8. Techn. Daseinsvorsorge

Allgemeines Verkehr Telekommunikation/Breitband Trink- und Abwasserversorgung Abfallwirtschaft Brand- und Katastrophenschutz, Rettungsdienst/ILS Altm. Hochwasserschutz SWOT-Analyse

Allgemeines - Techn. Daseinsvorsorge

- Technische Infrastrukturen = Netzstrukturen, die Voraussetzungen für die Besiedlung der Fläche schaffen bzw. vorhandene Siedlungsstrukturen an zeitgemäße Versorgungsqualitäten anpassen. - Systeme, die auf Grundlage der einwohnerspezifischen Bedarfs- und Verbrauchswerte bemessen werden

Zentrale Entwicklungen Technische Infrastrukturen - Bevölkerungsrückgang - Verkehrsanlagen - Ausgeprägtes Sparverhalten der - ÖPNV-Netz Bevölkerung Einfluss auf - Trinkwasserversorgung - Ausweitung der Systeme durch extensive - Abwasserentsorgung Siedlungsentwicklung - Energieversorgung - Alterungsprozess der Netze mit - Telekommunikation/Breitband erheblichem Instandhaltungsbedarf - Abfallentsorgung

- In den letzten Jahren umfangreiche Investitionen vor dem Hintergrund von Wachstumsphilosophien und dem Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse - Systeme kennzeichnen sich durch eine hohe Fixkostenintensität -> Risiko steigender Betriebskosten für die Bevölkerung und für die in der Region ansässigen Gewerbebetriebe - => Kostenzusammenhang von Siedlungsentwicklung und Infrastrukturversorgung in den neuen Leitbildern und Handlungsstrategien für die Raumentwicklung in Deutschland aufgegriffen

8. techn. Daseinsvorsorge 2 Allgemeines - Fachplanungen

Übersicht über die Fachplanungen des Landkreises

Fachplanung Zuständiger Bereich Fortschreibungsrhythmus

Radverkehrsplan Ministerium für Stand: 2010, wird derzeit überarbeitet Landesentwicklung und Verkehr Nahverkehrsplan ÖSPV-Aufgabenträger 5 Jahre (letzter Stand: 2017)

Abwasserbeseitigungskonzepte Versorgungsträger k.A.

Abfallwirtschaftskonzept Untere Abfallbehörde 6 Jahre (§ 8 AbfG LSA (1) Satz 2 „Es ist min. alle sechs Jahre fortzuschreiben.“) Brandschutzbedarfspläne Ordnungsamt-Brand- und Alle 2-5 Jahre durch die Kommune Katastrophenschutz Katastrophenschutz Sonderpläne Ordnungsamt-Brand- und Kein gesetzlicher Rhythmus Katastrophenschutz Rettungsdienstbereichsplanung Ordnungsamt-Brand- und In regelmäßigen Satzungen (letzter Stand: Katastrophenschutz 2018) HWRM Plan Landesbetrieb für 6 Jahre Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Gewässer-Unterhaltungsplanung Unterhaltungsverband, LHW, jährlich untere Wasserbehörde

Tab. 8.1: Fachplanung technische Infrastruktur, LK Stendal. Stand: 2019 8. techn. Daseinsvorsorge 3 Verkehr – Entwicklung PKW

PKW je 1000 EW Jahr PKW je 1000 EW PKW je 1000 EW Landkreis Stendal Sachsen - Anhalt 800 1995 531 508 700 2000 601 580 600 2005 652 626 500 2010 631 601

400 2011 641 610

300 2012 660 626

200 2013 669 631

100 2014 675 637 2015 676 638 0 Jahr 1995 2000 2005 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2016 687 647 LK Stendal Sachsen Anhalt 2017 700 656 1995- +169 +148 2017 Abb. 8.1: Entwicklung Motorisierungsgrad im Landkreis Stendal (Quelle: Statistische Jahrbücher) 8. techn. Daseinsvorsorge 4 Verkehr

- Bereitstellung einer angemessenen Verkehrsinfrastruktur liegt in der Verantwortung von Bund, Land und Kommunen.

- Im Landkreis Stendal verlaufen neben kreiseigenen Straßen auch Gemeinde- sowie Landes- und Bundesstraßen. - Planung einer Bundesautobahn (A14) von Magdeburg nach Schwerin, durchgängig durch den Landkreis Stendal

Abb. 8.2: vorhandene Verkehrswege im LK Stendal (Quelle: Nahverkehrsplan 2017) 8. techn. Daseinsvorsorge 5 Verkehr

Verkehrsweg Gesamtlänge Übergeordnetes Bundesautobahn (geplant) ca. 97 km Straßennetz

Bundesstraßen 169 km Untergeordnetes Landesstraßen 364 km Straßennetz

Kreisstraßen 473 km

Gemeindestraßen nicht bekannt

Radwege 1.400 km

ÖPNV-Netz Bahnstrecken 140 km Bundeswasserstraßen (2)

Wasserverkehrsnetz - Elbe 115 km - Havel 37 km Flugnetz Flugplätze (2)

Tab. 8.2: Verkehrsachsen und Gesamtlänge im Landkreis Stendal (Quelle: Nahverkehrsplan 2017 & Fachämter LK Stendal) Stand: 2019 8. techn. Daseinsvorsorge 6 Verkehr - Bundesautobahn A14

BAB 14 VKE 3.1/3.2a - Derzeitig höchstes Erreichbarkeitsdefizit im Bezug auf Autobahnen - Planung der A 14 von Magdeburg nach

Schwerin durchgängig durch den Landkreis VKE 2.2 Stendal - Planung der Autobahn erfolgt in einzelnen Verkehrseinheiten (VKE)

VKE 2.1

VKE Von - Nach Länge Planungsstand 1.4 Tangerhütte bis Lüderitz 14,83 km im Bau VKE 1.5 1.5 Lüderitz bis Stendal/Mitte 12,89 km Planfeststellungsverfahren 2.1 Stendal/Mitte bis 18,23 km Baurecht BAB 14 2.2 Osterburg bis Seehausen 16,78 km Planfeststellungsverfahren VKE 1.4 Seehausen bis Landesgrenze 8,80 km Baurecht 3.1/3.2a SDL/BB

Abb. 8.3: geplanter Verlauf und Planungsstand Bundesautobahn A14 LK Stendal Stand: 2019 8. techn. Daseinsvorsorge 7 Verkehr – Bundes- und Landesstraßen Name Länge Name Länge - Bundesstraßen sind gemäß des § 1 des Bundes- B 107 42 km straßen Bundesfernstraßengesetzes öffentliche B 188 52 km Straßen, die dem weiträumigen Verkehr B 189 67 km dienen B 190 8 km - Landesstraßen bilden untereinander oder Landes- L1 6 km L21 5 km zusammen mit Bundesstraßen ein straßen Verkehrsnetz und dienen überwiegend dem L2 64 km L28 3 km Durchgangsverkehr (§ 3 (1) Satz 1 StrG LSA) L3 7 km L30 39 km

L4 11 km L31 25 km

- Insgesamt verlaufen L9 38 km L32 11 km 4 Bundestraßen mit ca. 169 km Länge und L12 11 km L33 3 km 20 Landesstraßen mit 364 km Länge durch den Landkreis Stendal L13 16 km L35 9 km L14 14 km L53 10 km

L15 33 km

L16 37 km

L17 2 km Tab. 8.3: Bundes- und Landesstraßen im Landkreis Stendal L18 21 km (Quelle: LSBB Regionalbereich Nord) Stand: 2019 8. techn. Daseinsvorsorge 8 Verkehr – Kreisstraßen

- Kreisstraßen dienen dem überörtlichen Verkehr innerhalb eines Kreises oder dem Anschluss von Gemeinden oder Ortsteilen an überörtliche Verkehrswege - Alle Ortslagen müssen erreicht werden und eine gefahrlose Benutzung der Straßen gewährleistet sein - Daher gibt es auch Sackgassen, die zu Ortsteilen führen und somit den gesetzlich verankerten „unentbehrlichen Anschluss eines Ortes an das übergeordnete Straßennetz“ Ausbauzustand Kreisstraßen darstellen

Landkreis Stendal:

178 km - 107 Kreisstraßen mit insgesamt 473 km Länge vor 1990 - 178 km nach 1990 ausgebaut nach 1990 295 km - 295 km vor 1990 gebaut - 48 Brücken

- 2.685.294 m² befestigte Fahrbahnfläche -> 2.586.450 m² mit Asphalt -> 98.844 m² mit Pflasterfläche Abb. 8.4: Alter und Zustand der Kreisstraßen im Landkreis Stendal (Quelle: Zuarbeit Straßenbauamt LK Stendal) Stand: 2019 8. techn. Daseinsvorsorge 9 Verkehr – Kreisstraßen

Zustand der Kreisstraßen

Zustand Beschreibung 60,3 km Sehr gut Neu ausgebaut, Fahrbahnoberfläche 55,7 km mängelfrei Gut Neu ausgebaut, Fahrbahnoberfläche altert, mittelfristiger Sanierungsbedarf sehr gut (OB) 127,4 km 116,1 km gut Befriedigend Fahrbahnkörper alt, evtl. Mindestbreite, keine Ausbauabsichten, befriedigend Oberfläche schadenfrei ausreichend Ausreichend Fahrbahnkörper alt, befahrbar 113,3 km ungenügend Ungenügend Ausbauabsichten

Abb. 8.5: Zustand der Kreisstraßen im Landkreis Stendal (Quelle: Straßenbauamt LK Stendal) Stand: 2019 8. techn. Daseinsvorsorge 10 Verkehr – Straßenbaulastträger Landkreis

- Landkreis Stendal = Straßenbaulastträger - Pflichtaufgabe ( § 9 Abs. 1 StrG LSA): Straßenbaulast umfasst alle mit dem Bau und der Unterhaltung zusammenhängenden Aufgaben. - Anspruch (§ 10 Abs. 2): Die Straßen sind so herzustellen und zu unterhalten, dass sie den Erfordernissen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung genügen.

Erhalt des Straßennetzes als Daseinsvorsorge - 1. Betrieb von Straßen und Brücken (betriebliche Erhaltung) -> Winterdienst, Reinigung, Mäharbeiten etc. - 2. Unterhaltung, Instandsetzung, Erneuerung von Straßen und Brücken (bauliche Erhaltung) -> Aufbringen neuer Deckenschichten, Oberflächenbehandlungen - 3. Aus- und Neubau von Straßen und Brücken -> Abschreibung(Lebensdauer) Straßen nach 40 Jahren und Brücken nach 80 Jahren

Finanzierung - Inanspruchnahme von Fördermittel nach dem Entflechtungsgesetz - -> Bereitstellung finanzieller Mittel zur Förderung kommunaler Straßenbauvorhaben - Landkreis Stendal: 2,1 Mio. EUR/Jahr an Fördermitteln für Aus- und Neubau -> 50% (1,05 Mio. EUR) für Landkreis und seine Kreisstraßen -> 50% (1,05 Mio. EUR) für Gemeinden und ihre Gemeindestraßen - Investition Landkreis Stendal (inkl. Eigenanteile): 1,3-1,4 Mio. Eur./Jahr - -> entspricht 1-2 km Straße und 1 Brücke pro Jahr - => in 14-20 Jahren wären alle Neubauempfehlungen für Brücken erfüllt + 30 km Straße zusätzlich neu ausgebaut Stand: 2019 8. techn. Daseinsvorsorge 11 Verkehr – Finanzierungsproblem

- Landkreis Stendal = 473 km (2.685.294 m²) Kreisstraßen

Bericht der Daehre-Komission zur Zukunft der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung (2012) - Betrieb von Landesstraßen: 0,93 EUR je m² und Jahr - Erhaltung von Landesstraßen: 1,16 EUR je m² und Jahr - Gesamt: 2,09 EUR je m² und Jahr - Landkreis Stendal: Erhaltungsbedarf Kreisstraßen: 1,67 EUR je m² und Jahr Fläche Kreisstraße: 2.685.294 m² Gesamt Erhaltungsbedarf Kreisstraßen: 4,48 Mio. EUR

- Haushaltsplan 2020 : Im Haushaltsplan 2020 stehen an Ausgaben für die Unterhaltung der Kreisstraßen in Summe einschließlich Personalkosten ca. 3,42Mio. EUR zur Verfügung. - => Für Landkreis Stendal theoretische Finanzierungslücke von ca. 1,0 Mio. EUR

Folge für den Landkreis: langfristig können nicht alle Straßen saniert oder ausgebaut werden aber müssen trotzdem erhalten bleiben. Erhalten bleiben müssen auch die neu gebauten Straßen und Brücken für die vorgesehene Lebensdauer. Jede unterlasse Unterhaltungsmaßnahme führt jedoch zu höheren Aufwendungen in der Zukunft.

Stand: 2019 8. techn. Daseinsvorsorge 12 Verkehr – Schienenverkehr

Träger Schienenpersonenfernverkehr: Bund - LK Stendal ist Teil von 2 Fernverkehrsstrecken: - 1. ICE (Hannover-Berlin-Hannover) - 2. IRE (Hamburg-Berlin-Hamburg)

ÖPNV Angebot im Landkreis - gliedert sich in Schienenpersonennahverkehr und öffentlichen Straßenpersonennahverkehr (ÖSPV)

Schienenpersonennahverkehr - Träger: Land Sachsen-Anhalt

- Stadt Stendal bereits im 19. Jahrhundert sehr wichtiger Verkehrsknotenpunkt -> Alleinstellungsmerkmal - Gesamtlänge Schienennetz LK: 140 km.

- 1. Uelzen-Magdeburg - 2. Braunschweig-Rathenow - 3. Wittenberge-Magdeburg - 4. Stendal-Tangermünde

Abb. 8.6: Schienennetz im Landkreis Stendal (Quelle: Nahverkehrsplan 2017 & http://www.bkg.bund.de) Stand: 2019 8. techn. Daseinsvorsorge 13 Verkehr - Schienenverkehr

Ort ICE/IC/EC RE RB/S1 Ort ICE/IC/EC RE RB/S1

Bindfelde Seehausen (Altm.) Demker Schönhausen (Elbe) (Altm.) Steinfeld (Stendal) Geestgottberg Stendal + IRE Goldbeck (Osterburg) Stendal-Stadtsee Hämerten Stendal-Vorbahnhof Hohenwulsch Tangermünde Kläden (Stendal) Tangerhütte Meßdorf Tangermünde West Miltern Uchtspringe Möringen (Altm.) Vinzelberg Osterburg

Tab. 8.4: Schienennetz im Landkreis Stendal (Quelle: Nahverkehrsplan LK Stendal 2017) 8. techn. Daseinsvorsorge 14 Verkehr - ÖSPV

Öffentlicher Straßenpersonennahverkehr (ÖSPV) - Träger: Landkreis Stendal - Verkehrsbetreiber: Regionalverkehrsbetriebe Westsachsen GmbH

- 44 Liniengenehmigungen - Davon werden 42 Linien betrieben - Gesamtlänge: 1.300 km - Insgesamt 533 Haltestellen - Geleistete Fahrplankilometer: 4.011.564 km (2018) - Zusätzlich Rufbusse bei schwach ausgelasteten Verbindungen

Trend - Schüler machen 80% der Fahrgäste aus. - Die Schüleranzahl reduziert sich derzeitig - Zahl an Senioren erhöht sich wiederum - => Anpassung des ÖPNVs an die aktuellen Entwicklungen - => erstelltes Bedienkonzept zur Angebotssicherung im Rahmen der Daseinsvorsorge und Schülerbeförderung Abb. 8.7: öffentlicher Straßenpersonennachverkehr (ÖSPV) im Landkreis Stendal (Quelle: Zuarbeit Fahrerlaubniswesen, LK Stendal) Stand: 2018 8. techn. Daseinsvorsorge 15 Verkehr – ÖSPV-Finanzierung

- vielschichtig, da die im ÖSPV und in der Schülerbeförderung erzielten Fahrgelderlöse nicht kostendeckend sind - => Zuschussbedarf von 3,6 Mio. EUR. - -> wird aus Landesmitteln und Mitteln des Landkreises gedeckt - Verkauf von ermäßigten Schülerfahrkarten wird vom Land mit 1,9 Mio. EUR. bezuschusst - Landeslinie 900 (Stendal--Glöwen) wird derzeitig mit 630.000 EUR vom Land finanziert  Zuschüsse insgesamt: 5,8 Mio. EUR. - Zusätzlich fallen noch Kosten in Höhe von 700.000 EUR für den Schülertransport an, die aufgrund der Siedlungsstruktur nicht mit dem Bus gefahren werden oder zu Fuß zu den Haltestellen laufen können

- Erhalt der ÖSPV-Infrastruktur = Aufgabe der Gemeinden - -> Der Landkreis bietet ein Förderprogramm an, welches die Gemeinden beim Erhalt und Neuausbau von ÖSPV-Infrastrukturen unterstützt

Stand: 2019 8. techn. Daseinsvorsorge 16 Verkehr - Flugverkehr

- Im Landkreis Stendal gibt es 2 Flugplätze I. Verkehrslandeplatz Stendal-Borstel II. Sonderlandeplatz Klietz-Scharlibbe - Der Flugplatz Stendal-Borstel stellt einen Standort mit übergeordneter strategischer Bedeutung für neue Industrieansiedlungen an Klietz-Scharlibbe der BAB A14 dar.

Stendal-Borstel Flugplatz Stendal-Borstel - Freizeitlandeplatz und einziger verkehrlich genutzter Flugplatz - 1934: Bau als Militärflugplatz - 1992: zivile Nutzung durch den AERO-Club - 1997: Übernahme durch Flugplatzgesellschaft Stendal Borstel mbH und Entwicklung als Wirtschaftsstandort - An Gesellschaft ist der Landkreis mit 55 % und die Stadt Stendal mit 40 % beteiligt - Heute: Nutzung durch kleinere und mittlere Flugbetriebe, Geschäftsleute, Bundespolizei etc.

Abb. 8.8: Flugplätze im Landkreis Stendal (Quelle: http://www.bkg.bund.de) Stand: 2019 8. techn. Daseinsvorsorge 17 Verkehr - Wasserstraßen

- Der Landkreis wird in Süd-Nordwest-Richtung und in Ost-Nordwest-Richtung durch 2 schiffbare Bundeswasserstraßen erschlossen und ist somit in das europäische Wasserstraßennetz eingebunden. 1. Elbe E l 2. Havel b e - Keine öffentlichen Binnenhäfen und Umschlagstellen im Landkreis vorhanden - 1 Hafen für das IGPA-Gelände - Fahrgastanleger und kleinere Sportboothäfen in Tangermünde, Havelberg und Garz - 2 Überquerungen über die Elbe (Stendal-Rathenow und Seehausen-Wittenberge). Der Rest wird über - 4 landesbedeutsame Fähren (Räbel, , und Grieben/Ferchland) umgesetzt

= Brücke

= Fähre

Abb. 8.9: Wasserstraßen im Landkreis Stendal (Quelle: http://www.bkg.bund.de) Stand: 2019 8. techn. Daseinsvorsorge 18 Verkehr - Radwege Regionale Radwege

Region Anzahl Länge - Verantwortung bei unterschiedlichen Baulastträgern: 1. Bundes- und Landesstraßen -> Landestraßenbaubehörde RBN Tangermünde 7 213 km 2. Kreisstraßen -> Landkreis Stendal Bismark 6 109 km 3. Gemeindestraßen -> Städte und Gemeinden Elbe-Havel-Land 9 261,5 km

Arneburg-Goldbeck 4 99 km Radwegeplanung im Landkreis Stendal Tangerhütte 8 288 km - Ist in 2 Bereiche aufgeteilt Stendal 6 275 km 1. Basisnetz (orientiert sich am Bedarf der Pendler) Havelberg 4 84 km 2. Freizeitnetz (orientiert sich an Erreichbarkeit von Milde-Biese-Aland - 100 km Erholungsgebieten)

- Freizeitnetz ist als Ergänzung anzusehen und besteht aus Überregionale Radwege regionalen und überregionalen Radwegen Anteil Name Gesamtlänge - Regionale Radwege verbinden die überregionalen Radwege Stendal miteinander Elberadweg 1.200 km 110 km - Trotz unterschiedlicher Baulastträger der überregionalen Havelradweg 371 km 42 km Routen, unterstützt der Landkreis Stendal die Kommunen vor Altmarkrundkurs 500 km 255 km allem bei der Beschilderung und Kontrolle der Radwege Grünes Band 1.400 13 km Deutschland

Tab. 8.5: regionale und überregionale Radwege im Landkreis Stendal (Quelle: Landkreis-Stendal.de, Straßenbauamt) Stand: 2019 8. techn. Daseinsvorsorge 19 Technische Daseinsvorsorge (Bereich Verkehr) SWOT-ANALYSE

20 SWOT – Analyse: Stärken und Schwächen

Stärken (Strength) Schwächen (Weakness) Straßennetz Straßennnetz

Guter baulicher Zustand der Bundesstraßen und zum Teil der Zum Teil nicht regelgerechter baulicher Zustand der Landes-, Kreis- und Landesstraßen Gemeindestraßen

Verkehrsknotenpunkt Hansestadt Stendal, der durch Straße, Schiene höherer Erhaltungsaufwand bei nicht „regelgerechten“ Straßen z.B. und Luft bedient wird Minderbreite oder Unebenheiten starke und leistungsfähige Straßenmeistereien Nur noch Investpauschale als finanzielle Förderung vorhanden -> begrenzte finanzielle Leistungsfähigkeit bei Investition in den Straßenbau Radwegenetz Radwegenetz

Koordinator für Radwege im Landkreis Stendal Schlechte Vernetzung zwischen ÖPNV und Radwegen; Mitnahme von Fahrrädern in Bussen problematisch und wenn dann nur begrenzt möglich

Radwegenetz genießt einen guten Ruf auch außerhalb des Landkreises Qualität des zwischen 1992 und 1995 gebauten Altmarkrundkurses in (der Elberadweg wurde zum 14. Mal Deutschlands beliebtester Teilen des LK Stendal noch modernisierungsbedürftig Fernradweg, der Havel-Radweg wurde 2012 zur „Route des Jahres“ gekürt)

Gute Beschilderung und Pflege der überregionalen Radwege Aufgrund der Konsolidierung keine mittelfristige Umsetzung der (Elberadweg, Havel-Radweg, Altmarkrundkurs, Grünes Band, Maßnahmen an den Kreisstraßen Bischhofstour, Hist. Stadtkernroute 3)

8. techn. Daseinsvorsorge 21 SWOT – Analyse: Stärken und Schwächen

Stärken (Strength) Schwächen (Weakness)

Kostenlose Mitnahme von Fahrrädern bei der Bahn und in der Bus- Förderung von Grundinstandsetzung fehlt Landeslinie 900

Knotenpunktbezogene Wegweisung als Pilotprojekt für die Kommunen 2020/2021 ÖPNV und alternative Bedienformen ÖPNV und alternative Bedienformen

Gut ausgebautes SPNV-Netz mit Verbindung zum Fernverkehr am Schülerbeförderung ist einziges Rückgrat des ÖPNV im Landkreis Stendal Bahnhof Stendal

Gut ausgebaute ÖPNV-Infrastruktur ermöglicht die ÖPNV-Bedienung Aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte sind die pro-Kopf-Kosten im aller Orte mit mindestens 50 Einwohnern ÖPNV sehr hoch und ein regelmäßiges Linienangebot in der Fläche nicht realisierbar

ICE-Haltepunkt in Stendal Eingleisiger Abschnitt zwischen Stendal und Kläden, auf der SPNV- Strecke (Uelzen) – Salzwedel – (Magdeburg)

8. techn. Daseinsvorsorge 22 SWOT – Analyse: Chancen und Risiken

Chancen (Opportunities) Risiken (Threats) Straßennetz Straßennetz

Bau der A 14 führt zur besseren Erreichbarkeit/Anbindung an die Region Bau der A 14 führt zu Abstufungen (Bundes- zu Landstraßen, Land- zu -> bedeutender Standortfaktor Kreisstraßen, Kreis- zu Gemeindestraßen) und daraus resultierender Umstrukturierung des Straßennetzes

Investpauschale ohne Zweckbindung und ermöglicht so den prioritären Immer unzureichendere Mittelzuweisung für die Straßeninfrastruktur Einsatz bei Straßen im eigenen Wirkungskreis bzw. der eigenen vom Land -> Investpauschale hat alte Fördermittel abgelöst, reicht aber Trägerschaft alleine nicht aus, um den Investitionsstau abzuarbeiten

Geringere Finanzausstattung führt langfristig zu Qualitätseinbußen und somit zu unnötigen Kosten aufgrund erneuter Maßnahmen Radwegenetz Radwegenetz

Wachstumsmarkt in der Altmark durch den finanziellen Druck keine Grundinstandsetzung und Verschlechterung des Zustandes der Radwege -> dadurch Qualitätsverlust und Imageschaden

Durch Verknüpfung Bahn/Bus/Rad, Schaffung eines integrierten Verkehrsnetzes für Touristen und Alltagsfahrer

Verknüpfung des Radwegenetzes mit den anliegenden Bundesländern (Niedersachsen, Brandenburg) und der Börde

8. techn. Daseinsvorsorge 23 SWOT – Analyse: Chancen und Risiken

Chancen (Opportunities) Risiken (Threats)

Verknüpfung Radwegenetz mit dem ländlichen Wegenetz (2007) und kontinuierliche Fortschreibung

Verknüpfung mit Themenmarketing (Aktiv, Kultur, Genuss), um die Gäste zum „wiederkommen“ zu animieren

Nutzung von E-Bikes unter Nutzung von alternativer Energie

ÖPNV und alternative Bedienformen ÖPNV und alternative Bedienformen

Zunahme von alternativen Mobilitätsformen und Akzeptanzsteigerung Fahrtwege für Schüler werden immer länger + Kosten für die in der Bevölkerung Schülerbeförderung steigen

Rufbussystem für Schwachlastzeiten, mit einer Voranmeldezeit von 60 Mögliche Schließung von immer mehr Haltestellen der Bahn, wodurch min auch immer weniger Schnittstellen zur Verfügung stehen

Bessere Bedienqualitäten für Tourismus- und Freizeitverkehr, wie z.B. Rückläufige Schülerzahlen führen zu immer weniger Einnahmen für die bessere Verknüpfung des ÖPNV und SPNV mit überregionalen Verkehrsunternehmen und somit zu einem höheren Zuschussbedarf der Radwegen, um den Tourismus zu stärken öffentlichen Hand Geringere Bevölkerungsdichte führt zu einer schwachen Auslastung einiger Zugangsstellen und somit zur Auflassungsprüfung durch den SPNV-Aufgabenträger Zustand der Straßen wird sich mittelfristig auf den ÖPNV auswirken (Erreichbarkeit, Taktung etc.)

8. techn. Daseinsvorsorge 24 Telekommunikation/Breitband

- Flächendeckende Versorgung mit Telekommunikationsdienstleistungen ist im LEP 2010 verankert - Internet mit hoher Bandbreite für Gewerbetreibende und private Haushalte unerlässlich, da: -> entscheidender Wettbewerbsvorteil und daher Standortfaktor -> Teilhabe der Menschen an wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Entwicklungen - Breitbandanschluss allerdings keine Universaldienstleistung ! -> kein eigenwirtschaftlicher Breitbandausbau im ländlichen Raum durch die TK-Anbieter  Ungleichgewicht in der Breitbandversorgung zwischen dem ländlichen und urbanen Raum -> Digitale Agenda 2014-2017 der Bundesregierung - Förderung des Ausbaus in ländlichen Regionen - bis 2018 flächendeckende Versorgung von 50 Mbit/sec

Landkreis Stendal - Keine ausreichende Breitbandversorgung (teilweise Unterversorgung durch Internetanschluss von weniger als 2 Mbit/sec) - Kommunen nehmen den Breitband Ausbau seit 2011 in Eigenregie war

8. techn. Daseinsvorsorge 25 Telekommunikation/Breitband-Förderung

- Im Landkreis Stendal wurden bislang 8 von 9 Gemeinden gefördert. Bisher keine Förderung beantragt hat die Stadt Tangerhütte

Davon profieren Gemeinde EW Haushalte Gewerbe/ Landesförderung Kommunaler Bandbreite Unternehmen Eigenanteil nach Ausbau VG Seehausen 2.050 1.200 124 8.710,52 € 179.964,97 € 6-10Mbit/sec

VG Elbe-Havel-Land 4.428 2.389 272 401.290,79 € 41.925,87 € 6-12 Mbit/sec

VG Arneburg-Goldbeck 7.503 3.227 500 266.161,00 € 31.116,00 € 6-10 Mbit/sec

EG HS Osterburg 3.095 1.686 64 1.040.690,21 € 113.572,79 € 6-16 Mbit/sec

EG Bismark (Altm.) 3.270 1.485 34 346.154,00 € 41.844,67 € 6-10 Mbit/sec

EG Tangermünde 11.125 500 500 131.735,26 € 13.390,74 € 6-10 Mbit/sec

EG HS Stendal 12.301 5.660 450 487.682,00 € 56.283,00 € 6-16 Mbit/sec

EG HS Havelberg 1.140 625 46 286.758,00 € 40.966,00 € 6-10 Mbit/sec

Tab. 8.6: Breitbandförderung im LK Stendal (Quelle: breitband-Sachsen-Anhalt.de/breitbandausbauprojekte)

8. techn. Daseinsvorsorge 26 Telekommunikation/Breitband

kommunaler Zweckverband Breitband Altmark

- 2012 zusammen mit dem Altmarkkreis Salzwedel gegründet - Zusammenschluss mehrerer kommunaler Gebietskörperschaften - Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt und ELER-Mittel - Ziel: -> ausreichende Breitbandversorgung mit einen Gigabit/sec -> flächendeckende Errichtung eines kommunalen Telekommunikationsnetzes mit Glasfaserkabel und Leerrohren - Vorteile Zweckverband: -> bestehende Infrastruktur und Glasfaserkabel über 20 Jahre abschreibbar -> Leerrohre über 50 Jahre abschreibbar -> muss keinen Gewinn erwirtschaften -> Möglichkeit, eine wesentlich günstigere Finanzierung zu erhalten

 Entwicklung eines marktfähigen Modells zum Bau der Infrastruktur -> Ausbau erfolgt in sogenannten Ausbauregionen bzw. Clustern + Tiefbaukataster für die weitere Planung  Entstehende Infrastruktur wird kommerziellen Netzbetreiber für 20 Jahre verpachtet  Aus Pachteinnahmen des Betreibers finanziert sich der Zweckverband.

8. techn. Daseinsvorsorge 27 Telekommunikation/Breitband

50 MBit/sek

Abb. 8.10: Breitbandverfügbarkeit der Haushalte im Landkreis Stendal (Quelle: BMVI Breitbandatlas) (Stand: 2019)

8. techn. Daseinsvorsorge 28 Trink- und Abwasserentsorgung

Trinkwasser

- § 50 des Wasserhaushaltsgesetzes: die Seehausen Wasserversorgung ist Aufgabe der Daseinsvorsorge Havelberg - Im Landkreis ist die öffentliche Trinkwasserversorgung Osterburg durch die Grundwasserförderung gesichert Book

- Im Landkreis dienen dazu 15 Wasserwerke Flessau - Sicherung der Aufgabe durch die Festsetzung von Altenzaun Wasserschutzgebieten

- Im Landkreis gibt es Schutzgebiete für 13 Schinne Bismark Wasserfassungen Klietz - Neuaufsetzung für Arneburg Stendal-Nord - WSG Seehausen 2017 angepasst Stendal-Süd

- Gesamtlänge Trinkwasserleitungen: 1.882 km Tangermünde - Angeschlossen ca. 38.331 Hausanschlussleitungen* - Anschlussgrad LK Stendal: 99,5 % Schernebeck - Betriebskosten: 7,14 Mio. €

*inkl. Teile des AMK SAW (Stadt Arendsee (Altm.))

Abb. 8.11: Wasserschutzgebiete im Landkreis Stendal (Quelle: Landkreis Stendal, untere Wasserbehörde) Stand: 2018 8. techn. Daseinsvorsorge 29 Trink- und Abwasserentsorgung

Abwasserentsorgung

- § 79 (1) und (4) Wassergesetz LSA: Gemeinden sind dazu verpflichtet, Abwasser- beseitigungskonzepte (ABK) für anfallendes Schmutz- und Niederschlagswasser zu erarbeiten - Konflikt zwischen steigenden Unterhaltungskosten und sinkenden Auslastungsgraden

Abwasserbeseitigungskonzept (Teil Niederschlagswasser) - Erläutert für jedes Gemeindegebiet die Beseitigung von Niederschlagswasser, aus dem Bereich von bebauten oder befestigten Flächen. Angaben : • vorhandene und geplante öffentlichen Anlagen der Niederschlagswasserbeseitigung • Teile der Gemeinde, die an eine öffentliche Entwässerungseinrichtung angeschlossen sind -> Die Gemeinde hat vor Aufstellung des Niederschlagsabwasserbeseitigungkonzeptes die Möglichkeit der ortsnahen Beseitigung von Niederschlagswasser zu prüfen • Maßnahmen für die Behandlung oder Rückhaltung von Niederschlagswasser. -> zunehmend wichtig! -> Dazu Ausweisung von Vorbehaltsflächen - Niederschlagswasser soll ortsnah versickern, verrieselt oder direkt in Oberflächengewässer eingeleitet werden - Einrichtungen der NWB sind Gebührenpflichtig -> Gemeinden legen Regenwassersatzung selbstständig fest

8. techn. Daseinsvorsorge 30 Trink- und Abwasserentsorgung

Abwasserentsorgung

- § 79 (1) und (4) Wassergesetz LSA: Gemeinden sind dazu verpflichtet, Abwasser- beseitigungskonzepte (ABK) für anfallendes Schmutz- und Niederschlagswasser zu erarbeiten - Konflikt zwischen steigenden Unterhaltungskosten und sinkenden Auslastungsgraden

Abwasserbeseitigungskonzept (Teil Schmutzwasser) - Erarbeitung haben die Gemeinden durch den Beitritt an die Zweckverbände oder Stadtwerke übertragen - Konzept enthält Grundstücke, die an eine öffentliche Abwasserentsorgung angeschlossen werden sollen oder wo kein Anschluss vorgesehen ist - Gesamtnetzlänge: ca. 1.000 km - Davon 460 km als Druckleitungen realisiert (46%) - Angeschlossen: ca. 30.346 Hausanschlussleitungen* - Betriebskosten 2018: ca. 12,2 Mio. €

- Problem: Konflikt zwischen Anschluss der Grundstücke an Abwasserentsorgung und der Auslastung der Kläranlagen - steigende Kosten zur Unterhaltung und abnehmende Nutzerzahlen durch den demographischen Wandel

*inkl. Teile des AMK SAW (Stadt Arendsee (Altm.))

8. techn. Daseinsvorsorge 31 Trink- und Abwasserentsorgung

Bürgermeisterkanäle (BMK) - Sind Teilortskanalisationen - Gemeinsame Ableitung des von befestigten Flächen abfließenden Niederschlagswassers und in Kläranlagen behandelten Schmutzwassers in oberirdische Gewässer - Ablauf aus Bürgermeisterkanälen erfolgt ohne weitere Behandlung des Abwassers - Im Landkreis ca. 114 bestehende Kanäle, jedoch seit dem Bau in den 60er Jahren keine Anpassung an den Stand der Technik oder sonstige Wartungsarbeiten

Klärwerke - Zentrale Behandlung des anfallenden Abwassers in Kläranlagen - Im Landkreis: 22 große kommunale Kläranlagen (<50 Einwohnerwerte) - Klärkapazität: 232.645 EW (abzüglich 10% technische Sicherheit = 209.381 EW) - Aufgrund des demographischen Wandels und des noch nicht realisierten, aber in den Abwasserbeseitigungskonzepten (ABK) geplanten Grundstücksanschlusses sind die Kläranlagen nicht voll ausgelastet.

Stand: 2018 8. techn. Daseinsvorsorge 32 Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung

Anschluss an Kläranlagen

250.000

angeschlossene 200.000 Einwohnerzahl

150.000 angeschlossenes Gewerbe in Einwohnergleichheiten (EGW)

100.000 vorhandene Kapazität der 22 Kläranlagen (< 50 EW) im Landkreis Stendal in 50.000 Einwohnerwerten (EW)

0

Abb. 8.12: angeschlossene Einwohner und Gewerbe im LK Stendal (Quelle: untere Wasserbehörde LK SDL) Stand: 2018 IX. techn. Daseinsvorsorge 33 Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung Auslastung der Kläranlagen

Abb. 8.13: Auslastung der Kläranlagen im Landkreis Stendal (Quelle: untere Wasserbehörde LK SDL) Stand: 2018 IX. techn. Daseinsvorsorge 34 Abfallwirtschaft

- Landkreis Stendal = zuständiger öffentlicher Entsorgungsträger -> stellt unter Berücksichtigung der Abfallwirtschaftspläne für sein Gebiet ein Abfallwirtschaftskonzept (AWK) - Das AWK gibt eine Übersicht über den Stand der öffentlichen Abfallentsorgung im Landkreis -> Stand AWK: 2015, Fortschreibung mindestens alle 6 Jahre (§ 8 AbfG LSA (1) Satz 2) - Abfallwirtschaft über Vielzahl von Gesetzen und Verordnung auf EU-, Bundes- und Länderebene geregelt

Landkreis Stendal - Hat die im Gebiet angefallenen und überlassenen Abfälle aus privaten Haushalten und Abfälle aus anderen Herkunftsbereichen entsprechend der Gesetzgebung zu verwerten oder zu beseitigen (§20 KrWG) - Übertragung der Abfallbeseitigung an: ALS Dienstleistungsgesellschaft mbH - Ziel: Reduzierung der Abfallmenge und Verwertung der nicht vermeidbaren Abfälle - Durch: - intensive Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit - verursachergerechtes Abfallerfassungs- und -gebührensystem - Getrennterfassungssystem für Wertstoffe

- ALS Dienstleistungsgesellschaft-Tätigkeitsfelder: u.a. - -> Management für alle öffentliche Abfallentsorgungsdienstleistungen im LK Stendal - -> Betrieb des Zwischenlagers für gefährliche Abfälle - -> Abfallgebühreneinzug etc.

- Abfallannahmestellen im Landkreis Stendal in: Bismark, Havelberg, Osterburg, Seehausen, Stendal, Tangerhütte und Tangermünde.

8. techn. Daseinsvorsorge 35 Abfallwirtschaft

Mg/Jahr 180.000

160.000

140.000 Abfälle a.d. öff. Abwasserbehandlung sonst. Abfälle 120.000 Bau- und Abbruchabfälle

100.000 andere getrennt erfasste Abfälle sonst. Wertstoffe

80.000 PPK/LVP/Altglas Bioabfälle 60.000 sonst. Feste Siedlungsabfälle Sperrmüll 40.000 gemischte Siedlungsabfälle

20.000

0 Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Hochwasser 2013

Abb. 8.14: Abfallmengenentwicklung im LK Stendal 2008-2013(Quelle: Abfallwirtschaftskonzept LK Stendal 2014) 8. techn. Daseinsvorsorge 36 Abfallwirtschaft

Anteil Abfallmenge in Mg/Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2019 2024 Hochwasser gemischte Siedlungsabfälle 12.306 12.073 10.883 9.896 8.969 8.548 - 7.800 7.100

Sperrmüll 2.559 2.344 1.912 3.341 3.658 9.732 6.093 3.400 3.100 sonst. Feste Siedlungsabfälle 42 7 1 1 0 0 - 0 0

Bioabfälle 16.890 17.090 16.553 17.788 17.509 17.943 - 17.100 15.900

PPK/LVP/Altglas 17.192 16.609 18.041 18.087 17.478 17.079 - 15.620 14.330 sonst. Wertstoffe 1.637 1.977 1.699 1.155 1.482 1.689 - 1.580 1.550 andere getrennt erfasste Abfälle 726 941 886 1.039 1.076 1.129 - 1.100 1.000

Bau- und Abbruchabfälle 30.592 94.924 55.008 61.032 38.729 13.833 10.268 3.200 3.000 sonst. Abfälle 21.336 16.763 6.581 3.696 1.272 584 - 500 500

Abfälle a.d. öff. Abwasserbehandlung 207 188 197 168 100 67 - 100 100

Gesamt 103.487 162.916 111.762 116.203 90.274 70.604 16.361 50.400 46.500

Abfallmenge pro Kopf (Mg/Jahr) 0,825 1,317 0,917 0,967 0,774 0,611 - - -

Tab. 8.7: Abfallmengenentwicklung im LK Stendal 2008-2013 und Prognose 2019/2024 (Quelle: Abfallwirtschaftsplan LK Stendal 2014) 8. techn. Daseinsvorsorge 37 Brand- und Katastrophenschutz

Brandschutz

- § 1 (1) BrSchG: Abwehr von Brandgefahren, Hilfeleistung bei Unglücksfällen und Notständen = Aufgabe der Gemeinden, der Landkreise und des Landes.

 Prüfung der Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Freiwilligen- und Pflichtfeuerwehren  Erstellung von Risikoanalysen und Brandschutzbedarfsplänen darin: -> Mitglieder- und Nachwuchsgewinnung -> Prüfung der Leistungsfähigkeit aller Ortswehren -> Prüfung, welche Ortswehren nachhaltig leistungsfähig aufstellbar sind

 Aufstellung, Aufrüstung, Unterhaltung und Einsatz einer leistungsfähigen Feuerwehr  ausreichende Löschwasserversorgung (§ 2 (2) BrSchG)  Kann eine Gemeinde keine leistungsfähige freiwillige Feuerwehr aufstellen, ist ein Pflichtfeuerwehr aufzustellen

8. techn. Daseinsvorsorge 38 Brand- und Katastrophenschutz

Brandschutz

Feuerwehren im Landkreis Stendal Anzahl 2014 Anzahl 2018

Freiwillige Feuerwehren (Ortsfeuerwehren) 201 200

- Mitglieder Einsatzabteilung 3.885 3.655

- davon Frauen 560 590

- Mitglieder Alters- und Ehrenabteilung 1.253 1.147

Jugendfeuerwehren 78 66

- Mitglieder Jugendfeuerwehr 628 584

Kinderfeuerwehren 23 34

- Mitglied Kinderfeuerwehren 186 340

Grundsatz: innerhalb von 12 Minuten muss in der Regel ein Einsatzort erreicht werden.

Tab. 8.8: Art und Anzahl der Feuerwehren im LK Stendal (Quelle: Ordnungsamt-Brand und Katastrophenschutz) Stand: 2018 8. techn. Daseinsvorsorge 39 Brand- und Katastrophenschutz

Brandschutz Anzahl Gemeinde Feuerwehren VG Seehausen 34

VG Elbe-Havel-Land 16

VG Arneburg-Goldbeck 29

EG Bismark (Altm.) 32

EG HS Havelberg 7

EG HS Osterburg 24

EG HS Stendal 25

EG Tangermünde 8

EG Tangerhütte 25

Tab. 8.9: Anzahl der Feuerwehren nach Gemeinden (Quelle: Ordnungsamt-Brand und Katastrophenschutz) Stand: 2018 8. techn. Daseinsvorsorge 40 Brand- und Katastrophenschutz

Katastrophenschutz

- Landkreis Stendal = Untere Katastrophenschutzbehörde, mit der Aufgabe, Katastrophen abzuwehren und die dafür erforderlichen Vorbereitungsmaßnahmen zu planen und zu ergreifen -> notwendige Maßnahmen dazu werden von den Fachämtern und Behörden in Sonderplänen erfasst.

Schwerpunkte Sonderpläne Einheiten LK Stendal

- Eisenbahnanlagen (ICE- und - Freiwillige Feuerwehren Fernverkehr) - Fachdienste im Katastrophenschutz - Hochwasser und Gewässerschutz -Versorgung und Betreuung von (Deichverteidigung) Einsatzkräften, Helfern und - Straßen- und Gewässerschutz (CBRN- Zivilbevölkerung Einsätze) - Einheiten zur Bekämpfung von CBRN- - Waldbrandschutz (Waldbrandgefahren) Gefahren, Einsatz im Umwelt- und - Extreme Wettersituationen (Ausfall von Gewässerschutz, Versorgungssystemen) Waldbrandbekämpfung und Ereignisse, - Epidemien und Seuchen (Mensch und mit vielen Verletzten Tier)

8. techn. Daseinsvorsorge 41 Brand- und Katastrophenschutz

Katastrophenschutz - bilden seit mehr als 25 Jahren das stabile GAS im Landkreis - stehen auch für überörtliche Einsätze in anderen Landkreisen zur Verfügung - für leistungsfähige Gefahrenabwehr, Gefahrenabwehrsystem ständige Zusammenarbeit aller LK Stendal Beteiligten und gemeinsame Übung außergewöhnlicher Ereignisse

- In Fachdiensten eingesetzte Kräfte sind meistens Ehrenamtliche, die Helferorganisationen sich für diese Tätigkeit ausbilden und engagieren. Kommunale Feuerwehren

- DRK-Kreisverband Östliche Altmark e.V.

- JUH-Regionalverband Altmark Schon gewusst? Aufgrund des - DLRG Ortsgruppe Tangermünde e.V. Deichbruchs bei Fischbeck im Jahr 2013 war im Elbe-Havel-Land eine Fläche von insgesamt 150 km² überflutet

8. techn. Daseinsvorsorge 42 Brand- und Katastrophenschutz

Rettungsdienst

- Land Sachsen-Anhalt = Träger der Luftrettung - Landkreis und kreisfreie Städte = Träger der bodengebundenen Rettungsdienste ( § 3 RettDG-LSA) -> Organisation des Rettungsdienstes wird über den Rettungsdienstbereichsplan geregelt (§ 7 RettDG-LSA) - Ständige Aktualisierung in Form einer Satzung - Inhalte: Anzahl und Standorte der Rettungswachen, Fahrzeugs- und Personalvorhaltungen

§ 2 Rettungsdienstgesetz Land Sachsen-Anhalt (RettDG-LSA)

Aufgaben Notfallrettung Aufgaben Rettungsdienst - Einleitung von Maßnahmen zur Lebenserhaltung - Flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung oder zur Verhinderung schwerer gesundheitlicher der Bevölkerung mit Leistungen der Notfallrettung Schäden -> Sicherstellung durch den bodengebundenen - Herstellung der Transportfähigkeit von Patienten Rettungsdienst in Zusammenarbeit mit der und deren, unter fachgerechter Betreuung, Luftrettung Beförderung in eine geeignete - U.a. auch Zusammenarbeit mit Wasserrettung, Behandlungseinrichtung Bergrettung sowie den Feuerwehren - Leistungserbringer LK Stendal : Kassenärztliche - Leistungserbringer LK Stendal: Johanniter-Unfall- Vereinigung Hilfe e.V. und Regionalverband Altmark

8. techn. Daseinsvorsorge 43 Brand- und Katastrophenschutz

Rettungsdienst

RTW = Rettungstransportwagen KTW = Krankentransportwagen MZF = Mehrzweckfahrzeug (RTW und KTW)

Abb. 8.15: Rettungswachen und Ausrückbereiche der Rettungswagen im LK Stendal (Quelle: Rettungsdienstbereichsplan LK Stendal) 8. techn. Daseinsvorsorge 44 Brand- und Katastrophenschutz

Rettungsdienst (Notarzt)

NEF = Notarzteinsatzfahrzeug

Abb. 8.16: Rettungswachen und Ausrückbereiche der Notarzteinsatzfahrzeuge im LK Stendal (Quelle: Rettungsdienstbereichsplan LK Stendal) 8. techn. Daseinsvorsorge 45 Brand- und Katastrophenschutz

Integrierte Leitstelle der Altmark (ILS)

- § 5 RettDG-LSA: jeder Landkreis hat eine Einsatzstelle zu betreiben, wobei für mehrere Rettungsdienstbereiche eine gemeinsame Leitstelle betrieben werden darf

- Die ILS wird seit Dezember 2013 gemeinsam mit dem Altmarkkreis Salzwedel auf Grundlage einer Zweckvereinbarung betrieben - versorgt werden rund um die Uhr ca. 196.000 EW auf einer Fläche von 4.716 km²

Aufgaben:  Einsatzstelle für den Rettungsdienst  abwehrender Brandschutz  Katastrophenschutz

Stand: 2018 8. techn. Daseinsvorsorge 46 Hochwasserschutz

- = Summe aller Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und von Sachgütern vor Hochwasser - EU-Hochwassermanagementrichtlinie (2007/60/EG) des EU-Hochwassermanagementrichtlinie Bewertung und Management von Europäischen Parlaments und des Rates (23.10.2007) Hochwasserrisiken - -> gibt Rahmen vor, den das neue Wasserhaushaltsgesetz (WHG 2009) in nationales Recht umsetzt - Für den Landkreis Stendal existieren zur Umsetzung der EU- Umsetzung Richtlinie Gefahren- und Risikokarten, auf deren Grundlage Risikopläne erstellt werden Gefahrenkarten - Hochwasserschutzkonzeption LSA: ganzheitlicher und Erfasst Gebiete, die bei Hochwasser mit niedriger, nachhaltiger Hochwasserschutz nur abgestimmt von der mittlerer- und hoher Wahrscheinlichkeit Quelle bis zur Mündung sinnvoll überflutet werden - 23.04.2015: Beitritt Landkreis Stendal zur kommunalen Risikokarten Arbeitsgemeinschaft „Hochwasserpartnerschaft Elbe“ Erfassung möglicher Folgen dieser - Aufgaben: besseren Hochwasserschutz erzielen, drohende Hochwasserereignisse Gefahren für Einwohner verringern und Sachschäden Erstellung vermeiden - Zur Fortführung des Deichsanierungsprogrammes wurde aufgrund des Hochwassers 2013 ein neuer Bemessungshochwasserstand festgelegt, welcher derzeit Risikopläne bei 7,84 m (Pegel Wittenberge) liegt Verringerung möglicher nachhaltiger Hochwasserfolgen für die Schutzgüter - Bis 2020 sollen alle Hochwasserschutzanlagen den technischen Regelwerken entsprechen

8. techn. Daseinsvorsorge 47 Hochwasserschutz

Hochwasser- Tipps

Ratgeber Deichschau Elbe Havel

- Regelmäßige Begehung der Deichanlagen Hochwasser- - Öffentlich und Geoportal Hochwasserschutz kostenfreie Teilnahme LK Stendal - Dauer: ca. 5h - Start: 8.30 Uhr Hochwasser- - Termine & Infos unter: https://www.landkreis- Hilfe stendal.de/de/deichschau-2019.html

Deichbruch- szenarien

Online unter: https://www.landkreis-stendal.de/de/hochwasserschutz.html

8. techn. Daseinsvorsorge 48 Hochwasserschutz - Deichanlagen

LK Stendal

- Insgesamt 408 km Deichanlagen im Landkreis 140 km - Rückstaudeiche im Bereich der Elbe, Aland, 268 km Elbdeichanlagen Havel, Seege und Tanger Rückstaudeiche - Planung und Kontrolle der Deichbaumaßnahmen obliegt den jeweils zuständigen Flussbereichen des LHW Sachsen-Anhalt - Durch Neufestlegung des Bemessungshochwassers erneute Anpassung Elbdeichanlagen aller Deichanlagen in Ihrer Höhe notwendig - Zusätzlich im Bereich der Elbe Zuständigkeits- Elbdeich Bemessungs- Bisher Deichrückverlegungen zur Gewinnung von bereich Länge wasserstand saniert Überschwemmungsflächen, in einer Osterburg 90 km 7,84 m 83 km Größenordnung von 655 ha - Seit 2015 Förderung für kommunale Genthin 50 km 7,84 m 28 km Hochwasserschutzmaßnahmen - -> Maßnahmen müssen allerdings Teil des LK Stendal 140 km HWRM-Planes sein und dürfen nicht im Widerspruch zur Hochwasserkonzeption des Landes stehen.

Abb. 8.17: Deichanlagen im LK Stendal (Quelle: Zuarbeit untere Wasserbehörde LK Stendal) Stand: 2018 8. techn. Daseinsvorsorge 49 Hochwasserschutz - Deichsanierung

2015 2016 2017 2018 2019 2020 Deichanlage Abschnitte Planung in Bau Planung in Bau Planung in Bau Planung in Bau Planung in Bau Planung in Bau Elbe 20 9 8 4 9 4 10 - 7 - 4 - 2

Alandsystem 10 3 2 3 2 2 5 2 4 - 2 - -

Havel 8 3 1 5 - 2 4 2 3 1 2 - 2

Tangerniederung 5 3 2 - 4 - 2 ------

Elbe bis Hämerten 4 2 1 1 - - 1 1 1 - 1 - -

Seegeniederung 4 - 2 - 1 - - 2 - - 2 - 1

Wischedeich 3 1 1 2 1 1 2 1 2 1 2 - 1

Alandüberleitung 1 1 1 - 1 - 1 - 1 - - - - Tab. 8.10: geplante und umgesetzte Deichabschnittsanierungen im Landkreis Stendal (Zuarbeit untere Wasserbehörde, LK Stendal)

Ziel: bis 2020 sollen alle Hochwasserschutzanlagen den technischen Regelwerken entsprechen; Im Zeitraum 2002-2018 wurden im Landkreis Stendal ca. 253,8 Mio. EUR für den Hochwasserschutz eingesetzt; das entspricht einem Anteil von ca. 25 % aller im Land Sachsen-Anhalt eingesetzter Mittel

8. techn. Daseinsvorsorge 50 Hochwasserschutz - Überschwemmungsgebiete

- ÜSG = Flächen, die in 100 Jahren mindestens 1 x überflutet, durchschwemmt oder für die Hochwasserentlastung beansprucht werden - Nutzungsverbot für festgesetzte und vorläufig gesicherte Überschwemmungsgebiete, gemäß WHG und WG LSA - werden durch das Landesverwaltungsamt Sachsen- Anhalt, auf Grundlage von Hochwassermodellierungen und der Rechtsverordnung festgesetzt - zukünftig auch Wasserrückhalt im Fokus, aufgrund von zunehmenden Dürreperioden - dadurch haben Überschwemmungsgebiete neben der Hochwasserentlastung auch Funktion zum Erhalt der Kultur- und Naturlandschaft

Abb. 8.18: Überschwemmungsgebiete im LK Stendal (Quelle: LK Stendal) Stand: 2018 8. techn. Daseinsvorsorge 51 Hochwasserschutz - Überschwemmungsgebiete

Festgesetzte Vorläufig gesicherte Überschwemmungsgebiete Überschwemmungsgebiete Elbe und vereinigter Tanger Aland/biese

Aland/Biese Uchte (Schliecksdorf bis Landesgrenze Niedersachsen) Schlicksdorf bis zur Landesgrenze Niedersachsen Lüderitzer Tanger

Polder 1 Trübengraben Milde

Polder 2 Kümmernitz Secantsgraben

Polder 3 Vehlgast Augraben

Polder 5 Warnau Zehrengraben

Polder Aland/Wrechow

Polder Elbe/Aland

Garbeniederung

Havel

Milde

Tab. 8.11: Überschwemmungsgebiete im LK Stendal (Quelle: untere Wasserbehörde LK Stendal) Stand: 2018 8. techn. Daseinsvorsorge 52 Hochwasserschutz - Gewässerunterhaltung

- Öffentlich-rechtliche Verpflichtung für einen schadlosen Wasserabfluss im Gewässerprofil Flussbereich Flussbereich Unterhaltung - Grundlegende Voraussetzung auch im Osterburg Genthin Bund Hochwasserfall Aland/Biese Graben Sandau/Wulkau Elbe - Dazu gehören: - Erhaltung des Gewässerbettes - Erhaltung der hydraulischen Biese Grützer Vorfluter Havel Leistungsfähigkeit - Erhaltung der Ufer Milde Gülper Havel - Erhaltung der Bölsdorfer Tanger Neue Dosse standortgerechten Ufervegetation Vereinigter Tanger Neue Jäglitz - Freihaltung der Ufer für den Uchte Neuwerbener Wasserabfluss Durchstich - Gewässerunterhaltung in Sachsen Anhalt eingeteilt in Gewässer 1. und 2. Ordnung Seege/Schaugraben Pierengraben - Gewässer 1. Ordnung = erhebliche Rütschgraben wasserwirtschaftliche Bedeutung - -> Unterhalten vom Land, durch den Trübengraben, einschließlich Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Schönfelder und Wasserwirtschaft Kamernscher See - -> bei Bundeswasserstraßen = Unterhaltung durch die Wasserstraßenverwaltung des Bundes Warnschauer Vorfluter Tab. 8.12: Gewässer 1. Ordnung im LK Stendal (Quelle: Zuarbeit untere Wasserbehörde LK Stendal) Stand: 2018 8. techn. Daseinsvorsorge 53 Hochwasserschutz - Gewässerunterhaltung

- Gewässer 2. Ordnung: werden im Landkreis von 7 Unterhaltungsverbänden unterhalten - Mitglieder sind die Gemeinden im jeweiligen Unterhaltungsgebiet - Finanzierung über Mitgliedsbeiträge - Regelung der Unterhaltung in der Unterhaltungsordnung vom 5.11.2012 - Unterhaltungsverbände unterliegen der Rechtsaufsicht der Landkreise (untere Wasserbehörde) - Planungsinstrument = jährlich fortzuschreibende Unterhaltungsplan

Gesamtlänge Gewässer Größe Verbandsgebiet (ha) 2. Ordnung (km) Unterhaltungsverband Rechtsaufsicht insgesamt Anteil LK Stendal insgesamt Anteil LK Stendal

Uchte 51.604 51.604 945 945 LK Stendal Tanger 53.129 32.819 608 441 LK Stendal Seege/Aland 70.467 66.239 1.599 1.531 LK Stendal Trübengraben 56.122 50.483 728 696 LK Stendal Milde/Biese 96.801 35.590 1.770 647 AMK Salzwedel Stremmer/Fiener Bruch 79.083 1.144 1.147 22 LK Jerichower Land Jeetze 109.367 834 1.567 11 AMK Salzwedel

Tab. 8.13: Unterhaltungsverbände Gewässer 2. Ordnung (Quelle: Zuarbeit untere Wasserbehörde LK Stendal) Stand: 2018 8. techn. Daseinsvorsorge 54 Hochwasserschutz - Wasserwehr

- Ehrenamtlicher Wach- und Hilfsdienst für Wassergefahr - Unterstützung der Wasserbehörden im Hochwasserfall durch Übermittlung von Informationen - Gesetzliche Grundlage: § 14 WG LSA - -> vom Hochwasser bedrohte Gemeinden haben eine Wasserwehr aufzustellen - Im Landkreis Stendal haben folgende Gemeinden eine Wasserwehr: - VG Arneburg-Goldbeck - VG Elbe-Havel-Land - VG Seehausen - EG Havelberg - EG Tangermünde - EG Tangerhütte - Aufstellung von Satzungen durch die Gemeinden - Ausbildung der Wasserwehren durch den LHW

8. techn. Daseinsvorsorge 55 Technische Daseinsvorsorge SWOT-ANALYSE

56 SWOT – Analyse: Stärken und Schwächen

Stärken (Strength) Schwächen (Weakness) Breitband Breitband

Altmark verfügt bereits über eine gute Glasfaserinfrastruktur Projekt ist sehr komplex und deshalb schwer in allen Einzelheiten und Facetten darzustellen

Altmark erhält technisch gesehen die leistungsfähigste Infrastruktur im Know-How in den Kommunen für ein solches Projekt muss erst noch im Bereich der Telekommunikation ZBA und in den Kommunen aufgebaut werden

Planung und Bau der Infrastruktur bleiben in der Hand des jede Ausbauregion ist auf eine bestimmte Quote angewiesen, um einen Zweckverbandes; somit kann schnell und angemessen auf bestehende Ausbau ausführen zu können und neue Bandbreiten- und Ausbaubedarfe reagiert werden Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung

Aufgaben der Gemeinden im Rahmen der Daseinsvorsorge in ländlichen und dünnbesiedelten Gebieten ist ein 100 %er Anschluss aller Wohn- und Betriebsgrundstücke an die öffentlichen Trink- und Abwasseranlagen mit einem erheblichen Kosten- und Unterhaltungsaufwand verbunden

Bereitstellung von Trinkwasser für die Bürger und die betrieblichen Förderrichtlinien sind nicht an den demografischen Wandel und an die Einrichtungen als Aufgabe der Daseinsvorsorge zu jeder Zeit, im Flächenkreise mit geringer Einwohnerzahl angepasst notwendigen Umfang und in der gesetzlich vorgeschriebenen physikalischen, chemischen und bakteriologischen Qualität

zentrales Sammeln, Ableiten und Behandeln des anfallenden Abwassers Sanierung oder Ablösung der Bürgermeisterkanäle bisher unzureichend in nach dem Stand der Technik errichteten und betriebenen Abwasserbehandlungsanlagen zur Reinhaltung der Gewässer

8. techn. Daseinsvorsorge 57 SWOT – Analyse: Stärken und Schwächen

Stärken (Strength) Schwächen (Weakness) Abfallwirtschaft Abfallwirtschaft

verursachergerechtes und leistungsbezogenes Abfallgebührensystem bislang keine Kaskadennutzung der separat erfassten Bioabfälle

intensive Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit; Nutzung geringe Inanspruchnahme bestimmter Entsorgungsangebote unterschiedlicher Medien (u. a. Internet, „Abfall-App“, Abfallkalender, - Selbstanlieferung Grünabfall (regional) Broschüren, persönlicher Kontakt auf Stadtteilfesten) - Altholzsammlung auf Abruf

flächendeckendes Erfassungssystem für unterschiedliche trockene Wertstoffe (Hol- und Bringsystem)

flächendeckendes Erfassungssystem für Biogut (Biotonne) und Grüngut (Recyclinghöfe) – gesetzlich geforderte getrennte Erfassung von Bioabfällen ist bereits erfüllt

flächendeckende Restabfallentsorgung für alle Anschlusspflichtigen (Holsystem)

Anstieg der je Einwohner separat erfassten Wertstoffe und Biogut

Rückgang der je Einwohner entsorgten Restabfallmenge

Gewährleistung der Entsorgungssicherheit für die dem örE (zu) überlassenen Abfälle

8. techn. Daseinsvorsorge 58 SWOT – Analyse: Stärken und Schwächen

Stärken (Strength) Schwächen (Weakness) Brand- und Katastrophenschutz Brand- und Katastrophenschutz

Wehren können, im Rahmen des Additionsprinzips nach der Alarm- und werktags befinden sich kaum Ehrenamtliche am Heimatort  Ausrückordnung, grundsätzlich (noch) die 12-Minuten Hilfsfrist Einsatzbereitschaft der einzelnen Ortsfeuerwehren ist am Tag meistens einhalten nicht gegeben

Leistungsfähigkeit ist aufgrund von zu geringer Mitgliederzahl (Mindeststärke) nicht mehr gegeben

Sicherung der Löschwasserversorgung am Einsatzort

Hochwasserschutz Hochwasserschutz

in festgesetzten und vorläufig gesicherten Überschwemmungsgebieten keine bundesweit einheitliche Festlegung zum Bemessungshochwasser für gelten Nutzungseinschränkungen und Verbote die Planung der Deichhöhen

Überschwemmungsgebiet (ÜG) „Aland/Biese“ und ÜG „Elbe/Vereinigter schwierige Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen, da sehr hoher Tanger“ wurden durch das LVWA 2013 und 2014 festgesetzt Zeit-, Kosten- und Planungsaufwand

ÜG Havel, Biese (westl. Teil), Tanger (westl. Teil), Uchte, Milde, LVWA entscheidet über Dringlichkeit der Festsetzung der ÜG laut Zehrengraben, Secantsgraben, Trübengraben sind vorläufig gesichert lt. § Prioritätenliste 76 Abs. 3 WHG

Wasserwehren als zusätzliches Kräftepotenzial für die Abwehr der Probleme mit der personellen Besetzung aufgrund der gesetzlich nicht Wassergefahr zur Unterstützung der unteren Wasserbehörde gewollten Doppelbesetzung mit Mitgliedern der FFW

fehlende finanzielle Mittel zur Beschaffung des erforderlichen Materials für Wasserwehren

8. techn. Daseinsvorsorge 59 SWOT – Analyse: Chancen und Risiken

Chancen (Opportunities) Risiken (Threats) Breitband Breitband

Synergien mit Tiefbauarbeiten im Zuge der Straßensanierungen nach vorhandene Infrastruktur muss lokalisiert werden und frei sein dem Hochwasser 2013 im Elb-Havel-Land

technische Grundlage für eLearning, Telemedizin, home office etc. Zinsrisiko besteht, welches jedoch durch verlorene Zuschüsse, Synergien und einen Ausbau jenseits der notwendigen Quote abgefedert werden kann

Zweckverband als altmarkweites kommunales Gebilde bildet auch Projekt ist dem europäischen Beihilferecht und dem deutschen TK-Recht Chancen im Hinblick auf die Weiterentwicklung der regionalen unterworfen; sollten verlorene Zuschüsse eingesetzt werden, dann sind Daseinsvorsorge die strengen Beihilfevorschriften einzuhalten, ansonsten drohen Rückforderungen

Markt reagiert intensiv auf dieses interkommunale Vorhaben

Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung

dauerhafte Sicherung der quantitäts- und qualitätsgerechten Zeitplan der Umsetzung der Abwasserbeseitigungskonzepte ist abhängig Trinkwasserversorgung von der Gewährung der Fördermittel zum Bau von zentralen Abwasseranlagen

entsprechend der Abwasserbeseitigungskonzepte weiterer Ausbau und sinkende Bevölkerungszahlen bei gleichbleibend hohem dauerhafte Sicherung der Abwasserentsorgung nach dem Stand der Kapitalkostenanteil und erhöhtem laufenden Unterhaltungsaufwand Technik mit dem Ziel der Erreichung der Gewässerschutzziele gem. führt zu Trinkwasser-/Abwasserentgelterhöhungen für den Bürger, WRRL wenn nicht Einsparpotentiale an anderer Stelle gefunden und genutzt werden

8. techn. Daseinsvorsorge 60 SWOT – Analyse: Chancen und Risiken Chancen (Opportunities) Risiken (Threats) Kosteneinsparung durch energetische Optimierung der Verständnis des Gewässerschutzgedanken und des Umweltschutzes sinkt Trinkwasserversorgung und der Abwassertransporte und -behandlung; gezielter Rückbau von Leitungen, Klärkapazitäten Wasserversorgungsanlagen; Energie- und Kostensenkung durch innovative Idee zu Energieerzeugung (Solar, Wind etc.) auf den Flächen der Kläranlagen und Wasserwerke ggf. Orientierung am Leitbild zur Errichtung effizienterer Strukturen der Zeitplan der Umsetzung der Abwasserbeseitigungskonzepte ist abhängig Aufgabenträger der öffentlichen Wasserversorgung und von der Gewährung der Fördermittel zum Bau oder zur Sanierung von Abwasserbeseitigung in Sachsen-Anhalt zentralen Abwasseranlagen Sanierung oder Ablösung der Bürgermeisterkanäle

Abfallwirtschaft Abfallwirtschaft

Stärkung der Abfallvermeidung und Abfallverwertung u. a. durch stetiges Anstieg der Abfallentsorgungsgebühren bei anhaltendem Rückgang der für Gebrauchtwarenmärkte, für Entsorgungsmöglichkeiten für Anzahl der Anschlusspflichtigen Wertstoffe und Bioabfälle Ausbau der haushaltsnahen Erfassung durch Einführung einer komfortablen veränderte Haushaltsstrukturen bedingen größere Anforderungen an das Bündelsammlung für Baum- und Strauchschnitt (Holsystem) mit Behältermanagement verursachergerechter Gebührenabrechnung (Banderolensystem) Kosteneinsparungen sind möglich durch eingeschränkte Mobilität, insbesondere der älteren Bürger, erschwert die - die energetische Verwertung holziger Gartenabfälle; Inanspruchnahme der Recyclinghöfe - die gemeinsame Sammlung von holzartigem und sonstigem Sperrmüll mit anschließender Nachsortierung und Verwertung der Wertstoffe; - kommunale Eigenverwertung von Wertstoffen (Elektroaltgeräten, Alttextilien, Altholz); - eine interkommunale Zusammenarbeit z. B. in den Bereichen: Bioabfallverwertung, Altpapier- /Wertstoffverwertung sowie Bauabfallentsorgung (finanzielle Vorteile durch Mengenbündelungen)

8. techn. Daseinsvorsorge 61 SWOT – Analyse: Chancen und Risiken

Chancen (Opportunities) Risiken (Threats) Brand- und Katastrophenschutz Brand- und Katastrophenschutz

durch Öffentlichkeitsarbeit Image verbessern finanzielle Schwächung leistungsfähigere Wehren aufgrund von unnötiger Finanzierung von leistungsschwachen Wehren Anerkennung des Ehrenamtes, da gefahrengeneigte Tätigkeit und der Probleme in der Nachwuchsgewinnung werden sich in den nächsten Jahren erforderlichen laufenden Ausbildung in der Feuerwehr noch verschärfen Hochwasserschutz Hochwasserschutz

Extremhochwässer bringen neue Erkenntnisse und damit neue es kann kein 100 %er Hochwasserschutz gewährleistet werden Handlungszwänge für Land, LHW, LVwA, Landkreis und Gemeinden es können sich hieraus Veränderung der Größen der ÜG und die Hochwässer finden unabhängig vom demographischen Wandel statt Anforderung an den technischen Hochwasserschutz ergeben Deichrückverlegungen u. Schaffung von Polderflächen haben in der Beschaffung von Materialien für Wasserwehr erst in Zukunft Priorität für den verbesserten Hochwasserschutz Gefahrensituationen Zusage des Landes, bis 2020 alle Deiche im Land DIN gerecht Probleme in der Freiwilligengewinnung herzustellen Verbesserung der kommunalen Hochwasservorsorge der Städte und Gemeinden umfassende, fachübergreifende und grenzüberschreitende Aufgabe

8. techn. Daseinsvorsorge 62