Jahresbericht 2011 / 2012 Nationalpark -Edersee

Nationalpark

Organisation Buchenurwälder der Karpaten der Vereinten Nationen und Alte Buchenwälder für Bildung, Wissenschaft Deutschlands Kellerwald-Edersee und Kultur Welterbe seit 2007 / 2011 2 3

Jahresbericht 2011 / 2012 Nationalpark Kellerwald-Edersee

Nationalpark Kellerwald-Edersee 4 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

Inhalt

1. Vorwort ...... 7

2. Herausragende Ereignisse ...... 8 2.1 Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder Deutschlands“ ...... 8 2.2 IUCN-Zertifzierung ...... 9 2.3 Nationalpark-Evaluierung EUROPARC ...... 10 2.4 Sonderpostwertzeichen ...... 10

3. Naturschutz und Managementmaßnahmen ...... 11 3.1 Prozessschutz und Biodiversität ...... 11 3.2 Naturschutzbehördliche Aufgaben ...... 11 3.3 Pfl ege- und Entwicklungsmaßnahmen ...... 12 3.3.1 Waldmanagement ...... 12 3.3.2 Off enlandpfl ege ...... 13 3.3.2.1 Spezielle Biotop-Renaturierungen ...... 13 3.3.2.2 Fließgewässer-Renaturierungen ...... 14 3.4 Wildtiermanagement ...... 15 3.5 Verwertung von Naturprodukten ...... 17 3.5.1 Wildbret ...... 17 3.5.2 Holz ...... 17 3.6 Naturschutzgroßprojekt Kellerwald-Region ...... 17

4. Forschung, Monitoring, Dokumentation ...... 20 4.1 Grundlagenkonzeption und Planungen ...... 20 4.2 Kartierungen und Inventarisierungen ...... 20 4.2.1 Baummarder – Fotofallenprojekt ...... 22 4.2.2 Vogelwelt ...... 23 4.2.3 Hautfl ügler – Bienen, Wespen, Hummeln ...... 24 4.2.4 Wanzen ...... 25 4.2.5 Farn- und Blütenpfl anzen ...... 25 4.2.6 Moose ...... 26 4.2.7 Pilze ...... 26 4.3 Monitoring ...... 27 4.3.1 Weisergatter-Sukzessionsforschung ...... 27 4.3.2 Fotomonitoring ...... 28 4.3.3 Level-II-Forschungseinrichtung und Luftmessstation des HLUG ...... 31 4.3.4 Tagfalter-Monitoring ...... 31 4.3.5 Wildtier-Monitoring ...... 32 4.3.5.1 Rotwild-Telemetrie ...... 32 4.3.5.2 Scheinwerfertaxation ...... 33 4.3.5.3 Infrarot-Befl iegung ...... 33 INHALT 5

4.4 Wissenschaftliche Spezialforschung ...... 34 4.4.1 Fledermäuse ...... 35 4.4.2 Fließgewässerforschung ...... 35 4.5 GIS und Datenhaltung ...... 36 4.5.1 Geografi sches Informationssystem (GIS) ...... 36 4.5.2 Datenbanksystem ...... 36 4.5.3 Viertes Hessisches Naturwaldforum Buche ...... 37

5. Öff entlichkeitsarbeit ...... 38 5.1 Medienarbeit ...... 38 5.2 Internet-Auftritt ...... 39 5.3 Veranstaltungen und Messeauftritte ...... 40 5.4 Ausstellungen ...... 43 5.5 Vortragsveranstaltungen ...... 44

6. Nationalpark-Einrichtungen ...... 46 6.1 NationalparkZentrum Kellerwald – Raum für Wildnis und Menschen ...... 46 6.2 BuchenHaus mit Ausstellung und WildnisSchule ...... 47 6.3 WildtierPark Edersee ...... 49 6.4 KellerwaldUhr ...... 50 6.5 Werkstatt & Waldladen ...... 50

7. Bildung und Erholung ...... 52 7.1 Bildungsarbeit ...... 52 7.1.1 Schulische Bildungsarbeit ...... 52 7.1.2 Einsatz ehrenamtlicher Nationalpark-FührerInnen ...... 53 7.1.3 Wildnisbildungsprojekt „Waldscout & Waldranger“ ...... 53 7.2 Erholung ...... 54 7.3 Barrierefreiheit ...... 55

8. Kooperationen der Nationalparkverwaltung ...... 56 8.1 EUROPARC Deutschland e. V...... 56 8.2 Commerzbank Aktiengesellschaft ...... 56 8.3 Naturpark Kellerwald-Edersee ...... 56 8.4 Region Kellerwald-Edersee e. V...... 57 8.5 Touristische Institutionen ...... 57 8.6 Förderverein für den Nationalpark Kellerwald-Edersee e. V...... 58 8.7 Verein der Freunde und Förderer des Wildparks Edersee ...... 59 8.8 Freiwilligeneinsätze im Nationalpark Kellerwald-Edersee ...... 59 8.9 Universität Paderborn ...... 61

Nationalpark Kellerwald-Edersee 6 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

8.10 Arbeitskreis World Heritage Education ...... 61

9. Nationalpark-Region ...... 62 9.1 Nationalpark-Partner ...... 62 9.2 Großveranstaltungen ...... 63

10. Organisation ...... 64 10.1 Organisationsaufbau ...... 64 10.1.1 Personal ...... 64 10.2 Nationalpark-Beirat & Forschungs-Beirat ...... 65 10.3 Haushalt ...... 65 10.3.1 Ausgaben ...... 65 10.3.2 Einnahmen ...... 66 10.3.3 Zuwendungen Dritter ...... 66

11. Internationales ...... 67

12. Anhang ...... 68 12.1 Liste der Forschungsarbeiten von 2004 bis 2012 ...... 68 12.2 Liste der Nationalpark-Partner 2012 ...... 75 12.3 Abkürzungsverzeichnis ...... 76

Adressen ...... 77

Impressum ...... 78 VORWORT 7

1. Vorwort

Eigentlich hätte der Jahresbericht in 2012 erscheinen sol- Dies und vieles mehr können Sie im vorliegenden Bericht len, aber in Folge vieler personeller Engpässe im National- nachlesen. Fragen beantworten wir jederzeit gerne, tiefer- parkamt konnte er nicht rechtzeitig erstellt werden. Wir gehende Informationen können Sie bei zuständigen Mitar- haben uns daher entschlossen, zwei Jahre zusammenzufas- beitern erhalten. sen und so halten Sie jetzt einen Bericht für 2011 und 2012 in Händen. Rückblicke sind immer auch gute Gelegenheiten, Erreichtes und vielleicht nicht ganz Gelungenes mit den Plänen zu 2011 war für den noch jungen Nationalpark ein herausra- vergleichen. Wir werden weiter konzentriert an der Ent- gendes Jahr. Die Zertifi zierung durch die IUCN als „Kate- wicklung des Nationalparks arbeiten. Erfolg in der Breite gorie-II-Nationalpark“ und die wenige Monate später er- ist aber nur mit Unterstützung von vielen Seiten möglich, folgte Einschreibung in die UNESCO-Welterbeliste waren die wir oft erhalten haben und für die wir uns herzlich großartige Erfolge, die auch ein überwältigendes Medien- bedanken möchten. echo hervorriefen. Ihr Die Evaluierung des Nationalparks im Rahmen des Manfred Bauer EUROPARC-Projekts ist mittlerweile abgeschlossen. Im Ergebnis wurde unserem Nationalpark eine – vor allem im Hinblick auf das relativ geringe Alter – sehr hohe Qualität bescheinigt.

Nationalpark Kellerwald-Edersee 8 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

2. Herausragende Ereignisse

2.1 Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder Deutschlands“

Am 25. Juni 2011 war die Sensation perfekt: Kernfl ächen Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe hatte sechs Jahre lang an des Nationalparks Kellerwald-Edersee wurden auf der der Erstellung des Antrag-Dossiers, einer begleitenden Sitzung des UNESCO-Komitees in Paris gemeinsam mit Kommunikationsstrategie und den völkerrechtlichen Ver- vier weiteren deutschen Buchenwaldgebieten als UNESCO- handlungen mit Ukraine und Slowakei gearbeitet. Im Zuge Weltnaturerbe anerkannt. Zusammen mit zehn Gebieten dessen wurden eine Homepage, Broschüren und Faltblätter in der Ukraine und der Slowakei bilden sie nun eine ge- sowie eine repräsentative Ausstellung entwickelt. Im meinsame Welterbestätte mit der offi ziellen Bezeichnung Herbst 2010 hatte die Vor-Ort-Prüfung durch die interna- „Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder tionale Naturschutzunion (IUCN) stattgefunden. Deutschlands“. Die Anerkennung ist eine herausragende Auszeichnung und ein enormer Imagegewinn für die Regionen. Die Bu- chenwälder Deutschlands stehen auf gleicher Stufe wie der Grand Canyon in den USA, das Große Barriereriff in Aus- tralien oder wie das Wattenmeer, dem bisher einzigen großfl ächigen Weltnaturerbe in Deutschland, das 2009 in die UNESCO-Liste als Erbe der Menschheit aufgenom- men wurde.

Der große Erfolg wurde spontan mit vielen Akteuren der Region am 28. Juni 2011 im NationalparkZentrum gefeiert. Die offi zielle Feier des Landes Hessen fand am 7. Oktober 2011 auf Schloss Waldeck statt. Am 15. Oktober 2011 wurde dann die Urkunde von Kishore Rao, Direktor des Übergabe der Welterbe-Urkunde an Vertreter des Landes Hessen, des UNESCO-Welterbezentrums, an Bundesumweltminister Nationalparks Kellerwald-Edersee und der Nationalparkgemeinden in Röttgen überreicht. Neben den Vertretern der beteiligten Berlin. Bundesländer waren auch mehrere Vertreter der Kellerwald- Region angereist. Nationalparkamt und Region betrachten den Welterbetitel mit großem Stolz und bekennen sich zu der Verpfl ichtung, dieses Erbe für die gesamte Menschheit zu bewahren.

Weitere Informationen unter www.weltnaturerbe-buchenwaelder.de www.nationalpark-kellerwald-edersee.de https://www.youtube.com/watch?v=onaDBzs9IEc

Beim Welterbe-Festakt auf Schloss Waldeck führte die Grundschule Vöhl Organisation Buchenurwälder der Karpaten das Th eaterstück „Werden und Vergehen im Buchenwald“ auf. Gemeinsam der Vereinten Nationen und Alte Buchenwälder mit den geladenen Gästen erfreuten sich die Hessische Umweltministerin für Bildung, Wissenschaft Deutschlands und Kultur Welterbe seit 2007 / 2011 Lucia Puttrich und Landrat Dr. Reinhard Kubat an der Darbietung. HERAUSRAGENDE EREIGNISSE 9

2.2 IUCN-Zertifzierung

Die IUCN (International Union for Conservation of Na- ture) hat entschieden, dass dem Nationalpark Kellerwald- Edersee das Zertifi kat „Erfüllung der Kriterien für Natio- nalparke und Einstufung als Nationalpark der Kategorie II der IUCN-Richtlinien“ verliehen wird. Damit ist der hes- sische Nationalpark der erste in Deutschland, der diese hohe Auszeichnung der Weltnaturschutzorganisation er- hält. Im Rahmen einer Feierstunde in am 10. März 2011 überreichte Dr. Stig Johansson, stellvertre- tender Vorsitzender der IUCN-Weltkommission für Schutzgebiete in Europa, das Zertifi kat persönlich an Staatsministerin Lucia Puttrich. Sowohl die Hessische Um- weltministerin wie auch Nationalparkleiter Manfred Bauer Kategorie II erfüllt. Im Oktober 2007 bereiste der IUCN- zeigten sich sehr stolz über diese Auszeichnung. Sie be- Experte Martin Solar aus Slowenien den Nationalpark. Im trachten diese als Anerkennung der geleisteten Arbeit und Mittelpunkt seiner Bewertung stand, ob der Park die Marke Herausforderung für die Zukunft, aber zugleich auch als von mindestens 75 % nutzungsfreier Zonen erreicht und Alleinstellungsmerkmal für den Park. einen konsequenten Schutz und die natürliche Entwicklung „Die IUCN-Management-Kategorien sind der bedeu- seiner charakteristischen Ökosysteme und Lebensgemein- tendste internationale Standard für die Planung, die Ein- schaften gewährleistet. Der noch junge Nationalpark Kel- richtung und das Management von Schutzgebieten. Das lerwald-Edersee weist bereits heute über 90 % nutzungs- Land Hessen zeigt sowohl Weitblick als auch Vorreiter- freier Zonen auf. Geprüft wurde weiterhin, ob Forschung, schaft, indem es das erste Land ist, das diese Standards als Umweltbildung, Erholung und Besucherlenkung schutzge- Richtlinie für das Management eines Nationalparks in bietskonform gesteuert werden und wie das Schutzgebiet Deutschland anwendet“, sagte Dr. Stig Johansson. in die öff entliche Verwaltung und die Landesplanung ein- Entsprechend der Präambel der Nationalpark-Verordnung gebunden ist. Grundlage für die Beurteilung lieferten der lief seit 2007 auf Antrag des Hessischen Umweltministeri- Nationalpark-Plan und die Überprüfungen vor Ort. Anre- ums das entsprechende Zertifi zierungsverfahren. Darin gungen von Martin Solar, beispielsweise zur Zonierung wurde geprüft, inwieweit der Nationalpark Kellerwald- und zum Wildtiermanagement, sind direkt in das Aufstel- Edersee die weltweit gültigen, strengen Anforderungen der lungsverfahren des Nationalpark-Plans eingefl ossen.

Die Übergabe des IUCN-Zertifikats

Nationalpark Kellerwald-Edersee 10 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

2.3 Nationalpark-Evaluierung EUROPARC

Wie alle deutschen Nationalparks nahm der Nationalpark erreicht hat. Insbesondere wurde lobend erwähnt, dass es Kellerwald-Edersee an der Evaluierung teil. Das umfang- bereits einen Nationalpark-Plan mit klaren Zielsetzungen reiche Projekt unter Federführung von EUROPARC und Maßnahmenplänen gibt und schon jetzt das internati- Deutschland e. V. hatte das Ziel, eine Stärken- / Schwächen- onal anerkannte Ziel von mindestens 75 % Prozessschutz- analyse der Nationalparks durchzuführen, um eine zielge- fl äche erreicht bzw. deutlich übertroff en ist. Auch die Presse- richtete Weiterentwicklung der Großschutzgebiete zu ge- und Öff entlichkeitsarbeit fand Anerkennung. währleisten. Ziel war es jedoch nicht, eine Rangfolge der Dennoch gibt es Defi zite, die mittelfristig behoben werden Nationalparks zu erstellen. Denn die Situationen der einzel- sollen. Hierbei sind vor allem interne Evaluierungen und nen Nationalparks unterscheiden sich stark voneinander. So Konzepte, beispielsweise für die Kommunikations- und spielt das Alter des Parks bei der Beurteilung dessen, was Bildungsarbeit, zu nennen. bisher schon erreicht wurde, eine entscheidende Rolle, aber Das Gesamtprojekt ist mittlerweile abgeschlossen, für alle auch z. B. die fi nanzielle Situation des jeweiligen Bundes- Nationalparks in Deutschland liegen Schlussberichte vor. landes. Zudem variieren die Verhältnisse hinsichtlich Natur- ausstattung, Grundbesitz, Umfeld etc., so dass eine Bewer- tung nach Punkten weder gewollt war noch durchgeführt wurde. Die Evaluierung bestand aus drei Teilen. Die Natio- nalparkverwaltung hatte einen umfangreichen Fragebogen zu insgesamt zehn Handlungsfeldern zu beantworten, der anschließend von einem unabhängigen Büro ausgewertet und in einem Bericht umgesetzt wurde. Dieser Bericht bil- dete die Basis für die Bereisung des Gebiets durch ein un- abhängiges, fachlich breit aufgestelltes Komitee, das später den Schlussbericht erstellte. Der Bericht ist im Internet veröff entlicht und kann auf der Der Bericht zur Eva- Seite des Nationalparks eingesehen werden. Insgesamt luierung steht auf der Internetseite des Nati- wurde festgestellt, dass der Nationalpark Kellerwald-- onalparks zum Down- see trotz seiner recht kurzen Geschichte schon sehr viel load bereit.

2.4 Sonderpostwertzeichen

Die Sonderbriefmarke „Nationalpark Kellerwald-Edersee“, zeigt. Das mobile Sonderpostamt der Deutschen Post AG aus der Serie „Deutsche National- und Naturparks 2011“, bot nicht nur die Sonderbriefmarke des Nationalparks mit erschien am 3. Januar 2011. Anlässlich dieses besonderen den zwei Erstagsstempeln aus Berlin und Bonn zum Ver- Ereignisses stellten der Hessische Umweltstaatssekretär kauf, sondern versah auf Wunsch Briefe mit einem Son- Mark Weinmeister, der Leiter der Zoll- und Ver- derstempel, den symbolisch zwei Blätter aus dem Reich der brauchsteuerabteilung im Bundesministerium der Finan- urigen Buchen zierten. zen Hans-Joachim Stähr und Natio- nalparkleiter Manfred Bauer das Das Sonderpostwertzeichen im Wert von 1,45 Euro zeigt einen wunderschönen Blick papierene Kleinod von 44,20 mm x von Schloss Waldeck auf den Edersee, die 26,20 mm am 11. Februar 2011 im Sperrmauer und die Buchenwälder des Natio- NationalparkZentrum Kellerwald vor. nalparks im Herbst. Die Auflage der Brief- marke war limitiert. 6,8 Millionen wurden Im SeminarRaum wurde an diesem bundesweit ver breitet. Tag eine Briefmarkenausstellung ge- Gestaltung: Julia Warbanow, Berlin NATURSCHUTZ UND MANAGEMENTMASSNAHMEN 11

3. Naturschutz und Managementmaßnahmen

3.1 Prozessschutz und Biodiversität

Zentrales Schutzziel im Nationalpark Kellerwald-Edersee Spezielle Artenschutz- und Biotoppfl egemaßnahmen spie- ist die natürliche Entwicklung des europäischen Rotbu- len im Nationalpark nur eine untergeordnete Rolle. Durch chenwaldes und seiner typischen Lebensgemeinschaften Managementmaßnahmen werden während einer befris- ohne menschliche Steuerung. Im Fokus stehen insbesonde- teten Übergangszeit lediglich besonders naturferne, stark re der Erhalt der naturgemäßen Biodiversität des Wald- menschlich veränderte Landschaftsteile wie z. B. Nadel- ökosystems inklusive seiner Sonderstandorte und Begleit- holz-Monokulturen und Gewässerverbauungen renaturiert biotope wie Felsen, Quellen und Bäche sowie die Sicherung sowie natürliche Prozesse angestoßen. und Förderung heute seltener und bedrohter Reifezeiger alter und totholzreicher Wälder.

3.2 Naturschutzbehördliche Aufgaben

Aufgabe des Nationalparks als Untere Naturschutzbehör- Schutz der natürlichen Prozesse geht es dabei um die Ver- de (UNB) ist die Überwachung der Schutzvorschriften ge- meidung und den schrittweisen Rückbau von Beeinträchti- mäß Nationalparkverordnung. Neben dem strengen gungen oder Störungen, die Reduzierung von Nutzungs-

Nationalpark Kellerwald-Edersee 12 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

ansprüchen und die Entwicklung von Ruhezonen im Darüber hinaus fungiert der Nationalpark in externen Gebiet. Dazu gehören gleichermaßen die naturschutzge- Belangen, die seinen Schutz, seine Entwicklung und seine rechte Besucherlenkung und Koordination der Manage- Erschließung berühren, als Träger öff entlicher Belange ment-, Bildungs- und Forschungsaktivitäten in der Fläche. (TÖB).

UNB-Aufgaben in 2011 und 2012 Anzahl Anzahl 2011 2012 TÖB-Stellungnahmen zu Fachplanungen 8 8 Naturschutzrechtliche und artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigungen, -gestattungen, -befreiungen 21 11 Wegebenutzungs- und Betretungserlaubnisse 85 44 Konzeptionelle und planerische Fachbeiträge / Leistungen 7 11

Beispiele für weitere UNB- und TÖB-Aufgaben in 2011 • Mitwirkung an Kompensationsmaßnahmen - und 2012: Calden (Heumulchsaat) • Naturschutzfachliche Begleitung des Helikoptereinsatzes • Entwicklung einer UNB-Checkliste und interne natur- Pfi ngstnelke schutzrechtliche Regelungen (z. B. Stellplatz Wildbeob- • Mitwirkung an der Planfeststellung Erweiterung E.ON- achtungskanzel, Umsetzung Henning-Fütterung, Kavernenkraftwerk Trockentoilette Quernst) • Stellungnahmen zu Bauleitplanungen, z. B.: Camping- • FFH-gerechte Steuerung der Grünlandpfl ege platz Asel-Süd, Wohnmobil-Stellplatz Scheid, DSL- • Konzeption Banfebucht mit dem Wasser- und Schiff - Ausbau Gemeinde Edertal, Besucherparkplatz Baumwip- fahrtsamt felpfad / Kletterpark • Weiterentwicklung Störzonenkonzept und Grünland- • Eingriff sbegleitung Böschungssicherung L3332 Managementkonzept • Baubegleitung Renaturierung Tretbecken Kleinern und Gewässerrenaturierungen

3.3 Pfl ege- und Entwicklungsmaßnahmen

Pfl ege- und Entwicklungsmaßnahmen im Rahmen der Managementzonen des Parks gliedern sich in die Bereiche Waldmanagement, Off enlandpfl ege und (Sonder-)Biotop- Renaturierungen.

3.3.1 Waldmanagement

Aktive Behandlungen von Waldbeständen beschränkten sowie an der Nationalparkgrenze zwischen Frebershau- sich in den beiden Berichtsjahren zum einen auf die klein- sen und Gellershausen ausgeführt. Douglasienreinbestän- fl ächige Entnahme jüngerer Douglasienbestände, zum an- de werden sukzessive entfernt. Die Eingriff e in Fichten- deren auf Umbaumaßnahmen in Fichtenmischbeständen. mischbestände fanden am Himmelreich an der Südspitze Erstere wurden am Rödertriesch nördlich von Kleinern des Nationalparks zwischen Frebershausen und Franke- und im Bereich des Großen Grundes bei Frebershausen nau, aber auch angrenzend im Bereich der vorgenannten NATURSCHUTZ UND MANAGEMENTMASSNAHMEN 13

Douglasienbestände statt. Diese Maßnahmen wurden Nationalpark vor einem Übergreifen des Borkenkäfers zu durchgeführt, um der Borkenkäfergefahr nach Wind- schützen. würfen an der Schutzgebietsgrenze zu begegnen und um Der Rückbau forstlicher Infrastruktur wurde fortgesetzt. dort eingemischte Laubbäume zu begünstigen. Die nach Schwerpunkte waren der Abbau von früheren Kulturzäu- den großen Sturmwurfereignissen vergangener Jahre for- nen und Baumschützern gegen Wildverbiss im gesamten cierte Ausbreitung der Borkenkäfer in den gefährdeten Gebiet. Eine ehemalige Schießstandanlage wurde beseitigt Fichtenwäldern hat sich in den beiden letzten Jahren und die Fütterung am Henning im Bereich der Weltnatur- nur auf geringem Niveau fortgesetzt. Eine regelmäßige erbefl äche wurde abgebaut. Das historische Gebäude wurde Beobachtung der Borkenkäfersituation im Bereich der mit wenigen Reparaturarbeiten originalgetreu am Fahren- 500-Meter-Zone an der Nationalparkgrenze ist erforder- triesch wieder aufgebaut und dient Nationalparkbesuchern lich, um Gefährdungspotentiale für angrenzende, außer- als Schutzhütte. Das 43 km lange Umfassungsgatter soll halb des Nationalparks liegende Fichtenbestände zu er- kurz- bis mittelfristig abgebaut werden. Bisher sind 18,9 km kennen und diese durch Bekämpfungsmaßnahmen im des Gatterzaunes abgebaut worden.

3.3.2 Off enlandpfl ege

Der Nationalpark beinhaltet insgesamt etwa 235 ha Grün- Hutungen (Triescher) bewirtschaftet, um sie dauerhaft zu bzw. Off enland, kulturhistorische Flächen und Besucher- erhalten und zu entwickeln. Dazu wurden Pfl egevereinba- plätze. Aus Gründen des Arten- und Biotopschutzes, rungen mit Landwirten und einem Schäfer abgeschlossen. speziell auch im Sinne von Natura 2000, der kulturhisto- Die Vergütung erfolgt über Dienstleistungsaufträge bzw. rischen Bedeutung oder der Besucherlenkung sollen laut Pfl egeverträge. Die Leistungen umfassen ein- bis zweima- Nationalpark-Plan ca. 129 ha (102 ha im Eigentum des lige Mahd, Beweidung mit Schafen oder Rindern und die Landes Hessen, 27 ha Fremdbesitz) auch langfristig off en Spezialpfl ege durch Ranger oder geschulte Auftragnehmer. gehalten werden. Zur sauberen Abgrenzung gegen das 2011 stand der Abgleich der Verträge mit anderen Förder- Nationalpark-Oberziel Wildnisentwicklung sind diese Flä- programmen der Landwirtschaftsverwaltung im Mittel- chen offi ziellen Pfl ege- oder Besucherzonen zugeordnet. punkt. Die Kosten für die Grünlandpfl ege in 2011 und Jährlich werden rund 100 ha ausgewählte Waldwiesen und 2012 betrugen jeweils insgesamt rund 17.000 €.

3.3.2.1 Spezielle Biotop-Renaturierungen

Die speziellen Biotop-Renaturierungen umfassen Maß- nahmen, die gefährdete oder in ihrer Entwicklung beein- trächtigte Begleit- oder Sonderbiotope fördern. Beispiel- haft für andere Aktionen wurden am Christianseck bei Bringhausen im Rahmen von Freiwilligeneinsätzen (vgl. Kap. 8.8) ein Graslilien-Trockenbiotop, ein Pfi ngstnelken- fels und der Aussichtspunkt von Kiefernanfl ug befreit. Ende 2012 wurden am Bloßenberg zur Unterstützung des Helikoptereinsatzes für die Pfi ngstnelke (vergl. 3.6 Natur- schutzgroßprojekt) an weniger sensiblen Hangpartien motormanuelle Kiefern-Fällungen vorgenommen, um den Aussamungsdruck weiter zu reduzieren. Ergänzend wird die am Ufer der Banfebucht künstlich eingebrachte Robi- Graslilien-Trockenbiotop am Christianseck

Nationalpark Kellerwald-Edersee 14 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

nie in Kooperation mit dem Wasser- und Schiff fahrtsamt einsatz mittels Hand- und Balkenmäher-Mahd entfi lzt, Hann. Münden als fremdländische Problemart mit unter- entkusselt oder ausgemagert. Durch Nadelholzentnahmen schiedlichen Techniken zurückgedrängt. und Entbuschungsarbeiten im Rahmen des Naturschutz- großprojekts werden seit 2009 in den Bereichen Koppe, In der Pfl egezone (II) geht es um die Optimierung kultur- Fahrentriesch und Heiligenstocktriesch bei Altenlot heim historisch wertvoller Off enlandbiotope und die Verbesse- Fortschritte bei der Wiederherstellung ehemaliger Heide- rung ihres Erhaltungszustandes gemäß FFH-Richtlinie. und Magerrasenfl ächen erzielt. 2011 und 2012 wurden Auf Basis eines speziellen Pfl egekonzeptes werden dazu er- weitere Optimierungsarbeiten durchgeführt und verschiedene gänzend jährlich, verteilt auf zahlreiche Kleinfl ächen, rund Plaggfl ächen zur Regeneration von Heide- und Pionierge- 2,5 ha Trocken- und Nassbiotope seltener Arten im Ranger- sellschaften angelegt (vgl. 3.6).

3.3.2.2 Fließgewässer-Renaturierungen

Dezentrale Maßnahmen geringer Dimension, wie die Ent- führt. Größere Maßnahmen, überwiegend im Bereich des nahme kleinerer Durchlassrohre in ehemaligen Rückewe- Banfe-Keßbach-Fließgewässersystems aber auch am Heim- gen, werden von Mitarbeitern des Nationalparks durchge- bach, wurden aufgrund ihrer überregionalen Bedeutung und der Vernetzung mit dem Umfeld im Rahmen des Naturschutzgroßprojekts Kellerwald-Region ausgeführt. So sind 2011 zunächst im Heimbachtal bei Edertal-Kleinern und im Keßbachtal sowie im darauff olgenden Jahr im Be- reich der oberen Banfe umfangreiche Renaturierungen be- werkstelligt worden. Ziel war die Off enlegung der Bach- läufe und die Wiederherstellung der Längsdurchgängigkeit für Groppe, Bachforelle und andere wassergebundene Bachlebewesen durch Beseitigung von teilweise nicht mehr intakten Verrohrungen und anderen künstlichen Querver- bauungen. Die Verrohrungen wurden im Bereich der Wege durch naturnahe Furten ersetzt. In 2011 und 2012 wurden 19 Einzelmaßnahmen mit Gesamtkosten von 167.000 € aus

Fußgängerbrücke und Furt am renaturierten Heimbach

Für die europaweit gefährdete Groppe sind die Durchgängigkeit und die Eingangsbereich des Nationalparks mit naturnaher Tretanlage in der Naturnähe eines Bachsystems lebenswichtig. Bachaue des Heimbachs bei Kleinern NATURSCHUTZ UND MANAGEMENTMASSNAHMEN 15

Mitteln des Naturschutzgroßprojekts Kellerwald-Region eine Furt ersetzt. Durch diese Maßnahmen wurden das umgesetzt (vgl. 3.6). Landschaftsbild und die ökologische Funktionalität dieses Am Heimbach bei Kleinern hat die Gemeinde Edertal im Bachauenabschnitts an der Schutzgebietsgrenze erheblich Zuge der Renaturierungsarbeiten ein im Bereich der aufge wertet und die touristische Infrastruktur verbessert. Nationalparkgrenze gelegenes und bereits in die Jahre ge- Die Gemeinde Edertal, Nationalpark Kellerwald-Edersee kommenes Wassertretbecken zu einer modernen naturver- und Naturpark Kellerwald-Edersee mit dem Naturschutz- träglichen Wassertretanlage entwickelt. Eine lange Verrohr- großprojekt sowie der eingetragene Verein „Region Keller- ung des Bachlaufs wurde beseitigt und durch eine wald-Edersee“ haben in gemeinsamer Anstrengung einen barrierefreie Fußgängerbrücke über den Heimbach sowie positiven Beitrag zur regionalen Entwicklung geleistet.

3.4 Wildtiermanagement

Im Idealfall bleiben Wildtierpopulationen in Nationalparks Alle beteiligten Jäger mussten einen schriftlichen Nachweis von Eingriff en jeglicher Art verschont. Um den Schutzzweck erbringen, dass sie auf laufende Ziele geschossen haben trotz des Fehlens natürlicher Prädatoren wie Wolf oder Luchs und „Kundige Person“ sind. Trophäen werden von der Na- nicht zu gefährden, ist eine Reduktion der Schalenwildarten tionalparkverwaltung einbehalten. Seit 2008 werden sie Rot-, Dam-, Reh-, Muff el- und Schwarzwild notwendig. Bildungseinrichtungen im Umfeld des Nationalparks zur Die Bejagung ist auf bestimmte Flächen im Nationalpark Verfügung gestellt. beschränkt. Die Bereiche gliedern sich in eine Jagdzone von Die Abschüsse wurden dem Ziel einer Reduzierung der 3.877 ha und eine jagdfreie Zone von 1.861 ha. Die jagd- Wildbestände angepasst und grundsätzlich hoch angesetzt. freie Zone umfasst die Fläche des Weltnaturerbegebiets, Besonders hoch liegen die Abschusspläne bei Damwild das E.ON- Hochspeicherbecken, wenige noch jagdlich ab- und Muffl on, denn beim Damwild ist eine starke Reduzie- gegliederte Flächen sowie drei größere Wiesenkomplexe. rung, beim Muffl on eine Aufl ösung der Bestände er- Die Jagdzone soll bis 2017 schrittweise reduziert werden. wünscht. Die Eingriff e beim Schwarzwild sind generell Ab 2018 ist eine Bejagung ausschließlich auf den Dauer- hoch anzusetzen, um Schäden in den angrenzenden land- jagdzonen von 1.205 ha (21 % der Nationalparkfl äche) an- wirtschaftlichen Flächen möglichst gering zu halten. gestrebt. Es ist erklärtes Ziel, Wildschäden in Bereichen außerhalb Grundlage für die Höhe der Schalendwildreduktion und des Nationalparks so gering wie möglich zu halten. Dies gilt damit Abschussplanung sind die Ergebnisse der Vegetati- sowohl für landwirtschaftliche Flächen als auch für forst- onskartierung, der Rückrechnungsmodelle sowie der Aus- wirtschaftlich genutzte Flächen. In 2011 wurden intensive wertung der Sichtbeobachtungen bei den Bewegungs- Gespräche mit allen an den Nationalpark angrenzenden jagden. Im Jahr 2011 wurden außerdem noch Ergebnisse Organisationen geführt, und das Wildtiermanagement- der Scheinwerferzählungen und der Infrarot-Befl iegung Konzept für den Nationalpark genehmigt. Dieses Konzept hinzugezogen (vgl. 4.3.5.2 / 4.3.5.3). Alle Daten zur Schät- regelt die Ziele und Methoden, wie mit Wildtieren in jagd- zung der Wildbestände werden von externen Wildbiologen licher Hinsicht umgegangen werden soll. Über einen Zeit- ermittelt. Hieraus ergeben sich Aufschlüsse über die Zu- raum von fünf Jahren wurde dieses Konzept mit dem Um- sammensetzung der Wildbestände und Tendenzen der feld diskutiert. Eingebunden in die Diskussion waren Populationsentwicklung. neben den rechtlichen Vorgaben (IUCN, EUROPARC Die Wildbestandsreduktion erfolgt sowohl durch Einzel- Deutschland, Nationalpark-Verordnung) die Naturschutz- ansitze in zwei kurzen Intervallen im August und Septem- verbände, angrenzende Jagdpächter, Jagdgenossenschaften, ber sowie durch Bewegungsjagden im Herbst. eine Interessengemeinschaft der Jagdpächter, Grundeigen- 2011 und 2012 wurden je zehn Bewegungsjagden durch- tümer und Bewirtschafter land- und forstwirtschaftlicher geführt. Grundsätzlich werden Jagdhunde zur Beunruhi- Flächen. gung eingesetzt. Die Planung erfolgte in enger Abstim- Die intensive Kommunikation mit den an den National- mung mit dem Institut für Wildtierkunde an der park angrenzenden Organisationen wurde 2012 fortgesetzt. Universität Göttingen.

Nationalpark Kellerwald-Edersee 16 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

Schalenwildabschuss von 2004 /05 bis 2012/13

70 Fachleute aus Schutzgebieten, Behörden, Verbänden, relevanten Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und wissenschaftlichen Institutionen diskutierten auf einer Tagung am 29. und 30.03.2011 in Bad Wildungen die Konzepte und die Praxis der „Wildbestandsregulierung in deutschen Nationalparks“. Die Abschlussdokumentation kann heruntergeladen werden unter http://www.europarc-deutschland.de/wp-content/uploads/2012/10/201201_Tagungsdokumentation_Wildbestandsregulierung.pdf NATURSCHUTZ UND MANAGEMENTMASSNAHMEN 17

3.5 Verwertung von Naturprodukten

3.5.1 Wildbret

Im Nationalpark Kellerwald-Edersee werden alle Stücke Verwertung zugeführt werden. Das meiste Wildbret wird Wild, die während der Intervall-Jagd und auf den Bewe- als ganzes Stück an Privatpersonen oder die umliegende gungsjagden erlegt werden, vermarktet. Die Wildverwer- Gastronomie verkauft. Ein größerer Teil geht an den Wald- tung ist seit 2009 nach „Gutes aus Hessen“ zertifi ziert. laden Kassel, der vom Forstamt Wolfhagen betrieben wird. 2011 wurden insgesamt 252 Stücke Wild veräußert. Zehn Die Gesamteinnahmen über den Verkauf ganzer Stücke Stücke waren auf Grund der hohen Anforderungen an die betrugen in 2012 insgesamt 18.911 €. Qualität des Wildbrets nicht zu vermarkten und wurden Ein Teil der Strecke wurde auch im eigenen Waldladen ordnungsgemäß beseitigt. Die Gesamteinnahmen betrugen in Gellershausen vermarktet. Hier wurden an mehreren 18.594 €. Abzüglich der Kosten für Unterhaltung der Verkaufstagen im Herbst einzelne Bratenstücke-Keulen, Kühl- und Verkaufseinrichtungen, die 5.800 € ausmachten, Blätter oder Rücken sowie Bratwürste, Salamis, Pfeff erbei- betrug der Erlös 12.794 €. ßer und Dauerwurst verkauft. Die Gesamteinnahmen des 2012 wurden insgesamt 249 Stücke Wild erlegt. 11 Stücke Nationalpark-Waldladens betrugen in 2012 insgesamt waren als Fallwild gefunden worden und konnten nicht der 5.052 €.

3.5.2 Holz

Die Aufarbeitung von Holz erfolgt nur im Zuge des Wald- im Schutzgebiet. Aufgearbeitetes Holz wird grundsätzlich umbaus (vergl. 3.3.1). Baumstämme, die beispielsweise bei veräußert, auf eine regionale Vermarktung wird Wert ge- einem Sturm über Wege fallen und sie somit versperren legt. Bei Waldumbaumaßnahmen wurden ausschließlich werden i. d. R. lediglich zur Seite geräumt und verbleiben Nadelholzbestände motormanuell aufgearbeitet.

Verwertung von Naturprodukten 2011 2012 Fichte / Douglasie 1.275 fm 1.800 fm Kiefer 156 fm 86 fm Bearbeitete Fläche 8 ha 6 ha Erlöse 74.883,00 € 103.863,66 €

3.6 Naturschutzgroßprojekt Kellerwald-Region

Mit dem Förderprogramm für Naturschutzgroßprojekte Die Projektkulisse bilden Natur- und Nationalpark Keller- fördert der Bund Naturschutzvorhaben von gesamtstaat- wald-Edersee mit den vier Kerngebieten Nationalpark, lich repräsentativer Bedeutung. Zentrales Ziel des Keller- nördliche Ederseesteilhänge, Kulturlandschaft Frankenau wald-Projekts ist es, die ausgedehnten Buchenwälder und Wesetal sowie Hoher Keller. und die vielgestaltige Kulturlandschaft der Region zu erhalten und weiter zu entwickeln.

Nationalpark Kellerwald-Edersee 18 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

Wichtige Ziele in den Kerngebieten des Naturschutzgroßprojektes Nationalpark Renaturierung ausgewählter Fließgewässer, Waldsonder- und Offenlandbiotope in Ergänzung zum großflächigen Prozessschutz Nördliche Ederseesteilhänge Sicherung von Naturwald-Kernflächen und Xerotherm-Biotopen teils durch Pro- zessschutz, Umbau von Nadelholz-Fehlbestockungen, randlich Magerrasenpflege, Besucherlenkung (in Zusammenarbeit mit FA Vöhl) Kulturlandschaft Frankenau und Wesetal Entwicklung von nachhaltigen Landnutzungsformen und innovativen Regionalent- wicklungsansätzen (Gründung Hessens 1. Arche-Region), Pflege von Extensiv- und Feuchtwiesen, Heiden und Magerrasen, Renaturierung von Gewässern Hoher Keller Praxismodell Forstwirtschaft und Naturschutz in Kooperation mit FA und verschiedenen Waldbesitzarten, Renaturierung von Waldsonderbiotopen (Fels- und Blockfluren, Quellen, Moore und Fließgewässer, Trocken- und Sumpfwälder), Besucherlenkung

Projektträger ist der Zweckverband Naturpark Kellerwald- Nationalpark fand im Frühjahr 2011 am Bloßenberg bei Edersee in enger Zusammenarbeit mit dem Nationalpark. Bringhausen eine boden- und vegetationsschonende Ent- Zusätzlich zur Bundesförderung in Höhe von 65 % unter- nahme von Kiefern aus den steilen Pfi ngstnelken-Felshän- stützt das Land Hessen das Großvorhaben mit einem An- gen per Helikopter statt. Diese Spezialmaßnahme fand teil von 25 %. Zehn Prozent der Kosten tragen die Kom- große öff entliche Beachtung. Damit der Bestand der größten munen des Zweckverbandes. Nach einer dreijährigen hessischen Pfi ngstnelken-Population entsprechend ihrer Vorplanungsphase mit intensiver Regionalbeteiligung ste- nationalen Bedeutung vollständig gesichert werden kann, hen für die Umsetzung des Gesamtprojektes bis zum Jahre wird in Abstimmung mit dem Bundesamt für Naturschutz 2015 ca. 6,2 Millionen Euro zur Verfügung. eine zweite Hubschrauber-Aktion erfolgen.

Grundlagen für die Projektumsetzung bilden der Projekt- In den anderen Kerngebieten außerhalb des Nationalparks antrag und der genehmigte Pfl ege- und Entwicklungsplan standen in Zusammenarbeit mit den Forstämtern Arbeiten (Planungsgruppe Natur und Landschaft 2008) sowie eine zur Entnahme von Nadelgehölzen aus den Steilhängen des Sozioökonomische Begleitstudie (cognitio 2008). Edersees oder den Mooren und Blockhalden des Hohen Kellers auf dem Programm. Gleichzeitig konzentrierten Nach der Übergabe des Bewilligungsbescheides im Okto- sich die Anstrengungen in der Kulturlandschaft um Fran- ber 2009 konnte umgehend mit den Detailplanungen und kenau neben der Heide-Regeneration auf den Start des Ausschreibungen der Realisierungsmaßnahmen begonnen Flurneuordnungsverfahrens und die Etablierung Hessens werden. In der Saison 2011 kamen im Projektraum Maß- erster Arche-Region mit alten Haustierrassen. Grund- nahmen im Gesamtwert von etwa einer Million Euro, in stücksankäufe und Tauschkulissen kommen in konstruk- 2012 rund eine Million Euro zur Ausführung. In 2012 tiver Atmosphäre voran und ein Arche-Rundweg befi ndet wurde ein Antrag zur Verlängerung des Projektes um drei sich in Planung. Als fahrender Infostand fi ndet ein Schä- Jahre bei den Fördermittelgebern gestellt. ferwagen großen Anklang in der Region.

Im Kerngebiet Nationalpark sind ausschließlich Projekte Über die Förderung der Naturschätze des Kellerwaldes möglich, die nicht vom hoheitlichen Grundauftrag eines hinaus liefert das Naturschutzgroßprojekt somit große Nationalparks zur Wildnisentwicklung durch Prozess- Chancen für eine weitere touristische Inwertsetzung der schutz abgedeckt sind und eine überregionale Bedeutung Region. oder einen Vernetzungsbezug nach außen aufweisen. So wurden die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Hute- landschaften bei Altenlotheim (Koppe, Fahrentriesch und Heiligenstockdriesch) mit weiteren Entbuschungsarbeiten, Erstbeweidung und lokalen Plaggenhieb-Versuchen sowie verschiedene Gewässerrenaturierungen an Banfe, Keßbach und Heimbach fortgeführt (vgl. Kap 3.3.2.2). Wegen der nationalen Bedeutung des Pfi ngstnelkenbestandes im NATURSCHUTZ UND MANAGEMENTMASSNAHMEN 19

Bloßenberg vor der Helikopterfällung des 100-jährigen Kiefernbestandes. Die Pfi ngstnelkenpolster werden durch die Anhäufung von Kiefernnadeln überdeckt. Die Nadeln verkeilen sich ineinander und werden weder vom Regen fortgespült noch durch Wind fortgetragen und verwittern sehr langsam. Moospolster wachsen auf diesen dichten Nadelpolstern, die Pfi ngstnelken können diese Barriere nicht durchwachsen und „ersticken“ durch Lichtmangel. Beim Verwitterungsprozess der Nadeln werden sowohl Stickstoff als auch Nährstoff e freigesetzt, die Nachbarvegetation wie Gräser oder dicke Moospolster fördert, wodurch langfristig die konkurrenzschwache Pfi ngstnelke verdrängt wird.

Mittels der sogenannten „Seilklettertechnik“ (SKT) bewegten sich Baumkletterer in den zu fällenden Bäumen und setzten diese unter Motorsägeneinsatz stückweise ab. Vor dem Abtrennen wurden die Baumabschnitte am Lastenseil des Helikopters angeschlagen, der die Lasten mit dem Trennschnitt direkt übernahm.

Nach der Entnahme der Kiefern kann sich Hessens größter Pfingstnelkenbestand wieder stabilisieren.

Nationalpark Kellerwald-Edersee 20 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

4. Forschung, Monitoring, Dokumentation

4.1 Grundlagenkonzeption und Planungen

Forschung und Monitoring im Nationalpark Kellerwald- • Mitwirkung an einer Bund-Länder-AG Integratives Edersee stützen sich auf ein eigenes Forschungskonzept, Monitoring für Großschutzgebiete (F&E-Vorhaben) das sich im Wesentlichen in die vier Bereiche Inventarisie- • Vorbereitungen für ein IT- und Datenbank-Konzept rung, Monitoring, Naturwissenschaftliche Spezialfor- • Entwicklung eines Zielartenkonzeptes für den National- schung und Sozioökonomische Forschung gliedert (vgl. park AFZ: Frede 2010). Spezialkonzepte und Ausführungs- • Vorbereitung eines Monitoringkonzeptes mit Bewer- planungen orientieren sich am Nationalpark-Plan oder tungsmatrix für das Grünland in den Pfl egezonen des sind in überregionale Sonderprojekte eingebettet. In 2011 Nationalparks und 2012 war die Forschungs- und Planungsabteilung u. a. • Weiterentwicklung eines Störzonenkonzepts als Basis mit folgenden Projekten und Planungen befasst: für den II. Wegeplan • Bund-Länder-Lenkungsgruppe Weltnaturerbe • Weiterentwicklung von Planungs- und Umsetzungs- • Fachkonzeptionelle Leitung des Naturschutzgroß- verfahren für das Flächenmanagement projektes Region Kellerwald (BfN): Koordination Umsetzungsmaßnahmen in einer Größenordnung von 2 Millionen Euro

4.2 Kartierungen und Inventarisierungen

Die Erfassung der natürlichen Lebensgrundlagen (Boden, weit vorangeschritten, dass sie in die Forschungsbereiche Wasser, Luft) sowie des Biotop- und Artenspektrums im des „Monitorings“ (vgl. Kap. 4.3) oder der „Spezialfor- Großschutzgebiet dienen als Grundlage für das Schutzge- schung“ (s. Kap. 4.4.) überführt werden können. bietsmanagement sowie die Nationalpark-spezifi schen Bil- Den aktuellen Gesamtstand der Arten-Inventarisierung dungs- und Forschungsaufgaben. mit Jahreswechsel 2012 /13 gibt die Übersichtstabelle auf Auf faunistischer Ebene liegt der Schwerpunkt derzeit in Seite 21 wieder – insgesamt wurden bis dahin über 5.800 der Vertiefung verschiedener Insektengruppen und der Er- Arten (über 1.800 Pfl anzen- und über 4.000 Tierarten) gänzung bisher wenig bearbeiteter Gruppen (z. B. Spinnen, im Nationalpark nachgewiesen. Dr. Franz Malec, der ehe- Laufkäfer, Ameisen), im Floristischen bei der Komplettie- malige Leiter des Naturkundemuseums Kassel, führt seit rung der Moose sowie der Farn- und Blütenpfl anzen. Eine 2011 die Daten aller Experten zu einer offi ziellen, taxono- Reihe von Inventarisierungsprojekten, beispielsweise die misch überprüften Gesamtartenliste des Nationalparks zu- Fledermaus- und Wanzen-Forschung, sind mittlerweile so sammen. FORSCHUNG, MONITORING, DOKUMENTATION 21

Artenanzahlen nach Tier- und Pflanzengruppen im Nationalpark Kellerwald-Edersee Inventarisierungsstand 31.12.2012 Tiergruppe Artenzahl Quelle Säuger 53 (58)* Frede, Malec (2005 – 12), div. Informanten davon Fledermäuse (18) Dietz (2000 – 2012)

Vögel 81 Lübcke (1995, 2007), Paleit (2002 / 4), erg. Amphibien 10 Mai (1989), ergänzt 2009 Reptilien 5 Mai (1989), ergänzt 2009 Käfer 1.039 Schaffrath (1996 – 2012), Hannover u. a. Schmetterlinge 857 Hannover (2006, 2011), Brunzel (2011, 2012) davon Tagfalter (61) Hautflügler 259 Fuhrmann (2004-2012), Theunert (1998), Zaenker (2011), Malec (2012) Wanzen 318 Morkel (2005 – 2012) Netzflügler 34 Morkel (2009 – 2012) Kamelhalsfliegen 3 Morkel (2009 – 2012) Schlammfliegen 2 Morkel (2009 – 2012) Schwebfliegen 232 Malec (2005 – 2012) Weitere Dipteren (Raupen-, Raub-, Stink-, Dick- 165 Malec (2005 – 2012) kopf-, Lausfliegen, Hummelschweber, Bremsen) Buckelfliegen 51 Prescher (2010) Pilzmücken 211 Zaenker (2005 – 2012) Heuschrecken 28 Frede (1997 – 2011), Tigges (2009) Libellen 20 Hannover (2007), Tamm (2010) Köcherfliegen 89 Wrede (2010 – 2012) Steinfliegen 23 Wrede (2010 – 2012) Eintagsfliegen 29 Wrede (2010 – 2012) Flohkrebse 3 Wrede (2010 – 2012) Spinnen 271 Melnichnova (2010), Blick (2011 – 2012), Zaenker (2011b), Tamm (1981, 1982) Schnecken (gesamter Naturpark) 72 Lehmann (2003 – 2009)

Pflanzengruppen Artenzahlen Quelle Farne und Blütenpflanzen 600 Lehmann (2004, erg. 2011), Frede, Bot. AK Pilze 604 Langer (2004 – 2011), Mayr (1991, 1997) Flechten 280 Teuber (2004 – 2009) Moose 325 (+12) Teuber (2006 – 2012), Waesch (2008-2012), u. a. (+ = Sonderbiotop an der NLP-Grenze)

Sonstiges Gallenerreger (versch. Gruppen**) 100 Lehmann (2006) Quellfauna (versch. Gruppen**) 931 Zaenker (2002 – 2012) Quellen 563 Zaenker (2002 – 2012)

Vegetationstypen 43 PNL (2005 / 6)

Biotoptypen 87 PNL (2005 / 6) Biotop-Einzelflächen ca. 10.500

* vermutete Artenzahl ** beinhaltet teilweise auch die oben genannten Gruppen

Nationalpark Kellerwald-Edersee 22 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

4.2.1 Baummarder – Fotofallenprojekt

Der Kenntnisstand zum Vorkommen des Baummarders Es gelangen in 2011 im Osten und im Zentrum des Natio- (Martes martes) in Hessen ist sehr lückenhaft. Auch aus nalparks dreizehn und in 2012 im Süden und im Westen dem Gebiet des Nationalparks lag kein sicherer Nachweis fünf sichere Baummardernachweise an jeweils drei von des Baummarders vor, da bei Sichtbeobachtungen Ver- zwölf Kamerastandorten. Zusätzlich lieferten die Untersu- wechslungen mit dem Steinmarder leicht möglich sind. chungen interessante Informationen zur Biologie weiterer Tierarten, zu Gruppengröße, Altersstruktur, Geburtszeit- Daher erfolgte in den Jahren 2011 und 2012 eine systema- punkt der Jungtiere und Tag-Nacht-Aktivität. So zeigten tische Erfassung des Baummarders an Probestellen mit Fo- die Bilder im ersten Jahr zur Hälfte Waschbären und Rehe, tofallen und mit Lockstoff bestrichenen Stöcken. An den in 2012 zu 52 % Wildschweine und Rehe. Häufi g nachge- Lockstöcken sollten Haare haften bleiben, die zum eindeu- wiesen wurden auch Füchse, Dam- und Rothirsche, aber tigen genetischen Artnachweis dienen. Die Probestellen auch Dachs, Wildkatze und Steinmarder wurden aufge- waren schematisch verteilt, eine Einheit auf 2,5 km², insge- nommen, letzterer interessanterweise nur an Standorten, samt 24 Quadranten. 2011 wurde zunächst der östliche an denen auch der Baummarder vorkam. Teil, im Folgejahr der westliche Teil des Schutzgebietes be- probt. Als Fotofalle wurde das Modell „Capture“ der Firma Projektpartner: Dipl. Biol. Johannes Lang, Cuddeback ausgewählt. Als Lockmittel wurde „Hawbakers Dipl. Biol. Olaf Simon, Marten Lure“ verwendet. Institut für Tierökologie und Naturbildung

Verteilung der Fotofallen für das Baummarder-Projekt FORSCHUNG, MONITORING, DOKUMENTATION 23

Der Nachweis des Baummarders im National- park erfolgte durch Fotofallen.

4.2.2 Vogelwelt

Ein Höhepunkt des Jahres 2011 war der Brutversuch eines typisch ist. Die Lösung dieses Phänomens war, dass es ganz Fischadlerpärchens außerhalb des Nationalparks am Rande in der Nähe an der Quernst-Kapelle eine Rauchschwalben- des Schutzgebietes. Dies bestärkt die Erwartung der Rück- brut gab, die hier seit 2008 belegt ist. Die geschlagene kehr des Fischadlers als Brutvogel für die Nationalpark- Rauchschwalbe zeigt die ausgesprochene Wendigkeit des Region. Weitere Besonderheiten des Jahres 2011 waren die Sperlingskauzes beim Fliegen. Der ermittelte Speiseplan Beobachtung eines Wendehalses am Fahrentriesch zur Brut- des Sperlingskauzes ist recht bunt: Rotkehlchen (3x), zeit und fünf verschieden rufende Zwergschnäpper im Buchfi nk (3x), Kohlmeise (2x), Heckenbraunelle (2x), Verlauf des Jahres. Im Mai 2011 entdeckte während einer Zilpzalp / Fitis (2x), die oben erwähnte Rauchschwalbe, geführten Ranger-Tour die Gruppe eine Sperlingskauzbrut, Garten- / Waldbaumläufer, Trauerschnäpper, Waldlaub- die auch fotografi sch belegt werden konnte. An den Resten, sänger, Mönchsgrasmücke (je 1x). Hinzu kommt eine die die Altvögel aus dem Nest trugen, konnte durch FENA- nicht unerhebliche Menge an Kleinsäugern. Mitarbeiter Ralph-Günther Lösekrug anhand der Federn eine Analyse der ge- schlagenen Kleinvögel erstellt werden. Interessant daran war, dass sich auch eine erwachsene Rauchschwalbe darun- ter befand, was für ein Waldgebiet un-

Der Sperlingskauz brütete im Bereich der Quernst in einer abgestorbenen Fichte.

Nationalpark Kellerwald-Edersee 24 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

4.2.3 Hautfl ügler – Bienen, Wespen, Hummeln

Die Stechimmen wurden mit verschiedenen Methoden Am Bloßenberg zeigte sich 2011 nach der Entnahme von kartiert. Vor allem die Waldstandorte wurden mit Malaise- Kiefern zunächst eine sehr „uneinheitliche“ Fauna aus Fallen untersucht, während die Freifl ächen bisher aus- häufi gen Arten des ehemaligen Kiefernwaldes und vielen schließlich mit dem Kescher abgesucht wurden. Gelbscha- euryöken / sozialen Arten (vgl 3.6). In 2012 zeigte sich len kamen bisher nur einmalig im Wald am Bodenscheid dort dann eine Zunahme der Artenzahl (36 Arten), vor zum Einsatz. Darüber hinaus wurden viele Waldstandorte allem wärmeliebender und wertgebender Arten, darunter zusätzlich oder ausschließlich mit Baumfallen kartiert. sogar fünf neue Arten für den Nationalpark Kellerwald- Edersee. Eine Besonderheit ist die Wegwespe Arachnospila An den 18 Fallenstandorten konnten 19 neue Arten für ausa, bisher im Umfeld nur im Naturschutzgebiet Kahle den Nationalpark nachgewiesen werden. Die Artenzahl Hardt nachgewiesen. der drei Familien stieg damit auf 256. Eine Flugfalle in einem Bergahorn erwies sich in beiden Berichtsjahren als sehr artenarm, obwohl in der Literatur Herausragend sind hierbei die Ergebnisse der Windwurf- immer wieder auf die Bedeutung von Bergahorn als Nektar- fl äche. Hier waren die Artenzahlen und Abundanzen der quelle hingewiesen wird. Gespannt werden die Ergebnisse Arten überraschend hoch. Mit dem Fortschreiten der Suk- aus einem Spitzahorn, der 2013 untersucht wird, erwartet. zession fallen nach nunmehr fünf Jahren Abundanz und Artenzahl stark ab, dennoch kommen auch hier immer Projektpartner: Markus Fuhrmann, Kreuztal noch neue Arten vor. Als weiterer sehr interessanter Wald- standort entpuppte sich der Lingenkopf, der inzwischen 73 Arten aufweist. Dieser sehr alte Wald zeigt, dass Stechim- men bereits Wälder besiedeln, die sich im Stadium des Zusammenbruchs befi nden. Diese beiden Standorte sind hervorragende Modelle zur Erklärung der Stechimmen- sukzession mitteleuropäischer Buchenwaldstandorte.

Malaise-Falle am Lingenkopf

Flugfalle im Bergahorn am Frankenauer Tor. Die Untersuchungen wer- den von Rangern, die speziell in Seil-Kletter-Techniken geschult wurden, durchgeführt. FORSCHUNG, MONITORING, DOKUMENTATION 25

4.2.4 Wanzen

Die Dokumentation der Wanzenfauna im Nationalpark ergebnisse wird die Wanzenforschung künftig in Spezial- Kellerwald-Edersee ist vergleichsweise weit fortgeschritten. fragestellungen zu Monitoring und Management des Hinsichtlich ihrer Artausstattung handelt es sich gegen- Schutzgebietes überführt. In diesem Sinne wurde 2012 ein wärtig um die am besten untersuchte Lokalfauna dieser Projekt zu Rindenwanzen als Naturnäheindikatoren in Tiergruppe für ein Gebiet entsprechender Fläche in Hessen. Prozesschutzfl ächen gestartet. 2011 lag der Schwerpunkt auf der Erfassung der Wanzen- gesellschaften der Waldwiesentäler und der Herausarbei- Projektpartner: Dr. Carsten Morkel, Beverungen tung von Indikatorarten für bestimmte Biotoptypen und -zustände. Bis Anfang 2012 wurden insgesamt 313 Wan- zenarten auf dem Gebiet des Nationalparks nachgewiesen. Für einen europäischen Expertenkongress präsentierte Dr. Carsten Morkel den Forschungsstand auf einem wis- senschaftlichen Poster. Mit Vervollständigung der Inventur-

Abb.: Poster vom 37. Zentraleuropäischen Wanze nkong ress (C. Morkel 2011)

4.2.5 Farn- und Blütenpfl anzen

Die Basis für die botanische Erforschung im Nationalpark fäßpfl anzen im Nationalpark Kellerwald-Edersee umfasst liefert die Floristische Rasterkartierung des Botanischen mit Stand Ende 2012 somit 600 belegte Spezies und rund Arbeitskreises im NABU Waldeck-Frankenberg (vgl. Flora 40 unsichere, noch zu überprüfende Angaben (vgl. AFZ Wa-Fkb: Becker, Frede & Lehmann 1996). Seither ver- 1/2013: Lehmann & Frede, sowie 4.5.3). tieft Wolfgang Lehmann die Datenlage systematisch mit- tels Erfassung im 1/64-Messtischblatt-Maßstab. In 51 den Park betreff enden Rasterfeldern wurden bisher 15.167 Nachweise erbracht, was einen Durchschnitt von 297 Arten pro Feld ergibt. Aus Anlass des 4. Naturwaldforums Buche im September 2012 konnten die fl oristischen Daten erstmals mit Ergebnissen anderer vegetationskundlicher Projekte im Schutzgebiet (Biotopkartierung, Weiser gatter- Erhebung und Permanente Stichprobeninventur) ver- schnitten werden. Die aktuelle Gesamtartenliste der Ge-

Abb.: Übersicht über den Stand der Floristischen Rasterkartierung 1/64 MTB im Nationalpark (Lehmann)

Nationalpark Kellerwald-Edersee 26 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

4.2.6 Moose

Seit 2008 erfolgt eine gezielte Inventarisierung der Moos- (ein Hornmoos, 28 Lebermoose, 120 Laubmoose) nachge- fl ora. Die Gesamtzahl der bisher erfassten Arten beläuft wiesen wurden, sowie im Los Hohe Stoßkopf, wo ebenfalls sich auf 325, die zu erwartende Gesamtartenzahl wird auf 149 Arten (37 Lebermoose, 112 Laubmoose) gefunden etwa 350 geschätzt. wurden. Im Jahr 2011 wurden die Gebiete Weißer Stein, Talgang, Zusätzlich erfolgte eine gezielte Suche nach der FFH-Art Quernstgrund, Koppe, Harzberg und Bärenbachtal, im Dicranum viride, welche im Frühjahr 2012 zum ersten Mal Jahr 2012 das Elsebachtal, das Untere Banfetal, der Hohe im Nationalpark gefunden wurde und nun an einem wei- Stoßkopf sowie ausgewählte Lebensräume auf Blockhal- teren Standort belegt ist. den, Felsfl uren, Schluchtwäldern und Quellbiotopen Insgesamt konnten trotz des bereits erreichten guten quantitativ erfasst. Überdurchschnittlich hoch erwies sich Kenntnistandes im Jahr 2011 die bemerkenswerte Zahl die Artenzahl im Gebiet Quernstgrund, wo 149 Arten von 24 Arten und in 2012 noch weitere 18 Arten neu für den Nationalpark nachgewiesen werden. Es zeichnet sich zudem deutlich ab, dass zahlreiche Rote- Liste-Arten im Nationalpark auff allend regelmäßig auf- treten. Bei mehr als zehn gefährdeten Arten kann davon ausgegangen werden, dass sich im Nationalpark Keller- wald-Edersee ihre größten hessischen Bestände befi nden. Hinzu kommen vier weitere Arten, die hier landesweit möglicherweise sogar ihre einzigen aktuellen Vorkommen haben (das Lebermoos Marsupella funckii, die Laubmoose Ephemerum sessile, Neckera pumila einer Zeigerart für na- turnahe Laubwälder] und Weissia rostellata).

Projektpartner: Dipl.-Biol. Dietmar Teuber, Dr. Uwe Drehwald, Dr. Gunnar Waesch, Kellerwaldtypische Kleinlebensgemeinschaft aus Flechten und Moosen. Dipl.-Biol. Markus Preußing

4.2.7 Pilze

Seit dem Jahr 2004 wird jedes Jahr im September mit Stu- den Zersetzern von Totholz (42 %) und von Laub- oder denten der Uni Kassel ein zweiwöchiges Feldpraktikum Nadelstreu (26 %) und fünf Prozent werden als Parasiten zur Grunddatenerhebung der Pilze im Nationalpark eingestuft. Elf der Pilzarten, wie z. B. der Mosaik-Schicht- durchgeführt. Das Hauptaugenmerk dieser Kartierung pilz, gelten als Naturnähezeiger. Mit 617 erfassten Arten lag zunächst bei der Erfassung von naturnahen Altholz- ist die Grunddatenerfassung der Pilze im Nationalpark bestände, sowie von Buchen- und Eichenkrüppelwäldern Kellerwal-Edersee noch lange nicht abgeschlossen. Die an südwestexponierten Extremstandorten und von nähr- bisher erhobenen Daten fl ießen in das LOEWE-Projekt stoff armen Waldwiesen. Bis zum Herbst 2012 wurden, „Integrative Pilzforschung“ des Landes Hessen ein. basierend auf 2.500 Kartierungsdaten und 1.500 Herbabe- legen, 617 Großpilzarten (darunter 557 Ständerpilze / Projektpartner: Prof. Dr. E. Langer (Universität Kassel), 58 Schlauchpilze) nachgewiesen, darunter auch 31 Arten, Dr. Gitta Langer (Nordwestdeutsche Forstliche Ver- die auf der Liste der gefährdeten Großpilze Deutschlands suchsanstalt) geführt werden (21 RL3; 7 RL2; 3 RL1). 27 % der gefun- denen Arten sind Mykorrhizapilze, zwei Drittel zählen zu FORSCHUNG, MONITORING, DOKUMENTATION 27

Der Buchenschleimrübling (Oudemansiella mucida) besiedelt abster- Der im Nationalpark vorkommende Graue Leistling (Craterellus cinere- bendes oder totes Holz von Laubbäumen, vorzugsweise Buchen. us) war Pilz des Jahres 2012

4.3 Monitoring

Langzeitbeobachtung ist eine Kernaufgabe von National- parks. Schwerpunkte des Monitorings sind die dauerhafte Beobachtung der Entwicklung natürlicher und naturnaher Lebensgemeinschaften einschließlich ihrer Lebensgrund- lagen, der Waldstruktur und das Monitoring nach der FFH- und Vogelschutzrichtlinie. Darüber hinaus soll die Forschung Erkenntnisse für das Schutzgebietsmanage- ment, den Naturschutz, die Forstwissenschaft und die forstliche Praxis liefern. 2009 trat der Nationalpark der internationalen Vereinigung für Langzeitbeobachtung „LTER“ (Long term ecological research) – Sektion Deutschland – bei und profi tiert vom gegenseitigen Know- how-, Daten- und Methoden-Austausch. Zur öff entlichen Präsentation des im Schutzgebiet installierten Monitoring- Der Monitoring-Flyer steht auf der Internetseite Systems wurde 2012 ein Monitoring-Flyer herausgegeben, des Nationalparks zum der in allen Nationalpark-Einrichtungen erhältlich ist. Download bereit.

4.3.1 Weisergatter-Sukzessionsforschung

Weisergatter dienen der dauerhaften Beobachtung der kartierung, die in den festgelegten 10 x 10 m großen Gat- Vegetationsentwicklung und des Wildeinfl usses. Das tern und ihren Vergleichsfl ächen gleicher Größe erfolgt, System im Nationalpark besteht aus insgesamt 60 Probe- wird je nach Vegetationseinheit entweder im jährlichen fl ächen, die über alle Vegetationstypen und Höhenlagen oder im mehrjährigen Rhythmus durchgeführt. Der verteilt sind. Zuletzt ist es durch vier Sukzessionsfl ächen direkte Vergleich der im Weisergatter vorkommenden auf Wiesenbrachen erweitert worden. Die Vegetations- Vegetation mit derjenigen auf der ungezäunten Fläche

Nationalpark Kellerwald-Edersee 28 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

ist ein Indikator für das Standortpotenzial und den Wild- zeichnen ist. Direkte Auswirkungen aus der seit 2010 jagd- tiereinfl uss und lässt Rückschlüsse auf die Populationsgrö- freien Zone der Welterbefl ächen ließen sich 2011 und ßen zu. 2012 nicht belegen.

Die Auswertung in 2011 und 2012 ergab, dass der Wild- Insgesamt gibt es 21 Baumarten in den Weiserfl ächen, nur verbiss gegenüber den Vorjahren in 15 von 32 (2011) bzw. drei davon kommen ausschließlich im Zaun vor. Hohen acht von 26 (2012) aufgenommenen Probefl ächen zuge- Einfl uss hat das Wild v. a. auf die Vogelbeere. Neben dem nommen, in neun bzw. sechs unverändert geblieben ist und Rothirsch wirkt als zweite große Huftierart der Dam- in acht bzw. elf abgenommen hat. Räumlich sind die Zu- hirsch. Außer örtlichen Selektionswirkungen des Rehs auf und Abnahmen inhomogen über das ganze Gebiet verteilt. Nebenbaumarten weisen die Gutachter auch auf das Aus- Zunahmen fokussieren sich oft auf die Sukzessionsbereiche reißen von Buchenverjüngung durch Wildschweine hin. Als ehemaliger Sturmwürfe. Abnehmende Tendenzen bündel- wichtige Parameter bei der Wildfrage spielen immer auch ten sich in 2011 eher in zentralen und südlichen Teilen des konkrete Störeff ekte, Wegeführungen und Raumtraditi- Parks um Ruhlauber / Traddel und Dicker Kopf, in 2012 onen in das komplexe Beziehungsgefüge mit ein. Darüber eher in der westlichen Hälfte. In der Gesamtbetrachtung hinaus müssen neben den Gehölzen auch der Lichtfaktor ist bemerkenswert, dass 2012 erstmals nach Jahren wieder und die Entwicklung der Bodenvegetation diff erenziert eine überwiegende Abnahme des Wildverbisses zu ver- betrachtet werden.

4.3.2 Fotomonitoring

Ziel des Fotomonitorings ist die visuelle Langzeitdoku- stadien mit Fototechnik. Die Aufnahmen erfolgen von mentation nationalparkspezifi scher Biotoptypen und aus- einem fest markierten Standpunkt aus in unterschiedlichen gewählter Landschaftsausschnitte in ihren Entwicklungs- Aufnahmefrequenzen.

Rasante Wildnisentwicklung auf Kyrill-Windwurffläche vom Januar 2007 (links 2010, rechts 2012)

Die in 2010 fest installierten 29 Aufnahmestandorte wur- hieb) bearbeitet und abweichend zum bisherigen Schema den in 2011 um weitere 14 Punkte ergänzt. An einem aufgenommen wurde. Standort wird sogar monatlich fotografi ert, um den Jah- Zusätzlich wurden viele weitere Aufnahmen von Biotopen reszeitenverlauf in der Vegetation zu veranschaulichen. gemacht, die zwar nicht vermarkt sind, aber durch Aufnah- 2012 kamen drei weitere Punkte hinzu. Diese dienen der me ihrer Geokoordinaten lokalisiert und somit auf Vorrat Dokumentation der Entwicklung der Grasnarbe, die im gehalten werden können. Hierbei wurden auch historische Rahmen einer Biotop-verbessernden Maßnahme (Plaggen- Aufnahmen aus dem Schutzgebiet mit einbezogen. FORSCHUNG, MONITORING, DOKUMENTATION 29

Landschaftsgeschichte in Bildern

Ausblick vom Daudenberg in die Große Küche, Bild links um 1940, rechts oben um 2000, rechts unten im September 2010 Foto links: Nieschalk

Ein Schwerpunkt in 2011 war das Th ema Geoverortung Außerdem wurde eine Anleitung und Dokumentation zum der Fotos in GIS mit Hilfe bestimmter Software. Hier war Fotomonitoring inklusive des Konzeptes fertig gestellt und aufgrund bestimmter Vorgaben der Landesverwaltung nur kann genutzt werden. Die sorgfältige Dokumentation, Be- die Nutzung des Programms GeoSetter 3.4.16 möglich, arbeitung, Sortierung und Verwaltung der großen Bild- welches mit Hilfe der gespeicherten Geokoordinaten den mengen ist und bleibt ein jährlicher Aufgabenschwerpunkt. Aufnahmestandort der Fotos in Google Maps anzeigt, eine Verlinkung zum GIS ist auf diese Weise leider nicht mög- lich. Die Aufnahmestandorte aller erstellten Fotos müssen weiterhin händisch in GIS gesetzt werden.

2012 wurden die personellen und technischen Möglich- keiten geprüft, von einem festen Standpunkt aus eine täg- liche Aufnahmereihe zu starten. Hintergrund dessen ist, eine Art „Daumenkino“ als Material für die Umweltbildung zu schaff en. Dazu wurde zunächst im Testlauf eine zeitge- steuerte, technisch sehr einfache Kamera an einem Stand- ort eingerichtet, die eine tägliche Aufnahme zu einer festen Uhrzeit ermöglicht.

Nationalpark Kellerwald-Edersee 30 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

Monatsaufnahmen in der Daudenbergschlucht

April Mai

Juli Oktober

November Februar FORSCHUNG, MONITORING, DOKUMENTATION 31

4.3.3 Level-II-Forschungseinrichtung und Luftmessstation des HLUG

Diese von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchs- über 30 hessischen Luftmessstationen. Die Aufzeich- anstalt in Göttingen in Kooperation mit dem Nationalpark- nungen ergaben in den letzten beiden Jahren in Bezug auf amt betriebene Umweltmesseinrichtung ist eine von sieben Luftschadstoff e keine kritischen Werte. Während Schwe- hessischen Level-II-Flächen, auf denen ein intensives Um- feldioxid durch technische Maßnahmen an den Emittenten weltmonitoring betrieben wird. Mit der Untersuchung von kaum eine Rolle mehr spielt und Kohlenmonoxid generell Stoff fl üssen (Nähr- und Schadstoff e) in Waldökosys temen eher nicht in zu hohen Konzentrationen gemessen wird, wird das Ziel verfolgt, Veränderungen infolge von Luftver- sind in sogenannten Reinluftgebieten wie dem Kellerwald unreinigungen, klimatischen und anderen Stressfaktoren, eher die Ozonsituationen bedenklich. Aufgrund der Witte- die auf die natürlichen Abläufe im Stoff haushalt von Wäl- rungsverläufe der beiden letzten Kalenderjahre war es in dern einwirken, zu dokumentieren und zu bewerten. Das den Hochsommermonaten nicht so warm, so dass Maxi- europaweite Level-II-Programm läuft mittlerweile seit malwerte (1-Stunden-Wert) in 2011 mit 155,5 Mikro- 1994 und ist auf eine langfristige Beobachtung von Verän- gramm /m³ und in 2012 mit 185,1 Mikrogramm /m³ derungen ausgelegt. Eine Messstation in einem National- erreicht worden sind. Damit ist der Grenzwert nach park wie im Kellerwald am Peterskopf bietet die Gelegen- Bundes-Immissionssschutzverordnung (BImschV) von heit, die Stoff fl üsse in einem Buchenwaldbestand unter 180 Mikrogramm /m³ nur einmal knapp überschritten Prozessschutzbedingungen zu erkunden. Für den Natio- worden. Auch bei den Feinstäuben kam es kurzfristig zu nalpark liefern die langjährigen Messreihen interessante geringen Überschreitungen, jedoch hielten sie sich weit im Ergebnisse, die in andere Forschungsvorhaben der Schutz- zulässigen Rahmen. Die meteorologischen Messreihen gebietsverwaltung einfl ießen können. Niederschlag und Temperatur fl ießen mittlerweile in ande- Nahe dem Peterskopf im Nationalpark betreibt das Hes- re Forschungsprojekte im Schutzgebiet ein (vgl. 4.4.2). sische Landesamt für Umwelt und Geologie eine seiner

Die Level-II-Forschungseinrichtung am Peterskopf dient der Der Messcontainer der HLUG-Luftmessstation Kellerwald im Dokumentation von Stoffflüssen. Nationalpark ist Teil des Luftmessnetzes Hessen.

4.3.4 Tagfalter-Monitoring

Im Jahr 2011 wurde ein Projekt zum Monitoring der Tag- derungen auf Tagfalterzönosen festgestellt werden können falterfauna begonnen. Das Projekt zielt darauf ab, Tagfalter und ob ein Nationalpark mit hohem Naturwaldanteil und zu inventarisieren und zu beobachten. Es soll geprüft wer- Prozessschutz bei klimasensitiven Arten kompensatorisch den, ob langfristig Auswirkungen von klimatischen Verän- wirken kann.

Nationalpark Kellerwald-Edersee 32 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

Insgesamt wurden 14 Transekte von je 400 Metern Länge 2011 wurden entlang der Transekte 54 Tagfalterarten eingerichtet, von denen acht im Off enland, drei in Kyrill- nachgewiesen, was für eine Mittelgebirgsregion vergleichs- Sukzessionsfl ächen und drei in Buchen-Altholzbeständen weise hoch einzuschätzen ist. Die Bereiche Talgang und liegen. Die Transektbegehungen fi nden jährlich an vier je- Koppe sind aus naturschutzfachlicher Sicht als besonders weils vergleichbaren Terminen zwischen Anfang Mai und wertvoll einzustufen, zumal auf der Koppe das hessenweit Anfang August statt. stark gefährdete Beilfl eck-Widderchen (Zygaena loti) nach- gewiesen wurde. In 2012 wurden die Individuenzahlen der Arten wieder an vier Terminen erfasst. Ein großer Teil der Arten zeigte ge- genüber 2011 extreme Bestandseinbrüche, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die kühl-feuchte Witterung von Mitte Mai bis Mitte Juni zurückzuführen sind. Umso er- freulicher, dass der bundesweit stark im Rückgang begrif- fene Große Eisvogel (Limenitis populi) auch in 2012 erneut nachgewiesen werden konnte. Aussagekräftige Analysen im Vergleich der Jahre sind jedoch aufgrund der erst am Anfang stehenden Untersuchungen noch nicht möglich.

Projektpartner: Dr. Stefan Brunzel, Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia) Institut für Biodiversitätsmanagement

4.3.5 Wildtier-Monitoring

4.3.5.1 Rotwild-Telemetrie

Die zentralen Fragestellungen des Projektes sind im We- deren Einsatz sich als sehr eff ektiv und tierschonend erwie- sentlichen Aspekte der Raumnutzungen, zeitlicher Aktivi- sen hat. täten, des Lebensraumverbundes und des Expansionsver- Auch im Jahr 2012 wurden erneut mindestens zwei Tiere haltens einzelner Tiere. Dafür werden umfangreiche außerhalb des Nationalparks erlegt, darunter einer von Datenmengen benötigt. Sie liefern Erkenntnisse über Ver- zwei besenderten Hirschen. Ein weiteres Alttier ist ver- haltensmuster bei jagdlichen Handlungen im Rahmen des schollen. Damit verfügte das Projekt aktuell noch über ins- Wildtiermanagements, Einfl üssen und Reaktionen vor gesamt 13 besenderte Individuen. allem auf Störungen durch das Schutzgebietsmanagement Im Sommer wurde eine Masterarbeit zur Reaktion des und auf menschliche Einfl üsse durch Erholungs- und Rotwildes auf Freizeitaktivitäten abgeschlossen. Im Kern Besucherverkehr. dieser Arbeit ist ab dem Jahr 2011 versucht worden, jedes Tier innerhalb von wenigen Wochen insgesamt 8-mal ge- Im Rahmen des Projektes zur GPS-Telemetrie von Rot- zielt zu stören – direkt durch Anlaufen im Gelände und hirschen wurde im Winter 2011/12 intensiv versucht indirekt durch Nutzung des nächstgelegenen Waldweges. weitere Tiere im Nationalpark zu fangen und mit einem Während der Versuche wurde die Position der Tiere in Sendehalsband auszustatten. Es konnten sieben weitere einem 10-minütlichen Rhythmus erfasst und auch die Alttiere besendert und die Datenbasis der Studie damit Bewegungen der Störquelle mit einem GPS-Empfänger erheblich erweitert werden. Zwei der Tiere wurden vom aufgezeichnet. Trotz einer Distanz zwischen Störer und Ansitz aus immobilisiert, fünf dagegen mit einer neu Sendertier von im Minimum nur 89 m konnte bei keiner eingerichteten, manuell ausgelösten Fanganlage gefangen, der 32 indirekten Störungen vom Weg aus eine nennens- FORSCHUNG, MONITORING, DOKUMENTATION 33

werte Reaktion des Sendertieres festgestellt werden. Bei meisten dieser weiblichen Tiere innerhalb des National- den direkten Störungen hingegen fl üchteten die Tiere be- parks lag. reits auf Entfernung und legten durchschnittlich rund 610 m Fluchtstrecke zurück. Auch anhand der Wegedichte in den einzelnen Streifgebieten und dem Abstand der Ortungen zum Wegenetz zeigte sich, dass Rothirsche im Nationalpark sehr gut gelernt haben, mit Freizeitaktivitäten auf den Wegen umzugehen.

Auf Basis der Datenlage aus 2012 wurden für weibliche Tiere mittlere Streifgebietsgrößen von 388 ha ermittelt (Methode zur Streifgebietsschätzung: LoCoH95, Basis: 95 % der Ortungen eines Zeitjahres). Die Hälfte des Jahres wurden die Tiere jedoch nur auf ca. 15 % der Fläche des Gesamtstreifgebietes geortet. Die Streifgebiete der weib- lichen Tiere blieben von Jahr zu Jahr weitgehend konstant, wobei der Schwerpunkt der Lebensraumnutzung bei den Weibliches Stück Rotwild mit Telemetrie-Sender

4.3.5.2 Scheinwerfertaxation

Bis zum Jahre 2010 führten Nationalparkmitarbeiter Aufgrund einer zunehmenden Verjüngung und Sukzession jährlich drei bis vier Scheinwerfertaxationen durch. der Waldbestände wird die Sicht in die Waldbestände im- Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass von einer mer geringer. Aus diesem Grunde wurde ab dem Jahre Population ungefähr zwei Drittel der einzelnen Indivi - 2011 keine Scheinwerferzählung mehr durchgeführt. duen gesichtet werden.

Die Anzahl der bei einer Scheinwerferzählung gesichteten Tiere wurde entsprechend hochgerechnet. Die Ergebnisse werden mit den Daten der Infrarot-Befl iegung abgeglichen.

4.3.5.3 Infrarot-Befl iegung

Zuverlässige Angaben über Anzahl sowie räumliche und probung dieser Methode wurden von Oktober 2008 zeitliche Verteilung der größeren Säugetiere sind insbeson- und bis September 2011 durchgeführt. Im Nationalpark dere beim Management von Wildtieren von großem Inte- Kellerwald-Edersee wurden in den Wintern der Jahre resse. Dies kann durch den Einsatz eines kostengünstigen, 2009 /10 und 2010 /11 insgesamt zehn Befl iegungen durch- störungsarmen Ultraleichtfl ugzeuges mit eingebautem geführt. Bei jedem Flug wurde die Gesamtfl äche des Aufnahmesystem aus Infrarotkamera (IR) und Echt- Nationalparks abgedeckt. bildkamera (VIS) erreicht werden. In einem Gemein- schaftsprojekt der Nationalparks Bayerischer Wald, Im November 2011 fand eine Abschlussveranstaltung mit Hainich und Kellerwald-Edersee sowie dem Biosphären- Vorstellung erster Ergebnisse des Gemeinschaftsprojektes reservat und Naturpark Pfälzer Wald werden Befl iegungen statt. Außerdem wurde im Sommer 2012 ein Abschluss- zur Erfassung der Huftiere durchgeführt. Flüge zur Er- bericht dieses Forschungsprojektes vorgelegt.

Nationalpark Kellerwald-Edersee 34 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

Die Methode der Erfassung von Wildbeständen mittels Für den Nationalpark Kellerwald-Edersee lässt sich aus Wärmebildkameras aus der Luft scheint eine praxistaug- der Erprobungsphase folgendes Fazit schließen: liche Methode zur Erfassung von Mindestbeständen Durch die Aufnahmen werden Mindestbestände von ein- von Wildtierarten zu sein, wenn nicht mehrere negative zelnen Schalenwildarten ermittelt. Damit bietet diese Einfl ussfaktoren zusammen kommen. Das Verfahren Methode der Wildbestandsermittlung einen Vorteil gegen- stößt an seine Grenzen bei über den anderen Schätzverfahren mit einer hohen und • dichter Vegetationsabdeckung unbekannten Dunkelziff er. Durch den geringen Nadel- (z. B. Nadelholz-Beständen) holzanteil im Nationalpark Kellerwald-Edersee lassen sich • hoher Absenkung der Wärmeabstrahlung der Wildtiere die Wildtiere im Winter recht gut erfassen. Allerdings kann als Anpassung an die Witterungsverhältnisse und dem ein mehr oder weniger großer Teil der aufgenommenen Nahrungsangebot im Winter Tiere nicht eindeutig auf Artniveau angesprochen werden. • einem starken Relief und unruhiger Topographie • mehreren ähnlich großen Wildtierarten in einem Gebiet Projektpartner: Ingenieurbüro aerosense, • einzeln lebenden Wildtierarten (z. B. Rehwild) Dipl.-Ing. Ulrich Franke, Bianca Goll

IR-Bild: Wärmequellen erkennbar, Überprüfung auf VIS-Bild

4.4 Wissenschaftliche Spezialforschung

Der Nationalpark als großfl ächiges Referenzgebiet für Unter diesem Aspekt baut der Nationalpark schrittweise weitgehend natürlich dynamische Entwicklung ist für die längerfristige Kooperationsprojekte insbesondere mit den wissenschaftliche Spezialforschung besonders interessant. Universitäten Kassel, und Frankfurt sowie der Der insgesamt große Altholzanteil mit hoher Totholzkon- Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt auf den tinuität und besonderer Habitatausstattung, die reliefbe- Feldern Waldstrukturdynamik, Fließgewässerökologie, dingt große Zahl an Sonder- und Extremstandorten sowie Populationsgenetik, Klimawandeleinfl uss und Neophyten die naturnah strukturierten Gewässersysteme, verbunden unter Einsatz moderner Fernerkundungs- und Modellie- mit einer verhältnismäßig geringen Beeinfl ussung des Ge- rungsmethoden auf. bietes in der Vergangenheit, liefern günstige Ausgangsbe- dingungen dafür. Unter der Prämisse des Prozessschutzes heute lassen diese Konstellationen wertvolle Erkenntnisse über langfristige Ökosystementwicklungen, gerade auch unter Bedingungen des globalen Wandels, für den Natur- und Ressourcenschutz, den Waldbau oder andere gesell- schaftliche Fragestellungen erwarten. FORSCHUNG, MONITORING, DOKUMENTATION 35

4.4.1 Fledermäuse

Die im Jahr 2000 begonnene und kontinuierlich durchge- z. B. durch Klimaeinfl uss, für ein großes, geschlossenes führte Fledermausforschung im Gebiet des heutigen Nati- Waldgebiet einzuschätzen. onalparks ist im 2008 erschienenen 1. Forschungsband des Nationalparks Kellerwald-Edersee zusammengefasst. Im Rahmen der Studien konnte 2012 erstmals die Mops- Mit dem Untertitel „Vom Arteninventar zur Zönosen- fl edermaus (Barbastella barbastellus) nachgewiesen werden. forschung“ wurden die bis dahin bekannten 15 vorkom- Die lange erwartete anspruchsvolle FFH-Art verkörpert menden Fledermausarten, ihre Habitatansprüche und schon die 18. Fledermaus-Spezies für den Nationalpark. Raumnutzungen für die interessierte Öff entlichkeit und die Fledermausforschung dokumentiert. 2010 konnte mit Projektpartner: Dr. Markus Dietz und Kollegen, der Mückenfl edermaus (Pipistrellus pygmaeus) die 16. Institut für Tierökologie und Naturbildung und 2011 mit der Nymphenfl edermaus (Myothis alcathoe) die 17. Art nachgewiesen werden. Die Weiterführung der Forschungsmaßnahmen mittels „Batcorder“ führten zu neuen Erkenntnissen über die Artendiversität, das Artenspektrum und Aktivitätsdichte der Fledermausge- sellschaften innerhalb der beprobten Standorte. 2011 beispielsweise konnten insgesamt über 16.000 Fledermaus- kontakte registriert werden – ca. 13.000 davon in alten Laubwaldfl ächen, die meisten im Waldbereich Arensberg. Durch die Verlagerung der Fledermausaktivitäten in ande- re Teilräume ließ sich ein akuter Wandel innerhalb der Fledermausgesellschaft feststellen, was die Notwendigkeit von Langzeituntersuchungen bestätigt. Damit ergeben sich ganz neue Möglichkeiten spezifi sche Bindungen an Waldhabitate und natürliche Populationsschwankungen, Mopsfledermaus

4.4.2 Fließgewässerforschung

Für das in 2010 begonnene Projekt „Dauerbeobachtung eine Abfl ussmesseinrichtung. Aus den Messreihen werden aquatischer Biodiversität und Prognose möglicher Auswir- Niederschlags- bzw. Abfl ussmessungen modelliert. kungen von Klimaveränderungen auf die Fließgewässerge- meinschaften im Nationalpark“ wurden in den Jahren Die Inventarisierung der Bachorganismen machte deut- 2011 und 2012 weitere Daten gesammelt. Durch eine liche Fortschritte. So konnte mit „Kick-Sampling“, einer Verdichtung des Messnetzes in den Bächen, insbesondere Kescherfangmethode im Bachwasser, mit Lichtfängen in durch die Ausdehnung in die Oberläufe bis nahe an die der Dämmerung und mit einer erstmalig eingesetzten Quellen, und methodische Spezifi zierungen konnte die Er- Emergenzfalle zum Fang frisch geschlüpfter Tiere an der fassung der abiotischen Parameter zur Beschreibung der Bachoberfl äche die Gesamtzahl der Arten gegenwärtig auf Gewässergüte für das Projekt weiter verfeinert und damit insgesamt 244 Arten beziff ert werden. Ein besonderes Au- aussagekräftiger gestaltet werden. Mit Regensammlern in genmerk gilt kaltstenothermen Arten aus den Ordnungen Gewässernähe, meteorologischen Messungen am Messcon- der Stein-, Eintags- und Köcherfl iegen. Diese Arten, es tainer des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geo- sind mittlerweile 25 bekannt, reagieren spezifi sch allge- logie werden Niederschlagsmessungen durchgeführt. An mein stärker auf Veränderungen der Gewässertempera- der Fließgewässer-Messstation in der Banfe befi ndet sich turen und begleitende Eff ekte. Anhand der Reaktionen

Nationalpark Kellerwald-Edersee 36 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

dieser Organismen soll es später möglich sein, bei eintre- werden. Parallel zu diesem Projekt werden zwei Fließge- tenden klimatischen Veränderungen Auswirkungen auf die wässer im Nationalpark hinsichtlich des Phänomens der Fließgewässergemeinschaften zu beschreiben und zu beur- Sommertrockenheit untersucht. teilen. Zunächst sollen jedoch im Rahmen des Projekts an- hand von bekannten ökologischen Reaktionszahlen dieser Projektpartner: Prof. Dr. Ulrich Braukmann, Arten Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die ge- Universität Kassel, Fachgebiet Gewässerökologie, samten Fließgewässerlebensgemeinschaften prognostiziert Dipl. Ingenieur Ulf Stein, Dipl. Biol. Julia Wrede

4.5 GIS und Datenhaltung

4.5.1 Geografi sches Informationssystem (GIS)

Das GIS im Nationalpark dient im Wesentlichen der Ausgabe der für Forschungsaufträge und universitären Visualisierung raumbezogener Daten wie z. B. Kartie- Arbeiten benötigten Grunddaten fi ndet fortlaufend statt. rungsdaten, Forschungsergebnissen aus dem Gelände oder Umgekehrt werden die Ergebnisse aus wissenschaftlichen räumlichen Planungen vor dem Hintergrund einer Orien- Arbeiten und Gutachten in das GIS eingepfl egt. tierungshilfe wie den Luftbildern oder Topografi schen Die in 2010 begonnene und schrittweise umgesetzte Neu- Karten (Geobasisdaten) sowie deren Analyse. Auch kön- strukturierung und Sortierung der Dateiablage im GIS nen Sachdaten mit einem räumlichen Bezug (Koordinaten- (Datenkonsolidierung) dauerte in 2011 weiterhin an. werten) versehen und somit im GIS dargestellt werden. Außerdem wurden die Möglichkeiten einer Geoverortung So werden kontinuierlich themenspezifi sche Arbeitskarten von Fotos in GIS geprüft (s. Kapitel 4.3.2). im GIS erstellt, sowie Grob- und Feinplanungen in den In den letzten Monaten des Jahres 2012 war der Arbeits- Bereichen Biotopmanagement / Off enlandpfl ege, Weltna- platz, an dem die GIS Daten bearbeitet wurden, aufgrund turerbe, Wegeplanung und Wildtiermanagement aufgestellt. eines Personalwechsels nicht mehr besetzt. Die Beschaff ung von Geo(fach)daten über die jeweiligen Fachbehörden und Institute als auch die Aufarbeitung und

4.5.2 Datenbanksystem

Mit Beschluss vom 30.07.2012 wurde durch die Ge- Das Projektteam setzt sich aus Mitarbeitern der National- schäftsleitung von Hessen-Forst der Projektantrag zum parkverwaltung und externen Fachkräften zusammen. Aufbau eines Nationalpark-spezifi schen und GIS-kompa- Das Projekt ist zweistufi g aufgebaut und wird zunächst tiblen Informations systems genehmigt. Mit der Freigabe eine Bestandsaufnahme erstellen, eine Anforderungs- des Projekts durch die LBL sind zugleich klare „Leitplan- analyse durchführen, Modulbeschreibungen und ein ken“ für das Entwicklungsvorhaben defi niert worden. IT-Architekturkonzept erstellen, ein Betriebskonzept Das Projekt „Nationalpark-Informationssystem“ startete erarbeiten sowie die Kosten für die Umsetzungsarbeiten erfolgreich am 09.10.2012 mit dem Ziel der Konsolidie- kalkulieren. Die eigentlichen Entwicklungsarbeiten werden rung und Weiterentwicklung der Informationstechnologie erst später in einem eigenen Umsetzungsprojekt realisiert. (IT) und der Entwicklung eines zentralen, datenbankge- Im Berichtszeitraum wurden bereits erste Geschäftspro- stützten (Geo-)Informationssystems. zessmodelle als SOLL-Konzepte für das neue Informati- In die Projektleitung konnte ein Mitarbeiter des Sachge- onssystem erarbeitet. biets „Informationstechnik“ der LBL eingebunden werden. FORSCHUNG, MONITORING, DOKUMENTATION 37

4.5.3 Viertes Hessisches Naturwaldforum Buche

Am 5. und 6. September 2012 fand mit rund 90 Teilneh- der fl oristischen Rasterkartierung mit den Ergebnissen mern in der Holzfachschule Bad Wildungen das 4. Hes- anderer Kartierungen wie der Weisergatter-Aufnahmen sische Naturwaldforum Buche statt. Diesmal lautete das verschnitten, so dass die Artenliste der Gefäßpfl anzen nun Motto: „Mischbaumarten in Buchenwäldern“. Die Tagungs- etwa 600 belegte Farn- und Blühpfl anzen umfasst. reihe wird seit 2004 vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Eine Diskussion der Ergebnisse und eine Exkursion in das sowie dem Landesbetrieb Hessen-Forst ausgerichtet. Nationalparkgebiet rundeten die Veranstaltung ab.

Während der Tagung wurden Forschungsergebnisse aus Die Beiträge wurden in der Fachzeitschrift AFZ – Der dem Nationalpark Hainich, aus Südosteuropa und dem Wald 1 / 2013 publiziert und stehen auf der Nationalpark- Nationalpark Kellerwald-Edersee präsentiert. Dabei wurde Homepage unter der Rubrik Forschungsberichte zum analysiert, wodurch das Vorkommen von Mischbaumarten Download bereit. begünstigt wird (Standortbedingungen und Störungen wie frühere Waldnutzungsformen) und was den Anteil an die- sen reduziert, wie z. B. Wildverbiss. Grundsätzlich wurde deutlich, dass das Vorkommen von Mischbaumarten die Gesamtartenvielfalt erhöht, ob es sich nun um die Bereiche Moose, Flechten oder Pilze handelt. Obwohl der Natio- nalpark Kellerwald-Edersee als Silikatstandort wenig Variation bietet, spielen Sonderstandorte wie Felsbiotope, Krüppelbuchenwälder und edellaubholzreiche Block- schuttwälder eine große Rolle für die Biodiversität. Dies wurde auch bei der Vorstellung des Kartierungsstands der Farn- und Blütenpfl anzen deutlich. Die Kartierungsergeb- nisse wurden in Relation zu Standort und Baumartenzu- sammensetzung vorgestellt. Erstmals wurden die Daten Blick in den Tagungssaal

Die Referenten und Veranstalter des Vierten Hessischen Naturwaldforums Buche

Nationalpark Kellerwald-Edersee 38 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

5. Öff entlichkeitsarbeit

5.1 Medienarbeit

Im Berichtsjahr 2011 erschienen 443 Presseartikel, im Jahr Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 2012 waren es 321. Knapp die Hälfte der Artikel entfi el Pressemitteilung 39 161 119 132 108 auf die Ankündigung oder Berichte von Veranstaltungen Presseeinladung 12 12 20 18 9 des Nationalparks. Bis auf vier Ausnahmen in 2011 und Fotoanfrage X 2 20 68 60 drei Ausnahmen in 2012 war die Berichterstattung durch- Zeitungsartikel 268 348 457 443 321 weg positiv. Das Nationalparkamt lud 2011 zu 18, im Jahr Internet-Artikel / -Erwähnungen X 193 231 224 180 2012 zu neun Pressekonferenzen ein. Pressereise 00100 Betreute (Fernseh-) Zum 3. und 4. Januar 2011 lud die Nationalparkverwal- Journalisten X X X 7 11 tung zu einem Kommunikationsworkshop ein, um die bisherige Kommunikation weiter zu entwickeln und dazu X = nicht erfasst eine kontinuierliche und institutionalisierte Kommuni- kationsstruktur einzurichten.

Neben sieben Nationalparkmitarbeitern nahmen 16 weitere Personen am Kommunikationsworkshop teil. Der Teilnehmerkreis war breit gefächert und umfasste Vertreter aus dem Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit von Nationalpark- oder Forstverwaltungen, Nationalpark-Partner, (Fernseh-)Journalisten, Touristikern, Naturschutzverbänden, Universitäten, PR-Agenturen sowie Bürgermeister oder Hoteliers der Region und des Naturparks Kellerwald-Edersee.

Am 16. Juni 2011 fand ein Erfahrungsaus- tausch zwischen drei lokalen Medienvertretern und der Nationalparkverwaltung statt. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 39

Am 20. Juni 2011 drehte die farbfi lm Media GmbH & Co. KG im WildtierPark Edersee, um einen Beitrag für die Reihe „Tierisch Lindermann“ zu produzieren und im An- schluss online unter www.lindermanns-tierwelt.de zu ver- öff entlichen.

Am 8. Juli 2011 begann die Hessische / Niedersächsische Am 28. Februar 2012 Allgemeine (HNA) mit ihren Filmaufnahmen für „Im drehte der HR eine Reich der alten Buchen“, eine ca. 20-minütige Dokumenta- Reportage über die tion über den Nationalpark, seine Bildungseinrichtungen Restaurationsarbeiten des Kulissenmalers und das Weltnaturerbe. Der Film wurde am 15. Februar Anton Sandbichler im 2012 auf DVD veröff entlicht. Diese wird nicht nur in BuchenHaus, der die einigen HNA-Geschäftsstellen, sondern auch in den Nati- Abnutzungsspuren der Ausstellung nach onalparkshops vertrieben. einem besucherreichen ersten Jahr beseitigte. Der Hessische Rundfunk (HR) produzierte im Herbst 2011 die Dokumentation „Ein hessischer Buchenwald von Weltrang – Unterwegs im UNESCO-Naturerbe Kellerwald-Edersee. Die Folge „Die Eder – Der goldene Kellerwald“, die in der Reihe Bilderbogen des HR am Fluss“ soll im Frühjahr 2013 ausgestrahlt werden. 29. November erstmalig ausgestrahlt und seitdem mehr- mals wiederholt wurde. Im August 2012 erschien ein Artikel über den National- park Kellerwald-Edersee in der DB mobil. Am 16.02.2012 stellte das Nationalparkamt den Trailer zum UNESCO-Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder Das Mittagsmagazin des Zweiten Deutschen Fernsehens Deutschlands“ bei YouTube ein. (ZDF) sendete seine Wettertour am 12. Dezember 2012 aus dem WildtierPark Edersee von der Aussichtsplattform Im Juli 2012 drehte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) mit Blick auf Edersee, Sperrmauer und Schloss Waldeck. für seine Reihe „Tief im Westen“ auch im Nationalpark

5.2 Internet-Auftritt

Der Nationalpark Kellerwald-Edersee ist unter der Adresse Zugriff e auf die Nationalpark-Homepage im Zeitraum kurz www.nationalpark-kellerwald-edersee.de barrierefrei und vor und nach der Anerkennung als UNESCO-Weltnatur- 4-sprachig im Internet vertreten. Besucher der Seite fi nden erbestätte am 25. Juni 2011: dort allgemeine Informationen zum Nationalpark und sei- nen Einrichtungen, Kurzbeschreibungen der Wanderrou- Datum Tageszugriff e ten, Veranstaltungsankündigungen und vieles mehr. Die 24.06.2011 674 Nationalparkverwaltung pfl egt die Seite selbst. So können 25.06.2011 1.889 aktuelle Informationen (Pressemitteilungen, Veranstal- 26.06.2011 1.354 tungshinweise) zeitnah ins Netz gestellt werden. 27.06.2011 1.472 2011 verzeichnete die Homepage des Nationalparks mit einem 28.06.2011 1.038 Tagesdurchschnitt von 580 insgesamt 211.799 Besucher. 29.06.2011 958 30.06.2011 733

2012 verzeichnete die Homepage mit einem Tagesdurch- schnitt von 334 insgesamt 122.249 Besucher.

Nationalpark Kellerwald-Edersee 40 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

Ein Relaunch der Homepage erfolgte im Januar 2011. Der neue Internetauftritt legt besonderen Wert auf ver- ständliche Informationen, Benutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit. Anbindungen an soziale Netzwerke sowie interaktive Kartendarstellungen von Wanderrouten im Na- tionalpark sind integriert. Zahlreiche Veröff entlichungen stehen als Download zur Verfügung. Darstellung und Be- dienung wurden optimiert für Smartphones, Mobiltelefone (WAP), Spielekonsolen sowie alle gängigen Computer, Betriebssysteme und Browser. Die Umwelt profi tiert vom reduzierten Drucklayout. Seit dem Relaunch ist der WildtierPark Edersee unter der Adresse www.wildtier- park-edersee.eu mit einer eigenen Homepage vertreten (vgl. 6.3). Im Juli 2012 bekam das BuchenHaus unter www.buchenhaus.eu ebenfalls eine eigene Homepage (vgl. 6.2). Der Tagesdurchschnitt der Besucher der BuchenHaus-Webseite liegt bei 65 Besuchern, derjenige Edersee (vgl. 6.3) entwickelt. Der QR-Code ermöglicht der WildtierPark-Seite bei 145. mithilfe eines Handys und der entsprechenden App einen Des Weiteren wurde 2012 das Online-Buchungssystem schnellen Zugriff auf die im Code hinterlegte Web-Adres- für die WildnisSchule erweitert, die Kartendarstellungen se. Der Nationalpark-QR-Code ist fester Bestandteil des auf Google maps umgestellt sowie ein QR-Code für die Messeequipments (vgl. 5.3) und wird in alle Printprodukte Homepage des Nationalparks und des WildtierParks des Nationalparks integriert.

5.3 Veranstaltungen und Messeauftritte

Das Veranstaltungsangebot des Nationalparks ist breit ge- an 329 Veranstaltungen, davon allein 298 Führungen, ins- fächert. Den Schwerpunkt bilden Führungen im Gebiet gesamt 7.604 Personen. selbst. Darüber hinaus gibt es verschiedene Aktionen im Zusätzlich zu den im Veranstaltungskalender angebotenen NationalparkZentrum Kellerwald, im WildtierPark Edersee Aktionen und den buchbaren Veranstaltungen, führten und der WildnisSchule sowie die im Winterhalbjahr statt- Sachgebietsleiter und Mitarbeiter der Nationalparkverwal- fi ndende Reihe „Vortrag & Forum“ im Nationalparkamt. tung im Jahr 2011 insgesamt 70 Fachexkursionen durch Im Jahr 2011 nahmen an 393 Veranstaltungen, davon allein und hielten 120 Vorträge, im Jahr 2012 insgesamt 65 Fach- 332 Führungen, insgesamt 9.380 Personen teil, im Jahr 2012 exkursionen und 95 Vorträge.

Veranstaltungsteilnehmer 2011 Veranstaltungsteilnehmer 2012

27 % 24 %

Erwachsene Erwachsene

47 % Jugendliche 48 % Jugendliche Kinder Kinder

26 % 28 % ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 41

Im Internationalen Jahr der Wälder 2011 stand das Die direkt am Nationalpark gelegenen Ortschaften Alten- 7. Nationalparkfest am 22. Mai unter dem Motto „Vielfalt in lotheim, Schmittlotheim, Harbshausen und Kirchlotheim Bewegung“. Erstmalig wurde das Fest nicht an einer der beteiligten sich an gemeinsamen Sternwanderungen zu den Nationalparkeinrichtungen, sondern im Schutzgebiet selbst verschiedenen Festorten. Das Nationalparkamt bot ver- gefeiert. Jeder der vier Festorte bot zahlreiche und abwechs- schiedene Rangerführungen für Wanderer und Fahrrad- lungsreiche Informationen, Aktivitäten und Spiele rund um fahrer sowie Planwagenfahrten an. Die zwei kurzen Regen- den Nationalpark und zu einem jeweils besonderen Th ema. güsse überbrückten die ca. 300 Besucher trocken und gutgelaunt in den Hütten und stärkten sich an den ange- botenen Speisen regionaler Herkunft. Festort Veranstaltungsschwerpunkt Bathildishütte Wildtiere und Jagdgeschichte Friedrichshütte der Forschung im Nationalpark E.ON-Wasserkraft Fischhaus Banfe Quellen und Bäche im Nationalpark Fahrentriesch Wollige Naturschützer im Nationalpark

Der Naturpark Kellerwald-Edersee informierte am Fah- rentriesch über das Naturschutzgroßprojekt Kellerwald- Region und präsentierte erstmalig seinen Schäferwagen. Diese Rekonstruktion eines historischen Schäferwagens vermittelt auf sehr anschauliche Weise das Leben eines Schäfers und informiert zeitgleich darüber, wie er und sei- ne Herde die Kulturlandschaft über Jahrzehnte hinweg prägten (vgl. 3.6 und 8.3). Diplombiologe Georg Schutte Der Hessische Umweltstaatssekretär Mark Weinmeister eröffnete das vom Schnuckenprojekt am Edersee war mit seinen Heid- 7. Nati onalparkfest und nahm an einer Führung zum Thema Pfingst- schnucken und Lämmern vor Ort. nelken teil.

Anlässlich der Anerkennung des Nationalparks Kellerwald-Edersee als Teil des UNESCO-Weltnaturerbes „Buchenwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands“ am 25. Juni 2011 organisierte das Nationalparkamt für Mitarbeiter, Freunde und Förderer des Nationalparks sowie für die interessierte Bevölkerung am 28. Juni eine Spontanfeier im NationalparkZentrum Kellerwald, an der ca. 300 Gäste teilnahmen. Der offizielle Festakt fand im Beisein der Hessischen Umweltministerin Lucia Puttrich am 7. Oktober 2011 auf Schloss Waldeck statt. Die Welterbe-Urkunde wurde am 16. November an Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen in Berlin überreicht (vgl. 2.1)

Nationalpark Kellerwald-Edersee 42 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

Am 12. Juni 2011 luden der Nationalpark Kellerwald- chen exklusiver Wildgerichte stand, wurde in Kooperation Edersee und das Schnuckenprojekt am Edersee bereits zwischen Nationalparkverwaltung, dem Förderverein für zum zweiten Mal gemeinsam zur Schafschur & Lämmer- den Nationalpark Kellerwald e. V. und dem MARITIM- taufe auf den Fahrentriesch ein. Den rund 250 Besuchern Badehotel ausgerichtet. Traditionell blickte das National- wurden zahlreiche Aktionen, Informationen und Köstlich- parkamt mit seinen Partnern, Freunden und Förderern keiten rund um die wolligen Naturschützer geboten. Für auf das vergangene, erfolgreiche Jahr zurück und gab einen die Lämmer konnten Patenschaften erworben werden. Ausblick auf das kommende Jahr. Im Mittelpunkt des Der Naturpark Kellerwald-Edersee beteiligte sich mit der 2011 veranstalteten Wildbuff ets standen Informationen Präsentation seines Schäferwagens und informierte über und Präsentationen zur Anerkennung als Teilgebiet des das Naturschutzgroßprojekt Kellerwald-Region. Die dritte UNESCO-Weltnaturerbes „Buchenurwälder der Karpaten Schafschur & Lämmertaufe fand im Jahr 2012 als Pro- und Alte Buchenwälder Deutschlands“. Prof. Dr. Ewald grammpunkt des Nationalparkfests statt. Langer von der Universität Kassel gab für die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) den Grauen Leistling als den Pilz des Jahres 2012 bekannt. Es nahmen rund 150 Gäste teil.

Jutta Seuring und Manfred Bauer übernahmen eine Lämmerpatenschaft.

Jeweils am zweiten Sonntag im August luden der Natio- Die „Zwergenbetten“ im Schneewittchenhaus in Bergfreiheit, in dem das nalpark Kellerwald-Edersee, die Stadt Frankenau und der Grimm’sche Märchen rund um das Jahr in Szene gesetzt wird, wurden Ortsbeirat Altenlotheim in beiden Berichtsjahren zum am 13. März 2012 eingeweiht. Die Betten entstanden innerhalb eines 8. und 9. Heideblütenfest nach Altenlotheim ein. Das viel- gemeinsamen Projektes der Stadt Bad Wildungen, des Heimat- und Ver- kehrsvereins Schneewittchendorf Bergfreiheit und der Nationalparkver- seitige Programm bot jede Menge spannende Informati- waltung, in deren Werkstatt die Bettchen aus heimischem Holz nach onen, Spiel & Spaß für die ganze Familie. Kulinarisches traditioneller und alter Handwerkskunst gefertigt wurden. und Produkte rund um die Heide sowie einen Regional- markt ergänzten die Veranstaltungen. In beiden Jahren kamen je rund 3.500 Besucher. Das 8. Nationalpark-Fest wurde am 20. Mai 2012 erneut im Nationalpark selbst gefeiert, am Fischhaus Banfe und Am 30. September 2011 wurde der Wanderparkplatz am Fahrentriesch. Diese alte Hutelandschaft bot die reiz- Quernstgrund gemeinsam von der Nationalparkverwal- volle Kulisse für die 3. Schafschur & Lämmertaufe mit tung und dem Ortsbeirat Frebershausen eingeweiht. dem Schnuckenprojekt Edersee und dem Schäferwagen Besucher fi nden an jedem Nationalparkwanderparkplatz des Naturparks Kellerwald-Edersee. Ein Planwagenshuttle Infotafeln vor, die die vom Parkplatz ausgehenden Rund- zum Fahrentriesch ermöglichte auch älteren Besuchern wanderwege auf einer Karte darstellen und kurze Infor- eine Teilnahme am Fest, das insgesamt rund 800 Gäste mationen zum Schutzgebiet selbst geben. verzeichnete.

Am 25. November 2011 fand zum 6. Mal in Folge das Anlässlich des 8. UNESCO-Welterbetages am 3. Juni Wildbuff et im MARITIM statt. Der Abend, der im Zei- 2012 präsentieren sich die hessischen Welterbestätten mit ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 43

Aktionen für alle Generationen. Der Nationalpark Keller- Natur in Düsseldorf, so auch in beiden Berichtsjahren. Im wald-Edersee beteiligte sich unter dem Motto „Sichtbare April 2012 nahmen die beiden Schutzgebiete erstmalig auf und verborgene Kraft im Urwald“ mit einer dreistündigen der Sonderausstellung Tourismus während der Oberhes- Exkursion. senschau in Marburg teil.

Art der Messe Ort Frühjahrsausstellung 2011 Kassel Internationale Grüne Woche 2011 Berlin Ausstellung „Weltnaturerbe Buchenwälder“ Hessentag 2011 Oberursel Tour Natur 2011 Düsseldorf Frühjahrsausstellung 2012 Kassel Oberhessenschau Marburg Hessentag 2012 Wetzlar Tour Natur 2012 Düsseldorf

Das 7. Wildbuffet fand am 9. November 2012 mit rund 170 Gästen statt. Unter dem Motto „Hin und weg – zwischen Heimweh und Reise- fieber“ boten Jazz-Pianist Edgar Knecht und Kabarettist Bernd Giese- king eine abwechslungsreiche Mischung ihres Könnens, wobei sie gelun- gene Bögen zum Nationalpark Kellerwald-Edersee schlugen.

In den beiden Berichtsjahren beteiligte sich der National- park Kellerwald-Edersee mit Ausstellungen, Dioramen und Informationsständen an diversen Großveranstaltun- gen.

Naturpark und Nationalpark Kellerwald-Edersee präsen- tieren sich regelmäßig gemeinsam auf verschiedenen Mes- Das Boggelkostüm und der QR-Code sind ein fester Bestandteil auf den sen wie der Frühjahrsausstellung in Kassel oder der Tour Informationsständen des Nationalparks Kellerwald-Edersee.

5.4 Ausstellungen

Die viersprachige Wanderausstellung „Weltnaturerbe Bu- 25. Juni 2012 wurde die Ausstellung darüber hinaus im chenwälder“, federführend vom Nationalpark Kellerwald- Europaparlament präsentiert. Brüssel war die letzte Sta- Edersee und der Agentur cognitio konzipiert, war Teil der tion der Ausstellung, bevor sie als Dauerausstellung ins Kommunikationsstrategie zur Weltnaturerbenominierung brandenburgische Welterbegebiet Chorin wechselte. (vgl. Jahresberichte 2009 und 2010). Im Januar 2011 wurde sie bereits zum zweiten Mal auf der Als Gesundheitsstandort mit den Bädern Bad Wildungen, Internationalen Grünen Woche in Berlin präsentiert. Wei- Bad Zwesten und Bad Arolsen stehen natürlich auch Kur- tere Stationen in Berlin waren das Bundesumweltministe- gästen und Patienten die Angebote des Nationalparks zur rium während des offi ziellen Festakts zur Anerkennung Verfügung. Im Sommer 2011 wurden neun Kliniken der der Alten Buchenwälder Deutschlands als Weltnaturerbe Stadt Bad Wildungen mit einem attraktiven Info-Modul sowie im Januar 2012 anlässlich des 40-jährigen Jubiläums ausgestattet, das Patienten und Gäste mit aktuellen Veran- der UNESCO-Welterbekonvention im Auswärtigen Amt. staltungshinweisen und Informationen versorgt, eine Zum ersten Jahrestag der Weltnaturerbeanerkennung am gemeinsame Aktion von Nationalpark und Staatsbad Bad

Nationalpark Kellerwald-Edersee 44 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

Wildungen. Weitere Kliniken sollen in den folgenden Jah- – drinnen oder draußen – optimal angepasst. Auf dem ren solch ein Info-Modul erhalten. Hessentag 2011 in Oberursel und 2012 in Wetzlar wurde Die auf Messen ausgestellten Dioramen werden abwechs- jeweils auf rund 150 m Ausstellungsfl äche ein Diorama lungsreich gestaltet und den Ausstellungsbedingungen mit bis zu sechs Meter hohen Buchenstämmen gestaltet.

5.5 Vortragsveranstaltungen

Vortragsverzeichnis 2011 / 2012

Vortrag Datum Thema / Titel Referent Nationalparkamt Vortrag & Forum 13.01.2011 Da tut sich was im Nationalpark Kellerwald-Edersee Matthias Schlote, – Ergebnisse des Vogelmonitorings Nationalparkamt 27.01.2011 Agathe und Brunhilde im Nationalpark Wolfgang Kommallein, Sachgebietsleiter Nationalparkamt 10.02.2011 Welterbe Wattenmeer – Watt´nu? Dr. Detlef Hansen, Leiter Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer 24.02.2011 Braune Riesen – Die Geschichte des Wisents Reiner Glunz, Leiter Wisentgehege Hardehausen 10.03.2011 Du wirst mehr in den Wäldern finden Prof. em. Dr. Norbert Jung, als in den Büchern FH Eberswalde 24.03.2011 Wildkatzen – eine haarige Geschichte Dipl. Zoologin Marianne Hartmann 07.04.2011 Wildnisbildung im Nationalpark Kellerwald-Edersee Anja Erxleben und Sebastian Weigand, – Erfahrungen mit dem Projekt „Waldscout & Waldranger“ Projektbüro „Waldscout & Waldranger“ 13.10.2011 Bruder Sonne, Schwester Mond Peter Dietrich – Auf den Spuren von Franz von Assisi 27.10.2011 Wolfsspuren durch die Jahrhunderte Dr. Bettina König 10.11.2011 Vulkaneifel, Hohes Venn und Nationalpark Eifel Dr. Wolfgang Kienert 08.12.2011 Die Heilkraft der Natur Dr. Thomas Heintze 15.12.2011 Vom Wert der Wildnis Dr. Christof Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt 26.01.2012 UNESCO-Welterbe – Warum Bildungsarbeit so wichtig ist Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender 09.02.2012 Pipistrellus, PSI und Level II Achim Frede, – Aktuelles zur Forschung im Nationalpark Sachgebietsleiter Nationalparkamt 23.02.2012 Biodiversität im Wald Frank Scheler, – Die Strategie von HESSEN-FORST Landesbetrieb HESSEN-FORST 08.03.2012 Welterbe Buchenwälder Prof. Dr. Hans D. Knapp, Bundesamt für Naturschutz, Insel Vilm 22.03.2012 Entstehung der Grube Messel und ihre Bedeutung Dr. Marie-Luise Frey, als UNESCO-Welterbe Grube Messel 29.03.2012 Europas wilde Wälder – Eine Multivisionsshow Markus Mauthe, Greenpeace 11.10.2012 Die Welt der Pilze im Nationalpark Kellerwald-Edersee Prof. Dr. Ewald Langer, Universität Kassel 25.10.2012 Grüne Insel Irland Reiner Ohlsen, Naturpark Kellerwald-Edersee 01.11.2012 Nationalpark Yellowstone Katrin Anders, Hausleitung NationalparkZentrum Kellerwald 06.12.2012 Der Rodna Nationalpark in den Karpaten Matthias Schlote, – Auf den Spuren eines Buchenurwaldes Nationalparkamt ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 45

Vortrag Datum Thema / Titel Referent NationalparkZentrum Vortrag 06.04.2011 Naturschutzgroßprojekt Kellerwald Carsten Müller, Naturpark – Nachhaltige Entwicklung für die Region Kellerwald-Edersee, Projektbetreuer 04.05.2011 Ich glaub ich steh im Wald Marko König, Naturfotograf 08.06.2011 Die Antarktis von zwei Seiten Dr. Werner Zacke 06.07.2011 Leopard und Wüstensee Matthias Schlote, Nationalparkamt 03.08.2011 Europas wilde Wälder – Multivisionsshow Markus Mauthe, Greenpeace 07.09.2011 Trommeln,Trockenwald und Traumstrände Juliane Blum, – Bilder und Erzählungen aus drei Monaten Mosambik NationalparkZentrum Kellerwald 05.10.2011 Von Taigawald und Steppenlandschaft Mareike Schulze, – Leben und Arbeiten in der Mongolei Nationalparkamt 07.03.2012 Als der Nationalpark noch im Meer lag Dr. Sven Bökenschmidt, – Die Geologie des Kellerwalds und des Nationalparks Diplom-Geologe 04.04.2012 Die Entwicklung von Raubfischen und Friedfischen Andreas Rohn, am Edersee Fischwirtschaftsmeister 02.05.2012 Trekking in Lappland Tanja und Manuel Wolf 06.06.2012 Impressionen zweier Trekkingpfade Sonja Weissenberger in Island und Grönland 04.07.2012 Forschungsexpeditionen weltweit mit Biosphere Malika Fettak, Expeditions Expeditionsleiterin und Operations Managerin Deutschland 01.08.2012 Wald der Wunder Dr. Werner Zacke 05.09.2012 Die Fossillagerstätte Korbacher Spalte Dr. Sven Bökenschmidt, Diplom-Geologe 03.10.2012 Rettet den Tiger – Jetzt Jörg Edelmann, Fotograf und Artenschützer KellerwaldUhr Diavortrag 23.02.2011 Überlebensstrategie von Tieren und Pflanzen im Winter Nationalpark-Ranger 30.03.2011 Nationalpark im Wandel der Jahreszeiten Nationalpark-Ranger 03.04.2011 Tiere des Nationalparks Nationalpark-Ranger 06.05.2011 Tiere des Nationalparks Nationalpark-Ranger

Nationalpark Kellerwald-Edersee 46 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

6. Nationalpark-Einrichtungen

6.1 NationalparkZentrum Kellerwald – Raum für Wildnis und Menschen

Das 2008 eröff nete NationalparkZentrum Kellerwald prä- triebsbeginn wurden damit erhebliche Aufwendungen aus sentiert eine Erlebnisausstellung mit 4D-SinneKino und gGmbH-Mitteln für Investitionen in Exponate getätigt, ist touristische Informationsstelle. Es wurde bis Ende 2012 was besondere wirtschaftliche Herausforderungen für die durch eine gGmbH betrieben, Gesellschafter waren das Wintersaison 2011/ 2012 mit sich brachte. Land Hessen (90 %) und die Gemeinde Vöhl (10 %). Zum Die Situation beim Eintritt in den Hauptraum WaldWerk Jahreswechsel 2012 /13 wurde die gGmbH aufgelöst und erfuhr zum Jahresschluss 2011 eine Erweiterung: Um sich das NationalparkZentrum Teil des Nationalparkamts. auch hier „Willkommen“ zu fühlen und die Buche als Das Jahr 2011 war besonders geprägt durch einen Wechsel Hauptbaumart des Nationalparks sowie der UNESCO- in der Zentrenleitung sowie durch Ausstellungsergänzungen, Weltnaturerbestätte zu erkennen, entstand eine Waldmale- insbesondere das inhaltlich und didaktisch neue Modul rei – eine typische Buche der Hanglagen des Kellerwaldes. WildWesen. Zusätzlich zur Ausstellung gab es wieder Sonderaktionen: Für die Erziehungszeit von zwei Jahren wurde Katrin Es fanden in 2011 fünf und in 2012 acht kostenfreie Vor- Schneider seit Juni 2011 durch Petra Schlaugat vertreten, tragsabende im Kino des Zentrums statt. In beiden Jahren die Erfahrungen aus anderen Zentren, Ausstellungspro- konnten in jeweils sechs kostenfrei zu besichtigenden Son- jekten und aus der Erwachsenenbildung brachte. Sie star- derausstellungen auch die ausschließlichen Foyer-Besucher tete Qualitätsmaßnahmen, die den Besuchern zugutekommen, zahlreiche Exponate bewundern. 2011 gab es Eindrücke beispielsweise die bessere Bedienbarkeit der Ausstellungs- von der „Grenzenlosen Wildnis des Bayerischen Waldes“ exponate durch kleinere technische Änderungen und An- bis hin zur prämierten Kunst des „Licher Fotopreises“ und leitungen. Eine Überarbeitung und Erweiterung der Aus- vom „Bewegten Wind“. Besondere Highlights mit regio- stellung im Hinblick auf die Adelung des Nationalparks als nalem Bezug waren die „Museumskoff er“ zu Weltnaturer- UNESCO-Weltnaturerbe ist in Planung. be-Th emen und die großformatigen Wald-Gemälde von Die gGmbH hatte im Jahr 2011 und 2012 inklusive Ge- schäftsführer zehn angestellt Beschäftigte, davon nur drei in Vollzeit. Mehr als drei Personen davon waren übers Jahr Ausstellungsbesuche 2011 7.000 2011 als Kassenpersonal für den WildtierPark Edersee 6.000 tätig. Teilnehmer des Freiwilligen Ökologischen Jahres 5.000

sowie mehrere Praktikantinnen unterstützen das Team 4.000

monatsweise zusätzlich. In der Funktion des Zentrums als Anzahl 3.000

touristische Anlaufstelle ist die Edersee Touristic GmbH 2.000

eine wesentliche Partnerin, die seit der zweiten Jahreshälfte 1.000

2011 durch den neuen Mitarbeiter Dr. Sven Bökenschmidt 0 Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.

mit einer ganzen Stelle vertreten ist. Monate In der Ausstellung zeigt das neue Modul WildWesen jetzt

in einem Bereich mit Waldanmutung zwei Erwartungstiere Ausstellungsbesuche 2012 im Kellerwald, den Luchs und den Wolf. Die großforma- 5.000 4.500

tige Bildershow zieht den Blick des Besuchers an, der über 4.000 Touchscreen-Elemente in die Tiefe gehende Informationen 3.500 3.000

abfragen kann: Th emen von Mythos über die Tierbiologie 2.500 Anzahl bis hin zur Rückkehr werden präsentiert, letzteres sogar 2.000 1.500

fortgesetzt aktualisierbar. Der neue Bereich greift auch Be- 1.000 sucherwünsche nach naturalistischen Exponaten auf: zwei 500 0 in Gehegen aufgewachsene Tiere konnten präpariert wer- Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. den und stehen jetzt in der Ausstellung. Erstmals seit Be- Monate NATIONALPARK-EINRICHTUNGEN 47

Studierenden der Universität Paderborn. In 2012 zeigten ZUG-Verbundprojektes Nordhessen zeigte anschaulich, Gisela und Joachim Kaiser „Viel Gegend“, stellte Helga Me- welche Einfl üsse der Klimawandel auf die Region hat. wes ihre HolzFundStücke aus und präsentierte Marco Ge- Auch der Licher-Fotopreis war wieder zu Gast. bert die Besonderheiten der Pilze. „Heißer Kopf und nasse Insgesamt konnte das NationalparkZentrum damit im Füße“, eine gemeinsame Ausstellung von Naturkundemu- Jahr 2011 rund 50.000 Besucher empfangen, von denen seum im Ottoneum (Kassel), Wolfgang-Bonhage-Museum 35.000 Eintritt zahlende Ausstellungsbesucher waren. In (Korbach), Hessischen Braunkohle-Bergbaumuseum (Bor- 2012 waren es insgesamt 40.000 Besucher, davon gingen ken) und NationalparkZentrum im Rahmen des KLIM- 27.000 in die Ausstellung.

Wandmalerei im Eingangsbereich des WaldWerks

Das neue Modul WildWesen Sonderausstellung Museumskoffer zum Weltnaturerbe

6.2 BuchenHaus mit Ausstellung und WildnisSchule

Mit der Eröff nung des BuchenHauses mit WildnisSchule lung zu verwandeln. Der gut besuchte Ausstellungsbereich am 8. April 2011 durch die Hessische Umweltministerin wird durch Ranger der Nationalparkwacht und Freiwillige Lucia Puttrich, ist der Nationalpark Kellerwald-Edersee (FÖJ, Praktikum für die Umwelt) ganzjährig, auch an den um eine Attraktion reicher. Das mit dem WildtierPark Wochenenden betreut. In den Jahren 2011 – 2012 erlebten Edersee eng verknüpfte Informationshaus bietet den Besu- ca. 237.000 Besucher die Ausstellung. chern viele spektakuläre Einblicke in das Waldökosystem Nach der Eröff nung war ein systematisches Vorgehen zum der Buchenwälder Mitteleuropas. Aufbau dieser außerschulischen Bildungseinrichtung uner- Zwei Jahre dauerten die Arbeiten, um das ehemalige „Fagu- lässlich. Zielgruppen mussten defi niert und entsprechende top“ durch Umbau und Neubau in das BuchenHaus mit Bildungsangebote entwickelt werden. Die Angebotspalette WildnisSchule und interaktiver, erlebnisreicher Ausstel- soll Kindergartenkinder bis hin zu Kindern der Alters-

Nationalpark Kellerwald-Edersee 48 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

gruppe 6. Klasse erreichen. Um das Personal zu unterstützen, eingerichtet (www.buchenhaus.eu, vgl. 5.2). Für die Ziel- wurde eine neue FÖJ-Stelle eingerichtet. Die erste Teilneh- gruppen wurde die Buchung der Th emenmodule opti- merin konnte ihre Ideen und Anregungen in den regelmä- miert, da sie jetzt jederzeit über die Homepage terminiert ßigen Workshops, die zur Erarbeitung der verschiedenen werden können. Module stattfanden, direkt einbringen. Insgesamt wurden Darüber hinaus wurden über den Veranstaltungskalender vom Team bisher sechs Th emenmodule für Kindergärten, weitere zwei Aktionstage, 19 Erlebnistage und vier Erleb- zehn für Schulen und ein Angebot für Familien entwickelt. nisnächte angeboten. Ein 2011 von den Praktikantinnen für die Umwelt, ent- Aus Verkehrssicherungsgründen mussten 2012 in dem un- wickeltes Th eaterstück, das die Module ergänzt, konnte mittelbar an das BuchenHaus angrenzenden Außengelän- erfolgreich aufgeführt werden. Ziel ist es auch, die Schulen de mehrere trocken werdende Traubeneichen entnommen mit den Angeboten direkter ansprechen zu können. Die werden. Die Bäume wurden allerdings nicht gefällt, son- Praktikantin für die Umwelt im Jahr 2012 überarbeitete dern mittels Hubbühne soweit herunter geschnitten, dass deshalb die Th emenmodule im Hinblick auf Schnittmengen einerseits die Gefahr eines Schadens am Gebäude beseitigt zu den aktuellen Schullehrplänen von Grundschulen und und andererseits neuer Lebensraum für Totholz bewoh- weiterführenden Schulen. nende Arten entstanden ist. Damit bieten sich zukünftig Um Informationen über das BuchenHaus und die Wildnis- neue Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche, bei be- Schule besser kommunizieren zu können, wurde mit einem stimmten Th emenangeboten in räumlich kurzer Distanz externen Anbieter eine eigene Internetseite entwickelt und zur WildnisSchule in einem abgegrenzten „Forschungsbe-

Eröffnung der WildnisSchule durch Umweltministerin Lucia Puttrich WildnisRaum

WerkRaum Theaterstück „Werden und Vergehen im Buchenwald“ NATIONALPARK-EINRICHTUNGEN 49

reich“ zu arbeiten. Die dann entdeckten Arten können mit- Schulklassen und Familien einen durch Ranger betreuten tels moderner Medien- und Geräteausstattung in den 24-stündigen Aufenthalt in der werdenden Wildnis des Räumlichkeiten der WildnisSchule weiter untersucht und Nationalparks, mit Übernachtung auf sogenannten Wild- bestimmt werden. nisinseln. Th ema ist die „Biologische Vielfalt“ analog des Mit der „Wildnisnacht“ wurde beginnend im Juni 2012 ein Bildungsansatzes der UN-Dekade 2011 – 2020. besonderes Projekt entwickelt. Angelehnt an das bewährte „Waldscout-Projekt“ umfasst dieses Bildungsangebot für

6.3 WildtierPark Edersee

2011 besuchten rund 128.000, 2012 rund 115.000 Gäste Rückkehr des Wolfes in Deutschland bzw. Hessen. Die Be- den WildtierPark, davon jeweils etwa 2/3 Drittel Erwach- sucher konnten am längsten Wolfsgeheul der Welt teilneh- sene, und 1/3 Kinder. Der Rückgang von 2011 auf 2012 men und viele interessante Preise gewinnen. ist dem recht schlechten Wetter während der Hauptsaison Durch den Bau des Weges durch das Wildschweingehege 2012 geschuldet. Mit jährlich durchschnittlich 120.000 (Baubeginn Oktober 2012, Fertigstellung 2013) wird das Besuchern ist der WildtierPark eine der großen Attrakti- Ziel, den gesamten Rundweg barrierefrei zu gestalten, er- onen rund um den Edersee und wird hauptsächlich von reicht. Zugleich erhöht sich der Erlebniswert durch den Familien, aber auch von vielen Tierfreunden besucht. Hei- näheren Kontakt mit den Wildschweinen und den anspre- mische und ehemals heimische Tierarten lassen sich hier chend angelegten Weg deutlich. auf einem Rundweg aus der Nähe beobachten. Große und Die Planungen für weitere Veränderungen an den Gehegen naturnah gestaltete Gehege ermöglichen den Tieren ein sowie die Erweiterung des Tierartenspektrums wurden weitgehend natürliches Verhalten. fortgeführt. Ziel ist eine weitere Steigerung der Attraktivi- Seit 2011 ist der WildtierPark Edersee unter der Adresse tät der Einrichtung. www.wildtierpark-edersee.eu mit einer eigenen Homepage vertreten (vgl. 5.2). Im Jahr 2012 wurde die Gehegebeschil- derung erweitert und mit einem QR-Code versehen. So können sich interessierte Besucher ausführlichere Informa- tionen zu der jeweiligen Tierart mit ihrem Smartphone abrufen. Mitte des Jahres 2011 wurde das steile Stück des Rund- weges bei den Wisenten durch einen barrierefreien Weg vom Rotwild- bis zum Wildkatzengehege ersetzt. Im Mai 2012 wurde das begehbare Damwildgehege eröff - net. Vorher bewegte sich das Damwild frei im Wildtier- Park, dies führte jedoch dazu, dass sich die Buchen- und Eichenbestände nicht mehr verjüngen konnten, da der

Verbissdruck auf ganzer Fläche zu hoch war. Das jetzige Tour de Wolf – die mobile Ausstellung des NABUs über die Rückkehr Gehege ist mit etwa 7 ha groß genug, um dem Wild aus- des Wolfes nach Deutschland gastierte am 9. und 10. Oktober 2011 im reichend Auslauf und Rückzugsmöglichkeiten zu geben, WildtierPark Edersee. zugleich ist die intensive Begegnung mit den Tieren und auch das Füttern der Tiere mit Futter, das an der Kasse erworben werden kann, weiterhin möglich. Diese Möglich- keit wird von den Besuchern sehr gut angenommen. Am 9. und 10. Oktober 2011 gastierte die Wanderausstel- lung Tour de Wolf vom Naturschutzbund (NABU) im WildtierPark Edersee. Der NABU informierte über die

Nationalpark Kellerwald-Edersee 50 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

6.4 KellerwaldUhr

Das Informationshaus KellerwaldUhr (KWU) informierte parks im Jahr 2011 eine adäquate Einrichtung zur Verfügung über die Geschichte des Kellerwaldes, die Kulturlandschaft stand und Bildungsangebote gemacht werden konnten. rund um den Nationalpark und historische Waldnutzungen. Im März 2011 fi el die Entscheidung des Hessischen Minis- teriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbrau- Besucherzahlen der KellerwaldUhr cherschutz (HMUELV), für den Bau der neuen KWU 500.000 € zur Verfügung zu stellen. Mit dem ausgewählten Jahr Besucher Architekturbüro wurde daher ein Vertrag über die Erstel- 2008 rund 7.700 lung der Bauplanung geschlossen. Gleichzeitig begann die 2009 rund 7.100 Suche nach einem geeigneten Standort. In der Diskussion 2010 rund 6.500 waren verschiedene Standorte von der Lage direkt an der 2011 rund 4.480 Kellerwaldhalle bis hin zum Parkplatz Euler.

Nach der Entscheidung für einen Standort im Bereich des Nach einem Vergleich des Verwaltungsgerichts Kassel Parkplatzes Euler wurde von Seiten der Stadt Frankenau sollte die KellerwaldUhr im November 2010 geschlossen die Änderung der Flächennutzungsplanung und ein Be- werden. 2009 wurde mit einer Vorplanung und Ideensuche bauungsplan auf den Weg gebracht. Da es wiederholt neue in Hinblick auf Standort, Finanzierungsbedarf und Archi- bauliche, verkehrstechnische und naturschutzfachliche Fra- tektur begonnen. Potenzielle Architekten und Partner gestellungen gab, wurde auf Anraten der Oberen Baube- wurden im Rahmen einer Bieterkreiserkundung um Refe- hörde des Regierungspräsidiums Kassel 2012 entschieden, renzen gebeten. Ein Architekturbüro wurde ausgewählt. einen Vorhaben bezogenen Bebauungsplan aufzustellen. Die erforderlichen Haushaltsmittel konnten jedoch im Jahr 2010 nicht mehr bereitgestellt werden. Parallel zur Bauleitplanung wurde durch das Architektur- Auf privatrechtlicher Basis konnte ein einjähriger Aufschub der büro die Raumplanung in Hinblick auf das zur Verfügung Schließung vereinbart werden, sodass im Süden des National- stehende Finanzvolumen überarbeitet.

6.5 Werkstatt & Waldladen

Im Jahr 2010 wurde im Edertaler Ortsteil Gellershausen 2011 und 2012 wurde die Beschilderung im Bereich um das alte Werkstattgebäude abgerissen und durch einen die Quernst und die Banfe aufgestellt bzw. erneuert. multifunktionalen Neubau ersetzt. So entstand eine Schreinerwerkstatt mit CNC-Fräse, eine den neuesten Standards angepasste Wildkammer mit Waldladen und eine Lagerhalle für die Ausstellungsmaterialien.

Die modern ausgerüstete Werkstatt führt sämtliche Holz- arbeiten im und für den Nationalpark aus und wird von anderen Dienststellen von Hessen-Forst und dem HMUELV für verschiedene Auftragsarbeiten in Anspruch genommen. Schwerpunkt aller Arbeiten bildet dabei die Besucherlenkung mit einer auf dem aktuellsten Stand be-

fi ndlichen Beschilderung des Gebietes. Dazu werden jähr- 2012 wurden darüber hinaus mit schlichten und dezenten kleinen Plaketten lich ca. 250 beschriftete Schilder hergestellt. In den Jahren die UNESCO-Weltnaturerbefl ächen des Nationalparks gekennzeichnet. NATIONALPARK-EINRICHTUNGEN 51

Am 14. Oktober Oktober 2011 wurde die Werkstatt mit nach der Erlegung in die angeschlossene Kühlkammer. Ein dem Waldladen durch einen Tag der off enen Tür offi ziell Teil dieses Wildfl eisches wird portionsgerecht zerlegt und eingeweiht. Schwerpunkt des Waldladens ist die Wildver- neben anderen Produkten im Waldladen an die Kunden marktung. Das im Park anfallende Wild kommt direkt verkauft.

Am Tag der offenen Tür wurde ein vielfältiges Programm geboten, das von Führungen durch die Werkstatt bis hin zu Mitmachaktionen für die kleinen Gäste reichte.

Mitmachaktion für die kleinen Gäste

Waldladen

Nationalpark Kellerwald-Edersee 52 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

7. Bildung und Erholung

7.1. Bildungsarbeit

7.1.1 Schulische Bildungsarbeit

Jährlich besuchen zahlreiche Schulklassen aller Schul- suchen, die immer mittwochs stattfi nden, engagierten sich formen und Altersstufen aus verschiedenen Regionen Schülerinnen und Schüler in den beiden Berichtsjahren in Deutschlands den Nationalpark. Die Th emen reichen von einer gemeinsamen Waldwoche mit dem Bergwaldprojekt e. V. allgemeinen Informationen zum Nationalpark über natur- und dem Lebenshilfe-Werk Kreis Waldeck-Frankenberg e. V. schutzfachliche Veranstaltungen bis hin zu Kunst und Ethik. Auch praktische Arbeiten (z. B. Kartierung, Ver- Lehrerfortbildungen messung) werden durchgeführt. Im vorschulischen Bereich Am 4. April 2011 nahmen 17 Lehrer an der akkreditierten werden zahlreiche Kindergärten betreut. Fortbildung „Lernort Buchenwald: Waldpädagogik und Wildnisbildung im Nationalpark Kellerwald-Edersee“ im Schulpartnerschaften NationalparkZentrum Kellerwald teil. In einem metho- Die enge Zusammenarbeit mit den Schulen der National- dischen Veranstaltungsteil wurden Aktionen vorgestellt, park-Region ist ein zentrales Ziel des Nationalparks welche die Lehrer in ihren Unterricht integrieren können. Kellerwald-Edersee. Darüber hinaus lernten die Teilnehmer die Ganztagspro- gramme (Bildungsprogramm mit Ausstellungsbesuch und Exkursion in das Schutzgebiet) des Nationalparks und sei- Projekttage mit Grundschulen 2011 / 2012 nem Bildungs- und Informationszentrum kennen und nahmen selbst an einer Exkursion teil. Die Fortbildung Anzahl der Anzahl der Grundschule wurde gemeinsam von Nationalparkmitarbeitern sowie Kinder 2011 Kinder 2012 zwei Pädagogen des Staatlichen Schulamts gestaltet. Edertal 89 87 Am 15.12.2011 nahmen die Umweltschulen Nordhessens Vöhl 18 17 an einer Infoveranstaltung über das Bildungskonzept der Herzhausen 26 33 WildnisSchule des Nationalparks im BuchenHaus teil. Frankenau 21 25 Dabei wurden die Teilnehmer über die Bildungsangebote Gesamtsumme 316 und -möglichkeiten der Einrichtung informiert. Th ema war auch die Vereinfachung der Buchung von Th emenmo- dulen über die eigene Internetseite des BuchenHauses und Grundschulen: die Erreichbarkeit mittels öff entlicher Verkehrsmittel. Seit einem Pilotprojekt 2005 absolvieren jährlich alle Kin- der der Grundschulen Edertal, Frankenau, Herzhausen AG Bildungsarbeit und Vöhl in der 3. oder 4. Klasse drei Projekttage zum An drei Terminen im Februar und März 2011 trafen sich Th ema Nationalpark. Verantwortliche der Bildungsabteilung aus Nationalpark- amt und NationalparkZentrum, Ranger sowie eine Vertre- Kegelbergschule Frankenberg: terin der ehrenamtlichen Nationalpark-Führer, um die in Seit 2004 besuchen Schülerinnen und Schüler der Kegel- 2010 begonnene Erstellung von buchbaren Ganztagsange- bergschule (Schule für praktisch Bildbare und praktisch boten für Schulklassen weiterzuführen. Hierbei wird unter bildbare Körperbehinderte) regelmäßig den Nationalpark, altersangepassten Th emenstellungen der Besuch des Nati- beteiligen sich an Projekten und werden von Rangern be- onalparkZentrums mit einer Nationalparkführung kombi- treut. 2011 besuchte die Projektgruppe das Schutzgebiet niert. Des Weiteren bereitete die AG eine Lehrerfortbil- 38,- in 2012 36-mal. Bei schlechter Witterung traf sie sich dung vor, bei der diese Angebote vorgestellt wurden. in der KellerwaldUhr. Zusätzlich zu den regelmäßigen Be- BILDUNG UND ERHOLUNG 53

7.1.2 Einsatz ehrenamtlicher Nationalpark-FührerInnen

Nachdem im Jahr 2011 zehn neue, durch den Naturpark Th emenführungen durch die Ausstellung und anschlie- Kellerwald-Edersee nach den BANU-Richtlinien ausgebildete ßende, darauf abgestimmte Führungen im Nationalpark. Natur- und LandschaftsführerInnen, die eine zusätzlichen Vor dem Hintergrund zunehmender Aufgaben der Ranger Schulung durch das Nationalparkamt erhalten hatten, ihren (Ranging, Infohäuserdienste, WildtierPark-Dienste) wird freiwilligen Dienst im Nationalpark aufgenommen haben, der Einsatz ehrenamtlicher Nationalpark-FührerInnen, ist die Zahl der Führungen durch ehrenamtliche National- seit 2011 insgesamt 24 Personen, weiter zunehmen. park-FührerInnen sprunghaft gestiegen. Auch die umfangreichen zusätzlichen Aufgaben für die Führungen der Nationalpark-FührerInnen Ranger haben dazu geführt, dass ein Teil der Führungen Jahr Anzahl der Führungen Teilnehmerzahl durch Ehrenamtliche abgedeckt werden wird. Nach einer mehrtägigen Weiterbildung durch das Natio- 2007 22 169 nalparkZentrum Kellerwald im März / April 2012 hat der 2008 25 288 Einsatz der ehrenamtlichen Nationalpark-FührerInnen bei 2009 23 361 der Betreuung von Ganztagsprogrammen für Schulklassen 2010 44 786 stark zugenommen. Bei den Ganztagesführungen des 2011 81 1.849 NationalparkZentrums Kellerwald handelt es sich um 2012 91 1.881

7.1.3 Wildnisbildungsprojekt „Waldscout & Waldranger“

In den Jahren 2011 und 2012 wurde das Kooperationspro- Ein Ergebnis zeichnet sich insofern ab, als der einmalige jekt zwischen Naturschutzjugend Hessen und dem Natio- Aufenthalt in der Wildnis noch nicht ausreicht, eine Ein- nalpark Kellerwald-Edersee fortgesetzt. Drei Beiratssit- stellung zu verändern. Vor dem Hintergrund, dass manche zungen begleiteten das Projekt. Sieben Sitzungen der der Schülergruppen noch nie im Wald waren, ist das Er- Teamer mit Mitarbeitern des Nationalparkamts in 2011 gebnis verständlich. und fünf weitere in 2012 brachten die Kooperationspartner Eine Dissertation an der Universität Hannover, Institut für immer wieder auf den neuesten Stand. Umweltplanung, untersuchte den naturschutzfachlichen Teil Eine Multiplikatorenfortbildung im Juni 2011, das vorge- des Projektes unter dem Titel: „Naturschutzfachliche Be- legte Ausbildungskonzept sowie die Planung der Abschluss- gleitforschung zum Projekt Waldscout und Waldranger“. tagung standen neben der Frage nach der Fortführung des Unterschiede zwischen den benutzen Biwakplätzen und den Projektes im Mittelpunkt. Ergebnis eines Workshops war Vergleichsfl ächen konnten bei vier von elf Variablen festgestellt die Idee zur Fortführung in Form einer sogenannten Wild- werden und zwar bei der Dichte nachwachsender Bäume, nisnacht. bei dem Deckungsgrad der Vegetation, der Dichte der „Die Bedeutung von Erfahrungen verwildernder Natur für Keimlinge und dem Deckungsgrad organischer Aufl agen. die Einstellung von Jugendlichen zu einer nachhaltigen Ent- Wesentliche Schlussfolgerung aus dem Projekt ist die Aus- wicklung“, so lautet der Titel der Studie der Universität Lud- sage: „Die eff ektivste Maßnahme, um die gesamten Aus- wigsburg. Dabei wurde in einer qualitativen Interventions- wirkungen zu minimieren, ist daher eine möglichst hohe studie mit Schülerinterviews und Zeichnungen gearbeitet. räumliche Konzentration der Nutzung“. Demnach sollten Die Arbeit deckt den didaktischen Bereich des Projektes ab, die ausgewiesenen Biwakplätze beibehalten und intensiv wurde aber noch nicht als Abschlussbericht vorgelegt. Im genutzt werden, anstatt viele Flächen auszuweisen und die- Wesentlichen geht es bei der Studie darum, Schüler, die sich se dann weniger intensiv zu nutzen. für das Wochenprogramm angemeldet haben, vorher in der Das Projekt „Waldscout & Waldranger“ und die soge- Schule zu bestimmten Schlüsselwörtern zu interviewen und nannte Wildnisnacht werden mit denselben Teamern und das Interview nach der Woche Aufenthalt zu wiederholen. einer Halbierung der Stundenzahlen fortgeführt.

Nationalpark Kellerwald-Edersee 54 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

7.2 Erholung

Wegeplanung und Besucherlenkung Radwanderwege und Zubringer im Nationalpark Die Umsetzung des 1. Wegeplans wurde zu einem Groß- teil abgeschlossen. Route Länge (km) NLP-Radwanderweg 21,3 Zubringer-Radwanderweg 15,0

Wegeplan von 2008 bis 2012

Kategorie Länge (km) (innerhalb NLP) ohne Randwege Beworbener Weg (Rückbau / Entwicklung zu Pfad) 55,5 Beworbener Weg (naturverträglich ausgebaut) 68,4 Beschilderter Weg (Rückbau / Entwicklung zu Pfad) 5,5 Beschilderter Weg (naturverträglich ausgebaut) 38,1 Betriebsweg (zukünftig) 10,5 Summe Wege 178,0 Betriebsweg , die künftig aufgegeben werden 13,0 Befristete Sperrung (davon 2,8 km beworben; 7,7 km beschildert) 10,5

Fläche Ruhezonen: ca. 3.283 ha Fläche NLP: 5.738,5 ha Fläche Weltnaturerbe: 1.467 ha Der Nationalpark weist zurzeit folgende Wegedichten auf: Weltnaturerbefl äche: 16,6 lfm / ha NLP gesamt: 31,0 lfm / ha

Das Radwanderwegesystem wurde im Jahr 2011 und 2012 im Bereich der Quernst und des Fahrentrieschs auf ins- gesamt 3,5 km instand gesetzt. Es ist Ziel die restlichen Arbeiten bis zum Jahre 2015 umzusetzen. Die von den Wanderparkplätzen ausgehenden Rundwege werden nach und nach zu Th emenwegen umgestaltet. Vom Parkplatz Himmelsbreite wurde der Ringelsbergweg und vom Parkplatz Euler der Quernstpfad entsprechend gewid- met. Dazu gibt es Flyer mit Informationen zu markanten Besonderheiten entlang der Wege. In der Natur werden diese Punkte mittels Läufer und Kennzahl markiert.

Die Flyer sind in allen Nationalpark-Einrichtungen erhältlich und stehen zudem auf der Nationalpark-Homepage als Download bereit. BILDUNG UND ERHOLUNG 55

Nationalpark-Tore Nationalpark-Wanderparkplätze Die einheitlich gestalteten Eingangstore sollen die Besu- In Frebershausen wurde der Wanderparkplatz Quernst- cher aus den Ortschaften zu den jeweiligen Haupteingän- grund fertiggestellt und konnte am 30. September 2011 gen des Nationalparkes führen. Die Idee für diese Tore eingeweiht werden. Neben dem unter Kapitel 7.3 aufge- wurde durch den „Verein für die Region“ in Altenlotheim führten barrierefreien Wanderparkplatz Rosengrund geboren. Dort wurde im Jahr 2005 das erste Tor durch den konnte auch der stark frequentierte Parkplatz Euler erneut Verein hergerichtet und aufgestellt. Die Holztore werden saniert und umgestaltet werden. Bedingt durch Starkregen in der nationalparkeigenen Werkstatt in Gellershausen hatten sich starke Riefen gebildet und den Parkplatz hergestellt. durchzogen. Ein Ausbau der Zubringerstraße durch die In den letzten zwei Jahren wurden in Kirchlotheim und Stadt Frankenau machte die Schaff ung eines Buspark- Gellershausen zwei weitere Tore aufgestellt. Bis auf Aff ol- platzes notwendig. dern, Mehlen und Asel-Süd hatte bis Dezember 2012 somit jeder an den Nationalpark angrenzende Ort diese markanten Begrüßungstore.

Wanderparkplatz Quernstgrund

7.3 Barrierefreiheit

Der Nationalpark hat sich zum Ziel gesetzt, die in 2010 In 2012 wurde der knapp einen Kilometer lange rollstuhl- erstellte Konzeptskizze in den nächsten Jahren konse- geeignete Weg zum Hagenstein fachgerecht saniert. Dies quent umzusetzen. ermöglicht dem Besucher auf abgesandeten Wegen mit Im 2011 wurde im Gemarkungsbereich Rosengrund des minimalen Steigungen einen der schönsten Ausblicke im Frankenauer Stadtteils Altenlotheim ein behindertenge- Nationalpark zu erleben. Für diese Strecke werden im rechter Parkplatz mit barrierefreiem Zugang auf eine Veranstaltungsprogramm spezielle Führungen durch einen Wildbeobachtungskanzel hergestellt. Sie ermöglicht durch aktiven Rollstuhlfahrer angeboten. die ruhige Umgebung nicht nur zur Brunftzeit interessante Wildbeobachtungsmöglichkeiten.

Nationalpark Kellerwald-Edersee 56 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

8. Kooperationen der Nationalparkverwaltung

8.1 EUROPARC Deutschland e. V.

EUROPARC Deutschland e. V. wurde 1991 als länderüber- Deutschland e. V. mit. Die Nationalparkleitungen koordi- greifender Verband der Nationalparks, Naturparks und nieren sich zweimal jährlich in der „AG Nationalparks“, Biosphärenreservate in Deutschland gegründet. Seit 2005 Fragen der Öff entlichkeitsarbeit und des gemeinsamen besteht die gemeinsame Dachmarke „Nationale Naturland- Auftritts der Großschutzgebiete werden in der schaften“, die alle Großschutzgebiete unter einem ein- „AG Kommunikation“ besprochen, die „AG Partner der heitlichen Erscheinungsbild vereint. Der Nationalpark Nationalen Naturlandschaften“ begleitet das Partnerpro- Kellerwald-Edersee verwendet – wie die Mehrheit der jekt. Die Forschungsleiter der Wald- und Meeresnational- Großschutzgebiete – das CD (Corporate Design) der parks sowie der Biosphärenreservate stimmen sich in der Nationalen Naturlandschaften. Er beteiligt sich an den EUROPARC-AG „Forschung und Monitoring in Groß- Projekten von EUROPARC Deutschland e. V. wie „Partner schutzgebieten“ ab. Achim Frede vom Nationalpark Keller- der Nationalen Naturlandschaften“, „Ehrensache Natur wald-Edersee ist auf der 9. Jahressitzung im September – Freiwillige in Parks“ und „Praktikum für die Umwelt“. 2011 zum Bundessprecher der AG gewählt worden und Die Nationalparkverwaltung arbeitet in mehreren Arbeits- tritt damit die Nachfolge von Dr. Heinrich Rall aus dem gemeinschaften unter dem Dach von EUROPARC Bayerischen Wald an.

8.2 Commerzbank Aktiengesellschaft

Wie in den Vorjahren auch, fi nanzierte die Commerzbank Großschutzgebieten der gesamten Bundesrepublik, EU- AG das Projekt „Praktikum für die Umwelt“ (vergl. 8.1 ROPARC Deutschland als deren Dachverband und der und 10.1.1). Als Vertreter des Nationalparks nahm Horst Commerzbank ein wertvoller Erfahrungsaustausch statt. Knublauch 2011 und 2012 an den Betreuertagungen In den Jahren 2011 und 2012 konnten aufgrund der von „Praktikum für die Umwelt“ der Commerzbank teil. Bei der Commerzbank zur Verfügung gestellten Finanzmittel der jährlich stattfi ndenden zweitägigen Veranstaltung fi n- drei Praktikantinnen für jeweils vier bis fünf Monate er- det zwischen den jeweiligen Betreuern aus den beteiligten folgreich im Nationalpark eingesetzt werden (vergl. 6.2).

8.3 Naturpark Kellerwald-Edersee

Die beiden Großschutzgebiete der Kellerwaldregion ar- traten Naturpark und Nationalpark sowohl in 2011 als beiten eng zusammen, was durch die Lage der beiden Ver- auch in 2012 wieder gemeinsam mit Vertretern des Touris- waltungen unter einem Dach sehr erleichtert wird und in mus auf. Im April 2012 präsentierten sie die Region auf der Veröff entlichung eines gemeinsamen Veranstaltungs- der Sonderausstellung Tourismus während der Oberhes- kalenders auch sichtbaren Ausdruck fi ndet. Der Geschäfts- senschau in Marburg (vgl. 5.3). Von den durch den Natur- führer des Naturparks nimmt an den regelmäßigen Be- park nach BANU-Richtlinien ausgebildeten Natur- und sprechungen der Führungsebene des Nationalparks teil. LandschaftsführerInnen werden einige nach einer zusätz- lichen Schulung durch den Nationalpark auch als Natio- Bei verschiedenen Messen, beispielsweise der Tour Natur nalpark-FührerInnen eingesetzt (vergl. 7.1.2). in Düsseldorf oder der Frühjahrsausstellung in Kassel, KOOPERATIONEN DER NATIONALPARKVERWALTUNG 57

Das Naturschutzgroßprojekt in der Trägerschaft des Na- turparks wird bei der Umsetzung der Naturschutzmaß- nahmen fachlich durch das Nationalparkamt beraten und unterstützt (vgl. 3.6). Außerdem engagierte sich der Natur- park in beiden Jahren sowohl auf dem Nationalpark-Fest als auch auf dem Heideblütenfest (vgl. 5.3).

Im Rahmen eines bundesweiten, vom Bundesamt für Natur- schutz (BfN) bzw. Bundesumweltministerium (BMU) ge- förderten F&E-Projektes „Vernetzung der Nationalen Natur- landschaften“ sind Naturpark und Nationalpark seit 2011 Modellgebiete für Kooperation, hier am Beispiel der Unter- stützung und Weiterentwicklung der Arche-Region sowie eines gemeinsamen Maschineneinsatzes in der Landschafts- pfl ege.

Auf dem Heideblütenfest 2012 bereicherte der Naturpark Kellerwald-Edersee das Fest durch eine Pilzausstellung vor dem Schäferwagen des Naturparks.

8.4 Region Kellerwald-Edersee e. V.

Im eingetragenen Verein „Region Kellerwald-Edersee“ Leiter des Nationalparks nimmt als Beisitzer an den wird in der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Vorstandsitzungen und Mitgliederversammlungen des Kommunen, Verbänden, Vereinen und Einzelpersonen die Vereins teil. ökonomische Entwicklung der Region unterstützt. Der

8.5 Touristische Institutionen

Runder Tisch Tourismus des Nationalparkamts wurden abgestimmt. Im Jahr 2012 fand die Veranstaltung Auf Einladung des Nationalparkamts trafen sich die Ver- am 3. September statt. treter der touristischen Organisationen (GrimmHeimat NordHessen, Edersee-Touristic GmbH, Touristische Ar- Marketingausschuss der Touristik Service beitsgemeinschaft Erlebnisregion Edersee, Staatsbad Bad Waldeck-Ederbergland GmbH Wildungen GmbH, Stadtmarketing e.V., Kur- Als ordentliches Mitglied im Marketingausschuss nahm und Tourist-Information Bad Zwesten, Touristik-Service Jutta Seuring als zuständige Sachgebietsleiterin Kommuni- Kurhessisches Bergland e. V., Touristinfo , kation, Bildung und Naturerleben im Nationalparkamt Touristik Service Waldeck-Ederbergland GmbH) und der regelmäßig an den Ausschusssitzungen teil. für Tourismus zuständige Erste Kreisbeigeordnete im Juli 2011. Die vom Nationalpark ausgehenden Entwicklungs- Tourismusbeirat der impulse und touristischen Angebote wurden vorgestellt GrimmHeimat NordHessen und gemeinsame Aktivitäten und Öff entlichkeitsarbeit, Seit 2012 ist Jutta Seuring ordentliches Mitglied im Tou- insbesondere in Hinblick auf die Welterbeanerkennung, rismusbeirat und der Arbeitsgruppe Natur /Aktiv der

Nationalpark Kellerwald-Edersee 58 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

GrimmHeimat und nimmt regelmäßig an den Sitzungen logischer Tourismus in Europa e. V. durchgeführt wurde, teil. fanden mehrere Fachworkshops statt. Am 20.03.2012 Der Nationalpark beteiligte sich an den Projekten der referierte Jutta Seuring in Kassel zum Th ema „Entwick- GrimmHeimat, z. B. E-Mobilität oder Ökotourismus. lungsimpulse & touristische Angebote des Nationalparks Kellerwald-Edersee“. Projekt Da die Region dem Projektträger für dieses Th ema präde- „Tourismus fördert biologische Vielfalt“ stiniert schien, fand am 20.03.2012 noch ein Regionalwork- Im Rahmen der Strategie zur biologischen Vielfalt der shop „Naturtourismus in der GrimmHeimat NordHessen“ Bundesregierung beschäftigen sich mehrere Projekte in Edertal-Bringhausen statt. Dort wurde das Projekt mit dem Th ema Tourismus. Im Rahmen des Projektes „Partnerbetriebe des Nationalparks Kellerwald-Edersee“ „Tourismus fördert biologische Vielfalt“, das vom Bundes- vorgestellt. amt für Naturschutz gefördert und dem Verband Öko-

8.6 Förderverein für den Nationalpark Kellerwald-Edersee e. V.

1992 als Verein „Pro Nationalpark“ gegründet, arbeitet er seit Gründung des Nationalparks als „Förderverein für den Nationalpark Kellerwald-Edersee e. V.“ weiter.

Am 3. März 2012 feierte der Förderverein für den Nationalpark Kellerwald-Edersee sein 20-jähriges Bestehen und erinnerte in einem selbstgeschriebenen Theaterstück an seine stolze Geschichte.

Er bezuschusst verschiedene Projekte. Das neue Ausstel- Der Vorstand kam 2011 für drei Sitzungen zusammen, lungsmodul WildWesen im NationalparkZentrum unter- 2012 für sechs. Darüber hinaus organisierte er Mitte stütze er im Jahr 2011 mit 2.500 € für das Luchspräparat Oktober 2011 einen Workshop zum gemeinsamen Erfah- (vgl. 6.1). Im Bereich der Umweltbildung sponserte der rungsaustausch mit dem Förderverein Nationalpark Verein 2011 mit 550 €, 2012 mit 160 €, den Transport Boddenlandschaft e. V., an dem der Vereinsvorstand, Ver- von Kindern, die im Rahmen der Grundschulprojekttage einsmitglieder und Vertreter der Nationalparkverwaltung den Nationalpark besuchten, an dem Programm in der teilnahmen. Im Frühjahr 2012 fanden drei Workshops WildnisSchule teilnahmen oder anlässlich des Festaktes zum Th ema „Zukunftswerkstatt Förderverein“ statt, an zur Weltnaturerbeanerkennung auf Schloss Waldeck ein dem sich neben Vorstand und Mitgliedern des Förder- selbstgeschriebenes Th eaterstück auff ührten. Darüber vereins die Nationalparkverwaltung sowie Vertreter des hinaus engagiert er sich beispielsweise bei den Untersu- Naturschutzes, der Regionalentwicklung, des Tourismus chungen zur Wildkatze und unterstützt das National- und des Naturparks Kellerwald-Edersee beteiligten. Ziel parkamt bei der Organisation und Durchführung des der Workshops war, die Tätigkeitsfelder des Vereins nach Wildbuff ets. Die Geschäftsführung des Vereins wird durch erfolgreicher Nationalparkausweisung sowie Anerkennung die Nationalparkverwaltung wahrgenommen. als UNESCO-Weltnaturerbestätte zu überdenken und zu erweitern. Angedacht wurde die Installation einer Service- Zum Jahresende 2012 verzeichnete der Verein 174 Mit- stelle, um die Akzeptanz des Nationalparks in seiner Regi- glieder, fünf mehr als zum Jahresende 2011. on und darüber hinaus sowie die Konzeptionierung eines nachhaltigen Tourismus zu fördern. Naturpark- und KOOPERATIONEN DER NATIONALPARKVERWALTUNG 59

Nationalparkverwaltung, Stadtmarketing Bad Wildungen, An der mehrtägigen Exkursion in das ukrainische Welt- lokale Tourismusinstitutionen und regionale Gastgeber naturerbegebiet Uholka-Shyrokyi Luh im August 2012 sollten stärker vernetzt werden. Darüber hinaus sollten die nahmen auch sechs Vereinsmitglieder teil (vgl. 11). ehrenamtlichen Strukturen der Leitung des Fördervereins Am 15. und 16. Oktober 2012 führten im Nationalpark erweitert und in dauerhafte Organisationsstrukturen über- Vorpommersche Boddenlandschaft Prof. Dr. Ewald führt werden. Langer als Vereinsmitglied und Dr. Gitta Langer als 1. Vorsitzende des Vereins gemeinsam eine Fortbildung Weitere Sitzungen zum Th ema Zukunftswerkstatt und zum Th ema „Totholz und Pilze im Nationalpark“ für zur Ausarbeitung der Projektskizze sind für 2013 geplant. die dortigen Ranger durch.

Weitere Informationen www.foerderverein-nationalpark-kellerwald.de

8.7 Verein der Freunde und Förderer des Wildparks Edersee

Der Verein hat mit über 600 Mitgliedern weiter an Zu- Leiter des Nationalparks und der Leiter des WildtierParks spruch gewonnen. Mehrere Projekte konnten durch Spen- nehmen an den Vorstandssitzungen und an der jährlich den fi nanziert werden, u.a. ein Präparat eines Wolfs für die stattfi ndenden Mitgliederversammlung teil, wodurch ein Ausstellung des NationalparkZentrums (vgl. 6.1). Der intensiver Informationsaustausch gewährleistet ist.

8.8 Freiwilligeneinsätze im Nationalpark Kellerwald-Edersee

Das Bergwaldprojekt e. V. Das Lebenshilfe-Werk Arbeitsurlaub in Nationalparks Kreis Waldeck-Frankenberg e. V. Das Bergwaldprojekt e. V. bietet Menschen zwischen 18 Auch im Jahr 2011 und 2012 engagierten sich Betreute der und 88 die Möglichkeit, als Freiwillige für eine Woche in Lebenshilfe in Waldeck-Frankenberg im Schutzgebiet. den unterschiedlichsten Wäldern zu arbeiten und sich zu Sechs bis acht Betreute mit jeweils zwei ehrenamtlichen engagieren. Seit sechs Jahren werden auch Projekte im Betreuern entfernten zusammen mit einem Ranger Schutz- Nationalpark Kellerwald-Edersee betreut. Im Jahr 2011 vorrichtungen von einzelnen Bäumen. Insgesamt fanden in engagierten sich 30 Personen für zwei Wochen im Natio- beiden Jahren jeweils fünf Einsätze statt. Initiiert wurde nalpark. die Zusammenarbeit durch eine Kooperation von EURO- Im Jahr 2012 wurde das Bergwaldprojekt zwei Wochen im PARC Deutschland e. V. und der Bundesvereinigung Nationalpark durchgeführt, wobei sich insgesamt 40 Per- Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e. V. sonen engagierten. Der Nationalpark Kellerwald-Edersee Diese Institution gibt interessierten Menschen mit geis- war 2012 einer der Gewinner des von EUROPARC tiger Behinderung die Möglichkeit, die Arbeit in Natio- Deutschland verliehenen Förderpreises „Ehrensache Na- nalen Naturlandschaften ehrenamtlich zu unterstützen. tur“. Für seine mit den Teilnehmern des Bergwaldprojekts Der jährliche gemeinsame bundesweite Kooperations-Tag umgesetzten Maßnahmen wie z. B. den Plaggenhieben, um wurde am 28. Mai 2011 an mehreren Standorten in charakteristische Flora und Fauna der Heidefl ächen zu Deutschland durch gemeinsame Aktionen von lokaler unterstützen, erhielt er eine fi nanzielle Unterstützung in Lebenshilfe und benachbartem Schutzgebiet durchgeführt Höhe von 1.475,– €. – auch im Nationalpark Kellerwald-Edersee. Der Nationalpark Kellerwald-Edersee war einer der Gewinner des „Ehrensache Natur-Förderpreis 2011“. Für

Nationalpark Kellerwald-Edersee 60 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

seine im Rahmen des EUROPARC-Projekts am Fahren- ohne Beeinträchtigung im Nationalpark Kellerwald-Eder- triesch umgesetzte Maßnahme, bei der 15 Freiwillige der see organisiert. Auf Grund der positiven Rückmeldungen Lebenshilfe Waldeck-Frankenberg mithalfen, durch Wind wurde die Woche „Gemeinsam im Wald“ in 2012 erneut geworfene Fichten am Rande einer Hutefl äche zu entfernen, angeboten. Insgesamt konnten in jedem Jahr 22 Teilneh- erhielt er eine fi nanzielle Unterstützung in Höhe von 300,– €. mer mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam arbeiten, ihre Freizeit verbringen und zusammen wohnen. Internationale Neben der geleisteten Arbeit standen das Miteinander und Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) die gegenseitige Wertschätzung und Rücksichtnahme im Hinter dem Namen des ijgd verbirgt sich die größte und Vordergrund. Ein voller Erfolg! älteste Workcamp-Organisation. In diesen Workcamps leben junge Leute aus aller Welt für zwei bis drei Wochen Kegelbergschule Frankenberg zusammen, arbeiten fünf Stunden täglich an einem Siehe auch 7.1.1 Schulische Bildungsarbeit, Schulpartner- gemeinnützigen Projekt und gestalten gemeinsam ihre schaften Freizeit. In 2011 war der Nationalpark Kellerwald-Edersee erst- Produktionsschule aus Dänemark mals Gastgeber für 16 junge Leute, sowohl aus europä- Im März 2012 konnten durch private Kontakte neun ischen Ländern (Frankreich, Spanien, Italien) aber auch Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrer einer aus Russland, Weißrussland und Korea. Produktionsschule aus Dänemark im Nationalpark Keller- Die jungen Menschen waren erstmals in dem teilreno- wald-Edersee begrüßt werden. Die Schüler dieser Schul- vierten ehemaligen Forsthaus in Bringhausen unterge- einrichtung haben im Laufe ihres Schuljahres verschiedene bracht. Praktika zu absolvieren. Die Arbeitswoche im National- In 2012 war der Nationalpark Kellerwald-Edersee zum park Kellerwald-Edersee wurde als Praktikum anerkannt. zweiten Mal Gastgeber für 15 junge Leute vorwiegend aus Die Schüler haben die Nationalpark-Ranger dabei unter- europäischen Ländern wie Frankreich, Spanien, Italien, stützt, eine historische Fütterung auf dem Fahrentriesch Litauen, Slowakei. Die Freiwilligen trafen sich abends wieder aufzubauen. Diese Fütterung stand in einem natur- zweimal mit „ihren Kolleginnen und Kollegen“ aus dem schutzfachlich sensiblen Bereich und war im Dezember benachbarten Forstamt Frankenberg, in dem zeitgleich ein zuvor durch Freiwillige des Bergwaldprojektes e. V. abge- ijgd-Freiwilligen-Einsatz stattfand. baut worden. Auf seinem neuen Standort hat das Gebäude Sitzbänke bekommen und dient nun als Schutzhütte und Gemeinsam im Wald (Gemeinschaftsprojekt Informationspunkt. Bergwaldprojekt e. V. – Lebenshilfe Waldeck- Frankenberg – Kegelbergschule Frankenberg) Auf Anregung der Lebenshilfe wurde in 2011 erstmals eine gemeinsame Arbeitswoche von Menschen mit und

Freiwillige der Lebenshilfe Waldeck-Frankenberg engagierten sich am Dänische Produktionsschule beim Aufstellen des historischen 22. Oktober 2011 tatkräftig beim europaweiten Big Green Weekend Futterschuppens im Nationalpark Kellerwald-Edersee. KOOPERATIONEN DER NATIONALPARKVERWALTUNG 61

Viessmann Auszubildenden-Projektwoche Im September 2011 waren alle in diesem Jahr eingestellten Auszubildenden der Firma Viessmann für einen gemein- samen Arbeitseinsatz und ein gegenseitiges Kennenlernen im Nationalpark im Einsatz. 60 Auszubildende arbeiteten und diskutierten unter dem Motto „Nachhaltigkeit“. Ver- schiedene Projektarbeiten und das dafür notwendige Werkzeug wurden angeboten. Die Auszubildenden muss- ten die Arbeitsabläufe, Einteilung ihrer Gruppe und der Werkzeuge selber organisieren. Sie entfernten im Bereich des Hundsbachs einen nicht mehr benötigten Durchlass und bauten einen alten Weidezaun ab. Die Drahtreste dieses Zaunes sowie vom Außengatter wurden von dem Auszubildenden- und Studentenjahrgang 2012 zu einem Kunstobjekt verarbeitet und an einer der drei Stellen im Die Drahtplastik trägt den Namen „Bausch“. Sie symbolisiert die Nationalpark platziert, an denen kleine Teile des Außen- Verschmelzung von Baum und Mensch und soll an die gegenseitige gatters als „museale Erinnerung“ stehen bleiben und an die Abhängigkeit von Mensch und Natur erinnern. Zeiten des Jagdreviers der Waldecker Fürsten und des Wildschutzgebietes vor Ausweisung des Nationalparks erinnern.

8.9 Universität Paderborn

Der Fachbereich Kunst der Universität Paderborn ist Projekt gestartet, im Zuge dessen über 20 Museumskoff er mehrfach ausgezeichnet für sein Projekt „Museumskoff er zum Weltnaturerbe Kellerwald und zwei Sonderausstel- für das Welterbe“. Nach der Nominierung der Alten lungen im NationalparkZentrum Kellerwald entstanden. Buchenwälder Deutschlands wurde ein gemeinsames

8.10 Arbeitskreis World Heritage Education

Seit der Nominierung ist der Nationalpark Mitglied des UNESCO-Welterbestätten Möglichkeiten der Vernetzung 2010 gegründeten Bundesweiten Arbeitskreises unter aufzu zeigen und Methoden der Welterbebildung aus un- Federführung der Universitäten Paderborn und Heidel- terschiedlichen Forschungsperspektiven zu beleuchten. Im berg und Mitwirkung der Deutschen UNESCO-Kommis- November 2011 präsentierte Jutta Seuring die Bildungs- sion. Im Arbeitskreis arbeiten Bildungsexperten und einrichtungen und Bildungsangebote auf der 2. AK-Sit- Praktiker zusammen mit dem Ziel, in einem interdiszipli- zung in Paderborn. nären Diskurs zwischen Hochschulen, Schulen und

Nationalpark Kellerwald-Edersee 62 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

9. Nationalpark-Region

9.1 Nationalpark-Partner

Das Projekt Nationalpark-Partner des Nationalparks Kel- Das neue Zertifi kat enthält neben den allgemeinen Anga- lerwald-Edersee entwickelte sich in den beiden Jahren kon- ben über den Betrieb, seine weiteren Zertifi zierungen und tinuierlich weiter. Waren es in 2010 noch 25 Betriebe, ka- den Öff nungszeiten drei Prüfungsteile: men in 2011 und 2012 noch 16 hinzu. Diese 41 Betriebe • Identifi kation mit dem Nationalpark Kellerwald-Edersee bilden einen Grundstock an Partnern aus allen Bereichen • Umweltorientierung der Beherbergung und Gastronomie. Hinzu gekommen ist • Management eine Fuhrhalterei als neue Branche. Die neuen Betriebe tei- len sich auf in sechs Ferienhäuser, zwei Hotels, ein Reiter- Auch die Arbeit im EUROPARC-Projekt „Partner der landhof, eine Pension, eine Ferienwohnung, eine Wander- Nationalen Naturlandschaften“ wurde intensiviert. Am 25. herberge, zwei Cafés, eine Jugendeinrichtung (Jugendburg) und 26. Januar 2012 fand das „Dialogforum Partner der und die Fuhrhalterei. Nationalen Naturlandschaften“ im Nationalpark-Partner Biohotel „fünfseenblick“ in Edertal-Bringhausen statt. Zu In 2012 entschied sich der Vergaberat die Kooperation mit dieser Fortbildung wurden Inhaber oder Mitarbeiter von der Firma Viabono zu beenden und ein eigenes Zertifi kat Partnerbetrieben aus ganz Deutschland eingeladen, gleich- mit vergleichbaren Ökostandards zu entwickeln. Nach die- zeitig diente die Veranstaltung dem Austausch untereinan- sem neuen Zertifi zierungsmodus werden inzwischen alle der. Betriebe geprüft. Die Tagungsdokumentation ist zu fi nden unter: http://www.bfn.de/fi leadmin/MDB/documents/themen/ sportundtourismus/Doku_Dialogforum_Partner.pdf

Die Teilnehmer des „Dialogforums Partner der Nationalen Naturlandschaften“ vor dem Tagungshotel in Edertal-Bringhausen NATIONALPARK-REGION 63

9.2 Großveranstaltungen

Großveranstaltungen 11. Februar 2011 Präsentation der Sonderbriefmarke „Nationalpark Kellerwald-Edersee“ im NationalparkZentrum Kellerwald 4. April 2011 Osterrallye im WildtierPark Edersee 22. Mai 2011 7. Nationalparkfest (Fischhaus Banfe, Fahrentriesch, Friedrichshütte, Bathildishütte) 12. Juni 2011 2. Schafschur & Lämmertaufe am Fahrentriesch 28. Juni 2011 Spontanfeier zur Weltnaturerbeanerkennung mit Nationalparkmitarbeitern, -Freunden und Bevölkerung im NationalparkZentrum Kellerwald 14. August 2011 7. Heideblütenfest in Altenlotheim 7. Oktober 2011 Festakt zur Anerkennung des Nationalparks Kellerwald-Edersee als UNESCO-Weltnaturerbestätte auf Schloss Waldeck 14. Oktober 2011 Tag der offenen Tür in der Nationalpark-Werkstatt in Gellershausen 25. November 2011 6. Wildbuffet im MARITIM-Badehotel in Bad Wildungen 9. April 2012 Osterrallye im WildtierPark Edersee 22. Mai 2012 8. Nationalparkfest (Fischhaus Banfe, Fahrentriesch)

12. August 2012 8. Heideblütenfest in Altenlotheim 9. November 2012 7. Wildbuffet im MARITIM-Badehotel in Bad Wildungen

Barfußgang am Fahrentriesch, Nationalparkfest 2011

BoggelRingelei zur Osterrallye im WildtierPark im Jahr 2012

Nationalpark Kellerwald-Edersee 64 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

10. Organisation

10.1 Organisationsaufbau

Das Nationalparkamt Kellerwald-Edersee wurde aufgrund Es untersteht der Rechts- und Fachaufsicht des für Forsten der Nationalparkverordnung vom 1. Januar 2004 als eigen- und Naturschutz zuständigen Ministeriums (Hessisches ständige Dienststelle des Landesbetriebs Hessen-Forst Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und eingerichtet. Verbraucherschutz) und der Dienstaufsicht des Landes- betriebes Hessen-Forst.

Organigramm des Nationalparkamts Kellerwald-Edersee, Stand 2013

Nationalparkleitung: Manfred Bauer Leitung des Nationalparkamtes und Koordination der Sachgebiete Assistentin des Nationalparkleiters: Nicole Backhaus Stabstelle Rangerkoordination WildtierPark Edersee Sachgebiet 1 Sachgebiet 2 Sachgebiet 3 Sachgebiet 4 Zentrale Dienste Untere Forst-, Jagd- und Forschung, Naturschutz Kommunikation, Bildung Fischereibehörde, und Planung und Naturerleben Wildtiermanagement

Leitung: Angela Bauer, Volker Leifels Leitung: Manfred Bauer Leitung: Achim Frede Leitung: Jutta Seuring - Organisation / IT - Wildtiermanagement - Fachkonzeption - Kommunikation und - Personal - Untere Forst-, Jagd- und und -planung Veranstaltungen - Haushalts-, Kassen- und Fischereibehörde - Forschung und Monitoring - Presse und Medien Rechnungswesen - Untere Naturschutzbehörde - Bildung - Liegenschaften - Natura 2000 - Informations- und Bildungs- - Fuhrpark - Biotop- und einrichtungen - Allgemeine Verwaltungs- Flächenmanagement - Ehrenamtliche angelegenheiten - Geographisches Nationalparkführer, - Rechts- und Verfahrens- Informationssystem, Freiwilligenprogramm angelegenheiten Datenmanagement - FÖJ und Praktikum für - Dokumentationen und die Umwelt Fachpublikationen - Tourismus und Marketing - Wegeplanung - Besucherlenkung - Barrierefreiheit - Nationalparkwerkstatt

10.1.1 Personal

2011 und 2012 betrug das Personalvolumen 44,04 Stellen. sind ausgebildete Forstwirte. Zusätzlich weisen sie die Quali- 2011 beschäftigte das Nationalparkamt 48 Mitarbeiter, fi kation eines geprüften Natur- und Landschaftspfl egers als 2012 47 Mitarbeiter. Zusätzlich werden zwei Verwaltungs- auch eines Natur- und Landschaftsführers auf. Vier Ranger fachangestellte ausgebildet. Aus der Anzahl der Mitarbeiter- absolvierten eine Fortbildung zum „Zertifi zierten Waldpä- innen und Mitarbeiter kann nicht auf die im Haushalt vor- dagogen“, die sie 2011 erfolgreich abschließen konnten. Diese handenen Stellen geschlossen werden, da einige Stellen mit staatliche Zertifi zierung dient einem bundesweit einheitlichen Ganztageskräften, andere mit ein oder zwei Teilzeitbeschäf- hohen Qualitätsstandart in der Bildungsarbeit. Im Oktober tigten besetzt sind. Alle im Nationalpark arbeitenden Ranger 2011 begannen 20 Ranger einen Sonderlehrgang zur Aus- ORGANISATION 65

bildung zum Hilfspolizeibeamten (Ordnungsbeamten), der jungen Leuten die Chance für die Umwelt praktisch tätig im November 2012 von allen erfolgreich abgeschlossen zu sein und gleichzeitig ökologische und umweltpolitische wurde. Die Bestellung wird in 2013 erfolgen. Zusammenhänge besser zu verstehen. Die Teilnehmer dieses so genannten „Freiwilligen ökologischen Jahres“ sind Neben den fest angestellten Mitarbeitern beschäftigt das dem WildtierPark und dem BuchenHaus in Edertal-Hem- Nationalparkamt eine Vielzahl von Praktikanten, darunter furth sowie der KellerwaldUhr in Frankenau zugeordnet, zwei im Rahmen eines „Praktikums für die Umwelt“ (vgl. werden aber auch in anderen Bereichen der Nationalpark- 8.2). Daneben bietet das Nationalparkamt jedes Jahr drei verwaltung eingesetzt.

10.2 Nationalpark-Beirat & Forschungs-Beirat

Der Nationalpark-Beirat berät und unterstützt den Natio- eingerichtet. In diesem sind Wissenschaftler aus verschie- nalpark in allen fachlichen Angelegenheiten. Die Mitglieder denen Fachbereichen vertreten, die dem Sachgebiet Natur- bestehen sowohl aus Vertretern der Bundes-, Landes- und schutz, Forschung & Planung im Nationalpark beratend Kommunalpolitik als auch aus Wissenschaftlern verschie- zur Seite stehen. Der Nationalpark-Beirat tagte 2011 und dener Fachbereiche und regionalen Akteuren wie beispiels- 2012 jeweils einmal jährlich, der Forschungs-Beirat jeweils weise den örtlichen Naturschutzverbänden. Der National- zweimal jährlich. park-Beirat hat als Fachausschuss den Forschungs-Beirat

10.3 Haushalt

Das Land Hessen stellt dem Landesbetrieb Hessen- Die Budgetanforderung erfolgt durch die Nationalparkver- Forst die von der Nationalparkverwaltung zur Erfüllung waltung im Rahmen des jährlichen Haushaltsaufstellungs- der Aufgaben benötigten Haushaltsmittel zur Verfügung. verfahren.

10.3.1 Ausgaben

Insgesamt hat das Nationalparkamt Sonstige Ausgaben 2011 Ausgaben in Höhe von (Rückstellungen für Personal) Investitionsausgaben = Finanzierungsausgaben 4.247.866 Euro getätigt 10 % 3 % Sachausgaben: 1.481.949 € Investitionen: 427.742 € Personalausgaben: 2.338.175 € Sachmittelausgaben Personalausgaben 35 % 51 %

Nationalpark Kellerwald-Edersee 66 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

Im Jahr 2012 betrugen die Ausgaben Sonstige Ausgaben 4.085.723 €. (Rückstellungen für Personal) Investitionsausgaben = Finanzierungsausgaben Sachausgaben: 1.442.753 € 6 % 3 % Investitionen: 222.194 € Personalausgaben: 2.420.776 €

Sachmittelausgaben Personalausgaben 35 % 54 %

10.3.2 Einnahmen

Die Einnahmen im Haushaltsjahr 2011 betrugen insge- den WildtierPark Edersee, Verkauf von Wildbret und Ver- samt 771.725 Euro, 2012 waren es 562.725 Euro. Diese marktung von Holz aus dem Waldumbau. Einnahmen umfassen insbesondere Eintrittsgelder für

10.3.3 Zuwendungen Dritter

Für das Projekt „Waldscout und Waldranger – Umweltbil- 2012 veranstalteten die Firma Neue Ufer AG und das dung für Kinder und Jugendliche auf Wildniserlebnisin- Nationalparkamt den Kreativwettbewerb „Nähe ist gut“. seln in deutschen Nationalparks“ hat der Nationalpark Im Zusammenhang mit diesem Projekt förderte die Neue Kellerwald-Edersee in 2011 eine Förderung in Höhe von Ufer AG die Renaturierung von Fließgewässern im Natio- 43.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt nalpark Kellerwald-Edersee mit 7.500 Euro. Die Firma (DBU) erhalten, 2012 betrug die Förderung 30.000 Euro. OliPro GmbH sponserte die Anlage eines künstlichen Es handelt sich dabei um ein Kooperationsprojekt mit der Bachlaufes im Außenbereich der WildnisSchule mit 290 Naturschutzjugend Hessen e. V. (vergl. 7.1.3). Euro.

Wie in den Vorjahren auch, fi nanzierte die Commerzbank AG in 2011 und 2012 das Projekt „Praktikum für die Umwelt“ (vergl. 8.2). INTERNATIONALES 67

11. Internationales

Am 24. März 2011 referierte die Zürcher Zoologin und zu verschiedenen Mitmachaktionen auf, an denen sich am Verhaltensforscherin Marianne Hartmann im Rahmen 22. Oktober auch die Lebenshilfe Waldeck-Frankenberg der Reihe Vortrag & Forum im Nationalparkamt über die im Rahmen des EUROPARC-Projekts „Ehrensache Europäische Wildkatze. Natur – Freiwillige in Parks“ im Nationalpark Kellerwald- Zur Wildtiermanagement-Tagung am 29. und 30. März Edersee mit einem Freiwilligeneinsatz beteiligte. 2011 reiste der Referent Flurin Fillials aus der Schweiz an. Vom 19. bis zum 28. März 2012 halfen neun Auszubilden- Im Juni 2011 besuchten zwei Delegationen aus China den de einer dänischen Produktionsschule bei dem Wiederauf- Nationalpark. Die Mitglieder chinesischer Forschungsinsti- bau eines historischen Gebäudes, das im Jahr zuvor im tutionen und Führungskräfte und Leiter verschiedener Gebiet des Weltnaturerbes abgebaut worden war. Die ehe- Nationalparks und Forstverwaltungen informierten sich malige Fütterung dient nun auf dem Fahrentriesch als im Internationalen Jahr der Wälder über Maßnahmen zur Schutzhütte und Informationspunkt (vergl. 8.8). Stärkung der Biodiversität, über Ökosystemdienstleis- Die Wanderausstellung „Weltnaturerbe Buchenwälder“ tungen sowie über das Schutzgebietsmanagement im gas tierte am 25. Juni 2012 im Europaparlament in Brüssel Nationalpark. und wurde von den Rangern Markus Daume und Volker Vom 4. bis zum 8. Juli 2011 reisten Nationalparkleiter Nagel betreut. Nationalparkleiter Manfred Bauer reiste zur Manfred Bauer und Sachgebietsleiter Achim Frede zu Vernissage und stellte den Parlamentariern während seines einem gemeinsamen Workshop der UNESCO-Weltnatur- Vortrags das transnationale UNESCO-Weltnaturerbe vor erbegebiete „Buchenurwälder der Karpaten und Alte Bu- (vgl. 2.1 und 5.4). chenwälder Deutschlands“ nach Rakhiv in die Ukraine. Vom 18. August bis zum 1. September 2012 engagierte Vom 27. bis zum 29. Juli 2011 waren 14 Mitarbeiter von sich eine Gruppe der ijgd im Kellerwald. Die 15 Teilneh- National- und Regionalparks aus Litauen zum Erfah- mer kamen aus Italien, Spanien, Frankreich, Algerien, rungsaustausch im Nationalpark Kellerwald-Edersee zu Tschechien, Estland, Russland und Deutschland. Sie un- Gast. Besonderes Interesse galt den Informationseinrich- terstützten die Nationalparkverwaltung u. a. beim Abbau tungen, aber auch Managementplänen, der Nationalpark- des Außengatters sowie der Sonderbiotoppfl ege. verordnung und Ideen zur touristischen Inwertsetzung Zum 4. Hessisches Naturwaldforum Buche am 5. und 6. von Schutzgebieten. September 2012 in Bad Wildungen reiste Referent Prof. Vom 6. bis 27. August 2011 engagierten sich 16 junge Er- Dr. Jurij Diaci aus Slowenien an. wachsene aus Deutschland, Spanien, Frankreich, Russland, Italien, Südkorea, und der Türkei im Rahmen der Inter- nationalen Jugendgemeinschaftsdienste für drei Wochen ehrenamtlich im Nationalpark. Sie halfen beim Abbau des Außengatters und entfernten Schutzvorrichtungen von einzelnen Bäumen sowie ein ehemaliges Fanggatter. Am 26. September 2011 statteten 24 Förster und Wald- hüter aus Korea dem Nationalpark einen Besuch ab. Die Praxis des Besuchermanagements, Wegeplanung und Pro- zessschutz standen im Mittelpunkt ihres Interesses. Acht Mitarbeiter forstlicher Bildungsstätten aus Indone- sien informierten sich am 1. Dezember 2011 beim Besuch der Informations- und Bildungseinrichtungen und einer Nationalparkwanderung über Umweltbildung und die Am 13. August 2012 unternahmen insgesamt 17 Nationalpark-Mitar- Ausbildung der Ranger und Förster im Nationalpark. beiter, Mitglieder des Fördervereins für den Nationalpark Kellerwald- Eine griechische Stiftung, EUROPARC Deutschland und Edersee e. V. und andere Weltnaturerbe-Begeisterte eine sechstägige viele weitere Umweltverbände in der EU riefen gemeinsam Exkursion in die Ukraine, um mit dem Biosphärenreservat Karpaten ein Partner-Gebiet des transnationalen UNESCO-Weltnaturerbes „Buchen- als „Conservation Volunteer Alliance“ (CVA) beim europa- urwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands“ kennen zu weiten Big Green Weekend am 22. und 23. Oktober 2011 lernen.

Nationalpark Kellerwald-Edersee 68 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

12. Anhang

12.1 Liste der Forschungsarbeiten von 2004 bis 2012

DEHLING,M. u. a. (2004) Großpraktikum 2004: Wiesenflächen im NP Kellerwald Semesterarbeit, Uni Marburg LANGER, E. & Nationalpark Kellerwald-Edersee: Grunddatenerfassung Großpilze Gutachten, LANGER, G. (2004) Nationalpark Kellerwald-Edersee NAAF, T. (2004) Der Wisent im Nationalpark Kellerwald-Edersee – Eine Literatur- Praktikumsarbeit, studie aus ökologischer Sicht zur Eignung des Wisents als ein die Nationalpark Kellerwald-Edersee Urwald-Entwicklung des Nationalparks beeinflussendes Wildtier PALEIT, J. (2004) Fortsetzung des avifaunistischen Monitorings in prozessgeschützten Gutachten, Buchenwäldern des Nationalparks Kellerwald-Edersee (Feldarbeiten) Nationalpark Kellerwald-Edersee 1. Teil PETERS, J. (2004) Mikroklima an Totholz unter besonderer Berücksichtigung Wissenschaftliche Hausarbeit, holznaher Kleinnischen und deren Pilze Uni Kassel SCHAFFRATH, U. (2004) Erfassung der Fauna (Coleoptera) Gutachten, im Nationalpark Kellerwald-Edersee 2004, Nationalpark Kellerwald-Edersee Bereiche Daudenberg, Fahrentriesch, Kronberg, Rabenstein SCHMIDT, M. (2004) Flächendeckende Biotoptypenkartierung auf veggetationskund- Gutachten, licher Basis im Nationalpark Kellerwald-Edersee – Kartierschlüssel Nationalpark Kellerwald-Edersee und Anleitung TEUBER, D. (2004) Flechtenkundliche Untersuchungen im Nationalpark Kellerwald Gutachten, – Erfassung der Flechtenflora an ausgesuchten Lokalitäten Nationalpark Kellerwald-Edersee BUBLITZ, S. (2005) Naturwissenschaftliche Grundlagen und methodische Vorarbeiten Diplomarbeit, für den Aufbau eines europäischen Buchenwaldkatasters FH Osnabrück DIETZ, M., BALZER, U., Fledermausvorkommen im Nationalpark „Kellerwald-Edersee“ Gutachten, BIRLENBACH, K., BÖGEL- – Ergebnisse aus 2004 und 2005 Nationalpark Kellerwald-Edersee SACK, K., DAWO, B., KÖNIG, M., SCHEELKE, K. & SIMON, O. (2005) FUHRMANN, M. (2005) Aculeate Hymenopteren (Bienen und Wespen) Gutachten, des Nationalparks Kellerwald-Edersee – 2005 Nationalpark Kellerwald-Edersee IPSEN, O. (2005) Die touristische Bedeutung von Großschutzgebieten Diplomarbeit, – Akteure, Stellenwert und Entwicklungspotentiale des Uni Marburg Nationalparktourismus in der Region Kellerwald-Edersee LANGER, E. & Nationalpark Kellerwald-Edersee: Gutachten, LANGER, G. (2005) Grunddatenerfassung Großpilze 2005 Nationalpark Kellerwald-Edersee LÜBCKE, W., SCHLOTE, M. Spechte in Hessen und im Nationalpark Kellerwald-Edersee Gutachten, & STÜBING, S. (2005) Nationalpark Kellerwald-Edersee PALEIT, J. (2005) Projekt B 7.4 – Fortsetzung des avifaunistischen Monitorings Gutachten, in prozessgeschützten Buchenwäldern des Nationalparks Nationalpark Kellerwald-Edersee Kellerwald-Edersee SCHLOTE, M. u. a. (2005) Großhöhlenkartierung 2005 Gutachten, Nationalpark Kellerwald-Edersee SIMON, O., DIETZ, M. & Wildforschung und Monitoring im Nationalpark Kellerwald-Edersee Gutachten, LANG, J. (2005) – Scheinwerfertaxationen zur Erfassung von Rothirsch, Damhirsch Nationalpark Kellerwald-Edersee und Mufflon im Nationalpark Kellerwald-Edersee – Empfehlungen für das Wildmanagement SIMON, O. & Wildtierforschung und Monitoring im Nationalpark Gutachten, GOEBEL, W. (2005) Kellerwald-Edersee – Vegetationsentwicklung und Wildverbiss in Nationalpark Kellerwald-Edersee den Waldgesellschaften im Nationalpark Kellerwald-Edersee 2005 – Empfehlungen für das Wildmanagement ANHANG 69

STEIN, U. & Nationalpark Kellerwald-Edersee – Gewässerökologische Bestands- Gutachten, BRAUKMANN, U. (2005) erfassung und Maßnahmenplanung als Beitrag zur Renaturierung Nationalpark Kellerwald-Edersee der Kellerwaldbäche – 1. Zwischenbericht: Gewässerentwicklung im Kellerwald – Fließgewässer – Schadstrukturen, Strukturdefizite und erste Vorschläge zur naturgemäßen Gewässerentwicklung TEUBER, D. (2005) Flechtenkundliche Untersuchungen im Nationalpark Kellerwald II Gutachten, – Fortsetzung der Erfassung der Flechtenflora an ausgesuchten Nationalpark Kellerwald-Edersee Lokalitäten FRITZMEIER, M. (2006) Die Standorte am Rabenstein im Hessischen Diplomarbeit, FH Hildesheim Nationalpark Kellerwald – Holzminden – Göttingen JORDAN, K. (2006) Kooperation zwischen Schutzgebieten und touristischen Diplomarbeit, Leistungsträgern – Grundlagen und Kriterien zur Zusammenarbeit Uni Lüneburg mit deutschen Nationalparken KUBOSCH, R. (2006) Die Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus) im Nationalpark Gutachten, Kellerwald-Edersee – Erfassung und Bewertung der Vorkommen Nationalpark Kellerwald-Edersee (Stand Oktober 2006) LANGER, E. & Nationalpark Kellerwald-Edersee: Gutachten, LANGER, G. (2006) Grunddatenerfassung Großpilze 2006 Nationalpark Kellerwald-Edersee LEHMANN, A. & Beitrag zur Bewertung und Planung des Wegenetzes im Diplomarbeit, MEPPELINK, N. (2006) Nationalpark Kellerwald-Edersee (Hessen) unter Berücksichtigung FH Osnabrück der Ansprüche ausgewählter Zielarten MORKEL, C. (2006) Inventarisierung Wanzen (Heteroptera) Gutachten, – Ergebnisse der Erfassung 2006 und Zwischenstand Nationalpark Kellerwald-Edersee NAAF, T. (2006) Auswirkungen von Lückengröße, Wildverbiss und Lückenalter auf Diplomarbeit, die Vegetation in Kronendachlücken – Vegetationsanalytische Uni Münster Untersuchungen in Hainsimsen-Buchenwäldern des Nationalparks Kellerwald-Edersee (Hessen) SAWITZKY, H., KUBOSCH, Flächendeckende Biotopkartierung auf pflanzensoziologischer Gutachten, R., NOWAK, B., MENZLER, Basis im Maßstab 1 : 5000 Nationalpark Kellerwald-Edersee K., RAEHSE, S., SCHÖNMÖLLER, M., SCHULZ, B., TEUBER, D. & FURKERT, B. (2006) SCHNEIDER, K. (2006) Widerstand und Kooperation im Prozess der Nationalparkausweisung Magisterarbeit, – Eine empirische Untersuchung dargestellt am Beispiel von Uni Freiburg Kellerwald und Eifel TEUBER, D. (2006) Flechtenkundliche Untersuchungen im Nationalpark Kellerwald II Gutachten, – Fortsetzung der Erfassung der Flechtenflora an ausgesuchten Nationalpark Kellerwald-Edersee Lokalitäten WAGNER, J. (2006) Nachhaltige Mobilität in der Nationalparkregion Diplomarbeit, Kellerwald-Edersee Uni Kassel WEDLER, S. (2006) Öffentlichkeitsarbeit in deutschen Nationalparken Diplomarbeit, – An den Fallbeispielen Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, Uni Gießen Kellerwald-Edersee und Harz DIETZ, M. & Zwischenbericht der Fledermauskundlichen Untersuchung am Gutachten, HÖRIG, A. (2007) Winterquartier Bleiberg im Nationalpark Kellerwald-Edersee Nationalpark Kellerwald-Edersee FUHRMANN, M. (2007) Aculeate Hymenopteren (Bienen und Wespen) Gutachten, des Nationalparks Kellerwald-Edersee – 2006 / 2007 Nationalpark Kellerwald-Edersee HÜTZ, W. (2007) Naturschutzfachlicher Rahmenplan für den Praktikumsbericht, Nationalpark Kellerwald-Edersee Uni Marburg LANGER, E. & Grunddatenerfassung der Pilze im Gutachten, LANGER, G. (2007) Nationalpark Kellerwald-Edersee 2007 Nationalpark Kellerwald-Edersee MELZER, T. (2007) Wildnispfad Kellerwald – Konzeption eines Wildnispfades auf Diplomarbeit, HAWK Hildesheim einer Windwurffläche im Nationalpark Kellerwald-Edersee – Holzminden – Göttingen RAUHÖFT, U. (2007) Vergleich der Öffentlichkeitsarbeit Bachelorarbeit, – Nationalpark Kellerwald-Edersee – Nationalpark Unteres Odertal FH Eberswalde RUPP, T. (2007) Klima / Wachstumsbeziehungen im Kellerwald (Nordwest-Hessen) Diplomarbeit, Uni Bonn

Nationalpark Kellerwald-Edersee 70 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

SIMON, O. & Sukzessionsforschung und Monitoring im Nationalpark Gutachten, GOEBEL, W. (2007) Kellerwald-Edersee – Vegetationsentwicklung und Wildverbiss Nationalpark Kellerwald-Edersee im Nationalpark Kellerwald-Edersee – Empfehlungen für das Wildmanagement SIMON, O. & Wildforschung und Monitoring im Nationalpark Kellerwald-Edersee Gutachten, LANG, J. (2007) – Scheinwerfertaxationen zur Erfassung von Rothirsch, Damhirsch Nationalpark Kellerwald-Edersee und Mufflon im Nationalpark Kellerwald-Edersee 2007 – Empfehlungen für das Wildmanagement THEISSEN, N. & Wahrnehmung und Akzeptanz von Wildnis in der Kulturlandschaft Studienarbeit, Uni Kassel KÄTZEL, A. (2007) Mitteleuropas durch Nationalparkbesucher am Beispiel des Nationalparks „Kellerwald-Edersee“ HOFFMANN, M. (2008) Siedlungsdichte der Vögel im Naturwaldreservat „Locheiche“ Gutachten, (Hessen) im Jahr 2008 im Auftrag des Forschungsinstituts Forschungsinstitut Senckenberg Senckenberg, Projekt Hessische Naturwaldreservate JOB, H., WOLTERING, M. , „Wirtschaftsfaktor Großschutzgebiete: Regionalökonomische Abschlussbericht zum METZLER, D. Effekte des Tourismus in Nationalen Naturlandschaften“ BMU-Forschungsprojekt & HARRER, B. (2008) – Untersuchungsgebiet: Nationalpark Kellerwald-Edersee (FKZ 806 82 030) KUBOSCH,R. & RUDOLF- Feldmesspraktikum der Klasse 10 der Rudolf-Steiner-Schule Siegen Praktikumsbericht STEINER-SCHULE SIEGEN im Nationalpark Kellerwald-Edersee: Praktikumsbericht mit (2008) Vermessungsergebnissen und Kurzgutachten über selektive Vergleichsaufnahme zur PSI-Vegetationsaufnahme MORKEL, C. (2008) Zum Erforschungsstand der Wanzenfauna (Insecta: Heteroptera) Gutachten, des Nationalparks Kellerwald-Edersee (Hessen) Nationalpark Kellerwald-Edersee SANDER, M. (2008) Nationalpark Eifel und Kellerwald-Edersee im direkten Vergleich Hausarbeit, Landesprüfungsamt – Die Entwicklung seit dem 01.01.2004 bis heute für Erste Staatsprüfungen Köln SCHNEIDER, J. (2008) Ein Buchennaturwaldkataster für Europa Diplomarbeit, – Erprobung und Modifikation der Bewertungsmethode am FH Osnabrück Beispiel ausgewählter Buchenwaldbestände in Deutschland SIMON, O., GOEBEL, W. & Sukzessionsforschung und Monitoring im Nationalpark Gutachten, SCHEELKE, K. (2008) Kellerwald-Edersee – Vegetationsentwicklung und Wildverbiss Nationalpark Kellerwald-Edersee im Nationalpark Kellerwald-Edersee – Empfehlungen für das Wildmanagement SIMON, O., HUPE, K. & Nachweis der Wildkatze Felis silvestris silvestris im Nationalpark Gutachten, LANG, J. (2008) Kellerwald-Edersee und den angrenzenden Waldgebieten der Nationalpark Kellerwald-Edersee Breiten Struth, des Hohen Kellers und des nördlichen Burgwaldes mit Hilfe der Lockstockmethode im Winter 2007 / 08 SIMON, O., LANG, J. & Wildforschung und Monitoring im Nationalpark Kellerwald-Edersee Gutachten, HUPE, K. (2008) – Scheinwerfertaxationen zur Erfassung von Rothirsch, Damhirsch Nationalpark Kellerwald-Edersee und Mufflon im Nationalpark Kellerwald-Edersee im Jahr 2008 – Empfehlungen für das Wildmanagement TEUBER, D. & Moosinventarisierung im Nationalpark Kellerwald-Edersee. Gutachten, DREHWALD.U (2008) Erfassung der Moosflora an den Waldorten Hagenstein / Kirchberg Nationalpark Kellerwald-Edersee und Hundsbachtal / Röderseite / Salzkopf / Graben WAESCH, G. & Inventarisierungg der Moosflora von Teilflächen Gutachten, PREUSSING, M. (2008) (Traddel, Heimbachtal) im Nationalpark Kellerwald-Edersee Nationalpark Kellerwald-Edersee WESSELS, R. (2008) Vergleichende Untersuchungen geräumter und ungeräumter Bachelorarbeit, Windwurfflächen in Fichtenbeständen (Picea abies) mit Bezug Uni Marburg auf Herbivoreneinfluss BAUCH, T. (2009) Vorstudie für eine halboffene Weide- und Erlebnislandschaft Bachelor-Thesis, mit Großherbivoren im Umfeld des Nationalparkzentrums FH Eberswalde Kellerwald-Edersee KUHLMANN, M., Managementaspekte des Nationalparks Kellerwald-Edersee und Projektbericht, BENNER, N. & dessen Umfeld Uni Kassel JORDAN, N. (Red.) (2009) MELNICHNOVA, E. (2009) NRW Locheiche 2009 Interim report Gutachten, Senckenberg Forschungsinstitut MELNICHNOVA, E. (2009) Arthropod diversity in forest ecosystems: sampling design Application DAAD Research and diversity-function relationships in a decomposer-predator Grant, Uni Gießen food-chain ANHANG 71

MORKEL, C. (2009) Zum Erforschungsstand ausgewählter Insektengruppen Gutachten, (Heteroptera, Neuropteroidea) im Nationalpark Nationalpark Kellerwald-Edersee Kellerwald-Edersee (Hessen) NAU, J. (2009) Habitatsanalyse zur Wiederansiedlung des Edelkrebses Diplomarbeit, (Astacus astacus) im Naturraum Kellerwald Uni Kassel NECKERMANN, C. (2009) Ergebnisse der PSI im Nationalpark Kellerwald-Edersee Datentabellen, Nordwestdeutsche 2008 / 2009 Forstliche Versuchsanstalt OLISCHLÄGER, J. (2009) Schutzgegenstand und Perspektiven des Leitbilds Wildnis in Diplomarbeit, Deutschland TU Berlin SCHAFFRATH, U. (2009) Ergebnisse Untersuchungen Coleoptera Nationalpark Gutachten, Kellerwald-Edersee 2008 – Stand Februar 2009 – Nationalpark Kellerwald-Edersee SCHAFFRATH, U. (2009) Inventarisierung Phytophager Käfer in ausgewählten Biotopen Gutachten, im Nationalpark Kellerwald-Edersee Nationalpark Kellerwald-Edersee SEITZ, D. (2009) Die Bedeutung von Windwurffl ächen für die Avifauna im Nationalpark Diplomarbeit, Kellerwald-Edersee – Unter besonderer Berücksichtigung des Uni Münster Einflusses der Umgebung sowie der Strukturdiversität SIMON, O. & Sukzessionsforschung und Monitoring im Nationalpark Gutachten, GOEBEL, W. (2009) Kellerwald-Edersee – 1994 / 2005 – 2016 – Vegetationsentwicklung Nationalpark Kellerwald-Edersee und Wildverbiss – Jahresbericht 2009 SIMON, O. & LANG, J. Nachweis der Wildkatze Felis silvestris silvestris im Nationalpark Gutachten, (2009) Kellerwald-Edersee mit Hilfe der Lockstockmethode im Winter Nationalpark Kellerwald-Edersee 2008 / 09 SIMON, O., LANG, J. & Wildforschung und Monitoring im Nationalpark Kellerwald-Edersee Gutachten, NITZE, M. (2009) – Scheinwerfertaxationen zur Erfassung von Rothirsch, Damhirsch Nationalpark Kellerwald-Edersee und Mufflon im Nationalpark Kellerwald-Edersee im Jahr 2009 – Empfehlungen für das Wildmanagement TEUBER, D. (2009) Flechtenkundliche Untersuchungen im Nationalpark Kellerwald III Gutachten, – Fortsetzung der Erfassung der Flechtenflora an ausgesuchten Nationalpark Kellerwald-Edersee Lokalitäten TEUBER, D. (2009) Moosinventarisierung im Nationalpark Kellerwald-Edersee II. Gutachten, Erfassung der Moosflora an den Waldorten Nationalpark Kellerwald-Edersee Wooghölle / Bloßenberg / Arensberg TIGGES, E. (2009) Ökofaunistisches Gutachten über die Heuschreckenzönosen be- Gutachten, stimmter Offenland Biotope im Nationalpark Kellerwald-Edersee Nationalpark Kellerwald-Edersee WAESCH, G. & Inventarisierungg der Moosflora des Rabensteins im Gutachten, PREUSSING, M. (2009) Nationalpark Kellerwald-Edersee Nationalpark Kellerwald-Edersee FUHRMANN, M. (2010) Die Wegwespenfauna (Hymenoptera: Pompilidae) unterschied- Gutachten, licher Waldstandorte des Nationalparks Kellerwald-Edersee Nationalpark Kellerwald-Edersee FUHRMANN, M. (2010) Hymenopterenforschung 2005 – 2009 Incl. Beifänge an Gutachten, 17 Standorten im Nationalpark Kellerwald-Edersee Nationalpark Kellerwald-Edersee KEMPKA, S. (2010) Historische Landschaftsanalyse als Beitrag zur Fließgewässerbe- Diplomarbeit, wertung am Beispiel ausgewählter Fließgewässer im Kellerwald Uni Kassel MALEC, F. (2010) Erforschungsstand einiger Fliegen-Familien (Diptera) Gutachten, im Nationalpark Kellerwald-Edersee (Hessen) Nationalpark Kellerwald-Edersee MELNICHNOVA, E. (2010) NRW Locheiche 2010 Report The spider fauna (Araneae) Gutachten, in the Kellerwald strict forest reserve „Locheiche“ Senckenberg Forschungsinstitut MORKEL, C. (2010) Erforschungsstand der Netzflüglerartigenfauna Gutachten, (Insecta, Neuropteroidea: Neuroptera, Megaloptera, Nationalpark Kellerwald-Edersee Raphidioptera) im Nationalpark Kellerwald-Edersee (Hessen) MORKEL, C. (2010) Erforschungsstand der Wanzenfauna (Insecta, Heteroptera) Gutachten, im Nationalpark Kellerwald-Edersee (Hessen) Nationalpark Kellerwald-Edersee SIMON, O. (2010) Nachweis der Wildkatze Felis silvestris silvestris im Nationalpark Gutachten, Kellerwald-Edersee mit Hilfe der Lockstockmethode im Nationalpark Kellerwald-Edersee Spätwinter 2011 – Monitoring der Bestandsentwicklung SIMON, O. & GOEBEL, W. Weiserflächen im Nationalpark Kellerwald-Edersee Gutachten, (2010) Nationalpark Kellerwald-Edersee

Nationalpark Kellerwald-Edersee 72 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

STEIN, U. & Dauerbeobachtung aquatischer Biodiversität und Prognose Gutachten, BENDORF, M. (2010) möglicher Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Fließ- Nationalpark Kellerwald-Edersee gewässergemeinschaften im Nationalpark Kellerwald-Edersee TAMM, J. (2010) Zur Verbreitung und Biologie der Quelljungfern Cordulegaster Gutachten, boltonii und C. bidentata im Nationalpark Kellerwald-Edersee Nationalpark Kellerwald-Edersee TEUBER, D. (2010) Moosinventarisierung im Nationalpark Kellerwald-Edersee III. Gutachten, Erfassung der Moosflora an den Waldorten Ringelsberg und Nationalpark Kellerwald-Edersee Oberes Banfetal WAESCH, G. & Inventarisierung der Moosflora von Teilflächen (Daudenberg, Gutachten, PREUSSING, M. (2010) Traddel-Süd) im Nationalpark Kellerwald-Edersee Nationalpark Kellerwald-Edersee ZAENKER, S. (2010) Quellenkartierung 2010 – Auswertung der Fallen-Beifänge von Gutachten, M. Fuhrmann 2006 – 2008 (Nationalpark Kellerwald-Edersee) Nationalpark Kellerwald-Edersee BENDORF, M. (2011) Untersuchung zweier Fließgewässer innerhalb des Nationalparks Studienarbeit, Kellerwald-Edersee unter dem Aspekt des sommerlichen Uni Kassel Trockenfallens BLICK, T. (2011) Auswertung von Spinnenbeifängen (Arachnida: Araneae) Gutachten, aus dem Nationalpark Kellerwald (Hessen) Stand Dezember 2011 Nationalpark Kellerwald-Edersee – Kurzbericht BLICK, T. & Spinnen (Arachnida: Araneae) und Laufkäfer (Insecta: Coleoptera: Gutachten, FRITZE, M.-A. (2011) Carabidae) im Nationalpark Kellerwald (Hessen) Nationalpark Kellerwald-Edersee Stand Dezember 2011 BRUNZEL, S. (2011) Monitoring der Tagfalterfauna im Nationalpark Kellerwald-Edersee Gutachten, – Ersterfassung 2011 Nationalpark Kellerwald-Edersee DIETZ, M., HÖHNE, E., Akustisches Monitoring von Fledermäusen Gutachten, MORKEL, C., STÖLZNER, J. im Nationalpark Kellerwald-Edersee Nationalpark Kellerwald-Edersee & PFEIFER, P. (2011) – Vertiefende Ergebnisse der Zönosenforschung FISCHER, J. (2011) Das Vorkommen der Hainbuche (Carpinus betulus) im Gebiet des Masterarbeit, Nationalparks Kellerwald-Edersee – Eine landschaftshistorische Uni Göttingen Analyse mit einem Fokus auf der regionalen Siedlungs- und Nutzungsgeschichte seit dem Mittelalter HANNOVER, B. (2011) Schmetterlinge (Lepidoptera) im Gebiet des Nationalparks Gutachten, Kellerwald-Edersee (FFH-Gebiet) Nationalpark Kellerwald-Edersee KRIST, A. (2011) Tourismusfaktor Nationalpark Kellerwald-Edersee? – Eine Analyse Diplomarbeit, zum Stellenwert des Nationalparks in der Region Kellerwald-Edersee Uni Marburg auf der Basis von Besucher- und Expertenbefragungen LANG, J. & Erfassung des Baummarders im Gutachten, SIMON, O. (2011) Nationalpark Kellerwald-Edersee – 2011 Nationalpark Kellerwald-Edersee MORKEL, C. (2011) Grundinventarisierung der Wanzenfauna des Nationalparks Gutachten, Kellerwald-Edersee: Ergebnisstand 2011 Nationalpark Kellerwald-Edersee MORKEL, C. (2011) Wanzengesellschaften der Waldwiesentäler im Nationalpark Gutachten, Kellerwald-Edersee Nationalpark Kellerwald-Edersee SCHAFFRATH, U. (2011) Erfassung der phytophagen und aquatischen Käferfauna an aus- Gutachten, gewählten Standorten im Nationalpark Kellerwald-Edersee 2011 Nationalpark Kellerwald-Edersee SCHAFFRATH, U. (2011) Käferparadiese am Edersee – Zur Käferfauna im Nationalpark Gutachten, Kellerwald-Edersee und in den Steilhängen nördlich des Sees Nationalpark Kellerwald-Edersee – Koleopterische Forschungen 1996 – 2009 SIMON, O. (2011) Nachweis der Wildkatze Felis silvestris silvestris im Gutachten, Nationalpark Kellerwald-Edersee mit Hilfe der Lockstockmethode Nationalpark Kellerwald-Edersee im Spätwinter 2011 – Monitoring der Bestandsentwicklung SIMON, O., DIETZ, M. & Störzonenkonzept für den Nationalpark Kellerwald-Edersee Gutachten, RÜTH, K. (2011) – Ergänzende Datenerhebungen 2011 Nationalpark Kellerwald-Edersee SIMON, O. & Sukzessionsforschung und Monitoring im Nationalpark Gutachten, GOEBEL, W. (2011) Kellerwald-Edersee – 1994 / 2005 – 2016 – Vegetationsentwicklung Nationalpark Kellerwald-Edersee und Wildverbiss – Jahresbericht 2011 TEUBER, D. & Moosinventarisierung im Nationalpark Kellerwald-Edersee IV. Gutachten, DREHWALD, U. (2011) Erfassung der Moosflora an den Waldorten Koppe, Harzberg Nationalpark Kellerwald-Edersee und Bärenbachtal UNI BONN (HRSG.) Klimauntersuchungen Jahresringanalysen Projektbericht, (2011) – Auswertung Standorte 2008 – 2010 Uni Bonn ANHANG 73

UNI BONN (HRSG.) Klimauntersuchungen Jahresringanalysen Projektbericht, (2011) – Auswertung Standorte 2011 Uni Bonn WAESCH, G. & Inventarisierung der Moosflora von Teilflächen (Weißer Stein, Gutachten, PREUSSING, M. (2011) Talgang, Quernstgrund) im Nationalpark Kellerwald-Edersee Nationalpark Kellerwald-Edersee WREDE, J., LEOPOLD, T., Projektbericht 2011 – Dauerbeobachtung aquatischer Biodiversität Projektbericht, BRAUKMANN, U. & und Prognose möglicher Auswirkungen von Klimaveränderungen Uni Kassel STEIN, U. (2011) auf die Lebensgemeinschaften wirbelloser Tiere in Fließgewässern im Nationalpark Kellerwald-Edersee BEYER, J. (2012) Ökotourismus in Hessen – Fallanalyse am Beispiel des Bachelorarbeit, Nationalparks Kellerwald-Edersee Uni Gießen BLICK, T. (2012) Auswertung von Spinnenbeifängen (Arachnida: Araneae) Gutachten, aus dem Nationalpark Kellerwald-Edersee (Hessen), im Jahr 2012 Nationalpark Kellerwald-Edersee bestimmtes Material – Kurzbericht BLICK, T. (2012) Spinnenuntersuchungen (Arachnida: Araneae) im Nordwesten Gutachten, des Nationalparks Kellerwald-Edersee (Hessen) 2011 / 2012 Nationalpark Kellerwald-Edersee BLICK, T. & Spinnen (Arachnida: Araneae) und Laufkäfer (Insecta: Coleoptera: Gutachten, FRITZE, M.-A. (2012) Carabidae) am Rabenstein im Nationalpark Kellerwald-Edersee Nationalpark Kellerwald-Edersee (Hessen) Stand Dezember 2012 – Kurzbericht BLICK, T. & Weberknechte und Pseudoskorpione (Arachnida: Opiliones, Gutachten, MUSTER, C. (2012) Pseudoscorpiones) im Nordwesten des Nationalparks Nationalpark Kellerwald-Edersee Kellerwald-Edersee BRUNZEL, S. (2012) Monitoring der Tagfalterfauna im Gutachten, Nationalpark Kellerwald-Edersee – Erfassung 2012 Nationalpark Kellerwald-Edersee FRANKE, U., GOLL, B. Erprobung und Entwicklung eines praxistauglichen Verfahrens Abschlussbericht, (2012) zum Monitoring von Großsäugern in Waldgebieten mittels DBU-Forschungsprojekt innovativer simultaner, luftgestützter Infrarot- und Echtbild-Aufnahmen FRITZE, M.-A. (2012) Laufkäferuntersuchungen im Nordwesten des Nationalparks Gutachten, Kellerwald-Edersee (Hessen) 2011 / 2012 Nationalpark Kellerwald-Edersee GANZENMÜLLER, R., Monitoringkonzept und -durchführung für den Grauspecht Schriftliche Ausarbeitung, HILBERT, N. & (Picus canus) im Nationalpark Kellerwald-Edersee Uni Marburg SCHAAL, J. (2012) GARTHE, C. (2012) Naturschutzfachliche Begleitforschung zum Uni Hannover Projekt „Waldscout und Waldranger“ – Abschlussbericht KUHLMANN, T. (2012) Schalenwildeinfluss auf die forstliche Verjüngungssituation Masterarbeit, im Nationalpark Kellerwald-Edersee Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft Universität für Bodenkultur Wien LANG, J. & Erfassung des Baummarders im Nationalpark Kellerwald-Edersee Gutachten, SIMON, O. (2012) – 2012 Nationalpark Kellerwald-Edersee LÖWE, F. (2012) Blockhalden im Nationallpark Kellerwald-Edersee. Projektarbeit, Ihre Entstehung, Aufbau und Verteilung. Analyse und Vergleich. Uni Marburg LÖWE, F. (2012) Schutt- und Blockhalden im Nationalpark Kellerwald-Edersee Bachelorarbeit, – Analyse und Vergleich sowie touristische Aufarbeitung Uni Marburg der Befunde für Besucher des Nationalparks MALEC, F. (2012) Bericht zur Fortsetzung der Schwebfliegenerfassung im Bereich Gutachten, Rabenstein, Mehler Holz und Kohlberg im Jahr 2012 Nationalpark Kellerwald-Edersee MALEC, F. (2012) Bericht zum Monitoring von Schwebfliegen im Bereich Peterskopf Gutachten, und Maierwiesen im Jahre 2012 Nationalpark Kellerwald-Edersee MALEC, F. (2012) Schwebfliegen: Bericht zur Erkundung der Wiesen in den Gutachten, Waldorten Damentriesch, Heiligenstocktriesch, Geismarsberg Nationalpark Kellerwald-Edersee und Hainchen („Wellenhausen“) und Mittlere Banfe im Jahre 2012 MALEC, F. (2012) Schwebfliegen-Nachweise im Nationalpark Kellerwald-Edersee Gutachten, im Jahre 2012 (Zusammenfassung) Nationalpark Kellerwald-Edersee MALEC, F. (2012) Taxonomische Gesamtartenliste Fauna Nationalpark Gutachten, Kellerwald-Edersee, Stand 12 / 12 Nationalpark Kellerwald-Edersee MORKEL, C. (2012) Wanzenzönosen der Heiden und Triescher im Nationalpark Gutachten, Kellerwald-Edersee Nationalpark Kellerwald-Edersee

Nationalpark Kellerwald-Edersee 74 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

SCHAFFRATH, U. (2012) Vergleichende Untersuchung zum Vorkommen des Veilchenblauen Gutachten, Wurzelhalsschnellkäfers (Limoniscus violaceus) an ausgewählten Nationalpark Kellerwald-Edersee Standorten im Nationalpark Kellerwald-Edersee SIEMANN, S. (2012) Der Nationalpark Kellerwald-Edersee Großes Geländepraktikum, Uni Marburg SIMON, O. (2012) Nachweis der Wildkatze Felis silvestris silvestris im Nationalpark Gutachten, Kellerwald-Edersee mit Hilfe der Lockstockmethode im Nationalpark Kellerwald-Edersee Spätwinter 2012 – Monitoring der Bestandsentwicklung SIMON, O. (2012) Sukzessionsforschung und Monitoring im Nationalpark Gutachten, Kellerwald-Edersee 1994 / 2005 – 2016 – Vegetationsentwicklung Nationalpark Kellerwald-Edersee und Wildverbiss – Jahresbericht 2012 TEUBER, D. & Moosinventarisierung im Nationalpark Kellerwald-Edersee V Gutachten, DREHWALD, U. (2012) – Erfassung der Moosflora an den Waldorten Elsebachtal Nationalpark Kellerwald-Edersee und Unteres Banfetal WAESCH, G. & Moose: Inventarisierung des Loses Hohestoßkopf, ausgewählter Gutachten, PREUSSING, M. (2012) Lebensräume (Quellbiotope, Blockhalden, Schluchtwälder) Nationalpark Kellerwald-Edersee und von Dicranum viride Vorkommen im Nationalpark Kellerwald-Edersee WREDE, J., LEOPOLD, T., Dauerbeobachtung aquatischer Biodiversität und Prognose Projektbericht, BRAUKMANN, U. & möglicher Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Uni Kassel STEIN, U. (2012) Lebensgemeinschaften wirbelloser Tiere in Fließgewässern im Nationalpark Kellerwald-Edersee WESTEKEMPER, K. (2012) „Please, stay on the paths?“ Reactions of red deer Cervus elaphusin Master thesis, the Kellerwald-Edersee National Park to human recreation Uni Göttingen ANHANG 75

12.2 Liste der Nationalpark-Partner 2012

Name des Betriebs Ort Inhaber / Geschäftsführer Aseler Sommerhaus Vöhl-Asel-Süd R. Wilhelmi Bauernhof Büchsenschütz Vöhl-Harbshausen B. Büchsenschütz BELVEDERE – das BIO HOTEL am Edersee Waldeck / Edersee A. Backhaus-Rischard BIOHOTEL GRÜN D. Rateike Café Ederblick Vöhl-Herzhausen F. Raabe Café Kellerwaldschätze Frankenau-Altenlotheim A. Nagel Camping Asel-Süd Ederseeparadies Vöhl-Asel-Süd O. Wilhelmi Camping- & Ferienpark Teichmann Vöhl-Herzhausen R. Müller Die Huhnsmühle Frankenau R. Löwenstein Ferienhaus Elise Vöhl-Harbshausen S. Fingerhut Ferienhaus Hesselbein Waldeck-Niederwerbe H. Hesselbein Ferienhaus Schöneweiß Vöhl-Harbshausen A. Schöneweiß Ferienhaus Schwedenschanze Bad Wildungen K. A. Mangel Ferienhof Ulrich Vöhl-Schmittlotheim G. Ulrich Ferienwohnung am Nationalpark Edertal-Affoldern I. Dorn-Fehr Ferienwohnung Förster Edertal-Kleinern U. Förster Ferienwohnung Hilberg Edertal-Bringhausen H. Hilberg Ferienwohnung Nagel Frankenau-Altenlotheim H. Nagel Ferienwohnung im Seminarpünktchen Hoffnung Wenzigerode C. Keil Ferienwohnungen Finke Frankenau-Altenlotheim C. Finke Ferienwohnungen Wolf Vöhl-Kirchlotheim A. Wolf Frankenauer Hof Frankenau H. Kohlepp Fuhrhalterei Archehof Kellerwald Frankenau R. Finke GastRaum im NationalparkZentrum Vöhl-Herzhausen C. Drylo Haus am Sonnenhang Waldeck / Edersee C. Herzog Hofcafé am Nationalpark Bad Wildungen-Frebershausen B. Müller Jause am Jesenberg Edertal-Königshagen S. Führer Jausenstube Dülfershof Bad Wildungen M. Schade Jugendburg Hessenstein Vöhl-Ederbringhausen B. Langenhorst Landhaus Bärenmühle Frankenau-Ellershausen I. Kohl Pension Haus Mühlengrund und Wanderreitstation Frankenberg-Rengershausen F. und A. Dornseif Reiterlandhof Kamm Lichtenfels-Neukirchen I. Kamm Seminarzentrum fünfseenblick Edertal-Bringhausen UGB Sport-, Natur- und Erlebniscamp Edersee Vöhl-Harbshausen U. Sauer Waldhotel Wiesemann Waldeck / Edersee M. Wiesemann-Siebert Wandertalstation Hüddingen Bad Wildungen-Hüddingen H. Rohleder

Nationalpark Kellerwald-Edersee 76 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

12.3 Abkürzungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis AG Arbeitsgruppe AK Arbeitskreis AFZ AFZ-Der Wald – Zeitschrift für Wald- und Forstwirtschaft BANU Bundesweiter Arbeitskreis der staatlich getragenen Umweltbildungsstätten BfN Bundesamt für Naturschutz BMU Bundesumweltministerium DSL Digital Subscriber Line FA Forstamt FFH Fauna-Flora-Habitat F&E Forschung und Entwicklung fm Festmeter gGmbH Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung GIS Geographisches Informationssystem GPS Global Positioning System; satellitenunterstütztes Navigationssystem ha Hektar HLUG Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie HMUELV Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz HNA Hessische / Niedersächsische Allgemeine HR Hessischer Rundfunk ijgd Internationale Jugendgemeinschaftsdienste IT Informationstechnik IUCN International Union for Conservation of Nature and Natural Resources, Weltnaturschutzorganisation KWU KellerwaldUhr

LBL Landesbetriebsleitung HESSEN-FORST LTER Long term ecological research lfd. m laufender Meter LOEWE Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich ökonomischer Exzellenz MTB Messtischblatt NABU Naturschutzbund NLP Nationalpark NSG Naturschutzgebiet QR Quick Response TÖB Träger Öffentlicher Belange UNB Untere Naturschutzbehörde UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur) WAP Wireless Application Protocol WA-FKB Landkreis Waldeck-Frankenberg WDR Westdeutscher Rundfunk ZDF Zweites Deutsches Fernsehen ADRESSEN 77

Adressen

Nationalparkamt Kellerwald-Edersee Laustraße 8 in 34537 Bad Wildungen Telefon: 05621 75249-0 Fax: 05621 75249-19 E-Mail: [email protected] Internet: www.nationalpark-kellerwald-edersee.de

NationalparkZentrum Kellerwald Weg zur Wildnis 1 in 34516 Vöhl-Herzhausen Telefon: 05635 992781 E-Mail: [email protected] Internet: www.NationalparkZentrum-Kellerwald.de

BuchenHaus mit WildnisSchule, WildtierPark Edersee Am Bericher Holz 1 in 34549 Edertal-Hemfurth Telefon: 05623 97303-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.buchenhaus.eu E-Mail: [email protected] Internet: www.wildtierpark-edersee.eu

Nationalpark Kellerwald-Edersee 78 JAHRESBERICHT NATIONALPARK KELLERWALD-EDERSEE 2011 / 2012

Impressum

Herausgeber: Hessen-Forst Nationalparkamt Kellerwald-Edersee Laustraße 8, 34537 Bad Wildungen Tel. 0049 (0) 5621 75249-0 [email protected] www.nationalpark-kellerwald-edersee.de

Fotos / Grafi ken: Arbeitsgemeinschaft Helikopterfällung: Seite 19 mitte links und rechts cognitio: Seite 3, 13, 19 unten, 40, 55 Manfred Delpho: Umschlag Dipl.-Ing. Ulrich Franke, aerosense: Seite 34 Achim Frede: Seite 29 rechts oben Marco Gebert: Seite 27 rechts oben HMUEKLV: Seite 8 oben Katharina Jaeger: Seite 14 rechts unten Ralf Kubosch: Seite 19 oben, 67 Wolfgang Lehmann: Seite 25 unten Dr. Carsten Morkel: Seite 25 oben Naturpark Kellerwald-Edersee: Seite 63 rechts Nieschalk: Seite 29 links oben Bernd Schock: Seite 32 Frank Seumer: Seite 49 Th omas Stephan: Seite 26, 35 Viessmann Werke Allendorf (Eder): Seite 61 Rita Wilhelmi: Seite 14 links oben und unten, 50 Julia Warbanow Seite 10 unten Nationalparkamt: alle Bilder und Grafi ken außer den oben aufgeführten

Druck: Strube Druck & Medien OHG Stimmerswiesen 3 34587 Felsberg http://www.ploch-strube.de

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Nationalpark Kellerwald-Edersee Herausgeber: HESSEN-FORST Nationalparkamt Kellerwald-Edersee Laustraße 8, 34537 Bad Wildungen, Telefon: 0049 (0) 5621 75249-0 Nationale [email protected] www.nationalpark-kellerwald-edersee.de Naturlandschaften