Verbandsinfo 2019

Gewässer- und Landschaftspflegeverband (GLV) Teufelsmoor Körperschaft des öffentlichen Rechts In de Wischen 7 27726

Fon 04792 / 93120 Fax 04792 / 931225 [email protected] www.glv-teufelsmoor.de

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(Titelfoto: Schleusenkammer in Ritterhude von Klaus Lampe, Landkreis )

Inhalt: Seite

1. Gedenken 3

2. Verbandsorgane und Mitarbeiter 3

3. Zahlen / Statistik 4

4. Gewässerunterhaltung 5

5. Fahrzeuge und Geräte 7

6. Schleuse Ritterhude 7

7. Naturnahe Umgestaltung von Verbandsgewässern 7

8. Ausweisung von Gewässerrandstreifen am Giehler Bach 8

9. Grundinstandsetzung des Schöpfwerkes Waakhausen 9

10. Änderung der Zielmittelwasserstände in der unteren Hammeniederung 12

11. Kurz notiert... 13

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1. Gedenken

Im Jahr 2019 verstarben:

Hermann Behrens, Worpswede / OT Bergedorf, 88 Jahre Mitarbeiter des Bauhofes beim GLV 1954 – 2003 Ehrenamtliche Tätigkeit 1983 - 2008 Ausschussmitglied Wabo Umbeck / II

Hinrich Böttjer, Vollersode, 83 Jahre Ehrenamtliche Tätigkeit von 1963 – 2018 Ausschussmitglied UHV, Verbandsvorsteher Wabo Obere Beek

Erich Geffers, Worpswede / OT Überhamm, 84 Jahre Ehrenamtliche Tätigkeit 1968 – 2015 Ausschussmitglied UHV, Verbandsvorsteher Wabo Umbeck / Hamme II

Andreas Monsees, Vollersode / OT Bornreihe, 44 Jahre Mitarbeiter des Bauhofes beim GLV seit August 2017

Wir danken den Verstorbenen für Ihre geleisteten Dienste und werden Ihnen jederzeit ein ehrendes Andenken bewahren.

2. Verbandsorgane und Mitarbeiter

Vorstand und Ausschuss Die Amtszeit der Vorstands- und Ausschussmitglieder endet am 31.03.2023. Die aktuelle Besetzung des Vorstandes sehen Sie unter www.glv-teufelsmoor.de.

Verwaltung und Bauhof Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb im Juli 2019 völlig überraschend im Alter von nur 44 Jahren unser Bauhofmitarbeiter Andreas Monsees aus Bornreihe. Er hatte seine Arbeit beim GLV erst am 01.08.2017 aufgenommen. Wir haben einen sehr guten Mitarbeiter und lieben Freund verloren. Unsere Gedanken sind in diesen Tagen bei seiner Ehefrau und den beiden Kindern.

Ab 01.11.2019 wurde Heiko Zundel aus Osterholz-Scharmbeck, Ortsteil Teufelsmoor eingestellt. Er ist 55 Jahre und war zuvor viele Jahre bei einem Unternehmen der Baubranche beschäftigt. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit. Herr Zundel wurde in den ersten Wochen in der Kolonne eingesetzt.

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Nennenswerte Arbeitsunfälle blieben 2019 glücklicherweise aus.

Die Zuständigkeiten / Kontaktdaten unseres Büroteams sind unverändert, siehe: www.glv-teufelsmoor.de

3. Zahlen / Statistik

Mitglieder - Gesetzliche Mitglieder Gewässer II. Ordnung (NWG): ca. 26.700 (Vergleich zu 2009: +2.000 Mitglieder = +8%) - davon 70% Mindestbeitragszahler: ca. 19.000 (Vergleich zu 2009: +1.800 Mitglieder = +10%)

- Gesetzliche Mitglieder Gewässer III. Ordnung, Wirtschaftswege usw. (WVG, Vorteilsgebiete) ca. 9.200 (Vergleich zu 2009: +500 Mitglieder = +5%)

Beitragssätze - Beitrag für Gewässer II. Ordnung je ha: 11,00 Euro (gleichzeitig Mindestbeitrag) - zzgl. Erschwernisbeiträge für versiegelte Flächen in 3 Stufen (Vergleich zu 2009: unverändert)

- Beitrag III. Ordnung, Wirtschaftswege usw. gesondert je Vorteilsgebiet

Niederschlag

a) 2019: (l / qm) Osterholz-Sch. Tarmstedt Hüttenbusch Gnarrenburg Hambergen Lilienthal Mittel ARA* ARA* Günther ARA* ARA* Höftdeich (DSV) Jan 80 90 105 85 79 73 85 Feb 33 40 49 37 35 32 37 Mrz 80 101 127 109 96 68 97 Quartal 1 193 231 280 231 210 172 219 Apr 38 34 36 24 37 38 35 Mai 30 53 55 43 35 25 40 Jun 47 61 77 57 41 42 54 Quartal 2 115 148 168 124 113 104 129 Jul 46 47 62 45 39 39 46 Aug 84 75 90 65 58 76 75 Sep 101 106 148 110 109 99 112 Quartal 3 232 228 301 220 206 214 233 Okt 111 107 142 145 112 94 119 Nov 74 83 90 86 79 76 81 Dez 42 72 59 60 33 44 52 Quartal 4 227 262 291 291 224 213 251

Gesamt 767 869 1040 866 753 702 833 * Abwasserreinigungsanlage

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b) 9-Jahres-Mittel: (l / qm) 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Mittel Jan 55 151 63 47 94 68 101 116 85 87 Feb 57 27 39 36 36 134 76 10 37 50 Mrz 6 14 19 21 69 51 81 40 97 44 Apr 15 38 37 58 27 90 60 73 35 48 Mai 37 56 111 120 35 51 69 14 40 59 Jun 94 71 127 51 74 135 137 39 54 87 Jul 98 56 52 146 118 56 107 41 46 80 Aug 224 69 44 70 101 38 76 60 75 84 Sep 57 35 74 45 101 23 119 42 112 68 Okt 83 60 87 79 49 27 111 42 119 73 Nov 7 41 82 20 164 55 87 24 81 62 Dez 195 74 66 106 47 53 126 88 52 90 Gesamt 928 692 801 799 915 781 1150 589 833 832 (Quelle: bis 2017 Günther, Hüttenbusch, ab 2018 Mittelwert aus 5 Messstellen im Verbandsgebiet)

4. Gewässerunterhaltung

Nach 2018 mit seinen langen und starken Hitze- und Dürreperioden war es auch im vergangenen Jahr enorm trocken in Niedersachsen. Es wurde also nochmals deutlich, wie wichtig eine funktionierende Wasserwirtschaft ist. Vermehrt kann saisonal die Wasserverfügbarkeit zurückgehen, aber auch Starkregenereignisse können zu Hochwasser führen, welches ordnungsgemäß abgeführt werden soll. Eine Folge kann dabei auch sein, dass sich die Nähr- und Schadstoffkonzentrationen in unseren Gewässern erhöht. Die Grundwasserkörper haben sich 2019 nur unzureichend erholt.

Das langjährige Niederschlagsmittel für unsere Region liegt bei etwa 850 l/qm pro Jahr. Nach dem 1/3-Defizit 2018 war es auch 2019 vor allem in der Vegetationszeit wieder sehr trocken. Die Regionalblätter titelten „Wasserstände lassen Pegel sinken.“ Tatsächlich sind erneut viele Verbandsgewässer trockengefallen. Hohe Temperaturen führten wiederum zu einem z. T. deutlich erhöhten Verkrautungsgrad.

Ca. 40-50cm

Wörpe, Ortslage Lilienthal im Juli 2019 Mittelwasserlinie: Oberkante Böschungspfähle

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Bereits 2018 waren aufgrund zu geringer Wasserstände vereinzelt Mähboot-Einsätze an der Wörpe verschoben worden bzw. ausgefallen. 2019 haben wir nun keine einzige Sohlkrautung vornehmen können bzw. müssen. Die Wörpe führte erneut über viele Wochen extremes Niedrigwasser. Noch unerklärlich ist uns, dass von der Ortslage bis zur Mündung praktisch kein Krautwuchs entstand. Mitarbeiter, die schon seit Beginn der 1990er Jahre beim GLV beschäftigt sind, können sich nicht an ein solches Phänomen erinnern!

Im Sommer 2019 fand eine Begleitung unserer Mäharbeiten an der Wörpe durch die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Osterholz statt. Anlass war zum einen das laufende Verfahren zur geplanten Ausweisung des Naturschutzgebietes „Untere Wörpe“. Zum anderen diente die Besichtigung der besseren Beurteilung und Bewertung bezüglich artenschutzrechtlicher Belange nach Bundesnaturschutzgesetz. Die Vorgehensweise des Verbandes und der Räumkolonne vor Ort wurde ausdrücklich gelobt. Gleichzeitig konnten wir die Notwendigkeit unserer Arbeit (Häufigkeit, Umfang und Zeitpunkt) „live vor Ort“ sehr anschaulich darstellen. Einmal mehr zeigte sich hier, dass UNB und GLV konstruktiv und zielführend zusammenarbeiten.

Gelegesuche vor der Böschungsmahd Sicherung des Hochwasserabflussprofils /Belassen eines deutlichen Ufersaumes

Hochwasserereignisse blieben 2019 aus. Die drei Retentionsräume in der unteren Hammeniederung wurden im Januar 2019 bei erhöhten Wasserständen um ca. 0,85m NN aus naturschutzfachlichen Aspekten heraus eingestaut. Der Betrieb dauerte bis April/Mai 2019 an. Durch weitere Niederschläge erhöhten sich die Wasserstände in den RR zeitweise auf etwas mehr als 1,00m NN. Die Rückhaltefunktion für Folgeereignisse war aber jederzeit und uneingeschränkt gegeben.

Unsere Bauhofmitarbeiter waren in der zweiten Jahreshälfte über viele Stunden am Schöpfwerk Waakhausen im Einsatz. Mehrere krankheitsbedingte, längere Ausfälle

- 6 - - 7 - und ein Todesfall führten zu einem erheblichen Arbeitsrückstand. Auch die lfd. Unterhaltungsarbeiten gerieten dadurch deutlich in Rückstand.

5. Fahrzeuge und Geräte

Für 2019 war die Ersatzneubeschaffung eines Raupenbaggers mit Mähkorb eingeplant. Im November erhielten wir die Nachricht von unserem Lieferanten aus Lauenbrück, dass die Auslieferung sich bis voraussichtlich Februar 2020 verzögert. Kurz vor Weihnachten ist der Bagger in Lauenbrück angekommen. Zurzeit erfolgen noch Umbauarbeiten (u. a. Hohlkörperplatten, Zusatztank usw.). Das Altgerät wird noch einige

Eine Ankunft „ohne Schuhe“ in Lauenbrück Wochen weitergenutzt.

6. Schleuse Ritterhude

Dringende Arbeiten standen auch 2019 nicht an. Aufgrund einer sehr hohen Arbeitsauslastung beim Ingenieurbüro und auch beim Verband wurde die geplante Untersuchung des Wehrfeldes 3 und der Schleusenkammer durch ein Taucherteam auf Februar/März 2020 verschoben.

Die öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee – Standort Bremen – (neuer Name!) aus den 1990er Jahren wird seit einiger Zeit überarbeitet und Details geändert bzw. ergänzt. Grundsätzlich bleibt es weiterhin bei der 50%igen Erstattung durch den Bund.

7. Naturnahe Umgestaltung von Verbandsgewässern

Wörpe im Landkreis (Wümme) Die Wörpe wurde im Bereich Wilstedt weiter ökologisch aufgewertet. In enger Abstimmung mit dem Landesfischereiverband (LFV) Weser-Ems e. V. als Pächter der Wörpe und Maßnahmenträger erfolgte in ausgewählten Abschnitten ein gezielter Einbau von Totholz. Dadurch soll die eigendynamische Entwicklung des Gewässers weiter angeregt werden.

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Durch die Einengung der Niedrigwasserrinne wird die Schleppkraft des Gewässers erhöht, wodurch Feinsedimentablagerungen abgetragen werden können. Dadurch werden wiederum übersandete Kiessubstrate freigespült. Das Gewässer bekommt eine Dynamik, ohne dass der Wasserabfluss gefährdet ist. Künftig entstehen hier Kolke und Flachwasserzonen, die einen vielgestaltigen Lebensraum entstehen lassen, in dem sich Flora und Fauna noch besser entwickeln werden. Die Arbeiten führte der GLV-Bauhof durch. Die Bauplanung und -leitung vor Ort oblag dem Biologen Dr. Jens Salva vom LFV. Umgestaltet wurden ausschließlich Bereiche mit beidseitigen 10 m breiten Gewässerrandstreifen. Gefördert wurde das Projekt durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, einen Eigenanteil leistete der LFV.

Einbau unter fachlicher Anleitung Birkenstamm als neuer als Strömungslenker

Die Vertreter der Fischereigenossenschaft Wörpe wurden ebenso beteiligt wie die beiden Fischereiunterpächter vor Ort. Der Landkreis Rotenburg (Wümme) hatte bereits frühzeitig seine Zustimmung zum ersten „Totholzeinbauprojekt“ im Kreisgebiet signalisiert.

8. Ausweisung von Gewässerrandstreifen am Giehler Bach

Das BZ-Verfahren (Beschleunigtes Zusammenlegungsverfahren) begann 2012. Vom NLWKN wurden seitdem insgesamt 540.000 Euro für den Flächenerwerb bewilligt. 10% Drittmittel trägt der Landkreis Osterholz. Ziel ist die Ausweisung eines beidseitigen Randstreifens von 10 m ab unterhalb der L128 Hambergen – Lübberstedt zu Gunsten des GLV.

Das Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) bzw. die von dort beauftragte Niedersächsische Landgesellschaft (NLG) haben mit ca. 60 Teilnehmern Verhandlungen geführt. Bewegt wurden insgesamt ca. 325 ha Fläche mit einem Finanzvolumen von etwa 3,3 Mio. Euro.

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Zielvorgabe: 12 km beidseits des Giehler Baches: ca. 24,0 km

Ankauf von Gewässerrandstreifen ca. 17,5 km Grundbuchamtliche Sicherung durch Grunddienstbarkeit (ohne Eigentumsübertragung) ca. 3,0 km Ausgewiesener Gewässerrandstreifen insgesamt ca. 20,5 km (Zielerreichung = 85%!)

Im Bereich des Stauwehres, Höhe B 74 in Giehlermühlen wurden zudem ca. 6 ha Fläche und damit große Teile für ein künftiges Umgehungsgerinne gesichert. Bei den weiter im Privateigentum verbleibenden Randstreifen handelt es sich überwiegend um Gehölzflächen bzw. um solche, die bereits mit naturschutzfachlichen Auflagen versehen sind.

Insgesamt verlässt das Flurbereinigungsverfahren den Giehler Bach mit einer sehr guten Bilanz und der Option, über das angrenzende Flurbereinigungsverfahren Teufelsmoor sogar weitere Tausche für den GLV umsetzen zu können. Sollten hierfür nach Beendigung des Förderzeitraums Finanzmittel benötigt werden, hat der Landkreis Osterholz grundsätzlich seine Bereitschaft für den Mitteleinsatz erklärt.

Die tatsächlichen Kosten liegen deutlich unter den o. g. bewilligten Mittel. Die Kataster- und Grundbuchberichtigungen erfolgen 2020. Das Verfahren wird voraussichtlich 2021 beendet.

Der Flächenerwerb ist Voraussetzung für spätere Renaturierungsmaßnahmen!

9. Grundinstandsetzung des Schöpfwerkes Waakhausen

Der Auftrag für das fünfte und gleichzeitig letzte Gewerk „Elektrotechnik“ wurde im Sommer 2019 im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung vergeben. Die Arbeiten haben im Februar 2019 mit der Erneuerung der Dacheindeckung begonnen. Die Herstellung einer neuen Zufahrt inkl. Befestigung der künftigen Lagerfläche erfolgte im Frühjahr 2019 in Eigenleistung durch unseren Bauhof.

Durch die Wiederholung der öffentlichen Ausschreibung hat sich die Lieferung der neuen Pumpen leider auf Januar bzw. Februar 2020 verschoben. Der Rahmenzeitplan musste deshalb nochmals angepasst werden. Seit Juli 2019 haben nach und nach alle anderen Gewerke ihre Arbeit aufgenommen. Eine besondere Herausforderung ist für alle Beteiligten die Tatsache, dass der Schöpfwerksbetrieb über die gesamte Bauzeit aufrechterhalten werden muss.

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In diesen Tagen (2. KW 2020) wird die erste Propellerpumpe montiert. Die neue Rechenreinigungsanlage befindet sich dagegen bereits im Einsatz. Da wir noch mit einer provisorischen Stromversorgung arbeiten müssen, kann der Betrieb momentan nur zeitgesteuert erfolgen. Die neue E-MSR-Technik (Elektrotechnik) wird derzeit in Lüneburg konfektioniert und noch im Januar 2020 vor Ort installiert.

Die Instandsetzung der kleineren Druckrohrleitung DN 500 ist im Oktober 2019 erfolgt. Mit einem Bauverfahren, welches hauptsächlich in der Abwassertechnik zum Einsatz kommt, werden die beiden ca. 7m langen Druckrohrleitungen, die unterhalb des Radweges „Hammepad“ hindurch zur Hamme hin verlaufen, in geschlossener Bauweise durch in Einzelanfertigung hergestellte „Schlauchliner“ aus Nadelfilz verstärkt. Mit Wasserdruck wird der Inliner umgestülpt (Inversion) und in die alte Leitung eingeführt. Es folgt eine mehrstündige Erhitzung, das mit Epoxidharz getränkte Nadelfilz härtet aus. Damit das nicht schon vor der Inversion geschieht, muss das Material für den Transport sogar in Eis eingepackt werden. Für die Arbeiten kommt jeweils eine Spezialfirma aus dem Raum Thüringen mit schwerem Gerät an die Hamme. Für den Verband ist die Anwendung dieser Technik „komplettes Neuland“. Die Montagezeit pro Liner beträgt nur jeweils einen Tag. Das Ingenieurbüro geht von ca. 50 Jahren Haltbarkeit und mehr aus.

Die Bauwerksinstandsetzung, bestehend aus den Pumpenkammern, dem Hochbauteil und der gesamten Außenanlagen inkl. Zu- und Ablaufbereich ist sehr zeitaufwendig und damit auch kostenintensiv. Während der Bauarbeiten ist es hier bereits mehrfach zu Auftragsänderungen gekommen, da der tatsächliche Bauwerkszustand in Teilen erheblich von der Entwurfsplanung abwich. Nennenswerte Mehrkosten sind dadurch bisher nicht entstanden.

Nach Vorliegen aller Ausschreibungsergebnisse mussten wir die Kostenschätzung Mitte des Jahres dennoch auf nunmehr 1.050.000 Euro brutto fortschreiben. Diese enthalten jetzt aber zudem knapp 40.000 Euro für eine mobile Abflusssicherung bei Ausfall der verbleibenden Pumpe bzw. für den Hochwasserfall, da über eine Bauzeit von insgesamt knapp 6 Monaten nur die halbe Pumpleistung zur Verfügung steht. Im Oktober 2019 wäre beinahe der Ernstfall eingetreten, da die vorhandene Pumpe aus dem Jahr 1956 plötzlich eine Störung meldete. Der Bauhof war gefordert: Nach stundenlanger Fehlersuche und mehrmaligen Testläufen konnte die Pumpe abends um 19.00 Uhr wieder in Betrieb genommen werden. Ein Kantholz hatte sich in die Pumpenkammer „geschlichen“.

Wir erhalten 63% Fördermittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Förderung/Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) von der Europäischen Union. Durch das Einbringen von anrechenbaren Eigenleistungen im hohen 5stelligen Bereich kann unser monetäre Eigenanteil voraussichtlich deutlich abgemildert werden. Der

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GLV-Bauhof zeigt sich verantwortlich für die Herstellung des neuen Lagerplatzes, den Rückbau der alten Pumpentechnik und vor allem für die Trockenlegung der verschiedenen Bauwerksteile und Wasserstandhaltung über die gesamte Bauzeit hinweg.

Herstellung einer neuen Dacheindeckung GLV bei der Trockenlegung einer Auslaufkammer

Entschlammung Freiflut (ehemalige Brücke) Mit „dem Vorarbeiter“ sieht man besser

Rückbau der Freiflut (ehemalige Brücke) Montage des Krautrechens mit Taucherteam - 11 - - 12 -

Korrodierte Druckrohrleitung von 1956 Montage eines neuen Endstückes DN 500

Einbau des ersten „Schlauchliners“ Ausgehärteter Schlauchliner (weiß, ca. 10mm)

10. Änderung der Zielmittelwasserstände in der unteren Hammeniederung Der Hauptvorfluter des Teufelsmoores ist als Gewässer I. Ordnung die Hamme. Ihr fließen die Flüsse und Bäche Beek, Giehler Bach, Rummeldeisbeek und Schmoo sowie eine Reihe ehemaliger Schifffahrtskanäle zu. Das aus einem Einzugsgebiet von ca. 480 km² gesammelte Niederschlagswasser wird über die Ritterhuder Schleuse der Lesum und weiter der Weser zugeführt.

Der GLV hat 2018 einen Antrag zur Änderung des Betriebsplans zur Steuerung der Zielmittelwasserstände in der unteren Hammeniederung im Landkreis Osterholz gestellt. Seit 2019 ist die Landwirtschaftskammer, Bezirksstelle Bremervörde (LWK) für den Verband tätig, um ein für das weitere Genehmigungsverfahren notwendiges Gutachten vorzubereiten.

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Nach der Bereitstellung von notwendigen Grundlagendaten – u. a. aktueller Höhendaten (DGM1, Digitales Geländemodell aus Luftbildaufnahmen) - untersucht die LWK in einem ersten Schritt nun die agrarstrukturellen Aspekte zur künftigen Steuerung der Ritterhuder Schleuse. Erste Vorstandssitzungen hierzu haben stattgefunden. Für Februar/März 2020 sind bezirksweise Gespräche mit den Ausschussmitgliedern geplant, um die regionale Betroffenheit im Einzugsgebiet der Hamme besser beurteilen zu können.

Der Landkreis Osterholz ist als Aufsichtsbehörde ganz eng in das Verfahren eingebunden. 2019 beteiligte er sich zudem auch mit einem finanziellen Zuschuss.

11. Kurz notiert…

 Rechtliche Hürden, die der Bejagung der invasiven Nutria bisher im Wege standen (Mutterschutz, Schonzeit), wurden 2019 vom Land Niedersachsen genommen. Endlich! Der Landkreis Osterholz hat 2019 parallel eine eigene Förderrichtlinie für die Beschaffung von Fallen mit Sendern für die Bejagung von Nutria im Kreisgebiet entwickelt. DSV St. Jürgensfeld und GLV beteiligten sich 2019 mit einem Gesamtbetrag von 4.500 Euro an den Kosten, natürlich beschränkt auf die beiden Verbandsgebiete. Der Landkreis Rotenburg (Wümme) plant den Einsatz eigener Mittel für 2020ff. Die Population vergrößert sich derweil weiter in raschem Tempo. Im Mai 2019 wurden insgesamt 750 Jagdnachweise für beide UHV in Worpswede abgegeben. Die Jagdstrecke im Land Niedersachsen hat sich 2018/19 mit über 30.000 Tieren glatt verdreifacht. Als Aufwandsentschädigung werden landesweit 6 Euro pro Tier gezahlt. Die Sammelverordnung NSG / LSG „Hammeniederung“ / „Teufelsmoor" beinhaltet nun auch eine Freistellung für die Nutriajagd mit Einschränkungen in der Brut- und Setzzeit.  Das Auf- bzw. Abstufungsverfahren für den Mitteldammgraben in OHZ, OT Pennigbüttel ist abgeschlossen. Der vom GLV zu unterhaltende Teilbereich II. Ordnung wurde neu definiert und vom NLWKN in einem förmlichen Verfahren festgesetzt. Damit ist das noch fehlende, letzte Puzzleteil des Kooperations- projektes Wasserwirtschaft/Naturschutz im GR-Gebiet zwischen gelegt.

Worpswede, Januar 2020 Gez. Andreas Burfeind

Abkürzungen: NWG (Niedersächsisches Wassergesetz), WVG (Wasserverbandsgesetz)

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„SCHATZ IN DER HAMME GEFUNDEN!“

Im Rahmen der Unterhaltungsarbeiten haben wir schon so einiges aus den Verbandsgewässern geborgen, darunter unzählige Fahrräder, vereinzelt auch mal einen Einkaufswagen usw…

Im Rahmen der Trockenlegungsarbeiten in Waakhausen kam im Sommer 2019 ein Tresor zum Vorschein! Er war per Hand praktisch nicht zu bewegen. Die „Täter“ müssen seinerzeit einen enormen Aufwand betrieben haben, um ihn samt Inhalt in der Hamme zu versenken. Wir hatten offenbar viel Glück, denn das gute Stück wurde nur unweit der beiden normalerweise unsichtbaren Rückstauklappen platziert. Der Schaden hätte beim GLV erstmal auffallen müssen, denn auf der Einlaufseite stehen ja schließlich Pumpen, die rücklaufendes Wasser aus der Hamme nicht als solches erkennen können und es durchaus wieder dorthin zurückfördern würden…

Der „Schatz“ wurde der Polizei ordnungsgemäß gemeldet und übergeben! Einen Finderlohn haben wir leider nicht erhalten.

Tresor „Schatz“

Auslaufkammer Weitere „Hammeschätze“

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