regelmässig mit Ensembles wie dem Hassler Consort, dem Orlando di Lasso Consort oder La Cetra Basel und mit Di- rigenten wie Jordi Savall, , Konrad Junghänel, Anthony Rooley, Frie- der Bernius, Geoffrey Lancaster. Seine Konzerttätigkeit führte Cosimo Stawi- arski in nahezu alle europäischen Län- der sowie in die USA, nach Argentinien, Die Orgel Die aus Österreich stammende Sopra- Kolumbien, Bolivien und Brasilien. nistin Miriam Feuersinger genoss eine Ekaterina Kofanova, gebürtig aus umfassende musikalische Ausbildung Weissrussland, studierte Orgel und in ihrer Heimatstadt Bregenz und dem promovierte in Musikwissenschaft im Dialog mit Landeskonservatorium Feldkirch/A, am Tschaikowsky-Konservatorium in bevor sie an die Musikhochschule Basel Moskau. Ihr Solistendiplom mit Aus- in die Klasse von Prof. zeichnung erlangte sie an der Hoch- wechselte, wo sie ihr Studium mit Aus- schule für Kirchenmusik in Heidelberg der Kantate zeichnung abschloss. Seit einigen Jahren (Orgelklasse Prof. Martin Sander), wo liegt der Fokus ihres Schaffens auf der sie auch ein kirchenmusikalisches Stu- geistlichen Musik des Barock. Sie musi- dium abgeschlossen hat. Sie nahm an ziert mit renommierten Musikern wie Meisterkursen namhafter Interpreten Rudolf Lutz, Ton Koopman, Václav Luks, teil und erhielt Auszeichnungen bei Miriam Feuersinger, Sopran Peter Kooij, Jörg-Andreas Bötticher und bedeutenden internationalen Orgel- Laurent Gendre, sowie Barockensembles wettbewerben. Ekaterina Kofanova ist Cosimo Stawiarski, Violine wie dem Freiburger Barockorchester, La Titularorganistin an der Peterskirche Cetra, Les Cornets Noirs, L’Arpa Festan- Basel, Kirchenmusikerin an der Frie- te, Il Concerto Viennese und Capriccio denskirche Bern und übt eine rege Ekaterina Kofanova, Orgel Basel. Ihre Solo-CD mit Sopran-Kan- Tätigkeit als Konzertorganistin, Kam- taten von wurde mermusikerin und Chorleiterin aus. mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Montag | 18. Juni 2018 | 19.30 h | Cosimo Stawiarski, geboren in Italien, studierte Barockvioline bei Chiara Ban- Peterskirche Basel chini an der Schola Cantorum Basilien- Nächste Konzerte: sis und bei Lucy van Dael am Sweelinck Extrakonzert: Bach und Alain Konservatorium Amsterdam sowie So | 1. Juli 2018 | 17 h Musikwissenschaft an der Christian-Al- Babette Mondry, Orgel Werke von brechts-Universität Kiel. Seinen Arbeits- J. S. Bach | D. Buxtehude | G. F. Händel schwerpunkt bildet die Erforschung und Die Orgel im Dialog mit Bach J. Hanff | G. Ph.Telemann Aufführung nord- und mitteldeutscher und Mendelssohn Musik des ausgehenden 17. und begin- Mo | 16. Juli 2018 | 19.30 h nenden 18. Jahrhunderts. Er arbeitet Kay Johannsen (Stuttgart), Orgel Eintritt frei – Kollekte (empfohlener Betrag chf 20.–) lostimmen und obligatem Generalbass Mattheson als Kind bei ihm Komposition begeistern und inspirieren liessen. Der und Klavier lernte. Wenn einige Werke Programm berühmteste unter ihnen war Heinrich bis heute erhalten sind, so verdanken (1681-1767) Schütz, der nach seiner Rückkehr in die wir das u. a. dem schwedischen Hofka- Schmückt das frohe Fest mit Maien Concerto g-Moll BWV 975 Heimat den neuen konzertierenden Stil pellmeister Gustav Düben und seinem TWV 1:1256 nach in Deutschland eingeführt und es ge- Sohn, die in den Jahren 1640 bis 1720 Kantate zum 2. Pfingsttag (Orgeltranskription Elena Barshai) schafft hat, den italienischen Gusto mit eine Sammlung von ca. 2300 Werken aus dem Harmonischen Gottes- Allegro – Largo – Presto der deutschen Bibelprosa zu vereinigen von über 300 benannten sowie einigen dienst (1725/26) Johann Nikolaus Hanff (1663-1711/12) und ihn so «kirchenfähig» zu machen. unbekannten Komponisten zusammen- Dietrich Buxtehude (1637-1707) Ich will den Herrn loben allezeit Das Geistliche Konzert entsprach dem ex- gestellt und später der Universitätsbib- Praeludium E-Dur BuxWV 141 Geistliches Konzert für Sopran, perimentierfreudigen Geist der Zeit auch liothek Uppsala übergeben haben. Heute (Orgel solo) Violine & Orgel dadurch, dass es beinahe keine Vorschrif- ist diese online verfügbare Sammlung eine der wichtigsten Originalquellen Singet dem Herrn ein neues Lied ten betreffend Form oder Besetzung gab: Georg Philipp Telemann vom Sologesang mit schlichter Begleitung für Musikwerke von Buxtehude (dort BuxWV 98 | Geistliches Konzert Das Wetter rührt mit Strahl befindet sich auch das geistliche Konzert für Sopran, Violine & Orgel über polyphone Sätze bis hin zum präch- und Blitzen TWV 1:199 tigen mehrchörigen Dialog – alles war «Singet dem Herrn»), aber auch von Kom- Georg Böhm (1661-1733) Kantate zum 9. Sonntag möglich. Auch war das geistliche Konzert ponisten aus dem baltischen Raum sowie Vater unser im Himmelreich nach Trinitatis nicht exklusiv dem Gottesdienst vorbe- aus Italien, Frankreich und England. Choralvorspiel für Orgel solo halten. In der Marienkirche in Lübeck Georg Philipp Telemann, der nicht nur Georg Friedrich Händel (1685-1759) führte Dietrich Buxtehude die von seinem mit musikalischem Ausnahmetalent, Süße Stille, sanfte Quelle Schwiegervater begründete, sondern auch mit unversiegbarer Energie HWV 205 aus den seit 1673 «Abendmusiken» genannte Rei- und einigem geschäftlichem Geschick Neun Deutschen Arien he adventlicher geistlicher Konzerte fort. gesegnet war, mochte das Schicksal seiner Diese Konzerte spielten im musikalischen Werke nicht ganz dem Zufall überlassen. und gesellschaftlichen Leben der Stadt Über Jahrzehnte betrieb er in Hamburg eine grosse Rolle und machten nicht nur einen eigenen Verlag, in dem 1725/1726 Buxtehude als Komponisten und virtuo- sein erster gedruckter Kantatenjahrgang Zum Konzert sen Organisten berühmt, sondern kön- erschien: «Der Harmonische Gottes- nen als Beginn der Geschichte der öffent- dienst». Damals schon galt Telemann als «Musik ist ein reines Geschenk und eine tenz und bot ihnen eine Grundlage, lichen Konzerte in Deutschland zählen. einer der bedeutendsten Kantatenkom- Gabe Gottes, sie vertreibt den Teufel, um ihre Kreativität zu entfalten. Als Wie berühmt Buxtehude zu seinen ponisten seiner Zeit, was sicherlich nicht sie macht die Leute fröhlich und man Ergebnis entstanden abertausen- Lebzeiten auch war, das Überleben sei- nur auf die schier unglaubliche Zahl von vergisst über sie alle Laster». Der grosse de Werke, die eine hochentwickelte ner, wie für die damalige Zeit üblich, über 1600 Kantaten in seinem Schaffen Reformator Martin Luther hat die Rolle musikalische Kultur bezeugen. handschriftlich festgehaltenen Werke zurückzuführen ist. In den kammer- der Musik als ein wichtiges Mittel der Ver- Allerdings war die im Norden so beliebte war angesichts der politischen Unsta- musikalisch besetzten Kantaten des kündigung erkannt und anerkannt. So Gattung «geistliches Konzert» keine bilität, Stadtbrände, Modewechsel alles «Harmonischen Gottesdienstes» erweist wurde Orgelmusik, aber vor allem Vokal- deutsche Erfindung, sondern ein Im- andere als sicher. Dies trifft auch auf die sich Telemann, ob dank oder trotz der für musik – Motetten, geistliche Konzerte, port aus dem Süden, wie so Vieles in der meisten seiner Zeitgenossen zu, wie z. B. unseren modernen Geschmack extrem später Kantaten – zu einem unverzicht- Musikgeschichte. Noch zu Monteverdis Johann Nicolaus Hanff, von dem wir nur barocken Texte, als grossartiger musika- baren Bestandteil des lutherischen Lebzeiten pilgerten zahlreiche deutsche wissen, dass er aus Thüringen stammte, lischer Erzähler. Gottesdienstes. Dieser Umstand sicherte Musiker nach Italien, wo sie sich von als Musiklehrer und Kirchenmusiker seinerseits vielen Musikern ihre Exis- der neuen Art des Musizierens mit So- in Hamburg tätig war und dass Johann Ekaterina Kofanova