11. August 1525 in einer Strafver- Von Mauern und Türmen [Jnsere Stadt fiigung unter Punkt 5: ,,Die Nek- Bilder aus ihrer Geschichte karsulmer dürfen die Schlüssel zu Wenn man alte Urkunden durch- heißt aber nicht, daß die Stadt da- den Stadtpforten nicht mehr haben, sieht, findet man, daß , mals eine offene Ortschaft war. Unter dieser Überschrift veröf- sondern der herrschaftliche Amt- genauer Sulm, wie es damals hieß, fentlicht das,,Neckarsulm Jour- mann". Wenn aber den Neckarsul- um 1300 zur Stadt erhobenwurde. Die Stadt, in der Zwischerzeit von nal" in loser Reihenfolge eine mern Stadtobern die Schlüsselge- Das ist dieZeit, als das Geschlecht der Mainzer Herrschaft mehrfach Artikelserie aus der Feder von walt über die Stadttore aberkannt der Weinsberger die Herren in verpfändet, zuletü an die Sickin- August Vogt. Den Lesern wurde, ist der Abbruch der Mauern Neckarsulm und auf dem Scheuer- gen, wurde schließlich 1484 durch wünscht das Journal viel Freude und Tore wohl rasch eingestellt berg stellte. einen Tauschvertrag deutschor- bei der Begegnung mit ihrer worden. Dies lag sicher im Interes- disch: Der Ritterorden gab seine Stadt. se des Ordens. Die Burg auf dem Die Weinsberger sind nach der Besitzungen bei Prozelten am Main Scheuerberg war zerstört; die Entscheidungsschlacht um die fiir das Amt Scheuerberg mit der Stadtburg, sehr mitgenommen, Vorherrschaft im Reich, um Kö- Stadt Sulm, unter dem Deutsch- nach wurden des Bundes und der konnte rasch wieder in Ordnung nigs- und Kaisermacht, zwischen meister Reinhard von Neipperg. Pfalz oberste Hauptleut, Herr Jörg gebracht werden. Der Sitz der Or- dem Staufer Konrad III. und Welf Mit diesem Tausch rundete der Or- Truchseß und Schenk Eberhard densverwaltung war im Stadt- VI. am 21.12.1140 vor , den sein Territorium zwischen Herr zu Erpach, mit den Burgern schloß; Stadtburg und Stadt muß- als Ministerialen, d.h. Dienstmän- und Gundelsheim, öst- und den darin liegenden Bauern zu ten in ihren Mauern erhalten wer- ner, der siegreichen Staufer zur lich des Neckars, ab;es ist das Ge- handeln verordnet. Die ritten mit den. Man darf also festhalten, daß Macht gekorunen. Sie erhielten als biet, das später,,Deutsche Ebene" etlichen vielen Reisigen gerüstet in die heute noch sichtbaren Mauer- staufisches Lehen die BurgWeins- genannt wurde. Sulm bildete in die- Flecken hinein, handeln mit ihnen teile die Reste derdamaligen Stadt- berg zum Stammsitz und ein ritter- sem erweiterten Territorium mit der Straf halb,unterAnderem, daß mauer mit ihren Toren und Tür- liches Territorium, zu dem auch die der Burg aufdem Scheuerberg und sie alle Wehr alsbald überantwor- men sind. Villa Sulmana (Neckarsulm) und der Stadtburg westlich der Stadt- ten undgeloben mußten, keinehin- der Scheuerberg gehörten. mauer einen wichtigen Schwer- fiir ohne der Herrschaft Erlaubnis Die Altstadt bildete ein Rechteck punkt. zt tragen, die Mauern und Thürn mit einer ostwestlichen Ausdeh- Sie haben vermutlich die Burg auf abzubrechen, wie sie dengleich des nung von etwa 350 Metern und ei- dem Scheuerberg errichtet, zumin- Im B auernkr ieg, I 525,erfahren wir anderen Tages zu tun anfrngen...". ner etwas ki.irzeren nordsüdlichen dest zu einer großen Anlage ausge- Genaueres über die Befestigungen mit etwa 250 Metern. Die Länge baut. So hat l2l2 Engelhard von der Stadt, ein Angehöriger des Der Aufstand war niedergeworfen, der Gesamtmauer betrug rund Weinsberg in Sulm unter Ulmen- Pfalzgräfl ichen Belagerungsheeres der Deutschmeister Dietrich von 1.200 Meter. Die Stadt haffe nur 2 bäumen und vor vielen Anwesen- schreibt unter anderem: ,,Dem- Cleen (1516 - 1526) verfiigte am Tore, das Untere Tor lag auf der den in einer Angelegenheit für Höhe der heutigen Frühmeßgasse, Schöntal Recht gesprochen. Im das Obere Heilbronner Tor in Hö- November 1264 wird zwischen he der heutigen Schindlerstraße. zwei Engelhard von Weinsberg, Die Stadt hatte 10 Türme, von de- dem Abt von Amorbach und dem nen heute noch 3 sichtbar sind, der Bischof von Würzburg auf der nordöstliche Rundturm im Stadt- Burg Scheuerberg ein Vertragüber graben, wo die Mauer aufeinegro- die Erstellung einer Burgkapelle ße Strecke erhalten ist; der Cen- geschlossen. 13 18 ist dann von der trum, manchmal auch Hexenturm Stadt Sulma in einem Tauschver- genannt, schließt den Mauerrest in trag zwischen Konrad dem Jünge- der Klostergasse ab; am Ende der ren und Konrad dem Alteren von Grabenstraße steht der Rest eines Weinsberg erstmals die Rede: Für Rundturmes. Besonders stark war die Burgund die Stadt Widdern er- die Mauerseite gegen Heilbronn hielt der jüngere Konrad die Burg befestigt, hier werden in späteren Scheuerberg und die Stadt Sulm. Abbildungen bis zu 8 Türme einge- Aus dieser Zeit wird sicher auch die zeichnet. Die Nordseite besaß im älteste Ummauerung der Stadt Sulmtal einen natürlichen zusätzli- stammen. chen Schut z. Die Stadtmauer kann auch heute noch abgeschritten wer- Unsere Stadt (Stat zu Sulme) wur- den. Ganz abgegangen ist sie nur an de am 2. Mai I 335 durch Engelhard der Ostseite der Stadt, dort gab es von Weinsberg an das Erzstift frtiher keinen Ausgang. Das Heil- Mainz verkauft, zusarunen mit der bronner Tor wurde 1816 abgetra- Burg auf dem Scheuerberg und den gen. Das Schloß liegt außerhalb der Orten,,Erlenbach, Binswangen, Stadtmauer, die einmal den Be- Eisisheim, , Kocherthürn reich der Urbanstraße einnahm, es und Lautenbach, den halben Teil hat seine eigene Mauer, die vom von Gellmersbach und der Lösung mittelalterlichen Bergfried be- auf Neidenau, dazu den Wildbann herrscht wird, und entlang der halb, der zu Weinsberg und Schur- Bahnlinie noch eindrucksvoll zu se- berg von Alters her gehört hat, um hen ist. 22.000 Pfu nd Heller". (Regesten in der Oberamtsbeschreibung von Trotz vieler Zerstörungen, vor al- 1881). In dieser Urkunde wird lem nach dem letzten Krieg, ist der ebenfalls von der,,Stadt Sulm" ge- Kern unserer Altstadt immer noch sprochen. Von einer Ummauerung gut zu erkennen. findet sich keine Nachricht, das Am Stadtgraben, Neckarsulm August Vogt

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