unterwegs e g s i m r w Z e e i t S T . J A K c h u n C H E O B U e l I S S - G n d h e Ä N K E S E e r M u s c V . F R L L S . seit 1988 C H A E F T , W Ü R Z B U R G rundbrief nr. 65 • april 2008 ISSN 1860-2223 Augsburg, Landhauses San Pastore, 30 km südlich im März 2008 von Rom, geschaffen wurde. Dieser Werkstatt-einblick war ein Erlebnis ganz besonderer Qualität. Dias rundeten das Bild eines souveränen, in sich ruhenden Liebe Mitglieder und Jakobusfreunde, Künstlers ab, der eine klare theologische soeben ist unsere Jahresversammlung zu Botschaft auch uns Pilgern mit auf den Ende gegangen. Wenn ich diese Revue Weg gegeben hat. passieren lasse, für Sie, die sie nicht mit Ihm und seinem Begleiter Hermann Sorg dabei sein konnten und für unsere eigene nochmals herzlichen Dank. Erinnerung, dann sind es zwei besondere Sein skizziertes Bild, das ein wirkliches Ereignisse gewesen, die wir erleben Unikat ist, wird in unserer durften: Geschäftsstelle in Würzburg einen gebührenden Platz finden. Der Freitagabend mit Pfarrer i. R. Sieger Köder aus Ellwangen. Ein zweites Highlight prägte unsere Sein Wirken in Hohenberg ist unüber- Mitgliederversammlung: Unsere St. sehbar, ebenso wie seine vielen Bilder Jakobus-Gesellschaft hat sich als und Buchillustrationen. Er hat nun eine Satzungsaufgabe die Entwicklung und lange gegebene Zusage einlösen können Unterstützung von Pilgerwegen und und uns in die Entstehung eines seiner Pilgerherbergen gegeben. Wir konnten Bilder mit hineingenommen. Er ließ uns Monique Chassain aus Vézelay und teilhaben an seinen Überlegungen, den Françoise Pellion aus dem Limousin Überlegungen des Künstlers, an ein begrüßen. („unterwegs“ Nr. 64 S. 6) Thema heranzugehen: mit einfachen, Monique Chassain stellte nun in einer sicheren Strichen enstand auf einer gro- äußerst kompeteten Präsentation den ßen weißen Papierwand eine Struktur. Jakobusweg "via lemovicensis" ab Nach und nach und dann doch plötzlich Vézelay mit seinen Tagesetappen und formten diese Striche einen Raum, seinen Pilgerherbergen vor. Wir waren Personen, ein Bild. War anfangs noch sehr erfreut und überrascht über den Fantasie gefragt, so wurde mit jedem baulichen Fortschritt der Herberge in weiteren Pinselstrich daraus ein Bild. Bouzais. Inzwischen sind die Arbeiten Das war fazinierend! abgeschlossen. Unmittelbar nach dem Zeitweise herrschte unter den Aufenthalt in Franken hat Monique Zuschauern atemlose Stille. Sieger Chassain die Herberge eingerichtet. Seit Köder nahm uns mit in die Entstehungs- 15. März ist die Herberge in Betrieb. geschichte eines „Abendmahlbildes“ - Die Kommunalwahlen vom 9. März das Mahl mit den Sündern -, das von haben Bürgermeister Raymond Chalmet ihm im Speisesaal des zum Germanicum in seinem Amt bestätigt. Nun kann die (Studienkolleg deutschsprachiger offizielle Eröffnung der Pilgerherberge Theologiestudenetn in Rom) gehörenden für den 21. Juni geplant werden. unterwegs 2 nr. 65 april 2008 Inhalt Als Zeichen der sichtbaren Umsetzung Aus der Gesellschaft 4, 10, 12 unseres Präsidiumsbeschlusses durfte ich Monique Chassain einen symbolischen Aus der Pilgerwelt 20 Scheck in Höhe von 3000.- Euro als unseren Beitrag zur Finanzierung der Termine - Reisen 5, 19, 29 Inneneinrichtung überreichen. Dazu Pilgersegen, -stammtisch 8 + 9 konnten wir unseren neu gestalteten Erinnerungsteller mitgeben, welcher in Wege - Herbergen 21 der Herberge allen Pilgern unser Schweiz, Frankreich, Spanien Engagement dokumentiert - und bereits seinen Platz gefunden hat.. PilgerInnen berichten16, 28, 49 Sicher werden wir bei der Einweihung Frankreich, Italien, Spanien mit einer Delegation vertreten sein. Jakobus in Franken... 14 Auch in unserer Nachbarschaft gibt es Sankt-Jakobus-Bruderschaft erfreuliche Entwicklungen: Am 29. Februar 2008 fand in Gelnhau- Bamberg 58 sen eine sehr gut besuchte Veranstaltung Büchertisch 33 zum "Jakobusweg von der Fulda zum Main" statt. Pfarrer Fredy Henning (Ev. Ein Blick in Zeitschriften 63 Landeskirche Hessen-Nassau) und Klaus Impressum Schmitt (KAB Diözese Fulda) engagie- Zeitschrift unterwegs - im Zeichen der ren sich für diesen Lückenschluss. Muschel - ISSN 1860-2223 Eine andere Initiative will die Wege- Herausgeber: Fränkische St.Jakobus- lücke zwischen Rothenburg o.d.T. und Gesellschaft Würzburg e.V., Kilianeum, Speyer schließen. Diese Aufgabe wollen Ottostr. 1, 97070 Würzburg. >www.jakobus- wir zusammen mit den Initiatoren, der gesellschaften.de< - Auflage: 4000 - Badischen Jakobusgesellschaft und der Erscheinungsweise 4-mal jährlich. von Rheinland-Pfalz-Saarland angehen. Redaktion: Manfred Zentgraf, In den Böden 38, D-97332 Volkach/Main Das Pilgerjahr 2008 hat begonnen: 1500 Tel.: 09381-4492 - Fax: 09381-6260 Credenciales sind schon ausgestellt! >[email protected]< Für Ihr persönliches Pilgerjahr wünsche Bezugspreis: ich Ihnen auf Ihren Wegen Gottes gutes Für Mitglieder kostenlos; für Nichtmitglieder Geleit und die besondere Begleitung € 4,- pro Heft zzgl. Porto € 2,-. unseres Pilgerapostels Jakobus. Bankverbindung: LIGA Regensburg BLZ: 750 903 00 - Konto: 3003310. Herzliche Grüße "e ultreïa!" Für Überweisungen aus der Euro-Zone: IBAN: DE61 7509 0300 0003 0033 10 BIC (Swift-Code): GENODEF1M05 Joachim Rühl Abdruck der Beiträge nur mit Genehmigung der Autoren. unterwegs 3 nr. 65 april 2008 Aus unserer Gesellschaft

Oben: Präsident Joachim Rühl begrüßt Sieger Köder. - Rechts: Die Grundstruktur des Bildes entsteht. - Unten: Wanderung von Langheim nach Vierzehnheiligen.

Vierzehnheiligen. Unsere Jahrestagung mit der Hauptversammlung fand vom 7. - 9. März in Vierzehnheiligen im Haus Frankenthal statt. Rund 115 Teilnehmer hatten sich dazu eingefunden, natürlich aus Franken, aber auch aus Bremen und München, aus Dresden und Mannheim, aus Mönchengladbach und Oberstdorf. Besondere Gäste aber kamen aus Frankreich: unser Mitglied Monique Chassain, die Präsidentin der „Association de la Voie de Vézelay“ und Françoise Pellion vom Limousin. Die Tagung stand unter dem Thema „Spiritualität des Pilgerns“, vorbereitet vom AK Spiritualität. Ein Höhepunkt war schon der Einstieg in die Tagung mit Sieger Köder. Er ließ im Wort und mit dem Pinsel die Entstehung seines großen Werkes „Das Mahl mit den Sündern“ intensiv nacherleben. Großer Beifall dankte ihm. Leider mußte er noch in der Nacht zurückfahren. Am Samstag sprach Peter Müller zu „Pilgern - die Sehnsucht bekommt Füße“. Um Sinn, Spiritualität und Symbole auf den Jakobswegen ging es dabei in fünf Schritten: Als Suchender unterwegs, vom herum- ziehenden Fremden zum Pilger, Symbole und Rituale, Erfahrungsbereiche und Spiritualität des Pilgerns als Einladung „Geh glauben“. unterwegs 4 nr. 65 april 2008 Termine Parallelveranstaltungen folgten. Erik Pilgerstammtische finden Sie auf S. 8., Soder von Güldenstubbe zeigte spirituel- Pilgersegen auf S. 8 und 9. le Erfahrungen im Gotteshaus auf, Paul Weismantel zeigt Jakobus als Apostel 2. Samstag im Monat - 18 Uhr und Zeugnis Christi, Elisabeth Alferink Sonntagvorabendmesse in der Kapelle stellte ihr Kinderbuch „Mit Kindern auf der Universitätskliniken Würzburg, dem Jakobsweg“ vor und las daraus. Am Josef-Schneider-Str. 2, anschlie§end Nachmittag waren alle zu einer Pilgertreff. Nach einem Beschlu§ der Pilgerwanderung vom ehemaligen Vorstandschaft vom 19.11.2004 wird künftig Kloster Langheim, zu dem immer mindestens ein Mitglied aus dem Vorstand anwesend sein. Vierzehnheiligen gehörte, hinauf zur Wallfahrtsbasilika eingeladen. In diese 4. - 6. April 2008 Oberdischingen und dei geschichte der Wallfahrt führte Haus St. Jakobus „Das Wagnis P. Christoph Kreitmaier OFM auf unge- Jakobsweg - Praktische und spirituelle wohnte Weise ein. Den Vorabendgottes- Vorbereitung“ mit Raimund Joos. dienst feierte hier Dr. Norbert Jung, Mail: >[email protected]< Sekretär des Bamberger Erzbischofs, mit 16. - 20. April 2008 Würzburg Haus den Teilnehmern. - Und jeden Abend St. Benedikt - Einführung ins Pilgern gab’s den beliebten Pilgerhock! mit Christoph Paulus in Würzburg und Bei der Mitgliederversammlung am Umgebung. Siehe „unterwegs“ 64, S. 11 Sonntag konnte Präsident Rühl unsere Gäste aus Frankreich in deren 2. - 4. Mai 2008 Auf der südlichen Muttersprache begrüße. Monique Route des Jakobsweges in Böhmen mit Chassain stellte in einer Präsentation die Hans Kolbinger. Einzelheiten S. 19 Pilgerherbergen am Vézelay-Weg vor. Kurz vor der Eröffnung der Saison am 7. - 8. Juni 2008 Europapark Rust 15. März wurde die Herberge in Bouzais Pilgertage „Die Muschel in Europa“ fertiggestellt und eingerichtet. Dazu veranstaltet von „Kirche im überreichte Joachim Rühl den Scheck Europapark“ und der Badischen St. über die zugesagten 3.000 € für das Jakobus-Gesellschaft. Mobiliar, sowie einen Zierteller mit dem 8. Juni 2008 - 11 Uhr Lauf/ Pegnitz Logo unserer Gesellschaft (der inzwi- Stadtbibliothek Eröffnung der schen schon die Herberge ziert, wie Ausstellung „Auf dem Jakobsweg“ Monique Chassain drei Tage nach der von Ingo Cesaro und Wilhelm Tagung telefonisch mitteilte). Schramm. (Bis 27. Juli 2008) Präsident, Schatzmeister und Sekretär gaben ihre Berichte über das abgelaufe- 11. - 13. Juli 2008 Ökumenische ne Jahr. Dazu mehr auf S. 2/3, 11-13 in Herberge bei den Serviam- dieser Ausgabe. Viele Teilnehmer lobten Schwestern, Quellenstraße 8, 34414 in die großartige Tagung, das Thema und Warburg-Germete: Pilgertreffen - die ausgezeichnete Durchführung. Näheres S. 26 unterwegs 5 nr. 65 april 2008 Aus unserer Gesellschaft

Oben links: Doris und Peter Brauweiler, Mönchengladbach, Mitglieder unserer Gesellschaft, werden 2009 Hospitaliers in zwei Herbergen an der Voie de Vézelay sein, darunter auch in Bouzais. Hier im Gespräch mit Chassain und Pellion. - Oben rechts: Übergabe des Schecks über 3.000 € an M. Chassain. - Unten links: Abschiedsfoto vor der Basilika. Von links Reinhard Verholen, Françoise Pellion, Ferdinand Seehars, Joachim Rühl, Monique Chassain, Valentine Lehrmann und Erik Soder von Güldenstubbe. Pilgerherbergen an unseren heimischen Jakobswegen waren wieder, wie schon vergangenes Jahr in Eichstätt, Thema unserer Mitgliederversammlung. Im vergange- nen Jahr ist dazu wenig vorangegangen, vom Ansatz in Binsbach abgesehen. In der Diskussion bildete sich nun aber erster Kern eines Arbeitskreises „Herbergen“ mit Ulrich Wolf, Hans Kolbinger und Matthias Heid. Interessenten an dieser dringlichen Aufgabe, vor allem direkt an den Wegen, sind unbedingt nötig. Teilen Sie Ihre Bereitschaft mitzuarbeiten Ulrich Wolf mit (Marschnerstr. 21, 01307 Dresden). - Im Bulletin „Chemins...“ Nr. 13 Winter 2007-2008 wird u.a. dieses Thema ausführlich behandelt; dabei werden vor allem die Rahmenbedingungen vorgestellt und erläutert, wie sie der Gestzgeber vorgibt. Wildwuchs im Angebot von Pilgerunterkünften soll damit vermieden und Qualität geboten werden. unterwegs 6 nr. 65 april 2008 Termine

Oda a Grañón 30. Juli 2008 Pfarrweisach in Grandeza espiritual, marco incomparable. Realidad que supera todas nuestras Galerie&Antik, Bahnhofstr. 4. Ab expectativas. 15:30 Uhr Wanderung, 17 Uhr Amor a raudales en cada uno de sus rin- Eröffnung der Ausstellung „Auf dem cones. Jakobsweg“ Ingo Cesaro und Wilhelm Ñoñerias, paparruchas, ... Calla y a tu Schramm. corazón escucha. 2. - 5. Oktober 2008 21502 Geesthacht Opérculo inverso, el corazón se abre, la Jugendherberge Auf den Spuren der tristeza muda. Pilger“ Seminar mit Raimund Joos. Nunca podremos olvidar nuestro paso Mail: >[email protected]< por ti, no me cabe duda.

Dazu sind zwei Übersetzungen eingetroffen: ...und jetzt schon in den Kalender schreiben: Ode an Grañón Sa. 15. November 2008 Würzburg: 20 Geistige Größe, unvergleichlicher Rahmen. Jahre Fränk. St. Jakobus-Gesellschaft Wirklichkeit, die alle unsere Erwartungen übertrifft. Fr. 6. - So. 8. März 2009 Jahrestagung Liebe in Überfülle in jedem einzelnen in der Erwachsenenbildungsstätte Winkel. Klaus-v-d-Flüe Münsterschwarzach Gefasel, dummes Gerede ... Sei still und höre auf dein Herz. Im Gegenteil, das Herz öffnet sich, die Sa 14. März 2009 AK Jakobswege in Traurigkeit ändert sich. Rothenburg o.T. Zweifellos werden wir niemals unseren Weg durch dich vergessen. ‡‡‡

Willi Karrlein Denken Sie rechtzeitig daran, Pilger- Termine Ihrem „unterwegs“ mitzutei- Ode an Grañón len. Bitte genaue Angaben von Ort, Geistliche Größe von unvorstellbarem Zeit, Thema, Kontaktadresse. Ausmaß Realität, die all unsere Erwartungen über- trifft Unser Titelbild zeigt im Jahr 2008 eine Auch strömt die Liebe durch all ihre Ecken Jakobus-Statue aus Heilsbronn in Mittelfranken. Narreteien, Gefasel, … Bleibe ruhig und Vermutlich sehen die meisten Pilger diesen höre auf dein Herz Apostel nicht. Er ist zu finden am Turm der Offener Deckel, das Herz öffnet sich, die Mitte des 14. Jh. erbauten Katharinenkirche an Traurigkeit verfliegt der Hauptstra§e, von der nur Reste erhalten sind. 1777 wurde der Turm vielgeschossig umgebaut, Niemals werden wir den Durchgang verges- mit Pyramidendach, barocker Laterne und wel- sen, es besteht kein Zweifel scher Haube. An der Westseite stehen Maria mit Katharina und Jakobus d. Ä., der an Stab und Peter Landgraf Muschel zu erkennen ist. - Foto: M. Zentgraf unterwegs 7 nr. 65 april 2008 + Pilgersegen + Pilgersegen + Pilgersegen +

Würzburg. Nach dem Vorabendgottesdienst um 18 Uhr, jeweils am 2. Samstag des Monats, in der Kirche des Luitpoldkrankenhauses - Uni-Kliniken, Josef- Schneider-Str. 2, erhalten Einzelpilger und Pilgergruppen den Pilgersegen. Bitte anmelden bei Norberta Köhler Tel. 0931-416-139. - Für Gruppen, die hier aufbre- chen wollen, bietet das Schottenkloster nach Absprache eine Feier an. >www.schottenanger.de< Aschaffenburg. Pilgergottesdienst mit Pfarrer Reichert in der Hauskapelle der Englischen Fräulein am Brentanoplatz jeweils am 3. Samstag im Monat um 17.30 Uhr. Anschlie§end Pilgerhock mit den Maria-Ward Schwestern. Miltenberg. In der Pfarrkirche Sankt Jakobus wird am 25. Juli im Anschlu§ an die Abendmesse und dann jeweils am letzten Sonntag des Monats nach der Abendmesse um 19 Uhr in der Staffelkapelle der Jakobuskirche der Pilgersegen erteilt. Anmeldung bitte im Pfarramt Tel. 09371-2330. Benningen. Pilger aus dem Raum Memmingen können in der Pfarreiengemeinschaft im Rahmen der Sonntagsgottesdienste - in der Regel Sa. 18.30 Uhr, So. 9.00 und 10.30 Uhr - den Pilgersegen empfangen. - Im Pfarrheim besteht Möglichkeit zur Übernachtung (ohne Dusche). Anmeldung bei Pfr. Xaver Wölfle Tel. 08331-2842 Fax: 929200 oder eMail >[email protected]< Schlammersdorf bei Forchheim. Pilgersegen jeweils nach dem Pilgertreff bei der Vorabendmesse um 19 Uhr. Siehe dazu Termine hier unten.

Pilgerstammtisch † Pilgerstammtisch

Volkach Gasthof “Rose” am Oberen Markt 16 - 18 Uhr: jeweils erster Freitag im Monat: 4. April / 2. Mai / 6. Juni / 4. Juli 2008 Hallerndorf- Schlammersdorf (bei Forchheim) Brauereigasthof Witzgall neben der Kirche 16 Uhr - 19 Uhr Vorabendmesse mit Pilgersegen jeweils erster Samstag im Monat: 5. April / 3. Mai / 7. Juni / 5. Juli 2008 - Kontakt: Dieter Sawinsky 09190 1461 - mobil 0171 4979019 Nürnberg Gasthaus „Steichele“ Knorrstraße 4 (unweit St. Jakob) ab 18 Uhr jeweils erster Mittwoch im Monat: 2. April 7. Mai / 4. Juni / 2. Juli 2008 Regensburg im „Spitalgarten“ 19 Uhr - Achtung: Termin geändert! jeweils letzter Dienstag im Monat: 29. April / 27. Mai / 24. Juni / 29. Juli 2008 - Kontakt Sepp Reif über >[email protected]< unterwegs 8 nr. 65 april 2008 + Pilgersegen + Pilgersegen + Pilgersegen + Freiburg im Breisgau. In der Kirche der Universitätsklinik ist nach den Messen So 9.30, Di und Fr 18.30 und Mi 15 die Möglichkeit den Pilgersegen zu empfan- gen. Bitte vorherige Absprache mit P. Norbert Riebartsch Tel. 0761-270 3401(d) und 2024262 (p) oder eMail >[email protected]< Regensburg. Pilgersegen oder Pilgerstempel erhalten Sie gerne im Priesterseminar, dessen Seminarkirche die Schottenkirche ist. Es ist erreichbar an der Pforte Bismarckplatz 2 oder über die Telefon - Nr. 0941-58516-0. In der Schottenkirche St. Jakob ist So 9:00 Uhr Eucharistiefeier. Herbstein. Pilgersegen und Pilgerstempel an allen Tagen des Jahres möglich. Tel.06643-234. email [email protected] Marburg. Die Kath. Kirchengemeinde St. Michael und St. Elisabeth, Kettelerstr. 12, 35043 Marburg-Schröck - am Pilgerweg Vacha-Marburg, bietet in allen Gottesdiensten den Pilgersegen nach Absprache an. Tel. 06424-92230, >[email protected]< Münster. Für Pilger aus Münster und Umgebung bietet P. Erich Purk, Kapuzinerstr. 27, 48149 Münster, den Pilgersegen an. Bitte vorher Termin verein- baren: 0251-9276-122. eMail: >[email protected]< Augsburg. In der Pfarrkirche St. Max, Franziskanergasse 8, jeden ersten Sonntag im Monat nach der Abendmesse - Sommer 19 Uhr, Winter 18 Uhr - Pilgersegen. Auskunft Tel. 0821-3432230 Bremen. In der kath. St. Marien-Gemeinde, St.Magnusstr. 2, 28217 Bremen wird im Gottesdienst der Pilgersegen erteilt nach vorheriger Absprache mit Pastor Robert Wagner. Tel.: 0421 383638 - eMail: ++ Gemeinden, die den Pilgersegen anbieten,auch außerhalb Frankens, mögen ihre Zeiten hier veröf- fentlichen. Viele Pilger werden sich freuen, in ihrer Nähe diese Möglichkeit zu finden. ++

Unser Logo braucht Schutz. Wer die Augen aufmacht kann unser Logo an unerwarteten und nicht autorisierten Stellen entdecken: auf spanischen Pilgerstempeln, in Verlagsanzeigen, in Büchern und Broschüren, auf privaten Briefbögen... Schatzmeister Reinhard Verholen läßt derzeit prüfen, wie unser Logo besser geschützt werden kann. Ohne Wissen und ohne Genehmigung durch unsere Gesellschaft soll dies künftig nicht mehr möglich sein.

Nicht wir machen den Weg. es ist der Weg, der uns formt! unterwegs 9 nr. 65 april 2008 Nachrichten aus der Pilgerwelt Jakobuspilger in Deutschland 2007 Zum 31. 12. 2007 waren 8.295 Pilger und Jakobusfreunde in 18 Gesellschaften bzw. Bruderschaften organisiert. Gegenüber 2006 ist das ein Plus von 550 Mitgliedern. Die Zahl der Mitglieder in den Vereinigungen steigt nur wenig oder stagniert. Die von den Gesellschaften ausgegebenen Pilgerausweise dagegen sind sehr hoch geschnellt: 21.089 gegenüber 13.210 im Jahr zuvor. 7.879 Credenciales mehr, das ist eine Steigerung von 59,64 %. Die von der Schreibarbeit Betroffenen der Gesell- schaften mussten Buße tun. Unsere Gesellschaft hat 6.168 Credenciales ausgegeben, das sind 29,25 %. Damit liegt unsere Gesellschaft an der Spitze der deutschen Jakobus-Gesellschaften, gefolgt von der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft mit 5.600 Credenciales, 26,55 %. Mehr zu den ausgegebenen Pilgerausweisen unserer Gesellschaft hat unser Sekretär Ferdinand Seehars hier zusammengestellt. Pilgerausweise 2007 der Fränk. St. Jakobus-Gesellschaft Würzburg e.V.: insgesamt: 6168 = Steigerung um 1883 Ausweise = 43,94 % zu Fuß: 5591 (90,6%) /mit dem Fahrrad: 570 (11,9%) /zu Pferd: 7 (0,11%) . Ein Blick in die Entwicklung der letzen Jahre: Jahr zu Fuß Fahrrad Pferd gesamt

2007 5591 (90,6) 570 (9,2) 7 ((0,11) 6168 (+43,9%) 2006 3770 (88,0) 510 (11,9) 5 (0,12) 4285 (+3,4) 2005 3650 (88,1) 470 (11,3) 12 (0,29) 4143 (+21,5) 2004 2972 (87,2) 394 (11,6) 12 (0,35) 3410 (+1,7) 2003 2861 (85,4) 487 (14,5) 4 (0,12) 3352 (+19,4) 2002 2790 (+80,0) 2001 1550

Männlich: 3001 (48,65 %) Weiblich: 3167 (51,35 %) Das Verhältnis Männer zu Frauen hat sich seit 2003 genau umgekehrt! Ausweisbestellungen über das Internet hat zugenommen: 2007: 57,2 % (2006 – 52%) Die Anträge für die Pilgerausweise kommen aus allen Postleitzahlbereichen mit einem Schwerpunkt in den PLZ-Bereichen 6 - 9. Aus dem Ausland - Österreich (43), Belgien (3), Schweiz (20), Tschechien (1), Frankreich (6), Italien (20), Luxemburg (3), Niederlande (2), Polen (3), Portugal (3), Schweden (2), Spanien (7), Litauen (1), USA (6), Thailand (1) - kamen ebenfalls Anforderungen.

Interessant ist der Ausgangspunkt für den jeweiligen Pilgerweg: Hier liegen die Angaben für „Deutschland allgemein“ mit 887 und „Deutschland Heimatort“ mit 623 an der Spitze, mit steigender Tendenz seit 2005. unterwegs 10 nr. 65 april 2008 In der Schweiz, einschließlich dem Grenzort Konstanz begannen 211 ihren Weg, in Frankreich waren es 453 (davon tolosana 28, podiensis 157, lemovicensis 68), am Grenzort Saint-Jean-Pied-de-Port nochmal 936. In Spanien begannen 2.862 (davon in Pamplona 477, Astorga 434, León 391, Sarria 288, Burgos 278, Ponferrada 114, und an weiteren Orten - der Camino francés liegt wie gewohnt weit vorne. Die Via de la Plata wählten 158, die Wege im Norden 211). Den Camino Portugués gingen 145. 44,6 % begannen ihren Weg in Spanien, 25,4 % in Deutschland, 23,3 % in Frankreich.

Aber warum eigentlich über- haupt noch gehen? Das Kapitel der Kathedrale gibt auch für die virtuellen Pilger eine Compostela aus, wie Sie hier sehen können. Die Urkunde, die Sie sich selber ausdrucken müssen, zeigt rechts unten die Utensilien des virtuellen Pilgers: ein winziger Pilgerstab, eine kleine Kalebasse, eine größe- re Muschel und groß die Computer-Maus.

Die Luftauf- Bouzais nahme von géoportail zeigt die Herberge von Bouzais. Die via lemovi-

Mitgliedsnummern vergeben: 1582 (2006: 1467) (2005: 1333) (2004: 1192) (2003: 1007) das sind (nach Abzug von Austritten und Tod) reale Mitglieder: 1330 (2006: 1255) (2005: 1169) (2004: 1054) (2003: 910) Austritte: 2007: 39 (2006: 24) (2005: 34) (2004: 20) (2003: 42) (2002: 22)

Die regionale Verteilung zeigt, daß 48,2 % (640 Mitgl.) im PLZ-Bereich 9 wohnen, weitere 36,8 % (475 Mitgl.) in den Bereichen 6 - 8. Der Anteil der PLZ-Bereiche 0 - 5 liegt bei 14,5 % (194 Mitgl). Dieser Anteil ist kontinuierlich angestiegen.

Ausländische Mitglieder sind es derzeit 18: Österreich: 9, Schweiz: 3, Spanien: 1, Frankreich: 1, Großbritannien: 1, Ungarn: 1, Italien: 1, Norwegen: 1.

Unsere Mitglieder aus Franken (PLZ 90, 91, 96, 97, 635, 636, 637) verlieren ein wenig an Gewicht. 2007 waren es 47,2 % (627 Mitgl.). Die Stadt Würzburg allein hat 94 Mitglieder. Aus einer umfangreichen Besprechung von Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg...“ (inzwischen bei 2,9 Mill.) »Am Schluss gibt’s dann vom Secretarius Capitularis in Santiago eine dolle Urkunde in latei- nischer Sprache mit Goldrand, die COMPOSTELA. Und mir werden alle Sünden erlassen, und das sind nach Ansicht der katholischen Kirche einige! Komme mir vor wie in einer Klerikalkomödie.« Klingt gut, klingt lustig und entspricht der Wahrheit des Buches und sei- nes Erfolges, der, genau betrachtet, nicht auf einer Wiederannäherung an den christlichen Glauben, sondern auf der leichtschultrigen Vermeidung der etwas schwierigeren christlichen Glaubens-herausforderungen (ewiges Leben, unbefleckte Empfängnis etc.…) beruht. Irgend- wie hat dieser Megaerfolg auch etwas Trauriges. Ursula März © DIE ZEIT, 10.01.2008 Nr. 03

Neuer Prior in Roncesvalles

Jesús Idoate Gil (geboren am 24. Dezember 1933 in Elcano,) wurde zum Prior des Kanonikerstifts Roncesvalles als Nachfolger von Jesús Labiano Villanueva ernannt. Der neue Prior war in den vergangenen vier Jahren Kanoniker von Roncesvalles und Pfarrer von Espinal, Mezkiritz undViscarret. Die Amtseinführung legt Bischof Francisco Pérez fest. Jesús Labiano war Prior seit 1984 und, zusammen mit Javier Navarro, hat er den Jakobsweg aufblühen sehen und die Hospiztradition von Roncesvalles in diesen 24 Jahren fortgeführt. Aber auch in Zukunft wird Jesús Labiano in Roncesvalles das Jakobusphänomen aus der Nähe begleiten. unterwegs 12 nr. 65 april 2008 Aus unserer Gesellschaft Auf unserer Jahreshauptversammlung in Vierzehnheiligen legten neben dem Präsidenten Joachim Rühl auch Schatzmeister Reinhard Verholen und Sekretär Ferdinand Seehars ihre Berichte vor, gespickt mit Zahlen.

Hier nun aus dem Bericht des Schatzmeisters knapp gefaßt der Stand der Finanzen:

2007 Einnahmen Ausgaben Gewinn/ Verlust Ideeller Bereich 26.066,50 6.219,48- 19.847,02 Spenden 7.068,00 9.875,19- 2.807,09- Vermögensverwaltung 1.197,57 100,55- 1.097,02 Zweckbetrieb+AOErtrag 37.277,29 48.601,10- 11.323,81-

SUMME 71.609,36 64.796,32- 6.813,04

Hierzu die Erläuterungen unseres Schatzmeisters Reinhard Verholen:

Im Ideellen Bereich sind die Einnahmen aus den Mitgliedsbeitragen und die damit in Zusammenhang stehenden Ausgaben (im wesentlichen anteilig die Kosten für unser „unterwegs“) dargestellt.

Die Spenden stellen die eingenommenen Spenden (9 Spenden zwischen 200,00 € und 500,00 € und ca 700 € Spendenbeträge zwischen 0,05 und 50,00 €) dar. Im Ausgabenbereich handelt es sich um die Zuwendungen, die die Jakobusgesellschaft getätigt hat (Einrichtung der Schutzjudenhäuser in Gaukönigshofen als Pilgerherberge, Jakobusfigur in Miltenberg, Renovierung eines Jakobus-Bildstocks in Geldersheim, St. Jakobus Sachsen Anhalt und verschiedene Kleinförderungen).

Die Vermögensverwaltung zeigt die Zinseinnahmen und die damit in Verbindung stehenden Ausgaben.

Zweckbetrieb incl. AO Ertrag zeigt die Erlöse aus der Jahrestagung 2007 und die Einnahmen aus den Pilgerausweisen und die damit in Zusammenhang stehenden Ausgaben auf.

Für die Kassenprüfung sprach Helmut Weinlich. Er bescheinigte eine ordentlich geführte Kassenführung, an der es nichts auszusetzen gibt. Die beantragte Entlastung des Präsidiums erfolgte einstimmig bei Stimmenthaltung der Betroffenen.

Umfangreiches Zahlenmaterial aus dem Bericht unseres Sekretärs Ferdinand Seehars finden Sie auf den vorhergehenden Seiten 10 - 12. unterwegs 13 nr. 65 april 2008 Jakobus in Franken St.-Jakobs- Schulhaus. Was der im Westchor ste- hende Betrachter nicht entdeckt, sehen die Fachleute auf dem Gerüst: Die Kirchenfenster sind gezeichnet von zahlreichen Schäden durch Wind, Licht, Wasser und Staub. Vor allem aber belegen sie die hohe Kunst der Glasgestaltung ver- gangener Jahrhun- derte, die großen Fertigkeiten ihrer Künstler sowie ihre Liebe zum Detail und insgesamt den einzigartigen kunst- geschichtlichen und inhaltlichen Wert der Kirchenfenster in St. Jakob. Die Ergebnisse ihrer minutiösen Rothenburg. Vor einem guten halben Untersuchungen fließen ein in ein Jahr hat die Nürnberger Diplom- Restaurierungskonzept für die Fenster Restauratorin Martha Hör (Foto) einen von St. Jakob, das Martha Hör Teil der mittelalterlichen Ostchor-Fenster Kirchenvorstand und Denkmalpflegern von St. Jakob in Rothenburg inspiziert. in den nächsten Wochen vorstellen wird. Nun steht sie im Westchor der Kirche, Anschließend wird ein „Fahrplan“ für direkt hinter dem Riemenschneider- die Sanierung der Fenster entwickelt und Altar, ganz hoch oben auf einem Gerüst. mit den Arbeiten begonnen. Dort befindet sich dieses Kirchenfenster Bei ersten Voruntersuchungen hatte (Abb. oben) mit einem Blick über das Martha Hör den mittelalterlichen alte Rothenburg auf St. Jakob und das Kirchenfenstern von St. Jakob im unterwegs 14 nr. 65 april 2008 ... und anderswo Vergleich mit den Fenstern von St. Rothenburg o.T. Trotz stürmischer Sebald in Nürnberg einen insgesamt „Emma“ kamen rund 30 Teilnehmer zum relativ guten Zustand attestiert. Als jährlichen Arbeitskreis „Jakobswege“ an „äußerst problematisch“ schätzte sie die tauber, darunter auch die Präsidenten demgegenüber Schimmelablagerungen der Deutschen und der Fränkischen an Verglasungen und in den Zwischen- St.Jakobus-Gesellschaft. Peter Müller räumen zwischen Schutz- und Orginal- stellte den Apostel Jakobus vor, vom fenstern sowie Kondenswasser-Schäden Fischer zum Pilgerpatron. Entdeckungen ein. Diese Arbeiten duldeten nach ihrer und spirituelle Impulse zu Darstellungen Einschätzung keinen Aufschub. in Bibel, Legenden, Kunst und Volksfrömmigkeit zeigte er an vielen Fotos von Rey / Zahn: 1) Kirchenfenster beispielen auf. Vielfältig waren die - 2) Restauratorin Martha Hör bei der Kurzberichte. Wege von Prag zur Arbeit. Tillyschanz, von Breisach nach Vézelay, von Hof nach Nürnberg, von Rothenburg nach Speyer wurden dargestellt; die Arbeit der Fränkischen St.Jakobus- Gesellschaft vorgestellt; die Jakobswege aus der Sicht der Wandervereine beleuchtet; neue Bücher aufgezeigt. Zum treffen gehörten natürlich auch die gespräche der Teilnehmer untereinander und zu einzelnen Projekten. Nächster Termin: 14. März 2009. Randersacker. Eine Informationstafel an der Fischerbucht am Jakobsweg, der St. Jakob steht auf! von Würzburg herkommt, weist seit Spenden für die Aktion der Ev. Ende Februar auf den Weg und die ehe- Kirchengemeinde St. Jakob können Sie malige Jakobus-Kapelle in der Nähe der auf folgende Spendenkonten überweisen: Mainfurt hin. Die bayerische Herrschaft VR-Bk: BLZ 76069600 Kto 120111 und ließ 1805 die Kapelle auflösen und ver- SpK: BLZ 76551860 Kto 443333 steigern. Der damalige Benefiziat kam Werneck. Am Fastnachtsdienstag folg- billig an die Kapelle und ließ sie zur ten wieder Jakobspilger und andere Enttäuschung der Bevölkerung abreißen Faschingsmuffel der Einladung des und mit den Steinen ein Gartenhaus Pilgers und Hoteliers Bernhard errichten. Wolfram König hatte die Idee Wegscheid. Nach der Besichtigung der zur Tafel, Ernst Weckert gestaltete sie, Passionsspielanlage Sömmersdorf führte der CSU-Ortsverband unterstützte finan- der Wanderweg über Egenhausen und ziell. Vizepräsidentin V. Lehrmann lobte Ettleben nach Werneck zum abendlichen diese Information am Pilgerweg, „der Kesselfleischessen bei bester Stimmung. verbindet und vereint.“ unterwegs 15 nr. 65 april 2008 San Giacomo de Murorupto. Der schlichter Innenraum und das Bild des Apostels Jakobus d. Ä.

Assisi. Wer an diese Stadt denkt, wer Mitten im Trubel Assisis aber liegt an dorthin fährt, hat nicht gerade den der Via San Francesco ein anderer stiller Pilgerapostel Jakobus im Sinn, sondern Ort, an dem die heutigen Pilgerscharen Franziskus und Klara und die Orte ihrer sich eher achtlos vorbeischieben, das Verehrung. Pilgeroratorium. Wer sich aber von der Basilica San Auch hier stößt der Jakobusfreund auf Francesco hangaufwärts auf der Via seinen Heiligen. Merry del Val zur Stadtmauer begibt Das Oratorium, ein etwa quadratisches stößt auf die Porta San Giacomo (das Kirchlein, wurde 1457 von den Jakobertor), von dort zieht die Via San Bruderschaften des hl. Mönchsvaters Giacomo in die höher gelegene Stadt. Antonius und des hl. Jakobus von Ein etwas versteckter Eingang in der Compostela erbaut. Die beiden Häuserfront führt über einen Hof zur Bruderschaften führten gemeinsam ein kleinen Kirche San Giacomo de kleines angrenzendes Hospiz, in dem sie Murorupto (ruptus = Mauer, die in stei- armen Pilgern, die zum Grab des hl. lem Gelände aus groben Steinen errich- Franziskus kamen, Unterkunft, Kost und tet wurde). Die dem Hl. Jakobus d.Ä. Pflege anboten. geweihte Kirche wurde um das Jahr Heute ist das Oratorium ein stiller Ort, 1000 auf den Ruinen eines römischen wo die franziskanischen Missions- Tempels neben der Stadtmauer erbaut. schwestern (Suore Francescane Ein Umbertino, dem wegen schwerer Missionarie) täglich in eucharistischer Vergehen eine große Strafe auferlegt Anbetung verweilen. Deshalb ist große wurde, ließ diese Kirche zur Sühne Zurückhaltung und Stille geboten, wenn errichten. Die kleine Kirche ist ein kaum man das Kirchlein betritt und die zwi- besuchter stiller Ort am Rand der beleb- schen 1468 und 1477 ausgeführten ten Stadt. Fresken bewundern will. Die Altarwand dem Eingang gegenüber unterwegs 16 nr. 65 april 2008 Oratorium des ehemaligen Pilgerhospizes, rechte Seitenwand mit Hühnerwunder und Jakobus, der den Gehängten hält. - Fotos: Manfred Zentgraf hat Matthäus von Gualdo gemalt: Die dem Wunder des geretteten Gehängten Jungfrau Maria mit dem segnenden beiwohnen. Außerdem hat dieser Jesuskind auf dem Schoß und seitlich Künstler drei Personen seitlich der die Patrone des Oratoriums, der Eingangstür gemalt, darunter auch den Mönchsvater Antonius und der Apostel hl. Jakobus d.Ä. Jakobus d.Ä. An der linken Wand sind Das kleine Oratorium mit seinen herrli- zwei Szenen aus der Legende des hl. chen Fresken lohnt ohne Zweifel einen Antonius dargestellt, an der rechten längeren Besuch. Wand sind in zwei Feldern die Wunder Übrigens führen auch des hl. Jakobus zu sehen: das Wunder franziskanische des unschuldig Gehängten, der von Pilgerwege durch die Jakobus gerettet wird, sowie das Stadt. Zum einen der Hühnerwunder - die Hühner sind übri- Weg von Florenz gens auch schwarz wie in Themar und nach Rom. zum anderswo, vielleicht ein Hinweis auf den andern der gebratenen Zustand. Diese Fresken hat Franziskusweg, der Pierantonio von Foligno, genannt von La Verna bis Mezzastris, geschaffen. Von Andrea von nach Rieti führt und Assisi, genannt „das Genie“, stammen die wichtigen Orte an der rechten Wand zwei Personen, die des Heiligen berührt. unterwegs 17 nr. 65 april 2008 Wertheim. Eine Überraschung gab es bei der Restaurierung der seit der Reformation evangeli- schen Stiftskirche. In der Sakristei wurde ein mittelalterli- ches Jakobsfenster entdeckt, das dort den Bildersturm unbeschä- digt überlebt hat. Nach der Restaurierung in enger Absprache mit dem Landesdenkmalamt wurde dieses wunderschöne Fenster (s. Abb.) nun in die öffentlich zugängliche Heilig-Geist-Kapelle im Turm der Stiftskirche versetzt. Der Gemeinde, aber auch den zahllosen Gästen und Gruppen, die die Stiftskirche besuchen, wird damit das Jakobspilgern etwas näher gebracht.

Hayo Büsing, Dekan Medien und Jakobswege Keine Zeitung, keine Rundfunk- und Fernsehanstalt kommt um die Jakobswege herum. „Bei uns“, die Heimatbeilage des „Fränkischen Tags“ vom 20. Februar 2008 berichtete von Wallfahrten und von den Jakobswegen. Auch der monatliche Pilgerstammtisch in der Brauerei Witzgall in Schlammersdorf wird gewürdigt. - Die „Rheinische Post“ in Düsseldorf brachte vom 1. - 8. Dezember 2007 eine umfang- reiche Serie zum Jakobsweg. Zwei Redakteure waren in elf Etappen den Weg von Astorga nach Santiago gegangen. Davon berichteten sie ausführlich in Wort und Bild. Ein umfangreiches Magazin zum Ende der Serie war der Höhepunkt: viele Fotos, viele Pilger, lebendig und mitreißend. Insgesamt eine sympathische und bestens gelungene Reportage-Serie. - Das „ZEIT-Magazin Leben“ vom 28. Februar 2008 brachte eine Deutschlandkarte „Jakobswege“, dazu die Analyse: „Jakobswege in Deutschland sind jung. Diese Pilgerwege ... sind hierzulande ... keineswegs seit dem Mittelater festgelegt. Sie mussten mehr oder weniger frei erdacht werden. Das erste deutsche Wegstück wurde 1995 eröffnet. Mittlerweile muss man von einem rechten Gestrüpp von Wegen sprechen, so viele Orte wollen teilhaben an der neuen Pilgerlust.In Baden-Württemberg kreuzen sich Wege, nicht alle führen in Richtung Spanien, einige enden im Nirgendwo. Das kann der Apostel nicht gewollt haben.“ unterwegs 18 nr. 65 april 2008 Wandern Auf der südlichen Route des Jakobsweges in Böhmen

Freitag, 02. Mai 2008 - 08.00 Uhr das Gesamtgewicht des Rucksackes so nied- Treffpunkt beim Gasthof zur Post, rig wie möglich zu halten. Eine Rucksack- Eschlkam, Fahrt mit dem Bus nach verpflegung (keine verderblichen Lebens- Nepomuk/CZ. 10.00 Uhr Gottesdienst in mittel) und eine große Trinkflasche (z.B. Plastikflasche von 1,5 Liter o.ä.) sind not- der gotischen Pfarrkirche St. Jakob in wendig. Die Getränke können evtl. zwischen- Nepomuk mit Pilgersegen durch H.H. durch sowie bei den einzelnen Übernach- Pfarrer Engelbert Ries, Eschlkam. Nach tungsstationen aufgefüllt werden. dem Gottesdienst Weiterfahrt nach Wichtig: Gültige Ausweispapiere! Planice zum Ausgangspunkt der Jakobswanderung nach Klatovy/Poboro- Die Kosten für die zwei Übernachtungen mit vice - ca. 22 km - und Übernachtung im Frühstück inkl. Busfahrt nach Nepomuk/CZ Hotel Rual. Im Hotel befindet sich ein betragen pro Person 50,--Euro. Restaurant für die Abendverpflegung. Anmeldung und Information/Organisation zur Jakobswanderung bei: Josef Altmann, Touristinformation/Markt Samstag, 03. Mai 2008 Eschlkam, Tel. 09948/9408-15, Fax. 9408-30 Nach dem Frühstück um ca. 08.00 Uhr >[email protected]< Fortsetzung der Jakobswanderung >www.markt-eschlkam.de< nach Kdyne - ca. 27km. Übernachtung in den Hütten-Bungalows Die Anmeldung wird erst rechtskräftig, Hajovna in Kdyne. Auf dem Camping- wenn die Kosten von 50,--Euro auf das platz ist ein Restaurant für die Einnahme Konto der Marktgemeinde Eschlkam, der Abendverpflegung vorhanden. Konto-Nr. 400 610 bei der Raiffeisenbank Eschlkam-Neukirchen b.Hl.Blut, BLZ: 750 691 10 eingegangen sind. Sonntag, 04. Mai 2008 Nach dem Frühstück um ca. 08.00 Uhr Die Teilnehmerzahl muss aus organisatori- Fortsetzung der Jakobswanderung nach schen Gründen auf maximal 30 Personen Eschlkam ca. 18km. begrenzt werden. Die Teilnahme folgt dem ca. 14.00 Uhr Ankunft in Eschlkam Zahlungseingang. Gegebenenfalls ist bei star- Die Gesamtlänge des Jakobsweges vom ker Überbuchung eine spätere Wiederholung Grenzübergang in Eschlkam/Vseruby der Wanderung nicht ausgeschlossen. bis nach in Spanien beträgt 2825 Kilometer. Pilgerführer: Dr. Hans J. Kolbinger, Regensburg, Mitglied Ausrüstung: der Fränkischen St. Jakobusgesellschaft und Erforderlich ist eine gute Wanderausrüstung Initiator des Ostbayerischen Jakobsweges (Wetterfeste Kleidung, festes Schuhwerk, und der tschechischen Südvariante. Wanderstöcke usw.). Ebenso sollte etwas Bestellung von offiziellen Pilgerpässen ist Kleidung zum Wechseln, sowie ein möglich über die Fränkische St. Jakobus- Schlafanzug und Waschzeug im Rucksack gesellschaft: bevorzugt über >www.jakobus- mitgenommen werden. Es ist jedoch ratsam, gesellschaften.de< unterwegs 19 nr. 65 april 2008 aus dem Postkasten des Sekretärs:

...freundlicherweise sandten Sie mir im Juli 2006 meinen Pilgerpass. Wie geplant habe ich meinen Pilgerweg am Somport-Pass begonnen, bin einen langen schweren Weg gegangen und habe glücklich nach 6 Wochen Santiago erreicht, trotz man- cher Blasen an den Füßen.(15.08. - 24.09.07). Viele Peregrinos, freundliche Menschen aus vielen Ländern, insbesondere die Natur haben mir diesen Pilgerweg erlebnisreich und unvergesslich beschert. Ich habe ausschließ- lich in Herbergen geschlafen, die Auswahl habe ich vor Ort gut gewählt. Ein Wermutstropfen ist jedoch geblieben, San Juan de Ortega. Der Camino dies möchte ich Ihnen mitteilen, um andere de Santiago hat am 26. Februar einen Pilger zu warnen: großen Verlust erlitten. José María Nach der Stadt Belorado legte ich am 29.08. Alonso Marroquí, der dreißig Jahre lang in dem kleinen Dorf Grañon eine Pause ein. Pfarre in San Juan war, ist im Alter von In dem kleinen Laden "Alimentation Piedad, la tienda del Camino" kaufte ich ein. Meinen 81 Jahren verstorben Er wurde in sei- Fotoapparat hatte ich wie immer sicher um nem Heimatort Fuentebureba beigesetzt. die Schulter und nach vorne umgehängt, während des Bezahlens jedoch nicht mehr D. José Maria sorgte sich schon um meine Hand darauf gelegt. Hier wurde ich Pilger lange bevor die Jakobsweg- von gut gekleideten -Nichtpilgern - am Renaissance einsetzte oder Johannes Kassenfenster bedrängt, machte mich frei Paul II. hier ankam. Tausende von und bemerkte Sekunden später,dass mein Pilgern haben ihn erlebt, seine weltbe- Foto aus der Tasche heraus gestohlen rühmte Knoblauchsuppe genossen und in worden war. Damit waren auch meine sehr schönen Fotos beginnend am Somport-Pass seine Hand eine Gabe für die (für mich ein hoher ideeller Wert) weg. Restaurierung der Kirche gelegt. Ich teile Ihnen dies mit, um andere Pilger vor derartigen Situation zu warnen. Er hat viele Auszeichnungen für seine Zur Zeit schreibe ich mein Tagebuch und sor- Sorge um den Jakobsweg und die Pilger, tiere meine auf dem weiteren Weg - mit um Kirche und Kloster erhalten. einem neuen kleinen Foto - gemachten Die Bewunderung und die Zuneigung Bilder. Es ist nicht das letzte Mal, dass ich der Pilger hat ihn erfreut. Viele werden diesen Weg gegangen bin! Mein Erleben und seiner gedenken und ihn vermissen. meine Eindrücke sind unbeschreiblich. Eine Frage habe ich: Welche Bedeutung hat Auch unsere Fränkische St. Jakobus- der "Salamander" oder Geko" auf den Weg- Gesellschaft reiht sich ein und wünscht weisern? Was hat es mit dem Jakobsweg zu ihm einen guten Platz im Himmel. tun? ... Michael Martin unterwegs 20 nr. 65 april 2008 Wege + Herbergen

Eine Nachricht aus der Schweiz:

Neue Ausschilderung des Jakobsweges Gîte HOSPITALET SAINT JACQUES, ab Frühjahr 2008. Der Jakobsweg in der 21 rue Félix Despagnet. 40800 Aire sur Schweiz wird zur „Via Jacobi“. l’Adour. Tel: 05/58/03/26/22. eMail: [email protected] Die Richtungzeiger (es gibt nur noch Website: www.saintjacques-hospitalet.fr Richtungszeiger, alle anderen, z.B. Begründet von 2 Pilgern. 14 Betten, 5 Wegweiser fallen weg) sind gelb und Zimmer von 2, 3 und 4 Personen, enthalten ein grünes Viereck mit der Küche, Heizung, Garten. Nummer 4 für die Via Jacobi. Via Gebennensis: In Richtung Santiago beeinhaltet das grüne Viereck am äusseren Rand, entwe- Gîte Le Jardin Mirandou, la gare, der rechts oder links je nach Richtung, 43141 Montfaucon-en-Velay, und unten einen blauen Streifen mit dem Tél 06 32 73 35 01 . seitlichen Text: Grosser Kulturweg des Platz für 20 Pilger. Europarates. Unten steht: Wege der Jakobspilger, ergänzt mit der gelben Ökumenischer Pilgerweg: Jakobsmuschel. Das Gästezentrum Ernst Jäschke im Die Schweizer Vereinigung ist absolut Leipziger Missionswerk bietet sich als nicht glücklich mit dieser Lösung. Herberge für Pilger an; daneben können Leider können wir nichts dagegen tun. hier Gruppen oder Einzelpersonen eine Oberste Stelle ist Schweiz Mobil Übernachtung finden. (www.schweizmobil.ch). Selbst die Via Evangelisch-Lutherisches Missionswerk, Storia (www.viastoria.ch), vormals IHS Paul-List-Straße 19, o4103 Leipzig (Inventar Historischer Wege der Ansprechpartnerin im Gästezentrum ist Schweiz), hat kein Mitspracherecht. Juliane Schedler T: 0341 9940632 - eMail: Juliane.Schedler@LMW- Mir als Wegbeauftragte für den Kanton Mission.de Zürich tut es sehr weh, zu sehen, wie die grosse Arbeit, welche von der Gesell- Homo Viator schaft der schweizerischen Wanderwege Posie und Pilgern seit 1997 geleistet worden ist, zunichte unter diesem Titel hat H. K. Bahnen die wird. Wir haben viel Zeit investiert. 21. Jahresgabe der Deutschen St.Jakobus-Gesellschaft herausgegeben. Ich bitte um Kenntnisnahme und grüsse Auf 24 Seiten findet der Leser Texte und Euch alle herzlich. Gedichte deutscher und spanischer Herkunft, u.a. auch vom Herausgeber. Ursula Siegenthaler Stoff zum bedenken! unterwegs 21 nr. 65 april 2008 Der Weg durch das Elsaß Galicien will im Hl. Jahr 2010 zehn Im Norden des Elsass ist die Markierung Mill. Touristen empfangen. Nicht weni- lückenhaft (Stand Mai 2007). Sie wird ger als 141 Mill. Euro werden dafür ein- besser im Süden. So etwa ab Belfort hat gesetzt. Die Junta will den Jakobsweg man eine durchgehende Kennzeichnung. auf den wichtigsten touristischen Man hat mir erzählt, daß daran eifrig Märkten präsentieren. Nach den gearbeitet werde. Es wurde augenschein- Statistiken kommen jedes Jahr sechs lich darauf geachtet, asphaltierte Straßen Mill. Touristen nach Galicien. Dieser zu vermeiden. Ich habe auch den Sektor macht 11% des BIP aus und bie- Eindruck, es wurde kein Kirchlein mit tet 12% der Arbeitsplätze. Jakobusbild, kein schöner Aussichts- Gelnhausen. Eine ganze Seite widmete punkt, keine Wallfahrtskirche und kein die „Gelnhäuser Neue Zeitung“ am 1. Kloster im Umkreis ausgelassen, – was März 2008 dem geplanten Jakobsweg den Weg nach Compostela spürbar ver- von Fulda an den Main. Die Initiatoren längert. Ich habe das an Frau Ursula Fredy Henning und Klaus Schmitt wur- Kopp geschrieben, die an diesen Wegen den vorgestellt, Route und Wegeverlauf vermutlich mitgearbeitet hat. Ich mosere aufgezeigt. Für die sechs Etappen auf also nicht hinterrücks. der rund 140 km langen Strecken wur- den Orte der Einkehr und der Meditation Der Elsass von Weißenburg bis Belfort ausgewählt. Am 30. August ist die ist touristisch sehr gut erschlossen. Man Eröffnungswanderung; weitere findet überall Unterkunft und Wanderungen folgen monatlich. Verpflegung. Westlich von Belfort sind Info und Anmeldung: T: 06184902529 die Dörfer kleiner und liegen weiter aus- (Henning) - 060556701 (Schmitt). einander. Viele sind ohne Bistros, Herbergen und Geschäfte. Besonders an Die Extremadura investiert mehr als Wochenenden und Feiertagen ist recht- vier Mill. Euro in die Vía de la Plata. zeitig für Verpflegung und Unterkunft zu Das Projekt „Wiedergewinnung des sorgen. Viele Dörfer sind ohne Busver- historischen Weges der Via de la Plata in bindung und Bahnanschluß. Im Notfall der Extremadura“ wird voraussichtlich braucht man Taxi oder einen freundli- bis 2011 dauern. Im Programm einge- chen Zeitgenossen, der mit dem schlossen ist die Eröffnung von zwei Privatauto aushilft – wie es bei mir der Pilgerherbergen: San Gil (Caceres) mit Fall war. 30 Plätzen und Alcuéscar (Caceres) ebenfalls mit 30 Plätzen. Im September werde ich wieder „auf die Über die Wiedergewinnung des histori- Walz“ gehen soweit mich meine 70 schen Weges hinaus sollen historisch Jahre alten Füße tragen. Danach können wichtige Bauwerke restauriert werden, Sie mehr von mir erfahren – wenn Sie sowie archäologische Orte zugänglich wollen. gemacht, und schließlich Wege und Heinrich Beck Brücken gangbar gemacht werden. unterwegs 22 nr. 65 april 2008 Rabanal. Zwischen Leon und Santiago haben Benediktinermönche in Rabanal mit deutscher Unterstützung das Benediktinerkloster San Salvador del Monte Irago wie- der belebt. Neben Nachtquartier gewähren sie dem Pilger in der im Wiederaufbau begriffenen mittelalterlichen Templerkirche die Möglichkeit zur Teilnahme an der Feier des monastischen Stundengebets.

Bei der abendlichen Complet haben die Mitglieder Uta und Uwe-Bernd Vogel der Fränkischen St-Jakobus-Gesellschaft folgenden Segen erhalten:

Oh Dios, que sacaste a tu siervo Abrahán de la ciudad de Ur de los Caldeos, guar- dándolo en todas sus peregrinaciones; que fuiste el guia del pueblo hebrero, a través del desierto. Te pedimos bendigas a estos peregrinos que, por amor de tu nombre, van a Compostela. Sé para ellos companero en la marcha, guia en las encrucijadas, aliento en el cansancio, defensa en los peligros, albergue en el camino, sombra en el calor, luz en la oscuridad, consuelo en su desaliento, firmeza en sus propósitos. Que por tu guia lleguen salvos al término de su camino y, enriquecidos de gracia y de virtudes, vuelvan de regreso a su casa, que ahora se suele por su ausencia, llenos de alegría. Por Jesucristo, nuestro Senor. Amén. Y que la bendición de Dios Todopoeroso: Padre, Hijo y Espíritu Santo, descienda sobre vosotros. Amén.

Barmherziger Gott! Du hast Abraham, deinen Knecht, aus der Stadt Ur in Chaldäa herausgerufen und ihn auf seiner Wanderschaft beschützt. Du hast Dein Volk Israel durch die Wüste geführt. Wir bitten dich: Beschütze diese Pilger, die aus Liebe zu dir nach Compostela unterwegs sind. Sei ihnen Begleiter auf ihrem Weg, Wegweiser an den Kreuzungen, Kraft in der Erschöpfung, Schutz in den Gefahren, Zuflucht auf dem Weg, Schatten in der Hitze, Licht in der Dunkelheit, Trost in der Mutlosigkeit, Stärke in ihren Vor- sätzen. Lass sie unter deiner Führung wohlbehalten das Ziel ihrer Reise erreichen und vol- ler Freude und reich an deiner Gnade und Stärke nach Haus zurückkehren, wo sie jetzt fehlen. Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen. So segne euch der gütige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Uwe-Bernd Vogel, Bayreuth, hat uns diese Segensformel zukommen lassen. Danke!

Einen Menschen, der geht, kann man nicht versklaven Henri Vincenot unterwegs 23 nr. 65 april 2008 Die spanischen Jakobus-Gesellschaften verlangen mehr Kontrolle der Herbergen

Die spanische Vereinigung der Jakobus-Gesellschaften hat eine Warnung an die Pilger vor der Öffnung von neuen privaten Einrichtungen rund um den Camino erlas- sen, die mit den traditionellen Herbergen verwechselt werden können, die ihre Gastfreundschaft kostenlos oder gegen eine geringe Spende anbieten. Diese privaten Einrichtungen schaffen eine versteckte Hotellerie.

Die Jakobus-Gesellschaften richten ihre Botschaft an die Autonomie-Regierungen, damit diese klare Gestze schaffen für die Einrichtung und Regelung der Pilgerherbergen um mögliche Verwechslungen mit anderen privaten Einrichtungen zu vermeiden. In diesem Sinne erinnern die Gesellschaften daran, daß seit 15 Jahren ein Programm besteht, daß freiwillige Helfer die traditionelle kostenlose Gastfreundschaft in den Herbergen gepflegt wird, wie es schon immer charakteri- stisch für diese Einrichtungen war.

El Año Jubilar de Santo Domingo de la Calzada coincidirá con el Compostelano

El Vaticano ha acogido favorablemente la petición de declarar el Año Jubilar de Santo Domingo de la Calzada del 9 de mayo de 2009 al 12 de mayo de 2010, para conmemorar el noveno centenario de la muerte de este santo, por lo que coincidirá entre el 31 de diciembre y el 12 de mayo de 2010 con el de Santiago de Compostela.

Santo Domingo vivió en la zona que hoy limita La Rioja con Burgos entre el año 1009 y el 1109 - territorios que entonces se encontraban en la confluencia de los rei- nos de Navarra y de Castilla-, dedicado a atender a los peregrinos que iban a Santiago mediante la construcción de puentes y hospitales. La tradición le atribuye la tala de un bosque y el saneamiento de unas tierras pantanosas para iniciar un asentamiento urbano al paso del , la ciudad que lleva su nombre, Santo Domingo de la Calzada. En 1130 el códice Calixtino señala ya la tumba del santo como un 'hito fundamental' del Camino de Santiago.

La concesión del Año Jubilar supondrá que alrededor de un millón de personas lle- guen a esta ciudad, según los responsables de la Diócesis, para lograr la 'indulgen- cia', para lo que deberán asistir a una eucaristía, visitar la tumba del Santo y dar una limosna. unterwegs 24 nr. 65 april 2008 Jakobusweg Masuren – Thorn

In Nr. 62 von „unterwegs“ erwähnt unser Präsident J. Rühl im Vorwort die geplan- te neue Jakobuswegführung von den Masuren nach Thorn (Torun). Im August 2007 hatte ich an einer Studienreise „Danzig, Masuren, Baltikum“ teilge- Fotos: nommen. Überrascht und erfreut war (1) Die ich, in Allenstein/Olsztyn unerwartet auf Kathedrale den Szlak sw. Jakuba, den Weg des hl. St. Jakob in Jakobus zu stoßen. Da bin ich natürlich Olsztyn - gleich dem örtlichen Wegverlauf gefolgt (2) Wegtafel (3) Jakobus und habe die Jakobuskirche vor Ort im Pflaster besucht, eine Kathedrale, denn Allen- Alle stein ist Bischofssitz, die von Papst Aufnahmen Jahannes Paul II. zur Basilika erhoben Ulrich Rueß 2 wurde. Ich freue mich, einige den meis- ten sicher unbekannte Bilder dieses entlang der vielen Seen, denen der Weges aus Allenstein in unserem Pilgrim überall begegnen kann“. Von Torun aus führt der Weg weiter über Gnesen/Gniezno, Posen/Poznan und, wie sicher schon vielen bekannt, über Görlitz nach Prag. Ergänzend will ich noch erwähnen, dass ich im weiteren Verlauf der Reise auch in Riga die Jakobskirche besucht habe, leider ohne dort irgendwelche Hinweise 1 auf unseren Pilgerpatron zu finden. Rundbrief zur Veröffentlichung anbieten Ulrich Rueß zu können. Im Internet (www.santiago.defi.pl) fand 3 ich folgende Information: „Am 28. April 2007 wurde offiziell die erste Strecke des Polnischen Weges eröffnet, ab dem Heilig-Jakob-Dom in Olsztyn bis zur gotischen Heilig-Jakob-Kirche in Torun. Die Strecke Olsztyn-Torun führt durch sehr attraktive touristische Regionen.... über Gehwege, Waldwege, Umwege unterwegs 25 nr. 65 april 2008 MitpilgerInnen gesucht: Pilger „Jörg“ gesucht!

Heinz Jung, Pappelweg 15, 65599 Ekkehard Link lernte 2007 auf seinem Dornburg, T: 06436 7481, eMail: heinz- Pilgerweg vom 4. - 30. 6. 2007 zwischen [email protected] sucht Mitpilger für den León - Villadangos del Paramo - San Küstenweg ab Bilbao bis Santiago für Martin del Camino - Hospital de Orbigo April 2008. einen Pilger aus Chile kennen, der in Madrid wohnhaft ist, und den Vornamen Peggy Eisenkorb (Jg. 1980), Ringstr. „Jörg“ trägt. In der Albergue San Martin, 112, 85560 Ebersberg, T: 0172 1419728, die von einem Südamerikaner geleitet sucht den Weg St.Jean-P-d-P bis wurde, fand die erste gemeinsame Über- Finisterre vom 10.5. - 6.7.2008 nachtung statt. Zusammen gingen die Mitpilger/in zw. 25 - 40 Jahren, flexibel beiden nach Santiago (26.6.) und in der Tagesgestaltung, offen und ãemp- Finisterre (29.6.). Am 30. 6. fuhren sie fänglich“ für den weltlichen und religiö- mit dem Bus zurück nach Santiago, dort sen Austausch. Geplantes Tagespensum verloren sie einander aus den Augen etwa 25 km, bei Bedarf auch Pausentag. ohne vorher ihre Adressen ausgetauscht Vorheriges persönliches Kennenlernen zu haben. Ekkehard möchte gerne mit wäre schön. Jörg Kontakt aufnehmen und ihm für seine Hilfe und Freundschaft danken. Jean Lallement, 42 Pertuis d’Antioche, Wer kennt diesen Pilger Jörg, hier im F-17137 L’Hourmeau, T: 0033 546 50 Foto vom 18.6.2007 vor der Herberge in 99 28, eMail: sucht der Calle für die Strecke La Rochelle - Royan - Porteria in Soulac - Cap Ferret - Arcachon - Astorga. Bayonne - San Sebastian in diesem Jahr Am Abend 2008 Mitpilger. Beginn etwa um den 7. des 18.6. Juli 2008 waren beide in der Pilgertreffen Herberge in zum Reflektieren und Integrieren des auf Foncebadón dem Jakobsweg Erlebten mit Pilgerbe- - dort waren gleiter Rolf Becker vom 11. - 13.7. 2008 als hospita- in der Ökumenischen Herberge auf dem leras eine Grundstück der Serviam-Schwestern, Dame aus Quellenstraße 8, 34414 Warburg- Husum (?) Germete. Info und Anmeldung bis 28. und aus Mai 2008 bei Pilgerbegleitung Berlin tätig. Laurentiushof, Diemelstr. 3, 34474 Antwort Diemelstadt - eMail: Redaktion! unterwegs 26 nr. 65 april 2008 Wegweiser

Pilgersmann hat recherchiert Pilgersmann stellt dankbar fest Bevor er sein Fahrt begann Ein gelber Pfeil den Weg markiert Bücher, Landkarten studiert Wodurch sich locker wandern lässt Damit beruhigt er wandern kann Wenn man sich nach ihm orientiert

Ist gut geschult, theoretisch An Hauswänden, Laternenmast Sein Pilgerweg ihm gut bekannt Bürgersteig, an manchem Stall Kennt alle Städte, alphabetisch Pilgersmann erscheint es fast Die er besucht, in diesem Land Der gelbe Pfeil ist überall

Pilgersmann hält zusätzlich Wenn er tagtäglich losmarschiert Den Wanderführer griffbereit Ist sein Auge suchend, still Zweifelt er einmal an sich Auf den gelben Pfeil fixiert Dient er zu seiner Sicherheit Der den Weg ihm weisen will

Er meidet, das ist logisch klar Der gelbe Pfeil wird zum Diktat Auf seinem Weg, von Anfang an Weist zuverlässig stetig an Jedes Wagnis und Gefahr Führt über Brücken, manchen Pfad Er ist relaxt, der Pilgersmann Wird zum Begleiter, dem Pilgersmann

Dass der Weg ihn formt und biegt Der Wanderführer wird zuletzt Ob er frohlocken kann, oder klagt Zur Routenplanung, ohne Eile Ob er zuletzt sich selbst besiegt Nur noch abends eingesetzt Dass wir an anderer Stelle gesagt Pilger verlässt sich – auf gelbe Pfeile

Karl-Heinz Grube, Mainz Das Jubiläumsjahr von Santo Domingo de la Calzada fällt mit dem Hl. Compostelanischen Jahr 2010 zusammen. Die 900-Jahr-Feier zur Erinnerung an den Tod des Hl. Santo Domingo de la Calzada wird vom 9. Mai 2009 bis zum 12. Mai 2010 begangen, damit fällt das Jubiläum teilweise mit dem Hl. Jahr von Santiago de Compostela zusammen. Santo Domingo lebte in der Region, die heute die Grenze zwischen der Rioja und Burgos bildet, von 1019 bis 1109. Domingo war Schafhirte und wandelte sich zum Eremiten, der den Pilgern handfeste Hilfe bot und ihren Glauben stärkte. Er entwäs- serte Sumpfgebiete, baute Wegpassagen aus und hinterließ eine steinerne Brücke über den Rio Oja. 1130 nennt der sein Grab als wichtigen Ort am Camino de Santiago. Der Gedenktag des Stadtpatrons ist der 12. Mai. Eine Million Besucher werden aus diesem Anlaß erwartet. unterwegs 27 nr. 65 april 2008 Auf dem Maxplatz in Bamberg. Von rechts Monique Chassain, Françoise Pellion, Peter Funk und Willi Seidl. - Foto: Manfred Zentgraf Bamberg - Würzburg - Rothenburg. Monique Chassain und Françoise Pellion wollten anläßlich ihrer Teilnahme an unserer Jahrestagung und -versammlung auch Franken näher kennen lernen. So stand auf der Fahrt nach Vierzehnheiligen ein Besuch in Bamberg auf dem Programm mit einer ausgedehnten Führung durch die geistliche Stadt auf den Hügeln in Begleitung von Präsident und Sekretär. Willi Seidl und Peter Funk von der Jakobusbruderschaft Bamberg zeigten am Nachmittag noch die Spuren der Jakobusverehrung und der Bruderschaft in der Bürgerstadt. Ein Besuch in St. Martin, ein Gang über den Maxplatz, dem ehemaligen Standort von Alt-St.Martin, und durch die Frauengasse zum Haus der Bruderschaft machte die Vergangenheit lebendig. - Vizepräsidentin und Sekretär waren beim Besuch von Würzburg dabei. Beim Gang durch die Stadt waren auch immer wieder die Spuren des Apostels und der Pilger im Blick. Von beiden fränkischen Bischofsstädten waren die Besucherinnen sehr angetan: „Wir kommen wieder!“ In Würzburg besuchten sie auch unser Büro im Jugendhaus Kilianeum und stellten vielerlei Fragen zur Gesellschaft, den Mitgliedern und vielfältigen Tätigkeiten. - Für Rothenburg blieb leider nur ein Kurzbesuch in St. Jakob. Die Zeit drängte, denn in Bouzais wartete die Arbeit in der Herberge und in Vézelay die Vorbereitung der Jahresversammlung. Au revoir!

Weg. Sich auf den Weg machen. Ich. Mich. Ich bin gar nicht weg. Ich bin innen, nicht auf: Im Weg. Heide Marie Voigt unterwegs 28 nr. 65 april 2008 Pilger wandern und reisen 2008

Reisen auf dem Jakobusweg 2008 mit dem Bayerischen Pilgerbüro Seit vielen Jahren arbeitet unsere Gesellschaft mit dem Bayerischen Pilgerbüro auf vieler- lei Ebenen zusammen. Heute einmal eine Übersicht über einen Teil des Angebotes zu den Jakobswegen in Europa. Für viele PilgerInnen wurden solche Reisen zum Einstieg in den persönlichen Pilgerweg.

Fränkischer Jakobusweg 13.05. - 17.05.08 mit Klitzner Brigitte Fränkischer Jakobusweg 09.06. - 13.06.08 mit Graf Wieland Fränkischer Jakobusweg 29.09. - 03.10.08 mit Graf Wieland Von Rothenburg nach Ulm 09.06. - 17.06.08 mit Loos Chris Dr. Von Rothenburg nach Ulm 23.08. - 31.08.08 mit Strobl Dietmar Von Ulm nach Konstanz 02.06. - 09.06.08 mit Klitzner Brigitte Von Ulm nach Konstanz 29.09. - 06.10.08 mit Klitzner Brigitte Ostbayerischer Jakobusweg 19.06 - 23.06.08 mit Graf Wieland Ostbayerischer Jakobusweg 04.09. - 08.09.08 mit Graf Wieland Von Trier nach Metz 17.06. - 22.06.08 mit Graf Elisabeth Von Trier nach Metz 04.09. - 09.09.08 mit Graf Elisabeth Jakobusweg Österreich 21.08. - 27.08.08 mit Klitzner Brigitte Von Genf nach La Côte St André 29.06 - 08.07.08 mit Graf Elisabeth Von Genf nach La Côte St André 20.09 - 29.09.08 mit Prestel Gabriele Von Le Puy nach Conques 28.06. - 09.07.08 mit Prestel Gabriele Von Conques nach Moissac 13.05. - 24.05.08 mit Parucha Norbert Von Moissac nach Aire-s-l’Adour 25.08. - 04.09.08 mit Prestel Gabriele Von Limoges nach Pamplona 27.09. - 07.10.08 mit Graf Elisabeth Von Pamplona nach Burgos 12.05. - 23.05.08 Strobl/Webersberger Von Pamplona nach Burgos 08.06. - 19.06.08 Unglert K./Köhl L. Von Pamplona nach Burgos 13.09. - 24.09.08 mit Graf E./Graf W. Von Burgos nach Astorga 28.04. - 09.05.08 Kri§mer B./Barth W. Von Burgos nach Astorga 27.05. - 07.06.08 Prestel G./Barth W. Von Burgos nach Astorga 10.06. - 21.06.08 Strobl /Webersberger Von Astorga nach Santiago 15.04. - 27.04.08 Graf E./Achatz G. Von Astorga nach Santiago 10.05. - 22.05.08 Achatz G./Graf W. Von Astorga nach Santiago 14.06. - 26.06.08 Barth W./Joos R. Von Astorga nach Santiago 23.06. - 05.07.08 Hendl-Fries /Gasperi Von Astorga nach Santiago 14.07. - 26.07.08 Prestel G./Kamper J. Von Astorga nach Santiago 25.08. - 06.09.08 Schwarzenböck/Lechner Von Astorga nach Santiago 08.09. - 20.09.08 Strobl /Webersberger Von Astorga nach Santiago 14.10. - 26.10.08 mit Graf E./Graf W. unterwegs 29 nr. 65 april 2008 Silberstra§e Sevilla nach Santiago 25.04. - 06.05.08 mit Strobl Dietmar Silberstra§e Sevilla nach Santiago 29.09. - 10.10.08 mit Stahl Ulrike Camino del Norte 02.07. - 11.07.08 mit Strobl Dietmar Camino del Norte 17.09. - 26.09.08 mit Gro§ Simone Portugiesischer Weg 14.06. - 22.06.08 mit Prestel Gabriele Portugiesischer Weg 06.09. - 14.09.08 mit Achatz Georg Fahrradreise auf dem Jakobusweg29.04. - 14.05.08 mit Söllner Karl Fahrradreise auf dem Jakobusweg 16.09. - 01.10.08 mit Barth Walter weitere Termine ohne Rservierunslogistik des Bayerischen Pilgerbüros: indiv. Pyrenäenüberquerung 04.05.-09.05. / 13.05.-18.05. / 19.08.-24.08./ 24.08.-29.08.2008 1. Indiv. Pamplona-Burgos05.04.-16.04. / 09.05.- 20.05. / 18.05.- 29.05. / 24.08.- 04.09. / 29.08.- 09.09.2008 2. Indiv. Burgos-Astorga 16.04.- 29.04. / 20.05.- 02.06. / 29.05.- 11.06. / 04.09.- 17.09. / 09.09.- 22.09.08 3. Indiv. Astorga-Santiago 29.04.- 12.05. / 02.06.- 15.06. / 11.06.- 24.06./ 17.09.- 30.09. / 22.09.- 05.10. / 05.05.- 18.05. / 19.05.- 01.06.2008 Studienwanderreise auf dem Jakobusweg 09.05.0818.05.08Förster Monika Studienwanderreise auf dem Jakobusweg 06.06.0815.06.08Stahl Ulrike Studienwanderreise auf dem Jakobusweg 12.09.0821.09.08Gatter Helga Studienwanderreise auf dem Jakobusweg 26.09.0805.10.08Hendl-Fries Elfriede

Änderungen von Terminen und Reiseleitern vorbehalten

Reservierung/Buchung: Bayer. Pilgerbüro, Dachauer Str. 9, 80335 München, E-mail: [email protected], www.pilgerreisen.de, Tel: 089-54 58 11-0

7. St. Jakobus-Lauf der Propstei Halle Naumburg am 20. Juli 2008 in Hettstedt in fünf Laufstrecken von 1 km bis zum Halbmarathon in unterschiedlichen Altersklassen Rahmenprogramm: 9:00 Uhr Gottesdienst auf dem Markt an der St. Jakobikirche, Verpflegungsstände, Kinderspiele, Tombola, Besichtigung der St. Jakobikirche. Anmeldung beim Ausrichter Ev. Kirchengemeinde St. Jakobi, Kirchplatz 3, 06333 Hettstedt bis zum 12. Juli 2008 mit dem Anmeldeformular, das dort zu erhalten ist. Tel./Fax: 03476/812410 - Mail: >[email protected]< Nachmeldungen sind auch vor dem Start noch möglich; aber die Organisatoren wün- schen der Planung wegen sehr die Voranmeldung. unterwegs 30 nr. 65 april 2008 KBW Kreis Rottweil Würzburg Haus St. Benedikt Von Rottenburg nach Rottweil 16. - 20. April 2008 Pilgern auf einer Teilstrecke Einführung ins Pilgern mit Christoph des „Neckar – Baar – Jakobusweges“ Paulus in Würzburg und Umgebung. Termin: 01. - 04. Mai 2008 Neben der Pilgerpraxis (3 Tage je 20-25 Leitung: Peter Müller, Rottweil km) Einführung in Meditation, Körper- übungen, Vorträge und Gespräche. Von Horb über Rottweil und den Schwarzwald nach Breisach 30. August - 13.September 2008 Pilger auf dem „Neckar – Baar“ und Pilgern auf dem spanischen dem „Hochschwarzwald“ Jakobusweg Jakobsweg von Rabanal bis Santiago 02. Ð 11. Juli 2008 mit Br. Isaak Grünberger OSB und Leitung: Peter Müller, Rottweil Christoph Paulus. 10 Teilnehmer. - Ausgebucht, aber Warteliste! Pilgerreise auf der Silberroute Kultur- und Wanderreise auf der Information: Haus St. Benedikt, ãVia de a Plata” von Sevilla über Benediktstr. 1, 97072 Würzburg - T: 0931 Ourense nach Santiago de Compostela 30504 10 - eMail: [email protected] (fliegen, fahren, pilgern) Spurenwechsel 02. Ð 13. Juni 2008 Auf dem Weg zu einem neuen Lebensstil... Leitung: Peter Müller, Rottweil, und Pilgern auf dem Tiroler Jakobsweg Pater Angel F. de Arànguiz, Carranza Do. 1. Mai (Christi Himmelfahrt) - So 11. Informationen und Programm erhältlich Mai (Pfingstsonntag) 2008 - Begleitung: beim Katholischen Bildungswerk Kreis Peter Lindenthal, Autor von Pilgerführern Rottweil e.V., Königstraße 47, 78628 und -berichten. Rottweil, Tel. 0741 / 246-119 oder E-Mail: Etappen: Pass Strub - St.Johann i.T. - Wörgl - [email protected] Rotholz - Vomp/Terfens - Innsbruck - Hatting - Stams - Karres - Zams - Flirsch/Schnann - <> St. Christoph am Arlberg. Calma-Reisen H. Henningsen Anmeldung: Welthaus Innsbruck, Andrä bietet eine kombinierte Rad-Wander- Stigger, Heiliggeiststr. 16, A-6020 Innsbruck Tour nach Santiago de Compostela an: Tel. 0043 512 727068 - Mail: >andrae.stig- 30. August bis 18. September 2008. [email protected] Maximal acht Teilnehmer, zu Fu§ oder mit eigenem Rad, Gepäcktransport. indi- viduelle Tagesplanung ohne Gruppen- zwang, kleine Hotels (alle Zimmer mit Dusche/WC). Weitere Reisen 2009. Info: T: 064217596 - Fx: 06421972551 eMail: [email protected] unterwegs 31 nr. 65 april 2008 ...aus dem Briefkasten und von Interesse für den Halt in León:

Liebe Elisabeth, die Benediktinerinnen von León wünschen dir ein Gesegnetes und Glückliches Weihnachtsfest, ebenso der ganzen Familie. Außer den Glückwünschen möchten wir dir unser Kloster-Gästehaus mit Hotelkomfort anbieten. Wenn die Gruppen weiterhin nach Santiago pil- gern, solltet ihr bei der Planung wissen, daß wir über Zimmer verfügen, sowie die Kirche, um dort Eucharistie und Liturgie zu feiern. Du findest uns im Internet unter: www.hospederiapax.com

Möge Gott, der mit uns ist, euch seinen reichsten Segen schenken. Mit Zuneigung und Gedenken im Gebet Maria del Carmen (die auch weiterhin den "Pilgersegen" erteilt).

Aachen. Christoph Kühn, Mitglied des Präsidiums der Deutschen St. Jakobus- Gesellschaft, hat sich von Leipzig und Würzburg. Bei der Frühjahrsvollver- der Regionalgruppe Mitteldeutschland sammlung der Deutschen Katholischen verabschiedet. Zurück in seiner Bischofskonferenz wurde Erzbischof Heimatstadt Köln wurde er vom Robert Zollitsch, Freiburg, zum neuen Präsidium mit den Aufgaben des Vorsitzenden als Nachfolger von Sekretärs der Gesellschaft betraut, die Kardinal Karl Lehmann gewählt. Unser er bis zum Herbst wahrnehmen wird. Foto zeigt den Erzbischof mit Muschel Nachdem der bisherige Sekretär Kuni und Pilgerstab als Pilger inmitten der Bahnen überraschend seinen Rücktritt Teilnehmer beim Europatag in Rust erklärt hatte (siehe „unterwegs“ Nr. 64, 2007. Er eröffnete damals einen S. 10), konnte das Präsidium so schnell Abschnitt des Badischen Pilgerwegs in keinen Nachfol-ger finden um das Amt Grafenhausen und pilgerte mit rund 400 wieder dauerhaft zu besetzen. Bei einer Teilnehmern durch die heißen Fluren so großen Gesellschaft ist das keine nach Rust. - Foto: Manfred Zentgraf leichte Aufgabe. unterwegs 32 nr. 65 april 2008 Auf dem Büchertisch Jürgen Kaiser, Jakobswege in Europa. 160 S., 113 Farb-Abb., 9 Karten, geb. mit Schutzumschlag. Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2008. Einführungspreis bis 31.12.2008 € 29,90, danach € 34,90 Nach „Jakobswege in Deutschland“ (siehe „unterwegs“ Nr. 58/2006 - S. 35) bietet der Autor nun „Jakobswege in Europa“. Die Karte auf S. 6/7 zeigt vier Wege, die von Aachen, Breslau, Prag und Budapest zu den Pyrenäen führen und dann gemeinsam nach Santiago. Ein arg kleines Europa: es fehlen die vielfältigen Wege aus der iberi- schen Halbinsel, von den britischen Inseln, von Skanivaien und aus dem Baltikum, sowie aus Italien. Die vorgeschlagenen Routen folgen dabei in Deutschland bzw. Österreich den heutigen Wegführern des Ökumenischen Pilgerwegvereins, Hans Kolbingers und Peter Lindenthals, die zwar in der sparsamen Bibliographie aufge- führt werden, aber im Text ungenannt bleiben. In den Einzelheiten ist der Autor nicht immer zuverlässig. Z.B. Paris (S. 22): „Die rue St. Jacques führt zum Herzen der Stadt“, aber nicht von Norden, von St. Denis und am Tour St. Jacques vorbei, wie der Text nahelegt, sondern von Süden. Für den Jakobspilger ist sie die Straße, die vom Herzen der Stadt hinausführt. Die Tour. St. Jacques steht an der rue de Rivoli. Die Pfarrkirche St. Jacques du Haut-Pas liegt an der rue St. Jacques, sie wird in ihrer Bedeutung kaum gewürdigt. Vézelay (S. 60): Asquins, am nördlichen Fuß des Hügels, wahrscheinlich Aufenthaltsort von Aymeric Picaud, dem Autor des mittelal- terlichen Pilgerführers, und Sammelplatz der Pilger, wird mit keiner Silbe erwähnt; auch die Variante der via lemovicensis über Nevers fehlt. Ansonsten bietet der Band die bedeutendsten Orte an den vorgestellten Routen und zahlreiche hervorgehobene historische Informationen rund um das Pilgern. Die Farbfotos sind gelegentlich von mäßiger Qualität. Praktische Informationen wie z. B. Adressen von Jakobus- Gesellschaften sucht der Leser vergebens. Susanne Schaber, Der Jakobsweg – Nordwestpassage zur Welt des Geistes, Oasen für die Sinne. Fotografien von Andreas Drouve. Zahlreiche Rezepte. 128 S., Geprägter Einband im offenen Schuber. Sanssouci im Carl Hanser Verlag München 2008. € 14,90. Auf den ersten Blick nimmt der Band gefangen und macht neu- gierig. Im offenen mit Fotos bedruckten Schuber ist im Guckloch der Titel zu sehen. Vor- und Nachsatz bringen weite- re Fotomotive vom Weg. Die Autorin versteht es, die Geschichte des Weges mit heutigen Pilgerfahrungen zu verbin- den, wie im Kapitel zur Pilgerherberge von Jutta Lupprich in der Rioja. Und am Weg entlang hat die Autorin, die dem Jakobsweg in Spanien mehrfach gefolgt ist, 19 Rezepte aufge- reiht, die den Geschmack des Weges – von Navarra bis Galizien - in die heimatliche Küche bringen. Ein Vergnügen! unterwegs 33 nr. 65 april 2008 Martin Thull, Pilgern im Zeichen der Muschel – Auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. 22,5 x 24 cm, 110 S., durchgeh. farbig ill., Pb. LICo Verlag Köln 2008. € 9,95 Der Autor hat neben zwei Pilgerberichten auch ein PilgerABC verfaßt. Im vorliegenden Bild- Text-Band, der dem spanischen Hauptweg von den Pyrenäen bis Santiago und Finisterre folgt, klingt manches davon wieder an. In 28 Kapiteln greift Thull Themen auf wie „Der Weg“, „Die Herbergen“, „Die Sprache“, „Die Rituale“ oder „Beziehungen“, „Zweifel“, „Am Ziel“. Dazwischen stehen die großen Orte Puente la Reina, Burgos, Frómista, León, Astorga und Santiago de Compostela. Dazu haben der Autor und einige andere eine Fülle von Fotos beigesteuert, die den Pilgerweg und den Pilgeralltag in aller Vielfalt zeigen. 12 Seiten sind den FAQ’s – Frequently Asked Questions – den häufig gestellten Fragen gewidmet. Hier geht es um Historisches und Relgiöses, vor allem aber um das Praktische in der Vorbereitung und auf dem Weg. Eine Kurzübersicht über Jakobswege in Deutschland ist etwas lückenhaft. Vor- und Nachsatz zeigen die Karte mit dem Camino francés. Der Preis des Bandes ist unschlagbar.

Yvette Terrien / François Lepère, La via de la Plata, le Camino Mozarabe. Sevilla – Salamanque – Ourense – St.Jacques-de-Compostelle. 173 S., Stadtpläne, Etappenkärtchen, Höhenprofile, kt. Lepère Editions 2007. € 24 Der Wegführer bietet die Wegbeschreibung und Adressen für Übernachtung und Versorgung; am Ende des Bandes findet sich noch einmal eine Liste von Restaurationsmöglichkeiten entlang des Weges. Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten sind farbig hervorgehoben. Gérard Rousse, Le chemin du Levant (Camino de Levante). Valencia – Avila – Ourense – Santiago. 304 S., Kartenschnitte, kt. Lepère Editions 2008. 24 Der Autor schlägt für die 1200 km 48 Etappen vor, Dazu bietet er Kartenschnitte 1:100.000, Etappenübersicht, Wegbeschreibung und Adressen für Übernachtung und Verpflegung. Knappe Hinweise zu den Sehemswürdigkeiten, Fotos und Platz für eigene Notizen vervollständigen den Band.

Monique & Jean-Charles Chassain, Itinéraire du Pèlerin de Saint-Jacques – Voie historique de Vézelay. € 36 Der Wegführer in Loseblatt-Form bietet mit der Ausgabe vom Februar 2008 das Einführungsheft sowie ein 12-seitiges Wörterheft französisch-deutsch – beide über- setzt von Joachim Mauer . Damit wird die „via lemovicensis“ mit diesem ausgezeich- unterwegs 34 nr. 65 april 2008 neten Begleiter für den weniger sprachgeübten leichter zugänglich. Die steigenden Zahlen der Pilger auf diesem Weg zeigen jetzt schon seine Anziehungskraft.

Der Jakobsweg, ein ökumenischer Pilgerpfad – Niederschlesien. 108 S., durchg. farbig, Kartenschnitte und Stadtpläne, Ringbuch. Stiftung Franziskanerdorf Janice Lubomierz 2007. € 14 Der Wegbegleiter führt ein in die Geschichte der Jakobswege, gibt praktische Hilfen an die Hand und führt über 236 km von Brzeg/Brieg über Wroc?aw/Breslau und Legnica/Liegnitz nach Zgorzelec/Görlitz. Die Hauptroute ist mit der gelben Muschel, Nebenrouten sind mit der weißen Muschel gekennzeichnet, auch im Buch. Hier bietet sich Neuland für Pilger an, reich mit Entdeckungen versehen. Lina Lisa Kolbitz, Laura Murzik, Ulrich Knefelkamp (Hg), Auf dem Jakobsweg durch Brandenburg – Von der Oder bis nach Berlin. 142 S., Karten, durchgeh. farbig, kt. Be.bra verlag Berlin 2008. € 9,90 Aus der Arbeit am Projekt der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder „Jakobswege östlich und westlich der Oder“ sind in Ostbrandenburg zwei Wege entstanden (siehe „unterwegs“ Nr. 64 – S. 10), die sich in Müncheberg vereinen, und jetzt dazu das Begleitbuch. Über 200 Kilometer kann der Pilgerwanderer unter die Füße nehmen. Das Buch bietet dazu Karten - ohne Angabe eines Maßstabes, geschätzt 1:200.000 – mit eingezeichnetem Weg, viele Informationen zu den Orten, sowie Kirchen, Gasthäusern und Übernachtungsmöglichkeiten. Ein Serviceteil bietet weiterführende Adressen. Mager ist die Angabe nur einer Jakobus-Gesellschaft in Deutschland. Das vorzügliche Buch regt an zu Entdeckungen in einer unbekannten Region; der Weg führt allerdings noch nicht weiter Richtung Santiago.

Karl-Josef Schäfer, Der Jakobsweg von Flensburg nach Glückstadt/Elbe – Ein Pilgerwanderführer für die Via Jutlandica. 120 S., SW-Fotos, kt. BoD Norderstedt 2008. € 9,95 Der Autor, bekannt durch seine Pilgerwanderführer an Lahn und Mosel, beschreibt hier die 190 km im hohen Norden Deutschlands auf seine gewohnte Art: Kurzüberblick über die Etappe, Tagesimpuls, Sagen aus der Gegend, Wegbeschreibung und zu jedem Ort einen Kasten mit Adressen zur Information und Übernachtung. Wünschenswert wäre zumindest eine Kartenskizze mit dem Verlauf des Weges. Veränderungen sind einsehbar unter >www.xschaefer.de<. Jetzt darf man auf baldige Fortsetzung der Beschreibung des weiteren Weges Richtung Osnabrück hoffen. unterwegs 35 nr. 65 april 2008 Neuauflagen im Conrad-Stein-Verlag in der outdoor-Reihe: Raimund Joos, Jakobsweg Caminho Português von Porto nach Santiago de Compostela. Mit Tipps für Radfahrer. 187 S., farb. Kartenskizze, Übersichtskarte, kt. 2. Aufl. 2007 € 14,90 Raimund Joos & Michael Kasper, Jakobsweg Camino francés. 281 S., farbige Kartenskizzen, Höhenprofile und Übersichtskarte. Tipps für Radfahrer. 11. aktuali- sierte Aufl. 2008 € 14,90 Raimund Joos, Pilgern auf den Jakobswegen. 157 S., farb. Abb. 4. überarbeitete Aufl. 2008 € 8,90 Patrick Windisch, Jakobsweg Lesebuch – Geschichtlicher Wegbegleiter. 126 S., Abb. € 7,90 Karin Adams, Auf dem Weg zu Jakob – Pilgererlebnisse. 201 S., 39 farb. Abb. 2. Aufl. 2007 € 12,90 ... und im Kartenverlag Fritsch: Fritsch Wanderkarten 1:50.000 mit touristischen Hinweisen, die jetzt die Jakobswege enthalten: „Frankenalb im Nürnberger Land“ (Auerbach/OPf. – Nürnberg – Neumarkt/OPf) und „Nürnberg – Fränkisches Seenland“ (Erlangen – Beilngries), je Blatt € 7,65

Andreas Drouve, Segensworte vom Jakobsweg, 92 S., 195 gr., Farbfotos, Pb. Herder Freiburg 2008. € 9,95 Der bibliophil gestaltete ansprechende Band bietet 40 Segenstexte, gruppiert unter „Aufbruch“, „Unterwegs“ und „Ankunft und Abschied“, jeweils mit einem Foto vom Weg, von Bauwerken, von Kunstwerken. Die Segensworte stammen aus dem Codex Calixtinus, aus einem Hirtenbrief oder einem spirituellen Pilgerführer des Erzbistums Santiago, von verschiedenen Orten am Weg, wo diese Segensworte heute noch gesprochen werden. So geben diese Segensworte Impulse für unterwegs, die Mut machen und Halt geben. Manfred Zentgraf (Hg), Auf dem Jakobsweg – Pilgerbüchlein. 16 x 10 cm, 64 S., SW-Fotos, 56 gr., wetter- fester Umschlag. Verlag Neue Stadt 2008. € 5 Für den Hauptweg in Spanien (nutzbar aber auch auf andern Wegen) bietet der Begleiter 28 Kurzgedanken als spirituelle Tagesration zum Bedenken und „Kauen“, Platz für die eigenen Gedanken, für Adressen und Notizen oder auch für die Stempel. Nützliche Informationen, Liedstrofen zum „Weg“, zwei Jakobuslieder findet der Pilger ebenfalls. Fotos von Jakobswegen lockern auf. Das Pilgerbüchlein paßt griffbereit in jede Tasche und wiegt nicht viel. Also mitnehmen! unterwegs 36 nr. 65 april 2008 Klaus Gasperi (Hg), Mein Pilgertagebuch. 15 x 11 cm, 128 S., SW-Fotos und Zeichnungen, Lesebändchen, Etnstecktasche und Gummiband, 156 gr. Tyrolia Verlag Innsbruck 2008. € 9,90 Viele freie Seiten bieten Platz Erlebnisse und Einsichten festzuhalten. Anregungen bieten kurze Impuls-Texte, gestal- tete Doppelseiten mit Bildern und Pilgersegen, Übungen für ein achtsames Gehen. Dazu kommt eine Rucksach-Check- Liste. Im Vorsatz eine Übersichtskarte zu den europäischen Wegen. Dem Pilgerbegleiter aus Innsbruck ist ein nützlicher Pilgerbegleiter gelungen. Andreas Drouve / Silvia Steinbach, Santiago de Compostela – Die Stadt des hei- ligen Jakobus. 15 x 18 cm, 44 S., 20 farb. Abb., geb. Tyrolia Verlag Innsbruck 2008. € 7,90 Den beiden Autoren – Drouve mit den Texten, Steinbach mit den Fotos – ist ein stim- mungsvolles Bild der Stadt am Ende des Jakobsweges gelungen. Den Kennern weckt es Erinnerungen, den Neulingen macht es Lust auf ihren ersten Besuch in der Pilgerstadt. Ein ideales kleines Geschenk für beide. Beate Vogt (Hg), Impressionen vom Jakobsweg. 14 x 14, 240 S., farb. Ill. und Fotos, Ringbindung, Aufsteller. Herder Verlag Freiburg 2008. € 12,90 Das Aufstellbuch bietet dem Betrachter Erinnerungen an den Jakobsweg in Spanien. Die Fotos – leider nicht immer mit Angabe zum Ort – und Texte können lange begleiten. Die Texte stammen aus mittelalterlichen Quellen, wie dem Codex Calixtinus, der Legenda aurea oder alten Pilgerberichten und reichen in die Gegenwart zu Paulo Coelho, Lee Hoinacki und Cees Nooteboom. Für alle, die nicht vom Weg loskommen! Rudolf Hagmann, Du schaffst mir weiten Raum – Pilgernd unterwegs. Mit Bildern von Sieger Köder. 20 S., 7 Farbbilder, kt. Schwabenverlag Ostfildern. 2008. € 3,95 – Mengenpreise Ein Geschenkheft für viele Gelegenheiten – und nicht nur für Pilger. Hagmann bietet hier acht Betrachtungen an, die den Bogen von „Pilgern“ bis „Umkehren“ spannen. Ausgangspunkt sind jeweils Auffälligkeiten im Alltag: eine Meldung, ein Werbeplakat, ein Theaterstück. Man kann die Gedanken des Theologen immer wieder lesen, betrachten, sein eigenes Tun und Lassen darin spiegeln. Die Bilder Sieger Köders vertiefen die Texte. Georg Magirius, Unterwegs geborgen – Von der Suche nach Heimat. 142 S., kt. Matthias-Grünewald-Verlag Ostfildern 2008. € 14,90 Der evangelische Theologe (Jg. 1968) lebt in Frankfurt und am Fuß des Spessarts, arbeitet als Journalist für ARD-Sender und Printmedien sowie als Schriftsteller. Die Suche nach Heimat endet für ihn nicht an Orts- und Landesgrenzen. Eher nimmt sie unterwegs 37 nr. 65 april 2008 ihren Anfang dort, wo etwas fehlt. Die Welt ist klein geworden und fast überall gleich. Wo bin ich daheim? Das Gefühl, nirgendwo ganz zuhause zu sein, kann ein Reichtum sein. Er birgt in sich eine Kraft, die aufbrechen läßt aus Zusammenhängen, die knechten wollen. (S. 15) Entlang der Mosesgeschichte verknüpft mit dem eigenen Leben nimmt der Autor den Leser mit auf den Weg hin zu einer Heimat, die erst noch kommt. Es ist ein Weg in die Geborgenheit. Karl-Heint Brass, Weiter, immer weiter … meine Erlebnisse auf dem Jakobsweg. 159 S., kt. C. M. Brendle Verlag Albstadt 2007. € 12,50 Der Autor (Jg. 1946), seit Jahren in Spanien ansässig, macht sich auf den Weg. Die Diagnose „Alzheimer“ beschleunigt den Aufbruch. Seine Partnerin ist im Auto dabei und sorgt für den Rahmen. Die Partnerin aber muß am 22. Tag abreisen; der Weg des Pilgers geht nicht ohne Leiden allein weiter. Eine schwierige Entscheidung! Aber er erreicht das Ziel. Aber das Abenteuer war nicht zu Ende. Die blaue Fliese mit der gelben Jakobsmuschel an der Hausecke läßt den Film immer wieder neu anlaufen. Wilfried Möller, 4.932 Km zu Fuss auf Jakobswegen zwischen Aachen und Sevilla (1994-2005) – Ein Tagebuch. 277 S., kt. Santiago Verlag Goch 2007. € 20 Ein Fernwanderer wird zum Fernpilger, angestossen von einem Bericht über eine Aachener Pilgergruppe und der Begegnung auf dem E 1 mit dem Jakobsweg in der Schweiz. Der Band versammelt die Tagebuchnotizen von den Wegen in Frankreich und Spanien, listet die Wandertage mit den Kilometern getreulich auf, zeigt die erhal- tenen Compostelas und bietet viele praktische Angaben zu den Wegen, neben all den Erlebnissen auf den Wegen. Ein Nachwort betrachtet die verschiedenen Pilgertypen.

Peter Schnell, Gedankenstrich zwischen Karriere und Ruhestand – Auf dem Jakobsweg von nStuttgart nach Santiago de Compostela. 276 S., SW-Fotos, kt. Books on Demand Norderstedt 2008. € 16,90 Der Manager der Deutschen Bahn wird verabschiedet: keine Sekretärin mehr, keine Mitarbeiter, keinen Fahrer, keinen Geschäftswagen, keine Aufgaben mehr. Und jetzt? Und nicht von der Haustür, sondern von der Bürotür aus zieht sich der lange Gedankenstrich nach Santiago. Nach 96 Tagen, ein- schließlich vier Ruhetagen, und nach 2600 km ist das Ziel erreicht. Der Bericht erzählt anschaulich und bewegend Tag für Tag den Weg. In Kursiv sind immer wieder mal Einschübe zu finden, die nach der Heimkehr entstanden sind, die manches dann anders sehen, z.B. die Pilgertouristen S. 119/120. Fotos und literarische Zitate an den Kapitelanfängen bereichern. Auf seinem gedrechselten Pilgerstab brannte der Autor seinen nach 56 Jahren wieder entdeckten Erstkommunionspruch ein: „Stern, nach dem ich schaue, / Fels, auf dem ich steh, / Führer, dem ich traue, / Stab, an dem ich geh, / Brot, von dem ich lebe, / Quell, an dem ich ruh, /Ziel, nach dem ich strebe, / unterwegs 38 nr. 65 april 2008 Alles, Herr, bist du!“ Ein Text, der einen Pilger gut begleiten kann. „Je länger man läuft, desto intensiver taucht man in die Pilgerwelt ein.“ (S.261) Hans Dieter Boelicke, 2300 km auf dem Jakobsweg. 24 x 16,5 cm, 233 S., zahlreiche SW-Fotos, kt. Eigenverlag 2008. € 19,90 Ein etwas ungewöhnlicher Pilgerbericht! Der Autor ging in fünf Wanderetappen von Saarbrücken über Vézelay und den Camino francés nach Santiago. Davon berichtet er in Tagebuchform: Tag, Strecke, Zeit, Wetter, Übernachtung , dazu kommen Pilgeralltag, Begegnungen, Sehenswürdig- keiten und Geschichte. Das Ganze ist übersichtlich aufbe- reitet, Fotos begleiten die Texte. Eine Fundgrube für den, der diesen Weg vor sich hat. Diesem Bericht gehen nun zwei Kapitel zu Geschichte und Jakobswegen voraus, die vor allem zu den Wegen in Europa und den Pilgerzahlen der etwa letzten 20 Jahre gebündelt Informationen liefern, die man sonst nirgends so bekommt. In den abschließenden Kapiteln zu Reisevorbereitung und Pilgeralltag fin- det man alles, was zu beachten ist vor dem Aufbruch und dann unterwegs. Ein Pilgerbericht und ein praktischer Helfer! Anne-Kathrin Müller, Mein Jakobsweg – Von Erfurt bis ans Ende der Welt – Ein Erlebnisbericht. 191 S., Klappenbroschur mit Karte. Hemker & Müller Verlag Andisleben 2007. € 9,80 15 Jahre lang wächst der Keim „Jakobsweg“ in der Autorin bis hin zum Aufbruch. Der Weg führt durch die heimatlichen fränkischen Gefilde (Tückelhausen, nicht Tückelheim – S.43), die Schweiz und dann – nach der Überbrückung Frankreichs im Zug – ab St.Jean durch Spanien. Begegnungen mit Pilgern, Herbergen (Grañon, La Faba), mit dem eigenen Innern (S. 57: Macht und Verantwortung) prägen den gut les- baren Pilgerbericht der Heilpraktikerin und Reiki-Lehrerin. Der gut gemachte Band mit Karte im Vorsatz und Wegfoto im Nachsatz leidet manchmal unter Flüchtigkeitsfehlern bei der Schreibweise von Ortsnamen. Paolo Asolan, Nach Santiago – Tagebuch eines Priesters auf dem Jakobsweg. Vorwort: Gianfranco Ravasi, Nachwort: Davide Gandini. 352 S., kt. Sankt Ulrich Verlag Augsburg 2007. € 16,90 Asolan, Jg. 1967, Priester der Diözese Treviso, ist wissenschaftlicher Assistent für Pastoraltheologie an der Lateranuniversität und Kaplan in einer Pfarrei Roms. Lange dauert die geistige Vorbereitung; der Tod des Vaters stellt Fragen, vielfältige Berichte über den Camino lassen den Wunsch wach bleiben, die Entscheidung des Bruders Mario mitzugehen gibt den Ausschlag. „Der Abschied ist das Schwerste: nicht nur, weil er von der Hoffnung auf ein Wiedersehen verwässert ist, sondern auch, weil man zu allen dasselbe sagt.“ (S. 44) Jetzt ist der Camino „etwas“ und kein Wunsch mehr. In Perugia im Dom beginnt er mit dem Gottesdienst der Bruderschaft und der unterwegs 39 nr. 65 april 2008 Aushändigung der Credenciales. „Das Leben ist im Begriff, neu zu beginnen.“ Der Camino beginnt dann in Lourdes. Die beiden Brüder gehen den Weg miteinander. Der Bericht verbindet tiefe geistliche Reflexionen über Leben und Sterben mit den alltäglichen Erlebnissen auf dem Weg nach Santiago und Finisterre. Eine einfühlsame Reise, bei der Trauer und Freude eng beisammen liegen. Ravasi führt im Vorwort ein in Theologie und Geschichte der Pilgerfahrt; Gandini, ein Freund, war zehn Jahre vorher den Weg nach Santiago gegangen; er hebt in seinem Nachwort noch einmal das Thema vom „beständigen Enden aller Menschen und Dinge, von der Unmöglichkeit des Dauerns“ heraus, das auch er in seinem zehn Jahre zuvor erschie- nenen Pilgerbericht zu seinem Thema gemacht hatte. Asolan hat hier einen Pilgerbericht geschrieben, der tief geht.

Andreas Drouve, G. Grüner, M. Hanke, V. Wischnewski; Best of Jakobsweg – Spaniens berühmtester Wanderweg. Bildband 22,5 x 24,5 cm, 140 S., Pb. Verlag Matthias Hanke Braunschweig 2007. € 24,90 Wenig Text und viel Bild! In den Farbfotos der drei Fotografen wird der spanische Weg von St. Jean-Pied-de-Port bis Santiago und Fisterra wirklich lebendig: Die Landschaften, die Bauwerke, der Weg und vor allem auch die Pilger. Drouve hat die Bildlegenden beigetragen: knapp und doch immer auch hinweisend auf die Geschichte. Der gelungene Bildband weckt Erinnerungen, läßt vieles neu sehen und lockt zum Aufbrechen. Ein vorzügliches Geschenk für Pilger und solche, die davon träumen. Ivan Kolman / Petr Nobilis, Der Weg nach Rom – Einew Ökumene zu Fuß. 204 S., kt. Zentgraf Verlag Volkach 2008. € 14,50 Kolman (Jg. 1950), ein unermüdlicher Pilger seit seiner Taufe, hat immer wieder einen anderen Begleiter. Diesmal ist es ein Bauingenieur und Protestant (Jg. 1961). Von Husinec, dem Geburtsort des tschechischen Reformators Jan Hus, ziehen sie über Salzburg, Lienz, Venedig, Ravenna und Assisi nach Rom. Erlebnisse, die erhei- tern und lautes Lachen hervorrufen; geschichtliche und theologische Betrachtungen, die nachdenklich machen. Dazwischen immer wieder kurze Passagen mit den Gedanken des Mitpilgers Nobilis. Immer wieder ist in den Berichten und Gesprächen der beiden die Ökumene das Thema. So mancher wird daran zu kauen haben und nicht immer zustimmen. Aber es ist ein Vergnügen, sich auf diesen Pilgerbericht ein- zulassen. Bernhard Wegscheid, Ich laufe für dich nach Rom. 239 S., Farbfotos, kt. Eigenverlag Werneck 2007. € 12,50 zzgl. Porto € 2,50; Bezug nur beim Autor! Der Hotelier und Pilgersmann aus Franken – 1998 – 2003 Santiago, 2003/2004 Svata Hora – Pribram (CZ) – ist auf dem Weg nach Rom in vier Jahresetappen (2004/2007). Daraus ist nun ein Buch entstanden, das laut Autor „als Kulturführer überhaupt nicht geeignet, als Wanderführer völlig ungeeignet“ ist. Und doch bietet das Buch, munter und lebendig erzählt, dem Wanderer den einen oder anderen Tipp unterwegs 40 nr. 65 april 2008 neben einer groben Ortsliste. Eingestreut hat Wegscheid auch wieder Gedichte aus eigener Feder. Mindestens Schmunzeln ist garantiert bei der Lektüre dieses Bandes.

Ulrich Hagenmeyer, Das Ziel ist der Weg – Audio-CD (2) - Auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Gelesen vom Autor. 120 min, Booklet, Einband. Herder Audio im Kreuz Verlag Stuttgart 2008. € 17,95. Der Autor hat seinen hervorragenden Bildband mit seinem Pilgerbericht vom Weg von Ostfildern bei Stuttgart nach Santiago de Compostela im Jahre 2000 hier unter der Regie von Linus Haug als Hörbuch vertont. Celtic Pilgrim – Eine musikalische Reise auf dem Jakobsweg von Irland nach Santiago de Compostela. Audio CD, 47 min. Kreuz Verlag 2007. € 17,95 Zwölf Musikstücke aus Irland, der Bretagne über Auvergne und Gascogne nach Galicien, alle in keltischer Tradition, lassen in wundervollen Arrangements den Jakobsweg musikalisch erklingen. Die Instrumente der Musiker sind typisch für diese Musik: Drehleier, Dudelsäcke, Krummhorn und andere werden durch die vier Musikanten - Gudrun Walther, Christoph Pelgen, Christoph Pampuch und Jürgen Treyz - lebendig.

Ilse Schulz, Frauen und Pilgerinnen im Werk von Felix Fabri 1441 – 1502 – Begegnungen im Abend- und im Morgenland. 71 S., durchg, farbig ill., Pb. Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm im Jan Thorbecke Verlag 2007. € 14,80 Felix Fabri, 1441 in Zürich geboren, wurde 1452 als Novize im Dominikanerkloster in Basel aufgenommen und lebte seit 1468 im Predigerkloster in Ulm, das er als seine Heimatstadt bezeichnet. Die Stadt verdankt ihm die erste Stadtchronik und literarisch bedeutende Beschreibungen seiner Pilger- und Orientreisen 1480 und 1483/84 neben anderen Werken. Für die Stadt- und Frauengeschichte wichtig ist sein Bericht über Pilgerinnen „filie Syon“ in Ulm in seinem „Handbuch“ für die Sionspilgerschaft. Am 14. März 1502 verstarb Fabri im Ulmer Predigerkloster. Die Autorin läßt in diesem hervorragend illustrierten und gestalteten Band die Reisen Fabris und die Zeit leben- dig werden, mit einem besonderen Blick auf das Schicksal der Frauen. Auch die geistliche Pilgerschaft, die Sionspilgerfahrt, zu heiligen Orten in Ulm, fand großen Zuspruch. Die „Sammlungsfrauen“ , eine Beginengemeinschaft im Zentrum Ulms, veranstalteten diese Pilgerfahrten für Frauengruppen. Ein kleiner Plan zeigt die Stationen in der Stadt. Ein Kapitel ist berühmten Pilgerinnen gewidmet.

Paul Hugger, Zwischen Himmel und Erde – Wallfahrtsorte der Schweiz. Fotografien von Barbara Graf Horka und Nicolas Repond. 30,5 x 24,5 cm, 240 S., SW-Fotos, Ln mit SchutzUmschlag. Benteli Verlag Bern 2007. € 49,80. Der gewichtige Band, mit teils sehr eindrucksvollen SW-Fotos ist kein Lexikon schweizerischer Wallfahrtsorte: Die Berühmtheiten wie Einsiedeln oder Flüeli fehlen. Das Augenmerk richtet sich bewußt auf die „Heiligen Orte“, die einer breiten Öffent- unterwegs 41 nr. 65 april 2008 lichkeit weniger vertraut sind, aber gerade durch ihre Schlichtheit Wesentliches aus- sagen. 23 Orte quer durch die Schweiz und ihre Wallfahrten lernt der Leser mit ihrer Geschichte und ihren Botschaften kennen, als „rationale Antworten auf Irrationales, auf Ereignisse, Gefahren, Nöte und Ängste, denen die Menschen hilflos gegenüber stehen“ (S. 10) Von der Nordwestschweiz in die Südschweiz und ins Wallis, von Graubünden bis in die Westschweiz führt das Buch. Eine Entdeckungsreise. Ulrike Katrin Peters & Karsten-Thilo Raab, Deutschland: Benediktweg. Outdoor-TB 208. 121 S., Karten, kt. Conrad Stein Verlag Welver 2007. € 9,90 224 km auf dem Fahrrad durch Oberbayern – und dazu noch auf den Spuren Papst Benedikts XVI. In 5 Etappen führt der Weg von Altötting über Burghausen nach Traunstein und über Wasserburg wieder zurück nach Altötting und berührt auf dieser Rundfahrt Orte, die mit Josef Ratzinger zu tun hatten. Sehenswerte historische Städte und geschichtsträchtige Klosteranlagen läßt die Tour ebenfalls entdecken. Eine kleine Biografie des Papstes ergänzt den Radwanderführer. Reinhard Dippelreither, Österreich: Wallfahrten nach Mariazell. Outdoor-TB 224. 254 S., Karten, Höhenprofile, kt. Conrad Stein Verlag Welver 2007. € 14,90 Der Wanderführer bietet mehrere Wallfahrtswege nach Mariazell. u.a. von St. Pölten, Wien-Perchtoldsdorf und Graz. Auch Mariazell selbst wird vorgestellt. Der Pilger und Wanderer hat hier die Auswahl an Wegen. Roland Breitenbach, Mir ist danach zumute… Gebete der Pflanzen das Jahr hindurch. 80 S., 36 Farbfotos, kt. Reimund Maier Verlag Schweinfurt 2007. Fast für jeden Monat läßt der Pfarrer von St. Michael in Schweinfurt drei Pflanzen mit ihrem Schöpfer sprechen. 35 Pflanzen und Blumen – vom Schneeglöckchen über Bärlauch, Kapuzinerkresse und Heckenrose bis hin zu Sauerampfer und Christrose – wenden sich an den nie alternden, den lichtvollen, den namenlosen, den fremden und doch so nahen, den zeitlosen Gott. Sie sprechen von sich, von den Menschen, von Gott in seinem heilvollen Wirken durch ihre Kräfte. Texte, die anregen und weiter- wirken sind hier versammelt.

... in letzter Minute auf dem Schreibtisch gelandet:

Heinrich Wipper, Wandern auf dem Franzöischen jakobsweg - Via Podiensis. 168 S., durchgeh. farbig mit Karten und Höhenprofilen, kt. dumont aktiv im DuMont Reiseverlag Ostfildern 2008. € 12 Der Autor war der erste, der ab 1992 einen deutschen Wegführer in zwei Teilen für die via podiensis vorgelegt hatte und die auch heute noch nachgefragt werden. Hier hat er nun den Weg, den er sehr gut kennt, in 30 Etappen, mit 30 zuverlässigen Karten und 30 Höhenprofilen neu beschrieben. Genaue Anagben zu Dauer, Anspruch und Wegbeschaffenheit, Unterkunfts-, Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten, sowei Wegvarianten und Alternativen für Radfahrer fehlen nicht. Alles in allem: ein handli- cher praktischer Führer aus einem renommierten Haus. unterwegs 42 nr. 65 april 2008 PilgerInnen berichten

Susanne von Erffa Es heißt, dass einer mit mir geht… Pilger- Erfahrungen auf der Via podensis im Mai 2007

Spannung lag in der Luft in den Tagen der Vorbereitung. Neugierde breitete sich aus auf der Fahrt nach Le Puy, dem Ausgangspunkt unserer Pilgerstrecke. Ich fragte mich, was wird mir begegnen und womit würde ich konfrontiert werden? Die Gemeinschaft mit Barbara, die erwachende Natur zu erleben und mich dabei auf den Weg und die Landschaften einzulassen. Man hatte mir eine wunderschöne Wanderung vorausgesagt, freue dich darauf! Ich ahnte nicht, dass der Weg für mich eine ständige Pilgerherausforderung sein würde, beschwerlich, hart, steinig und nass, kräftezehrend, jeden Tag neu. Mehrfach wurden mir Schranken gezeigt, meine physischen und psychischen Grenzen waren ausgereizt. Der Jakobusweg durchzieht das Zentralmassiv in Frankreich von Ost nach West. Diese Gegend, die arm an Bevölkerung, aber reich an Kultur und Naturschönheiten ist, das in mich aufzunehmen, das zu erleben, das wird dennoch zum echten Pilgererlebnis.

Karg ist die Margeride, wild der Aubrac, geschwungen das Quercy blanc. Der Weg hat viele Facetten. Häufig fühlte ich mich unterwegs wie in einem Zauberwald. Moosbewachsene Steine, umgeknickte Baumstämme, abgebrochene Äste, verschlungene, sper- rige Wurzeln, es dampfte nach heftigen Regenfällen, niedriges Dickicht, vermodertes Geäst, niedrige, gedrungene, knorrige Kiefern, große Steinplatten, wuchtige Felsstrukturen, seltene Orchideen am Wegesrand, endlos halbhoch aufgeschichtete Steinmauern, begleitet vom intensi- ven Gelb der Ginsters. Es prägen sich die Pilgereindrücke Tag für Tag ins Gedächtnis ein. Der Weg führt über die Hochebene des Velay, einem erloschenen Vulkangebiet mit Basaltnadeln und Vulkankegeln, ein Auf und ein Ab, steil und unwegsam, in Höhen bis zu 1000 Metern. Durch wilde Täler führt der Weg, dann wieder über weiche Berghügel. Es geht an niedrigen Steinmauern entlang, gelbe Farbkleckse, vom Ginster gemalt. Der Blick schweift über die karge Hochfläche, üppiges Grün der Wälder, schroffe Felswände. Fast unmerklich ist der Übergang in das karge Hochland der Margeride. Ginster, soweit das Auge reicht, so gelb, wie signalgelb, auch bei Regen belebt er das Bild. Von der Hochfläche aus sind die tief eingeschnittenen Täler nicht zu erkennen, nur hügelige Weite, unterbrochen von Wäldern und Feldern, dazwischen Besiedlungen, Weiler, Dörfer, Bauernhöfe, viel Land und Viehwirtschaft. Es reihen sich Hügel- und Bergketten aneinander, wie ineinander geschobene Kulissen mit wechselnden Farben in Grün. Ungewöhnlich sind die wuchtigen, grauen Granitblöcke, die überall ungeordnet und verstreut auf den Weiden herumliegen. Ich entdecke weiße Narzissen, als ob die Wiesen mit Puderzucker überstreut seien, solches habe ich noch nie erlebt. Das Wandern wird niemals langweilig. Sichtbar ist der Übergang zum grünen Hochland des Aubrac, es steigt an bis über 1400 Meter, es wird nachts empfindlich kalt. Blick über die unendliche Weite des Plateaus mit Feldern und Wäldern, Weiden und Hecken. Wild zerklüftetes Bergland macht uns das Wandern schwer, besonders beim Durchqueren von steilen und schroffen Schluchten. Senkrechte Basaltsäulen begeistern mich. Es geht auf steinigen Pfaden durch dichten Kiefern- und Eichenwald, später lockeren Kastanienwald, wo wechselnd Licht und Schatten miteinander spielen. Der Ginster begleitet uns auch hier und beherrscht die Natur. Häuser, aus Granit gebaut, verwunschene unterwegs 43 nr. 65 april 2008 Gehöfte, mit Steinplatten gedeckt, zeugen von früherem Reichtum, inzwischen verlassen, einge- stürzt, nur selten noch bewohnt. Nebel am nächsten Morgen, dick, weiß und feucht, wie sah es doch gleich die Umgebung am Vorabend aus? Auf der Jura-Hochfläche des Quercy-Blanc steht das Wasser nach ausgiebigen Regenfällen in großen braunen Pfützen, wie auf einer Seenplatte — müssen wir nun schwimmen? In sanften Kurven schlängelt sich der Weg durch die Landschaft. Weißer Kalkschotter leuchtet und zeigt uns den weiteren Verlauf. Federgras, es wiegt und wogt sich im Wind wie in fortlaufenden Wellen. Zierliche Graslilien wachsen auf dem trockenen Magerrasen, einfach schön. Wie in Korridoren bin ich unterwegs durch lichte Wälder, Buchsbaum, Kastanien, Kiefern, dazwischen Ginsterhecken. Rechts und links niedrig aufgeschichtete Steinwälle, dick bemoost, voll gesogen vom vielen Regen, Kalkplatten, rechts und links, mit Stacheldraht abgegrenzt. Die Bäume sind mit grauen Flechten überzogen, Luftwurzeln hängen tief herunter. Häufig kommen wir an statt- lichen Häusern vorbei, restauriert, umgeben von gepflegten Gartenanlagen, anderswo verfallen. Typisch sind die Cazelles, die steinernen Hütten im Gelände, die den Schäfern als Unterschlupf dienen, deren große Schafherden einen auffallend schwarzen Fleck am Auge zeigen. Unendliche Weite, Begeisterung, die Natur erscheint grenzenlos, ich empfinde innere Freude. Weiß die Wege, blau der Himmel, grün die Vegetation, gesprenkelt vom Gelb des Ginsters, so heißt es im Reiseführer. Genauso habe ich es auch empfunden. Lebhafte Bilder habe ich noch vor meinem geistigen Auge im Gedächtnis. Üppig blüht der gelbe Ginster die gesamte Wegstrecke entlang, signalgelb, er leuchtet sogar bei Regenwetter. Das Rot des Klatschmohns habe ich noch nie so intensiv empfunden, knallrot leuchtend bildet er dichte Teppiche. Ich entdecke kleine gelbe Osterglocken auf den Wiesen zwi- schen den vielen weißen Narzissen, immer wieder muss ich stehen bleiben. Dunkelrote Küchenschellen, gelbes und bordeauxrotes Holunderknabenkraut, das kenne ich nur aus Büchern. Blaue Stiefmütterchen fallen mir ins Auge, die wie riesige Teppiche die Hänge über- ziehen, ich möchte mich direkt hineinlegen. Ich flippe fast aus, wenn unvermutet verschiedenar- tige Orchideen am Wegesrand stehen, in verschwenderischer Fülle, bei uns suche ich sie als ein- zelne Raritäten. Bienenragwurz mit rosa Flügelchen, oder auch völlig weiße Exemplare. Riesige Blütenstängel von Händelwurz, kräftig himbeerrot, wachsen wie Unkraut, nicht zu übersehen die Boxriemenzunge, bis zu 80 Zentimeter hoch. Etwas unscheinbarer daneben finde ich die seltene Puppenorchis (Ohnsporn), welche Schätze! Wie schön, dass mich Barbara öfters auf seltene Pflanzen aufmerksam machte, wie Affodilia oder eine kleine wilde Gladiole mit ihren pinkfar- benen Blüten. Wohlgerüche hängen mir noch heute in meiner Nase. Kilometerweit geht es an saftigen Wiesen entlang mit Millionen weißer Narzissen, die einen süßen Duft verströmen. Hauchdünne Blütenblätter, mit einer feinen roten Linie am Rand. Wie ich später nachlese, werden die Blüten mit einem speziellen Rechen geerntet und dann zur Parfümherstellung verwendet. Kräftig wuchern die Ranken vom Geißblatt, die filigranen Blüten, so groß wie meine Hand, sie schillern in Rot, Weiß und Gelb. Der süße, schwere Duft, vor allem nach starken Regenfällen, wenn die Natur wie frisch gewaschen erscheint, hängt aufdringlich in der Luft und steht betörend in den Wegen, die sich wie Korridore durch das Land ziehen. Die Wassertropfen stehen wie Perlen, wie prall gefüllte, schillernde Ballons auf den Grashalmen. In den Gärten im Tiefland kann ich an keinem Jasminstrauch vorbeigehen, ohne meine Nase hinein zu hängen. Auffallend waren die vielen blühenden Rosen, an jeder Hauswand, an jeder Gartenmauer, Weiß, Gelb, Rosa, Rot, welche Farbenpracht, häufig umgibt sie einen zarten, fei- unterwegs 44 nr. 65 april 2008 nen Duft! Der viele Regen konnte ihre Schönheit bislang nicht trüben. Wohlklänge und Melodien, die ans Ohr dringen. Schon früh, noch vor 5 Uhr, weckte mich die Amsel, wenn sie unbekümmert ihr Frühlied schmet- tert. Der Kuckuck ruft ganz in unserer Nähe und begleitet uns über lange Strecken. Im Gebüsch lassen die Nachtigallen auch tagsüber ihre melancholischen Schluchzer erschallen. Fröhliches Trillern des Rotkehlchens, krächzende Schreie der Eichelhäher und Elstern sind nicht zu überhö- ren. Buchfinken hüpfen über den Weg und picken geschäftig nach Futter, laut höre ich deren typische Strophen. Unaufhörlich versuchen die Meisen mit ihren feinen tsiih - tsiih ihre schon fast flüggen Jungen aus dem Nest zu locken. Die Goldammer sitzt im Gehölz und wiederholt ihren hohen, fröhlichen Gesang. Ich beobachte die Lerchen wie sie über den Feldern in die Luft steigen und höre dabei das Trillern. Ich bin fasziniert von dem sriii - sriii der unzähligen Mauersegler, die über der engen Altstadt von Estaing in der Abenddämmerung ihre Kreise zie- hen, mal weit, mal eng und nie kollidieren sie miteinander! Lange sehe ich diesen ausdauernden Flugübungen zu. Entlang des Weges nehme ich das gleichförmige Zirpen der Grillen wahr, bis spät in die Nacht, als ob schon Hochsommer wäre. Die vielen romanischen Kirchen, sie sind Pilgerhöhepunkte für mich. Dicke, massive Mauern, ehrfürchtig, trutzig, wie für die Ewigkeit gebaut. Wie kostbare Perlen reihen sich die majestäti- schen Bauwerke entlang des Weges mit ihren auffallenden Glockenarkaden. Anfangs kommen sie mir rau und rustikal vor. Nur spärlich fällt Licht durch schmale Fenster, sodass Innenräume düster erscheinen. Je weiter wir auf dem Weg sind, desto eindrucksvoller und imposanter erscheint mir die romanische Baukunst, da spüre ich Leichtigkeit und Bewegung. Wenn Steine reden könnten!! Das kleine Relief im Kirchenportal in St. Felix zeigt Adam und Eva, sie greifen jeder nach einem Apfel von der Schlange, die sich um einen dicken Baumstamm windet. Eine einfache, fast pri- mitiv erscheinende Szene, beinahe hätte ich dieses Kleinod übersehen. Im Tympanon der Kirche St. Hilaire de Perse empfangen die Apostel den Heiligen Geist, der als Taube vom Himmel kommt. Im Feld darunter sind dramatische Szenen des Jüngsten Gerichtes. Warmes Licht durch- flutet das Innere des Kirchenbaus, filigranes Kreuzgewölbe mit noch deutlicher rot-gelber Bemalung. Ich lasse dieses steinerne Wunderwerk auf mich wirken, es schwingt noch lange nach. Nach schwierigem Abstieg durch dichten Wald tauchen plötzlich die drei spitzen Kirchtürme der Abteikirche St. Foy in Conques auf. Über holperiges Pflaster kommt man durch enge Gassen, als ob man der Vergangenheit auf Schritt und Tritt begegnete. Und dann stehe ich vor dem Westportal und sehe das Tympanon, in dem Jesus als Weltenrichter dargestellt ist. Um ihn herum Darstellungen vom Paradies, auserwählte Engel - dem gegenüber das Fegefeuer, aufgewühlten Szenen von Teufel, Angst und Schrecken. Ich brauche eine Weile, bis ich Zugang finde – eine Vielfalt von wie ineinander verschlungenen Körpern und Figuren. Reste der ursprünglichen blau- en Bemalung sind noch zu erkennen. In der Kirche bin ich überrascht über die enorme Höhe, gel- bes Licht fällt durch opake Fenster. Reichhaltig verziert sind die Kapitelle der zahlreichen Säulen, wegen der Höhe für mich nur schemenhaft zu erkennen. Wohltuende Stille umgibt mich. Wir müssen uns von Dorothee und Holger verabschieden, sie haben ihr Ziel in Conques erreicht. Wundersam hatten wir uns unterwegs gefunden und erlebten eine fröhliche Gemeinschaft. Es war so bequem, Holger als Dolmetscher neben sich zu haben. Nun müssen Barbara und ich ohne Französisch durchs Land kommen. In Cahors, in der Kirche St. Etienne ist Christi Himmelfahrt in dem Bogenfeld dargestellt. Fast unterwegs 45 nr. 65 april 2008 hätte ich diese Szenen nicht wahrgenommen, der Kirchenbau wirkt grau und abweisend. In Moissac, im Portal der Abteikirche St. Pierre, staune ich über die feinen Steinmetzarbeiten. Fast wie schwebend erscheint mir dies Wunderwerk in Stein. Im Mittelpunkt ausdrucksstark der Thron mit Gott Vater. Darum herum die 24 Ältesten der Apokalypse, mit gelöstem Gesichtsausdruck, alle mit einem Musikinstrument in Händen. An den Seitenwänden in Reliefs dargestellt ungewöhnliche Szenen aus dem Leben Christi. Den Propheten Jeremias finde ich, ein wenig versteckt, seitlich an der Mittelsäule. Einzigartig diese Figur, mit dem langen Gewand, mit melancholischem Gesichtsausdruck, mit übermäßig schlanken und langen Gliedern. Ruhe und Stille umgibt uns im Kreuzgang, ein über- wältigender Eindruck, ein Zusammenspiel von Säulen und Bögen, von Licht und Schatten. Die Kapitelle sind alle unterschiedlich, Szenen aus dem alten und neuen Testament, phantasievolle Pflanzen und Tiere, Fabelwesen, reichhaltige Ornamentik, Flechtwerk. Um es vorweg zu sagen, welch Pilgerschreck, gefühlte zwei Drittel der Strecke regnete es. Unser erster Wandertag war angenehm, ein wunderschöner Auftakt. Blauer Himmel, die Sonne lachte, ein wenig kühl, wir sind frohen Mutes, wir kommen gut voran. Ungewöhnlich starker Wind fegt über die Hochfläche, ich fühle mich frei und fast unbeschwert. Und so hätte ich es mir gerne 3 Wochen lang gewünscht. Am nächsten Tag überrascht uns früh 5 Uhr heftig prasselnder Regen, der auf das Dach der Herberge trommelt. Eigentlich nehme ich dies noch gar nicht so richtig ernst. Ein Regenschauer, der wird auch wieder aufhören, denke ich. Doch es sollte der härteste Tag unserer Wanderung werden, darauf war ich nicht vorbereitet. Der Himmel ist grau verhangen, in den Tälern stehen die Nebelfetzen. Das Regenwasser läuft mir von oben in die Stiefel rein. Aufsteigender Pilgerschock bei mir. Langsam werden die Zehen feucht, dann die Fußsohlen, die Socken, schließlich habe ich das Gefühl, meine Füße laufen in einer vollen Badewanne. Ich versuche, die Socken auszuwinden, das war keine hilfreiche Idee. Es quillt und quatscht bei jedem Schritt. Das Wasser schwappt über den Rand der Schuhe. Goretex hält, was es verspricht! Es lässt kein Wasser rein, es läuft aber auch kein Wasser ab. Es wäre zu schön gewesen, wenn ich am nächsten Morgen hätte in trockene Schuhe und Socken hinein schlupfen können, denn nicht überall hat man das Glück, die nassen Klamotten am lodernden Kamin zu trocknen… Welch ein Wunder, ich bin ohne Blasen davon gekommen! Barbara geht es ähnlich.

Auf Regen folgt Sonnenschein und versöhnt uns. Schon am Morgen blauer Himmel, wärmende Sonnenstrahlen, es wird regelrecht heiß, sodass uns der Schweiß die Stirn herunter rinnt. Wir genießen unser Picknick auf einer Bank, breiten unsere Tischdecke aus, weite Aussicht, wir sind fröhlich. Es ist schwül. Dicke weiße und graue Wolken ballen sich am Himmel zusammen, ein Gewitter grummelt in der Ferne, kommt bedrohlich näher und zieht doch seitlich vorbei. Am nächsten Tag weckt uns wieder die Sonne, da geht das Wandern leicht. Fast unmerklich schlägt es um. Am Nachmittag steht eine dunkle, mächtig chaotische Wolkenstruktur am Himmel, von Wind und Sturm in unterschiedlichen Höhen weggefegt, fort getragen, um im nächsten Moment zu neuen bizarren Wolkengebirge wieder zusammengefügt zu werden. Das Cape ist immer griff- bereit. Ein kompletter Regentag. In der Eintönigkeit des Regens ist keine Struktur des Pfades mehr zu spüren, ich sehe alles nur noch schemenhaft. Selbst Rinder und Schafe suchen unter Baumgruppen Schutz. Der Weg durch die Wiesen ist schlammig, morastig, eng, zwei schmale Fahrrinnen, in denen die Füße balancieren müssen. Der Weg wird zu einem Balance-Akt. Sturm fegt über die Hochfläche, als ob er sich zum Orkan ausweiten wollte. So manche Orkan-Böe scheint meine Standfestigkeit zu prüfen, halte ich diese Gewalt aus? Kann ich mich dagegen unterwegs 46 nr. 65 april 2008 behaupten? Der Wind zerrt an allen Ecken am Regenponcho, er flattert und schlägt, er dreht sich, die Kapuze dreht sich mir vors Gesicht und versperrt mir die Sicht. Er zerrt am Regencape und bläht es auf wie einen Sturmsack, es ist, als könnte ich damit wegfliegen. Der Regen trommelt auf die Kapuze. Wir kämpfen mit Gegenwind, volle Breitseite, er hindert mich Schritt zu halten. Es ist mühsam voran zu kommen und dabei den Steinen und Pfützen auszuweichen. Die Kräfte nehmen ab. Dennoch, wir kämpfen uns verbissen vorwärts. Bei diesem Wetter ist nicht viel Pilgerbetrieb auf der Strecke, wo sind sie nur, die vielen Pilger, die wir am Abend im Quartier wieder treffen? Am nächsten Morgen ist der Himmel blau, nur ein paar Nebelfetzen ziehen durch das Tal. Es lockert sich auf und versöhnt uns wieder mit der Welt. „Der Weg ist das Ziel“, wie oft habe ich unterwegs mit diesem Satz gehadert. Es mutet wie Pilgermarathon an, Massen von Menschen wälzen sich durch die Landschaft, auf so etwas war ich nicht vorbereitet. So wie der GR 65 sich in engen Kurven und spitzen Serpentinen die Höhe hinauf schraubt, so quälen sich Pilger steile steinige Wege hinauf und wie- der hinunter. Beängstigend, wenn mich auf der Strecke laufend Pilger überholen. Sie laufen auf, ich höre sie im Pulk näher kommen bis sie mir dicht auf den Fersen sind, mich gleichsam bei- seite drängeln und neben mir rücksichtslos vorbei hetzen. Wo kommen sie nur alle her? Unbekümmert, leichtfüßig, ohne Gruß und sogleich sind sie wieder verschwunden. Ich staune über so viel Energie. Alle sind flotter, alle sind schneller als ich. Für sie scheint es nur ein Spaziergang zu sein? Das deprimiert mich. Erst nach einer Weile fällt mir auf, dass sie nur mini- males Tagesgepäck tragen. Ich überlege, wenn ich meinen Rucksack auch der „Transbagage“ (ein Gepäck-Transportunternehmen) überlassen würde, vielleicht ginge es bei mir leichter? Des Pilgers Höhen und Tiefen, der Weg wird nie langweilig. Kaum hat man im steilen Anstieg die Hochfläche erreicht, geht es bald genauso kompliziert wieder steil abwärts. Matschstellen, vom Regen aufgeweicht. Mühsam, schlammig, steinig, scharfkantig, morastig, glitschig, wie mit Schmierseife behandelt. Eine Flut von Rinnsalen, Bächlein kommt mir entgegen. Welcher wag- halsige Fahrradler ist hier entlang gekommen? Der ganze Weg ist unergründlich tief zerfurcht. Ich lasse alle voraus, wähle sorgfältig jeden Schritt. Vorsichtig prüfend, wo ich Halt und festen Untergrund finde, wo ich nicht abrutsche, nicht versinke. Überlegen, blitzschnell entscheiden und handeln. Ist dieser Stein fest oder beim Tritt wackelig, ist jene Wurzel glitschig? Ich beob- achte, wie Vorgänger ihre Fußstapfen gesetzt haben. In welche Spuren trete ich, welchen kann ich vertrauen? Gehe ich rechts oder links an dieser gefährlichen Stelle entlang, wo bin ich rich- tig? Manchmal scheine ich vor unüberwindbaren Hürden zu stehen, oftmals eine Qual von einem Weg. Augen auf und durch! Der Härtetest – irgendwie haben wir bestanden? Sicher hat dabei einer seine Flügel über uns ausgebreitet. Nicht ich bestimmte meinen Pilgerrhythmus nach meinen Kräften und Bedürfnissen, sondern er wird mir bestimmt, wo ich mein Haupt betten kann. Da kommt Pilgerfrust auf, das Handy läuft heiß, 30 Minuten haben wir herumtelefoniert und nur Absagen bekommen. Gruppen von 10 bis 15 Personen, auch noch mit Versorgungsfahrzeug, da ist schnell eine Gîte ausgebucht, da bleibt der Einzelpilger auf der Strecke! Auf der „Rennstrecke“ war sowieso nichts zu bekommen. Waren wir gerade in einer Hochwanderphase geraten? Also antizyklisch die Etappen wählen? Auf Herbergen abseits der Hauptroute ausweichen? Umwege in Kauf nehmen? Es engt die Freiheit ein, sich offen auf den Weg einzulassen. Wie hätte man Tagesetappen im Vorfeld planen können, wie uns mehrfach geraten wurde? Wie heißt es so schön: Lebenskunst besteht darin, den Tag zu planen, aber im Augenblick improvisieren zu können. Pilgerquartiere gibt es gar viele, befragt man den Reiseführer. Es gibt Herbergen, durch unterwegs 47 nr. 65 april 2008 Mundpropaganda empfohlen, andere, die man tunlichst meiden sollte. Doch was tun, wenn Pilgermassen unterwegs sind? Da werden die Betten knapp. Vorbestellung ja oder nein, das ist die Frage? Die einzelnen Unterkünfte, jede ist einmalig in ihrer Art. Von einfach bis zweckmä- ßig, von urig zu komfortabel, von bäuerlich zu luxuriös, mit Familienanschluss, in denkmalge- schützten alten Häusern, im Aus- und Aufbau begriffen, mit Ambiente und mit Geschmack. Es ist sofort zu spüren, wenn ein guter „Geist“ sich der Pilger annimmt, das tut nicht nur der Seele gut. Unverhoffte taten sich Pilgerlichtblicke auf, wie Rettungsanker, es fand sich an jedem Abend irgendwie immer ein Bett!! Und seien es drei Betten für vier Pilger. Es gibt unterwegs sehr viele liebenswerte Menschen, die uns stets weiterhalfen – die Engel des Camino! Einmal kamen wir müde und abgekämpft im Karmeliterkloster in Figeac an, wurden freundlichst empfangen, löschten unseren Durst mit gleich mehreren Gläsern der köstlichen Limonade, zogen die dampfenden Stiefel aus und ergatterten die letzten beiden spartanischen Betten. Wir genos- senen in den einstigen offenen Markthallen gemütlich ein Bier, zunehmend wurde es schwül. Meine Hochachtung vor dem älteren Hospitalero-Ehepaar, das extra aus 150 km Entfernung angereist ist, um diesen Dienst zu tun. Mit einer Selbstverständlichkeit, bei primitivsten Küchenbedingungen, zauberten die beiden uns 8 Pilgern ein köstliches mehrgängiges Menü, ich war einfach sprachlos. In der Nacht, wir lagen auf unseren vorsintflutlichen Rohrbetten, bei jeder Bewegung knarzte es bedrohlich, ich schlafe fest, da ließ mich ein gewaltiger Donnerschlag hochschrecken. Sofort darauf ein Blitz und noch einer, der das Zimmer taghell erleuchtete, gefolgt vom nächsten Donnerschlag. Es muss ganz in unserer Nähe der Blitz eingeschlagen haben. In einem Hotel fiel der Strom aus, hörten wir am nächsten Tag. Pilgergerangel. Anstehen für ein Bett! Wer war als erster da? Wie lange wartet ihr schon? Ausführliche Erklärungen über Verhaltensregeln im Kloster, genau festgelegte Essenszeiten. Zum Abendessen ist an langen Tafeln für etwa 100 Pilger gedeckt. Anstehen um die Plätze im Speisesaal, wo gibt es die größten Portionen? Damit man nicht so sprachlos und verlassen zwi- schen Franzosen herumsitzt, wurde man gebeten, sich nach Heimatsprachen sortiert zusammen zu setzen. Unverhofft hatten wir den richtigen Platz erwischt, denn der Nachschub des Rotwein funktionierte hervorragend. … Zum Schluss hat es natürlich für alle gereicht und jeder ist satt geworden, auch wenn manche vergeblich nach einer Fleischration suchten. Pilgergeschnatter entsteht unwillkürlich dann, wenn es draußen gar fürchterlich regnet. Man drängelt sich bei Essen und Trinken um den einzig vorhandenen Tisch in der Küche der Herberge. Man muss zwangsläufig zusammen rücken, jeder hat zwar für sich selbst gesorgt, den- noch teilt man mit dem Nachbarn, da findet Austausch statt. Der Geräuschpegel steigt merklich, jeder berichtet begeistert von seinen Erlebnissen und Abenteuern. Ich komme mir vor wie in einem Bienenkasten. Totales Chaos, alle verstehen sich bestens, obwohl, völlig selbstverständ- lich, jeder in seiner Heimatsprache spricht... Frankreich ist ja bekannt für vorzügliches Essen, wer gut pilgert, der soll auch gut essen. In vie- len Quartieren wird ein Pilgermenü angeboten. Wir erlebten einen Streifzug durch die französi- sche Küche, sehr interessant, abwechslungsreich, mit Können und Kreativität zubereitet, Spezialitäten der Regionen. War Selbstversorgung angesagt, da gingen Holger nie die Ideen aus und mit Phantasie zauberte er aus wenig Zutaten die schmackhaftesten Gerichte! Reine Verwöhnung! Manchmal, vor allem in Klöstern, werden Pilgermessen angeboten, in denen die Pilger beim Segen mit einbezogen werden, das hat mich jedes Mal bewegt. Orgelandacht am späten Abend unterwegs 48 nr. 65 april 2008 tut der Seele gut, ich war einfach zu müde, um diese Klänge mit wachen Sinnen aufnehmen zu können. Laudes bei den jungen Schwestern in weißer Tracht in Moissac zu erleben, diesen Geheimtipp sollte man sich nicht entgehen lassen. Ich lausche benommen den sechs Ordensschwestern, wie sie mit ihren hellen, klaren Stimmen ihre Liturgie singen, Balsam für die Seele. Jeder Abend ist ein Ankommen, jeder Morgen ist ein Aufbruch, dazwischen liegt Loslassen können, da ist Raum für Offenheit und für Neues. Wunderbar, wie sich unsere Pilgergemeinschaft spontan ergab. Barbara, am liebsten Schönwetterpilgerin, die mit ihrer Erfahrung uns immer eine Nase voraus war, die ihrem zu Hause gelassenen Schlafsack nachtrauerte, manchmal mahnend auf den Zeitplan schaute: „bringen wir es hinter uns, laufen müssen wir es so oder so“. Holger, der Pirat, nie um Ideen ver- legen, immer einen Scherz auf den Lippen, Improvisationskünstler, der uns kulinarisch mit gren- zenloser Phantasie verwöhnte, der verbissen durchhielt, obwohl von argen Schmerzen im Knie geplagt. Dorothee, die die Pilgerwanderung sichtlich genoss und dabei Berufs- und Kinderstress ablegen konnte, die sich täglich neu nach einem gemütlichen Cafe sehnte, was in der einsamen Hochebene nicht immer zu verwirklichen war, sich morgens selber auf Trab brachte „jetzt muss ich aber Gas geben“. Susanne, chaotisch, langsam, in sich zurückgezogen, lief irgendwie nur auf Sparflamme, die bei jedem Pflänzchen rechts und links des Weges inne hielt, immer auf der Suche nach Fotomotiven „auf was habe ich mich da eingelassen?“ Wunderbare Begegnungen mit Josef und Peter aus Neustadt an der Weinstrasse, wir durften den neu geborenen Enkel Emil mit helfen begießen. Es war eine fruchtbare Zeit mit Euch allen, habt Dank dafür! Irgendwie habe ich auch heute noch das Gefühl, dass jemand im Hintergrund die Fäden in der Hand hielt und immer dafür sorgte, dass wir stets wohl versorgt waren, der Weg unfallfrei ver- lief und wir wieder heil nach Hause zurückkamen.

Schritt für Schritt, bei jedem Tritt wächst der Weg unter Deinen Füßen.

Kurznachrichten Der „busplaner international“ lenkt in seiner Nummer 11/2007 den Blick der Busunternehmer nach Spanien ein und gibt dazu vielfältige Hinweise, gerade auch zum Jakobsweg. - Im Kreis Göppingen plant man einen Pilger- und Gesundheitspfad quer durch den Landkreis, der eine Verbindung zwischen dem Jakobsweg nach Ulm - von Bargau - zum Jakobsweg von Rothenburg - bei Rödelshofen - schaffen soll. Der Weg soll auch für Tagesausflügler eine Attraktion werden. - Elmar Oberkofler, Alteglofsheim, hat unserer Gesellschaft den prachtvollen Band „Santiago de Compostela - Pilgerwege“ hrgg. von Paolo Caucci von Saucken überlassen. In unserm Archiv ist er schon vorhanden. Deshalb kann er als Preis beim Quiz eingestzt werden. Also mitgemacht! - In Le Puy-en-Velay hat Paule-Emilie Terrasse ein Hotel eröffnet, das auch für Pilger interessant sein kann. Insgesamt 92 Betten in 23 geräu- migen Zimmern stehen zur Verfügung. Auch als Ferienwohnung zu nützen. - Auf die Internetseiten unserer Gesellschaft haben im vergangenen Jahr 70.000 Nutzer zuge- griffen und 400.000 Seiten aufgerufen. 57% der Pilgerausweise wurden 2007 über unsere Internet-Präsenz bestellt. unterwegs 49 nr. 65 april 2008 Berthold Burkhardt Via francigena In 75 Tagen zu Fuß von Murrhardt nach Rom

Vor sechs Jahren bin ich von hier aus nach Santiago gepilgert. Nicht lange nach meiner Rückkehr kam in mir der Gedanke, doch auch mal nach Rom zu wandern. Diesen Gedanken hatte ich schon viel früher, nachdem ich den Reisebericht „Spaziergang nach Syrakus“ von Johann Gottfried Seume gelesen hatte. Er war im Jahr 1802 von Grimma nach Syrakus gegan- gen. Bei mir sollte es aber eine Pilgerreise auf der wenig begangenen Via Francigena werden. Dieser Weg, der von Canterbury im Süden Englands quer durch Frankreich und die Schweiz nach Rom führt, ist mindestens so alt wie der Weg nach Santiago. Bischof Sigeric aus Canterbury ist ihn im Jahr 990 gegangen, um sich die Ernennung zum Erzbischof in Rom abzuholen. Er hat eine Wegbeschreibung verfasst, die erhalten ist und nach der die Route rekonstruiert werden konnte. Seit Juli 2007 gibt es nun auch einen Outdoor-Pilgerführer, der im Conrad-Stein-Verlag erschienen ist. Er war mir an vielen Stellen hilfreich, zumal es kaum brauchbares Kartenmaterial für die Strecke ab dem Genfer See gibt. Allerdings habe ich unter- wegs auch etliche Korrekturen in der Wegbeschreibung notiert. Bis nach Lausanne bin ich auf dem Jakobsweg gegangen, den ich nach zwei Tagesetappen auf Albvereinswegen bei Schwäbisch Gmünd-Bargau erreichte. Über diesen Weg, der als frän- kisch-schwäbischer Weg über Ulm zum Bodensee führt, ab Kreuzlingen zum Schwabenweg wird, bis er kurz vor Einsiedeln zum Schweizer Jakobsweg und schließlich zur Via Jacobi wird, ist schon viel geschrieben worden. Deshalb beginnt mein Bericht am Genfer See:

Bis Lausanne war ich selten allein auf dem Jakobsweg. Das änderte sich auf der Via Francigena . Aber als alter Mann alleine über den Großen Sankt Bernhard-Pass wollte ich auch nicht. So traf ich mich mit einem Freund, der dafür angereist kam, in Martigny . Von da aus sollte es auf den Spuren der Römer, der frühen Rom-Pilger und auf der Route Napoleon von rund 470 m Meereshöhe in drei Tagesetappen hinauf zum Hospiz in 2473 Metern gehen. Im Pilgerführer waren die Etappen klug eingeteilt: Erst mal 21 Kilometer mit 420 Metern Höhenunterschied, dann 14 Kilometer mit 730 Höhenmetern und dann der letzte steile Anstieg, der nur 12 Kilometer lang, dafür aber 840 Meter hoch war. Schon in St. Maurice, eine Etappe vor Martigny, wurde deutlich, dass hier die Via Francigena wieder bekannt war, die Pilger freundlich begrüßt und gut beherbergt werden. So konnte ich in St. Maurice bei den Augustinern ein kleines billiges Zimmer bekommen, abends an der Messe teilnehmen und morgens im Kreis der Mönche frühstücken. In Bourg-Saint-Pierre vor dem letzten Anstieg war die Kirchengemeinde gut auf Pilger vorbereitet. Wir konnten uns im Ferienheim der Gemeinde zwei von 80 Betten aussuchen. Früher hatte es in allen diesen Orten Pilgerhospize gegeben. Berühmt geworden ist nur das Hospiz auf dem Pass, wohl vor allem wegen der Bernhardinerhunde mit dem legendären Rumfässchen. In St. Maurice hatte ich auch erfahren, dass die Mönche für die Pflege und Markierung des Weges sorgen und dass der Abt jedes Jahr eine Woche lang selbst pilgert. Rom hat er schon unterwegs 50 nr. 65 april 2008 erreicht. Nächstes Jahr wird er nach Norden Richtung Canterbury aufbrechen. Für uns beide alte Männer war der Weg schon eine Herausforderung. Zum Teil waren es sehr schmale und steile, manchmal sogar mit Ketten oder Seilen gesicherte Pfade. Auch waren gigantische Felsenmeere zu überklettern, so dass wir manchmal die Hände zu Hilfe nehmen mussten. Da wogen die Rucksäcke besonders schwer. Kurz vor der Passhöhe wurde es kälter und es begann zu regnen, so dass ich fürchtete, es könnte gar schneien. Wir glaubten unseren Augen nicht zu trauen, als uns etwa 100 Meter unter dem Pass tatsächlich zwei Bernhardinerhunde mit ihren Führern entgegen kamen. Retten wollten sie uns nicht, nur die Hunde ausführen. Im Hospiz-Hotel haben wir übernachtet und sind am anderen Morgen durch Die Via Francigena wird von den Communen Wolken und Regen in das Aosta-Tal abgestiegen. am Weg auch als Touristenmagnet betrachtet. Als die Sonne wieder schien, wurde daraus eine wunder- Hier ein großes Pilgersymbol bei Rapollo. schöne Wanderung, oft entlang von Bewässerungsgräben an den Talhängen und durch schöne Weinbaudörfer. Die Weinernte war in vollem Gange. Nach Pont-Saint-Martin ist mein Freund wieder zurückgefahren. Ich zog durch die Agrarsteppe der Po-Ebene. Doch die Freundlichkeit der Menschen am Weg entschädigte für die Hässlichkeit mancher Etappen. Zwei historische Orte in der Ebene muss ich erwähnen: Zuerst die gegen die ansonsten bomba- stischen Kirchen ganz bescheiden wirkende Kirche von San Giacomo della Cerreta . Sie ist ein Backsteinbau, eingeklemmt zwischen Bauernhöfen. Da sie verschlossen war, wäre ich vorbei- gegangen, hätte nicht ein Reitlehrer vom Hof mir gesagt, wo ich den Schlüssel bekomme. Die Kirche zeigte innen sehr schöne Wandmalereien aus dem 13. bis 15. Jahrhundert und natürlich eine Jakobus-Statue. Und ein Pilgerhospiz gab es in früherer Zeit hier auch. Der andere wichti- ge Punkt am Pilgerweg in der Po-Ebene ist der Übergang über den Fluss, den schon Erzbischof Sigeric auf dem Weg nach Rom passierte. Damals gab es an der Stelle keine Brücke, heute genau so wenig. Aber auf beiden Seiten des Flusses steht seit zehn Jahren ein Denkstein und es gibt einen Fährmann, der die heutigen Pilger mit seinem Boot über den Fluss holt. Wenige Etappen später hatte ich die Ebene verlassen und die sanften Hügel der Region Parma hinter mir. Dort gab es eine Inflation von Wegweisern in Form von Randsteinen mit dem Pilger-Symbol. Allerdings meist nur an den Straßen, während in den Wäldern oft jegliche Markierung fehlte. Vor dem Aufstieg auf die Höhen des Appennin beim Cisa-Pass traf ich end- lich mal wieder auf einen Pilger. Bertrand, ein 28jähriger Franzose, war auch schon in Frankreich und Spanien gepilgert. Er sprach besser deutsch als ich französisch. Italienisch sprachen wir gleich schlecht. So hatte ich in unwegsamem Gebiet die Sicherheit eines Wegbegleiters und die Freude an guten Gesprächen. Der Aufstieg auf den 1226 Meter hohen unterwegs 51 nr. 65 april 2008 Monte Valoria war steil und ich hatte Mühe, mit dem jungen Mann Schritt zu halten. Die Ausblicke von den Höhen der Berge waren fan- tastisch und der Abstieg zum Cisa-Pass kno- chenbrecherisch steil auf verblockten, schmalen Pfaden. Am Monte Valerio hatten wir schon die Toskana betreten und auf dem Weg nach Aulla berührten wir kurz Ligurien und kamen dann wieder in toskanische Berge. Nun wünschten wir uns einen der vielen Meilensteine aus Parma herbei oder wenigstens einen einfachen rot-weißen Pfeil. Mitten im Wald, an einem Querweg mussten wir selbst entscheiden und entschieden uns falsch. Nach einem langen und steilen Umweg erreichten wir wieder mal ein Haus. Ich wagte zu klopfen und zu fragen, wo wir gelandet seien. Die Antwort bekamen wir in Ruhrpöttisch . Unser Informant war Deutscher mit italienischen Eltern aus Carrara und Fahrer bei der Wuppertaler Schwebebahn.

Wo im Jahr 990 Erzbischof Sigeric mit der Fähre den Po überquerte, steht heute ein Wo natürlich Telefon Denkmal und es ist wieder möglich, einen Fährmann zu rufen - per In Pontremoli hatten wir im Kloster bei den Kapuzinern geschlafen, in Aulla in einer schlichten Foresteria, in Sarzana boten uns die Franziskaner ein Notquartier mit Matratze auf dem Fußboden und Waschplatz im Garten. Hier trennten wir uns wieder. Bertrand fuhr ein Stück mit dem Bus, um früher nach Rom zu kommen. Ich ging zu Fuß ans Meer bei Marina di Massa und weiter über toskanische Hügel durch Pietrasanta und nach Lucca. Ab dort habe ich mich wieder mit einer Mitpilgerin zusam- men getan. Lucca mit seinen engen Gassen und vielen Kirchen hatte mich tief beeindruckt. San Gimignano mit seinen Wohntürmen, in denen einst die reichen und mächtigen Familien lebten, scheint mir das Rothenburg der Toskana zu sein, einschließlich Foltermuseum. Die Türme wur- den gebaut, weil man sich innerhalb der Stadtmauern nicht ausbreiten konnte und weil solch ein mittelalterlicher Wolkenkratzer auch Reichtum und Macht demonstrierte. An vielen solcher Plätze führt die Via Francigena vorbei und manche Orte sind nur entstanden, weil es diese Pilgerstraße gab, die ja auch Handelsstraße war und den Heeren der Kaiser diente. Beeindruckend war die Gastfreundschaft der Kirchengemeinden und Ordenshäuser entlang des Pilgerweges. In Lucca vermittelte mir eine Mitarbeiterin des Info-Büros eine kostenlose Einzimmerwohnung bei den Schwestern der Ortsheiligen Santa Gemma, wo ich zwei Tage bleiben konnte. In Siena, dieser fantastisch schönen Stadt in der Toskana, wurden wir bei den Caritasschwestern mit offenen Armen empfangen und bezogen zusammen mit einer jungen französischen Pilgerin ein Vierbettzimmer. In Gambassi Terme bekamen wir ein Notquartier in der Aula neben der Kirche, in San Gimignano je eine Einzelzelle über dem Kreuzgang des Augustinerklosters. In Monteriggione hätten wir in einem kirchlichen Ferienheim unterkom- unterwegs 52 nr. 65 april 2008 men können, aber der Priester lud uns zum Abendessen und zum Übernachten in seine Privatwohnung. In Acquapendente sprach uns eine Frau auf der Straße als Pilger an, gab sich als Herbergsbetreuerin zu erkennen, führte uns zur Herberge und drückte uns den Schlüssel für das ganze Haus in die Hand: „Sie können auch mehrere Tage bleiben, falls Sie müde sind. Es ist nun Ihr Haus.“ Es gab auch Negatives, zum Beispiel dass der Pilgerweg immer mal wieder für längere Zeit auf der Staatsstraße verlief und wir stets auf der Flucht vor den rasenden Lastwagen und Personenautos waren, weil Randstreifen oder gar Radwege fehlten. Erschütternd war auch der viele Abfall am Rande der Wege, vor allem entlang der Straßen, um den sich offenbar niemand kümmert. Mitte Oktober wurde an einigen Tagen auch das Wetter ungemütlich. Von den Bergen blies ein steifer Wind, der manchmal zum Sturm ausartete, so dass wir Mühe hatten, nicht von der Straße oder vor die Autos geblasen zu werden. Da sprach uns ein Eintrag in einem Gästebuch voll aus dem Herzen. Ein Pilger hatte wenige Tage vor uns geschrieben: „Ich danke Gott, dass ich der Staatsstraße lebend entkommen bin.“ Vom Rande Roms aus müssen die Pilger erst mal auf der verkehrsreichen Via Cassia und dann auf der schier endlosen Via Trionfale zur Innenstadt gehen – oder mit dem Bus fahren. Wir sind stur zu Fuß gegangen und kamen so auch an den Monte Mario, der auch Freudenberg (der italienische Monte del Gozo ) genannt wird, weil von dort aus zum ersten Mal die Kuppel des Petersdoms zu sehen ist. Im deutschsprachigen Pilgerbüro bekamen wir unseren letzten Stempel in den Pilgerpass, erhielten kostenlose Eintrittskarten zu einer Aufführung von Beethovens Neunter mit Chor und Orchester des Bayrischen Rundfunks zu Ehren und in Anwesenheit von Papst Benedikt. An diesem Tag konnte ich meinen siebzigsten Geburtstag feiern und am Sonntag noch an der Seligsprechung von 498 spanischen Märtyrern aus dem 20. Jahrhundert teilnehmen. Dabei herrschte eine Massenbegeisterung auf dem übervollen, riesigen, von Sonnenlicht überfluteten Petersplatz, die mir zeitweise eine Gänsehaut machte – trotz der 23 Grad Außentemperatur.

Selbstverständlich haben wir viel vom historischen, römischen und vatikanischen Rom gesehen und sind am Montag früh mit dem Zug nach Assisi gefahren, um das Grab des Heiligen zu besuchen, über den Alfred Holl ein Buch geschrieben hat mit dem bezeich- nenden Titel „Der letzte Christ“. ([email protected] )

Berthold Burkardt mit einem „Freund und Helfer“ auf der Straße. - Alle Fotos vom Autor des Beitrags. unterwegs 53 nr. 65 april 2008 Aus dem Briefkasten unseres Pilgerberaters Albert Knaus

...Ich war tatsächlich im Mai/Juni 2007 vier Wochen zu Fuß auf dem Camino; gestar- tet in Pamplona und angekommen in Santiago d. C.. Es war eine Reise mit extremen Höhen und Tiefen. Das meine ich nur als Metapher, denn der Weg selbst war sehr gut zu gehen.

Nach meiner Reise habe ich vor allem eines begriffen: Mein Weg hat erst in Deutschland begonnen, mein eigener „Jakobsweg“ bzw. Leidensweg. Während des Pilgerns ist mir überhaupt nicht wirklich bewusst geworden, was es mit mir tat. Hier in Deutschland erlebe ich seither ein sehr schwieriges und bockiges Kind in mir, das seine Bedürfnisse stur voranstellt und Schwierigkeiten hat, sich unterzuordnen. Und jede Nacht träume ich vom Camino und die Natureindrücke gewinnen dabei einen ganz anderen Wesenszug. Wenn ich das nun so schreibe, ich weiß nicht, ob Sie mich verste- hen, kommt mit der Gedanke hoch, dass der Camino „lebt“. Er lebt eine Geschichte, ein Leben, einen Weg.... der erst im Nachgang – ich möchte mal sagen – etwas verstan- den wird. Es sind nicht nur Straßen, Bäume, Landschaften und viele, viele Mohnblumenfelder (im übrigen sehr schön!) .... Er ist wie eine Schlange, die sich win- det und dreht, wunderschön sein kann und am Ende erst dich umschließt. Wenn man sich der Schönheit und manchmal auch Derbheit der Natur und Straßen hingibt, fühlt man sein eigenes individuelles System. Unbewusst wird man sich selbst wahrnehmen, anders und doch so wie immer. Und zuhause erkennt man, dass man noch nie so sehr sich selbst war, wie auf dem Weg und die letzten Jahrzehnte mir dieses Bild nur trüge- risch vormachten. Ich war auf dem Camino und bin nun heute viel mehr Ich, wie ich mich noch nie gespürt habe. Das klingt schön, bereitet aber enorme Probleme im Alltag, wenn dieser sich mit der eigenen Veränderung nicht mit verändern kann.

Ich habe nach meiner Rückkehr einen kleinen Hund gekauft. Das war schon immer mein Traum und den habe ich mir erfüllt. Der Traum vom Camino erfüllte sich, aber anders als gedacht. Erwartungen hatte ich relativ wenige, außer ein wenig mir selbst näher zu kommen, um mit mir besser klar zu kommen. Näher bin ich mir heute, aber besser klar kommen? Das hoffe ich, wird sich geben.

Mein Hündchen sollte Jakob heißen, da es aber nun ein Weibchen ist, habe ich sie Chiba getauft. Jakob wird es mir verzeihen.

Liebe Pilgergrüße!

Tatjana Etzel, Oberstotzingen

unterwegs 54 nr. 65 april 2008 Markus Berger Auf der „Ruta de la Reconquista“

Unsere Wanderungen auf Jakobswegen in Europa führten uns im Herbst 2007 in die Region Spaniens, wo im 8. Jahrhundert die Rückeroberung des von den islamischen Mauren besetzten Landes durch christliche Ritterverbände begann. Dort, in der Gegend um Cavadonga hoch im Norden der iberischen Halbinsel, mussten die bisher sieggewohnten Mauren eine erste schwere Niederlage hinnehmen.

Die Legende erzählt, dass die geschlagenen Mauren sich durch enge Täler, Schluchten und über ein „alpines“ Hochtal absetzten. Bei Espinama stürzten sie in eine tiefe Schlucht und kamen ums Leben.

Seit 2003 haben sich örtliche Wandervereine, Jakobsgesellschaften und Tourismusmanager daran gemacht, diesen historischen Leidensweg der geschlagenen Mauren als Themen-Wanderweg „Ruta de la Reconquista“ erfahrbar zu machen. Das wurde durch die Tatsache erleichtert, dass er sich zu einem großen Teil mit dem GR 203 deckt, der, wenn auch spärlich, schon früher mit rot/weißen Schildern oder Bemalungen markiert wurde. GR steht für Grandes Randonnées, das Netz der Fernwanderwege, das ganz Europa durchzieht. Denn längst bevor es befahrbare Wege gegeben hat, gab es jenes Streckennetz durch das alte Europa. Die Pilger haben es genutzt, ebenso später die Wege- und modernen Straßenbauer für ihre Trassen.

Die „Ruta de la reconquista“ durchquert das flächenmäßig kleinste Hochgebirge in Europa, das aber Höhen bis über 2700 Meter erreicht. Die Berge, von denen in der Legende die Rede ist, heißen heute „Picos de Europa“, die Spitzen Europas. Seit dem Aufbruch der Seefahrer im 15. und 16. Jahrhundert wurden sie so genannt, weil diese deren oft schneebedeckten Gipfel bei der Anfahrt durch den Golf von Biskaya zur nordspanischen Küste als Erstes gesehen haben, als natürliche Leuchttürme sozusa- gen. Der berühmteste ist der „Picu Uriellu“, einer der beliebtesten Kletterberge der Welt.

In diese, damals unwegsame Region an der asturischen und cantabrischen Küste hat- ten sich die Christen in den ersten Jahrzehnten des 8. Jahrhunderts vor dem Ansturm der Araber (Mauren) zurückgezogen. Sie suchten dort Zuflucht, gründeten Einsiedelein und Klöster und leisteten verzweifelt Widerstand gegen die Eroberer. Diese waren im Jahr 711 unter ihrem Heerführer Al Tarik bei Gibraltar (Dschebel al Tarik) nach Europa übergesetzt und das Reich der christlichen Westgoten überrannt.

Im Jahr 722 kam es zur Schlacht bei Cavadonga. Der edle Ritter Pelayo schlug die Mauren an der Spitze eines christlichen Heeres und zwang sie zum Rückzug über das unterwegs 55 nr. 65 april 2008 Hochgebirge. Damit begann der Jahrhunderte lange Kampf der Christenheit um die Wiedereroberung ehemals christlichen Landes in der früheren römischen Provinz Hispania, die Reconquista, die 1492 mit der Eroberung Granadas durch die Katholischen Könige Ferdinand von Aragon und Isabella von Kastilien ihren Abschluss fand. Pelayo wurde nach seinem Sieg zum König von Asturien ausgerufen, des ersten jener christlichen Königreiche, die im Verlauf der Geschichte die Rückeroberung befördert haben. So entstand das christliche Spanien. Sein mythischer Geburtsort ist Cavadonga.

Die besonderen Umstände jener Schlacht waren es, die diesen Mythos begründeten. Der Legende nach war dem Ritter Pelayo in einer Grotte oberhalb eines direkt aus der Felswand herausbrechenden Bergbaches die Mutter Gottes erschienen und habe ihm gesagt, dass er unter dem Zeichen des Kreuzes siegen werde. So nahm er, wie einst Konstantin an der Milvischen Brücke, ein einfaches Holzkreuz zum Feldzeichen – und siegte. Nachdem er dann als König von Asturien das nahe dem Schlachtfeld gelegene Cangas de Onis zu seiner Hauptstadt erkoren hatte, ließ er dort für dieses Kreuz eine Kapelle errichten, die heute noch zu besichtigen ist. Das Kreuz wurde zum Wahrzeichen des neuen Königreiches.

Cavadonga wurde schon damals zu einem Wallfahrtsziel und blieb es. Zu der Grotte, in der in einer neugotischen Kapelle die Jungfrau der Schlachten, die „Virgen de las Batallas“, verehrt wird, kann man von der Quelle über Stufen hinaufsteigen. Neben ihrem Eingang hat Pelayo seine letzte Ruhestätte gefunden. Die Kapelle ist auch von dem höher gelegenen großen Platz vor der Wallfahrtskirche durch einen Tunnel zu erreichen. Um diesen Platz herum gibt es die üblichen Geschäfte, eine eigene Post, ein kleines Museum und ein Restaurant, aber keine Hotels. Erstaunlich für einen solch bedeutenden Wallfahrtsort.

Das Asturische Kreuz befindet sich heute – inzwischen reich mit Gold und Edelsteinen verziert – in der späteren zweiten Hauptstadt Asturiens, in der „Heiligen Kammer“ der Kathedrale San Salvador von Oviedo. Seit dem Beginn der Jakobspilgerschaft (9. Jahrhundert) machten viele der Pilger in Oviedo Halt, um in dieser Kathedrale zu beten und um den Segen dieses Kreuzes zu bitten. Der weitere Weg von dort nach Santiago de Compostela heißt nun „der primitive Weg“, daran erinnernd, dass dies einmal der ursprüngliche Weg zum Apostelgrab gewesen ist, bevor die fortschreitende Reconquista die kürzere Verbindung weiter südlich über Burgos und León öffnete.

Oviedo hatte den Jakobspilgern noch mehr zu bieten. In einem Umkreis von weniger als fünf Kilometern um seine historische Altstadt kann man noch heute drei einzigar- tige Kirchen aus asturischer, wir würden sagen karolingischer oder präromanischer unterwegs 56 nr. 65 april 2008 Zeit bewundern. Asturien war um diese Zeit abgeschnitten von der Christenheit in Europa und hat so seinen eigenen Stil entwickelt. Das Ergebnis: die eigentlichen Bauten außen und innen, die Fresken, die Alabasterfenster – einzigartige Meisterwerke christlich-europäischer Kultur. Die Kunde von solchen Kleinodien lockte weitere Pilger auf den langen Weg nach Santiago, und ihr stetig anschwellen- der Strom war es, der die bedrängten Christen in Nordspanien und so die Reconquista stärkte.

Unweit des oben erwähnten Espinama, eine malerische und gastliche Stadt, gibt es noch ein weiteres Kleinod als Ziel christlicher Wallfahrten zu bewundern: Santo Toribio de Liébana. Dort wird eine der bedeutendsten Reliquien der Christenheit bewahrt: die größte des Heiligen Kreuzes, die der Heilige Toribius im 5. Jahrhundert aus Jerusalem mitgebracht hatte. Dem verdankt es das päpstliche Privileg, immer wenn der 16. April, der Festtag des Heiligen, auf einen Sonntag fällt, ein Jubileo, ein Heiliges Jahr begehen zu dürfen, in dem den Pilgern ein vollständiger Ablass ihrer Sündenstrafen gewährt wird. Damit gehört dieses Kloster nach Rom, Jerusalem und Santiago de Compostela zu den vier wichtigsten Pilgerzielen. Wir haben davon profi- tiert: Zu unsrer Freude haben wir erfahren, dass der zuständige Erzbischof das Heilige Jahr 06/ 07, das am 16. April enden sollte, auf das ganze Jahr 2007 ausge- dehnt hat.

Santo Toribio, Cavadonga und Oviedo, diese drei historischen Glanzlichter christli- cher Pilgerschaft und europäischer Kultur in einer grandiosen Landschaft zu besu- chen, das hatten wir uns für dieses Jahr vorgenommen. Wir haben es uns insofern leicht gemacht, dass wir die „Ruta de la Reconquista“ in der Gegenrichtung der damals flüchtenden Mauren gegangen sind, also von Espinama aus. So ließen sich die traditionelle Wallfahrt von der kantabrischen Küste nach Santo Toribio, der Weg nach Cavadonga und der sogenannte „Zubringer“ von Cangas de Onis nach Oviedo, also zum „“, gut miteinander verknüpfen. Diese Etappen gehören zu den Höhepunkten auf „unseren“ Jakobswegen in Europa. Das auch wegen der vie- len interessanten Begegnungen unterwegs.

Kurt-Jürgen Seitz (Hg), Der Jakobsweg - Erlebnisse und Geschichten moder- ner Pilger mit vielen praktischen Reiseinfos und Adressen. A4, 108 S., geh. >www.das-jakobsweg-buch.de< 2007. Das Magazin bietet Informationen zum Jakobsweg und zu Nordspanien, Tipps für eine Pilgerreise und unzählige Fotos und viele Geschichten von Pilgern. Vorgestellt werden der aragonesische Weg, der camino francés und die via de la Plata in Spanien, ein Weg durch Frankreich zu Fuss und mit dem Rad, der Weg durch die Schweiz. Ein Heft zum Schmökern! unterwegs 57 nr. 65 april 2008 Sankt-Jakobus-Bruderschaft Bamberg

Bruderschaftsmeister Markus Nägel betont in seinem Weihnachtsbrief an die Mitglieder, da§ im ersten Jahr der Wiederbelebung der Bruderschaft mehr erreicht wurde, als man sich zunächst vorstellen konnte. Die Meilensteine des Jahres von der Mitgliederversammlung über das Heinrichsfest, das Steinprojekt mit der JVA Ebrach, die Wanderungen und der monatliche Pilgertreff haben dazu geführt, daß die JBB jetzt über 70 Mitglieder zählt. Auf dem Programm für 2008 stehen eine Fahrt ins umbrische Perugia vom 22.05.- 26. 05. 2008 zur Teilnahme an der Prozession und Patenschaftsübernahme durch unsereitalienischen Jakobusbrüdern und Schwestern. Im Bus sind noch Plätze für Interessenten frei. Das Santiago-Projekt wird in zwei Abschnitten fortgesetzt: Vom 1.-12. Mai pilgern wir von Nürnberg nach Ulm, vom 3.-12. Oktober von Ulm nach Konstanz. Bitte rechtzeitig die Teilnahme melden. Fortgeführt wird der

JBB-Treff am letzten Donnerstag im Monat im Gasthaus Alt-Ringlein in Bamberg 18 Uhr 30

Weitere Termine sind Fronleichnam am 22. Mai, das Heinrichsfest am 12./13. Juli und der Jakobustag am 25. Juli in St. Martin. Vom 07.-09. November sind wir wieder in Vierzehnheiligen zu einem gemeinsamen JBB-Wochenende mit Kuni Bahnen. Daneben werden wir die gemeinsame Zeit nut- zen um das Jahresprogramm 2009 festzulegen. Am 27. 11. steht ein Vortrag von Dr. Robert Plötz, dem Präsidenten der Deutschen St. Jakobus Gesellschaft auf dem Programm. Auf der Liste der Projekte steh weiterhin der Internet-Auftritt, der Stempel und die Stempelstationen in Bamberg, die Infrastrukturliste Lichtenfels - Nürnberg, sowie die Unterstützung des Wegeprojektes Erfurt - Coburg.

Die Jakobswege in Frankreich sind unterschiedlich stark begangen, wie man aus der Statistik des Pilgerbüros in Santiago ablesen kann (siehe nächste Seite). Weit an der Spitze liegt dabei die via podiensis. Eine Zahl aus Saint-Jean- Pied-de-Port ergänzt diese: Im Jahre 2006 haben sich dort 25.630 Pilger einen Stempel geholt, im vergangenen Jahr 2007 waren es 31.180, das ist eine Steigerung um 22%. Die französischen Wege haben damit überdurchschnittlich zugelegt. unterwegs 58 nr. 65 april 2008 Pilgerstatistik Santiago Pilgerbüro 2007

Gesamtzahl; 114.026 (+ 13,6%), davon 47.246 (41,44%, ggü 2006: - 20%) männlich und 66.780 (58,56%, ggü 2006: + 63%) weiblich Zu Fuß kamen 93.953 (+ 12.170), mit dem Fahrrad 19.702 (+ 1.413), mit dem Pferd 364 (+ 70), außerdem 7 Pilger im Rollstuhl (- 4). Alter der Pilger Unter 18 Jahren 11.408 (10%), zwischen 19 und 35 Jahren 38.908 (34,13%), zwischen 36 und 55 Jahren 39.743 (34,86%), zwischen 56 und 75 Jahren 24.863 (21,81%) und älter als 75 Jahre 468 (0,41%). Die größte Steigerung liegt im mittleren Alter zwischen 46 und 65 Jahren. Beweggründe Religiös-kulturell 60.944 (53,46%), religiös 43.581 (38,23%), nicht religiös 9.501 (8,31%) Nationalitäten Spanier 55.326 (+ 5,9%) - Nichtspanier 58.700 (+21,8%), davon Deutschland 13.837 (23,57% der Nichtspanier /+ 5.740 ggü Vorjahr), Italien 10.275 (17,5% / +262), Frankreich 6.982 (11,89% / +191), Portugal 4.001 (6,82% / +636), USA 2.229 (3,8% / + 320), Kanada 1.850 (3,15% / + 304), Großbritannien 1.696 (2,89% / + 155), Österreich 1.686 (2,87% / + 264), Niederlande 1.655 (2,82% / + 19), Brasilien 1.385 (2,34% / + 213), Belgien 1.332 (2,27% / - 111), Schweiz 1.136 (1,94% / + 356), Irland 1.190 (+ 241), Polen 867 (+ 267), Dänemark 835 (+ 34) und weitere 105 Nationen aus allen Kontinenten Berufe der Pilger Studenten/Schüler 21.797 (19,12%), Angestellte 19.056 (16,72%), Techniker 14.648 (12,85%), Rentner 13.880 (12,18%), Selbständige 13.442 (11,79%), Lehrberufe 9.381 (8,23%), Arbeiter 7.626 (6,69%) Ausgangspunkt Sarria 18.969 (16,64%), Saint-Jean-Pied-de-Port 14.040 (12,32%), Roncesvalles 9.001 (7,9%), León 7.691 (6,75%), Cebreiro 7.367 (6,46%) ; es folgen Ponferrada, Astorga, Pamplona, Burgos und Le Puy / Via podiensis (2.964), dann Tui, Villafranca und Frankreich allgemein (1.870), Oviedo, O Porto, Valença do Minho, Sevilla (1.432), Triacastela, Portugal allgemein, Irún (1.096), Ourense, Ferrol, Somport (898), Deutschland allgemein (769), und weitere 115 Ausgangsorte, darunter Schweiz (323), Lourdes (198), Arles / Via tolosana (167), Vézelay / Via lemovicensis (160), Österreich (79), Paris / Via turonensis (63), Italien (51), Rom (9), Luxemburg (7), Polen (5), England (3), Irland (3), Jerusalem (2), Ägypten, Griechenland und Ungarn (je 1). Gegangene Wege Camino francés 91.872 (80,59% - ggü Vorjahr + 9.465), Camino Portugués 8.110 (7,11% / + 1.643), Camino del Norte 5.871 (5,15% / + 493), Via de la Plata 4.193 (3,68% / + 670), Camino Primitivo 2.569 (2,25% / + 981), Camino inglés 1.085 (0,95% / + 281) und andere Wege 326. Alle Wege haben zugelegt, am meisten aber der ohnehin schon überfüllte Camino francés, dessen prozentualer Anteil allerdings leicht gesunken ist. Anmerkungen : Die Zunahme der Pilgerzahlen kommt überwiegend aus dem Ausland, und dabei überwiegend aus Deutschland (offensichtlich ein deutlicher Kerkeling-Effekt, dem ist wohl auch die starke Zunahme in der Altersgruppe zwischen 46 und 65 Jahren zuzuschreiben). Erstaunlich auch der Anteil der Geschlechter: der Anteil von Frauen zu Männern ist gegenüber dem Vorjahr fast genau umgekehrt. unterwegs 59 nr. 65 april 2008 Wir begrüßen als neue Mitglieder (mit fortlaufender Nummer) 1582 Meerwein Elisabeth 93049 Regensburg 1583 Engelhardt Erwin 91732 Merkendorf 1584 Schmitz Wilhelm 76829 Landau 1585 Weigand Ralf 97320 Großlangheim 1586 Rüth Bernhard 96181 Rauhenebrach/Untersteinb. 1587 Rüth Regina 96181 Rauhenebrach/Untersteinb. 1588 Bobrich Edda 27383 Scheeßel 1589 Decker Georg 92533 Wernberg-Köblitz 1590 Apel Hans-Joerg 97076 Würzburg 1591 Wischert-Apel Sylvia 97076 Würzburg 1592 Baumann Jürgen 91413 Neustadt a.d.Aisch 1593 Buckel Klaus Dr. 97276 Margetshöchheim 1594 Buckel Sabine 97276 Margetshöchheim 1595 Diemer Paul 90459 Nürnberg 1596 Köstner Peter 95179 Geroldsgrün 1597 Metzger Michael 63864 Glattbach 1598 Metzger Doris 63864 Glattbach 1599 Bernhardt Walter 51379 Leverkusen 1600 Schleif Eva 96157 Ebrach 1601 Hegent Heidemarie 96157 Ebrach 1602 Hegent Klaus 96157 Ebrach 1603 Lindner Ulrich 38100 Braunschweig 1604 Herold Karin 63743 Aschaffenburg

Stand: 15. März 2008

Weg. - via lemovi- censis - weg! unterwegs 60 nr. 65 april 2008 Die Förderung wissenschaftlicher Arbeiten zur Jakobusverehrung ist in der Satzung unserer Gesellschaft festgeschrieben. Aus diesem Grund hat die Gesellschaft nun Geldpreise ausgelobt für Diplomarbeiten und Facharbeiten. Für Diplomarbeiten sind drei Preise in Höhe von 500, 300 und 200 € ausgesetzt. Für Facharbeiten der Abiturjahrgänge Preise von 100, 75 und 50 €. Alle, die eine Arbeit einreichen, erhalten au§erdem ein Jahr lang kostenlos unsere Mitgliederzeitschrift „unterwegs - im Zeichen der Muschel“. Die Diplom- bzw. Facharbeiten sollten sich im weitesten Sinne mit der Thematik „Jakobus in Franken“ beschäftigen. Themen könnten sein „Jakobusverehrung in Franken“, „Fränkische Jakobswege“, „Fränkische Jakobspilger gestern und/oder heute“, „Fränkische Jakobuspatrozinien, -bruderschaften, -hospize“, „Darstellungen Jakobus des Älteren in der Kunst Frankens z.B. auf Bildstöcken“, ãJakobusdarstellungen im Werk heutiger Künstler in Franken“. Die teilnehmenden Studenten bzw. Gymnasiasten sollen aus Franken stammen oder an Universitäten in Ober-, Mittel und Unter-Franken studieren bzw. Gymnasien in diesen Regierungsbezirken besuchen. Alle Arbeiten müssen zweifach jeweils bis zum 1. Mai bei unserm Sekretär eingegan- gen sein. Eine Fach-Jury ermittelt die Gewinner. Preisvergabe wird, wenn irgend möglich, am Jakobustag, dem 25. Juli, sein. Ermuntern Sie SchülerInnen und StudentInnen aus ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis zur Teilnahme. Informationen dazu finden Sie auch auf unseren Seiten unter >www.jakobus-gesellschaften.de< Robert Plötz, Jacobus maior – Eine Andachtsbildsammlung im Niederrheini-schen Museum Kevelaer. Bestandskatalog. Format A4, 92 S., Abbildungen. Kevelaer 2007. € 15 Robert Plötz, Präsident der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft, hat zum Abschied seiner 28 Jahre währenden Tätigkeit als Leiter des Niederrheinischen Museums in Kevelaer allen Jakobusfreunden mit diesem Bestandskatalog ein wunderbares Geschenk gemacht. Mit fast 300 Objekten, die in 20 Jahren gesammelt wurden, stellt diese Andachtsbildsammlung einen noch „ungehobenen“ Schatz dar. Die Objekte kommen aus vielen Ländern und sind in den unterschied- lichsten Techniken geschaffen. Eine Einleitung zu „Jacobus maior“ im kleinen Bild, dem Andachtsbild, sowie zum Leben und Wirken des Apostels eröffnet den Katalog. Der Katalog-Teil beginnt mit einer Rarität (Abb.), einem handkolorierten Holzschnitt von 1542/41 aus einer Bibel, der den Apostel als Schreiber des Jakobusbriefes darstellt (und ihn so mit Jacobus minor verwechselt). Die Darstellungen sind nach Themen sortiert, vom Apostel und Pilger bis hin zum Sterbebildchen. Entdeckungen sind für den Jakobus- und Bilderfreund garantiert. unterwegs 61 nr. 65 april 2008 Preisfrage: Kennen Sie diesen fränkischen „Jakobus“?

Diesen Jakobus finden Sie in einer der bekanntesten fränki- schen Jakobskirchen, in einer ehemals freien Reichsstadt. Noch ein Hinweis: In dieser Stadt ist irgendwie das ganze Jahr durch Weihnachten. Wie hei§t die Stadt?

Schicken Sie Ihre Antwort an die Redaktion von „unterwegs“ (In den Böden 38, 97332 Volkach) bis zum 1. Mai 2008. - Fünf Buch-Preise sind zu gewinnen. Siehe dazu S. 49 in diesem Heft. Kennen Sie diesen fränkischen „Jakobus“ in Nr. 64?

Keiner hat ihn gekannt, au§er dem Schriftführer der Bamberger Jakobusbruderschaft Peter Funk, der von „Amts wegen“ berichtigt hat, daß das Haus in der Frauenstra§e im Zentrum Bambergs, auch heute noch der Bamberger Bruderschaft gehört, aber von ihr nicht genutzt werden kann, weil es vermietet ist. Peter Funk hat zusam- men mit Willi Seidel, dem zweiten Bruderschaftsmeister, unseren Besuch aus Frankreich auch an diesen Ort geführt. unterwegs 62 nr. 65 april 2008 Ein-Blick in die Zeitschriften anderer Jakobusvereinigungen in Deutschland und Europa:

Compostela - Revista de la Archicofradia Universal del Apostol Santiago >www.archicompostela.org< Peregrino - N¡ 114 - Diciembre 2007 gibt für 2007 eine Übersicht über die 34 Gesell- schaften, die in der Federación Española zusammengeschlossen sind. 4.973 Mitglieder sind es, 41.030 Creednciales wurden ausgegeben, 691 Hospitaleros haben in 46 Herbergen gewirkt, 5.567 km Wegstrecke wurden betreut. Die Glasfenster, die Sprache des Lichtes ist ein weiterer interessanter Beitrag. „Camino Mozarabe“ und „Christliche Gastfreundschaft“ werden fortgesetzt. >www.caminosantiago.org< Compostelle - Cahiers d’Études, de Recherche et d’Histoire Compostellanes - n¡ 10 (2007) bringt eine Studie zu den musikalischen Teilen der Liturgie des Jakobustages am 25. Juli - dem Fest des römischen Kalenders; stellt Bona von Pisa (ca. 1155 - 1207, eine eher unbekannte Heilige und Pilgerin, vor; bringt einen Beitrag zu Santiago matamoros bei der Schlacht von Clavijo; umfangreiche Buchbesprechungen sind ebenfalls zu finden. >www.compostelle.asso.fr< L’Echo des Chemins de Saint-Jacques - Bulletin de la Société française des amis de Saint Jacques de Compostelle - n¡ 164 - 2007 berichtet von der Feier ãdes Tages von Frankreich“ am 25. August 2007, führt nach Vézelay zur Bssilika der hl. Maria Magdalena, läßt die Gründung der „Confrérie Saint Jacques de Compostelle“ 1994 in Chartres lebendig werden. Vielfältige Nachrichten und Buchbesprechungen geben weiteren Stoff zum Lesen. Jacquaires d’Alsace Le Bulletin - Les amis de saint Jacques en Alsace - berichtet von der Jahresversammlung, von einem neuen Weg im Anjou (>www.compostelle-anjou.fr<), von Herbergen. Pilgerberichte und Termine fehlen nicht. >www.saint-jacques-alsace.org< De Pelgrim >www.comostelagenootschap.be< de Jacobsstaf 77 - februari 2008 bietet „Handreichungen für Pilger auf dem Weg“, berichtet vom Portugiesischen Jakobsweg von Sagres aus, sowie vom Weg von Tallinn nach Santiago - Teil 3. Buchbesprechungen - fast 3 Seiten zu Kerkeling! - und Regionalnachrich-ten wie immer. >www.santiago.nl< Confraternity of Saint James Bulletin - December 2007 No. 100. Die Jubiläumsnummer bietet ein knappe Übersicht über die Geschichte der Zeitschrift von 1983 bis heute, mit vie- len ausgewählten Beiträgen aus den vergangenen 24 Jahren Die Beilagen „Miraz News“, „Report and Financial Staements“ und der „Newsletter“ interessieren vor allem die Mitglieder. >www.csj.org.uk< Der Jakobusfreund Nr. 6 / März 2008 kommt als Ausgabe zum zehnjährigen Jubiläum der Jakobusfreunde Paderborn ganz in Farbe. Pilgerberichte prägen das Heft. Nachrichten, Buchbesprechungen gehören dazu. >www.jakobusfreunde-paderborn.de.vu< Sternenweg >www.deutsche-jakobus-gesellschaft.de< Jakobusblättle - Badische Sankt Jakobusgesellschaft e.V. >www.badische-jakobusgesellschaft.de< ULTREÏA >www.chemin-de-stjacques.ch< unterwegs 63 nr. 65 april 2008 VKZ: B 14283 - Postvertriebsstück - Deutsche Post AG - Entgelt bezahlt Wasseralfingen. Alfred Neukamm, Kunstgie§er im Schwäb.Hüttenwerk, hat eine Plakette mit dem Relief des Pilgerapostels Jakobus geschaffen. Die Plakette im A5-Format wiegt etwa 500 Gramm. 100 Exemplare wurden gegossen und sind beim Künstler oder der Flaschnerei Walter, Was- Fahrrad-Rücktransport von seralfingen zu erwerben. Santiago-de-Compostela oder Die Redaktion freut sich sonstwo an den Wohnort in über Beiträge aller Art, Frankreich, Belgien, Luxemburg, mu§ sich aber die Deutschland und die Schweiz bietet an Auswahl dessen vorbe- Hubert Mathieu - halten, was zum Abdruck GSM: Tel. +32 485 600384 - kommt. Bitte haben Sie E-Mail: [email protected] Verständnis dafür. Die ãAssociation Belge des Amis de Saint-Jacques-de-Compostelle“ arbeitet mit dem Unternehmen und empfiehlt es.

Allen, die Beiträge geliefert haben, Anschriften: herzlichen Dank! Unser nächstes Präsident: Joachim Rühl, unterwegs erscheint zum 1. Juli 2008. Reisingerstr. 7, 86159 Augsburg Senden Sie Ihre Beiträge bitte Tel.: 0 821-259 48 66 nur als Datei in Apple-Works oder eMail: [email protected] MS-Word auf Diskette oder als Vizepräsidentin: Valentine Lehrmann, eMail-Anhang. Auch Fotos können Sie Hauenweg 7 B, 97225 Zellingen in digitaler Form, etwa 600 kb im jpg- Tel.: 0 93 64 -4858, Format, schicken. Kurzmeldungen kön- eMail: [email protected] nen Sie auch künftig schriftlich zusen- Sekretär: Ferdinand Seehars, den. Denken Sie auch an Pfarrbriefe Friedrich-Wencker-Str. 3, oder Zeitungsausschnitte mit Berichten 97215 Uffenheim von Jakobusgemeinden, Tel.: 09842 -7176 - Fax: -936693 Jakobuskirchen und -kunstwerken oder eMail: [email protected] von Pilgern. Schatzmeister: Redaktionsschlu§ für die nächste Reinhard Verholen, Ausgabe ist der 15. Mai 2008. Landgerichtsstr. 2, 97702 Münnerstadt Tel.: 09733 -8100 0 - Fax: -8100 31 ISSN 1860-2223 Sie finden uns auch im Internet unter: www.jakobus-gesellschaften.de