25.5.2013 DE Amtsblatt der Europäischen Union C 147/9

Hilfsweise: — die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um zu ge­ währleisten, dass von den Gemeinden Pescasseroli (Abruzzen), Aviano Capoluogo, Cormons, Gradisca di 2. Welche rechtliche Bedeutung kommt der Untätigkeit der Isonzo, Grado, Pordenone/Porcia/Roveredo/Cordenons, Kommission zu, auf die keine Auszahlung des Gemein­ Sacile (Friaul-Julisch Venetien), , Broni, Calco, schaftszuschusses gefolgt ist? Cassano d’Adda, Casteggio, Melegnano, Mortara, Orzi­ nuovi, , Ovest, Seveso 3. Steht die Untätigkeit der Europäischen Kommission, die den Sud, Somma Lombardo, , , Gemeinschaftszuschuss nicht ausgezahlt hat, der Anwen­ Valle San Martino, Vigevano, Vimercate (Lombardei), Pe­ dung von Art. 42 Buchst. a des Gesetzes der Regione saro, Urbino (Marken), Alta Val Susa (Piemont), Nuoro Abruzzo Nr. 31/82, nach dem der Rechtsmittelführerin (Sardinien), Castellammare del Golfo I, Cisini, Terrasini der Regionalzuschuss zusätzlich zu dem Gemeinschafts­ (Sizilien), Courmayeur (Aostatal) und Thiene (Venetien), zuschuss gewährt wurde, entgegen, und steht sie damit die einen Einwohnerwert von mehr als 10 000 haben, der Auszahlung des Regionalzuschusses entgegen? über die Kanalisation in Gewässer eingeleitetes kom­ munales Abwasser vor dem Einleiten einer Zweitbehand­ Jedenfalls: lung oder einer gleichwertigen Behandlung nach Art. 4 der Richtlinie 91/271unterzogen wird,

4. Welche Verpflichtungen treffen den Mitgliedstaat Italien, falls die Europäische Kommission weiter untätig bleibt? — die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um zu ge­ währleisten, dass von den Gemeinden Pescasseroli (Abruzzen), Aviano Capoluogo, Cividale del Friuli, Co­ droipo/Sedegliano/Flaibano, Cormons, Gradisca d’Isonzo, Klage, eingereicht am 21. Februar 2013 — Europäische Grado, Latisana Capoluogo, Pordenone/Porcia/Roveredo/ Kommission/Italien Cordenons, Sacile, San Vito al Tagliamento, Udine (Fri­ aul-Julisch Venetien), Frosinone (Latium), Francavilla (Rechtssache C-85/13) Fontana, Monteiasi, Trinitapoli (Apulien), Dorgali, Nuo­ ro, ZIR Villacidro (Sardinien) und Castellammare del Golfo I, Cinisi, Partinico, Terrasini und Trappeto (Sizi­ (2013/C 147/16) lien), die einen Einwohnerwert von mehr als 10 000 haben, über die Kanalisation in Gewässer, die als „emp­ Verfahrenssprache: Italienisch findliche Gebiete“ im Sinne der Richtlinie 91/271 zu betrachten sind, eingeleitetes kommunales Abwasser vor dem Einleiten einer weitergehenden als einer Zweit­ Parteien behandlung oder einer gleichwertigen Behandlung nach Klägerin: Europäische Kommission (Prozessbevollmächtigte: E. Art. 5 dieser Richtlinie unterzogen wird, Manhaeve, L. Cimaglia)

Beklagte: Italienische Republik — die Maßnahmen zu ergreifen, die dafür erforderlich sind, dass zur Erfüllung der Anforderungen der Art. 4 bis 7 der Richtlinie 91/271 Abwasserbehandlungsanlagen in Anträge den Gemeinden Pescasseroli (Abruzzen), Aviano Ca­ Die Klägerin beantragt, poluogo, Cividale del Friuli, Codroipo/Sedegliano/Flaiba­ no, Cormons, Gradisca d’Isonzo, Grado, Latisana Ca­ poluogo, Pordenone/Porcia/Roveredo/Cordenons, Sacile, — festzustellen, dass die Italienische Republik dadurch gegen San Vito al Tagliamento, Udine (Friaul-Julisch Venetien), ihre Verpflichtungen aus Art. 3 und/oder Art. 4 und/oder Frosinone (Latium), Bareggio, Broni, Calco, Cassano Art. 5 sowie aus Art. 10 der Richtlinie 91/271/EWG des d’Adda, Casteggio, Melegnano, Mortara, Orzinuovi, Roz­ Rates vom 21. Mai 1991 über die Behandlung von kom­ zano, San Giuliano Milanese Ovest, Seveso Sud, Somma 1 munalem Abwasser ( ) verstoßen hat, dass sie es unterlassen Lombardo, Trezzano sul Naviglio, Turbigo, Valle San hat, Martino, Vigevano, Vimercate (Lombardei), Pesaro, Ur­ bino (Marken), Alta Val Susa (Piemont), Francavilla Fon­ — die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um zu ge­ tana, Monteiasi, Trinitapoli (Apulien), Dorgali, Nuoro, währleisten, dass die Gemeinden Bareggio, Cassano d’Ad­ ZIR Villacidro (Sardinien), Castellammare del Golfo I, da, Melegnano, Mortara, Olona Nord, Olona Sud, Ro­ Cinisi, Partinico, Terrasini, Trappeto (Sizilien), Cour­ becco sul Naviglio, San Giuliano Milanese Est, San Giu­ mayeur (Aostatal) und Thiene (Venetien) so geplant, aus­ liano Milanese Ovest, Seveso Sud, Trezzano sul Naviglio, geführt, betrieben und gewartet werden, dass sie unter Turbigo und Vigevano (Lombardei), die einen Einwoh­ allen normalen örtlichen Klimabedingungen ordnungs­ nerwert von mehr als 10 000 haben und die Abwässer gemäß arbeiten und bei der Planung der Anlagen saison­ in Gewässer einleiten, die als „empfindliche Gebiete“ im ale Schwankungen der Belastung berücksichtigt werden; Sinne von Art. 5 Abs. 1 der Richtlinie 91/271 zu be­ trachten sind, mit einer Kanalisation für das kommunale Abwasser gemäß Art. 3 dieser Richtlinie ausgestattet werden, — der Italienischen Republik die Kosten aufzuerlegen. C 147/10 DE Amtsblatt der Europäischen Union 25.5.2013

Klagegründe und wesentliche Argumente Vorabentscheidungsersuchen der Cour de cassation (Belgien), eingereicht am 22. Februar 2013 — Philippe Die Kommission rügt mit ihrer Klage, dass Italien die Richtlinie Gruslin/Citibank Belgium SA 91/271/EWG des Rates vom 21. März 1991 über die Behand­ lung von kommunalem Abwasser in unterschiedlichen Teilen seines Hoheitsgebiets nicht ordnungsgemäß durchgeführt habe. (Rechtssache C-88/13)

(2013/C 147/17)

Sie stellt zunächst verschiedene Verstöße gegen Art. 3 Abs. 1 Verfahrenssprache: Französisch Unterabs. 2 und Abs. 2 der Richtlinie fest, der bestimme, dass die Mitgliedstaaten in Bezug auf kommunales Abwasser, das in Gewässer, die als „empfindliche Gebiete“ im Sinne der Definition Vorlegendes Gericht in Art. 5 dieser Richtlinie zu betrachten seien, eingeleitet würde, Cour de cassation dafür Sorge zu tragen gehabt hätten, dass bis zum 31. Dezem­ ber 1998 alle Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnerwer­ ten mit einer den Anforderungen von Anhang I Abschnitt A Parteien des Ausgangsverfahrens entsprechenden Kanalisation ausgestattet würden. In verschiede­ nen Gemeinden der Region Lombardei, die in den Anwendungs­ Kläger: Philippe Gruslin bereich dieser Bestimmungen fielen, sei dieser Pflicht nicht ord­ nungsgemäß nachgekommen worden. Beklagte: Citibank Belgium SA

Art. 4 Abs. 1 und 3 der Richtlinie 91/271 sehe außerdem vor, Vorlagefrage dass die Mitgliedstaaten bis zum 31. Dezember 2000 für Ein­ Ist Art. 45 der Richtlinie 85/611/EWG des Rates vom 20. De­ leitungen aus Gemeinden mit mehr als 15 000 Einwohnerwer­ zember 1985 zur Koordinierung der Rechts- und Verwaltungs­ ten und bis zum 31. Dezember 2005 für Einleitungen aus vorschriften betreffend bestimmte Organismen für gemeinsame Gemeinden mit Einwohnerwerten zwischen 10 000 und 15 000 Anlagen in Wertpapieren (OGAW) ( 1) dahin auszulegen, dass sicherzustellen gehabt hätten, dass in Kanalisationen eingeleite­ der Begriff „Zahlungen an die Anteilinhaber“ auch die Ausliefe­ tes kommunales Abwasser vor dem Einleiten in Gewässer einer rung von Zertifikaten für Namenspapiere erfasst? Zweitbehandlung oder einer gleichwertigen Behandlung entspre­ chend den Anforderungen des Anhangs I Abschnitt B der Richt­ linie unterzogen werde. Die Kommission habe festgestellt, dass ( 1 ) ABl. L 375, S. 3. diesen Bestimmungen in einer Reihe von Gemeinden in den Regionen Abruzzen, Friaul-Julisch Venetien, Lombardei, Marken, Piemont, Sardinien, Sizilien, Aostatal und Venetien nicht nach­ gekommen worden sei. Vorabentscheidungsersuchen des Raad van State (Niederlande), eingereicht am 25. Februar 2013 — Essent Art. 5 Abs. 2 und 3 der Richtlinie sehe vor, dass die Mitglied­ Energie Productie BV, Anderer Beteiligter: Minister van staaten spätestens bis zum 31. Dezember 1998 dafür Sorge zu Sociale Zaken en Werkgelegenheid tragen gehabt hätten, dass das kommunale Abwasser aus Kana­ lisationen von Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnerwer­ (Rechtssache C-91/13) ten vor dem Einleiten in empfindliche Gebiete einer weiterge­ henden als der in Art. 4 beschriebenen Behandlung unterzogen (2013/C 147/18) werde. Die Kommission habe festgestellt, dass diesen Bestim­ mungen in einer Reihe von Gemeinden der Regionen Abruzzen, Verfahrenssprache: Niederländisch Friaul-Julisch Venetien, Latium, Apulien, Sardinien und Sizilien nicht nachgekommen worden sei. Vorlegendes Gericht Raad van State Durch Nichtbeachtung der Art. 4 und 5 der Richtlinie 91/271 werde schließlich auch gegen Art. 10 der Richtlinie verstoßen, wonach Abwasserbehandlungsanlagen so zu planen, auszufüh­ Parteien des Ausgangsverfahrens ren, zu betreiben und zu warten seien, dass sie unter Rechtsmittelklägerin: Essent Energie Productie BV allen normalen örtlichen Klimabedingungen ordnungsgemäß arbeiteten. Anderer Beteiligter: Minister van Sociale Zaken en Werkgelegen­ heid

( 1 ) ABl. L 135, S. 40. Vorlagefragen 1. Kann sich in einem Fall wie dem des Ausgangsverfahrens ein Auftraggeber, der nach Art. 2 Abs. 1 der Wet arbeid