Rezensionen Verzeichnis

Nikolajeva: Children 's Literature Comes 0/ Age: Toward a New Aesthetic (Thomas Kullmann) ...... 128 Compar(a)ison. An International Journal 0/ Comparative Literature II/1995 (Emer O'Sullivan) ...... 130 Feine! Sommerfeldt (Hgg.): Sprache und Stil in Texten für junge Leser. Festschrift für Hans-Joachim Siebert zum 65. Geburtstag. (Bernhard Rank) ...... 132 Dolle-Weinkauffl Ewers (Hgg.): Theorien der Jugendlektüre. (Gerhard Haas) ...... 134 Scherf: Das Märchenlexikon (Kristin W ardetzky) ...... 138 Kinder- und Jugendliteratur 1498 - 1950. Kommentierter Katalog der Sammlung Theodor Brüggemann. Bd.2. (Hans-Heino Ewers) ...... 140 von Matt: Verkommene Söhne, mißratene Töchter (Rüdiger Steinlein) ...... 141 Franz! Gärtner (Hgg.): Kinderlyrik zwischen Tradition und Moderne. (Heinz-Jürgen Kliewer) ...... 146 Clausen-Stolzenburg: Märchen und mittelalterliche Literaturtradition (Kristin Wardetzky) ...... 147 Stach: Robinsonaden. Bestseller der Jugendliteratur. (Ernst Seibert) ...... 149 Ewers! Shavit: Deutsch-jüdische Kinder- und Jugendliteratur von der Haskala bis 1945. (Theodor Brüggemann) ...... 151 Glasenapp! Nagel: Das jüdische Jugendbuch. Von der Aufklärung bis zum 'Dritten Reich'. (Theodor Brüggemann) ...... 153 Tomkowiak: Lesebuchgeschichten. Erzählstojfe in Schullesebüchern 1770 - 1920. (Bernhard Rank) ...... 155 Blaume (Hrsg.): Nur immer hereinspaziert! Leben und Werk von Fritz Baumgarten (1883-1966). (Walter Sauer) ...... 157 Mix: Die Schulen der Nation. Bildungskritik in der Literatur der frühen Moderne; Sommer: Literarische Jugendbilder zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit. Studien zum Adoleszenzroman der Weimarer Republik. (Heinrich Kaulen) ...... 159

Azegami: Die Jugendschriften- Warte. Von der Gründung bis zu den Anfängen des 'Dritten Reiches' unter besonderer Berücksichtigung der Kinder-und Jugendliteraturbewertung und -beurteilung. (Gisela Wilkending) ...... 162 Karrenbrock: Märchenkinder - Zeitgenossen. Untersuchungen zur Kinderliteratur der Weimarer Republik. (Ulrich Nassen) ...... 164 Ramsamperl und Klicketick. Österreichische Bilderbücher um 1900 und heute. Ausstellungskatalog. (Hans Ries) ...... 166 Nodelman: Words about Pictures. The Narrative Art 0/ Children 's Picture Books; Joseph H. Schwarcz & Chava Schwarcz: The Picture Book Comes 0/ Age. Looking at Childhood through the Art 0/ Illustration. (Reinbert Tabbert) ...... 167 Rezensionen 127

Lehnert (Hrsg.): Inszenierungen von Weiblichkeit. Weibliche Kindheit und Adoleszenz in der Literatur des 20. Jahrhunderts. (Lena Lindhoft) ...... 169 Wulf: Mädchenliteratur und weibliche Sozialisation. Erzählungen und Romane für Mädchen und junge Frauen von 1818 bis zum Ende der 50er Jahre. (Inge Wild) ...... 171 Leutheuser: Freie, gefühne und verfühne Jugend. Politisch motiviene Jugendliteratur in Deutschland 1919 - 1989 (Malte Dahrendort) ...... 173 Dahrendorf (Hrsg.): Kinder- und Jugendliteratur. Material; Ders.: Vom Umgang mit Kinder- und Jugendliteratur. Plädoyer für einen lese- und leserorientienen Literaturunterricht. (Norbert Hopster) ...... 174 Raecke! Baumann (Hgg.): Zwischen Bullerbü und Schewenborn. Auf Spurensuche in 40 Jahren deutschsprachiger Kinder- und Jugendliteratur. (Reiner Neubert) ...... 176 Bertrand-Rettig: Les enfants et l'enfance dans la litterature dejeunesse contemporaine a visee realiste de langue allemande et fran~aise. (Inge Wild) ...... 177 Orenstein: Starke Mädchen - brave Mädchen. Was sie in der Schule wirklich lernen; Corinna Kehlenbeck: Auf der Suche nach der abenteuerlichen Heldin (Christine Garbe) ...... 179 Erlinger! Eßer! Hollstein! Klein! Mattusch (Hgg.): Handbuch des Kinderfernsehens (Bernd Dolle-Weinkauft) ...... 182 Hohrnann! Rubinich (Hgg.): Wovon der Schüler träumt: Leseförderung im Spannungsfeld von Literaturvermittlung und Medienpädagogik. (Cornelia Rosebrock) ...... 183 Bertelsmann Stiftung: Lesen in der Schule: Perspektiven der schulischen Leseförde• rung; Dies.: Mehr als ein Buch: Leseförderung in der Sekundarstufe I (Sabine Keiner) ...... 186 Oskamp: Jugendliteratur im Lehreruneil. Historische und didaktische Perspektiven. (Bernhard Rank) ...... '" ...... 189 Kratschrner: Poetologie des Jugendgedichts. Ein Beitrag zur Poetogenese. (Ernst Seibert) ...... 191 Braun: Vorläufer der literarischen Sozialisation in der frühen Kindheit - eine entwicklungspsychologische Fallstudie. (Petra Wieler) ...... 192 128 Rezensionen

Maria Nikolajeva: Children 's Literature Comes oj Age: Toward a New Aesthetic. New York: Garland 1996, xii + 239 S. Der Titel dieser Studie bezeichnet ein weitgefachertes Programm: Zum einen legt die Verfas­ serin eine Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Kinderliteraturforschung vor und plädiert da­ für, Kinderliteratur nicht mehr nur in pädagogischen oder sozialgeschichtlichen Zusammen­ hängen, sondern vor allem auch in ihrer Eigenschaft als Literatur zu untersuchen (S. 3-4). Durch ein neues Selbstbewußtsein sollte die Kinderliteraturforschung 'erwachsen werden'. Aber nicht nur die Forschung, sondern auch die Kinderliteratur selbst 'wird erwachsen': In den letzten Jahrzehnten, so die These Nikolajevas, habe die Kinder- und Jugendliteratur an literarischer Komplexität gewonnen und sich damit Bereiche erschlossen, die zuvor nur in Werken der Erwachsenenliteratur zu verzeichnen gewesen seien: "modern children's and ju­ venile literature has grown more 'literary' and artistically elaborate" (S. 6 u. ö.). Nikolajeva beschränkt sich nicht darauf, diesen Prozeß zu konstatieren, sondern möchte ihn durch ihre Arbeit aktiv befördern; diesem Zweck dienen auch die zahlreichen expliziten Werturteile über die von ihr untersuchten Texte. Nikolajeva verzichtet bewußt auf einen Ansatz, der die Kinderliteratur nach dem Entste­ hungsdatum, dem Entstehungsort oder nach Texttypen ordnet. Das Buch ist vielmehr in Ab­ schnitte eingeteilt, die ihren jeweiligen Ausgangspunkt in einer bestimmten theoretischen Fra­ gestellung haben. Im ersten Abschnitt geht es anhand der Frage, ob es eine 'Weltliteratur für Kinder' gibt, um Definitionen und die Problematik der kulturellen Bedingtheit kinderliterari­ scher Texte (S. 13-51). Zur Sprache kommt die Thematik der Rezeption erwachsenenliterari­ scher Klassiker wie Robinson Crusoe und Gulliver's Travels als Kinderbücher sowie das Pro­ blem des unterschiedlichen Lebenshintergrundes von Kindern unterschiedlicher Kulturen. Wie Nikolajeva am Beispiel von Texten aus Schweden, Amerika und Rußland zeigt, haben be­ stimmte inhaltliche Details in den drei Ländern ganz unterschiedliche Konnotationen, so daß bei Übersetzungen Mißverständnisse fast unvermeidlich sind. Am Beispiel der Popularität von Astrid Lindgrens Erzählungen in (Sowjet-) Rußland wird jedoch auch deutlich, daß der Trans­ fer in eine andere Kultur mit einem Gewinn an Aussagekraft verbunden sein kann. Der zweite Abschnitt untersucht Kinderliteratur als "canonical art form" im Sinne Juri Lotmans (S. 50-59): Viele kinderliterarische Texte orientieren sich an vorgeprägten Mustern, deren Wiedererkennung einen wesentlichen Aspekt des Leseerlebnisses ausmacht. Der Mangel an innovativen Elementen sollte nach Nikolajeva also nicht als negatives Qualitätskriterium verstanden werden. Im dritten Abschnitt wird versucht, literaturhistorische Wandlungen in­ nerhalb der "semiosphere" der Kinderliteratur auf Grundmodelle zurückzuführen (S. 61-94). Der vierte Abschnitt skizziert eine Abfolge von Stufen bei der Entwicklung von Kinderlitera­ tur, die von Adaptionen von erwachsenenliterarischen Texten über didaktische Werke zu ka­ nonischen und schließlich zu (im Sinne von Michail Bachtin) 'polyphonen' Erzählungen für Kinder reicht (S. 95-120). Im fünften Abschnitt wird Bachtins Begriff des "chronotope" (etwa 'Raum-Zeit-Konti­ nuum') als Klassifikationskriterium für kinderliterarische Texte zur Diskussion gestellt (S. 121-152). So lassen sich mit Hilfe dieses Begriffs verschiedene Formen phantastischer Li­ teratur unterscheiden. Weiterhin kann der Begriff nach Nikolajeva dazu dienen, die sich in modernen Kindererzählungen aufzeigende 'Polyphonie' terminologisch zu fassen. Der sechste Abschnitt, der vielleicht interessanteste des vorliegenden Buches, handelt von Intertextualität (S. 153-187). Michail Bachtins Konzept des 'Dialogs' eines Textes mit voraus­ gegangenen Texten erweist sich gerade bei modernen Kindererzählungen als besonders ergie­ big. So sind die Kinderromane Susan Coopers durch zahlreiche Verweise auf alte Mythen ge­ kennzeichnet, die zum Teil dem arthurisehen Sagenstoff entstammen, zum Teil aber auch ganz anderen Ursprungs sind. Auch die Werke Edith Nesbits enthalten eine Fülle von Anspielun­ gen auf andere Texte, meist jedoch auf konkrete Bücher, deren Abfassung noch nicht lang zu­ rückliegt. Das Konzept der Dialogizität ermöglicht es schließlich, die spezifischen Qualitäten bestimmter Texte aufzuzeigen, die oft als derivativ abgelehnt werden; Nikolajeva zeigt dies an den Beispielen von Edward Eagers Romanen, unter anderem Magic by the Lake, und Michael Endes Die unendliche Geschichte. Im siebten Abschnitt schließlich geht es um "metafiction", die selbstreferentiellen Elemente, die sich nach Nikolajeva in der Kinder- und Jugendliteratur vor allem in Texten der allerjüngsten Zeit finden. Nikolajewa: Chi/dren 's Literature Comes oj Age 129 Nikolajevas Studie beeindruckt durch die Fülle des von ihr verarbeiteten Materials. Im Mittelpunkt steht die Kinderliteratur Schwedens nach dem Zweiten Weltkrieg, doch sind auch andere Nationalliteraturen durch eine Fülle von Beispielen vertreten, vor allem die Englands, der U.S.A. und Norwegens. Der Leser trifft auf zahllose interessante Einzelstudien, unter an­ derem zu Texten von Astrid Lindgren, Tove Jansson, Maria Gripe, Tormod Haugen, Peter Pohl, Edith Nesbit, Alan Gamer, Lloyd Alexander und Aidan Chambers. Auch zu übergrei• fenden literatur- und kulturhistorischen Zusammenhängen finden sich viele aufschlußreiche Beobachtungen, etwa zum Wandel der schwedischen Kinderliteratur von einer Orientierung an Realismus und sozialem Engagement zu stärker imaginativen Erzählformen in den siebziger und achtziger Jahren (S. 68 u. ö.). Hinzu kommt die umfassende, kritische Auseinander­ setzung mit zahlreichen Sekundärstudien zu den besprochenen Autoren. Bereits diese Fülle von Material wird Nikolajevas Studie zu einem unentbehrlichen Nachschlagewerk für Biblio­ thekare, Pädagogen und vor allem kinder literarisch interessierte Literaturwissenschaftier ma­ chen. Das Gesamtkonzept des Buches bleibt hingegen einigermaßen diffus. Die verschiedenen theoretischen Ansätze stehen unverbunden nebeneinander; es wird auch nicht nach ihrer Kom­ patibilität gefragt. Einige dieser theoretischen Konzepte werden auf recht naive Weise auf Kinderliteratur appliziert: Braucht man wirklich die Kultursemiotik der "Russian semiotic school" (S. 61), um festzustellen, daß bestimmte Texte, wie Lingrens The Brothers Lionheart, schlagartig eine neue Tendenz begründen (S. 69), während andere literaturhistorische Pro­ zesse, wie der Wandel von 'wundersamen' zu 'phantastischen' Erzählformen, auf der gradu­ ellen Inkorporation von vormaligen literarischen Randerscheinungen beruhen? Ist es sinnvoll, dem Jungschen Begriff des Archetyps Michail Epsteins Konzept des kenotype gegenüberzu• stellen (S. 145f.), wenn mit letzterem lediglich modeme Motive wie Aufzüge, Autos und Computer gemeint sind, die (angeblich) keinen archetypischen Charakter haben können? Auch die Darlegungen über die Intertextualität von Kinderbüchern machen einen unausge­ gorenen Eindruck. Zweifellos trifft es zu, daß gerade kinderliterarische Texte durch ein hohes Maß an dialogischen Bezügen zu vorausgegangenen Texten gekennzeichnet sind, oft in der Form von ironisch-parodistischen Motivübemahmen (S. 186 u. ö.). Nikolajeva greift jedoch zu kurz, wenn sie dieses Phänomen lediglich als Übernahme von Tendenzen der erwachse­ nenliterarischen Postmoderne beschreibt. Intertextualität der beschriebenen Art findet sich be­ reits in Charles Kingsleys Water-Babies (1862) und Lewis Carrolls Alice-Büchern (1865/1871), möglicherweise auch schon in Grimms Märchen. Ein interessanterer Analysean­ satz zum Phänomen Intertextualität wäre das zuvor (im zweiten Abschnitt des Buches) bespro­ chene Konzept der kanonischen Literatur, doch Nikolajeva stellt diesen Bezug nicht her. Es stellt sich die Frage, ob ein historisch-deskriptives Vorgehen nicht doch zu einer über• sichtlicheren Darstellung und zu besser überprüfbaren Ergebnissen geführt hätte, zumal sich viele vermeintlich neue Tendenzen der letzten Jahrzehnte wie Intertextualität und Metafiktio­ nalität als sehr alte und seit langem in kinderliterarischen Texten anzutreffende Phänomene erweisen. Bei Nikolajevas offenkundigem Bemühen, methodische Modernität vorzuführen, fallen einige doch sehr traditionelle Denkweisen ins Auge, so die Vorstellung einer deutlichen Trennung zwischen 'guter' Literatur auf der einen und 'Paraliteratur' auf der anderen Seite. Auch geht Nikolajeva, wie viele Kinderliteraturforscher vor ihr, an zahlreichen Stellen von sehr dezidierten Vorstellungen über kindliche Denkweisen und Vorlieben aus, ohne diese methodisch überzeugend herzuleiten. So wendet sie sich gegen Neuauflagen der Romane Jules Vernes, bei denen es sich oft um "little more than travelogues furnished with a superficial plot to resemble novels" (S. 19) handle. Für heutige Kinder seien diese Texte "stale bread", denn "today's children and young people prefer to get their information from non-fiction" (S. 19). Wirklich? Diese kritischen Anfragen sollen das Verdienst der Verfasserin nicht schmälern, daß vor allem darin besteht, daß sie weite Bereiche der Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart nach ihren literarischen Qualitäten befragt. Die Uneinheitlichkeit ihrer Konzeption reflektiert den bei Literaturwissenschaftlern zur Zeit fehlenden Grundkonsens über Methoden und Ziele ihrer Wissenschaft, ein Manko, das bei einer Teildisziplin wie der Kinderliteraturforschung, bei der relativ wenig kompetente Vorarbeiten vorliegen, naturgemäß besonders deutlich zu Buche schlägt. Thomas Kullmann 130 Rezensionen Compar(a)ison. An International Journal of Comparative Literature 1l/1995. Current Trends in Comparative Children's Literature Research. Gastherausgeberin Bettina Kümmerling-Meibauer. (Peter Lang Verlag) 1965. "Even more so than adult literature, children's literature evolves from international, rather than national, paradigrns", charakterisierte die belgische Komparatistin Rita Bouckaert -Ghes­ quiere 1992 die Entwicklung der Kinder- und Jugendliteratur. Sie sollte daher eigentlich ein gut erforschter Gegenstand der Komparatistik sein, die Literatur in ihren internationalen und interkulturellen Zusammenhängen analysiert. Doch selbst in neueren Fachbibliographien und Handbüchern der Komparatistik sucht man vergeblich nach Hinweisen auf Kinder- und Ju­ gendliteratur. Fragen von grenzüberschreitenden Phänomenen wird allerdings nicht mehr aus­ schließlich in der Komparatistik nachgegangen: translation studies, gender studies oder cul­ tural studies zeigen eine Vielzahl von anregenden neuen Ansätzen. Die damit verbundene Er­ weiterung der Methoden und Gegenstände schlägt sich auch in neueren Arbeiten im Bereich der kinderliterarischen Komparatistik nieder, von denen einige hier vorgestellt werden. Im ersten Teil ihrer Einleitung zeichnet Kümmerling-Meibauer die Entwicklung der kin­ derliterarischen Komparatistik seit 1945 nach: vom vor allem auf der Idee des Internationalis­ mus der Kinderliteratur bei Hazard basierenden universalistischen Konzept über die in den sechziger und siebziger Jahren erfolgte Hinwendung zu Bereichen wie Übersetzung, Bearbei­ tung und Rezeption bei Bamberger, Scherf und Klingberg hin zu sich seit den achtziger Jahren langsam ausdifferenzierenden komparatistischen Untersuchungen. Dabei lehnt sie sich an die Rekonstruktion dieser Entwicklung in Emer O'Sullivans Studie: Ansätze zu einer komparati­ stischen Kinder- und Jugendliteraturjorschung (in: Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft 1994, 35-76) an, ohne dies, abgese­ hen von einem Hinweis auf die Hazard-Rezeption, kenntlich zu machen und ohne sie in die ansonsten äußerst sorgfältig zusammengestellte, knapp 180 Titel unfassende Bibliographie 'Studies in Comparative Children's Literature' (147-159) aufzunehmen. Seit den achtziger Jahren, so Kümmerling-Meibauer, werde sieben Hauptbereichen der kinderliterischen Kompa­ ratistik erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt: "historical studies, cross-cultural approaches, gender studies, intertextuality, imagology, translation studies and genre typology/comparative poetics" (12). Mit dem niedrigen Status der Kinderliteraturforschung befaßt sich der Brite Peter Hunt in seinem eher allgemeinen als komparatistischen Beitrag Dragons in the Department and Aca­ demic Emperors: Why Universities are Afraid of Children 's Literature. Er nennt vier Gründe dafür: die (Prirnär)Texte selbst, die sich mit dem Gegenstand beschäftigenden Personen, vor allem Frauen, die 'angewandte' Ausrichtung der Forschung und ihre Interdisziplinarität. Alle vier riefen Angst in den männlich dominierten Institutionen hervor: "its breadth of textual re­ ference, its non-exclusiveness, its involvement with the reader, its necessary intellectual range" (31) läßt die Kinderliteraturforschung wie den Jungen in Andersens Märchen erschei­ nen - "it has to be ignored or scorned, or silenced, otherwise the Emperor's nakedness" - ge­ meint ist die hermetische Abriegelung und zunehmende Inkohärenz der Literaturwissenschaft - "might have to be admitted" (ibd.). Kinderliteraturforschung wird hier zur besseren Wissen­ schaft stilisiert, sicher ein Ausdruck von Hunts jahrelangen Frustrationen beim Ringen um Anerkennung innerhalb der britischen Anglistik. Der Frage des kulturellen Status der Kinderliteratur geht Jean Perrot in seinem Beitrag La litterature de jeunesse dans la culture mondiale: entre valeur d'usage et pouvoir symbolique nach. Er analysiert die Funktion(en) und Funktionalisierungen von Kinderliteratur in ver­ schiedenen Ländern im Zeitalter der Technologie und diskutiert die Spaltung des teilweise global gewordenen Marktes der Kinderkultur in Unterhaltung (die Illusion des plaisir du texte wird gerade in den Serienheften, in den interaktiven Spielen auf CD-Rom usw. erzeugt) und Erzeugnisse mit kulturellem Prestige. Perrot verortet Kinderliteratur zwischen praktischen Werten (Alphabetisierung, Enkulturation) und symbolischen Werten, wobei er für eine nicht­ reduktive Auffassung von den (ästhetischen, spielerischen) Bedürfnissen von Kindern und für eine neue "avant - garde" Kinderliteratur plädiert, die beide Werte mit neuen Erzählformen vereint. Das Übersetzen und Übersetzungen im kinderliterarischen Bereich werden in zwei Beiträ• gen behandelt. Riitta Oittinens programmatischer Beitrag The Verbal and the Visual: On the Carnivalism and Dialogics of Translating for Children bezieht seine wesentlichen theoreti­ schen Impulse aus den Arbeiten Bachtins. Sie geht von dem (karnevalistischen) Wesen des Kindes aus, von seinen Bedürfnissen und den Situationen, für die übersetzt wird. (Ihr Beitrag Compar(a)ison 131 basiert auf der 1993 veröffentlichten Studie 1 Am Me - 1 am Other: On the Dialogics of Translating for Children, die im Forschungsbericht zur Übersetzung von Kinderliteratur von Reinbert Tabbert in Kinder- und Jugendliteraturjorschung 1995/6, 97-108 ausführlich bespro­ chen wurde). Mit den verschiedenen Weisen, wie die (übersetzten) Texte, Repertoires, Insti­ tutionen und Muster einer Kultur die Art und Entwicklung einer anderen bestimmen können, befaßt sich Zohar Shavit, die durch ihre Anwendung der Polysystemtheorie Even-Zohars we­ sentliche Impulse gerade für die komparatistische Kinderliteraturwissenschaft geliefert hat. Ihr Beitrag, der in ähnlicher Form bereits in Poetics Today (111992) erschien: Intercultural Rela­ tionships. The Importance of the Study of Cultural Interjerence for the Historical Study of Children 's Literature, behandelt die Beziehungen zwischen der deutschen und der jüdischen Kinderliteratur während des 18. und 19. Jahrhunderts. In einem Beitrag zur historischen Kinderliteraturforschung Children 's Bibles 1690-1750 and the Emergence of Fictions for Children geht Ruth Bottigheimer sozial- und kulturge­ schichtlichen Elementen unterschiedlicher deutsch- englisch- und französischsprachiger Bibel­ fassungen für Kinder sowie generell der Frage nach ihrer Rolle in der Entwicklung der Kin­ derliteratur nach: "Children's Bibles were not simple reworkings of the canonical Bible, but were purposefully contrived extended narratives for children, and [ ... ] an important wellspring for fictions for children" (115). (V gl. ferner ihre 1996 erschienene Monographie The Bible for Children from the Age of Gutenberg to the Present). Die Darstellung der Ver­ gangenheit (neben Geschichte auch Mythen und fiktive Vergangenheit) im zeitgenössischen europäischen und nordamerikanischen Jugendroman will Ganna Ottevaere-van Praag in ihrem Beitrag Le passe et sa transmission dans le roman contemporain pour la jeunesse klassifizie­ ren. Sie unterscheidet drei Arten von Romanen, "le roman d'atmosphere historique", die Ge­ schichtsdarstellung, die sich der Mittel des realistischen und des psychologischen Romans be­ dient, um die Atmosphäre der Zeit anhand von Alltäglichem zu zeigen, "le roman realiste" - in dieser Kategorie spielen Personen oder Gegenstände aus der Vergangenheit eine Rolle im Leben der Protagonisten - und "le roman merveilleux", wozu phantastische Romane und Science Fiction zu zählen sind. Eine Fundgrube an Beobachtungen und Beispielen, bei der sich jedoch die Frage aufdrängt, ob durch derartig grobe Kategorisierungsraster ein theoreti­ scher oder methodologischer Gewinn erzielt werden kann. Sich ebenfalls mit Gattungsfragen beschäftigend, geht Maria Nikolajeva in Literature as a Rite of Passage: A New Look at Genres von der Beobachtung aus, daß "allliterature, art, reli­ gion, philosophy [00'] reflects a striving to answer some basic existential questions: who are we? why are we here? is there any reason for life?" (117). Gestützt auf das strukturalistische Modell Propps und die psychoanalytische Theorie Jungs betrachtet Nikolajeva Literatur als symbolische Darstellungform des menschlichen Reifungsprozesses und unterteilt unterschied­ liche Gestaltungsweisen dieses Prozesses in die 'arcadian children's literature' der ewigen Kindheit, in Märchen und Mythen, die als Wegweiser mit Verhaltensanweisungen auf dem Weg zum Erwachsenwerden fungieren, in phantastische und realistische Erzählungen, in denen ein anderer Ort oder eine andere Zeit dem Protagonisten eine Art time-out gewähren, und in Adoleszenzromane, die kein Zurück mehr zulassen (leider berücksichtigt sie die deutschsprachige Forschung nicht - gerade Peter Grotzers Die zweite Geburt (1991) wäre als wichtige komparatistische Studie von Jugend, Initiation und Ritus gut einzubeziehen gewe­ sen). An die Stelle der brüchig gewordenen Gattungszuordnungen in der zeitgenössischen Li­ teratur setzt sie ein anregendes Interpretations- und Einordnungsraster nach "the stage of in­ itiation which is described in the text" (129), wobei jedoch zweifelhaft bleibt, ob ein Thema - auch eines von der existentiellen Dimension des Erwachsenwerdens - als Basis einer gänzlich neuen Gattungssystematik dienen kann. Eine willkommene Erweiterung des vornehmlich europäischen und nordamerikanischen Kinderliteraturkorpus der (komparatistischen) Kinderliteraturforschung bietet der Beitrag von Osayimwense Osa, der einen nigerianischen und einen amerikanischen Adoleszenzroman aus den siebziger Jahren vergleicht: The Bride Price und Summer of My German Soldier, zwei Texte, in denen sich jeweils eine junge Frau in einen von den streng konservativen Gemein­ schaften verachteten Außenseiter verliebt. Trotz der kulturellen Unterschiede (USA während des Zweiten Weltkriegs, afrikanische Familien- und Stammesstrukturen) sieht er vor allem kulturübergreifende Ähnlichkeiten: "two girls from different cultures have a common human need for love, understanding and companionship" (99). Das vorliegende Heft dokumentiert die Vielfalt theoretischer Ansätze und Fragestellungen im relativ jungen Bereich der internationalen kinderliterarischen Komparatistik. Wenn auch viele Beiträge von ihrem Inhalt her dem kinderliterarisch informierten Fachleser bereits be- 132 Rezensionen kannt sind, so bieten sie dem allgemein interessierten Komparatisten doch einen Einblick. Be­ dauerlich ist das Fehlen der deutschen Forschung. Gerade Reinbert Tabbert und Gertrud Leh­ nert waren ja maßgeblich an der Entwicklung diese~ Disziplin in Deutschland beteiligt, aber auch Astrid Surmatz' interessante Rezeptions- und Ubersetzungsstudie zu Pippi Langstrumpf hätte hier vertreten sein können. Emer O'Sullivan

Angelika Feine / Karl-Emst Sommerjeldt (Hgg.): Sprache und Stil in Texten für junge Leser. Festschrift für Hans-Joachim Siebert zum 65. Geburtstag. Frankfurt/M. u.a.: Lang, 1995. 226 S. (= Sprache - System und Tätigkeit; Bd. 17) Titel und Beiträge dieser Festschrift nehmen Bezug auf einen der Arbeitsschwerpunkte des zu Ehrenden: die Sprache und den Sprachgebrauch im Kinderbuch, ein wichtiges und - trotz eini­ ger beachtenswerter Arbeiten der letzten Jahre - noch lange nicht in allen Aspekten ausge­ schöpftes Thema. Der Band weckt demnach Erwartungen, und das auch deshalb, weil der Veröffentlichung Forschungskolloquien vorausgegangen sind, in denen textlinguistische und stilistische Fragestellungen interdisziplinär, in Zusammenarbeit von SprachwissenschaftlerIn­ nen, LiteraturwissenschaftierInnen, Sprach- und Literaturdidaktikerlnnen bearbeitet wurden. Inwieweit werden diese Erwartungen erfüllt? Ohne damit Prioritäten zu setzen oder indirekt zu werten, sei zunächst von den Beiträgen die Rede, die sprach- oder/und Iiteraturtheoretisch akzentuiert sind. Wenn zunächst auf Maria Lypps Überlegungen (Das kalkulierte Einfache. Zum Kunstcharakter der Anfangsliteratur; S. 109-119) eingegangen wird, dann deshalb, weil sie auf der Basis ihres zugleich sprach- wie Iiteraturtheoretischen Fundaments, das durch die produktive Aneignung des strukturalistischen Ansatzes von J.M Lotman gekennzeichnet ist (vgl. dazu: M. Lypp: Einfachheit als Kategorie der Kinderliteratur. Frankfurt/M.: dipa, 1984 und J.M. Lotman: Die Struktur literarischer Texte. München: Fink, 1972), eine, wie sich hier erweist, sehr gewichtige Gegenposition ge­ gen die These zu entwickeln vermag, der Bereich der "Erstlese- und Leseanfängerliteratur" sei aus der "modernen" Kinderliteratur auszugrenzen, weil in ihm "lesedidaktische und solche des Literaturerwerbs unter Hintanstellung literarischer Gesichtspunkte dominieren" (so H.-H. Ewers: Die Emanzipation der Kinderliteratur. In: Schweizerisches Jugendbuchinstitut (Hrsg.): Horizonte und Grenzen. Standortbestimmung in der Kinderliteratur. Zürich, 1994, S. 86). Zeichentheoretisch und textanalytisch zeigt M. Lypp auf, daß dies für den Kindervers, die Urform "einfacher" Kinderliteratur, keinesfalls gilt. Er entfaltet sein ästhetisches Potential nicht durch "vorverbale" kindliche Äußerungen (etwa Geräusch- und Stimmimitationen), son­ dern durch rhythmische und klangliche Überstrukturierungen, die ein sekundäres, die primäre Konventionalität der Sprachzeichen überlagerndes Sinnsystem konstituieren: das der Literatur. "Die strukturale Literaturtheorie ermöglicht, das literarische System als einen Zusammenhang von Zeichengefügen unterschiedlicher Dichte, Durchschaubarkeit und Vorhersehbarkeit zu se­ hen. Für die KL noch kaum praktisch angewandt, geschweige denn ausgeschöpft, gibt diese These eine Ansicht der KL als sprachkünstlerisches Medium, das dem Kind die Weite des kulturellen Systems laufend erschließt" (S. 117f.). Skeptischer ist der Versuch von Hans-Harry Drößiger zu beurteilen, aus textlinguistischer Sicht einen Beitrag zur Theorie der phantastischen Literatur zu leisten (Zur Erzeugung von phantastischen Welten in der Kinder- und Jugendliteratur; S. 11-28). Mit Hilfe des (leider nicht genügend ausdifferenzierten) Begriffs der "sprachlichen Prozedur" möchte er zwei Ty­ pen der phantastischen Literatur voneinander unterscheiden. Beim ersten Typ werde lediglich ein "phantastischer WeIthintergrund" erzeugt: eine Fantasy- oder Science Fiction - Welt, die nicht notwendigerweise auch ein Bestandteil des Erzählgeschehens sein müsse. Ob die vorge­ legte referenzsemantische Analyse des Textbeginns von M. Endes Wunschpunsch dazu ge­ eignet ist, einen solchen Typ phantastischer Literatur zu konkretisieren, erscheint allerdings mehr als fraglich. Beim zweiten Typ, so der Verfasser, ergebe sich der phantastische WeIthintergrund zwingend aus den Handlungen der Figuren. Als herausragendes Beispiel für diesen Typ wird M. L'Engles Zeit-Trilogie interpretiert, deren Erzählkonzept durch die Ver­ knüpfung dreier verschiedener Welten charakterisiert sei. Man ist zwar geneigt, dieser Ana­ lyse zuzustimmen, fragt sich jedoch, ob damit nicht die postulierten Unterscheidungen, auf je­ den Fall die zwischen "Welt", "Handlungswelt" und "Welthintergrund" , wieder hinfällig wer­ den (oder begrifflich genauer gefaßt werden müßten). Feine/Sommerjeldt: Sprache und Stil 133 Ebenfalls der ersten thematischen Gruppe zuzuordnen sind die Beiträge von Karin Richter und Wilhelm Steffens, beide - zumindest von der Überschrift her - fokussiert auf Kategorien der Erzähltheorie, beide auch mit der Intention, kinderliterarische Entwicklungen von den siebziger zu den neunziger Jahren nachzuzeichnen: W. Steffens für Westdeutschland (Epische Formen der Kinderliteratur im Spiegel der Erzähltheorie - Skizzierung einiger jüngerer Ent­ wicklungslinien; S. 207-217), K. Richter für Ostdeutschland (Erzähljormen in der ostdeut­ schen Kinderliteratur von 1970 bis zur Gegenwart; S. 153-164). Die Hinweise, die W. Steffens gibt, zeigen die Notwendigkeit auf, die genannten Ent­ wicklungen stärker als bisher auch im Blick auf die Ausdifferenzierung von Erzählsituationen (personales Erzählen, Ich-Erzählen ... ), das immer subtiler und detaillierter eingesetzte Mittel der Erlebten Rede oder des Inneren Monologs, die Annäherung an die Darstellung von Be­ wußtseinsströmen, die Verwendung mehrerer Erzählstimmen, das Operieren auf mehreren Zeitebenen oder die Brechung der chronologischen Linearität zu reflektieren. Als prototypisch für den (post-)modernen Kinderroman gilt ihm P. MacLachlans Schere, Stein, Papier (dt. 1994) mit seiner

"hoch differenzierten Erzählsituation, der Thematisierung von Sprache und lyrischer Poesie, den Beschreibungen von Menschen und Landschaften aus dem Blickwinkel der Protagonistin, dies übrigens mit einer sprachlichen Prägnanz, die in Klarheit und De­ tailfülle Assoziationen an das Camera-Eye des nouveau roman wachruft" (S. 214f.). K. Richter macht in ihren Interpretationen deutlich, daß sich Autoren wie Uwe Kant, Christa Kozik, Henning Pawel, Gunter Preuß, Günter Saalmann, Helmut Sakowski und Jutta Schlott für völlig unterschiedliche Erzählformen entscheiden, daß dabei auch ganz traditionelle Er­ zählmuster wieder aufgegriffen werden, daß aber immer auch einzelne Strukturelemente so "offen" angelegt sind, daß die Leserinnen und Leser zum "Mitdenken" oder "Mitspielen" an­ geregt werden: "Ich vertrete die Ansicht, daß derartig angelegte Verbindungen moderner und traditioneller Mittel geeignet sind, den kindlichen Leser zu erreichen, ohne gleichzeitig aus­ schließlich die favorisierten Lesererwartungen zu befriedigen. Das bedeutet für mich auch, die Veränderungen literarischer Formen und Mittel im kinderliterarischen Bereich immer im Kontext mit kindlichem Lese- und Medienverhalten zu sehen" (S. 158). Von grundsätzlicher forschungsgeschichtlicher Bedeutung ist der Appell, mit dem Birgit Eichler ihre stilistischen Analysen von "Sachbüchern" aus dem späten 15. bzw. dem frühen 16. Jahrhundert abschließt ("Vom verschrifteten vnterricht zum unterrichtenden buechlin"; S. 29-42). Da die ausgewählten Texte einen zunehmend ausgeprägten Leserbezug aufweisen, sei es "unverständlich", daß erst J.H. Campe als einer der ersten Sachbuchautoren diese "neue Gattung von Jugendliteratur begründet haben soll". Der Geschichte der Kinderliteratur eröff• net sich so noch eine Vielzahl von Quellen, die es im Sinne einer Erforschung des Objektbe­ reichs "ab ovo" zu bearbeiten gelte (S. 38f.). Bernhard Engelens Überlegungen und Untersuchungen zur Syntax im Kinderbuch (S. 43- 63) und Wilhelm Schellenbergs Erste Untersuchungen zu sprachrejlektorischen Textsequenzen als narrative Gestaltungselemente in Texten für junge Leser (S. 165-181) bilden eine zweite Gruppe von Beiträgen, die grundsätzliche sprachwissenschaftliche und sprachdidaktische Fra­ gestellungen aufgreift und die damit auf die Einzelanalysen der dritten Gruppe vorbereitet. B. Engelen beschäftigt sich mit dem Problem, in welchem Umfang und durch welche syn­ taktischen Strukturen die Lektüre von Kinderbüchern zur Verbesserung der (zunächst rezepti­ ven) sprachlichen Kompetenzen der lesenden Kinder beiträgt. Er legt differenzierte syntakti­ sche Analysen von acht neueren Kinderbüchern für etwa 9-13jährige LeserInnen vor; er ver­ gleicht sie mit zwei älteren Kinderbüchern (J. Spyris Heidi und E. Kästners Emil und die De­ tektive) und mit Auszügen aus Werken für Erwachsene. Sein Ergebnis soll provozieren: Die meisten "neueren" Autorinnen und Autoren - Ausnahmen wie P. Härtling bestätigen die Regel - neigen zu einem "stark kolloquial" eingefärbten SchreibstiI, der die Kinder sprachlich nicht ernst nimmt und ihnen das Hineinwachsen in die Welt der Schrift nicht erleichtert: "Ich möchte Lehrern und Bibliothekaren nahelegen, bei ihren Lektüreempfehlungen nicht nur von inhaltlichen und literarischen Gesichtspunkten auszugehen, sondern auch (!) darauf zu achten, daß das lesende Kind auch sprachlich gefordert (und insofern auch sprachlich gefördert) wird. Die Zielvorstellung dabei ist der problemlose Übergang von den Kinderbüchern für jüngere Kinder zu denen für ältere Kinder und von da aus zur Lektüre der Jugendlichen und schließ• lich zu der der Erwachsenen, und zwar zu allem, was Erwachsene lesen bzw. lesen können sollten" (S. 62). 134 Rezensionen W. Schellenberg setzt sehr grundsätzlich an und versucht, die Begriffe Sprachbewußtsein, Sprachreflexion und Sprachgefühl in ihrer gesamten Komplexität zu erfassen, ehe er erste Analyseansätze zur Darstellung von Sprachreflexion in kinderliterarischen Erzähltexten ent­ faltet. Da er in puncto Ausdifferenzierung der Begrifflichkeit und der Analyseebenen des Guten etwas zu viel tut, skizziert er zwar ein interessantes Forschungsprogranun, kommt aber über Einzelbeobachtungen zu wenigen ausgewählten Texten (noch) nicht hinaus. Auch die dritte Gruppe von Beiträgen, den Detailanalysen zugedacht, enthält Pro­ blemstellungen und Ergebnisse, die dem interdisziplinären und innovatorischen Anspruch des Bandes gerecht werden. Alles kritisch zu würdigen, ist hier nicht der richtige Ort; einzelnes hervorzuheben, wäre unangemessen. Worum es geht, sei wenigstens genannt: um kreative Be­ nennungen in Texten zum Thema "Ökologie" (A. Feine), um Methoden der Begriffserklärung in populärwissenschaftlichen Texten für Kinder (K. Fiebig), um einen von medialen Rezepti­ onsgewohnheiten geprägten "Disney-Stil" in der Kinderliteratur (M. Firle), um das Phänomen der stilistischen "Uber-" bzw. "Untercodierung" (U. Eco) in belehrenden Passagen poetischer Texte (M. Hofftnann), um Sprachstrukturen in Rätseln für Kinder (G. Michel), um Funktio­ nen und Sprachformen von Kinderbuchtiteln (S. Peitsch), um die Bedeutungspotenzen von Ei­ gennamen in fiktionalen Texten - am Beispiel von A. Huxleys Schöne neue Welt (I. Pohl), um den spielerischen Umgang mit der Sprache in M. Endes Wunschpunsch (U. Seidel), um Syn­ tax und Stil der Kinderbücher Egon Schmidts (K.-E. Sommerfeldt) und um Stilisierungen in der Figurenrede von Texten zum Thema "Ausländische Arbeitsimmigranten" (H. Wege). Insgesamt eine anregende Festschrift, die bei aller thematischen Vielfalt und methodischen Unterschiedlichkeit der einzelnen Beiträge die notwendige konzeptuelle Geschlossenheit nicht vermissen läßt und die daher die im Vorwort geweckten Erwartungen einlöst. Bernhard Rank

Bernd Dolle-Weinkauff/ Hans-Heino Ewers (Hgg.): Theorien der Jugendlektüre. Bei­ träge zur Kinder- und Jugendliteraturkritik seit Heinrich Wolgast. Weinheim-Mün• chen:Juventa 1996. Im Vorwort dieser Publikation einer Ringvorlesung, die anIäßlich des dreißigjährigen Beste­ hens des Frankfurter Instituts für Jugendbuchforschung und zugleich im hundertsten Jahr des Erscheinens der untrennbar mit dem Namen Heinrich Wolgasts verbundenen "Jugendschriften-Warte" veranstaltet wurde, stellen die Herausgeber mit Dringlichkeit die Frage nach der Wissenschaftlichkeit des Gegenstands und geben sie gewissermaßen den fol­ genden Beiträgen als Leitgedanken mit - jene Frage also, die zumindest seit den ausgehenden sechziger Jahren ins Zentrum aller theoretischen Bemühungen um die Sache Kinder- und Ju­ gendliteratur gerückt ist. Zu sagen bleibt dabei, daß vom Frankfurter Institut, und in jüngerer Zeit vor allem von Hans-Heino Ewers, ganz entscheidende Impulse für eine Intensivierung der theoretischen Diskussion ausgegangen sind, die nicht hoch genug eingeschätzt werden kön• nen. Das bedeutet nicht, daß man allen Ergebnissen der im Band versanunelten 15 Beiträge ohne weiteres zustimmen muß und daß alle in gleicher Weise den Vorgaben der Herausgeber entsprechen; aber was aufs Ganze gesehen hier an Ansätzen und Thesen vorgelegt wird, be­ deutet für die Weiterentwicklung einer rationalen Diskussion und für die Ausbildung einer tragfähigen wissenschaftlichen Gesprächs- und Arbeitsgrundlage im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur einen elementaren Schritt vorwärts. Die Herausgeber machen die Zuerkennung der Qualität "wissenschaftlich" an der konti­ nuierlichen "Reflexion auf bislang geleistete Theoretisierung des Gegenstands" fest; und "das Ausbleiben einer soichen Meta-Reflexion" teilweise bis heute wird als Ausdruck einer "mangelnden Bereitschaft" verstanden, "die eigene Auseinandersetzung mit der Kinder- und Jugendliteratur in Bezug zu setzen zu [ ... ] vorausgegangenen Theoretisierungen des Gegen­ standes" (S.6). Hinter dieser "mangelnden Bereitschaft" mag man fehlendes Wissenschafts­ Ethos oder - noch problematischer - fehlende wissenschaftliche Fähigkeiten bei den sich mit der Sache Befassenden vermuten. Allerdings: Ohne die Frage zu stellen, unter weichen viel­ fach unzulänglichen organisatorischen und finanziellen Bedingungen und von weichen Vor­ aussetzungen aus die zu recht beklagten disparaten Ansätze einer theoretischen Diskussion in diesem Bereich zustande gekommen sind, und ob sie nicht vielleicht auf Gegebenheiten ver­ weisen, die den einfachen Vergleich mit anderen wissenschaflichen Disziplinen als proble­ matisch erscheinen lassen, kann jedoch vermutlich eine nicht nur gerechte, sondern auch der Sache angemessene Antwort schwerlich gegeben werden. Dolle-Weinkaujf/ Ewers: Theorien der Jugendlektüre 135 Von solchen Vorüberlegung aus ist es nun von Interesse, die einzelnen Beiträge des Ban­ des auf ihre Antworten hin kritisch zu lesen. Die beiden ersten Beiträge, die der eingangs formulierten Forderung entsprechen, Kinder­ literaturforschung in den Zusammenhang einer "bislang geleisteten Theoretisierung des Ge­ genstands" zu stellen, beginnen mit Heinrich Wolgast bzw. dem Umfeld Wolgasts am Ende des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Hans-Heino Ewers diskutiert kritisch Wolgasts "fragwürdige Verurteilung aller 'spezifischen Jugendliteratur' " und versucht zu zeigen, daß sich der Autor dabei in kulturtheoretischer Hinsicht ausgesprochen antimodernistisch verhält, obwohl er von den höchst modernen Verhältnissen der zeitgenössischen Industriegesellschaft ausgeht. Der Hinweis auf Schillers 'Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen' leuchtet ein, aber die Bedeutung der marxistischen Anthropologie wird von allen Autoren des Bandes, wie es scheint, unterschätzt: Wolgast war so wenig wie die Initiatoren der Arbeiterle­ severeine in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an "nationalkultureller Identitätsbildung" interessiert, und die Ausbildung von literarischer 'Genußfahigkeit' stand eindeutig im Dienste der Wiederherstellung des durch eine entfremdende industrielle Arbeit "zertrümmerten Men­ schenbildes"(Wolgast) - insofern ist die Argumentation Wolgasts geschlossener und einheitli­ cher, als sie gemeinhin gesehen wird. Seine Ablehnung der durch pädagogische bzw. pseudo­ pädagogisch-ideologische Tendenz bestimmten spezifischen Jugendliteratur hat hier ihren we­ sentlichen Bezugspunkt: nur quasi zweckfreie, im vollen Sinne ästhetische Literatur kann in diesem Verständnis den arbeitenden Menschen aus den Zwängen der entfremdenden Zwecke erlösen, kann ihm sein Menschsein zurückgeben; und Reflexe dieser Haltung finden sich bis in die Gegenwart in einer nichtdogmatischen und nicht nur machttaktischen Literaturtheorie des Sozialismus und der ihr inhärenten Hochwertung des klassischen 'Erbes'. Natürlich ist das idealistisch gedacht, und daß daraus, wie Ewers völlig richtig bemerkt, eine "am illiteraten Kind vollständig desinteressierte Theorie literarischer Erziehung wurde"(S. 22), erklärt auch die spätere Hinwendung Wolgasts zu Formen der Volkspoesie, die er 1896 noch für irrelevant ansieht. Solche Brüche und Inkonsequenzen aufgewiesen und der Diskussion um die Möglich• keiten und Probleme einer spezifischen Kinder- und Jugendliteratur neue Impulse zugeführt zu haben, ist das unbestreitbare Verdienst der vorliegenden Darstellung. Ist Ewers primär am literaturtheoretischen Aspekt interessiert, so Gisela Wilkending an den pädagogischen und didaktikgeschichtlichen Voraussetzungen und Implikationen. Sie be­ schreibt in ihrem Beitrag Rejormpädilgogik, 'Altersmundart' und Dichtung 'vom Kinde aus' das Feld um Wolgast mit Namen wie Heinrich Scharrelrnann, Berthold Otto, Karl Röttger, Franz Lichtenberger und Ernst Linde und zeigt, wie das Verständnis von Kinderliteratur durch die verschiedenen reformpädagogischen, kulturpolitischen, sprachpsychologischen und künstlerischen Strömungen der Jahrhundertwende entscheidend mitgeprägt wurde. Die Auto­ rin öffnet hier geistesgeschichtliche Quellen und macht Texte zugänglich bzw. verweist auf sie, die für die weitere Diskussion zu den historischen Wurzeln der zeitgenössischen Kinder­ und Jugendliteratur künftig unverzichtbar sind. Teil einer geplanten Studie zur Geschichte der Jugendschriftenkritik zwischen 1850 und 1900 ist schließlich der zweite Beitrag von Gisela Wilkending - Mädchenlektüre und Mäd• chenliteratur. 'Backjischliteratur' im Widerstreit von Aujklärungspädilgogik, Kunsterziehungs­ und Frauenbewegung - , in dem sie auf die gleiche material- und aspektreiche Weise das Pro und Contra der Diskussion um das sogenannte Mädchenbuch beschreibt und dabei zugleich den Zusammenhang mit der damaligen zeitgenössischen Frauenbewegung herstellt. Eine dies alles ergänzende ideologiegeschichtliche und ideologiekritische Analyse könnte aber be­ stimmte Aspekte - vgl. z.B. die wertkonservative, Geschichte verklärende Position Gertrud Bäumers - noch weit deutlicher machen, als das hier geschieht. Der Absicht, Material für eine literaturwissenschaftliche Rezeption der Jugenschriftenbe­ wegung ins Blickfeld einer möglichst vielstimmigen wissenschaftlichen Diskussion zu TÜcken, verdankt sich in besonderer Weise auch der Beitrag von Gabriele von Glasenapp und Anne­ gret Völpel: Positionen jüdischer Kinder und Jugendliteraturkritik innerhalb der deutschen Jugendschrijtenbewegung. Die Autorinnen versuchen der tiefgreifenden "Verdrängung der jü• dischen Kinder- und Jugendliteratur aus dem literaturhistorischen Bewußtsein" gegenzusteuern und bieten eine Vielzahl von Quellen auf, die sichtbar werden lassen, daß vor und nach der Jahrhundertwende die jüdische Minorität intensiv bemüht war, durch das Aufgreifen der theo­ retischen Ansätze vor allem wieder Wolgasts "sowohl der emanzipatorischen Entgettoisierung als auch der Vermittlung einer jüdischen Identität" gerade auch im Bereich der Jugendliteratur eine Grundlage zu geben. Eine künftige Geschichtsschreibung der Kinder- und Jugendliteratur 136 Rezensionen wird diesem Aspekt, der zugleich eine perspektivische Spiegelung der Theoriediskussion der Zeit darstellt, zweifellos in erhöhtem Maße seine Aufmerksamkeit zuwenden müssen. Die "eingehendere Beschäftigung" mit dem Gegenstand ist auch das Ziel der pointiert die Anfange der neueren Bilderbuchkritik um 1890 beleuchtenden Darstellung von Hans Ries, dem ausgewiesenen Kenner vor allem der Geschichte dieses Genres der Kinder- und Jugend­ literatur . Er versucht dabei, der historischen Diskussion durch einlässige Hinweise auf den Kunsthistoriker Konrad Lange, der zeitlich parallel zu Wolgast weitaus stärker die Ansätze der Kunsterziehungsbewegung aufnahm und dadurch für die damals modemen Illustratoren wie Hofer, Freyhold oder Kreidolf zum theoretischen Begleiter wurde, neue Impulse zu ver­ mitteln. Angesichts solcher Positionen erweist sich die Bilderbuchkritik Wolgasts und der "Jugendschriften-Warte" für Ries, der im übrigen außerordentlich behutsam und ausgewogen argumentiert, als eher konservativ. Hochinteressant sind die Schlußüberlegungen von Ries, die der Wirkung von Kunst und Literatur gelten: Angesichts der barbarischen Elemente in der Geschichte, vor allem der des Dritten Reiches, habe sich die mit so hohen Zielen verbundene Bilderbuchkunst der Zeit um und nach 1900 "in einem tieferen Sinne als nutzlos erwiesen"(103). Eine solche Argumenta­ tion, die das Schöne und das Gute ineins setzt und für die eine "ästhetische Erziehung gleich­ bedeutend ist mit ethischer Erziehung"(103), verdankt sich aber eher einer (schönen!) Idee von Kunst als von allen Anfängen an dem Wesen der Kunst selbst. Nicht erst die modeme Kunst - diese jedoch in besonderer Deutlichkeit! -, und in gleicher Weise die modeme Bilder­ buchkunst, entzieht sich einer solchen ethischen Ingebrauchnahme schon vom Ansatz her auf das Entschiedenste. Pädagogik ist nicht alles; und nicht alles ist - so schätzenswert das im Blick auf die vielfach gar nicht gute Natur des Menschen wäre (Ries nennt in diesem Zusam­ menhang Hitler, Himmler und Goebbels) - der Pädagogik untertan! Wie unentbehrlich Wolgast für die Diskussion selbst da ist, wo er sich nicht geäußert hat, belegt der Beitrag von Rüdiger Steinlein über Psychoanalytische Ansätze der Jugendliteratur­ kritik im frühen 20. Jahrhundert. Steinlein zeigt, wie die Wolgast-Nachfolger nach und nach in der Jugendschriftenfrage "eine (kinder)psychologische Orientierung" versuchen, "der­ zufolge das Problem kindlicher Lesestoffe ( ... ) nicht mehr vorwiegend oder gar ausschließlich unter normativen ästhetischen Gesichtspunkten ( ... ) behandelt werden kann"(S.129). Unter dieser Vorgabe setzen nun auch tiefenspychologisch-psychoanalytische Betrachtungsweisen bei der Kinder- und Jugendliteratur an, und der Autor bereitet in schätzenswerter Weise für die zweifellos notwendige weitere Diskussion das Material auf. Wenn allerdings die Ansicht Käte Friedländers von 1941, Kinder läsen in der Latenz- und Vorpubertätszeit ausschließlich, um "eine Befriedigung für das Triebleben zu finden"(S. 147), als unumstößliches, in keiner Weise kritisch angefragtes Faktum und zugleich als Grundlage der zeitgenössischen Literaturpädagogik verstanden wird, dann vermißt man den in der einschlägigen, vor allem auch amerikanischen Diskussion zur Tiefenpsychologie aufgearbeiteten Aspekt der kritischen Relativierung und vermißt man etwa eine Aussage wie die der Jung-Schülerin Marieluise von Franz zur tiefenpsychologischen Märcheninterpretation, in der diese Interpretationen nicht als absolute Wahrheiten, sondern als prinzipiell veränderbare, lediglich zum gegebenen Zeitpunkt plausible Erklärungsmodelle verstanden werden. Eine wissenschaftskritische Erörterung zum Gegenstand für den Bereich der Kinder- und Jugendliteratur steht also noch aus. Der vorliegende Beitrag legt aber Grund dazu und stößt sie an. Knapp und prägnant ist der der Phase des Dritten Reiches gewidmete Baustein zu einer Geschichte der Jugendliteraturkritik von Ulrich Nassen. Am Beispiel von Josef Antz, Severin Rüttgers und Wilhelm Fronemann versucht der Autor "die (geheimen) Triebkräfte zu benen­ nen" (S. 151), die deren literarpädagogische Konzeption bestimmte, und er findet sie einer­ seits in der konservativen Angst vor gesellschaftlichen und sozialen Veränderungen und ande­ rerseits vor allem bei Rüttgers, aber auch bei Fronemann, in der Faszination, die der völ• kische Mythos der Nationalsozialisten auf die durch die Jugendbewegung ideologisch vorge­ prägten Literaturpädagogen ausübte. Es ist zugleich eine Geschichte vom betrogenen Betrü• ger: "Und so mußten die Sachwalter und Erben Wolgasts [ ... ] mit Verbitterung feststellen, daß das neu mythisch gebundene Volk und seine Vorhut, die Jugend, abermals nicht nur lasen, was sie nach Meinung der Literaturpädagogen lesen sollten"(S. 163). "Eine ausgewogene Würdigung" der Theorieentwicklung seit Beginn der fünfziger Jahre versucht Hans-Heino Ewers in dem Beitrag Kinderliteraturtheorie der Nachkriegszeit und meint damit eine Rehabilitierung der seit den siebziger Jahren gängig gewordenen Abwertun­ gen dieser Phase. Der Untertitel bürstet denn auch auf erfrischende Weise gegen den Strich, wenn da die Rede ist von "Progressive(n) Aspekte(n) der Theorie des 'guten Jugendbuchs' der Dolle-Weinkauff/ Ewers: Theorien der Jugendlektüre 137 fünfziger und sechziger Jahre". Ewers akzentuiert vor allem den Begriff der Kindheitsautono­ mie, den er an anderer Stelle in den Mittelpunkt einer ausführlich begründeten Theorie des 'modernen' Kinder- und Jugendbuchs gestellt hat, sowie die progressive, strikt antisozialisato­ rische Tendenz des damaligen Ansatzes. Nach allem Abwägen des Pro und Contra: "Für eine historisch-kritische Theorie der Kinderliteratur dieser Epoche bietet die Theorie des guten Ju­ gendbuchs eine Fülle unschätzbar wertvoller Vorarbeiten, die von der jüngeren Forschung bislang zu wenig [ ... ] beachtet worden sind"(S.176). Dies nachzuprüfen, vielleicht da und dort etwas zu relativieren und abwägend in der Diskussion fruchtbar zu machen, müßte eine loh­ nende Aufgabe sein. Der Bedeutung Anna Krügers für die Kinderliteraturforschung geht Maria Lypp in ihrem Beitrag nach und zeigt hier, wie diese durch den Versuch, einen Anschluß an die internatio­ nale Diskussion herzustellen und durch die Übertragung literaturwissenschaftlicher Kategorien auch auf die Kinder- und Jugendliteratur der Theorie der Kinder- und Jugendliteratur wichtige Impulse vermittelt hat. Außerordentlich material- und aspektreich beschreibt Bernd Dolle-Weinkauff in Neue Po­ sitionen der Kritik nach 1968 den revolutionären Umbruch in der Kinderbuchdiskussion im Gefolge der Studentenbewegung und der dadurch ausgelösten gesellschaftlichen Bewußtseins• veränderung. Von verschiedenen Seiten und Beispielen aus - Doderers 'KIassiker'-Kritik, die Struwwelpeter-Diskussion, das Postulat einer sozialen Phantasie bei Richter und Vogt, die Forderung nach einem 'neuen Realismus' u.a. - kreist der Autor das Phänomen dieser unge­ mein intensiven und an vielen Stellen neu ansetzenden Theoriebildung ein und regt zu einer gerade im Abstand wieder neu nützlich werdenden Auseinandersetzung mit ihr an. Fortgeführt wird diese Beschreibung einer Phase zeitgenössischer Theorie- und Praxisdis­ kussion durch Rüdiger Steinleins Studie Neuere Geschichtsschreibung der deutschen Kinder­ und Jugendliteratur seit den siebziger Jahren. Hier ist nun der Punkt einer aktuellen wissen­ schaftlichen Diskussion erreicht, wenn etwa gegen Bettina Hurrelmanns Vorstellung von Kin­ der- und Jugendliteratur als einem "Sozialsystem" , in dem nicht mehr so sehr die Texte, als vielmehr "die auf sie bezogenen Kommunikationen und Handlungen" wichtig werden, einge­ wandt wird: "Eine kritische Literaturgeschichtsschreibung sollte ihren Gegenstand konstituie­ ren aus einem - quantitativ wie qualititativ - möglichst weitgefaßten Corpus einschlägiger Texte als Diskursmächte" (S.257). Mit beiden Ansätzen - dem von Steinlein wie dem von Hurrelmann - verbinden sich Perspektiven für Forschungsprojekte, die für die nächsten Schritte des von Ewers im Vorwort eingeforderten wissenschaftlichen Vorgehens immerhin einen Anreiz darstellen. Für eine komparatistische Verbreiterung der Forschungsbasis plädiert in ihrem Beitrag Emer O'Sullivan, und sie tut es mit so guten Argumenten und so interessanten Hinweisen, daß dieser Anregung eine breite Wirkung zu wünschen ist. Beträchtlichen Raum nimmt in der Darstellung Paul Hazard ein; aber ebenso belegen angesichts des hohen Anteils von Überset• zungen die Hinweise auf Richard Bamberger, Walter Scherf, Göte Klingberg, Zohar Shavit oder Reinbert Tabbert den Nutzen und die Möglichkeiten des komparatistischen Ansatzes nicht zuletzt auch im Forschungsfeld der deutschen Kinder- und Jugendliteratur. Karin Richter, Jens Thiele und Heinz-Jürgen Kliewer vervollständigen das Ensemble der hier vorgelegten Beiträge durch weitere interessante Aspekte der theoretischen Diskussion. Karin Richter referiert kritisch und sachkompetent über Kinderliteratur und Kinderliteratur­ forschung in der DDR, wobei der westdeutsche Leser angesichts der dargestellten vielfältigen Aktivitäten anzumerken geneigt ist, daß, zieht man die ideologischen Vereinnahmungen und Verkrustungen ab, hier auch Einrichtungen, Ansätze und Impulse verlorengegangen sind, die man im westdeutschen Literaturbetrieb schmerzlich vermißt. Auch scheint dem Rezensenten das Theoriedefizit etwas zu düster gemalt: in den "Beiträgen zur Kinderliteratur" sind durch­ aus interessante Aufsätze zum Thema erschienen - zugegebenermaßen häufiger allerdings von den Schriftstellern selbst als von den professionellen Theoretikern. Jens Thiele läßt Theoretische Positionen zum Bilderbuch in der Nachkriegszeit und Ge­ genwart kritisch Revue passieren. Aus einer souveränen Sachkenntnis heraus werden hier Sta­ tionen der Entwicklung vom 'einfachen' und 'musischen' Bilderbuch zum zeitgenössischen, auf aktuelle äußere und innere Wirklichkeiten bezogenen Buch dargestellt, und vor allem der Aspekt der "gebrochenen ästhetischen Form" verdient das ungeteilte Interesse aller mit dem Gegenstand Befaßten und mit ihm in Familie, Kindergarten und Schule Umgehenden. Sachkundig umreißt schließlich in dem das Buch abschließenden Beitrag Heinz-Jürgen Kliewer die literaturdidaktische Entwicklung seit 1945, wobei der (parteiliche) Rezensent nicht die Bemerkung unterdrücken kann, daß so gut wie alle der vorausgehend diskutierten 138 Rezensionen Aspekte ohne die Basis dieser Diskussion um die 'rechte' Didaktik und methodische Vermitt­ lung schlichtweg nicht denkbar sind -: hier ist gewissermaßen der Urpunkt aller (auch aller theoretischen) Beschäftigung mit dem Gegenstand! Dementsprechend fehlt bei Kliewer nicht zumindest die Nennung des Fixsterns Wolgast, von dem nach 1900 unausweichlich jedes weitere Pro und Contra in der Sache der Literaturdidaktik ausgeht. Was die Darstellung der jüngeren und jüngsten Entwicklungen im Diskussionsfeld betrifft, so bleibt an manchen Stel­ len mit Verwunderung zu registrieren, wie partiell bestimmte Publikationen und Positionen re­ feriert werden und wie wenig von deren Absicht, schlichtweg eine Diskussion zu provozieren, 'rübergekommen' ist. Davon ist nicht zuletzt auch die Frage berührt, die den Beitrag ab­ schließt: "Brauchen wir zwei Didaktiken?" Hier werden zwei zwar markant unterschiedliche, aber keineswegs einander ausschließende Akzentsetzungen in der Frage der Prioritäten im Prozeß des Lesens als unvereinbare Positionen beschrieben. Im Klartext: wer für die Weckung von Leselust und Lesevergnügen plädiert, auch einer hedonistischen Lesehaltung Raum zu ge­ ben bereit ist, dabei von den emotionalen und aktionalen Bedürfnissen und Möglichkeiten des kindlichen Lesers bzw. Noch-nicht-Lesers(!) ausgeht und entsprechende Vermittlungsformen vorschlägt, negiert damit weder einen sich anschließenden bzw. implizit enthaltenen kogniti­ ven noch einen kritischen Zugriff mit den entsprechenden Zielen. Die zitierten "Gräben" sind also eher Mißverständnisse. Zwei unterschiedliche Akzent-setzungen und Verfahrensweisen - aber doch keine zwei Didaktiken! Und der abschließende Wunsch Kliewers, die Didaktik der Kinderliteratur möge in einer allgemeinen Literaturdidaktik aufgehen - ist er im Grundsätzli• chen nicht schon längst Realität? Gerhard Haas

Walter Scherf: Das Märchenlexikon. München: Verlag C. H. Beck 1995, 2 Bände in Schmuckschuber. Wenige Monate nach seinem Erscheinen wurde dieses opulente Nachschlagewerk als interna­ tional beste Publikation zur Kinder- und Jugendliteratur mit dem Europäischen Premio Anzi­ lotte bedacht. Damit ist ein erstes Zeichen für die öffentliche Anerkennung eines Werkes ge­ setzt, das innerhalb kürzester Zeit zu einem der wichtigsten Kompendien der Märchenfor• schung avanciert ist. Diese Resonanz hat gute Gründe: Walter Scherf hat ein Standardwerk geschaffen, das für die Fachwelt wie für den Märchenliebhaber gleichermaßen von Wert ist: Es bündelt und sy­ stematisiert auf nicht weniger als 1621 Seiten das aktuell verfügbare Quellenmaterial zu 190 international verbreiteten Märchentypen, zu deren Inhalt und Variantenvielfalt, zu deren Bau­ formen und Erzählstrukturen, zu deren Sammlern, Herausgebern und Gewährsleuten, zur Veröffentlichungs- und (literarischen und wissenschaftlichen) Wirkungs- sowie (in sorgfältiger Auswahl) zur Illustrationsgeschichte. Aufgefächert werden die Erzähltypen in 489 Einzelka­ piteln, die - in alphabetischer Anordnung - jeweils mit dem Titel eines Märchens überschrie• ben sind. Im Dickicht der seit etwa 20 Jahren überbordenden pseudowissenschaftlichen Mär• chentheorien (vor allem tiefenpsychologischer Provenienz) kann der Wert einer solchen Grundlegung, die das "literarische Leben" des Märchens entwicklungs- und zeitgeschichtlich verfügbar macht, kaum überschätzt werden. Im ersten Abschnitt jedes Kapitels erfährt der Leser Grundlegendes über das im Titel be­ nannte Märchen, nämlich zu dessen Erstveröffentlichun.8 und dem jeweiligen Herausgeber oder Verfasser, zu dessen mündlichen und schriftlichen Uberlieferungen und zu den Illustra­ tionen. Der zweite Abschnitt ist essayistisch geprägt. Auch hier seine Formulierungskraft bewei­ send, gibt der Autor den Inhalt des jeweiligen Märchens wieder. Er geht dabei über die reine Paraphrasierung hinaus: Er vermerkt in Querverweisen Einzelzüge, die in anderen Quellen (Sagen, Legenden, Lied ... ) wiederkehren bzw. an anderen Stellen des Lexikons ausführlicher behandelt werden, und er verliert den Adressatenbezug des Märchens nicht aus dem Auge. Mit gebotener Zurückhaltung gibt er Fingerzeige, wie der Zuhörer oder Leser eines Märchens dieses unbewußt als ein "imaginäres Bühnenstück" erlebt, in dem er seiner eigenen Dasein­ sproblematik, insbesondere seinen Ablösungs- und Beziehungskonflikten, begegnet. Scherf: Märchenlexikon 139 Im dritten Abschnitt wird deutlich gemacht, wie sich der behandelte Einzeltext zum jewei­ ligen Erzähltyp verhält. Seine - psychologisch begründete - Erzähldramaturgie wird herausge­ arbeitet, motivische oder stilistische Eigenheiten des Textes charakterisiert und kommentiert. Die zahlreichen Querverweise zu anderen Kapiteln des Lexikons und das umfangliche Referat verwandter Sujets lassen die gattungsspezifische Dialektik von Variabilität und Stabilität in­ nerhalb des jeweiligen Erzähltyps deutlich werden. Mit dieser komparatistischen Feinarbeit werden die behutsamen rezeptionsästhetischen und psychoanalytischen Deutungen (in theoreti­ schem Bezug vor allem zu M. Klein und D.W. Winnicot) vorbereitet, und es wird spekulati­ ven Interpretationen vorgebeugt. Hier erweist sich der Gewinn der Scherfschen Methodologie: Erst über die Verschränkung von sorgfältiger literaturwissenschaftlicher Analyse, von auf­ wendiger volkskundlicher Komparatistik und von Rezeptionsästhetik läßt er entwicklungspsy­ chologische Deutungen zu, die damit ihre notwendige Verankerung im Quellenmaterial erfah­ ren. Der vierte Abschnitt gibt einen umfassenden Überblick über die Sekundärliteratur und bietet so dem FachwissenschaftIer einen raschen Überblick über theoretische Beiträge zum je­ weiligen Märchentyp bzw. -text. Das im Anhang beigefügte Verzeichnis der Primärliteratur macht nochmals die Weite des Horizonts deutlich, den Walter Scherf dem Leser öffnet: Er wertet internationales Märchengut aus, in dem die Grimmsche Sammlung nur einen (wenn auch wesentlichen) Teil darstellt. Die Orientierung innerhalb dieses großangelegten Grundlagenwerkes wird durch das im Anhang angefügte Personen- und Motivregister sowie ein Verzeichnis der Erzähltypen er­ leichtert. Dieses ist an den (umstrittenen) Aarne-Thompson-Katalog angelehnt; es gibt ihn zwar nicht auf (was für die untersuchten Erzähltypen auch wenig sinnvoll wäre), modifiziert ihn jedoch in praktikabler Weise und macht ihn damit auch für den Nicht-Spezialisten verfüg• bar. Ein Gutteil der Typen wird von ihm griffiger definiert. Die motivisch-bildhafte bzw. psy­ chologische Präzisierung der Stichworte, in der auch originär Scherfsche Termini (Verschlingdämon, Freßdämon, Mästhexe u.a.) Eingang gefunden haben, erleichtert den "Alltags" -Gebrauch und abstrahiert nicht gänzlich von der sinnlichen Erfahrungswelt des Märchens. Die Eingrenzung, die der Autor vornimmt, wird im wesentlichen vom Begriff des "eigentlichen", des Zaubermärchens her getroffen. Nach Scherf sind diese durch die AT­ Siglen 300-749 , die tales of magic, nicht hinreichend erfaßt. Die tragenden Zuordnungskrite­ rien sind für Scherf deren strukturelle und inhaltliche Besonderheiten, die sie von den Kin­ dermärchen (vgl. W. Scherf: Die Herausforderung des Dämons. München et al., 1987), den Tier-, Schwank-, Legenden- und Novellenmärchen unterscheidet. Es sind "im wesentlichen zweigliedrige Erzählungen, in deren erstem Teil sich die Hauptgestalten als Heranwachsende von ihren Eltern lösen, um ihre eigenen Wege zu gehen. Die erste Partner-Bindung, die sie auf dem Weg zu sich selbst erleben, zerbricht jedoch wieder an ihrer Unreife. Es bedarf eines außerordentlichen Einsatzes, Thema des zweiten Teils, um sich endlich doch als verläßliche Partner zu erweisen und die Bindung für ein Leben tragfähig zu machen" (S. XXVIII). Mit dieser Definition hat Scherf nicht nur eine Schneise in das Wirrwarr der begrifflichen Be­ stimmungsversuche des Zaubermärchens geschlagen und eine praktikable Festlegung vorge­ nommen. Er führt darüber hinaus das Zaubermärchen aus den abstrahierenden Anstrengungen der Wissenschaft dorthin zurück, wo es herkommt: ins Leben. Dies scheint überhaupt ein Credo auch seines Lexikons zu sein, nämlich das Märchen als eine Erzählung über Menschen, menschliche Gefährdung und Bewährung zwar theoretisch präzise zu verorten, es aber gleich­ zeitig in seiner Lebendigkeit und literarästhetischen Wirkungskraft zu erhalten. Dieser Balan­ ceakt ist Walter Scherf auch mit diesem Lexikon wiederum beispielhaft gelungen: Es ist ein Standardwerk, ein unerläßliches Handwerkszeug für Lehre und Forschung, aber es wird auch seinen Platz im häuslichen Bücherschrank der Nicht-Spezialisten finden und von dort in unter­ schiedlichen familiären, pädagogischen, sozialen, literarischen oder ästhetischen Kontexten seine Inspirationen entfalten. Dazu wird auch beitragen, daß die beiden Bände in ihrer Aufmachung eine Augenweide darstellen. In Papierqualität, Schrift, Layout ~!ld Umschlaggestaltung hat der Verlag ein be­ nutzerfreundliches und ästhetisch gediegenes Aquivalent für die Scherfsche Anstrengung er­ bracht. Kristin Wardetzky 140 Rezensionen Kinder- und ]ugendliteratur 1498 - 1950. Kommentierter Katalog der Sammlung Theodor Brüggemann. Bd.2. Osnabrück: H.Th. Wenner, 1996, 422 S. Der zweite Teil des Kataloges enthält die seit 1986, dem Erscheinungsjahr des ersten Katalog­ bandes, erworbenen Kinder- und Jugendbücher und verzeichnet insgesamt 1049 Titel (inkl. Nachtrag ab Nr. 1021). Mit dem Vorliegen beider Bände wird die Sammlung Brüggemann, von der sich große Teile seit kurzem im Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf befinden, in ihrem gesamten Umfang von 1982 Titel sichtbar. Prinzipien und Zielsetzung der Sammlung, die Art und Weise von Titelaufnahme und Kommentierung sowie die Formen der Erschlie­ ßung durch Register (Autoren-, Illustratoren-, Verlags-, Orts-, Zeit-, Titel-, Sach- und Perso­ nenregister) sind sich gleich geblieben. Von unverändert hoher Qualität sind darüber hinaus Satz, Illustrierung und Buchgestaltung, die das Arbeiten mit diesen Bänden zu einem Vergnü• gen machen. Trotz gleichbleibender Sammlungsprinzipien können sich doch unterschiedliche Schwer­ punkte herausbilden. Über einzelne Sammlungsschwerpunkte des letzten Jahrzehnts gibt das Vorwort Auskunft. Dem im ersten Katalogband vorhandenen Schwerpunkt mit Büchern zur antiken Mythologie tritt im zweiten Teil einer mit Titeln zur nordisch-germanischen Götter• sage an die Seite, die vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert stammen. Desweiteren zeigt sich eine verstärkte Berücksichtigung von Kinder- und Jugendbüchern aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dies reicht von Richard Dehmel (dessen Fitzebutze in einer Auflage von 1921; Nr. 172) und Ilse Frapan (deren Hamburger Bilder in der 7. Auflage von 1913; Nr. 276) über Heinrich Scharrelmann (Nr. 794t), Fritz Gansberg (Unsere Jungs in der 4. Auflage von 1919) und Carl Dantz (dessen Peter Stoll in der 4. Auflage von 1929; Nr. 164) bis hin zu Anni Geiger-Gog (deren Heini Jemumn in Erstauflage von 1929; Nr. 295), Friedrich Schnack (Nr. 819ft) und Felix Riemkasten (Nr. 755t), um nur einige Namen zu nennen. Darunter finden sich auch einzelne sozialdemokratische bzw. "proletarische" Kinder- und Jugendbücher (bspw. Emma Adlers Buch der Jugend von 1895, Nr. 5; R. Schwarzkopfs Die Schwelle von 1921, Nr. 842; Bela Bälazs Das richtige Himmelblau von 1931, Nr. 41; Bruno Schönlanks Der Krajtbonbon und andere Großstadtmärchen" von 1928, Nr. 829; Anna Siemsens Buch der Mädel in der 2. Auflage von ca. 1929, Nr.860). Besonders herausstellen möchte ich das 67seitige Bändchen mit Schelmengeschichten vom Kleinen Heini (1921; Nr. 799), einer von Adolf Jensen und Wilhelm Lamszus herausgegebenen Sammlungen von Schüler-"Erlebnis• Aufsätzen". Von Erich Kästner sind insgesamt 18 Titel verzeichnet (darunter fünf Erstausga­ ben), von Hugh Lofting insgesamt 16 Titel (davon drei Erstauflagen). Die Werke der beiden letztgenannten Autoren sind anfänglich im Berliner Williams Verlag erschienen, dessen Titel einen der Sammlungsschwerpunkte bildeten (unter Einschluß der Nachfolger Atrium und Dressler). Einen weiteren ins Auge springender Sammelschwerpunkt stellt die Literatur für jüdische Kinder und Jugendliche dar. Das Sach- und Personenregister weist unter dem Schlagwort "Jüdische KJL" 41 Nummern aus (gegenüber nur vier Titeln des ersten Katalogbandes). Er­ wähnt seien hier M. Aschers um 1930 erschienener Juedischer Robinson (Nr.30), Jakob Au­ erb achs Biblische Erzählungenjür die israelitische Jugend in der 26. Auflage 1926 (It. Hand­ buch der deutsch-jüdischen KJL - Nr. 111 - eine gekürzte, erstmals 1902 erschienene Ausgabe der zweibändigen Sammlung von 1873-75 des Vetters von Berthold Auerbach), Albert Baers Biblische Puppenspiele von 1924 (Nr.40), Salo Böhms Helden der Kwuzah von 1935 (Nr.80), Ilse Herlingers Jüdische Kindermärchen von 1932 (Nr.381), die Jahrgänge 1936 und 1937 der Wiener Zeitschrift Jüdische Jugend (Nr.439), Cheskel Zwi Klötzels Moses Pipenbrinks Abenteuer von 1920 (Nr.497), Meta Samsons Mädchenroman Spatz macht sich von 1938 (Nr.783) und Hermann Schwabs Märchenbuchjür jüdische Kinder von 6-9 Jahren von 1911 (Nr.841). Es war ein bereits mit dem ersten Katalogband sichtbar werdendes Kennzeichen der Sammlung Brüggemann, daß sie mit hochkarätigen Erstausgaben bedeutender Kinder- und Ju­ gendbücher aufwarten konnte. Dies hat sich auch in der hier dokumentierten Sammlungsphase nicht geändert. Aus dem 18. Jahrhundert möchte ich nur erwähnen: August Rodes in ihrer herausragenden Bedeutung bislang nicht so recht gewürdigte Kinderschauspiele von 1776 (Nr.762), die verbesserte Fassung des Salzmannschen Elementarbuches von 1785 samt Kup­ fern (Nr.779, 780) und das Frey- und Gleichheitsbüchlein des Christoph Gottlieb Steinbeck von 1794 (Nr.888). Von den berühmten Kinderbüchern des 19. Jahrhunderts sind jeweils in Erstausgabe vertreten: Die Ammen-Uhr von 1843 (Nr.17); die verschiedenen Fassungen des Märchens vom gestiefelten Kater mit den Radierungen Otto Spekters von 1843 (Nr.586); Ro- Scherf: Märchenlexikon 141 bert Reinicks ABC-Buch für kleine und große Kinder gezeichnet von Dresdner Künstlern von 1845 (Nr.743); Ernst Ludwig Rochholz' Liederjibel von 1841 (Nr.760) - auch dies nur eine kleine (und subjektive) Auswahl. Von den Bilderbüchern der Jahrundertwende und des frühen 20. Jahrhunderts seien herausgestellt: Heinrich Lefflers Bilderbogen Hänsel und Gretel von 1897 (Nr. 538), Kurt Schwitters' typographisches Märchen Die Scheuche von 1825 (Nr. 843) und Tom Seidmann-Freuds Buch der erfüllten Wünsche von 1929 (Nr. 850). Angesiedelt in der Mitte zwischen Bestandskatalog (a la Wegehaupt) und Literaturlexikon (a la Kindler) stellen die Brüggemannschen Kataloge eine Buchgattung sui generis dar. Jeder einzelne Kommentar ist gleichsam ein Fenster, das einen wie auch immer eingeschränkten Ausblick auf die Geschichte der Kinder- und Jugendliteratur bietet. Es steht freilich nur dem Sammler an, Literaturgeschichte in der Form des Buchkommentars zu schreiben. Denn für ihn ist Vergangenheit in einer höchst sinnlich-gegenständlichen Weise nicht nur präsent, sondern förmlich auch zu eigen - in Gestalt nämlich des - auf weIch verschlungenen Wegen auch im­ mer - erworbenen Einzelexemplars, das nicht nur im materiellen Sinn sein Eigentum gewor­ den ist. - Möge das Bilderbuchmuseum sich dessen stets bewußt sein, weIchen Schatz es in seine Obhut genommen hat! Hans-Heino Ewers

Peter von Matt: Verkommene Söhne, mißratene Töchter. Familiendesaster in der Lite­ ratur. München/Wien: Garl Hanser 1995, 392 S. Von "eisernen Vätern" mit "krachenden Herzen" und von "baumelnden Königssöhnen" - so ließe sich die Genealogie verkommener Söhne (die mißratenen Töchter sind ihnen gegenüber in der Minderzahl) zunächst beschreiben, die Peter von Matt vom "Fall Absalom" (28) her aufrollt, seine Erkundung des "Konfliktfeldes" - für KJL-Forscher von besonderem Interesse - mit einem schweizerdeutschen Kindervers beginnend. Die Geschichte Absalorns, des Königs• sohns, der zu schlechter Letzt "am Bäumli g'hange [isch], vom königlichen Vater David, ge­ gen den er sich erhoben hat, gleichwohl tief betrauert, bildet für v. Matt sozusagen den Ar­ chetyp einer Warn- und Abschreckungserzählung über die Folgen kindlichen, genauer: 'sohnlichen' Ungehorsams. Wer aber schreibt die moralischen Eigenschaften "verkommen" und "mißraten" zu? Im literarischen Spannungsfeld um die verkommenen Söhne und mißratenen Töchter" (42) wird ein unhintergehbar heiliges Gesetz, eine ewiggültige (ihrerseits nicht mehr ohne Beschä• digung der eigenen moralischen Integrität in Zweifel zu ziehende) Norm installiert, deren Re­ präsentant der Vater ist und vor deren Richterstuhl die normverstoßenden Kinder zur Rechen­ schaft gezogen werden. Zu den "regelmäßigen Ursachen der Verkommenheitsdiagnose [gehören]: eigene Liebe, eigene Arbeit, eigenes Denken" (165) der Kinder. In einer Reihe von miteinander verwobenen Einzelanalysen werden die Latenz- und Grundstrukturen des patriarchalisch-familialen Konfliktfeldes - denn um die patriarchalische Ordnung handelt es sich in jedem Fall - in ihren verschiedenen literarischen Ausformungen dargelegt. Unter der Vielzahl von Bezugstexten, die in v. Matts Interpretationsperpektive manche überraschende Facette gewinnen, befindet sich auch der für die KJL-Forschung be­ deutsame Struwwelpeter; v.a. wegen der geradezu absalomisch-widerspenstigen, unbotmäßi• gen Haarfülle des Titelhelden, der ja als einzige Figur ohne eigene Geschichte bleibt. Die Spannweite der hier von v. Matt aufgedeckten ikonographischen Traditionen reicht vom "wilden Mann" des Märchens bis zum "ecce homo" ("Sieh einmal, da steht er"). Die daran angeschlossenen kultursemiotischen Anmerkungen zur Bedeutung des unbeschnittenen Haupt­ haars wie der Symbolik weiblichen Langhaars leiten über zum Motiv des "triumphalen Haar[s] eines meuternden Sohnes" (52) in Meier Helmbrecht, einem der außergewöhnlichsten Texte der mittelhochdeutschen Literatur. Aus einer Fülle von erhellenden Querverbindungen zwischen dem scheinbar einander Fernliegendsten entsteht ein umfassendes Panorama der Spielarten des Eltern-Kind-Konfliktes, werden die Grundzüge dieses "Familiendesaster"-Diskurses über Jahrhunderte, ja Jahrtau­ sende hinweg verfolgt und an ihren Knotenpunkten erhellt. ~!iS Spektrum etwa des zentralen Motivs der elterlichen Verfluchung des Kindes reicht von Odipus auf Kolonnos über King Lear und Kafkas Das Urteil bis zu Becketts Endspiel und Elfriede Jelineks Roman Lust. Dabei interessiert den Autor besonders "die Wiederkehr der dauerhaften Konfiguration" (78), die jeweils aus einem begrenzten und über die Zeiten hinweg erstaunlich stabilen Repertoire "von wiederholten Bildern" und Motiven aufgebaut wird. Zu diesen gehört an entscheidender Stelle 142 Rezensionen auch (väterlich-)autoritativ betriebene Ehegattenwahl für Söhne und Töchter, die sich als einer der heftigsten Konfliktpunkte zwischen den Generationen erweist. Diese spiegeln so gesehen jeweils auch Veränderungen und Verwerfungen in der Ordnung der Geschlechter. Das belegt v. Matt an der für den feministischen Diskurs hochinteressanten Figur der Gotelint in Meier Helmbrecht. Der Verstoß dieser Tochter gegen das väterliche Gesetz, d.h. gegen die auf öko• nomischem Kalkül fußenden "Heiratsstrategien des Vaters", besteht nämlich darin, daß sie den Versuch erotisch-sexueller Selbstbestimmung unternimmt, dabei allerdings letztlich aufs kläglichste scheitert. Als weiterer Zentraltext für die Analyse des Vater(gesetz)-Sohnkonfliktes und seine anti­ ken, römischen Vorbilder wählt v. Matt Kleists Prinz von Homburg, den er nicht als Tragödie des Vaters, sondern - neuerern Verständnis folgend - als Drama des Sohnes interpretiert. Die Grundlinien des 'Modells Homburg' verfolgt v. Matt über Brechts Die Maßnahme (1931) bis hin zu Heiner Müllers Mauser (1970), dem "Echostück" auf Brecht (96), wo das Aufeinan­ derprallen des höheren (väterlichen) Gesetzes des Staatswohles und der Staatsräson metamor­ phosiert zu Parteiwohl und Parteiräson erscheint. Im "eisernen Vater", der der "römischen Linie" (100) des Livius entstammt und der zugleich den (gesetzgebenden wie gesetzwahrenden) unerbittlichen Staatsmann verkörpert, macht sich jedoch je schon auch der empfmdende, mitleidende Vater geltend; und zwar mit seinem ob der Notwendigkeit, den ungehorsamen Sohn unerbittlich zu strafen, vor Schmerz "krachenden Herzen" - wie es im Meier Helmbrecht bildkräftig heißt - ein meist äußerst ver­ steckter, aber eben entscheidender Zug am väterlichen Verhalten, dessen konstitutive Bedeu­ tung v. Matt schlagend nachzuweisen vermag. Hinter diesem besonders für die Legitimationsbedürfnisse des bürgerlichen Patriarchalis­ mus des 18. Jahrhunderts so attraktiven Mythologem des "eisernen" und zugleich menschlich­ mitleidenden Vaters deckt v. Matt dann auch ältere Traditionen auf. Hierzu skizziert und analysiert er einmal mehr die "Grunddimensionen des Konflikts" (102); und zwar am Beispiel der sophokleischen Antigone. Der "eiserne Vater" erscheint hier als Usurpator; das Vaterkö• nigtum ist aus dem Sturz einer älteren, matriarchalen Ordnung hervorgegangen. Entsprechend macht v. Matt auch im Zentrum der Antigone-Tragödie (gegen Hegel und die Deutung als Märtyrertragödie) einmal mehr den Geschlechterkonflikt aus. Das 18. Jahrhundert vollzieht jedoch neben der Fortführung dieser "eisernen" Vaterimago in Anknüpfung an deren stets mit vorhandene 'empfindsame' Anteile auch deren 'Umstülpung' zum tränenreich-verzeihungsbereiten Vater. Die Beispielreihe reicht von Les­ sings Miss Sara Sampson über Lenz' Die Soldaten bis zu Kleists tränenselig-erotischer Vater­ Tochter-Versöhnung in Die Marquise von O. Im Ergebnis wird die Trias aus "Hochzeit, Mord und Wahnsinn" zur narrativen Grundstruktur aller Familienkonflikte und -desaster erklärt. Anband des Grimmschen Märchens Der alte Großvater und sein Enkel - einer exemplari­ schen "Geschichte um den zerfallenden Vater" (133) - entwickelt v. Matt nun konsequenter­ weise auch "die drei Dimensionen der zerfallenden Autorität" (131) der Väter, nämlich "die Gewalt der physiologischen Konstitution, die Gewalt der sozialen Macht und die Gewalt der metaphysischen Würde." (133) Es geht - schlicht gesagt - um "den starken Vater, den reichen Vater und den heiligen Vater" bzw. das Schwinden dieser Machtdispositive dadurch, daß die Söhne (Kinder) mit dem Erwachsenwerden nun ihrerseits in diese Positionen gelangen oder zu gelangen trachten. An der - weltliterarischen - Spitze dieser Dramen und Tragödien des ent­ thronten Vaters steht Shakespeares King Lear, der v. Matt immer wieder als Bezugspunkt dient, v.a. hinsichtlich der Frage nach der Funktion und Legitimation des Heiligen (als väter• liches Gesetz und äußerste Moralinstanz). Dabei gibt es eine direkte Verbindung von King Lear zu Die Räuber: Edmund von Gloucester und Franz Moor bilden ein Paar. Das Heilige (verkörpert im Vater) kann nicht rational begründet und diskursfähig gemacht werden, es ist nicht Resultat einer kritischen Befragung, sondern Effekt einer Epiphanie. Und die wahrhaft erstaunliche Quintessenz:

Der Bastard, der verkommene Sohn als Aufklärer [oder auch: die Aufklärung als Dis­ kurs des verkommenen Sohnes!] und aller Unmündigkeit entlaufener Kopf: das ist der Zusammenhang, der die Lear-Tragödie im gesamten Gegenstandsbereich dieser Unter­ suchung monumental macht. Der andere Zusammenhang ist der Zerfallsprozeß des Va­ terkönigs. (154) Allerdings weicht die Aufklärung vor der restlosen rational-intellektuellen Destruktion des Prinzips der (sakralen) Vaterautorität in "ein subtiles sacrificium intellectus" aus. "Das 18. Jahrhundert treibt wohl gerade deshalb einen so enormen Aufwand mit Vätern und Vaterliebe, Matt: Familiendesaster 143 mit Elternliebe und kindlicher Pietät. Es muß durch Emotionen die fehlenden Argumente wettmachen." Effektvoll besiegelt wird dieses Opfer dann in Franz Moors apokalyptischer Angstvision vom Weltgericht; einer - wie v. Matt pointiert formuliert - "donnernde[n] Restau­ ration der sakralen Ordnung" und zugleich die "mythische Verbildlichung des Vergehens ge­ gen den Vater als des schwersten möglichen Verbrechens." (169) 1m vierten Teil - Mündig werden heißt mißraten: Eine Frau aus dem 19. Jahrhundert - re­ konstruiert v. Matt den Kampf Annette von Droste-Hülshoffs um ihre Mündigwerdung im so­ ziosymbolischen Ordnungsfeld der Familie (und was für einer in ihrem Fall!) mit den Mitteln der poetischen Rede. Hauptbezugstext ist die Ballade Die Schwestern (1842). Das Familiensy­ stem dieses Textes erweist sich als eine reine Frauenwelt, in der es allerdings auf sehr be­ zeichnende Weise und an entscheidenden erzählstrukturellen Stellen Männer bzw. Männer• kollektive als beobachtende und redende Subjekte gibt. So ist auch die der Droste-Frauenwelt zugrundeliegende Moral zentriert im Gesetz des Vaters - und töne es auch aus Frauenmund:

Der Blick in diese Frauenwelt zeigt nicht eine matriarchale Gegenlandschaft, sondern die Hölle des verinnerlichten Vaterrechts. Da brauchen die Männer nichts zu tun; sie können ruhig dastehen und zuschauen. Wenn die Weitergabe des Gesetzes über die Mutter läuft, bleibt für die Tochter keine Möglichkeit, sich auf ihr Geschlecht zu beru­ fen, auf ein anderes Recht, ein eigenes Recht der Frau. Es schallt ihr ja das Vatergesetz aus einem Frauenmund entgegen [00'] Erst im Wahn kündigt die Frau den Gehorsam auf. (205) Damit rückt - nach der überwältigenden Präsenz und Dominanz der Väter - die Bedeutung der Mutter für "die Konstruktion der Geschlechter im literarischen Text" (233) in den Vor­ dergrund von v. Matts Untersuchung. Ihre Stellung manifestiert sich in den Rollen, die sie im sozialen u.d.h. zumeist: familialen Gefüge zu spielen hat. Die hauptsächlichen oder Klischeerollen (wie v. Matt sie auch nennt) - sofern die Position der Mutter nicht gänzlich unbesetzt bleibt wie in den Räubern oder im King Lear - sind die der tatenlosen Zuschauerin, der UnheilverstärkerinlKupplerin aus Dummheit bzw. Verblen­ dung oder die Rolle der mit dem Vater/Gatten und dessen Gesetz bedingungslos Einverstan­ denen: die dumme, die erotische, die eiserne Mutter. Die Mütter sind - so könnte man v. Matts diesbezügliche, brillant formulierte Befunde zusammenfassen - das Schicksal, genauer: das Unglück ihrer Kinder (Töchter), sie stehen am Anfangspunkt von deren Mißraten, oder aber sie treten als Eiserne in die Rolle der verurteilenden Vaterinstanz ein, wie Frau von Briest, die Mutter Effi Briests, die auch die Rolle der Kupplerin spielt und ihre Tochter just jenem Mann ausliefert, der "Anstatt-Figur Instetten" (240), mit dem sie einst selbst erotisch­ sexuelle Erfüllung zu finden hoffte, dann aber aus praktisch-ökonomischen Erwägungen dar­ auf verzichtete. Mit stupender Belesenheit und psychoanalytisch geschärftem Spürsinn entdeckt der Ver­ fasser sei es auch noch so kleine, aber stets signifikante Szenen "des familialen Gerichts" (255) (z.B. in Fontanes Poggenpuhls oder in Manns Buddenbrooks); die Söhne und Töchter sind dabei eher Inszenierungselemente solcher Gerichtsszenen - als Hauptakteure fungieren die Väter und Mütter; entsprechend müßte dieses Buch eigentlich auch einen Titel tragen wie "Von eisernen Vätern, erotischen Müttern und ihrem Kindesregiment" . Das wird einmal mehr deutlich am Beispiel des Skandalromans Lust (1989) von Elfriede Jelinek. Jelineks Roman be­ deutet eine feministische Wende in der Inszenierung jenes immer wieder gerade auch von der Frau-Mutter am Sohn exekutierten Familiengerichtes; denn "nicht weil er anders will als der Vater, wird er von der Mutter gerichtet, sondern weil er nicht anders kann als dieser" (261), also das väterliche Gesetz als Gewalt- und Verfügungsmonopol über die Frau perpetuiert. Je­ doch revolutioniert auch diese "Tiroler Medea" (262) das Geschlechterverhältnis durch die Exekution des Sohnes nicht. 'Die Frau' entpuppt sich lediglich "als der latente Störfaktor der Ordnung, der zu zeitweiligen Pannen führen kann." (262) Aber auch von einem verkommenen Sohn im Sinne moralischer Zurechenbarkeit kann hier nicht mehr die Rede sein. Dieser näm• lich ist Opfer wie die Mutter auch - als Bestandteil einer delirierenden Familien-Lust­ Begehrensmaschine, in deren Zentrum 'der Vater' sitzt. Franz Kafka - der Künstler in der Maske des mißratenen Sohnes. Dieser Teil (der sechste), der dem Werk Kafkas und seinen gewissermaßen 'familiendesaströsen' Implikationen gewid­ met ist, bildet zweifellos eines der Kernstücke dieser weitgespannten Studie und schafft mit Kafka das männliche Gegenstück zu Annette von Droste-Hülshoff. Dieser Kafka-Teil weitet sich dabei zu einer eigenen Kafka-Studie aus. 144 Rezensionen Ausgangstext ist Das Urteil (1912). Diese Erzählung wird von v. Matt neu gelesen als "einer der unbestrittensten Modell- und Durchbruchstexte der Moderne" (265) mit dem gan­ zen klassischen, ja archaischen Apparat des Eiserner-Vater - Verkommener-Sohn - Konfliktes. Entscheidend ist für das Thema des Buches, daß und wie v. Matt die vorherrschende Deutungsfigur vom verlorenen, durch den Vater nicht anerkannten Sohn Franz Kafka wider­ legt. Präzise bringt v. Matt das fortgesetzte Rollenspiel des "mißratenen Sohnes" als existenti­ ell notwendige Voraussetzung für Kafkas literarische Produktivität auf den Begriff vom "todernsten Rollenspiel", demzufolge der Sohn sich weigert "anzuerkennen, daß er dem Vater gegenüber je etwas anderes sein könnte als der mißratene Sohn" und darauf "beharrt [ ... ], vom Vater verworfen sein zu müssen, weil er dessen Gesetze alle [ ... ] gebrochen habe." (287f) Im siebten und letzten Teil der Studie vollführt v. Matt noch einmal eine tour d'horizont im Konfliktfeld des Themas und durch die letzten beiden Jahrhunderte mit Schwerpunkt im zwanzigsten. Vor allem geht er "dem auffälligen Phänomen der erstarkenden Mütter innerhalb der Va­ terordnung" (315) unter Rekurs auf Droste, Keller und anderen bereits besprochenen AutorIn­ nen und Werken nach, um das Gemeinte aber dann ausführlicher an neu hinzugezogenen Texten (etwa Brechts Mutter Courage oder Dürrenmatts Der Besuch der alten Dame) zu ex­ emplifizieren. Dabei konzentriert v. Matt sich auf das Spiel mit der Ambivalenz von Erhaben­ heit und Lächerlichkeit in der Vaterrepräsentanz der "eisernen" und der Abraham-Linie, wie sie v.a. Texte der literarischen Moderne zu inszenieren suchen (allen voran Kafka). Das letzte Entwicklungsstadium, das die seit dem Bild des "gemischten Königs" aus Goe­ thes Märchen ersichtlich zerfallende "Imago des Großen Vaters" (325) durchläuft, markiert die Gestalt des stürzenden Vaters: "In der Literatur des 20. Jahrhunderts ist das Konfliktfeld um die mißratenen Kinder, ist die Familie als Ort des Gerichts gezeichnet von der sichtbaren, szenisch herausgearbeiteten Gegebenheit des stürzenden Vaters." (327) Das "wilde, einsame, kriecherische, gewalttätige" (Foucault) und im Grunde bereits (prä)faschistische Machttreiben der Kinder, die aus einer zerstückten, funktionslos gewor­ denen Familienordnung hervorgehen und zwischen ihren Trümmern umherirren, wird beson­ ders sinnfällig in Marieluise Fleißers Fegefeuer in Ingolstadt, wo der brutale Vater als alter Mann buchstäblich vor seinen Kindern stürzt - Symbol des Zusammenbruchs seines Regimen­ tes, das durch die Duldung seiner Frau aufrechterhalten wurde. Zuletzt analysiert v. Matt am Beispiel expressionistischer Vatermord-Dramatik einerseits und anhand eines Textes wie Elfriede Jelineks Die Ausgesperrten (1980) andererseits die Vaterdämmerung vor und nach dem Faschismus unter der Perspektive einer Entwicklung von den mißratenen zu den verlorenen Söhnen und Töchtern. Im Gegensatz nämlich zu den ex­ pressionistisch-idealistischen Sohn-als-Mensch-der-besseren-Zukunft-Inszenierungen verheißt der stürzende und ermordete Vater bei Jelinek keine Befreiung. Jelinek (und vor ihr bereits Fleißer) artikulieren im Grunde nicht so sehr die 'mißratenen' Söhne und Töchter (das setzt als Maßstab immer noch das Vater-Gesetz voraus), sondern "die verlorenen Söhne und Töch• ter" (341). Mit ihrem desillusionierend-pessimistischen Realismus konterkaEiert gerade Jelinek das Klischee von der Unschuld aller Kinder im Verhältnis zu den Alteren (Eltern) als den Schlechteren. Es wirkte nach bis in die Vater-Romane der siebziger Jahre, kennzeichnete aber auch schon "viele[ ... ] Zeugnisse des parriciden Expressionismus" (345) zwischen 1910 und 1920; zu den Charakteristika des historisch-gesellschaftlichen und mentalitätsgeschichtlichen Kontextes dieser 'Vaterdämmerung' bei gleichzeitiger Rebellion der Söhne und zu den letztere mitverursachenden Faktoren gehört v.a. der durch den Ersten Weltkrieg ausgelöste Sturz von Kaisern und Königen: und es ist kein Zufall, daß sowohl Bronnens 'Vatermord' wie Hasenc1evers 'Sohn' die ganze Spanne vom Beginn des Krieges bis in die tumultuarischen Nachkriegsjahre als Entstehungs- und Publikationszeit aufweisen. (349) Den Schlußakzent setzt der Beinahe-Vatermord aus Werfels Erzählung Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig (1920) - eine ins Groteske umschlagende Szene. Die Entthronung und symbolische Entmannung des vom Sohn-Leutnant im Triumphmarsch um einen Billardtisch gejagten, am Ende kläglich nackten Vater-Generals (doppelte Autoritätscodierung!) kor­ respondiert - so v. Matts beachtliche Schlußfolgerung - Phänomenen der Zeitgeschichte: Matt: Familiendesaster 145 dieser 'Triumphmarsch' mit erhobener Waffe, diese ganze 'bewußtlose Begeisterung' [ ... ] weist [ ... ] voraus auf die politische Krankheit, die nach dem Sturz der Kaiser und Zaren europaweit ausbricht, auf die Erotisierung und Ästhetisierung der Macht im fa­ schistischen 'Marsch'. (354) Das alles stammt aus dem Geist männlicher Verachtung (auch die Söhne bleiben - selbst wenn sie sich gegen die Väter auflehnen - doch Männer mit entsprechenden Phantasien!) für die als armselig-abstoßend erlebte Demokratie, in der alles auf Komprorniß gestützt ist, ohne den Glanz, der von "phallischen Armaturen" (355) ausgeht. Das scheinbar kuriose Detail, daß Gericht und Gegengericht der Väter über die mißrate• nen Söhne, der Söhne über die mißratenen Väter im pathetischen Expressionismus nie ohne das Spiel der phallischen Zeichen ablaufen, verknüpft die Literaturgeschichte der Familienkatastrophe im 20. Jahrhundert unmittelbar mit der politischen Geschichte. Wo Dolch und Peitsche nur die Hand wechseln, muß neu beginnen, was angeblich zu einem Ende kommt. Wenn in der familialen Intimität den Vätern mit der Peitsche die Söhne mit der Hantel folgen, folgen in der historischen Öffentlichkeit den Königen mit dem Szepter die Diktatoren mit dem erigierten Arm, die das 'Volk' als 'Reich der Söhne' und sich selbst als deren Expo­ nenten begreifen. (356) Das ist so brillant formuliert wie von anregendster diagnostischer Aktualität: in dieser Deutungsfigur wird nicht mehr und nicht weniger als etwas von der hintergründigen Psycho­ Logik im Siegeszug des Faschismus sichtbar: Der Aufstieg Hitlers vom (sozialen) Bastard in einer grausig und elend zerfallenden Väterordnung, der er sich zunächst (als Soldat im Krieg) unterwirft und die er sich dann - als intelligenter, zynischer und pathetischer Wortspieler , Wertehochstapler und gleißnerischer Betrüger, als skrupellos-besessener, destruktiver Macht­ mensch (Edmund v. Gloucester, Franz v. Moor) - auf dem Wege zum Beinahe-Weltbeherr­ scher zunutze macht. Dieser singuläre Aufstieg wäre damit in seiner Dynamik und zivilisatori­ schen Logik zu erhellen - auch ein Aspekt von Dialektik der Aufklärung! Mit geradezu ingeniösem kultursemiotischem Spürsinn verfolgt von Matt die Verästelun• gen und Auswirkungen jener semantischen Felder und Zeichenkomplexe: der eiserne, ragende und der (zer)fallende Vater, die erotische, dumme, die Vaterherrschaft stützende usf. Mutter von den mythischen Urszenen des Alten Testaments (David/Absalom) bis in die Motiv- und Bilderwelt der Literatur des 20. Jahrhunderts. Angesichts der imponierenden Fülle von Texten, die v. Matt herbeizitiert, anspielt, mit­ einander in Beziehung setzt, interpretiert, muß es fast beckmesserisch anmuten, wenn man auf Lücken verweist bzw. die Frage stellt, warum bestimmte Belege nicht erscheinen und für das Thema eigentlich relevante Texte und Gestalten nicht zumindest erwähnt werden. Ich nenne nur die folgenden, deren Berücksichtigung doch aus prinzipiellen (und nicht etwa quantita­ tiven bzw. Vollständigkeits-)gründen von Interesse gewesen wäre: Warum fehlt der böse Sohn Adams und Evas, Kain? Ist er nicht der erste "mißratene" Sohn der Bibel, noch vor Absalom? Ebenso wundert man sich über das Fehlen des Noah-Soh­ nes Ham, der den trunkenen und halb entblößt daliegenden Vater entdeckt und deswegen - mit bis heute anhaltenden, wahrlich desaströsen Folgen im ursprünglich theologischen, später dann rassistischen Diskurs gegenüber den diesem Völkervater zugeschriebenen Nachkommen (z.B. den Schwarzafrikanern) - vom erzürnten Noah verflucht wird. Aus dem 18. Jahrhundert vermißt man die interessante Sohnesfigur aus Lessings Trauer­ spiel Phi/atas - ein Kafka-Vorläufer insofern, als dieser Held sich für mißraten bzw. einen Versager vor dem väterlichen Gesetz hält und sich - durch den Vater in ihm - selbst zum Tode verurteilt - eine wahrhaft kafkawürdige Wendung! Eine bedeutsamere Lücke hinterläßt auch die nahezu vollständige Ausblendung des Ado­ leszenzromans. Nur im Kafka-Teil finden sich - dann allerdings außerordentlich anregende - Ausführungen zur Initiationssymbolik und den "rites de passage", die gerade auch für die Analyse von Adoleszenzromanen nutzbar gemacht werden können. Solches Ausblenden ganzer Textkomplexe könnte mit der (Re-)Konstruktionslogik der v. Mattsehen Studie und ihrem latenten Konservativismus zu tun haben; ist sie doch - bei allem an Psychoanalyse, am Dekonstruktionismus usw. geschulten interpretatorischen Scharfsinn - sehr den Belangen des väterlichen Gesetzes verpflichtet! Die Söhne und Töchter sind in v. Matts gewissermaßen vaterzentrierter Analyse eigentlich nur Funktionen der Vaterrepräsen• tanz und Vaterpotenz, wie immer problematisch jene auch sein mögen als "die ökonomische, die physiologische und die sakrale Gewalt" (168). Die Sache der Kinder, der Pubertierenden, der Adoleszenten wird als eine eigenen Rechts eigentlich gar nicht anerkannt. Hätte v. Matt (mehr) aus dieser Blickrichtung geschrieben, hätten sich manche Gewichte verschoben. 146 Rezensionen Insgesamt also ein Buch, das ungeachtet der Einwände gerade für die KJL-Forschung trotz weitgehender Nichtberücksichtigung ihrer genuinen Quellenmaterialien eine Fülle von frucht­ baren Anregungen bereithält. Rüdiger Steinlein

Kurt Franz/ Hans Gärtner (Hgg.): Kinderlyrik zwischen Tradition und Modeme. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren 1996, 184 S. (=Schrijtenreihe der Deutschen Akademie für Kinder-und Jugendliteratur Volkach e. V. Band 17) Mit Freude registriert man, daß auf dem von der Forschung recht stiefmütterlich behandelten Gebiet der Kinderlyrik eine neue Veröffentlichung vorliegt. Sie wird etwas getrübt, wenn man feststellen muß, daß es sich bei zwei der sieben Beiträge um überarbeitete oder "völlig überar• beitete" Vorträge aus den Jahren 1992 bzw. 1993 handelt: Kurt Franz Moralgedicht und Sprachscherz. Kinderlyrik im historischen Prozeß von der Schweizer Jugendbuchtagung in Nottwil und Gudrun Schulz Freche Vögel. Kinderlyrik der DDR von Mucke bis Rathenow von der Kinderlyriktagung in Rernscheid. Vier Referate wurden auf der Akademietagung 1995 ge­ halten, deren Thema als Buchtitel dient, und Gärtners Aufsatz stellt das Material vor, das er in seiner Arbeitsgruppe über die Kinderrätsel ausgebreitet hatte. Im zweiten Teil des Bandes fin­ den sich äußerst knappe Berichte aus den Gruppen, in denen außerdem Gerhard Rückert den kreativen Umgang mit konkreter Poesie praktizierte, Hans A. Halbey läßt unter dem Titel Kleine Poetologie zwischen Sprachspiel und Nonsens in Bild und Text sein Referat bei der In­ ternationalen Tagung für Kinder- und ]ugendliteratur 1983 in Salzburg abdrucken, und Hans Joachim Jenchen schließlich möchte Kindergedichte als Medium der Stille, Geborgenheit und Besinnung präsentieren, wahrlich ein interessantes Thema, aber der Leser findet nur ein schwungvolles Tafelbild für die Arbeitsgruppe, fünf Texte, wobei einer ohne Autorennach­ weis gedruckt wird (Auer Über die Erde) und man auf die beiden von Helmut Zöpfl am lieb­ sten mit Jenchens Kommentar "Der Titel spricht für sich" in der Literaturempfehlungsliste zu Gertrud Czischs Ruhe und Geborgenheit erleben mit Lyrik reagieren möchte, z.B. auf seine Zeilen "Und dem Samen ist gegeben! jenes größte Wunder Leben,! jene wundersame Kraft/ die, erschaffen selbst, neu schafft." Schon beim ersten Einblick scheint das Vorhaben, den Band "zu einem kleinen Kompendium der Kinderlyrik in diachronischer, synchronischer und didaktischer Sicht auszugestalten", nicht gelungen zu sein. Franz eröffnet mit dem genannten Aufsatz ein "Remake" auch insofern, als er die uner­ sprießliche, weil wohl nicht lösbare, Definitionsdiskussion nochmals eröffnet; neu ist nur, daß neue Vorschläge (von Ewers) gemacht worden sind, die er mit Recht zurückweist. In die hi­ storische Revue von Weiße über Overbeck zu ArnirnlBrentano und Hoffmann von Fallersle­ ben, Fröbel und Heinrich Seidel pflanzt er zwei thematische Schwerpunkte hinein. Vom Gold­ hähnchen, für das er die marxistische Deutung der Edith George zurückweist, kommt er zu Vatergedichten von Christine Nöstlinger und Regina Schwarz aus den achtziger Jahren, um dann beim Thema "Nationale Tendenzen und Erziehung zum Krieg" wieder auf Seidel und Blüthgen zurückzukommen. Der Sprachscherz gerät völlig aus dem Blick, denn auch in der äußerst knappen Schlußpassage interessiert ihn eher Dehmels Klassiker Frecher Bengel, an dem er sein Bewertungsraster nochmals verdeutlicht: "Das Anlegen von nur politischen und emanzipatorischen Kriterien muß natürlich fragwürdig bleiben; ästhetische Wertung ist weit komplexer." Das ließe sich wohl auch umdrehen! Die "dominante Konstituente der gegenwär• tigen literarischen Kinderiyrik" (welche soll es denn sonst noch geben?) liegt für Franz in ei­ ner Mischung aus "spielerischer Leichtigkeit und unaufdringlich angebrachter Information bzw. Lehre, und er gibt von Manz ein Beispiel konkreter Poesie und von Auer die Tischrede. Der andere genannte Wiederabdruck ist heute einerseits wichtig, weil die Vergessens­ schicht über der DDR-Kinderiyrik inzwischen dicker geworden ist, andererseits, weil Gudrun Schulz damals den Blick hinter die Mauer gewährte und heute alle, glücklicherweise reichlich von ihr abgedruckten Texte nicht mehr in Büchern oder Anthologien zugänglich sind. Susanne Bertels, die sich in ihrer Magisterarbeit mit der neueren Kinderlyrik beschäftigt hat, legt ihre Ergebnisse knapp und klar gegliedert der Öffentlichkeit vor. Sie übernimmt den Titel ihres Aufsatzes einem Gedicht von Susanne Kilian "Kindsein ist süß?" (Untertitel "Kindheit und Kindergedicht nach 1970") und stellt drei Phasen der Entwicklung dar, indem sie die Satzzeichen am Titel variiert. Auch wenn man sich mit der von Ewers auf der Grund­ lage von Ulrich Becks Risikogesellschajt (1986) vorgeschlagenen Benennung einer Ersten und einer Anderen Moderne nicht recht anfreunden kann, die Zäsur um 1970 wird stringent her- Franz/Gärtner: Kinderlyrik 147 ausgearbeitet. "Kindheit ist süß." (mit Punkt), dafür stehen als Repräsentanten der Ersten Mo­ derne, der Zeit vor 1970, James Krüss und Josef Guggerunos. Der Titel mit Fragezeichen be­ zeichnet die Andere Moderne und ist an Namen wie Nöstlinger, Manz und Schwarz gebunden, wobei Bertels die feinen Unterschiede zwischen den Modernen, etwa im Bereich der Sprach­ spiele sehr schön verdeutlicht. Besonders interessant ist der Versuch, unter dem Titel mit Ausrufezeichen, die weitere Entwicklung zu analysieren. Auch wenn es unglücklich erscheint, die Erste Moderne nun als Gegerunoderne zu identifizieren, daß mit Wittkamp etwas Neues (Altes?) einsetzt, ist sicher richtig. Ob es nicht zu kurz gedacht ist, lediglich einen Pendel­ schlag rückwärts zu beobachten, müßte weiter diskutiert werden. Im Unterschied zu Franz je­ denfalls plädiert sie dafür, die Entwicklungen der frühen siebziger Jahre nicht zu vergessen, und sie sieht einen Schritt in diese Richtung bei Christine Nöstlinger seit Ein und alles (1992). Seit Jahren beschäftigt sich Helmut Fischer sammelnd und analysierend mit "Kinderspiel und Kinderreim im heutigen Gebrauch". Er legt sechs Beispiele von Spielliedern vor, ordnet sie einer Systematik von Schier-Oberdorffer zu (Enzyklopädie des Märchens Band 7) und be­ schreibt ihren Stellenwert im Rahmen einer literarischen Mündlichkeit. Auch Hans Gärtner verfährt nach einer endlosen und ärgerlichen Einleitung ähnlich mit den Kinderrätseln: er sammelt und systematisiert. Seine zehn Kriterien könnten nach seiner Meinung zum Grundgerüst einer auszubauenden Didaktik und Methodik des Kinderrätsels werden. Die Rätselformen von A 1 (Rätselfrage) über G 4 (Symbolrätsel) bis H (Fragespiele, Quiz) werden knapp erläutert und mit Beispielen versehen. Schließlich ist der zweite, mit 36 Seiten umfangreichste Beitrag von Franz ebenfalls Er­ gebnis langjährigen Sammelns: "Kommt ein Kühlschrank geflogen ... ". Verfremdung von Kin­ derlyrik in der Sprache der Gegenwart. 1438 Belege lassen sich auf 161 sogenannte Prätexte zurückführen, wobei in der aufgeführten Liste (bis Nr. 42) die Häufigkeit der "Nachdich­ tungen" zwischen 97 zu "Alle Jahre wieder" und 10 zu "Weißt du, wieviel Sternlein stehen" schwankt und schließlich bis zu ein- oder zweifacher Bearbeitung reicht. Das Material stammt aus Rundfunk, Fernsehen und Presse; es läßt sich einerseits verschiedenen Gattungen zuordnen wie Weihnachtslied, Abzählvers, Kindergedicht o.ä., andererseits untersucht Franz die Formen der Verfremdung. Selbstverständlich werden Texte zu Cartoons einbezogen und das riesige Gebiet der Werbung. Nur am Rande wirft er auch einen Blick auf das bekannte Phänomen der "Verfremdung von Kinderlyrik im dichterischen Gebrauch", etwa die Adaption von Mörikes Er ist's in Neues Wesen von Karl Krolow. In ihrem zweiten Beitrag, "Der Mond, der ist gestorben ... ", berichtet Gudrun Schulz von einer empirischen Untersuchung in zwei Grundschulklassen zur metaphorischen Kompetenz von Drittklässern. Am Gedicht Nacht von Garcia Lorca lassen sich die von Augst übernom• menen Einzelfähigkeiten Verstehen, Produzieren und Erklären können von Metaphern erfas­ sen. Nach einer knappen Hinführung zur Metapher auf der Grundlage semiotischer und päd• agogischer Forschungsergebnisse präsentiert Schulz die Ergebnisse mit vielen Schülerbeispie• len, ohne daß es letztlich zu einer mehr als zahlerunäßigen Erfassung der Leistungsgruppen und einem sehr offenen Resümee kommt: "Der Umgang der Kinder mit Metaphorik [ ... ] ist für sie ein Weg des Entdeckens und Vorstellens von Welten." (160) Es ist freilich zu begrü• ßen, daß Kreativität sich im Sprachlichen, Dichterischen abspielt und nicht im Malen von Bil­ dern. LehrerInnen wären dankbar für konkretere Ratschläge bei der Förderung der metaphori­ schen Kompetenz an weiteren Textbeispielen, eventuell mit didaktisch begründeten Schrittfol­ gen. Der Band bietet auf Spezialgebieten reiches Material, führt auf dem zentralen Terrain der Kinderlyrik nur bedingt weiter. Heinz-Jürgen Kliewer

Maren Clausen-Stolzenburg: Märchen und mittelalterliche Literatunradition. Heidel­ berg: Universitätsverlag C. Winter 1995, 438 S. Der Grundthese der Brüder Grimm, das Volksmärchen "sei von uralten Zeiten her rein münd• lich bewahrt worden" (309), aller Literatur vorangegangen und habe diese beeinflußt, folgten und folgen Literaturwissenschaft und Volkskunde in nahezu eirunütigem Konsens. Gegendar­ stellungen, wie z.B. die Arbeit von Manfred Grätz (Das Märchen in der deutschen Aufklä• rung, Stuttgart 1988) konnten diese Grundannahme bisher kaum erschüttern. Um so ver­ dienstvoller ist der Versuch Maren Clausen-Stolzenburgs, die These von der Herleitung des 148 Rezensionen Märchens Grimmscher Prägung aus höfischer (d.h. hier weltlicher) Literatur des Mittelalters und der frühen Neuzeit anhand umfänglicher Quellenstudien zu fundieren. Dabei stellt sie zunächst die "semantische Bewegung des Terminus 'Märchen' in Richtung auf das Verständnis des 19. Jahrhunderts" (25) in einer bisher relativ selten praktizierten Form dar: Sie befragt frühe Wörterbücher, Poetiken, Lexika und literarische Schriften des 16. bis 18. Jahrhunderts, womit ihr - über bereits Bekanntes hinaus - der Nachweis gelingt, daß über diverse Bedeutungsverschiebungen und Verwerfungen eine Annäherung des Begriffs an kurze Prosa wunderbar-phantastischen Inhalts erst im 18. Jh. stattgefunden hat. Das Hauptinteresse der Autorin gilt der Frage nach dem Alter, der Tradierung und der Herkunft der von den Grimms edierten Märchen. Die Annahme von der "Naturhaftigkeit" der Märchenentstehung versucht sie zunächst über Parallelverweise auf Traditionen des Erzählens als öffentlichem Vorgang zu entkräften: In den irischen Barden ("fili") des frühen Mittelalters, in den (bis in die jüngste Vergangenheit bezeugten) serbischen und kroatischen Guslaren sieht sie - zurecht - hochspezialisierte Künstler, die nicht unter dem Begriff der "Volkskunst" zu subsumieren sind und nur auf der Grundlage einer gründlichen Berufsausbildung zum "wandelnden Gedächtnis" eines Volkes werden konnten. Ob mit diesem Verweis allerdings die Existenz einer "volksläufigen" Erzähltradition widerlegt ist, bleibt kritisch zu befragen. Ihre These von der ausschließlich literarischen Abstammung (nicht nur Beeinflussung) der Märchen Grimmscher Provenienz versucht sie mit reichhaltigem Quellenmaterial zu belegen. Zunächst untersucht sie erfolgreiche literarische Zeugnisse des Mittelalters nach größeren nar­ rativen Komplexen, die über die italienische Renaissancenovelle, das Barockmärchen, das deutsche Volksbuch, die französischen Contes des Fees und Märchen der deutschen Aufklä• rung relativ geschlossen und stabil Eingang in die KHM gefunden haben. Mit dieser Konzen­ tration auf "Episodenfolgen" praktiziert die Autorin ein in der Märchenforschung (noch) rela­ tiv wenig erprobtes Verfahren, da hier primär Einzelmotive und deren (historische und geo­ grafische) Wanderungen untersucht wurden und werden. Mit dem Nachweis von "Erzähl• ketten" aber erschließt die Autorin Stoffkerne, über die universell zu verarbeitende, leicht zu variierende und aktualisierende Themen in die Literatur des Mittelalters eingeführt wurden, die sich "mit erstaunlich wenigen stofflichen Änderungen durch die Jahrhunderte hinweg gehalten haben" (206). Dieser - auch für die Literaturwissenschaft - befruchtende Ansatz der Autorin kann hier nur anhand weniger Beispiele angedeutet werden: Den Einfluß der Bibel macht sie u.a. an der David und Goliath - Geschichte fest und sieht in David das "Urbild" des dysproportionalen Helden, der einen übermächtigen Gegner be­ siegt. Daß David allerdings auch als Verführer und Mörder agiert und später zum Propheten (zum Kulturstifter) avanciert, rückt ihn wohl eher in die Nähe der von J. Campbell (Der Heros in tausend Gestalten, Frankfurt 1978) und N. Bischof (Das Kraftfeld der Mythen, Mün• chen/Zürich 1996) untersuchten Trickster-Figuren, - eine auffällige Parallele, die die Autorin nicht in ihre Betrachtung einbezogen hat. Nachhaltige Wirkungen kann die Autorin vornehmlich aus drei mittelalterlichen Quellen ableiten: aus dem Tristrant-Epos des Eilhart von Oberge (1170/80), aus dem 1225/30 entstan­ denen Versroman Barlaam und Josaphat des Rudolf von Erns und, als wohl wichtigstem Im­ pulsgeber für die nachfolgende Literatur, auch für die Märchen, aus dem 1280-87 von Konrad von Würzburg verfaßten Versepos Der Trojanische Krieg. Die Autorin sucht zunächst nach den meist antiken Quellen, aus denen sich diese Epen speisen, um dann resistente Erzählketten herauszufiltern und deren europäische Adaptionen und Filiationen nachzuweisen. Besonders erhellend für die These von der in einer nachweisbaren literarischen Tradition stehenden KHM ist insbesondere das der Argonautengeschichte (als Bestandteil der genannten Troja-Er­ zählung) zugrunde liegende Grundschema "Schwieriger Auftrag - Auftrag an den Protagoni­ sten - Ankunft am Zielort - Liebesbeziehung zur zauberkundigen Königstochter - Hilfe der Königstochter durch Ausrüstung des Protagonisten mit Zaubermitteln - Kampf und Sieg - Hochzeit und Herrrschaftsantritt". Die Analogie zu V. Propp (Morphologie des Zaubermär• chens, Frankfurt/M. 1975) und damit zum russischen Zaubermärchen und Heldenepos liegt auf der Hand, ohne von der Autorin in diesen Zusammenhang gestellt zu werden. Allerdings müßte wohl die Ausschließlichkeit, mit der die Autorin auch hier die Dominanz des Literari­ schen als konstituierend für das Zaubermärchen unterstellt, relativiert werden. Nicht nur hat die internationale Feldforschung die von der Autorin elaborierten "Erzählketten" (Bauformeln) auch in oralen Zeugnissen nachweisen können, die nicht in der europäischen Literaturtradition stehen und von dieser nur schwerlich oder gar nicht beeinflußt sein können. Zum anderen konnten solch profunde Arbeiten wie z.B. die von B. Holbek (Interpretation 0/ Fairy Tales, Helsinki 1987) oder W. Scherf (u.a. Das Märchenlexikon, München 1995) die Clausen-Stolzenburg: Märchen 149 Verquickung und wechselseitige Befruchtung schriftlicher und mündlicher Erzähltradition be­ legen, Interdependenzen also, die bei aller berechtigen Focussierung literarischer Impulse nicht aus dem Blick geraten sollten. In überzeugender Klarheit stellt die Autorin die literarische Ausformung des Hexenbildes von der Antike bis zu den KHM dar. Daß sie hier - wie in allen anderen Teilen ihrer Darstel­ lung - die von den Grimms ausführlich rezipierten Quellen der germanischen Mythologie un­ berücksichtigt läßt, schränkt den Geltungsbereich ihrer Aussagen wiederum ein. Prägende Wirkung für den Stil, die Sprache und die Muster der KHM leitet die Autorin aus der "Volksbuch"-Rezeption der Grimms ab. Insbesondere die als Prosaversionen höfischer Epen entstandenen Volksbücher hätten die Grimms "als Maßstab für ihren - sich im Laufe der Jahrzehnte immer stärker herauskristallisierenden - Märchenstil benutzt" (327). Wie vor ihr bereits Rölleke (u.a. in Wo das Wünschen noch geholfen hat, Bonn 1985), so kann auch die Autorin eine Vielzahl von (wörtlichen) Entlehnungen aus diesen Quellen in den KHM nach­ weisen. Die Frage, inwiefern die Beiträgerinnen der ersten Stunde (Friederike ManneI, die Schwe­ stern Wild und Hassenpflug), später die Geschwister Haxthausen und Droste-Hülshoff "volksläufiges" Material zusammengetragen und den Brüdern übermittelt hätten, beantwortet sie dahingegend, daß die Kasseler Beiträgerinnen "in aller Unschuld ein von französischen Quellen dominiertes Erzählgut aus ihrer Erinnerung aufgestöbert" (405) und die entsprechen­ den literarischen Quellen wohl auch nachgelesen hätten, bevor sie sie den Grimms als ver­ meintlich mündliche Überlieferung übermittelt hätten. Das ist eine gewagte These, wie auch die, daß die Quellen aus dem Bökendorfer Kreis "deutliche Merkmale der Schriftlichkeit, der dichterischen Bearbeitung" trügen; diese "Quellen (seien) genau die literarischen Stationen, die oben als Entstehungslandmarken des Märchens genannt wurden. Hier kann unmöglich von mündlicher Überlieferung, von Übermittlung durch 'Leute aus dem Volke' oder dergleichen ausgegangen werden" (405). Auch wenn die Autorin dieses Resümee durch biographisches Material zu stützen sucht, bleiben diese Feststellungen eher als (fruchtbare) Provokation im Raum stehen und müßten durch weitere Forschung eingehend überprüft werden. Der Gewinn der Darstellung der Autorin liegt insbesondere in der äußerst sorgfältigen Aufbereitung eines ungemein umfangreichen Quellenmaterials (,das damit auch wieder in den Blick der Forschung gerät,) und dessen undogmatischer, kluger theoretischer Durchleuchtung. Daß dabei manche These als allzu riskant oder vereinseitigend zu befragen bleibt, schmälert nicht die innovativen Impulse, die von dieser Arbeit für Forschung und Theoriebildung zu er­ warten sind. Kristin Wardetzky

Stach, Reinhard: Robinsonaden. Bestseller der Jugendliteratur. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren 1996 (= Schriftenreihe der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur Volkach e. V. Bd. 18) In einer um Übersichtlichkeit bemühten Gliederung versucht der Autor, seine über 20 Jahre andauernden vielfältigen Robinsonforschungen (s. "Beiträge des Autors" im Literaturver­ zeichnis) in drei Hauptkapiteln, einem historischen, einem systematischen und einem pädago• gischen Teil zusammenzufassen. Im historischen Teil erscheinen die wirkungsgeschichtlichen Zusammenhänge von beson­ derem Interesse, in denen u.a. die intertextuellen Bezüge der einschlägigen Werke von Campe, Wyß, Marryat und J. Verne an einigen Beispielen dargestellt werden. Unter den sy­ stematischen Aspekten faßt Stach jene seiner Aufsätze zusammen, in denen er gattungsge­ schichtliche Besonderheiten behandelt, insbesondere dramatische und lyrische Darstellungen, u.a. die von Chamisso. Im pädagogischen Teil werden schließlich Zusammenhänge mit bil­ dungsgeschichtlichen Intentionen in der Vermittlung des Robinson-Stoffes von den Anfängen bis ins 20. Jh. erläutert. Mit diesem offensichtlich klaren Konzept gelingt es Stach, die vielfältigen Ansätze der von ihm in Angriff genommenen Thematik, die auch durch entsprechende Zitierung der Sekundär• literatur dokumentiert wird, erkennbar zu machen und damit eine der zentralen Wurzeln histo­ rischer, aber auch aktueller Kinder- und Jugendliteratur in ihrer stoffgeschichtlichen Bedeu­ tung wieder in Erinnerung zu rufen und für die theoretische Diskussion der gegenwärtigen Kinderliteraturforschung nutzbar zu machen. So verdienstvoll diese Anthologie von Aufsätzen erscheint, weist sie allerdings auch den unausweichlichen Mangel auf, den eine Zusammen- 1SO Rezensionen stellung von Aufsätzen, die z.T. bis in die siebziger Jahre zurückgehen, mit sich bringen muß. Die speziellen und durchaus erkenntnisfördernden Aspekte der einzelnen Studien sind nicht von vornherein auf eine Gesamtstudie hin angelegt, so daß zwangsläufig der Eindruck des Eklektizismus entstehen muß. Die vom Verfasser in der Einleitung selbst zur Sprache ge­ brachten Desiderate der Robinson-Forschung werden somit erst erkennbar. Aber darin liegt durchaus auch ein heuristischer Gewinn, den dieser Band mit sich bringt. Hilfreich erscheint im historischen Teil der von Stach verwendete Begriff der apokryphen Robinsonaden als Bezeichnung für jene Werke, die dem Titel nach nicht als Robinsonaden er­ kennbar, aber dennoch eindeutig diesem Genre zugehörig sind (S. 18 ft); aUerdings ist eben mit diesem Begriff die Gefahr verbunden, sich auf ein auswegloses Terrain zu begeben, das spätestens im Hinweis auf die verbreitete Gattung der Reiseliteratur unübersichtlich wird. Es bleibt fraglich, ob die in diesem Beitrag übernommene Begriffsdefinition von Hermann Ull­ rich aus dem Jahr 1898 für alle anderen Beiträge gleichermaßen gültig ist. Es wäre dem um Systematik bemühten Autbau des Buches zuträglich gewesen, den sehr fundierten Robinsona­ den-Artikel von Stach aus Doderers Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur als orientierende Grundlage in die Anthologie aufzunehmen. Neben dieser methodischen Schwäche, die mit ei­ ner Anthologie wie der vorliegenden unabwendbar verbunden ist, ist auf ein grundSätzliches Manko der deutschen Kinder- und Jugendliteraturforschung schlechthin zu verweisen, das sich auch in diesem Band widerspiegelt: die Ausklammerung des Österreich-Bezuges unter dem unausgesprochenen Anspruch, den gesamten deutschen Sprachraum zu berücksichtigen. Der im genannten Lexikon-Artikel des Verfassers wiederholt erwähnte Österreicher A. Th. Sonn­ leitner mit seinem Roman Höhlenkinder findet im vorliegenden Buch keine Beachtung; nur Sonnleitners Gedicht Doktor Robin-Sohn aus dem gleichnamigen Roman wird mit einem Ne­ bensatz im Gedichte-Kapitel des systematischen Teils erwähnt. Somit bleibt der mit Sonnleit­ ner verbundene Begriff der "Kulturrobinsonade" oder des kulturgeschichtlichen Abenteuerbu­ ches (s. Doderer) außerhalb der Betrachtungen. Käthe Recheis findet mit ihrer in der Reihe Dressler Kinder-Klassiker erschienenen Bearbeitung Erwähnung, nicht aber Mira Lobe mit Insu-Pu, die Insel der verlorenen Kinder, ihrem unter dem Begriff der apokryphen Robinso­ naden und auch von der Entstehungsgeschichte gewiß sehr interessanten Beitrag zur Robin­ son-Literatur. Die ebenfaUs noch im historischen Teil durch einen Beitrag über Willy Planck ange­ schnittene Thematik der Robinson-Illustrationen, die in der Einleitung durch den Hinweis auf einige Forschungsbeiträge (Arthur Rürnann, Erwin Wackermann) und Künstlerpersönlichkei• ten aufgefachert sind, wären unbedingt um den Hinweis auf Moritz von Schwind und seinen Robinson-Zyklus zu erweitern, der in der einschlägigen Literatur bislang in Vergessenheit ge­ halten wurde. Das motivübergreifende Thema der Robinsonade verleitet dazu, vieles unter diesem Genre-Begriff zu subsumieren, was unter anderen Aspekten adäquater zu behandeln wäre. Die Nähe zur erotischen Literatur wird auf einen Satz reduziert: "Liebesabenteuer ist kein der Ro­ binsonaden fremdes Motiv" (S. 68), heißt es im systematischen Teil. Zur Genre-Problematik gehört etwa auch die Erwähnung des Romans Die Wand der Österreicherin Marlen Haushofer, ebenfaUs noch in diesem Abschnitt und in einem Atemzug mit G. Hauptmann und Giraudoux (S. 72 f.) als Beispiel für die Robinsonin. Beispiele dieser Art verweisen auf die grundsätzli• che Problematik bzw. den latenten Konflikt zwischen aUgemeiner Literaturwissenschaft und Kinderliteraturforschung, ist doch Haushofers wohl meistgelesener Roman gewiß nicht Ju­ gendliteratur und genauer besehen auch sehr weit vom Begriff der Robinsonade entfernt, hin­ gegen sind ihre Kinderbücher wie Brav sein ist schwer dem Begriff dieses Genres hingegen viel näher. Daß die einschlägigen Kinderbücher der Haushofer trotz Nennung ihres Namens keine Erwähnung finden, dokumentiert sowohl die oben angeführte methodische Unklarheit als auch das genannte Österreich-Desiderat. In manchen Kapiteln ist wiederum einiges zu entdecken, was vom Inhaltsverzeichnis her nicht zu erwarten wäre. Die Frage regionaler Besonderheiten wird ab S. 83 im Kapitel "Robinsone der Arktis" angedeutet, wenn auch nur mit sehr knapp erwähnten regionalge­ schichtlichen Besonderheiten. Ein deutscher, ein Wiener, ein Pfälzer, ein Schweizer und ein österreichischer Robinson werden genannt, aUerdings ohne erkennbaren Zusammenhang mit dem Titel des Beitrages. Derartige regionalgeschichtliche Verwirrung kündigt sich auch im einschlägigen Hinweis aus der Einleitung an: "Eine Lücke in der deutschen Robinson-For­ schung füUt Inge Pohlmann 1991 mit der Arbeit Robinsons Erben. Zum Paradigmenwechsel in der französischen Robinsonade" (S. 6). Stach: Robinsonaden 151 Ebenso wie apokryphe Robinsonaden gibt es offenbar auch eine apokryphe Sekundärlite• ratur zu dieser Thematik. Die reichhaltigen Literaturangaben sind auf die einzelnen Artikel verteilt. Ergänzend wäre zu verweisen auf Adolf Haslinger, Österreichische Robinsonaden um 1800. Diese interessante, dem Titel nach wohl einschlägige Darstellung ist nur in dem von Herbert Zeman herausgegebenen Sammelwerk Die österreichische Literatur. Ihr Profil an der Wende vom 18. zum 19. Jh. (1979) zu finden. Haslinger vertritt hier die These, daß insbeson­ dere in den österreichischen Robinsonaden die Figur des Freitag durch weibliche Protagoni­ stinnen besetzt ist. Mehrfach verweist Stach auf Heinrich Pleticha; zu ergänzen wäre noch dessen Publikation aus dem Jahr 1995 Die Kinderwelt der Donaumonarchie, in der der Rezen­ sent eine knappe Darstellung österreichischer Robinsonaden zusammengefaßt hat. Resümierend bleibt festzuhalten, daß die Bedeutung des vorliegenden Bandes in seinem Aufrißcharakter zu sehen ist, in dem die gegenwärtige Problemlage der Robinson-Forschung erkennbar wird und zahlreiche Aspekte in einer die künftige theoretische Auseinandersetzung mit diesem Genre anregenden Weise dargestellt werden. Ernst Seibert

Zohar Shavit, Hans-Heino Ewers in Zusammenarbeit mit Annegret Völpel und Ran HaCohen und unter Mitwirkung von Dieter Richter: Deutsch-jüdische Kinder- und Ju­ gendliteratur von der Haskala bis 1945. Die deutsch- und hebräischsprachigen Schriften des deutschsprachigen Raums. Ein bibliographisches Handbuch. - Stuttgart, Weimar: Metzler 1996.2 Bände im Schuber. Ln. 1495 S. DM 398,-/öS 2906,-/sFy- 355,-. ISBN 3-47601421-5 Das hier zu besprechende zweibändige Handbuch zur deutschjüdischen Kinder- und Jugend­ literatur hebt sich aus anderen Publikationsunternehmen auf dem Gebiet der Kinder- und Ju­ gendliteratur durch seine Singularität hervor. Diese beruht einerseits auf der speziellen The­ matik, die hier erstmals zum Gegenstand einer breit angelegten Forschung gemacht wurde, und andererseits auf der mit sichtbarem Erfolg praktizierten internationalen Zusammenarbeit der Herausgeber und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die große Zahl der in der Vorbemerkung und in den Danksagungen genannten Institutio­ nen, Bibliotheken und Wissenschaftler läßt erkennen, auf welch breiter Basis sowohl hinsicht­ lich der finanziellen Förderung als auch hinsichtlich der direkten bzw. indirekten Mitarbeit und Hilfeleistung dieses bibliographische Handbuch entstanden ist. Hauptträger der Arbeit waren die Forschungsgruppen unter Prof. Dr. Zohar Shavit an der Universität Tel Aviv und unter Prof. Dr. Hans-Heino Ewers, Direktor des Instituts für Jugendbuchforschung an der Jo­ hann Wolfgang Goethe- Universität in Frankfurt im Verein mit Prof. Dr. Dieter Richter von der Universität Bremen und seinem Mitarbeiterstab. Die Anstöße und Vorarbeiten zu diesem Projekt, darauf weist Zohar Shavit hin, gehen auf ihre Zeit als Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung zurück, während der sie in engen Kontakt zur Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendliteraturforschung an der Universität Köln trat, wo gerade während der Arbeit am Handbuch zur Kinder- und Jugendliteratur von 1750 bis 1800 das LesebuchjUr Jüdische Kinder (1779) von David Friedländer wiederentdeckt worden war. Von diesem Lesebuch ausgehend, an dem auch Mendelssohn mitgewirkt hatte und das im Geiste der Aufklärung (Haskala) geschrieben war, dehnte Shavit ihre Forschungen auf die deutsch-israelischen Beziehungen in der Kinder- und Jugendliteratur dieser Epoche aus. Dabei wurde einerseits die Fülle des relevanten Schrifttums, andererseits das völlige Defizit in der Kenntnis deutsch-jüdischer Kinderliteratur deutlich. Nach Kontaktaufnahme mit mehreren interessierten Wissenschaftlern, darunter H.-H. Ewers und Dieter Richter, nahmen Anfang 1988 die Vorarbeiten zu einem geplanten Projekt unter dem Arbeitstitel Jüdische Kinder- und Jugendliteratur in den deutschsprachigen Län• dern von den Anfängen bis 1939, denen ein Grundsatzpapier von Z. Shavit zugrundelag, Ge­ stalt an. Nach eingehenden Vorüberlegungen erfolgte Anfang 1990 die AntragsteIlung an die German-Israeli Foundation for Scientific Research & Development (GIF) mit dem Ziel der Er­ arbeitung eines bibliographischen Handbuchs im Sinne der oben formulierten Thematik, wo­ bei der Zeitraum der zu erschließenden Literatur bis 1945 ausgedehnt wurde. Es zeugt vom intensiven Arbeitseinsatz der beteiligten Forschergruppen, aus denen einige Mitwirkende na­ mentlich genannt sind (Annegret Völpel, Frankfurt; Ran HaCohen, Tel Aviv und Michael Nagel, Bremen), daß das zweibändige Werk mit insgesamt 1.495 Seiten bereits 1996 erschei­ nen konnte. Dies dürfte nicht zuletzt der internationalen finanziellen Förderung zu verdanken 152 Rezensionen sein, an der sich außer der oben genannten German-Israeli Faundation noch die Fritz Thyssen Stiftung, die Universität Tel Aviv, das Porter Institute for Poetics and Semiotics, das Hessi­ sehe Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Jehoshua und Hanna Bubis-Stiftung, die Jo­ hann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, Dr. Peter Summa-Lehrnann (Köln) und weitere private Spender beteiligt haben. Diese außergewöhnlich große Bereitschaft zur Förderung die­ ses Projekts bezeugt ein erstaunliches Interesse an der Erforschung deutsch-jüdischer Kinder­ und Jugendliteratur, die damit als wichtiger Zweig interkultureller Beziehungen Anerkennung findet, sicher nicht nur als historisches Phänomen, sondern auch im Hinblick auf Perspektiven für die Zukunft. Die in der Jugendliteraturforschung zu konstatierende Besonderheit und - von Einzelstu­ dien abgesehene - Neuheit des Themas und die damit verbundenen Schwierigkeiten drücken sich in dem einführenden Apparat aus, der allein 61 Seiten umfaßt. Er enthält Hinweise zur Benutzung des Bandes, je ein Abkürzungs- und Sigelverzeichnis, ein Glossar mit Erläuterun• gen häufig verwendeter Begriffe jüdischer Kultur und einen Überblick über die Literatur für jüdische Kinder und Jugendliche im deutschsprachigen Raum. In diesem Abschnitt wird der Korpus der aufgenommenen Schriften nach Art, Umfang und Funktion beschrieben. Als be­ sonders kompliziert erwies sich ihre Abgrenzung. Hierzu führt Zohar Shavit aus, es sei ent­ schieden worden, "die Perspektive der jeweiligen Epoche einzunehmen, so daß in dieser Ar­ beit mit Texten 'für jüdische Kinder' gemeint sein soll, daß sie in jener Zeit im Gegensatz zu solchen, die für ein anderes Lesepublikum gedacht waren, für jüdische Kinder geschrieben und vorgesehen wurden." (S. 54) Dies impliziert nicht, wie es an gleicher Stelle heißt, daß "jüdische Literatur eine Literatur sei, die von Juden geschrieben worden ist." Einen Beleg für diese Grundauffassung findet man im bibliographischen Teil etwa bei Tom Seidmann-Freud, von der nur zwei Bücher aufgeführt sind, die sich in der hebräischen Fassung speziell an jü• dische Kinder richteten, die übrigen jedoch nicht. Shavit betont, daß es im historischen Prozeß der deutschen Aufklärung zu engen Berührungen zwischen deutscher und jüdischer Kultur und damit auch der Kinder- und Jugendliteratur gekommen sei. So wurden z. B. Gellerts (nicht Lessings) Fabeln häufig ins Hebräische übersetzt, ein Vorgang kulturellen Austausches, in den auch andere deutsche Autoren einbezogen wurden. "Als Ergebnis dieses Prozesses wur­ den Hunderte von Büchern in hebräischen, deutschen und zweisprachigen Ausgaben geschrie­ ben und publiziert, die allesamt das deutsche Kinderliteraturmodell zum Vorbild hatten." (S. 61) Und weiter heißt es: "Die Anbindung an das deutsche System implizierte, daß alle Ent­ wicklungsprozesse des hebräisch-jüdischen Systems durch das deutsche System bestimmt wa­ ren." (ebd.) Dieser oft als "Symbiose" bezeichnete Austauschprozeß setzte sich auch nach dem Aufklä• rungszeitalter fort, er dokumentiert sich u.a. darin, daß das Autorenregister Namen wie Matthias Claudius, Friedrich Schiller, Clemens Brentano, die Brüder Grimm, K. G. Nieritz, Ferdinand Schmidt und Emanuel Geibel nennt. Aus einem solchen Befund leitet sich ein zwei­ faches Ziel des vorliegenden Werkes ab: es soll primär "eine vergessene und verlorene Phase jüdischen Lebens in den deutschsprachigen Ländern rekonstruieren", gleichzeitig soll es "zu einem besseren Verständnis der Beziehungen zwischen deutscher und jüdischer Kultur bei­ tragen. "(S. 58) Die auf die beiden Bände verteilte "Bibliographie deutsch-und hebräischsprachiger jüdi• scher Kinder- und Jugendliteratur" stellt die Hauptleistung dieses Forschungsunternehmens dar. Sie beginnt mit der Nr. 1 von Aaron ben Abraham, einem Buch mit hebräischem Titel, 1830 in Breslau erschienen, das Morallehren zur- Erziehung der Nachfahren des Autors ent­ hält, und endet mit Nr. 2431: Zweig, Stefan: Jeremias. Eine dramatische Dichtung in neun Bildern. Leipzig 1917. An diesem letzteren Beispiel wird erkennbar, daß nicht nur direkt an Kinder bzw. Jugendliche adressierte Schriften aufgenommen wurden, sondern auch solche li­ terarischen Werke, die als geeignete Jugendliteratur eingeschätzt wurden, wie es im Kom­ mentar zu diesem Titel heißt. Solche "Einschätzungen" stützen sich z.B. auf Empfehlungsli­ sten, Rezensionen oder auf Verwendung der betreffenden Texte im Schulbereich. In manchen Fällen verdankt ein Buch seine Aufnahme in diese Bibliographie nur einer Vermutung aus heutiger Sicht, so heißt es z.B. im Kommentar zu Salomon Formstecher Buchenstein und Cohnberg. Ein Familiengemälde aus der Gegenwart. Frankfurt a.M. 1863 (Nr. 650): "Hier vor allem ist nicht auszuschließen, daß Forrnstecher mit seinem Werk auch jüdische Jugendli­ che ansprechen wollte." Bei einer so großzügigen Auslegung dessen, was als Jugendliteratur (besser: geeignete Jugendlektüre) anzusehen sei, fällt auf, daß Der jüdische Robinson von M. Ascher (um 1930) fehlt, bei dem das konstituierende Insel-Motiv (die Weltstadt New York ist als Insel gedacht) nur im übertragenen Sinne vorkommt. Die Widmung des Verfassers, der Deutsch-jüdische KJL von der Haskala bis 1945 153 eine jüdische Internatsschule in der Schweiz leitete, an seine Schüler und Schülerinnen spricht m.E. jedoch eindeutig für den jugendliterarischen Charakter des Buches. In die gleiche Rich­ tung weist der Inhalt, in dem z.B. Fragen sexueller Aufklärung eine Rolle spielen. Zu jedem Titel sind je nach Kenntnisstand und Vorkommen Standorte, FundsteIlen, Re­ zensionen und Sekundärliteratur aufgeführt, ferner werden Angaben zur Auflagengeschichte gemacht. Etwa die Hälfte der Bücher sind kommentiert, es sind diejenigen, die autopsiert werden konnten. Die Regeln, nach denen die bibliographischen Aufnahmen (in Anlehnung an RAK) getätigt wurden, sind am Anfang erläutert und wurden konsequent befolgt. Ungewöhnlich ist, daß bei der Titelansetzung alternierend "Verfasser/Illustrator" auf dem Platz der Autorenangabe (im Handbuch "Informationsfeld" genannt) stehen. Dies mag bei Bilderbüchern sinnvoll sein, je­ doch nicht bei Werken ohne Verfasserangabe, die einige oder mehrere Illustrationen enthalten. So ist z.B. die Sammlung preisgekrönter Märchen und Sagen (Nr. 814), für die eine Ju­ gendschriftenkommission als Herausgeber zeichnet, unter dem Namen des Illustrators H. Grobet eingeordnet, wo man den Titel kaum vermutet. In solchem Fall ist das Buch über das Titelregister zu finden, das die deutschen und transliterierten Titel aufführt. Außer der reich­ haltigen und ergiebigen Bibliographie bietet das Handbuch weitere willkommene Informatio­ nen. In der Reihenfolge, wie sie im 2. Band auftreten, sind dies zunächst: Biographische An­ gaben zu Herausgebern, Bearbeitern, Autoren, Übersetzern, Illustratoren und Komponisten. Dieser Teil ist besonders hilfreich bei der sonst oft schwierigen Identifizierung vorkommender Namen. Nichtjüdische Autoren usw. werden als solche gekennzeichnet, z.B.- "Bechstein, Ludwig. Nichtjüdischer Dichter, Bibliothekar und Volkskundler." - Den Biographien folgt ein Abschnitt über Institutionen und Organisationen, für dessen Informationswert das Gleiche wie vorher gesagt gilt. Wichtig und nützlich ist auch das darauf folgende Verzeichnis der Verlage, deren Geschichte und Produktionsrichtung jeweils erläutert werden. Daran schließt sich ein 98 Seiten starkes Literaturverzeichnis an, das die Komplexe "Kinder- und Jugendliteratur" wie auch "Jüdische Kultur und Literatur" auf breiter Basis erfaßt. Schließlich wird das Werk ne­ ben den bereits genannten Registern ergänzt durch ein Register hebräischer Titel, ein Register deutscher, transliterierter und hebräischer Reihen und ein Verlagsregister. Damit bietet sich ein erleichteter Zugriff zu den Inhalten des Handbuchs von allen möglichen Fragestellungen aus. Es braucht kaum betont zu werden, daß dieses Werk eine herausragende innovative Lei­ stung auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendliteraturforschung darstellt. Der Zugang zu ei­ nem nahezu unbekannten, vergessenen und weithin verdrängten Kapitel deutsch-jüdischer Kulturbeziehungen wird geöffnet, zu denen die jüdische Kinder- und Jugendliteratur keinen g,eringen Beitrag geleistet hat. Es wäre wichtig, daß nicht nur die Fachwelt, sondern auch die Offentlichkeit und die mit deutsch-jüdischen Beziehungen befaßten Institutionen dies zur Kenntnis nehmen. Dabei sind die Herausgeber sich dessen bewußt, daß die Erforschung der Literatur für jüdische Kinder in den deutschsprachigen Ländern erst am Anfang des Weges steht, der nach Zohar Shavits Worten trotz der bestehenden Hindernisse "vielversprechend und voller Herausforderungen" ist. Theodor Brüggemann

(Nachdruck mit freundlicher Genehmigung aus Börsenblattjür den Deutschen Buchhandel. Beilage Aus dem Antiquariat 8/1997)

Glasenapp, Gabriele von, und Michael Nagel: Das jüdische Jugendbuch. Von der Aufklärung bis zum Dritten Reich. Stuttgart / Weimar: J. B. Metzler, 1996, IX, 289 S., Pappband, 128 DM, ISBN 3-476-014/3-4 Die Beschäftigung mit jüdischer Kinder- und Jugendliteratur , bis vor nicht langer Zeit noch eine tabula rasa, hat in jüngster Zeit einige Fortschritte aufzuweisen. Der Verlag Metzler hat zu diesem Komplex neuerdings gleich zwei Veröffentlichungen herausgebracht: einmal das aus deutschisraelischer Zusammenarbeit hervorgegangene zweibändige Werk: Zohar Shavit / Hans-Heino Ewers (Hrsg.) "Deutsch-jüdische Kinder- und Jugendliteratur von der Haskala bis 1945. Die deutsch- und hebräischsprachigen Schriften des deutschsprachigen Raums. Ein bi­ bliographisches Handbuch", Stuttgart 1996, und zum zweiten das hier zu besprechende Buch 154 Rezensionen "Das jüdische Jugendbuch. Von der Aufklärung bis zum Dritten Reich", eine Gemeinschafts­ arbeit von Gabriele von Glasenapp und Michael Nagel. Michael Nagel umreißt die Zielset­ zung des Buches in der Einleitung so: "Diese Studie versteht sich als ein Beitrag der Kinder­ und Jugendbuchforschung zur Geistesgeschichte der Juden im deutschsprachigen Raum von der Aufklärung bis zum Dritten Reich." Er präzisiert: "Welches Erziehungs- und Bildungs­ ziel, welche Hilfen zu einer Identitätsfindung innerhalb der nichtjüdisch geprägten Gesell­ schaft konnten und wollten jüdische Pädagogen, Autoren und Rabbiner den ihnen anbefoh­ lenen jüdischen Kindern und Jugendlichen vermitteln?" Das Buch soll die damit aufgeworfe­ nen Fragen "am Beispiel der zeitgenössischen Jugendbuchkritik und -programmatik" darstel­ len. Konsequenterweise handelt der von Nagel verfaßte Teil I von der jüdischen Lektürepäd• agogik. Diese beginnt mit der Auseinandersetzung um Mendelssohns hochdeutsche Penta­ teuch-Übersetzung, die von deren Verfasser für jüdische Kinder, "zum Gebrauch unserer Schulen" wie auch für Erwachsene bestimmt war. Die Lektüre von Büchern in deutscher Sprache war bis zu Mendelssohns Zeit für Juden keineswegs selbstverständlich, dieser erach­ tete aber die Beherrschung des Hochdeutschen als unerläßlich für den Erwerb einer Bildung, die Voraussetzung für eine Tolerierung der Juden war. Damit war der Anstoß zur Schaffung mehrerer jüdischer Schulbücher gegeben, die zwischen 1779 und 1782 erschienen und auf die Nagel detailliert eingeht. Der Verfasser sieht darin die äußeren Zeichen eines Umbruchs, der darin besteht, daß nicht mehr allein eine zahlenmäßig geringe Minderheit, sondern das Gros der jüdischen Bevölkerung an ein Bildungskonzept herangeführt wurde, das nicht mehr in er­ ster Linie religiös bestimmt war. In einem Ausblick weist Nagel darauf hin, daß selbst die jü• dische Orthodoxie, die bis weit ins 19. Jahrhundert hinein für den Großteil der jüdischen Be­ völkerung richtungsweisend war, doch eine relative Profanierung der jugendlichen Lektüre nicht aufhalten konnte. Nagels Ausführungen, die hier nur in verkürzter Übersicht skizziert werden konnten, lassen ein intensives Studium der meist schwer zugänglichen Quellen erkennen. (Dies läßt sich allein schon an der Zahl der Anmerkungen ablesen: 585 auf 78 Textseiten.) Der Beitrag hat hohen Informationswert und interpretiert auf einleuchtende Weise die zum Teil divergierenden Positionen im Spannungsfeld zwischen Tradition, Orthodoxie und von der Aufklärung inspirierter "Modernität". Teil 11, verfaßt von Gabriele von Glasenapp, ist überschrieben: "Von der Neo-Orthodoxie bis zum Dritten Reich". Dieser Teil setzt ein mit dem Erziehungskonzept der jüdischen Neo­ Orthodoxie ab etwa 1860. Er umfaßt -um dies gleich vorwegzunehmen- 82 Seiten mit 492 Anmerkungen. Als Charakteristikum der seit Mendelssohn wirkenden Reform-bewegung be­ zeichnet die Verfasserin die Reduzierung des Judentums auf die bloße Konfession, verbunden mit einer Annäherung des Kults an den protestantischen Gottesdienst. Für die Orthodoxie da­ gegen sei die Religion allumfassend, das Leben des jüdischen Menschen sei prinzipiell dem Totalitätsanspruch der Tora unterworfen. Die Neo-Orthodoxie des 19. Jahrhunderts betrach­ tete sich zwar, so heißt es weiter, als im alten Judentum verwurzelt, habe aber auch Errungen­ schaften der Moderne integriert. Im Raum der traditionellen Orthodoxie, die das Individuum nur als Teil der Gemeinschaft angesehen habe, sei dagegen eine intentionale Kinder- und Ju­ gendliteratur nicht entstanden. Der nächste Abschnitt behandelt die jüdische Rezeption der Jugendschriftenbewegung, die durch Heinrich Wolgasts Buch "Das Elend unserer Jugendlitteratur" (1896) ihren Hauptanstoß erhalten hatte. Die Autorin meint, von jüdischer Seite sei keine unmittelbare Reaktion auf die Thesen Wolgasts nachweisbar (Jugend soll nur Dichtung lesen, Ziel ist literarische Genußfä• higkeit). Konzediert man jedoch einen Zeitabstand von einigen Jahren, so ist ein solcher Ein­ fluß durchaus zu bejahen. Der folgende Abschnitt handelt von der literarischen Erziehung in der Frühzeit des deut­ schen Zionismus, der "ein wiedererwachendes Bewußtsein vom jüdischen Volk als Nation und nicht, wie die jüdischen Reformer stets betonten, als Religionsgemeinschaft" vertrat (S. 109). Die Autorin stellt fest, daß eine Debatte über Jugendschriften aus zionistischem Geist nicht existiert habe; zionistische Jugendlektüre hätte tendenziös sein müssen, dies wurde aber auch in diesen Kreisen unter Hinweis auf Wolgastsche Kriterien abgelehnt. Ein weiterer Abschnitt behandelt "Neue literaturpädagogische Ansätze nach dem Ende des Ersten Weltkrieges". Die Verfasserin nennt als eine der maßgeblichen Persönlichkeiten Sieg­ fried Bernfeld, der sich der Sozialisation jüdischer Kriegswaisen annahm und sein pädagogi• sches Programm zionistisch ausrichtete. Hauptlektüre der Jugend sollte nach seinem Konzept die Bibel sein. Ein nach dem Ersten Weltkrieg stark expandierendes jüdisches Verlagswesen, die Vielfalt jüdischer Stoffe und breite Leserschichten hätten jedoch in den Jahren zwischen Glasenapp/ Nagel: Das jüdische Jugendbuch 155 1918 und 1933 eine Ausdifferenzierung jüdischer Kinder- und Jugendliteratur mit einem deut­ lichen Modernisierungsschub bewirkt. Der letzte Abschnitt geht auf die "Literarische Erziehung unter nationalsozialistischer Herrschaft in den Jahren 1933 bis 1938" ein. Die Autorin legt ausführlich die politische und kulturelle Situation der Juden im NS-Staat dar, die anfangs trotz der Repressionen Deutschtum und Judentum miteinander verbinden zu können glaubten, was spätestens 1938 endgültig zu­ nichte gemacht wurde. Da vorher schon jüdischen Kindern die Partizipation an der deutschen Literatur weitgehend verwehrt worden war, erschienen zwischen 1933 und 1938 in jüdischen Verlagen überraschend viele jüdische Kinder- und Jugendbücher. Leider nennt die Verfasserin keine Zahl, sondern verweist in einer Anmerkung auf entsprechende Sekundärliteratur, wo man aber, wenn man dort nachliest, auch nur vage Angaben findet. Um einen Anhaltspunkt zu geben, wäre ein Verweis auf Susanne Rösner-Engelfrieds Arbeit ergiebiger gewesen, die mit Schwerpunkt auf den 20er und 30er Jahren 269 Titel auflistet, von denen circa 120 auf die Jahre 1933 bis 38 entfallen, insgesamt dürfte die Zahl jedoch höher sein. Unter den jüdischen Verlagen, die nach 1933 noch produzieren konnten, hebt die Verfas­ serin den Schocken Verlag in Berlin hervor, der allerdings in seinem Verlagsverzeichnis für 1938/39 nur drei Publikationen als Kinderbücher bezeichnete, was nicht ausschließt, daß auch andere Bücher jugendliche Leser angesprochen haben. Wichtig für den Schulgebrauch, so die Verfasserin, seien die "jüdischen Lesehefte" gewesen, von denen Schocken von 1934 bis 1938 dreißig Nummern herausbrachte. Auch ein Großteil der insgesamt 83 Titel der "Bücherei des Schocken Verlags" sei als Jugendlektüre rezipiert worden und habe bald "zum festen Kanon jüdischer Jugendschriften in den 30er Jahren" gehört. Auf den letzten Seiten beschreibt die Verfasserin die Liquidierung des jüdischen Verlags­ wesens Ende 1938 und damit das Ende der Produktion jüdischer Jugendbücher. Sie weist er­ gänzend darauf hin, daß das bis Juni 1943 erschienene "jüdische Nachrichtenblatt" noch bis zum Ausbruch des Krieges Beiträge gebracht habe, die mit jugendlichen Lesern rechnen konnten. Es springt in die Augen, daß die Studien von Michael Nagel und Gabriele Glasenapp nicht eigentlich die jüdische Jugendliteratur behandeln, von der überhaupt nur wenige Titel genannt werden, sondern daß sie die literaturpädagogischen Theorien und den kritischen Diskurs im jüdischen Kulturraum darstellen. Dies dürfte sich daraus erklären, daß beide Beiträge die Er­ gebnisse seines dreijährigen Forschungsprojekts am Institut für Jugendbuchforschung in Frankfurt am Main sind, das parallel zu dem ebenfalls dort erarbeiteten, eingangs erwähnten bibliographischen Handbuch von Shavit/Ewers lief, aber nicht die jüdische Kinder- und Ju­ gendliteratur selbst, sondern die darauf bezogenen literaturpädagogischen Theorien und Kon­ troversen zum Gegenstand hatte. Kinder- und Jugendliteratur im internationalen Sinne ist da­ bei nur ein Teilobjekt der "lektürepädagogischen Äußerungen" (Nagel, S. VI), die gerade im jüdischen Raum auch allgemeine literarische Werke, soweit sie der Jugend zugänglich sind, einbeziehen. Dies hätte angesichts des irreführenden Buchtitels um der begrifflichen Klarheit willen verdeutlicht werden sollen. Als Studie über die jüdische Literaturpädagogik leistet das Buch jedoch zweifellos wertvolle Dienste; es hilft ebenso zweifellos, die Hintergründe der Produktion genuin jüdischer Kinder- und Jugendbücher in dem behandelten Zeitraum zu ver­ stehen. Insofern liefert das Buch wichtige und grundlegende Informationen, die einer noch zu schreibenden Geschichte der deutschsprachigen jüdischen Kinder- und Jugendliteratur zugute kommen werden.- Ein Literaturverzeichnis (S. 245-283) und ein Personenregister beschließen den Band. Theodor Brüggemann

(Geringfügig gekürzter Nachdruck mit freundlicher Genehmigung aus Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. Beilage Aus dem Antiquariat 3/1997)

Ingrid Tomkowiak: Lesebuchgeschichten. Erzählstoffe in Schullesebüchem 1770- 1920. Berlin; New York: de Gruyter, 1993. Was haben Erzählforschung und Schulbuch miteinander zu tun? Im Einführungskapitel dieses als Nachschlagewerk konzipierten Bandes kann man die Forschungsgeschichte zu dieser Pro­ blemstellung nachlesen. Für die Verfasserin beginnt sie im Jahre 1963 mit dem Volkskundler Lutz Röhrig. Er hat darauf aufmerksam gemacht, daß das "Schulbuch" (gemeint ist damit in 156 Rezensionen der Regel das "Lesebuch") eine wichtige Rolle bei der Vennittlung literarischer Erzählstoffe an das "Volk" spielt, und er wollte damit auch Deutschlehrern und -didaktikern die Notwen­ digkeit von Kenntnissen aus Volkskunde und sozialgeschichtlich orientierter Erzählforschung verdeutlichen. Ein markantes Ereignis scheint dann der 20. Deutsche Volkskunde-Kongreß in Weingarten (1975) gewesen zu sein. Leander Petzold nahm dort die in Lesebüchern für die Grund- und Hauptschule angebotenen Fabeln, Märchen, Sagen, Legenden und Schwänke text­ kritisch unter die Lupe und versuchte das Mißverständnis auszuräumen, volkstümliche Lite­ raturfonnen seien per se schon kindgemäße Literatur. Und von Wolfgang Brückner wurde das Stichwort "Geschichtenpädagogik" in die Diskussion eingeführt - als Kontrastprogramm zur damals heftig geführten Debatte um die Konzeption des "kritischen Lesens". Diesen pädagogisch-didaktischen Faden nimmt einer der Altmeister der "Zunft", Rudolf Schenda, im Jahre 1983 wieder auf (R. Schenda: Mären von deutschen Sagen. Bemerkungen zur Produktion von "Volkserzählungen .. zwischen 1850 und 1870. In: Geschichte und Gesell­ schaft, Jg. 9 (1983), H. 1, S. 26-84). Seinen Impulsen ist es auch zu verdanken, daß am volkskundlichen Seminar der Universität Zürich ein von Vreni Traber erstellter Katalog Sagen in Schweizer Lesebüchern entstand, - in Zielsetzung und Anlage das "Modell" für das Projekt I. Tornkowiaks, das am Seminar für Volkskunde der Universität Göttingen durchgeführt und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde. Wie war die "Geschichtenpädagogik" beschaffen, nach der Fabeln, Märchen, Sagen, Le­ genden oder Schwänke im privaten und öffentlichen Unterricht "nutzbringend" eingesetzt wurden? Auch zu dieser Frage bietet I. Tornkowiak einleitend einen knappen Überblick an, wobei die Diskussion etwas zu einseitig auf die Gattung des Märchens zentriert ist. Gefordert wird, man solle auch den Kindern die "Hochachtung vor künstlerisch überlieferten Texten" zu vennitteln versuchen und sich bemühen, die Märchen in ihr kulturelles Umfeld zu reintegrie­ ren, um sie "sozial lebendig zu machen" (S. 15). Dafür könne die historische Erzählforschung den Didaktikern inzwischen genügend Hilfsmittel bereitstellen; - ein diskreter Hinweis auf den literaturpädagogischen Nutzen der mit dem vorliegenden Nachschlagewerk geleisteten Arbeit. Belegt werden soll mit dieser schlagwortartigen Zusammenfassung inzwischen hinlänglich bekannter Tendenzen und Entwicklungen, daß das Schullesebuch im Vennittlungsprozeß von Erzählstoffen einen "nicht zu übersehenden Stellenwert" hat (S. 17). Ob sich die wohlmeinen­ den Absichten der Schulbuch-Macher ungebrochen in die Köpfe ihrer Schülerinnen und Schü• ler hinein umsetzen lassen, steht damals wie heute auf einem anderen Blatt. Rezeptions- und Wirkungsanalysen solcher Art sind freilich mit dem Forschungsansatz von I. Tornkowiak nicht intendiert, - auch kein vertieftes Eingehen auf die einleitend angerissenen Problemstel­ lungen: Man bräuchte dafür sicher mehr Raum als knapp 14 Seiten. Die Qualität des Bandes erweist sich auf den Seiten 21-370: in der dreisträngig systemati­ sierten Dokumentation des untersuchten Materials, in der sorgfältig recherchierten Bibliogra­ phie und nicht zuletzt auch in den Registern, wo bei den "Sachen, Themen und Erzählstoffen" einzelne Aspekte unter übergeordneten Begriffen zusammengefaßt wurden, um einen besseren Überblick zu ennöglichen. Dokumentiert wird das Vorkommen "traditioneller Erzählstoffe" in ca. 130 deutschspra­ chigen Schullesebüchern aus den Jahren 1770-1920. Der Beginn mit dem Jahre 1770 ist von der Sache her gut begründet: "In dieser Zeit entsteht im Umkreis des Philanthropismus eine für den unterrichtlichen wie außerunterrichtlichen Gebrauch vorgesehene Kinder- und Ju­ gendliteratur, die für die Unterrichtswerke der Folgezeit von nachhaltiger Wirkung ist" (S. 9). Das Ende des Untersuchungszeitraums ist eher von außen gesetzt: der Beginn einer neuen hi­ storischen Epoche mit dem Ende des Kaiserreiches. In der volkskundlich orientierten Erzählforschung sind mit "traditionellen Erzählstoffen" Einzelmotive oder Motivverbindungen aus dem Bereich des mündlichen wie schriftlichen Er­ zählens gemeint, die eine gewisse literarische Kontinuität und/oder Verbreitung innerhalb größerer geographischer Räume aufweisen (vgl. S. 19). Die Verfasserin hält sich hier konse­ quent an bereits vorliegende und international gebräuchliche Klassifizierungen: die "Fabel­ typen" nach Dicke/Grubmüller, die "Erzähltypen" nach Aarne/Thompson, die "Erzählmotive" nach Thompson und die "Erzähltypen" nach den Nummern der Grimrnschen "Kinder- und Hausmärchen" (Gerd Dicke; Klaus Grubmüller: Die Fabeln des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Ein Katalog der deutschen Versionen und ihrer lateinischen Entsprechungen. München 1987; Stith Thompson (Hrsg.): The Types 0/ Folktale. A Classification and Bi­ bliography. Antti Aarnes Verzeichnis der Märchentypen (FF Communications No. 3). Second Revision. Helsinki 1969 (= FF Communications; 184); Stith Thompson (Hrsg.): Motif-Index 0/ Folk-Literature. A Classification 0/ Narrative Elements in /olktales, Ballads, Myths, Fab- Tomkowiak: Lesebuchgeschichten 157 les, Mediaeval Romances, Exempla, Fabliaux, Jest-Books als Local Legends. Bd. 1-6, Copenhagen 1955-58; Jacob und Wilhelm Grimm: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Hrsg. v. Heinz Rölleke. Stuttgart 1980). Diese vier verschiedenen Klassifizierungen bilden die Grundstruktur des zweiten Teils der Dokumentation ("Die Erzählstoffe" - S. 201-296). Unter Dicke/Grubmüller, num 35: Ameise und Grille kann man dort z.B. erfahren, in welches der Lesebücher eine Variante dieser Fabel aufgenommen wurde: in diesem Falle sind es deren fünfunddreißig. In ihrer Einführung deutet die Verfasserin an, wie sich mit Hilfe der angegebenen Belegstellen eine literatur- und bedeu­ tungsgeschichtliche Typenmonographie erarbeiten ließe (S. IOf.). Auf einen Blick wird in die­ sem Teil die Beliebtheit bzw. eher seltene Präsenz bestimmter Erzählstoffe und Versionen im Schullesebuch erkennbar. Weiterführende Literatur am Ende der jeweiligen Typenbeschrei­ bung komplettiert den Nutzen dieser thematischen Aufschlüsselung. Im dritten Abschnitt des Hauptteils sind die Erzählstoffe alphabetisch nach den in den Schullesebüchern angegebenen Autoren (und -wenigen!- Autorinnen) der Erzähltexte aufgeli­ stet, ergänzt um deren Lebensdaten und Berufsbezeichnung(en). Dieser Zugang gibt Auf­ schluß über ihre Rezeption in der Schulliteratur. Wie nicht anders zu erwarten, nimmt die Zu­ sammenstellung der Schulbuchversionen, die auf Texte von J .L.C. Grimm zurückgehen, bei weitem den breitesten Raum ein (9 Seiten), gefolgt von Äsop (oder dem, was unter seinem Namen abgedruckt wurde). Am gewichtigsten ist der erste Teil: die ausführliche Vorstellung der ausgewählten Schul­ lesebücher des gesamten Untersuchungszeitraurns - in chronologischer Anordnung. Diese Seiten kann man zum Nachschlagen nutzen, aber auch zusammenhängend lesen. 150 Jahre Schulbuch- und Erziehungsgeschichte werden dann an konkreten Beispielen anschaulich. Die Einzeldarstellungen beginnen jeweils mit den vollständigen bibliographischen Angaben (incl. Standortnachweis); es folgt eine detaillierte Beschreibung des Lesebuchs. Herangezogen wer­ den dazu Aussagen des Herausgebers über Adressaten und Funktion des Werks, über die Prinzipien der Stoffauswahl und über die Vorstellungen für den Einsatz im Unterricht. Diese Passagen sind besonders informativ, weil oft längere Zitate aus dem Vorwort der einzelnen Bände mit aufgenommen wurden. Zu jeder Beschreibung gehört auch eine Auflistung der in dem Lesebuch enthaltenen "traditionellen Erzählstoffe" (vgl. Teil 2). Hinweise auf weiterfüh• rende Literatur runden die Darstellung ab. Insgesamt soll dieser Teil nach den Worten der Verfasserin "einen Überblick über Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Veränderungen im Repertoire der Lesebücher ermöglichen" (S. 19). In der Tat: Allein wegen dieser detaillierten, anschaulichen, prägnanten, interessengelei­ teten und adressatenbezogenen Charakterisierung der repräsentativ ausgewählten Schullesebü• cher verdient I. Tornkowiaks Dokumentation das Prädikat "lesenswert", ganz zu schweigen von der beachtlichen Fülle an Informationen und Hinweisen, die von ihr zu einem inhaltlich ergiebigen und bibliographisch zuverlässigen Hilfsmittel der historischen Erzählforschung zu­ sammengestellt worden sind. Sie hat damit nicht nur ein intelligent konzipiertes Nachschlage­ werk zu "Lesebuchgeschichten" , sondern auch einen gewichtigen Beitrag zur "Geschichte des Lesebuchs" vorgelegt. Ihre Vermutung im Vorwort, der Band dürfte nicht nur für Erzählfor• scher , sondern auch für Pädagogen und LiteraturwissenschaftIer von Interesse sein, läßt sich voll und ganz bestätigen: "Er macht Entwicklungen innerhalb der Geschichtenpädagogik und - didaktik sichtbar, geht der Konstituierung der Genres der 'Volkserzählung' nach, zeigt auf, welche Erzählstoffe Eingang in die Schullektüre gefunden haben, welche Versionen dabei vorherrschen und worin die Besonderheiten schulischer Präsentation bestehen, und gibt Auf­ schluß über die Rezeption verschiedener Autoren in der Schulliteratur. Konstanten, Entwick­ lungen und Zäsuren werden erkennbar und verdeutlichen den Stellenwert des Mediums Schul­ buch im Vermittiungsprozeß von Erzählmaterial" (S. 1). Bernhard Rank

Karl Blaume (Hrsg.): Nur immer hereinspaziert! Leben und Werk von Fritz Baumgar­ ten (1883-1966). Schrijtenreihe des Museums im Schloß Bad Pyrmont Nr. 28 (Bad Pyrmont, 1995). Broschur, 96 S., DM 28.- Die freundliche Einladung, die der Titel des vorliegenden Büchleins ausspricht, galt zunächst den Besuchern einer dem Lebenswerk des Kinderbuchillustrators Fritz Baumgarten gewidme­ ten Ausstellung, die vom 7.12.1995 bis zum 4.2.1996 im Schloß Bad Pyrmont stattfand. Er- 158 Rezensionen freulicherweise hat sich das dortige Museum in den letzten Jahren des Themas "Kinderbuch und Kinderbuchillustration" mehrfach angenommen und begleitend zu den Ausstellungen je­ weils aufschlußreiche und kompetente Materialien vorgelegt (Else Wenz-Viiitor 1987; Komm ins Kinderlami! 100 Jahre Bilderbuch und Kinderspiel 1990; Josua Leander Gampp 1991; Gertrud Caspari 1993). Mit dieser Veröffentlichung wird nun erstmals das über fünfzigjähri• gen Schaffen eines Künstlers gewürdigt, den die Fachliteratur bisher kaum ernsthaft rezipiert und höchstens am Rande erwähnt hatte. Es ist das Verdienst des Herausgebers und Kinder­ buchsamm1ers Karl Blaume, Baumgartens Lebensweg im Detail rekonstruiert und sein Werk umfassend dokumentiert zu haben. In einem einleitenden, reich und schön bebilderten Essay ("Leben und Werk", S. 7-17) zeichnet uns Blaume ein eindrucksvolles Lebensbild des einer sächsischen Künstlerfamilie entstammmenden Illustrators (* 1883 in Reudnitz bei Leipzig, + 1966 in Leipzig), der nach einer Ausbildung als Lithograph und dem Studium an der Leip­ ziger Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe sowie an der Königli• chen Akademie der bildenden Künste zu Dresden und weiteren Studien in München erstmals um 1910 mit Gelegenheitsarbeiten und einer größeren Anzahl von Ansichtskarten an die Öf• fentlichkeit tritt. Seine erste größere Illustrationsarbeit dürften die Bilder zu der nach Blaume um 1910 entstandenen, aber erst 1923 bei LöwensohnlFürth ohne Verfasser-, dafür aber mit Illustratorenangabe gedruckten Struwwelpetriade Struwwelhanne sein, der einen Baumgarten zeigt, der "noch nicht zu seinem unverwechselbaren Stil gefunden hat" (S. 8). Nach dem er­ sten Weltkrieg findet Baumgarten eine berufliche Heimat bei der Leipziger Verlagsgruppe Lange & Meuche und hier besonders bei Anton & Co., mit dessen Produktionsleiter ihn eine lebenslange Freundschaft verbindet. Außerdem arbeitet er für andere Verlage, u.a. für Sc­ holz/Mainz, Schreiber/Esslingen und Hausser/Ludwigsburg und ab Anfang der vierziger Jahre für Werner/Reichenbach. Nach dem Krieg erscheinen seine Arbeiten in verschiedenen Ver­ lagshäusern der SBZ/DDR und Westdeutschlands, vor allem bei Abel & Müller/Leipzig und /Stuttgart, der auch seinen wohl letzten Titel (piepsi die kleine Meise, 1966) heraus­ bringt. Blaume beschränkt sich bei seiner Darstellung keineswegs auf eine Daten- und Bestands­ aufnahme von Leben und Oeuvre Baumgartens, sondern beleuchtet und erläutert anhand ein­ zelner Bücher aus verschiedenen Schaffensperioden des Künstlers exemplarisch die Entwick­ lung seines facettenreichen Stils. Dabei überzeugen seine Ausführungen immer durch genaue und einfühlsame Beobachtung, treffende Formulierungen und nicht zuletzt durch eine wohltu­ ende Offenheit ("Wer in [Baumgartens Bildern] allerdings lediglich 'niedliche Massenware' zu erkennen vermag, hat sich nicht die Mühe gemacht, näher hinzuschauen", S.17). An Blaumes Essay schließt sich ein von Gert Baumgarten (*1931) verfaßter Artikel mit dem Titel "Mein Vater Fritz Baumgarten" (S. 18-23) an, der uns tiefere, persönliche Einblicke in das Leben des Künstlers aus der Erinnerung und Perspektive seines einzigen Sohnes gibt. Ein weiterer Beitrag von Inge Sauer hat die "Bildrezeption Fritz Baumgartens" zum Thema (S. 24-27). In ihm würdigt die Verfasserin Baumgarten als einen Buchkünstler, der "den Kinderblick nicht nur nicht vergessen, sondern [ ... ] - bei aller künstlerischer Auseinandersetzung - nie abgelegt" und sich wie "kaum ein anderer Bilderbuchillustrator [ ... ] konsequent und liebevoll der Natur gewidmet" habe. Herzstück des Buches ist jedoch das "Werkverzeichnis" (S. 28-84), das Karl Blaume in akribischer Kleinarbeit zusanunengestellt hat. Es ist in 7 Abschnitte unterteilt, wobei die lau­ fenden Nummern beeindruckendes Zeugnis sowohl der Fülle der Arbeiten Baumgartens als auch der erfolgreichen Titelerfassung Blaumes ablegen: I. Bilderbücher und eine Fibel (Nr. 1- 294); 11. Spiel- und Beschäftigungsbücher (Nr. 295-412); III. Geschichten für Kinder (Nr. 413-457); IV. Geschichten und Erzählungen für die Jugend (Nr. 458-477); V. Märchen, Sa­ gen und Volksbücher (Nr. 478-507); VI. Jahrbücher, Kalender und Gesellschaftsspiele (Nr. 508-567); VII. Ansichtskarten, Gelegenheitsarbeiten sowie Druckvorlagen und Bilder (Nr. 568-). Zur letzten, als offene Liste geführten Rubrik zählen u.a. allein über 600 Ansichtskar­ ten (,die verständlicherweise nicht im einzelnen aufgeführt sind). Die bibliographischen Anga­ ben sind tadellos und wurden, wo angebracht, durch beschreibende, kommentierende und verweisende Bemerkungen ergänzt. Wenngleich Blaume bescheiden - und topisch - darauf hinweist, daß das Verzeichnis, besonders angesichts vieler anonym erschienener Titel, "keinen Anspruch auf Vollständigkeit" erhebe, so ist man doch von der Fülle des Materials geradezu überwältigt. Als Ergänzung zu Nr. 021 sei lediglich auf die beiden folgenden Titel hingewiesen, bei denen es sich um eine französische und eine holländische Version des Bu­ ches Struwwelhanne (1923) handelt: Odette l'Espiegle, par F.M. de Braye. R. Roger & F. Blaume: Leben und Werk von Fritz Baumgarten 159 Chernoviz, Paris o.J. (Druckvermerk: "G. Loewensohn, Imp. Fuerth"); und Hanna de Slod­ dervos. Vennootschap Letteren en Kunst, Amsterdam o.J. Insgesamt erlaubt das Buch einen hervorragenden Einblick in Leben und Werk Fritz Baumgartens. Mit Sicherheit wird es sich als autoritatives Nachschlagewerk zu seinem umfangreichen buchkünstlerischen Oeuvre be­ währen, zu dessen Entdeckung es einlädt: Nur immer hereinspaziert! Walter Sauer

York-Gothart Mix: Die Schulen der Nation. Bildungskritik in der Literatur der frühen Modeme. StuttgartlWeimar: Metzler 1995. 302 S. Monika Sommer: Literarische Jugendbilder zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit. Studien zum Adoleszenzroman der Weimarer Republik. Frankfurt am Main [u.a.]: Peter Lang 1996. 265 S. (= Europäische Hochschulschrijten, Reihe I, Bd. 1545). Unterschiedlicher könnten die beiden Bücher kaum sein, die sich, getrennt entstanden und kurz nacheinander erschienen, mit der Figur des Schülers bzw. des Jugendlichen in zwei un­ mittelbar aufeinanderfolgenden Epochen der deutschen Literaturgeschichte befassen. Das zu­ erst genannte ist eine minutiöse philologische Untersuchung zur literarischen Schulkritik vor dem Ersten Weltkrieg, primär zum sogenannten Schulroman der Jahrhundertwende, und in der Materialerfassung wie in den Nachweisen solide recherchiert. Der Verfasser tut sogar des Guten fast schon zu viel, denn seine Freude an Fußnoten ist selbst für eine Habilitationsschrift ungewöhnlich groß, so daß der Leser immer wieder mitten im Satz über die Ziffern von An­ merkungen stolpert, die ihn über die Herkunft eines oft nur ein oder zwei Wörter umfassenden "Zitats" umständlich unterrichten. Zum Glück bleibt die Studie von York-Gothart Mix auf­ grund ihres Verzichts auf modische Effekthascherei und pseudowissenschaftlichen Fachjargon dennoch gut lesbar. Anders liegen die Dinge bei Monika Sommer. Zwar ist auch ihre Dar­ stellung verständlich und klar geschrieben, aber schon ein Blick in das Inhaltsverzeichnis mit seiner Reihung disparater Themen, die vom Vaterhaß der Expressionisten bis zum Problem der Fürsorgezöglinge und zum Jugendmythos der Nationalsozialisten reichen, zeigt, daß die Konzeption dieser Arbeit nicht bis ins letzte durchdacht ist, ganz zu schweigen von den phi­ lologischen Unzulänglichkeiten, die selbst bei einer flüchtigen Durchsicht des bibliographi­ schen Anhangs und der Anmerkungen ins Auge fallen. So weist die "Zeittafel literarischer Veröffentlichungen", die am Ende des Bandes steht (S. 254-265), eine ganze Reihe von sach­ lichen Fehlern auf. Etliche Titel werden falsch zitiert: weil Lou Andreas-Salome einen Text mit dem Titel Ruth publiziert hat, firmiert sie selbst an anderer Stelle als "Ruth-Andreas-Sa­ lome" [sic!]; aus Robert Walsers Jakob von Gunten wird "Jakob von Guten", aus Benns lthaka wird "Itharka", und schon beim ersten genannten Titel - den Leiden des jungen Werther - fehlt das berühmte Genitiv-s. Nicht viel besser ist es hier und in der Darstellung selbst um die Datierungen bestellt: Rilkes Erzählung Die Turnstunde erschien bereits 1902 (und nicht 1904), Hesses Unterm Rad als Vorabdruck 1905 (nicht erst 1906), der Roman Untergang ei­ ner Kindheit von O.A.H. Schmitz 1905 statt 1913 etc. Auch die Angaben zur Se­ kundärliteratur sind nicht stringent und weisen zum Teil beträchtliche Lücken auf. Daß die Literaturübersicht am Ende des Buches Texte aus ganz heterogenen Gattungen auflistet, ohne daß in jedem Fall ein Bezug zum Thema erkennbar wäre, verweist auf den ent­ scheidenden konzeptionellen Mangel von Sommers Studie. Die Verfasserin kann sich nicht recht entscheiden, ob sie nun, wie der Untertitel signalisiert, eine Untersuchung "zum Adoles­ zenzroman der Weimarer Republik" vorlegen will, sich also auf eine historische Gattungsmo­ nographie beschränken und damit tatsächlich ein wichtiges Forschungsdesiderat einlösen möchte, oder ob sie im Sinne einer weit ausgreifenden Motivgeschichte generell die Jugend­ bilder "der sich mit Jugend beschäftigenden Literatur im Zeitraum von 1918 bis 1933" (S. 12) thematisieren soll. Die zweite ThemensteIlung ist, wenn sie nicht durch eine präzisere Defini­ tion des Untersuchungsgegenstands eingegrenzt wird, für eine Dissertation viel zu breit ange­ legt, gibt es doch, um nur einige Namen herauszugreifen, von Kafka bis Thomas Mann und von Rilke bis Brecht oder Benn keinen einzigen zeitgenössischen Autor von Rang, der nicht mit Gewinn auf sein spezifisches "Jugendbild" befragt werden könnte. Zudem existiert zum Motiv des Jugendlichen wie zu einzelnen Aspekten, etwa zum Vater-Sohn-Konflikt im Ex- 160 Rezensionen pressionismus, bereits eine so reichhaltige Forschungsliteratur, daß neue Einsichten auf die­ sem Gebiet, wenn überhaupt, weniger vom Zugriff aufs große Ganze als von exemplarischen Detailstudien zu erwarten sind. Sinnvoller als ein notwendig summarischer Überblick über einen weitgesteckten Gegenstandsbereich wäre also die im Untertitel angedeutete Beschrän• kung auf eine exemplarische gattungsgeschichtliche Analyse, die zeitlich ungefähr da einzu­ setzen hätte, wo die Untersuchung von Mix (abgesehen von ganz wenigen Überschneidungen) schließt, also mit dem Ende des Ersten Weltkriegs. Tatsächlich befaßt sich die Autorin aber mit dem Adoleszenzroman der Weimarer Republik in der präzisen Bedeutung dieses Gat­ tungsbegriffs nur in einem einzelnen Kapitel ihrer Untersuchung (Kapitel II1, S. 87-130), und hier verfährt sie in der Textauswahl hochgradig selektiv, während sie in anderen Abschnitten unnötig in die Breite geht. Das bei der Themenste!Jung unvermeidliche Dilemma von enzy­ klopädischer Fülle und Selektion, orientierender Ubersicht und exemplarischer Vertiefung bleibt auf diese Weise ungelöst. Nach einer Einleitung, die Aufbau und Fragestellung der Studie vorstellt, ohne sich dabei freilich auf eine Auseinandersetzung mit der Sekundärliteratur und auf eine genaue Definition des Terminus "Adoleszenzroman" einzulassen (dieser deckt sich keineswegs mit jenen Wer­ ken, "die als Sujet [ ... ] die eigene Adoleszenz wählen"; S. 12), wendet sich die Verfasserin zunächst der expressionistischen JugendrevoIte gegen die autoritäre Vaterwelt zu (S. 25-62). In knappen Strichen werden die sozialen Voraussetzungen für den Aufstand der jungen Lite­ raten angedeutet. Die Ausführungen zur literarischen Bearbeitung des Vater-Sohn- Konflikts gehen hingegen über eine referierende Auflistung der einschlägigen Texte selten hinaus und fügen dem Forschungsstand zu diesem seit langem gut sondierten Terrain kaum etwas Wichti­ ges hinzu, abgesehen von der nicht nur an dieser Stelle auffälligen Neigung der Autorin, lite­ rarische Werke auf dem Weg einer autobiographischen Lektüre auf konkrete Lebenserfahrun­ gen ihrer Verfasser zurückzuführen (und somit ihren Gehalt zu reduzieren). Der nächste Ab­ schnitt wendet sich den einflußreichen Adoleszenztheorien der zwanziger Jahre bei Charlotte Bühler, Eduard Spranger und Siegfried Bernfeld zu - einem spannenden und wichtigen Thema, das freilich für die weiteren Ausführungen nahezu folgenlos bleibt, weil sich vom idealistisch-romantischen Jugendbegriff von Bühler oder Spranger offenbar nur mit Mühe ein Bogen zum ganz anderen, "neusachlichen" Jugendbild der zeitgenössischen Autoren schlagen läßt und andere Theoretiker, die für den proletarischen Roman einflußreich sind (wie bei­ spielsweise Edwin Hoernle), bei Sommer wiederum keine Beachtung finden. Mit dem dritten Kapitel ist die Studie dann bei ihrem eigentlichen Thema, dem "Adoles­ zenzroman der Weimarer Republik", angekommen. Dabei überrascht, wie schon erwähnt, der außerordentlich selektive Zugriff auf den Gegenstand, denn behandelt werden eigentlich nur zwei Bücher von Ernst Glaeser (Jahrgang 1902, 1928) und W.E. Süskind (Jugend, 1930), die beide dem Typus des Generationsromans angehören, während das dritte herangezogene Bei­ spiel, eine Erzählung von Klaus Mann, weder inhaltlich noch formal dem Adoleszenzroman zuzurechnen ist. Dafür vermißt der Leser viele herausragende Vertreter dieses Gemes, und zwar nicht nur die Werke von Autoren, die, obwohl vor der lahrhundertwende geboren, da­ mals durchaus noch als Gegenwartsautoren rezipiert wurden, wie die Romane Hesses, FaIla­ das Goedeschal (1919) oder Werfels Abituriententag (1928), sondern auch die Romane von jüngeren Autoren wie F. Torbergs Schüler Gerber (1930) oder Salomons Die Kadetten (1933). Aufgrund dieser schmalen Quellenbasis müssen die - im einzelnen durchaus diskus­ sionswürdigen - Thesen, zu denen Monika Sommer gelangt, mit Vorsicht aufgenommen werden, sofern sie sich als Aussagen über die historische Entwicklung des gesamten Gemes präsentieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Behandlung des Generationenkonflikts, der innerfamilialen und schulischen Abhängigkeitsverhältnisse sowie auf der Darstellung der Se­ xualität. Bei jedem dieser Aspekte konstatiert die Verfasserin einen tiefgreifenden Wandel ge­ genüber der älteren (expressionistischen) Generation: der Vater-Sohn-Konflikt verliere seine prägende Bedeutung (S. 90f.) ebenso wie der Handlungsraum Schule (S. 92f., lOH.), und die Behandlung sexueller Probleme werde entkrampft und versachlicht (S. 109ff.). Das sind zwei­ fellos weiterführende Einsichten, die indessen nicht so ohne weiteres verallgemeinert werden dürfen und sogar für die wenigen hier behandelten Generationsromane, wie die Verfasserin konzedieren muß, nur partiell Geltung besitzen. So spielt der Generationskonflikt bei Glaeser durchaus eine zentrale Rolle, und von einer Enttabuisierung der jugendlichen Sexualität kann bei ihm wie bei Süskind keinesfalls die Rede sein. Auch die Deutung der Romane als biogra­ phische Selbstreflexion und "Selbsttherapie" der Schriftsteller (S. 129ff.) greift vermutlich zu kurz und unterschätzt das hohe Maß an Stilisierung und konventioneller Formung, das für den Adoleszenzroman dieser Zeit noch charakteristisch ist. Mix: Bildungskritik/ Sommer: Literarische Jugendbilder 161 Die beiden abschließenden Kapitel der Untersuchung verlieren das Thema "Adoleszenzroman" wieder aus den Augen. Sie befassen sich, durchaus mit Sachkenntnis und überraschenden Ausblicken auf kaum erforschte Texte, mit der Gestaltung proletarischer Jugenderfahrungen vom Hitlerjungen Quex bis zu den Romanen Walter Schönstedts und E.E. Noths sowie mit der Darstellung der Probleme von jugendlichen Randgruppen. Wer sich für diese speziellen Aspekte interessiert, findet hier manche Informationen und Aufschlüsse. Nur handelt es sich dabei eben um Werke, die sowohl über den Bereich des Adoleszenzromans als auch über die Epoche der "Neuen Sachlichkeit" hinausweisen und nur zum Teil für das typi­ sche "literarische Jugendbild" der Epoche aussagekräftig sind. Insgesamt hat das Buch von Monika Sommer seine größten Stärken dort, wo es Hinweise auf entlegene Texte zum Thema Jugend gibt oder sich in exemplarischen Analysen einmal näher auf seinen Gegenstand einläßt. Die verallgemeinernden Aussagen zur Gattungsgeschichte bedürfen jedoch noch der Überprü• fung auf einer sehr viel breiteren Materialbasis, und manche Sachaussagen, Datierungen und bibliographischen Angaben sollte der Leser besser mit Vorbehalten zur Kenntnis nehmen. Es erstaunt, daß die Vorgeschichte des Adoleszenzromans vor 1918 bei Sommer, von we­ nigen Andeutungen abgesehen (S. 27f.), gar nicht behandelt wird, obwohl sie den besten Ho­ rizont abgegeben hätte, um die Konstanz und den Wandel des Gattungsmusters zu ermessen. Mit der Darstellung von York-Gothart Mix liegt nun endlich eine Studie vor, welche die wichtigste Ausprägung des Genres im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, nach Sachkom­ plexen geordnet, in ihrer ganzen Breite rekonstruiert und in den geistes- und sozialgeschichtli­ chen Hintergrund der Zeit einordnet. Neben den bekannten Werken von Emil Strauß, Her­ mann Hesse, Robert MusiI, Heinrich und Thomas Mann und Rainer Maria Rilke zieht er eine Vielzahl von verschollenen Quellen heran, zum Beispiel die Bücher von Leonhard Frank, Os­ kar A.H. Schmitz oder Egmont Seyerlen, darüber hinaus eine große Zahl von Autobiogra­ phien, Tagebüchern und Briefen, die über die Schulwirklichkeit jener Zeit Auskunft geben. Unsere Kenntnis von der Gattung des Schulromans wird damit erstmals auf eine wirklich trag­ fähige Grundlage gestellt. Wer sich auf diesem Feld auskennt, wird, abgesehen von der sur­ realen Vision des zeitgenössischen Bildungswesens, die Robert Walser in seinem Jakob von Gunten (1909) vorstellt, und einigen Texten aus dem Randbereich der Schultragödie der Jahr­ hundertwende (Mix behandelt lediglich Frühlings Erwachen von Wedekind) kaum etwas ver­ missen. Ein weiteres Verdienst der Untersuchung besteht darin, daß sie immer wieder über• zeugend demonstriert, wie eng die Literatur des Jahrhundertbeginns mit den pädagogischen Debatten der Zeit verflochten ist. Die meisten Autoren haben die reformpädagogischen An­ sätze jener Jahre sorgfältig studiert und vor dem Hintergrund ihrer eigenen negativen Erfah­ rungen mit dem Schulsystem der Wilhelminischen Ära manche Leitideen der Reformbewe­ gung ganz eigenständig in literarische Handlungsmodelle umgesetzt. Der Verfasser folgt einem kultur- und sozialhistorischen Ansatz und legt seine Studie nicht als immanente Interpretation von Schlüsseltexten an. Da es ihm vor allem darum geht, die Li­ teratur als Teil eines umfassenderen Diskurses über das Bildungswesen der Zeit zu erschließen und die Darstellung der Schule als "Abbild des preußischen Obrigkeitsstaats" (S. 94) zu ent­ ziffern, ist er weniger an einzelnen Autoren und ihren Werken als vielmehr an Leitmotiven, Gattungsmerkmalen und übergreifenden Problemzusammenhängen interessiert. So arbeitet er im Blick auf das Scheitern der Protagonisten den Gegensatz zum Bildungsroman alter Prägung heraus (S. 26-33), skizziert typische Handlungsmuster und "Feindbilder" (S. 36-45), geht den verschiedenen Ausprägungen von Gesellschaftskritik nach, die sich teils als versteckte Ironie, teils als maßlose Polemik artikulieren kann, und analysiert die psychologische Charakterisie­ rung der Schüler- und Lehrerfiguren ebenso wie die Darstellung des Unterrichtsgeschehens, speziell den Umgang mit Kunst und Literatur, und das Zusammenspiel von Eltern- und Leh­ rerinstanzen. Ohne Dichtung auf einen bloßen "Erlebnisbericht" (S. 52) zu reduzieren, beharrt Mix immer wieder mit Nachdruck auf dem Realitätsgehalt der literarischen Fiktion. So kommt eine eher essayistisch angelegte, die wichtigsten Problemkomplexe bündelnde Deutung zu­ stande, die trotz der erwähnten philologischen Fallstricke für jeden lesenswert ist, der sich für die Darstellung der Schulwirklichkeit in der Dichtung des frühen zwanzigsten Jahrhunderts interessiert oder sich über die Grundzüge der älteren, normsetzenden Muster des Schul romans kompetent informieren möchte. Im Blick auf das zuletzt formulierte Erkenntnisinteresse fallen freilich auch die Grenzen dieser Untersuchung auf. Eine klare Definition dessen, was der Verfasser, ohne sich um wei­ tere Differenzierungen zu bemühen, abwechselnd als "Schulgeschichte " , "Schülerroman " , "Pubertätsroman" oder auch "Erziehungsroman" bezeichnet, findet man bei Mix nicht - eben­ sowenig wie in der Abhandlung von Monika Sommer. Macht es aber wirklich keinen Unter- 162 Rezensionen schied, ob ein solcher Text aus der Perspektive eines (leidenden) Schülers oder wie Heinrich Manns Professor Unrat aus der eines Lehrers erzählt wird? Verengt der rein thematisch ori­ entierte Oberbegriff "Schulgeschichte" , unter den ganz verschiedene Inhalte und Formen sub­ sumiert werden können, nicht prinzipiell die Aussage von Werken, die auch, aber eben nicht nur von Schulerfahrungen handeln und diesen bisweilen nur wenige Kapitel einräumen, wie es schon in Hesses Unterm Rad der Fall ist? Solchen gattungs spezifischen Fragestellungen ge­ genüber bleibt die Studie eigentümlich blind. Besonders schmerzlich vermißt man eine präzise Abgrenzung vom Adoleszenzroman. Offensichtlich sind die Debatten, die besonders in der Jugendliteraturforschung zu diesem Genre in den letzten Jahren geführt worden sind, dem Verfasser im arbeitsteiligen Wissenschaftsbetrieb gänzlich unbekannt geblieben, und so ent­ geht ihm die Chance, im Blick auf die Weiterentwicklung der Gattung bis in die jüngste Ge­ genwart einen aktuellen Anknüpfungspunkt für seine Untersuchung zu gewinnen. Gelegentli­ che Ausblicke auf Thomas Bernhard oder Alfred Andersch können nicht darüber hinwegtäu• schen, daß Mix im Grunde eine teleologische Entwicklung des von ihm als "Schulroman" cha­ rakterisierten Gattungsschemas unterstellt, die ihren düsteren Kulminationspunkt im Kaiser­ reich und im Nationalsozialismus findet. Daß es auch eine ganz andere Traditionslinie gibt, die in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts über den amerikanischen Adoleszenzroman bei Sa­ linger und anderen Autoren auf den deutschen Roman der Nachkriegszeit und dann auf die Ju­ gendliteratur der Gegenwart einwirkt, wird ausgespart. Dies schmälert natürlich die Bedeu­ tung seiner Darstellung für die Kinder- und Jugendliteraturforschung, die genau aus dieser Perspektive an einer Klärung des gattungshistorischen Entwicklungsprozesses interessiert ist. Ein weiteres Defizit, das vom Standort der Jugendliteraturforschung aus zu bemängeln ist, be­ steht darin, daß Mix zwar ausführlich auf die pädagogischen, medizinischen und sexualwis­ senschaftlichen Diskurse der Zeit eingeht, aber dem spezifischen Jugendbild, das sich in den frühen Klassikern des Adoleszenzrornans ausprägt, so wenig Beachtung schenkt wie den ge­ schlechtsspezifischen Aspekten, die gerade bei einer Gattung, die zu dieser Zeit noch ganz auf die Wahrnehmung eines männlichen Protagonisten zentriert ist, schwerlich ganz ausgeklam­ mert werden können. Hier bleibt auch nach der gründlichen und informativen Studie von Mix ein großes und weitgehend unbearbeitetes Feld für die literarhistorische Forschung. Heinrich Kaulen

Taiji Azegami: Die Jugendschriften-Wane. Von der Gründung bis zu den Anfängen des 'Dritten Reiches' unter besonderer Berücksichtigung der Kinder- und Jugendlite­ raturbewenung und -beuneilung. Frankfun am Main [u.a.]: Peter Lang 1996. 326 S. (= Europäische Hochschulschriften. Reihe I, Bd. 1551). Mit der Arbeit Azegamis über die Jugendschrijten-Warte (JSW) liegt die erste, einen großen Zeitraum (1893-1935) umspannende Monographie über das literaturkritische Organ der "Vereinigten deutschen Prüfungsausschüsse für Jugendschriften" (VPA) vor, die sich 1892/1893 aus einer Zusammenfassung regionaler Jugendschriften-Prüfungskommissionen von Volksschullehrervereinen konstituierten. Die JSWwar in der Anfangsphase verschiedenen regionalen Lehrervereinszeitungen der im "Allgemeinen deutschen Lehrerverband" (ADLV) und der im "Deutschen Lehrerverein" (DLV) organisierten Volksschullehrer beigelegt. Zu­ nehmend gehörten auch Jugendschriftenausschüsse (JSA) anderer Lehrervereine (z.B. Lehre­ rinnenvereine und konfessionelle Lehrervereine) den VP A an. 1935 wurden die JSW und die Funktionen der VPA vom "Nationalsozialistischen Lehrerbund" (NSLB) übernommen. Im Nachkriegsdeutschland wurde die Ausschußarbeit in die 1949 als Nachfolgerin von ADLV und DLV gegründete "Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft" (GEW) integriert und die JSW der Zeitschrift Die Deutsche Schule beigelegt. Heute ist die Nachfolgezeitschrift der JSW, die Informationen Jugendliteratur und Medien, das Organ der "Arbeitsgemeinschaft Ju­ gendliteratur und Medien (VJA - Vereinigte Jugendschriften-Ausschüsse) in der GEW". Azegamis Ziel ist es, die literaturtheoretischen Grundsätze und die praktische Prüfungsar• beit bei der Beurteilung insbesondere der erzählenden Jugendschriften zu "dokumentieren" (240) bzw. "zu untersuchen und deren geschichtliche Entwicklung nachzuzeichnen" (1). Die Arbeit soll damit ein Beitrag zu einer "Funktionsgeschichte" (2) der Literatur sein. Zu diesem Zweck stellt er die in der JSW dokumentierte Diskussion um Beurteilungskriterien (bes. Ka- Azegami: Die Jugendschriftenwane 163 pitel 111 und V) und Beurteilungspraxis (bes. Kapitel 11 und IV) der VPA dar. Einen Orientie­ rungsrahmen bietet ihm Heinrich Wolga~.ts Schrift Das Elend unserer Jugendliteratur (1896), an der sich die Arbeit der VPA seit der Ubernahme des "Vororts" durch den Hamburger JSA im Jahre 1896 in unterschiedlicher Weise, zustimmend und kritisch, orientiert hat. Untersucht wird insbesondere die Geschichte der Diskussion um die literarästhetische (Kapitel III,I), die psychologische (Kapitel III,2) und die pädagogische Dimension (Kapitel 111,3) der Kinder- und Jugendliteraturkritik. Der zentrale Befund der Arbeit Azegamis, der allerdings nur an entlege­ ner Stelle (209-211; vgl. auch 241f) zusammengefaßt und nicht konsequent herausgearbeitet wurde, der daher auch nur von Kennern der Jugendschriftenbewegung und der JSW bemerkt werden wird, ist dabei der, daß der Hamburger Ausschuß seit dem Ersten Weltkrieg, genauer seit dem Jahre 1916, seine Führungsposition zunehmend abgeben muß und daß genau in dieser Situation der Frankfurter Lehrer Wilhelm Fronemann eine besondere Führungsrolle in den VPA übernimmt, derselbe Fronemann, der in der Phase der Auflösung der VPA seit 1933, wie Petra losting in ihrer Arbeit Der 'Schrifttums-Kamp!, des Nationalsozialistischen Lehrer­ bundes (1995) zeigen konnte, eine zumindest zweifelhafte Rolle gespielt hat. Die zentrale Quelle der Arbeit ist die JSW. Bezugsquellen wurden punktuell herangezogen. Auf Aktenbe­ stände der Hamburger Oberschulbehörde und der Hamburger Politischen Polizei (216: Bar­ faut) wird vereinzelt verwiesen. Im Anhangsteil der Arbeit (246-298) werden Dokumente und spezielle Informationen, u.a. zur Satzung der VPA, zu den Geschäftsberichten und zu empfohlenen und abgelehnten Büchern zusammengestellt. Erwartungen an die Arbeit wurden leider enttäuscht. Der Arbeit fehlt ein dem Gegenstand angemessener Untersuchungsansatz, der es ermöglicht, die Geschichte einer kinder- und ju­ gendliteraturkritischen Lehrerzeitung in den Epochen der Kaiserzeit, der Weimarer Republik und in den Anfängen des NS-Staats unter den allgemeinen politisch-wirtschaftlich-sozialen Rahmenbedingungen und unter Berücksichtigung der zentralen Entwicklungstendenzen der Kinder- und Jugendliteratur (KJL) selbst darzustellen. Aber auch im Bereich der für die Un­ tersuchung gewählten Basiskategorien (Literarästhetik, Psychologie, Pädagogik) bleibt die Untersuchung unklar, wie überhaupt der Stand der zeitgenössischen pädagogischen und psy­ chologischen Theoriebildung weder erarbeitet noch aus dem Forschungsstand rezipiert wird (vgl. auch das schmale und lückenhafte Verzeichnis der weiteren Quellen und der For­ schungsliteratur). So bleibt die Untersuchung in den Verkürzungen befangen, die Wilhelm Fronemann mit seinem Buch Das Erbe Wo/gasts (1927) in die Wolgastrezeption eingeführt hatte und mit denen Hermann Leopold Kösters Darstellung der "Hamburger Bewegung" in seiner Geschichte der deutschen Jugendliteratur (1906-1908) verstellt worden war. Ein falscher Ausgangspunkt für die Untersuchung ist bereits damit gegeben, daß Azegami annimmt, die JSW und die VPA hätten sich "aus der Kunsterziehungsbewegung heraus" "gegründet" (21, s.a. 5, 85, 240). Unzweifelhaft ist natürlich, welche historische Bedeutung die Überkreuzung der Tendenzen der Kunsterziehungsbewegung und der von Lehrern getra­ genen Jugendschriftenkritik insbesondere in Hamburg gehabt hat. Aber schon Köster selbst hatte in seiner Geschichte der deutschen Jugendliteratur (1906-1908) die Entstehung der VPA aus der regionalen Lehrervereinsarbeit intensiv dokumentiert. In meiner Untersuchung über Volksbildung und Pädagogik 'vom Kinde aus' (1980) und in der von Geraide Schmidt-Dumont herausgegebenen Aufsatzsammlung Von den Anfängen der Jugendschriftenbewegung (1990) wurden diese Zusammenhänge in bezug auf die Geschichte bis zum Ersten Weltkrieg noch einmal exemplarisch dargestellt und analysiert. Die jährlichen Hauptversammlungen der VPA fanden am Rande der jeweiligen Pfingstversammlungen des ADLV und DLV statt. Auf Seite 6f., wo Azegami den ADLV erwähnt, bleibt der Zusammenhang unklar. Erst im Kapitel V (1933-1935), das in vielen Teilen auf die Arbeit von Petra Josting (s.o.) rekurriert, wird der DL V nebenbei in die Diskussion einbezogen. Durch die Ignorierung der literaturpolitischen , der schulpolitischen und allgemeinpolitischen Konzepte bzw. Dissense zwischen den hinter den Jugendschriftenausschüssen stehenden Lehrervereinen und ihrer herausragenden Mitglie­ der, beispielsweise der Hamburger (Wolgast, Köster, Brunckhorst, Barfaut), der Berliner (Ziegler, Pretzel, zeitweilig Kotzde und Hübner) und der Frankfurter Lehrer (Fronemann) vor und nach dem Ersten Weltkrieg, bleiben die Darstellungen der Debatten in der JSW häufig blind (s. etwa das Kapitel über die "MÜllchener Beschlüsse" von 1906, 115-122). In mehrfacher Weise unglücklich sind auch Systematik sowie Abfolge und Verknüpfung der einzelnen Diskussionsaspekte im Zentralkapitel 111 (21-184) der Arbeit. Indem Azegami die Diskussion um literarästhetische, psychologische und pädagogische Bewertungskriterien in getrennten Kapiteln (111.1 - 111.3) darstellt, werden zusammengehörige Sachkomplexe ausein­ andergerissen. Das ist besonders gravierend bei der Thematik "Schundkampf" , die Azegami 164 Rezensionen dem literarästhetischen Komplex (Kapitel III.1, 60-77) zuordnet, während er die "Tendenzdiskussion" dem pädagogischen Komplex (Kapitel 111.3, 112-145) zuschlägt. Diese in jeder Richtung unsachgemäße Aufspaltung behindert u.a. die Möglichkeit einer differen­ zierten Darstellung der unterschiedlichen literaturpolitischen Positionen der verschiedenen JSA im "Schundkampf" , die gerade für das Kernstück der Arbeit, nämlich für die Darstellung der Verlagerung der Führungspositionen in den VPA seit dem Ersten Weltkrieg (s.o.), zentral ist. Die Einschätzung der Positionen von Köster und Brunckhorst einerseits und Fronemann andererseits im Blick auf "Kriegsliteratur" und "Kriegsschund" in der JSW 1916 bleibt daher widersprüchlich und unklar (62-69 und 134-141). Die Spezifik der noch 1916 extrem kriegs­ enthusiastischen Position Fronemanns in seinem programmatischen Aufsatz über Die Aufga­ ben der 'Vereinigten deutschen Prüfungsausschüsse für Jugendschriften' gegenüber der Kriegsliteratur (JSW 1916, Nr. 9-11), mit dem er offenkundig mit seiner Annäherung an den alten 'Feind' der Hamburger, an Kar! Brunner (s. 64ff.), gleichzeitig seinen Führungsan• spruch in der Jugendschriftenarbeit formuliert hat, wird nicht analysiert. Während die Geschichte der JSWund der VPA bis zum Ersten Weltkrieg bereits in frühe• ren Untersuchungen bearbeitet worden war, lagen zur Geschichte der Weimarer Republik bislang keine spezielleren Erkenntnisse vor. Für diese Epoche stellt die Arbeit daher erstmals viel unbekanntes Material, insbesondere zur positiven Gewichtung psychologischer und päd• agogischer Bewertungskriterien, aber auch zur Polarisierung in den VPA vor. Als Schwer­ punkt der Jugendschriftenarbeit kristallisiert sich offenbar die Diskussion um die in der Wei­ marer Republik entstandene gegenwartsbezogene Jugendliteratur heraus, die in Kapitel III.3.4 unter dem Titel "Aktualität" (151-174) dargestellt wird. Leider bleibt wegen der bereits be­ zeichneten grundlegenden Mängel unklar, wie die Diskussionen im einzelnen motiviert und einzuschätzen sind. Nur so wäre auch ein konsequenter Zusammenschluß des Zentralkapitels III mit dem Kapitel V (1933-1935) möglich gewesen. Erwähnt werden soll auch, daß der wichtige Aufsatz von Lamzus über Kind und Schriftsteller (JSW 1931, Nr. 1 und 2), der mei­ nes Wissens erstmals die Rezeption der psychoanalytischen Theorie in der JSW dokumentiert, nicht beachtet worden ist. Die Darstellung der technischen Abläufe in der Bewertungspraxis der VP A in Kapitel IV ist informativ. Die Feststellung, daß das Verfahren zunehmend undurchsichtiger wird, ist für den Gesamtzusammenhang der Arbeit wichtig. Die Auflistung der Beiträge der JSW im Lite­ raturverzeichnis (29ff.) sowie die Liste der 1933-1935 beachteten Bücher (Anhang 9) sind für die weitere Forschungsarbeit hilfreich. Eigene Stichproben haben allerdings ergeben, daß die Listen nicht immer vollständig sind (s. etwa 282: abgelehnte Bücher; 331: Redaktion; 314f.: Schriftleitung). Die Technik der Quellenverarbeitung ist insgesamt nicht professionell genug. Die Blicke in viele interessante Quellen haben vor allem gezeigt, daß eine gezielte Weiter­ arbeit im Gebiet der Untersuchung notwendig sein wird. Längst fällig ist eine Monographie zu Wilhelm Fronemann, wichtig wären auch eine Spezialuntersuchung zur Geschichte der Ju­ gendschriftenarbeit im Übergang vom Ersten Weltkrieg zu den Anfängen der Weimarer Repu­ blik sowie eine auch die KJL selbst intensiv einbeziehende Untersuchung zur Diskussion um die gegenwartsbezogene KJL in der Weimarer Republik. Gisela Wilkending

Helga Karrenbrock: Märchenkinder - Zeitgenossen. Untersuchungen zur Kinderlite­ ratur der Weimarer Republik. Stuttgart: Metzler & Poeschel1995. 259 S. Die Studie - eine 1993 an der Universität Osnabrück angenommene Dissertation - bean­ sprucht, in Anlehnung an die methodologische Vorarbeit des Ethnologen Clifford Geertz aus dem Jahre 1987 (Dichte Beschreibung. Beiträge zum Verstehen kultureller Systeme), eine Analyse eines spezifischen Segments der Kinderliteraturproduktion der Weimarer Republik zu geben: jener zahlreichen, für das sogenannte Märchenalter und das sogenannte Robinsonalter bestimmten Texte - erstere in einem politischen Spektrum von links (Sozialistische Märchen) bis rechts (Völkische Märchen) angesiedelt. Die Arbeit ist ein interessanter Versuch, diese kinderliterarischen Texte als "Schnittpunkte" eines Beziehungsgeflechts zu deuten, "in dem sich Erziehungsverhältnisse, Erwartungen an Literatur, Genrespezifitäten, Lesegewohnheiten und Kommunikationsbedürfnisse mit der Lebenswirklichkeit der kindlichen Leser verschränken." (10) Nachdem die Verfasserin in einem ersten Kapitel die verschiedenen Pha­ sen der Jugendschriftenbewegung von 1893 an unter dem Blickwinkel des Verhältnisses von Kind, Kunst und Pädagogik rekonstruiert und die für die Weimarer Literaturpädagogik kon- Karrenbrock: Kinderliteratur der Weimarer Republik 165 stitutive Bühlersehe Theorie der Lesealter referiert hat, demonstriert sie, in welchem Maße diese Theorie der Lesealter zeitspezifisch bedingt war und aus welchen Gründen sie nahezu der gesamten, politisch doch so divergenten Literaturpädagogik der Zeit attraktiv und akzep­ tabel erschien und auch den Kinderliteraturproduzenten Orientierung bot:

Die für die Weimarer Literaturpädagogik programmatische (Bühlersehe) Konzeption der Lesephasen ist selbst ( ... ) ein Konglomerat von unterschiedlichen Vorstellungen, die sich Erwachsene von Kindheit! Sozialisation und Gesellschaft machen. Besonderes "wissenschaftliches" Verständnis für Kindheit wird notwendig durch den Verlust der Selbstverständlichkeit im Umgang von Alt und Jung; zeigt den Abstand zur Kindheit, der die Voraussetzung der einmal erreichten Erwachsenheit ausmacht. ( ... ) Auf die Le­ sealtertheorie konnten sich Vertreter rechter und linker Provenienz (mit Ausnahme der Kommunisten) einlassen. In der Weimarer Republik gilt ( ... ) das Muster unhinterfragt als wissenschaftlich begründete und feststehende Tatsache nicht nur für Literaturpäd• agogen und -kritiker, sondern auch für Kinderbuchverlage und Produzenten von Kin­ derliteratur. Es bestimmt den gesamten kinderliterarischen Diskurs ( ... ), weil es mit unterschiedlichsten erziehungspraktischen und politischen Ideen gefüllt werden kann und selbst so widersprüchliche Kombinationen erlaubt wie die von völkischer Ideologie und reformpädagogischer Intention (Anspielung auf Fronemann, U.N.). ( 30f) Nicht zuletzt legt die Verfasserin dar, daß die Bühlersehe These vom raschen, vom Wunsch dirigierten Vorstellungswechsel des Kindes, der für es eine Quelle der Lust sei, still­ schweigend ein Wahrnehmungsverhalten voraussetzt, das von dem neuen Massenmedium der Zwanziger Jahre, dem Kino, und der von den Literaturpädagogik der Weimarer Republik weithin verpönten massenhaften Unterhaltungsliteratur für Kinder und Jugendliche, den Heft­ chenserien, geradezu induziert wird. Was scheinbar primär in der bunten Bilderfolge der alten Form "Märchen" gegeben ist, erweist sich zugleich als theoretische Konzession an höchst avancierte mediale Formen der Vermittlung von Wirklichkeit für Kinder. Das alte "Märchen" kann, bis zur Kenntlichkeit mit neuen, "zeitgemäßen" Phantasmagorien, politischen und ideologischen Inhalten befrachtet, als neues "Kunstmärchen" bzw. "Kindertümliches Mär• ehen", "Völkisches Märchen", "Proletarisches Märchen" oder "Märchen der Wirklichkeit" firmieren. Das ist die "wahrnehmungsgeschichtliche" Dimension des Bühlersehen Theorems vom "Märchenalter" und des enormen Booms an alten und neuen Märchen im ersten Drittel des 20. Jhdts., der das Märchen in diesem Zeitraum zur am weitesten verbreiteten kinderlite­ rarischen Gattung werden läßt. Auch in den aus der Endphase der Weimarer Republik datierenden und für das sogenannte Robinsonalter bestimmten Texten, die die Verfasserin analysiert (Durians Kai aus der Kiste und Kästners EmU und die Detektive), lokalisiert sie in der Erzählweise Filmtechnisches: ( ... ) wie "Kai" ist "Ernil" ein "geschriebener Film". Während Durians Geschichte aber sofort sozusagen mit laufender Kamera ins Geschehen springt, fängt bei Kästner "die Geschichte noch gar nicht an": zunächst wird dem Autor das Wort gegeben, der an­ schließend "die Bilder zur Sprache kommen" läßt. Walter Triers Illustrationen sind wie die Vorankündigung eines Films im Kinoschaukasten eingesetzt, um mit Identifikations­ figuren, Orten von Suspense und spannungsreicher Action bestimmte Erwartungshal­ tungen zu provozieren. Um im Bilde zu bleiben: bei Durian 'schreibt' das an der Ober­ fläche haftende, kalte Kameraauge, "Emil" dagegen ist ganz entschieden ein 'Autorenfilm' , der nicht nur atemlose Verfolgungsjagden mit der Kamera veranstaltet, sondern sich auch Ruhepausen bei Details und 'Großaufnahmen' leistet. (200, vgl. auch 186) Was das Großstadtverständnis beider Autoren anlangt, führt die Verfasserin aus, Kästner gehe es nicht wie Durian, "um eine über die Sensationen des Auges gelenkte äußere Urbanisierung, sondern um Urbanität als Verhaltensform. Dabei entdeckt er Ungleichzeitigkeiten, wo Durian nur Gleichzeitigkeit wahrnehmen kann." ( 207) Darauf aufmerksam gemacht zu haben, inwie­ fern das avancierte Medium Film und die moderne Großstadt in der Weimarer Republik Pro­ duktionsorte von Wahrnehmungsweisen waren und wie sich diese Wahrnehmungsweisen lite­ raturpädagogisch und kinderliterarisch materialisierten, ist das eigentliche Verdienst dieser Studie. Aber auch ansonsten bietet die Arbeit manch Lesenswertes: beispielsweise das - leider zu abbreviativ ausgefallene - Kapitel über "Völkische Märchen" und die prägnanten Analysen der Märchen Sophie Reinheimers, Manfred Kybers und Wilhelm Matthießens. Was die Ver- 166 Rezensionen fasserin über "Sozialistische Märchen" ausführt, ist ein abgewogener Bericht der Vorarbeiten von Dolle-Weinkauff, Zipes und der Kinderliteraturforschung der ehemaligen DDR. Der Ar­ beit ist die ihr gebührende Rezeption zu wünschen: von einer Kinder- und Jugendliteraturfor­ schung, die nach wie vor noch zu wenig kulturhistorisch ausgerichtet ist. Ulrich Nassen

Ramsamperl und Klicketick. Öste"eichische Bilderbücher um 1900 und heute. Aus­ stellungskatalog. Veranstalter: Hochschule für angewandte Kunst/ Internationales In­ stitut für ]ugendliteratur und Lesejorschung in Wien. Wien 1995. Quartformat. 68 S. ;s handelt sich um den Katalog einer Illustrations- und Buchausstellung, die anIäßlich des Osterreich-Schwerpunkts zur Frankfurter Buchmesse 1995 im Klingspor-Museum Offenbach gezeigt und dann - im historischen Bereich reduziert - auf Wanderschaft zur NöArt WieniNiederösterreich sowie nach Mailand und Prag geschickt wurde. Der ausnehmend schön gestaltete, vorzüglich gedruckte Band ist in zwei Teile ungleichen Umfangs gegliedert: einen retrospektiven und einen zeitgenössischen. Beide weisen nach ei­ nem kurzen Einführungstext (von Erika Patka zum ersten, von dieser und von Karin Sollat zum zweiten Teil) die alphabetisch nach den Künstlerpersönlichkeiten angeordneten Artikel auf, wobei in Teil I auf einen knappen biographischen Abriß die Exponatangaben folgen, wäh• rend Teil 11 für 41 lebende KünstlerInnen mit ausführlicher gehaltenen Biographien und chro­ nologisch angelegten Bibliographien aufwartet. Die 83 Bildwiedergaben, fast stets mehrfarbig und von hervorragender Qualität, sind in den Text eingestreut, im älteren Teil allerdings deutlich kleiner im Format als im neueren. Jeder Kritik an dieser Publikation muß zunächst vorausgehen, daß es höchst erfreulich ist, einen solchen, sich weitgehend auf Daten und bibliographische Fakten konzentrierenden Überblick zur Hand zu haben. Schon dies reicht aus, um den Katalog zu empfehlen. Vor allem hinsichtlich der lebenden KünstlerInnen bildet er eine nützliche Informationsquelle. Die bio­ graphischen Angaben beruhen dabei offenbar auf den Selbstmitteilungen der AutorInnen, wo­ raus ihre Uneinheitlichkeit resultiert (genaues Geburtsdatum! bloße Jahrgangszahl, erfolgtet unterbliebene Nennung des Wohnorts). Bereits hier ist eine eigentlich redaktionelle Arbeit nicht erkennbar. Weitere Schwächen liegen in der Konzeption. Offenbar, weil man Blickfange brauchte und mit einem lukullischen Augenschmaus beeindrucken wollte, gerieten die Kategorien ärgerlich durcheinander. Man machte teils eine Kunstausstellung, teils eine Ausstellung von Kinderbil­ derbüchern. Dabei wird den professionellen Bilderbuchillustratoren der Platz von einer Gruppe von Akademiekünstlern streitig gemacht, die Unikate zeigen und weder publizierte Bücher, geschweige denn ein Bilderbuchoeuvre aufweisen können. Sie warten daher auch nicht mit einer Bibliographie, sondern mit einer Ausstellungsliste auf. Ihre Arbeiten, die einer ganz anderen künstlerischen Gattung angehören, übertönen auf unfaire Weise die redliche, aber weniger sensationelle Kunst der Kinderbuchleute. Ein einfühlsamer Veranstalter spielt derlei nicht gegeneinander aus. Aber genau das ist hier geschehen. Die Sucht nach exponiblen highlights beeinträchtigt die ganz andersartigen Gestaltungen, die sich über das Medium des gedruckten Buchs an den Betrachter wenden. Und dies verstimmt. Denn unter den heutigen Illustratoren gelingt es einzig Barbara Waldschütz mit ihren unverwüstlichen, monumental-de­ korativen Bildern zu Christine Nöstlingers Klicketick (1990) die eher experimentellen Expo­ nate der Nichtillustratoren zu überrunden. Es zeigt sich einmal mehr, daß die Kunstgattung der Illustration entweder nicht begriffen wird - nämlich als eine Bildkunst, die sich aus dem Erzählen legitimiert, sich mithin auf Texte ausrichtet und diese akzentuiert, wenn nicht gar in sich aufnimmt - oder daß sie (eben deshalb) geringgeschätzt wird. In jedem Fall sollte eine Institution, die sich dem Kinderbuch widmet und dabei die Illustrationskunst einbezieht (wie dies beim Wiener Institut für Jugendliteratur erfreulicherweise der Fall ist), auch diese Domäne nicht aus der Hand geben. Freilich hat es den Anschein, daß die Ausstellung gerade auf der Arbeit der Hochschule basiert und ohne diese überhaupt nicht zustandegekommen wäre. Ein anderes Fragezeichen ist hinter den gewählten Zeitrahmen zu setzen. Während man titelt "um 1900 und heute", zeigt man in der Tat Arbeiten bis 1936, hierauf zeitgenössisches (der bibliographische Radius beginnt hier bei 1966). Nicht also die Pole Jugendstil und Ge­ genwart werden gegeneinandergesetzt, vielmehr bietet man einen historischen Rückblick mit einem dreißig Jahre umfassenden blinden Fleck. Gilt hier zunächst die Ideologie, daß es zwi- Österreichische Bilderbücher 167 schen 1938 und 1945 Österreich nicht gab und daher auch keine österreichischen Bilderbücher - als wäre nicht nationalsozialistische Geschichte ab origine österreichische Geschichte (wie man soeben wieder bei Brigitte Hamann [Hitlers Wien] lernen kann), so klammert man aus allzu dürftigen Gründen auch zwanzig Jahre Nachkriegszeit aus. Die als Entschuldigung ange­ führten "Beschränkungen des vorgegebenen Raumes und der Mittel" hätten durch Konzentra­ tion auf eine reine Buchausstellung leicht wettgemacht werden können. Der tiefere Grund die­ ses Defizits liegt darin, daß man weniger typische denn - unter Anwendung eines nur ästheti• schen Auswahlprinzips - "schöne" Arbeiten zeigen wollte. Unter Verzicht auf weiterführende Fragestellungen bedient man sich wieder einmal der seit Klimt in Österreich höchst effekt­ vollen Stilkunst in rein geschmäcklerischer Weise. Wenigstens dieses Verfahren gilt inzwi­ schen als typisch österreichisch: es entspricht dem Herzeigebewußtsein einer Alpentourismus­ republik und vermeidet die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. So empfindet man es als eine unbewußte Selbstoffenbarung, wenn man liest, daß die Ausstellung "die Wurzeln und den Hintergrund für die Situation demonstrieren [soll], wie sie sich heute zeigt. " Hans Ries

Perry Nodelman: Words about Pictures. The Na"ative Art 0/ Children's Picture Books. Athens & London: The University 0/ Georgia Press 1988. Joseph H. Schwarcz & Chava Schwarcz: The Picture Book Comes 0/ Age. Looking at Childhood through the Art 0/ Illustration. Chicago & London: American Library As­ sociation 1991. Der Titel von Joseph und Chava Schwarczens Buch stellt etwas fest, was nicht nur auf Ame­ rika zutrifft, wo das Buch herauskam: Das Bilderbuch ist erwachsen geworden. Die neue Qualität im Bilderbuch beginnt mit Maurice Sendaks Where the Wild Things Are, erschienen 1963, ein Wendepunkt in der Geschichte des Bilderbuchs, wie es bei den Schwarczens heißt (202). Perry Nodelman bestätigt die Bedeutung von Sendaks Wilden Kerlen insofern, als er in seiner gattungstheoretischen Studie an keinem Beispiel mehr Wirkfaktoren aufzeigt als an die­ sem. Auch in dem neuen Bilderbuchtyp stehen zwar bevorzugt kindliche oder kindähnliche Figuren im Mittelpunkt, aber nicht länger als Geschöpfe jenes Schonraums, der seit der Ro­ mantik stillschweigende Voraussetzung der Kinderliteratur war. Es scheint exemplarisch, was Sendak als Thema seiner sogenannten Trilogie bezeichnet hat: "How children manage to come to grips with the realities of their lives." (195) Was aber ebenso wichtig wie das veränderte Kindheitsbild ist: Die Wilden Kerle haben einen Maßstab für die Komposition von Bildern und Sprache gesetzt, der seither von künstlerischen Talenten verschiedener Länder respektiert wird. In Amerika wird die Entstehung anspruchsvoller Bilderbücher begleitet von einer ebenfalls anspruchsvollen Kritik. Wie z.B. das Themenspektrum in der wissenschaflichen Zeitschrift Children 's Literature Association Quarterly zeigt, beziehen Literaturwissenschaftierinnen und -wissenschaftler, die sich der Kinderliteratur zugewandt haben, die starke bildliche Kompo­ nente dieser Literatur in ihre Arbeit ein. Das seit der Literaturtheorie des "New Criticism" vorherrschende ästhetische Interesse kommt den Bildern ebenso zugute wie den Texten. Wo sich dagegen in Deutschland die Literaturwissenschaft für die Kinderliteratur geöffnet hat, ist eher ein sozial- oder psychohistorisches Interesse bestimmend. Die neuen wie die alten Bil­ derbücher werden meist den Liebhabern oder den Kunstsachverständigen überlassen, von denen sich aber erst wenige dafür erwärmt haben. Perry Nodelman, Anglist an der kanadischen Universität Winnipeg, hat sein literatur­ wissenschaftliches, insbesondere rezeptionsästhetisches Instrumentarium, das sich in beeindruckenden Analysen bewährt hat, um kunsttheoretische, wahrnehmungspsychologische und semiotische Konzepte erweitert, um die Strukturen und Wirkweisen dessen zu bestimmen, was er als Erzählkunst des Kinderbilderbuchs versteht. Obwohl schon 1988 erschienen, ist sein Buch in Deutschland bisher kaum beachtet worden. Dabei vermag es nicht nur der Bil­ derbuchforschung neue Impulse zu geben, sondern auch denjenigen die Augen zu öffnen, die mit der bildlichen Seite der Kinderliteratur noch wenig im Sinn haben. Die Beispiele, an denen die Theorie entwickelt wird, sind zumeist amerikanische oder britische Bilderbücher, von denen ein erheblicher Teil in deutscher Übersetzung vorliegt - so diejenigen einer Beatrix Potter, eines Leo Lionni, Maurice Sendak und Chris Van Allsburg und selbst die extensiv ausgewertete illustrierte Schneewittchen-Fassung einer Nancy Ekholm Burkert. Besonders wichtige Bildbelege werden schwarzweiß reproduziert. 168 Rezensionen Wegweisend ist, was Nodelman zum Verhältnis von Sprache und Bildern zu sagen hat. Die gängige Auffassung, daß das, was in der Sprache erzählt wird, von den Bildern erweitert werde, hält er für unzureichend. Er sieht einen Wechselbezug: Die Sprache gibt vor, wie die Bilder zu lesen sind, und diese konkretisieren und schränken ein, was die Wörter bedeuten. Im Schaffensprozeß sind mit Wort und Bild zugleich zwei gegensätzliche Arten der Rezeption aufeinander abzustimmen. Bilder erfordern unsere Aufmerksamkeit für den gegenwärtigen Augenblick, der Text als geformte Zeit lenkt sie - vor allem mittels Spannungsführung - auf Kommendes. Die besten Bilderbuchkünstler, meint Nodelman, machen diesen an sich frustrie­ renden Widerspruch zu einem entscheidenen Faktor ihrer Gestaltung. So verzichtet etwa Sen­ dak in den ekstatischen Szenen seiner Wilden Kerle ganz auf die Sprache mit ihrer vorwärts• weisenden Tendenz. Den beiden Kapiteln, die von der Verbindung zweier Zeichensysteme im Bilderbuch han­ deln, gehen sechs Kapitel voraus, die ausschließlich den Bildern vorbehalten sind. Darin zeigt der Verfasser auf, wie die Wahrnehmung von Bildern kultur- und standortbedingt ist und wie diese Fähigkeit im Zuge des Hineinwachsens in eine Kultur erworben wird. Er vergegenwär• tigt die Leistungen visueller Codes, wie z.B. des Codes der Farbe, des Formats, der Größen• verhältnisse und der dargestellten Körpersprache, und demonstriert, wie durch die Bilderfolge die Illusion von Bewegung und Handlung geschaffen wird. Die beiden Schlußkapitel sind glei­ chermaßen auf Bild und Text bezogen und beschreiben zum einen, wie sich der Erzählrhyth• mus aus der Abstimmung der prinzipiell im Zeitfluß wirksamen Sprache mit der Sequentialität der Bilder ergibt; sie kommen zu der provozierenden Feststellung, daß die Illustrierung von Texten, insbesondere von Märchentexten, der kindlichen Phantasie nicht etwa schade, sondern nütze, insofern sie anstelle von Vagheit menschliche Gesichter biete. Wenn auch das, was über die Bildwirkungen gesagt wird, nicht von der gleichen Origina­ lität ist wie die Ausführungen zur kombinierten Wirkung von Bild und Text, so ist die Ge­ samtheit der Erkenntnisse noch nie so stringent im Zusanunenhang dargestellt worden. Auch sind einzelne Wirkungsaspekte selten so prägnant an Beispielen belegt worden wie hier. Me­ thodenbewußte Puristen mag stören, was sich immer wieder in rezeptions ästhetisch inspirier­ ten Analysen beobachten läßt: daß der Verfasser gelegentlich als allgemeingültige Deutung ei­ nes Werkes konstatiert, was von anderen Betrachtern durchaus anders gesehen werden kann (z.B. auf Seite 192 in bezug auf Raymond Briggs' textloses Bilderbuch The Snowman). Eini­ ges mag man auch vermissen: daß etwa der Beitrag des amerikanischen Illustrators Uri Shule­ vitz zur theoretischen Erschließung des Bilderbuchs (Writing with Pictures. How to Write and Illustrate Children's Books. New York 1985) ganz unberücksichtigt bleibt; oder daß das inte­ grierende Konzept der "Dramaturgie" eines Bilderbuchs, das in der deutschen Forschung etwa Jens Thiele vertritt ( vgl. Bildideen diesseits und jenseits der magischen Grenze - Zur Dra­ maturgie von Maurice Sendaks "Als Papajort war". In: R. Tabbert (Hrsg.): Maurice Sendak. Bilderbuchkünstler. Bonn 1987, 79-91), nicht auftaucht, obwohl doch der Verfasser das Bil­ derbuch der Theaterkunst verwandt glaubt (mehr übrigens als der Filmkunst). Aber das sind Mäkeleien an einem Buch, das ein Glücksfall der Kinderliteraturforschung ist. Nodelman hat bewußt darauf verzichtet, Hinweise auf eine didaktische Anwendung seiner Theorie zu geben. In der Zwischenzeit hat die englische Lehrerin Jane Doonan, die sich durch kunsthistorisch fundierte Bilderbuchanalysen einen Namen gemacht hat, eine solche Anwen­ dung vorgenommen, und zwar in einer Unterrichtseinheit über Bilderbücher, die das Ziel hat, das Bewußtsein Zwölf- bis Vierzehnjähriger für das Funktionieren visueller und sprachlicher Zeichen zu schärfen (Looking at Pictures in Picture Books. South Woodchester Stroud 1993, 48-71). Wie wertvoll Nodelmans Theorie für kunst- und sprachdidaktische Vorhaben ist, wird deutlich, wenn man Doonans Entwurf mit einem Buch der Australierinnen Wendy Michaels und Maureen Walsh vergleicht, das zwar wegen seiner Fülle anregender Vorschläge zur Un­ terrichtsarbeit mit Bilderbüchern durchaus empfehlenswert ist, aber ohne ausreichende Gat­ tungstheorie das Erkenntnispotential des Gegenstands nicht hinreichend ausschöpft (Up & Away. Using Picture Books. Oxford U. P. 1990). Das Buch von Joseph und Chava Schwarcz ist schon in seinem Ansatz pädagogisch, je­ doch nicht in einem unterrichtsbezogenen Sinn. Joseph Schwarcz, zuletzt Erziehungswissen­ schaftier an der Universität Haifa, war 1982 mit seiner Studie Ways oj the Illustrator als in­ ternationaler Bilderbuchexperte hervorgetreten und wollte dem an der Theorie visueller Kommunikation orientierten Band einen zweiten folgen lassen, der anhand neuerer Bilderbü• cher das Thema des Kindseins in der heutigen Welt in konzentrischen Kreisen entfaltet. Als er 1988 starb, war sein Manuskript noch nicht abgeschlossen, aber seiner Frau Chava ist es ge- Nodelman: Words about Pictures; Schwarcz: The Picture Book 169 lungen, aus den fertigen Teilen einen Band zusammenzustellen, der, wenn auch eher mosaik­ artig als in durchgängigem Zusammenhang, dem ursprünglichen Plan verpflichtet bleibt. Das erste Kapitel, "Visual Communication in Picture Books", wurde konzipiert als Eröffnungsreferat eines Kinderliteraturkongresses, der 1987 in Südafrika stattfand (Erstdruck in Isabel Cilliers (Hrsg.): Towards Understanding. Children's Literaturefor Southern Africa. Cape Town 1988, 30-43), und das letzte Kapitel, "Sendak's Trilogy - A Concept of Child­ ", erschien zuerst in deutscher Sprache in dem bereits erwähnten Sammelband über die Bilderbuchkunst Maurice Sendaks. Die Anlässe für diese Rahmenkapitel verdeutlichen nicht nur die internationale Ausrichtung des geborenen Wieners Joseph Schwarcz, der 1939 nach Is­ rael emigrierte ("His international perspective was hard won", bemerkt Betsy Hearne in einer einleitenden Würdigung), sondern exemplifizieren auch das, was ihn am meisten umtrieb: ei­ nerseits das Kindsein in einer friedlosen Welt, die hier als Apartheid-Gesellschaft unausge­ sprochen gegenwärtig ist, andererseits die Ästhetik des Bilderbuchs, hier in der avancierten Form der Kunst Maurice Sendaks. Zwischen diesen Rahmenkapiteln werden nun verschiedene Aspekte des Kindheitsthemas behandelt. Es beginnt mit der prekären Angewiesenheit von Kindern auf die elterliche Liebe und führt über den Bezug zu Großeltern und über die Entwicklung der eigenen Identität hin zur Bedeutung von Umwelt, sozialer Benachteiligung, Krieg und Frieden. Jeder dieser Le­ bensaspekte wird zunächst aus humanistisch-anthropologischer Sicht reflektiert und dann im Spiegel von Bilderbüchern verschiedener Sprachen analysiert, wobei sowohl geglückte wie bedrohte Konstellationen berücksichtigt werden. Spielt für Perry Nodelmans Versuch, das Funktionieren des Phänomens Bilderbuch zu erfassen, der Wert der herangezogenen Beispiele im Prinzip keine Rolle, so ist für Joseph Schwarcz die Wertfrage von zentralem Belang. Diese ist für ihn eine Angelegenheit sowohl ästhetischen wie auch humanen Denkens. Im Eingangs­ kapitel zeigt sich der Verfasser dort besonders engagiert, wo er vor dem Einfluß der soge­ nannten Disneyschule warnt mit ihrer Stereotypie in der Darstellung von Körpersprache und weiblichen Personen, von Landschaften und Tieren. Vier Werte nennt und erläutert er, an denen einzelne Bilderbücher zu messen seien: "Entertainment Value, Meaningful Human In­ terest, Societal Significance, Aesthetic Appeal." (11 f.) Es ist zu bedauern, daß Joseph Schwarcz nicht mehr dazu kam, die generellen Überlegun• gen zur Wertfrage und die Beispielanalysen aufeinander abzustimmen. Einige der ausgewähl• ten Bilderbücher lohnen die Betrachtung zwar wegen ihres Beitrags zu dem jeweiligen Thema, aber kaum wegen ihres ästhethisehen Werts, wie der Verfasser selbst gelegentlich bemerkt. Da hätte es ein Gewinn an Transparenz sein können, wenn die notwendigen kritischen Beur­ teilungen erkennbar auf die Eingangsüberlegungen bezogen wären. Die Studie ist am stärk• sten, wo es um besonders gelungene Bilderbücher geht - von Künstlern wie Maurice Sendak, Anthony Browne, Raymond Briggs und den australischen Teams Jenny Wagner und Ron Brooks, Mem Fox und Julie Viva. Von den untersuchten Bilderbüchern aus dem deutschen Sprachbereich gehören leider keine in diese Kategorie. Die Studien von Perry Nodelman und von Joseph und Chava Schwarcz ergänzen sich gegenseitig. Sie stimmen darin überein, daß das Lesen von Geschichten aus Bildern genauso gefördert werden sollte wie das Lesen von Geschichten aus Wörtern. Treibt aber die eine Stu­ die die strukturelle Erschließung des Phänomens Bilderbuch voran, so sorgt die andere dafür, daß sein Bezug zum Leben in der heutigen Zeit nicht aus dem Blick gerät. Reinbert Tabbert

Gertrud Lehnert (Hrsg.): Inszenierungen von Weiblichkeit. Weibliche Kindheit und Adoleszenz in der Literatur des 20. Jahrhunderts. Opladen: Westdeutscher Verlag, 1996 "Unsere gegenwärtige westliche Kultur ist eine Kultur der Inszenierung": Die Ausgangsthese des von Gertrud Lehnert herausgegebenen Bandes Inszenierungen von Weiblichkeit trägt dem Paradigmenwechsel Rechnung, der sich, ausgehend vom französischen Poststrukturalismus, seit den späten siebziger Jahren in den amerikanischen Gender Studies und mit einiger Zeit­ verzögerung auch in der deutschsprachigen feministischen Literaturwissenschaft vollzogen hat. Zur Illustration dieser These sei ein Bild herangezogen, das auch Lehnert benutzt: Unsere Kultur ist eine Bühne, und die Identifikation der Individuen spielt sich, ohne daß sie das wis­ sen, innerhalb eines vorgegebenen Spielplans ab. Das wichtigste Stück heißt "Doing gender" und handelt von der kulturellen Konstruktion von Männlichkeit und Weiblichkeit. Welche 170 Rezensionen Rollen den Individuen zugewiesen werden, hängt nicht nur von der verborgenen Regie, son­ dern auch vom Publikum ab - das sie selbst füreinander sind, denn ein Außerhalb der Bühne gibt es nicht. Die Inszenierung hat interaktiven und konstitutiven Charakter, und sie gibt nicht nur 'äußere' Rollen vor: Umstritten ist in der aktuellen Debatte um die Kategorie Geschlecht vor allem, was die Darsteller unter den Kostümen tragen, ob sie jenseits ihrer Rolle überhaupt Männer oder Frauen sind - ob, mit anderen Worten, nicht auch 'sex', das Körpergeschlecht, letztlich nur ein Effekt von 'gender' , von kulturellem Geschlecht ist. Aber wie weit auch im­ mer die kulturelle Konstruktion reicht - die Individuen müssen sich den normativen Vorgaben nicht fraglos unterwerfen. Sie können auch vom Vorgegebenen abweichen, können subversive Verschiebungen vornehmen, die eine Reflexion des scheinbar Natürlichen ermöglichen. Auf lange Sicht können dadurch Veränderungen in den Texten, Rollen und Sehgewohnheiten ent­ stehen. In besonderem Maße gilt das für diejenigen DarstellerInnen, die die kulturelle Bühne ge­ rade erst betreten haben. Die Adoleszenz als Phase der endgültigen Herausbildung von (Geschlechts-) Identität ist ein zentraler Schauplatz beider Möglichkeiten: der Reproduktion soziokultureller Normen wie der innovativen Abweichung davon. An dieser Phase läßt sich die Gewordenheit der scheinbar natürlichen Unterschiede besonders deutlich zeigen; dennoch, so Lehnert, vermieden dekonstruktive Theoretikerinnen es bislang, sich mit "konkreten" Phä• nomenen wie der weiblichen Identitätsbildung in der Adoleszenz auseinanderzusetzen, da diese bestimmte Postulate des dekonstruktiven Denkens auf die Probe stellen, "manches an dem kohärenten theoretischen Gebäude" (S. 10) zum Einsturz bringen oder zumindest zu einer Differenzierung zwingen könnten. Umgekehrt hält sich auch die Adoleszenzforschung bislang von den "äußerst theoretisch geführten Diskussionen" der Gender Studies fern, die sie veran­ lassen könnten, einige ihrer Grundannahmen wie den Rekurs auf unhinterfragte, normative Identitäts- und Entwicklungsmodelle zu überdenken. Die hier versammelten Aufsätze bilden einen literaturwissenschaftlichen Auftakt zu diesem noch ausstehenden Dialog. Anhand eines breiten Themenspektrums führen sie vor, wie weibliche Identifikationsmöglichkeiten zwischen Anpassung und Innovation sich in der Kinder- und Jugendliteratur bzw. der weiblichen Auto­ biographik des 20. Jahrhunderts konkret darstellen. Die männlichen und weiblichen Parts sind in den soziokulturellen Rollenspielen keines­ wegs symmetrisch verteilt. Vor allem die männlichen Individuen wissen meist nichts von dem Stück, in dem sie auftreten; sie halten sich für authentische, identische Subjekte. Den weibli­ chen Individuen fällt es schwerer, sich mit ihrer Rolle zu identifizieren, denn ihnen fehlt die dazugehörige Geschichte. Während es für die Ausbildung m~icher Identität seit langem einleuchtende Erzählungen gibt - vom Bildungsroman bis zum Odipuskomplex -, gilt das für die Entwicklung weiblicher Identität nicht in gleichem Maße. Der Übergang vom Kind zur Frau, sofern er überhaupt Thema ist, wird als problematische Abweichung vom männlichen Modell inszeniert oder als plötzliche "Erweckung" durch den Mann: das "Dornröschen-Mo• deli". Die marginalisierte Literaturform der Kinder- und Jugendliteratur ist Lehnert zufolge ein privilegierter Ort, das tabuierte Thema zur Sprache zu bringen. "Dabei werden sehr unter­ schiedliche Befunde deutlich, und es zeigt sich, daß weibliche Kindheit und Adoleszenz schwerlich eindeutig und ein für alle Mal greifbar ist" (S.13). In der Auswahl und Bewertung dieser Befunde zeigt der eingangs erwähnte Paradigmen­ wechsel seine Wirkung. Noch vor wenigen Jahren hätte ein vergleichbares Buch den proble­ matischen Charakter weiblicher Identitätsfindung beklagt, wäre die Forderung nach emanzipa­ torischen Modellen und Vorbildern zentrales Anliegen gewesen. Dieser Ansatz ist keineswegs einfach überholt, er spielt auch hier vor allem in den Rückblicken auf historische Weiblich­ keitsentwürfe (H.M. Müller, G. Schrnidt-Dumont, R. Häusler, A. Völpel) oder auf femi­ nistische Kinderbuchforschung (M. Higonnet) eine Rolle. Unübersehbar ist aber eine wichtige Akzentverschiebung: Der Mangel an weiblichen Identitätsmodellen erscheint in diesem Buch vor allem als eine Chance. Denn er macht nur die verborgenere, universelle Fragwürdigkeit von (Geschlechts-) Identität deutlich. So behandeln die Texte dieses Bandes in erster Linie Themen und Praxen, die nicht nur die tradierte Hierarchie der Geschlechter, sondern die duale Konzeption von Geschlechtsidentität überhaupt in Frage stellen: inzestuöse Liebe (D. Ko­ lesch) und lesbische Adoleszenz (G. Lehnert) , den Zusammenhang zwischen der Auflösung traditioneller Geschlechtsidentitäten und der Auflösung der ödipalen Kemfamilie (I. Wild), Bilder von Geschlechtsneutralität und Androgynie, Transgression und Transvestismus. B. Kümmerling-Meibauer verfolgt die jugendliterarische Tradition des androgynen "fremden Kindes", in der sie auch Pippi Langstrumpf sieht. Lehnert befaßt sich mit dem Phänomen Transvestismus - einerseits als aktuelles literarisches Motiv, das mit einer Grenzverwischung Lehnen: Inszenierungen von Weiblichkeit 171 zwischen Männlichkeit und Weiblichkeit, Kultur und Natur, Verkleidung und Wahrheit, Zei­ chen und Bedeutung spielt, ohne mit deren identitätsbedrohenden Konsequenzen ernst zu ma­ chen, andererseits als subversive Erzählstrategie, die die Leserinnen zu einem Überdenken der eigenen vereindeutigenden Lektüre veranlassen kann. Auch in den Aufsätzen, die nach "weiblichen Erzählgängen" im Kinderbuch (A.K. Ulrich), der Entdeckung weiblicher Sexua­ lität (E. Sauerbaum) oder weiblicher Autobiographik (A. Heitmann) fragen, geschieht das hier unter veränderten Vorzeichen: Binäre kulturelle Oppositionen werden dekonstruiert, literari­ sche Selbstdarstellungen werden als identitätsstiftende Fiktionen oder Darstellungen ihres Scheiterns lesbar. Aber wenn auch hier ein Dialog eröffnet ist zwischen literaturwissenschaftlicher Adoles­ zenzforschung und Gender Studies, so ist der Widerspruch zwischen beiden noch nicht gelöst. Er durchzieht vielmehr den Band selbst: Während die stärker theoretischen und programmati­ schen Texte Identität grundsätzlich in Frage stellen, werden in den eher empirischen Texten unterschiedliche Ansätze einer Suche weiblicher Individuen nach anderen Identitätsmöglich• keiten erkennbar. Lehnert selbst spricht von einer "Identitäts(er)findung", wenn es um litera­ rische Entwürfe lesbischer Adoleszenz geht. Neue Identitäten oder endlose Maskeraden - die­ ses Buch gibt den LeserInnen neue, interessante Fragen auf, ohne bereits gültige Antworten parat zu haben. Lena Lindhoff

Wulj, Carmen: Mädchenliteratur und weibliche Sozialisation. Erzählungen und Ro­ mane für Mädchen und junge Frauen von 1918 bis zum Ende der 50er Jahre. Eine motivgeschichtliche Untersuchung. Frankfurt am Main; Berlin; Bem; New York; Pa­ ris, Wien: Lang 1996 (= Diss. Universität Frankfurt a. M. 1995), 413 S. Im Kontext der in den letzten Jahrzehnten stark angewachsenen Forschung zur Mäd• chenliteratur (vgl. den Forschungsbericht von Gertrud Lehnert im Jahrbuch "Kinder- und Jugendliteraturforschung 1994/95") und der Rehabilitierung der Gattung als wichtige literar­ und kulturhistorische Quelle leistet die Dissertation von Carmen Wulf einen Beitrag zu einem bisher nur partiell erforschten Zeitraum. Obwohl der Beginn der Untersuchung mit 1918 angegeben wird, greift die Verfasserin mit gutem Grund immer wieder auf Texte und fortwirkende Motivkomplexe der Backfischliteratur der Kaiserzeit zurück. Als methodische Prämisse formuliert sie die Beschränkung auf manifeste Themen (1); der Themenwandel wird in einer sozialhistorischen Perspektive gesehen, bei der v.a. der Wandel von Familie und Geschlechterrollen sowie die Frage nach dem emanzipatorischen Potential der Texte in den Blick kommen. Die Gliederung des Textmaterials erfolgt unter neun thematischen Aspekten, die wiederum in Unterpunkte gegliedert sind: "Wandlungen des Familienbildes" , "Väter und Töchter", "Mütter und Töchter", "Mädchen und Schule", "Mädchen und Studium", "Berufsausbildung und Berufstätigkeit" , "Reisen und Abenteuer", "Mädchen und Sport" und "Mädchen unter dem Einfluß der Politik". Das Verzeichnis der umfangreichen Primärliteratur ist ein wichtiges Hilfsmittel; ein ärgerlicher Fehler ist aber die fehlende Übereinstimmung der Seitenzahlen zwischen dem Index der Primärliteratur und den Anmerkungen (bei der Erstellung des Registers wurde offenbar der Wegfall der ersten fünf/sechs Manuskriptseiten nicht berücksichtigt, so daß nun alle Seitenzahlen verschoben sind). Sprachliche Flüchtigkeiten, uneinheitliche Zitierweise und gelegentliche faktische Irrtümer (z. B. fehlerhafte Angaben zu Lucy Maud Montgomery; vgl. 41, 395) vermitteln generell den Eindruck, daß ein sorgfältiger Korrekturvorgang der Arbeit zum Vorteil gereicht hätte. Die Verfasserin spricht sich gegen eine pauschale ästhetische Abwertung der Mäd• chenliteratur aus und bescheinigt ihrem Untersuchungs gegenstand zunehmende Diffe­ renziertheit und Öffnung für gesellschaftliche Prozesse (4ff.). Die historische Entwicklung der Gattung wird in den neun Kapiteln, die jeweils textnahe Analysen der Primärliteratur sowie zusammenfassende Bemerkungen enthalten, in den Schritten Weimarer Republik - Nationalsozialismus - Nachkriegszeit und fünfziger Jahre mit gelegentlichen Hinweisen auf die sechziger Jahre verfolgt, so daß Entwicklungslinien sich nicht in einer durchgängigen historischen Chronologie, sondern themengebunden entfalten. Dies und die Auswertung derselben Texte unter verschiedenen Aspekten führt notwendigerweise zu Wiederholungen. Wichtige Tendenzen werden dennoch sichtbar (und in einer relativ knappen Schlußbemerkung nochmals zusammengefaßt; vgl. 379-386): Die Gattung Mädchenliteratur spiegelt die Zunahme von weiblichem Selbstbewußtsein und weiblicher Selbständigkeit im Verlauf des 20. 172 Rezensionen Jahrhunderts; dies im Detail und an einer großen Anzahl von Texten nachgeprüft zu haben, ist ein Verdienst der Arbeit. Die kontinuierliche Schwächung patriarchaler Familienstrukturen, der Verlust der mütterlichen Vorbildrolle durch steigendes Bildungsniveau und zunehmende Berufstätigkeit der Töchter, die allmähliche Umgestaltung der Geschlechterbeziehungen sind Themen, welche in einer Reihe von Texten neben der Resistenz alter kultureller Muster von Weiblichkeit nachgewiesen werden. Als wesentliche Zeit des Umbruchs sieht die Verfasserin die Weimarer Republik; der in den 20er Jahren einsetzende Modernisierungsschub verstärkt sich in den 30er Jahren, so daß viele neue Aspekte des Mädchenbildes wie sportliche Aktivität und zunehmende weibliche Neigung zur Eroberung von Welt im Nationalsozialismus ihre "eigentlichen Konturen" bekommen (317). Sie werden nur teilweise faschistisch überformt, wie der gelegentlich angestellte Vergleich mit Mädchenbüchern aus anderen europäischen Ländern zeigt. Doch werden neue Mädchenidealbilder so stark durch die nationalsozialistische Ideologie vereinnahmt und mit ihr identifIZiert, daß sie nach 1945 häufig generell abgewertet werden. In den fünfziger Jahren ist der Versuch festzustellen, den tradititionellen weiblichen Geschlechtscharakter aufs Neue festzuschreiben, wie die Stagnation literarischer Muster und die Neuauflage alter Serien beweisen. Die Instrumentalisierung progressiver Mädchenbilder für faschistische Ideologeme befördert also objektiv regressive Tendenzen der Mädchenlitera• tur; die Verfasserin betont zu Recht die Notwendigkeit weiterer Detailuntersuchungen zu die­ sem Aspekt. Die Verfasserin stellt die interessante These auf, daß ein zusammenhängendes Frauenleben offenbar ab den dreißiger Jahren nicht mehr erzählt werden kann. Sie konstatiert verstärkt in den fünfziger Jahren eine breitere Ausgestaltung der Adoleszenz und den zunehmenden Verzicht auf das klassische Happy-End mit Heirat. Im Verzicht auf die Darstellung größerer Lebensabschnitte sieht sie jedoch auch ein erzählerisches Manko: "Die Überprüfbarkeit einer tatsächlich stattfindenden Emanzipation ist damit nur partiell möglich." (384) Da verbindliche Zukunftsmuster nicht mehr dargestellt werden können, greifen bis heute junge Leserinnen verstärkt auf alte Serien zurück. Auf Gattungsfragen und den Wandel von Erzähltechniken, die ein wichtiges formales Indiz für progredierende Weiblichkeitsmuster sind, geht die Verfasserin nur am Schluß ganz knapp ein (vgl. 385). In der ersten Sichtung und thematischen Zusammenstellung eines möglichst umfangreichen Textmaterials leistet die Arbeit unbestreitbar einen wichtigen Beitrag zur historischen Mäd• chenliteraturforschung. Jedoch werden die theoretischen Prämissen nicht zureichend disku­ tiert; die deutlich sozialhistorische Perspektive der Arbeit erscheint als quasi selbstverständli• che. Häufig verwendete Begriffe wie "Modernisierungstendenzen", "modem", "fortschritt­ lich", "emanzipatorisch" werden nicht oder nur unzureichend geklärt und problematisiert. Die Beschränkung auf manifeste Themen erweist sich darüberhinaus immer wieder als unzulänglich; ohne erzählstrukturelle und ästhetische Bewertungskategorien, den Blick auf latente Bedeutungsinhalte, die Reflexion auf die subtile Verflochtenheit von Text und Subtext verbleibt die Vorstellung der Mädchenbücher vielfach an der Oberflächenstruktur. Die para­ phrasierende Wiedergabe von Inhalten weist folglich häufig eine sprachliche Nähe zur Erzäh• lerrede auf. An einem der unter verschiedenen thematischen Aspekten genannten Mädchenbü• cher, Nesthäkchenjliegt aus dem Nest, sei dies kurz verdeutlicht: Der Text enthält eine Reihe von progressiven Elementen, unter denen das Studium der Protagonistin als wichtigstes her­ ausragt. Er gestaltet dennoch kein überzeugendes progressives Mädchenbild, da das Thema des Frauenstudiums nicht entfaltet wird und das Porträt der Hauptfigur zurückgebunden wird an traditionelle und in diesem Fall zutiefst harmlose bis alberne Bilder des Backfischs. In ähn• licher Weise wären eine Reihe von vordergründig fortschrittlichen Themen in den Kontext ei­ nes komplexen Wechselspiels progressiver und regressiver kultureller Leitbilder zu stellen. In der Beschränkung auf die manifeste Thematik bleiben auch unterschiedliche Erzählformen und Gattungsfragen (phantastisches, realistisches, komisches Erzählen) unberücksichtigt. Dies führt mitunter zu Fehlurteilen infolge falscher Kontextualisierung; so wird Pippi Langstrumpj mehrmals realistisch erzählten Themenkomplexen zugeordnet. Die detail- und materialreiche Untersuchung ist so als Vorarbeit für eine mentalitäts- und formgeschichtlich fundierte Dar­ stellung der Mädchenliteratur dieses Zeitraums zu sehen. Inge Wild Leutheuser: Politisch motivierte Jugendliteratur 173 Karsten Leutheuser: Freie, geführte und verführte Jugend. Politisch motivierte Ju­ gendliteratur in Deutschland 1919 - 1989. Paderbom: Igel Verlag 1995. 395 Seiten Eine Gesamtdarstellung der politischen Jugendliteratur im 20. Jahrhundert ist ein Desiderat, obwoJ?1 (oder weil?) die Schwierigkeiten Legion sind. Aber auch wenn ein Projekt dieser Art eine Uberforderung darstellt, muß es einmal angegangen werden, schon weil die Gesamtschau Chancen bietet, die eine spezielle Untersuchung - etwa zu den Themen KriegsdarsteIlung, Ju­ denverfolgung, Emanzipation der Dritten Welt - nicht bieten kann. Leutheuser ist mit seiner Dissertation das Risiko eingegangen, und man kann ihm im ganzen Erfolg attestieren. Der Autor gliedert seine Untersuchung überzeugend in vier Teile: die Jugendliteratur der Weimarer Republik, der NS-Zeit, der Bundesrepublik und der DDR. Der Umfang der einzel­ nen Teile garantiert dabei eine gewisse Ausgewogenheit: 45 - 48 - 133 und 93 Seiten. Zwar liegt der Schwerpunkt der Arbeit in der Darstellung der "politisch motivierten" Jugendlitera­ tur der BRD; aber der umfangreiche Teil über die DDR-Literatur zeigt, daß der Autor diesen Teil der Literatur durchaus ernstgenommen und ihm gerecht zu werden versucht hat. Allein dadurch fällt die Untersuchung aus dem Rahmen und kann u.a. als ein großangelegter Versuch zur Aufarbeitung der DDR-Jugendliteratur angesehen werden, schon weil sich - im Unter­ schied zur BRD - der überwiegende Teil der KJL der DDR als dezidiert "politisch" verstand. Leutheuser verfährt so, daß er seinen Darstellungszusammenhang stets durch die Präsen• tation ausgiebig interpretierter "Fallbeispiele" - es sind 60 insgesamt - unterbricht. Die Ver­ teilung der Fallbeispiele: Vor-Weimar: 2, Weimar: 9, NS-Zeit: 8, davon 2 Exilliteratur, 21 BRD und 20 DDR. Dabei ergeben sich jedoch einige Zuordnungsprobleme, zum Beispiel wird Kurt Helds Die Rote 20ra - wohl erstmalig - unter "Exilliteratur" subsummiert (nicht aber Tetzners Die Kinder aus Nr.67), Leonie Ossowskis Stern ohne Himmel zur DDR-Literatur ge­ rechnet, obwohl dem Verfasser nur die westdeutsche Ausgabe zur Interpretation zur Verfü• gung stand und daher die vom Autor gezogenen Schlußfolgerungen zu weit gehen. Das Prin­ zip, "Fallbeispiele" anzuführen, wird - dies an dieser Stelle nebenbei - vom Autor insofern unterlaufen, als neben diesen auch noch viele andere Bücher herangezogen werden, einige da­ von sogar ausgiebiger als die sogenannten "Fallbeispiele" , ich verweise z.B. auf Kerrs Als Hitler das rosa Kaninchen stahl (S. 212-214). Problematisch ist die Definition der - wie der Autor sie nennt - "politisch motivierten" Ju­ gendliteratur. Einerseits versteht er darunter jenen Korpus von Büchern, "die politische In­ halte [ ... ] besitzen und politische Bildung dergestalt bewirken, daß beim Leser ein kritisches Bewußtsein erzeugt wird" (S. 20). Andererseits wird man wohl den dargestellten NS-Büchern, zum Beispiel von Weiden­ mann, Schenzinger und Wittek (alias Steuben), wie auch manchen DDR-Büchern - die Ab­ sicht, ein "kritisches Bewußtsein" zu initiieren, nicht unterstellen können, wie auch lange nicht allen analysierten BRD-Büchern. Die Definition entspricht also nicht dem eigenen Aus­ wahlverfahren - abgesehen davon, daß die hier angesprochene "Wirkungs"-Problematik nir­ gends genauer untersucht und diskutiert wird. Das Auswahlverfahren ist noch aus einem ande­ ren Grund problematisch. Es ist selbstverständlich, daß ausgewählt werden mußte; es reicht für eine mit wissenschaftlichem Anspruch auftretende Untersuchung jedoch nicht aus, schlicht auf die Subjektivität der Auswahl zu verweisen und sich mit diesem Hinweis zu begnügen: Leutheuser spricht von einem Gerüst "von subjektiv ausgewählten, mehr oder minder be­ kannten Fallbeispielen" (S. 356) - womit er Fragen nach Art der Auswahl und dem Umfang der jeweiligen Auseinandersetzung ausweicht. Der Autor spielt hier nicht mit offenen Karten. Als Resultat ergibt sich, daß man bei einigen Abschnitten die getroffene Auswahl einfach nicht nachvollziehen kann. So werden in einem Abschnitt "(Neo?)Nazismus und Ausländer• feindlichkeit" (S. 235 - 243) die beiden wenig relevanten Titel Carter Mit Brief und Siegel und Meier/Schütte Wo wir stehen, steht die Treue als "Fallbeispiele" behandelt und ein wenig noch zu Knappe Wolfslämmer und Eikenbusch Eingemacht und durchgedreht gesagt. Auch zur anti­ autoritären KJL der Bundesrepublik (S. 190 - 196) fehlt das Wichtigste (z.B. Wölfel, Nöstlin• ger, Kirsch-Hetmann). Die "Subjektivität" entschuldigt hier nicht alles. Zu den Interpretationsverfahren ist zu sagen, daß der Autor bewußt - auch um sich von der Monotonie des Cloerschen Verfahrens abzusetzen - auf einen Kriterienkatalog verzichtet. Da­ bei ging es dem Verfasser vor allem um die Herausarbeitung der Wechselbeziehungen von staatlicher Organisationsform und literarischer Gestaltung im Hinblick auf die Frage nach der (politischen) Bildung bzw. Manipulation der Jugendlichen durch realistische Erzählliteratur . Es wäre nützlich gewesen, hier stärker zwischen "Staat" und "Gesellschaft" zu differenzieren - die Struktur der Gesellschaft ist manchmal konstanter, als die jeweilige staatliche Organisation 174 Rezensionen (das jeweilige Regime) vennuten läßt. In praxi achtet der Verfasser jedoch durchaus auf solche Einflüsse, nur wird der Sachverhalt nicht reflektiert. Bei den Interpretationen kommt es dem Verfasser vor allem auf die Analyse der jeweiligen weltanschaulichen bzw. ideologischen In­ tentionen der Texte an, was angesichts der ThemensteIlung nahelag. Auf die Erzähltechniken wird nur selten eingegangen (Ausnahme: S. 232), wie den Verfasser auch die Frage nicht be­ schäftigt, welchen Beitrag dieser Zweig der modemen KJL zur Modernisierung des Genres leistet. Im Grunde liegt in der Leutheusersehen Arbeit eine literatursoziologische Untersu­ chung vor, ohne daß jedoch auf die grundsätzlichen Fragen nach der Möglichkeit und den Grenzen literatursoziologischer Betrachtung eingegangen wird. Trotz dieser Einwände liest man die vielen Buchanalysen durchaus mit Gewinn, sie sind kritisch und bemühen sich um Differenzierung, schwarz-weiße Zuordnungen werden durchgängig vermieden. Dabei war hilfreich, daß der Autor auch viele der veröffentlichten Rezensionen der Bücher kennt, so daß er deren Positionen einbeziehen und diskutieren kann. So muß man auch die breiten Kennt­ nisse und die Belesenheit des Autors loben, er hat eine erstaunliche Fülle von Material - sei es auf der Primär-, sei es auf der Sekundärebene - bewältigt, wie auch die politisch-zeitge­ schichtlichen Kontexte der Bücher ebenso knapp wie zutreffend herausgearbeitet werden. Eine gewisse Nachlässigkeit ist im Stilistischen zu konstatieren, so wird real mit reali­ stisch verwechselt (S. 351), Stil mit Stilistik (S. 327), schwülstig mit wulstig (S. 115). Nach­ lässig ist es, wenn von dem "berühmten Stern" der Juden gesprochen wird (S. 224). Was auch ist mit "jüdischer" Jugendliteratur gemeint - von Juden geschriebene? Inwiefern ist von Juden geschriebene Literatur "jüdisch"? Von "nicht-jüdischer" oder gar "arischer" Jugendliteratur ist nicht die Rede. Auch Ausdrücke wie "hanebüchen" (S. 108), "Bewährungs-Nonsens" (S. 353), "kann schwerlich ohne tiefe Bestürzung gelesen werden" (S. 166) sind störend; ein Ka­ pitel ist mit "Erziehung zu perversem Haß" überschrieben (S. 114). Von "Mordarbeit an der Flak" zu reden, ist wohl etwas überzogen. Hier waren die Mentoren der Arbeit bzw. die Lektoren des Verlags gefordert. Der Verfasser hatte, wie er betont, nicht die Absicht, eine "Geschichte" der "politisch motivierten" KJL zu verfassen; dennoch hat er eine eindrucksvolle Menge an Material eines wichtigen Zweiges der deutschen KJL des 20. Jahrhunderts erschlossen, wobei auch Überset• zungen mit berücksichtigt werden, wenn auch die vier unter den "Fallbeispielen" erwähnten (Rhue, Gonnander, Gaidar, Carter) etwas zufällig wirken. Daß er sich auf realistische Ju­ gendbücher beschränkt hat, ist ihm nachzusehen, weil diese Beschränkung den zu behandeln­ den Korpus überschaubarer gemacht hat. Aber damit entfallen auch so interessante, politisch motivierte, phantastische Beiträge zur KJL wie Herburgers Birne-Geschichten, Waech­ ter/Eilerts Die Kronen/dauer, Donnellys Karo Honig macht Frieden, Nöstlingers Rosa Riedl. Schutzgespenst und Der geheime Großvater, ja sogar Endes Momo. Auf diesen Bereich und seine besonderen Möglichkeiten, Zeitgeschichte darzustellen, soll hier wenigstens ergänzend hingewiesen werden. Einige der erwähnten Fehler der Arbeit ergeben sich nicht zuletzt aus dem anspruchs­ vollen Vorhaben der Untersuchung, der immerhin eine Zusanunenschau eines wichtigen, bis­ her so nicht dargestellten Teiles der KJL des 20. Jahrhunderts gelungen ist. Das ist nicht we­ nig. Jedenfalls kommt man an der Leutheuserschen Arbeit hinfort nicht mehr vorbei, wenn es um den Zweig der "politisch motivierten" Jugendliteratur des 20. Jahrhunderts und deren politische Gehalte geht. Malte Dahrendorf

Malte Dahrendorj (Hrsg.): Kinder- und ]ugendliteratur. Material. Berlin: Volk und Wissen 1995, 224 S. (= Edition Literatur- und Kulturgeschichte) Malte Dahrendorj: Vom Umgang mit Kinder- und ]ugendliteratur. Plädoyer für einen lese- und leserorientierten Literaturunterricht. Berlin: Volk und Wissen 1996, 108 S. (= Edition Literatur- und Kulturgeschichte) Der 1995 erschienene Materialband (mit kleinem Anhang, u.a. Register von Primär-Au• tor(en)innen), der gemäß Vorbemerkung zum Teil auf Aufsätzen aus der Zeitschrift Deutsch­ unterricht (DDR, nach 1989 weitergeführt) fußt, verfolgt einen "didaktischen Zweck" und soll u.a. "der Empfehlung von Kinder- und Jugendbüchern für den Unterricht vor allem in der Se- Dahrendorj: Kinder- und Jugendliteratur 175 kundarstufe I dienen." (7) Inhaltlicher Zweck der Sammlung ist, nicht nur in bestimmten Be­ reichen die Kinder- und Jugendliteratur (= KJL) der ehemaligen DDR wie der BRD darzu­ stellen, sondern vor allem die Unterschiede in der DDR-spezifischen wie BRD-spezifischen Sicht dieser KJL. Sie beansprucht nicht, eine kurze Geschichte der KJL oder eine "Darstellung von Zusammenhängen und Entwicklungen" (7) zu sein - und ist es auch nicht. Aber immerhin wird anhand von 28 kurzen Beiträgen zu thematischen oder sachspezifischen Aspekten (z.B. KJL-Markt; Familie; Geschlechterrollen, Sexualität; Behinderung; Arbeit; phantastische KJL; Kinderlyrik) ein differenziertes Spektrum der KJL in der DDR und der BRD entfaltet, für das allerdings eine gewisse Vororganisation nach thematischen oder sachli­ chen Gesichtspunkten zu wünschen gewesen wäre. Gegen die Organisation des Buches sind überhaupt Bedenken anzumelden: Es bleibt unklar, welche Beiträge aus der Zeitschrift Deuts­ chunterricht stammen (Quellenangaben fehlen) und was Originalbeiträge sind, wann die über• nommenen Beiträge erschienen und ob sie gegebenenfalls überarbeitet worden sind und wel­ che Beiträge überhaupt von welchen Autorinnen und Autoren zur KJL in welchem Staate stammen (Autorenspiegel fehlt). Diese Angaben benötigen aber Leserinnen und Leser, um die Texte der Sammlung angemessen rezipieren zu können. Aus den Anmerkungen und den Lite­ raturangaben zu den Beiträgen wie auch aus diesen selbst lassen sich zwar in vielen Fällen die fehlenden Angaben erschließen, aber nicht immer und nicht mit Sicherheit. Daß sich dabei das Fehlen von Anmerkungen und Literaturangaben bzw. deren Dürftigkeit als ein Kriterium für die Zuordnung der Beiträge zu diesem oder jenem deutschen Staat ergibt, ist eine wohl eher ungewollte Bestätigung des früheren Unterschieds im theoretischen Standard der KJL-For­ schung in Ost und West. Nicht zufällig weisen die Beiträge von seiten anerkannter bundesre­ publikanischer Forscherinnen und Forscher (z.B. zum KJL-Markt wie zu Abenteuer- und In­ dianerbüchern von Horst Heidtmann, zum Thema Schule wie zum Thema Nationalsozialismus in der KJL von Malte Dahrendorf, zum Aspekt der Urbanität in der KJL von Gina Weinkauff, zur phantastischen KJL von Reinbert Tabbert und zur Kinderlyrik von Heinz Jürgen Kliewer) das heute zu fordernde theoretische Niveau auf. Gemessen an diesen, fallen viele der anderen Beiträge sehr stark ab. So ist am Ende kritisch zu fragen, welchen Gewinn dieser Band für welche Adressatengruppe wirklich zu bringen vermag. Am ehesten könnte er noch in einem auf einen historischen Vergleich der KJL in der DDR und der BRD angelegten Hochschul­ Seminar herangezogen werden. Das monographische Bändchen Dahrendorfs versteht sich als eine Didaktik der KJL; es werden in ihm zunächst (Kap. I und 11) allgemeine Aspekte der KJL, der KJL-Didaktik wie Aspekte der unterrichtlichen Behandlung von KJL erörtert. In Kapitel III werden dann unter dem Begriff Modelle zu sechs thematischen bzw. sachsystematischen Aspekten (z.B. phanta­ stische KJL, Komik in der KJL, Handlungsraum Schule, Nationalsozialismus in der KJL, Detektiv- und Kriminalgeschichten), die jeweils kurz eingeführt werden, anhand repräsenta• tiver Texte (aus der ehemaligen DDR wie der BRD, z.B. von P. Maar, eh. Nöstlinger, U. Kant) Unterrichtsvorschläge entwickelt, die wiederum auf die einführenden Kapitel gegründet sind. Der Verfasser geht in diesem praxisbezogenen Teil so vor, daß er seine jeweilige Einführung in die Texte mit einem kurzen Fazit in den vier Punkten "Leseanreiz" , "Anforderung", "Anknüpfung" , "Neue Erfahrung/Lernen" zusammenfaßt. Die daran an­ schließenden "Unterrichtsmöglichkeiten" kategorisiert er in "Kennenlernen des Textes", "Erarbeitung", "Persönlicher Bezug/Transfer" und "Kreativer Umgang/Handlungsmöglich• keiten". Daran wird ersichtlich, daß der Verfasser sich durchaus auf eine begründete Vorstel­ lung von literarischem Lernen bezieht. Die Unterrichtsvorschläge sind nicht zuletzt deshalb sicherlich für Lehrerinnen und Lehrer in der Sekundarstufe I, für die das Bändchen gedacht ist, interessant. Unterricht über KJL oder anhand von KJL läßt sich zweifellos daran orientie­ ren. Gut ist auch, daß in den Entwürfen auf weitere Titel verwiesen wird, die zum Vergleich oder zur Ergänzung herangezogen werden könnten. Also: Gute, d.h. vor allem gut eingeleitete Unterrichts-Gebrauchsliteratur (mit kleinem bibliographischen Anhang), die aber doch auch deutlich macht, daß es an einer fundierten Theorie der KJL-Didaktik immer noch mangelt. Und eine kritische Anmerkung zum Schluß: Trotz aller vom Verfasser gewollten Orientierung des Unterrichts an den SchülerInnen, an ihren Möglichkeiten des Handeln mit den Texten, zielen die sogenannten Modelle doch noch sehr auf eine enger textorientierte Arbeitsweise. Nur in wenigen Fällen wird auf Möglichkeiten der Projektarbeit, auf die Verbindung von Li­ teraturunterricht und außerschulischen Erfahrungsräumen verwiesen. Diese hätte sich in eini­ gen Themenbereichen evtl. noch stärker angeboten. Norbert Hopster 176 Rezensionen Zwischen Bullerbü und Schewenbom. Auf Spurensuche in 40 Jahren deutschsprachi­ ger Kinder- und Jugendliteratur. Hrsg. v. Renate Raecke u. Ute D. Baumann. Ar­ beitskreisjür Jugendliteratur e. V, München 1995. Das Buch ist der vierzigjährigen Tätigkeit des Arbeitskreises für Jugendliteratur e. V. gewid­ met, der 1955 gegründet wurde. Ebenso vielfältig wie dessen Arbeitsspektrum ist dies Jubi­ läumsbüchlein, und viele namhafte Vermittler von Kinder- und Jugendliteratur haben sich als Gratulanten vers~elt, arbeitend, versteht sich, denn ihre Beiträge sind wissenschaftliche oder persönliche Außerungen, die das jeweils originelle Bezugsfeld der Autoren zur Spezies der Literatur für Kinder ausstellen, eben in einem vier Jahrzehnte währenden Prozeß. In ihm waren oder sind die Beiträger involviert, nicht nur als Mitglieder jenes Arbeitskreises, son­ dern in Jurys für den Deutschen Jugendliteraturpreis und anderen Tätigkeiten. Bettina Hurrelmann geht der Frage nach, wie der Arbeitskreis sein zukünftiges Feld der Beschäftigung mit Kinderliteratur in der sich ständig verändernden Medienwelt abzustecken hat. Nach einer punktuellen Aufbereitung der historischen Entwicklung dieser Literatur und der sich mit ihr beschäftigenden Wissenschaft in der BRD kommt sie zur Auffassung, daß beide Bereiche eine zunehmende Wertschä~~lmg erfuhren. Sie bemängelt jedoch die zeitweilig nicht oder kaum erfolgte interdisziplinäre Offnung der Forschung auf diesem Gebiet. Wesent­ lich ist die vorgetragene These, daß Kinder- und Jugendliteratur auch fürderhin eine nicht zu unterschätzende Funktion im Medienensemble haben werde, auch wenn sie in pädagogische Kontexte eingebunden sei. Insofern leuchtet es auch ein, daß B. Hurrelmann die Auffassung von Ewers attackiert, der meint, die Kinderliteratur werde sich in der Literatur für Erwach­ sene sozusagen "aufheben" und ihre vormalige "Einstiegsfunktion" verlieren. Deshalb fällt es nicht schwer, ihrer Forderung zuzustimmen, die als Grundlage für eine Aufwertung der Kin­ derliteratur eine Aufwertung der Kinder und Jugendlichen in der Gesellschaft setzt. Hans-Heino Ewers ist auf der Spur des kinderliterarischen Formen- und Funktionswandels seit Ende der sechziger Jahre. Er vertritt die These, daß sich eine erste "neue" Kinderliteratur bereits in den fünfziger Jahren herausgebildet habe, und zu Beginn der siebziger Jahre habe sich ein Systemwechsel vollzogen, kein Systemwandel, wie bislang stets angenommen, und eine "erste modeme" sei durch eine "zweite modeme" Kinderliteratur abgelöst worden, die eine der kindlichen Gleichberechtigung sei, die die Menschenrechte nun auch für Kinder ein­ klage und die die Kinder gewissermaßen ins wirkliche Leben zurückhole, in die Welt, die sie gemeinsam mit den Erwachsenen gestalten. Dabei ist der Meinung beizupflichten, daß diese neuere Kinderliteratur eine des Alltags, der Desillusionierung, weniger eine des "Festtags" oder eine karnevalesk-heitere sei. Ewers leitet hier seine Begründungen für die von Hurrel­ mann kritisierte Auffassung ab, daß Kinderliteratur ihre Funktion als Einstiegsliteratur ver­ liere, weil sie, wie für Erwachsene auch, ein wirklichkeitsbezogenes Problembewußtsein för• dere und weil sie eine Reihe vormaliger Funktionen an audiovisuelle Medien abgeben dürfte. Das ist insofern widersprüchlich, als Ewers danach konstatiert, daß freilich der Erwerb einer Anzahl von Rezeptionskompetenzen allein an die Lektüre von Literatur gebunden bliebe. Karin Richter untersucht den "Sonderweg" der Kinderliteratur-Entwicklung in der DDR, wobei die Vokabel "Sonderweg" recht sonderbar anmutet. Zu akzeptieren ist wohl die Mei­ nung, in allen Phasen dieser Entwicklung habe das Wirken der kindlichen Protagonisten in den vielfältigsten Büchern immer auf gesamtgesellschaftliche Vorgänge gezielt. Markante Ti­ tel von des Merkens würdigen Schriftstellern werden dann als Beispiele benutzt, um Wechsel von Paradigmen sinnfällig zu machen, und die von Dieter Schlenstedt entlehnten "Vorgangsfiguren" belegen die vorgestellten Umbrüche einsichtig. Zuzustimmen ist der These, daß viele der analysierten Titel bleibenden Wert hätten. Hingegen bleibt die Behaup­ tung fragwürdig, daß Entdeckungen in der Kinderliteratur der DDR heute erst unter der Vor­ aussetzung möglich würden, wenn eine vordergründig ideologisch präfigurierte Betrach­ tungsweise aufgegeben werde. Diese Meinung deckt sich in etwa mit derjenigen von Wolf­ gang Emmerich, die er im Vorwort seiner Neuausgabe der Kleinen Literaturgeschichte der DDR äußert: Literatur solle mehr als Text, statt als Widerspiegelung gesellschaftlicher Ver­ hältnisse oder als Protest gegen sie gesehen werden. Sollte der Akzent bei Richter auf das Wort "vordergründig" gelegt werden, ist beizupflichten, aber ansonsten ist darauf zu verwei­ sen, daß häufig in dieser Kinderliteratur der DDR "Ideologisches" - affirmativ oder kritisch - zu "Ästhetischem" umfunktioniert und als solches auch von den Lesern rezipiert wurde. Was aus "ideologischer Neutralisierung" herauskommen kann, hat Claudia Rouvel in ihrem Auf­ satz exemplarisch dargestellt, und auch Steffen Peitsch kommt in seinen Darlegungen zur Ju­ gendliteratur der DDR zur Auffassung, daß diese Literatur und ihre Rezeption auf "wahres" Bullerbü und Schewenbom 177 Leben gesetzt hätten, auf die Bestätigung von Hoffnungen, Distanzen und Träumen, so daß literarische Kommunikations- und Identifizierungsofferten gierig gesucht worden seien. Und dazu gehörte nun einmal "Ideologisches", und Peitsch merkt richtig an, daß eine "Presseersatzfunktion" auch Kennzeichen der Kinderliteratur gewesen sei, und diese Zusätz• lichkeit habe sie nicht etwa lädiert. Die folgenden Beiträge beschäftigen sich mit Problemen des Bilderbuches. Mit vielen bei­ gefügten Illustrationen belegen sie die Wandlungen auch in diesem Bereich der Kinderlitera­ tur. Jens Thiele, Elisabeth Hohmeister, Andreas Bode vermerken besorgt, daß surrealistische Tendenzen klassische Strukturen abgelöst haben, und sie bewegt die Frage, ob das Bild das Bilderbuch verlasse. Barbara Scharioth registriert die Demontage des Vater-Bildes im Bilder­ buch, und Ute Blaich verfolgt die Emanzipation der Tiere in dieser Spezies. Beeindruckend ist in allen Fällen die sprachlich angemessene, besser: anspruchsvolle Beschreibung der Bildkraft ihrer Beispiele. Andererseits sind einige periodische Einordnungen und Pauschalisierungen im Beitrag von Barbara Petschan zum Bilderbuch in der DDR eigenartig bis fragwürdig, bei­ spielsweise wenn sie formuliert, daß Konfliktgestaltungen in der Kinderliteratur erst Mitte der sechziger Jahre in die allgemeine Literaturdiskussion gelangt seien. Das widerspräche auch den Positionen von Karin Richter. Selbst wenn man Platzmangel als Grund akzeptieren mag: hier ist oberflächlich recherchiert worden. Die nachstehenden Beiträge wenden sich den Comics in ihrer unterschiedlichen Qualität (Dietrich Grünewald), früheren und heutigen Erziehungsmustern (Sybil Gräfin Schönfeldt), dem Wandel des Rollenbildes (Hilde E. Menzel) zu, aber auch Aspekte wie das Verschwinden von Gebeten als Ausdruck von verlorengegangener Religiosität (Monika Born) und die Ero­ sion der Familie (Roswitha Budeus-Budde) verdienen Aufmerksamkeit. Klaus Doderer geht der Faszination durch die "aufmüpfigen Kinder" nach, die mit Pippi Langstrumpf über uns kam, und er vermerkt auch hier einen Funktionswandel: die Aufmüpfigkeit sei zuerst störri• scher, nun aber mahnender geworden. Nina Schindler und Gabriele Wenke "lust"-wandeln auf den Spuren nicht oder wenig anspruchsvoll gestalteter Zärtlichkeit und Liebe in der Kinderli­ teratur, und ihr Flehen nach "mehr kluger, witziger, freimütiger und frecher Bücher über Sex und Lust und all das Zeug" ist mehr als berechtigt. Ein umfangreiches Titel- und Autorenregister und ein Verzeichnis der Illustratoren, Über• setzer und der Beiträger schließen das Buch ab. So bleiben Wunsch und Hoffnung von B. Hurrelmann das Fazit dieses Buches: einzutreten für eine breiter zugängliche, qualitätsvolle Kinderliteratur . Reiner Neubert

Bertrand-Rettig, Eva-Susanne: Les enfants et l'enjance dans la litterature dejeunesse contemporaine ii visee realiste de langue allemande et jranraise. Une etude de quatre oeuvres representatives: Christine Nöstlinger, Kirsten Boie, Marie-Aude Murail et Brigitte Smadja. These de Doctorat de l'Universite Blaise Pascal. These Europeenne. Clermont-Ferrand 1995. Tome I-IV, 757 S. (Masch.). Untersuchungs gegenstand der Arbeit ist die realistische Kinder- und Jugendliteratur nach 1970; die Verfasserin bescheinigt der Gattung einen gewachsenen Realitätsanspruch, der sich in der Abbildung des raschen Wandels kindlichen Alltags, familiärer Autoritäts- und Beziehungsformen und in der Gestaltung kindlichen Krisenbewußtseins manifestiert (mit der "socit~te ä risque" ist die Verfasserin Beschreibungskategorien der aktuellen deutschen Jugend­ und Familiensoziologie verpflichtet). Über ihre zeitdiagnostischen Qualitäten hinaus wird der Kinder- und Jugendliteratur ein ästhetischer Eigenwert zuerkannt. Beide Aspekte werden in der Studie realisiert durch die extensive Analyse von Texten zweier deutschsprachiger und zweier französischer Autorinnen, deren Werk exemplarischer Charakter zuerkannt wird. Am ausführlichsten beschäftigt sich die Verfasserin mit Christine Nöstlinger (128-311); sie wird als repräsentativ und wegen ihrer Produktivität und der Spezifik ihres Stils, der inzwischen unverwechselbaren "langue Nöstlinger" (135), zugleich als herausragendes literarisches Phänomen gewürdigt. Unter thematischen Aspekten werden eine große Anzahl von Texten analysiert, wobei die autobiographischen Romane Maikäfer, flieg! und Zwei Wochen im Mai den Auftakt bilden und die Herkunft des Erzählens für Kinder aus der eigenen realen und imaginierten Kindheitsgeschichte belegen. Immer wieder betont die Verfasserin das Engagement Christine Nöstlingers für die Kinder als einer unterdrückten Minderheit und ihr Eintreten für kindliche Autonomie. Beachtenswert sind v.a. die Aussagen 178 Rezensionen zum phantastischen Realismus und zum kritischen Humor im Werk der Autorin. Kirsten Boie (312-385) bescheinigt die Verfasserin ihre Fähigkeit zur authentischen Abbildung kindlichen Alltagslebens in einem stilisierten kindlich/jugendlichen Jargon, der aus genauer Beobachtung resultiert. Boie liefere "une repft!sentation non mytbifiee de I'enfant" v.a. durch das Medium der Ich-Erzählung (326). Im Roman Ich ganz cool ermöglicht die streng durchgehaltene per­ sonale Perspektive des Ich-Erzählers die Abbildung von kindlichem Unterschichtsjargon und fragmentierter Realitätswahrnehmung. Dennoch sei auch dieses soziologische und narrative Experiment im Hinblick auf Leser der Mittelschicht geschrieben; der Leseprozeß, der ein geschultes Leseverhalten erfordert, werde zur "activite sociale" (374). Das Werk Boies wird verstanden als Beispiel für den neuen psychologischen Realismus der Kinder- und Jugendliteratur seit den achtziger Jahren. Marie-Aude Murail (386-495) weise den Kindheitsmytbos nach dem Vorbild des Petit Prince entschieden zurück; ihre Texte wollen kindliches Alltagsleben spiegeln mit dem Ziel, möglichst viele Leser zu erreichen. Das literarische Profil dieser Autorin ähnelt nach Bertrand-Rettig dem von Peter Härtling. Mit ihrer Lausbubengeschichte von Jean-Charles (Le hollandais sans peine) schreibe sie gegen die französische jugendliterarische Tradition einer "litterature educative" an (392). Das Werk von Brigitte Smadja (496-567) wird interpretiert als Spiegel aktueller, vorwiegend Pariser Kindheit und Jugend. Häufig werden Entwicklungsprobleme dargestellt, so in den drei Bänden von Marie (Marie est amoureuse, Marie soujfre le TrUlrtyre, J'ai hdte de vieillir), die sich auch als Gegenentwürfe zum traditionellen Mädchenbuch lesen lassen. Interessant ist hier die Erzählsituation: Über das kleine Mädchen wird in der Er-Form erzählt, während die ältere Marie als Ich-Erzähierin selbst eine Stimme erhält. Soziale Probleme werden in den Romanen nicht als solche thematisiert, sondern kommen nur vermittelt über die individualistische Perspektive der Protagonisten, die häufig als starke und eigenwillige Persönlichkeiten gestaltet werden, in den Blick. Bei dem informativen Vergleich der untersuchten deutschsprachigen und französischen Texte stellt Bertrand-Rettig eine ganze Reihe von Gemeinsamkeiten fest (vgl. 568ff.). Die Kinder- und Jugendliteratur entwerfe jeweils ein umfassendes Porträt der sozialen und psychi­ schen Bedingungen heutiger Kindheit; der dabei zu beobachtende Prozeß der Enttabuisierung und Entdidaktisierung ist besonders bemerkenswert für die französischen Texte angesichts der stärker ausgeprägten didaktischen Tradition der französischen Kinderliteratur. Als gemein­ same Themen nennt die Verfasserin den Wandel von Familienformen, das Fließendwerden der Geschlechterrollen und die Annäherung der Generationen. Bei den französischen Autorinnen stellt Bertrand-Rettig eine größere Zurückhaltung, "timidite", bei der unverstellten Abbildung sozialer Realität fest (573). Allen vier Autorinnen wird jedoch die Fähigkeit zur kritischen Darstellung der zeitgenössischen Gesellschaft und der kindlichen Lebensbedingungen be­ scheinigt. Humor und Komik sind jeweils Darstellungsstrategien zur Behandlung schwieriger Themen, die ihre Gestaltung im neuen tragikomischen Familienroman finden. Narrative Mög• lichkeiten der Ich-Erzählung werden von allen vier Autorinnen genützt; die Übernahme kind­ licher Perspektive und Sprache diene dem Versuch, die kommunikative Distanz zwischen Autor und kindlichem Leser zu verringern. Kinder- und Jugendliteratur sei dabei nicht nur Spiegel aktueller Kindheit, sondern inszeniere auch Denkmuster zur Veränderung der Realität. Die Feststellung überraschend vieler Gemeinsamkeiten zwischen deutschsprachigen und fran­ zösischen Texten muß durch weitere Detailuntersuchungen erhärtet und im Einzelfall sicher auch relativiert werden; in der Tat hat sich die Autorin die Herausarbeitung des Besonderen im Allgemeinen ("dans le commun le typique") zur Aufgabe für weitere Forschungen gemacht (583). Die seitenstarke Arbeit, die den Rahmen von Dissertationen im deutschen Sprachraum deutlich überschreitet, dokumentiert eine intensive Auseinandersetzung mit dem Werk der vier Autorinnen; die Werkanalysen können auch als eigenständige Monographien gelesen werden. Bertrand-Rettig ist weitgehend der französischen akademischen Tradition einer engen Zusammenschau von Autor und Werk verpflichtet; folgerichtig kommen die vier Autorinnen mit Aussagen über ihr Werk und ihre Schreib intention häufig zu Wort. Die Verfasserin geht von der ästhetischen Integrität des Einzelwerks aus und weist 'ideologische' Deutungen zurück. Im Unterschied zu solchen ihrer Meinung nach inadäquaten Bewertungskriterien folgt sie der immanenten Handlungslogik der Texte, die sie detailliert, oft ausführlich paraphrasierend vorstellt. Wiederholungen sind bei diesem Analyseverfahren unvermeidlich. Sozialhistorische, psychoanalytische und feministische Deutungsmuster , wie sie in den letzten Jahren v. a. von der deutschen Forschung zunehmend für die Deutung von Kinder- und Jugendliteratur fruchtbar gemacht wurden, kommen kaum in den Blick. Dagegen wird ein Benrand-Rettig: L 'enfance dans la litterature dejeunesse contemporaine 179 eher traditionelles literaturwissenschaftliches Analyseverfahren angewendet (Stil, Erzählhal• tung, Handlungsautbau, Figurenkonstellationen, Darstellungsmodi). Ein außerliterarisches Bewertungskriterium ist jeweils die Repräsentativität der Texte für aktuelles Kinderleben und gewandelte Kindheitsbilder. Die Arbeit beeindruckt durch die Kenntnis des Gesamtwerks der vier Autorinnen und der Forschungsliteratur. Sie enthält ausführliche bibliographische Anga­ ben zur Primärliteratur sowie zur deutschen und französischen Kinderliteraturforschung und Kindheitsforschung. Im Anhang sind Interviews der Verfasserin mit Kirsten Boie (1993) so­ wie Marie-Aude Murail und Brigritte Smadja (1994) abgedruckt. (Marie-Aude Murail ist ei­ nem deutschen Lesepublikum seit längerem durch die Übersetzung einiger ihrer Titel zugäng• lich; von Brigitte Smadja erscheinen im Frühjahr/Herbst 1997 zwei Titel in der Reihe Fischer Schatzinsel. ) Inge Wild

Peggy Orenstein: Starke Mädchen - brave Mädchen. Was sie in der Schule wirklich lernen. Frankfurt / New York: Campus 1996. 330 S. fOrig.: School Girls. New York 1994} --- Corinna Kehlenbeck: Auf der Suche nach der abenteuerlichen Heidin. Weib­ liche 1dentifikationsfiguren im Jugendalter. Frankfurt / New York: Campus 1996, 289 S. 1991 wurde die amerikanische Öffentlichkeit aufgeschreckt durch eine Studie, die die Arneri­ can Association oj University Wornen (AAUW) in Auftrag gegeben harte: "Shortchanging Girls, Shortchanging America" (Die Mädchen betrügen, heißt, Amerika betrügen). Dreitau­ send Jungen und Mädchen zwischen 9 und 15 Jahren waren befragt worden über ihre Ansich­ ten zu sich selbst, zu Schule, Familie und Freunden. Die Ergebnisse bestätigten eindrucksvoll, was Studien zur weiblichen Adoleszenz immer wieder herausgefunden harten: Mädchen verlie­ ren ihr Selbstbewußtsein auf dem Weg in die Adoleszenz. Die tiefste Kluft zwischen den Ge­ schlechtern fand sich in der Selbsteinschätzung hinsichtlich der eigenen Kompetenzen, insbe­ sondere in den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften. Und da die Forschung inzwi­ schen weiß, daß der Verlust an Selbstvertrauen gewöhnlich dem Leistungsabfall vorangeht, statt ihm zu folgen, mußten diese Ergebnisse beunruhigen. Die Journalistin Peggy Orenstein beschloß, dem fatalen Zusammenhang von weiblichen Minderwertigkeitsgefühlen und Lei­ stungsabfall genauer nachzugehen. Ein Schuljahr lang (1992/93) begleitete sie die achten Klassen zweier Mittelschulen in Kalifornien: in einer wohlhabenden Mirtelstandsgegend die eine, in einem verarmten Stadtrandgebiet mit vorwiegend afro- und lateinamerikanischen Fa­ milien die andere. Orenstein verbrachte vier Tage pro Woche mit den Mädchen: in den Klas­ senzimmern und auf den Pausenhöfen, zu Hause und bei schulischen Veranstaltungen, bei Sportereignissen und in Gemeindezentren. Sie interviewte Eltern, Lehrerinnen und Freunde, beobachtete die Interaktionen der Mädchen außerhalb des Klassenzimmers und im Unterricht und kam so immer mehr dem auf die Spur, was Mädchen "in der Schule wirklich lernen". Ihre Beobachtungen hat Orenstein zu einem spannenden und oftmals erschreckenden Be­ richt zusammengefügt. Sie konzentriert sich auf die Porträts einzelner Mädchen und deren spezifischer Ängste: sich im Unterricht zu blamieren, zu dick zu sein, als 'Flittchen' zu gei­ ten, sich gegen sexuelle Übergriffe der Jungen wehren zu müssen usw. Und sie berichtet von den vielfaltigen Formen, mit denen es Jungen nach wie vor gelingt, die Aufmerksamkeit ihrer Lehrerinnen im Unterricht zu okkupieren, was den entsprechenden Lehrpersonen häufig über• haupt nicht bewußt ist, von den Mädchen jedoch sensibel registriert und resignierend hinge­ nommen wird. Daneben berichtet Orenstein auch von Beispielen für einen Unterricht, der Jungen und Mädchen nicht auf ihre traditionellen Rollen festlegt: die "Geschlechterreise" bei­ spielsweise, in der die Schüler Innen im Rahmen einer Phantasiereise aufgefordert werden, in das jeweils andere Geschlecht zu schlüpfen und darin ihr Leben zu imaginieren.

Fast alle Beobachtungen der Jungen zum Geschlechtertausch schließen ein abschätziges "Ich müßte" ein, während die Mädchen wehmütige Wünsche an den Tag legen. In der sechsten Klasse ist klar, daß Jungen wie Mädchen gelernt haben, Männlichkeit mit Chancen und Weiblichkeit mit Einschränkungen gleichzusetzen. (12) Dem Buch "Starke Mädchen - brave Mädchen" ist auch in Deutschland ein großer Kreis von Leserinnen zu wünschen; vor allem Lehrern und Lehrerinnen, aber auch Eltern kann es den Blick schärfen für die alltäglichen Entmutigungen der Mädchen in der Schule; und diese Auf- 180 Rezensionen merksamkeit ist sicher die wichtigste Voraussetzung für eine Veränderung der Interaktion im Unterricht. Der von Peggy Orenstein eindrucksvoll beschriebenen Entmutigung von Mädchen in der Adoleszenz ist auch Corinna Kehlenbeck auf der Spur, allerdings auf anderem Terrain. Nicht die Außenwelten (Familie, Schule, peergroup), sondern die psychischen Innenwelten heran­ wachsender Mädchen und die ihnen zugedachten literarischen Fiktionswelten bilden das Feld ihrer Analyse. Kehlenbeck stützt sich theoretisch vor allem auf Bruno Bettelheim (Kinder brauchen Märchen, 1980); bezeichnenderweise hieß ihre 1995 vorgelegte Dissertation zunächst auch: "Mädchen brauchen Abenteuer". Dieses Postulat kennzeichnet das Erkenntnisinteresse der Autorin als ein pädagogisch• praktisches: das gegenwärtige literarische Angebot für Mädchen wird daraufhin untersucht, wie weit die Inhalte für die Leserinnen entwicklungsfördernde oder -hemmende Wirkungen haben. Der Maßstab für die Beurteilung von Texten sind also die psychischen Wirkungspo­ tentiale, die durch Inhaltsanalysen einerseits und die Ergebnisse der neueren weiblichen Ado­ leszenzforschung andererseits extrapoliert werden. Konsequent vernachlässigt die Autorin äs• thetische Fragen, Wertungs- und Formfragen (vgl. 145): Kehlenbeck ist keine Literaturwis­ senschaftIerin, sondern Pädagogin, und das ist ihrem Buch (im positiven wie negativen Sinne) anzumerken. Wie Bettelheim geht Kehlenbeck davon aus, daß Literatur Phantasiewelten erschafft, die - über den Mechanismus der Identifizierung - eine entwicklungsfördernde oder -hemmende Be­ deutung erlangen können. Dabei sind realistischer Gehalt oder Problemorientierung zweitran­ gig gegenüber der Funktion, grandiose Vorbilder zu liefern .

... die Phantasiewelt der Jugendlichen [ist] eine spezifische Mischung aus Allmachts­ und Größenphantasien, Idealisierungsbedürfnissen und realitätsbezogenen Vorstellun­ gen. Der Jugendliteratur kommt in der Adoleszenz die besondere Aufgabe zu, sowohl phantastische als auch realitätsbezogene Inhalte derart aufzubereiten, daß die rückwärts• gerichteten Phantasien verarbeitet und durch eine ermutigende Phantasiewelt auf pro­ gressive Ziele gelenkt werden können. (11) Für männliche Jugendliche bietet die Abenteuerliteratur seit langem solche starken Helden, vermittels derer sie ihre Größenphantasien positiv besetzen können. Für weibliche Jugendliche konstatiert Kehlenbeck diesbezüglich ein umfassendes Defizit: die Phantasiewelt der Mädchen sei begrenzt auf die problemorientierte neue Mädchenliteratur oder die Liebesabenteuer der traditionellen Mädchenbücher. Deshalb versucht Kehlenbeck, "Kriterien für eine abenteuerli­ che Phantasiewelt für jugendliche Mädchen zu entwickeln, die sich an der weiblichen Adoles­ zenz und ihren spezifischen Phantasien und Konflikten orientieren." (9) Dieses Postulat überzeugt, seine Umsetzung in den einzelnen Kapiteln des Buches ist al­ lerdings von unterschiedlicher Qualität. Den literaturwissenschaftlichen Teilen ist die Autodi­ daktin bisweilen anzumerken, die es leider versäumt hat, sich (vor allem im Bereich der Kin­ der- und Jugendliteraturforschung) eine kompetente Beratung zu suchen. So sind viele neuere Entwicklungen der KJL-Forschung nur selektiv zur Kenntnis genommen worden, was vor al­ lem im zweiten Kapitel ('htr Entwicklung von rebellischen Mädchenjiguren in der Mädchenli• teratur) gravierende Auswirkungen hat. Die Geschichte der Mädchenliteratur wird dort fast ausschließlich unter Rekurs auf Dagmar Grenz (Mädchenliteratur, 1981) rekonstruiert, was umso befremdlicher ist, als Grenz' Studie ja im frühen 19. Jh. endet (vgl. 80ff.). Die Arbeiten von Susanne Zahn, Gisela Wilkending, Sabine Keiner, Gertrud Lehnert u.a. tauchen entweder überhaupt nicht auf oder wurden nicht erkennbar verarbeitet. Neben vielen ärgerlichen Unge­ nauigkeiten ist auch die Trotzkopf-Interpretation in diesem Kapitel fragwürdig. Die Affirma­ tion des bürgerlichen Weiblichkeitsentwurfs in Emmy von Rhodens Klassiker aus dem Jahre 1885 - ausführlich diskutiert u.a. von Dahrendorf 1970, Grenz 1983, Wilkending 1990 - wird von Kehlenbeck weitgehend ausgeblendet; die Protagonistin wird gefeiert als "rebellische Leitfigur", die "lustvoll ihren Trotz ausagiert" (85). Sicher weist die Autorin zu Recht darauf hin, daß im Trotzkopf die Dynamik der Abgrenzung von der mütterlichen Figur erstmals auf­ gegriffen wird; auch die große Bedeutung der weiblichen Bezugsfiguren (Spiegelfunktion der Freundinnen, schwärmerische Verehrung für die Lehrerin usw.) wird m.E. richtig gesehen. Dennoch muß man schon sehr unbekümmert 'gegen den Strich' lesen, um zu dem Schluß zu kommen, der Trotzkopf sei "das erste Abenteuerbuch mit einer weiblichen Heidin" (89). Das dritte Kapitel 'htr Bedeutung von abenteuerlichen Phantasien in der weiblichen Ado­ leszenz wirkt wesentlich souveräner; Kehlenbeck rekonstruiert hier die Ergebnisse der neueren psychoanalytischen Forschungen zur weiblichen Adoleszenz. Sie arbeitet heraus, welche Hilfe Weibliche Identifikationsfiguren 181 eine weibliche Abenteuerliteratur bei der Lösung der je entwicklungsspezifischen Konflikte bieten könnte. Dabei gelingt es ihr, etwa die Pferde(buch)leidenschaft prä-adoleszenter Mäd• chen (als 'Übergangsphantasie') in einem neuen Licht erscheinen zu lassen oder auch die Auf­ spaltung in gute und böse Mutterfiguren als wichtigen Schritt im Prozeß der Integration von Aggressionspotentialen. Die Identifikation mit der weiblichen Geschlechtsrolle geht auch heute noch - wie alle neueren Untersuchungen bestätigen - mit einem Passivitätsschub und der Entwertung weiblicher Sexualität einher; gerade hier sieht Kehlenbeck darum eine besondere Notwendigkeit, mittels 'abenteuerlicher Heidinnen-Vorbilder' gegenzusteuern.

Mädchen werden kaum Darstellungen angeboten, in denen Frauen auch gesellschaftlich repräsentativ als aktiv Gebärende vermittelt werden bzw. als erwachsene Frauen, die auch als Mütter noch über eine 'aktive, potente Sexualität' verfügen. So bleibt die Inte­ gration der aggressiven und sexuellen Impulse in der Adoleszenz Abwehrstrukturen unterworfen, die es jungen Frauen schwer machen, ihre vitalen Persönlichkeitsanteile als weiblich zu besetzen. (135) Nach diesen Postulaten wendet Kehlenbeck ihren Blick auf die vorliegende Abenteuerliteratur für Mädchen, genauer gesagt eine (Zufalls-) Auswahl von 26 Büchern der siebziger und acht­ ziger Jahre (aus zwei öffentlichen Bibliotheken), die den im ersten Kapitel entwickelten Krite­ rien einer (weiblichen) Abenteuerliteratur entsprechen (vgl. 146). In der Analyse dieses Mate­ rials kommt sie zu einigen brisanten Befunden. Da ist zunächst die Einsicht, daß sich Aben­ teuerliteratur mit weiblichen Helden deutlich von der klassischen männlichen Abenteuer­ literatur unterscheidet. So findet sich nur höchst selten die imposante, herausragende HeIden­ figur und ebenso selten deren Bewährung durch Kampf und Sieg in der feindlichen Außen• welt. Stattdessen steht bei den Heidinnen die Dynamik des Aufbruchs, der Ablösung aus der Familie im Vordergrund: diese scheint so viel Energie zu absorbieren, daß für die klassisch­ männlichen Bewährungsproben jenseits der Familie nichts übrig bleibt. Im Gegenteil: der Aufbruch in die Fremde endet für die Heidinnen überwiegend kläglich. In den meisten unter­ suchten Büchern dominieren drei Typen von Heidinnen: die Opfer-Heidin (Märtyrerin), die Retterin (Aufopferung für andere) oder die Rebellin, deren Aufbegehren gegen Familie und Gesellschaftsordnung häufig in eine reumütige Umkehrgeschichte umgebogen wird. Die "herausragende Einzelkämpferin" (166ff.), die dem männlichen Abenteuerhelden am ehesten entspricht, ist dagegen eine Ausnahmeerscheinung. Insgesamt verbleibt die Handlung in den meisten Büchern - allen besseren Absichten zum Trotz - im Rahmen der traditionellen Mäd• chenliteratur mit ihrem Paradigma des Trotzkopfes, dem allenfalls eine vorübergehende Trotz­ phase zugestanden wird. Erstaunlich häufig wird auch das aufklärerische Muster der Ab­ schreck- oder Umkehrgeschichte reaktiviert: Die Heidin, durch die scheinbar feindselige Außenwelt von ihrer Wißbegierde kuriert, gibt am Ende bereitwillig ihre egoistischen Neugierden auf, so daß sich die Glückshoff• nungen der Leserin weiterhin nur auf die Welt der Beziehungen richten. Lebensent­ würfe von abenteuerlichen Frauen, die den Konventionen entkamen und ein vergnügli• ches Leben im Abenteuer führten, werden kaum zur Vorlage gewählt. (177/78) In vielen Einzelanalysen bestätigt sich eindrucksvoll, wie stark das Muster der traditionellen Mädchenliteratur auch dort wirkt, wo AutorInnen angetreten sind, es zu überwinden. Kehlen­ beck resümiert:

Die exemplarische Analyse der Heidinnen und ihrer Abenteuer hat ergeben, daß in die­ ser Abenteuerliteratur die Konstruktion einer weiblichen Jugend als Trotzphase, die naturwüchsig in die Ehe bzw. Mutterschaft der erwachsenen Frau einmündet, noch kaum überwunden ist. ( ... ) Eine weibliche Abenteuerfigur , die ihre Abenteuerlichkeit nicht mit dem Eintritt in die Ehe aufgibt oder gar als erwachsene Frau noch eigenwillige Ziele verfolgt, fand sich unter den exemplarisch untersuchten Büchern kaum. (237) Gerade der kritisch gemeinte Anspruch der siebziger Jahre, auch im Jugendbuch eine Ge­ schichtsperspektive von unten einzuführen, hat zu einer problematischen Multiplikation von Opferheidinnen geführt, die den (notwendigen) Größenphantasien und Idealisierungsbedürf• nissen weiblicher Adoleszenter keine Vorlagen anbieten kann - im Gegenteil: die erschrecken­ den Erfahrungen der Heidinnen in einer feindlichen Außenwelt entmutigen die Leserinnen und verstärken ihre regressiven Sehnsüchte (Verbleib im häuslichen Milieu, abgewandeltes Prin­ zenmotiv). Die Lust am eigenen Körper, die Eroberung neuer Innen- wie Außenräume, die 182 Rezensionen Integration sexueller sowie aggressiver Impulse in eine 'potente' Weiblichkeit werden den Le­ serinnen dieser Abenteuerliteratur weitgehend vorenthalten. Kehlenbeck rät den AutorInnen von Jugendliteratur dazu, sich stärker an realen Vorbildern unkonventioneller Frauen (aller Länder und Zeiten) zu orientieren. Vor allem aber sollten Frauenfiguren im Zentrum stehen, die auch als erwachsene Frauen sich dem weiblichen Lebensentwurf widersetzt hätten, nicht nur als Adoleszente: reisende und forschende Frauen, Heilerinnen, Politikerinnen und andere. Dokumente und Quellen gibt es ja - dank feministischer Forschung - inzwischen viele, und si­ cher sind noch weitere zu entdecken. Christine Garbe

Hans-Dieter Erlingerl Kerstin Eßerl Birgit Hollsteinl Bettina Klein!. Uwe Mattusch (Hgg.): Handbuch des Kinderfernsehens. Konstanz: UVK MedienlOlschläger 1995. 623 S. (=Reihe praktischer Journalismus, 27) Mit dem vorliegenden, als 'Handbuch' deklarierten Sammelband wird erstmals eine umfassend angelegte Annäherung an das - mittlerweile fünf Dezennien existierende - Kinderfernsehen in Deutschland unternommen. Es handelt sich dabei um Erträge des von Hans-Dieter Erlinger an der Universität-Gesamthochschule Siegen geleiteten Projekts "Kinderfernsehen und der Me­ dienmarkt der 90er Jahre", Teil des Sonderforschungsbereichs "Bildschirmmedien" der Deut­ schen Forschungsgemeinschaft, ergänzt um Beiträge von weiteren Fachwissenschaftlern sowie von Redakteuren und Programmverantwortlichen des Kinderfernsehens. Im Prinzip medienhi­ storiographisch angelegt, bietet der Band in einer lockeren Folge von 30 Aufsätzen Einblicke in die Entwicklung der Kinderprogrammstrukturen der öffentlich-rechtlichen und privaten Anbieter der Bundesrepublik wie auch des staatlichen Kinderfernsehens der DDR sowie in einzelne Programmsparten, Genres, darstellungsästhetische wie medienökonomische Fragen, Probleme der Medienpädagogik und der Rezeptions- und Wirkungsforschung. Den einleitenden Teil bestreiten dem Konzept der Herausgeber zufolge fünf Vertreter ei­ ner 'Innenperspektive' mit als "Basisartikel" (Vorwort, 7) angekündigten Beiträgen zur Ge­ schichte des ARD-Kinderprogramms (Dieter Saldecki, Westdeutscher Rundfunk), des Kinder­ und Jugendprogramms des Zweiten Deutschen Fernsehens (Albert Schäfer, ZDF) sowie zum DDR-Kinderfernsehen. Hier hat es Hans-Jürgen Stock, vormals verantwortlicher Dramaturg des Deutschen Fernseh-Funks (DFF), übernommen, über die Kinderprogrammgeschichte zu berichten, während Klaus Herde Gedanken zu Bedingungen und Intentionen der DDR-Kinder­ fernsehproduktion entwickelt und Toni Kohlsdorf sich mit "Publizistik und Unterhaltung im Kinderfernsehen der DDR" (103ft) auseinandersetzt. Es fallt auf, daß die Beiträge der ost­ deutschen Fensehmacher weniger essayistisch, dafür ausführlicher und konziser ausfallen als diejenigen ihrer westdeutschen Kollegen. Dies dürfte nicht zuletzt darin begründet sein, daß sich die folgenden Einzelbeiträge ausschließlich mit Aspekten des westdeutschen Kinderfern­ sehens befassen und den Vorgenannten daher die Aufgabe zufiel, dasjenige der DDR in drei Aufsätzen so vollständig als möglich zu beschreiben. Im folgenden hätte man konsequenterweise als Abschluß des ersten Teils einige Ausfüh• rungen zur - natürlich sehr viel kürzeren - Geschichte des privaten Kinderfernsehens in Deutschland aus dessen 'Innenperspektive' ewarten dürfen: ein solcher Beitrag ist jedoch nicht vorhanden. Dies bedeutet keineswegs, daß dieser Bereich gänzlich unberücksichtigt geblieben wäre. So bietet etwa Birgit Hollstein (159-176) eine den Schwerpunkt auf die Funktion der Fernsehwerbung und das Problem der Kommerzialisierung legende Darstellung des privaten Kinderfernsehens; weitere Details werden in einer Reihe von Einzelbeiträgen angesprochen (so unter anderen Dieter Schäfer Gameshows und Quizsendungen für junge Menschen, 267ff; Kerstin Eßer Von Null auf Hundert: Das Zeichentrickangebot im deutschen (Kinder-)Fernse­ hen, 315ff; Ute Kruse/Stephan Tarnow (Un)heimliches Kinderfernsehen, 417ft). Im übrigen aber ist wohl zu akzeptieren, daß sich die Autoren als die Historiographen einer durch die öf• fentlich-rechtlichen Anbieter bestimmten Ära der Kinderprogramme betrachten, die sich nach ihrer Auffassung in der Mitte der 90er Jahre ihrem Ende zuneigt. "Das Kinderfernsehen", so formulieren die Herausgeber in ihrem Vorwort, "wie es die heute 25- bis 35jährigen als Kin­ der und die Mütter und Väter der Nachkriegsgeneration mit ihren Kindern erlebt haben, ist tot. Zu konstatieren ist eine Übergangsphase Mitte der 90er Jahre. Ein neuer Schub für das Fernsehen für Kinder ergibt sich vielleicht durch die Kinderkanäle, von denen der erste, Nik­ kelodeon, 1995 zu senden begonnen hat. Möglich aber auch, daß diese Projekte scheitern, Erlinger U.G.: Kindeifemsehen 183 weil die Zielgruppe unerkennbar wird und in der diffusen Menge des Publikums versickert. " (8) Historische Einzelaspekte bzw. Studien zu bestimmten Entwicklungsetappen machen einen Teil der weiteren Beiträge aus. Zu den Anfängen des deutschen Kinderfernsehprogramms bis ins "Dritte Reich" zurück geht Knut Hickethier in einem Aufsatz über Ilse Obrigs Kinder­ stunde (129ft), mehrere Beiträge diskutieren unter verschiedenen Blickwinkeln die im Kontext der Einführung der Vorschulprogramme aufgetretenen Umwälzungen (Bärbel Lutz-Saal Vom Vorschulprogramm zu den Kleinen Reihen, 143ff; Ingrid Paus-Haase Die wechselvolle Ge­ schichte der Sesamstrqße, 177ff; Hans-Dieter Erlinger Die Diskussion um das Kinderfernse­ hen in zwei entscheidenden Phasen seiner Geschichte: 1969-1975 und 1990-1995, 437ft). Den Hauptanteil bestreiten jedoch eine große Zahl ausgezeichnet recherchierter, informationsrei­ cher Studien zur Entstehung und Ausprägung einzelner Programmgenres, wobei sich zwischen fiktionalen, nichtfiktionalen sowie den medienspezifisch-spielerischen Angeboten unterschei­ den ließe. Diese werden jedoch keineswegs enzyklopädisch oder systematisiert dargeboten sondern in einer lockeren Folge ohne erkennbare Hierarchisierung. Zur Sprache kommen da­ bei neben den bereits genannten u.a. die Weihnachtsserien des ZDF (Joachim G. Staab, 205ft), Verfilmungen der Lindgrenschen Kinderbücher (Daniela Lindenschmidt, 217ft), öko• logische Informationen im Kinderfernsehen (Stephan Tarnow, 237ft), Kindernachrichtensen­ dungen (Uwe Mattusch, 283ft), Puppenspiel im Kinderfernsehen (Lars Rebehn/Christoph Schmitt, 297ft), Musik (Udo Mattusch, 363ft). Mit den Spielarten der dokumentarischen Formen insgesamt setzt sich ein Beitrag von Hans Dieter Erlinger und Manuela Kalupke (249ft) auseinender, dem ebenso wie den prägnanten Ausführungen Erlingers zu Fiktionale Geschichten im Fernsehen für Kinder (337ft) die Funktion eines erzähltypologisch angelegten Grundsatzartikels zukommt. In diesem letzteren Beitrag entwickelt der Verfasser die Umrisse einer Lehre der Erzählmodelle des Kinderfernsehens in ihren historischen Entwicklungen seit den 50er Jahren. Im letzten Drittel des Bandes findet dann eine Schwerpunktverlagerung von der Historie und den Gattungen hin zu Fragen der ökonomischen Bedingungen und der Programmfinanzie­ rung (Kerstin Eßer Auf der Suche nach dem Geld von morgen, 371ff; Gert Müntefering Das eigentliche Fernsegeschäft ist der Jahrmarkt der Rechte, 463ft) einerseits sowie zu Fragen der Rezipientenforschung und des Jugendmedienschutzes statt (Uwe Mattusch Kindheitskonzepte in Kindermedienangeboten, 395ff; Hans-Dieter Kübler Kinder und Fernsehgewalt, 469ff; Gerhard Tulodziecki Medienpädagogik, 501ft). Die beiden den Band beschließenden Beiträge zu Programmschemata (Bettina Klein, 513ft) und Einschaltquoten (Silke Köser, 549ft) sind vorwiegend empirisch-statistisch orien­ tiert und bilden zusammen mit Aufstellungen über preisgekrönte Sendungen, Ereignischroni­ ken von ARD und ZDF und den Indices der Sendungstitel, Personen und Sachschlagworte einen - als solchen nicht ausdrücklich ausgewiesenen - faktographischen Anhang. Dieser Ma­ terialien- und Registerteil erst macht den Sammelband ansatzweise zu dem Handbuch, das der Titel verspricht. Sieht man einmal von diesem Etikettierungsproblem ab sowie von dem Um­ stand, daß eine stärkere Gliederung und Abstimmung der Beiträge untereinander wünschens• wert gewesen wäre, so ist doch nicht daran zu rütteln, daß der vorliegende Band das gültige Standardwerk zum Thema Kinderfernsehen darstellt, das aufgrund seiner vielfältigen und re­ flektierten Bezüge zwischen Literatur und Bildschirmmedien zum unentbehrlichen Grundbe­ stand auch jeder literaturwissenschaftlichen Lehrbuchsammlung zu rechnen ist. Bernd Dolle-Weinkauff

Joachim S. Hohmann; Johann Rubinich (Hgg.): Wovon der Schüler träumt: Leseför• derung im Spannungsjeid von Literaturvermittlung und Medienpädagogik. Frank­ furt/Mo u.a.: Peter Lang 1996 (=Beiträge zur Geschichte des Deutschunterrichts, 22) Der nahezll 500 Seiten umfassende Band reiht einschließlich Vorwort neunundzwanzig Texte auf, die auf Vorträge aus vier verschiedenen Sektionen des "Symposions Deutschdidaktik" in Zürich im Frühjahr 1994 zurückgehen. Die vorliegende Sammlung wahrt den Charakter einer Tagungsdokumentation; allerdings läßt sie ein Homogenität stiftendes gemeinsames Thema vermissen, das die vier Sektionen konkreter verbinden würde, als es der allgemeine Symposi­ onstitel - "Bilder von Lernenden" - kann. Auf der Suche nach inhaltlicher Orientierung helfen auch die einleitenden Ausführungen der Herausgeber kaum weiter: Zwar wird der umständli- 184 Rezensionen che Buchtitel erklärt - die Herausgeber bekunden Interesse an der Vergesellschaftung der Träume von Schülern durch mediale Vorgaben -, allein, keiner der Beiträge handelt auch nur annähernd von "Traum-Arbeit" oder ist wenigstens dem psychoanalytischen Kontext dieses Begriffs verpflichtet, keiner thematisiert, wie das Vorwort gleichwohl unverdrossen be­ hauptet, "Alltagsmythen" und "Traumschablonen" (S.l1). Als hilfreicher erweist sich in die­ ser Hinsicht das Inhaltsverzeichnis, das - wenn auch unter anderen Überschriften - die vier Symposionssektionen wiedergibt, in deren Zusammenhang die Texte entstanden. Es ergeben sich durch diese Gliederung vier im Grunde eigenständige Themenschwerpunkte: neun Bei­ träge zur literarischen Sozialisation bilden den ersten; weitere sieben den zweiten zum histori­ schen Verstehen im Literaturunterricht. Der dritte Teil kreist um das Thema "Erzählen" mit fünf Beiträgen; um Film und Fernsehen im Kontext des Deutschunterrichts geht es im ab­ schließenden Teil mit sieben Texten. Der erste Teil, "Leseerziehung heute", wird von Bodo Lecke unter dem Titel Lesejörde• rung versus Mediennutzung - kontrovers oder komplementär? mit dem Gestus eines umfassend angelegten, auf die Grundlagenfragen zielenden Überblicks über die Ergebnisse der Lese- und Leserforschung eingeleitet. Der Text diskutiert seine Titelfrage unter den Aspekten der Re­ zeptionsforschung, der Medienpädagogik, der Geschichte der Lesekultur und der Deutschdi­ daktik und läßt politische Positionierungen und durchaus unkonventionelle Assoziationen ver­ schiedenster Art zu. Freilich war die Opposition von Lese- und Medienkultur, die den Beitrag in der Argumentation trägt, schon zu Beginn der neunziger Jahre in der Forschungslandschaft durchweg überwunden, wie überhaupt die Rezeption der einschlägigen empirischen Studien und wesentlichen Diskussionsbeiträge der letzten 10 Jahre nicht durch die ausführliche Zita­ tion von Beiträgen studentischer Arbeiten - so verdienstvoll das ist - ohne weiteres ersetzbar ist. Heinz Bonfadellis Beitrag Lesen im Alltag Jugendlicher - Umfang, Motivation und Moda­ lität gibt eine Zusammenfassung seines Teils der Bertelsmann-Lesestudie vom Beginn der neunziger Jahre zum Lesen Jugendlicher wieder; Daten der empirischen Sozialforschung zum faktischen Leseverhalten werden hier geliefert. Die Ergebnisse der Leseforschung zur Ge­ schlechtsspezifik des Leseverhaltens, der Leseerfahrung und der Lesemotivation bei Heran­ wachsenden referiert Malte Dahrendorf. Dieser Text ist der einzige Beitrag explizit zur Ge­ schlechtsspezifik von Rezeptionsprozessen unter den knapp 30 des gesamten Bandes. Dabei kann er verdeutlichen, daß die Frage nach der gesellschaftlichen, lebensweltlichen und unter­ richtlichen Bedeutung der durchgängigen Geschlechtsspezifik der Medienrezeption gegenwär• tig eine der spannendsten im Forschungsfeld zur mittelbaren Erfahrungskonstitution ist; im übrigen tangiert sie den Deutschunterricht unmittelbar. Der eher resümierende Beitrag von Heide Niemann zu Formen der Leseförderung in der Schule wird gleichsam detailliert durch zwei Projektberichte: Das Duo Andrea Bertschi­ Kaufmann und Ruth Gschwend-Hauser stellt erfahrungsgesättigte Ideen und Konzepte zur Ein­ richtung von "Lesewerkstätten" im Unterricht vor. Ob es immer sinnvoll oder notwendig ist, das aufwendig inszenierte freie und individuelle schulische Lesen von Literatur durch texter­ schließende Fragen und Aufgaben gleichsam durch die Hintertür wiederum in die tradierten institutionellen Strukturen einzubinden, sei dahingestellt - die Autorinnen überzeugen durch die Demonstration der Machbarkeit eines wirklich anderen, eines am Leseprozeß ausgerichte­ ten individualisierten Literaturunterrichts. Hans Rubinich stellt unter dem prätentiösen und zugleich apokryph bleibenden Titel Bedeutung und Wirkung von Lektüreerfahrung und Lesesozialisation bei Schülern ein Projekt zur Literaturverfilmung durch Schüler vor. Einen historischen Horizont für diese Unternehmungen und die Situation der gegenwärtigen Schullektüre überhaupt eröffnet der Beitrag von Anna Katharina Ulrich: Sie verfolgt über historisch lange Zeiträume anhand von kinderliterarischen Texten und Bildern, wie sich Papier und Schrift gleichsam zwischen Lehrende und Lernende schieben und zum eigentlichen Paradigma des Lernens entwickeln. Ihr Beitrag kann die enge historische und auch lebensgeschichtliche Bindung von "Lesen" und "Lernen" vergegenwärtigen und läßt die aktuellen deutschdidaktischen Anstrengungen zu einer Lockerung dieser Bindung und einer Einholung freierer Lektüreformen durch die Schule in neuem Licht erscheinen: Es geht dabei um nichts weniger als um einen didaktischen Paradigmenwechsel. Zu der ansonsten vernachlässigten hochschuldidaktischen Frage des Ob und Wie der Lese­ förderung für Studierende steuert Andreas Härter ein kluges und originelles Traktat bei. Unter dem Titel Leseerziehung für Medienrezipienten interpretiert schließlich Jutta Wermke Ergeb­ nisse ihres Forschungsprojekts zu Hörspielrezeptionsprozessen bei Grundschulkindern auf HohmannlRubinich: Lesejörderung 185 Fragen der unterrichtlichen Leseförderung hin; sie geht dabei von der Priorität der Mediener­ fahrung in der kindlichen Rezeption aus, belegt sie und kommt folgerichtig zu der Forderung nach einem veränderten Status des Lesens in und für die Schule, nach einer schulischen Um­ wertung von Leseprozessen. Soweit der erste Teil des Bandes zur kulturellen und schulischen Situation der Lektüre. Mit knapp 170 Seiten wäre daraus ein qualitativ durchaus heterogener, insgesamt respektabler Band geworden, zumal der unmittelbar folgende Teil zum historischen Verstehen von Litera­ tur im Unterricht daran nicht anschließen kann; ihn im Inhaltsverzeichnis unter den irrefüh• renden Obertitel "Probleme der Literaturvermittlung" zu stellen, ändert nichts an diesem Sachverhalt. Der Einleitungstext von Jürgen Grzesik entwickelt eine operative konstruktivistische Ver­ stehenstheorie, die als Theorie des Gesamtzusammenhangs von (historischem) Textverstehen tauglich sein will. Sie bewegt sich sprachlich und thematisch auf dem Niveau des theoreti­ schen Konstruktivismus und wäre in einem Band zu Grundlagentheorien der Geschichtsdidak­ tik gut aufgehoben, wie auch der folgende Grundsatztext von Herrnann Korte mit Stichworten zur Philosophie der Zeitkonstitution und Historiographie als interessanter Beitrag der Ge­ schichtsdidaktik zum Literaturunterricht zu lesen ist. Allenfalls Dieter Burdorfs Plädoyer für ein Verstehen lyrischer Formen als historische mündet in eine literaturdidaktische Position; aber auch Heinrich Kaulens Vorschlag zu produktions- und projektorientierten Verfahren bei der Behandlung von Jugendbüchern zum Thema Nationalsozialismus ist eher an der histori­ schen Relevanz des Themas als an Detailfragen der Literaturvermittlung interessiert. Bei dem letztgenannten Beitrag zur Kinderliteratur mit dem Thema Nationalsozialismus bliebe aus der Perspektive der Schule wie der Kinderliteraturwissenschaft zu wünschen, daß die Textbasis über Richters Damals war es Friedrich und Groebs Er war sechzehn ... hinausginge und der differenzierten Literaturlage und kontroversen literaturdidaktischen Diskussion zum Thema Nationalsozialismus in der Kinder- und Jugendliteratur Rechnung trüge. Dieses Defizit ist freilich nicht dem Autor allein anzulasten; seit 1993, als der Beitrag konzipiert wurde, ist im Zusammenhang mit dem fünfzigsten Jahrestag der Befreiung viel zur kinderliterarischen The­ matisierung Nazi-Deutschlands geforscht worden. Neben einem systematischen Beitrag zum Problem literarischen Wertens (Friedrich Taege) finden sich in diesem Teil des weiteren zwei Aufsätze zur unterrichtlichen Vermittlung von Primärliteratur unter historischen Fragestellungen (Ina Karg zu Wolfram von Eschenbach und Adolf Muschg, Heinz-Jürgen Kliewer zur DDR-Literatur). Damit gruppieren sich die sechs Beiträge um die wichtige und aktuelle Frage nach dem hi­ storischen Verstehen literarischer Texte und seiner Vermittelbarkeit, eine Frage, die zunächst unverbunden neben der Thematik der Leseförderung steht. Die folgenden fünf Beiträge zur ErzäbWihigkeit und ihrer didaktischen Relevanz schlagen erneut ein ganz anderes Thema an: In einem anregenden und selbst erzählenden Essay sucht Theodor Schulz nach sinnlichen Ma­ nifestationen des Zusammenhangs von Erzählen und Lernen. Gundei Mattenklotts Sammlung von Metaphern des Erzäbiens überzeugt weniger in den Ansätzen einer poetologischen Syste­ matik als in den sprühenden Beispielen für literarische Thematisierungen des Erzählens und deren Kraft zur Selbstreflexion. Dagmar Wolf berichtet von dem Bielefelder Forschungspro­ jekt zur Erzählfäbigkeit (Boueke, Schülein), dessen Veröffentlichung inzwischen eigenständig erschienen und im letzten Band des Jahrbuchs bereits einschließlich erster Kritiken rezensiert ist. Es folgt ein detaillierter und spannender Praxisbericht der Mathematiklehrer und Lehrer­ ausbilder Urs Ruf und Peter Gallin zur Bedeutung der sprachlichen Ausdrucks- und Verste­ hensfähigkeit für den Mathematikunterricht. Über gut fünfzig Seiten und mit zahlreichen Bei­ spielen und Dokumenten aus dem Unterricht belegt er die zentrale Bedeutung der Erzählfähig• keit auch für nicht-philologische Fächer. Klaus Wellner beschließt den Schwerpunkt mit einem psychoanalytisch orientierten Beitrag zur psychodynamischen Funktion biographischen Erzählens bei Lehrenden. Ein Dilemma dieses Teils des Bandes zur Erzählfähigkeit ist - wie schon des ersten Teils zur Leseforschung - die Inaktualität: "Erzählen" ist wie "Lesen" gegenwärtig ein über die Deutschdidaktik hinaus vieldiskutiertes Thema, zu dem geforscht wird. Das Symposion prä• sentierte dazu vor drei Jahren Werkstattberichte, die in einem Sammelband nicht immer sinn­ voll untergebracht sind. Der letzte Teil des Bandes ist den audiovisuellen Medien im Kontext des Deutschunter­ richts gewidmet: Holger Ehlers entwickelt in seinem Beitrag Gute Unterhaltung im Deutsch­ unterricht ? eine Spekulation zu den kulturellen Auswirkungen des Infotainments im Fernse­ hen, die auch den Deutschunterricht mittelbar durch die veränderten Erwartungshaltungen von 186 Rezensionen seiten der Schüler betreffen. Claus Forytta berichtet von einer Untersuchung zur Einstellung von Grundschullehrerlnnen zum Fernsehen. Die Ergebnisse deuten auf ein Auseinanderfallen des eigenen Sehverhaltens und des schlechten pädagogischen "Fernsehgewissens" - sichtbar wird eine Doppelmoral, die es in der Medienpädagogik einzugestehen und zu reflektieren gilt. Zum Videoclip liefert Roland Jost essayistisch eine schöne, knappe und konzentrierte Re­ zeptionsphänomenologie; sie mündet in den Impuls, Sehkompetenzen nicht gegen, sondern mit dem Genre in der Schule zu entwickeln. Wolfgang Anritter analysiert Verieihvorgänge einer Landesbildstelle auf Unterrichtsfilme hin und bietet insgesamt eine informative Analyse neuer Unterrichtsmedien unter dem Aspekt ihres faktischen Einsatzes. Helga Jud-Krepper ist schließlich mit zwei Beiträgen vertreten: Zum Fernseh-Gewalt-Verständnis von Kindern und Jugendlichen liefert sie einen erfahrungsgesättigten, empirisch orientierten Beitrag, der deut­ lich macht, daß das Thema "Gewaltdarstellungen im Kinderzimmer" durchaus nicht so obsolet ist, wie die medienpädagogische und didaktische Diskussion der letzten Jahre - vielleicht in Folge der Konjunktur des Gewaltthemas in den siebziger und achtziger Jahren - vermuten läßt. Er geht, soweit ich sehe, als einziger Beitrag nicht auf einen Vortrag des Symposions zu­ rück. Außerdem steuert Jud-Krepper ein Unterrichtsmodell für die 9./10. Klasse für die Fä• cher Deutsch und Kunst bei, in dem allerdings die Gewaltthematik leider keine Rolle spielt, sondern die methodische Parallelität von Film- und Textanalyse sichtbar werden soll. Ein wei­ teres Unterrichtsmodell ist mit Gunda Schlingloffs Beitrag zu der Fernsehserie Unser Lehrer, Dr. Specht in diesem letzten Teil des Buchs vertreten. Die vier Teile des Bandes - zum Lesen, zum historischen Verstehen, zur Erzäh1fähigkeit und zu den audiovisuellen Medien - werden durch den Zusatz "im Deutschunterricht" kaum zusanunengehalten. Die begriffliche Fragilität dieser Klanuner wird in der Vogelperspektive über alle fast 30 Beiträge überdeutlich: Die Auffassungen über die thematische Kontur und di­ daktische Struktur einer zeitgemäßen literarischen Schulkultur weisen zwischen den vier Blöc• ken des Bandes annähernd keine Gemeinsamkeiten auf. Dieser Umstand hätte es verdient, als Symptom des Zustands des Deutschunterrichts gelesen zu werden. Zwar scheint den Heraus­ gebern das Problem durchaus bewußt gewesen zu sein, aber ihr verdienstvoller Versuch, es zu lösen, indem sie der Textsanun1ung den zentrierenden Titel "Leseförderung im Spannungsfeld von ... " unterlegten, kann von den unter anderen Vorzeichen entstandenen Texten nur unzu­ reichend eingelöst werden. Der Effekt ist, daß der Titel mehr und vor allem anderes ver­ spricht, als das Buch einlösen kann. Cornelia Rosebrock

Lesen in der Schule: Perspektiven der schulischen Leseförderung, hrsg. von der Bertelsmann Stiftung. Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung 1995, 81 S. Mehr als ein Buch: Leseförderung in der Sekundarstufe I, hrsg. von der Bertelsmann Stiftung. Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung 1996, 175 S. Beide Bücher haben Lesen und Leseförderung in der Schule zum Thema. Während sich Lesen in der Schule hauptsächlich in theoretischer Hinsicht mit Lesen und Leseförderung und deren verschiedenen Voraussetzungen und Bedingungen beschäftigt, geht es in Mehr als ein Buch im wesentlichen um praxisorientierte und um teilweise schon erprobte Möglichkeiten der Lese­ förderung im Rahmen eines zu diesem Zweck durchgeführten umfassenden Lehrerfortbil­ dungskonzeptes in Nordrhein-Westfalen. Obwohl die beiden Bücher nicht als zusanunengehö• rige Folgebände konzipiert sind, sollten sie dennoch gemeinsam zur Kenntnis genommen wer­ den, da sich die in ihnen vermittelten theoretischen und praktischen Informationen sinnvoll er­ gänzen. Lesen in der Schule ist das Ergebnis von Arbeitsgesprächen zu der Frage, wie das Lesen in der Schule gefördert werden könne. Von der Bertelsmann Stiftung wurden Fortbildner, Schulpädagogen und Bildungsplaner aus mehreren Bundesländern zusanunengeführt, um die Konzepte der Leseförderung zu sichten und gemeinsam zu diskutieren. Nicht ganz nachvoll­ ziehbar sind in diesem Zusanunenhang personengebundene und wenig überzeugende Legiti­ mationsversuche, Leseförderung "salonfähig" zu machen. So wird etwa darauf hingewiesen, daß das Lesen auch "von prominenter Stelle, ob Kanzler oder Bundespräsident" (5), unter­ stützt werde. Auch der pathetisch klingende Verweis darauf, daß das "Leseland" Deutsch­ land"stolz auf seine Tradition der Dichter und Denker ( ... ) heute im internationalen Vergleich im Mittelfeld" (ebd.) bleibe, erinnert eher an übliche und wenig reflektierte Zeitklagen als an eine wissenschaftsfundierte Auseinandersetzung mit einem als Problem erkannten Phänomen. Lesejörderung 187 Viel wichtiger ist der den Arbeitsgesprächen zugrundeliegende Konsens, daß Lesen, Leseför• derung und Lesekultur innerhalb einer veränderten Medienlandschaft, jedoch bei gleichblei­ bender oder gar steigender Bedeutung von Lesekompetenzen, eine besondere Rolle zukommen müsse. Denn: Lesen schule die Phantasie, es schärfe die Vorstellungskraft, erweitere die Sprachkompetenz, befähige zu kognitiv-reflexiven Leistungen, unterstütze u. a. das Verständ• nis für andere Medien. Darüber hinaus bleibe auch für die Zukunft gültig, auch wenn Infor­ mationen zunehmend von Datenbanken (lesend) abgerufen würden: Wer nicht lese, ziehe auch im Berufsleben den kürzeren und bleibe in der Gesellschaft benachteiligt. Leseförderung wird dementsprechend als Teil des Bildungsauftrages der Schule verstanden und als Aufgabe mit langfristiger Perspektive begriffen, mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche zu wirklichen und lebenslangen LeserInnen zu machen. Da die Familie aus verschiedenen Gründen mit dieser Aufgabe oft überfordert sei, wird Schule und Unterricht eine besondere Funktion in diesem Prozeß zugewiesen, zumal sich hier auch vielseitige Möglichkeiten anbieten. Heide Elsholz und Helene Lipowsky nennen im ersten Teil des Buches - in "Lesen als Teil des Bildungsauftrags der Schule" (9-18) - verschiedene Ziele schulischer Leseförderung, wie die Erweiterung von Sprachkompetenz, Förderung von kognitiver und emotionaler Empathie oder Vermittlung von Zugängen zu schriftlich überlieferten Kulturgütern, wozu nicht nur Bü• cher, sondern auch in Computern gespeicherte Texte gehören. Sie betonen, daß Leseförderung eine permanente Aufgabe von der Grundschule bis zur Sekundarstufe 11 sei, da auch in diesem Alter nicht unbedingt von einer "stabilen Leserpersönlichkeit" ausgegangen werden könne. Zielgruppen von Leseförderung seien aber nicht nur SchülerInnen, sondern auch lesefreudige sowie leseunlustige Eltern und LehrerInnen aller Fächer. Die beiden Autorinnen heben außer• dem die Bedeutung von verschiedenen Differenzierungsmaßna\unen hervor, z.B. hinsichtlich der Schulstufen, der unterschiedlichen Lesetypen, der nicht nur muttersprachlich zusanunen­ gesetzten Klassen oder hinsichtlich geschlechts spezifischer Unterschiede. Elsholz und Li­ powsky weisen außerdem auf die (allerdings u.a. durch Hurrelmanns Untersuchungen schon bekannte) Bedeutung der Familie in der Lesesozialisation hin, prognostizieren für die nächsten Jahre nicht nur eine "Wissenskluft" , sondern auch eine "Bildungskluft" (18) in dem Sinne, daß die einen kompetent mit Unterhaltung und Information umzugehen wüßten, die anderen jedoch immer weniger Chancen der Teilhabe erwürben; die Autorinnen sehen hier Herausfor­ derungen an die Demokratie und den staatlichen Bildungsauftrag der Schule. Bernd-Axel Widmann gibt in Teil 11, zum Thema "Tendenzen der Leseförderung" (19-29), einen Überblick über die Entwicklung der Leseförderung der letzten Jahrzehnte, vergleicht die verschiedenen Ansätze miteinander und arbeitet die bewährten und heute bedeutsamen Aspekte heraus. So konstatiert er beispielsweise eine Entwicklung von der wenig zum Lesen motivierenden Ausbildung bloßer Lesefertigkeiten in den siebziger Jahren zur integrativen Le­ seförderung, die das Lesen u.a. als ein Mittel zur Kommunikation erfahrbar macht, nicht pri­ mär von den angenommenen oder vorhandenen Defiziten bei den Kindern ausgeht, sondern Defizite im Unterricht aufzuspüren versucht und nach neuen motivierenden Unterrichtsmetho­ den sucht (Förderung von Eigenaktivität, Lernwerkstatt, interessantes Buchangebot etc.). Er plädiert für eine zunehmende Vielfalt selbstgewählter Texte statt eines einseitigen Lektüreka• nons und auch für Ganzschriften für jüngere Kinder. Die Auswahl der Texte solle von den in­ dividuellen Entwicklungen und Interessen der SchülerInnen abhängig gemacht werden, um eine "Verfrühung" oder "Verspätung" zu verhindern. Zudem weist Widmann auf die Veranke­ rung des Prinzips der Handlungsorientierung in den Deutschlehrplänen hin, die u.a. eine kreative, produktive, umfassendere Beschäftigung mit Literatur meint. Problematisch ist aller­ dings, daß er gleichzeitig davon ausgeht, Handlungsorientierung hätte sich bereits als konsti­ tutives Element im gegenwärtigen Literaturunterricht durchgesetzt. Insgesamt ist problema­ tisch, daß die schulische Realität zu wenig reflektiert wird. Widmann weist aber auch auf eine für die Unterrichtspraxis bedeutende Veränderung in der Bewertung von Print- und audiovisuellen Medien hin: Wurde Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre schulische Leseförderung als Konkurrenzangebot zum übrigen Medienkon­ sum verstanden, wird mittlerweile eine Gleichwertigkeit anerkannt, und es geht darum, die jeweiligen Stärken der einzelnen Medien zu verdeutlichen und in diesem Ra\unen den spezifi­ schen Nutzen des Lesens zu vermitteln. Diese Veränderung in der Bewertung der verschie­ denen Medien wird in Teil III, "Leseförderung als Teil einer integrativen Medienerziehung" (31-43), von Gerhard Tulodziecki noch einmal aufgenommen. Auf dem Hintergrund des von der Bund-Länder-Kommision für Bildungsplanung und Forschungsförderung am 12.12.94 verabschiedeten Orientierungsra\unens zur Medienerziehung in der Schule geht er der Frage nach, wie sich Lesen und Leseförderung im Ra\unen einer integrativen Medienerziehung dar- 188 Rezensionen stellen und spezifiziert damit die Ausführungen von Widmann (Aufgabenbereiche von Me­ dienerziehung seien z.B. das Erkennen und Aufarbeiten von Medieneinflüssen, die Förderung einer kritisch-reflexiven Haltung gegenüber Medienbotschaften, Gestalten und Verbreiten von Medien durch die SchülerInnen selbst). Aber auch Tulodziecki reflektiert in seinen Ausfüh• rungen nicht die in der Alltagsrealität von Schulen zu erwartenden Probleme bei der Umset­ zung seiner Ideen (z. B. Geld- oder Personalmangel). In Teil IV, "Umsetzung in der Praxis" (46-70), stellt Heide Niemann Realisierungsmög• lichkeiten von Leseförderung vor. Sie plädiert u.a. dafür, daß Lesen Teil der Schulkultur werden müsse, z.B. indem Klassenräume lesefreundlich gestaltet würden, regelmäßig Auto­ rInnen eingeladen würden, Unterrichtsergebnisse im Schulgebäude ausgestellt oder überall Hinweisschilder zur Schülerbücherei stehen sollten. In den Unterricht selbst könnten Biblio­ thekare und Buchhändler eingeladen und feste Lesezeiten eingeplant werden, insgesamt solle ein produktiver Umgang mit Literatur gefördert und den unterschiedlichen Formen des Lesens (informatives, selbstvergessenes, identifikatorisches, analytisches, stilles oder lautes Lesen) Raum gegeben werden. Um effektive Leseförderung zu realisieren, sieht Niemann es als not­ wendig an, Leseförderung in allen Phasen der Lehrerbildung, also in der Lehreraus- und Leh­ rerfortbildung zu verankern; Leseförderung sei auch nicht nur Aufgabe des Faches Deutsch, sondern aller Disziplinen sowohl an der Universität als auch in der Schule. Lesen in der Schule gibt einen Einblick in gegenwärtige Überlegungen zum Lesen und zur Leseförderung. Adressaten könnten LehrerInnen in Aus- und Fortbildung sein, die sich über den Diskussionsstand zur Leseförderung informieren wollen. Ob der Band für LehrerInnen allerdings Neues bietet, ist fraglich, da ihnen das meiste bereits aus eigener Erfahrung bekannt sein dürfte. Auch aus diesem Grund ist zu bemängeln, daß in den Texten verschiedene mit dem Lesen und der Leseförderung verbundene Probleme oder Sachlagen wiederholt pauschal abgehandelt werden, oft wenig reflektierte Feststellungen getroffen und verschiedene Sachver­ halte als scheinbar gesichert dargestellt werden. Dadurch treten gegenwärtig kontrovers dis­ kutierte Fragen nicht deutlich hervor. Der Band Leseförderung in der Sekundarstufe I richtet sich vorwiegend an LehrerInnen und an die mit Leseförderung befaßten Personen in der Lehrerfortbildung. Er setzt sich im wesentlichen aus zwei Teilen zusammen: einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Le­ sen und Leseförderung von Bettina Hurrelmann und einem darauf aufbauenden praxisorien­ tierten Teil, in dem ein in der nordrhein-westfaIischen Lehrerfortbildung entwickeltes Konzept zum Lesen in der Sekundarstufe I sowie damit gemachte Praxiserfahrungen vorgestellt wer­ den. Im ersten Kapitel, in "Leseförderung - eine Daueraufgabe" (13-33), geht Bettina Hurrel­ mann auf das veränderte Verhältnis der Medien zueinander ein, setzt sich mit der Fragwür• digkeit der Annahme auseinander, daß das Lesen durch die elektronischen Medien ganz aus dem Verhaltensrepertoire der Menschen verdrängt werden könnte. Sie bewertet die in diesem Zusammenhang immer wieder zu vernehmenden Unkenrufe als bloße Zeitklagen, in denen sich eher Ängste und Abwehr gegen Modernisierungsschübe artikulieren, die nicht Resultat der genauen Beobachtung tatsächlicher Wirkungen sind. Zum Beweis dieser These zeigt Hur­ relmann in einem kurzen historischen Rückblick (ihre Ausführungen dazu gehen bis zu Campe im Jahr 1775 zurück) und im Zusammenhang mit verschiedenen Neuerungen in der Medien­ landschaft immer wiederkehrende ähnliche Reaktionsmuster auf. Sie ergänzt dies mit Ergeb­ nissen aus der aktuellen Leseforschung, nach denen es z.B. keinen dramatischen Einbruch in der Lesepraxis der Bevölkerung gibt und die Familie nach wie vor eine entscheidende Rolle in der Lesesozialisation von Kindern und Jugendlichen spielt. Insgesamt erhöhe sich zwar das Zeitbudget für den Medienkonsum, die Zeit für die Buchlektüre bleibe jedoch fast unverän• dert. Diese Sichtweise auf die Medienlandschaft, gekoppelt mit den von Hurrelmann vorge­ stellten Ergebnissen aus der Leseforschung, dürfte viele Lehrerinnen entlasten - angesichts von oft allzu voreiligen (medienwirksamen) öffentlichen Vorwürfen, daß die Schule in Sachen Lesen und Medienerziehung versagt habe. Darüber hinaus wird im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Anerkennung einer Gleichwertigkeit der verschiedenen Medien auch deutlich, daß Leseförderung weder "Notoperation" (19) noch "Feuerwehr-Aktion" (18) sein kann, mit denen das Lesen gerettet werden soll, sondern daß Leseförderung und die Förderung der da­ mit verbundenen Kompetenzen eine Daueraufgabe ist. Im zweiten Kapitel, "Konzeption der Lehrerfortbildung Lesen in der Sekundarstufe I" (36- 60), werden von Heide Elsholz sehr differenziert Bedingungen, Voraussetzungen und konzep­ tionelle Leitideen von einem zur Leseförderung durchgeführten Fortbildungsprojekt in den Jahren 1986 bis 1990 vorgestellt. Das Projekt dürfte als beispielhaft gelten und könnte ver- Lesejörderung 189 mutlich wegen seines Modellcharakters auch von anderen Lehrerfortbildungsinstituten über• nommen werden, sofern die personellen, institutionellen und finanziellen Mittel dafür bereit­ stünden (für Schul- und Klassenbibliotheken, AutorInnenlesungen, gemütliche Leseecken, Stundenentlastungen für die teilnehmenden Lehrerinnen etc.). Leitende Gesichtspunkte bei der Konzeption waren Aspekte, die zur Zeit allgemein in der Diskussion um Leseförderung aner­ kannt sind, wie z.B. Freude am Lesen wecken, allgemeine Kompetenzerweiterung, Begriffs­ lernen, Medienkompetenz durch Lesen im Medienverbund. Zielsetzungen der Fortbildung wa­ ren u.a., Einstellungsveränderungen bei Lehrenden und SchülerInnen gegenüber dem Medium Buch zu erreichen, da nur derjenige Lesefreude vermitteln könne, der selbst eine positive Haltung gegenüber dem Lesen besitze. Darüber hinaus sollten Kenntnisse und Hand­ lungskompetenzen erworben werden, um Leseförderung in Schule und Unterricht erfolgreich zu betreiben. Als wichtiges Merkmallandesweiter Fortbildungsmaßnahmen in Nordrhein­ Westfalen nennt Elsholz die zentrale Planung und die dezentrale Durchführung, die sowohl professionellen Standard als auch Praxisnähe gewährleisten sollen; Beispiele aus der Praxis werden anhand reichen Bildmaterials von Brigitte Ehrlich und Gottfried Eßer in Kapitel III, "Erfahrungen aus der Lehrerfortbildung" (62-103), dargestellt. Die gewählte Organisations­ struktur ermögliche außerdem eine umfassende Evaluation, deren Ergebnisse schließlich zu einer fundierten Überarbeitung des Konzepts führen können und als Voraussetzung für eine qualifizierte Fortführung der Arbeit zur Leseförderung angesehen werden (Kapitel IV , "Evaluation der Fortbildung Lesen in der Sekundarstufe 1", 106-165). Ausgehend von den als positiv bewerteten Erfahrungen und Ergebnissen dieser Fortbil­ dung zur Leseförderung entwickelt Heide Elsholz in Kapitel V, "Ausblick: Leseförderung in der ganzen Schule" (168-175), weitere Perspektiven für Leseförderungsprojekte, die z.B. auf eine feste Verankerung von Leseförderung in der Lehrerfortbildung zielen, aber auch die Ver­ netzung und Kooperation verschiedener Leseförderungsprojekte auf deutscher und europäi• scher Ebene im Blick haben. Abgesehen von den fast utopisch anmutenden Perspektiven, von denen die Praxis noch weit entfernt sein dürfte, ist der Band Lesejärderung in der Sekundarstufe I sehr empfehlenswert: für diejenigen, die wissenschaftsfundierte und trotzdem praxisnahe Anregungen zur Leseförderung erwerben möchten; für den einzelnen Lehrer bzw. die einzelne Lehrerin, da sie aus den Ideen des Konzepts und den Erfahrungen aus der Praxis für den eigenen Unterricht profitieren können; für Personen, die in der Lehrerbildung für die Leseförderung zuständig sind und eventuell ähnliche Vorhaben planen. Sabine Keiner lnntraud M. Oskamp: ]ugendliteratur im Lehrerurteil. Historische und didaktische Perspektiven. Würzburg: Königshausen und Neumann, 1996. 187 S. (= Schriftenreihe der Deutschen Akademiejür Kinder- und ]ugendliteratur; Bd. 19) Der zugleich als Habilitationsschrift an der Universität Würzburg vorgelegte Band dokumen­ tiert und kommentiert den Versuch, durch eine bereits im Jahre 1988 durchgeführte Befragung eines repräsentativ ausgewählten Kreises von 1.179 Lehrerinnen und Lehrern an Grund-, Haupt- und Sonderschulen im Regierungsbezirk Unterfranken Einblick in die aktuelle Situa­ tion der Kinder- und Jugendliteratur als Gegenstand von Schullektüre zu gewinnen. Vom Um­ fang her am gewichtigsten ist daher das Kapitel 5: "Zur Bedeutung von Kinder- und Jugend­ büchern im Deutschunterricht" (S. 57-145), in dem die Ergebnisse der Fragebogen-Aktion zu­ sarnmengefaßt und erläutert werden. Mit der ersten Frage der Untersuchung wurden die Lehrerinnen (48,1 %) und Lehrer (51,1 %) in zwei Gruppen eingeteilt: diejenigen, die Kinder- und Jugendbücher in ihren Lite­ raturunterricht einbeziehen (Gruppe 1 = 81 % der Befragten), und diejenigen, die das nicht tun (Gruppe 2 = 19% der Befragten). Die am meisten genannten Gründe gegen die Lektüre von kinderliterarischen Ganzschriften waren, der Lehrplan lasse zu wenig Zeit (52,4%), die Lesefahigkeit und Motivation der Schüler sei zu gering (35,5%) und die in Lesebüchern ent­ haltenen Ausschnitte aus Kinder- und Jugendbüchern reichten aus (30,1 %).

Wichtige Einzelergebnisse bezüglich der Gruppe 1: - Diese Lehrerinnen und Lehrer beziehen zu zwei Dritteln (67,7%) Kinder- und Jugendlite­ ratur regelmäßig in ihren Unterricht mit ein; - realistische Kindergeschichten und Problemliteratur werden eindeutig bevorzugt. An zwei­ ter Stelle steht das Abenteuerbuch oder die Detektivgeschichte; 190 Rezensionen - die meistgelesenen Bücher waren: U. Wölfel: Der rote Rächer (Häufigkeit: 44 von 819 Nennungen); M.v.d. Grün: Vorstadtkrokodile (41); ehr. Nöstlinger: Die feuerrote Frie­ derike (29); U. Wölfel: Fliegender Stern (26); I. Korschunow: Hanno malt sich einen Dra­ chen (21); H.G. Noack: Rolltreppe abwärts (21); P. Härtling: Oma (20); - an Gründen für die Lektüre von Kinder- und Jugendbüchern werden genannt: Der Zugang zu Literatur im allgemeinen werde erleichtert (von 93,8%), der Unterricht werde aufgeloc­ kert (66,4%), man richte sich nach Empfehlungen in Lehrplänen (39,8%), und literarische Grundbegriffe ließen sich so besonders anschaulich klären (21,5%); - der Befragten gaben an, Kinder- und Jugendbücher auch außerhalb des Deutschunterrichts (vorrangig in Heimat- und Sachkunde) einzusetzen; - viele der befragten Lehrerinnen und Lehrer sind daran interessiert, ihre Schüler zum Lesen in der Freizeit anzuregen. Methodisch überwiegen dabei das Vorstellen von Lieblingsbü• chern durch die Schüler, das Anlesen von Kinder- und Jugendbüchern im Deutschunter­ richt, das Lesen von ganzen Büchern im Unterricht und der Besuch von Bibliotheken; - nur sehr wenige Lehrerinnen und Lehrer geben an, in und durch die eigene Schulzeit (in der Grundschule bei 11,7%, im Gymnasium bei 13,9%) zum Lesen von Büchern angeregt worden zu sein; - der größte Teil der Befragten beurteilt die literarische Qualität von Kinder- und Jugendbü• chern positiv. Nicht eingehender untersucht wurde die Rolle der Kinder- und Jugendliteratur in der Aus­ und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Durchgängig differenziert hat I.M. Oskarnp dagegen nach dem Geschlecht, dem Alter und der Schulart bzw. der Jahrgangsstufe, in der die Lehrkräfte unterrichten. Die Fülle der dadurch erhobenen und korrelierten Daten läßt aber kaum aufschlußreiche Trends erkennen. Da die Befragung das literaturdidaktisch anders aus­ gerichtete Gymnasium ausgespart hat, und da einzelne Sonderschultypen überhaupt nicht mit­ einander vergleichbar sind, hätte man auf die Differenzierung nach Schularten verzichten kön• nen. Auch in den anderen Punkten fallen die Ergebnisse wie erwartet aus: Lehrerinnen geben z.B. häufiger als ihre männlichen Kollegen an, regelmäßig Kinder- und Jugendbücher mit ih­ ren Klassen zu lesen; sie bevorzugen auch signifikant häufiger phantastische Literatur und Tiergeschichten. Und ältere Lehrerinnen und Lehrer tendieren im Durchschnitt stärker zu ei­ nem lernzielorientierten Unterricht mit Kinder- und Jugendbüchern als die jüngeren. Bei aller Sorgfalt, mit der die Daten aufgearbeitet worden sind, ist kritisch anzumerken, daß sich aus den Ergebnissen der Untersuchung kaum weiterführende Fragestellungen entwic­ keln lassen. Zum einen liegt das an der überwiegend auf quantitative und statistische Aspekte ausgerichteten Anlage der Untersuchung selbst, die auf ergänzende Einzelinterviews und sy­ stematischer ausgerichtete Fallstudien verzichtet hat, zum anderen hat es seinen tieferen Grund in dem in den einleitenden Kapiteln skizzierten theoretischen Rahmen, der sich auf die tradi­ tionellen Gemeinplätze der Kinder- und Jugendliteraturforschung beschränkt: zunächst auf eine Begründung dafür, daß sich das Untersuchungsinteresse auf "intentionale Kinderliteratur" richtet (Kapitel 3), dann auf einige hinlänglich bekannte thematische Aspekte aus der Ge­ schichte der Kinder- und Jugendliteratur: ihre Bewertung durch "führende Pädagogen" des 18. und 19. Jahrhunderts, ihre Rolle in Volksschullesebüchern des 19. Jahrhunderts, die Forde­ rungen der Jugendschriftenbewegung und die Diskussion der sechziger Jahre, was den Stel­ lenwert der Kinder- und Jugendliteratur als Schullektüre betrifft (Kapitel 4). Es wäre doch auch möglich gewesen, aus der pädagogisch-didaktischen und aus der literaturwissenschaftli­ chen Diskussion um die Kinder- und Jugendliteratur sowie aus den Ansätzen der neueren Le­ seforschung differenziertere Hypothesen für eine Untersuchung abzuleiten, bei der sich der hohe empirische Aufwand besser bezahlt gemacht hätte. Abgeschlossen wird das Buch durch zwei Kapitel, die den Konsequenzen aus der Untersu­ chung gewidmet sind: eines im Sinne von "Anmerkungen" zu einigen wichtigen Untersu­ chungsergebnissen, eines im Sinne eines programmatischen literaturdidaktischen Entwurfs im Rahmen eines "ökologisch verstandenen Deutschunterrichts": "Die Lektüre von Kinder- und Jugendbüchern - ein Weg, veränderte Voraussetzungen im Leben der Heranwachsenden mit­ zuberücksichtigen" (S. 167-171). Den recht allgemein gehaltenen Forderungen, die in diesen Kapiteln entwickelt werden, dürfte ebenso allgemeine Zustimmung gewiß sein: - Lehrerinnen und Lehrer müßten ein differenzierteres Bild von der Vielfalt der Jugendlite­ ratur gewinnen und die Fähigkeit entwickeln, aus dieser Vielfalt eine sinnvolle Auswahl zu treffen; Oskamp: Jugendliteratur im Lehrerurteil 191 - der Grad der Lesbarkeit der Texte und die Bedeutung der Illustrationen sollten bei der Textauswahl berücksichtigt werden; - der Unterricht müßte stärker durch "entschulte Verfahren der Hinführung zum Buch" (z. B. durch freie Leseangebote, Buchvorstellungen, Begegnungen mit Autoren, Schmöker• stunden in der Klasse oder in Bibliotheken u.a.m.) geprägt sein; - anzustreben sei "vor allem ein Verhältnis der Heranwachsenden zum Buch als Mittel der Selbstfindung und Weltbewältigung, der Entwicklung von Ich-Stärke, aber auch von Em­ pathie und Toleranz, und nicht zuletzt einer Kritikfähigkeit, die die Fähigkeit zur Selbst­ kritik einschließt. So verstanden, ist Lesen eine wesentliche Voraussetzung für ein inner­ halb der Grenzen humaner Existenz selbstbestimmtes und damit menschenwürdiges Leben" (S. 171). Weicher wohlmeinende Rezensent wird dem noch etwas hinzufügen wollen? Bernhard Rank

Kratschmer, Edwin: Poetologie des Jugendgedichts. Ein Beitrag zur Poetogenese. Peter Lang, Frankfurt/M. u.a. 1996. 193 S. Kratschmer, der sich 1969 mit seiner Dissertation Das poetische Schaffen Jugendlicher in der DDR bereits einschlägig zu spezialisieren begann, kann mit dem vorliegenden Buch auf einen respektablen Fundus an Lyrikproduktionen von Kindern und Jugendlichen zurückgreifen, den er inzwischen auch schon in einer Publikation aus dem Jahr 1993 interpretiert und vorgestellt hat. Die genannten Jahreszahlen umschreiben das für die DDR historische Datum 1989, und tatsächlich gehören die politischen Dimensionen dieser Thematik neben vielen anderen viel­ leicht zu den besonders interessanten Aspekten seiner Darstellungen. Dies auch deshalb, weil Kratschmer sich in Vergleichen auf frühere Studien zum Thema Kinder- und Jugendgedicht bezieht, v.a. auf die Arbeiten von F. Giese aus dem Jahr 1914. Unter diesem Horizont, der natürlich auch dazwischeniiegende Studien, wie die von A. Busemann (1926), H. Hetzer (1931), E. Lippert (1949) und H. E. Giehr! (1968) sowie die psychologische Fachliteratur be­ rücksichtigt, erscheint die auf den Begriff der Poetogenese reduzierbare Thematik als ein wis­ senschaftlich durchaus ergiebiges Forschungsgebiet. Nicht zuletzt könnte Poetogenese, wie sie hier dargestellt wird, im Zusammenhang mit der neuerdings mehrfach behandelten Rezeptionsästhetik gesehen werden; zurnal Kratschmer im­ mer wieder konkret und mit Textangaben auch darauf Bezug nimmt, wie sich die Lektüre von Kindern und Jugendlichen auf deren poetische Produktionen auswirkt. In der bisweilen eigen­ willig knappen, aber durchaus treffenden und verständlichen Ausdrucksweise nennt der Autor die Phase des kindlichen und jugendlichen poetischen Produzierens eine black box und dies gleichbedeutend auch bei Schriftstellerpersöniichkeiten von Rang und Namen. Die Poetoge­ nese als black box erscheint von der Begriffswahl als ein empirisch orientierter Ansatz, dessen Fragestellungen aber tatsächlich nur in rationalistischer Vorgangsweise aufgeschlüsselt wer­ den können. Das Material, auf das Kratschmer sich stützt, umfaßt etwa 100.000 Texte junger Leute, die überwiegend der ehemaligen DDR entstammen. Sie werden in einer Altersgliederung gruppiert, die die Phasen frühes Schulalter, mittleres Schulalter, Vorpubertät, Pubertät, Ado­ leszenz und Nachadoleszenz (Studierende, Wehrdienst) unterscheidet. Das dritte Kapitel be­ ginnt mit einer "Generalstatistik" , in der die am ehesten ins Auge fallenden Merkmale und Merkmalskomplexe als statistisch belegbare Ergebnisse seiner Studien zusammengefaßt wer­ den. So fällt etwa auf, daß in den Texten aus der BRD die Kritik an der Gesellschaft kulmi­ niert, in den Texten aus der DDR hingegen ein vordergründiges und klischeehaft optimisti­ sches Engagement für Staat und Partei. Väter werden meist kritischer gesehen als Mütter oder die Familie insgesamt; allerdings ist auch wieder mehrfach zu unterscheiden zwischen den Aussagen männlicher und weiblicher Verfasser, was in den untergeordneten Kapiteln im ein­ zelnen genau differenziert wird. Im diachronen Vergleich fallt etwa auf, daß in den von F. Giese untersuchten Texten formale Muster bis hin zur Verwendung bestimmter Versmaße noch viel dominanter waren; ähnliches zeigt sich in der Verwendung des Reimes. Diese in einer Rezension notwendigerweise als verkürzte Statistik zusammengefaßten Er­ gebnisse mögen einen eher knöchernen Eindruck vermitteln, werden aber im Buch durch an­ schauliches Material und in sorfältig gewählten Gegenüberstellungen auch mit frühen Gedich­ ten namhafter Dichterpersöniichkeiten (von J.M.R. Lenz, F. Hölderlin, J.W.v. Goethe bis H.v. Hofmannsthai, B. Brecht und I. Bachmann) in eine aussagekräftige Argumentationsreihe 192 Rezensionen gebracht, in der insgesamt der Eindruck entsteht, daß diese Art des hermeneutischen Umgangs mit Textmaterial gleichermaßen für die psychologische wie auch für die literaturpädagogische Auseinandersetzung mit Jugendlichen von erkenntnisr6rderndem Belang ist. Als nicht eigentliches Ziel, aber gewissermaßen unausweichliches Nebenprodukt seiner Studien sieht sich Kratschmer veraniaßt, Qualitätskriterien oder, wie er es nennt, Aprioris ei­ nes reifen oder gereiften dichterischen Schaffens zu formulieren, so daß sich in dieser Poeto­ logie unprätentiös aufgelistet solche Kriterien finden, die sonst eher als unausgesprochene und abgeklärte Übereinkünfte vorausgesetzt, aber nur selten so klar formuliert werden. Wenn­ gleich Kratschmer etwa mit dem Hinweis auf E. Staigers Stilwandel an die Grenzen seines ei­ gentlichen Forschungsgegenstandes gerät, belegt er durch solche Koppelungen mit Nachbar­ disziplinen die Komplexität seiner Untersuchungen, von denen her eine zeitgemäße Poetologie tatsächlich neu zu überdenken ist. Ernst Seibert

Braun, Barbara: Vorläufer der literarischen Sozialisation in der frühen Kindheit - eine entwicklungspsychologische Fallstudie. Franlifun/M., Berlin, New York: Peter Lang Verlag 1995, 246 S. Aktuelle empirische Studien im Bereich der Leseforschung betonen übereinstimmend, daß die Voraussetzungen des Leser-Werdens im Spannungsfeld zwischen individueller Entwicklung und sozialer Interaktion begründet liegen; stärker in den Blick genommen werden inzwischen auch vor- und außerschulische Lebenssituationen, in denen der Prozeß der Lesesozialisation seine spezifischen Konturen gewinnt. Eine besondere Rolle spielen Untersuchungen, die sich wie die vorgestellte entwicklungspsychologische Fallstudie von Braun mit den ersten 'Buchleseerfahrungen' des Kindes im sozialen Kontext der Familie beschäftigen. Speziell diese Art von Studie erhellt den maßgeblichen Einfluß familialer Interaktions- und Gesprächs• formen auf die kindliche Leseentwicklung und wirft gleichzeitig ein Licht auf Formen und Funktionen von Kinderbüchern in der frühen Lesesozialisation. Ausgehend von der grundSätzlich 'dialogischen Struktur' erster Lesesituationen und zugleich mit besonderer Aufmerksamkeit für die dem Kind eröffneten Spielräume zur Entfal­ tung von Eigenaktivität untersucht die Fallstudie von Braun das Ineinandergreifen von Kom­ munikationsroutinen und wechselseitigen Anpassungsprozessen beim gemeinsamen Bilder­ buchlesen durch eine Mutter und ihr Kleinkind. Die Einzelfallstudie ordnet sich ein in ein übergreifendes Medienrezeptionsforschungsprojekt der Freiburger Gruppe um M. Charlton, das die kulturelle Entwicklung von gesprochener und geschriebener Sprache unter dem Aspekt der Ontogenese untersucht. Einem Leitgedanken dieses Projekts zufolge ermöglicht erst die soziale Interaktion mit der Bezugsperson dem Kind den Erwerb derjenigen Fähigkeiten, die zum späteren selbständigen Verstehen von Texten und Bildern notwendig sind. Auch in der Studie von Braun wird diese These der 'sozialen Konstitutionstheorie' zugrundegelegt; die Untersuchung stützt sich ferner auf Wygotskys Konzept der 'Zone der nächsten Entwicklung' und die pragmatische Spracherwerbskonzeption des Psychologen J.S. Bruner. Vor diesem theoretischen Hintergrund werden sechs detaillierte Sequenzanalysen durchgeführt, die die Entwicklung der Fähigkeit zum gemeinsamen Bilderbuchgebrauch für die Zeit zwischen dem elften und zwanzigsten Lebensmonat eines Kindes dokumentieren. Aufgezeigt wird, daß beim ontogenetisch frühen Bilderbuchgebrauch - und zwar über den gesamten Beobachtungszeitraum - die Thematisierung der Referenzbeziehung im Vordergrund steht. Referenten sind dabei die Illustrationen im Bilderbuch, und die Rolle der Mutter besteht zunächst darin, die Situation des Bilderbuchlesens, d.h. den zeigenden Umgang mit den Abbildungen als ein besonderes Ereignis gemeinsam gerichteter Aufmerksamkeit gegenüber anderen Spielaktivitäten zu etablieren. Eindrucksvoll veranschaulicht die Fallstudie die ersten Schritte in einem Prozeß, der vom haptisch-taktilen Umgang mit einem Bilderbuch, d.h. dem Befühlen und sprichwörtlichen 'Begreifen' einzelner Objekte (und ihrer Benennung durch die Mutter), über imitative Stimm- und Wortspiele (z.B. abwechselndes Nachahmen des Quakens einer im Buch abgebildeten Ente) bis hin zur sprachsymbolisch anspruchsvolleren Formen der (gemeinsamen) Identifikation von Bilderbuchszenen und ersten Versuchen des Erzählens und Spielens von Ereignissen reicht. Bezogen auf jeden einzelnen Schritt in diesem Prozeß der - vor allem in seiner inhaltlich-thematischen Expansion - stets abstrakter werdenden Referenzor­ ganisation wird das Kind durch die Gesprächsangebote (Fragen und Kommentare) der Mutter solange eingebunden, bis es in der Lage ist, ihn selbst zu initiieren und durchzuführen. Braun: Vorliilifer der literarischen Sozialisation 193 Nachdrücklich betont die Studie die maßgebliche Bedeutung der mütterlichen Interpretati­ onsleistungen in diesem Entwicklungsprozeß. Als besonders erfolgreich werden diejenigen Deutungen der Mutter gewertet, die sich einerseits dem aktuellen Entwicklungsstand des Kin­ des anpassen, andererseits aber auch eine zukunftsorientierte Perspektive für das Überschrei• ten in eine 'Zone der nächsten Entwicklung' hinein eröffnen. Gegenüber den pragmatischen Spracherwerbsstudien von Ninio und Bruner (1978), die speziell die Gerüst-Funktion standar­ disierter Handlungsroutinen (eng!.:' scaffolding') des 'Bücherlesens' für die Weiterentwick- 1ung der kindlichen Fähigkeiten hervorheben, wird in der Studie von Braun der Eigenaktivität des Kindes ein weitaus größerer Stellenwert eingeräumt. Das Zusammenspiel beider Kompo­ nenten veranschaulichen beispielhaft folgende Handlungssequenzen: Wenn etwa das elf Mo­ nate alte Kind über ein auch plastisch hervorgehobenes Detail in einem Stoftbilderbuch streicht und dazu einen Laut äußert, der wie "eii" klingt, reagiert die Mutter mit einer stan­ dardsprachlich elaborierten, vor allem aber positiv bestärkenden Paraphrase des kindlichen Äußerungsversuchs: "Ja, ei, zart ist das". Das kontinuierliche Fortschreiten in dieser Ent­ wicklung wird erkennbar, wenn das Kind im Alter von neunzehn Monaten vermeintliches 'Erschrecken' der Mutter angesichts einer Bilderbuchillustration über ein verschüttetes Ge­ tränk mit dem Ausruf "Aua" kommentiert und solchermaßen auf bereits intersubjektiv geteil­ tes Skript-Wissen, d.h. auf die Kenntnis regulärer sozialer Handlungsabläufe, einschließlich möglicher Störfaktoren, Bezug nimmt. Als spezifischer Erfolg einer Vorlesepraxis, die konse­ quent auf die Vermittlung präsentierter Buchinhalte mit der alltäglichen Erfahrungswelt des Kindes zielt, ist schließlich auch das symbolische Nachspielen einer Bilderbuchszene über das morgendliche Anziehen zu werten, in der das inzwischen zwanzig Monate alte Kind versucht, sich das Buch als Schuh anzuziehen. Ein besonderes Verdienst der Fallstudie von Braun liegt in der detaillierten (und mit einer Vielzahl authentischer Gespächsdokumente gestützten) Rekonstruktion von Interaktionsfor­ men, die das in der didaktischen Diskussion viel beschworene Prinzip der 'Verführung zum Lesen' zur Anschauung bringen. Vorgeführt wird, wie das gemeinsame 'Bücherlesen' von Mutter und Kind als Anlaß zu ersten Gesprächen über die im Bilderbuch geschilderte Wirk­ lichkeit in ihrer Nähe und Distanz zu eigenen alltäglichen Erfahrungen wahrgenommen wird und gleichzeitig als Situation, in der sich die Beteiligten besonderer emotionaler Nähe zuein­ ander vergewissern können. Ebenso deutlich wird aber auch die unverzichtbare Unterstützung durch die Mutter als der kompetenteren Rezeptionspartnerin; denn die maßgeblich durch sie bestimmte Handlungsorganisation des Vorlesegesprächs gibt den Ausschlag dafür, daß das potentielle Sinnangebot des Mediums Bilderbuch - im vorliegenden Fall sorgfältig auf die je spezifischen Entwicklungsaufgaben des Kindes abgestimmt - in der Rezeptionssituation auch tatsächlich realisiert wird. Somit dokumentiert die vorgestellte Fallstudie allerdings auch nicht so sehr regelgeleitete Strukturen der primären sprachlichen Enkulturation, wie dies ihre enge methodische Anleh­ nung an Oevermanns Prinzipien einer strukturalen Hermeneutik nahelegt; sie illustriert viel­ mehr außerordentlich günstige (und damit zweifellos auch milieuspezifische) Eingangsvoraus­ setzungen für einen Prozeß literarischer Sozialisation, bei dem schon das kleine Kind als ein zu selbständiger Bedeutungskonstruktion fähiger Gesprächs- und Rezeptionsteilnehmer ernst­ genommen wird. Petra Wieler Bibliographie Bibliographie der 1996 erschienenen Fachliteratur

Verzeichnis der Rubriken

I. Bibliographien, Lexika, Kataloge 201 VI. Außerdeutsche Kinder- und lugendliteratur 246 11. Nachbardisziplinen 203 1. Allgemeine Beiträge, 1. Familienforschung 203 vergleichende Kinder- und 2. Genderforschung 203 lugendliteraturwissenschaft 246 3. Pädagogik, Sozialisations-, 2. Afrika 247 Bildungs- und Schulforschung 203 3. Asien 247 4. Kindheitsforschung 204 4. Australien 248 5. lugendforschung 205 5. Belgien 248 6. England 248 III. Literaturerwerbs- und literarische So- 7. Frankreich 249 zialisationsforschung, Rezeptions- und 8. Griechenland 249 Lese(r )forschung 206 9. Irland 250 1O.Island 250 IV. Allgemeine Beiträge zur Kinder- ll.Israel 250 und lugendliteratur; Theorie 12.Italien 250 der Kinder- und lugendliteratur 207 l3.Kanada 250 14. Niederlande 250 V. Deutschsprachige 15.0steuropa 251 Kinder- und lugendliteratur 209 16. Skandinavien 252 17. Spanien 253 1. Allgemeine Beiträge; 18.Türkei 253 übergreifende Darstellungen 209 19.USA 253 2. Vor 1750 209 3. 1750 - 1800 209 VII. Volksliterarische Gattungen 255 4. 1800 - 1870 210 5. 1870 - 1918 211 1. Märchen 255 6. 1918 - 1945 213 2. Sonstige Gattungen 256 7. Nach 1945 214 VIII. Illustration 256 a. Allgemeine Beiträge; übergreifende Darstellungen; IX. Didaktik der Kinder-und Bundesrepublik Deutschland 214 lugendliteratur 257 b. DDR 215 c. Österreich 215 1. Didaktik allgemein 257 d. Schweiz 216 2. Schulische Lesef6rderung 258 e. Gattungen, Medien 217 3. Außerschulische Leseförderung 258 f. Themen, Motive 228 4. Gattungen, Medien 259 g. Autoren, Illustratoren 234 5. Themen, Gestalten h. Preise 240 und Motive 261 i. Verlag, Buchhandel 242 6. Autoren 262 j. Bibliothekswesen 245 k. Verschiedenes 245 Nachträge 264 198 Bibliographie

Verzeichnis der ausgewerteten Periodika und Sammelwerke

(Abkürzungsliste)

AdA. - Aus dem Antiquariat Compar(a)ison. - Compar(a)ison. An inter­ Allerdings. - Aller dings. Versuch, 25 national journal of comparative literature, Iahre einzuwickeln. Werkstatttbuch zum 11/1995 Programm B & G/ hrsg. von Hans-Ioachim CRED. - Comic Reddition Gelberg. - Einmalige Aufl. - Weinheim CX. - Comixene [u.a.]: Beltz & Gelberg, 1996 DaTh. - Das andere Theater Almanach. - Almanach zur Polnischen DeBb. - Der evangelische Buchberater Kinderkultur / [Hrsg.: Institut für Interdis­ DerDU. - Der Deutschunterricht ziplinäre Kultur- und Medienforschung. Ed. DU. - Deutschunterricht Gesamtleitung: Margareta Gorschenek ... Eine Welt in der Schule. - Eine Welt in der Mit Beitr. von Andreas Bode ... ]. - Ham­ Schule (Beil. zu: Grundschulunterricht) burg: Katholische Akademie, 1996 Eins und eins ist drei. - Eins und eins ist AR. - The Alan Review drei. Erziehungsmuster in der Kinder- und BeitrJM. - Beiträge lugendliteratur und lugendliteratur . Ergebnisse der 31. Tagung Medien des Internationalen Instituts für lugendlite­ BeitrJTh. - Beiträge zum lugendtheater ratur und Leseforschung / hrsg. vom Inter­ (Beil. zu: Praxis Schule 5-10) nationalen Institut für lugendliteratur und Blickpunkt: Autor. - Blickpunkt: Autor / Leseforschung. - Wien: Internationales In­ hrsg. von Kurt Franz ... - Baltmannsweiler: stitut für lugendliteratur und Le­ Schneider-Verl. Hohengehren, 1996 seforschung, 1996 (Schriftenreihe der Deutschen Akademie für Eselsohr. - Eselsohr. Fachzeitschrift für Kinder- und lugendliteratur Volkach ; 20) Kinder- und lugendmedien Bn. - Büchereinachrichten Fabula. - Fabula Börsenbi. - Börsenblatt für den Deutschen Familiendynamik. - Familiendynamik Buchhandel Fantasy. - Fantasy in Film und Literatur / Bookbird. - Bookbird. World of Children's verantw. Hrsg. für den thematischen Teil Books dieses Bandes: Dieter Petzold. - Heidelberg, BuB. - Buch und Bibliothek Winter, 1996 (Anglistik & Engli­ Buchhandelsgesch. Buchhandels- schunterricht ; 59) geschichte Fernsehen. - Liebe, Tod und Lottozahlen. Bücher haben ihre Geschichte. - Bücher Fernsehen in Deutschland: Wer macht es? haben ihre Geschichte. Kinder- und Iu­ Was bringt es? Wie wirkt es? / Tilmann P. gendliteratur, Literatur und Nationalsozia­ Gangloff ... (Hrsg.). - Hamburg [u.a.]: lismus, Deutschdidaktik / hrsg. von Petra Steinkopf, 1994 Iosting ... - Hildesheim [u.a.]: Olms, 1996 Forschung Frankfurt. - Forschung Frank­ Bull.J + L. - Bulletin lugend + Literatur furt. Wissenschaftsmagazin der Iohann Campe. Visionäre Lebensklugheit. Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Ioachim Heinrich Campe in seiner Zeit Main, Ig. 14, H. 3/1996 und 4/1996 (1746-1818). [Ausstellung des Braun­ Frankfurter Blätter. - Frankfurter Blätter / schweigischen Landesmuseums und der hrsg. von Hans Ioachim Nauschütz... - Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Frankfurt (Oder): Deutsch-Polnisches Lite­ vom 29. Iuni bis 13. Oktober 1996] / raturbüro, 1996 [Ausstellung und Katalog: Hanno Freunde. - Freunde fürs Leben. Von Aste­ Schmitt ... ]. - Wiesbaden; Harrassowitz, rix bis Zorro: Gefährten, Helden, Kult­ 1996 (Ausstellungskataloge der Herzog Au­ figuren / Holger Ienrich (Hg.). - 1. Aufl. - gust Bibliothek; 74) Essen: Klartext-Verl., 1996 Campe 11. - Erfahrung schrieb's und Furidevogel. - Fundevogel. Kritisches Kin­ reicht's der lugend. Joachim Heinrich der-Medien-Magazin Campe als Kinder- und Jugendschriftsteller Fundevogel / Grimm & Grips. - Grimm & / [Ausstellung und Katalog: Carola Pohl­ Grips (Beil. zu: Fundevogel) mann ... ]. - Wiesbaden: Reichert, 1966 Geschichte lernen. - Geschichte im Comic / (Staatsbibliothek < Berlin > - PK : Aus­ Red.: Michael Sauer. - Seelze: Friedrich, stellungskataloge, Neue Folge; 17) 1994 (Geschichte lernen; 37) ChL. - Children's literature GrSch. - Grundschule (Westermann) Abkürzungsliste 199 Gsz. - Die Grundschulzeitschrift Lesen in der Schule. - Lesen in der Schule Hören-Lesen-Fernsehen. - Hören, Lesen, mit dtv junior. Moderner Kinderroman. Fernsehen - und sie spielen trotzdem. Bei­ Unterrichtsvorschläge für die Altersstufen träge zum Medienumgang von Kindern / 9-12 Jahre / Konzeption: Hannelore Dau­ Walter Klingler ... (Hrsg.) Mit Beitr. von J. bert. Texte von Elvira Armbröster-Groh ... Aregger ... - 1. Aufl. - Baden-Baden: No­ - München: Deutscher Taschenbuch-VerI., mos Verl.-Ges., 1996 (Südwestfunk• 1996 (Lehrertaschenbuch ; 7) Schriftenreihe : Medienforschung ; 2) LfSchw. - Leseforum Schweiz, Informa­ ide. - Informationen zur Deutschdidaktik tionsbulletin IJB-Rp. - IJB-Report LRA. - Lexikon der Reise- und Abenteuer­ Inszenierungen von Weiblichkeit. - Insze­ literatur nierungen von Weiblichkeit. Weibliche LU. - The Lion and the Unicorn Kindheit und Adoleszenz in der Literatur Lyrik. - Kinderlyrik zwischen Tradition des 20. Jahrhunderts / Gertrud Lehnert und Moderne / hrsg. von Kurt Franz ... - (Hrsg.). - Opladen: Westdeutscher VerI., Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohen­ 1996 gehren, 1996 (Schriftenreihe der Deutschen International Companion. - International Akademie für Kinder- und Jugendliteratur companion encyclopedia of children's lite­ Volkach ; 17) rature / ed. by Peter Hunt. - London [u.a.]: Mädchen- und Frauenbildung. - Ge­ Routledge, 1996 schichte der Mädchen- und Frauenbildung Jb.KJL. - Kinder- und Jugendliteratur­ Bd. 1 und 2 / Elke Kleinau ... (Hg.). - forschung 1995/96. Mit einer Gesamtbi­ Frankfurt am Main: Campus-Verl., 1996 bliographie der Veröffentlichungen des Jah­ Märchen. - Das selbstverständliche Wun­ res 1995 / in Zusammenarbeit mit der Ar­ der. Die Welt im Spie~el des Märchens / beitsgemeinschaft Kinder- und Jugendlite­ Evangelische Akademie Baden (Hg.). raturforschung hrsg. von Hans-Heino [Red.: Klaus Nagomi...]. - Karlsruhe: VerI. Ewers ... - Stuttgart [u.a.]: Metzler, 1996 Evangelischer Presseverband für Baden, JbKMG. - Jahrbuch der Karl-May-Gesell­ 1996 (Herrenalber Forum; 17) schaft Märchenspiegel. - Märchenspiegel JL. - Jugendliteratur MCon. - Medien concret JL-aktuell. Jugendliteratur aktuell Medien. - Medienlust - Medienlast. Was (Beilage zu Praxis Schule 5-10) bringt die Rezipientenforschung den Rezi­ JPh. - The Journal of Psychohistory pienten? / Bernd Schorb ... (Hrsg.). - Mün• Jugendlektüre. Theorien der Ju­ chen: KoPäd-Verl., 1996 (FSF Dialog; 1) gendlektüre. Beiträge zur Kinder- und Ju­ MERZ. - Medien und Erziehung gendliteraturkritik seit Heinrich W olgast / MittJubufo. - Mitteilungen des Instituts für Bernd Dolle-Weinkauff ... (Hrsg.). - Wein­ Jugendbuchforschung heim [u.a.]: Juventa Verl., 1996 Mp. - Mediaperspektiven (Jugendliteratur - Theorie und Praxis) Mütterlichkeit. Mutter und Müt• Jugendliteraturpreis. - 40 Jahre Deutscher terlichkeit. Wandel und Wirksamkeit einer Jugendliteraturpreis. Eine Dokumentation Phantasie in der deutschen Literatur / hrsg. über 40 Jahre / hrsg. von Heide Peetz ... - von Irmgard Roebling ... - Würzburg: Kö• München: Arbeitskreis für Jugendliteratur, nigshausen & Neumann, 1996 1996 NSlg. - Neue Sammlung Jugend-Theater. - Jugend-Theater / Jörg NZZ. - Neue Zürcher Zeitung Richard (Hg.). - Frankfurt am Main: Haag Päd. - Pädagogik + Herchen, 1996 (Kinder-Jugend-Theater; Para*doxa. - Para*doxa. Studies in world 2) literary genres: Vol. 2, No. 3-4 - Censor­ JuLit. - JuLit. Informationen. Arbeitskreis shil' in children' s literature / [Ed.: Lauric für Jugendliteratur Gudlandl - Vashon Island, 1996 KJCK. - Kinder- und Jugendfilm Korre­ Passa;en. - Passagen-Passages. Eine spondenz schweIZerische Kulturzeitschrift. Hrsg.: Pro KJL-Lex. - Kinder- und Jugendliteratur. Helvetia, Kommunikation. - Zürich 1996 Ein Lexikon - Autoren, Illustratoren, Ver­ PrD. - Praxis Deutsch lage, Begriffe / hrsg. von Alfred C. Baum­ PrG. - Praxis Grundschule gärtner ... - Meitingen: Corian-Verl., 1995 PrSch. - Praxis Schule 5-10 KL-aktuell. - Kinderliteratur aktuell Psychosozial. - Psychosozial, 19. Jg., Nr. (Beilage zu Grundschule/Praxis Grund­ 64 1996, Heft 11 schule) Publikum. - Das andere Publikum. Deut­ KLG. - Kritisches Lexikon der deutsch­ sches Kinder- und Jugendtheater / hrsg. von sprachigen Gegenwartsliteratur Annett Israel ... - 1. Aufl. - Berlin: Hen­ KTh.-aktuell. Kindertheater aktuell schel, 1996 (Beilage zu Praxis Grundschule) Puppenspiel. - Puppenspiel Information. K+ U.- Kunst und Unterricht Fachzeitschrift für Figurentheater LdC. - Lexikon der Comics Radio. - Kinder und Radio. Zur medien­ Leseglück. - Leseglück. Eine vergessene pädagogischen Theorie und Praxis der au­ Erfahrung? / Alfred Bellebaum ... (Hrsg.). ditiven Medien / Wolfgang Schill ... - Opladen: Westdeutscher Verl., 1996 (Hrsg.). - Frankfurt am Main: Gemein- 200 Bibliographie schaftswerk der Evang. Publizistik, 1996 (Beiträge zur Medienpädagogik ; 2) RRA. - RRAAH! Schatzinsel. - Schatzinseln für die Schule. Unterrichtsentwürfe für die Jahrgangsstufen 6-11 / Lektorat: Annete Weber. - Orig.­ Ausg.- Frankfurt am Main: Fischer Ta- schenbuch-Verl., 1996 (Schatzinsel 99017) Signal. - Signal SprBI. - Die Sprechblase SWZ. - Sache-Wort-Zahl. Lehren und Ler­ nen in der Grundschule TA. - Tages-Anzeiger (Zürich) Televizion. - Televizion (München) Text- und Stilanalyse. - Beiträge zur Text­ und Stilanalyse / Angelika Feine ... (Hrsg.). - Frankfurt am Main [u.a.): Lang, 1996 (Sprache - System und Tätigkeit; 19) Thdz. - Theater der Zeit TueB. - Tausend und ein Buch Unterwegs. - Unterwegs auf neuen Lern- & Erziehungswegen (Winterthur), H. 9/Juni 1996 UwZfL. - Unterrichtswissenschaft. Zeit­ schrift für Lernforschung VBote. - Volkacher Bote Vernissage. - Vernissage: Die Zeitschrift zur Ausstellung - WOwT 100 Jahre Comics ; die Originale im Rheinischen Landesmu­ seum Bonn vom 13.11.1996 bis 26.1.1997 / Red.: Frank Zehnder. - Heidelberg: Burkert & Müller, 1966 (Vernissage Bonn ; 10) Wovon der Schüler träumt. - Wovon der Schüler träumt. Lesef6rderun~ im Span­ nungsfeld von Literaturvermlttlung und Medienpädagogik / Joachim S. Hohmann ... (Hrsg.). - Frankfurt am Main [u.a.): Lang, 1996 (Beiträge zur Geschichte des Deutsch­ unterrichts ; 22) ZEpP.- Zeitschrift für Entwicklun~spsy­ chologie und Pädagogische Psychologle ZfPäd. - Zeitschrift für Pädagogik ZSE. - Zeitschrift für Sozialisationsfor­ schung und Erziehungssoziologie Bibliographien, Lexika 201 Erfahrung schrieb's und reicht's der Jugend I. Bibliographien, Lexika, : Joachim Heinrich Campe als Kinder- und Kataloge Jugendschriftsteller / [Ausstellung und Ka­ talog: Carola Pohlmann ... ]. - Wiesbaden: Reichert, 1996. - 166 S. : zahlr. Ill. - ABC-Bücher aus aller Welt : ein Spiel mit (Staatsbibliothek < Berlin > - PK : Aus­ Buchstaben / [hrsg. von der Internationalen stellungskataloge, N.F. ; 17) Jugendbibliothek. Red.: Barbara Scharioth ... J. - München : Internat. Jugendbiblio­ Eva Johanna Rubin. Märchen, Baum und thek, 1996. - 80 S. : Ill. Wundenier : Ausstellung der Staatsbiblio­ thek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, Anna Höglund : Bilder und Illustrationen ; 25. April - 1. Juni 1996 / [Ausstellung und [dieser Katalog erscheint anlässlich der Katalog: Carola Pohlmann ; Eva Johanna Ausstellung in der Internationalen Jugend­ Rubin. Mit Beitr. von Erich Jooß, Annema­ bibliothek, München ... ] / [hrsg. vom Carl­ rie Verweyen, Klaus Ensikat, Andreas sen Verl.] . - Hamburg : Carlsen, 1996. - Bode, Theodor Kohlmann]. - Wiesbaden: [9] BI. : überw. BI. Reichert, 1996. - 48 S. : zahlr. Ill. - (Staatsbibliothek < Berlin > - PK : Aus­ Annual '96 : illustrators of children's stellungskataloge, N.F. ; 16) books; fiction / [Hrsg.: Bologna Internatio­ nal Children's Book Fair]. - Gossau Zürich 25 Jahre Beltz & Gelberg : das Programm : Neugebauer, 1996. - 213 S. : zahlr. BI. 1971 bis 1995. In: Aller dings (1996), 273- 310 Annual '96 : illustrators of children's books; non fiction / [Hrsg.: Bologna Inter­ Großes Karl May Figurenlexikon / Bernhard national Children's Book Fair]. - Gossau Kosciuszko (Hg.). - 2., verb., überarb. und Zürich : Neugebauer, 1996. - 151 S. : erw. Aufl. - Paderborn : Igel-Verl. Wiss., zahlr. Ill. 1996. - 1036 S. - (Reihe Literatur- und Me­ dienwissenschaft ; 48) Bibliographie österre.tchischer Kinder- und Jugendbücher in Ubersetzungen (1945- [BBY Honour List 1996 / [Ed.: Leena Mais­ 1995) : Englisch, Französisch, Spanisch sen]. - Basel: IBBY, 1996. - 69 S. und Italienisch / hrsg. vom Internat. Inst. für Jugendliteratur und Leseforschung. lls sont lous ... d'Asterix! : un mythe con­ [Red.: Klaus Nowak ... ] . - Wien. - 1996. - tempo rain ; Musee national des Arts et Tra­ 32 S. ditions. populaires 28 octobre 1996 - 21 avril 1997 / [cette exposition a ete organisee Das Bilderbuch : eine Auswahl empfeh­ par le musee national des Arts et Traditions lenswerter Bilderbücher / hrsg. von Kattrin populaires ... La presentation a ete con~ue Stier ... - 10., überarb. Aufl. - München: par Olivier Corbex ... ]. - Paris: Les EdIti­ Arbeitskreis für Jugendliteratur , 1996. - ons Albert Rene/Goscinny-Uderzo, 1996. - VII, [Ca. 70] BI., XXVII: zahlr. Ill. 118 S. : zahlr. Ill. Bratt, 1ngar: Barnböcker utgivna i Sverige Kaminski, Winfred: Aufsätze zur Diskussion 1890-99 : en kommenterad bibliografi. - des Deutschen Jugendliteraturpreises 1955 - Lund : Lund University Press, 1996. - 1996. In: Jugendliteraturpreis (1996), 346- XXII, 695 S. : Ill. - (Skrifter utgivna av 353 Svenska barnboksinstitutet ; 60) Kinder- und Jugendliteratur aus Verlagen Brüggemann, Theodor: Kinder- und Ju­ der ehemaligen Sowjetischen Besatzungs­ gendliteratur 1498 - 1950 : kommentierter zone (SBZ) : Bibliographie. In: Jb.KJL Katalog der Sammlung Theodor Brügge• (1996),50-77 mann ; Band 2 - Osnabrück : Wenner, 1996. - 422 S. : zahlr. Ill. Klotz, Aiga: Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland 1840-1950 : Das Buch der Jugend 1996/1997 : Kin­ Gesamtverzeichnis der Veröffent1ichun~en derbuch, Bilderbuch, Jugendbuch, Sach­ in deutscher Sprache ; Band IV (R-S) - buch, Taschenbuch / [Hrsg.: Arbeitskreis Stuttgart [u.a.] : Metzler, 1996. - 561 S. - für Jugendliteratur]. - München. - 1996. - (Repertorien zur Deutschen Literaturge­ 59 S. schIchte ; 14) Bücher und Filme für Jung und Alt / [Hrsg.: Kümmerling-Meibauer, Bettina: Studies in Bundesministerium für Familie, Senioren, comparative children's literature : a biblio­ Frauen und Jugend ... Red.: Marion graphy. In: Compar(a)ison (1996), 2/1995, Roemer ... ]. - Remscheid. - 1996. - 31 S. : 147-159 zahlr. Ill. - (Dialog der Generationen) "Das Leben ein Traum" - Ernst Kreidolf Cold world - Kalte Welt : Gewalt in ameri­ 1863-1956 : Werke aus den Beständen des kanischen Jugendromanen / [hrsg. von der Vereins Ernst Kreidolf / hrsg. vom Verein Internationalen Jugendbibliothek. Red.: Jo­ und der Stiftung Ernst Kreidolf. chen Weber]. - München: Internat. Jugend­ [Konzeption von Ausstellung und Katalog: bibliothek, 1996. - 56 S. Isabelle Chappuis ... ] . - ~ern : Kunstmu­ seum Bern, 1996. - 206 S .. zahlr. Ill. 202 Bibliographie Lesejreude mal 300 : die 300 besonderen Hans-Heino Ewers in Zusammenarbeit mit Kinder- und Jugendbücher 1996 / im Auftr. Annegret ~ölpel und Ran HaCohen - Stutt­ der Kommission für Kinder- und Jugendlite­ gart [u.a.] . Metzler, 1996. - 1495 S. ratur [zsgest. vom Internat. Inst. für Ju­ gendliteratur und Leseforschung]. - Wien. - Das Vaterbild im Kinderbuch: kommen­ 1996. - 68 S. : zahlr. BI. tierte Literaturliste / [Hrsg.: Stadt Göttingen, Stadtbibliothek, Red.: Ralf Linders, loke; Sterck, Marita de; Cham­ Ruhi]. - Göttingen, 1996. - [24] BI. bers, Aidan [Mitarb.}: Behind the story : children's books authors in Flanders and the von 3-8 : neue Bilderbücher, Vorlesebü• Netherlands - Ruinen: Bariet, 1996. - 239 cher, Elternbücher 1996/97 / [Hrsg.: Deut­ S. : zahlr. Ill. sches Jugendmedienwerk]. Mainz, 1996. - 48 S. Ölke, Martina: Bibliographie zu Mutter und Mütterlichkeit. In: Mütterlichkeit (1996), Weber, Hans: Bücher machen Schule : Ta­ 363-374 schenbücher mit Handreichungen für den Unterricht. - Frankfurt am Main : Arbeits­ Reiß, Gunter; Schoenebeck, Mechthild von; gemeinschaft Jugendliteratur und Medien Helms, Dietrich: Musicals ... nicht nur für der GEW, 1996. - 40 S. - (Materialien Ju­ Kinder : ein kommentiertes Stückeverzeich• gendliteratur und Medien; 33) nis - Regensburg : ConBrio Verl.-Ges., 1996. - 181 S. : zahlr. BI. - (Theater und Wegehaupt, Heinz: Bibliographie polnischer Musik für Kinder und Jugendliche; 1) Kinder- und Jugendliteratur in deutscher Sprache durchgesehen und ergänzt von Der rote Elefant : Bücher und andere Me­ Waldemar Klemm. In: Almanach (1996), dien für Kinder und Jugendliche / Hrsg.: 130-138 Gemeinschaft zur Förderung von Kinder­ und Jugendliteratur. Berlin, 1996. - 80 S. Wer liest, der spri4Jt! : Deutscher Jugend­ literaturpreis ; die Auswahl 1996 / [Red.: Der schöne Schein : eine Reise durch die Dorothea Liesenhoft]. - München: Arbeits­ Welt des Helme Heine / Helme Heine. kreis für Jugendliteratur, 1996. - 64 S. [Hrsg. von Christiane Schneider]. - Mün• chen : Middelhauve, 1996. - 207 S. : zahlr. The White Ravens 1996 : 20 books from 16 BI. countries out of aselection of over 250 titles. In: IJB-Rp., 14 (1996), 1, 8-15 Schmidt-Dumont, Geralde: Die Kinder von 1001 Nacht : interkulturelle Erziehung Wie das Kind sein soll : Kinderbücher als durch authentische Kinder- und Jugendlite­ Quelle bildungsgeschichtlicher Forschung ; ratur aus islamischen Ländern und von Mi­ Katalog zur Ausstellung; [Ausstellung der grantenautoren und -autorinnen. - Frankfurt Bibliothek für Bildungsgeschichtliche For­ am Main : Arbeitsgemeinschaft Jugendlite­ schung des Deutschen Instituts für Interna­ ratur und Medien in der GEW, 1996. - 48 tionale Pädagogische Forschun~ und der S. - (Materialien Jugendliteratur und Me­ Kinder- und JugendbuchabteIlung der dien; 35) Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kul­ turbesitz vom 10. September bis 8. Novem­ Schmitt, Hanno: Visionäre Lebensklugheit: ber 1996] / [Hrsg.: Deutsches Institut für Joachim Heinrich Campe in seiner Zeit Internationale Pädagogische Forschung, Bi­ (1746-1818) ; [Ausstellung des Braun­ bliothek für Bildungsgeschichtliche For­ schweigischen Landesmuseums und der schung]. - Berlin : Bibliothek für Bildungs­ Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel geschichtliche Forschung, 1996. - 32 S. : vom 29. Juni bis 13. Oktober 1996] / BI. [Ausstellung und Katalog: Hanno Schmitt ... ]. - Wiesbaden : Harrassowitz, 1996. - Wiebel, Bernhard; Gehrmann, Thekla: 255 S. : zahlr. Ill. - (Ausstellungskataloge Münchhausen - ein amoralisches Kinder­ der Herzog August Bibliothek; 74) buch : Untersuchung zu einem Bestseller ; Katalog zur Ausstellung des Schweizeri­ Seiben, Ernst: Bibliographie wissenschaftli­ schen Jugendbuch-Instituts vom 2. Mai bis cher Arbeiten zur ~inder- und Jugendlite­ 28. Juni 1996. [Hrsg.: Schweizerisches Ju­ raturforschung in Osterreich. Hrsg. vom gendbuch-Institut Zürich] . - Zürich, 1996. Internationalen Institut für Jugendliteratur - 88 S. : zahlr. Ill. - (Arbeitsbericht des und Leseforschung. - Wien, 1996. - 85 S. Schweizerischen Jugendbuch-Instituts; 17) Seitenweise Kinderliteratur 1996 / [Red.: WOW! : 100 Jahre Comics; die Originale. - Heidi Lexe ... ]. - Wien: Studien- und Be­ Köln: Rheinland-Verl., 1996. - 254 S. : ratungsstelle für Kinder- und Jugendlitera­ zahlr. BI. - (Kataloge des Rheinischen Lan­ tur, 1996. - 28 S. : Ill. desmuseums Bonn ; 5) Shavit, Zohar; Ewers, Hans-Heino: Deutsch-jüdische Kinder- und Jugendlitera­ tur von der Haskala bis 1945 : die deutsch­ und hebräischsprachigen Schriften des deutschsprachigen Raums ; ein bibliogra­ phisches Handbuch / Zohar Shavit und Nachbardisziplinen 203 Gernert, Dörte: Mädchenerziehung im all­ 11. Nachbardisziplinen gemeinen Volksschulwesen. In: Mädchen• und Frauenbildung (1996), Bd.2, 85-98 Geschichte der Mädchen- und Frauenbil­ Familienforschung dung : Bd. 1 Vom Mittelalter bis zur Auf­ klärung; Bd. 2 Vom Vormärz bis zur Ge­ Beck-Gernsheim, Elisabeth: Nur der Wan­ genwart / Elke Kleinau ... (Hg.). - 1996. - del ist stabil : zur Dynamik der Fami­ 588, 680 S. : zahlr. 111. lienentwicklung. In: Familiendynamik, 21 (1996), 3, 284-304 Kaufmann, Uri R.: Jüdische Mädchenbil• dung. In: Mädchen- und Frauenbildung Familie an der Schwelle zum neuen Jahrtau­ (1996), Bd.2, 99-112 send: Wandel und Entwicklung familialer Lebensformen / Walter Bien (Hrsg.). - Kleinau, Elke: Gleichheit oder Differenz? : Opladen : Leske + Budrich, 1996. - 11, 291 Theorien zur höheren Mädchenbildung. In: S. : zahlr. graph. Darst. - (D1I: Familien­ Mädchen- und Frauenbildung (1996), Bd.2, Survey; 6) 113-128 Familie und Kindheit im Wandel/ Wolfgang Klönne, Irmgard: Mädchen in der Jugend­ Edelstein ... (Hrsg.). - 1. Aufl. - Potsdam : bewegung. In: Mädchen- und Frauenbil­ Verl. für Berlin-Brandenburg, 1996. - 321 dung (1996), Bd.2, 248-247 S. : zahlr. graph. Darst. - (Ergebnisse der Mayer, Christine: Die Anfange einer in­ Jugend- und Sozialisationsforschung ; 2) stitutionalisierten Mädchenerziehung an der König, Oliver: Die Rolle der Familie in der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. In: Soziologie unter besonderer Berück• Mädchen- und Frauenbildung (1996), Bd.l, sichtigung der Familiensoziologie Rene Kö• 373-392 nigs. In: Familiendynamik, 21 (1996), 3, Mertens, Woljgang: Entwicklung der Psy­ 239-267 chosexualität und der Geschlechtsidentität. Lange, Andreas; Lüscher, Kurt: Von der Bd.2: Kindheit und Adoleszenz - 2., über• Form zum Prozeß? : ein konzeptioneller arb. Aufl. - Stuttgart : Kohlharnmer, 1996 Beitrag zur Frage nach der Bedeutung ver­ Mutter und Mütterlichkeit : Wandel und änderter familiärer Strukturen für das Auf­ Wirksamkeit einer Phantasie in der deut­ wachsen von Kindern. In: ZSE, 16 (1996), schen Literatur; Festschrift für Verena Eh­ 3,229-245 rich-Haefeli / hrsg. von Irmgard Roebling - Peter, Elisabeth: Mütter sind auch nur WÜfzburg : ~önigshausen & Neumann, Menschen: den Weg zu sich und den Kin­ 1996. - 374 S .. Ill. dern finden - Zürich: Verl. Pro Juventute, Reese, Dagmar: Mädchen im Bund Deut­ 1996. - 139 S. scher Mädel. In: Mädchen- und Frauenbil­ dung (1996), Bd.2, 271-282 Genderforschung Schmid, Pia: Weib oder Mensch, Wesen oder Wissen? : bürgerliche Theorien zur Bottigheimer, Ruth B.: "Wir werden nicht weiblichen Bildung um 1800. In: Mädchen• als Mädchen geboren - wir werden dazu und Frauenbildung (1996), Bd.l, 327-345 gemacht". In: FrauenforscherInnen stellen sich vor / hrsg. von IIse Nagelschmidt Toppe, Sabine: Mutterschaft und Erziehung (1996), 119-129 zur Mütterlichkeit in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In: Mädchen- und Frau­ Conrad, Anne: "Jungfrau Schule" und Chri­ enbildung (1996), Bd.l, 346-359 stenlehre : lutherische und katholische Ele­ mentarbildung für Mädchen. In: Mädchen• Westphal, Siegrid: Reformatorische Bil­ und Frauenbildung (1996), Bd.l, 175-188 dungskonzepte für Mädchen und Frauen - Theorie und Praxis. In: Mädchen- und Dürr, Renate: Von der Ausbildung zur Bil­ Frauenbildung (1996), Bd.l, 135-151 dung : Erziehung zur Ehefrau und Haus­ mutter in der Frühen Neuzeit. In: Mädchen• und Frauenbildung (1996), Bd.l, 189-206 Ehrich, Karin: Stationen der Mädchenschul• Pädagogik, Sozialisations-, Bil­ reform : ein Ländervergleich. In: Mädchen• und Frauenbildung (1996), Bd.2, 129-148 dungs- und Schulforschung Fietze, Katharina: Frauenbildung in der Auernheimer, Georg: Mit kultureller Diffe­ "Querelle des femmes". In: Mädchen- und renz umgehen lernen. In: Päd, 48 (1996), Frauenbildung (1996), Bd.l, 237-251 11,50-52 Fietze, Katharina: Frauenbildungskonzepte Beck, Ulrich: Das "eigene Leben" in die ei­ im Renaissance-Humanismus. In: Mädchen• gene Hand nehmen. In: Päd, 48 (1996), und Frauenbildung (1996), Bd.l, 121-134 7/8,41-47 204 Bibliographie Dinges, Astrid: Individuelles Handeln in der Honig, Michael-Sebastian: Normative Im­ Interaktion mit gesellschaftlicher Entwick­ plikationen der Kindheitsforschung. In: lung : eine pädagogische Studie als Beitrag ZSE, 16 (1996), 1,9-25 zur. Biograyhieforschung - Frankfurt am Mam [u.a. : Lang, 1996. - 238 S. - Honig, Michael-Sebastian: Probleme der (Europäische Hochschulschriften : Reihe Konstituierung einer erziehungswissen­ 11, Pädagogik; 694) schaftlichen Kindheitsforschung : ein Über• blick über Fragestellungen, Konzepte und Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte Befunde. In: ZfPäd, 42 (1996), 3, 325-346 Bd.1, 15.- bis 17. lahrhunden ; von der Renaissance und der Reformation bis zum Hornstein, Walter: Gewaltbereitschaft von Ende der Glaubenskämpfe / hrsg. von Not­ Kindern und Jugendlichen. In: Die ganz ker Hammerstein. - Frankfurt 1996. - alltägliche Gewalt / Konrad Hilpert (Hrsg.) XVIII, 475 S. ' (1996), 19-43 Olowson, Anke: Die Kosmische Erziehung Kelle, Helga; Breidenstein, Georg: Kinder in der Pädagogik Maria Montessoris : ein als Akteure : ethnographische Ansätze in Weg von der Theorie zur Praxis - Freiburg der Kindheitsforschung. In: ZSE, 16 [u.a.] : Herder, 1996. - 110 S. : Ill. (1996), 1,47-67 Pädagogische Schriften / Johann Karl We­ Kinder als Außenseiter? : Umbrüche in der zel. Mit einer Einf. hrsg. von Phillip S. gesellschaftlichen Wahrnehmung von Kin­ McKnight. - Frankfurt am Main [u.a.] : dern und Kindheit / Helga Zeiher ... Lang, 1996. - 246 S. : Ill. - (Regensburger (Hrsg.). - Weinheim [u.a.] : Juventa Verl., Beiträge zur deutschen Sprach- und Litera­ 1996. - 207 S. : graph. Darst. - (Kindheiten turwissenschaft : Reihe A, Quellen; 10) ; 9) Kinder und Kindheit : soziokulturelle Mu­ Rosenow, Eliyahu: Postmoderne Erzieh~ ster - sozialisationstheoretische Perspekti­ ~2 (~~6{i~~r~~r_7~sellSChaft. In: ZfP" , ven/ Michael-Sebastian Honig ... (Hrsg.). - Weinheim [u.a.] : Juventa Verl., 1996. - n200 S. : Tab., graph. Darst. - (Kindheiten '. Kindheitsforschung Klocke, Andreas: Aufwachsen in Armut: Auswirkungen und Bewältigungsformen der Bacher, lohann; Beham, Manina; Wilk, Li­ Armut im Kindes- und Jugendalter. In: selotte: Familienstruktur, kindliches Wohl­ ZSE, 16 (1996), 4, 390-409 befinden und Persönlichkeitsentwicklung - eine empirische Analyse am Beispiel zehn­ Lipski, Jens: Freizeiträume ostdeutscher Schulkinder. In: ZSE, 16 (1996) 4 353- jähriger Kinder. In: ZSE, 16 (1996), 3, 371 ' , 246-269 Bründel, Heidrun; Hurrelmann, Klaus: Ein­ Mettler - von Meiborn, Barbara: Die Macht führung in die Kindheitsforschung - Wein­ der Medien - Die Macht der Liebe : päd• heim [u.a.] : Beltz, 1996. - 327 S. : graph. a~ogische Parameter jenseits von Me­ Darst. dienkompetenz. In: MCon (1996), 1,38-41 Bücker, Susanne; Herlth, Alois; Ossyssek, Petri, Horst: Zukunftsängste von Kindern Friedolf: Modernität der Familie und Kom­ und Jugendlichen. In: ZSE, 16 (1996) 4 petenzentwicklung von Kindern - Konse­ 339-352 ' , quenzen familiärer Rollenarrangements für Schmauch, Ulrike: Körperberührun~en un­ die Entwicklung von Kindern. In: ZSE, 16 ter Generalverdacht? : zur Skandallsierung (1996), 3, 270-283 und Tabuisierung von sexuellem Miß• Familie und Kindheit im Wandel/ Wolfgang brauch. In: ZSE, 16 (1996), 3, 284-298 Edelstein ... (Hrsg.). - 1. Aufl. - Potsdam : Storia dell'injanzia : 1. Dall'antichita al Verl. für Berlin-Brandenbur~, 1996. - 321 seicento; 2. Dal settencento a og~i / a cura S. : zahlr. graph. Darst. - (Ergebnisse der die E. Becchi - Rom : Editon Laterza, Jugend- und Sozialisationsforschung ; 2) 1996. - XXVII, 419 S. ; 493 S. : Ill. Glückliche Kindheit - Schwierige Zeit? : Thompson, Hilary: Enc10sure and childhood über die veränderten Bedingungen des Auf­ in the wood engravings of Thomas and John wachsens / Jürgen Mansei (Hrsg.). - Opla­ Bewick. In: ChL (1996),24, 1-22 den: Leske und Budrich, 1996. - 274 S. : Tab., graph. Darst. - (Kindheitsforschung ; Ulrich, Anna Katharina: Das letzte Wort 7) des Kindes : ein Beitrag zur Frage des Men­ schengedenkens. In: NZZ (1996),4,59 Gröbchen, Walter: Ein, zwei, Polizei : zur Rezeption von Pop-Musik bei Kindern und Vollbrecht, Ralf: Kinder und Kommerz : Jugendlichen. In: Eins und eins ist drei über Werbewirkung und Markenorientie­ (1996), 157-169 rung. In: MERZ, 40 (1996),3, 173-177 Nachbardisziplinen 205 Zacharias, Woljgang: Zwischen Sinnen­ Main : Fischer, 1996. - 431 S. : BI. - reich und Medienwelt : Spekulationen für (Geschichte der Jugend; 1) die Kindheit im 3. Jahrtausend. In: MCon Gewalt an Schulen : Ausmaß, Bedingungen (1996), 1,4-9 und Prävention ; quantitative und qualitative Zeiher, Helga: Kinder in der Gesellschaft Untersuchungen m den alten und neuen und Kindheit in der Soziologie. In: ZSE, 16 Ländern / Wilfried Schubarth ... (Hrsg.). - (1996), 1,26-46 Opladen : Leske und Budrich, 1996. - 249 S. : zahlr. Tab. und graph. Darst. - (Schule Zinnecker, Jürgen; Silbereisen, Rainer K.; und Gesellschaft ; 11) Georg, Werner: Kindheit in Deutschland : aktueller Survey über Kinder und ihre El­ Ginsteren, Ludger van: Jugendlicher Recht­ tern - Weinhelm [u.a.] : Juventa Verl., sextremismus: eine Folge der Unfähigkeit 1996. - 445 S. : zahlr. Tab. und graph. zu trauern? In: Psychosozial, 19 (1996), 2, Darst. - (Kindheiten ; 8) 103-108 Gröbchen, Walter: Ein, zwei, Polizei : zur Rezeption von Pop-Musik bei Kindern und Jugendlichen. In: Eins und eins ist drei Jugendforschung (1996), 157-169 Baacke, Dieter: Die Welt als Clip? : Ju­ Heim, Robert: "Das Ich ist vor allem ein gendstile und Medien. In: Medien (1996), körperliches" : jugendliche Gewalt und 193-204 frafmentiertes Körper-Ich. In: Psychoso­ Bauer, Inez: Jugend und Tageszeitung. In: zia, 19 (1996), 2, 43-66 Mp, 11 (1996), 1,8-17 Heller, Albert; Scheu/ele, Ulrich: Die Behnken, 1mbke; Zinnecker, Jürgen: Ado­ Schule - auch ein Ort für das Jugendleben? . leszenzkrise intellektuell - Schreiben aus In: Päd, 48 (1996), 11, 16-20 Leidenschaft. In: Päd, 48 (1996), 11, 13-15 Hornstein, Walter: Gewaltbereitschaft von Böpple, Friedhelm; Knü/er, Ralf: Genera­ Kindern und Jugendlichen. In: Die ganz tion XTC : Techno und Ekstase - Berlin : alltägliche Gewalt / Konrad Hilpert (Hrsg.) Verl. Volk und Welt, 1996. - 213 S. (1996), 19-43 Ebrecht, Angelika: Hunger nach Männlich• Harrowitz, Elliat: Jüdische Jugend in Eu­ keit? : die intergenerative Vermittlung von ropa: 1300-1800 . In: Geschichte der Ju­ Schuldgefühlen im Körperselbst und im gend von der Antike bis zum Absolutismus Ichideal rechtsextremer Jugendlicher. In: / Giovanni Levi ... (Hg.) (1996), 113-165 Psychosozial, 19 (1996), 2, 29-42 Jank, Birgit: Rock- und Popmusik : der Ecarius, Jutta: Individualisierung und so­ Wettlauf zwischen Hase und Igel? In: Päd, ziale Reproduktion im Lebensverlauf : Kon­ 48 (1996), 11,21-24 zepte der Lebe~laufforschung - Ovla~en : Janke, Klaus: Musikidole und ihre jugendli­ Leske und Budnch, 1996. - 250 S .. BI., chen Fans : "Take that", "Kelly Family". zahlr. Tab. und graph. Darst. In: Päd, 48 (1996), 11, 9-11 Eckert, Roland; Willems, Helmut: Eskalati­ Jugend in der Krise: Ohnmacht der Institu­ onsmuster der Gewalt bei ausländerfeindli• tionen / Wolfgang Edelstein ... (Hrsg.). - 1. chen Jugendlichen. In: Die ganz alltägliche Aufl. - Potsdarn: Verl. für Berlin-Branden­ Gewalt / Konrad Hilpert (Hrsg.) (1996), 45- burg, 1996. - 207 S. : zahlr. Ill. und graph. 70 Darst. - (Ergebnisse der Jugend- und Sozia­ Ettrich, Klaus Udo u. a.: Der Einfluß fa­ lisationsforschung ; 1) milienbezogener Merkmale auf die Schullei­ Die Jugend von heute : Selbstanspruch, stungen ost- und westdeutscher Jugendli­ Stigma und Wirklichkeit / Jürgen Mansel ... cher. In: UwZfL, 24 (1996), 2, 106-127 (Hrsg.). - Weinheim [u.a.] : Juventa Verl., Fuchs, Marek; Lamnek, Siegfried; Luedtke, 1996. - 248 S. : zahlr. Tab. Jens: Gewalt an Schulen - Pfaffenweiler : (Jugendforschung) Centaurus-Verl., 1996. - 360 S. - (Soziale Jungsein in Deutschland : Jugendliche und Probleme: Studien und Materialien; 2) junge Erwachsene 1991 und 1996 / Rainer Die ganz alltägliche Gewalt : eine inter­ K. Silbereisen ... (Hrsg.). - Opladen : disziplinäre Annäherung / Konrad Hilpert Leske und Budrich, 1996. - 380 S. : zahlr. (Hrsg.). Mit Beitr. von Roland Eckert ... - graph. Darst. Opladen : Leske und Budrich, 1996. - 156 Klacke, Andreas: Aufwachsen in Armut : S. : graph. Darst. Auswirkungen und Bewältigungsformen der Geschichte der Jugend: Bd. 1: Von der Armut im Kindes- und Jugendalter. In: Antike bis zum Absolutismus / hrsg. von ZSE, 16 (1996), 4, 390-409 Giovanni Levi ... Dt. von Leonie Schröder König, Hans-Dieter: Arbeitslosigkeit, und Holger Fliessbach. - Frankfurt am Adoleszenzkrise und Rechtsextremismus : 206 Bibliographie eine Kritik der Heitmeyerschen Sozialisati­ Vom Teddybär zum ersten Kuß : Wege aus onstheorie aufgrund einer tiefenhermeneuti­ der Kindheit in Ost- und Westdeutschland / schen Sekundäranalyse. In: Psychosozial, Peter Büchner ... (Hrsg.). - Opladen : 19 (1996), 2, 77-102 Leske und Budrich, 1996. - 257 S. : zahlr. Tab. und graph. Darst. - (Studien zur Ju­ Krüger, 1homas: Von der Jugendsozialar­ gendforschung ; 16) beit zur Jugendkulturarbeit : ein Paradig­ menwechsel. In: Publikum (1996), 77-82 Voß-FertTnilM, 1homas: Synthesis und Wechselspiele : eine neue Sichtweise der Lipski, Jens: Freizeiträume ostdeutscher Mediennutzung Jugendlicher. In: Medien Schulkinder. In: ZSE, 16 (1996), 4, 353- (1996), 179-191 371 Wiesner, Margit; Silbereisen, Rainer K.: Medien und Jugendkultur / [Hrsg.: Der Prä• Freizeitverhalten bei Jugendlichen in Ost sident der Johann Wolfgang Goethe-Univer­ und West als Funktion des Identitätsstatus. sität Frankfurt am Main. Red.: Ulrike Jas­ In: UwZfL, 24 (1996),2, 128-141 pers] . - Frankfurt am Main . - 1996. - 88 S. : zahlr. Ill. - (Forschung Frankfurt; 4) Wirth, Hans-JÜTgen: Adoleszenz als Chance und Risiko. In: Psychosozial, 19 (1996), 2, Nassen, Ulrich: Die Jüngsten. Selbstver­ 9-28 ständnis und Mentalität eines männlichen Jugendtypus' in der Endphase der Weimarer Ziehe, 1homas: Adieu 70er Jahre : Jugend­ Republik als Modernisierungsphänomene . liche und Schule in der zweiten Modernisie­ In: Bücher haben ihre Geschichte (1996), rung. In: Päd, 48 (1996), 7/8, 35-39 150-160 NeuTnilnn-Braun, Klaus: MTV ruft die Ge­ neration: Willkommen zu Hause . In: For­ schung Frankfurt, 14 (1996), 4, 20-32 111. Literaturerwerbs- und lite­ Oswald, Hans: Zur Einführung in den Thementeil: Jugendforschung im Zeichen rarische Sozialisationsforschung, der Wende. In: UwZfL, 24 (1996), 2, 98- Rezeptions- und Lese(r)for­ 105 schung Petri, Horst: Zukunftsängste von Kindern AssTnilnn, Aleida: Lesen als Über lebens­ und Jugendlichen. In: ZSE, 16 (1996), 4, mittel. In: Leseglück (1996), 87-111 339-352 Bertschi-Kaujmann, Andrea; Kunz, Marcel: Popp, Ulrike: Individualisierung : das Wenn Pippi Langstrumpf Robin Hood be­ "jugendtheoretische" Konzept auf dem Prüf• ge~net : Junge Erwachsene lesen und verar­ stand. In: Päd, 48 (1996), 11,31-35 beiten die Bücher ihrer Kindheit. In: PrD, Schad, Ute: Verbale Gewalt bei Jugendli­ 23 (1996), 135, 62-65 chen : ein Praxisforschungsprojekt über Bonfadelli, Heinz: Lesen im Alltag Jugend­ ausgrenzendes und abwertendes Verhalten licher - Umfang, Motivation und Modalitä• gegenüber Minderheiten - Weinheim [u.a.] : ten. In: Wovon der Schüler träumt (1996), Juventa Verl., 1996. 334 S. 51-66 (Materialien) Dahrendorj, Malte: Von der Lesesozialisa­ Schlosser, Horst D.: Pfundig, wie die Ju­ tion der Jungen im Vergleich zu der der gend redet! In: Forschung Frankfurt, 14 Mädchen - oder: Ist das Lesen geschlechts­ (1996),4, 88 neutral? In: Wovon der Schüler träumt SChTnilUCh, Ulrike: Körperberührun~en un­ (1996), 78-89 ter Generalverdacht? : zur Skandahsierung Fritzsche, Joachim: Wie Kinder das Erzäh• und Tabuisierung von sexuellem Miß• len lernen. In: Jb.KIL (1996), 109-118 brauch. In: ZSE, 16 (1996), 3, 284-298 Gärtner, Hans: Grundlegung einer Vorlese­ Streeck-Fischer, Annette: Über "Mutanten­ kultur. In: KIL-Lex. (1996) Mentalität" oder die verschiedenen Leben des ausländerfeindlichen jugendlichen Skin­ Garbe, Christine: Geschlechtsspezifische head Bernd. In: Psychosozial, 19 (1996), 2, Differenzierungen in der "literarischen Pu­ 67-76 bertät" : Anmerkungen zu geschlechtsspezi­ fischen Widerständen gegen Literaturunter­ Ulbrich, Claudia; Sydow, Hubert: richt. In: DerDU, 48 (1996), 1,88-97 Werthaltungen von Jugendlichen in Ost­ und West-Berlin. In: UwZfL, 24 (1996), 2, Geier, Ruth: "Wenn dir Sex schon zum 142-159 Halse raushängt, versuch's mal mit Politik": politische Texte und junge Leser. In: Text­ Urban, Andrea: Vorsichtshalber tiefe Sor­ und Stilanalyse (1996), 69-77 genfalten : Jugendschutz 2000. In: MCon (1996), 1,35-37 Graf, Werner: Die Erfahrung des Lese­ glücks : zur lebensgeschichtlichen Ent- Theorie der Kinder- und Jugendliteratur 207 wicklung der Lesemotivation. In: Leseglück ging Reading / [organizing committee: Zev (1996), 181-212 Birger ... ) (1996), 45-76 Hegele, Woljgang: Literaturunterricht und Schön, Erich: Mentalitätsgeschichte des Le­ literarisches Leben in Deutschland (1850 - seglücks. In: Leseglück (1996), 151-175 1990) : historische Darstellung - systemati­ sche Erklärung - Würzburg : Königshausen Schön, Erich: Zur aktuellen Situation des & Neumann, 1996. - IX, 266 S. Lesens und zur biographischen Entwicklung des Lesens bei Kindern und Jugendlichen - Humann, Klaus: Keine Lust auf Laune : Oldenburg : BIS-Ver!., 1996. - 55 S. : schützt unsere Kinder vor gutmeinenden graph. Darst. - (Bibliotheksgesellschaft 01- Erwachsenen. In: Börsenb!., 163 (1996), denburg : Vorträge-Reden-Berichte ; 19) 74,69 Schutz, Gudrun: "Der Mond, der ist ge­ Hurrelmann, Bettina; Hammer, Michael: storben ... " : Kinder auf dem We~ zu meta­ Lesesozialisation in der Familie. In: Hören• phorischer Kompetenz. In: Lynk (1996), Lesen-Fernsehen (1996),99-112 148-162 Hurrelmann, Bettina: Lesesozialisationsfor­ Ulrich, Anna Katharina: Die Geschichte ist schun~ als Grundlagenforschung für Lite­ die Spielregel der Geschichte - Vermu­ raturdldaktik und Kinderliteraturwissen­ tungen über das Lesen von kinderliterari­ schaft. In: Bücher haben ihre Geschichte schen Texten. In: Wovon der Schüler (1996), 132-140 träumt (1996), 121-145 laspers, Ulrike; Franzmann, Bodo: "26 ab­ Vogel, Andreas: Die Leserschaft der po­ strakte Buchstaben, die Bilder in Bewegung pulären Jugendpresse. In: Mp, 11 (1996), 1, bringen" . In: Forschung Frankfurt, 14 18-29 (1996),4,62-66 Wardetzky, Kristin: Zwischen Traum und Klauer, Karl losej: Denktraining oder Le­ Realität: Kindertexte aus Ost- und West­ setraining? : über die Auswirkungen eines deutschland im Vergleich, Teil 2. In: Gsz, Trainings zum induktiven Denken sowie ei­ 10 (1996), 92, 46-51 nes Lesetrainings auf Leseverständnis und induktives Denken. In: ZEpP, 28 (1996), Wolf, Dagmar: Erzählen von Bilderge­ 1, 67-89 schichten: zum Zusammenhang von Er­ zählentwicklung und "lautem Denken". In: Lahr, Helmut von der: Lesen: Verlust einer Wovon der Schüler träumt (1996),296-318 Schlüsselqualifikation für die Informations­ gesellschaft. In: Mp, 11 (1996), 1,2-7 Wolf, Dagmar: Strukturschemata und Stu­ fenmodelle des Erzählerwerbs - mehr als ein Leseglück : eine vergessene Erfahrung? / didaktisches Korsett. In: Bücher haben ihre Alfred Bellebaum ... (Hrsg.). - Opladen : Geschichte (1996), 92-110 Westdt. Ver!., 1996. - 245 S. : Ill., graph. Darst. Muth, L.: Man könnte es eine Lust nennen! : Leseglück - eine vergessene Erfahrung? In: Börsenb!., 163 (1996), 103/104, 25-26 Notter, Philipp let al.l: Lernziel Lesen : Lesekompetenzen von Kindern und Jugend­ lichen in der Schweiz - Aarau : Ver!. für IV. Allgemeine Beiträge zur Berufsausbildung Sauerländer, 1996. - 183 Kinder- und Jugendliteratur; S. - (Pädagogik bei Sauerländer ; 22 : Schwerpunkt Sprachwissenschaft, Volks­ Theorie der Kinder- und Ju­ schuldidaktik) gendliteratur Proceedings oj The Seventh International Batycki, Donna M.F.: Systemic censorship: lerusalem Symposium on Encouraging Rea­ the myth of freedom and the place of the ding: March 13-14, 1995 / [organizing child. In: Para*doxa, 2 (1996), 3-4, 318- committee: Zev Birger ... ). - Jerusalem. - 327 1996. - VI, 210 S. : graph. Darst. Beiträge zur Text- und Stilanalyse / Ange­ Ricklejs, Uljen: Lesen/Leser. In: Fischer lika Fe~ne ... (Hrsg.) . - Frankfurt ~ Main Lexikon Literatur / hrsg. von Ulfert Rick­ [u.a.) . Lang, 1996. - 194 S. . Ill. - lefs (1996), 961-1005 (Sprache - System und Tätigkeit; 19) Schneider, Cornelia: Leseglück im Spiegel Benton, Michael: Reader-response criti­ der Kunst: eine Spurensuche. In: Leseglück cism. In: International Companion (1996), (1996), 115-147 71-88 Schön, Erich: Children's and adolescents' Bosmajian, Hamida: Children' s literature reading of literature in school and in pri­ and censorship. In: Para*doxa, 2 (1996), 3- vate. In: Proceedings of The Seventh Inter­ 4,313-317 national Jerusalem Symposium on Encoura- 208 Bibliographie Bosmajian, Hamida: Psychoanalytical criti­ McGillis, Roderick: The nimble reader: li­ cism. In: International Companion (1996), terary theory and children's literature. - 89-100 New York : Twayne, 1996. - XI, 230 S. Censorship in children 's literature 1 Melzer, Helmut: Science-fiction-Kinder­ [Editor: Lauric Guilland]. - Vashon Island. und Jugendliteratur. In: KJL-Lex. (1996) - 1996. - S. 308 - 557. - (Para*doxa. Stu­ dies in world literary genres: Vol. 2, No. Neuben, Reiner: Abriß zur Theorie, zur 3-4) Geschichte und zur Didaktik der deutschen Kinder- und Jugendliteratur : Lehrmaterial Derdak, Franz: Eher Inhalte und Stimmun­ für Studenten an Universitäten der Tsche­ gen als Formen und Strukturen : zur kriti­ chischen Republik - Pizen: Fakulta pedago­ schen Auseinandersetzung mit Kinder- und gickä, 1996. - 165 S. Jugendliteratur. In: TueB (1996), 1,30-33 Nikolajeva, Maria: Children' s literature Donelson, Ken: Censorship and adolescent comes of age : toward a new aesthetic - literature. In: Para*doxa, 2 (1996), 3-4, New York [u.a.] : Garland , 1996. - XII, 472-479 239 S. : Ill. - (Children's literature and culture) Ewers, Hans-Heino: Kinder- und Jugendli­ teratur . In: Fischer Lexikon Literatur 1 Nikolajeva, Maria: Literature as a rite of hrsg. von Ulfert Ricklefs (1996), 842-877 passage: a new look at genres. In: Com­ par(a)ison (1996),2/1995, 117-129 Galle, Heinz J.: Robinsonaden. In: LRA (1996) Nikolajeva, Maria: The "serendipity" of censorship. In: Para*doxa, 2 (1997), 3-4, Haas, Gerhard: Das Tierbuch. In: KJL­ 379-386 Lex. (1996) Nilsen, Alleen Pace: Focus on censorship in Haugaard, Erik: Censorship and the author. children's and young adult literature around In: Para*doxa, 2 (1996),3-4,328-331 the world. In: Para*doxa, 2 (1996), 3-4, Higonnet, Margaret: Politik auf dem Spiel­ 307-312 platz : feministische Literaturwissenschaft Nodelman, Perry: Illustration and Jlicture und Kinderliteratur. In: Inszenierungen von books. In: International Companion (1996), Weiblichkeit (1996), 159-174 113-124 Hunt, Peter: Dragons in the department and Nodelman, Perry: The pleasures of child­ academic emr.erors : why umversities are ren's literature - 2. ed. - New York : afraid of chIidren's literature. In: Com­ Longman, 1996. - XVII, 313 S. : Ill. par(a)ison (1996), 2/1995, 19-31 Ottenvaere-van Praag, Ganna: Le roman Hurrelmann, Bettina: Klassiker der Kinder­ pour la jeunesse : approches - definitions - und Jugendliteratur. In: PrD, 23 (1996), techniques narratives - Bern [u.a.] : Lang, 135, 18-25 1996. - 296 S. International companion encyclopedia of Paul, Lissa: Feminist criticism: from sex­ children 's literature 1 ed. by Peter Hunt. - role stereotyping to subjectivity. In: Inter­ 1. ed. - London [u.a.] : Routledge, 1996. - national Companion (1996),101-112 X, 923 S. Payrhuber, Franz-Josef" Fabel. In: KJL­ Kinder- und Jugendliteraturjorschung Lex. (1996) 1995/96 : mit einer Gesamtbibliographie der Veröffentlichungen des Jahres 1995 1 in Sahr, Michael: Kinderbuchanalysen - aber Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemein­ wie? In: VBote (1996),57, 10-11 schaft Kinder- und Jugendliteraturforschung hrsg. von Hans-Heino Ewers ... - Stuttgart Sarland, Charles: Ideology. In: Internatio­ [u.a.] : Metzler, 1996. - 246 S. nal Companion (1996), 41-57 Lange, Günter: Krimis für Kinder und Ju­ Schmitt, Christoph: Zum Phänomen des gendliche . In: KJL-Lex. (1996) Kinderbuchklassikers aus der Sichtweise der Märchenforschung. In: Märchenspiegel, 7 Lesnik-Oberstein, Karin: Defining child­ (1996),3, 11-14 ren's literature and childhood. In: Interna­ tional Companion (1996), 17-31 Sieben, Hans-Joachim: Zum Spr.achge­ brauch in Texten für junge Leser - Uberle­ Liebs, Elke: Lesen, Sprache und Bewußt• gungen zur interdisziplinär orientierten sein. In: JuLit, 22 (1996),2,90-100 Text- und Stilanalyse. In: Text- und Stil­ analyse (1996), 9-34 Lippmann, Matthew: On writing philoso­ phical literature for children. In: Bookbird, Spurensuche 8. Religion in der Kinder- und 34 (1996),3,6-11 Jugendliteratur : Ja zur Schöpfung - Ja zum Lebenl Willi Fährmann (Hg.) - Mülheim : Mattenklott, Gundei: Metaphern des Erzäh• Katholische Akademie Die Wolfsburg, lens. In: Wovon der Schüler träumt (1996), 1996. - 143 S. 282-295 Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur 209 Steinlein, Rüdiger: Neuere Geschichts­ klärung bis zum Dritten Reich - Stuttgart schreibung der deutschen Kinder- und Ju­ [u.a.] : Metzler, 19%. - XII, 289 S. gendliteratur seit den 70er Jahren : Be­ funde, Probleme, Perspektiven. In: Ju­ Schmiedt, Helmut: Ringo in Weimar: Be­ gendlektüre (1996),239-262 gegnungen zwischen Hochliteratur und Po­ pularkultur - Würzburg : Königshausen & Stephens, lohn: Gender, genre and child­ Neumann, 1996. - 140 S. ren's literature. In: Signal (1996), 79, 17-30 Shavit, Zohar: Intercultural relationships : Stephens, lohn: Linguistics and stylistics. the importance of the study of cultural inter­ In: International Companion (1996), 58-70 ference for the historical study of children's literature (Test case: The relations between Theorien der lugendlektüre : Beiträge zur German and Jewish children's literatures Kinder- und Jugendliteraturkritik seit Hein­ during the 18th and the 19th centuries) . In: rich Wolgast 1 Bernd Dolle-Weinkauff ... Compar(a)ison (19%), 2/1995, 67-80 (Hrsg.). - Weinheim [u.a.] : Juventa Veri., 1996. - 335 S. : 111. - (Jugendliteratur - Theorien der lugendlektüre : Beiträge zur Theorie und Praxis) Kinder- und Jugendliteraturkritik seit Hein­ rich Wolgast 1 Bernd Dolle-Weinkauff ... Ulrich, Anna Katharina: Die Geschichte ist (Hrsg.). - Weinheim [u.a.] : Juventa Veri., die Spielregel der Geschichte - Vermu­ 1996. - 335 S. : Ill. - (Jugendliteratur - tungen über das Lesen von kinderliterari­ Theorie und Praxis) schen Texten. In: Wovon der Schüler träumt (19%), 121-145 Wilkending, Gisela: Einige Mitteilungen über die Kontinuität leseskeptischer Positio­ Ulrich, Anna Katharina: Lesen Kinder an­ nen in der Kinder- und Jugendliteraturkri­ ders? : von der Schwierigkeit, Kinderlite­ tik: von Friedrich Gedike zu Heinrich Wol­ ratur theoretisch zu begründen . In: NZZ gast. In: Bücher haben ihre Geschichte (1996), 176,45 (1996), 141-149 Watkins, Tony: History, culture and child­ ren's literature. In: International Companion (1996), 32-40 Zymner, Rüdiger: Aphorismus 1 Literari­ 2. Vor 1750 sche Kleinformen. In: Fischer Lexikon Lite­ Bennewitz, Ingrid: "Darumb lieben Toch­ ratur 1 hrsg. von Ulfert Ricklefs (19%), 80- terlseyt nicht zu ~ar fiirwitzig ... " : deutsch­ 106 sprachige morahsch-didaktische Literatur des 13.-15. Jahrhunderts. In: Mädchen- und Frauenbildung (1996), Bd. 1,23-41 Bottigheimer, Ruth B.: Children's bibles V. Deutschsprachige Kinder­ 1690-1750 and the emergence offictions for children. In: Compar(a)ison (1996), 2/1995, und Jugendliteratur 101-115 Lieb, Ludger: Erzählen an den Grenzen der 1. Allgemeine Beiträge; übergrei• Fabel : Studien zum Esopus des Burkhard Waldis - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, fende Darstellungen 1996. - 325 S. : graph. Darst. - (Mikrokosmos; 47) Dahrendorj, Malte: "Hits 'n Tips" : High­ lights aus der Kinder- und Jugendliteratur. In: Unterwegs (1996), 9, 14-16 Ewers, Hans-Heino: German children's lite­ 3. 1750 - 1800 rature from the eighteenth to the twentieth Brandes, Helga: Leibhaftige Unvernunft : century. In: International Companion zur Mutter-Rolle in der Typenkomödie der (1996), 735-743 Aufklärung. In: Mütterlichkeit (1996), 57- Ewers, Hans-Heino: Jugendliteratur der 63 Gegenwart. In: DerDU, 48 (1996), 4, 3-6 Campe, loachim H.: Sammlung von Vorre­ Franz, Kurt: Moralgedicht und Sprach­ den zu seinen Kinder- und Jugendschriften. scherz : Kinderlyrik im historischen Prozeß. In: Campe 11 (1996), 72-134 In: Lyrik (19%), 5-29 Erfahrung schrieb's und reicht's der lu­ Glasenapp, Gabriele von; Völpel, Annegret: gend: Joachim Heinrich Campe als Kinder­ Auszug aus dem Ghetto: Jüdische Kinder­ und Jugendschriftsteller 1 [Ausstellung und und Jugendliteratur in deutscher Sprache. ~ata~og: Carola Pohlmann ... ]: - Wiesbaden In: Forschung Frankfurt, 14 (1996), 3, 74- . Relchert, 1996. - 166 S .. zalIir. Ill. - 79 (Staats bibliothek < Berlin > - PK : Aus­ stellungskataloge, N.F. ; 17) Glasenapp, Gabriele von; Nagel, Michael: Das jüdische Jugendbuch : von der Auf- 210 Bibliographie Ewers, Hans-Heino: Joachim Heinrich Pestalozzi, Karl: Gesellschaftsreform im Campe als Kinderliterat und als Jugend­ Zeichen der Mutter : zu Johann Heinrich schriftsteller. In: Campe (1996), 159-177 Pestalozzis Roman Lienhard und Gertrud. In: Mütterlichkeit (1996), 99-112 Ewers, Hans-Heino: Joachim Heinrich Campe als Kinderliterat und als Jugend­ Rölleke, Heim: Johann Peter Hebel und das schriftsteller. In: Campe II (1996), 9-32 Märchen. In: J.P. Hebel/ hrsg. von C. Pietzcker und G. Schnitzier (1996), 213-238 Garber, Jörn: Joachim Heinrich Campes Reisen in die "Hauptstadt der Menschheit" Schmid, Pia : Ein Klassiker der Mäd• (1789/1802). In: Campe (1996),225-244 chenerziehungstheorie: Joachim Heinrich Campes Väterlicher Rath für meine Tochter Götz, Bärbel: "Ach, Muttersegen, Mutter­ (1789). In: Campe (1996),205-213 fluch, beyde machen mich elend!" : rigide Mütter in Romanen von Frauen um 1800. Schmitt, Hanno: Visionäre Lebensklugheit: In: Mütterlichkeit (1996), 147-163 Joachim Heinrich Campe in seiner Zeit (1746-1818) ; [Ausstellung des Braun­ Heesen, Anke te: Kinder, Kammern, Körbe: schweigischen Landesmuseums und der vom Sammeln und Ordnen in einer Bilden­ Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel zyklopädie der Aufklärung [Johann S. Stoy, vom 29. Juni bis 13. Oktober 1996] / Bilder-Akademie]. In: Das Achtzehnte [Ausstellung und Katalog: Hanno Schmitt Jahrhundert, 20 (1996),2, 150-165 ... ]. - Wiesbaden: Harrassowitz, 1996. - Herrmann, Ulrich: Campes Pädagogik - 255 S. : zahlr. Ill. - (Ausstellungskataloge oder: die Erziehung und Bildung des Men­ der Herzog August Bibliothek; 74) schen zum Menschen und Bürger. In: Schmitt, Hanno: Visionäre Lebensklugheit: Campe (1996), 151-157 zur Biographie Joachim Heinrich Campes. Heßelmann, Peter: Eine Doppelausstellung In: Campe (1996), 13-32 zum 250. Geburtstag von Joachim Heinrich Stach, Reinhard: Georg Christian Raff. In: Campe (1746-1818). In: AdA (1996), 9, A KJL-Lex. (1996) 386-A 388 Steinlein, Rüdiger: Joachim Heinrich Heuser, Magdalene: "Therese ist der Campes "Die Entdeckung von Amerika" Contrast meines Wesens" : Therese Huberts (1781/82) und die Anfänge der Jugendlite­ Briefe an ihre Tochter Therese Forster rarischen Geschichts(Abenteuer)erzählung. 1797-1828. In: Mütterlichkeit (1996), 131- In: Campe II (1996), 33-69 146 Völpel, Annegret: Der Literarisierungs­ Jäger, Hans-Wolf: Campe im Bild. In: prozeß der Volksaufklärung des späten 18. Campe (1996),33-43 und frühen 19. Jahrhunderts : dargestellt Kersting, Christa: J.H. Campes anhand der Volksschriften von Schlosser, "Allgemeinen Revision" - das Standardwerk Rochow, Becker, Salzmann und Hebel ; mit der Pädagogik der Aufklärung. In: Campe einer aktualisierten Bibliographie der (1996), 179-194 Volksaufklärungsschriften - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1996. - 439 S. : Ill. - Kopitzsch, Franklin: Joachim Heinrich (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Campe in Hamburg und Trittau - Schrift­ Deutsche Sprache und Literatur; 1568) steller, Erzieher und Aufklärer. In: Campe (1996), 67-76 Kopitzsch, Franklin: Von Hamburg nach 4. 1800 - 1870 Schafthausen - Campes Reise durch Alefeld, Yvonne-Patricia: Göttliche Kinder : Deutschland in die Schweiz. In: Campe die Kindheitsideologie in der Romantik - (1996), 77-87 Paderborn [u.a.] : Schöningh, 1996. - 414 Lebenslauf Joachim Heinrich Campes. In: S. : Ill. Campe II (1996), 70-71 Autour de Crasse-Tignasse : actes du Collo­ Nenon, Monika: Sophie von La Roche: que de Bruxelles augmentes et illustres / Schreiben für "Teutschlands Töchter" : [dirige par Michel Defourny]. - Bruxelles : Überlegungen zur Funktion der Mutterrolle. Theatre du Tilleul, 1996. - 108 S. : zahlr. In: Mütterlichkeit (1996), 65-76 Ill. Niedermeier, Michael: Campe als Direktor Baader, Meike Sophia: Die romantische des Dessauer Philanthropins. In: Campe Idee des Kindes und der Kindheit : auf der (1996), 45-65 Suche nach der verlorenen Unschuld - Neuwied [u.a.] : Luchterhand, 1996. - 272 Onlep, Susann; Pohlmann, Carola: Ver­ S. : Ill. - (Geschichte der Pädagogik) zeichnis der Werke von Joachim Heinrich Campe im Bestand der Kinder- und Jugend­ Beisban, Onwin: Gustav Schwab. In: KJL­ buchabteilung der Staatsbibliothek zu Ber­ Lex. (1996) lin-Preussischer Kulturbesitz . In: Campe II Bergstrand, Ulla: Bilderbokslandet Länge• (1996), 135-166 sen : frän 18oo-tal till 1900-tal med Hein- Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur 211 rich Hoffmann, Lorenz Frölich, Marie von mann's Struwwelpeter. In: LU, 20 (1996), Olfers, Ernst Kreidolf och Sibylle von 01- 2,201-216 fers - Uppsala : Hjelm Förlag, 1996. - 231 S. : zahlr. Ill. - (Skrifter utgivna av Svenska Ries, Hans: Zu den Illustrationen. In: Lud­ barnboksinstitutet ; 59) wig Bechstein: Deutsches Märchenbuch / hrsg. von Hans-Heino Ewers (1996), 571- Bochem, Angelika: Heinrich Hoffmann. In: 578 KJL-Lex. (1996) Roebling, lrmgard: Mütterlichkeit und Auf­ Dangel-Pelloquin, Elsbeth: "Mütter, seid klärung in E.T.A. Hoffmanns Das Fräulein Väter! Väter, seid Mütter!" : die Erzie­ von Scuderi : oder: Geistergespräch zwi­ hungskonkurrenz der Geschlechter in Jean schen Berlin, Paris und Genf. In: Mütter• Pauls Levana. In: Mütterlichkeit (1996), lichkeit (1996), 207-229 195-206 Rölleke, Heinz: Clemens Brentano und die Degen, Jo Alex: Engelhorn Verlag Brüder Grimm im Spiegel ihrer Märchen. Stuttgart. In: LRA (1996) In: Märchen (1996), 78-93 Degen, Jo Alex: Ferdinand Hirt. In: LRA Rölleke, Heim: Der früheste Beitrag Do­ (1996) rothea Viehmanns zu den Grimmschen Märchen. In: Fabula (1996),37, 113-115 Degen, Jo Alex: Hermann Costenoble. In: LRA (1996) Rölleke, Heinz: Johann Peter Hebel und das Märchen. In: J.P. Hebel / hrsg. von C. Degen, Jo Alex: Trewendt VerI. In: LRA Pietzcker und G. Schnitzier (1996), 213-238 (1996) Roth, Karl Jürgen: Die Gartenlaube. In: Ewers, Hans-Heino: Zur Entstehungsge­ LRA (1996) schichte. Die Märchen und ihre Quellen. Nachwort. In: Ludwig Bechstein: Deutsches Savelsberg, Joachim J.: Struwwelpeter at Märchenbuch / hrsg. von Hans-Heino one hundred and fifty: norms, control, and Ewers (1996), 559-570, 579-602, 605-612 discipline in the civilizing process. In: LU, 20 (1996), 2, 181-200 Fischer, Heinrich: Liesching Verlag. In: LRA (1996) Schegk, Friedrich: Georg Moritz Ebers. In: LRA (1996) Glasenapp, Gabriele von: Aus der Juden­ gasse : zur Entstehung und Ausl;lrägung Strobach-Brillinger, Susanne: Georg Lud­ deutschsprachiger Ghettoliteratur 1m 19. wig Jerrer. In: KJL-Lex. (1996) Jahrhundert - Tübingen : Niemeyer, 1996. - VI, 320 S. - (Conditio Judaica ; 11) Strobach-Brillinger, Susanne: Jakob Glatz. In: KJL-Lex. (1996) Götz, Bärbel: "Ach, Muttersegen, Mutter­ fluch, beyde machen mich elend!" : rigide Strobach-Brillinger, Susanne: Karl Gustav Mütter in Romanen von Frauen um 1800. Nieritz. In: KJL-Lex. (1996) In: Mütterlichkeit (1996), 147-163 Strobach-Brillinger, Susanne: Thekla von Gutjahr, Ortrud: Der romantische Dichter Gumpert. In: KJL-Lex. (1996) als Mutter-Sohn in Novalis' Bildungsroman Struwwelpost. H.l u. 2. Hrsg. vom Freun­ Heinrich von Ofterdingen. In: Müt• deskreis des Heinrich-Hoffmann-Museums terlichkeit (1996), 165-185 Frankfurt am Main. - 1996 Heuser, Magdalene: "Therese ist der Thiele, Jens: Struwwelpeter(t)Räurne : ein Contrast meines Wesens" : Therese Huberts Gang durch ein begehbares Bilderbuch. In: Briefe an ihre Tochter Therese Forster Zwischenräume. Jahrbuch für kunst- und 1797-1828. In: Mütterlichkeit (1996), 131- kulturpädagogische Innovation / Gert SeIle ; 146 Jens Thiele (Hrsg.) (1996) Horn, Gisela: Starke Schwestern : Frauen­ Uther, Hans-Jörg: Die Deutschen Sagen der gestalten in den Märchen der Gebrüder Brüder Grimm : Volksdichtung im 19. Grimm. In: DU, 49 (1996),7/8, 354-360 Jahrhundert. In: Märchenspiegel, 7 (1996), Lindner, Walter: Zum Beispiel: Rudolphe 2, 8-14 Töpffer : der Fußtritt (Le coup de pied). In: K+U (1996), 208,10-11 5. 1870 - 1918 Marcoin, Francis: Quand la litterature de jeunesse s' aventure sur les hauteurs: le cha­ Asper, Barbara: Else Ury. In: KJL-Lex. [2. noine Schmid. In: Visages et paysages du Erg.-Lfg.] (1996) livre de jeunesse / coordination de ce nu­ Asper, Barbara: Eva Gaehtgens. In: KJL­ mero: Jean Perrot (Itineraires & Contacts de Lex. (1996) cultures ; 23, 1 (1996), 83-91 Azegami, Taiji: Die Jugendschriften-Warte: Metcalf, Eva-Maria: Civilizing manners and von ihrer Gründung bis zu den Anfängen mocking morality: Dr. Heinrich Hoff- des "Dritten Reiches" unter besonderer Be- 212 Bibliographie gendliteraturbewe~ng un~ -beurteilung - "Das Leben ein Traum" - Ernst Kreidolf Frankfurt am Mam [u.a.] . Lang, 1996. - 1863-1956 : Werke aus den Beständen des IX, 326 S. : Tab. - (Europäische Hoch­ Vereins Ernst Kreidolf I hrsg. vom Verein schulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und der Stiftung Ernst Kreidolf. und Literatur; 1551) [Konzeption von Ausstellung und Katalog: Isabelle Chappuis ... ] . - ~ern : Kunstmu­ seum Bern, 1996. - 206 S .. zahlr. BI. Bergstrand, Ulla: Bilderbokslandet Län~e­ sen : frän 1800-tal till 1900-tal med Hem­ Mädchenbücher der Kaiserzeit : eine Aus­ rich Hoffmann, Lorenz Frölich, Marie von stellung in der UB. In: Kölner Universi­ OIfers, Ernst Kreidolf och Sibylle von 01- tätsjournal, 25 (1996), 2, 64-{)5 fers - Uppsala : Hjelm Förlag, 1996. - 231 S. : zahlr. Ill. - (Skrifter utgivna av Svenska Marbach, Rolf: A. Th. Sonnleitner als barnboksinstitutet ; 59) österreichischer Reformpädagoge : eine Untersuchung aus Anlaß seiner Jugend­ schrift "Die Höhlenkinder" - Darmstadt : Bode, Andreas: Ernst Kreidolfs Werk und Dissertations Druck Darmstadt, 1996. - 251 das neue deutsche Bilderbuch. In: Ernst S. : Ill. - (Pädagogische Reihe ; 1) Kreidolf - "Das Leben ein Traum" I hrsg. vom Verein und der Stiftung Ernst Kreidolf Maske, Jörg : Vom kleinen Unterschied: (1996), 33-49 ein Literaturbericht zu Karl May. In: BuB, 48 (1996), 1,86-98 Degen, Jo Alex: Ferdinand Hirt. In: LRA (1996) Müller, Heidy Margrit: Die Beziehung zur Mutter in autobiographischer Erzählprosa Ewers, Hans-Heino: Eine folgenreiche, aber von Marie von Ebner-Eschenbach, Hedwig fragwürdige Verurteilung aller Dohm und Adelheid Popp. In: Mütterlich• "spezifischen Iugendliteratur" : Anmerkun­ keit (1996),271-284 gen zu Heinrich Wolgasts Schrift "Das Elend unserer Iugendliteratur" von 1896 . Neuschäfer, Hans-Jörg: Karl May und der In: Iugendlektüre (1996), 9-25 französische Feuilletonroman. In: IbKMG, 26 (1996),231-246 Fischer, Heinrich: Bagel Verlag. In: LRA (1996) Pleticha, Heinrich: Josephine Siebe. In: KJL-Lex. (1996) Gänner, Hans: Lothar Meggendorfer. In: KJL-Lex. (1996) Ries, Hans: Deutsche Bilderbuchkritik zwi­ schen Wolgast und dem "Dritten Reich". In: Galle, Heinz J.: Egon von Kapherr. In: Jugendlektüre (1996), 77-104 LRA (1996) Roth, Karl Jürgen: Das Neue Universum. Glasenapp, Gabriele von: Aus der Juden­ In: LRA (1996) gasse : zur Entstehung und Ausl?rägung deutschsprachiger Ghettoliteratur Im 19. Schmidt-Dumont, Geralde: : Sexualität und Iahrhundert - Tübin~en : Niemeyer, 1996. - Beziehung der Geschlechter in der Jugend­ VI, 320 S. - (ConditlO Iudaica ; 11) literatur 1885-1920. In: Inszenierungen von Weiblichkeit (1996), 193-233 Glasenapp, Gabriele von; Völpel, Annegret: Positionen jüdischer Kinder- und Iugendli­ Schmitt, Günter: Agnes Harder. In: LRA teraturkritik innerhalb der deutschen Iu­ (1996) gendschriftenbewegung. In: Iugendlektüre Schmitt, Günter: Albert Daiber. In: LRA (1996),51-76 (1996) Heß, Klaus-Peter: Von Angesicht zu Ange­ Schmitt, Günter: Paul Lindenberg. In: LRA sicht : wie Winnetou einmal nach Alten­ (1996) bögge kam. In: Freunde (1996), 15-18 Schmitt, Günter: Paul Moritz. In: LRA Jahrbuch der Karl-May-Gesellschajt 1996 I (1996) hrsg. von Claus Roxin ... - Husum : Hansa Verl., 1996. - 437 S. : Ill. Stach, Reinhard: Fritz Gansberg. In: KJL­ Lex. (1996) Keindorf, Gudrun: Formen und Funktion des Reisens bei Karl May : ein Problem­ Strobach-Brillinger, Susanne: Thekla von aufriss. In: IbKMG, 26 (1996), 291-314 Gumpert. In: KJL-Lex. (1996) KreidolJ, Ernst: Lebenserinnerungen, Völpel, Annegret: Deutschsprachige jüdi• Schicksalsträume I Ernst Kreidolf. [Hrsg.: sche Mädchenliteratur als Medium jüdischer Verein Ernst Kreidolf]. - Frauenfeld : Verl. und weiblicher Emanzipation. In: Inszenie­ Im Waldgut, 1996. - 194 S. : Ill. rungen von Weiblichkeit (1996), 235-255 Küppers, Petra: Karl Mays Indianerbild und Wilkending, Gisela: Mädchenlektüre und die Tradition der FremdendarsteIlung : eine Mädchenliteratur : "Backfischliteratur" im kulturgeschichtliche Analyse. In: IbKMG, Widerstreit von Aufklärungspädagogik, 26 (1996),315-345 Kunsterziehungs- und Frauenbewegung. In: Jugendlektüre (1996), 105-125 Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur 213 Wilkending, Gisela: Reformpädagogik, Nassen, Ulrich: Die Jüngsten. Selbstver­ "Altersmundart" und Dichtung "vom Kinde ständnis und Mentalität eines männlichen aus". In: Jugendlektüre (1996), 27-49 Jugendtypus' in der Endphase der Weimarer Republik als Modernisierungsphänomene . In: Bücher haben ihre Geschichte (1996), 6. 1918 - 1945 150-160 Asper, Barbara: Else Ury. In: KIL-Lex. [2. Nassen, Ulrich: Konservative und national­ Erg.-Lfg.] (1996) sozialistische Positionen der Ju~endschrift­ tumskritik : Jugendliteraturkritik als Be­ Asper, Barbara: Eva Gaehtgens. In: KIL­ standteil praktischer Sozialhygiene (1927- Lex. (1996) 1933). In: Jugendlektüre (1996), 151-164 Azegami, Taiji: Die Jugendschriften-Warte: Nübel, Birgit: "Em~findsame Erkenntnisse" von ihrer Gründung bis zu den Anfangen in Robert Musils 'Die Verwirrungen des des "Dritten Reiches" unter besonderer Be­ Zöglings Törleß". In: DerDU, 48 (1996), rücksichtigung der Kinder- und Ju­ 2,50-61 gendliteraturbewe~ng un~ -beurteilung - Frankfurt am Mam [u.a.] . Lang, 1996. - Pleticha, Heinrich: Josephine Siebe. In: IX, 326 S. : Tab. - (Europäische Hoch­ KIL-Lex. (1996) schulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; 1551) Ries, Hans: Deutsche Bilderbuchkritik zwi­ schen Wolgast und dem "Dritten Reich". In: Ernst, Petra: "The world is my country ... ": Jugendlektüre (1996),77-104 Heimat und Heimatiosigkeit m Lisa Tetz­ ners Roman "Die Kinder aus Nr. 67". In: Roth, Karl lürgen: Das Neue Universum. Frankfurter Blätter (1996), 4.1, 7-15 In: LRA (1996) Fischer, Gerhard: Neusachliche Jugendli­ Schmidt-Knaebel, Susanne: Ernst Wiecherts che? : Jugend in Dramen der Weimarer Re­ "Meta-Märchen": Märchen über Märchen publik von Bruckner, Toller, Horvath und und Märchen im Märchen : anhand von Lampe!. In: Jugend-Theater (1996), 30-59 "Der arme und der reiche Bruder" und "Der alte Zauberer oder das Ende vom Lied". In: Flechtmann, Frank: "Mein schöner Verlag, Märchenspiegel, 7 (1996), 2, 25-27 Williams & Co." : Erinnerung an Edith Ja­ cobsohn. In: Marginalien. Zeitschrift für Schmitt, Günter: Agnes Harder. In: LRA Buchkunst und Bibliophilie (1996), 142, 11- (1996) 34 Schmitt, Günter: Albert Daiber. In: LRA Galle, Heim l.: Egon von Kapherr. In: (1996) LRA (1996) Schmitt, Günter: Paul Lindenberg. In: LRA Häusler, Regine: Weiblichkeitsentwürfe in (1996) der Mädchenliteratur des Nationalsozialis­ Sommer, Monika: Literarische Jugendbilder mus: ein Vergleich zwischen favorisierten zwischen Expressionismus und Neuer Sach­ Mädchenbüchern und "Konjunkturschrif­ lichkeit : Studien zum Adoleszenzroman der ten" . In: Inszenierungen von Weiblichkeit Weimarer Republik / Monika Sommer. - (1996),215-233 Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1996. - HejJelmann, Peter: Kinderbuchillustrationen 265 S. - (Europäische Hochschulschriften : von Fritz Baumgarten in einer Ausstellung Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; in Bad Pyrmont. In: AdA (1996), 1, A 32-A 1545) 33 Stach, Reinhard: Fritz Gansberg. In: KIL­ lasting, Petra: Der Schmutz- und Schund­ Lex. (1996) kampf im "Dritten Reich". In: Ib.KIL Steinlein, Rüdiger: Psychoanalytische An­ (1996), 17-38 sätze der Jugendliteraturkritik im frühen 20. Kamenetsky, Christa: Children's literature Jahrhundert. In: Jugendlektüre (1996), 127- censorship in totalitarian states : the Third 149 Reich and the GDR. In: Para*doxa, 2 Unruh, [lse: Erika Mann als Kinder- und (1996), 3-4,434-451 Jugendbuchautorin. In: AdA (1996), 4, A Keren, Nira: Was deutschen Kindern erzählt 184-A 185 wurde: Kinderliteratur zur Zeit des Nazi­ Völpel, Annegret: Deutschsprachige jüdi• Regimes. In: IJB-Rp., 14 (1996), 2, 4-11 sche Mädchenliteratur als Medium jüdischer Michalzik, Peter: Der Ernst im Spiel : Ka­ und weiblicher Emanzipation. In: Inszenie­ didja Wedekinds Kinderstaat "Kalumina". rungen von Weiblichkeit (1996), 235-255 In: NZZ (1996), 199, 45 WeinkaujJ, Gina: Eine kinderliterarische Müller, Heidi M.: Mädchenerziehung in ju­ Chronik des Nationalsozialismus : Lisa gendliterarischen Werken von Olga Meyer Tetzner "Kinderodysee" und die Literatur­ und Elisabeth Müller. In: Inszenierungen pädagogik. In: DU, 49 (1996),6,305-313 von Weiblichkeit (1996), 175-192 214 Bibliographie Winh, Günter : Henry von Heiseler. In: Eder, Ulrike: Wie in zu grossen Schuhen : DU, 49 (1996), 1,40-42 über die moderne Kinderliteratur und ihr ambivalentes Verhältnis zur Erwachsenen­ Wulf, Carmen: Mädchenliteratur und weib­ literatur. In: TueB (1996), 6, 39-42 liche Sozialisation : Erzählungen und Ro­ mane für Mädchen und junge Frauen von Ewers, Hans-Heino: Kinderliteraturtheorie 1918 bis zum Ende der 50er Jahre; eine der Nachkriegszeit : progressive Asrekte motivgeschichtliche Untersuchung - Frank­ der Theorie des "guten Jugendbuchs der furt am Main [u.a.] : Lang, 1996. - VII, 50er und 60er Jahre. In: Jugendlektüre 413 S. (1996), 165-178 Wurzenberger, Gerda: "Stop Heiri - da dure Fährmann, Willi u. a.: Die Einheit - die ... !" : mit Jenö Marton durch die Stadt. In: Schriftsteller - die Leser : eine Autorenum­ NZZ (1996), 202, 54 frage - die Antworten. In: BeitrJM, 48 (1996),3, 130-142 Fantasy in Film und Literatur / verantw. Hrsg. für den thematischen Teil dieses Ban­ 7. Nach 1945 des: Dieter Petzold. - Heidelberg : Winter, 1996. - 207 S. : Ill. - (Anglistik & Engli­ a) Allgemeine Beiträge; übergreifende schunterricht ; 59) Darstellungen; Bundesrepublik Freundejürs Leben: von Asterix bis Zorro: Gefährten, Helden, Kultfiguren / Holger Deutschland Jenrich (Hg.). - 1. Aufl. - Essen: Klartext­ Verl., 1996. - 213 S. : zalilr. Ill. Aktuelle Herbstneuerscheinungen {Schwer­ Harranth, Wolf: Übersetzen: Fährnis zwi­ punktthemaj. In: Bull.J+ L, 27 (1996), 10, schen zwei Ufern. In: TueB (1996), 5, 12- 15-22 18 Barsch, Achim: Literaturtheoretische Impli­ Heidtmann, Horst: Das Kinder- und Ju­ kationen des rechtlichen JugendmedIen­ gendbuch j.m Zeitalter der elektronischen schutzes in der Indizierungspraxis der Bun­ Medien : Uberlegungen zum Formen- und desprüfstelle für jugendgefährdende Schrif­ Funktionswandel von Kinder- und Jugend­ ten unter Berücksichtigung der Me­ literatur. In: JuLit, 22 (1996), 1,5-15 dienwirkungsforschung. In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Heinisch, Astrid: Phantastik in der Erleb­ Literatur, 21 (1996), I, 128-165 nisgesellschaft [Auszug aus der Magisterar­ beitj . In: MittJubufo (1996), 2, 26-34 Blickpunkt: Autor / hrsg. von Kurt Franz ... - Baltmannsweiler : Schneider-Ver I. Ho­ Ladenthin, Volker: Bücher wie ein Lehr­ hengehren, 1996. - IV, 186 S. : Ill., graph. plan: haben aktuelle Jugendbücher noch Darst. - (Schriftenreihe der Deutschen Aka­ mehr als "political correctness" zu bieten? demie für Kinder- und Jugendliteratur Vol­ In: Bull.J+ L , 27 (1996), 6, 8-9 kach; 20) Lehnen, Genrud: Kindheit als Alterität : Bücher gehen um die Welt. Deutschspra­ zur Dämonisierung von Kindern in der Lite­ chige Kinder- und Jugendliteratur im inter­ ratur der Moderne. In: Bücher haben ihre natIOnalen Kontext : Berichte von der Ta­ Geschichte (1996), 246-258 gung in der Evangelischen Akademie Tut­ zing 14. bis 16. Juni 1996. In: MittJubufo Lypp, Maria: Kinderbuch und Literaturwis­ (1996),2, 3-24 senschaft: Die Bedeutung Anna Krügers für die Kinderliteraturforschung. In: Jugend­ Bücher haben ihre Geschichte: Kinder- und lektüre (1996), 179-190 Jugendliteratur , Literatur und Nationalso­ zialismus, Deutschdidaktik ; Norbert Hop­ Rabus, Silke: Du gross, und ich klein: aus­ ~ewählte Herbstneuerscheinungen. In: TueB ster. zum 60. Ge~urtsta~ / hrsg. von Petra Jostmg ... - Hildeshelm [u.a.] : Olms, (1996),5, 19-31 1996. - 263 S. : Ill. Schneck, Peter: Wie beurteilt der Staat Kin­ Dahrendorj, Malte: Türkisch-deutscher der- und Jugendliteratur. In: Computer­ Kinderliteraturaustausch. In: BeitrJM, 48 spiele: Markt und Pädagogik / hrsg. von (1996), 1, 11-16 Jürgen Maaß (1996), 195-198 Doderer, Klaus: Kindheitsforschung und Schnettler, Silke: Das Schmuddelkind der Kinderliteraturforschung : neue Standpunkte Literaturkritik : eine Untersuchung. In: - kontroverse Positionen. In: Fundevogel Bull.J+L,27 (1996), 10, 10-11 (1996), 120, 30-36 Schuben, Ulli: Mitten im Winter : neue Dolle-Weinkauff, Bernd: Studentenbewe­ Kinderbücher. In: Bull.J + L, 27 (1996), 3, gung, Germanistik und Kinderliteratur : 13-20 neue Positionen der Kritik nach 1968. In: Stockar, Denise von: : Komik und Konflikte Jugendlektüre (1996),211-237 im Kinderbuch. In: JL (1996),3,3-10 Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur 215 Ulrich, Anna Katharina: "Und wenn du das vb: Comeback [Ottokar Domma]. In: Bör- nicht glaubst ... " : Rückblick auf eine Er- senbI., 163 (1996), 74, 184 neuerungsphase der Kinderliteratur. In: NZZ (1996), 303, 14 Zwischen Marx und Muck : DEFA-Filme für Kinder l ingelore König ... (Hg.). - Wegenas~,. Philipp: Humane Auswege aus Berlin : Hensche!, 1996 der Famlhenfalle? : der Maßstab der Kin­ der- und Jugendliteraturkritik, eine Pole­ mik. In: Eselsohr (1996), 4, 28 c) Österreich Wulf, Carmen: Mädchenliteratur und weib­ liche Sozialisation : Erzählungen und Ro­ mane ~r Mädchen und junge Frauen von 1918 biS zum Ende der 50er Jalrre . eine l;!arth, Bertram: Kinder und Medien in motivgeschichtliche Untersuchung. - Frank­ Osterreich. In: Hören-Lesen-Fernsehen furt am Main [u.a.] : Lang, 1996. - VII (1996),41-50 413 S. ' Binder, Lucia: Austria. In: International Companion (1996), 752-756 Förster, Silke: Blättersanynlung in der b) DDR Herbstproduktion der Osterreichischen D.oderer, Klaus: Hunderttausend Jugendge­ Verlage. In: TueB (1996), 6, 4-12 dichte aus der DDR : das Archiv Hajszan, Michaela: Das Vaterbild : am Bei­ "lugendlyrik der DDR 1964-1990" wurde spiel der preisg~krönten Kinder- und lu­ der Universität lena übergeben. In: luLit ~endliteratur in Osterreich und Deutschland 22 (1996), 3, 64-65 ' 10 den lalrren 1973 bis 1994. In: TueB Dolle-Weinkauf{, Bernd: The German De­ (1996),5, 35-38 mocratic ~epublic. In: International Com­ Hartmann, Susanne: Ideen, Ideale Identifi­ panion (1996), 744-747 kationen in Kinder- und lu~endbüchern : 32. Tagung des Intern. Institutes für lu­ Gansei, Carsten: Parlament des Geistes : gendliteratur und Leseforschung . ein Be­ ~iteratur zwischen Hoffnung und Repres­ sion 1945-1961 - 1. Aufl. - Berlin : Basis­ richt. In: TueB (1996), 5, 48-50 ' Druck Verl., 1996. - 431 S. Hartmann, Susanne: Von der Mruschelmu­ Kamenetsky, Christa: Children's literature schel ~!s. zum Cyber~pace : die Highlights censorship in totalitarian states : the Third der FruhjalrrsproduktlOn 1996 der österrei• Reich and the GDR. In: Para*doxa 2 chischen Kinder- und lugendbuchverlage. (1996), 3-4, 434-451 ' In: TueB (1996),3,4-13 Keßler, Christine: Von den Digedags und Heiter, Ossi: Comic-Auktionen : der neue anderen Helden: Comics in der DDR. In: Trend. In: SprBl, 21 (1996), 147,48-50 Text- und Stilanalyse (1996), 87-95 lahnke, Manfred: Luaga & Losna in diesem Kliewer, Heinz-Jürgen: Sozialismus tot - lalrr mit neuer Konzeption. In: Fundevogel I Grimm & Grips (1996), 120, 13-15 DI?R-Literatur ~ot? : von den Schwierig­ keiten, DDR-Literatur zu vermitteln. In: Jentgens, Stephanie: Preise zur Kinder- und Wovon der Schüler träumt (1996), 238-246 lugendliteratur : i.n der Bundesrepublik Klitzke, Waltraut; Nassen, Ulrich: Kinder­ Deutschland, in Osterreich und in der Schweiz; Bericht. In: JuLit, 22 (1996) 1 und lugendliteratur aus Verlagen der ehe­ 34-40 ' , maligen Sowjetischen Besatzungszone. In: Jb.K1L (1996), 39-49 Kainz-Kazda, Elfte: Land der Raben Land Krätzer, Jürgen: Zwischen Märchen und der Ecken : eine neue Generation ö~terrei­ Mythos . In: BörsenbI., 163 (1996) 74 chischer Bilderbuchillustratorenlinnen. In: 177-179 ' , Bn, 48 (1996), 2, 157-165 Peltsch, Steffen: Mein Vater ist ein Trakto­ Kliewer, Heinz-Jürgen: Keine halben Sa­ rist, und ich- will (k)einer werden ... : Gene­ ch.en.: Laudatio zur Verleihung des Öster• rationsbeziehungen und -konflikte in der reichischen Staatspreises für Kinderlyrik DDR-Kinder literatur und danach. In: Eins 1995 an Frantz Wittkamp. In: TueB (1996) und eins ist drei (1996), 31-46 1,7-10 ' Richter, Karin: Kinderliteratur und Kinder­ Lettn~r, Franz: Preise zur Kinder- und lu­ literaturforschung in der DDR. In: lugend­ gendhteratur in Osterreich. In: luLit 22 lektüre (1996), 191-209 (1996), 3, 27-30 ' Schutz, Gudrun: Freche Vögel: Kinderlyrik Marbach, Rolf: A. Th. Sonnleitner als der DDR von Mucke bis Rathenow . In: österreichischer Reformpädagoge : eine Lyrik (1996),30-54 Untersuchung aus Anlaß seiner lugend­ schrift "Die Höhlenkinder" . - Darmstadt : 216 Bibliographie

d) Schweiz Dissertations Druck Darmstadt, 1996. - 251 S. : Ill. - (Pädagogische Reihe; 1) Affolter, Cuno: Stille Tage im Klischee. In: Österreichische Kinder- und lugendbuch­ Passagen (1996),21, 18-19 preise 1986-1995. In: TueB (1996), 1, 56- Baer, Reto: Bestseller im Eigenverlag : der 65 Schweizer Comic-Hit Zwicky und seine Österreichische Kinder- und lugendbuch­ Macher. In: CX, 12 (1996), 57, 36-37 preise 1996. In: TueB (1996), 2, 38-43 Baer, Reto: Sprechblasen von Dürrenmatt, Schneck, Peter: Der Österreichische Staats­ Glauser & Co. In: Passagen (1996),21, 38- preis für Kinderlyrik. In: JL (1996), 4, 17- 40 18 Claude laermann - Felix Schaad. In: RRA, Schneck, Peter: Preisverleihung : der Öster• 10 (1996), 36, 47-49 reichischen Kinder- und Jugendbuchpreise Comics [Schwerpunktthemaj. In: Passagen - 1996 im Rahmen der Lesetopia. In: TueB Passages : eine schweizerische Kulturzeit­ (1996),4,4-5 schrift / Hrsg.: Pro Helvetia, Kommunika­ Schneck, Peter: Wie beurteilt der Staat Kin­ tion. - Zürich, 1996, 21, 63 S. : zahlr. Ill. der- und Jugendliteratur. In: Computer­ Fröhlich, Anne-Marie; Herren-Zehnder, spiele: Markt und Pädagogik / hrsg. von Margrit : Sprache ist ein Spielplatz : Ge­ Jürgen Maaß (1996), 195-198 spräch mit Lorenz Pauli. In: JL (1996), 4, Schweikan, Ralf; Verz(w)ettelte Bezie­ 23-26 hungskisten : 31. Tagung des österreichi• Gysin, Gustav: Das FigureQ~eater in der schen Instituts für Jugendliteratur . In: Schweiz : ein aktueller Uberblick. In: Eselsohr (1996), 1,38 DaTh, 6 (1996), 4, 4-15 Seiben, Ernst: Interpretation von Kinderli­ Hanganner, Urs: Schalke, Schelme, Spu­ teratur : Marlen Haushofer - die Rekon­ rensucher. In: Passagen (1996), 21, 9-11 struktion einer kindlichen Ontologie. In: ide, 20 (1996), 4, 108-118 Herbez, Ariel: Liebesheirat oder Interessen­ gemeinschaft? : Comic und Werbung. In: Seiben, Ernst: Stiefkind Kinderliteratur . In: Passagen (1996),21,41-43 Die Universität - Zeitschrift der Universität Wien (1996), 4, 15 Hotter, Günther: "Ich denke, dass Grenzen immer wieder verschoben werden müssen" : Seijried, [lse: Gesucht und gefunden: Mäd• ein Interview mit M.S. Bastian. In: CX, 12 chenfreundliche Kinderbücher : Bücher für (1996), 56, 42-44 6-lOjährige aus österreichischen Verlagen unter dem ASl?ekt der Gleichberechtigung - lentgens, Stephanie: Preise zur Kinder- und Wien : Verem für interdisziplinäre For­ Jugendliteratur : In der Bundesrepublik schung und Praxis, 1996 Deutschland, in Osterreich und in der Schweiz; Bericht. In: JuLit, 22 (1996), 1, Steuer, Heim: Der Germanist in der Ju­ 34-40 gendbuchszene : ein Anchorman und Men­ tor wird 70 [Viktor Böhm]. In: TueB Kuhn, Hans: Schweizer Märchen und die (1996),2, 33-37 Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm . In: Märchenspiegel, 7 (1996), 1, Treiber, lutta: Die Belange der Kinder 10-12 wichtig nehmen : D'IJlkrede anläßlich der Preisverleihung der Osterreichischen Kin­ Lador, Pierre-Yves: Die Comics-Verlags­ der- und Jugendbuchpreise 1996. In: TueB zene Schweiz. In: Passagen (1996), 21, 48- (1996),4, 6-8 51 Weilenmann, Claudia: Laudatio auf Hans Lindner, Walter: Zum Beispiel: Rudolphe Manz : österreichischer Staatspreis für Kin­ Töpffer : der Fußtritt (Le coup de pied). In: derlyrik (entst. 1993). In: Aller dings K+U (1996), 208,10-11 (1996), 250-253 Mam, Hans: Schweizer Jugendbuchpreis : Wittkamp, Frantz: Wer einen solchen Preis Dankesrede des Preisträgers (entst. 1991). bekommt, darf von Glück reden ....; Dank­ In: Aller dings (1996), 260-261 rede anläßlich der Verleihung des Osterrei­ chischen Staatspreises für Kinderlyrik am Rutschmann, Verena: Switzer1and. In: In­ 24.11.1995 im Bundesblindeninstitut Wien. ternational Companion (1996),748-751 In: TueB (1996), 1,4-6 Schiefer, Manfred: Listig - lustig - lesens­ wert: der Schweizerische Bund für lugend­ literatur geht dem Humor auf den Grund. In: Bull.I+ L, 27 (1996), 11, 9-10 Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur 217 Schneider, Woljgang: Agor Drysau in Abe­ Müller, Heidi: Zwei wundersame Bilderbü• rystwyth : Tage der offenen Tür im walisi­ cher für Erwachsene. In: Bull.J + L, 27 schen Kindertheater. In: Fundevogel / (1996),7, 11 Grimm & Grips (1996), 120, 7-10 Petschan, Barbara: Zur Rezension von Bil­ Schneider, Woljgang: Schausp'ielerei pur : derbüchern : einige Anmerkungen zu den Theater für ein junges PublIkum auf den ästhetischen Ansprüchen an das Bilderbuch "Blickfeldern" in Zürich. In: Fundevogel / und das illustrierte Erstlesebuch. In: Bei­ Grimm & Grips (1996), 119, 5-10 trJM, 48 (1996), 2, 99-106 Steinmann, Matthias; Aregger, Jost: Kinder Ries, Hans: Illustration und Paraphrase von und Medien in der Schweiz : Zusammenfas­ Märchen : zur Ausschmückung von Bilder­ sung der SRG-Studie vom Februar 1989. In: büchern des 19. und 20. Jahrhunderts. In: Hören-Lesen-Fernsehen (1996),51-69 GrSch, 28 (1996), 9, 26-28 Thomas Ott. In: RRA, 10 (1996), 35, 43-45 Schaar, Erwin: Bilderbücher - Welterfah­ rung oder Sammlerglück. In: MERZ, 40 Tschirky, Rosemarie: Das Preis-Panorama (1996), 6, 376-377 in der Schweiz. In: JuLit, 22 (1996), 3, 48- 51 Schaar, Erwin: Das Absurde im Realen : ein Bilderbuch zur Wahrnehmung. In: Wurzenberger, Gerda: Die Neu~ier nicht MERZ, 40 (1996),3, 171 verlieren : I;;hrung der SchweIZer Pub­ lizistin und Vbersetzerin Anna Katharina Schiefer, Manfred: Wahrnehmung von Bil­ Ulrich. In: Eselsohr (1996), 8, 33 dern in Büchern - Das erste Fenster zur Welt: von einem Kolloquium über die Wir­ kung von Bilderbüchern. In: Bull.J + L, 27 (1996), 12, 8 Thiele, Jens: Das Bilderbuch in der Me­ dienwelt der Kinder. In: GrSch, 28 (1996), e) Gattungen, Medien 9, 14-16 Thiele, Jens: Struwwelpeter(t)Räume : ein Bilderbuch Gang durch ein begehbares Bilderbuch. In: Zwischenräume. Jahrbuch für kunst- und kulturpädagogische Innovation / Gert Seile ; Bilderbuch [Schwerpunktthemaj. In: Esels­ Jens Thiele (Hrsg.) (1996) ohr (1996), 8, 10-17 Thiele, Jens: Theoretische Positionen zum Blei, Claudia: Toleranz in Bildern - Bilder Bilderbuch in Nachkriegszeit und Gegen­ der Toleranz? : eine exemplarische Erörte• wart. In: Jugendlektüre (1996), 263-283 rung zum Toleranzbegriff im Bilderbuch anhand von zwei ausgewählten Bilderbü• Was Kinder berührt : Kinderwelten in Bil­ chern. In: Frankfurter Blätter (1996), 4.2, derbüchern / hrsg. von Vif Abraham ... - 12-15 Bamberg : Lehrstuhl Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, 1996. - 126 S. : Ill. - Bode, Andreas: Ernst Kreidolfs Werk und (Bamberger Schriftenreihe zur Deutschdi­ das neue deutsche Bilderbuch. In: Ernst daktik ; 8) Kreidolf - "Das Leben ein Traum" / hrsg. vom Verein und der Stiftung Ernst Kreidolf Werfel, Silvia: Allerlei Getier und Märchen: (1996), 33-49 41. Internationale Bilderbuchausstellung Offenbach. In: BörsenbI., 163 (1996), 101, Born, Monika: ABC-Bücher der Gegenwart. 23-24 In: KJL-Lex. (1996) Grubert, Renate: Mehr als eine Welt der schönen Bilder : Konfliktlösungen im Bil­ derbuch. In: TueB (1996),1,21-27 Comic Gruß, Karin: Bilderbücher als Katalysato­ Die Beatles im Comic : Fab Four. In: RRA, ren : persönliche und andere Meinungen bei 10 (1996), 34, 26-27 der Beurteilung von Preisbilderbüchern. In: Berner, Horst: Wäscher plakativ. In: SprBI, JuLit, 22 (1996), 2, 70-75 21 (1996), 147,53-57 Künnemann, Horst: Alles nur Pappe? : Betrug - Fälschung : Riesenbetrugsfall in mehr Zuspruch für ein verkanntes Medium deutscher Comicszene ; Fälschunfen wert­ bitte!. In: BörsenbI., 163 (1996), 74, 55 voller Comichefte. In: SprBl, 2 (1996), Lewis, David: Going along with Mr. 148, 5-7 Gumpy: polysystemy & play in the modern Bianka und der gelbe Siko. In: SprBI, 21 picture book. In: Signal (1996), 80, 105- (1996), 150, 19-26 119 Bleicher, Thomas: Comics aus der Glotze : Maier, Karl Ernst: Das Bilderbuch. In: neuer Trend oder alte Masche? In: CX, 12 KJL-Lex. (1996) (1996),57, 29-31 218 Bibliographie Bleicher, Thomas; Kaps, Joachim: Jan, ons Albert Rene/Goscinny-Uderzo, 1996. - Gnob, Albert + Co. : neue CX-Comic-Se­ 118 S.: zahlr. 111. rie. In: CX, 12 (1996), 57, 42-44 Iwamoto, Junko: Komiketto : das japanische Budde, Martin: 100 Jahre Comics: Gratu­ Comic-Festival oder: Wo die Mangas zu lation für einen verkannten Jubilar. In: Hause sind. In: CX, 12 (1996),57,60-61 Eselsohr (1996), 3, 34-37 Jenrich, Holger: Gnadenlos deutsch : Fix Comic [Schwerpunktthema}. In: Vernissage. und Foxi sind nicht nur sauber, sondern Die Zeitschrift zur Ausstellung I [Red.: rein. In: Freunde (1996), 75-78 Frank Zehnder) (1996), 10 Kaps, Joachim: Ein U-Boot über Hamburg: Comics am Kiosk. In: RRA, 10 (1996), 34, Jürgen Seebeck und sein erster Comic für 20-21 den deutschen Markt. In: CX, 12 (1996), 57,34-35 Comic-Salons : die gt!te Stube der bunten Bilder. In: RRA, 10 (1996), 35, 16-20 Kaps, Joachim: Fantasy aus Bielefeld : Dirk Schulz und Delia Wüllner. In: CX, 12 Decker, Fred: Gerhard Adler. In: SprBl, 21 (1996), 56, 26-30 (1996), 150,31-40 Kaps, Joachim: Hartrnut? Who tiIe F ... is Dolle-Weinkaujf, Bemd: Danach, das Ende Hartrnut? : die 1001 Gesichter des Hartrnut und der Anfang : aktuelle Comic-Schlag­ Klotzbücher. In: CX, 12 (1996), 57, 32-33 lichter auf die Zeit der NS-Herrschaft und des 11. Weltkrieges. In: Bücher haben ihre Katsuhiro Otomo. In: RRA, 10 (1996), 36, Geschichte (1996), 161-176 8-21 Fehlau, Ewald: Elfquest : oder: Mehr als Keßler, Christine: Von den Digedags und nur Abenteuer aus der Elfenwelt. In: CX, anderen Helden: Comics in der DDR. In: 12 (1996), 56, 32-36 Text- und Stilanalyse (1996), 87-95 Frahm, Oie: Hitler. In: LdC (1996 ) Knigge, Andreas c.: Comics : vom Mas­ senblatt ins multimediale Abenteuer - Rein­ Gabler, Sabine: Judenverfolgung und Holo­ bek bei Hamburg : Rowohlt Taschenbuch caust als Thema des Comic. In: MittJubufo Verl., 1996. - 362 S. : zahlr. 111. - (rororo (1996), I, 10-25 Handbuch ; 6519) Gansohr-Meinel, Heidi: Comics und Muse­ KniRge, Andreas c.: Wie entsteht ein Co­ umspädagogik. In: Vernissage (1996), 10, mic? In: Vernissage (1996), 10, 46-52 53-58 Kranz, Armin: Verzeichnis der im Carlsen Gefahr im Vollzug [Beschlagnahmungsakti­ Verlag erschienenen Comics - 1. Aufl., on in Thüringen]. In: RRA, 10 (1996), 35, Orig.-Ausg. - Köln: Adlib-Verl., 1996. - 24-25 102 S. Grünewald, Dietrich: Comic-Experimente. Krischel, Rüdiger; Kroll, Sibylle: Comics­ In: K+U (19%),208,22-34 Kunst-Kommerz: Mechanismen einer Lei­ Grünewald, Dietrich: Comic-Lektüre : Plä• denschaft. In: Vernissage (1996), 10,40-45 doyer für eine aktive RezeJltion in der Krumm, Christofer: Superman. In: SprBl, Grundschule. In: GrSch, 28 (1996), 9, 19- 21 (1996), 152,38-41 21 Kunst + Unterricht : Thema: Comics? - Guido Schröter. In: RRA, 10 (1996), 37, Comics! I [Red.: Claudia Kramatschek ... ). 49-51 - Seelze : Friedrich, 1996. - 57 S. : zahlr. Hafkemeyer, Christo!, De Malbüdels sünd BI. - (Kunst + Unterricht; 2(8) al dort [Ehapa-Verlag). In: BörsenbI., 163 Lorenz, Detle!' Abenteuer der Weltge­ (1996), 47, 11-12 schichte, Teil 1. In: SprBl, 21 (1996), 148, Herold, Dieter: Hansrudi Wäschers Turm­ 27-34 geschichten : eine Betrachtung . In: SprBl, Lorenz, Detlej: Abenteuer der Weltge­ 21 (1996), 152, 43-56 schichte, Teil 2. In: SprBl, 21 (1996), 149, Hotter, Günther: Gespräch mit dem Blut­ 26-35 kind : Michael Hau über Menschenblut & Massenmedium Comics? In: RRA, 10 die deutsche Szene. In: CX, 12 (1996), 56, (1996), 35, 21-23 48-50 Menschenblut : der reinste Horror. In: Ils sont jous ... d'Asterix! : un mythe con­ RRA, 10 (1996), 36, 50-51 temporain ; Musee national des Arts et Tra­ ditions populaires 28 octobre 1996 - 21 Mietz, Roland: Nicht schon wieder Detek­ avril 1997 I [cette eXfosition a ete organisee \tve, Agenten und Polizisten! ! ! : einige par le musee nationa des Arts et Traditions Uberlegungen zum Krimi. In: CRED populaires ... La presentation a ete con~ue (1996),27,4-12 par Olivier Corbex ... ]. - Paris : Les Edlti- Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur 219 Nielsen, Jens R.: Trickompany Hamburg : Computerspiele: Markt und Pädagogik / der 3. und letzte Teil des Interviewporträts. Jürgen Maaß (Hg.). Mit Beitr. von Walter In: CX, 12 (1996), 56, 57-60 Aulehla ... - München [u.a.] : Profil Verl., 1996. - 233 S. : IIl., Tab. - (Neue Medien) Norben Höveler. In: RRA, 10 (1996), 34, 59-61 Feibel, Thomas: Edutainment: Multimedia auf CD-ROM : neue Medienangebote für Der private Michael Götze. In: RRA, 10 Kinder und Jugendliche. In: JuLit, 22 (1996), 35, 8-15 (1996), 1, 21-27 Pseudo-Mangas. In: RRA, 10 (1996), 36, Fromme, Johannes: Action auf virtuellen 22-23 Spielplätzen : Computerspielwelten heute Schäffner, Alex: Kunst im Comic. In: LdC und morgen. In: MCon (1996), 1,42-46 (1996) Fromme, Johannes; Kommer, Sven: Aneig­ Scheer, Rainer: Die Welt der bunten Bilder nungsformen bei Computer- und Video­ : der Comic feiert seinen 100. Geburtstag. spielen. In: Glückliche Kindheit - Schwie­ In: Bull.J+L, 27 (1996), 7,13-18 nge Zeit? / Jürgen Mansei (Hrsg.) (1996), 149-178 Scheer, Rainer: Hinein in die Welt der bunten Bilder : 7. Internationaler Comic­ Heidtmann, Horst: Kinder- und Jugendlite­ SaIon in Erlangen. In: Bull.J + L, 27 (1996), ratur multimedial und interaktiv: Multime­ 7,6-7 dia-Anwendungen auf CD-ROM. - Wein­ heim: Juventa Verl., 1996. - 100 S. - (7. Schiefer, Manfred: Als die lIIus laufen Beiheft der Beiträge Jugendliteratur und lernten : Comics erobern den PC. In: Medien) Bull.J+L, 27 (1996),9,11 Jatzek, Gerald: Die Welt als Scheibe: ge­ Schwarz, Kai-Steffen: Berliner Schnitte : genwärtige und zukünftige Möglichkeiten Julie Doucet startet durch. In: CX, 12 der CD-Technologie, Teil 1. In: TueB (1996),57,38-39 (1996), 3, 25-33 Vaupel, Rainer Th.: Illustrierte Klassiker Jatzek, Gerald: Die Welt als Scheibe: ge­ International. In: SprBI, 21 (1996), 152, 30- genwärtige und zukünftige Möglichkeiten 37 der CD-Technologie, Teil 2. In: TueB Wegenast, Bettina: Binder und Studer : (1996),4, 10-15 Comics. In: JL (1996), 2, 29-30 Kleber, Reinhard: Die Kinder-Mailbox Wegenast, Bettina: Comics sind comisch. "Akki" in Düsseldorf. In: MERZ, 40 In: JL (1996), 3, 27-28 (1996), 6, 377-378 Wegenast, Bettina: Wissenswertes über Er­ MaajJ, Jürgen: Wenn Kinder und Jugendli­ langen: 7. Internationaler Comic-Salon '96. che am Computer spielen... In: TueB In: Eselsohr (1996),7,34 (1996), 1,34-37 Weil ich ein Mädchen bin {Comics für Mäd• MaajJ, Jürgen: Zum Umgang mit Com­ chen]. In: RRA, 10 (1996), 34, 22-23 puterspielen. In: TueB (1996), 3, 34-38 WOW! : 100 Jahre Comics; die Originale. - Palme, Hans-Jürgen: Die elektronischen Köln: Rheinland-Verl., 1996. - 254 S. : Lern-Trichter: aber: nicht immer ist Edu­ zahlr. 111. - (Kataloge des Rheinischen Lan­ tainment erfolgreich. In: MERZ, 40 (1996), desmuseums Bonn ; 5) 1, 40-42 Zehnder, Frank Günter: Bilder erzählen. In: Palme, Hans-Jürgen: GefaIliges Edutain­ Vernissage (1996), 10, 8-9 ment für Kinder. In: MERZ, 40 (1996), 4, 231-232 Zimmanyi, Falk: Hinterm Horizont geht's weiter : die Digedags reisten für DORier Pietraß, Manuela: Computerspiele und der durch die Welt. In: Freunde (1996), 135- Raum der Phantasie : der quasi-reale Erleb­ 137 nisraum von Computerspielen. In: MERZ, 40 (1996), 5, 305-307 Rogge, Jan-Uwe: "Nicht nur laufen lassen" Computer / CD-ROM / Elektronisches - Computer für Kinder. In: Televizion, 9 (1996), 1, 30-37 Buch Schiefer, Manfred: Als die lIIus laufen lernten : Comics erobern den PC. In: ch: Keine Verlagsdomäne! [Bomico Enter­ Bull.J+L, 27 (1996), 9, 11 tainment Software]. In: BörsenbI., 163 (1996), 74, 108 Schiefer, Manfred: Die Welt steht Kopf: Lernspielspaß in der "Verkehrten Welt". In: Computerspiele. In: Eselsohr (1996), 6, 8- Bull.J + L, 27 (1996), 7, 10 10 220 Bibliographie Schitifer, Manfred: Hör-CDs zum Sehen : zen. In: Bücher haben ihre Geschichte die CD-extra ist langsam im Kommen. In: (1996),237-245 Buli.J+L,27(1996),12,1O Gruben, Renate: Thriller der anderen Art : Schiefer, Manfred: Im Abenteuerland : die Alibaba Krimis. In: JL (1996), 2, 27-29 Kinder- und Jugendbuchverlage stolpern ins multimediale Zeitalter. In: Bull.J + L, 27 Haas, Gerhard: Das Tierbuch. In: KIL­ (1996), I, 13-20 Lex. (1996) Schiefer, Manfred: Kinderbücher auf CD­ Hughes, Ted: Die Interpretation von RoM. In: Bulf.J + L, 27 (1996), 8, 9 Gleichnissen. In: Fundevogel (1996), 119, 17-23 Schiefer, Manfred: Multimediale Kinder­ weiten : Manfred Schiefer besuchte ein Se­ Jugend- und Adoleszenzroman / [Hrsg.: minar für Einsteiger. In: Bull.J + L, 27 Hans-Heino Ewers] . - Velber : Friedrich, (1996),2,9-10 1996. - 104 S. - (Der Deutschunterricht ; 4) Schiefer, Manfred: Musik liegt auf der Krimis für Kinder. In: Eselsohr (1996), 6, Scheibe : neue CD-ROMS. In: Bull.J + L, 24-27 27 (1996), 4, 12 Lange, Günter: Krimis für Kinder und Ju­ Schiefer, Manfred: Nachschlag: neue CD­ gendliche . In: KIL-Lex. (1996) ROMS aus Kinder- und Jugendbuch­ Märchen und Fantastisches verlagen. In: Bull.J+L, 27 (1996), 3,10 [Schwerpunktthema). In: Eselsohr (1996), Schiefer, Manfred: Natur auf dem Bild­ 7,4-11 schirm. In: JL (1996), 4, 33-34 Maier, Karl Ernst: Die Kindergeschichte. Schiefer, Manfred: Natur auf dem Bild­ In: KIL-Lex. (1996) schirm: neue CD-ROMS. In: Bull.J + L, 27 Melzer, Helmut: Science-fiction-Kinder­ (1996),5, 10 und Jugendliteratur. In: KIL-Lex. (1996) Schiefer, Manfred: Reif für neue Ziele : Mietz, Roland: Nicht schon wieder Detek­ nicht nur Verlage produzieren erstklassige Qve, Agenten und Polizisten!!! : einige CD-ROMS. In: JL (1996),2,31-32 Uberlegungen zum Krimi. In: CRED Stenzel, Gudrun: Das Konzept ist wichtiger (1996),27,4-12 als das Medium : Multimedia und Me­ Payrhuber, Franz-Josej: Fabel. In: KIL­ dienpäda~ogik - Ansätze aus Wissenschaft Lex. (1996) und Praxis. In: Eselsohr (1996), 6, 12-14 Rak, Alexandra: Des Kaisers neue Kleider : Strobel, Gabi: "Zum Abheben" in die Welt der etwas andere Alltag von Märchen• der Kinder-CD-ROM : Tivola setzt auf gra­ figuren. In: KL-aktuell (1996), 4-5 fische Qualität. In: Eselsohr (1996), 6, 18 Schaller, Horst: Das Abenteuer bei Alfred Wegenast, Bettina: Und verheissungsvoll Clemens Baumgärtner. In: Blickpunkt: Au­ funkelt die CD-ROM : Multimedia für tor (1996), 80-83 Kids. In: JL (1996), 1,3-5 Schindler, Nina: Drearnspeaker und Ster­ nenwächter : faszinierend oder trivial: ein Jahrgang Indianerbücher. In: Eselsohr (1996),5, 28-32 Erzählende Gattungen Schulte, Miriam: Adoleszenzroman und Postmoderne : die zerstörte Moderne in Baumgänner, Alfred C. : Abenteuerge­ Bred Easton EIlis' "Einfach unwidersteh­ schichten erfinden - Abenteuergeschichten lich!". In: MittJubufo (1996), 1,31-45 schreiben: Impulse - Prozesse - Motive. In: Stach, Reinhard: Robinsonaden : Bestseller Blickpunkt: Autor (1996), 4-12 der Jugendliteratur - Baltmannsweiler : Ewers, Hans-Heino: Was ist der moderne Schneider-Verl. Hohengehren, 1996. - III, Kinderroman? . In: Lesen in der Schule 139 S. : Ill. - (Schriftenreihe der Deutschen (1996),5-19 Akademie für Kinder- und Jugendliteratur Volkch e.V. ; 18) Freytag, Veronika: Helden nalt und fern : Abenteuerbücher der Kinder- und Jugendli­ Stockar, Denise von: Wenn wir sie brau­ teratur 1945 - 1955. In: TueB (1996), 2, 18- chen, sind sie da... : phantastische Gefähr• 29 ten in der neueren Kinderliteratur . In: TueB (1996), 3, 14-24 Galle, Heinz J.: Robinsonaden. In: LRA (1996) Stockar, Denise von: Wenn wir sie brau­ chen, sind sie da... : phantastische Gefähr• Grenz, Dagmar: Die realistische Erzählung ten in der neueren Kinderliteratur. In: Eins für Kinder in der Bundesrepublik Deutsch­ und eins ist drei (1996), 170-188 land 1970 - 1994 : Merkmale und Tenden- Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur 221 Turin, Joi!lle: L' adolescent, un portrait im­ Heidtmann, Horst: Kindermedien zwischen possible? In: Visages et paysages du livre Kunst und Kommerz : neue Bücher über de jeunesse / coordination de ce numero: "Bildschirrnkindheit". In: BeitrJM, 48 Iean Perrot (Itineraires et Contactes de (1996),4,224-230 Cultures ; 23,1) (1996), 147-157 Horn, Imme: Bedeutung von Fernsehen und Wurzenberger, Gerdo.: Von der Video im Leben von Kindern der alten und "Verwerflichkeit" des Krimis: Kriminalro­ neuen Bundesländer. In: Hören-Lesen-Fern• mane. In: JL (1996), 2, 22-26 sehen (1996), 27-39 Yos, Gabriele: Reden sie wie du und ich? : Hurrelmann, Bettina; Hammer, Michael; gesprächsstilistische Untersuchungen an Stelberg, Klaus: Familienmitglied Fernse­ epischen Texten f!i! junge Leser. In: Text­ hen : Fernsehgebrauch und Probleme der und Stilanalyse (1996), 181-192 Fernseherziehung in verschiedenen Famili­ enformen - {)Pla~en : Leske und Budrich, 1996. - 308 S.. zahlr. Tab. und graph. Fernsehen Darst. - (Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein­ Westfalen; 20) Aujenanger, Stefan: Werbeangebot für und Werberezeption durch Kinder. In: Medien Hurrelmann, Bettina: Familienmitglied (1996), 153-162 Fernsehen : über die Fernsehgewohnheiten von Familien und die Probleme mit der Begleiter der Kindheit : Zeichentrick und Fernseherziehung. In: PrD, 23 (1996), 139, die Rezeption durch Kinder / Helga Theu­ 5-19 nert ... (Hrsg.). Erstellt im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Me­ Jud-Krepper, Helga: An Gewalt haben wir dien. - München: Fischer, 1996. - 267 S. : uns gewöhnt, sie gehört dazu ... : TV-Ge­ Ill., graph. Darst. - (BLM-Schriftenreihe ; waltverständnis von Kindern und Iugendli­ 37) ehen. In: Wovon der Schüler träumt (1996), 432-449 Brünjes, Stephan: Krrrrrr ... : konspirative Treffen mit Ernie. In: Freunde (1996), 205- Kleber, Reinhard: Iunior MTV : Nickelo­ 208 deon - der erste deutsche Kinderfernsehka­ nal. In: MCon (1996), I, 14-16 Feierabend, Sabine; Windgasse, Thomas: Was Kinder sehen. In: Mp, 11 (1996), 4, Klingler, Walter; Schönenberg, Karen: 186-194 Kinder und Fernsehen in der Bundesrepu­ blik Deutschland 1990. In: Hören-Lesen• Feil, Christine: Häusliche Fernseherlebnisse Fernsehen (1996), 15-25 und ihre Verarbeitung im Kindergarten. In: Hören-Lesen-Fernsehen (1996), 81-91 Krüger, Udo Michael: Gewalt in von Kin­ dern genutzten Fernsehsendungen. In: Mp, Gangloff, Tilmann P.: Animation satt : die Fernsenwelt erlebt einen Zeichentrick­ 11 (1996), 3, 114-133 Boom. In: MERZ, 40 (1996), 1,37-39 Lenssen, Margrit: Handlungsleitende The­ men und Bedürfnisorientierung - Was Kin­ Gangloff, Tilmann P.: Der kleine Kunde: der im Fernsehen suchen. In: Hören-Lesen• Kinder als Werbezielgruppe der Fernseh­ Fernsehen (1996), 123-128 sender. In: MERZ, 40 (1996),3, 172-173 Liesegan$' Nina: Kinder und Fernsehen : Gangloff, Tilmann P.: Fröhliche Prügeleien zwei Fenenprojekte in Wuppertal. In: BuB, am frühen Mor~en : immer mehr TV -Sen­ 48 (1996), 617, 557-558 der entdecken dIe jüngste Werbezielgruppe. In: MCon (1996), I, 10-13 Luca, Renate: "Rambo" und "Barbie" : me­ diale Gewaltdarstellung und -rezeption ist Gangloff, Tilmann P.: Kinderfernsehen aus an die Geschlechtsrolle gebunden. In: Me­ aller Welt: 17. Prix Ieunesse International dien (1996), 143-151 München. In: MERZ, 40 (1996), 4, 229- 230 Mattusch, Uwe: Die Wa(h)re(n)-Kraft des Blaubären : zur Vermarktung von Medien­ Gutes Fernsehen - schlechtes Fernsehen!? : figuren. In: MCon (1996), 1,20-25 Denkanstöße, Fakten und Tips für Eltern und Erzieherinnen zum Thema Kinder und Musik im Fernsehen für Jucendliche Fernsehen / Stefan Aufenanger - München : [Schwerpunktthemaj. In: TeievlZion, 9 KoPäd-Verl., 1996. - 127 S. : Ill. (1996),2 Heidtmann, Horst: Bibi, Pippi, Benjamin - Petersen, Dörte: Achterbahn. In: MERZ, die Medienfreunde unserer Kinder : Ergeb­ 40 (1996), 1,35-36 nisse einer Umfrage in Bibliotheken. In: BuB, 48 (1996),617,554-556 Petersen, !J.örte: Bangemachen gilt! : Angstiust: Uber die Gratwanderun~ zwi­ Heidtmann, Horst: Kinder und Fernsehen : schen Faszination und BeklommenheIt beim neue Forschungsliteratur. In: Bull.I + L, 27 Fernsehen. In: MERZ, 40 (1996),2,82-85 (1996), I, 7-8 222 Bibliographie Petersen, Dörte: Schmatzophil : die Vor­ Bloech, Michael: Ein politischer Film für schulserie "Barney und seine Freunde". In: Kinder: Die Tochter des Puma. In: MERZ, MERZ, 40 (1996), 6, 374-375 40 (1996),3, 169-170 Rogße, Jan-Uwe: Beziehungskisten : über Brudny, Wolfgang: Zwischen Anspruch und Beziehungen von Jugendlichen und Kindern Aufgabe : die Gremien im Jugendme­ zu TV-Serien. In: Eins und eins ist drei dienschutz und ihr kulturelles Selbstver­ (1996), 137-156 ständnis. In: MERZ, 40 (1996), 2, 93-98 Rogge, Jan-Uwe: "Einfach stark!" ... und Fantasy in Film und Literatur I verantw. manchmal zu stark : von Ritualen der Kin­ Hrsg. für den thematischen Teil dieses Ban­ der, problematische Film- und Fernseher­ des: Dieter Petzold. - Heidelberg : Winter, lebnisse zu verarbeiten. In: MERZ, 40 1996. - 207 S. : Ill. - (Anglistik & Engli­ (1996), 2, 86-92 schunterricht ; 59) Rohloff, Thomas: Fernsehen - die verpaßte Fuchs, Wolf!(ang J.: Das Kinderfilmfest Chance? In: Puppenspiel (1996), 74, 21-24 München 1996. In: MERZ, 40 (1996), 4, 233-234 Schorb, Bernd: Kinder rezipieren, be- und verarbeiten Jiewaltdarstellungen im Fernse­ Fuchs, Wolfgang J.: Die computerani­ hen : ein Uberblick aus vier Forschungs­ mierten Spielsachen : Toy Story. In: projekten. In: Medien (1996), 127-142 MERZ, 40 (1996), 2, 114-115 Theunert, Helga: "Da kann ich lernen, was Gräfe, Lutz: 22. Internationales Kinder- und ich nicht machen soll" : Kinder rezipieren Jugendfilmfestival in Frankfurt am Main Reality-TV. In: Medien (1996), 17-30 vom 17. bis 29. September 1996. In: KIfK, 17 (1996), 4, 34-37 Theunert, Helga: Gewalt und Halbgewalt - Die kindliche Wahrnehmung von Gewalt im Jost, Roland: Der ThrilI des Augenblicks : Fernsehen. In: Hören-Lesen-Fernsehen einige Bemerkungen zum Videoclip. In: (1996), 73-80 Wovon der Schüler träumt (1996),425-431 Vollbrecht, Ralf: Wie Kinder mit Werbung Krauss, Sigrun: Mehr Politik und Hinter­ umgehen. In: Mp, 11 (1996), 6, 294-300 gründe beim Kinderfilm : 19. KinderFilm­ fest Berlin (16.-26.02.1996) während der WinterhojJ-Spurk, Peter: Die gezeigte Ge­ Internationalen Filmfestspiele. In: Eselsohr walt : zur Analyse aggressiver Fernseh­ (1996),4,31 inhalte. In: Die ganz alltägliche Gewalt I Konrad Hilpert (Hrsg.) (1996), 97-105 Künnemann, Horst: 12. Kurzfilm-Festival : eine Reportage. In: Bull.I + L, 27 (1996), 8, Wüllenweber, Walter: Wir Fernsehkinder : 8 eine Generation ohne Programm I Walter Wüllenweber. - Taschenbuch-Ausg. - Rein­ Matthes, Uschi: Von Lucas und anderen bek bei Hamburg : Rowohlt, 1996 Jungen: das Internationale Kinder- und Ju­ gendfilmfest "Lucas 95". In: Eselsohr Zschiesche, Ellen: Freigegeben ab ... : Ju­ (1996), 1,40-42 gendschutz in Film und Fernsehen. In: DU, 49 (1996), 6, 332-334 Odenwald, Ulrike: Der "Rosarote Pro­ peller" an "Der Zinnsoldat" : 11. Berliner Kinderkinotage auch in Brandenburg. In: Eselsohr (1996), 3, 40 Reif-Hülser, Monika: Aladdin und die Film Wunderlampe oder: Die Magie der Bilder. Auf eigenen Wegen: Bücher und Videos für In: Fantasy (1996), 55-70 junge Leute zum Thema Gleichberechti­ Sahr, Michael: Mediale Umsetzungen von gung; Katalog zu einer Ausstellun~ des Kinder- und Jugendbüchern am Beispiel Ot­ Bundesministeriums für Familie, Semoren, fried Preußlers "Krabat". In: BliCkpunkt: Frauen und Jugend I Konzeption: Brigitte Autor (1996), 166-178 Pyerin. Mitautorinnen: Petra Diebold ... - Bonn. - 1996 Schiwow, Mischa: Kinderfilm im Ausland : Frankreich. In: KIfK, 17 (1996), 3, 35-37 Basgier, Thomas: Wirtschaftsfaktor Anima­ tion : Europas Trickfilm auf dem Vor­ Seibold, Brigitte: Die besten Filme ver­ marsch. In: CX, 12 (1996), 57, 64-67 mitteln Hoffnung und Vertrauen: vom In­ ternationalen Kinder- und Jugendfilmfesti­ Becker, Jens P.: Monster, Replikanten und val LUCAS 96. In: Bull.J+L, 27 (1996), die Suche nach dem Gral: Die Fan_~J­ 12,6-7 Filme der 80er Jahre. In: Fantasy (1996), 17-32 Seibold, Brigitte: Starke Mädchen stellen sich ihrem Schicksal : das Kinder- und Ju­ Bloech, Michael: Das Kinderfilmfest : gendfilmprogramm auf dem 22. Internatio­ Verlust der Kindheit; Bosnien, Kurdistan, nalen Filmwochenende vom 25.-28. Januar Gaza. In: MERZ, 40 (1996), 2, 106-108 Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur 223 1996 in Würzburg - ein Bericht. In: Klingler, Walter: Die auditiven Medien im Bull.l + L, 27 (1996), 5, 8-9 Alltag von Kindern. In: Radio (1996), 19- 30 Sonnenschein, Sabine; Ried, Elke: Auf dem Weg zum Cannes des Kinderfi1ms Goldener Rogge, Jan-Uwe: Hören als Erlebnis : die Spatz - ein Interview mit der Festivalleite­ Bedeutung von Hörkassetten im (Medien-) nn. In: MCon (1996), 1,27-29 Alltag von Kindern. In: Radio (1996), 30- 39 Zipes, Jack: Towards a theory of the fairy­ tale film: The case of Pinocchio . In: LU, Volpers, Helmut; Schnier, Detlef: Das 20 (1996), 1, 1-24 WDR-Hörfunkprograrnm Eins Live. In: Mp, 11 (1996), 5, 249-258 Zschiesche, Ellen: Freigegeben ab ... : lu­ gendschutz in Film und Fernsehen. In: DU, Wermke, Jutta: Kinderhörkassetten zwi­ 49 (1996), 6, 332-334 schen "Print" und "Funk". In: Radio (1996), 154-165 Zschiesche, Ellen: Lachender Start für Den­ ken und Sprechen. In: DU, 49 (1996), 1, 26-31 Zwischen Man: und Muck: DEFA-Filme Kinder- und Jugendtheater für Kinder / Ingelore König ... (Hg.). - Das andere Publikum : deutsches Kinder­ Berlin : Henschel, 1996 und lugendtheater / hrsg. von Annett Israel ... [Eine Veröff. des Kinder- und lugend­ theaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland). - Berlin : Henschel, 1996. - 287 S. : Ill. Hörspiel/Hörfunk: / Kassette Baliani, Marco: Das Staunen, die Zeit und Anfang, Günther: Von Hasen, Eulen und der Körper : die Kunst der mündlichen Er­ der Katze Mauz : Hörkassetten für Kinder. zählung. In: BeitrITh (1996), 3, 1-3 In: MERZ, 40 (1996), 5, 309-310 Beuth, Frank: Irgendwie geht' s immer wei­ Baacke, Dieter: Kinder-Radio lohnt sich!. ter : die Grenzen der Erweiterung am In: Radio (1996), 48-53 "Weiten Theater" in Berlin-Hellersdorf. In: Publikum (1996),219-231 Beisban, Onwin: Kinderhörspiel. In: KIL­ Lex. (1996) Bischof, Ulrike; Heidtmann, Horst: "Die Sehnsucht der Bärin" oder: Rudolf Herfurt­ Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg & Co. ner als "Klassiker" des deutschen Kinder­ : beliebte Kinder- und Hörspielserien auf theaters? : Anmerkungen zu Herfurtners Cassette und CD ; Beschreibungen, Analy­ Stück "Der Nibeljunge". In: BeitrlM, 48 sen, Hintergründe / Klaus Peter Treumann (1996),2, 90-95 ... - Bielefeld : GMK, 1996. - 168 S. : zahlr. Ill. - (Schriften zur Medienpädagogik Bohde, Elisabeth: Mit den Kindern das ; 21 : Medienpädagogische Handreichung; Theater neu erfinden : spielen für kleine 8) Kinder in der TheaterwerkStatt "Pilkentafel" Flensburg. In: Publikum (1996), 186-188 Drengberg, Joachim: N-loy Radio : ein öf• fentlich-rechtliches Erfolgsradio. In: Mp, Brendenal, SiMa: Statt- und/oder Stadt­ 11 (1996), 3, 134-143 Theater : oder: Vom Puppen- zum Kam­ mertheater Neubrandenburg. In: Publikum Eiland-Jung, Juliane: Kabarett goes Kinder (1996), 232-244 : Hörspiel-, Musical- und Kinderliederpro­ duktionen. In: Eselsohr (1996), 12, 28 Briegleb, Till: "Wer mit lanet lackson oder Nirvana konkurrieren muß, kann es sich Germann, Heide: Der HörVerlag : Hör• nicht gemütlich machen" : lugendtheater auf bücher für Kinder im Kommen. In: Kampnagel. In: lugend-Theater (1996), Eselsohr (1996), 6, 20-21 164-169 Germann, Heide: Der Tonträgermarkt für Bunge, Wolf: Theater endet nicht mit dem Kinder. In: Radio (1996), 137-147 SchlUßapplaus. In: Publikum (1996), 189- Keller, Michael; Klingler, Walter: lugend­ 192 wellen gewinnen junge Hörerschaften. In: Doderer, Klaus: Ein ständiges Kinder­ Mp, 11 (1996), 8, 441-450 theater in jeder größeren deutschen Stadt! : Kinder und Radio: zur medienpädagogi• Erich Kästners Forderung von 1946. In: schen Theorie und Praxis der auditiven Me­ KTh-aktuell (1996), 1-2 dien / Wolfgang Schill ... (Hrsg.). - Frank­ Doderer, Klaus: Zur Lage der Kinder- und furt am Main : Gemeinschaftswerk der lugendtheater heute. In: BeitrlM, 48 Evang. Publizistik, 1996. - 237 S. : Ill., (1996),2, 66-75 graph. Darst. - (Beiträge zur Medienpäd• agogik; 2) Fangauf, Henning: 12. ASSITEl Welt-Kon­ greß in Rostov am Don : viel Theater aus 224 Bibliographie Rußland. In: Fundevogel 1 Grimm & Grips Jahnke, Manjred: Trilogie des Jugendthea­ (1996), 121,5-8 ters: Revue, Well-Made-~lay, Klassi~erad­ aptionen : zur dramaturgischen und msz~­ Fangauj, Henning: Wie man mit Jugend­ natorischen Praxis des Jugendtheaters m theater Geld verdienen kann. In: Jugend­ den alten Bundesländern. In: Jugend­ Theater (1996), 170-178 Theater (1996),74-100 Fischer-Fels, Ste!an; See, Anke-Elisabeth: Jugend-Theater 1 Jörg Richard (Hg.). - Ist das GRIPS Theater ein Fossil in einer Frankfurt am Main : Haag + Herehen, sich verändernden Umwelt? : oder: Mit 1996. - 223 S. : zahlr. Ill. - (Kinder-Jugend­ GRIPS in die Zukunft. In: Publikum (1996), Theater; 2) 163-168 Kelbling, Michael; Praml, Willy: Lehrstück Förg, Ralph: Tekkno und Theater: Diffe­ und Lernstück : Theaterarbeit als politische rent Codes - Different Views. In: Jugend­ Bildung. In: Fundevogel (1996), 119, 24-36 Theater (1996), 60-71 Kinder- und Jugendtheater in Italien 1 Grimm & Grips 9 : Jahrbuch für Kinder­ Wolfgang Schneider (Hrsg.). - 1. Aufl. - und Jugendtheater 1995196 1 hrsg. von der Frankfurt am Main : dipa-Verl., 1996. - ASSITEJ Bundesrepublik Deutschland. 180 S. : Ill. - (Jugend und Medien; 26 ). Red.: Eckhard Mittelstädt. - Frankfurt am Fälschl. als Bd. 25 der Schriftenreihe ver­ Main. - 1996. - 259 S. zeichnet Gruber, Helga: Bilder machen Thell:ter : Kirschner, Jürgen: Kinder- und Jugend­ Theaterprojekte mit Kindern, Jugendhchen theater auf Tournee : Startinformation für und Erwachsenen. In: BeitrJTh (1996), 3, Veranstalter und Theater - Frankfurt am 4-5 Main : Kinder- und Jugendtheaterzentrum Hawemann, Horst: Theater ist kein Stun­ in der Bundesrepublik Deutschland, 1996. - denlutscher : Monolog zwischen 1975 und 16 S. - (Startinformation ; 1) 1995. In: Publikum (1996), 64-76 Kirschner, Jürgen: Theater mit Kindersitz : Heilmeyer, Jens; Richard, Jör~; Sch~dler, Orte Räume und Bauten des Theaters für Melchior: "Schafft 1,2,3,4 ... viele Kmder­ Kinder und Jugendliche in Deutschland. In: theater" : Autbruchstimmung in der Bun­ Publikum (1996),96-110 desrepublik der sechziger und siebziger Klemt, Gisela: Input comes out! : Nina Jahre ; Diskussion. In: Publikum (1996), Schindlers Erstlingswerk auf der Bühne. In: 133-149 Eselsohr (1996), 6, 36 Hengst, Heinz: Bühnenwechsel. In: Jugend­ Knappe, Gerd: formlos : schreib, werkstatt, Theater (1996), 16-29 theater. In: Publikum (1996),245-250 Hentschel, Ingrid: Jugendtheater im Kontext König Martina: Auf der Suche nach der der Generationen. In: Jugend-Theater Authe~tizität : Theater "Havarie" e.V. (1996), 102-129 Potsdam. In: Publikum (1996), 206-218 Hentschel, Ingrid: Kinder- und Jugendthea­ Meyer, Anke: Zwischen Prinzessin ~nd ter in Israel. In: Theater heute (1996), 9, 60 Mattscheibe: 10. Werkstatt-Tage der Km­ Hentschel, Ingrid: Über Gre~erwischun­ der- und Jugendtheater in Halle . In: DaTh, gen und ihre Folgen : hat das Kmdertheat~r 6 (1996), 4, 27-29 als Spezialtheater noch Zukunft? In: Pubh­ Mihan, Jörg: Ein fortwährendes Experi­ kum (1996),31-47 ment : die Freien Kammerspiele Magde­ Israel Annett; Hirche, Marlis: Die Anar­ burg. In: Publikum (1996), 193-205 chie des Augenblickes : d!e Spi~leril!- und Mittelstädt, Eckhard u. a. : Brauchen wir ihr Publikum - Gespräch mit Marhs Hlrche. heute ein Spezialtheater für Jugendliche? : In: Publikum (1996),251-262 Diskussion. In: Jugend-Theater (1996), Israel, Annett; Riemann, Silke; Ludwig, 190-219 Volker: Wir wollen Kindern helfen : <;Je­ Mittelstädt Eckhard: 12. ASSITEJ-Welt­ spräch mit dem Autor und Theaterlelter Kongreß i~ Rostov am Don : Entsc~eidun­ Volker Ludwig. In: Publikum (1996), 153- gen für die Zukunft des mternat~onalen 162 Kindertheaters. In: Fundevogell Gnmm & Jahnke, Manfred: Das kulturpo.litische Soll Grips (1996), 121, 1-4 und der Mangel an Dramaturgie: 3. Spu­ Pietzsch Ingeborg: Theater im Schwimm­ rensuche in Nürnberg. In: Fundevogel 1 becken ; das Freiburger "Theater im Mari­ Grimm & Grips (1996), 120, 1-6 enbad". In: ThdZ, 51 (1996), 4, 62-64 Jahnke, Manfred: Im Kindertheater s{lielt Reiß Gunter: Kindheits-Bilder : illustrierte die Musik : was es neben der kiemen Titeiblätter von Musiktheaterstücken für "Zauberflöte" noch gibt. In: KTh-aktuell Kinder 1870 - 1980. In: FMO-Journal : (1996), 10-12 Zeitschrift des Flughafen Mün• ster/Osnabrück, 8 (1996), Extra, 16-17 Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur 225 Richard, Jörg: Dramaturgie der Wahrneh­ schen Kindertheatertreffen in Esslingen. In: mung. In: Jugend-Theater (1996), 130-149 ThdZ, 51 (1996), 4, 59-61 Richard, Jörg: Theater undsoweiter... In: Wille, Franz: Ist Castorfs Volksbühne ein Publikum (1996), 83-95 Jugendtheater? : eine Frage von Jörg Ri­ chard, eine Antwort von Franz Wille. In: Schidlowsky, Christian: Theater ohne Jugend-Theater (1996), 180-188 Zuckerguß : künstlerische Konzeption am Theater "Pfütze" Nümberg. In: Publikum Zadow, Ingeborg von : Athener Eindrücke : (1996), 169-185 "Kinder im Theater - Theater für Kinder" : eine Begegnung mit Stücken und Autoren Schmitt, Christoph: Vorhang auf: Spieltra­ des deutschen und griechischen Kinder­ ditionen des Märchens in der Theaterge­ theaters . In: Fundevogel / Grimm & Grips schichte Europas (Personenbühne). In: (1996), 118, 1-5 Märchenspiegel, 7 (1996), 4, 60-63 Zeitler, Elisabeth: Das Unmögliche wagen! Schneider, Woljgang: Bücher, die Lust auf : das Theater Pfütze feiert seinen 10. Ge­ Theater machen : Titelempfehlungen für burtstag. In: Eselsohr (1996), 12, 36 den Bestandsaufbau. In: Schulbibliothek aktuell (1996), 3, 359-373 Schneider, Woljgang: Theater als Kultur­ zentrum : europäische Modelle für eine Lyrik junge Bühne. In: Publikum (1996), 19-30 Beneis, Susanne: "Kindsein ist süß?" : Schneider, Woljgang: Für eine andere Kindheit und Kindergedicht seit 1970. In: Schule des Sehens. Oder: Zur Transparenz Lyrik (1996), 55-73 ästhetischer Strukturen. In: PrSch, 7 Doderer, Klaus: Hunderttausend Jugendge­ (1996), 1,46-48 dichte aus der DDR : das Archiv Schneider, Woljgang: Klein, aber fein: ein "Jugendlyrik der DDR 1964-1990" wurde Plädoyer für das Kinderstück. In: Grimm & der Universität Jena übergeben. In: JuLit, Grips 9. Jahrbuch für Kinder- und Jugend­ 22 (1996), 3, 64-65 theater 1995/96 / hrsg. von der ASSITEJ Eiland-Jung, Juliane: Kabarett goes Kinder: Bundesrepublik Deutschland. Red.: Eck­ Hörspiel-, Musical- und Kinderliederpro­ hard Mittelstädt (1996), 43-51 duktionen. In: Eselsohr (1996), 12,28 Schneider, Woljgang: Klein, aber fein: ein Fischer, Helmut: Kinderspiel und Kinder­ Plädoyer für das Kindertheater. In: DaTh, 6 reim im heutigen Gebrauch. In: Lyrik (1996), 3, 32-39 (1996), 74-88 Schnettler, Silke: "Und wer hat sich Jostein Franz, Kun: "Kommt ein Kühlschrank ge­ Gaarder ausgedacht?" : Softes Welt auf der flogen ... " : Verfremdung von Kinderlyrik Bühne. In: Bull.J + L, 27 (1996), 9, 6-7 in der Sprache der Gegenwart. In: Lyrik Schnettler, Silke: Mit Softe fahre ich nach­ (1996), 111-147 her Skateboard : ein Gespräch mit Kuno Franz, Kun: Moralgedicht und Sprach­ Windisch. In: Bull.J+ L, 27 (1996), 9, 7-8 scherz : Kinderlyrik im historischen Prozeß. Schöbel, Manuel: Was ist das - deutsches In: Lyrik (1996), 5-29 Kindertheater? In: Publikum (1996),48-59 . Gänner, Hans: Das Kinderrätsel : Motive­ Schreibwerkstatt Kindenheater : Beiträge Formen-Quellen-Produktion. In: Lyrik und Gespräche zur zeitgenössischen Dra­ (1996), 89-110 matik / Henning Fangauf ... (Hg.). - Hil­ Gelberg, Hans-Joachim: Ein Kindergedicht, desheim : Muth, 1996. - 163 S. - (Institute was ist das, was kann es sein? (entst. 1993). für Theater und Medienwissenschaft ; 6) In: Aller dings (1996), 244-249 Taube, Gerd; Eckhard Mittelstädt; Kümmel, Halbey, Hans A.: Kleine Poetologie zwi­ Dieter: Auf den Spuren künstlerischer Qua­ schen Sprachspiel und Nonsens in Bild und lität : drittes Arbeitstreffen freier Kinder­ Text. In: Lyrik (1996), 169-173 theater vom 12. bis 18. Juni in Nürnberg. In: DaTh, 6 (1996), 2, 30-33 Harranth, Wolf: Auf deo Reim gegangen : Wolf Harranth über das Ubersetzen von Ly­ Törner, Oliver: Entwicklung eigener Aus­ rik. In: IL (1996), 4, 11-14 drucksmöglichkeiten : der "Thalia Treff­ punkt" in Hamburg. In: BeitrJTh (1996), 3, Karasinska, Mana: Kind und Gedicht : 10-11 kreatives Schreiben. In: Almanach (1996), 63-66 Trobisch, Nina: Tendenzen des Theaters der Jugend : Gedanken am Rande einer Jurysit­ Kinderlyrik zwischen Tradition und Mo­ zung. In: BeitrJTh (1996), 3, 6-7 derne 1 hrsg. von Kurt Franz ... - Balt­ mannsweiler : Schneider-Verl. Hohengeh­ Weinkauf!, Gina: Pflaumen am Donnerstag ren, 1996. - IV, 184 S. : BI. - : Eindrücke vom 6. baden-württembergi- (Schriftenreihe der Deutschen Akademie für 226 Bibliographie Kinder- und Jugendliteratur Volkach e.V. ; Malaka, Bernward: "Bücher auf der Über• 17) holspur" : verle~erische Arbeit mit Fern­ sehtIteln. In: JuLIt, 22 (1996), 1, 15-20 Kliewer, Heinz-Jürgen: Kinder brauchen Gedichte - brauchen Kinder Gedichte? In: Massenkommunikation : eine Langzeitstudie primar. Zeitschrift für Deutsch als Fremd­ zur Mediennutzung und Medienbewertung sprache im Primarbereich, 5 (1996), 12, 49- 1964-1995/ hrsg. von Klaus Berg ... - Ba­ 54 den-Baden: Nomos-Verl., 1996. - 382 S. Kratschmer, Edwin: Poetologie des Jugend­ Mattusch, Uwe: Die Wa(h)re(n)-Kraft des gedichts : ein Beitrag zur Poetogenese - Blaubären : zur Vermarktung von Medien­ Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1996. - figuren. In: MCon (1996), 1,20-25 193 S. : graph. Darst. Medienlust - Medienlast : was bringt die Martini, Heidrun: Kinderlyrik. In: DeBb, Rezipientenforschung den Rezipienten? / 50 (1996), 4, 326-330 Bernd Schorb ... (Hrsg.). - München: Ko­ Päd-Verl., 1996. - 237 S. : graph. Darst. - (FSF Dialog ; 1) Müller, Peter: Reise durch die Welt der Bits und Bytes : Bestandsaufnahme einer Me­ Medien dienlawine. In: Eselsohr (1996), 6, 4-7 Perschon, Erich: Multimedia-PC und CD­ Aujenanger, Stefan: Geschlechtsspezifische Rom : Ein neues Thema im Blätterwald der Medienre:l;~ption von Kindern - Einige theo­ Fachzeitschriften zur Kinder- und Jugendli­ retische Uberlegungen. In: Hören-lesen• teratur. In: ide, 20 (1996),4, 13-15 Fernsehen (1996), 93-98 Reuhs, Petra: Elektronische Jugendinfor­ Groebel, Ja: Kinder- und Medien in der in­ mation. In: BeitrJM, 48 (1996),4,215-223 ternationalen Forschung. In: Hören-lesen• Fernsehen (1996),3-13 Schaar, Erwin: merz - Die blaue Blume der Medienpädagogik? : 40 Jahre "medien + Hajkemeyer, Christo!" Qualität der On erziehung": Spiegel und Impuls der Me­ (Fun-) Line. In: BörsenbI., 163 (1996), 74, dienpädagogik. In: MERZ, 40 (1996), 6, 105-107 331-343 Heidtmann, Horst: Bibi, Pippi, Benjamin - Schiefer, Manjred: Der Geist der Kinder ist die Medienfreunde unserer Kinder : Ergeb­ unsere größte Quelle: Bericht von "Digital­ nisse einer Umfrage in Bibliotheken. In: Kids" - eine Multimedia-Woche im Gottlieb BuB, 48 (1996),6/7,554-556 Duttweiler Institut in Rüschlikon. In: Heidtmann, Horst: "Multimedia für Kids". Bull.I+ L, 27 (1996), 10, 6 In: Das Buch der Jugend / Arbeitskreis für Schiefer, Manfred: Weniger ist mehr: es Jugendliteratur (Hg.) (1996), 4-5 muß nicht immer die Silberscheibe sein. In: Hengst, Heinz: Bühnenwechsel. In: Jugend­ Bull.I+L, 27 (1996), 6, 10 Theater (1996), 16-29 Schmidbauer, Michael; Löhr, Paul: In der Hören, Lesen, Fernsehen - und sie spielen interaktiven Medienwelt: Angebote für Kin­ trotzdem : Beiträge zum Medienumgang von der. In: Televizion, 9 (1996), 1,4-23 Kindern / Walter Klingler ... (Hrsg.). Mit Schönenberg, Karen: Kinder und Medien Beitr. von J. Aregger ... - l. Aufl. - Baden­ aus Sicht der Eltern. In: Hören-lesen-Fern• Baden : Nomos Verl.-Ges., 1996. - VIII, sehen (1996), 113-121 128 S. : zahlr. Tab. und graph. Darst. - (Südwestfunk-Schriftenreihe : Medienfor­ Selchow, Stephanie von: Stippvisite im Me­ schung ; 2) diendschungel. In: BörsenbI., 163 (1996), 12, 10-11 Jost, Roland: Der ThrilI des Augenblicks : einige Bemerkungen zum Videoclip. In: Steinmann, Matthias; Are~ger, Jost: Kinder Wovon der Schüler träumt (1996),425-431 und Medien in der SchweIZ : Zusanrrnenfas­ sung der SRG-Studie vom Februar 1989. In: Kids im Multimedia-Land / [Red.: Sabine Hören-lesen-Fernsehen (1996),51-69 Sonnenschein. Autoren: Frank Aheimer ... ]. - Köln: Jugendfilmclub Köln, 1996. - 78 S. : zahlr. Ill. - (Medien concret ; 1) Klingler, Walter: Die auditiven Medien im Puppenspiel/Figurentheater Alltag von Kindern. In: Radio (1996), 19- Bernstengel, Ola!" Er pflegte die Kunst ei­ 30 ner längst vergangenen Zeit: zum 50. Büh• nenjubiläum von Roland Ritscher. In: Kothenschulte, Daniel: Eine Fra~e der Oh­ ren : von Micky Mouse zu MultImedia: die DaTh, 6 (1996), 4, 44-46 Disney-Company. In: MCon (1996), I, 30- Bodson, Lucille: Rückenwind: das Puppen-, 34 Figuren- und Objekttheater im Land des Deutschsprachige Kinder- und ]ugendliteratur 227 Guignol: eine gegenwärtige Kunst. In: Reach, Wilfried: Der x. Versuch, die alte DaTh, 6 (1996),1,4-8 Kunst des Puppenspiels in der alten Stadt Leipzig zu etablieren . In: Puppenspiel Das andere Theater : Spezial: Puppen- und (1996), 74, 29-32 Figurentheater in Deutschland / [Hrsg.: Union International de la Marionette. Red.: Rebehn, Lars: Plakate für das Puppenthea­ Gerd Taube]. - Berlin. - 1996. - 98 S. : ter. In: Puppenspiel (1996), 74, 42-46 zahlr. BI. - (Das andere Theater; Sonderh.) Schäfer, Renate: Herr Eulenspiegel im Bal­ Fuchs, Barbara: Mut zur Konsequenz : Fi­ kon : aus dem Nähkästehen des neuen In­ gurentheater der Nationen in Bochum. In: terMarionettheaters in Saarbrücken. In: ThdZ, 51 (1996), 4, 65-67 DaTh, 6 (1996), 1, 22-23 Günther, Susann: "Von meinem Kasperl­ Schoppan, Marianne; Weindorj, Anne: Das theater hab ich dir noch nichts erzählt ... " : Bühnenporträt: Puppentheater Knorzkopp. 75 Jahre Hohnsteiner Handpuppenbühne. In: Puppenspiel (19%), 75, 28-30 In: DaTh, 6 (1996), 3, 5-13 Spillmann, Uwe: Uwe Spillmann: Kaspers Gysin, Gustav: Das Figureqß!eater in der Drehorgel-Theater. In: Puppenspiel (1996), Schweiz : ein aktueller Uberblick. In: 74,25-28 DaTh, 6 (1996), 4, 4-15 römer, Oliver: Figurentheater als Kinder­ Kinder- und Jugendtheater in Italien / theater : Beispiele eines Festivals und eine Wolfgang Schneider (Hrsg.). - 1. Aufl. - Diskussion. In: Fundevogel (1996), 118, Frankfurt am Main : dipa-Verl., 1996. - 13-19 180 S. : Ill. - (Jugend und Medien; 26 ). Fälschl. als Bd. 25 der Schriftenreihe ver­ WeinkaujJ, Gina: Frauen-Streit-Kultur : Ge­ zeichnet dankensplitter. In: DaTh, 6 (1996), 3, 22- 31 Kirschner, Jürgen: Figurentheater im Kin­ dertheater : Startinformation zum Zu­ schauen und Mitspielen - Frankfurt am Main : Kinder und Jugendtheaterzentrum in Sachbuch der Bundesrepublik Deutschland, 1996. - 20 Bergmann, Katja: Die westliche Geschichte S. - (Startinformation ; 2) der Malerei : Kunstsachbücher und ein Le­ Kirschner, Jürgen: Und stellen die Welt auf xikon für Kinder und Jugendliche. In: den Kopf: Figurentheater als Kindertheater. Eselsohr (1996), 2, 25-26 In: Fundevogel (1996), 118,5-12 Glossner, Herben: Geschichte aus dem Le­ Lazaro, Franrois; Foulquie, Philippe: Eu­ ben lernen : die Reihe "Biographie" bei ropas grösstes Theater : ein Gespräch mit Beltz & Gelberg: spannend, zuverlässig - Philippe Foulquie, Direktor des Massalia in nicht nur für Jugendliche (Erstveröff. Marseille. In: DaTh, 6 (1996), 1,9-13 1993). In: Aller dings (1996), 182-186 Lepschl' Christoph: Shakespeare und Alice Kerner, Charlotte: Die Lise sitzt schon oder die Metamorphosen der Kuscheltiere : wieder mit am Tisch - Wie sachlich sind les l1emes Giboulees de la marionette in meine erzählenden Sachbücher? (Erstveröff. Strasbourg. In: DaTh, 6 (1996), 1, 14-19 1991). In: Aller dings (1996), 132-133 Lohmann, Gisela: Gisela Lohmann. In: Künnemann, Horst: Durchblick : Sachbü• DaTh, 6 (1996), 1,29-31 cher. In: BörsenbI., 163 (1996), 74, 48-50 Meyer, Anke: Kommunikatives Experiment Lüdtke, Helga: Wissenschaft - mal nur für : Regiewerkstatt für Puppenspieler und Mädchen? : Sachbuchmarkt. In: BörsenbI., Puppentheaterregisseure im Theater Waid­ 163 (1996), 74, 44-47 speicher in Erfurt. In: DaTh, 6 (1996), 2, Michalzik, Peter: Museen klopfen an 33-35 [Kunstbuchverlag Prestel] : Kunstbuchreihe Minuth, Johannes: Das Kaspertheater und für Kinder. In: BörsenbI., 163 (1996), 87, seine Entwicklungsgeschichte : vom Pos­ 12 sentreiben zur Puppenspielkunst - Frankfurt Ossowski, Herben: Das Sachbuch. In: KJL­ am Main : Pufpen & Masken, 1996. - 195 Lex. (1996) S. : zahlr. B. Diss. u.d.T. Das Kasper­ theater . Geschichte des lustigen Handpup­ Ossowski, Herben: Die Sache mit dem penspiels als Spiegelbild seiner jeweiligen Sachbuch. In: DU, 49 (1996),7/8,346-353 Zeit Sachbuch {Schwerpunktthemaj. In: Eselsohr Preußler, Otfried: Kasperl bei den Men­ (1996),5, 4-24 schenfressern und der Räuber Toldrian : Stritzky, Ulrike von: Faszinierende Natur : Erinnerungen an das Puppentheater im neue Sachbücher. In: Bull.J+ L, 27 (1996), deutschböhmischen Reichenberg meiner 4, 15-22 Kinderjahre. In: VBote (1996),57, 1-2 228 Bibliographie Dangel-Pelloquin, Elsbeth: Dunkle Bücher Zeitschriften und ein Lichtblick : Kinderbücher über se­ Frank, Karsta: "Sexualität" in lugendmaga­ xuellen Missbrauch in der Familie. In: NZZ zinen : zur medialen Konstruktion der (1996),271,47 Zweigeschlechtlichkeit. In: DerDU, 48 (1996), 1,42-53 Geitner, Erwin: Die Darstellung der Fa­ milie in Kinder- und lugendbüchern bis Jansen, Hans Jürgen; HITS für KIDS: mehr heute : eine Auswahl unter literaturdidakti­ als ein Magazin. In: IL (1996), 3, 30-34 schen Gesichtspunkten - Rheinfelden [u.a.] : Schäuble, 1996. - 160 S. - (Gesellschaft, Vogel, Andreas: Die Leserschaft der po­ Erziehung und Bildung; 55) pulären lugendpresse. In: Mp, 11 (1996), 1, 18-29 Grubert, Renate: Schmunzelnd zum schwer erkämpften neuen Glück : Flickenfamilien. In: IL (1996),3, 11-14 Verschiedenes Hajszan, Michaela: Das Vaterbild : am Bei­ spiel der preisg.t;krönten Kinder- und Iu­ Berger, Manfred: Adventskalender. In: ~endliteratur in Osterreich und Deutschland KIL-Lex. (1996) m den Iahren 1973 bis 1994. In: TueB Biographie [Schwerpunktthema}. In: Esels­ (1996),5, 35-38 ohr (1996), 7, 28-31 Kolesch, Doris: Geschwisterliebe : inze­ Bischof, Ulrike: Kunst-Bücher für Kinder stuöse Liebe und Sexualität bei Marguerite und lugendliehe. In: BeitrIM, 48 (1996), 4, Duras und Katarina von Bredow. In: Insze­ 209-214 nierungen von Weiblichkeit (1996), 81-100 Gärtner, Hans: Alle meine Rätsel(bücher). Müller, Dominik: Mütter im Selbstgespräch In: Lyrik (1996), 167-168 : zu Texten von Erica Pedretti, Maja Beut­ ler und Hanna lohansen. In: Mütterlichkeit Kliewer, Heinz-Jürgen: Kein Auto in der (1996), 333-345 "Autobiografie" : erster Kontakt mit litera­ rischen Begriffen in "schönem" Literaturle­ Schweikart, Ralf: Einer zuviel, einer zuwe­ xikon. In: Eselsohr (1996), 2, 27 nig : Kinderbuchsöhne auf Vatersuche. In: KL-aktuell (1996), 10-11 Lexe, Heidi: Wenn die Kuh am Himmel schwirrt : ein Streifzug durch das Angebot Steffens, Wilhelm: Formen des Erzählens in an Kinder-Kalendern für 1997. In: TueB den realistischen Kinderromanen Kirsten (1996), 6, 46-51 Boies - gespiegelt in der Darstellung von Kindheit und Familie. In: Blickpunkt: Autor Mörchen, Roland; Schiefer, Manfred: So (1996), 84-117 wird 1997: Zirkus, Werner und die Back­ street-Boys : ein Rundumschlag. In: Das Vaterbild im Kinderbuch : kommen­ Bull.I + L, 27 (1996), 12, 23-24 tierte Literaturliste I [Hrsg.: Stadt Göttin• gen, Stadtbibliothek. Red.: Ralf Ruhi]. - Multerer, Thomas: Erlaubt ist, was gefällt : Göttingen. - 1996. - [24] BI. Trivialliteratur. In: IL (1996), 2, 3-5 Wild, Inge: Vater - Mutter - Kind : zur Fle­ Spiele, Spielebücher [Schwerpunktthemaj. xibilisierung von Familienstrukturen in Iu­ In: Eselsohr (1996), 2, 4-20 gendromanen von Christine Nöstlinger. In: Waltenstorfer, Andreas: Das Gesell­ DerDU, 48 (1996), 4, 56-67 schaftsspiel an der Schwelle zum 21. Iahr­ hundert : die Bedeutung der Ludotheken für eine vernachlässigte Kultur. In: Bn, 48 Freundschaft (1996), 3, 325-335 Breuer, Wilhelm: Er darf sein, wer er ist : von Kumpeln, Schwestern und Herzensbrü• dern: Variationen der Kinderfreundschaft in f) Themen, Motive der (zeitgenösischen) lugendliteratur . In: Eins und eins ist drei (1996),47-80 Familie, Verhältnis der Generationen "Eins und eins ist drei" : Beziehungsmuster Cevela, Inge: "Iung ist der Vater von alt" : in der Kinder- und lugendliteratur ; Ergeb­ nisse der 31. Tagung des Internationalen In­ die Beziehung von alten und jungen Men­ stituts für lugendliteratur und lt,esefor­ schen in der Darstellung der Kinder- und schung ; Friedersbach bei Zwettl (NO), 20.- lugendliteratur . In: Eins und eins ist drei 25. August 1995 I hrsg. vom Internat. Inst. (1996), 110-136 für lugendliteratur und Leseforschung. - Cevela, Inge: "Iung ist der Vater von alt" : Wien : Internat. Inst. für lugendliteratur die Beziehung von alten und jungen Men­ und Leseforschung, 1996. - 203 S. schen in der Darstellung der KIL. In: TueB (1996),4, 16-31 Lesebar : Bücher und Medien für Kinder und Jugendliche ; Thema: Freundschaften I Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur 229 [Red.: Kerstin Wohne]. - Seelze : Friedrich, Mädchen und Frauen in der Kinder- und 1996. - 29 S. : zahlr. Ill. Jugendliteratur [Schwerpunktthemaj. In: Bookbird, 34 (1996), 1,5-29 Rak, Alexandra: Mädchen setzen sich durch: viermal Eigensinn statt Gummitwist. In: KL-aktuell (1996), 8-9 Geschlechterrollen Sauerbaum, Evelyn: Weibliche Adoleszenz Auf eigenen Wegen: Bücher und Videos für und die Entdeckung von Sexualität. In: In­ junge Leute zum Thema Gleichberechti­ szenierungen von Weiblichkeit (1996), 63- gung; Katalog zu einer Ausstellun~ des 79 Bundesministeriums für Familie, Semoren, Frauen und Jugend / Konzeption: Brigitte Seijried, Ilse: Gesucht und gefunden: Mäd• Pyerin. Mitautorlnnen: Petra Diebold ... - chenfreundliche Kinderbücher : Bücher für Bonn. - 1996 6-lOjährige aus österreichischen Verlagen unter dem Aspekt der Gleichberechtigung - Kehlenbeck, Corinna: Auf der Suche nach Wien : Verein für interdisziplinäre For­ der abenteuerlichen Heidin : weibliche schung und Praxis, 1996 Identifikationsfigur im Jugendalter - Frank­ furt / Main [u.a.] : Campus Verl., 1996. - Wild, Inge: Die Suche nach dem Vater . In: 289 S. Inszenierungen von Weiblichkeit (1996), 137-157 Kümmerling-Meibauer, Bettina: Identität, Neutralität, Transgression : drei Typen der Wild, Inge: Zum Wandel kultureller und ju­ Geschlechterperspektivierung in der Kin­ gendliterarischer Bilder weiblicher Adoles­ derliteratur. In: Inszenierungen von Weib­ zenz : mit einer Analyse von Inger Edel­ lichkeit (1996), 29-45 feldts "Kamalas Buch". In: Jb.KJL (1996), 78-93 Lehnen, Genrud: Transvestismus im Text - Transvestismus des Textes : Verkleidung Wulf, Carmen: Mädchenliteratur und weib­ als Motiv und textkonstitutives Verfahren. liche Sozialisation : Erzählungen und Ro­ In: Inszenierungen von Weiblichkeit (1996), mane für Mädchen und junge Frauen von 47-62 1918 bis zum Ende der 50er Jahre; eine motivgeschichtJiche Untersuchung - Frank­ Ulrich, Anna Katharina: Maulwurf/Innenle­ furt am Main [u.a.] : Lang, 1996. - VII, ben: Gedanken zu weiblichen Erzählgängen 413 S. vor der Optik der Schrift. In: Inszenierun­ gen von Weiblichkeit (1996), 15-27 Wurzenberger, Gerda: Familie schützt vor Problemen nicht: neue Mädchenliteratur im Wilke, Ursula: Die Märchenfrau zwischen Kampf mit der Tradition. In: NZZ (1996), dem Selbst und dem Anderen. In: Märchen• 117,35 spiegei, 7 (1996), 1, 14-17

Liebe, Sexualität Mädchen, weibliche Adoleszenz "Eins und eins ist drei" : Beziehungsmuster in der Kinder- und Jugendliteratur ; Ergeb­ Inszenierungen von Weiblichkeit: weibliche nisse der 31. Tagung des Internationalen In­ Kindheit und Adoleszenz in der Literatur stituts für Jugendliteratur und Lesefor­ des 20. Jahrhunderts / Gertrud Lehnert schung ; Friedersbach bei Zwettl (NÖ), 20.- (Hrsg.). - Opladen : Westdt. Verl., 1996. - 25. August 1995 / hrsg. vom Internat. Inst. 259 S. für Jugendliteratur und Leseforschung. - Wien : Internat. Inst. für Jugendliteratur Lehnen, Gertrud: Identitäts(er)findung : li­ und Leseforschung, 1996. - 203 S. terarische Entwürfe lesbischer Adoleszenz. In: Inszenierungen von Weiblichkeit (1996), Frank, Karsta: "Sexualität" in Jugendmaga­ 101-118 zinen : zur medialen Konstruktion der Z~~i$eschlechtlichkeit. In: DerDU, 48 Link, Beate: Mädchen- und Frauenbilder in (1996), 1,42-53 deutschen Lesebüchern / Beate Linie - Pa­ derborn : Universität-Gesamthochschule, Kolesch, Doris: Geschwisterliebe : inze­ 1996 stuöse Liebe und Sexualität bei Marguerite Duras und Katarina von Bredow. In: Insze­ Lüdtke, Helga: Wissenschaft - mal nur für nierungen von Weiblichkeit (1996),81-100 Mädchen? : Sachbuchmarkt. In: BörsenbI., 163 (1996), 74, 44-47 Liebe und Sexualität [Schwerpunktthemaj. In: Eselsohr (1996), 11, 6-31 Mädchen und Frauen der Welt [Schwerpunktthemaj. In: Eselsohr (1996), Perschon, Erich: Sinn und Sinnlichkeit des 3,4-32 "ersten Mals" in jugendliterarischen Texten: 230 Bibliographie Untersuchungen zur sprachlichen und er­ Islam 1 [Hrsg.: Stiftung Lesen]. - Mainz. - zählerischen Realisation. In: ide, 20 (1996), 1996. - 80 S. - (Leseempfehlungen der 2,110-129 Stiftung Lesen; 92) Rak, Alexandra: Komplizierte Beziehungen. Pitsch, Rolf: Schöpfungsgeschichten in Kin­ In: JL-aktuell (1996),6, 14-15 derbibeln. In: Spurensuche 8. Religion in der Kinder- und Jugendliteratur. Ja zur $,and, Lothar: Verwirrung der Gefühle: ein Schöpfung - Ja zum Leben 1 Willi Uberblick über ausgewählte Neuerschei­ Fährmann ... (Hg.) (1996), 53-75 nungen zur Homosexualität. In: BörsenbI., 163 (1996), 74, 51-54 Religion [Schwerpunktthema]. In: Eselsohr (1996),4, 4-14 Sollat, Karin: Seitenweise Beziehungen : Präsentation besonderer Neuerscheinungen Spurensuche 8. Religion in der Kinder- und zum Tagungsthema. In: Eins und eins ist Jugendliteratur : Ja zur Schöpfung - Ja zum drei (1996), 8-30 Leben. Willi Fährmann (Hg.). - Mülheim : Katholische Akademie Die Wolfsburg, 1996. - 143 S. Medienkonsum Voss, Michael: Von Gott in Bildern spre­ chen : christliche Kinder- und Jugendbü• Danken, Birgit: Virus im System? : virtu­ cher. In: Bull.I+ L, 27 (1996), 12, 13-20 elle Welten im Kinder- und Jugendbuch. In: BörsenbI., 163 (1996), 74, 100-102 Wegenast, Philipp: Mit der Bibel unter­ wegs: Geschichten der Bibel. In: JL (1996), Jentgens, Stephanie: Multimedia und Inter­ 1, 33-34 net in der KIL. In: Kulturarbeit special, 18 (1996),4/5, 7 Schweikan, Ralf: Adoleszenz im Medien­ Weihnachten zeitalter : Jugend und Medien in aktuellen Jugendromanen. In: DerDU, 48 (1996), 4, Weihnachten [Schwerpunktthema]. In: 44-55 Eselsohr (1996), 11,40-44 Schweikan, Ralf: Buchstabensuppe in der Bilderflut - Medien zwischen All- und Ohnmacht in Romanen für Jugendliche. In: Sport Forschung Frankfurt, 14 (1996), 4, 34-40 Künnemann, Horst: Es lebe der Sport! Oder etwa nicht? : es müßt' noch mehr als Fuß• ball sein ... In: Bull.J + L, 27 (1996), 6, 13- Sucht 20 Schweikan, Ralf; Andere Drogen, andere Künnemann, Horst: Kein Abseits für Fuß• Bücher : die jugendliterarische Auseinan­ ballbücher! : die 2. Halbzeit im Sportbuch­ dersetzung mit der Drogensucht. In: JL-ak­ Forum. In: Bull.I+L, 27 (1996), 7,19-21 tuell (1996),6, 12-14 Spon [Schwerpunktthema]. In: Eselsohr (1996), 8, 4-8 Tod Korft Schmising, Barbara von: Krankheit, Geschichte, Zeitgeschichte Behmderung, Sterben und Tod : einige Be­ merkungen zu neueren Kinder- und Jugend­ Dahrendorf, Malte: Flucht und Vertreibung büchern. In: JuLit, 22 (1996), 1,48-54 in der Kinder- und Jugendliteratur nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland. In: Frankfurter Blätter (1996),4.1, 16-21 Dahrendorf, Malte: Heimatverlust : über Religion die Behandlung eines ambivalenten Themas Bottigheimer, Ruth B.: The bible for child­ in der zeitgeschichtlichen Kinder- und Ju­ ren : from the age of Gutenberg to the pre­ gendliteratur. In: Bücher haben ihre Ge­ sent - New Haven [u.a.], 1996. - XIV, 338 schichte (1996),217-224 S. : Ill. FLegeL, WaLter: Vertreibungen. In: Frank­ Fährmann, Willi: Das kann doch nicht alles furter Blätter (1996), 4.2, 34-36 sein : Darstellung religiöser und christlicher Geschichte [Schwerpunktthema]. In: Esels­ Aspekte in einer unheilen Welt. In: Blick­ ohr (1996), 1 punkt: Autor (1996), 26-33 Lorey, ELmar M.: Von der Geistesgegen­ Franz, Kun: "Es kommt die Zeit, es brennt wart zum Geist des Untertans : Kinder­ dein Licht. .. " : religiöse Aspekte im Werk kriege, Kinder im Krieg und ein histori­ Willi Fährmanns. In: BliCkpunkt: Autor sches Beispiel. In: Fundevogel (1996), 118, (1996), 118-130 21-35 Deutschsprachige Kinder- und ]ugendliteratur 231

"Drittes Reich", Holocaust WeinkaujJ, Gina: Eine kinder literarische Chronik des Nationalsozialismus : Lisa Beck, Gertrud: Kinderbücher zum Thema Tetzner "Kinderodysee" und die Literatur­ "Holocaust" : eine Lektüre auch für Er­ pädagogik. In: DU, 49 (1996),6,305-313 wachsene. In: Gsz, 10 (1996), 97, o.S. (Materialteil) Ceballos-Betancur, Karin: Bücher gegen das Vergessen: neue Iugendromane zum Dritten Reich und zum Holocaust. In: IL­ aktuell (1996), 6, 4-6 Gesellschaft, Politik Dahrendorj, Malte: Was leistet die Blei, Claudia: Toleranz in Bildern - Bilder "zeitgeschichtliche" Kinder- und Iugendlite­ der Toleranz? : eine exemplarische Erörte• ratur für die Aufarbeitun~ der nationalso­ rung zum Toleranzbegriff im Bilderbuch zialistischen Vergangenheit? In: NSlg, 36 anhand von zwei ausgewählten Bilderbü• (1996), 3, 333-353 chern. In: Frankfurter Blätter (1996), 4.2, 12-15 Dolle-WeinkaujJ, Bernd: Danach, das Ende und der Anfang : aktuelle Comic-Schlag­ Dahrendorj, Malte: Plädoyer für Toleranz lichter auf die Zeit der NS-Herrschaft und durch Darstellung von Außenseitern bei des 11. Weltkrieges. In: Bücher haben ihre Christine Nöstlinger. In: Frankfurter Blätter Geschichte (1996), 161-176 (1996), 4.2, 28-30 Frahm, Ole: Hitler. In: LdC (1996 ) Einwohlt, Ilona: Irgendwann wird Frieden sein : der Krieg im ehemaligen Iugoslawien Hentig, Hartmut von: Was man von Kinder­ im Spiegel jugendliterarischer Texte. In: und Iugendbüchern erwarten darf : eine IL-aktuell (1996),6, 10-11 Antwort auf Zohar Shavits Beitrag "Aus Kindermund". In: NSlg, 36 (1996), 3, 375- Europa [Schwerpunktthemaj. In: Eselsohr 408 (1996),7, 12-25 Müller, Heidi: Über den Holocaust spre­ Gansel, Carsten: Zwischen Wirklichkeits­ chen : Lesung. mit Uri Orlev, Andersen­ erkundung und Stereotypenbildung : vom Preisträger 1996. In: Eselsohr (1996),7,35 Dilemma einer Iugendliteratur zur "Wende". In: DerDU, 48 (1996),4,32-43 Payrhuber, Franz-Josej: Das Thema "Nationalsozialismus" im Werk Mirjam Heimat, Heimatverlust und Heimatgewinn Presslers. In: Blickpunkt: Autor (1996), als Thema und Motiv im europäischen Kin­ 154-165 der- und Jugendbuch : drittes Internationa­ les Symposium in Frankfurt (Oder) und Pressler, Mirjam: Mich hat man vergessen: Zbaszyn vom 24. - 26. April 1995 I hrsg. ein Nachwort. In: Aller dings (1996), 33- von Hans Ioachim Nauschütz - Frankfurt 38 (Oder) : Deutsch-Polnisches Literaturbüro , Shavit, Zohar: Aus Kindermund: histori­ [1996?]. - 54 S. - (Frankfurter Blätter ; sches Bewußtsein und nationaler Diskurs in 4.1.) Deutschland nach 1945. In: NSlg, 36 Heyne, Isolde: Deutsche Heimat und Ein­ (1996), 3, 355-374 heit. In: Frankfurter Blätter (1996), 4.1, 29- Shavit, Zohar: Stellungnahme zu Harmut 33 von Hentigs Aufsatz. In: NSlg, 36 (1996), Pubanz, Benno: Toleranz im Werk meck­ 3,409-413 lenburgischer Autoren. In: Frankfurter Sprater, Anja: Das geht dich etwas an! : Blätter (1996), 4.2, 7-12 fünf neue Antliologien: Aufforderungen Richter, Jutta: Kinderbuchmarkt - Kon­ zum Selberdenken. In: IL-aktuell (1996), 6, junktur der Toleranz? In: Frankfurter Blät• 6-7 ter (1996), 4.2, 37-38 Steinlein, Rüdiger: Auschwitz und die Pro­ Stangl, Herbert: Macher oder Gestalter? : bleme narrativ-fiktionaler Darstellung der das Verhältnis des Menschen zu seiner Iudenverfolgung als Herausforderung der Welt. Ein Thema des gegenwärtigen Iu­ gegenwärtigen Kinder- und Iugendliteratur : gendbuches . In: Spurensuche 8. Religion in Gudrun Pausewangs Holocausterzählung der Kinder- und Iugendliteratur. Ia zur "Reise im August". In: Bücher haben ihre Schöpfung - Ia zum Leben I Willi Geschichte (1996), 177-191 Fährmann ... (Hg.) (1996), 76-106 Steinlein, Rüdiger: Deutschsprachige Kin­ Toleranz im Kinder- und Jugendbuch der der- und Iugendliteratur zum Thema Natio­ Gegenwart: Viertes Internationales Sympo­ nalsozialismus. In: DU, 49 (1996), 2, 87-96 sium in Frankfurt (Oder) und Lagow vom Steinlein, Rüdiger: Holocaust-Literatur zwi­ 17.-19. April 1996 I hrsg. von Hans schen Pädagogik und Innovation : Gudrun Joachim Nauschütz ... - Frankfurt (Oder) : Pausewangs Erzählung "Reise im August". Deutsch-Polnisches Literaturbüro, 1996. - In: DU, 49 (1996), 6, 295-304 38 S. - (Frankfurter Blätter; 4.2) 232 Bibliographie

Gewalt, Rassismus, Rechtsradikalismus MacDonald, Judy: A multiculturalliterature bibliography. In: AR, 23 (1996), 3, 13-16 Engelhard, Gundula: "Skins mit menschli­ chen Zügen" : eine Umfrage zu einem Ju­ ~utschmann, Verena: Kinderliterarisches gendbuch. In: DerDU, 48 (1996), 4, 19-23 Ubersetzen und interkultureller Austausch. In: Zum Übersetzen von Kinder- und Ju­ Ewers, Hans-Heino: Keine Scheu vor bri­ gendliteratur / Verena Rutschmann ; Denise santen Themen: Rechtsradikalismus in der von Stockar (1996), 5-22 Jugendliteratur . In: Forschung Frankfurt, 14 (1996), 4, 54-60 Schmidt-Dumont, Geralde: Die Kinder von 1001 Nacht : interkulturelle Erziehung Ewers, Hans-Heino: "Was geht in deren durch authentische Kinder- und 1ugendlite­ Köpfen vor?" : zur jugendliterarischen Aus­ ratur aus islamischen Ländern und von Mi­ einandersetzung mit dem J' ugendlichen grantenautoren und -autorinnen - Frankfurt Rechtsextremismus. In: DerD , 48 (1996), am Main : Arbeitsgemeinschaft 1ugendlite­ 4,7-18 ratur und Medien in der GEW, 1996. - 48 S. - (Materialien 1ugendliteratur und Me­ Hanmann, Gudrun: Rechtsradikalismus als dien; 35) zu durchschauendes Phänomen : zu Kirsten Boies "Erwachsene reden, Marco hat was Shavit, Zohar: Intercultural relationships : getan". In: MittIubufo (1996),1,21-30 the importance of the study of cultural inter­ ference for the historical study of children's Sprater, Anja: Das geht dich etwas an! : literature (Test case: The relations between fünf neue Anthologien: Aufforderungen German and 1ewish children's literatures zum Selberdenken. In: JL-aktuell (1996), 6, during the 18th and the 19th centuries) . In: 6-7 Compar(a)ison (1996), 2/1995, 67-80 Uhlmann, Hans: Was treibt Jugendliche zu WeinkaujJ, Gina: Migrationsliteratur : Kin­ Neonazismus und Gewalt? : aktuelle 1u­ derheimaten in der deutschsprachigen Mi­ gendromane auf der Suche nach Antworten grationsliteratur . In: Frankfurter Blätter auf bedrängende Fragen. In: 1L-aktuell (1996),4.1,21-24 (1996), 6, 1-3 WeinkaujJ, Gina: Gewalt als Problem der 1ugendliteratur. In: TueB (1996), 1, 14-20 Natur, Umwelt, Ökologie

Haas, Gerhard: Tiere im Kinder- und 1u­ gendbuch. In: Spurensuche 8. Religion in Multikulturalität der Kinder- und 1ugendliteratur. 1a zur Schöpfung - 1a zum Leben / Willi Fährmann ... (Hg.) (1996), 23-52 Grenz, Dagmar: Dieb, Kopftuchmädchen und Märchenheld : die Darstellung türki• Ryser, Christine; Grossenbacher Künzler, scher Kinder und Jugendlicher in drei aus­ Barbara: Wage es, den Frosch zu küssen! : gewählten Kinderbüchern. In: Beitr1M, 48 Tiere: der Frosch. In: 1L (1996),1,24-32 (1996), 1,22-25 Schiefer, Manfred: Natur auf dem Bild­ Ipsiroglu, Zehra: Türkeibilder in der deut­ schirm. In: 1L (1996), 4, 33-34 schen Kinder- und 1ugendliteratur. In: Bei­ tr1M, 48 (1996), 1,2-10 Stritzky, Ulrike von: Faszinierende Natur : neue Sachbücher. In: Bull.1 + L, 27 (1996), Kämper-Van den Boogaan, Michael: Vom 4, 15-22 Unbehagen an Kinder- und 1ugendbüchern mit interkulturellem Auftrag. In: Lernen in Deutschland (1996), 1, 7-15 Dritte Welt Kaminska, Ewelina: Rekonstruktion eines Heimatbildes : zur Situation von Kindern Künnemann, Horst; Bräunlein, Peter: Der und 1ugendlichen in der Fremde. In: Frank­ ewige Konflikt: Streiflichter zur Nord-Süd• furter Blätter (1996),4.1,34-39 Problematik. In: Bull.1 + L, 27 (1996), 9, 13-20 Kaminska, Ewelina: Das Deutsch-Polnische Problem : Toleranz im deutschen Kinder­ Schär, Helene: Vom Gummiohr und vom und 1ugendbuch der Gegenwart oder Was pelzigen Monster: Humor anderswo. In: 1L kann störend sein an einem Po­ (1996),3, 15-19 len(deutschen). In: Frankfurter Blätter (1996),4.2,24-28 Keil, Regina: Grenzgänger, Brückenbauer : Verschiedenes der franko-algerische Autor Azouz Begag. Ernährung und Kochen [Schwerpunkt­ In: NZZ (1996), 114,49 thema). In: Eselsohr (1996), 12, 24-26 Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur 233 Frise, Maria: Durchaus pädagogisch Betke, Lotte [Pferdebücher]. In: BörsenbI., 163 (1996), Asper, Helmut G.: Realität und Phantasie : 74,56-57 die Dichterschauspielerin Lotte Betke. In: Haude, Bärbel: Essen und Trinken in klas­ Bücher haben ihre Geschichte (1996), 225- sischen Kinder- und Jugendbüchern. In: 236 PrO, 23 (1996), 135, 44-50 Bhend, Käthi Sahr, Michael: Erlebte und "erlesene" Angst : von Kindern, die auszogen, das Bernasconi, Carlo: Behutsam . In: Bör• Fürchten zu lernen. In: Fundevogel (1996), senbI., 163 (1996), 74, 149 121, 17-34 Binder, Hannes Schule {Schwerpunktthemaj. In: Eselsohr (1996),2,21-24 Wegenast, Bettina: Binder und Studer Comics. In: JL (1996), 2, 29-30 Wurzenberger, Gerda: Woher komm' ich, wohin geh' ich? : der Trend zur Philosophie Bittner, Wolfgang im Jugendbuch. In: NZZ (1996), 271, 47 Bittner, Woljgang: Sprach-Überlegungen : Werkstattbericht. In: Bull.J + L, 27 (1996), 7,24-25

Blazejowsky, Maria g) Autoren, Illustratoren Hartmann, Susanne; Trummer, Thomas: Vom Verschwinden des Andersartigen. In: Adam, Edith TueB (1996), 4, 41-42 Opgenoorth, Winfried: In Memoriam Edith Müller, Karl: Das Besonderssein ist nicht Adam. In: TueB (1996), 3, 45 unterzukriegen. In: TueB (1996), 4, 40-41

Auer, Martin Blobel, Brigitte Auer, Martin: Kinder, Krimi, Kino - dies Herren-Zehnder, Margrit; Fröhlich, Anne­ und das zum Anspruch an das Kinderbuch. Marie: Brigitte Blobel - Wolken überm In: Unterwegs (1996), 9, 19-21 Mädchenglück. In: JL (1996), 2, 18-21 Farin, Klaus: Ein Wiener Kinderbuchautor: Boie, Kirsten Rundfunkgespräch mit Martin Auer (entst. 1990). In: Aller dings (1996), 134-136 Boie, Kirsten: Realismus im Kinderbuch. In: Blickpunkt: Autor (1996), 13-25 Gelberg, Hans-Joachim: Die Abenteuer im KOff - über Martin Auer. In: TueB (1996), Steffens, Wilhelm: Formen des Erzählens in 6, 3-20 den realistischen Kinderromanen Kirsten Boies - gespiegelt in der Darstellung von Bartos-Höppner, Barbara Kindheit und Familie. In: Blickpunkt: Autor (1996), 84-117 Ossowski, Herbert: Barbara Bartos-Höpp• ner. In: KIL-Lex. (1996) Hartmann, Gudrun: Rechtsradikalismus als zu durchschauendes Phänomen : zu Kirsten Baumgärtner, Alfred C. Boies "Erwachsene reden, Marco hat was getan". In: MittIubufo (1996),1,21-30 Baumgärtner, Alfred C. : Abenteuerge­ schichten erfinden - Abenteuergeschichten Brezina, Thomas schreiben: Impulse - Prozesse - Motive. In: Blickpunkt: Autor (1996), 4-12 Woltron, Ute: Thomas Brezina - Das ist dir gelungen! : Interview. In: JL (1996), 2, 14- Schaller, Horst: Das Abenteuer bei Alfred 17 Clemens Baumgärtner. In: Blickpunkt: Au­ tor (1996), 80-83 Bröger, Achim Berner, Rotraut Susanne Dahrendorj, Malte: Achim Bröger. In: KIL-Lex. (1996) Berner, Rotraut Susanne: Leib- und Ma­ gengedichte : von Artmann bis Zürn ; Be­ Michler, Gudrun: Eine Traumgeschichte gleitheft zur Ausstellung Rotraut Susanne lädt zum Weiterspinnen ein: Lesespass für Berner: Buchkunst, veranstaltet von der Kinder (5. Teil). In: GrSch, 28 (1996), 3, Stiftung Buchkunst, in Die Deutsche Bi­ 29-42 bliothek - Deutsche Bücherei Leipzig vom 20.9. - 31.12.1996 - Einmalige Aufl. - Bruckner, Karl Augsburg : MaroVerl., 1996. - 32 S. : Seibert, Ernst: Karl Bruckner - Wiederent­ zahlr. Ill. + Beiheft. - (Die tollen Hefte . deckung eines Klassikers. In: TueB (1996), 11) , 1,28-29 234 Bibliographie Wagner, Astrid: Leseanimation als Soziales WeilenmtJM, Claudia: Erleuchtung - Klaus Lernen: "Sadako will leben". In: ide, 20 Ensikat illustriert (Erstveröff. 1991). In: (1996),1,115-122 Aller dings (1996), 94 Hans Christian Andersen-Preis für den Buchholz, Quint deutschen Illustrator Klaus Ensikat. In: Ju­ Selchow, Stephanie von: Das optimale Bild Lit, 22 (1996), 2, 101-102 für den Text schaffen : Stephanie von Sel­ H. C. Andersen-Preis 1996 : der Internatio­ chow sprach mit Quint Buchholz. In: Esels­ nale Hans Christian Andersen-Preis geht an ohr (1996), 1,32-33 Uri Orlev und Klaus Ensikat. In: TueB (1996), 3, 53-54 Carigiet, Alois Erlbruch, Wolf Bernasconi, Carlo: Schockhaft modern. In: Rosenau, Claus: Ehrung für schräge Vögel: BörsenbI., 163 (1996), 9, 16-17 "Schnabelsteher"-Preis für Wolf Erlbruch. In: BörsenbI., 163 (1996), 51, 22 Chidolue, Dagmar Fährmann, Willi Dahrendorf, Malte: Liebe und all das : über FährmtJnn, Willi: Das kann doch nicht alles die Kinder- und Jugendbücher von Dagmar sein : Darstellung religiöser und christlicher Chidolue (entst. 1994). In: Aller dings Aspekte in einer unheilen Welt. In: Blick­ (1996), 229-232 punkt: Autor (1996), 26-33 Schwab, Sylvia: Wild oder mild? . In: Bör• Franz, Kun: "Es kommt die Zeit, es brennt senb!., 163 (1996), 74, 166-167 dein Licht ... " : religiöse Aspekte im Werk Schweikan, Ralf: Von wegen blöde Kuh! : Willi Fährmanns. In: BliCkpunkt: Autor Dagmar Chidolue und ihre Millie-Reihe. In: (1996), 118-130 KL-aktuell (1996), 16 Fischer, Hans Hans Fischer: Radierungen I hrsg. von Diet!, Erhard Kaspar Fischer. Mit einer Einf. von Anne­ 13 Fragen an Erhard Dietl. In: Bull.J + L, gret Diethelm. - Zürich: Ver!. Neue Zür• 27 (1996), 5, 22 cher Zeitung, 1996. - 111 S.

Domma, Ottokar Fischer, Marie-Louise vb: Comeback. In: Börsenb!., 163 (1996), Lukesch, Barbara: Seelenfutter für einsame 74, 184 Herzen. In: TA-Magazin (1996),49,6-9 Egli, Werner J. Frischmuth, Barbara Radel, Jutta: Werner J.Egli - Unterhaltung ZimmermtJnn, Lutz: Barbara Frischmuth. In: ist auch okay. In: IL (1996),2, 10-13 KLG [53. Nachlfg.] (1996) Fuchs, Gerd Ende, Michael NaumtJnn, Uwe: Gerd Fuchs. In: KLG [52. KJlOrana, Meena: In Memoriam: Michael Nachlfg.] (1996) Ende. In: Bookbird, 34 (1996), 1, 58-59 Rosendorjer, Herben: Retter der Phantasie: Fühmann, Franz eine Rede auf Michael Ende. In: IJB-Rp., Krätzer, Jürgen: Zwischen Märchen und 14 (1996), 2, 2-3 Mythos . In: Börsenb!., 163 (1996), 74, Tabben, Reinben: Zwischen Kinderzimmer 177-179 und literarischem Salon: Nachdenken über Michael Ende. In: BeitrJM, 48 (1996), 1, Gärtner, Hans 26-34 Gänner, Hans: Alle meine Rätsel(bücher). In: Lyrik (1996), 167-168 Ensikat, Klaus Bitleter, Fritz: Das Buch für Kinder als Ge­ Geisler, Dagmar samtkunstwerk : die reiche Bilderwelt des Kilian, Heinke: Streiten gehört dazu . In: preisgekrönten Gestalters Klaus Ensikat, BörsenbI., 163 (1996), 74, 152 der seine Texte durch Illustrationen weiter­ führt. In: TA (1996), 2.7.1996, 67 Guggenmos, Josef Klaus Ensikat : Awakening children's ima­ Gelberg, Hans-Joachim: Rede für Josef ~~nations. In: Bookbird, 34 (1996), 2, 32- Guggenmos zum 70. (entst. 1992). In: Aller dings (1996), 254-258 Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur 235 1hiele, Jens: Fremdheit im vertrauten Bild: Härtling, Peter Bilder von Nikolaus Heidelbach zu den Arnold, Silke: Vom Buch über den Film auf Märchen der Brüder Grimm (entst. 1995). die Bühne : Peter Härtlings "Krücke" am In: Aller dings (1996), 97-102 Jugendtheater in Heidelberg. In: Eselsohr "Trommelwirbel & Tusch!" : die Illustratio­ (1996),7,36 nen von Nikolaus Heidelbach zu den Mär• Brunner, Bea: Beispielhaft für seine Ver­ chen der Brüder Grimm im Spiegelbild von dienste um die öffentlichen Bibliotheken Kritik und Lob. In: Aller dings (1996), 60- wurde Peter Härtling mit der Karl-Preusker­ 63 Medaille der Deutschen Literaturkonferenz geehrt. In: BörsenbI., 163 (1996), 92, 15 Hein, Christoph Gelberg, Hans-Joachim: "Die Vogelschrift, ich kann sie nicht lesen" : Werkstatt mit Seidenkühnei, Kathrin: Vergleich der stili­ Peter Härtling (Erstveröff. 1991). In: Aller stischen Mittel der Figurencharakterisierung dings (1996), 127-131 in A.A. Milnes "Pu der Bär" und Christoph Heins "Das Wildpferd unterm Kachelofen". Littmann, Julia; Härtling, Peter: Warum In: Text- und Stilanalyse (1996), 153-163 der Hirbel? : Behinderung und Anderssein als Thema im Kinderbuch ; ein Gespräch Heine, Helme mit Peter Härtling. In: Unterwegs (1996), 9,22-24 Der schöne Schein : eine Reise durch die Welt des Helme Heine I Helme Heine. Neubert, Reiner: Bozena unterm Mittagstein [Hrsg. von Christiane Schneider]. - Mün• : Peter Härtling und Zdenek Smid zur Ver­ chen : Middelhauve, 1996. - 207 S. : zahlr. gänglichkeit von Heimat. In: Frankfurter Blätter (1996), 4.1, 42-45 111. Buhrjeind, Anne: So schöner Schein . In: Hagemann, Marie BörsenbI., 163 (1996), 48, 12-14 Engelhard, Gundula: "Skins mit menschli­ chen Zügen" : eine Umfrage zu einem Ju­ Herfurtner, Rudolf gendbuch. In: DerDU, 48 (1996), 4, 19-23 Dahrendorj, Malte: Bemerkun~en zum Werk Rudolf Herfurtners. In: BeltrJM, 48 Harranth, Wolf (1996), 2, 96-98 Wagerer, Woljgang: Berührt von der An­ Herfurtner, Rudolf: Soviel Anfang oder Fin derswelt : Würdigungspreis für Wolf Har­ de siecle. In: Publikum (1996), 60-63 ranth. In: TueB (1996), 6, 21-31 Herfurtner, Rudolj: Unübersichtliche Ge­ danken zum Mythos der geschlossenen Hartmann, Lukas Form oder darf ich noch Geschichten er­ Einwohlt, Ilona: Die kunterbunte All­ zählen in chaotischen Zeiten. In: Jugend­ tagsmärchenwelt von Lukas Hartmann. In: Theater (1996), 150-161 KL-aktuell (1996), 2-3 Herfurtner, Rudolj: Wasserkinder - Mu­ Grubert, Renate: : Kraft der Phantasie . In: scheikinder - Körbchenkinder : Ausrisse aus BörsenbI., 163 (1996), 74, 161-162 meinem Arbeitsjournal. In: BeitrJM, 48 (1996),2,107-111 Grubert, Renate: Zauberkraft der Fantasie : ein Morgen bei Lukas Hartmann. In: TueB Bischof, Ulrike; Heidtmann, Horst: "Die (1996),4,43-45 Sehnsucht der Bärin" oder: Rudolf Herfurt­ ner als "Klassiker" des deutschen Kinder­ Hartmann, Lukas: Wildwuchs und Dschun­ theaters? : Anmerkungen zu Herfurtners gel, oder "Sollen Kinderbücher etwas wol­ Stück "Der Nibeljunge". In: BeitrJM, 48 len?" In: Unterwegs (1996), 9, 7-8 (1996), 2, 90-95

Haushofer, Marlen Hetmann, Frederik Seibert, Ernst: Interpretation von Kinderli­ Haas, Gerhard: Frederik Hetmann. In: teratur : Marlen Haushofer - die Rekon­ KIL-Lex. (1996) struktion einer kindlichen Ontologie. In: ide, 20 (1996), 4, 108-118 Hetmann, Frederik: "Und nie den Mund halten zu können!" : "A Storyteller's Story" oder meine zahlreichen irischen Bücher. In: Heidelbach, Nikolaus Bull.J + L, 27 (1996), 8, 19-21 Billeter, Fritz: Wünsch dir was und handle! Kirsch, Hans-Christian: Antwort auf einfa­ Märchensammlung. In: JL (1996), 1,20-23 che Fragen. In: Aller dings (1996), 140-142 Schaar, Erwin: Wie Erwachsene und Kin­ Heyne, Isolde der zusammenfinden können. In: MERZ, 40 (1996), 1,43-45 Heyne, Isolde: Deutsche Heimat und Ein­ heit. In: Frankfurter Blätter (1996),4.1,29- 33 236 Bibliographie Holub, Josef Korschunow, Irina Gelberg, Hans-loachim: Gestern und heute Rathmann, Claudia: Eine Autorin für alle, - Kinderliteratur als Generationserlebnis : die Bescheid wissen wollen: Irina Korschu­ ein Jurybericht (entst. 1993). In: Aller now - zum 70. Geburtstag. In: PrD, 23 dings (1996),217-220 (1996), 135, 6-9 Hänling, Peter: Rede für Josef Holub (entst. 1993). In: Aller dings (1996), 213- 215 Kozik, Christa Holub, losef· Dankesrede zur Verleihung Buchau, Susanne: Zur Untersuchung der des Peter-Härtling-Preises für Kinderlitera­ Sprachporträts in Christa Koziks Kinder­ tur (entst. 1993). In: Aller dings (1996), buch "Der Engel mit dem &oldenen 221-224 Schnurrbart". In: Text- und StIlanalyse (1996), 35-51 Ulrich, Anna Katharina: Eine Räuberge• schichte, eigenhändig erlebt : Zürcher Kin­ Schutz, Gudrun: Christa Kozik: Für alle, derbuchpreis für Josef Holub. In: NZZ die die Welt noch mit drei Augen sehen (1996),279,54 können. In: Fundevogel (1996), 121, 45-54

Janosch Krüss, James Gelberg, Hans-loachim: "Von nichts Franz, Kun: Laudationes auf den Preisträ• kommt nichts!" : über Janosch, den Künst• ger James Krüss und die Träger des Volka­ ler und Erzähler. In: Aller dings (1996), cher Talers Wilhelm Steffens und Max 236-241 Schmidt. In: VBote (1996), 59, 3-6 lanosch [Schwerpunktthemaj. In: Bull.J + L, 27 (1996), 11, 13-22 Kruse, Max Paech, Marianne: Märchenhaftes Erzählen Leinkauf, Simone: Urmel-Renaissance : in Janoschs "Bremer Stadtmusikanten". In: [Max Kruse zum 75. Geburtstag]. In: Bör• Text- und Stilanalyse (1996), 123-141 senbI., 163 (1996), 93, 14-15 Wessei, Claudia: Titiwu ist überall : Das Johansen, Hanna Urmel: Sehnsucht nach der weiten Welt . In: Freunde (1996), 174-176 Müller, Dominik: Mütter im Selbstgespräch: zu Texten von Erica Pedretti, Maja Beutler und Hanna Johansen. In: Mütterlichkeit (1996), 333-345 Kühn, Dieter Einwohlt, Ilona: Dieter Kühns Lesezauber . Junge, Normann In: KL-aktuell (1996), 6-7 Sauer, Inge: Reichlich Sinn für Unsinn. In: Schachtsiek-Freitag, Norben: Dieter Kühn. BörsenbI., 163 (1996), 74, 153-154 In: KLG [52. Nachlfg.] (1996) Kapoun, Senta Lang, Othmar F. Kapoun, Senta: Dankrede : anläßlich der Harzhauser, Marianne: Kinder brauchen Verleihung des Astrid-Lindgren-Preises auf mehr als Brot: Othmar Franz Lang zum 75. dem XIV. Weltkongreß der FIT am 16. Fe­ Geburtstag am 8. Juli 1996. In: TueB (6) bruar 1996 in Melbourne (Australien). In: 1996 ' TueB (1996), 3, 55-56 Lornsen, Boy Kerner, Charlotte Bödecker, Hans: Nachruf Boy Lornsen: In Kerner, Charlotte: Die Lise sitzt schon persönlichem Gedenken. In: BeitrJM, 48 wieder mit am Tisch - Wie sachlich sind (1996), 4, 236-237 meine erzählenden Sachbücher? (Erstveröff. 1991). In: Aller dings (1996), 132-133 Lornsen, Dirk Klimmer, Karl-Heinz: Ein Archäologe er­ zählt sein Wissen: Dirk Lornsen und seine Kordon, Klaus ersten Bücher. In: VBote (1996), 57, 4-6 losting, Petra: "Die Zeit ist kaputt" : Klaus Kordons Biographie über Erich Kästner. In: Ludwig, Volker Bücher haben ihre Geschichte (1996), 192- Israel, Annett; Riemann, Silke; Ludwig, 204 Volker: Wir wollen Kindern helfen : Ge­ Doderer, Klaus: Buxtehuder Bulle für Klaus spräch mit dem Autor und Theaterleiter Kordon: Verleihung des "Buxtehuder Bul­ Volker Ludwig. In: Publikum (1996), 153- len 1994" für Der erste Frühling; Laudatio 162 (entst. 1994). In: Aller dings (1996), 43-48 Deutschsprachige Kinder- und lugendliteratur 237 Maar, Paul Mühlenweg, Fritz lahnke, Manfred: Wie das Sams überflüssig Haas, Gerhard: Fritz Mühlenweg. In: KJL­ gemacht wird : Anmerkungen zu Büchern Lex. (1996) von Paul Maar. In: Fundevogel (1996), Schmitt, Günter: Fritz Mühlenweg. In: 120,37-46 LRA (1996) lansen, Hans lürgen: Mehr als Sams . In: BörsenbI., 163 (1996), 80, 20-21 Müller, Jörg Lange, Günter: Phantastisches Erzählen im Ulrich, Anna Katharina: Die Welt vor Kin­ Werk Paul Maars. In: Blickpunkt: Autor deraugen : Jörg Müllers neues Märchen (1996), 131-153 vom standhaften Zinnsoldaten. In: NZZ Maar, Paul: Ein Autor über sein Werk. In: (1996), 223, 47 Blickpunkt: Autor (1996), 34-45 Nahrgang, Frauke Maar, Paul: Dank des Preisträgers : Rede des Sonderpreisträgers des Deutschen Ju­ Schweikart, Ralf: Küssen verboten, streng gendliteraturpreises 1996. In: JuLit, 22 verboten : die Kinderbuchautorin Frauke (1996), 3, 20-22 Nahrgang. In: GrSch, 28 (1996), 10, 37-38 Schweikart, Ralf: Neue Punkte für Paul Maar: zum vierten Male kommt das Sams. Noack, Hans-Georg In: KL-aktuell (1996), 1-2 Pleticha, Heinrich: Hans-Georg Noack Wenke, Gabriela: Paul Maar wohnt jetzt in wurde 70. In: VBote (1996), 57, 8 der E.T.A. Hoffmann-Straße : Jugendlite­ raturpreis für das Gesamtwerk eines deutschsprachigen Autors. In: Eselsohr Nöstlinger, Christine (1996), 12,31-33 Ehgartner, Reinhard: Christine Nöstlingers Erstlesegeschichten. In: Bn, 48 (1996), 4, Mann, Erika 501-503 Unruh, Ilse: Erika Mann als Kinder- und Budeus-Budde, Roswitha; Nöstlinger, Chri­ Jugendbuchautorin. In: AdA (1996), 4, A stine: "Ich möchte mich Kindern nicht an­ 184-A 185 biedern". In: BörsenbI., 163 (1996), 84, 12- 15 Manz, Hans Dahrendorj, Malte: Plädoyer für Toleranz Meier-Hirschi, Ursula: Hans Manz - der durch Darstellung von Außenseitern bei Worte-Zauberer. In: JL (1996), 4, 19-22 Christine Nöstlinger. In: Frankfurter Blätter (1996),4.2, 28-30 Uhlmann, Hans: Vom Drehen und Wenden der Worte : ein neues "Sprachbuch" von Dahrendorj, Malte: Literatur für Kinder in Hans Manz. In: KL-aktuell (1996), 12 ihren besten Jahren: die Welt der Christine Nöstlinger (entst. 1996). In: Aller dings Ulrich, Anna Katharina: Das Glück und das (1996), 112-125 Rumoren der Stille : neue Märchen von Hans Manz. In: NZZ (1996), 271, 47 Fritsch, Sibylle; Nöstlinger, Christine: Weilenmann, Claudia: Laudatio auf Hans "Halt' noch durch!" : Gespräch mit Chri­ Manz : österreichischer Staatspreis für Kin­ stine Nöstlinger . In: TueB (1996), 6, 32-35 derlyrik (entst. 1993). In: Aller dings Gelberl/,' Hans-loachim: "Das Glück ist ein (1996),250-253 Vogerl' : Bericht oder auch eine Lie­ beserklärung . In: Der Bunte Hund (1996), Manz, Hans: Schweizer Jugendbuchpreis : 45,28-30 Dankesrede des Preisträgers (entst. 1991). In: Aller dings (1996), 260-261 Gelberg, Hans-loachim: Einige Sätze über Christine N. (Erstveröff. 1989). In: Aller Mechtel, Angelika dings (1996), 49-53 Laurien, Ingrid: Angelika Mechtel. In: Geplant habe ich gar nichts : Aufsätze, Re­ KLG [53. Nachlfg.] (1996) den, Interviews / Christine Nöstlinger. [Red.: Franz Lettner ... ]. - Wien: Dachs­ Meißner-Johannknecht, Doris Verl., 1996. - 158 S. Rak, Alexandra: Ohne Atemnot . In: Bör• lanisch, Heinz: Überhaupt und sowieso : senbI., 163 (1996), 74, 167-168 Christine Nöstlinger zum 60. Geburtstag am 13. Oktober 1996. In: TueB (1996), 5, 4-8 Moers, Walter Kurz, Ingrid: Christint:.Nöstiinger auf Thai: Interview mit der Ubersetzerin Ampha Gangloff, Tilmann P.: Von Murmelmöhren Otrakul. In: TueB (1996), 5, 9-11 und Ekelburgern : die Welt des Walter Mo­ ers: Den Blaubär wieder lügen lassen. In: Lange, Günter: Christine Nöstlinger. In: MERZ, 40 (1996),2, 109-110 KIL-Lex. (1996) 238 Bibliographie Littmann, Julia; Nöstlinger, Christine: Die Steinlein, RüdiQer: Holocaust-Literatur zwi­ Gräfin ohne Mittelstück oder Warum lesen schen Pädagogik und Innovation : Gudrun Kinder? : ein Interview mit Christine Nöst• Pausewangs Erzählung "Reise im August". linger. In: Unterwegs (1996), 9, 4-6 In: DU, 49 (1996), 6, 295-304 Nöstlinger, Christine: Eine ~anz und gar merkwürdige Geschichte : wie der Roman Pestum, Jo von Hugo, dem Kind in den besten Jahren, Schwan, Dorit Maria: Zur Person: Jo Pe­ entstanden ist... (Erstveröff. 1983). In: Al­ stum. In: Bull.J + L, 27 (1996), 4, 30 ler dings (1996), 105-109 Nöstlinger, Christine: Heldendämmerung - Plenzdorf, Ulrich neue Helden? (Skript-Erstveröff.). In: Aller Schütz, Erhard: Old Wibeau oder Werthers dings (1996), 201-211 Himmelfahrt : zur Aktualisierbarkeit eines Nöstlinger, Christine: Maikäfer-Zeiten gealterten Jugendkult-Textes. In: DerDU, (Veröff. 1990). In: Aller dings (1996), 54- 48 (1996), 5, 48-58 55 Nöstlinger, Christine: Wenn Ansichten Ein­ Pludra, Benno sichten werden (Erstveröff. 1989). In: Aller Bütow, Wilfried: Gute Fahrt. In: DU, 49 dings (1996), 27-30 (1996),2,97-98 Die Verlage Beltz & Gelberg, Friedrich Bütow, Wilfried: Schwierigkeiten beim Oetinger, JU8end & Volk gratulieren ihrer Schreiben von Kinderbüchern : Gespräch Autorin Chnstine Nöstlinger zum 60. Ge­ mit Benno Pludra. In: DU, 49 (1996), 2, bunstag am 13.10.1996 I [Malte Dahren­ 99-109 dort]. - Weinheim [u.a.] : Beltz & Gelberg [u.a.], 1996. - Getr. Zählung: Ill. Press, Jürgen Wild, 1nge: Friederike, Ilse und Hugo - Künnemann, Horst: Erzvater der Bilderge­ Kinder in den besten Jahren : Christine schichte : eine Laudation zum 70. Geburts­ Nöstlinger zum 60. Geburtstag. In: Esels­ tag von Hans Jürgen Press. In: Bull.J + L, ohr (1996), 10, 34-36 27 (1996), 6, 21-22 Wild, 1nge: Vater - Mutter - Kind: zur Fle­ xibilisierung von Familienstrukturen in Ju­ gendromanen von Christine Nöstlinger. In: Pressier, Mirjam DerDU, 48 (1996), 4, 56-67 Nicolini, Elke: Schreiben dient als Überle• benshilfe : über Mirjam Pressier (Erstveröff. 1995). In: Aller dings (1996), Oberländer, Gerhard 39-41 Faure, Ulrich: Bewegung für die Phantasie Payrhuber, Franz-Josef' Das Thema des Betrachters : Gerhard-Oberländer-Re• "Nationalsozialismus" im Werk Mirjam trospektive in Offenbach. In: AdA (1996), Presslers. In: Blickpunkt: Autor (1996), 5, A 208-A 210 154-165 Pressier, Mirjam: "Ohne Bücher bleibt die Welt eng" : eine Collage aus Reden und Och, Sheila Aufsätzen von Mirjam PressIer. In: Blick­ Ulrich, Anna Katharina: Der Hunger als punkt: Autor (1996), 46-49 Geschichtenkoch : zwei tragikomische Hel­ Wittstruck, Wilfried: "Wer wäre ich, den im Alltag des wahren Lebens. In: NZZ wenn ... ?" : die psychosoziale Leistung der (1996), 117,35 Tagträume in Mlrjam Presslers "Wenn das Glück kommt...". In: JuLit, 22 (1996), 3, O'Sullivan, Emer 52-63 Rak, Alexandra: Deutsch-Irische Kopro­ duktionen : Gespräch mit Emer 0' Sullivan. Preußler, Otfried In: Eselsohr (1996),9, 14-15 Nöllenheidt, Achim: Sieben Messer, ein Sä• bel: im Wald hinterm Haus wohnte der Pausewang, Gudrun Räuber Hotzenplotz. In: Freunde (1996), Radei, Jutta; Kohler, Daniela: Wenn Ge­ 26-29 schwister einander verraten. In: JL (1996), Preussler, Otfried: Ich erzähle Geschichten: 2,33-34 ein Blick in die Werkstatt, ein Blick auf das Steinlein, Rüdiger: Auschwitz und die Pro­ Publikum. In: Blickpunkt: Autor (1996), bleme narrativ-fiktionaler Darstellung der 50-56 Judenverfolgung als Herausforderung der Sahr, Michael: Mediale Umsetzungen von gegenwärtigen Kinder- und Jugendliteratur : Kinder- und Jugendbüchern am Beispiel Ot­ Gudrun Pausewangs Holocausterzählung fried Preußlers "Krabat". In: Blickpunkt: "Reise im August". In: Bücher haben ihre Autor (1996), 166-178 Geschichte (1996), 177 -191 Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur 239 Quadflieg, Ioseph Schubiger, Jürg Schlewitt, Jörg: Ioseph Quadflieg: Helden, Gelberg, Hans-Joachim: Zwiebel, Ra­ Heilige, Halunken. In: DU, 49 (1996), 6, dieschen, Tomate und Kürbis: wie Schub i­ 238-239 gers Geschichten zum Leser kamen ... In: Aller dings (1996), 192-193 Recheis, Käthe Schubiger, Jürg: Aus dem Leben meiner Rabus, Silke: Respekt vor dem Fremdarti­ Geschichten (Erstveröff. 1993). In: Aller gen: Käthe Recheis. In: Bn, 48 (1996), 5, dings (1996), 194-197 677-681 Seil, Lothar Rettl, Christine PeItsch, Steffen: "Kunst muß für mich eine Hanmann, Susanne; Trummer, Thomas: gewisse Unschuld haben ... " : Interview mit Vom Verschwinden des Andersartigen. In: Lothar Seil. In: BeitrJM, 48 (1996), 3, 152- TueB (1996), 4, 41-42 154 Müller, Karl: Das Besonderssein ist nicht PeItsch, Steffen: "Seils Geschöpfe sind wie unterzukriegen. In: TueB (1996), 4, 40-41 Bauernrosen: prall, voller Leben und Lie­ benswürdigkeit. .. " : Lothar Seil als Illu­ strator. In: BeitrJM, 48 (1996), 3, 143-151 Rubin, Eva Iohanna , Nasrin Eva Johanna Rubin. Märchen, Baum und Wundenier : Ausstellung der Staatsbiblio­ Siege, Nasrin: Zur Frage authentischen Er­ thek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz, zählens . In: Aller dings (1996), 56-59 25. April - 1. Iuni 1996 I [Ausstellung und Katalog: Carola Pohlmann ; Eva Iohanna Slupetzky, Stefan Rubin. Mit Beitr. von Erich Jooß, Annema­ Lexe, Heidi: Kischelbär und Gruselgnu : ein rie Verweyen, Klaus Ensikat, Andreas Nachmittag bei Stefan Slupetzky. In: TueB Bode, Theodor Kohlmann). - Wiesbaden: (1996), 2, 30-32 Reichert, 1996. - 48 S. : zahlr. Ill. - (Staatsbibliothek < Berlin > - PK : Aus­ Lexe, Heidi: Stefan Slupetzk'y' : ein Illustra­ stellungskataloge, N.F. ; 16) tor und Autor. In: Bn, 48 (1996), 2, 166- 168 Jooß, Erich: Das Erschrecken im Schönen: Ausstellung "Eva Iohanna Rubin: Märchen - Baum und Wundertier" in Berlin. In: Sommer-Bodenburg, Angela Eselsohr (1996), 5, 34-35 Schwan, Dorit Maria; Barbey-Sahli, Ga­ briele: Hanna, Gottes kleinster Enfel : zur Diskussion gestellt. In: IL (1996), , 16-19 Sakowski, Helmut Nauschütz, Hans Joachim: Von Habenich­ Sowa, Michael ten und Henkelpötten und einem neuen Strobel, Gabi: Unwiderstehlich . In: Bör• Bundesland : zu Kinderbüchern von Helmut senbI., 163 (1996), 74, 155-156 Sakowski. In: Frankfurter Blätter (1996), 4.2,30-34 Spillner, Wolf Nauschütz, Hans Joachim: Von Habenich­ Pubanz, Benno: 1995: 1000 Iahre Mecklen­ ten und Kenkelpötten und einem neuen burg : Wolf Spillners Lust und Frust mit Bundesland : zu Kinderbüchern von Helmut der Heimat. In: Frankfurter Blätter (1996), Sakowski. In: BeitrIM, 48 (1996), 3, 155- 4.1,45-50 162 Spohn, Jürgen Schami, Rafik Gelberg, Hans-Joachim: Lehrling im 58. Schami, Rafik: Hürdenlauf: oder Von den Lehrjahr : Nachruf (Veröff. 1992). In: Aller unglaublichen Abenteuern, die einer erlebt, dings (1996),91-93 der seine Geschichte zu Ende erzählen will ; Rede in der Iohann Wolfgang Goethe-Uni­ Stieper, Frank versität, Frankfurt am 28. Iuni 1996 ; mit Werkverzeichnis und Literatur zum kinder­ Strobel, Gabi: KeRLE klopst in die Markt­ und jugendliterarischen Werk. - Frankfurt lücke : die Detektive Klops & Lücke als am Mam. - 1996. - 31 S. - (Iahresgabe 1996 Bookware. In: Eselsohr (1996), 6, 19 des Freundeskreises des Instituts für Iu­ gendbuchforschung) Treiber, Jutta Lettner, Franz: "Grundsätzlich möchte ich Schneider, Karla zu meinen Figuren so gut sein wie ich Schneider, Karla: Antwort auf eine Frage. kann" : ein Besuch bei Iutta Treiber. In: In: Aller dings (1996), 110-111 TueB (1996), 5, 32-34 240 Bibliographie Treiber, Jutta: Die Belange der Kinder len 1994" für Der erste Frühling ; Laudatio wichtig nehmen : D

Künnemann, Horst: Von Cro-Ma~non bis Schiefer, Manjred: Im Abenteuerland : die Computer: 100 Bände der "Was 1st was"­ Kinder- und Jugendbuchverlage stolpern ins Bibliothek. In: Bull.J+ L, 27 (1996), 3, 8-9 multimediale Zeitalter. In: Bull.J + L, 27 (1996), 1, 13-20 Künnemann, Horst: Vorerst flinke Sprünge mit "h" [Ars Edition]. In: BörsenbI., 163 Schiefer, Manfred: Pack dir Lesefutter ein : (1996), 74, 99 Taschenbuchverlage. In: JL (1996), 1, 6-11 Malaka, Bernward: "Bücher auf der Über• Schneck, Peter: Die Zweite Pekinger Kin­ holspur" : verle~erische Arbeit mit Fern­ derbuchmesse : ein Bericht. In: TueB seht1teln. In: JuLlt, 22 (1996), I, 15-20 (1996), 1, 40-41 Menzel, Hilde E.: Alles Anachronismus? : Schwab, Sylvia: Affenliebe der tägliche Konflikt zwischen Kunst und [Kinderbuchverlag Luzern]. In: BörsenbI., Kommerz. In: BörsenbI., 163 (1996), 74, 163 (1996), 74, 58 41-42 Schweikan, Ralf: Anstecken verboten! : Meyer-Arlt, Regine: Trommelwirbel in ge­ Vorsicht beim Lesen! Ein Virus ist auf dem sättigten Märkten [Gerstenberg Verlag]. In: Vormarsch. In: BörsenbI., 163 (1996), 74, BörsenbI., 163 (1996), 74, 78-79 97-98 Mich, Ursula: Fernost bei Nagel & Kimche: Schweikan, Ralf: Ding mit fünf Ecken : neue Bücher aus der Baobab-Reihe. In: Reihe Galileo [Peter Hammer Verlag]. In: Bull.J+ L, 27 (1996), 1, 5-6 JL (1996), 1, 12-15 Michalzik, Peter: Museen klopfen an Selchow, Stephanie von: Brunnen fasziniert [Kunstbuchverlag Prestel] : Kunstbuchreihe [Brunnen-Verlag]. In: BörsenbI., 163 für Kinder. In: BörsenbI., 163 (1996), 87, (1996), 74, 98 12 Selchow, Stephanie von: Glücksmomente Michalzik, Peter: Ran an die Kinder [Franz oder Ein Buch, das Kinder liebhaben : Dr. Schneider Verlag]. In: BörsenbI., 163 Uwe-Michael Gutzschhahn, neuer Lektor (1996), 74, 94-96 des Hanser-Kinderbuchverlages im Ge­ spräch. In: Bull.J+L, 27 (1996),9,21-22 Michalzik, Peter: Trommelwirbel in gesät• tigten Märkten [Carl Hanser Verlag]. In: Stottele, Christian: Von den Kindern will BörsenbI., 163 (1996), 74, 79-80 ich erst mal ... gar nicht sprechen. In: Bör• senbI., 163 (1996), 74, 68 Niemann, Roben: Licensing - die Alterna­ tive im Kinder- und Jugendbuchmarkt. In: Strobel, Gabi: KeRLE klopst in die Markt­ JuLit, 22 (1996), 1,28-33 lücke : die Detektive Klops & Lücke als Bookware. In: Eselsohr (1996), 6, 19 Nierhaus, lutta: Nahrung für Geist und Seele : Praxisseminar der Arbeitsgemein­ Strobel, Gabi: "Zum Abheben" in die Welt schaft von Jugendbuchverlegern (AvJ). In: der Kinder-CD-ROM : Tivola setzt auf gra­ BörsenbI., 163 (1996), 74, 42-44 fische Qualität. In: Eselsohr (1996), 6, 18 Oetinger Lesebuch : Jubiläumsausgabe zum Till, Susanne: Hinter den Vorhang ge­ 50jährigen Bestehen des Verlages; mit ei­ schaut: Susanne Till besuchte den Verlag nem Grußwort von Astrid Lindgren. - J.F. Schreiber in Esslingen. In: Bull.J + L, Hamburg: Oetinger, 1996. - 170 S. 27 (1996), 7, 8-9 Ossowski, Herben: Franckh-Kosmos Ver­ Voss, Michael: 50 Jahre Patmos Verlag : lags-GmbH & Co (Stuttgart). In: KJL-Lex. ein Verlagsporträt. In: Bull.J + L, 27 (1996) (1996), 10, 24-25 Ossowski, Herben: Verlag Sauerländer Voßenbrecher, Simone: Tradition ist gut - (Aarau, Frankfurt am Main). In: KJL-Lex. Veränderung ist besser: Patmos feiert ein (1996) halbes Jahrhundert. In: Eselsohr (1996), 11, 48-49 Pfister, Eva: Spielzeug als Standbein : Kin­ derbuchladen Gebrüder Grimm in Köln. In: Wegenast, Bettina: Immer offen für neue BörsenbI., 163 (1996), 74, 40 Wege: auch Nord-Süd hat inzwischen seine 35 Jahre auf dem Buckel. In: Eselsohr Schiefer, Manfred; Schäfer, Beate: Auf (1996), 12, 29 Veränderungen im Leseverhalten muß man rasch reagieren : Manfred Schiefer und Wenke, Gabriela: 30 Jahre "Importfirma für Beate Schäfer sprachen mit Anne Schieckel Hoffnung und anderes Gemüse" : nur für über dtv-junior und das Jubiläumspro• Erwachsene viel zu schade - Kinderbücher gramm. In: Bull.J+L, 27 (1996), 4, 6-7 im Peter Hammer Verlag. In: Eselsohr (1996), 10, 38-40 Schiefer, Manfred: Gratwanderung : der zytgfogge Verlag feierte im November '95 Wenke, Gabriela: Das Taschenbuchpro­ seinen dreißigsten Geburtstag In: gramm für aufgeweckte LeserInnen : herzli­ Bull.J+L, 27 (1996), 2, 5-8 chen Glückwunsch zum 25. Geburtstag von dtv junior. In: Eselsohr (1996), 11,50 Deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur 245

Wenke, Gabriela: Ein Buch ist. .. ein Ge­ k) Verschiedenes schenk .. .ist ein Buch: ein Verlag wird 100 - das Kinderprogramm bei Ars Edition. In: Bardola, Nicola: Aufbruchstimmung Eselsohr (1996), 8, 34-35 [Internationale Jugendbibliothek]. In: Bör• senbI., 163 (1996), 35, 11-12 Wenke, Gabriela: Mit Oetinger karnen die Schweden: 50 Jahre Oetinger Verlag - Mit Becht, Stefan; Kiesel, Harald: "Pflück"• Pippi Langstrumpf fing es an . In: Eselsohr Werk-Glück : Lesewelt im Lesezelt. In: (1996), 6, 33-35 BörsenbI., 163 (1996), 82, 90-91 Wenke, Gabriela: Mit Oetinger karnen die Betten, Lioba: Telling the tale : IBBY in Schweden: Verlagsjubiläum. In: JL (1996), den Niederlanden. In: BuB, 48 (1996), 12, 3,20-26 935-936 Wenke, Gabriela: Nur der Anfang [Peter Bode, Andreas: Erschließung der Schulz­ Hammer Verlag]. In: BörsenbI., 163 Sammlung : ein Zwischenbericht. In: IJB­ (1996), 74, 72 Rp., 14 (1996), 2, 16-17 Ziegler, Edda: Vom Andachtsbild zum Dahrendorj, Malte: Theodor Brüggemann Kunstpaket [ars-edition]. In: BörsenbI., 163 75 Jahre. In: BeitrJM, 48 (1996), 2, 112 (1996),95,8-11 Deutsche Akademie für Kinder- und Ju­ gendliteratur in Volkach am Main - Festre­ den zum 20jährigen Bestehen {Schwerpunktthemaj. In: VBote (1996), 58 j) Bibliothekswesen Zwanzig Jahre Deutsche Akademie für Kin­ der- und Jugendliteratur e. V. Volkach / Albert, Monika: Cool - Jugend(bibliotheks)­ [Hrsg.: Deutsche Akademie für Kinder- und konzepte mit Perspektive. In: BuB, 48 Jugendliteratur e.V. Volkach. Red.: Alfred (1996), 10/11, 856-857 Clemens Baumgärtner. Mit Beitr. von Hein­ Czudnochowski-Pelz, Inga; Siebenrok, rich Pleticha, Horst SchaUer, Alfred C. Malte: Der Bücherschatz - ein Opac speziell Baumgärtner, Günter Lange, Herbert für Kinder. In: BuB, 48 (1996), 6/7, 551- Ossowski, Max Schmidt, Oswald Watzke, 553 Kurt Franz]]. - Volkach. - 1996. - 159 S. : zahlr. Ill. Dannert, Martina: "Impuls - das geht unter die Haut" : Aktionswoche für Jugendliche Doderer, Klaus: Für Gerd Kadelbach in der Münchner Stadtbibliothek arn Ga­ (*1919), gestorben arn 18. März 1996. In: steig. In: BuB, 48 (1996), 10/11,846-848 MittIubufo (1996), 1,3-4 Heidtmann, Horst: Enid Blyton bleibt im Ernst, Alexandra: Der Preis im zweiten Trend : die Ergebnisse einer Untersuchung Frühling : 40 Jahre Deutscher Jugendlite­ über die erfolgreichsten Kinderbuchserien raturpreis - AKJ Seminar. In: Eselsohr in den Bibliotheken. In: Bull.I + L, 27 (1996), 5, 36-37 (1996), 12, 21-22 Fest zur Gründung der Stiftung Internatio­ Kreienberg, Ulrike; Wesendorj, Kerstin: nale Jugendbibliothek : Grußworte von "Kinderliteratur und Kinderbibliotheksar­ Hl!flS Ries, Binette Schroeder und Christoph beit" : ein Seminar in Kiew. In: BuB, 48 Wild. In: IJB-Rp., 14 (1996), 1,4-7 (1996), 1,83-84 Franz, Kurt: Laudationes auf den Preisträ• Liesegang, Nina: Kinder und Fernsehen : ger Jarnes Krüss und die Träger des Volka­ zwei Ferienprojekte in Wuppertal. In: BuB, cher Talers Wilhelm Steffens und Max 48 (1996),6/7,557-558 Schmidt. In: VBote (1996), 59, 3-6 Mittrowann, Andreas; Harmgarth, Frie­ Herrmann, Katharina: Bei LesArt ist auch derike: Bibliothek und Schule als Partner : nachts was los! : zur Arbeit des Berliner ein Zwischenbericht zum Projekt der Kinder- und Jugendliteraturhauses. In: Bertelsmann Stiftung. In: BuB, 48 (1996), Eselsohr (1996), 3, 44 8,650-656 Hohmeister, Elisabeth: Lies uns und mach Pfister, Eva: Etatzwängen zum Trotz uns lebendig: Projektdarstellung. In: JuLit, [Bücherschiff - Zentrale Kinder- und Ju­ 22 (1996),3,25-26 gendbibliothek, Wuppertal]. In: BörsenbI., Hurrelmann, Bettina: Theodor Brüggemann 163 (1996), 94, 6-7 zum 75. Geburtstag: Festrede in Köln arn Schmitt, Rita: Bibliotheksarbeit mit Jugend­ 9. Mai 1996. In: VBote (1996),3, 10-11 lichen auf neuen Wegen : internationaler Inl{eborg Wernicke geht in den Ruhestand: Workshop zum Abschluß des DBI-Jugend­ Ennnerungen, Danksagungen und Gute projekts. In: BuB, 48(19%), 10111, 854- Wünsche. In: MittIubufo (1996), 1, 4-9 858 246 Bibliographie Ipsiroglu, Zehra: Plädoyer fiir einen Sauer, Inge: Gleichberechtigt [Schloßmu• deutsch-türkischen Kulturdialog. In: Bei­ seum Bad Pyrmont). In: BörsenbI., 163 trJM, 48 (1996), 1, 17-21 (1996), 74, 112 Janich, Nina: Blickpunkt: Autor : ein Be­ Scheer, Rainer: Lehre mich nicht - laß mich richt über die Frühjahrstagung der Akade­ spielen! : ein Rückblick auf den 6. Spiel­ mie 1996. In: VBote (1996), 58, 6-8 markt in Potsdam-Hermannswerder. In: Bull.I+L, 27 (1996), 6, 7 Jentgens, Stephanie: Türen öffnen Scheer, Rainer: Uns geht's ja noch Gold: [Akademie Remscheid fiir musische Bildung Notizen von der Internationalen Spielwa­ und Erziehung]. In: BörsenbI., 163 (1996), renmesse in Nürnberg. In: Eselsohr (1996), 74, 180 3,45 Schiefer, Manfred : Bücher gehen um die Kiesel, Harald: So notwendige Echos [Der Welt: eine Tagung der Evangelischen Aka­ literarische Bonner Abend des Börsenver• demie Tutzing. In: TueB (1996), 4, 46 eins]. In: BörsenbI., 163 (1996), 92, 4-6 Schieler, Manfred: "Bücher gehen um die Welt' : Manfred Schiefer besuchte eine Ta­ Kluitmann, Andrea: Telling the tale - IBBY­ gung der Evangelischen Akademie in Tut­ Weltkongreß 1996 : Gehörtes, Gesehenes, zing. In: Bull.I+L, 27 (1996),8,6-7 Tatsachen, Vermutungen und Eindrücke. In: Eselsohr (1996), 12, 34-35 Selchow, Stephanie von: Premiere im Zen­ trum [Kinderbuchausstellung]. In: Bör• Koppe, Susanne: Globetrotter im Lande : senbI., 163 (1996), 74, 181 Tagung "Bücher gehen um die Welt. Deutschsprachige Kinder- und Jugendlite­ Stier, Kattrin: Tellin~ the tale : der 25. ratur im internationalen Kontext" in Tut­ Kongress des International Board on Books zing. In: BörsenbI., 163 (1996), 74, 113- for Young People (IBBY). In: IuLit, 22 116 (1996), 3, 66-67 Koppe, Susanne: TierMenschen und Men­ Ta$ungsberichte eines Seminars des Ar­ schenTiere : Ausstellung in der Internatio­ beltskreises für Jugendliteratur in Bad Be­ nalen lugendbibliothek in München - bis vensen vom 12.-15. September 1996 10.11. In: Eselsohr (1996), 11, 51 [Schwerpunktthemaj. In: IuLit, 22 (1996), 4,2-82 Künnemann, Horst: 3. Oktober: Momo­ Tag: [Mitgliederversammlung des Ulrich, Anna Katharina: Elisabeth Wald­ Arbeitskreises für Jugendliteraturj. In: Bör• mann zum Gedenken : 25.2.1922 - senbI., 163 (1996), 52, 8-9 25.1.1996. In: Eselsohr (1996), 3, 42 Künnemann, Horst: Diesmal liegen die Franzosen ganz vorne : 30 mal Bologna - Wenke, Gabriela: Reif für die documenta : Betrachtungen. In: Bull.I + L, 27 (1996), 5, begehbare Bilder und Texte in Oldenburg. 6-7 In: Eselsohr (1996), 1,34-35 Lauer, Bernhard: Die Brüder Grimm-Ge­ sellschaft e. V. und das Brüder Grimm-Mu­ Wenke, Gabriela: Verleihung des lugendli­ seum Kassel : Anmerkungen zu Geschichte, teraturpreises 1996 in FfM : Mitgliederver­ Leistungen und Aufgaben. In: Märchen• sammlung des Arbeitskreises für lugendlite­ spiegel, 7 (1996), 4, 76-78 ratur in Oldenburg ; 40 Iahre AKI. In: Eselsohr (1996), 1,39 Pleticha, Heinrich: Hans-Georg Noack wurde 70. In: VBote (1996),57, 8 Pyerin, Brigitte: Auf eigenen Wegen: An­ sprache zur Eröffnung einer Ausstellung in Bonn am 28.02.1996. In: Fundevogel VI. Außerdeutsche Kinder und (1996), 119, 37-39 Jugendliteratur Rouvel, Claudia: 40 Kerzen fiir den Deut­ schen lugendliteraturpreis : Kinderbuch­ 1. Allgemeine Beiträge, verglei­ sonntag des Hessischen Rundfunks im Lite­ raturhaus Frankfurt/M. In: IuLit, 22 chende Kinder- und Jugendlitera­ (1996), 3, 23-24 turwissenschaft Rubinich, Johann: Mit "Star Trek" zu den "Din.9S" von "Beverly Hills" : "Bücher auf Bimberg, Christiane: A German view of der Uberholspur?" In: IuLit, 22 (1996), 1, British classics : and the need for an inter­ 2-4 disciplinary discourse. In: Para*doxa, 2 Sahr, Michael: Prof. em. Dr. Karl Ernst (1996), 3-4, 406-410 Maier zum 75. Geburtstag. In: VBote Bücher gehen um die Welt. Deutschspra­ (1996),57, 7 chige Kinder- und Jugendliteratur im inter- Außerdeutsche Kinder- und ]ugendliteratur 247 nationalen Kontext : Berichte von der Ta­ Schär, Helene: "Baobab" : fremde Welt im gung in der Evangelischen Akademie Tut­ Kinderbuch. In: Unterwegs (1996), 9, 12- zing 14. bis 16. Juni 1996. In: MittJubufo 13 (1996),2, 3-24 Shavit, Zohar: Intercultural relationships : Current trends in comparative children 's the importance of the study of cultural inter­ literature research / guest ed.: Bettina ference for the historical study of children' s Kümmerling-Meibauer. - Bern [u.a.] : literature (Test case: The relations between Lang, 1996. - 196 S. - (Compar(a)ison ; German and Jewish children's literatures 2/1995) during the 18th and the 19th centuries) . In: Compar(a)ison (1996), 2/1995, 67-80 Harranth, Wolf: Auf den Reim gegangen : Wolf Harranth über das Ubersetzen von Ly­ Stahl, J. D.: Mark Twain's "Slovenly Pe­ rik. In: JL (1996),4, 11-14 ter" in the context of Twain and german culture. In: LU, 20 (1996), 2, 166-180 Harranth, Wolf: Übersetzen: Fährnis zwi­ schen zwei Ufern. In: TueB (1996), 5, 12- Stockar, Denise von: Kinderliterarische 18 Qbersetzungsprobleme : Beispiele zur Ubersetzung pädago~ischer und psychologi­ International companion encyclopedia 0/ scher Aspekte sowie der Mehrfachl\9res­ children's literature / ed. by Peter Hunt. - siertheit in Kinderbüchern. In: Zum Uber­ 1. ed. - London [u.a.] : Routledge, 1996. - setzen von Kinder- und Jugendliteratur / X, 923 S. Verena Rutschmann ; Denise von Stockar Jung, Christiane: Tea-time oder Kaffee und (1996),23-71 ~uchen? : von den Schwierigkeiten des Tabben, Reinben: Forschungen zur Über• Ubersetzens. In: Bull.J + L, 27 (1996), 2, setzung von Kinderliteratur (1975-1995). 13-20 In: Jb.KJL (1996), 97-108 Kümmerling-Meibauer, Bettina: Comparing Tabben, Reinben: "Swimmy", "The BFG" children's literature. In: Compar(a)ison und "Janne min vän": Prämierte Bücher aus (1996),2/1995,5-18 fremden Sprachen. In: Jugendliteraturpreis Oittinen, Riitta: The verbal and the visual : (1996), 49-67 on the carnivalism and dialogics of trans­ Visages et paysages du livre de jeunesse / lating for children. In: Compar(a)ison [coordination de ce numero: Jean Perrot]. - (1996),2/1995,49-65 Paris: Universite Paris-Nord [u.a.], 1996. - O'Sullivan, Emer: Ansätze zu einer kompa­ 204 S. : Ill. - (Itineraires & contacts de ratistischen Kinder-und Jugendliteraturfor­ cultures ; 1) schung. In: Jugendlektüre (1996), 285-315 Weiss, Cerhard: "Tricky Dick": Struwwel­ Ottenvaere-van Praag, Canna: Le passe et peter and american politics. In: LU, 20 sa transmission dans le roman contemporain (1996),2,217-229 pour la jeunesse. In: Compar(a)ison (1996), 2/1995,131-145 Ottenvaere-van Praag, Canna: Le roman pour la jeunesse : approches - definitions - 2. Afrika techniques narratives - Bern [u.a.] : Lang, Leskien, Jürgen: Zuhaus in Namibia: Deut­ 1996. - 296 S. sche unter Anderen im ehemaligen Süd• Perrot, Jean: La litterature de jeunesse dans westafrika. In: Frankfurter Blätter (1996), la culture mondiale : entre valeur d'usage et 4.1,40-42 pouvoir symbolique. In: Compar(a)ison Mwakitalu, Maxwell: Libraries in (1996), 2/1995, 33-48 Zimbabwe : Kurzbericht. In: IJB-Rp., 14 Postkoloniale Kinderliteratur [Schwerpunkt­ (1996), 1,21-22 thema]. In: Bookbird, 34 (1996), 4 Okoye, lfeoma: Nigeria : auf der Suche Richter, Dieter: Pinocchio : oder Vom Ro­ nach Lesern für Kinderbücher. In: Litera­ man der Kindheit - Frankfurt am Main : Fi­ turNachrichten (Frankfurt) (1996), 51, 15- scher, 1996. - 189 S. 16 Rutschmann, Verena: Kinderliterarisches Schade, Dietmar; Kindermann, Detlev: Den Übersetzeil. und interkultureller Austausch. fremden Alltag kennenlernen : drei Jugend­ In: Zum Ubersetzen von Kinder- und Ju­ bücher aus Afrika im Deutsch- und Erdkun­ gendliteratur / Verena Rutschmann ; Denise deunterricht. In: PrD, 23 (1996), 138, 36- von Stockar (1996),5-22 41 Rutschmann, Verena: Zum Übersetzen von Schmidt, Sigrid: Europäische Märchen und Kinder- und Jugendliteratur / Verena afrikanische Erzähler. In: Märchenspiegel, Rutschmann ; Denise von Stockar. - 7 (1996), 1, 6-8 Lausanne : Centre de traduction litteraire, Staunton, Irene; Krüger, Susanne [Übers.]: 1996. -72 S. - (Publications du CTL ; 27) Sorry, no free reading! : zur aktuellen Le- 248 Bibliographie sekultur in Zimbabwe. In: BeitrlM, 48 Hamann, Volker: Herge. In: CRED (1996), (1996),4,231-235 27,54-66 Ulrich, Anna Katharina: Der Hunger als Hamann, Volker: Herge - Der Fall Bienlein. Geschichtenkoch : zwei tragikomische Hel­ In: CRED (1996), 27, 26-28 den im Alltag des wahren Lebens. In: NZZ (1996), 117, 35 Hamann, Volker; Mietz, Roland: Hermann. In: LdC (1996) Hamann, Volker: lean Valhardi. In: LdC (1996) 3. Asien Havas, Harald: Spirous Vater. In: SprBI, Hasreiter Johann: Weltliteratur fürs Bil­ 21 (1996),149,11-16 derbuch [Verlag Grimm Press, Taiwan]. In: Hein, Michael: Herge: Die schwarze Insel; BörsenbI., 163 (1996), 74, 138-140 König Ottokars Zepter. In: CRED (1996), Iwamoto Junko: Ein Manga & seine Folgen 27, 18-19 : Charlotte Olderdissen & Genjimonogatari. Hein, Michael: Les Aventures de Spirou. In: CX, 12 (1996), 56, 52-54 In: LdC (1996) Iwamoto, Junko: Komiketto : das japanische Hilland, Martin: Hermann - Die Türme von Comic-Festival oder: Wo die Mangas zu Bos-Maury . In: SprBl, 21 (1996), 147, 19- Hause sind. In: CX, 12 (1996),57,60-61 29 Jatzek, Gerald: Manga und Anime : japani­ Hotter, Günther; Kaps, Joachim: Das Un­ sche Massenproduktion auf dem Weg nach faßbare faßbar machen : Hermanns Sa­ Europa. In: TueB (1996), 2, 14-17 rajewo Tango. In: CX, 12 (1996), 56, 45- Kaps, Joachim: Ein U-I.Joot über H~bur~: 47 lürgen Seebeck und sem erster Comlc für Lamers, Frank: lames Bond für Brave : den deutschen Markt. In: CX, 12 (1996), Tim geht nicht ohne Struppi vor die Tür. 57,34-35 In: Freunde (1996), 86-89 Katsuhiro Dtomo. In: RRA, 10 (1996), 36, Lau, Peter: William Vance - XIII - Das 8-21 zweitgrößte Verbrechen. In: CRED (1996), Kurz, Ingrid: Christin~. Nöstlinge.r auf Thai: 27,44-45 Interview mit der Ubersetzenn Ampha Mietz, Roland; Hamann, Volker: Iije & Otrakul. In: TueB (1996),5,9-11 Paape : lean Valhardi, detective. In: CRED Matsuoka, Kyoko: Ost und West, N

6. Autoren Härtling, Peter Auts, Astrid; Grenz, Dagmar; losten, Kri­ Ahrendt, Elisabeth stina: Ben liebt Anna : szenische Interpre­ Richter, Karin: Elisabeth Ahrendt: Haupt­ tation der Erzählung von Peter Härtling. In: sache zusammen! : Unterrichtsvorschlag. PrD, 23 (1996), 136, 35-43 In: Lesen in der Schule (1996), 115-129 Didaktik der Kinder und Jugendliteratur 263 Daubert, Hannelore; Härtling, Peter Melville, Hermann [Vorw.]: Peter Härtlin~ im Unterricht : Falk, Ulrich: Bleibt "Moby Dick" auf der Klassen 3-6 - Weinhelm [u.a.] : Beltz, Strecke? : ein fächerübergreifendes Projekt 1996. - 136 S. : Ill. - (Beltz praxis) "Wale und Walfang" auf der Grundlage von Daubert, Hannelore: Peter Härtling: Das Hermann Melvilles Roman. In: PrD, 23 war der Hirbel : Lehrerbegleitheft - Wein­ (1996), 135, 38-43 heim [u.a.] : Beltz & Gelberg, 1996. - 60 S. Nöstlinger, Christine Merter-Schmidt, Gisela: Kathi mit der Haugen, Tormod Punkfrisur : eine Unterrichtsanregung zu Daubert, Hannelore: Tormod Haugen: Die "Am Montag ist alles anders" von Christine Nachtvögel: Unterrichtsvorschlag. In: Le­ Nöstlinger. In: PrD, 23 (1996), 140,5-7 sen in der Schule (1996),31-54 Schneider, Elisabeth: Christine Nöstlinger: Susis geheimes Tagebuch/Pauls geheimes Tagebuch: Unterrichtsvorschlag. In: Lesen Heine, Helme in der Schule (1996), 55-65 Marschall, Tanja: Handlungsorientierter Umgang mit einer Ganzschrift. In: GrSch, Parry-Heide, Florence 28 (1996), 4, 53 Kretschmer, Christine: Schorschi schrumpft - da muß doch was geschehen : kreatives Henkes, Kevin Lesen und Interpretieren mit Kindern. In: Daubert, Hannelore; Dorst, Gisela: Kevin PrG, 20 (1996),5, 15-17 Henkes: ... und dann kam Ioselle : ein Un­ terrichtsvorschlag für das 5. -7. Schuljahr . Pausewang, Gudrun In: Kevin Henkes: ... und dann kam Ioselle. Flugmann, Ingrid; Hoefert, Dagmar: Und Sonderausgabe mit Unterrichtsvorschlägen dann kommt Emilio : handlungsorientierter für das 5.-7. Schuljahr - München: Dt. Ta­ Umgang mit einer Lektüre. In: PrG, 20 schenbuchverlag, 1996, 157-175 (1996),4, 50-54 Hughes, David Siems, Elke: 'Laßmich'-Geschichten : szeni­ sche Interpretation einer Geschichte von Michels, Ulrike: Im Zank-Duett : ein Bil­ Gudrun Pausewang für die Grundschule. In: derbuchprojekt zu "Macker". In: PrG, 20 PrD, 23 (1996), 136, 33-34 (1996), 5, 4-7 Witte, Susanne: Der Mensch und der Stern : Ianosch Annäherung an eine Geschichte. In: PrG, 20 (1996), 2, 52-53 Neuhausen, Juliane; Seufert, Irmela: Ia­ nosehs Tigerente als SpIegelplastik : ein Pestum, 10 Unterrichtsprojekt im 4. Schuljahr. In: K + U (1996), 203, 40-41 Mieles, Bernhard: 10 Pestum: Die Waldläu• fer : Iahrgangsstufe 7. In: Schatzinsel Iansson, Tove (1996), 21-34 Linschinger, Maria: Kennt ihr die Mumin­ Pressier, Mirjam familie? : Projekt "Kinder lesen Muminge­ schichten". In: TueB (1996), 1, 44-46 Richter, Karin; Willuhn-WoljJ, Susanne: Mirjam Pressier : Gedanken zum literari­ Ladiges, Ann schen Werk und dessen Behandlung in der Schule. In: DU, 49 (1996), 6, 282-294 Gabbert, Gerit: Das Iugendbuch "Hau ab, du Flasche!" : Versuch einer Themati­ Preuß, Gunter sierung des Problems Iugendalkoholismus im Deutschunterricht. In: DU, 49 (1996), 6, Gräbner, Jörg: Gunter Preuß: Vertauschte 320-326 Bilder: Iahrgangsstufe 8/9. In: Schatzinsel (1996), 35-47 Lagerlöf, Selma Preußler, Otfried Ostkamp, Irmtraut M.: Abbau von Lesebar­ rieren : dargestellt am Beispiel einer Er­ Hänggi, Ursula: Das kleine Gespenst zählung nach Selma Lagerlö[ In: PrSeh, 7 (Literatur-Kartei). - Mühlheim/Ruhr : Ver!. (1996), 1, 58-62 an der Ruhr, 1996. - 100 S.

Lobe, Mira Raymond, Patrick Schleithojf, Heike: Lesehefte zum weiter­ Dautzenberg, Kyra: Patrick Raymond: Da­ führenden Lesen : ein Vorschlag zum niet und Esther : Iahrgangsstufe 9. In: Nachmachen. In: PrG, 20 (1996),5,8-14 Schatzinsel (1996), 49-61 264 Bibliographie Reuter, Bjarne chige Filme 1945-1990. - Stuttgart [u.a.] : Gräbner, Jörg: Bjarne Reuter: So einen wie Metzler, 1995. - X, 473 S. : Ill. mich kann man nicht von den Bäumen pflücken, sagt Buster : Jahrgangsstufe 6. In: Schatzinsel (1996), 9-20 Schlott, Jutta Nachbardisziplinen Gräbner, Jörg: Jutta Schlott: Kalter Mai : Cunningham, Hugh: Children and child­ Jahrgangsstufe 10. In: Schatzinsel (1996), hood in western society since 1500 - 1. ed. - 63-77 London [u.a.] : Lon~man, 1995. - 213 S. - (Studies in modern history) Steinhöfel, Andreas Frauen und Medien: eine Synopse der deut­ Pattensen, Henryk: Andreas Steinhöfel: schen Forschung / Roswltha Fröhlich . Paul Vier und die Schröders : Unterrichts­ (Hg.). - Opladen : Westdt. Verl., 1995 vorschlag. In: Lesen in der Schule (1996), Friderichs, Gudrun; Eichholz, Rolf: Der 99-114 Schrei nach Wärme : Jugend und Gewalt - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1995. - Timm, Uwe 149 S. : Ill. Dauben, Hannelore; Dorst, Gisela: Uwe Schultz, James A.: The knowledge of child­ Timm: Rennschwein Rudi Rüssel: Unter­ hood in the German Middle Ages 1100- richtsvorschlag. In: Lesen in der Schule 1350 - Philadelphia: University of Penn­ (1996), 130-144 sylvania Press, 1995. - XX, 318 S. - (Middle Ages series) Welsh, Renate Six, Ulrike; Roters, Gunnar; Gimmler, Ro­ Dorst, Gisela: Renate Welsh: Drachenflü• land: Hörmedien : eine Analyse zur Hör• gei: Unterrichtsvorschlag. In: Lesen in der kultur Jugendlicher - Landau : Knecht, Schule (1996), 66-86 1995 Die Suche nach Gemeinsamkeit und die Ge­ walt der Gruppe : Hooligans, Musik­ gruppen und andere Jugendcliquen / Ralf ~ohnsack ... - Opladen : Leske und Bud­ Nachträge 1995 flch, 1995. - 471 8.

Lese(r)forschung Bibliographien, Lexika, Frauen und Medien: eine Synopse der deut­ Kataloge schen Forschung / Roswltha Fröhlich . (Hg.). - Opladen : Westdt. Verl., 1995 Fremde Welten : Kinder- und Jugendbücher zum Thema Dritte Welt und ethnische Min­ Jahrbuch Lesen '95 : Fakten und Trends / derheiten / Kinderbuchfonds Baobab, Erklä• Hrsg:: Spiegel:Ve~1. Red.: Manfred Engel. rung von Bern. - 11., vollständig überarb. - Mamz Lu.a.] . Splegel-Verl. [u.a.], 1995. - Aufl. - Zürich: Erklärung von Bern, 1995. 125 S. - 192 S. Jugendbücher in Deutschland 1945-1960 : Katalog zur Ausstellung in der Zentralbi­ Kinder- und Jugendliteratur von bliothek der Universität Bayreuth 8. Juni - 15. Juli 1995 / Konzeption: Joachim den Anfängen bis 1945 Schultz. - Bayreuth : Universität Bayreuth, Bottigheimer, Ruth B.: The character of god 1995. - 97 S. : zahlr. Ill. : the bible for children from the age of Die Kinder- und Jugendliteratur der öster• Gutenberg to the present. In: Icaros (1995), reichischen Verlage: Katalog 1995 / Nata­ 16,9-12 lie Tornai (Hg.). - Wien : Verl. Auto­ Bottigheimer, Ruth B.: Children's bibles as rensolidarität, 1995 a form of folk narrative. In: Folk narrative Krieg und Frieden : Kinder- und Jugendbü• and cultural identity. 9th Congress of the cher / erarb. und betreut von Ria Proske . - International Society for Folk Narrative Re­ 8., überarb. und aktualisierte Fassung. - search, Budapest 1989 / ed. Vilmos Voigt Düsseldorf : Fachhochschule Düsseldorf, (1995), 82-90 1995. - 53 S. Bottigheimer, Ruth B.: God, fathers, and Schmidt, Klaus M.; Schmidt, Ingrid: Lexi­ the expression of anger : change in lay kon Literaturverfilmungen : deutschspra- views of the divine in children's bibles (16th to 20th centuries). In: Proceedings of Nachträge 265 the International Society for Folk Narrative hrs~. von W. Lippitz. - Vechta: Vechtaer Research, Innsbruck 1992 (1995), 105-122 Umversitätsschriften (1995), 35-48 Gustav Frenssen in seiner Zeit : Massenlite­ Springman, Luke: Poisoned hearts, diseased ratur zwischen Kaiserreich und Nationalso­ minds, and American pimps : the language zialismus / Kay Dohnke (Hg.). - Heide : of censorship in the Schund und Schmutz Westholsteinische VerI.-Anst., 1995 debates. In: The German quaterly (1995), 68,408-429 Jugendbücher in Deutschland 1945-1960 : Katalog zur Ausstellung in der Zentralbi­ Swaffar, Janet; Wilkinson, Eileen: Aesthe­ bliothek der Universität Bayreuth 8. Juni - tics und gender: Anna Seghers as a case 15. Juli 1995 / Konzeption: Joachim study. In: Monatshefte für deutschen Unter­ Schultz. - Bayreuth : Universität Bayreuth, richt, deutsche Sprache und Literatur, 87 1995. - 97 S. : zahlr. BI. (1995),457-472 Lowsky, Martin: Karl May zu Besuch in Tamaru, Risa: Die Mö~lichkeiten, ein Mäd• Kirchheim unter Teck - Marbach am chen zu sein : weibliche Angestellte als Neckar: D~utsche Schil~ergesellschaft, Mädchen bei Irmgard Keun. In: Doitsu 1995. - 15 S .. Ill. - (Spuren, 32) Bungaku, 95 (1995), 108-115 Mayer-Pasinski, Karin: Eugen Napoleon Neureuther als Illustrator der "Kinder- und Hausmärchen" . In: Jahrbuch der Brüder Grimm-Gesellschaft 1995 / Hrsg.: Hartmut Kugler . Red.: Brüder Grimm-Gesellschaft Deutschsprachige Kinder- und Kassel (1995), 131-151 Jugendliteratur nach 1945 Mazza, Donatella: I virgulti delI' eden : The art of Binette Schroeder. Epilog: Hans I'immagine dei bambino nella letteratura ten Doornkaat]. - Salzburg ~~:a.] : Neuge­ tedesca dei romanticismo - Firenze : La bauer [u.a.], 1995. - 136 S .. uberw. Ill. Nuova Italia Editrice, 1995. - 172 S. - (Pubblicazioni della Facoltli di Lettere e Bernstengel, Olaf: Sächsisches Wanderma­ Filosofia dell'Universita' di Pavia; 78 ) rionettentheater - einst zogen von Gasthof zu Gasthof - Dresden : VerI. der Kunst, Märchen, Helmut: Vorkriegszeit, Pubertät 1995 und Krie~ in deutscher Provinz : Ernst Glaesers 'Jahrgang 1902" als Roman wider Bleeker, Gudrun; Hoefer, Georg; Loher, Willen. In: Neue Sachlichkeit im Roman. Michaela: Neuartige Sendeformen im Kin­ Neue Interpretationen zum Roman der derprogramm : Nachrichten und Computer­ Weimarer Republik / hrsg. von Sabina Bec­ sendungen für Kinder (Anhang: Eine Fra­ ker. (1995), 112-130 gebogenaktion zum Fernsehverhalten von Kindern) - Coppengrave. - Coppi-VerI. - Murken, Barbara: Gedanken zum Kinder­ 1995 und Jugendbuchwerk von Erika Mann : ein biographisches Puzzle - Münster-Hiltrup : Born, Monika: Menschen aus Osteuropa im Antiquariat Winfried Geisenheyner, 1995. - Zweiten Weltkrieg: Kinder- und Jugendli­ 28 S. teratur als Brücke zwischen Ost und West? In: Spurensuche 7. Religion in der Kinder­ Rosenstein, Doris: "Mit der Wirklichkeit und Jugendliteratur. Krieg, Frieden und auf du und du "? : zu Irmgard Keuns Roma­ Versöhnung / Willi Fährmann . (Hg.) nen "Gilgi, eine von uns" und "Das kunst­ (1995),77-105 seidene Mädchen". In: Neue Sachlichkeit im Roman. Neue Interpretationen zum Roman Bühler, Arnim-Thomas: "Ihm war nicht zu der Weimarer Republik / hrsg. von Sabina helfen!" : Verweigerung bei Jugendlichenfi­ Becker. (1995),273-290 guren der DDR-Prosa der siebziger Jahre - 1. Aufl. - Wetzlar : Kletsmeier, 1995. - 127 Rusch-Feja, Diann: The portrayal of the S. maturation process of girl figures in selec­ ted tales of the Brothers Grimm - Frankfurt Büttner, Christian; Gottberg, Joachim von: am Main [u.a.] : Lang, 1995. - XI, 288 S. - Jugendschutz und Fernsehen in Europa - (European University Studies: Ser. I, Ger­ Granzenlose Fernsehgewalt? - Frankfurt am man language and literature ; 1539) Main : Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung, 1995 Ruthner, Clemens: Jenseits der Moderne? : Abriß und Problemgeschichte der deutsch­ Die Rampe - Hefte für Literatur : .. Porträt sprachigen Phantastik 1890-1930. In: Käthe Recheis / [Hrsg.: Amt der 00. Lan­ Traumreich und Nachtseite. Die deutsch­ desregierung, Institut für KultuIf6rderung. sprachige Phantastik zwischen Decadence Inhaltliche Konzeption und redaktionelle und Faschismus. Tagungsband 1995 / Tho­ Betreuung: Alfred Pittertschatscher). - Linz. mas Le Blanc . Hrsg. (1995), 65-85 - [1995?). - 115 S. : BI. Schulz, Gudrun: Das "Fremde Kind" in der Dröllner, Judith: Krankheit und Behinde­ Kinderliteratur . In: MenschensKinder / rung als Thema moderner Kinder- und Ju- 266 Bibliographie gendbücher - Paderborn : Universität-Ge• Schön/eldt, Sybil: Wie waren die Anfänge? samthochschule, 1995 In: Spurensuche 7. Religion in der Kinder­ und Jugendliteratur. Krieg, Frieden und Eisner, Will: Mit Bildern erzählen : Comics Versöhnung I Willi Fährmann . (Hg.) & sequential art. Aus dem Amerikan. von (1995), 45-76 Rene Granacher. - Wimmelbach : Comic­ Press Verl., 1995 Spurensuche 7. Religion in der Kinder- und Jugendliteratur : Krieg, Frieden und Ver­ Fremde Welten: Kinder- und Jugendbücher söhnung / Willi Fährmann ... (Hg.). - Ann­ zum Thema Dritte Welt und ethnische Min­ weiler : Plöger, 1995. - 109 S. - derheiten / Kinderbuchfonds Baobab, Erklä• (Forschungs gespräche der Katholischen rung von Bern. - 11., vollständig überarb. Akademie "Die Wolfsburg") Aufl. - Zürich: Erklärung von Bern, 1995. - 192 S. Tebbutt, Susan: Das Südamerikabild in Gudrun Pausewangs sozialkritischen Ju­ 50 Kinderjilm-Klassiker / Christian Exner gendromanen. In: Reisen im Diskurs. Mo­ (Hrsg.). - Remscheid : Kinder- und Jugend­ delle der literarischen Fremderfahrung von filrnzentrum in der Bundesrepublik den Pilgerberichten bis zur Postmoderne. Deutschland, 1995 Tagungsakten des internationalen Symposi­ Gugel, Günther: Lesen - was sonst? : was ons zur Reiseliteratur University College sie dennoch über die Darstellung von Ge­ Dublin vom 10.-12. März 1994/ hrsg. von walt in der Kinder- und Jugendliteratur wis­ Anne Fuchs (1995), 188-198 sen sollten - Tübingen : Verein für Friedenspädagogik, 1995 Handbuch des Kinderfernsehens I. Hans Dieter Erlinger (Hg.). - Konstanz: Olschlä• ger, in UVK, Univ.-Verl. Konstanz, 1995. - 623 S. : Ill., zahlr. Tab. und graph. Darst. - (Reihe Praktischer Journalismus; 27) Komparatistik und außer• Hocke, Roman: Von der Wirklichkeit der deutsche Kinder- und Jugendli­ Phantasie : ein Nachruf auf Michael Ende. teratur In: Literatur in Bayern, 42 (1995), 62-68 Byrnes, Alice: The child : an archetypal Hoefer, Georg: Fernsehen für Kinder? : symbol in literature for children and adults - Gewaltstrukturen und konservative Rollen­ New York [u.a.] : Lang, 1995. - 114 S. - bilder in den beliebtesten KinderproEram­ (American University Studies: Sero 3, men - Coppengrave : Coppi-Verl., 1995 Comparative literature ; 53) Hoefer, Georg; Janssen, Susanne R.: Ge­ Chambers, Aidan: Booktalk : occasional walt als Unterhaltung im Kinderfernsehen? : writing on literature and children - Reissue. Analysen von Actionserien und Zeichen­ - Lockwood : Thimble Press, 1995. - VII, trickprogrammen - Coppengrave : Coppi­ 183 S. Verl., 1995 Doppelreiter, Marieluise: Orientierung zwi­ Kästner, Herben: Bibliographie der von schen Schutt und Asche : strategische Egbert Herfurth illustrierten Bücher. In: Kommunikation in den österreichischen Ju­ Marginalien (1995), 137,48-71 gendzeitschriften der unmittelbaren Nach­ kriegszeit 1945-1948. Hrsg. von Hilde Krieg und Frieden : Kinder- und Jugendbü• Weiss. - Wien: Braunmüller, 1995 cher / erarb. und betreut von Ria Proske . - 8., überarb. und aktualisierte Fassung. - Grein, Birgit: Das dunkle Element in der Düsseldorf : Fachhochschule Düsseldorf, englischen und amerikanischen Phantastik : 1995. - 53 S. von der gothic novel bis Poe. In: Traum­ reich und Nachtseite. Die deutschsprachige Lehmann, Falko: Das Pfälzische Hand­ Phantastik zwischen Decadence und Fa­ puppentheater : ein kultureller Sonderfall schismus. Tagungsband 1995 I Thomas Le der Nachkriegszeit - Sonderdr. - [S.I.]. - Blanc. Hrsg. (1995), 28-44 [1995?]. - S. 377 - 400. Aus: Jahrbuch zur Geschichte von Stadt und Landkreis Kai­ Jensen, Angelika: Sei stark und mutig! serslautern ; 32/33 Chasak w.e'emaz! : 40 Jahre jüdische Ju­ gend in Osterreich am Beispiel der Bewe­ MacCloud, Scott: Comics richtig lesen. Aus gung "Haschomer Hazair" 1903 bis 1943 - dem Amerikan. von Heinrich Anders. - 3. Wien: Picus Verl., 1995. - 269 S. : Ill. Aufl. - Hamburg : Carlsen, 1995. - 224 S. : zahlr. BI. - (Carlsen Studio) Die Kinder- und Jugendliteratur der öster• reichischen Verlage: Katalog 1995 / Nata­ Schneider, Bernd: Cowabunga : zur Dar­ lie Tornai (Hrsg.). - Wien : Verl. Au­ stellung von Konflikten und ihren Lösungen torensolidarität, 1995 in Zeichentrickserien ; eine Inhaltsanalyse - Münster: Waxmann, 1995 Nachträge 267 blätter) - Leipzig : Klett-Grundschulverl., 1995 Märchenforschung Wermke, Jutta: Integrierte Medienpädago• Rötzer, Hans Gerd: Märchen - 2. Aufl. - gik - Aufgabe und Problem für Schulunter­ Bamberg : Buchner, 1995. - 252 S. - richt und Lehrerausbildung. In: DU, 48 (Themen, Texte, Interpretationen; 1) (1995), 11,505-514 Rusch-Feja, Diann: The portrayal of the maturation process of girl figures in selec­ ted tales of the Brothers Grimm - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1995. - XI, 288 S. - (European University Studies: Ser. 1, Ger­ man language and literature ; 1539) Nachträge 1994

IDustration Annual '95 : illustrators of children's Lese(r )forschung books; fiction I [Hrsg.:. Bologna Inter~~t!o­ nal Children's Book Fau]. - Gossau, Zurich Gangloff, Tilmann P.: Ausfallerscheinungen : Neugebauer, 1995. - 189 S. : zahlr. 111. der Informationsgesellschaft : funktionaler Analphabetismus und Wissenskluft. In: Annual '95 : illustrators of children's Fernsehen (1994),227-231 books; non fiction I [Hrsg.: Bologna International Children's Book Fair]. - Gos­ sau, Zürich: Neugebauer, 1995. - 149 S. : zahlr. III. Lüönd, Karl; Le':Pin, Charles: Herbert Deutschsprachige Kinder- und Leupin: Plakate, Bilder, Graphiken - Basel [u.a.] : Reinhardt, 1995. - 316 S. : zahlr. Jugendliteratur nach 1945 Ill. Bachmair, Ben: E.T. und ich : wie fiktive Helden helfen, den Alltag zu verarbeiten. In: Fernsehen (1994), 185-191 Didaktik Bergmann, Klaus: Hitler im Comic - Be­ denken und ein Ratschlag. In: Geschichte Lange, Bernward: "Was macht Frederick lernen, 7 (1994),37,8-10 mit den Mäusen?" : textbezogene gelenkte Phantasien im Deutschunterricht der Grund­ Bütow, Antje: Kunst-Zitate = Comic-Kunst. schule. In: Imaginative und emotionale In: Geschichte lernen, 7 (1994), 37, 16-17 Lernprozesse im Deutschunterricht I Kasp~ Gangloff, Tilmann P.: Fernsehen als Zerr­ H. Spinner (Hrsg.). - Frankfurt am Mam spiegel : Gewalt ist eine Krankheit der gan­ [u.a.]: Lang, 1995, 135-153 zen Gesellschaft. In: Fernsehen (1994), Lemanczyk, Klaus: Kindertheater : .vo~ der 166-174 Spielidee zur Aufführung ; ImprovIsatIons­ GanglojJ, Tilmann P.: HitIer auf den Schul­ theater in der Schule - Aachen : Meyer & höfen : über die Gefährdung Jugendlicher Meyer,I995 durch Nazi-Computerspiele. In: Fernsehen Lesen in der Schule : Perspektiven der (1994),217-220 schulischen Leseförderung I Bertelsmann Gangloff, Tilmann P.: Kunstwerke aus Stiftung (Hrsg.). - 3. Aufl. - Gütersloh Fernsehschrott : Ben Bachmair über den Verl. Bertelsmann Stiftung, 1995. - 81 S. guten Freund im Wohnzimmer. In: Fernse­ Märchen, Fabeln und andere Geschichten in hen (1994), 181-183 Stundenbildern : 1. und 2. Jalugangsstufe ; Gangloff, Tilmann P.: Leseschund für An­ Unterrichtsvorschläge mit Kopiervorlagen I alphabeten? : Comics als ausgesetztes Kind hrsg. von Oswald Watzke. Erarb. von Peter der Literatur. In: Fernsehen (1994), 245- Högler . - 1. Aufl. - Donauwörth : Auer, 248 1995. - 83 S. : zahlr. III. Gangloff, Tilmann P.: Millionen mit den Maxlmoser, Wolfgang: Selbsterfahrung Ideen Anderer : wie die Spielzeugindustrie durch Schreiben. In: Imaginative und emo­ die Fernsehhelden vermarktet. In: Fernse­ tionale Lernprozesse im Deutschunterricht I hen (1994), 209-211 Kaspar H. Spinner (Hrsg.). - Frankfurt am Mam [u.a.]: Lang, 1995, 155-168 Gangloff, Tilmann P.: M~cken i!ll FlC?hzir­ kus : der Markt für Kmderzeltschrlften: Reinhardt, Friedrich: Figurentheater und Qualität nur im Abonnement. In: Fernsehen Musik für facherverbindenden projektori~n­ (1994), 239-243 tierten Unterricht (Lehrerheft und Arbelts- 268 Bibliographie Gangloff, Tilmann P.: Ohrenschmaus und Geschichte im Comic [Schwerpunktthemaj. Kopfabenteuer : nur wenige Kostbarkeiten In: Geschichte lernen, 7 (1994), 37 auf dem Kinderkassetten-Markt. In: Fernse­ hen (1994),221-223 Juneja, Monica: Das Leben der Mirabai : eine Geschichte aus dem indischen Mittel­ Gangloff, Tilmann P.: Super Mario erobert alter. In: Geschichte lernen, 7 (1994), 37, die Welt: das Phänomen der Videospiele. 54-60 In: Fernsehen (1994), 213-215 Müller, Manina: "Jugurtha" : die Meta­ Gangloff, Tilmann P.: Zwischen Vergnügen morphose eines antiken Schurken zum Co­ und Angst : was macht das Fernsehen mit mic-Helden. In: Geschichte lernen, 7 den Kindern, was machen Kinder mit dem (1994),37,40-45 Fernseher? In: Fernsehen (1994), 156-165 Pandei, Hans-Jürgen: "Mauschwitz" : die Geschichte im Comic [Schwerpunktthemaj. Kinder der Opfer und die Auseinanderset­ In: Geschichte lernen, 7 (1994), 37 zung der "zweiten Generation". In: Ge­ Horn, Imme: Kinderfernsehen ist, wenn schichte lernen, 7 (1994), 37, 61-65 Kinder fernsehen: Trends, Tendenzen, Per­ Wermke, Jutta: Kreativität als paradoxe spektiven. In: Fernsehen (1994), 139-147 Aufgabe : 2 Bände - Weinheim : Dt. Studi­ enverl., 1994 Kaminski, Winfred: Kinder können lesen : Geschichte und Bedeutung der populären Wolst, Christa: Einen historischen Comic Kinderliteratur. In: Fernsehen (1994), 233- selber machen : die erste Druckmaschinen­ 238 fabrik der Welt. In: Geschichte lernen, 7 (1994),37,28-33 Kosche, Günter: MOSAIK - eine Comic-Se­ rie aus der DDR. In: Geschichte lernen, 7 (1994),37, 11-14 Lutz-Saal, Bärbel: Magie und Realität: wie Kinderfernsehen (nicht) sein sollte. In: Fernsehen (1994), 193-198 Meister, Dorothee; Sander, Uwe: Begrenzte Effekte : wie wirken Medien auf Kinder und Jugendliche? In: Fernsehen (1994), 149-155 Munier, Gerald: Historische Themen im Comic : ein Überblick. In: Geschichte ler­ nen, 7 (1994),37,4-7 Nothelle, Claudia: Zwischen Pop und Poli­ tik : zum Weltbild der Jugendzeitschriften "Bravo", "Ran" und "Junge Zeit" - Mün• ster: Lit-Verl., 1994 Pandei, Hans-Jürsen: Comicliteratur und Geschichte : gezeichnette ~arrativität, ge­ deutete Geschichte und die Asthetik des Ge­ schichtsbewußtseins. In: Geschichte lernen, 7 (1994), 37, 18-26 Ritter, Marieluise: Mit dem Bauch hören : Kinderhörspiele aus der Sicht der Autorin. In: Fernsehen (1994), 225-226 Rogge, Jan-Uwe: Können Kinder fernse­ hen? : eine unendliche Geschichte. In: Fern­ sehen (1994), 175-180

Didaktik Bordei, Rüdiger: Ein Herbst in Deutsch­ land: auf den Spuren eines französischen Anarchisten im Jahre 1923. In: Geschichte lernen, 7 (1994),37,46-53 Chunming, He; Lange, Thomas: Der Opi­ umkrieg : wunder Punkt und Wendepunkt der chinesischen Geschichte. In: Geschichte lernen, 7 (1994),37, 34-39