ca. 2,0 km (ca. 1.000 m beidseitig der Trasse) breiter Abschnitt des Gebietes be- trachtet. Untersucht wurde teilweise jedoch über den 1.000 m-Korridor hinaus, um die we- sentlichen funktionalen Beziehungen einzelner Arten zu (Teil-)Lebensräumen außerhalb des Gebietes (z. B. Rast- und Zugvögel) und mögliche Auswirkungen feststellen zu können. Eine detaillierte Beschreibung des UR ist in Kap. 4.3 enthalten.

4.1.1 Potenziell betroffene Vogelarten

Nach §§ 34 und 35 BNatSchG wird die Prüfung der Verträglichkeit eines Projektes oder Pla- nes durch die Feststellung oder Nicht-Feststellung erheblicher Beeinträchtigungen eines Natura 2000-Gebietes in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen bestimmt. Zu berücksichtigen ist, dass die maßgeblichen Bestandteile auf die Erhaltungsziele und den Schutzzweck zu beziehen sind, die in der Schutzgebietsverordnung und dem Standarddatenbogen benannt sind (Vogelarten des Anhangs I sowie Vogelarten nach Artikel 4 Abs. 2 der Vogelschutz-Richtlinie mit signifikanter1 Bedeutung). Um die voraussichtlich betroffenen Erhaltungsziele feststellen zu können, werden die Emp- findlichkeiten der als Erhaltungsziele für das Gebiet benannten Vogelarten mit den für sie relevanten Wirkprozessen des Vorhabens verknüpft. Daraus lässt sich die Abgrenzung des vertieft zu untersuchenden Raumes ableiten. Da die im Gebiet entsprechend dem Standarddatenbogen besonders geschützten Vogelar- ten unterschiedliche Empfindlichkeiten insbesondere hinsichtlich Störungen aufweisen, wur- den die Untersuchungskorridore auf die hoch störungsempfindlichen Arten abgestimmt.

1 Einstufungskategorie der Rubrik Repräsentanz bzw. Population im Standarddatenbogen, im Standarddatenbogen zum SPA- Gebiet „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ (Stand 11/2008) sind keine Arten mit nicht signifikanter Bedeutung geführt PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 41 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

4.1.2 Durchgeführte Untersuchungen

Zur Erfassung der Bestandssituation gemäß der FFH-Richtlinie, also der Vögel des An- hangs I und Zugvögel nach Art. 4 Abs. 2 der Vogelschutz-Richtlinie (VSchRL) sowie zur Er- fassung der Vogelhabitate wurden neben der Recherche und Auswertung (qualitative und quantitative Prüfung) vorhandener Daten umfangreiche faunistische Sonderuntersuchungen im Zeitraum zwischen 2003 und 2016 durchgeführt. Auf der Grundlage der vorhandenen Daten konnten gezielt Datenlücken geschlossen wer- den. Die speziellen Untersuchungen gliedern sich innerhalb des Untersuchungskorridors wie folgt:

Tab. 4: Umfang der Untersuchungen im Untersuchungsraum

Artengruppe Untersuchungsraum Zeitraum und Methodik Brutvögel Korridor von 1.000 m Breite Anfang April bis Anfang Juli 2003 beidseitig der Trasse der A 14 Flächendeckende Revierkartierung an 5 6 Bege- im Rahmen der UVS – hungen mit unterschiedlicher Intensität Brutvögel Korridor von 1.000 m Breite April bis Juli/August 2005 beidseitig der Trasse der A 14 Inventarisierung des gesamten Artenspektrums insbes. in Bereichen mit vor- durch Punkt-Stopp-Kartierung mittels Transekten gesehenen Lärmschutzmaß- während 4 Begehungen (nach SÜDBECK ET AL. 2005). nahmen zur Schadensbe- grenzung Revierkartierung auf Probeflächen (> 10 ha) wäh- rend 3 Begehungen: insgesamt 7 Begehungen (4 Begehungen aus Inventarisierung + 3 zusätzliche Begehungen); Sichtbeobachtungen, verhören, Ein- satz von Klangattrappen (ARGE A 14 2005B). Brutvögel Korridor 1.000 m Breite beid- Mai bis Juli 2009 seitig der Trasse der A 14 im Inventarisierung des gesamten Artenspektrums Bereich der VKE 1153 (Elbe- durch Punkt-Stopp-Kartierung mittels Transekten brücke bis südlich AS Witten- während 4 Begehungen (nach SÜDBECK ET AL. 2005). berge) sowie im Bereich der An weiteren 6 Begehungen (4 tags, 2 nachts) wur- VKE 1154 nördlich von Bent- den durch den Einsatz von Klangattrappen Rallen wisch bis Dergenthin und Spechte kartiert. Zur Kartierung von Greifvögeln und Falken wurden nach Beobachtungen von revier- anzeigenden und balzenden Individuen gezielt Hors- te gesucht und kontrolliert (HINNERICHS 2009A). Brutvögel Korridor 500 m Breite beidsei- März bis Juni 2010 tig der Trasse der A 14 im Inventarisierung des gesamten Artenspektrums Bereich nördlich von Dergent- durch Punkt-Stopp-Kartierung mittels Transekten hin bis zur der nördlichen während 5 Begehungen nach SÜDBECK ET AL. (2005) Landesgrenze Brandenburg - (HINNERICHS 2010C) Mecklenburg-Vorpommern bei Groß Warnow PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 42 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Artengruppe Untersuchungsraum Zeitraum und Methodik Brutvögel Korridor 500 m Breite beidsei- März bis Juli 2015 tig der Trasse der A 14 im Inventarisierung des gesamten Artenspektrums Bereich südlich von Dergent- durch flächendeckende Revierkartierung (nach SÜD- hin bis Karstädt, Aufweitung BECK ET AL. 2005) während 6 Begehungen, dabei des Korridors um Flächen mit erfolgte zur Kartierung der Spechte während dreier geplanten LBP-Maßnahmen Begehungen an geeigneten Orten der Einsatz von Klangattrappen. Während weiterer Nachtbegehun- gen erfolgte die Erfassung von Eulen (7 Nachtbege- hungen) sowie von Ziegenmelker und Rallen (3 Nachtbegehungen) mittels Klangattrappen. Zur Kar- tierung von Greifvögeln und Falken wurden nach Beobachtungen von revieranzeigenden und balzen- den Individuen gezielt Horste gesucht und kontrol- liert (GUP 2015B). Brutvögel / Korridor 1.000 m Breite beid- März bis Juli 2010 Spechte seitig der Trasse der A 14 im März/April: Einsatz von Klangattrappen, Höhlensu- Bereich der VKE 1153, 1154 che und 1155 von der Elbe im Mai/Juni: Kontrolle der Brutplätze (HINNERICHS Süden bis zur Landesgrenze 2010B). Mecklenburg-Vorpommern im Süden Brutvögel / Korridor 1.000 m Breite beid- März bis Juli 2009 Eulen seitig der Trasse der A 14 im März/April: Einsatz von Klangattrappen von Klein- Bereich der VKE 1153, 1154 eulen in Waldgebieten, Einsatz von Klangattrappen und 1155 von der Elbe im vom Waldkauz in Ortschaften und der Umgebung Süden bis zur Landesgrenze Mecklenburg-Vorpommern im Juni: Kontrolle verlassener Greifvogel- und Krähen- Süden horste, Absuchen von Althölzern und abgelegener Gebäude auf Gewölle und Mauserfedern.

Juni/Juli: Verhören von rufenden Jungeulen (HINNE- RICHS 2009B). Rastvögel Korridor 1.000 m Breite beid- März 2009 bis April 2010 seitig der Trasse der A 14 von Quantitative Bestandserfassung durch Begehungen der Elbebrücke Elbe im Süden zu verschiedenen Erfassungszeiträumen zwischen bis zur nördlichen Landes- März 2009 und April 2010 (Sichtbeobachtungen) grenze Brandenburg - Meck- (HINNERICHS 2010A) lenburg-Vorpommern bei Pröttlin, Groß Warnow bzw. Reckenzin Rastvögel Korridor 1.000 m Breite beid- April 2015 bis März 2016 seitig der Trasse der A 14 Quantitative Bestandserfassung durch Begehungen zu verschiedenen Erfassungszeiträumen zwischen April 2015 und März 2016 (Sichtbeobachtungen) (GUP 2016A)

Für Brutvogelarten, die in der Wahl ihres Neststandortes bzw. Brutplatzes flexibel sind und die in der Regel in jeder Fortpflanzungsperiode einen neuen Brutplatz anlegen, wird in der Konfliktanalyse jeweils der aktuellste Datensatz (2014/2015) zugrunde gelegt. Dieser spie- gelt die aktuelle Verteilung der Art im Gebiet wider (GUP 2016B). Bei Vogelarten, die regelmäßig ihre angestammten Horste/Reviere erneut nutzen, sind ne- ben den aktuellen Erfassungsergebnissen auch die Nachweise von 2009/2010 und ggf. auch älterer Kartierungen ausgewertet worden, wenn nicht veränderte Habitateigenschaften zwi- schenzeitlich eine erneute Nutzung des Reviers unmöglich gemacht haben (ebd). PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 43 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

4.2 Datenlücken

Die vorhandenen Daten (Kartierungen, sonstige Daten) sind für die Durchführung der Ver- träglichkeitsuntersuchung flächendeckend erhoben worden und hinreichend aktuell und so- mit für die Abschätzung der vom Projekt ausgehenden Beeinträchtigungen der Erhaltungs- ziele, Vogelarten des Anhangs I und nach Art. 4 Abs. 2 der VSchRL, geeignet.

4.3 Beschreibung des Untersuchungsraumes

4.3.1 Übersicht über die Landschaft

Das Untersuchungsgebiet liegt im Nordwesten des Bundeslandes Brandenburg zwischen Wittenberge und Karstädt und ist innerhalb der naturräumlichen Gliederung den naturräumli- chen Einheiten der Prignitz und Perleberger Heide zuzuordnen, an die sich im Süden die Brandenburgische Elbtalniederung anschließt. Die Prignitz im nördlichen Teil bildet eine flachwellige Grundmoränenplatte, die in größerem Umfang durch ackerbauliche Nutzung gekennzeichnet wird. Größere Waldbestände ergänzen bei Dergenthin sowie östlich von Stavenow die Landschaft. Der Untersuchungsraum wird überwiegend von Ackerflächen dominiert, die z. T. großflächig intensiv bewirtschaftet werden. In einigen Teilbereichen sind jedoch alte bäuerliche Struktu- ren wie Windschutzhecken, Steinmauern, alten Obstbaumalleen, Feldsölle und ungenutzten Randstreifen erhalten. Eingesprengt sind kleinere Waldgebiete (nordwestlich von Dergent- hin). Zu den wichtigsten Biotopkomplexen gehören:  ebene Agrarlandschaften mit Acker und Grünland, durch Meliorationsmaßnahmen großflächig entwässert östlich der Bahntrasse, stellenweise mit vielfältigen Biotop- strukturen wie Hecken, Baumreihen und mit Altbäumen – v. a. Eichen,  Waldgebiete bei Dergenthin und südöstlich Nebelin

4.3.2 Vogelarten des Anhangs I der EU-Vogelschutz-Richtlinie, die maßgebliche Be- standteile sind und im Untersuchungsraum vorkommen

Folgende 7 Vogelarten nach Anhang I der VSchRL sind im Rahmen der Geländeerhebun- gen und nach Auswertung zur Verfügung stehender Daten während der Brutzeit im näheren Umfeld (bis 500 m, bei Arten mit großen Raumansprüchen oder Wanderbeziehungen, wie Weißstorch und Schwarzspecht, auch darüber hinaus) beiderseits der A 14 im SPA „Agrar- landschaft Prignitz-Stepenitz“ anzutreffen:  Heidelerche  Kranich  Neuntöter  Ortolan  Rotmilan  Schwarzspecht  Weißstorch

Anhand der Arbeitshilfe „Vögel und Straßenverkehr“ (GARNIEL ET AL. 2010) erfolgt zunächst eine Prognose der Betroffenheiten der als Schutz- und Erhaltungsziel benannten Brut- und Rastvögel im SPA „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“. Dies erfolgt über die Anwendung artspezifischer Orientierungswerte / Effektdistanzen (ED). Eine ausführliche Beschreibung der Orientierungswerte, der im Untersuchungsraum vorhandenen Arten erfolgt in Kap. 5.2.3. Als Ergebnis erhält man die Brutplätze, bei denen nachhaltige Beeinträchtigungen nicht aus- PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 44 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ geschlossen werden können und die ggf. einer ausführlichen Beeinträchtigungsprognose (Konfliktanalyse) anhand einer vertieften Raumanalyse unterzogen (vgl. Kap. 5.3) werden. In der folgenden Tabelle werden die im Untersuchungsraum vorkommenden Brutvögel nach Anhang I der VSchRL, die Schutz- und Erhaltungsziel sind, aufgelistet und deren Schutz- und Gefährdungsstatus sowie das Vorkommen im Untersuchungsraum des EU- Vogelschutzgebietes beschrieben. Die kartografische Darstellung der Brutvogelvorkommen innerhalb des Untersuchungsrau- mes kann der Bestandskarte (Unterlage 12.4.3, Karte 2) entnommen werden.

Tab. 5: Übersicht der innerhalb des Untersuchungsraumes nachgewiesenen Brutvögel gemäß An- hang I der VSchRL (Für die vertiefte Raumanalyse relevante Arten sind fett hervorgehoben) Effektdistanz / RL RL Bestand / Vorkommen im UR Artname Wirkraum Quelle D BB / Betroffenheit (Arbeitshilfe*) Heidelerche 300 m Effektdis- V Im Untersuchungsraum wurden 2015 1 tanz insgesamt 5 Brutreviere festgestellt. Von diesen insgesamt 5 Revieren befindet sich 1 Revier innerhalb der artspezifi- schen Effektdistanz von 300 m es erfolgt eine vertiefte Konfliktanalyse Kranich am Brutplatz: Nachweis an Kleingewässer nördlich von 1 100 m (Betrieb) / Platenhof (ca. 610 m von Trasse ent- 500 m (Bau) fernt), keine Nachweise von BP innerhalb der Effektdistanz von max. 500 m, Beeinträchtigungen können ausge- schlossen werden, es erfolgt keine ver- tiefte Konfliktanalyse Neuntöter 200 m Effektdis- V Im Untersuchungsraum wurden 2015 1, 4 tanz insgesamt 6 Brutreviere festgestellt. Von diesen insgesamt 6 Revieren befindet sich 1 Revier innerhalb der artspezifi- schen Effektdistanz von 200 m, zudem wurden 2013 weitere 4 Reviere innerhalb der artspezifischen Effektdistanz von 200 m nachgewiesen es erfolgt eine vertiefte Konfliktanalyse Ortolan 200 m Effektdis- 3 V Im Untersuchungsraum wurden 2015 1 tanz insgesamt 8 Brutreviere festgestellt. Von diesen insgesamt 8 Revieren befinden sich 3 Reviere innerhalb der artspezifi- schen Effektdistanz von 200 m es erfolgt eine vertiefte Konfliktanalyse Rotmilan 300 m Flucht-/ V 3 Im Untersuchungsraum sind 2 Reviere 1, 4 Effektdistanz festgestellt, eines dieser Reviere befindet sich innerhalb der artspezifischen Effekt- distanz gegenüber Straßen von maximal 300 m es erfolgt eine vertiefte Konfliktanalyse PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 45 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Effektdistanz / RL RL Bestand / Vorkommen im UR Artname Wirkraum Quelle D BB / Betroffenheit (Arbeitshilfe*) Schwarzspecht 300 m Effektdis- 2015: ein Höhlenkomplex des Schwarz- 1, 2, 4 tanz / 58 dB(A) spechts befindet sich teilweise innerhalb Tag-Isophone in des SPA „Agrarlandschaft Prignitz- 10 m Höhe Stepenitz“ (Nachweise von 2010 und 2013), der aktuell besetzte Brutbaum (GUP 2015B) befindet sich jedoch inner- halb des benachbarten SPA-Gebietes „Unteres Elbtal“, Beeinträchtigungen dieses Revieres werden in der SPA-VU „Unteres Elbtal“ abgehandelt (vgl. U 12.4.1). Innerhalb des SPA „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“, liegen keine aktuellen Nachweise von BP innerhalb der Effekt- distanz vor, 2009: Nachweis eines Reviers in einem Waldgebiet nördlich von Dergenthin, ca. 210 m östlich der Trasse: Gebiet hat aufgrund intensiver Durchforstung seine Habitateignung verloren, Revier wird nicht mehr in Konfliktanalyse betrachtet Beeinträchtigungen können ausge- schlossen werden, es erfolgt keine ver- tiefte Konfliktanalyse Weißstorch 100 m / Grün- 3 3 ein Horst in Dergenthin nachgewiesen, 1, 3 landflächenver- dieser befindet sich außerhalb der Ef- luste im 2 km fektdistanz, essentielle Nahrungsflächen Umkreis um den innerhalb des SPA-Gebietes befinden Horst sich nicht innerhalb des Wirkraumes, Beeinträchtigungen können ausge- schlossen werden, es erfolgt keine ver- tiefte Konfliktanalyse Legende: * GARNIEL ET AL. 2010 RLD = Rote Liste Deutschland (GRÜNEBERG ET AL 2015) RLBB = Rote Liste Brandenburg (RYSLAVY ET AL. 2008) RL-Status = „0“ = ausgestorben oder verschollen, „1“ = vom Aussterben bedroht, „2“ = stark gefährdet, „3“ = gefährdet, „R“ = Art mit geographischer Restriktion, „V“ = Vorwarnliste Datenquellen: 1: Brutvogelkartierung 2015 (GUP 2015B) 2: Brutvogelkartierung 2009 (HINNERICHS 2009A) 3: Datenübergabe LUGV: Brutbestandserfassung Weißstorch 2013 - 15 (LUGV 2014 und 2016) 4: Datenübergabe LfU: Statusbericht zu Brutvorkommen wertgebender Vogelarten im EU-SPA 7015 „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ (PUTZE 2013)

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 46 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Von den insgesamt 7 Brutvogelarten gemäß Anhang I der VSchRL innerhalb des Untersu- chungsraumes werden insgesamt 4 Vogelarten, bei denen erhebliche Beeinträchtigungen nicht ausgeschlossen werden können, einer vertieften Beeinträchtigungsprognose (Konflik- tanalyse) unterzogen (vgl. Kap. 5.3):  Heidelerche  Neuntöter  Ortolan  Rotmilan

4.3.3 Vogelarten nach Artikel 4 Abs. 2 der EU-Vogelschutz-Richtlinie im Untersu- chungsraum

Im Rahmen der Geländeerhebungen und nach Auswertung zur Verfügung stehender Daten ist keine Vogelart nach Art. 4 Abs. 2 der VSchRL (regelmäßig vorkommende Zugvögel) während der Brutzeit im näheren Umfeld (500 m) beiderseits der A 14 im SPA „Agrarland- schaft Prignitz-Stepenitz“ anzutreffen. Im weiteren Umfeld (bis 1000 m) sind folgende Arten anzutreffen:  Baumfalke  Braunkehlchen  Raubwürger

Alle Nachweise wurden außerhalb der jeweiligen artspezifischen Effektdistanzen erbracht. Es treten keine Beeinträchtigungen ein. Die kartografische Darstellung der Brutvogelvorkommen innerhalb des Untersuchungsrau- mes kann der Bestandskarte (Unterlage 12.4.3, Karte 2) entnommen werden.

4.3.4 Rastvögel gemäß Anhang I und Artikel 4 Abs. 2 der EU-Vogelschutz-Richtlinie im Untersuchungsraum

Beurteilungsgrundlage sind die im Zuge der Rastvogelkartierung 2015 - 2016 (GUP 2016A) erfassten Rastvogelbestände im Untersuchungsraum. Die Auswertung der ermittelten Rastvogelbestände im UG ergab im SPA „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ eine untergeordnete Bedeutung als Rastgebiet. Ursächlich dafür sind das Fehlen von Schlafgewässern und die ausgebildeten gehölzreichen Biotopstrukturen im tras- senparallelen Untersuchungsraum. Ackerflächen, die sich ca. 1.500 m östlich der Trasse der A 14 befinden, wurden kurzzeitig als Nahrungsflächen aufgesucht. Sie haben somit eine kurzzeitige Bedeutung als Rastgebiet.

Als Rastvögel gemäß Anhang I der VSchRL konnten folgende Rastvögel beobachtet werden: Im Frühjahr 2016 wurden auf einer Ackerfläche nördlich von Dergenthin mehrmals Trupps rastender Kraniche (Grus grus) beobachtet. Die größte Ansammlung wurde am 04.03.2016 mit 164 Individuen festgestellt. Auf der genannten Ackerfläche konnten ebenfalls rastende Singschwäne (Cygnus cygnus) in geringer Individuenzahl (6 Exemplare) beobachtet werden. Ziehend und rastend wurden im UR Einzeltiere des Rotmilans (Milvus milvus) gesichtet (GUP 2016A). Da sich diese Beobachtungen auf Einzelvögel beschränkten, konnten keine bedeutenden Rastplätze, die zudem über einen längeren Zeitraum bestanden, ermittelt wer- den. PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 47 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Als Rastvögel gemäß Art. 4 Abs. 2 der VSchRL konnten folgende Arten beobachtet werden: Im Frühjahr 2016 konnten Ansammlungen der durchziehenden „nordischen“ Gänsearten Saatgans (Anser fabalis) und Blässgans (Anser albifrons) im UR beobachtet werden. Auf einer Ackerfläche nördlich von Dergenthin wurden beide Arten während der Nahrungssuche beobachtet. Dabei waren die Trupps teilweise mit Kranichen oder Singschwänen vergesell- schaftet. Die Blässgans wurde ausschließlich im Januar 2016 in einem kleinen Trupp mit 6 Individuen beobachtet. Die Blässgänse traten in Gesellschaft von einem deutlich individuenstärkeren Trupp Saatgänse auf (237 Exemplare am 13.01.2016). Zeitgleich nutzten weitere 300 Saat- gänse eine weitere Ackerfläche zwischen Dergenthin und Sückow zur Nahrungssuche. Gänseschlafplätze befinden sich nicht im Untersuchungsraum. Stockenten (Anas plathyrhynchos) wurden im Herbst 2015 regelmäßig mit maximal 79 Indi- viduen auf einem gehölzbestandenen Kleingewässer in der Ackerlandschaft nördlich von Dergenthin beobachtet (GUP 2016A).

In der nachfolgenden Tabelle werden die im Untersuchungsraum nachgewiesenen Rastflä- chen aufgelistet und anhand von Störradien (GARNIEL ET AL. 2010) einer ersten Beeinträchti- gungsprognose unterzogen.

Tab. 6: Übersicht der innerhalb des Untersuchungsraumes nachgewiesenen Rastvogelarten Störradius Bestand / Anzahl der Individuen / Artname Quelle (Arbeitshilfe*) Betroffenheit 2009/10: Keine Nachweise rastender Kraniche in SPA-Gebiet und Wirkraum der A 14 2015/16: Kranich (Anh. I) 500 m Rastfläche nördlich Dergenthin bei Bau-km 12+200 – 1, 2 12+700 befindet sich außerhalb des Störradius von 500 m Beeinträchtigungen können ausgeschlossen werden, es erfolgt keine vertiefte Konfliktanalyse 2009/10: Keine Nachweise 2015/16: Singschwan Rastfläche nördlich Dergenthin bei Bau-km 12+200 400 m – 1, 2 (Anh. I) 12+700 befindet sich außerhalb des Störradius von 400 m Beeinträchtigungen können ausgeschlossen werden, es erfolgt keine vertiefte Konfliktanalyse 2009/10 und 2015/16: Nachweise von Einzeltieren und ausnahmsweise klei- 300 m Flucht-/ Rotmilan nen Trupps, keine bedeutenden Rastflächen innerhalb 1, 2 (Anh. I) Effektdistanz der Fluchtdistanz nachgewiesen Beeinträchtigungen können ausgeschlossen werden, es erfolgt keine vertiefte Konfliktanalyse 2009/10: Keine Nachweise rastender Gänse in SPA-Gebiet und Wirkraum der A 14 Gänse (Art. 4 2015/16: Abs. 2: Saat- 300 m Rastfläche nördlich Dergenthin bei Bau-km 12+200 – 1, 2 und Blessgans) 12+700 befindet sich außerhalb des Störradius von 300 m Beeinträchtigungen können ausgeschlossen werden, es erfolgt keine vertiefte Konfliktanalyse PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 48 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Störradius Bestand / Anzahl der Individuen / Artname Quelle (Arbeitshilfe*) Betroffenheit 2009/10: Keine Nachweise rastender Enten in SPA-Gebiet und Wirkraum der A 14 Stockente (Art. 150 m 2015/16: 1, 2 4 Abs. 2) Rastfläche nördlich Dergenthin bei Bau-km 12+400 befindet sich außerhalb des Störradius von 150 m Beeinträchtigungen können ausgeschlossen werden, es erfolgt keine vertiefte Konfliktanalyse Legende: * GARNIEL ET AL. 2010 RLD = Rote Liste Deutschland (GRÜNEBERG ET AL 2015) RLBB = Rote Liste Brandenburg (RYSLAVY ET AL. 2008) RL-Status = „0“ = ausgestorben oder verschollen, „1“ = vom Aussterben bedroht, „2“ = stark gefährdet, „3“ = gefährdet, „R“ = Art mit geographischer Restriktion, „V“ = Vorwarnliste Datenquellen: 1: Rastvogelkartierung 2016 (GUP 2016A) 2: Rastvogelkartierung 2010 (HINNERICHS 2010A)

Für die innerhalb des Untersuchungsraumes vorhandenen Vogelarten gemäß Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VSchRL während der Zug- und Rastzeit können erhebliche Beeinträchti- gungen ausgeschlossen werden. Alle nachgewiesenen Rastflächen befinden sich außerhalb der artspezifischen Störradien. Eine ausführliche Beeinträchtigungsprognose (Konfliktanaly- se) wird nicht durchgeführt.

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 49 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

5 Vorhabensbedingte Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des Schutzgebiets

5.1 Beschreibung der Bewertungsmethodik

Der Bewertungsmaßstab der Verträglichkeitsuntersuchung orientiert sich an den für das je- weilige Natura 2000-Gebiet festgelegten naturschutzfachlichen Erhaltungszielen und verfolgt damit einen primär gebietsbezogenen Prüfansatz. Entscheidend für die Beurteilung der Erheblichkeit von Beeinträchtigungen ist die Frage, ob die durch das Vorhaben hervorgerufenen Veränderungen und/ oder Störungen in ihrem Ausmaß oder ihrer Dauer dazu führen, dass das betrachtete SPA-Gebiet seine Funktionen in Bezug auf die Erhaltungsziele bzw. die für den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteile bei Durchführung des Vorhabens weiterhin vollständig oder nur noch in eingeschränktem Um- fang erfüllen kann. Zielsetzung des Artikels 4 der VSchRL ist es, das Überleben und die Vermehrung der in An- hang I aufgeführten Vogelarten in ihrem Verbreitungsgebiet sicherzustellen. Mit dem Zusatz in Art. 4 Abs. 4 VSchRL „sofern sich diese auf die Zielsetzung dieses Artikels erheblich auswirken“ ist schon in der Vogelschutz-Richtlinie festgestellt, dass es Verschmut- zungen und Beeinträchtigungen der Lebensräume bzw. Belästigungen der Vögel geben kann, die nicht automatisch zu einer Unverträglichkeit führen. Wird eine Erheblichkeit der Beeinträchtigung für eines oder mehrere Erhaltungsziele festge- stellt, werden mögliche Maßnahmen zur Schadensbegrenzung betrachtet, um zu ermitteln, inwieweit eine Verträglichkeit anhand dieser Maßnahmen gewährleistet werden kann. Im folgenden Schritt ist die „Schnittmenge“ der verbleibenden Beeinträchtigungen mit den von anderen Plänen und Projekten verursachten Beeinträchtigungen zu ermitteln (vgl. dazu Kap. 7). Bei einem negativen Ergebnis der Verträglichkeitsuntersuchung, d.h. wenn erhebliche Beein- trächtigungen auch nach Durchführung von Maßnahmen zur Schadensbegrenzung nicht ausgeschlossen werden können, ist das Vorhaben grundsätzlich unzulässig.

Ermittlung der Beeinträchtigungen von Brut- und Rastplätzen Die Ermittlung der Beeinträchtigung von Brut- und Rastplätzen erfolgt anhand einer Einzel- fallprüfung. Generell kann von einer erheblichen Beeinträchtigung der Brut- und Rastplätze ausgegangen werden, wenn sich diese vollständig oder zu wesentlichen Teilen im direkten Trassenbereich befinden. Außerhalb des Trassenbereichs erfolgt eine artspezifische Betrachtung anhand der Arbeits- hilfe „Vögel und Straßenverkehr“ (GARNIEL ET AL. 2010). Es konnte festgestellt werden, dass nur für wenige Arten (u.a. Wachtelkönig) der Verkehrslärm den wesentlichen Wirkfaktor dar- stellt, und somit nur für diese Arten kritische Schallpegel benannt werden können. Für alle übrigen Arten stellt der Verkehrslärm nicht den Wirkfaktor mit der größten Reichweite, son- dern nur einen von mehreren Wirkfaktoren dar. Für eine größere Anzahl dieser Arten wurden sogenannte Effektdistanzen benannt, die die Gesamtwirkung der Straße auf die jeweilige Brutvogelart berücksichtigen. Bei den Effektdistanzen handelt es sich um maximale Wirkdis- tanzen der vom Straßenverkehr ausgehenden Störungen, zu denen u.a. der Lärm, aber auch optische Störwirkungen, Schneiseneffekte, Habitatveränderungen u.a. Faktoren beitragen. Detailliertere Angaben zu den relevanten Wirkprozessen und Wirkprozesskomplexen sind dem Kap. 5.2. zu entnehmen. PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 50 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Ermittlung der Erheblichkeit der Beeinträchtigung der Schutz- und Erhaltungsziele Die Auswirkungsprognose wird bezogen auf die Schutz- und Erhaltungsziele verbal argu- mentativ in Form einer Einzelfallprüfung durchgeführt. Dabei werden die Auswirkungen des Vorhabens auf Brut- und Rastplätze ermittelt. Als erheblich betroffen wird eine Population dann angesehen, wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Bestand der Populati- on dauerhaft abnimmt. Hilfsweise wird der prozentuale Anteil nachhaltig betroffener Brutpaare (BP) an der Gesamt- population des Schutzgebiets herangezogen. Nachhaltige Beeinträchtigungen von unter 1 % der Population des Schutzgebiets werden in der Regel (z.B. bei flexiblen Arten, die ihren Brutplatz jedes Jahr neu anlegen), als nicht erheblich eingestuft. Eine einzelfallbezogene Prüfung ist erforderlich. Nachhaltige Beeinträchtigungen (= dauerhafte Populationsabnahme) von über 1 % der Po- pulation des Schutzgebiets werden in der Regel als erheblich eingestuft. Eine Beeinträchtigung eines Erhaltungsziels kann im Einzelfall auch vorliegen, wenn keine oder eine geringe nachhaltige Betroffenheit von einzelnen Brutplätzen ermittelt wurde (z.B. bei der Störung eines BP, beim Verlust von Teilflächen des Nahrungsgebiets o. ä.). Diese kann jedoch unterhalb der Erheblichkeitsschwelle liegen, wenn Ausweichhabitate innerhalb des Reviers vorhanden sind oder die Verluste ausschließlich nicht essentielle Teilflächen betreffen. Für die Ermittlung der Betroffenheit der Erhaltungsziele des NATURA 2000-Gebietes werden als Bezugsgröße die Populationsgrößen gemäß der Kartierung der Brutvorkommen wertge- bender Vogelarten im SPA "Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz" (PUTZE 2013) angesetzt.

5.2 Wirkprozesse und Wirkprozesskomplexe

Für die Verträglichkeitsuntersuchung sind diejenigen Wirkprozesse des „Neubaus der A 14, Magdeburg – Wittenberge – Schwerin, Abschnitt AS Wittenberge – s AS Karstädt“ von Be- deutung, die Erhaltungsziele des Vogelschutzgebietes einzeln oder in Zusammenwirkung mit anderen Plänen oder Projekten beeinträchtigen können. Bei der Ermittlung der Beeinträchti- gungen wird unterschieden zwischen baubedingten, anlagebedingten und betriebsbedingten Wirkprozessen. Für die Analyse der Beeinträchtigungen wird für den Bereich von der AS Wittenberge bis zur AS Karstädt ein DTV von 18.400 Kfz/h angesetzt. Grundlage bildet die Verkehrsprognose 2025 (IVV 2009). Die Isophonen (Stand Juli 2016) wurden vom Büro ISU Plan übermittelt.

Bei der Beschreibung der Wirkprozesse werden die bereits im Rahmen der Eingriffsre- gelung festgelegten Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen mit Relevanz für die Avifau- na (vgl. Kap. 3.2) mit beschrieben, um die damit erzielte Reduzierung der durch die einzel- nen Wirkprozesse bedingten Beeinträchtigungen transparent darstellen zu können. Folgende Wirkprozesse können Auswirkungen auf die Erhaltungsziele haben und zu Beein- trächtigungen führen:

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 51 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

5.2.1 Baubedingte Wirkprozesse

Temporäre Flächeninanspruchnahme  temporäre Biotop- bzw. Habitatinanspruchnahmen während der Bauphase durch Baustelleneinrichtungen, Lagerflächen, Arbeitsstreifen usw. Auswirkungen werden durch temporäre Flächeninanspruchnahmen während der Durchfüh- rung der Baumaßnahmen aufgrund der Einrichtung von technologischen Arbeitsstreifen, Baueinrichtungsflächen und Lagerflächen hervorgerufen. Grundsätzlich ist für die Bauab- wicklung beiderseits der Trasse und im Bereich der Brückenbauwerke ein technologischer Streifen von 10 m Breite vorgesehen. Entlang untergeordneter Straßen und Wirtschaftswege hat dieser Streifen eine Breite von jeweils 5 m. Integrierte Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen: Zur Minderung der baubedingten Beeinträchtigung erfolgte in Abschnitten mit sensiblen Bio- topstrukturen (nach § 30 BNatSchG geschützte Biotope, Alteichen, wertvolle Gehölzstruktu- ren sowie Habitate geschützter Arten) eine Einengung des technologischen Streifens. Inner- halb des SPA-Gebietes „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ erfolgt eine Einengung des technologischen Streifens auf 5 m im Abschnitt von Bau-km 12+920 bis 14+150, östl. der Trasse. Für Baustelleneinrichtungen und Lagerplätze stehen Flächen mit nachrangiger Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz zur Verfügung. Der technologische Streifen wird nach Fer- tigstellung der Autobahn im Rahmen des Landschaftspflegerischen Begleitplans rekultiviert und gestaltet. Verbleibende Wirkungen: Infolge der Nutzung als Bauflächen und der damit verbundenen Entfernung der Vegetation gehen während der Bauzeit die Lebensraumfunktionen der Flächen für die Avifauna voll- ständig verloren. In Abhängigkeit von der Regenerationsfähigkeit der betroffenen Standorte und der zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands vorgesehenen Maßnahmen können die Flächen nach Abschluss der Bauphase ihre Funktion grundsätzlich wieder über- nehmen. Aufgrund ihrer direkten Nähe zur Autobahntrasse werden sie dann jedoch betriebs- bedingt durch Lärm und andere Störwirkungen beeinträchtigt. Im Planungsabschnitt befinden sich keine bauzeitlich genutzten Flächen, die nicht anschlie- ßend im direkten trassennahen Belastungsbereich liegen. Es entstehen somit über die lang- fristig wirksamen anlage- und betriebsbedingten Beeinträchtigungen hinaus keine Beein- trächtigungen durch bauzeitliche Flächeninanspruchnahme.

Schadstoffimmissionen  Kontamination von Boden, Grund- und Oberflächenwasser durch auslaufende Kraft- und Schmierstoffe Bei unsachgemäßer Handhabung oder im Havariefall können auslaufende Kraft- und Schmierstoffe zu einer Beeinträchtigung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser und damit zu einer Beeinträchtigung von Lebensräumen der Arten des Anhang I der VS-RL füh- ren. Mit Umsetzung eines umweltgerechten, dem Stand der Technik entsprechenden Baube- triebs (allgemeine bauzeitliche Maßnahme des LBP (16V)) werden bauzeitliche Schadstof- femissionen vermieden.

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Lärmimmissionen  Störung der Vogelwelt durch baubedingte Lärmimmissionen In Kap. 5.2.3 wird der aktuelle, planerisch zu berücksichtigende Kenntnisstand zu Wirkungen von weitgehend kontinuierlichem Verkehrslärm auf die Avifauna dargestellt. Für die Wirkung von Baulärm liegen keine vergleichbaren umfassenden Untersuchun- gen/Erkenntnisse vor. Im Gegensatz zu Verkehrslärm ist Baulärm in der Regel hinsichtlich Frequenz und Lärmpegel nicht kontinuierlich, sondern zeichnet sich zumeist durch hohe, aber oft nur kurzzeitige Lärmspitzen aus, denen unterschiedlich lange Phasen niedrigerer Lärmstärke folgen. Bei dauerhaftem Verkehrslärm stellt die Maskierung von akustischen Signalen, die Vögel aussenden bzw. empfangen, den entscheidenden Wirkaspekt dar. Bei Baulärm ist dieser aufgrund der vorhandenen lärmarmen Phasen als deutlich geringer einzustufen. Hier ist eher anzunehmen, dass insbesondere von z.T. sehr starken Schallereignissen Stress- oder Scheuchwirkungen auf Vögel ausgehen, die zu Beeinträchtigungen in Form von zeitweiser Meidung eines Gebietes als Lebensraum oder Brutplatzaufgabe führen können. Zumindest für das Auftreten erhöhter Stressbelastung durch Lärm liegen aus der Literatur jedoch keine belegbaren Aussagen vor (vgl. zusammenfassende Ausführungen in GARNIEL ET AL. 2007). Scheuchwirkungen scheinen auch eher im Zusammenwirken mit anderen Störeffekten als durch Lärmereignisse allein zu entstehen (vgl. u.a. WILLE 2001, HÜPOPP 2001). Diese Annahmen werden auch über die Untersuchungen zu Auswirkungen von Schienen- verkehrslärm auf Brutvögel im Rahmen des F+E-Vorhabens „Vögel und Verkehrslärm (GAR- NIEL ET AL. 2007) gestützt. Schienenverkehrslärm weist eine gewisse Vergleichbarkeit zu Baulärm auf. Er tritt diskontinuierlich mit oft hohen Lärmspitzen, aber dazwischenliegenden Lärmpausen auf. Im Ergebnis des F+E-Vorhabens wurde festgestellt, dass auch in der Nähe von stärker befahrenen Bahnstrecken Lebensraumeignung für Brutvögel besteht, da die akustische Kommunikation unter den Tieren aufgrund der Lärmpausen nicht dauerhaft ge- stört wird. Dies gilt auch für ausgewiesen lärmempfindliche Arten, solange die zeitliche Dich- te auftretender Lärmereignisse nicht zu hoch wird (GARNIEL ET AL. 2007). Vor diesem Hintergrund wird davon ausgegangen, dass durch bauzeitliche temporäre Lärm- wirkungen alleine keine erheblichen Beeinträchtigungen der SPA-relevanten Vogelarten ent- stehen. Von wesentlicherer Bedeutung sind die nachfolgend dargestellten optischen Störwirkungen.

Optische Störungen  temporäre Störung der Tierwelt durch optische Reize Optische Störungen von Lebensräumen sind entsprechend der unterschiedlichen Ansprüche der einzelnen Vogelarten an ihre Umwelt sehr artspezifisch. Insbesondere die wahrnehmba- re Anwesenheit von Menschen auf einer Baustelle kann eine starke Scheuchwirkung auslö- sen, während Fahrzeuge oder andere Baumaschinen eher eine geringe diesbezügliche Wir- kung besitzen. Für die Beurteilung der diesbezüglichen Empfindlichkeit der relevanten Vogelarten werden, sofern keine spezifischeren Angaben vorliegen, die Angaben zu artspezifischen Fluchtdis- tanzen nach FLADE (1994) herangezogen. Als Fluchtdistanz wird der Abstand bezeichnet, den ein Tier zu bedrohlichen Lebewesen wie natürlichen Feinden und Menschen einhält, ohne dass es die Flucht ergreift. Die Fluchtdistanz ist teils angeboren und teils durch Erfah- rung erworben. So verhalten sich Vögel in regelmäßig bejagten Gebieten scheuer als dort, wo sie keine negativen Erfahrungen mit Menschen gemacht haben. Für Rastvögel liegen Erfahrungswerte über artspezifische Störradien vor (vgl. dazu Kap. 5.2.3) (GARNIEL ET AL. 2010).

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5.2.2 Anlagebedingte Wirkprozesse

Flächeninanspruchnahme  dauerhafte Biotop- bzw. Habitatinanspruchnahmen durch Überbauung Auswirkungen werden durch dauerhafte Flächeninanspruchnahmen (anlagebedingt aufgrund von Versiegelung durch die Fahrbahnen und Überbauung durch Flächen für Böschungen, Mulden und Seitenstreifen) hervorgerufen. Sie führen zu einem vollständigen Funktionsver- lust der Flächen. Es können z. B. Brutplätze, Teile von Revieren oder Nahrungshabitate ver- loren gehen.

Optische Störungen  dauerhafte optische Störungen durch Trasse der A 14 Optische Störungen von Brut- und Rastvögeln können durch hohe Dammlagen der Trasse oder größere Brückenbauwerke (Talbrücken) ausgelöst werden (Silhouettenwirkung). Emp- findlich reagieren auf solche optisch wahrnehmbaren Barrieren insbesondere Vogelarten, die große offene und damit gut überblickbare Flächen als Lebens- oder Teillebensräume bevor- zugen. Hierzu gehören insbesondere Wiesenbrüter und Rastvögel der Offenlandschaften. Die Entfernung, die die zu berücksichtigenden Vogelarten zur Autobahn einhalten, ist artspe- zifisch. Sie entspricht der mehr oder weniger konstanten Reichweite des Effektes von Stra- ßen auf die jeweilige Art und wird als Effektdistanz bezeichnet (GARNIEL ET AL. 2010). Es entstehen somit über die betriebsbedingten Beeinträchtigungen hinaus keine Beeinträchti- gungen durch anlagebedingte optische Störungen (vgl. dazu Kap. 5.2.3).

Barrierewirkungen / Zerschneidung  nachhaltige Zerschneidung oder Isolation von Lebensräumen bzw. Teillebensräumen relevanter Vogelarten mit Ver- bzw. Behinderung von Austausch- und Wechselbezie- hungen Zur Barrierewirkung von Straßen auf Vögel stehen gemäß GARNIEL & MIERWALD (2010) nur wenige artspezifische Informationen zur Verfügung. Es liegen Hinweise vor, dass kleine Singvögel breite Schneisen mit stark befahrenen Straßen selten queren. Dies ist für einzelne Individuen problematisch, wenn die notwendigen Reviergrößen auf der einen Straßenseite unterschritten sind und wenn beispielsweise nicht genügend Nahrungsflächen auf einer Straßenseite zur Verfügung stehen. Größere Vögel mit hohem Raumbedarf queren i.d.R. auch breite Straßen. Nach derzeitigem Wissenstand können Straßen zwar die Raumnutzung von einzelnen Vogelindividuen einschränken, der Gefahr der genetischen Isolation von Po- pulationen durch Straßen besteht für Vögel jedoch nicht (SIMONIS ET AL. 1999). Zerschneidungseffekte treten auf, wenn eine Straße bisher zusammenhängende Habitatflä- chen zerschneidet. Es besteht dann die Gefahr, dass die auf einer Straßenseite verbleiben- den Flächen die Mindestansprüche der Art nicht mehr erfüllen und das Revier aufgegeben wird. Dies gilt insbesondere für Arten mit großen Revieren, die dadurch betroffen sein kön- nen, selbst wenn der Reviermittelpunkt jenseits der Effektdistanz bzw. der Isophone des kri- tischen Schallpegels liegt. Die zu berücksichtigende Mindestreviergröße hängt von der Habi- tatqualität des Reviers und von den typischen Verhältnissen in der Region ab (GARNIEL & MIERWALD 2010).

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5.2.3 Betriebsbedingte Wirkprozesse

Lärmimmissionen und optische Störung  Störung der Vogelwelt aufgrund von Lärmimmissionen durch den Straßenverkehr und weitere Störfaktoren (u.a. optische Effekte) In straßennahen Ökosystemen kann es durch Verlärmung und optische Effekte zu Verschie- bungen im avifaunistischen Arteninventar kommen, besonders störungsempfindliche Vogel- arten werden verdrängt. Dies gilt insbesondere auch für solche Arten, die durch Beunruhi- gungen nicht nur in ihrer Verbreitung eingeschränkt werden, sondern auch in der Ausnutzung ansonsten optimaler Biotope behindert werden. Für Belastungen durch den Straßenverkehr stellt die Arbeitshilfe „Vögel und Verkehrslärm“ (GARNIEL ET AL. 2010) ein anerkanntes Instrument dar, die zum Erfüllen der Vorgaben der Richtlinien für die landschaftspflegerische Begleitplanung im Straßenbau (RLBP) und des Leitfadens zur FFH-Verträglichkeitsprüfung im Bundesfernstraßenbau (BMVBW 2004) ein- gesetzt werden kann. In der Arbeitshilfe werden erzeugte Störungen von großer Reichweite behandelt. Darunter sind die Auswirkungen des Verkehrslärms sowie von optischen Störreizen (z.B. Licht, Kulis- senwirkungen) zu verstehen. Die benannten Wirkungsradien orientieren sich an Wirkfaktoren mit großer Reichweite. Nach derzeitigem Stand des Wissens sind negative Effekte von wei- teren Störungen mit geringer Raumwirksamkeit (z.B. Gerüche, Erschütterungen) darin ein- geschlossen.

Die Vogelarten werden in mehrere Gruppen unterschiedlicher Empfindlichkeit gegen die Auswirkungen des Straßenverkehrs eingeteilt: Arten mit hoher Lärmempfindlichkeit (Gruppe 1) gemäß FuE-Vorhaben kommen im Unter- suchungsraum nicht vor.

In der Gruppe 2 wurden die sog. Arten mit mittlerer Lärmempfindlichkeit zusammenge- fasst. Diese Arten halten unabhängig von der Verkehrsmenge häufig Abstände von 300 bis 400 m von Straßen ein. Mit steigender Verkehrsmenge nimmt die Stärke der negativen Ef- fekte der Straße innerhalb der artspezifischen Effektdistanz zu. Dies deutet drauf hin, dass Lärm am erkennbaren Straßeneffekt zwar beteiligt ist, dass aber andere Wirkungen der Trasse und des Verkehrs eine bedeutende Rolle spielen. Im Untersuchungsraum wurden keine Arten dieser Gruppe nachgewiesen.

In der Gruppe 3 wurden die Arten mit lärmbedingt erhöhter Gefährdung durch Prädation zusammengefasst. Im Untersuchungsraum wurden keine Arten dieser Gruppe nachgewie- sen.

In der Gruppe 4 wurden die Arten mit schwacher Lärmempfindlichkeit zusammengefasst. Zu dieser Gruppe zählen Arten mit einer vergleichsweise geringen Empfindlichkeit gegen Straßenverkehrslärm. Dennoch ist auch für die Arten der Gruppe 4 eine reduzierte Besied- lung des Straßenumfeldes erkennbar. Da der Lärm daran nur zu einem offenbar untergeord- neten Anteil beteiligt ist, stellen kritische Schallpegel keine geeigneten Beurteilungsinstru- mente dar. Stattdessen werden artspezifische Effektdistanzen herangezogen.

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Im Ergebnis des FuE-Vorhabens gelten für Arten mit schwacher Lärmempfindlichkeit (Grup- pe 4) im Untersuchungsraum folgende Effektdistanzen: Braunkehlchen 200 m Heidelerche 300 m Sonderfall Kranich 100 m (nur Jungenführung) mit 25 % Abnahme der Habitateignung von 0 – 100 m bei Straßen > 10.000 Kfz/24h ohne Fuß- bzw. Radwege Neuntöter 200 m Ortolan 200 m

Die Abnahme der Habitateignung ist abhängig vom Verkehrslärm und wird in der nachfol- genden Tabelle bezogen auf den Untersuchungsraum für die Arten mit schwacher Lärmemp- findlichkeit dargestellt.

Tab. 7: Gruppe 4, Abnahme der Habitateignung in Abhängigkeit von der Verkehrsmenge für Arten mit Effektdistanz bis 300 m (GARNIEL ET AL. 2010, verändert) Verkehrsmenge Abnahme der Habitateignung [Kfz/24h] Fahrbahnrand - 100 m 100 m bis Effektdistanz 10.001 bis 20.000 (AS Wittenberge bis AS Kar- 40% 10% städt)

In der Gruppe 5 wurden die Arten ohne spezifisches Abstandsverhalten zu Straßen und Arten für die der Verkehrslärm keine Relevanz besitzt zusammengefasst. Zu dieser Gruppe zählen u.a. Greifvögel, für die Effektdistanzen ermittelt werden konnten, die mit Abweichung von weniger als 50 m den artspezifischen Fluchtdistanzen entsprechen. Dazu zählen im Untersuchungsraum:

Rotmilan 300 m Fluchtdistanz Kranich (Brutplatz) 500 m Fluchtdistanz

Zu den Arten der Gruppe 5, die keine akustischen Signale bei der Paarbildung einsetzen und für die der Lärm am Brutplatz somit unbedeutend ist, zählen im Untersuchungsraum:

Weißstorch 100 m Effektdistanz

Für alle Arten, für die die Reichweite der verkehrsbedingten Störungen anhand der artspezi- fischen Fluchtdistanz eingeschätzt wird, ist von einem 100%igen Verlust der Brutplatzeig- nung auszugehen, wenn wiederholte Störungen innerhalb der Wirkzone auftreten. Für die übrigen Arten, bei denen eine ED von 100 m angesetzt wurde, geht die Einschrän- kung der Habitateignung auf andere Faktoren als den Lärm zurück. Die Abnahme der Habi- tateignung ist mit denen der Gruppe 4 identisch (vgl. Tab. 11.)

Gruppe 6: Rastvögel und Überwinterungsgäste Die kritischen Schallpegel und Effektdistanzen, die für die Brutgebiete genannt wurden, gelten nicht für die Rast- und Überwinterungsgäste. PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 56 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Mit Ausnahme von rastenden Weihen, die sich auch im Winter überwiegend als Einzelgän- ger verhalten und lockere Ansammlungen in Gebieten mit günstigem Nahrungsangebot bil- den, kommen die übrigen Rastvögel in größeren Trupps vor, die sich auf Wasserflächen (En- ten, Taucher, Kormorane) oder auf Grünland- und Ackerflächen mit kurzer Vegetation aufhalten (z.B. Gänse). Gefahren werden in erster Linie optisch wahrgenommen. Sowohl Vogeltrupps auf Gewäs- sern als auch solche, die sich auf Landflächen aufhalten, meiden die Nähe von Landschafts- strukturen, die das freie Blickfeld einschränken. Für die im Untersuchungsraum vorkommenden Zug- und Rastvögel gelten folgende Störra- dien:

Tab. 8: Störradien für Rastvögel (GARNIEL ET AL. 2010)

Art Störradius Kranich 500 m Singschwan 400 m Gänse (Saat- und Blässgans) 300 m auf Wasserflächen rastende Enten, Taucher, Säger 150 m

Das Verhalten der Rast- und Zugvögel deutet daraufhin, dass in erster Linie optische Stör- reize und optische Kulisseneffekte für die Meidung von straßennahen Bereichen verantwort- lich sind. Von einer Steigerung der Störintensität mit zunehmendem Lärm ist nicht auszuge- hen (GARNIEL ET AL. 2007). Da sichtbare Fußgänger und Radfahrer stärker stören als Fahrzeuge wird die Abnahme der Habitateignung bei Straßen mit durchgehendem und gleichmäßigem Verkehr mit 75% innerhalb des Störradius angesetzt (GARNIEL ET AL. 2010). Das Vorhaben umfasst aktive Lärmschutzmaßnahmen. Auf insgesamt 2.455 m werden ent- lang der A 14 Lärmschutzwände errichtet, davon befinden sich ca. 370 m innerhalb des SPA-Gebietes „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ (Bau-km 15+220 – 15+590, links der A 14, max. 7 m hoch). Die Lärmschutzwände tragen zu einer Reduzierung der Schallausbrei- tung in angrenzende Lebensräume bei.

Stickstoffimmissionen  Veränderung von Habitaten aufgrund von Stickstoffimmissionen durch den Straßen- verkehr Die Abgase von Verbrennungsmotoren enthalten Stickstoffverbindungen, die in der Umge- bung von Straßen als Immissionen in Biotope eingetragen werden. Stickstoffimmissionen treten in Abhängigkeit von Verkehrsmengen, LKW-Anteil, Trassenlage und Fahrzeugge- schwindigkeiten auf. Stickstoff ist ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen. Steigende Stickstoffeinträge können vielfäl- tige Auswirkungen auf Ökosysteme mit sich bringen. Durch steigende Stickstoffgehalte im Boden kann es zu Veränderungen der Artenzusammensetzung kommen und besonders Pflanzenarten, die eher an magere Standortverhältnisse angepasst sind, können durch kon- kurrenzstarke, stickstoffliebende Pflanzen verdrängt werden (z.B. DISE 2011). Die maximale zu erwartende Reichweite der vorhabensbedingten Stickstoffdepositionen be- trägt ca. 350 m (vgl. U 12.4.2 FFH-VU Silge und IB L 2017). Im Raum zwischen 30 m (ent- spricht etwa dem Böschungsfuß) und 350 m jenseits des Fahrbahnrandes sind Depositionen zwischen < 3,0 und 0,3 kg N/ha*a zu erwarten (ebd).

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Innerhalb dieses Raumes befinden sich Reviere/Revierbestandteile folgender Arten im SPA- Gebiet „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“:  Heidelerche  Neuntöter  Ortolan  Rotmilan

Diese Vogelarten sind nicht auf stickstoffarme Habitate angewiesen oder an das Vorkommen einer bestimmten Pflanzenart oder -gesellschaft gebunden. Es handelt sich um Vogelarten der Kulturlandschaft. Diese besitzen bei der Wahl ihrer Revierstandorte eine weite Amplitude bezüglich der Lebensraumausstattung und sind auch bei der Ausstattung der Nahrungsräu- me und des zur Verfügung stehenden Nahrungsangebotes nicht eng an stickstoffarme Habi- tate gebunden (vgl. Kap. 2.2.3). Die von den Vogelarten als Brut- und Nahrungshabitate genutzten Flächen unterliegen be- reits einer Vorbelastung durch einen Stickstoffeintrag über den Luftpfad von 10 – 15 kg N/ha*a (vgl. UBA-Datensatz zur Hintergrundbelastung). Es handelt sich nicht um stickstoff- arme Lebensräume. Unter diesen Voraussetzungen sind erhebliche Veränderungen der Brut- und Nahrungshabi- tate der genannten Vogelarten durch den geringen vorhabensbedingten Stickstoffeintrag innerhalb des Wirkbandes von maximal 350 m nicht zu erwarten. Beeinträchtigungen der Schutz- und Erhaltungsziele durch Stickstoffdeposition sind nicht zu erwarten.

Unfallrisiko  Erhöhung der Gefahr für Vögel durch Kollisionsgefahr mit Fahrzeugen Während der Betriebsphase (regelmäßiger Fahrzeugverkehr) können Beeinträchtigungen aufgrund der Kollisionsgefährdung für die Straße querende Vögel entstehen. Einen übergeordneten Bewertungsrahmen für die naturschutzfachliche Bewertung von Mor- talitätsrisiken haben BERNOTAT ET AL. (2016) geschaffen. Dieser orientiert sich an populati- onsbiologischen Parametern (u.a. Mortalitätsrate, maximales Lebensalter, Reproduktionspo- tential) und am naturschutzfachlichen Wert der einzelnen Art (u.a. Einstufung Rote Liste, Seltenheit, Erhaltungszustand).

5.3 Beeinträchtigung von Vogelarten des Anhangs I der VSchRL und Art. 4 Abs. 2 der VSchRL

Im Folgenden werden die Beeinträchtigungen von Vogelarten getrennt nach der Brut- und Rast-/ Zugzeit ermittelt. Eine Darstellung des Bestands und der Beeinträchtigungen der Brut- und Rastvogelvorkommen erfolgt in der Unterlage 12.4.3, Karte 2. 5.3.1 Beeinträchtigung von Vogelarten des Anhangs I der VSchRL während der Brut- zeit

5.3.1.1 Heidelerche

In der folgenden Tabelle werden die Konflikte bzw. Beeinträchtigungen bzgl. des Vorkom- mens der Heidelerche beschrieben, analysiert und bewertet.

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Tab. 9: Beeinträchtigungen der Heidelerche

Beeinträchtigungen der Heidelerche

Populationsgröße im SPA (PUTZE 2013): 282 BP Populationsgröße im Untersuchungsraum VKE 1154 (2014/15/16): 49 BP (davon 5 BP innerhalb SPA- Gebiet)

- Bodenbrüter mit hoher Ortstreue (GASSNER 2008) - Brutzeit Mitte März – Ende August (GASSNER 2008, MLUV 2011) - Reviergröße: 2 – 3 ha (BAUER et al. 2005) - Schutz der Fortpflanzungsstätte nach § 44 (1) BNatSchG erlischt nach Beendigung der jeweiligen Brutper- iode (MLUV 2011), i.d.R. keine wiederholte Nutzung desselben Nestes - Artspezifische Reichweite baubedingter Störungen: 150 m (ARSU 1998) - Fluchtdistanz nach FLADE (1994): <10 – 20 m - Brutvogelart mit schwacher Lärmempfindlichkeit (FuE-Vorhaben „Vögel und Straßenverkehr“ (GARNIEL et al. 2010)), artspezifische Effektdistanzen hinsichtlich der betriebsbedingten Wirkungen von Straßen liegen bei max. 300 m - Artspezifische Einstufung des Kollisionsrisikos an Straßen: gering (BERNOTAT et al. 2016) - Im Rahmen der Erfassungen von 2014 bis 2016 wurden im Umfeld des Vorhabens insgesamt 5 Brutpaare der Heidelerche innerhalb des SPA-Gebietes nachgewiesen. Zwei Reviere befinden sich östlich der Bahntrasse an Waldrandbereichen nordwestlich von Dergenthin in ca. 400 m (Bau-km 12+500) und ca. 650 m Entfernung (Bau-km 12+300) zur geplanten A 14. Weitere drei Reviere wurden westlich der Bahntrasse festgestellt. Zwei davon außerhalb des Wirkraumes des Vorhabens an einem südexponierten Waldrand nördlich der L 12 (Bau-km 13+100) in ca. 600 m Ent- fernung sowie am Waldrand entlang des Weges nach Nebelin (Bau-km 14+100) in ca. 500 m Entfernung zur Trasse. Ein Revier im SPA-Gebiet befindet sich innerhalb der artspezifischen Effektdistanz von max. 300 m zur Trasse der A 14 VKE 1154 bei Bau-km 14+030 am Waldrand in ca. 20 m Entfernung zum tech- nologischen Streifen (ca. 30 m zur Trasse).

Wirkfaktor Beeinträchtigung Erläuterungen/Bemerkungen Baubedingt

Flächeninanspruchnahme -

Schadstoffimmissionen - - keine baubedingte Inanspruchnahme von Brutplätzen Barrierewirkung / Zerschneidung - - bauzeitliche Störwirkung für einen Brutplatz

Lärmimmissionen, X optische Störungen Anlagebedingt

Flächeninanspruchnahme - - keine anlagebedingte Inanspruchnahme von Brut- Barrierewirkung/ Zerschneidung - plätzen Veränderung Standortklima - Betriebsbedingt

Lärmimmissionen X - durch dauerhafte Störwirkungen der Autobahn Ver- Optische Störungen lust/ Minderung der Lebensraumeignung für ein im X Trassenumfeld siedelndes Brutpaar. Unfallrisiko - - keine signifikant erhöhte Kollisionsgefahr

Stickstoffimmissionen - Stickstoffeinträge nicht relevant

Bewertung der Beeinträchtigungen

Baubedingte Beeinträchtigungen: Die Heidelerche gehört im Ergebnis des FuE-Vorhabens „Vögel und Straßenverkehr“ (GARNIEL ET AL. 2010) zu den schwach lärmempfindlichen Arten. Die baubedingten Lärmereignisse wirken nur temporär. Entspre- chend der Ausführungen zur Wirkung von Baulärm auf Brutvögel in Kap. 5.2.1 ist daher von keiner wesent- lichen Störungsempfindlichkeit der Art gegenüber Baulärm auszugehen. PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 59 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Beeinträchtigungen der Heidelerche

Beeinträchtigungen durch optische Störwirkungen können aufgrund der geringen Fluchtdistanz der Art (<10- 20 m nach FLADE (1994)) mit Ausnahme des direkten Nahbereiches des Baufeldes ebenfalls ausge- schlossen werden.

Ein nachgewiesener Brutplatz bei Bau-km 14+030 (GUP 2015B) befindet sich nur ca. 20 m vom technologi- schen Streifen entfernt. Eine Beeinträchtigung dieses Brutplatzes durch das Baugeschehen kann nicht ausgeschlossen werden. Weitere Brutplätze der Heidelerche befinden sich nicht innerhalb des Wirkbereiches bauzeitlicher Störun- gen. Anlagebedingte Beeinträchtigungen: Anlagebedingte Beeinträchtigungen umfassen den Verlust oder Teilverlust von Brutrevieren infolge Über- bauung von Brut- und Nahrungshabitaten durch die Trasse bzw. deren Nebenanlagen oder den Um- bzw. Ausbau des untergeordneten Straßennetzes. Bei Realisierung des Vorhabens findet anlagebedingt kein Verlust von Brutplätzen der Heidelerche durch Überbauung statt. Betriebsbedingte Beeinträchtigungen: Kollisionsrisiko

Für die Heidelerche besteht ein geringes Kollisionsrisiko an Straßen (BERNOTAT et al. 2016).

Singflüge der Männchen werden in einer Höhe von 50 – 100 m durchgeführt (GLUTZ VON BLOTZHEIM 1985), so dass keine Kollisionsgefahr mit Fahrzeugen besteht. Das betriebsbedingte Kollisionsrisiko übersteigt das allgemeine Lebensrisiko nicht. Systematische Schädi- gungen durch betriebsbedingte Kollisionen sind nicht anzunehmen. Verkehrslärm und optische Störeffekte: Die Heidelerche wird entsprechend den Ergebnissen des FuE-Vorhabens „Vögel und Straßenverkehr“ (GARNIEL et al. 2010) als schwach lärmempfindliche Brutvogelart eingestuft. Artspezifische Effektdistanzen hinsichtlich der betriebsbedingten Wirkungen von Straßen liegen bei max. 300 m. Die Abnahme der Habi- tateignung ist abhängig von der Verkehrsmenge. In der VKE 1154 ist gemäß Verkehrsprognose 2025 (IVV 2009) mit 18.400 Kfz/24h zu rechnen. Für die ersten 100 m ab Fahrbahnrand verringert sich die Habitateig- nung um 40%, für die weiteren 200 m bis zum Erreichen der Effektdistanz verringert sich die Habitateig- nung um 10%. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht der nachhaltig betriebsbedingt beeinträchtigten Reviere der Heidelerche: Wirkraum Bereich betroffene BP 0-100 m 1 BP (Abnahme Habi- (Abnahme der Bau-km 14+030, Waldrand nordwestlich von Dergenthin, tateignung um 40%) Habitateignung ca. 30 m westl. der Trasse (GUP 2015) 1 x 0,4 = 0,4 BP um 40 %) betroffen 100-300 m (Abnahme der - - Habitateignung um 10 %) 0,4 BP Summe: ~ 1 BP betroffen

Für den Brutplatz bei Bau-km 14+030 ergibt sich sowohl eine bau- als auch eine betriebsbedingte Beein- trächtigung. Insgesamt ergibt sich vorhabensbedingt somit eine Betroffenheit von 1 BP (betroffen durch bau- und be- triebsbedingte Störung) der Heidelerche im SPA-Gebiet. Die Beeinträchtigung von 1 BP entspricht ca. 0,35 % der Population im SPA.

Beeinträchtigung: nicht erheblich PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 60 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Beeinträchtigungen der Heidelerche Durch die Auswirkungen der geplanten Autobahn erfährt innerhalb des SPA ein Brutrevier durch bau- und betriebsbedingte Störwirkungen eine Minderung der Lebensraumeignung. In Abhängigkeit der Effektintensi- tät leitet sich daraus ab, dass es betriebsbedingt zu einem Bestandsrückgang um ein BP kommen kann. Insgesamt ist somit ein Brutrevier dauerhaft betroffen. Bezogen auf den Gesamtbestand der Art im SPA von 282 Brutrevieren liegt der Anteil beeinträchtigter Re- viere insgesamt bei ca. 0,35 % und damit unter dem angesetzten Orientierungswert von 1 % der Populati- on. Die Population der Heidelerche im SPA-Gebiet „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ hat sich auf den Flä- chen außerhalb des ehemaligen Truppenübungsplatzes (NSG Marienfließ) im Zeitraum von 2005 bis 2013 mehr als verdoppelt. Der Zustand und die Habitatqualität werden im SPA-Gebiet mit sehr gut bewertet (PUTZE 2013). Ein weiterer Bestandsanstieg wird prognostiziert (ebd.). Die Population ist in der Lage, die Beeinträchtigung von einem BP kurzfristig auszugleichen und in einem stabilen Zustand zu verbleiben. Zudem stehen dem betroffenen Brutpaar der Heidelerche bei Bau-km 14+030 vergleichbare unbesetzte Habitate zum Ausweichen entlang des nach Westen verlaufenden Waldrandes zur Verfügung. Eine Verla- gerung des Revieres in ungestörte Bereiche des Waldrandes erscheint möglich. Die Störung eines Brutpaares ist nicht als erhebliche Beeinträchtigung der Art im SPA einzustufen. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der Art im SPA kann ausgeschlossen werden.

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5.3.1.2 Neuntöter

In der folgenden Tabelle werden die Konflikte bzw. Beeinträchtigungen bzgl. des Vorkom- mens des Neuntöters beschrieben, analysiert und bewertet.

Tab. 10: Beeinträchtigungen des Neuntöters

Beeinträchtigungen des Neuntöters

Populationsgröße im SPA (PUTZE 2013): 282 BP Populationsgröße im Untersuchungsraum VKE 1154 (2014/15/16): 83 BP (davon 6 BP innerhalb SPA- Gebiet, zusätzlich werden 2 BP aus PUTZE (2013) berücksichtigt)

- Brutzeit April – August (MLUV 2011) - Schutz der Fortpflanzungsstätte nach § 44 (1) BNatSchG erlischt nach Beendigung der jeweiligen Brutper- iode (MLUV 2011), i.d.R. keine wiederholte Nutzung desselben Nestes - Fluchtdistanz nach FLADE (1994): <10 – 30 m - Brutvogelart mit schwacher Lärmempfindlichkeit (FuE-Vorhaben „Vögel und Straßenverkehr“ (GARNIEL et al. 2010)), artspezifische Effektdistanzen hinsichtlich der betriebsbedingten Wirkungen von Straßen liegen bei max. 200 m - Artspezifische Einstufung des Kollisionsrisikos an Straßen: mittel (BERNOTAT et al. 2016) - Im Rahmen der Erfassungen wurden von 2014 bis 2016 im Umfeld des Vorhabens insgesamt 6 Brutpaare des Neuntöters innerhalb des SPA-Gebietes nachgewiesen. Drei Reviere befinden sich östlich der Bahntrasse an gehölzbestandenen Feldwegen und Feldgehölzen bei Bau-km 13+500 (ca. 900 m entfernt, ebenfalls nachgewiesen durch PUTZE, 2013), bei Bau-km 14+450 (ca. 350 m entfernt) und bei Bau-km 15+800 (ca. 750 m entfernt) Weitere drei Reviere wurden westlich der Bahntrasse im Umfeld von Nebelin und der Siedlung an der Bahn festgestellt. Eines davon befindet sich außerhalb des Wirkraumes des Vorhabens an einem Feldge- hölz bei Bau-km 14+700 (ca. 650 m entfernt), ein weiteres am Weg zwischen Nebelin und Siedlung an der Bahn bei Bau-km 15+450 (ca. 350 m entfernt, ebenfalls nachgewiesen durch PUTZE, 2013). Ein Revier im SPA-Gebiet befindet sich innerhalb der artspezifischen Effektdistanz von max. 200 m zur Trasse der A 14 VKE 1154 in einem Gehölzstreifen westlich der Siedlung an der Bahn bei Bau-km 15+360. Im Jahr 2013 wurden weitere 9 Reviere des Neuntöters ausschließlich östlich der Bahntrasse nachgewie- sen. 4 dieser Reviere befinden sich innerhalb der artspezifischen Effektdistanz von max. 200 m zur Trasse der A 14 VKE 1154

Wirkfaktor Beeinträchtigung Erläuterungen/Bemerkungen Baubedingt

Flächeninanspruchnahme -

Schadstoffimmissionen - - keine baubedingte Inanspruchnahme von Brutplätzen Barrierewirkung / Zerschneidung - - keine bauzeitlichen Störwirkungen Lärmimmissionen, - optische Störungen

Anlagebedingt

Flächeninanspruchnahme - - keine anlagebedingte Inanspruchnahme von Brut- Barrierewirkung/ Zerschneidung - plätzen Veränderung Standortklima - Betriebsbedingt Lärmimmissionen X - Durch dauerhafte Störwirkungen der Autobahn Ver- Optische Störungen lust/ Minderung der Lebensraumeignung für 4 im X Trassenumfeld siedelnde Brutpaare. Unfallrisiko - - Keine signifikant erhöhte Kollisionsgefahr

Stickstoffimmissionen - - Stickstoffeinträge nicht relevant PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 62 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Beeinträchtigungen des Neuntöters

Bewertung der Beeinträchtigungen

Baubedingte Beeinträchtigungen: Der Neuntöter gehört im Ergebnis des FuE-Vorhabens „Vögel und Straßenverkehr“ (GARNIEL et al. 2010) zu den schwach lärmempfindlichen Arten. Die baubedingten Lärmereignisse wirken nur temporär. Entspre- chend der Ausführungen zur Wirkung von Baulärm auf Brutvögel in Kap. 5.2.1 ist daher von keiner wesent- lichen Störungsempfindlichkeit der Art gegenüber Baulärm auszugehen. Beeinträchtigungen durch optische Störwirkungen können aufgrund der geringen Fluchtdistanz der Art (<10- 30 m nach FLADE (1994)) mit Ausnahme des direkten Nahbereiches des Baufeldes ebenfalls ausge- schlossen werden. Innerhalb des Wirkbereiches bauzeitlicher Störungen von max. 30 m wurden keine BP des Neuntöters nachgewiesen. Vor diesem Hintergrund können bauzeitliche Beeinträchtigungen ausgeschlossen werden. Anlagebedingte Beeinträchtigungen: Anlagebedingte Beeinträchtigungen umfassen den Verlust oder Teilverlust von Brutrevieren infolge Über- bauung von Brut- und Nahrungshabitaten durch die Trasse bzw. deren Nebenanlagen oder den Um- /Ausbau des untergeordneten Straßennetzes. Bei Realisierung des Vorhabens findet anlagebedingt kein Verlust von Brutplätzen des Neuntöters durch Überbauung statt. Betriebsbedingte Beeinträchtigungen: Kollisionsrisiko Aus der Zusammenstellung von populationsbiologisch maßgeblichen Kriterien und Parametern (u.a. Morta- litätsrate, Lebensalter, Reproduktionsrate) in BERNOTAT ET AL. (2016) lässt sich ableiten, wie einschneidend der Verlust eines Individuums für den betroffenen Bestand bzw. die betroffene Population ist und wie schnell dieser Verlust wieder ausgeglichen werden kann. Der Neuntöter erreicht hierbei aufgrund seiner Bi- ologie die Klasse 5 (durchschnittlich) von 9 vorgegebenen Klassen. Dabei bedeutet die Klasse 1 eine ext- rem hohe und Klasse 9 eine extrem geringe Empfindlichkeit der Art gegenüber anthropogener Mortalität. Der Neuntöter weist somit keine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber der Mortalität von einzelnen Individuen einer Population auf sondern ist in der Lage, potentiell auftretende Verluste wieder auszugleichen. Bezieht man die naturschutzfachliche Bedeutung der Art mit ein, besteht für den Neuntöter ein mittleres Kollisionsrisiko an Straßen (BERNOTAT ET AL. 2016). Die Betroffenheit der Arten dieser Klasse wird insbe- sondere dann eine Relevanz entfalten, wenn ein erhöhtes konstellationsspezifisches Risiko besteht. Dies ist i. d. R. dann der Fall, wenn nicht nur Einzelindividuen, sondern größere Individuenzahlen bzw. Ansamm- lungen betroffen sind (ebd). Dies ist im vorliegenden Fall nicht erkennbar. Die straßenbegleitenden Gehölze und der direkte Trassenbereich stellen innerhalb der strukturreichen Landschaft der Prignitz keinen Nahrungsraum mit besonderer Bedeutung für Neuntöter dar. Es ist somit nicht von einer Anlockwirkung der Trasse auszugehen, so dass systematische Gefährdungen dieser Art durch betriebsbedingte Verluste durch Kollisionen mit Kfz nicht zu erwarten sind. Verkehrslärm und optische Störeffekte:

Der Neuntöter wird entsprechend den Ergebnissen des FuE-Vorhabens „Vögel und Straßenverkehr“ (GAR- NIEL et al. 2010) als schwach lärmempfindliche Brutvogelart eingestuft. Artspezifische Effektdistanzen hin- sichtlich der betriebsbedingten Wirkungen von Straßen liegen bei max. 200 m. Die Abnahme der Habitat- eignung ist abhängig von der Verkehrsmenge. In der VKE 1154 ist gemäß Verkehrsprognose 2025 (IVV 2009) mit 18.400 Kfz/24h zu rechnen. Für die ersten 100 m ab Fahrbahnrand verringert sich die Habitateig- nung um 40%, für die weiteren 100 m bis zum Erreichen der Effektdistanz verringert sich die Habitateig- nung um 10%. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht der nachhaltig betriebsbedingt beeinträchtigten Reviere des Neuntöters:

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 63 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Beeinträchtigungen des Neuntöters

Wirkraum Bereich betroffene BP

0-100 m Bau-km 14+200, ca. 60 m östl. der Trasse (PUTZE 2013) 3 BP (Abnahme Habi- (Abnahme der (Reviermittelpunkt PUTZE 2013 auf Acker wird in tateignung um 40%) Habitateignung worst case-Betrachtung gutachterlich in bahnbeglei- 3 x 0,4 = 1,2 BP um 40 %) tender Hecke vermutet) betroffen Bau-km 14+700, Gehölzstreifen an der Bahntrasse, ca. 60 m östl. der Trasse (PUTZE 2013) Bau-km 15+600, ca. 60 m östl. der Trasse (PUTZE 2013) (Reviermittelpunkt PUTZE 2013 auf Acker wird in worst case-Betrachtung gutachterlich in bahnbeglei- tender Hecke vermutet) 100-200 m 1 BP (Abnahme Habi- (Abnahme der Bau-km 15+250, Gehölzstreifen auf Ackerfläche, ca. 130 m tateignung um 10%) Habitateignung östl. der Trasse (PUTZE 2013) 1 x 0,1 = 0,1 BP um 10 %) betroffen 1,3 BP Summe: ~ 2 BP betroffen

Ein weiteres Revier bei Bau-km 15+360 in einem Gehölzstreifen westlich der Siedlung an der Bahn (ca. 180 m westl. der Trasse (GUP 2015)) befindet sich ebenfalls innerhalb der artspezifischen Effektdistanz. Dieser Bereich wird von einer bis zu 7 m hohen Lärmschutzwand (von Bau-km 15+220 bis Bau-km 15+789) abgeschirmt. Störende Effekte der A14 können für dieses BP daher ausgeschlossen werden. Insgesamt ergibt sich vorhabensbedingt eine Betroffenheit von 2 BP (betroffen durch betriebsbedingte Stö- rung) des Neuntöters im SPA-Gebiet. Die Beeinträchtigung von 2 BP entspricht ca. 0,71 % der Population im SPA.

Beeinträchtigung: nicht erheblich Durch die Auswirkungen der geplanten Autobahn erfahren innerhalb des SPA 4 Brutreviere durch betriebs- bedingte Störwirkungen eine Minderung der Lebensraumeignung. In Abhängigkeit der Effektintensität leitet sich daraus ab, dass es betriebsbedingt zu einem Bestandsrückgang um 2 BP kommen kann. Insgesamt sind somit 2 Brutreviere dauerhaft betroffen. Bezogen auf den Gesamtbestand der Art im SPA von 282 Brutrevieren liegt der Anteil erheblich beeinträch- tigter Reviere insgesamt bei ca. 0,71 % und damit unter dem angesetzten Orientierungswert von 1 % der Population. Der Bestand des Neuntöters innerhalb des SPA-Gebietes „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ war im Zeit- raum von 2005 bis 2013 weitestgehend stabil. Der Zustand der Population sowie die Habitatqualität werden als gut bewertet. Aufgrund der Größe des SPA, seiner flächendeckenden Strukturvielfalt und der Populati- onsgröße ist für das SPA-Gebiet mit keiner unmittelbaren Bestandsabnahme zu rechnen (PUTZE 2013). Somit ist davon auszugehen, dass der hohe Bestand eine gute Basis für eine stabile Population bietet und die Population trotz der prognostizierten Betroffenheit von zwei Brutpaaren weiterhin stabil bleibt. Dieser Verlust ist nicht als erhebliche Beeinträchtigung der Art im SPA einzustufen. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der Art im SPA kann ausgeschlossen werden.

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 64 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

5.3.1.3 Ortolan

In der folgenden Tabelle werden die Konflikte bzw. Beeinträchtigungen bzgl. des Vorkom- mens des Ortolans beschrieben, analysiert und bewertet.

Tab. 11: Beeinträchtigungen des Ortolans

Beeinträchtigungen des Ortolans

Populationsgröße im SPA (PUTZE 2013): 872 BP Populationsgröße im Untersuchungsraum VKE 1154 (2014/15): 86 BP (davon 8 BP innerhalb SPA- Gebiet, zusätzlich werden 9 BP aus PUTZE (2013) berücksichtigt)

- Weit verbreitet im SPA - Bodenbrüter mit durchschnittlicher (bis hoher) Ortstreue (GASSNER 2008) - Brutzeit April – August (GASSNER 2008, MLUV 2011) - Reviergröße: 2 – 5 ha (FLADE 1994, LAMBRECHT & TRAUTNER 2007) - Schutz der Fortpflanzungsstätte nach § 44 (1) BNatSchG erlischt nach Beendigung der jeweiligen Brutper- iode (MLUV 2011), i.d.R. keine wiederholte Nutzung desselben Nestes - Artspezifische Reichweite baubedingter Störungen: 100 m (abgeleitet gemäß BELLENHAUS 2007) - Fluchtdistanz nach FLADE (1994): <10 – 25 m - Brutvogelart mit schwacher Lärmempfindlichkeit (FuE-Vorhaben „Vögel und Straßenverkehr“ (GARNIEL et al. 2010)), artspezifische Effektdistanzen hinsichtlich der betriebsbedingten Wirkungen von Straßen liegen bei max. 200 m - Artspezifische Einstufung des Kollisionsrisikos an Straßen: mittel (BERNOTAT et al. 2016) - Im Rahmen der Erfassungen von 2014 bis 2016 wurden im Umfeld des Vorhabens insgesamt 8 Brutpaare des Ortolans innerhalb des SPA-Gebietes nachgewiesen. Alle befinden sich westlich der Bahntrasse. - 3 Reviere wurden an einem mit Eichen bestandenen Feldweg, der von Dergenthin nach Norden führt, festgestellt (Bau-km 12+300 bis 13+200, Entfernung > 1.000 m, nachgewiesen durch PUTZE, 2013). Zwei weitere Reviere befinden sich an einer Gehölzinsel in Ackerflächen bei Bau-km 15+500 in mind. 400 m Entfernung zur geplanten Trasse. 3 Reviere befinden sich innerhalb der den Bahndamm begleitenden Baumreihe und somit innerhalb der artspezifischen Effektdistanz von max. 200 m zur Trasse der A 14 VKE 1154 (Bau-km 13+670 bis 14+140). Im Jahr 2013 wurden weitere 12 Reviere des Ortolans ausschließlich östlich der Bahntrasse nachgewie- sen. Diese Reviere befinden sich alle außerhalb der artspezifischen Effektdistanz von max. 300 m zur Trasse der A 14 VKE 1154

Wirkfaktor Beeinträchtigung Erläuterungen/Bemerkungen Baubedingt

Flächeninanspruchnahme - Schadstoffimmissionen - - keine baubedingte Inanspruchnahme von Brutplätzen Barrierewirkung / Zerschneidung - - keine bauzeitlichen Störwirkungen Lärmimmissionen, - optische Störungen Anlagebedingt

Flächeninanspruchnahme - - keine anlagebedingte Inanspruchnahme von Brut- Barrierewirkung/ Zerschneidung - plätzen Veränderung Standortklima - Betriebsbedingt

Lärmimmissionen x - durch dauerhafte Störwirkungen der Autobahn Ver- Optische Störungen lust/ Minderung der Lebensraumeignung für 3 im x Trassenumfeld siedelnde Brutpaare. Unfallrisiko - - keine signifikant erhöhte Kollisionsgefahr Stickstoffimmissionen - - Stickstoffeinträge nicht relevant PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 65 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Beeinträchtigungen des Ortolans

Bewertung der Beeinträchtigungen

Baubedingte Beeinträchtigungen: Der Ortolan gehört im Ergebnis des FuE-Vorhabens „Vögel und Straßenverkehr“ (GARNIEL et al. 2010) zu den schwach lärmempfindlichen Arten. Die baubedingten Lärmereignisse wirken nur temporär. Entspre- chend der Ausführungen zur Wirkung von Baulärm auf Brutvögel in Kap. 5.2.1 ist daher von keiner wesent- lichen Störungsempfindlichkeit der Art gegenüber Baulärm auszugehen. Beeinträchtigungen durch optische Störwirkungen können aufgrund der geringen Fluchtdistanz der Art (<10- 25 m nach FLADE (1994) mit Ausnahme des direkten Nahbereiches des Baufeldes ebenfalls ausge- schlossen werden. Innerhalb des Wirkbereiches bauzeitlicher Störungen von max. 25 m wurden keine BP des Ortolans nach- gewiesen. Vor diesem Hintergrund können bauzeitliche Beeinträchtigungen ausgeschlossen werden. Anlagebedingte Beeinträchtigungen: Anlagebedingte Beeinträchtigungen umfassen den Verlust oder Teilverlust von Brutrevieren infolge Über- bauung von Brut- und Nahrungshabitaten durch die Trasse bzw. deren Nebenanlagen oder den Um- /Ausbau des untergeordneten Straßennetzes. Bei Realisierung des Vorhabens findet anlagebedingt kein Verlust von Brut- und Nahrungshabitaten des Or- tolans durch Überbauung statt. Betriebsbedingte Beeinträchtigungen: Kollisionsrisiko

Für den Ortolan besteht ein mittleres Kollisionsrisiko an Straßen (BERNOTAT et al. 2016). Die Betroffenheit der Arten dieser Klasse wird insbesondere dann eine Relevanz entfalten, wenn ein erhöhtes konstellations- spezifisches Risiko besteht. Dies ist i. d. R. dann der Fall, wenn nicht nur Einzelindividuen, sondern größere Individuenzahlen bzw. Ansammlungen betroffen sind (ebd). Dies ist im vorliegenden Fall nicht erkennbar. Der Ortolan ist im SPA-Gebiet weit verbreitet. Ein besonderes Dichtezentrum im Wirkbereich der geplanten Trasse der A 14 ist nicht erkennbar. Ortolane nutzen bei der Nahrungssuche niedrige Kraut- und Saumstrukturen mit teilweise gering bewach- senen bzw. vegetationsfreien Flächen sowie Gehölzstrukturen. Eine besondere Attraktivität der Trasse für die Nahrungssuche ist innerhalb der strukturreichen Landschaft nicht abzuleiten. Es ist somit nicht von ei- ner Anlockwirkung der Trasse auszugehen, so dass systematische Gefährdungen dieser Art durch be- triebsbedingte Verluste durch Kollisionen mit Kfz nicht zu erwarten sind. Verkehrslärm und optische Störeffekte:

Der Ortolan wird entsprechend den Ergebnissen des FuE-Vorhabens „Vögel und Straßenverkehr“ (GARNIEL et al. 2010) als schwach lärmempfindliche Brutvogelart eingestuft. Artspezifische Effektdistanzen hinsicht- lich der betriebsbedingten Wirkungen von Straßen liegen bei max. 200 m. Die Abnahme der Habitateignung ist abhängig von der Verkehrsmenge. In der VKE 1154 ist gemäß Verkehrsprognose 2025 (IVV 2009) mit 18.400 Kfz/24h zu rechnen. Für die ersten 100 m ab Fahrbahnrand verringert sich die Habitateignung um 40%, für die weiteren 100 m bis zum Erreichen der ED verringert sich die Habitateignung um 10%. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht der nachhaltig betriebsbedingt beeinträchtigten Reviere des Ortolans: Wirkraum Bereich betroffene BP 0-100 m Bau-km 13+670, Gehölze östlich der Bahntrasse, ca. 3 BP (Abnahme Habi- (Abnahme der 70 m östl. der Trasse der A 14 (GUP 2015) tateignung um 40%) Habitateignung Bau-km 13+970, Gehölze östlich der Bahntrasse, ca. 3 x 0,4 = 1,2 BP um 40 %) 70 m östl. der Trasse der A 14 (GUP 2015) betroffen Bau-km 14+170, Gehölze östlich der Bahntrasse, ca. 70 m östl. der Trasse der A 14 (GUP 2015) 100-200 m - (Abnahme der - Habitateignung um 10 %) 1,2 BP Summe: ~ 2 BP betroffen

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Beeinträchtigungen des Ortolans

Insgesamt ergibt sich vorhabensbedingt eine Betroffenheit von 2 BP (betroffen durch betriebsbedingte Stö- rung) des Ortolans im SPA-Gebiet. Die Beeinträchtigung von 2 BP entspricht ca. 0,23 % der Population im SPA.

Beeinträchtigung: nicht erheblich Durch die Auswirkungen der geplanten Autobahn erfahren innerhalb des SPA 3 Brutreviere durch betriebs- bedingte Störwirkungen eine Minderung der Lebensraumeignung. In Abhängigkeit der Effektintensität leitet sich daraus ab, dass es betriebsbedingt zu einem Bestandsrückgang um 2 BP kommen kann. Insgesamt sind somit 2 Brutreviere dauerhaft betroffen. Bezogen auf den Gesamtbestand der Art im SPA von ca. 872 Brutrevieren liegt der Anteil erheblich beein- trächtigter Reviere insgesamt bei ca. 0,23 % und damit unter dem angesetzten Orientierungswert von 1 % der Population. Im Zeitraum von 2005 bis 2013 verzeichnete der Ortolan im SPA-Gebiet „Agrarlandschaft Prignitz- Stepenitz“ eine Bestandszunahme von 80 %, die sich in allen Teilbereichen des Schutzgebietes zeigte. Der Ortolan profitiert im SPA von den kilometerlangen Alleen, Baumreihen und strukturreichen Waldrändern, die landwirtschaftliche Nutzflächen säumen. Der Zustand der Population sowie die Habitatqualität werden als sehr gut bewertet (PUTZE 2013). Im Rahmen der benachbarten Verkehrseinheit 1155 der A 14 wurden bereits Maßnahmen zur Schadens- begrenzung für den Ortolan im SPA-Gebiet „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ umgesetzt, die vor dem Wirksamwerden des Eingriffs zur Stärkung der Population beitragen. Die Maßnahme „Anlage von Acker- streifen mit Ortolan gerechter Bewirtschaftung“ wurde im Raum zwischen den Ortschaften Garlin, Zapel und Seetz konzipiert. Der Umfang der Maßnahme trägt neben den prognostizierten Beeinträchtigungen von 3 Brutpaaren innerhalb der VKE 1155 auch der prognostizierten Beeinträchtigung von 2 Brutpaaren innerhalb der VKE 1154 Rechnung. Da die VKE 1154 in unmittelbarem Zusammenhang mit der VKE 1155 steht, wurde sie als Bestandteil des Vorhabens mit berücksichtigt. Somit ist davon auszugehen, dass der hohe Bestand und die sehr gute Habitatqualität im SPA-Gebiet eine gute Basis für eine stabile Population bieten. Die bereits im Rahmen der VKE 1155 realisierte Maßnahme zur Stärkung der lokalen Population „Anlage von Ackerstreifen mit Ortolan gerechter Bewirtschaftung“ trägt darüber hinaus dazu bei, dass die Population trotz der prognostizierten Betroffenheit von zwei Brutpaaren weiterhin stabil bleibt. Der Verlust ist nicht als erhebliche Beeinträchtigung der Art im SPA einzustufen. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der Art im SPA kann ausgeschlossen werden.

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 67 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

5.3.1.4 Rotmilan

In der folgenden Tabelle werden die Konflikte bzw. Beeinträchtigungen bzgl. des Vorkom- mens des Rotmilans beschrieben, analysiert und bewertet.

Tab. 12: Beeinträchtigungen des Rotmilans

Beeinträchtigungen des Rotmilans

Populationsgröße im SPA (PUTZE 2013): 27 BP Populationsgröße im Untersuchungsraum VKE 1154 (2009-15): 7 BP (davon 1 BP innerhalb SPA- Gebiet)

- Brutzeit Mitte März – Mitte August (MLUV 2011) - Aktionsraum > 4 km² (FLADE 1994) - Nutzt i.d.R. ein System aus Haupt- und Wechselnest(ern) (MLUV 2011) - Schutz der Fortpflanzungsstätte nach § 44 (1) BNatSchG erlischt mit Aufgabe des Reviers (MLUV 2011) - Fluchtdistanz nach FLADE (1994): 100 – 300 m - Brutvogelart ohne spezifisches Abstandsverhalten zu Straßen, der Verkehrslärm besitzt keine Relevanz (FuE-Vorhaben „Vögel und Straßenverkehr“ (GARNIEL et al. 2010)), artspezifische Effektdistanz hinsicht- lich der betriebsbedingten Wirkungen von Straßen entspricht Fluchtdistanz von 300 m - Artspezifische Einstufung des Kollisionsrisikos an Straßen: mittel (BERNOTAT et al. 2016) - Im Rahmen der Erfassungen von 2014 bis 2016 wurde im Umfeld des Vorhabens ein Horststandort des Rotmilans innerhalb des SPA-Gebietes nachgewiesen. Der Horst befindet sich im Randbereich eines Kie- fernwaldes in unmittelbarer Nähe zur Überführung der L 12 über die Bahntrasse bei Bau-km 12+450 in ei- ner Entfernung von ca. 90 m zur geplanten Trasse der A 14. Aus dem Datensatz der Zweiterfassung für das SPA-Gebiet (PUTZE 2013) geht hervor, dass dieser Horst bereits 2013 besetzt war. Das Revier befin- det sich zumindest teilweise innerhalb der artspezifischen Fluchtdistanz von max. 300 m. Ein weiteres Revier befand sich 2013 ca. 500 m weiter östlich innerhalb des genannten Waldstückes. Das Revier war 2015 nicht besetzt. Es befindet sich außerhalb der artspezifischen Fluchtdistanz.

Wirkfaktor Beeinträchtigung Erläuterungen/Bemerkungen Baubedingt

Flächeninanspruchnahme - - keine baubedingte Inanspruchnahme von Brutplätzen Schadstoffimmissionen - - bauzeitliche optische Störwirkung für einen Brutplatz Barrierewirkung / Zerschneidung - - Lärmbelastungen sind aufgrund der geringen Lärm- empfindlichkeit der Art nicht zu erwarten Lärmimmissionen, X optische Störungen Anlagebedingt

Flächeninanspruchnahme x - keine anlagebedingte Inanspruchnahme von Brut- plätzen Barrierewirkung/ Zerschneidung - - anlagebedingt gehen durch Überbauung von Agrar- Veränderung Standortklima - flächen potenzielle Nahrungshabitate des Rotmilans verloren (ca. 9,5 ha). Betriebsbedingt

Lärmimmissionen - - betriebsbedingte Störwirkungen möglich, innerhalb Optische Störungen x des Aktionsraums bestehen für ein Brutpaar jedoch hinreichende Ausweichmöglichkeiten Unfallrisiko - - keine signifikant erhöhte Kollisionsgefahr Stickstoffimmissionen - - Stickstoffeinträge nicht relevant PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 68 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Beeinträchtigungen des Rotmilans

Bewertung der Beeinträchtigungen

Baubedingte Beeinträchtigungen: Eine Empfindlichkeit gegenüber Störungen ist für die Art im Bereich von Brutplätzen nachgewiesen worden (ZANG ET AL. 1989, BAUER ET AL. 1996). Die artspezifische Fluchtdistanz des Rotmilans gegenüber sich frei bewegenden Personen beträgt 100 - 300 m (FLADE 1994). Beeinträchtigungen durch optische Störwirkungen können aufgrund der hohen Fluchtdistanz der Art (300 m nach FLADE (1994)) nicht ausgeschlossen werden. Der innerhalb des SPA-Gebietes ermittelte Brutplatz des Rotmilans befindet sich in einer Entfernung von ca. 50 m zum Baufeld der A 14. Bauzeitliche Beeinträchtigungen können nicht ausgeschlossen werden. Anlagebedingte Beeinträchtigungen: Anlagebedingt gehen im Umfeld des Rotmilanhorstes Agrarflächen verloren, die potenzielle Nahrungshabi- tate darstellen. Der Rotmilan ist zur Nahrungssuche auf die offene Landschaft angewiesen (ABBO 2001). Die Inanspruchnahme offener Flächen (Acker und Grünland) innerhalb des SPA-Gebietes umfasst ca. 9,5 ha und betrifft ausschließlich Flächen unmittelbar neben der vorhandenen Bahntrasse. Diese sind auf- grund der Störwirkungen durch die Bahn als suboptimale Nahrungsflächen einzustufen.

Die Jagdgebiete des Rotmilans erstrecken sich bis in Entfernungen von 5–10 km vom Horst (GLUTZ VON BLOTZHEIM 1989). Im diesem Umfeld des Horstes sind innerhalb der ausgedehnten Agrarlandschaft ausrei- chend Acker- und Grünlandflächen als Nahrungshabitate vorhanden, so dass die Verfügbarkeit geeigneter Nahrungsflächen keinen limitierenden Faktor für den Rotmilan darstellt. Anlagebedingt kann sich zwar eine gewisse Änderung des Raumnutzungsmusters der Individuen ergeben. Diese fällt jedoch aufgrund der hohen Mobilität der Art nicht ins Gewicht. Die beanspruchten Flächen sind als fakultative Nahrungshabitate anzusehen, da innerhalb der offenen Kulturlandschaft für diese Art mehr Flächen zur Nahrungssuche zur Verfügung stehen, als tatsächlich benötigt werden bzw. effektiv genutzt werden können. Eine Beeinträchtigung des Brutplatzes durch den gemessen an den großen Aktionsräumen des Rotmilans (über 4 km², FLADE 1994) geringen Verlust fakultativer Nahrungsflächen ist nicht zu erwarten. Betriebsbedingte Beeinträchtigungen: Kollisionsrisiko: Für den Rotmilan besteht ein mittleres Kollisionsrisiko an Straßen. Es sind mittlere Verlustzahlen bekannt. Der Straßenraum kann durch Aas eine Anlockwirkung entfalten (BERNOTAT et al. 2016). Ein generell hohes Gefährdungspotenzial ist jedoch nicht anzunehmen: eine Analyse von 134 Greifvögeln und 83 Eulen als Verkehrsopfer in einen Zeitraum von 5 Jahren im östlichen Saalkreis (KLAMMER 2000) weist nicht auf ein gehäuftes Auftreten von Rot- und Schwarzmilanen als Verkehrsopfer hin (jeweils 1 Ind.). Tierkollisionen, die mehr oder weniger zufällig und diffus in der gesamten Landschaft u. a. an Verkehrswe- gen und -anlagen oder Freileitungen eintreten, werden dem „allgemeinen Lebensrisiko“ zugerechnet (LBV- SH 2016). Unter dem „allgemeinem Lebensrisiko“ wird die grundsätzlich immer gegebene Gefahr verstanden, dass Individuen unvorhersehbar getötet werden könnten. Von einer signifikanten Zunahme des Risikos ist aus- zugehen, wenn sich abzeichnet, dass eine geplante Trasse wichtige Lebensstätten und faunistische Ver- bindungskorridore queren wird und zu einer überdurchschnittlichen Häufung von Kollisionsopfern führen kann (LBV-SH 2016). Eine signifikante Erhöhung des Tötungsrisikos ist also umso wahrscheinlicher, je be- deutsamer aus der Sicht der betrachteten Art der betroffene Raum im Vergleich mit der übrigen Landschaft ist. Der Mittelstreifen und die Bankette werden auf der gesamten Länge komplett geschottert. Eine Anpflanzung findet nicht statt. Eine Ansiedlung von Kleinsäugern ist in diesen Bereichen somit ausgeschlossen. Es ist somit nicht von einer Anlockwirkung der Trasse auszugehen. Die Trasse stellt keinen hochwertigen Nah- rungsraum für den Rotmilan dar. Der betroffene Raum besitzt im Vergleich mit der übrigen Landschaft kei- nerlei besondere Bedeutung als Nahrungsfläche für den Rotmilan. Eine systematische Gefährdung dieser Art durch betriebsbedingte Verluste durch Kollisionen mit Kfz ist nicht zu erwarten sind. Eine signifikante Steigerung des Kollisionsrisikos über das allgemeine Lebensrisiko hinaus ergibt sich für den Rotmilan nicht. Verkehrslärm und optische Störeffekte:

Der Rotmilan wird entsprechend den Ergebnissen des FuE-Vorhabens „Vögel und Straßenverkehr“ (GAR- NIEL et al. 2010) nicht als lärmempfindliche Brutvogelart eingestuft. Die artspezifische Fluchtdistanz hinsicht- PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 69 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Beeinträchtigungen des Rotmilans lich der betriebsbedingten Wirkungen von Straßen liegt bei max. 300 m. 2015 wurde ein Revier des Rotmilans nachgewiesen, das sich innerhalb der Fluchtdistanz von 300 m zur Trasse A 14 befindet (GUP 2015B). Nachhaltige betriebsbedingte Störungen können jedoch ausgeschlos- sen werden:  Bau-km 12+450, Waldrand unmittelbar nördlich der L 12 und östlich der Bahntrasse, ca. 90 m östl. der Trasse (GUP 2015B) → Der 2015 nachgewiesene Brutplatz am Waldrand nördlich der L 12 ist ca. 90 m von der Trasse der A 14 entfernt und liegt damit innerhalb der Fluchtdistanz von 300 m. Zwischen dem Brutplatz und der Trasse der A 14 verbleibt der abschirmende Gehölzbestand ent- lang der Bahngleise. Zudem befindet sich der Brutplatz bereits aktuell in nur geringer Entfernung zu Verkehrstrassen (Entfernung zur L 12 ca. 40 m, zur Bahntrasse ca. 35 m). Die Habitateignung des Brutplatzes ist aufgrund der Nähe zu bestehenden Verkehrstrassen als suboptimal einzustu- fen. Eine Horstaufgabe infolge betriebsbedingter Störwirkungen erscheint unwahrscheinlich, kann aber dennoch nicht ausgeschlossen werden kann. Rotmilane verfügen i. d. R. über 3 bis 5 Ersatzhorste innerhalb ihres Aktionsraumes, die sie bei Störungen oder Verlust eines Horstes nutzen. Innerhalb der Waldflächen sowohl östlich als auch westlich der Bahn ist ein gutes Angebot an als Bruthabitat geeigneten Strukturen vorhanden. So befand sich im Umfeld des betroffenen Brutplatzes im Jahr 2006 (JANSEN et al. 2006) innerhalb ei- nes Waldstückes ca. 700 m westlich der Bahn ein Brutplatz des Rotmilans. Ein weiterer Horst- standort wurde 2005 (NABU 2005) ca. 580 m östlich der Bahn auf der Höhe der Siedlung an der Bahn nachgewiesen. Eine grundsätzliche Eignung der vorhandenen Habitatstrukturen für den Rotmilan ist in diesen Bereichen weiterhin gegeben. Ein Ausweichen des Brutpaares in diese Be- reiche bei Störungen erscheint möglich. Es ist anzunehmen, dass das Brutpaar bei Störungen durch die A 14 mittelfristig seinen Horst- standort in einen ungestörten Bereich innerhalb des bestehenden Reviers verlegen kann.

Beeinträchtigung: erheblich Durch die Auswirkungen der geplanten Autobahn kommt es zu baubedingten Störwirkungen für ein Brut- paar des Rotmilans im SPA-Gebiet. Anlagebedingt entsteht ein Verlust potentieller Nahrungsflächen in einem Umfang von ca. 9,5 ha. Aufgrund der großen Aktionsräume und des hohen Angebotes qualitativ mindestens gleichwertiger Flächen im Horst- umfeld stellt dieser Verlust keine erhebliche Beeinträchtigung dar. Betriebsbedingte Beeinträchtigungen entstehen nicht. Insgesamt ergibt sich somit eine Betroffenheit von einem Brutrevier. Bezogen auf den Gesamtbestand der Art im SPA von 27 Brutrevieren liegt der Anteil erheblich beeinträchtigter Reviere insgesamt bei ca. 3,7 % und damit über dem angesetzten Orientierungswert von 1 % der Population. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der Art im SPA kann nicht ausgeschlossen werden. Für den Rotmilan ist daher die Prüfung weiterer Maßnahmen zur Schadensbegrenzung erforderlich.

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 70 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

5.3.2 Beeinträchtigung von Vogelarten nach Art. 4 Abs. 2 der VSchRL während der Brutzeit

Für die im UR während der Brutzeit vorkommenden Vogelarten nach Art. 4 Abs. 2 der VSchRL (regelmäßig vorkommende Zugvögel) können erhebliche Beeinträchtigungen aus- geschlossen werden. Eine ausführliche Beeinträchtigungsprognose (Konfliktanalyse) wird nicht durchgeführt.

5.3.3 Beeinträchtigung von Vogelarten des Anhangs I und nach Art. 4 Abs. 2 der VSchRL während der Rast- und Zugzeit

Für die innerhalb des Untersuchungsraumes vorhandenen Vogelarten gemäß Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der VSchRL während der Zug- und Rastzeit können erhebliche Beeinträchti- gungen ausgeschlossen werden. Eine ausführliche Beeinträchtigungsprognose (Konfliktana- lyse) wird nicht durchgeführt.

5.3.4 Beeinträchtigung von Erhaltungszielen aus der Schutzgebietsverordnung des LSG „Agrarlandschaft Prignitz – Stepenitz“

Zur Sicherung und Stabilisierung der Brut-, Nahrungs- und Überwinterungsgebiete der rele- vanten Vogelarten wurden in der Schutzgebietsverordnung für das LSG „Agrarlandschaft Prignitz – Stepenitz“ konkrete Erhaltungsziele definiert. In der folgenden Tabelle werden die mögliche Konflikte bzw. Beeinträchtigungen bzgl. dieser Erhaltungsziele beschrieben, analysiert und bewertet.

Tab. 13: Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele aus LSG-Verordnung

Erhaltungsziel (konkretisiert) Relevanz die Erhaltung und Wiederherstellung einer weitgehend Durch Bündelung der Trasse mit der Bahntrasse unzerschnittenen, strukturreichen, vielfältigen, offenen, von erfolgt keine Neuzerschneidung. Ackerflächen geprägten Agrarlandschaft mit einem hohen Anteil an Strukturelementen wie Hecken, Baumreihen, Beeinträchtigungen können ausgeschlossen wer- Einzelgehölzen, Söllen, Gräben, Lesesteinhaufen, Bra- den. chen, Randstreifen und Trockenrasen sowie einer mosaik- Die Auswirkungen auf die Brutvogelarten werden artigen Nutzungsstruktur als Lebensraum von Vogelarten gesondert bewertet (s. Kap. 5.3). wie Wiesenweihe, Heidelerche, Sperbergrasmücke, Neuntöter, Ortolan, Braunkehlchen und Raubwürger sowie als Nahrungsflächen von Vogelarten wie Weißstorch, Wespenbussard, Schwarz- und Rotmilan, Rohr- und Wie- senweihe die Erhaltung und Wiederherstellung von landschaftstypi- Eine Inanspruchnahme von landschaftstypischen schen Alleen, insbesondere von Eichenalleen und struktu- Alleen erfolgt nicht, die Beeinträchtigungen von rierten Waldrändern mit Eichenanteil, angrenzend an mine- Lebensräumen des Ortolans wurden bereits in der ralische Ackerstandorte auch als Lebensraum des artspezifischen Konfliktanalyse abgehandelt. Ortolans in seinem bedeutendsten Vorkommen in Bran- denburg Beeinträchtigungen können ausgeschlossen wer- den. die Erhaltung und Wiederherstellung von Trockenrasen mit Eine Inanspruchnahme von Trockenrasen erfolgt Dornbüschen und Wildobstbeständen als Bestandteil einer nicht. abwechslungsreichen Landschaft auch als Lebensraum charakteristischer Tier- und Pflanzenarten, wie zum Bei- Beeinträchtigungen können ausgeschlossen wer- spiel Heidelerche, Sperbergrasmücke, Neuntöter, Raub- den. würger, Zauneidechse, Sand-Strohblume und Heide-Nelke Die Auswirkungen auf die Brutvogelarten werden gesondert bewertet (s. Kap. 5.3).

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 71 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Erhaltungsziel (konkretisiert) Relevanz die Erhaltung und Wiederherstellung landschaftsbildprä- Vorhabensbedingt erfolgt eine Inanspruchnahme gender reich strukturierter, naturnaher Laub- und Laub- von Waldflächen, die sich an die vorhandene mischwälder mit hohem Altholzanteil, alten Einzelbäumen, Bahntrasse anschließen. Im Rahmen der Eingriffs- Überhältern sowie einem hohen Anteil an stehendem und regelung sind Waldverluste zu kompensieren. liegendem Totholz auch als Lebensraum von Schwarz- storch, Wespenbussard, Schwarz- und Rotmilan, See- und Beeinträchtigungen können ausgeschlossen wer- Fischadler, Schwarz- und Mittelspecht, Zwergschnäpper, den. Baumfalke und weiteren waldgebundenen Vogelarten Die Auswirkungen auf die Brutvogelarten werden gesondert bewertet (s. Kap. 5.3). die Erhaltung und Wiederherstellung intakter Bruchwälder Eine Inanspruchnahme von Mooren oder Bruch- und Waldmoore mit naturnahem Wasserstand und natur- wäldern erfolgt nicht. naher Wasserstandsdynamik wegen ihrer Eigenart und Schönheit auch als Lebensraum insbesondere von Großräumige Grundwasserabsenkungen, die sich Schwarzstorch, Kranich und Waldwasserläufer; negativ auf Moorkörper auswirken können, sind zum derzeitigen Planungsstand nicht bekannt. Beeinträchtigungen können ausgeschlossen wer- den. die Erhaltung und Wiederherstellung landschaftsästhetisch Landschaftsästhetisch wertvolle, nährstoffarme, wertvoller, nährstoffarmer, lichter und halboffener Kiefern- lichte und halboffene Kiefernwälder mit Laubholz- wälder mit Laubholzanteilen und reich gegliederten Wald- anteilen sind durch das Vorhaben nicht betroffen, rändern sowie Kiefernheiden und -gehölzen als Lebens- vorhabensbedingt erfolgt eine Inanspruchnahme raum von Ziegenmelker, Heidelerche, Baumfalke, von Waldflächen, die sich an die vorhandene Wiedehopf, Raubwürger und weiteren Vogelarten; Bahntrasse anschließen, dabei handelt es sich um Wälder und Forsten nährstoffreicher Standorte Beeinträchtigungen können ausgeschlossen wer- den. die Erhaltung und Wiederherstellung der Löcknitz und der Löcknitz und Stepenitz befinden sich nicht inner- Stepenitz sowie ihrer Nebenflüsse als gliedernde und ver- halb des UR. Ein Eingriff findet nicht statt. bindende Landschaftselemente mit weitgehend unverbau- tem, strukturreichem und naturnahem Erscheinungsbild, Beeinträchtigungen können ausgeschlossen wer- ausgeprägter Gewässerdynamik, Mäander- und Kolkbil- den. dungen, Uferabbrüchen, Steilwandbildungen, Altarmen, Sand- und Kiesbänken auch als Nahrungsgebiet des Schwarzstorches sowie Lebensraum des Eisvogels und weiterer fließgewässergebundener Vogelarten; die Erhaltung und Wiederherstellung intakter Moore, Eine Inanspruchnahme von Mooren, Sümpfen oder Sümpfe, Torfstiche und Kleingewässer mit naturnahen Torfstichen erfolgt nicht. Wasserständen und naturnaher Wasserstandsdynamik in ihrer Vielfalt und landschaftlichen Schönheit auch als Nah- Durch das Vorhaben tritt jedoch innerhalb des SPA- rungsgebiet des Schwarzstorches sowie als Lebensraum Gebietes ein Verlust von drei naturnahen Kleinge- von Rohrweihe, Kranich, Waldwasserläufer und weiteren wässern ein. Diese Kleingewässer sind nicht natür- an Feuchtgebiete gebundene Vogelarten; lichen Ursprungs und aufgrund ihrer Lage unmittel- bar an der Bahnstrecke stellen sie keinen bevorzugten Lebensraum für an Feuchtgebiete gebundene Vogelarten dar. Im Rahmen der Eingriffsregelung erfolgt eine Kom- pensation der Verluste der Kleingewässer. Großräumige Grundwasserabsenkungen, die sich negativ auf den Wasserhaushalt im Gebiet auswir- ken können, sind zum derzeitigen Planungsstand nicht bekannt. Beeinträchtigungen können ausgeschlossen wer- den.

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 72 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Erhaltungsziel (konkretisiert) Relevanz die Erhaltung und Wiederherstellung strukturreicher Eine Inanspruchnahme von strukturreichen Stand- Standgewässer und Gewässerufer mit vielgestaltiger Ver- gewässern einschließlich ihrer Uferbereiche erfolgt landungs-, Schwimmblatt- und Unterwasservegetation nicht. sowie Flachwasserbereichen auch als Lebensraum von Sumpf-, Wasser- und Watvögeln, zum Beispiel Rohr- Großräumige Grundwasserabsenkungen, die sich schwirl, Rohrweihe, Teichralle und verschiedenen Gänse- negativ auf den Wasserhaushalt im Gebiet auswir- und Entenarten; ken können, sind zum derzeitigen Planungsstand nicht bekannt. Beeinträchtigungen können ausgeschlossen wer- den. die Erhaltung und Wiederherstellung eines für Niedermoo- Großräumige Grundwasserabsenkungen, die sich re typischen Landschaftswasserhaushaltes, vor allem in negativ auf den Wasserhaushalt im Gebiet auswir- den Flussniederungen, mit periodisch oder ganzjährig ken können, sind zum derzeitigen Planungsstand überfluteten Flächen oder ganzjährig hohen Grundwasser- nicht bekannt. ständen auch als Voraussetzung für Nahrungsgebiete von Schwarz- und Weißstorch sowie Lebensräume von Rohr- Beeinträchtigungen können ausgeschlossen wer- und Wiesenweihe, Kranich und weiteren an Feuchtgebiete den. gebundene Vogelarten; die Erhaltung und Wiederherstellung extensiv bewirtschaf- Eine Inanspruchnahme von Feucht- und Nasswie- teter Dauergrünlandflächen, insbesondere Feucht- und sen oder Röhrichtflächen erfolgt nicht. Nasswiesen, möglichst mit winterlicher Überflutung, insbe- sondere in enger räumlicher Verzahnung mit Brache- und Beeinträchtigungen können ausgeschlossen wer- Röhrichtflächen sowie Röhrichtsäumen als charakteristi- den. sche Elemente der Kulturlandschaft auch als Lebensraum von Vogelarten wie Kiebitz und Braunkehlchen sowie als Nahrungs- und Rastflächen von Vogelarten wie Schwarz- und Weißstorch, Kranich und Goldregenpfeifer; die Erhaltung und Wiederherstellung der Funktion als Mögliche Beeinträchtigungen von Rastflächen Rastgebiet als Bestandteil eines leistungs- und funktions- wurden bereits in der artspezifischen Konfliktanaly- fähigen Naturhaushalts, insbesondere die Erhaltung und se abgehandelt. Wiederherstellung geeigneter Rastflächen für verschiede- ne Rastvögel, beispielsweise Schwäne, Gänse- und En- Beeinträchtigungen können ausgeschlossen wer- tenarten und Watvögel; den. die Erhaltung und Wiederherstellung einer arten- und indi- Beeinträchtigungen der Fauna werden im Rahmen viduenreichen Fauna von Wirbellosen (insbesondere der Eingriffsregelung sowie im Artenschutzrechtli- Großinsekten), Amphibien und weiteren Kleintieren als chen Fachbeitrag abgehandelt. Verluste sind zu Nahrungsangebot sowie als Ausdruck eines leistungs- und kompensieren. funktionsfähigen Naturhaushaltes. Darüber hinaus können Beeinträchtigungen ausge- schlossen werden.

Für die im Rahmen der Schutzgebietsverordnung für das LSG „Agrarlandschaft Prignitz- Stepenitz“ formulierten Erhaltungsziele können erhebliche Beeinträchtigungen ausgeschlos- sen werden. PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 73 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

6 Vorhabensbezogene Maßnahmen zur Schadensbegrenzung

„Maßnahmen zur Schadensbegrenzung“ begrenzen die negativen Auswirkungen von vorha- bensbedingten Wirkprozessen auf Erhaltungsziele eines Schutzgebietes bzw. verhindern ihr Auftreten. Sie dienen dazu, bestehende Beeinträchtigungen durch die zu erwartenden Pro- jektwirkungen abzumindern. Die Darstellung der vorhabensbezogenen Maßnahmen zur Schadenbegrenzung sind der Unterlage 12.4.3, Karte 3 zu entnehmen.

6.1 Artspezifische Maßnahmen zur Schadensbegrenzung

18.2 VFFH: Bauzeitenmanagement / Brutplatzschutz Erhaltungsziel: Rotmilan Ziel der Maßnahme: Das Ziel der Maßnahme ist die Vermeidung von bauzeitlichen Störungen am Brutplatz des Rotmilans. Beschreibung der Maßnahme: Die Baufeldräumung findet innerhalb des 300m-Umkreises um den bekannten Horst des Rotmilans (Bereich von Bau-km 12+150 bis 12+750) außerhalb der Brutzeit und damit au- ßerhalb des Zeitraums vom 01.03. bis 30.09. statt. Im Anschluss an die Baufeldräumung ist ein kontinuierlicher Bauablauf zu gewährleisten, um eine Ansiedlung der Art innerhalb des Störradius auszuschließen. Die Einhaltung der Bauzeitenregelung wird durch eine Umwelt- baubegleitung überwacht. Bewertung der Wirksamkeit: Die Aufgabe von Brutplätzen und damit verbundene Gelegeverluste von Rotmilanen, die innerhalb des bauzeitlichen Belastungsraums siedeln, werden durch die Umsetzung der Vorgaben des Bauzeitenmanagements vermieden, indem mit störungsrelevanten Baumaß- nahmen und der Einrichtung von Bauflächen vor Beginn der jährlichen Brutaktivitäten der Art begonnen wird und Gehölzrodungen grundsätzlich außerhalb der Brutzeit erfolgen. Es tritt kein baubedingter Verlust von Individuen der Population des Rotmilans ein. Rotmilane verfügen i.d.R. über ein System aus Haupt- und Wechselnest(ern) (MLUV 2011). Für den Horststandort, der während der Phase der Bauausführung aufgrund der Störwirkung nicht durch den Rotmilan genutzt werden kann, sind Ersatzhorste im Umfeld vorhanden. Innerhalb der Waldflächen sowohl östlich als auch westlich der Bahn ist ein gutes Angebot an als Bruthabitat geeigneten Strukturen vorhanden. So befand sich im Umfeld des betroffe- nen Brutplatzes im Jahr 2006 (JANSEN et al. 2006) innerhalb eines Waldstückes ca. 700 m westlich der Bahn ein Brutplatz des Rotmilans. Ein weiterer Horststandort wurde 2005 (NA- BU 2005) ca. 580 m östlich der Bahn auf der Höhe der Siedlung an der Bahn nachgewiesen. Eine grundsätzliche Eignung der vorhandenen Habitatstrukturen für den Rotmilan ist in die- sen Bereichen weiterhin gegeben. Ein Ausweichen des Brutpaares in diese Bereiche bei Störungen erscheint möglich. Der Rotmilan kann das nachgewiesene Revier weiterhin nutzen. Es tritt keine nachteilige Beeinträchtigung der Population ein. PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 74 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

6.2 Verbleibende unvermeidbare Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des Vogelschutzgebietes

Nach Umsetzung der dargestellten Maßnahmen zur Schadensbegrenzung verbleiben keine erheblichen Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des Vogelschutzgebietes. PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 75 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

7 Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele des Schutzgebiets durch andere zusammenwirkende Pläne und Projekte

Gemäß § 34 Abs. 1 BNatSchG sind Projekte vor ihrer Zulassung oder Durchführung auf ihre Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen eines Natura 2000-Gebiets zu überprüfen, wenn sie einzeln oder im Zusammenwirken mit anderen Projekten oder Plänen geeignet sind, das Gebiet erheblich zu beeinträchtigen, und nicht unmittelbar der Verwaltung des Gebiets die- nen. Deshalb werden auf der Grundlage vorliegender Informationen die Projekte ermittelt, die das SPA-Gebiet ebenfalls beeinträchtigen könnten. Dabei kann lediglich eine Abschätzung der Kumulationseffekte erfolgen. Für Vogelarten, die durch das geplante Projekt nicht beein- trächtigt werden, kann es auch keine Kumulationseffekte geben. Es wird im Rahmen der Summationsbetrachtung geprüft, ob die unterhalb der Erheblich- keitsschwelle liegenden Beeinträchtigungen (nicht erhebliche Beeinträchtigungen) im Zu- sammenwirken mit anderen Projekten mit Wirkfaktoren diese Schwelle überschreiten. Dies betrifft die nicht erheblichen Beeinträchtigungen von für die Erhaltungsziele maßgeblichen Bestandteilen des EU-Vogelschutzgebietes sowie ggf. eine Steigerung des notwendig wer- denden Ausgleichsbedarfs der erheblichen Beeinträchtigungen.

7.1 Beschreibung der Pläne und Projekte mit kumulativen Beeinträchtigungen

Für die Abschätzung der Summations- bzw. Kumulationseffekte sind Projekte im Umfeld der geplanten Trassen, sowie diejenigen, die im Schutzgebiet liegen, zu betrachten. Es werden hierbei Projekte und Pläne mit gleichartigen Wirkprozessen sowie solche mit andersartigen, jedoch sich gegenseitig verstärkenden Wirkprozessen, berücksichtigt. Es wurden folgende Stellungnahmen / Schreiben / Unterlagen ausgewertet:  Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin / Brandenburg: Digitales Raumord- nungskataster (Stand April 2016)  Landesbetrieb Straßenwesen, Niederlassung West, Email vom 25.11.2015 und 28.06.2017  UNB Landkreis Prignitz: Emails vom 27.10.2015, 31.03.2016 und 16.06.2017  Landkreis Prignitz: Schreiben vom 17.11.2015  Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg (LUGV): Email vom 27.10.2015  Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR): Schreiben vom November 2015 sowie vom 24.08.2017  Gemeinde Karstädt: Email vom 31.03.2016  Amt Lenzen: Email vom 06.04.2016

Folgende Pläne und Projekte wurden geprüft:  Kiessandabbau Tagebau Groß Warnow  Bebauungsplan „Autohof Suckow mit Tankstelle“  Bebauungsplan „Sondergebiet Landwirtschaft und Energiegewinnung aus Biomasse“  B 189 Ortsumgehung Kuhbier  B 189 Groß Pankow  Tagebau Streesow  Bebauungsplan „Sondergebiet Biogas II und Gewächshausanlage Pritzwalker Stra- ße“  A 14 im Land Brandenburg, Abschnitt 5

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 76 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

 Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners nach Biozidrecht im Landkreis Prignitz 2017  Gleissanierung an der Bahnstrecke Berlin-Hamburg nördlich von Dergenthin  Sanierung Bahnunterführung südlich Dergenthin  Sandabbau Karstädt-Garlin  Ausbau K 7017 zw. B 189 und Bhf. Rohlsdorf  Ausbau K 7023 zw. Putlitz und Schmarsow (2. BA)  Regionalplan Prignitz-Oberhavel: Sachlicher Teilplan „Freiraum und Windenergie“ (2. Entwurf)

Eine schematische Darstellung der Pläne und Projekte anderer Vorhaben erfolgt in der Übersichtskarte zum SPA „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ (Unterlage 12.4.3, Karte 1). Auf die Darstellung der Bekämpfungsflächen des Eichenprozessionsspinners nach Biozid- recht wird aufgrund des Kartenmaßstabes und der Kleinteiligkeit der Flächen verzichtet.

Kiessandabbau Tagebau Groß Warnow Für das südwestlich von Groß Warnow gelegene, gleichnamige Kiestagebaugebiet ist eine Erweiterung der Abbaufelder geplant. Das Vorhaben ist seit 2008 planfestgestellt. Das be- stehende Abbaugebiet grenzt direkt südlich an die B5 und die Trasse der A 14 VKE 1155 an. Die geplanten Erweiterungsflächen mit einem Umfang von insgesamt 79 ha befinden sich zum überwiegenden Teil (ca. 70 ha) im SPA und erstrecken sich südlich des vorhandenen Abbaugebietes im Bereich von Ackerflächen. Eine kleinere Teilfläche nördlich der B5 liegt außerhalb des SPA. Im Ergebnis der zugehörigen SPA-Verträglichkeitsprüfung (GEO PROJEKT SCHWERIN 2007) wurde festgestellt, dass mit Umsetzung des Vorhabens keine erheblichen Beeinträchtigun- gen der Erhaltungsziele des SPA verbunden sind. Innerhalb der geplanten Erweiterungsflä- chen befinden sich keine Brutplätze SPA-relevanter Vogelarten. Der Verlust an potenziellen Nahrungsflächen durch die Inanspruchnahme von Ackerflächen wird für die im Umfeld vor- kommenden Arten als nicht erheblich eingestuft. Unter Berücksichtigung der 2010 in diesem Bereich erhobenen Brut- und Rastvogeldaten sowie weiterer Daten ergibt sich ein anderer Ausgangszustand. Kumulative Wirkungen in Verbindung mit den Auswirkungen der geplanten A14 können jedoch trotzdem aus folgenden Gründen ausgeschlossen werden (vgl. SPI 2011):  Anlagebedingt ist durch die Erweiterung des Kiestagebaugebietes voraussichtlich der Verlust von 2 Brutrevieren des Braunkehlchens zu erwarten. Für die Art wird durch das Vorhaben A 14 VKE 1154 keine Betroffenheit festgestellt, kumulative Wirkungen können daher ausgeschlossen werden.  Für in der Umgebung siedelnde Brutvogelarten (Neuntöter, Rotmilan, Braunkehlchen, Uferschwalbe, Flussregenpfeifer, Heidelerche, Sperbergrasmücke) entstehen keine relevanten Beeinträchtigungen durch Nahrungsflächenverluste, da die Arten entwe- der nicht auf Acker als Nahrungsflächen angewiesen sind, im Bereich der Abbauflä- che neue Nahrungshabitate vorfinden oder aber bereits vorhabensbedingt durch die A 14 VKE 1155 mit einem Ausweichen der Arten zu rechnen ist (Heidelerche).  Der betroffene Erweiterungsbereich hat keine Bedeutung als Rastfläche (HINNERICHS 2010A).

Bebauungsplan „Autohof Suckow mit Tankstelle“ Der Geltungsbereich des genehmigten Bebauungsplans grenzt direkt nördlich an das SPA. Eine Inanspruchnahme von SPA-Flächen erfolgt nicht. Eine mögliche Beeinträchtigung des SPA beschränkt sich daher auf indirekte Wirkungen PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 77 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ durch Störungen während des Betriebs des geplanten Autohofs. Aufgrund der Lage direkt an der B 321 und in Nähe der Autobahn A 24 (Abstand von 300 - 400 m) ist für die an das B- Plangebiet angrenzenden SPA-Flächen von störungsbedingten Vorbelastungen auszuge- hen. Ein Vorkommen störungsempfindlicher Arten ist nicht zu erwarten. Eine Realisierung des seit 18.01.2001 rechtskräftigen B-Planes ist jedoch nicht absehbar, da keine Investoren für das Vorhaben zur Verfügung stehen (mdl. Mitteilung Bauamt Putlitz- Berge, Frau Kessler, 20.10.2016). Da eine Umsetzung des Vorhabens nicht absehbar ist, sind kumulative Auswirkungen zum derzeitigen Planungsstand nicht zu erwarten.

Bebauungsplan „Sondergebiet Landwirtschaft und Energiegewinnung aus Biomasse“ Der Geltungsbereich des B-Plangebietes befindet sich im Amt Putlitz-Berge am südwestli- chen Rand von Putlitz in der Nähe der B 321. 2,8 ha des B-Plangebietes befinden sich in- nerhalb des SPA. Der B-Plan ist mit Bekanntmachung vom 6.7.2007 in Kraft getreten und das Vorhaben wurde umgesetzt (Mitteilung LK Prignitz, Email vom 12.04.2016). Im Ergebnis einer zum B-Planverfahren erstellten FFH-Vorprüfung ist davon auszugehen, dass die Umsetzung des Vorhabens keine Auswirkungen auf die Erhaltungsziele des SPA haben wird (AMT PUTLITZ-BERGE 2006). Kumulative Wirkungen in Verbindung mit den Auswirkungen der geplanten A14 können auf- grund der geringen Inanspruchnahme von ausschließlich Ackerflächen ausgeschlossen wer- den.

B 189 Ortsumgehung Kuhbier B 189 Groß Pankow Im Auftrag des Landesbetriebes Straßenwesen Niederlassung West, Nebensitz Kyritz, wur- den Planungen zur B 189 Ortsumgehung Kuhbier sowie zur B 189 Groß Pankow (Ortsdurch- fahrt und Ausbauvorhaben außerorts) erstellt. Für beide Planungen wurde ein Planfeststel- lungsverfahren durchgeführt. Die OU Kuhbier wurde bereits im Jahr 2014 realisiert, das Vorhaben B 189 Groß Pankow befindet sich derzeit im Bau (Stand Juni 2017). Beide Vorhaben befinden sich innerhalb des SPA. Für die B 189 OU Kuhbier wurde eine FFH-Vorprüfung erstellt. Im Ergebnis ist die Umsetzung des Vorhabens mit keinen Auswir- kungen auf die Erhaltungsziele des SPA verbunden. Für das Vorhaben B 189 Groß Pankow wurden im Vorfeld bereits Auswirkungen auf die Schutz- und Erhaltungsziele des SPA aus- geschlossen, eine FFH-Verträglichkeitsprüfung wurde nicht erarbeitet. Vor diesem Hintergrund können auch kumulative Wirkungen in Verbindung mit den Auswir- kungen der geplanten A14 ausgeschlossen werden.

Tagebau Streesow Zwischen Garlin und Groß Warnow befindet sich das Bergwerksfeld zur Aufsuchung und Gewinnung toniger Gesteine Streesow. Das Gebiet zum Tonabbau hat eine Flächengröße von 53,8 ha. Ein Hauptbetriebsplan mit Gültigkeit bis April 2018 liegt vor. Als Bestandteil des Rahmenbetriebsplanes wurde eine Verträglichkeits-Vorprüfung für das SPA-Gebiet erstellt. Die Auswertung ergibt, dass im Hinblick auf die Avifauna die Rohstoff- gewinnung geeignet ist, sich negativ auf einen sich östlich des Gebietes befindenden Schwarzstorch-Horst auszuwirken. Erhebliche Auswirkungen werden nicht erwartet. Kumulative Wirkungen in Verbindung mit den Auswirkungen der geplanten A14 können vor PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 78 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ diesem Hintergrund jedoch ausgeschlossen werden, da der Schwarzstorch durch die A 14 VKE 1154 nicht betroffen ist.

Bebauungsplan „Sondergebiet Biogas II und Gewächshausanlage Pritzwalker Straße“ Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Putlitz hat im Jahr 2008 die Aufstellung des Bebauungsplanes „Sondergebiet Biogas II und Gewächshausanlage Pritzwalker Straße“ für die Gebiete nördlich und südlich der Kreisstraße K 7023 am Ortsrand der Stadt Putlitz be- schlossen. Der Plan umfasste die Errichtung einer Gewächshausanlage sowie die Erweite- rung des angrenzenden Biogasparkes. Der B-Plan hat keine Rechtskräftigkeit erlangt, eine Realisierung des Vorhabens erfolgt nicht (mdl. Mitteilung Bauamt Putlitz-Berge, Frau Kessler, 20.10.2016). Kumulative Wirkungen in Verbindung mit den Auswirkungen der geplanten A14 können ausgeschlossen werden.

A 14 im Land Brandenburg, Abschnitt 5 Der Abschnitt 5 der A 14 (VKE 1155) im Land Brandenburg erstreckt sich von der AS Kar- städt bis zur Landesgrenze Brandenburg / Mecklenburg Vorpommern. Dieser Abschnitt ist bereits realisiert und seit Ende 2015 für den Verkehr freigegeben. Das Vorhaben quert das SPA auf einer Länge von ca. 9 km. Eine SPA- Verträglichkeitsprüfung wurde erstellt (SPI 2011). Im Ergebnis konnte für den Ortolan nicht sicher ausgeschlossen werden, dass erhebliche Beeinträchtigungen des Erhaltungszustandes der Art im Vogelschutzgebiet eintreten werden. Mittels Schadensbegrenzungsmaßnahmen können die Beeinträchtigungen auf ein nicht er- hebliches Maß gesenkt werden. Die Maßnahmen beinhalten die Anlage und dauerhafte Be- wirtschaftung von Ackerstreifen entlang von Gehölzstrukturen mit potenzieller Eignung als Teilhabitat des Ortolans, Die Wirksamkeit ist durch ein Monitoring nachgewiesen (DZIEWIATY ET AL. 2015) Im Ergebnis ist die Umsetzung des Vorhabens mit keinen Auswirkungen auf die Erhaltungs- ziele des SPA verbunden.

Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners nach Biozidrecht 2017 Im Jahr 2017 wurde durch die Gemeinden des Landkreises Prignitz eine Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners durch den Einsatz von Bioziden zum Schutz der menschlichen Gesundheit durchgeführt. Der Umfang der Behandlungsflächen ist gering, innerhalb des SPA-Gebietes „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ sind insgesamt 0,06% der Fläche von der Behandlung betroffen. Beeinträchtigungen wurden aufgrund des geringen flächigen Ausma- ßes bereits im Vorfeld ausgeschlossen, eine Verträglichkeitsprüfung wird nicht erstellt (Mittei- lung der UNB LK Prignitz, per Email am 19.06.2017). Das Vorhaben ist bereits abgeschlossen. Da eine zeitliche Überlagerung beider Vorhaben ausgeschlossen ist, ergeben sich keine kumulativen Effekte.

Gleissanierung an der Bahnstrecke Berlin-Hamburg nördlich von Dergenthin An der Bahnstrecke Berlin-Hamburg wird nördlich von Dergenthin eine Gleissanierung inner- halb des SPA-Gebietes umgesetzt. Die Baumaßnahmen wurden unter Berücksichtigung von Brutvorkommen des Ortolans in diesem Bereich außerhalb der Brutzeit im September 2016 durchgeführt. Das Sanierungsvorhaben ist nahezu abgeschlossen, die notwendigen Stopfar- beiten am Gleisbett sollen zwischen September 2017 und Februar 2018 erfolgen (Mitteilung der UNB LK Prignitz, per Email am 16.06.2017). PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 79 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Die im Auftrag der DB AG erstellte SPA-Vorprüfung (PLANUNG & ÖKOLOGIE 2016) wurde ausgewertet. Die Verträglichkeits-Vorprüfung kommt zu dem Ergebnis, dass Beeinträchti- gungen der Erhaltungsziele durch das nur kurzzeitig und kleinräumig wirkende Vorhaben nicht verursacht werden. Kumulative Wirkungen in Verbindung mit den Auswirkungen der geplanten A14 können so- mit ausgeschlossen werden.

Sanierung Bahnunterführung südlich Dergenthin Weiterhin plant die DB AG die Sanierung der Bahnunterführung südlich von Dergenthin. Da- zu liegen erste technische Vorentwürfe vor, die Realisierung des Vorhabens ist für 2020 ge- plant. Eine Unterlage zur Beurteilung der Verträglichkeit mit dem SPA-Gebiet liegt derzeit noch nicht vor. Das Projekt weist keinen ausreichenden planerischen Verfestigungsgrad aus, es wird nicht als kumulativ wirkendes Vorhaben berücksichtigt.

Sandabbau Karstädt-Garlin Die Fläche des Sandabbaus Karstädt-Garlin befindet sich in der Gemarkung Garlin, unmit- telbar angrenzend an die Trasse der A 14 und innerhalb des SPA-Gebietes „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“. Das Abbauvorhaben wurde im Zusammenhang mit dem Bau der A 14 Abschnitt 5 durchgeführt, um die erforderlichen Dammschütt- und Frostschutzmaterialien bereit zu stellen. Nach Beendigung des Abbaus wird die Abbaustätte landschaftsgerecht profiliert und es entstehen Sukzessionsflächen im Böschungsbereich und landwirtschaftliche Nutzflächen (REGIONALPLAN & UVP 2011). Die zum Vorhaben erstellte SPA-VP kommt zu dem Ergebnis, dass erhebliche Auswirkungen unter Berücksichtigung von Maßnahmen zur Schadensbegrenzung nicht eintreten (REGIO- NALPLAN & UVP 2011). Zudem ist der Bau des Abschnitts 5 der A 14 im Land Brandenburg bereits abgeschlossen, so dass eine zeitliche Überlagerung beider Vorhaben ausgeschlossen ist. Kumulative Wirkungen in Verbindung mit den Auswirkungen der geplanten A14 können so- mit ausgeschlossen werden.

Ausbau K 7017 zw. B 189 und Bhf. Rohlsdorf Für die Kreisstraße 7017 zwischen Bundesstraße 189 bei Kreuzburg und Bahnhof Rohlsdorf (K7016) ist eine Erneuerung mit grundhaftem Ausbau, Verbreiterung des Querschnitts und Kurvenbegradigungen sowie teilweise neuer Trassenführung vorgesehen. Für das Vorhaben liegt ein Landschaftspflegerischer und artenschutzrechtlicher Beitrag vor (GFN UMWELTPARTNER 2015), der eine integrierte Vorprüfung zur Verträglichkeit des Vorha- bens mit dem SPA-Gebiet enthält. Die Vorprüfung kommt zu dem Ergebnis, dass erhebliche Beeinträchtigungen von Schutzobjekten und Schutzzielen des Natura 2000 - Gebietes „Ag- rarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ durch das beschriebene Vorhaben nicht auftreten. Kumula- tive Wirkungen in Verbindung mit den Auswirkungen der geplanten A14 können somit aus- geschlossen werden.

Ausbau K 7023 zw. Putlitz und Schmarsow Die Kreisstraßenmeisterei des Landkreises Prignitz beabsichtigt die Sanierung der Kreis- straße K7023, Abschnitt 10 (km 4,878 bis 0,219) von der Landesstraße L111 bis zum Orts- eingang Mertensdorf. Das Vorhaben ist in mehrere Bauabschnitte (BA) geteilt. Für den 2. PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 80 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

Bauabschnitt – Bauende des 1. BA bis zum Ortseingang Schmarsow – wurde eine SPA- Vorprüfung erstellt (GUP 2015C). Die zum Vorhaben erstellte SPA-Vorprüfung kommt zu dem Ergebnis, dass das Vorhaben nicht zu Beeinträchtigungen von Erhaltungszielen des SPA-Gebietes führt. Kumulative Wirkungen in Verbindung mit den Auswirkungen der geplanten A14 können so- mit ausgeschlossen werden.

Regionalplan Prignitz-Oberhavel: Sachlicher Teilplan „Freiraum und Windenergie“ (2. Entwurf) Die Regionale Planungsgemeinschaft hat einen Regionalplan erarbeitet. Der sachliche Teil- plan "Freiraum und Windenergie" (ReP FW) schreibt dabei den sachlichen Teilplan "Wind- energienutzung" (ReP-Wind) aus dem Jahr 2003 fort. Mit dem sachlichen Teilplan "Freiraum und Windenergie" werden 34 Eignungsgebiete festgelegt, die der Windenergienutzung die- nen sollen. Diese Festlegungen sorgen für eine Konzentration von raumbedeutsamen Wind- energieanlagen. Außerhalb der Eignungsgebiete für Windenergienutzung sind die Errichtung von raumbedeutsamen Windenergieanlagen und das Repowering bestehender Anlagen ausgeschlossen.

Das Eignungsgebiet 43 Bergsoll - Frehne befindet sich südwestlich von Meyenburg im Land- kreis Prignitz, auf dem Gebiet der Gemeinde Meyenburg. Es befindet sich in einer Entfer- nung von 3,5 km zum SPA Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz. Im Rahmen der für den Plan vorliegenden Verträglichkeitsprüfung (REGIONALE PLANUNGS- GEMEINSCHAFT PRIGNITZ-OBERHAVEL 2017) wurde eine geringfügige Überlappung des Rest- riktionsbereiches eines Horstes des Seeadlers durch das Eignungsgebiet festgestellt. Erheb- liche Beeinträchtigungen werden jedoch nicht konstatiert. Kumulative Wirkungen in Verbindung mit den Auswirkungen der geplanten A14 können aus- geschlossen werden, da der Seeadler durch die A 14 VKE 1154 nicht betroffen ist.

Das Eignungsgebiet 45 Falkenhagen - Rapshagen befindet sich östlich von Falkenhagen im Landkreis Prignitz, auf dem Gebiet der Gemeinde Gerdshagen. Es befindet sich in einer Ent- fernung von 3,7 km zum SPA Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz. Im Rahmen der für den Plan vorliegenden Verträglichkeitsprüfung (REGIONALE PLANUNGS- GEMEINSCHAFT PRIGNITZ-OBERHAVEL 2017) wurde eine geringfügige Überlappung des Rest- riktionsbereiches eines Horstes des Schwarzstorches durch das Eignungsgebiet festgestellt. Erhebliche Beeinträchtigungen werden jedoch nicht konstatiert. Kumulative Wirkungen in Verbindung mit den Auswirkungen der geplanten A14 können aus- geschlossen werden, da der Schwarzstorch durch die A 14 VKE 1154 nicht betroffen ist.

Für alle weiteren Eignungsgebiete wurden Beeinträchtigungen des SPA-Gebietes Agrarland- schaft Prignitz-Stepenitz bereits im Rahmen einer FFH-Vorprüfung ausgeschlossen (REGIO- NALE PLANUNGSGEMEINSCHAFT PRIGNITZ-OBERHAVEL 2017).

7.2 Potenzielle kumulative Beeinträchtigungen von Vogelarten

Die Prüfung anderer Pläne und Projekte im Bereich des Vogelschutzgebietes ergibt, dass keine zusätzlichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind. PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 81 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

8 Gesamtübersicht über Beeinträchtigungen durch den geprüften Neubau der A 14 VKE 1154

Die folgende Tabelle enthält die Zusammenfassung der in den Kap. 5 bis 7 durchgeführten Untersuchungen zu den vorhabensbedingten Beeinträchtigungen. Die Erheblichkeit der Be- einträchtigungen der Erhaltungsziele wird daraus abgeleitet. Im zweiten Schritt werden die artspezifischen Maßnahmen zur Schadensbegenzung in der Beeinträchtigungsbewertung berücksichtigt. Kumulative Wirkungen durch andere Pläne und Projekte sind entsprechend der Ausführun- gen in Kap. 7 nicht gegeben.

Tab. 14: Zusammenfassung der vorhabensbedingten und kumulativen Beeinträchtigungen der Erhal- tungsziele sowie der vorgesehenen Maßnahmen zur Schadensbegrenzung im Bereich des Schutzgebietes Erheblichkeit der Kumulative Erheblichkeit der Be- artspezifische Beeinträchtigung Erhaltungsziel Beeinträchti- einträchtigung MS unter Berücksich- gung tigung der MS Brutvögel nach Anhang I der VSchRL Heidelerche nicht erheblich - - - Kranich keine Beeinträchtigung - - - Neuntöter nicht erheblich - - - Ortolan nicht erheblich - - -

Rotmilan erheblich 18.2 VFFH nicht erheblich - Schwarzspecht keine Beeinträchtigung - - - Weißstorch keine Beeinträchtigung - - -

Vogelarten nach Art. 4 Abs. 2 der VSchRL während der Brutzeit Braunkehlchen keine Beeinträchtigung - - - Rastvögel Kranich keine Beeinträchtigung - - - Singschwan keine Beeinträchtigung - - - Rotmilan keine Beeinträchtigung - - - Saatgans keine Beeinträchtigung - - - Blässgans keine Beeinträchtigung - - - Stockente keine Beeinträchtigung - - -

PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 82 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

9 Zusammenfassung

Die geplante Straßenbaumaßnahme „Neubau der A 14 Magdeburg - Wittenberge - Schwe- rin“ als Teilstück der Fortführung der A 14 (Leipzig - Magdeburg) von Magdeburg zur A 24 bei Schwerin führt im Bereich des Abschnittes der VKE 1154 nicht zu erheblichen Beein- trächtigungen des SPA-Gebietes "Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz". Die geplante Straßenbaumaßnahme „Neubau der A 14 Magdeburg - Wittenberge - Schwe- rin“ als Teilstück der Fortführung der A 14 (Leipzig - Magdeburg) von Magdeburg zur A 24 bei Schwerin quert im Abschnitt der VKE 1154 das aufgrund der Vogelschutz-Richtlinie (2009/147/EG) ausgewiesene besondere Schutzgebiet (Special Protected Area (SPA)) DE 2738-421 „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ auf einer Länge von ca. 3,3 km. Beeinträchti- gungen im Sinne des Artikels 6, Abs. 3 der Richtlinie 92/43/EWG (bzw. § 34 BNatSchG) konnten auf der Grundlage der bisher durchgeführten Untersuchungen nicht ausgeschlossen werden. Auf der Grundlage der vorhandenen ökologischen und technischen Daten wurde in der vor- liegenden FFH-Verträglichkeitsuntersuchung dargelegt, ob die betrachtete Baumaßnahme „Neubau der A 14 Magdeburg - Wittenberge - Schwerin“ das Natura 2000-Gebiet in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen erheblich beein- trächtigen kann (§ 34 Abs. 1 BNatSchG). Für den Rotmilan kann nicht sicher ausgeschlossen werden, dass erhebliche Beeinträchti- gungen des Erhaltungszustandes der Art im Vogelschutzgebiet eintreten. Über artspezifische Schadensbegrenzungsmaßnahmen können die Beeinträchtigungen vermieden werden.

Es handelt sich um folgende Maßnahmen:

18.2 VFFH Bauzeitenmanagement / Brutplatzschutz

Während der Bauzeit wird über ein angepasstes Bauzeitenmanagement (18.2 VFFH) verhin- dert, dass in zukünftig stark belasteten/gestörten Baubereichen die Aufnahme von Brutaktivi- täten erfolgt, und es mit Beginn der Baumaßnahmen zu Brutplatzaufgaben verbunden mit Gelegeverlusten kommt.

Die Prüfung anderer Pläne und Projekte im Bereich des Vogelschutzgebietes ergibt, dass diesbezüglich keine zusätzlichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Im Ergebnis der Konfliktanalyse und Beeinträchtigungsbewertung ist damit zu konstatieren, dass der Neubau der A 14 im Land Brandenburg, VKE 1154 zu keinen erheblichen Beein- trächtigungen der Erhaltungsziele des Vogelschutzgebietes „Agrarlandschaft Prignitz- Stepenitz“ führt. Das SPA " Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ erfüllt weiterhin vollständig seine Funktion innerhalb des Natura 2000-Netzes, wodurch die Kohärenz des Netzes gesichert ist. Da das SPA " Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ an sich voll funktionsfähig innerhalb des Kohä- renzsystems bleibt, kann es demzufolge auch seine funktionalen Beziehungen zu den ande- ren Natura 2000 Gebieten vollständig aufrechterhalten. PFU A 14, VKE 1154 Unterlage 12.4.3 AS Wittenberge – südlich AS Karstädt Seite 83 SPA-VU „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“

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Gesetze / Erlasse / Vorschriften: Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) vom 16. Februar 2005 (BGBl. I S. 258, 896), die zuletzt durch Artikel 10 des Gesetzes vom 21. Januar 2013 (BGBl. I S. 95) geändert worden ist Brandenburgisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (Brandenburgisches Natur- schutzausführungsgesetz BbgNatSchAG) (korrigiert) vom 21.01.2013 (GVBl. I/13 Nr. 3, ber. (GVBl. I/13 Nr. 21)) (zuletzt geändert durch Artikel 2 Absatz 5 des Gesetzes vom 25. Januar 2016) Fünftes Gesetz zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes (5. FStrAbÄndG) in der Fassung vom 04.10.2004 Sechstes Gesetz zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes (6. FStrAbÄndG) in der Fassung vom 23.12.2016 Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundes- Bodenschutzgesetz – BBodSchG) vom 17.März 1998 (BGBl.I S.502), das zuletzt durch Ar- tikel 3 Absatz 3 der Verordnung vom 27. September 2017 (BGBl. I S. 3465) geändert wor- den ist Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) in der Fas- sung vom 21.07.2009, das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 15.September 2017 (BGBl. I S. 3434) geändert worden ist" Richtlinie 79/409/EWG vom 2. Mai 1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (EU- Vogelschutz-Richtlinie) - Amtsblatt Nr. L 103, 22. Jahrgang. Die kodifizierte Fassung (Richtlinie 2009/147/EG) vom 30. November 2009 ist am 15. Februar 2010 in Kraft getreten. Richtlinie 92/43/EWG vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildle- benden Tiere und Pflanzen ("FFH-Richtlinie"). - Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaft Nr. L 206/7. Richtlinie für die Anlage von Autobahnen (RAA) mit Korrekturen von 07/2008; Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen Arbeitsgruppe „Straßenentwurf“; Ausgabe 2008 Richtlinie für integrierte Netzgestaltung (RIN); Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswe- sen Arbeitsgruppe „Verkehrsplanung“; Ausgabe 2008 Gesetz zur Beschleunigung der Planungen für Verkehrswege in den neuen Ländern sowie im Land Berlin (Verkehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetz - VerkPBG) vom 16.12.1991, (BGBl. I S. 2174), das zuletzt durch Artikel 464 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) geändert worden ist

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Anlagen

Anlagen-Nr. Inhalt Standarddatenbogen zum SPA-Gebiet "Agrarlandschaft Prignitz- Anlage 1 Stepenitz"

Karten

Nr. Inhalt Maßstab

1 Übersichtskarte SPA 1 : 50.000

2 Bestand und Beeinträchtigungen 1 : 5.000 Maßnahmen zur Schadensbegrenzung /verbleibende Beeinträch- 1 : 5.000 3 tigungen

Anlage 1

Standarddatenbogen

SPA „Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz“ (DE 2738-421)

Amtsblatt der Europäischen Union DE2738421 DE L 198/41

STANDARD-DATENBOGEN

für besondere Schutzgebiete (BSG). vorgeschlagene Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (vGGB), Gebiete

von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) und besondere Erhaltungsgebiete (BEG)

1. GEBIETSKENNZEICHNUNG

1.1 Typ 1.2. Gebietscode

A D E 2 7 3 8 4 2 1

1.3. Bezeichnung des Gebiets

Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz

1.4. Datum der Erstellung 1.5. Datum der Aktualisierung

2 0 0 4 0 3 2 0 0 8 1 1 J J J J M M J J J J M M

1.6. Informant Name/Organisation: Landesumweltamt Brandenburg

Anschrift: Michendorfer Chaussee 114, 14473 Potsdam

E-Mail:

1.7. Datum der Gebietsbenennung und -ausweisung/-einstufung

Ausweisung als BSG 2 0 0 4 0 6 Einzelstaatliche Rechtsgrundlage für die Ausweisung als BSG: J J J J M M 2009.01; Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet 'Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz' (Inkrafttreten 29.1.2009)

Fortsetzung auf der nächsten Seite Vorgeschlagen als GGB: J J J J M M Als GGB bestätigt (*): J J J J M M Ausweisung als BEG

Einzelstaatliche Rechtsgrundlage für die Ausweisung als BEG: J J J J M M

Erläuterung(en) (**):

(*) Fakultatives Feld. Das Datum der Bestätigung als GGB (Datum der annahme der betreffenden EU-Liste) wird von der GD Umwelt dokumentiert (**) Fakultatives Feld. Beispielsweise kann das Datum der Einstufung oder ausweisung von Gebieten erläutert werden, die sich aus ursprünglich gesonderten BSG und/oder GGB zusammensetzen. - Seite 1 von 13 - Amtsblatt der Europäischen Union DE2738421 DE L 198/41

STANDARD-DATENBOGEN

für besondere Schutzgebiete (BSG). vorgeschlagene Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (vGGB), Gebiete

von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) und besondere Erhaltungsgebiete (BEG)

1. GEBIETSKENNZEICHNUNG

1.1 Typ 1.2. Gebietscode

A D E 2 7 3 8 4 2 1

1.3. Bezeichnung des Gebiets

Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz

1.4. Datum der Erstellung 1.5. Datum der Aktualisierung

2 0 0 4 0 3 2 0 0 8 1 1 J J J J M M J J J J M M

1.6. Informant Name/Organisation: Landesumweltamt Brandenburg

Anschrift: Michendorfer Chaussee 114, 14473 Potsdam

E-Mail:

1.7. Datum der Gebietsbenennung und -ausweisung/-einstufung

Ausweisung als BSG 2 0 0 4 0 6 Einzelstaatliche Rechtsgrundlage für die Ausweisung als BSG: J J J J M M Verordnuüber das Naturschutzgebiet 'Marienfließ' (Inkrafttreten 9.10.1999) Verordnuüber das Naturschutzgebiet 'Quaßliner Moor' (Inkrafttreten 19.11.1999)

Vorgeschlagen als GGB: J J J J M M Als GGB bestätigt (*): J J J J M M Ausweisung als BEG

Einzelstaatliche Rechtsgrundlage für die Ausweisung als BEG: J J J J M M

Erläuterung(en) (**):

(*) Fakultatives Feld. Das Datum der Bestätigung als GGB (Datum der annahme der betreffenden EU-Liste) wird von der GD Umwelt dokumentiert (**) Fakultatives Feld. Beispielsweise kann das Datum der Einstufung oder ausweisung von Gebieten erläutert werden, die sich aus ursprünglich gesonderten BSG und/oder GGB zusammensetzen. - Seite 2 von 13 - Amtsblatt der Europäischen Union DE2738421 DE L 198/41

2. LAGE DES GEBIETS

2.1. Lage des Gebietsmittelpunkts (Dezimalgrad): Länge Breite 12,0156 53,2761

2.2. Fläche des Gebiets (ha) 2.3. Anteil Meeresfläche (%):

34.155,16 0,00

2.4. Länge des Gebiets (km)

2.5. Code und Name des Verwaltungsgebiets NUTS-Code der Ebene 2 Name des Gebiets

D E 4 1 Brandenburg - Nordost

2.6. Biogeographische Region(en)

Alpin (... % (*)) Boreal (... %) Mediterran (... %)

Atlantisch (... %) X Kontinental (... %) Pannonisch (... %)

Schwarzmeerregion (... %) Makaronesisch (... %) Steppenregion (... %)

Zusätzliche Angaben zu Meeresgebieten (**)

Atlantisch, Meeresgebiet (... %) Mediteran, Meeresgebiet (... %)

Schwarzmerregion, Meeresgebiet (... %) Makaronesisch, Meeresgebiet (... %)

Ostseeregion, Meeresgebiet (... %)

(*) Liegt das Gebiet in mehr als einer Region, sollte der auf die jeweilige Region entfallende Anteil angegeben werden (fakultativ). (**) Die Angabe der Meeresgebiete erfolgt aus praktischen/technischen Gründen und betrifft Mitgliedstaaten, in denen eine terrestrische biogeographische Region an zwei Meeresgebieten grenzt.

- Seite 3 von 13 - Amtsblatt der Europäischen Union DE2738421 DE L 198/41

3. ÖKOLOGISCHE ANGABEN 3.1. Im Gebiet vorkommende Lebensraumtypen und diesbezügliche Beurteilung des Gebiets Lebensraumtypen nach Anhang I Beurteilung des Gebiets

Höhlen A|B|C|D A|B|C Code PF NP Fläche (ha) Datenqualität (Anzahl) Repräsentativität Relative Fläche Erhaltung Gesamtbeurteilung

PF: Bei Lebensraumtypen, die in einer nicht prioritären und einer prioritären Form vorkommrn können (6210, 7130, 9430), ist in der Spalte "PF" ein "x" einzutragen, um die prioritäre Form anzugeben. NP: Falls ein Lebensraumtyp in dem Gebiet nicht mehr vorkommt, ist ein "x" einzutragen (fakultativ). Fläche: Hier können Dezimalwerte eingetragen werden. Höhlen: Für die Lebensraumtypen 8310 und 8330 (Höhlen) ist die Zahl der Höhlen einzutragen, wenn keine geschätzte Fläche vorliegt. Datenqualität: G = "gut" (z. B. auf der Grundl. von Erheb.); M = "mäßig" (z. B. auf der Grundl. partieller Daten mit Extrapolierung); P = "schlecht" (z.B. grobe Schätzung).

- Seite 4 von 13 - Amtsblatt der Europäischen Union DE2738421 DE L 198/41

3.2. Arten gemäß Artikel 4 der Richtlinie 2009/147/EG und Anhang II der Richtlinie 92/43/EWG und diesbezügliche Beurteilung des Gebiets Art Population im Gebiet Beurteilung des Gebiets Typ Größe Einheit Kat. Datenqual. A|B|C|D A|B|C Gruppe Code Wissenschaftliche Bezeichnung S NP Min. Max. C|R|V|P Popu- Erhal- Isolie- Gesamtbe- lation tung rung urteilung

B A297 Acrocephalus scirpaceus r 150 150 p - C B C C BA168Actitis hypoleucos c 5 5i - B C - BA168Actitis hypoleucos r 1 1p - C B C C BA229Alcedo atthis r 20 20p - C B C B BA054Anas acuta c 10 10i - C B C C B A056 Anas clypeata c 20 20 i - C B C C B A704 Anas crecca c 100 100 i - C B C C BA704Anas crecca r 1 1p - C B B C B A050 Anas penelope c 30 30 i - C B C C B A705 Anas platyrhynchos c 500 500 i - C B C C B A705 Anas platyrhynchos r 400 400 p - C B C C B A055 Anas querquedula c 10 10 i - B C - B A703 Anas strepera c 50 50 i - C B C C B A703 Anas strepera r 2 2 p - C B A C B A394 Anser albifrons c 3000 3000 i - C B C C B A043 Anser anser r 20 20 p - C B C C B A043 Anser anser c 200 200 i - C B C C B Anser fabalis c 3000 3000 i - C B C C BA255Anthus campestris r 5 5p - C B B C B A699 Ardea cinerea r 60 60 p - C B C C B A059 Aythya ferina r 5 5 p - C B C C B A059 Aythya ferina c 30 30 i - C B C C BA061Aythya fuligula r 3 3p - C B C C B A061 Aythya fuligula c 100 100 i - C B C C B A045 Branta leucopsis c 10 10 i - C B C C B A067 Bucephala clangula c 20 20 i - C B C C B A149 Calidris alpina c 25 25 i - C B C C B A224 Caprimulgus europaeus r 30 30 p - C B C C B A726 Charadrius dubius r 10 10 p - C B C C B A726 Charadrius dubius c 10 10 i - B C - B A137 Charadrius hiaticula c 5 5 i - C B C C B A197 Chlidonias niger c 15 15 i - C B C C B A667 Ciconia ciconia r 30 30 p - C B B C B A030 Ciconia nigra r 5 5 p - C B B B B A030 Ciconia nigra c 15 15 i - B C - B A081 Circus aeruginosus r 15 15 p - C B C C

Gruppe: A = Amphibien, B = Vögel, F = Fische, I = Wirbellose, M = Säugetiere, P = Pflanzen, R = Reptilien. S: bei Artendaten, die sensibel sind und zu denen die Öffentlichkeit daher keinen Zugang haben darf, bitte "ja" eintragen. NP: Falls eine Art in dem Gebiet nicht mehr vorkommt, ist ein "x" einzutragen (fakultativ). Typ: p = sesshaft, r = Fortpflanzung, c = Sammlung, w = Überwinterung (bei Pflanzen und nichtziehenden Arten bitte "sesshaft" angeben). Einheit: i =Einzeltiere, p = Paare oder andere Einheiten nach der Standardliste von Populationseinheiten und Codes gemäß den Artikeln 12 und 17 (Berichterstattung) (siehe Referenzportal). Abundanzkategorien (Kat.): C = verbreitet, R = selten, V = sehr selten, P = vorhanden - Auszufühlen, wenn bei der Datenqualität "DD" (keine Daten) eingetragen ist, oder ergänzend zu den Angaben zur Populationsgröße. Datenqualität: G = "gut" (z. B. auf der Grundl. von Erheb.); M = "mäßig" (z. B. auf der Grundl. partieller Daten mit Extrapolierung); P = "schlecht" (z.B. grobe Schätzung); DD = keine Daten (diese Kategorie bitte nur verwenden, wenn nicht einmal eine grobe Schätzung der Populationsgröße vorgenommen werden kann; in diesem Fall kann das Feld für die Populationsgröße leer bleiben, wohingegen das Feld "Abundanzkategorie" auszufüllen ist). - Seite 5 von 13 - Amtsblatt der Europäischen Union DE2738421 DE L 198/41

3.2. Arten gemäß Artikel 4 der Richtlinie 2009/147/EG und Anhang II der Richtlinie 92/43/EWG und diesbezügliche Beurteilung des Gebiets Art Population im Gebiet Beurteilung des Gebiets Typ Größe Einheit Kat. Datenqual. A|B|C|D A|B|C Gruppe Code Wissenschaftliche Bezeichnung S NP Min. Max. C|R|V|P Popu- Erhal- Isolie- Gesamtbe- lation tung rung urteilung

B A082 Circus cyaneus c 20 20 i - B C - B A084 Circus pygargus r 2 2 p - C B A B B A037 Cygnus columbianus bewickii c 175 175 i - B B C C B A038 Cygnus cygnus c 100 100 i - C B C C B A036 Cygnus olor r 10 10 p - C B C C B A036 Cygnus olor c 80 80 i - C B C C B A238 Dendrocopos medius r 50 50 p - C B B C B A236 Dryocopus martius r 35 35 p - C B C C B A379 Emberiza hortulana r 300 300 p - B B B B B A098 Falco columbarius c 3 3 i - B C - B A708 Falco peregrinus c 2 2 i - B C - B A099 Falco subbuteo r 4 4 p - C B C C B A320 Ficedula parva r 5 5 p - C B B C BA723Fulica atra r 60 60p - C B C C B A721 Gallinula chloropus r 20 20 p - C B C C B A153 Gallinago gallinago r 3 3 p - C B C C B A153 Gallinago gallinago c 30 30 i - B C - B A639 Grus grus r 35 35 p - C B B C B A639 Grus grus c 2000 2000 i - B B C C BA075Haliaeetus albicilla r 2 2 p - C B B C BA075Haliaeetus albicilla c 5 5i - B C - B A338 Lanius collurio r 300 300 p - C B C B B A653 Lanius excubitor r 8 8 p - C B B C B A184 Larus argentatus c 10 10 i - C B C C B A182 Larus canus c 50 50 i - C B C C B A179 Larus ridibundus c 200 200 i - C B C C B A292 Locustella luscinioides r 10 10 p - C B C C B A246 Lullula arborea r 150 150 p - C B C C B A271 Luscinia megarhynchos r 300 300 p - C B B C B A068 Mergus albellus c 5 5 i - C B C C B A654 Mergus merganser c 30 30 i - C B C C B A073 Milvus migrans r 7 7 p - C B B C B A074 Milvus milvus 75 75 - B C - BA074Milvus milvus r 15 15p - C B C C B A768 Numenius arquata c 5 5 i - C B C C B A094 Pandion haliaetus r 1 1 p - C B A C

Gruppe: A = Amphibien, B = Vögel, F = Fische, I = Wirbellose, M = Säugetiere, P = Pflanzen, R = Reptilien. S: bei Artendaten, die sensibel sind und zu denen die Öffentlichkeit daher keinen Zugang haben darf, bitte "ja" eintragen. NP: Falls eine Art in dem Gebiet nicht mehr vorkommt, ist ein "x" einzutragen (fakultativ). Typ: p = sesshaft, r = Fortpflanzung, c = Sammlung, w = Überwinterung (bei Pflanzen und nichtziehenden Arten bitte "sesshaft" angeben). Einheit: i =Einzeltiere, p = Paare oder andere Einheiten nach der Standardliste von Populationseinheiten und Codes gemäß den Artikeln 12 und 17 (Berichterstattung) (siehe Referenzportal). Abundanzkategorien (Kat.): C = verbreitet, R = selten, V = sehr selten, P = vorhanden - Auszufühlen, wenn bei der Datenqualität "DD" (keine Daten) eingetragen ist, oder ergänzend zu den Angaben zur Populationsgröße. Datenqualität: G = "gut" (z. B. auf der Grundl. von Erheb.); M = "mäßig" (z. B. auf der Grundl. partieller Daten mit Extrapolierung); P = "schlecht" (z.B. grobe Schätzung); DD = keine Daten (diese Kategorie bitte nur verwenden, wenn nicht einmal eine grobe Schätzung der Populationsgröße vorgenommen werden kann; in diesem Fall kann das Feld für die Populationsgröße leer bleiben, wohingegen das Feld "Abundanzkategorie" auszufüllen ist). - Seite 6 von 13 - Amtsblatt der Europäischen Union DE2738421 DE L 198/41

3.2. Arten gemäß Artikel 4 der Richtlinie 2009/147/EG und Anhang II der Richtlinie 92/43/EWG und diesbezügliche Beurteilung des Gebiets Art Population im Gebiet Beurteilung des Gebiets Typ Größe Einheit Kat. Datenqual. A|B|C|D A|B|C Gruppe Code Wissenschaftliche Bezeichnung S NP Min. Max. C|R|V|P Popu- Erhal- Isolie- Gesamtbe- lation tung rung urteilung

B A072 Pernis apivorus r 6 6 p - C B C C B A683 Phalacrocorax carbo c 25 25 i - C B C C B A151 Philomachus pugnax c 10 10 i - B C - B A140 Pluvialis apricaria c 1000 1000 i - C B C C B A691 Podiceps cristatus r 20 20 p - C B A C B A665 Podiceps grisegena r 6 6 p - C B B C BA692Podiceps nigricollis c 3 3 i - B C - B A718 Rallus aquaticus r 20 20 p - C B C C B A249 Riparia riparia r 250 250 p - C B C C B A275 Saxicola rubetra r 150 150 p - C B C C B A155 Scolopax rusticola r 10 10 p - C B C C B A193 Sterna hirundo c 10 10 i - C B C C B A307 Sylvia nisoria r 70 70 p - C B B C B A690 Tachybaptus ruficollis p 5 5 i - C B C C B A161 Tringa erythropus c 5 5 i - C B C C B A166 Tringa glareola c 50 50 i - B C - B A164 Tringa nebularia c 5 5 i - C B C C B A165 Tringa ochropus r 2 2 p - C B B C B A165 Tringa ochropus c 10 10 i - B C - B A162 Tringa totanus c 3 3 i - C B C C B A232 Upupa epops r 1 1 p - C B B B B A142 Vanellus vanellus r 15 15 p - C B C C B A142 Vanellus vanellus c 2000 2000 i - C B C C

Gruppe: A = Amphibien, B = Vögel, F = Fische, I = Wirbellose, M = Säugetiere, P = Pflanzen, R = Reptilien. S: bei Artendaten, die sensibel sind und zu denen die Öffentlichkeit daher keinen Zugang haben darf, bitte "ja" eintragen. NP: Falls eine Art in dem Gebiet nicht mehr vorkommt, ist ein "x" einzutragen (fakultativ). Typ: p = sesshaft, r = Fortpflanzung, c = Sammlung, w = Überwinterung (bei Pflanzen und nichtziehenden Arten bitte "sesshaft" angeben). Einheit: i =Einzeltiere, p = Paare oder andere Einheiten nach der Standardliste von Populationseinheiten und Codes gemäß den Artikeln 12 und 17 (Berichterstattung) (siehe Referenzportal). Abundanzkategorien (Kat.): C = verbreitet, R = selten, V = sehr selten, P = vorhanden - Auszufühlen, wenn bei der Datenqualität "DD" (keine Daten) eingetragen ist, oder ergänzend zu den Angaben zur Populationsgröße. Datenqualität: G = "gut" (z. B. auf der Grundl. von Erheb.); M = "mäßig" (z. B. auf der Grundl. partieller Daten mit Extrapolierung); P = "schlecht" (z.B. grobe Schätzung); DD = keine Daten (diese Kategorie bitte nur verwenden, wenn nicht einmal eine grobe Schätzung der Populationsgröße vorgenommen werden kann; in diesem Fall kann das Feld für die Populationsgröße leer bleiben, wohingegen das Feld "Abundanzkategorie" auszufüllen ist). - Seite 7 von 13 - Amtsblatt der Europäischen Union DE2738421 DE L 198/41

3.3. Andere wichtige Pflanzen- und Tierarten (fakultativ)

Art Population im Gebiet Begründung Größe Einheit Kat. Art gem. Anhang Andere Kategorien Gruppe Code Wissenschaftliche Bezeichnung S NP Min. Max. C|R|V|P IV V A B C D

Gruppe: A = Amphibien, B = Vögel, F = Fische, Fu = Pilze, I = Wirbellose, L = Flechten, M = Säugetiere, P = Pflanzen, R = Reptilien. CODE: für Vögel sind zusätzlich zur wissenschaftlichen Bezeichnung die im Referenzportal aufgefährten Artencodes gemäß den Anhängen IV und V anzugeben. S: bei Artendaten, die sensibel sind und zu denen die Öffentlichkeit daher keinen Zugang haben darf, bitte "ja" eintragen. NP: Falls eine Art in dem Gebiet nicht mehr vorkommt, ist ein "x" einzutragen (fakultativ). Einheit: i =Einzeltiere, p = Paare oder andere Einheiten nach der Standardliste von Populationseinheiten und Codes gemäß den Artikeln 12 und 17 (Berichterstattung) (siehe Referenzportal). Kat.: Abundanzkategorien: C = verbreitet, R = selten, V = sehr selten, P = vorhanden Begründungskategorien: IV, V: im betreffenden Anhang (FFH-Richtlinie) aufgefährte Arten, A: nationale rote Listen; B. endemische Arten; C: internationale Übereinkommen; D: andere Gründe. - Seite 8 von 13 - DE2738421 DE Amtsblatt der Europäischen Union L 198/41

4. GEBIETSBESCHREIBUNG

4.1. Allgemeine Merkmale des Gebiets

Code Lebensraumklasse Flächenanteil

Flächenanteil insgesamt

Andere Gebietsmerkmale:

Strukturreiche Agrarlandschaft mit prägenden Waldinseln, Gehölzgruppen, Allen und Baumreihen, mit z.T. parkähnlichem Charakter, ergänzt durch das Flußsystem der Stepenitz und ihren Nebengewässern mit Erlensäumen und Grünlandbereichen.

4.2. Güte und Bedeutung

Bedeutender Lebensraum für Brut- und Zugvögel, inbesondere EU-weite Bedeutung als Brutgebiet von Ortolan, Neuntöter, Schwarzstorch und Kranich, EU-weite Bedeutung als Rastgebiet des Zwergschwanes Zahlreiche alte, landschaftsbildprägende Alleen.

4.3. Bedrohungen, Belastungen und Tätigkeiten mit Auswirkungen auf das Gebiet Die wichtigsten Auswirkungen und Tätigkeiten mit starkem Einfluss auf das Gebiet Negative Auswirkungen Positive Auswirkungen Rang- Bedrohungen Verschmutzungen innerhalb/au- Rang- Bedrohungen Verschmutzungen innerhalb/au- skala und Belastungen (fakultativ) ßerhalb skala und Belastungen (fakultativ) ßerhalb (Code) (Code) (i | o | b) (Code) (Code) (i | o | b)

H H H H H H H H H H

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Weitere wichtige Auswirkungen mit mittlerem/geringem Einfluss auf das Gebiet

Negative Auswirkungen Positive Auswirkungen Rang- Bedrohungen Verschmutzungen innerhalb/au- Rang- Bedrohungen Verschmutzungen innerhalb/au- skala und Belastungen (fakultativ) ßerhalb skala und Belastungen (fakultativ) ßerhalb (Code) (Code) (i | o | b) (Code) (Code) (i | o | b)

Rangskala: H = stark, M = mittel, L = gering Verschmutzung: N = Stickstoffeintrag, P = Phosphor-/Phosphateintrag, A = Säureeintrag/Versauerung, T = toxische anorganische Chemikalien O = toxische organische Chemikalien, X = verschiedene Schadstoffe i = innerhalb, o = außerlalb, b = beides

4.4. Eigentumsverhältnisse (fakultativ) Art (%) national/föderal 0 % Land/Provinz 0 % Öffentlich lokal/kommunal 0 % sonstig öffentlich 0 % Gemeinsames Eigentum oder Miteigentum 0 % Privat 0 % Unbekannt 0 % Summe 100 %

4.5. Dokumentation (fakultativ) Literaturliste siehe Anlage

Link(s)

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5. SCHUTZSTATUS DES GEBIETS (FAKULTATIV)

5.1. Ausweisungstypen auf nationaler und regionaler Ebene:

Code Flächenanteil (%) Code Flächenanteil (%) Code Flächenanteil (%)

D E 0 7 1 D E 0 2 7

5.2. Zusammenhang des beschriebenen Gebietes mit anderen Gebieten

ausgewiesen auf nationaler oder regionaler Ebene: Typcode Bezeichnung des Gebiets Typ Flächenanteil (%)

D E 0 7 Brandenburgische Elbtalaue / 0 D E 0 7 Osargebiet bei Perleberg * 1 D E 0 2 Quaßliner Moor + 1 D E 0 2 Stepenitz * 4 D E 0 2 Marienfließ * 3 D E 0 2 Hainholz an der Stepenitz + 0

ausgewiesen auf internationaler Ebene:

Typ Bezeichnung des Gebiets Typ Flächenanteil (%)

Ramsar-Gebiet 1 2 3 4 Biogenetisches Reservat 1 2 3 Gebiet mit Europa-Diplom --- Biosphärenreservat --- Biosphärenreservat Flußlandschaft Elbe - Brandenburg / 0 Barcelona-Übereinkommen --- Bukarester Übereinkommen --- World Heritage Site --- HELCOM-Gebiet --- OSPAR-Gebiet --- Geschütztes Meeresgebiet --- Andere ---

5.3. Ausweisung des Gebiets

- Seite 11 von 13 - Amtsblatt der Europäischen Union DE2738421 DE L 198/41

6. BEWIRTSCHAFTUNG DES GEBIETS

6.1. Für die Bewirtschaftung des Gebiets zuständige Einrichtung(en):

Organisation:

Anschrift:

E-Mail:

Organisation:

Anschrift:

E-Mail:

6.2. Bewirtschaftungsplan/Bewirtschaftungspläne:

Es liegt ein aktueller Bewirtschaftungsplan vor: Ja Nein, aber in Vorbereitung Nein

Bezeichnung:

Link:

Bezeichnung:

Link:

6.3. Erhaltungsmaßnahmen (fakultativ) Erhaltung, Schutz und Wiederherstellung der Vogelarten des Anhangs I der Richtlinie 79/409/EWG, der Zug- und Wasservogelarten und ihrer Lebensräume

7. KARTOGRAFISCHE DARSTELLUNG DES GEBIETS INSPIRE ID:

Im elektronischen PDF-Format übermittelte Karten (fakultativ)

Ja Nein

Referenzangabe(n) zur Originalkarte, die für die Digitalisierung der elektronischen Abgrenzungen verwendet wurde (fakultativ):

MTB: 2638 (Stepenitz); MTB: 2639 (Meyenburg); MTB: 2735 (Grabow); MTB: 2736 (Dallmin); MTB: 2737 (Berge); MTB: 2738 (Putlitz); MTB: 2739 (Gerdshagen); MTB: 2835 (Boberow); MTB: 2836 (Karstädt); MTB: 2837 (Baek); MTB: 2838 (Wolfshagen); MTB: 2839 (Pritzwalk); MTB: 2936 (Wittenberge Nord); MTB: 2937 (Perleberg)

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Weitere Literaturangaben

* Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburger Ornithologen (2003); Important Bird Areas (IBA) in Brandenburg und Berlin; 1.; Natur und Text; Rangsdorf

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