VSaW Seglerhaus-Brief 2012/2 Seglerhaus-Brief 2012/2 VSaW 1867 Wannsee am Seglerhaus Verein

Verein Seglerhaus Liebe Clubmitglieder ! am Wannsee 1867

Das Jahr 2012 neigt sich dem Ende, und ich Das diesjährige (traditionelle) Berlin Match kann feststellen: Es war ein sehr gutes Jahr für Race Anfang November bekam unter dem Titel unseren Verein! „Olympia meets Berlin Match Race“, später Die Details der Erfolge unserer Mitglieder „Audi Team Germany meets Berlin Match auf nationalen und internationalen Gewässern Race“, ein anderes Gesicht. Mit einer Vorberei- bei Meisterschaften und anderen hochrangigen tungszeit von nur 4 Monaten wurde eine sehr Regattaserien finden Sie mit Berichten und Fotos erfolgreiche und sowohl für den Verein als auch in diesem Seglerhaus-Brief zum Ende des Jahres für alle Teilnehmer und Gäste wunderbare Ver- 2012. anstaltung auf die Beine gestellt und zum guten Ich danke an dieser Stelle unserem bewährten Ende gebracht. Für die gute Vorbereitung und Medien-Obmann Harald Koglin für die Redaktion Durchführung danke ich besonders den Haupt- dieses Seglerhaus-Briefes nebst Herausgeber- verantwortlichen Ulli Schümann und Frank Butz- und Verlegerfunktion! mann sowie insbesondere den Wettfahrtleitern Selbstverständlich danke ich auch allen Mit- Robert Niemczewski und Bayer, aber auch gliedern herzlich, die mit einem Bericht zu diesem den vielen Mitgliedern, die wieder ehrenamtlich Seglerhaus-Brief beigetragen haben. dabei waren! Viele unserer Mitglieder und Freun- Der im Jahr 2011 zu 60% neu besetzte Vor- de haben die Gelegenheit genutzt, die spannen- stand hat sich nach seiner Einarbeitungsphase den Wettfahrten im Haus bzw. vor dem Haus im Jahr 2012 sehr bewährt und zum Ergebnis mit Hilfe der Medien (SAP) zu verfolgen. „sehr gut“ maßgeblich beigetragen. Auch unse- Altmeister Jochen Schümann musste sich bis zur ren Mitarbeitern unter der Leitung von Frank letzten Wettfahrt sehr anstrengen, um mit seinem Butzmann möchte ich an dieser Stelle danken. Team auf der Mitte des Treppchens zu landen. Es war eine gute und harmonische sowie aber Glückwunsch hierzu und Anerkennung für die auch erfolgreiche Zusammenarbeit. Dieses Lob großzügige Weitergabe des ersten Preises an die und der Dank schließt das Ehepaar Hellmann als zweitplatzierte Mannschaft. Mögen die Reise-

Foto: © Wulff Kaethner Foto: © Wulff Pächter unseres Ökonomiebereiches ein. tickets nach Rio de Janeiro ein guter Start für

VSaW SHB 2012/2 1 die Vorbereitung auf die dort 2016 stattfindenden Olym- pischen Segelregatten sein. Unser Seglerhaus erstrahlt im unteren Außenbereich in neuem Glanz. Die Arbeiten an den Steganlagen wurden abgeschlossen, der Streit mit der Wasser- und Schifffahrts- direktion über die geforderte Anpassung der Wasserpacht noch nicht. Ein weiterer besonderer Höhepunkt zum Jahresende war der Auftritt unseres Vereins mit einem sehr schönen

Aktuelles Stand auf der Bootsausstellung am Funkturm. Einige Fotos können die Mitglieder, die nicht dabei waren, im Newsletter 48 oder auf der Homepage sehen. Mein besonderer Dank zur guten Vorbereitung unseres Stands auf der Ausstellung geht an Thomas Köbbert! Die Zusammenarbeit mit AUDI als neuem Hauptsponsor hatte einen guten Start und wird sicher mit beiderseitigem Spaß und Erfolg lange fortgesetzt. Ein Willkommen den Mitarbeitern und den zwei neuen Mitgliedern von AUDI. Abschließend wünsche ich Ihnen eine schöne Zeit bis zum Jahresende und in das neue Jahr hinein. Wir sehen uns hoffentlich recht zahlreich beim Neujahrs-Brunch am Sonntag, den 13. Januar 2013, ab 11:00 Uhr, wo wir auch die Neumitglieder aus dem Jahr 2012 begrüßen wollen! Mit herzlichen Grüßen Ihr Dr. Andreas Pochhammer

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Info-Hotline Klaus Heller: 88 68 32 33 E-Mail: [email protected]

2 VSaW SHB 2012/2 Verein Seglerhaus Inhalt am Wannsee 1867

Vorwort 1 Fahrtensegeln

Aktuelles Nicht immer nur Folkeboot . . . 52

Sommertörn 2012 mit der DIVA 55 Aktuelles Regattatermine 2013 4 Jugendtörn 2012 65 Termine Verein 2013 5 Mit „Felix“ zur Ostsee 69 Impressum 6 Die Saison 2012 8 Neuaufnahmen 10 WANNSEEATEN VSaW-News: WM/JEM A 420er Travemünde 76 Putenessen und Steuermannspreise 12 Kokosnuss-Cup 2012 77 VSaW-Mitgliederverzeichnis online 13 Intercup Warnemünde 77

Club-Pullover 13 Opti-Olympiade 78 Regattasegeln Neue Webcam im VSaW 13 EM Optimisten Lignano 79 WANNSEEATEN-Stiftung Berlin 14 Sommertrainingslager 80 Die Werft mit neuem „Auftritt“ 16 IDJM 420er. , , 82 EM Laser 84 Regattasegeln Karl-Lehmann-Regatta 86 Potsdamer Kanne 87 Olympische Spiele 2012 18 Wentzel-Pokal 2012 88

Saisonberichte unserer Spitzensegler 24 Fahrtensegeln Joersfelder Opti 2012 90 EM 470er Largs / UK 32 IDM 420er Plau am See 91 Vintage Games Comer See 33 Opti Team Race 92 Warnemünder Woche 34 Herbsttrainingslager 93 Deutsche Meisterschaften im VSaW 36 WANNSEEATEN weltweit 94 Vereinspokal 41 Wintertraining Opti-B 95 JEM 420er und 470er Gardasee 42 WM 5.5m Class Boltenhagen 43 Clubgeschehen

Dragon Gold-Cup Irland 44 WANNSEEATEN WM 29erXX Gardasee 45 Clubmeisterschaft 98 Seglerhaus-Preis 46 Yardstick-Serie 99 IDM Laser, 470er 47 Grünes Band 100 ASTG meets Berlin Match Race 48 Bußtagsversammlung 101 Fahrtensegler-Abende, Tanzen im VSaW 102 Historisches 103 Clubgeschehen

VSaW SHB 2012/2 3 Verein Seglerhaus Regattatermine 2013 am Wannsee 1867

1. Yardstick Fr., 19. April Ferienregatta (6) Mi., 31. Juli

2. Yardstick Fr., 26. April 11. Yardstick Fr., 2. August Aktuelles Wannsee-Pokal VSaW / PYC 12. Yardstick Fr., 9. August Sa., 27. + So., 28. April Wentzel-Pokal Sa., 10. August 3. Yardstick Fr., 3. Mai 13. Yardstick Yardstick-Trophy PYC / VSaW Fr., 16. August Do., 9. Mai Clubmeisterschaft Wannsee-Woche PYC / VSaW Sa., 17.+ So., 18. August Fr., 10. – So., 12. Mai 14. Yardstick Fr., 23. August 4. Yardstick Fr., 17. Mai 15. Yardstick Fr., 30. August Opti-Pfingst-Festival PYC / VSaW Sa., 18. – Mo., 20. Mai DM der Nordischen Folkeboote Mo., 2.– Fr., 6. September 5. Yardstick Fr., 24. Mai Seglerhaus-Preis Sa., 7. + So., 8. September 6. Yardstick Fr., 31. Mai 16. Yardstick + Siegerehrung 7. Yardstick Fr., 7. Juni Fr., 13. September 8. Yardstick Fr., 14. Juni Commodore-Cup Sa., 14. September Kieler Woche Sa., 22. – So., 30. Juni IDM 505er Do., 19. – So., 22. Sept. Ferienregatta (1) Mi., 26. Juni BM Drachen, Fawell-Preis, Cela-Cup Ferienregatta (2) Mi., 3. Juli Fr., 27. – So., 29. Sept.

9. Yardstick Fr., 5. Juli Carl-Martens-Preis 470er Mo., 30.Sept. – Di., 1. Okt. 15er und 20er Jollenkreuzer Sa., 6. + So., 7. Juli IDM 470er Mi., 2. – So., 6. Oktober

Ferienregatta (3) Mi., 10. Juli Lawuse-Preis Do., 10. + Fr., 11. Oktober Ferienregatta (4) Mi., 17. Juli J.-Hunger-Gedächtnis-Preis VSaW / PYC German Open 5.5m Class Fr., 18. – So., 20. Oktober Do. 18. – So., 21. Juli 21. Berlin Match Race Ferienregatta (5) Mi., 24. Juli Fr., 1. – So., 3. November

10. Yardstick Fr., 26. Juli 23. Opti-Eiscup So., 10. November

4 VSaW SHB 2012/2 Verein Seglerhaus Termine Verein 2013 am Wannsee 1867

Vortrag Peter Lühr Jahreshauptversammlung Absegeln VSaW So., 6. Januar So., 24. März, 11.00 Uhr Sa., 26. Oktober 14.00 Uhr Aktuelles

Neujahrsbrunch Vortrag Vincent Hösch: Gartenzwerg (Skatrunde) So., 13. Januar Trimm Kielboote Termin im November: offen ab 11.00 Uhr Termin im April: offen

Tanzen im VSaW Abslippen Aufslippen Immer mittwochs: Mi., 10. + Do., 11. April Mi., 6. + Do., 7. November 10 Termine siehe S. 102

Feuerzangenbowle Gartenzwerg (Skatrunde) Theater im Palais Sa., 26. Januar Fr., 12. April Do., 14. November

Vortrag Ulrich Finckh: Ansegeln VSaW und Bußtagsversammlung Wettfahrtregeln Wannsee/UH Mi., 20. November Mi., 27. Februar Sa., 20. April bei der SV 03 19.00 Uhr

Vortrag Prof. Paschereit Jazzkonzert Putenessen Strömungsmechanik Termin im Mai: offen Sa., 7. Dezember Termin im März: offen

Vortrag Schiffergilde Pfingstkonzert WANNSEEATEN So., 3. März So., 19. Mai Weihnachtsfeier 14.00 Uhr 11.00 Uhr So., 15. Dezember

Seglerhauskonzert Sommerfest im VSaW So., 10. März Sa., 17. August 18.00 Uhr

Jugendversammlung Absegeln Wannsee/UH So., 17. März, 14.00 Uhr Sa., 12. Oktober Bazar: 13.00 Uhr Stand: 1.12.2012. Änderungen vorbehalten.

VSaW SHB 2012/2 5 Verein Seglerhaus Impressum am Seglerhaus-Brief des Wannsee 1867 Vereins Seglerhaus am Wannsee e.V.

Verein Seglerhaus am Wannsee Deutscher Segler-Verband Am Großen Wannsee 22-26, 14109 Berlin Gründgensstraße 18, 22309 Hamburg Tel.: 030/805 20 06 DSV-Reg.-Nr. B 044 Tel.: 040/632 00 90 Fax: 040/63 20 09 28

Aktuelles www.vsaw.de www.dsv.org Berliner Segler-Verband Vorstand: Jesse-Owens-Allee 2, 14053 Berlin Dr. Andreas Pochhammer Vorsitzender Tel.: 030/30 83 99 08 Fax: 030/30 83 99 07 Ulrike Schümann Stellv. Vorsitzende [email protected] Peter Freiberger Schatzmeister Dr. Karl-Peter Nielsen Obmann des Wirt- Medienobmann: schaftsauschusses Harald Koglin Tel.: 030/817 77 33 Christian Baumgarten Jugendleiter [email protected] Ältestenrat: Hafenmeister: Annemieke Bayer Vorsitzende Jochen Baumeyer Tel.: priv. 030/891 60 82 Fax: 030/805 11 56 Tel.: Büro 030/892 66 33 Sekretariat: Thomas Maschkiwitz Tel.: priv. 030/811 57 50 Frank Butzmann Tel.: Büro 030/8119 57 95 Heike von Emden Tel.: 030/805 20 06 Fax: 030/805 11 56 Jugendtrainer: [email protected] Marko Müller Tel.: 030/80 60 26 67 [email protected]

Bankverbindungen: Kathrin Hoff Tel.: 030/80 60 26 67 [email protected] Berliner Volksbank BLZ 100 900 00 Kto. 230 495 30 07 Marlene Steinherr Tel.: 030/80 60 26 67 IBAN: DE39 1009 0000 2304 9530 07 [email protected] BIC: BEVODEBB Commerzbank Berlin Casino: BLZ 100 400 00 Kto. 222 285 900 Torsten und Cornelia Hellmann IBAN: DE91 1004 0000 0222 2859 00 Tel.: 030/805 19 92 BIC: COBADEBB [email protected] Fax: 030/805 93 76 Konto der Jugendabteilung: Werft: Commerzbank Berlin Benno Ohm, BLZ 100 400 00 Kto. 442 223 400 Sven Müller Tel.: 030/805 94 98 IBAN: DE43 1004 0000 0442 2234 00 [email protected] BIC: COBADEBB Hausmeister: Konto der WANNSEEATEN-Stiftung Berlin: Ehepaar Shah Tel.: 030/805 57 77 Sportstiftung Berlin Berliner Sparkasse / Landesbank Berlin AG Redaktion: Harald Koglin, Frank Butzmann BLZ 100 500 00 Kto: 601 607 61 61 [email protected] IBAN: DE53 1005 0000 6016 0761 61 BIC: BELADEBE Gestaltung: Wulff Kaethner, Pusch Grafik Design Zweck: Wannseeatenstiftung Berlin, Spende in Titelbild: © Wulff Kaethner den Stiftungsstock Druck: Rotadruck Berlin

6 VSaW SHB 2012/2

Die Saison 2012 Ulrike Schümann aus der Sicht des Segelausschusses

Die Segelsaison 2012 stand ganz im Zeichen Jan Jasper Wagner / Dustin Baldewein: der Olympischen Spiele in London 2012. 470er Herren • 18. Palma World Cup

Aktuelles Besonders erfreut sind wir als VSaW, dass • 14. Platz EM sich gleich drei Sportler aus unseren Vereinsrei- • Deutsche Meister hen als Teilnehmer bei dem größten Sportevent qualifizieren konnten, so wie es Tradition im Denny Naujock / Nils Schröder: Seglerhaus ist. Die lange und harte Vorbereitung 470er Herren von Kathrin Kadelbach und ihrer Vorschoterin • Deutsche Vize-Meister Friederike Belcher (NRV) im 470er w und Robert Stanjek/Frithjof Kleen in der Starboot-Klasse Robert Stanjek / Frithjof Kleen: Starboot haben sich sehr gelohnt. Mit Platz 8 und Platz • 6. Platz Olympische Spiele 6 in der Gesamtwertung und mit hervorragenden • Deutsche Vize-Meister Medalraces haben beide Mannschaften ein tolles Ergebnis abgeliefert, auf das wir sehr stolz sind. Johannes Polgar / Markus Koy (NRV): Starboot Live haben wir mit einem kleinen Fanclub • 4. Worldcup Palma vor Weymouth unter 15.000 begeisterten Zu- • 8. Platz Worldcup Hyères schauern die Medalraces angesehen, und die • Kieler Woche Gewinner Segler konnten zum ersten Mal miterleben, was • Deutsche Meister es heißt, auf dem Wasser vor Publikum und unter Beifall zu segeln, das war etwas ganz Tim Elsner / Marko Grasse: Besonderes. • 21. Platz Kieler Woche nach 3 Monaten Umstieg An dieser Stelle noch einmal – herzlichen • 24. Platz Europameisterschaft Glückwunsch! Victoria Jurczok / Anika Lorenz: 29XX • Bronze EM Besonders stolz sind wir über die folgenden • Inoffizielle Weltmeisterinnen Ergebnisse unserer Leistungssegler in den olym- • Deutsche Vize-Meisterinnen pischen und internationalen Bootsklassen: Markus Wieser und Team: Drachen Annika Bochmann / Lisa Panuschka: • Gold EM 470er Damen • Meister der Meister mit Matti Paschen / • Silber JWM New Zealand Ulrike Schümann • 9. Platz Palma World Cup • 15. Platz World Cup Hyères Frank Butzmann: Drachen • Kieler Woche Siegerinnen • 6. Platz EM • Bronze EM Senioren • Junioren Europameisterinnen Mark Bayer: Drachen • Berliner Meister Kathrin Kadelbach / Friederike Belcher (NRV): 470er Damen Achim und Petra Kadelbach / Frank Butzmann: • Bronze Palma World Cup Drachen • 8. Platz Olympische Spiele • Berliner Vize-Meister

8 VSaW SHB 2012/2 Erfolge und Events im VSaW Das Absegeln im VSaW fand am Samstag, dem Die Saison begann mit der Auszeichnung als 27. Oktober 2012 statt. Bester Verein des Jahres, den wir unter anderem Mit einer Geschwaderfahrt auf dem Wannsee für die Förderung des Hochleistungssports aber zum traditionellen Liegeplatz wurden die Segler auch für die Austragung hochwertiger inter- von der „Lieselotte“ begleitet und mit Suppe nationaler Regatten erhielten. verwöhnt. Bei schönstem Wetter eröffneten wir am 14. April traditionell die Segelsaison mit 3 Kanonen- „ASTG meets Berlin Match Race“ schüssen und einer zünftigen Segelparty. Schöner hätte die Saison nicht beendet wer-

den können. Rückblickend auf das sportliche Aktuelles Clubmeisterschaft 18./19. August Jahr bildeten die Olympischen Spiele und die Mit großer Spannung und bei herrlichem Paralympics in London natürlich die Highlights. Wetter segelten wir wie im letzten Jahr auf dem Um diese besondere Saison gebührend ausklin- Laser SB 3 unsere Clubmeister aus. Und auch gen zu lassen, veranstalte der Verein Seglerhaus die 35° C im Schatten taten der Begeisterung am Wannsee und das Sailing Team Germany keinen Abbruch – ehrgeizig wurde um jeden gemeinsam mit den Partnern Audi und SAP eine Meter Vorsprung gesegelt. besondere Regatta: „Audi Sailing Team Germa- Die Clubmeisterschaft gewannen Victoria ny meets Berlin Match Race“. Rund 25 Olym- Jurczok, Anika Lorenz und Mark Bayer. pioniken und Paralympioniken mit über 20 olym- pischen und paralympischen Medaillen gingen Vereinspokal August 2012 bei der Regatta als Gäste an den Start. Victoria Jurczok, Anika Lorenz, Hendrik und U.a. haben die Goldmedaillen-Gewinner von Dr. Philipp Kadelbach vertraten den VSaW bei London im Rudern Karl Schulze und Tim Groh- der Regatta um den Vereinspokal des NRV, die mann, die Silbermedaillen-Gewinnerin Britta am letzten August-Wochenende in Hamburg Oppelt, Judoka Christopher Völk sowie Fünf- auf der Außenalster gesegelt wurde. Es wurde kämpferin Lena Schöneborn und Fechterin Mo- auf Laser-Bahia-Booten gesegelt, die allesamt nika Sozanska an den Schoten gezogen. Der zur Schulungsflotte des NRV gehören. Drei Altmeister Jochen Schümann mit Ingo Borkowski, weitere Clubs waren beteiligt: NRV, HSC und Gunnar Bahr und Fechterin Monika Sozanska FSC. Jedes Boot musste gegen jedes segeln. siegten vor der 470er Männer-Mannschaft mit Dann gab es Halbfinals und schließlich die Final- Ferdinand Gerz, Patrick Follmann, Dustin Läufe. Baldewein (VSaW) und Judoka Christopher Völk. Die VSaWer errangen nach spannendem Bronze ging an die 470er Damen mit Kathrin Match gegen den FSC am Ende den 3. Platz. Kadelbach, Annika Bochmann, Nils Schröder (alle VSaW) und Ruderin Britta Oppelt. Club Cup in der Drachen Klasse Achim und Petra Kadelbach mit Frank Mit der professionellen Ausrichtung von drei Butzmann gewannen auf dem Starnberger See Deutschen Meisterschaften, der Kieler Woche im Drachen den Club Cup für den VSaW und und dem „ASTG meets Berlin Match Race“ revanchierten sich damit für den verloren- Event hat der VSaW einmal mehr bewiesen, gegangenen Sieg in Berlin an die Bayerische dass er eine wesentliche Institution und sichere Mannschaft vom letzten Jahr. Bank im deutschen Regattasport ist. Überaus positives Feedback und viel Dank Yardstick ernteten wir von allen teilnehmenden Seglern, Gewinner der diesjährigen Yardstickregatta Sponsoren und Verbänden. wurde Bernd Schreiber im FD vor Günter Kring Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen im und Louisa Schiffer. Mitgliedern, Helfern und Ehrenamtlichen für die geleistete Arbeit bedanken! Denn ohne Euch hätten wir das alles nicht geschafft.

Ich freue mich auf eine erfolgreiche Saison 2013!

VSaW SHB 2012/2 9 Der Ältestenrat hat die folgenden Damen und Herren aufgenommen:

am 8. August 2012:

Kristin Boese Ina-Hellen Kott Aktuelles Außerordentliches Mitglied Familienmitglied Paten: zu Herrn Dr. Rainer Heyer Ulrike Schümann und Frank Butzmann

Dr. Rainer Heyer Laura Stegemann Außerordentliches Mitglied Juniorenmitglied Pate: Paten: Dr. Dirk Pramann Mark Bayer und Marion Witt

am 14. November 2012:

Bernhard Joswig Dr. Florian Hentschel Außerordentliches Mitglied Außerordentliches Mitglied Paten: Paten: Christian Baumgarten und Lothar Benz und Peter Freiberger Dr. Martin Kriegerowski

Aline van Haren Michael Mensing Außerordentliches Mitglied Außerordentliches Mitglied Paten: Paten: Ulrike Schümann und Ulrike Schümann und Dr. Philipp Kadelbach Frithjof Kleen

Andreas Finck Frederic Schwarzer Ordentliches Mitglied Außerordentliches Mitglied (Wiederaufnahme) Paten: Ulrike Schümann und Frithjof Kleen

10 VSaW SHB 2012/2 Lassen Sie sich auf der ITB verzaubern!

Vom 6. bis 10. März 2013 warten in den Messehallen unter dem Berliner Funkturm über 180 Länder darauf, entdeckt zu werden. Besucher aus aller Welt strömen in die 26 Hallen der ITB Berlin, um sich über die aktuellen Reisetrends und die neuesten Angebote der knapp 11.000 Aussteller zu informieren. Am ITB-Wochenende 9./10. März 2013 bieten die Aussteller besondere Attraktionen für das Publikum: Mit Tanz, Showeinlagen, Verkos- tungen oder anderen landestypischen Aktionen bieten sie ein unvergessliches Programm. Die Besucher begegnen in den Messehallen Men- Ein fulminantes Finale werden Besucher der schen, deren Kultur, Traditionen und Lebensweise ITB Berlin am Sonntag, 10. März 2013, im Palais so ganz anders sind als die eigenen. Sie erle- am Funkturm erleben. Die internationale Kultur- ben hautnah, was den Herzschlag vieler Völker organisation „International Delphic Council“ ausmacht. organisiert als krönenden Abschluss der weltweit Im Mittelpunkt der ITB Berlin 2013 steht führenden Messe der Reiseindustrie das Fest der das Partnerland Indonesien. Das größte Land Delphischen Spiele. Moderatorin Mary Amiri der Welt auf einem Archipel bezaubert die Ur- präsentiert ein buntes Showprogramm mit lauber mit seinem Facettenreichtum: Die un- Konzerten und Tanzdarbietungen aus den zähligen Inseln mit ihren jahrhundertealten unterschiedlichsten Ländern. kulturellen Schätzen und landschaftlichen Mit ein bisschen Glück kann man nach der Schönheiten gelten als Magnet für Reisende aus ITB Berlin selbst in den Urlaub starten, denn die aller Welt. Längst ist Indonesien mit seiner Eintrittskarte ist zugleich ein Los für ein Rie- artenreichen Tier- und Pflanzenwelt, seinen sengewinnspiel mit Reisen rund um den Globus. faszinierenden geologischen Formationen und Tickets für die Privatbesuchertage der ITB Ber- hervorragenden Tauchmöglichkeiten ein belieb- lin gibt es ermäßigt im Online-Verkauf unter tes Reiseziel auch bei den Deutschen. www.itb-berlin.de für 12 ¤, an der Tageskasse Wer sich für Kreuzfahrten interessiert, wird kostet der Eintritt 14,50 ¤. unter dem Funkturm bestens beraten. Besucher Kinder bis 14 Jahre in Begleitung der Eltern bekommen Informationen aus erster Hand von haben freien Eintritt. Schüler und Studenten Anbietern wie Clippers, Sailing Classics, erhalten ein ermäßigtes Tagesticket zum Preis MSC Kreuzfahrten, Hapag Lloyd, NCL Cruises von 8 ¤. Das Last Minute Ticket für den 10. oder TUI Flusskreuzfahrten. Auch Kulturreisen, März ab 14 Uhr kostet an der Tageskasse 8 ¤. Wellness, Abenteuer- oder Jugendreisen sowie Für die bequeme An- und Abreise wird die Low-Budget-Reisen sind Thema auf der ITB. Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs emp- Ob Asien, Afrika, arabische Länder oder der fohlen. Die Öffnungszeiten der ITB Berlin sind Kurzurlaub um die Ecke: Zu jedem Reiseziel hal- jeweils von 10 bis 18 Uhr. ten die Spezialisten aus der jeweiligen Region eine große Bandbreite an Informationen bereit. Öffnungszeiten: Zusätzlich können sich die Besucher in der fas- Sa/So 9./10. März 10-18 Uhr zinierenden ITB Buchwelt anhand von Rei- Tickets unter www.itb-berlin.de/eintrittskarten seführern, Kartografien und traumhaften Bild- Detaillierte Infos unter www.itb- bänden über ihre Lieblingsreiseziele informieren. berlin.de/publikum

VSaW SHB 2012/2 11 Putenessen

Beim gut besuchten Putenessen, das am 1. Dezember 2012 den

Aktuelles Abschluss des gesellschaft- lichen Jahresprogramms bildete, wurden neben den Steuermannspreisen auch ein Scheck von der Berliner Volksbank für die Talentförderung sowie vom Audi-Zentrum Berlin der Schlüssel für einen neuen Bus für unsere Jugendabteilung überreicht. Die Sponsoren wurden von den Mitgliedern mit viel Beifall bedacht.

Gewinner der Steuermannspreise sind: Olympische Klassen Jugend: 1. Annika Bochmann 470er w Optimist 2. Jan-Jasper Wagner 470er 1. Philipp Loewe 3. Kathrin Kadelbach 470er w 2. Carolin Schaaff Internationale Klassen 3. Sven Schneider 1. Wolf-Dieter Roßbach H-Boot Steuermann / -frau 2. 1. Fabian Graf 420er 3. 2. Jana Jakob Laser R Vorschoter-Preis 3. Fanny Popken 420er 1. Dustin Baldewein 470er Vorschoter 2. Anika Lorenz 470er w/29er XX 1. Alexa Wloch 420er 3. Mark Bayer Drachen 2. Leon Probandt 420er Seesegeln 3. Yannek Wloch 420er 1. Christiane und Clemens Fackeldey 2. Karin und Peter Schmidt 3. Jytte Sjodt und Peter Lühr

Annika Bochmann und Fabian Graf VSaW-Mitgliederverzeichnis online

Im Online-Mitgliederverzeichnis, das im Alternativ: Sie schicken ein Papierbild an passwortgeschützten Mitgliederbereich der das Sekretariat oder geben es dort ab. Bitte Homepage hinterlegt ist, gibt es neuerdings vermerken Sie ín diesen Fällen Ihren Namen die Möglichkeit, sein persönliches Profil mit auf der Rückseite. einem Bild von sich zu ergänzen. Bitte, machen Sie zahlreich von dieser Mög- Sie können diese Ergänzung selbst vor- lichkeit Gebrauch. Es wäre schön, wenn die Aktuelles nehmen, wenn Sie sich mit Ihren individuellen Mitglieder mit dieser visuellen Erkennung Zugangsdaten einloggen. Oder Sie schicken zukünftig (noch) dichter zusammen rücken elektronisch ein aktuelles Bild von sich an: würden. Harald Koglin: [email protected]

News News News Club-Pullover

Ab sofort ist der neue Club-Pullover verfügbar. In den Größen von XS bis XXL können Sie ihn im Sekretariat kaufen. Der Preis beträgt 100,- ¤ pro Stück.

Neue Webcam im VSaW Es werden jetzt Live-Schwenks über das Seit dem Sommer hat der Verein eine neue ganze Hafenfeld im Wechsel vor und zurück Webcam installiert, die von unseren beiden gezeigt, sodass der gesamte Bereich der Sponsoren – der Firma Wempe und der Berliner Steganlage überschaubar ist. Volksbank – großzügig mitfinanziert wurde. Danke für die großzügige Unterstützung!

VSaW SHB 2012/2 13 WANNSEEATEN-Stiftung Berlin Die erste Saison der J24-Crew Meret Ginten/Louisa Schiffer

Am 21. April war es soweit. Das erste Treffen wichtig für uns. Die J24-Klasse haben wir bei zum Schiffsputzen stand an. Ein paar fleißige der Regatta als super hilfsbereit kennengelernt. Helfer trafen sich im VSaW, um mit Thomas Es ist ein Mix aus Jung und Alt, die auch gerne

Aktuelles Köbbert die „ZIU“ von innen und außen zu rei- ihre Erfahrungen und Tipps weitergeben. Auf nigen und ins Wasser zu lassen. Die J24 war für dem Wasser ist starker sportlicher Ehrgeiz zu alle eine ganz neue Bootsklasse, deswegen muss- sehen, im Hafen werden aber auch mal gerne ten wir erst einmal sichten, was alles vom Vor- Protestverhandlungen an der Bar bei einem besitzer vorhanden war und was erneuert werden kühlen Pils ausgetragen. musste. Natürlich gab es nach der Warnemünder Schon bald stand fest, dass es eine feste Woche noch viele weitere Regatten für die J24 Crew geben soll, die sich regelmäßig zum Trai- Klasse, wie zum Beispiel die German Open. Aus nieren trifft. Doch fünf Segler zu finden, die Zeit Kostengründen entschieden wir uns jedoch, dass und Lust haben, gestaltete sich als nicht so ein- die nächsten Regatten in Berlin wahrgenommen fach. Es wurde eine Gruppe bei Facebook ge- werden sollten. gründet, in der sich alle Interessierten austau- Zum Yardstick startete dann oft eine ge- schen können. mischte Crew aus segelinteressierten jungen Mitte Mai fanden sich Jannis Kaminski-Reith, Leuten. Auch bei dieser Regattaserie konnten Florian Triebel, Celine Peter, Meret Ginten und wir tolle Erfolge erzielen und machten letztendlich Louisa Schiffer zusammen und trainierten fortan einen dritten Platz in der Gesamtwertung. An jeden Montag als Vorbereitung auf die Warne- dieser Stelle noch einmal einen großen Dank an münder Woche – die erste Regatta mit der J24. alle für Ihren Einsatz bei den Clubregatten. Die Meldung war einfach, mit 160 ¤ aber auch Besonders erfreulich war der Artikel in der Berli- nicht gerade günstig für Schüler und Studenten. ner Morgenpost zum Saisonende, in dem unser Nun hieß es für uns, neben dem Training erst Erfolg honoriert wurde. einmal die Klassenregeln der One Design Klasse Die nächste Regatta war der Senatspreis, zu studieren und das Boot daraufhin entsprech- bei der die ZIU wieder auf heimischem Gewässer end auf Vordermann zu bringen. Denn segelfertig teilnahm. Das Wochenende zuvor trafen wir uns war es schon, aber noch lange nicht regatta- um zum Training. Ein heftiges Gewitter mit einer tauglich. Somit verbrachten wir einige Wochen- Sicht unter 3 Meter brach unerwartet über den enden mit Bootsarbeiten im VSaW. Mit viel Wannsee herein. Aber auch diese Herausfor- Unterstützung, auch von der Jugendabteilung, derung meisterten wir und erreichten völlig konnten wir z.B. den VSaW-Bus als Zugfahrzeug durchnässt, aber heile, den VSaW. nutzen und somit stand der Fahrt nach Warne- Am 13.10.-14.10. gingen 21 J’s auf dem münde nichts mehr im Weg. Wannsee an den Start. Die Crew konnte sich Thomas Köbbert hatte das Schiff noch frisch über ein neues Mitglied freuen. Matthias Treske beklebt, und somit waren wir als die „Neuen“ kam dazu und Celine Peter übernahm das Steuer. in der J-Klasse nicht mehr zu übersehen. Schon Samstag wurden 3 Wettfahrten gesegelt bei 8 am ersten Tag ersegelten wir drei dritte Plätze. Knoten und 11 Knoten in den Böen. Der Wind In der Gesamtwertung erreichten wir – trotz drehte sehr stark, und der Kurs musste verlegt eines Heckschadens vom ersten Regattatag – werden. Obwohl wir sehr gute Starts hatten, den vierten Platz. Wir waren hoch zufrieden mit zeigte sich an diesem Tag auch ein großes Talent, dem Ergebnis unserer ersten Regatta, welche alle Windlöcher zu finden. Somit waren die natürlich Lust auf mehr machte. Ergebnisse mit 17, 18 und 18. nicht zufrieden Neben dem Regattageschehen war auch das stellend. Am Sonntag hatte der Wind stark Kennenlernen der anderen Klassenmitglieder zugenommen, mit Schaumkronen auf dem

14 VSaW SHB 2012/2 Wasser, und fast alle Schiffe wechselten von der die Klassenvereinigung viele Vorschriften, die es Genua zur Fock. Zu unserem Pech ging schon umzusetzen gilt, wie z.B. einen Zweitakt-Motor in der ersten Wettfahrt der Spibaum kaputt, was immer an Bord zu haben. Der Eintritt in die für uns das „Aus“ bedeutete. Bei der abschlie- Klassenvereinigung ist für 2013 geplant. Es ist ßenden Siegerehrung wurde aber dennoch ge- also einiges in Arbeit. feiert, und wir beschlossen unsere Saison im Das Schiff wurde mittlerweile mit einem November in Hamburg bei „Väterchen Frost“ Schloss versehen, mit 8 Schlüsseln; die wie folgt ausklingen zu lassen. aufgeteilt sind: Trainierzimmer, Meret Ginten, Neben unseren Regattaaktivitäten war na- Celine Peter, Louisa Schiffer, Matthias Treske,

türlich auch immer wieder die Nutzung des Marcel Ambrasas, Marlene Steinherr und ? Aktuelles Bootes und deren Organisation ein Thema Wir als bisherige WANSEEATEN-Crew möchten während der Saison. Nach Ende der Warne- uns bei denjenigen bedanken, die es uns münder Woche wurde bei einem Treffen mit ermöglicht haben, eine so tolle erste Saison mit Christian Baumgarten und Thomas Köbbert diesem Schiff erleben zu dürfen. Besonders besprochen, wie das Projekt „J24“ weitergehen bedanken möchten wir uns bei Thomas Köbbert, soll. Es kamen 11 interessierte Segler, wobei wir der viel Zeit in dieses Projekt investiert hat. Er uns auch für das kommende Jahr wünschen hat uns stets mit seinem Wissen über Bootsbau würden, einen gewissen Pool an Seglern geholfen, uns Werkzeug geliehen oder Dinge aufbauen zu können, die Interesse an Regatten wie Winschkurbeln, Klemmen etc. besorgt. Beim wie der Kieler Woche oder der Warnemünder Senatspreis stand er uns mit seinem Wissen zu Woche haben oder einfach nur die Clubregatta Trimm und Taktik zur Seite – und das wörtlich mitsegeln wollen. Es kann jeder auf uns zukom- genommen, denn er hat uns das gesamte men, wir freuen uns über neue Interessenten! Wochenende mit seinem Motorboot begleitet. Bei dem Treffen wurde beschlossen, dass Wir hoffen, dass wir die J24 im Sinne der alle bestehenden Schäden so schnell wie möglich WANNSEEATEN-Stiftung nutzen und mit seiner repariert werden. Schon in Warnemünde fuhr Hilfe auch zukünftig Umsteiger für den Segelsport uns ein Schiff in den Heckkorb rein. Später begeistern werden. entstand auch beim Senatspreis ein Heckschaden, ganz zu schweigen von Klemmen und Beschlä- gen, die ihren Geist aufgeben. (So blieb es nicht WANNSEEATEN-Stiftung Berlin aus, dass auf dem Am-Wind-Kurs die Genua Kontakt: gelegentlich herunterkam...) Tel: +49 30 491 80 05 Es wurde auch entschieden, monatliche „Ar- e-Mail: [email protected] beitstage“ einzuführen, bei denen das Schiff Kontoverbindung: zum Unterwasserschiffputzen und Innenraum- Sportstiftung Berlin reinigen gekrant wird. Des Weiteren wurde ein Berliner Sparkasse/Landesbank Berlin AG Logbuch eingeführt, in dem sich jede Crew – Konto: 601 607 61 61, BLZ: 100 500 00 mit Handynummer des Steuermanns (-frau) und IBAN: DE53 1005 0000 6016 0761 61 eventuell entstandenen Schäden – einträgt. So BIC: BELADEBE kann die Nutzung der „ZIU“ besser nachvoll- Zweck: Wannseeatenstiftung Berlin, Spende in zogen werden. Zusätzlich ist ein Handbuch in den Stiftungsstock Arbeit, um den Aufbau und die Nutzung des Schiffes den gelegentlichen Seglern schnell zu erklären. Zur besseren Organisation der Schiffs- nutzung ist außerdem ein Online-Kalender ver- fügbar, in dem eingesehen werden kann, wer wann trainiert. Auch ein Aufruf zur Suche von Mitseglern ist dort möglich. Natürlich ist auch ein neues Rigg im Ge- spräch, da z.B. die Genua vom Vorbesitzer segel- bar, aber bei Regatten nicht konkurrenzfähig ist. Auch der Spi hat einige Löcher…. Zudem hat

VSaW SHB 2012/2 15 Aktuelles 16 Die mitneuem„Auftritt“ Werft tabeschlägen. ten sowiedieAnfertigungvonkleineren Niros- Dazu gehören auchLackier- undSchweißarbei- Gut, Beschläge,Motoren etc.)zutun haben. Ausrüstung (Masten,stehendesundlaufendes und Kunststoffbooten sowieihrer jeweiligen die mitReparaturundInstandhaltungvonHolz- Sven MüllerkümmernsichumalleBelange, ausgebildeten BootsbauerBennoOhmund Vereinsmitgliedern zurVerfügung. Diebeiden Unsere Werft stehtinersterLinieunseren E-Mail: [email protected] 0308059498 Tel: men werden. Wir freuen unsüberjedeAnfrage: auch vonexternenInteressenten wahrgenom- nur andieVereinsmitglieder, sondernkanngern eigene Internet-Präsenzgeschaffen. bracht worden. worfen undgutsichtbaramGebäudeange- ist einschönesSchildvonWulff Kaethnerent- allen Interessierten nocheinmalnahezu bringen, Das Leistungsangebotrichtetsichabernicht Auch wurde aufderVSaW-Homepage eine Um dieMöglichkeiten,Wert bietet, Verein Seglerhaus am Wannsee 1867 Regattasegeln

Foto: © Johannes Polgar VSaW SHB 2012/2 17 Regattasegeln niert fürdieTeilnahme: ten sichqualifiziertundwarenvomDOSBnomi- keine Ausnahme. die Segelwettbewerbeausgetragenwurden, den SpieleninLondonbzw. inWeymouth, wo vertreten. DamachtauchdasJahr2012mit Zeit warderVSaWmitseinenMannschaften Weymouth undLondon Weymouth Spiele2012Olympische Robert StanjekundFrithjofKleenimStar im 470er(w) Kathrin KadelbachundFriederikeBelcher Nach einerlangenAusscheidungsseriehat- Bei allenolympischenSpielenderneueren Familien. besondere gingderDankaberauch anihre für dieUnterstützungihrer Kampagnen. Ins- Vier insehrherzlichem,teilsemotionalemTon Kommodore GunterPersiehlbedankten sichdie NRV Andreas Christiansenunddessen des sowiedes1.Weggefährt(inn)en Vorsitzenden – nach.InAnwesenheitvielerFreunde und Norddeutschen Regattaverein (NRV) inHamburg Kleen –alleauchMitgliedimbefreundeten Friederike Belcher, RobertStanjekundFrithjof seglerischen LebensläufevonKathrinKadelbach, Schümann zeichnetedanndiejeweiligen öffnete diekleineZeremonie, undUlrike verabschiedet. Dr. Andreas Pochhammerer- Spielen vertreten haben,vondenMitgliedern schaften, diedenVSaWbeiOlympischen Verabschiedung derOlympia-Segler Am 14. Juli2012wurden diebeidenMann- Olympia-Ergebnisse: Robert Stanjek und Frithjof Kleen segelten etwas glücklos, hatten aber mit einem 9. und einem 4. Platz in den letzten beiden Wettfahrten ihre Chance auf das Medal-Race gewahrt. Sie waren damit gesamt auf dem 7. Platz. Im abschließenden Medal-Race legten auch sie noch Für Kathrin Kadelbach und Friederike Belcher einmal los und beendeten die Wettfahrt als haben sich die Hoffnungen nicht erfüllt. Nach Dritte. Damit errangen sie den 6. Platz in der 10 Wettfahrten lagen sie auf dem 8. Platz und Gesamtwertung – punktgleich mit dem Fünften. hatten sich damit wenigstens für das Medal- Die Ergebnisse der einzelnen Wettfahrten: Race qualifiziert. Obwohl schon ohne Me- 1. Wettfahrt: 6. Platz daillenchance, zeigten sie dann noch einmal ihre 2. Wettfahrt: 9. Platz Klasse und belegten im Medal-Race den 3. Platz. 3. Wettfahrt: 8. Platz Der 8. Gesamtplatz blieb damit bestehen. 4. Wettfahrt: 7. Platz Die Ergebnisse der einzelnen Wettfahrten: 5. Wettfahrt: 4. Platz 1. Wettfahrt: 19. Platz 6. Wettfahrt: 6. Platz 2. Wettfahrt: 2. Platz 7. Wettfahrt: BFD 3. Wettfahrt: 7. Platz 8. Wettfahrt: 11. Platz 4. Wettfahrt: 13. Platz 9. Wettfahrt: 9. Platz 5. Wettfahrt: 15. Platz 10. Wettfahrt: 4. Platz

6. Wettfahrt: 5. Platz Medal-Race: 3. Platz Regattasegeln 7. Wettfahrt: 6. Platz Robert Stanjek & Frithjof Kleen: „Die Er- 8. Wettfahrt: 5. Platz fahrung der ersten Olympischen Spiele war 9. Wettfahrt: 14. Platz trotzdem schön und wichtig, auch wenn sich 10. Wettfahrt: 11. Platz unsere Hoffnung nicht erfüllt. Gegen die Medal-Race: 3. Platz hochdekorierte Konkurrenz fehlte uns ein we- Kathrin Kadelbach & Friederike Belcher: „Das nig die Abgebrühtheit. Die erste Erfahrung ist war ein versöhnlicher Abschluss, den wir nur unbezahlbar und macht jeden für den zweiten noch genossen haben. Gerne wären wir um die Anlauf stark.“ Medaillen mitgesegelt, aber dafür verlief der Gesamtwettkampf zu wechselhaft. Allein die Empfang der Olympioniken Goldfahrten der anderen so nah miterleben zu Nach den tollen Ergebnissen in Wey- dürfen, war emotional großartig.“ mouth kamen die Aktiven aus dem Feiern gar nicht mehr heraus. Die ge- meinsame Rückfahrt aus England auf der 'MS Deutschland' wird allen unver- gesslich bleiben. Und auch die Mitglieder des Vereins empfingen sie auf das Herz- lichste. Leider konnten nicht alle persönlich anwesend sein, aber Kathrin Kadelbach und Frithjof Kleen waren da. In ihren Worten war deutlich zu spüren, wie tief die Eindrükke, die sie aus England mit- genommen haben, nachwirken. Auch dieser Abend hatte lange kein Ende … Fazit Auch wenn sich der erhoffte Medail- lenerfolg nicht einstellte – sie haben für sich selbst ganz viel gewonnen und auch den Verein bestens vertreten.

VSaW SHB 2012/2 19 Weymouth 2012 Kathrin Kadelbach

Wenn man an die Olympischen Spiele denkt, dann stellt man sich etwas sehr Großes vor. Wenn man als Sportler daran denkt, ist es wahrscheinlich das Größte. Als wir am 16. Juli mit der Deutschen Mann- schaft ins Olympische Dorf in Weymouth einge- zogen sind, stellte sich dann aber konkret die Frage: Was ist eigentlich der Traum Olympische Spiele? Zu Beginn war natürlich vieles anders, die Teamkleidungen, das Olympische Dorf, Security Checks und Journalisten, aber irgendwie war es doch dasselbe. Die gleichen Leute am gleichen Bei wunderschönem Wetter legten Rike und Ort, Sport und Trainingswettfahrten – wie die ich zu unserer letzten 470er Wettfahrt ab: das letzten zwei Jahre eben auch. Simon Grotelüschen olympische Medalrace. Und als wenn das nicht Regattasegeln fragte mich nach ein paar Tagen beim Frühstück: genug wäre, ging Rikes Ehemann Mathew „Fühlt sich so Olympia an?“ Woher sollte ich Belcher direkt vor uns bei den 470er Männern das wissen? an den Start, um nicht weniger als die Gold- Die Eröffnungsfeier hingegen hat bei uns medaille zu gewinnen. Nach einem spannenden allen den olympischen Zauber entfacht. Es war und knappen Medalrace der Männer, blieb uns unbeschreiblich und wunderschön. Als das jedoch nicht viel Zeit, zu gratulieren. Nur wenige Olympische Feuer entzündet wurde, haben wir Minuten später startete unser eigenes Rennen gespürt, dass wir ein Teil von etwas sehr Großem vor tausenden Zuschauern und zahlreichen sind, etwas Zeitlosem und Wertvollen, was wir Kameras. Das Wichtigste dabei war jedoch, dass an diesen Abend nicht nur mit unseren Freunden auch unsere Familie, Freunde und Mitglieder im Stadion teilen konnten, sondern mit der des VSaW an Land standen, um uns anzufeuern. ganzen Welt. Gänsehaut und Stolz haben wir Als wir dann an dritter Position das letzte Mal aus London mit nach Weymouth gebracht, um die olympische Ziellinie kreuzten, konnten wir dort endlich loszulegen. sofort die große VSaW-Flagge sehen, mit der Ich bin ehrlich gesagt ganz froh, dass wir ich dann ein paar Tage später auf der „MS nicht die ersten waren, die aufs Wasser mussten. Deutschland“ bei der Ankunft in Hamburg win- Als die Starboote zur ersten Wettfahrt ablegten, ken konnte. war ich so aufgeregt, als müsste ich selber ran. Das Jahr 2012 gehörte nicht zu den einfach- Bereits eine Woche vor unserem Start war ich sten in meinen Leben, aber es war mit Sicherheit emotional voll im Wettkampf und habe mit un- eines der schönsten. seren Teams mitgefiebert und auch mitgelitten. Ich danke dem VSaW für die Unterstützung Auch wenn man weiß, dass die Olympischen vom Optimisten bis zu den Olympischen Spielen. Spiele nur eine Regatta sind, macht es das nicht Mit dem achten Platz in London habe ich nicht einfacher, sie auch als solche zu segeln. Ich nur mein sportliches Ziel erreicht, sondern einen persönlich war sehr aufgeregt, sowohl in den Lebenstraum erfüllt. Ich freue mich darauf, in guten als auch in den schlechten Wettfahrten. Zukunft meine Erfahrung und Hilfe an die nächste Unser Ziel war es, alles zu geben, um jeden Platz Generation im VSaW weiter zugeben. So, wie und jeden Meter zu kämpfen, bis zum Schluss auch ich lange von der Unterstützung von Jochen und ohne Ausreden. Das ist uns gelungen und Baumeyer und Ulli Schümann profitieren durfte. das Beste kam zum Schluss. Euch und natürlich meiner Familie und Johan- nes ein ganz besonderes Dankeschön.

20 VSaW SHB 2012/2 Was war, was ist, was bleibt Frithjof Kleen

Die Olympischen Spiele liegen hinter mir. uns in Weymouth hat sich die Olympia-Regatta Ich werde sie nie vergessen! Sie haben mich oft eher wie ein Weltcup angefühlt. bereichert. Und mehr noch: Sie haben Hunger Die olympische Regatta auf mehr gemacht. Meine Erlebnisse habe ich Unser wichtigstes und imposantestes Rennen aufgeschrieben, um die Erfahrung zu teilen. Und war das erste. Es wurde live im ZDF übertragen auch, um mich selbst immer wieder an diese und von Nils Kaben kommentiert. Wir haben es zwei außergewöhnlichen Wochen meiner als Spitzenreiter über weite Strecken angeführt Sportkarriere zu erinnern. – einen besseren Start hätten wir uns nicht wün- Olympisches Dorf & Eröffnungsfeier schen können! Ich habe irgendwann zu Robert Alles begann im Olympischen Dorf der Segler gesagt: „Wir haben genau im richtigen Moment in Weymouth. Hier, etwa 300 Kilometer entfernt geführt. Das haben alle gesehen und sich für vom olympischen Hauptquartier in London, das olympische Segeln begeistert!“ Wir konnten waren wir Segler, Trainer und Betreuer unter uns im Verlauf der Regatta konstant und kon- uns. Es ging sehr familiär zu. Gewohnt haben sequent in den Top Ten platzieren. Zu einer Ge- wir im Jugendherbergsstil in typischen kleinen fährdung der „Großen Drei“ – Loof, Percy und englischen Town Houses, die eigens für die Scheidt – hat es bei keinem anderen Team dieser Regattasegeln Olympischen Spiele errichtet worden waren und hoch dekorierten Flotte gereicht, in der wir die später verkauft werden. Wir haben mit allen jüngste Mannschaft waren. Für viele Teilnehmer zwölf Seglerinnen und Seglern der Deutschen waren es bereits die fünften oder sechsten Olympiamannschaft in einem Haus gewohnt, Olympischen Spiele. Für uns dagegen war es die Trainer und Betreuer in einem zweiten. Bei uns herrschte die ganze Zeit über eine sehr tolle Stimmung, welche das Teamgefühl enorm beflügelt hat. An die Sicherheitsvorkehrungen bei Olym- pischen Spielen musste ich mich erst gewöhnen. Man hat täglich mehrmals eine Kontrolle wie am Flughafen zu durchlaufen. Wir fühlten uns im Hafen manchmal wie in einem Hochsicher- heitstrakt. Andererseits waren alle Sicherheits- kräfte unglaublich freundlich, manchmal sogar witzig. Britisch eben. Da wir nicht allzu weit von London entfernt waren, konnten im Gegensatz zu früheren Olym- pischen Spielen dieses Mal auch wir Segler an der Olympischen Eröffnungsfeier teilnehmen. Wir hatten zwar einen siebenstündigen Bus- Marathon zu überstehen, bis wir in London ankamen, doch der Abend war es wert. Die Fahrt auf der so genannten „Olympic Lane“ oder auch die Polizeieskorte in Richtung Stadion waren bemerkenswert. Der Einmarsch der Sport- ler in das mit 80.000 begeisterten Menschen gefüllte Stadion war einmalig schön! Ich bin sehr froh, dass ich dieses Fest erleben durfte, weil es mir das Gefühl von Olympia gegeben hat. Bei

VSaW SHB 2012/2 21 das Debut. Uns fehlte es noch ein wenig an zu erreichen, ist auch eine Leistung. Erfahrung, in manchen Momenten auch an Mich bewegt meine Olympia-Erfahrung Abgeklärtheit. Die Segelbedingungen selbst sicher zu einer weiteren Kampagne. Egal, ob im waren traumhaft. Es gab keine Ausfälle, keine Laser, 470er, auf dem Kiteboard, dem Nacra Verschiebungen, dafür aber viel Wind, viel Welle oder im Badminton: Rio, ich werde da sein! und Sonne satt. Wir haben das englische Revier London von seiner besten Seite erlebt. Unser Vorwind- Für mich hat der zweite Teil meiner Olym- und unser Amwind-Speed waren erstklassig. Für pischen Spiele nach dem Medaillenrennen am uns die Bestätigung, dass wir unsere Haus- 5. August in London begonnen. Ich habe dort aufgaben in den letzten sechs Monaten vor den sehr viel Basketball gesehen, einen Sport, den Olympischen Spielen gut gemacht hatten. ich liebe und in dem meine Familie viele Erfolge Die Fanbegeisterung kannte oft keine errungen hat. Ich habe mir auch Handball und Grenzen, war wirklich atemberaubend. Es gab Leichtathletik angesehen. Wo immer ich war, Tage mit 20.000 Zuschauern auf den Wiesen herrschte eine tolle Stimmung. Der Besuch des der Festung „The Nothe“ und an den umlie- Olympischen Dorfes in London mit seinen 16.000 genden Stränden, die dort am Public Viewing Bewohnern aus aller Welt war ein Erlebnis! teilnahmen. Nervös waren wir deshalb nicht. Ebenso das Essen in der Mensa mit den Top- Eher positiv elektrisiert. Unser Konzentrations- Athleten. Unser Partner Oakley hatte in London vermögen war an allen Regattatagen sehr gut. sogar ein eigenes Haus, in das alle geförderten Die Wettfahrten endeten für uns mit einem Athleten eingeladen waren: Das Oakley-Safe- sehr guten Medaillenrennen. Wir gingen nach House direkt an der Themse. Eine klasse Idee, Regattasegeln gelungenem Start und spannenden Rennen als eine traumhafte Location! Dritte über die Ziellinie. Die tragischen Helden Zu meinen persönlichen Höhepunkten der der Starbootflotte waren Iain Percy und Andrew Olympischen Spiele zählte das Wiedersehen mit „Bart“ Simpson, deren so greifbar nahes Gold meinen alten Freunden aus der Grundausbildung sich nach fast unglaublichen Positionswechseln bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr. Der auf den letzten 100 Metern bis ins Ziel völlig Ruder-Achter, der Doppel-Vierer und die Kanuten unerwartet noch in Silber verwandelte. Aus hatten Gold geholt und gemeinsam genossen meiner Sicht spiegelt diese Medaillenvergabe wir nach unseren Wettkämpfen auch das Lon- nach dem doppelt gewerteten Finale nicht ganz doner Night Life. Dass wir immer und überall so den Leistungsstand dieser Regattawoche wieder. herzlichen willkomen waren und mit offenen Andererseits hat Olympiasieger Freddy Loof Armen empfangen wurden, zeugte von sprü- seine mögliche Goldmedaille vor vier Jahren in hendem olympischen Geist. Die Stimmung in China im Finale auf beinahe ähnliche Weise an London war beschwingt, begeistert, einfach Iain Percy verloren. Man kann sich also damit umwerfend! Ich konnte schon einmal üben, wie trösten, dass nun auch der Schwede, der seit man als Olympiasieger feiert. Besonderen Spaß zwei Jahrzehnten zu den „Großen Drei“ zählt, hatten wir bei einem spontanen Besuch des sein verdientes Gold geholt hat. Österreichischen Hauses, wo „Doppel-Vierer“ Ich möchte es gerne noch einmal ganz deut- Karl Schulze und ich so gastfreundlich wie selten lich sagen: Diese Segelregatta war hervorragend begrüßt wurden. Ihr seid tolle Nachbarn! Lecker organisiert. Es waren tolle „Segel-Spiele“. Wir Schnitzel, lecker Obstler… Vielen Dank an Josef haben es jeden Tag wieder als Genuss und Freude Margreiter und das gesamte Österreichische empfunden, zwischen Portland und Weymouth Haus! Auch im Deutschen Haus war die Stim- segeln zu dürfen. mung immer ausgelassen und es tat gut, ein Das Endergebnis unserer deutschen Segel- Stückchen Heimat in London als Hafen zu haben. mannschaft empfinde ich als vollkommen rea- Die Abschlussfeier listisch und auch sehr gut vertretbar. Natürlich Sie hatte für mich nicht ganz das Flair der gab es Momente der persönlichen Enttäuschung. Eröffnungsfeier, aber ich weiß, dass sie an den Ich stecke mir selbst immer hohe Ziele und hätte heimischen Bildschirmen noch einmal für riesige es gerne geschafft, der Spitze noch etwas deut- Begeisterung gesorgt hat. Die Engländer haben licher zusetzen zu können. Doch Platz sechs in es auf berührende, phantasievolle und inspirie- dieser Bootsklasse bei einer Olympia-Premiere rende Weise verstanden, ihre Geschichte zu er-

22 VSaW SHB 2012/2 zählen und ihr besonderes Lebensgefühl zu ver- Verbesserungswünsche mitteln. Dazu haben sie eine Flotte an Stars Für die Vorbereitung auf die nächsten Olym- präsentiert, die man kaum für möglich hielt. pischen Spiele wünsche ich mir und meinen Bewegt hat mich zum Abschied, dass Starboot- Mannschaftskameraden, dass die Fördersysteme Bronzemedaillen-Gewinner Robert Scheidt (es und Initiativen besser miteinander vernetzt war seine fünfte olympische Medaille!) die Olym- werden und alle Förderer an einem Strang ziehen. pische Flagge auf der Bühne für sein Heimatland Es müsste gelingen, die Mittel zu bündeln und Brasilien entgegen genommen und am Montag auf die Besten zu verteilen. Wir haben vor Ort in Sao Paulo übergeben hat. Wenn das kein Zei- von den erfolgreichen Nationen gelernt, dass chen ist! Ich rechne nun schon etwas mehr als wir wie sie Top-Trainer von internationalem For- nur heimlich mit dem Comeback des Starbootes, mat brauchen, die junge Athleten mit ihrer dass 2016 aufgrund brasilianischer Intervention Erfahrung beflügeln können. Es ist an der Zeit, wieder olympisch werden könnte. neue Wege zu gehen. Wir brauchen mündige Der Empfang in Hamburg Athleten. Es muss versucht werden, die Mehrheit Die Heimreise mit der ganzen Deutschen der aktuellen Olympia-Segelmannschaft und Olympiamannschaft auf der MS Deutschland damit auch die von ihr gerade gesammelte war eine tolle Idee und ein echtes Erlebnis. Ganz olympische Erfahrung an Bord zu halten. Es wäre so wild, wie es in einigen Zeitungen dargestellt der größte Fehler, diese Mannschaft ziehen zu wurde, ging es an Bord allerdings nicht zu. Ich lassen und wieder bei Null anzufangen. Aus habe bei der Überfahrt auch meine Seele bau- meiner Sicht muss der Segelsport den potentiellen meln lassen, viel Entspannung gefunden und Leistungsträgern schon im Jugendalter als erstre- meine Erlebnisse noch einmal Revue passieren benswert und – im Erfolgsfall – auch lukrativ Regattasegeln lassen. Der Empfang in Hamburg war überwäl- schmackhaft gemacht werden. Und nicht als tigend, unglaublich, mitreißend! Schon die letzten Sport, der vor allem von Regeln, Bestimmungen Elbkilometer waren die Strände gesäumt von und Vorschriften geprägt ist. Hamburger Fans und Neugierigen, die uns zu- Vielen, vielen Dank! winkten. Ich habe sogar Familie Kröger am Mein Dank gilt allen Helfern und Helferinnen Blankeneser Ufer gesichtet. Timmys Neffe hatte der Olympischen Spiele. Ihr habt die Olympischen zwei Hockeyschläger für die Hockey-Herren Spiele mit einzigartiger Hilfsbereitschaft, Leiden- gekreuzt und die anderen schwenkten eine Bun- schaft, Freundlichkeit und einer großen Portion desflagge. Der Wahnsinns-Empfang hat uns britischen Humor zu einem unvergesslichen Fest noch einmal ganz deutlich vor Augen geführt, gemacht! Ich danke der Stadt London, meinen wie einmalig es ist, ein Olympionik zu sein. Da Freunden und meiner Familie für ihre Unter- werden nicht nur Fußballer wie Popstars gefeiert, stützung in der Heimat und in England! Ich bin sondern auch Sportler aus Randsportarten stehen meinen Partnern und Förderern sehr dankbar plötzlich im Rampenlicht. für ihr Engagement und ihr Vertrauen! Und ich möchte Nadine Stegenwalner Danke sagen. Unsere Sportdirektorin – vor Ort Deputy Chef de Mission – hat einen super Job gemacht! Saisonberichte unserer Spitzensegler

Team Annika Bochmann/Elisabeth Panuschka im 470er Unsere erste gemeinsame Saison begann ei- Gleich im Anschluss begann wie in jedem gentlich schon im Herbst 2011. Seit dem segeln Frühjahr der Trainingsalltag auf Mallorca. Nach wir als Team zusammen. Nachdem sich das Team vier Trainingsblöcken stand der erste Weltcup Bochmann/Lorenz getrennt hatte, fanden wir an – die Princess Sofia Trophy. Mit einem Blick nach nur einem Tag zusammen und begannen auf die Meldeliste ließ sich erahnen, dass wir unsere gemeinsame Karriere. uns im Olympischen Jahr befanden. Mit 52 Mel- Nach einzelnen Trainingstagen in Kiel ging dungen bei den Frauen war die Beteiligung so es gleich zur ersten Regatta. In Travemünde hoch wie seit vier Jahren nicht mehr. So gut wie stand die Internationale Deutsche Meisterschaft alle Topteams, die sich auch schon für die dies- aller Olympischen Klassen an. Hier merkten wir jährigen Olympischen Spiele qualifiziert hatten, deutlich, wie groß unsere Schwächen noch sind, nahmen teil. Während der gesamten Regattaserie denn neben Abstimmungsschwierigkeiten kam hatten wir hauptsächlich Schwach- bis Mittel- hinzu, dass Lisa bisher nur die Position der Steu- wind. Dies kam uns zugute, denn unser Speed Regattasegeln erfrau eingenommen hatte und nun als Vor- war bei diesen Windbedingungen so gut, um schoterin agieren sollte. Wir beendeten den ganz vorn mit zu segeln. Auch unsere meist Wettkampf als drittbestes deutsches Damenteam. souveränen Starts trugen dazu bei, dass wir nach Anschließend ging es Anfang November für 10 gesegelten Wettfahrten auf dem 9. Platz la- insgesamt drei Trainingsblöcke nach Cadiz (Süd- gen und uns somit für das Medal Race der besten spanien); hier sollten die technischen Grundlagen 10 Boote qualifizieren hatten. Zum finalen Ren- für unsere kommende Saison gelegt werden. nen schlug das Wetter jedoch um, und bei bis Und diese Entscheidung erwies sich als goldrich- zu 28 kn Wind und 2-3m hohen Wellen war es tig. Schon bei der kurz vor Weihnachten stattfin- uns nicht möglich, unsere Ausgangsposition zu denden Regatta in Palamos konnten wir uns verbessern. Somit beendeten wir unseren ersten unter 17 Damenteams nach 9 Wettfahrten auf Weltcup auf dem 9. Platz und übertrafen somit den zweiten Platz schieben. unser Ziel, in die erste Hälfte zu gelangen, bei Nach einer kurzen Winterpause entschieden Weitem. wir uns, Ende Januar nach Neuseeland zu fliegen, Bei einem Gespräch mit der Sportkoordi- um dort an der Junioren Weltmeisterschaft teil- natorin des Deutschen Segler-Verbands bekamen zunehmen. Da schon alle bereitgestellten Char- wir die Zusage, bei weiterhin guten Ergebnissen terboote vergeben waren, half uns eine Segel- auch Lisa für den Bundeskader zu nominieren, bekanntschaft von Lisa, ein privates Charter- damit sie ab Juli auf die Förderung des DSV boot zu organisieren. Es gelang uns zusätzlich, zurückgreifen konnte. für uns und unsere Trainingspartner Masilge/ Direkt von Palma de Mallorca wurden die Klingenberg Unterkünfte in Gastfamilien zu Boote nach Hyères (Frankreich) gefahren, denn besorgen. Die JWM wurde für uns zu einer dort stand Ende April der nächste Weltcup auf unvergesslichen Reise. dem Plan. Eigentlich ist das Revier bekannt für Einerseits lernten wir, mit der Situation ohne starke Winde, doch die letzten zwei Jahre zeigten, Trainer und mit fremdem Schiff umzugehen, an- dass darauf nicht immer Verlass ist. Dieses Jahr dererseits konnten wir durch unsere Gastfamilien meinte der Wind es aber wieder gut – für uns einen direkten Einblick in die Kultur, Lebensweise allerdings zu gut. Bei 20 bis teilweise über 30 kn und Landschaft Neuseelands bekommen. Mit segelten wir die ersten 3 Tage sechs Wettfahrten, dem Titel „Vize-Junioren Weltmeister“ brachten bei denen es teils nur darum ging, zu ‚überleben’ wir am Ende sogar unsere erste gemeinsame und nicht zu kentern. Solche Bedingungen haben Medaille mit nach Hause. wir zusammen auf einem Boot bisher kaum er-

24 VSaW SHB 2012/2 Regattasegeln

lebt. Doch wir schlugen uns gut. Ohne Kente- he auftürmten. Uns gelangen noch einmal zwei rungen oder Materialschäden beendeten wir alle Top-15-Platzierungen, und somit landeten wir sechs Rennen unter den Top 20. Nur am vierten auf dem 16. Gesamtplatz. Wir waren trotzdem Tag machte der Wind eine kleine Pause, und bei sehr zufrieden, da wir uns bei diesen schwierigen 8-12 kn Wind konnten wir, wie schon in Palma, Bedingungen unerwartet gut geschlagen hatten. unsere Stärken ausspielen. Am letzten Tag kam Auf dem Weg zurück nach Kiel stellten wir der Wind noch stärker zurück und erreichte bis unsere Boote in Bayern bei Verwandten von Lisa 33 kn, bei denen sich die Wellen bis auf 3m Hö- ab, denn schon eine Woche später machten wir uns wieder auf den Weg in den Süden – zum Gardasee. Dort würde unser Jahreshöhepunkt, die Junioren Europameisterschaft, Mitte August stattfinden. Wir trainierten in Riva eine Woche lang und verschafften uns erste Eindrücke von diesem doch sehr eigensinnigen Revier. Nach dem Trainingslager hatten wir knapp zwei Wo- chen Pause; danach ging es schon weiter mit der Internationalen Deutschen Junioren Meister- schaft. Diese wurde im Rahmen des Young Euro- pean Sailing Ende Mai in Kiel ausgetragen. 22 Teams gingen bei den 470ern an den Start. Bei Leicht- bis Mittelwinden und einer kurzen kabbe- ligen Welle fanden wir während der vier Regat- tatage nicht so richtig in unsere Spur. Mit dem vierten Gesamtplatz, aber als bestes Frauenteam schlossen wir die Meisterschaft ab. Nach dem vielen Segeln der letzten Monate hatten wir das Glück, zur Automobilmesse nach

VSaW SHB 2012/2 25 Leipzig fahren zu dürfen, um dort auf dem Audi- Nach einem Ruhetag steigerten wir unsere Messestand das Sailing Team Germany zu re- Leistung noch und erkämpften uns nach der 10. präsentieren. Wir lernten den deutschen Ver- Wettfahrt die Führung. Punktemäßig lagen die triebschef von Audi kennen und gaben einige ersten 5 Teams sehr dicht beieinander, sodass Interviews auf der Audi-Bühne. es im entscheidenden Medal Race um Alles ging. Wieder zurück in Kiel bereiteten wir uns auf Nach einer 2-stündigen Startverschiebung wegen die Kieler Woche vor. Da bei vielen internatio- Windmangels ging es dann endlich raus aufs nalen Teams die Priorität auf den sich nähernden Wasser, und um Punkt 16 Uhr, was auch gleich- Olympischen Spielen lag, fiel die Beteiligung zeitig die letzte Startmöglichkeit war, startete eher gering aus. Es gingen bei den 470er Frauen unser Rennen. ‚nur’ 12 Teams an den Start. Mit einem Frühstart Mit einem gelungenen Start und einer tak- war der Auftakt in unsere Rennserie alles andere tisch guten Startkreuz lagen wir an der ersten als gelungen. Doch nach 3 Tagen und 7 Wett- Luvtonne an erster Stelle; im weiteren Verlauf fahrten konnten wir uns die erste Position sichern. konnten wir die Position halten und den Abstand Allerdings, unser Vorsprung lag nur bei einem zu den nachfolgenden Booten ausbauen. So Punkt vor den Zweitplatzierten Tina Lutz/Susan gewannen wir den Titel vor Booten aus Frankreich Beucke. Im finalen Rennen ging es um den Sieg. und Großbritannien. Trotz einer Protestsituation, die uns zu einer Ein großer Druck fiel von uns ab, denn von Strafdrehung zwang, konnten wir als Zweite das solchen Wettkämpfen hängen auch viele För- Finale beenden und damit einen Platz vor dem dermittel ab. Jedes Jahr investieren wir viel Ar- Team Lutz/Beucke: Zum ersten Mal hatten wir beit, Zeit und Mühe in unseren Sport und kämp- Regattasegeln die Kieler Woche gewonnen! fen immer wieder darum, die folgende Saison Den Rest der tollen Segelparty in Kiel konnten bestreiten zu können. wir nur kurz genießen, da es gleich im Anschluss Nach der JEM gingen wir für einen Monat weiter ging nach Largs (Schottland). Ende Juni in unsere verdiente Segelpause. Als Abschluss begann dort die Europameisterschaft. Das Revier der Saison stand nur noch Ende September die war bekannt für seine schwierigen Strombedin- Internationale Deutsche Meisterschaft in Reiche- gungen und schwankenden Winden. Zusätzlich nau (Baden Württemberg, Bodensee) an. Von setzte uns noch der ausgiebige Regen zu, der fünf Renntagen konnte leider an nur zwei Tagen sich nicht einen Tag eine Pause gönnte. Von gesegelt werden. Die doch sehr stark unkon- Leicht- über Mittel- bis Starkwind hatten wir stanten und drehenden Winde machten uns das alles dabei, und diese Bedingungen verlangten Segeln schwer. Zwar konnten wir die Meister- uns einiges ab. Doch mit dem dritten Platz waren schaft als bestes deutsches Damenteam beenden, wir wieder sehr zufrieden: Unsere erste gemein- kamen aber gesamt nur auf einen ernüchternden same Medaille bei einer Seniorenmeisterschaft! 14. Platz von 44 Startern. Der angesprochene Saisonhöhepunkt näher- Dennoch, wir blicken auf eine äußerst erfolg- te sich langsam, und wir setzten noch einmal reiche Saison zurück, in der wir uns 5 Medaillen zwei Trainingsblöcke am Gardasee an. Das Wet- erkämpfen konnten. Nach diesem perfekten ter war um Welten besser als zuvor in Schottland, Start in unsere Karriere als gemeinsames Team und wir genossen die Wärme und Sonne nicht sind wir nun hoch motiviert. Unser Ziel ist es, nur auf dem Wasser. Als kleine Abwechslung erfolgreich an den Olympischen Spielen 2016 unternahmen wir auch Wanderungen und schau- teilzunehmen. ten uns den See von den Bergen aus an. Ein großer Dank für die gute Zusammenarbeit Am 12. August war es endlich soweit. Die und Unterstützung geht natürlich auch an unsere Junioren EM ging los. Bei den Damen kam ein Sponsoren und Partner, an das Audi Sailing Team überraschend großes Feld mit 29 Crews zusam- Germany, an unsere Vereine VSaW und SKBUe men. In den ersten 6 Rennen zeigten sich gleich sowie auch an die Deutsche Sporthilfe, an den das polnische und französische Team sowie die DSV und den OSP Schleswig-Holstein/Hamburg. 3 britischen Mannschaften als unsere stärksten Konkurrentinnen. Mit konstant guten Wett- Wir freuen uns auf ein gemeinsames erfolg- fahrten hielten wir uns meist auf Gesamtrang 2 reiches Jahr 2013 und einen spannenden Weg oder 3. nach Rio de Janeiro 2016.

26 VSaW SHB 2012/2 Tim Elsner und Marco Grasse im 49er: Tag 100

Liebes Tagebuch, worden und konnten uns nach der Taufe vor dem Seglerhaus auf den Weg zum Gardasee heute ist der 28.10.2012. Für Marco und machen. Während der zweiwöchigen mich steht ein besonderes Ereignis an. Es ist der Vorbereitung setzten wir uns intensiv mit dem 100. Segeltag in unserer noch jungen Partner- Revier auseinander und haben so den schaft; Zeit, ein Fazit der vergangenen Saison Grundstein für unseren Erfolg gesetzt. zu ziehen. Während wir auf unserer „Aphrodite“ Nun steht der Winter vor der Tür und damit bei 11°C Wassertemperatur und 14 Knoten Wind die Saisonvorbereitung für 2013 an. Wir werden aus Südwest über die Kieler Förde gleiten, lassen die Zeit nutzen, um blockweise vor Palma auf wir unsere Gedanken schweifen. Mallorca zu trainieren. Marco wird die verblei- Letztes Wochenende bin ich aus Berlin an benden Tage in sein Studium investieren, wäh- die Küste gezogen, da wir bei der diesjährigen rend für mich ein Praktikum bei REpowerSE Europameisterschaft der 49er-Klasse am Garda- ansteht. see den C-Kader-Status eingefahren haben. Nun Anschließend werden wir mit neuem Rücken- sind wir offizielles Mitglied der Trainingsgruppe wind in die kommende Saison starten, die Welt- Regattasegeln am Stützpunkt des Deutschen Segler-Verbandes cups aufmischen und uns auf die Weltmeister- in Schilksee. schaft 2013 in Marseille vorbereiten. Seit dem ersten Training im April sind uns beachtliche Fortschritte auf die- Tim Elsner sem Turngerät gelungen. Der 49er ist mit seinen knapp 60 qm Segelfläche bei einer Schiffslänge von 4,99 m deutlich übertakelt, für jeden von uns eine riesi- ge Umstellung. Marco kommt aus dem Laser, wäh- rend ich vor allem im 470er und anschlie- ßend im Starboot Erfahrungen sammeln konnte. Die gemeinsame taktische Vor- bildung könnte nicht besser sein, pro- blematischer ist die Bootsbeherrschung. Anfang April bestand die größte Heraus- forderung darin, den Hafen beim An- und Ablegen heil zu verlassen. Und um ehrlich zu sein: Es ist auch jetzt noch bei stärkerem Wind ein schwieriges Un- terfangen. Da das Handling für uns die größte Baustelle ist, lag der Schwerpunkt dieser Saison auf dem Training, weshalb wir nur an 3 Regatten teilnehmen konnten. Dadurch wurde es möglich, uns voll auf das Schiff zu konzentrieren und nebenbei die Teamkosten gering zu halten. Dank der Hilfe des Vereins sind wir mit einem guten Schiff ausgestattet

VSaW SHB 2012/2 27 Victoria Jurczok und Anika Lorenz im 49erFX für den VSaW

Hallo ihr Lieben, um am Trainingsstützpunkt zu trainieren. Die nun ist es an der Zeit, ein wenig von uns zu Trennung von Mike fiel uns schwer, doch wir berichten. Es ist so viel passiert, gibt so viele hielten durch. Als Belohnung bekamen wir dann Veränderungen und es warten unendlich viele endlich vier Medaillen zusammen: bei Bochi und Neuheiten. Anika waren es Gold bei der Junioreneuropa- Fangen wir einmal ganz von vorne an… meisterschaft und Silber bei der Juniorenwelt- Anika und ich trainierten sechs Jahre zusammen meisterschaft. Bei Fine und mir gab es Gold bei in einer Trainingsgruppe, im Berliner Landeskader der Juniorenweltmeisterschaft und Bronze bei bei Mike Knobloch. Während ich 2008 von einer der Junioreneuropameisterschaft. Auch diesmal 420er Vorschoterin zu einer von Mikes „470er- war eines unserer Teams im Weltcupzirkus vorne Steuerfrauen“ umlernte, sammelten meine Trai- mit dabei: Fine und ich wurden neunte in Hyères ningspartnerinnen Bochi und Anika schon ihre und 13. auf Mallorca. erste Medaille bei der Junioreneuropameister- Unser letztes Jahr in den bestehenden Teams schaft. Dort schlugen sie unsere 470er Weltmei- bricht an. 2011 war ein schwieriges Jahr, in vie- sterinnen von 2011 – Tara Pachecho und Berta lerlei Hinsicht. Wir alle waren ein wenig in Auf- Regattasegeln Bestanzos – und gewannen Gold. Bei der JWM ruhr, da keiner so genau wusste, was uns 2016 dieses Jahres wurden sie Fünfte. erwarten würde. Fine, meine Vorschoterin, traf Ich kann mich erinnern, dass ich in meinem die Entscheidung, sich auf ihr Studium zu konzen- letzten Schuljahr, welches eigentlich nur aus vier trieren und zurück nach Berlin zu gehen. So Monaten plus Abitur bestand, 35 Fehltage hatte. trennten sich unsere Wege. Wir hatten eine So viel trainierten wir! Und es zahlte sich auch schöne und erfolgreiche Zeit, nur das letzte Jahr aus: 2009 gewannen Fine und ich sowie Bochi war somit etwas gedämpft. Wir wurden Fünfte und Anika 3,5 ;) Medaillen bei der JuniorenEM und Sechste bei der Junioreneuropa- und Welt- und -WM. Einmal Bronze bei der JWM für die meisterschaft. Dafür machten Anika und Bochi An(n)ikas und einen vierten Platz, der auch ein wieder alles wett. Sie gewannen die Junioren- zweiter hätte sein können für Fine und mich. weltmeisterschaft, holten Silber bei der Junioren- Wir führten im Medalrace, und ich war anschei- europameisterschaft, sowie einen fünften Platz nend so perplex darüber, dass ich die Tonne bei der Kieler Woche. falsch herum rundete und schließlich aus zwei Nach der Trennung meines Teams entschloss Punkten 22 machte. Somit gewannen Fine und ich mich recht schnell, einen neuen Weg einzu- ich anstelle von Silber – die Blech-Medaille. Die schlagen. Nach der Entscheidung, ein ins Entschädigung folgte prompt: bei der Junioren- Olympische Programm 2016 aufzunehmen, war europameisterschaft ein paar Wochen später ich mir sicher: „Das wird mein Boot!“. Durch gewannen wir Gold und Anika und Bochi ge- meinen engen Kontakt mit Anika stand bald wannen Bronze. fest, dass sie mit mir im Damen-Skiff durchstarten Auch begannen wir 2009, uns im Senioren- würde. Ich freute mich natürlich sehr über ihre feld vorzutasten: Bochi und Anika wurden 16. Entscheidung, da Anika meiner Meinung nach bei der Europameisterschaft, Fine und ich 12. eine Traum-Vorschoterin ist. Sie hat ein gutes Nach dieser Saison wurde Fine und mir die Ehre Auge für den Wind, einen unbändigen Ehrgeiz, zuteil, „Berlins Juniorsportler des Jahres“ zu wer- gepaart mit Disziplin – und was mir fehlt, eine den, was wir dann ein Jahr später an Bochi und große Portion Strukturiertheit. Man kann sagen, Anika abgeben durften. Bochi und Anika konnten wir schwimmen auf einer Welle und ergänzen zudem noch Sechste bei der Kieler Woche und uns sehr gut. Zehnte in Spanien werden, beide Regatten sind/ So – abgemacht – los geht’s! Da wir keine waren Weltcups. Zeit verlieren wollten, fingen wir im September Es geht weiter… 2010 zogen wir nach Kiel, an, uns ein Skiff mit Doppeltrapez auszusuchen,

28 VSaW SHB 2012/2 bei dem wir wenn möglich sogar noch Trainings- Zweite geworden, aber mit dem Wissen, partner haben würden. Die Wahl fiel auf den dass noch viel Luft nach oben ist. 29erXX, den zu dem Zeitpunkt schon die Görge Vor ca. drei Wochen bekamen wir einen Zwillinge, Juli Wolf mit Elena Stoffers und ein neuen Rumpf vom VSaW, da der Rumpf, den paar wenige andere Damenteams segelten. Der wir gerade fahren, 12 Jahre alt ist und nicht mehr VSaW hatte zufällig noch ein 29erXX Rigg „her- bei Regatten gefahren werden darf (Auseinan- umzuliegen“, was dann sehr schnell seinen Weg derfallen tut er bestimmt auch bald…). Ein zu uns fand… Dazu bekamen wir dann noch ei- bisschen gebastelt werden muss nun noch an nen gebrauchten Rumpf vom VSaW und waren dem guten Stück, deswegen nächtigt es zurzeit dann auch sofort nur noch auf dem Wasser zu bei meinen Eltern in Berlin im Wohnzimmer. Sie finden. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was für freuen sich sehr darüber und fragen des Öfteren einen Spaß es bringt, Skiff zu segeln! Der 29erXX nach, wann wir denn nun endlich anfangen war zwar eine Fehlkonstruktion, machte aber würden, an dem Boot zu basteln, damit wir es trotzdem Spaß! schnell wieder mitnehmen können und man Wir waren gespannt auf unsere erste Regatta wieder das Wohnzimmer betreten kann. Doch als Team… Nachdem wir nun zwei Monate auf da wir in Kiel studieren und bis jetzt auch noch dem 29erXX trainiert hatten, stiegen wir für ein segeln, ist es schwer, mal ein Wochenende „frei“ kurzes „Intermezzo“ zurück auf den 470er für zu machen, um am Boot zu basteln. Aber vor die Deutsche Meisterschaft. Wir beendeten die Weihnachten schaffen wir das – versprochen! Regatta als zweites Damenteam hinter Kathrin Mit unserem neuen Schiff können wir dann und Rike. Danach beschlossen wir jedoch, dass tip-top ausgestattet ins Wintertrainingslager wir nicht mehr zurück können. Wer einmal um- starten und an unseren ersten Regatten erfolg- Regattasegeln gestiegen ist, kommt nie, nie, nie mehr zurück! reich teilnehmen. Vielen Dank, dass ihr uns das Auf dem 29erXX konnten wir dieses Jahr Bronze ermöglicht! bei der (inoffiziellen) Europameisterschaft und Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr und Gold bei der (inoffiziellen) Weltmeisterschaft ge- noch viel mehr auf 2016, wenn Bochi mit Lisa winnen. Und dann… kam endlich unser neues im 470er und wir im 49erFX zu den Olympischen Schiff! Die offizielle, endgültige Entscheidung Spielen nach Rio de Janeiro fahren… fiel auf den 49erFX ! Das heißt, man stellt auf Wer Lust auf mehr hat, kann uns ja beim Bas- den normalen Rumpf eines 49er’s ein Rigg, das teln am neuen Boot helfen, uns bei Facebook einen Meter kürzer, einige qm kleiner und blau (Challenge Gold) oder auf unserer Internetseite anstelle von gelb ist – fertig. Und ihr werdet es www.challenge-gold.de besuchen! wieder nicht glauben: das Boot ist noch einen Zacken schärfer. Wir müssen zwar einige Kilo- Viele liebe Grüße und eine schöne Weih- gramm zunehmen, doch wir haben Zeit und es nachtszeit wünschen euch Vicky und Anika ist alles machbar. Wieder bekamen wir ein neues Rigg vom VSaW gestellt und charterten uns vorerst ein Boot von den Jungs. Kurz nach- dem wir die Boote bekommen hatten, war die Deutsche Meisterschaft angesetzt. Leider mussten wir das Training aufgrund gesund- heitlicher Probleme eine Woche aussetzen. Bei der Deutschen Meisterschaft lief dann leider so einiges nicht ganz rund. Ich muss an meiner Orientierung arbeiten – diesmal fuhren wir eine Runde zu viel. Gekentert sind wir dann auch noch, an 1.Stelle liegend, kurz vorm Ziel, und somit war dann unser Deutscher Meister Titel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Wir sind

VSaW SHB 2012/2 29 470 Sailingteam verhinderte ein Frühstart den sicher geglaubten Goldfleet-Einzug. Gute Leistungen zeigten wir Jan Jasper Wagner / noch einmal beim Weltcup auf dem Olym- Dustin Baldewein piarevier in Weymouth. Nach anfänglich sehr guten Platzierungen reichte es am Ende für Platz 19. Die Kieler Woche verlief für uns mit dem 8. Nach der abgeschlossenen Saison 2011 ha- Platz wenig zufriedenstellend. Die EM mit einem ben wir uns als ehemalige Konkurrenten und 14. Platz im Olympiajahr machte jedoch wieder langjährige VSAW-Mitglieder als neues Team Hoffnung. Einen gelungenen Abschluss konnten zusammen gefunden. Zunächst wollten wir es wir bei der Deutschen Meisterschaft erzielen. ruhig angehen lassen, in Ruhe trainieren, beruflich Nach einem engen und zugleich spannenden und im Studium Gas geben, um für eine ernste Medal-Race standen wir zum Schluss als neue Kampagne bis 2016 Zeit zu gewinnen. Im Früh- Deutsche Meister 2012 fest. Darauf sind wir jahr erhielten wir jedoch das Angebot, als Spar- stolz und bedanken uns bei unseren punkt- ringspartner die Olympiastarter aus Bayern bis gleichen Vereinsmitgliedern Denny Naujock und zu den Olympischen Spielen zu begleiten und Nils Schröder für den fairen Wettkampf. vorzubereiten. Das Fazit unserer Saison im Olympiajahr ist Die Saison war mit Höhen und Tiefen ge- jedoch keinesfalls negativ. Wir konnten nicht spickt. Gleich zu Beginn konnten wir mit einem nur in einzelnen Rennen mit der Weltspitze guten 18. Platz von 93 Startern erste Weltcup- mithalten, sondern einige Endergebnisse waren punkte in Palma sammeln. Es lief noch nicht al- auch zufriedenstellend. Regattasegeln les rund. Trotzdem waren wir positiv gestimmt, Momentan planen wir die olympische Kam- im Laufe der Saison noch Schritte nach vorne pagne mit unseren Beratern und Trainern. Wir machen zu können. Es zeigte sich, dass ein neu wollen uns noch professioneller vermarkten und formiertes Team behutsam zusammenwachsen weiter für unseren Verein an den Start gehen. muss, selbst wenn die Ergebnisse schon positiv Es geht darum, den finanziellen, physischen und sind. psychischen Hintergrund für eine ernste und Beim Durchlauf Wettkampf Spring Cup in professionelle Olympiakampagne bis 2016 zu der Nähe von Toulon erreichten wir einen guten schaffen. Über nützliche Kontakte in die Wirt- 7. Platz. Während des Weltcups in Hyères wehte schaft oder zu sportbegeisterten Förderern un- der Wind für uns als neues Team etwas zu frisch, seres Vereins, die helfend und unterstützend tä- so dass wir das Goldfleet auf Grund von zahl- tig werden wollen, würden wir uns sehr freuen. reichen Kenterungen nicht erreichen konnten. Beim Saisonhöhepunkt, der WM in Barcelona,

30 VSaW SHB 2012/2 Rückblick auf die Saison 2012 von Markus Wieser

Nach einer erfolgreichen Saison 2011– im Drachen wurde ich mit meinem Transbunker Team Gold Cup Sieger, Vizeweltmeister und Vi- zeeuropameister, auch in der TP52 Klasse sprang am Ende einer tollen Saison der Vizeweltmeister mit „Team Container“ heraus – wollte ich in die- ser Saison zumindest im Drachen kürzer treten. Obwohl wir nur drei Serien segelten, konnten wir am Attersee in Österreich zum vierten Mal Drachen-Europameister werden. teilnehmende Boote, da waren Masse und Klasse Udo Schütz beendete aufgrund der schrump- zugleich vertreten. Wir konnten trotz kurzer fenden Felder unser einjähriges Intermezzo in Vorbereitung und kaum Training einigermaßen der TP52-Klasse. Dadurch hatte ich Zeit, wieder mithalten und belegten einen 10. Gesamtplatz. RC44 zu segeln, eine weiterhin aufstrebende Damit will ich mich aber nicht zufrieden geben, Klasse, die von Russel Coutts entworfen wurde.

und wir werden uns in der neuen Saison gezielt Regattasegeln Hier müssen die Eigner selber steuern und dürfen auf die nächste WM in San Francisco vorbereiten. auch nicht als Profi gelistet sein (owner driver Ich habe mein Team verändert. Zukünftig wird rule). Der Jahrescircuit führte über 5 Stationen: meine Tochter Vanessa mit im Boot sitzen. Lanzarote–Cascais–Traunsee–Marstrand-WM Auch im Drachen haben wir noch einiges vor, in Rovinj. Ich war mit den Österreichern zugange, nachdem wir die letzte WM in Melbourne so und wir beendeten die Jahreswertung auf einem unglücklich verloren hatten. Auf dem Olympia- ordentlichen 7. Platz. Gemeinsam mit unserer revier vor Weymouth wollen wir uns bei der stellvertretenden Vorsitzenden Ulli Schümann WM 2013 revanchieren! habe ich im Oktober noch in Hamburg die Ich werde auch in der 5.5 m-Klasse segeln. „Meisterschaft der Meister“ gewonnen. Unser Schiff geht zur WM nach Curacao (Ende Ein weiteres Highlight war für mich die Januar 2013), die German Open wird im VSaW Weltmeisterschaft am Gardasee: 128 ausgetragen werden.

31 Regattasegeln 32 jock/Nils Schr per Wagner/Dustin BaldeweinundDennyNau- Medal-Races. 13 Wettfahrten einschlie ging f bevor eswiederdirekt zur Largs ausschlie ü „ gewinnen. F schaften undaneinemdersch sehr erfahren inderAusrichtungvon Meister- geber warderLargs Sailing ClubinAyrshire j den Olympia-Teams unddernachr aufeinander; dieTeilnehmer waren einMixaus Largs, Schottland.Teams von16Nationentrafen schaften 2012startetenam28.Juniin Europas gelegen. der 470er Klasse der 470er Europameisterschaften VSaW VSaW ü ber unddieTeams nominiertwaren, gingesin Spiele ngeren Generationvon470erSeglern. Gast- Annika Bochmann/LisaPanuschka,Jan-Jas- i etare e 470erEuropameister- Die Wettfahrten der Da dieQualifikationenf ü SHB “ r dieletztenVorbereitungen aufdie . DieEuro bestandauseinerSerievon 2012/2 ü ö r vielewaresdasletzteEvent, der vertratendieVSaW-Farben ß lich umdasZiel,denTitel zu ß lich desabschlie ü ck nachWeymouth ü r „ ö Olympia nsten Reviere ü ckenden ß “ enden vor- – 14. abernichtdabei. vorn arbeiteten.ImMedal-Racewaren sieals wobei sichJan-JasperundDustinstetignach dem VSaWbeendetendieEuro im Mittelfeld, dennoch einesuperLeistung.DieHerren aus Platz aufdemPodesterrangen.Schade nicht sogut,sodasssieamEndedenBronze- Im abschlie lagen dieM auch dazwischenliegt.Nach12Wettfahrten Wind undRegenmitFlaute ten zwischenblauemHimmelmitbiszu20kn zu schaffen. DieBedingungeninsgesamtpendel- tung unddenJury-MitgliedernamDonnerstag den Teilnehmern, aberauchderWettfahrtlei- Winde undjedeMendeRegenmachtendabei die ersteWettfahrt. Starkdrehende, leichte drin!? Sieg vonAnnikaundLisajaeinweiterer Titel dort inSchottland.Vielleicht warnachdemKW- Und esginggutlos.DieBeidengewannen ß ä enden Medal-Raceallerdings liefes dels aussichtsreich aufdem2.Platz. – mitallem,was – aber

© 470europeans2012.com © flickr.com Vintage Yachting Games Daniel lagmitseinemTeam aufdem8.Platz. Christian errechten nach6Wettfahrten den2.Rang; am FolgetagschliefderWind gänzlichein.Rolfund Rennen. Nachdannweiteren mühsamen3Wettfahrten an dennächstenbeidenTagen wenig–nurein weiteres ausgeschriebenen Rennengesegeltwerden konnten,ging noch mitWinden zwischen8und12knzweiderneun ersten Wettfahrttag beiherrlichem,sommerlichemWetter Scherer undAndiBaumüllerimSoling dabei. in derTempest-Klasse mit.DanielDiesingwarbei Thomas karätigen Segelsportbietenkönnen. Klassen, dasssieimmernochsehrattraktivenundhoch- am ComerSeezuverzeichnen. ten Auflagein2008hattediesemJahrdieVeranstaltung Es warnichtwirklichguterWind dort.Während am Rolf Bährundsein'Schotte'ChristianSprangersegelten Bis zum15.Juli2012zeigtenehemaligeolympische Mehr alsdreimal sovieleTeilnehmer alsbeiderletz- VSaW VSaW SHB 2012/2 33

Regattasegeln Regattasegeln 34 VSaW VSaW Einige sehrschöneResultateausVSaW-Sicht: gleichzeitig alsEurocup ausgeschrieben. 13. Platzerzielen.FürdieLaserwarWoche erreichten den6.Platz. Mathias Dulce,DieterMeusingerundPeterSeidlitz den 4.Platzersegeln. in ihrer erstengrößeren Regattaseriemitder"ZIU" Ginten, LouisaSchiffer undFlorianTriebel konnten JannisKaminski-Reith,CelinePeter, Meret Klasse. gleich vordemDritten. punktgleich vordemZweitenundauchpunkt- letzten Jahres erfolgreich verteidigen.Siegewannen Carsten FischerundAdrianMertensdenPokaldes in Schachhielten. Leon Probandt, wobeisieihre Konkurrenz deutlich über deutlichbesser. möglich. AbSonntaggingesdieganzeWoche von NebelundFlaute;keineWettfahrten waren Klassen vertreten. zahlreichen Mannschaftenindenunterschiedlichen Ostseebades. NatürlichwarauchderVSaWmit Nationen bestimmteningroßer Zahldas Bilddes Segelevents statt.SeglerinnenundSeglerausvielen vor Warnemünde dieJubiläumsveranstaltungdieses 75. Warnemünder Woche Nils HerrmannkonnteimLaserStandard den Die Solingssegeltenihre GermanOpenaus. Sehr erfreulich auchdasErgebnis inderJ/24- Bei denStreamlines konntenAxelMertens, Bei den420erngewannenFabianGrafund Der 1.Wettfahrttag amSamstagwargeprägt Bis zum15.Juli2012fandaufdenBahnen SHB 2012/2 Hier einBerichtvonJannisKaminski-Reith: sodass derBesuchinApothekeamAbendauf bemerkten auchdieMägeneinigerMitstreiter, Jolle undderJ24inWelle istgravierend. Dies Sofort warklar, derUnterschiedzwischeneiner knodermehrundansehnlicherWelle ausWest. 15 geplant hatten,überraschteunsmitkonstanten anzureisen, goldrichtigwar. Entscheidung, bereits zweiTage vorRegattabeginn zum segelfertigenBootbewies,dassunsere Kranen. DiebenötigteZeitspannevomKranenbis Warnemünde anundbegannensofortmitdem Feuchtigkeit vonobenkamenwirschließlichin Bus fürdieHänger-Lichtanlage undderanhaltenden kleineren Problemen mitdemAdapteramVSaW- geholt, undabgingesaufdieAutobahn.Nach wurde nochfrischbeklebtinSchmargendorf ab- Celine Peter, FlorianTriebel undich.DasBoot WANNSEATEN StiftungfinanziertenJ24. zur „Warnemünder Woche“ mitdervon Mittwoch, den 11.7., endlichsoweit: Aufbruch die zuorganisieren waren, waresdannam Der Donnerstag,denwiralsTrainingstag ein- Mit dabeiwaren LouisaSchiffer, Meret Ginten, Nach langerVorbereitung undvielenSachen,

© pepe hartmann dem Programm stand. Trotzdem war der Segeltag Und so waren der letzte Tag und das letzte eine sehr gute Einstimmung auf den folgenden Rennen dann von der Sorge geprägt, bei starkem Regattatag. Wind und Welle den vierten Platz auch noch zu Bei deutlich weniger Wind und Welle als am verlieren. Durch einen guten Start in Lee konnten Vortag fiel dann am Freitag um kurz nach 11 Uhr wir uns zunächst auf Position 4 retten, doch dann der Startschuss zum ersten Rennen. Nach dem zeigte sich wieder unser Mangel an Erfahrung, ersten Rennen, das wir als Eingewöhnungsphase sodass wir im Ziel auf Position 6 lagen. Dennoch abhakten, konnten wir mit den drei folgenden drit- reichte dieses Ergebnis, um unseren 4. Platz in der ten Plätzen und kurzeitiger Führung an Tonne 1 Gesamtwertung, nun punktgleich mit dem 5., zu sehr zufrieden sein. Lediglich eine unverschuldete halten. Und weil der Vorwind unter Spi, bei Welle leichte „Feind“-berührung am Heckkorb trübte und Wind uns allen enormen Spaß bereitete, ging die Stimmung ein wenig. Doch blickten wir mit auch auf der Fahrt in den Hafen die Tüte nach positiven Gefühlen auf den nächsten Regattatag. oben, und nach einigen beinah Jollen-artigen Surfs Der Samstag war durch leichtere Winde und auf der Welle fuhren wir dann direkt zum Kranen eine ätzende Kabbelwelle geprägt, sodass die ande- und zum Verpacken für die Heimreise. ren Teams uns zeigen konnten, dass es von Vorteil Ich denke, ich kann im Namen aller Beteiligten ist, wenn man schon länger auf J24 segelt. Timing sagen, dass wir eine schöne, erfahrungsreiche und Manöver stimmten überhaupt nicht, und so Woche in Warnemünde auf der „J“ verbracht mussten wir uns mit zwei 8. und einem 7. Platz haben, und bedanke mich bei allen, die uns diese zufrieden geben. In der Gesamtwertung kickte Woche ermöglicht haben. Besonderer Dank geht uns das nun vom Treppchen (Platz 3) auf den 4. auch an Thomas Köbbert, ohne dessen Hilfe wir Rang. Und das mit enorm großem Abstand nach nicht nur ohne verkehrssichere Beleuchtung in Regattasegeln vorne, nach hinten war jedoch noch alles offen. Berlin stehen geblieben wären, sondern der uns auch durch seine Hilfe beim Bootsbau und Verladen unter die Arme gegriffen hat.

VSaW SHB 2012/2 35 Internationale Deutsche Meisterschaften Drachen-Finale auf dem Wannsee: Anne Stadtfeld Keine Titelvergabe wegen Flaute am letzten Tag

„Wir haben es probiert, leider hat der Wind ausrichtenden Vereins VSaW, Dr. Andreas Poch- keine Wettfahrten mehr zugelassen. Ich wollte hammer, der selber an der IDM teilnahm. alles versuchen und bin mit den Seglern raus Gesegelt wurde zwar wenig, dafür gab es aber gefahren. Ab 14 Uhr kam auch Wind auf. Dieser ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, war aber so drehend – teilweise um 180 Grad gesponsert von BMW, SAP und der Brasserie – dass ich heute keine Wettfahrt mehr starten am Gendarmenmarkt. Segelbekleidungspartner konnte“, erklärte Andreas Schorr, Wettfahrtleiter Marinepool sponserte außerdem funktionale der Internationalen Deutschen Meisterschaft Westen und andere Sachpreise. (IDM) der Drachen beim Verein Seglerhaus am Bereits am Mittwoch feierten rund 250 Wannsee (VSaW). Segler, Mitglieder, Freunde und Interessierte 43 Drachen-Crews aus fünf Nationen waren direkt im Hafenvorfeld ihr Hafenfest. Bei Live- am Mittwoch, den 1. August zum Kampf um Musik, Cocktails und kühlem Bier bereiteten die den Meistertitel angetreten. Doch die Windbe- Köche des Casinos frische Scampi-Spieße oder dingungen am Wannsee ließen nur drei Wett- Crêpes zu. fahrten, die am Donnerstag gesegelt wurden, Am Donnerstagabend traf Segelsport auf Regattasegeln zu. „Damit ist es auch leider keine Deutsche Kultur. Mit einem Dampfer ging es vom Wannsee Meisterschaft. Denn dafür müssten wir, laut aus zur Glienicker Brücke in die Villa Schöningen. Deutschem Segler-Verband, vier Wettfahrten Dort bekamen die Segler eine exklusive Führung gesegelt sein – das haben wir wegen des zu von Villa-Leiterin Ina Grätz. Sie zeigte die Dauer- leichten Windes nicht geschafft“, sagte Frank ausstellung über die Geschichte der Glienicker Butzmann, Organisator der IDM und Geschäfts- Brücke, die als Grenze zwischen DDR und BRD führer des VSaW. fungierte und als Austauschplatz für Spione Gewinner der Regatta ist der Österreicher diente. Am Freitagabend feierten die Segler und Christian Scheinecker mit seinem Team Dominic geladenen Gäste der Sponsoren ihr traditionel- Würfl und Gebhard Wallinger. „Wir freuen uns les Gala-Dinner im festlichen Saal des VSaW. über den Erfolg in Berlin. Vor allem weil wir Die Berliner Volksbank lud Gäste zur Regatta- unser Leichtwind-Trauma hier bewältigen konn- begleitfahrt auf der „Royal Louise“ ein. Partner ten“, erklärte Steuermann Scheinecker, der mit SAP stattete alle Boote mit Trackern aus. So einer leichten Trimm-Veränderung am Donners- konnten die Rennen am Donnerstag auch live tag ein glückliches Händchen im Windkrimi im Internet verfolgt werden. bewies. „Was wir geändert haben, verraten wir Durch das SAP Sailing Analytics Tool hatten natürlich nicht“, ergänzte er schmunzelnd. die Segler am Abend die Möglichkeit, ihre Ren- Zweiter der Regatta ist der Belgier Ben van nen genau zu analysieren und eventuelle tak- Cauwenbergh mit seiner Crew Manu Hens und tische Umstellung vorzunehmen. Hauptsponsor Thibaud den Hartich. Dritter und bester Deut- BMW veranstaltete ab Freitag auch den BMW scher ist Marcus Brennecke vom Bayrischen Sailing Cup auf dem Gelände des VSaW. Mit Yacht Club. Bei ihm an Bord: Werner Fritz den Booten der Klasse J 80 segeln die Crews (Chiemsee Yacht-Club) und Profi-Segler Markus direkt vor dem Hafen. Moderator André Keil er- Koy (Norddeutscher Regatta Verein), der die klärt den Segelsport für die Zuschauer an Land. Olympiaqualifikation im Starboot mit seinem Probefahrten können auch gemacht werden. Steuermann Jojo Polgar im vergangenen Jahr Der BMW Sailing Cup endet morgen. nur knapp verfehlte. Die Siegerehrung der Drachen-Segler fand „Es war richtig, heute noch mal raus zu fah- um 18 Uhr auf der Base des BMW Sailing Cups ren und eine Wettfahrt zu versuchen. Der Job statt. Mit der Siegerehrung und einem Abschluss- des Wettfahrtleiters war aber heute leider nicht BBQ endete die Internationale Deutsche Meister- der einfachste“, bestätigte der Vorsitzende des schaft der Drachen in Berlin.

36 VSaW SHB 2012/2 Regattasegeln

VSaW SHB 2012/2 37 Internationale Deutsche Meisterschaft Anne Stadtfeld der O-Jollen-Klasse

Nach zwei Tagen ohne Wind, dafür mit Die O-Jolle wurde ursprünglich als Einhand- tropischen Temperaturen und Sonne satt, konn- klasse für die Olympischen Spiele 1936 konstru- ten am 22. und 23. August insgesamt sieben iert. Im Laufe der Jahre sind Bauvorschriften und Rennen über die Bühne gehen. Bei Windstärken -verfahren der O-Jolle modernisiert worden. Die von 3-4 Bft. im Mittel, nach Auskunft von Klassenvorschriften stellen aber sicher, dass mit Wettfahrtleiter Robert Niemczewski in Spitzen Änderungen maßvoll umgegangen wurde und auch bis 6 Bft. hochgehend, entwickelten sich wird, so dass Boote vieler Baujahre mit und Rennen, in denen die angesagten Favoriten am gegen einander erfolgreich segeln können. Ende auch in der Ergebnisliste vorn zu finden Die O-Jolle ist eine der aktivsten Klassen im waren. Mit zwei Tagessiegen am Finaltag konnte Deutschen Seglerverband. Obwohl "Nationale sich der Berliner Donald Lippert (WSV 1921) Klasse", sind O-Jollen-Segler Teil einer ausge- noch vom 16. Rang am Vortag auf den zweiten prägten internationalen Gemeinschaft. In der Platz vorarbeiten, ohne am Gesamtsieg des Schweiz, in Österreich, Italien, Tschechien und Niederländers Stefan de Vries etwas ändern zu Frankreich, vor allem aber in den Niederlanden können. Der Spitzensegler aus dem Tulpenland, gibt es organisierte O-Jollen-Segler. Regattasegeln der auch in der olympischen Einhandklasse - Der RBB war an einem Tag zu Gast und hat Dinghy zur internationalen Elite gehört, war dem in seiner Sendung ZIBB über die Meisterschaft übrigen Feld in allen Belangen ein Stück voraus berichtet. und nimmt völlig verdient als Bester der 56 Starter den Titel des "Internationalen Deutschen Meisters" mit in die Niederlande. Die Bronze- medaille geht an den Titelverteidiger Göran Freise aus Magdeburg.

38 VSaW SHB 2012/2 Regattasegeln Internationale Deutsche Meisterschaft der H-Boot-Klasse

Vom 30. September bis zum 4. Oktober gesegelt werden. Ganz überlegen gewannen 2012 richtete der VSaW die IDM der H-Boote am Schluss Thomas Kausen, Marvin Gallinger aus. 42 Teilnehmer kamen aus Holland, aus und Alexander Eilhardt vom Berliner Yacht Club Finnland und Deutschland. den Titel. Sie mussten zur letzten Wettfahrt nicht Der 1. Wettfahrttag der Meisterschaft verlief mehr antreten. Beste aus dem VSaW wurde enttäuschend, weil leider mangels Windes keine Amelie Kapella, die in ihrem Boot gemeinsam Wettfahrt gesegelt werden konnte. Auch am 2. mit Martin und Christian Metzing (beide PYC) Tag konnte keine Wettfahrt angeschossen wer- segelte und Fünfte wurde. den. Zeitweise zeigte sich zwar etwas Wind – Dr. Andreas Pochhammer als 1. Vorsitzender zum Teil bis zu 8 kn, aber es war derart drehend, des Vereins und DSV-Präsident Rolf Otto Bähr dass keine fairen Verhältnisse bestanden. Später dankten bei der Siegerehrung allen Teilnehmern schlief der Wind auch wieder ein. Alles hoffte für ihr Kommen. auf Mittwoch. Und 'Rasmus' hatte ein Einsehen. Ein besonderer Dank geht an unseren Spon- Vier schöne Wettfahrten konnten endlich sor AUDI-Zentrum Berlin – vertreten durch Herrn absolviert werden. Und auch am letzten Tag Michael Mensing – für die zur Verfügung gestell- Regattasegeln spielte der Wind mit. Bei allerdings regnerischem ten Sachpreise. Wetter konnten noch einmal drei Wettfahrten

40 VSaW SHB 2012/2 Vereinspokal

Victoria Jurczok, Anika Lorenz, Hendrik und Dr. Philipp Kadelbach vertraten den VSaW bei der Regatta um den Vereinspokal des NRV. In Hamburg wurde auf der Außenalster auf Laser Bahia-Booten gesegelt, die allesamt zur Schulungsflotte des NRV gehören. Drei weitere Clubs waren beteiligt: NRV, HSC und FSC. Jedes Boot musste gegen jedes segeln. Dann gab es Halbfinals und schließlich die Final-Läufe. Die VSaWer errangen nach span- nendem Match gegen den FSC am Ende den 3. Platz. Regattasegeln

41 Junioren-Europameisterschaften Annika Bochmann und Lisa Panuschka haben gewonnen!

Bis zum 17. August 2012 war der nördliche Gardasee/Italien der Treffpunkt der 420er und der 470er-Klassen. Vor Riva ging es um die Titel der Junioreneuropa- meister. 32 Boote bei den 470er Damen, 80 bei den Herren, 33 bei den weiblichen 420er Mannschaften und 82 bei den männlichen bildeten die Felder der einzelnen Wertungsgruppen. Mit dabei aus dem VSaW waren Annika Bochmann/Lisa Panuschka, Frederike Loewe/ Henrike Pepin und Max Popken/ Nick Hagen bei den 470ern; Fabian Graf und Leon Probandt segelten in der 420er- Klasse mit. Regattasegeln

Das herausragende Ergebnis : Bei den Mädels beherrschten Annika Bochmann und Lisa Panuschka die Konkurrenz und gewan- nen überlegen den Titel; Frederike und Henrike erreichten Rang 16. Max und Nick lagen zum Schluss auf Platz 24 in der Silber- Gruppe. Fabian und Leon wurden 2. in der Bron- ze-Gruppe der 420er. © elena giolai und davide turrini WM der 5.5m Class Boltenhagen/Ostsee

Der NRV richtete diese WM der 'alten' 5.5er aus. 37 dieser schönen Boote nahmen in drei Bootstypvarianten teil: 'modern', 'evolution' und 'classic'. Alle drei Typen werden in einer Wertung zusammengefasst. 8 Wettfahrten wurden absolviert. Als Vertre- ter des VSaW waren Daniel Diesing, Ralf Blinde und Stefan Peuker auf einem geliehenen Boot des Typs 'classic' dabei. Sie sammelten jede Menge Erfahrung und erreichten zum Schluss den 37. Platz. Regattasegeln © peter kähl

VSaW SHB 2012/2 43 Gold-Cup

In diesem Jahr war Irland das Ziel für die 6 Wettfahrten wurden bei teils starken und Elite der Drachen-Segler. Der Kinsale Yacht Club drehenden Winden ins Ziel gebracht. war vom 8. bis 14. September 2012 Gastgeber Frank Butzmann wieder im Team von Ste- für 60 Mannschaften, die um den Gewinn des phan Link aus Bayern wurde am Ende 17., wäh- Gold-Cups segelten. rend Norbert Ohst/Stefan Abel und Mark Bayer auf den 38. Platz kamen. © David Braniga Regattasegeln

44 VSaW SHB 2012/2 Wir sind 29erXX Weltmeisterinnen! Victoria Jurczok und Anika Lorenz

Ein Jahr nach unserem Umstieg vom 470er ins Skiff haben wir letzte Woche am Gardasee in Italien Gold bei der 29erXX WM gewonnen. Schon eine Woche vorher waren wir 4 Mädelsteams mit unserem Trainer Max Groy zum Training angereist. Das typische Gardasee-Wetter konnten wir in den zwei Wochen nur selten beobachten. Statt- dessen gab es einen Mix aus Sonne, Wol- ken, Regen, starken Gewittern und allen verschiedenen Windstärken. Unsere Regat- tatage wurden dadurch stark begrenzt. Einmal Flaute, einmal Starkregen und heftige Gewitter und einmal 32Knoten Wind – von 6 Regattatagen blieben nur Regattasegeln 3 übrig. Außerdem fand parallel die Eu- ropameisterschaft der 49er statt, sodass wir uns die Zeit auf den Regattakursen teilen mussten. In den ersten 5 Rennen bei 15-20 Knoten ersegelten wir drei 3. Plätze, einen 4. Platz und aufgrund einer Kenterung einen 5. Platz. Die nächsten 5 Rennen wurden bei 5-12 Knoten und drehenden Winden gesegelt – wir haben alle ge- wonnen. Am letzten Tag waren dann noch 2 Rennen bei 10-14 Knoten geplant, wir ersegelten Platz 1 und 2. Damit sind wir von Tag zu Tag in der Ergebnisliste auf- gestiegen und am Ende ganz oben angekommen. Unsere Trainingskameradinnen Jule und Lotta Görge wurden 2. und Leonie Meyer und Elena Stoffers 3. Wir konnten zeigen, dass sich unser intensives Training im Skiff im letzten Jahr ausgezahlt hat und wir ein top Team sind. Damit beenden wir unsere Zeit im 29erXX. Ab jetzt starten wir in der 2016 olympischen Damen-Skiff- Bootsklasse 49erFX durch. Ein Boot haben wir schon, und diese Woche ist auch das neue Rigg endlich aus Sri Lanka ange- kommen. Wir sind super motiviert und freuen uns riesig auf die nächste Herausforderung.

VSaW SHB 2012/2 45 Seglerhaus-Preis

Der Seglerhaus-Preis ist die Traditionsregatta unseres Vereins. Über die Jahre waren viele verschiedene Klassen dabei – wie die H-Jollen, die FDs oder auch die Finn-Dinghys. Die sind nicht mehr am Start. Heute sind andere Klassen stark vertreten. Dieses Jahr fand der Seglerhaus-Preis am 15. und 16. September mit den 29ern, 470ern, 420ern und den drei Laser-Klassen (Standard, Radial und 4.7) statt. Nahezu perfekte Bedingungen herrschten am Samstag auf dem Wannsee und der Großen Breite. Westliche Winde um 3 bis 5 Bft verlang- ten den Teilnehmern einiges ab. Kondition und Konzentration waren gefragt, um die 5 Wett- Regattasegeln fahrten der 29er und die 3 Wettfahrten aller anderen Klassen durchzustehen. Aber den mei- sten Teilnehmern machten diese Verhältnis- se nichts aus. Die Trainer hatten ganze Arbeit geleistet. Der Sonntag bot etwas weniger und süd- lichen Wind, dafür schien die Sonne mehr. Pünktlich zu 11:00 Uhr ging es los, obwohl es noch eine halbe Stunde vorher nach 'AP' aus-

gesehen hatte. Aber der Wind kam und blitz- schnell wurden die Bahnen aufgebaut. 3 Wettfahrten für die 29er und 2 Läufe für die anderen Klassen rundeten das Gesamt- programm ab. Es war einfach nur schön zu beobachten, wie sicher und souverän alles ablief.

Zur Preisverteilung dankte Ulli Schümann als © www.soerenhese.de Vertreterin des Vorstands allen Teilnehmern für ihr Kommen und lud sie schon für den nächsten Seglerhaus-Preis ein. Robert Niemczewski ver- teilte als Wettfahrtleiter die Preise und zeigte sich äußerst zufrieden mit dem Gesamtablauf. Die Ergebnisse aller Klassen finden Sie auf unserer Homepage. Internationale Deutsche Meisterschaften

Laser Standard und Radial Auf dem Schweriner See segelten bis zum 3. Oktober 2012 zwei Laser-Klassen ihre Titel- träger aus. In Mecklenburg reichte der Wind für 10 Wettfahrten. Bester VSaWer bei den Standards wurde Nils Herrmann. Er erreichte den 6. Platz von 36 Teil- nehmern. Im Radial ist Jana Jakob 17. in der Damen- Wertung geworden. Chiara Steinmüller aus dem benachbarten SC Ahoi, aber auch Mitglied im VSaW, wurde 5. Janas Bruder Janek wurde 15. in der offenen Wertung. Regattasegeln 470er: Die Sieger kommen aus dem VSaW Vor der Insel Reichenau am Bodensee segel- ten 42 Top-Teams aus Deutschland, der Schweiz, Schweden und Frankreich um den Titel eines Internationalen Deutschen Meisters. Nach 6 Wettfahrten gab es eine ganz knappe Entscheidung. Zwei Teams aus dem VSaW lagen am Ende punktgleich an der Spitze des Klasse- ments: Denny Naujock und Nils Schröder sowie Jan-Jasper Wagner und Dustin Baldewein. Wegen der besseren einzelnen Wettfahrtergeb- nisse stehen Jan und Dustin ganz oben auf dem Treppchen. Audi Sailing Team Germany meets Berlin Match Race – das Finale Anne Stadtfeld

Bei dieser letzten Regatta der Saison – veranstaltet vom Verein Seglerhaus am Wannsee und dem Sailing Team Germany gemeinsam mit ihren Partnern Audi und SAP – traten auf dem Wann- see die deutschen Seglerinnen und Segler der olympischen und paralympischen Disziplinen von London/Weymouth 2012 jeweils gegeneinander an. Doch das war nicht genug: an Bord hatten sie jeweils einen Sportler der Olympischen oder Paralympischen Spiele 2012 einer anderen Sportart. Gesegelt wurde im Fleet Race und die Finals im Match Race- Format auf Laser SB 3-Booten mit vier Regattasegeln Personen an Bord (drei Segler und ein Gastsportler). Mit dabei auch Segel- prung für sich. Die entscheidende dritte Wettfahrt Legende Jochen Schümann – mehrfacher war an Spannung nicht zu überbieten. Dicht an Olympiasieger früherer Spiele, der mit dicht matchten sich beide Teams, und Gerz blieb seinem Team das Finale gewann. bis zum letzten Down Wind in Führung. Doch da „Die Final-Rennen haben sich immer hatte das Team Gerz Probleme mit dem Gennaker, schon vor dem Start entschieden. Wenn und Schümann konnte vorbeiziehen. Ferdi am Start vorne lag, war er schwer „Je mehr der Druck stieg, desto ruhiger und einzuholen. Man musste einfach auf professioneller wurde das Team, und ich war mir einen Fehler warten und der kam dann 100prozentig sicher, dass wir das Ding noch gewin- – für uns zum Glück – nach der letzten nen“, resümierte Fechterin Monika Sozanska. Tonnenrundung”, freute sich Jochen Schümann, als er am Steg des VSaW mit seiner Crew Ingo Borkowski, Gunnar Bahr und Fechterin Monika Sozanska anlegte und mit Sekt empfangen wur- de. Im Finale machte es Steuermann Ferdinand Gerz mit seinem Team Patrick Follmann, Dustin Baldewein und Judoka Christopher Völk der Segellegende Schümann nicht leicht. Schon das erste Rennen ging an den 23-jährigen Olym- piateilnehmer im 470er. Mit großem Vorsprung, trotz Strafkringel, querte Gerz die Ziellinie als Erster. Das zweite Rennen entschied der dreifache Olympiasieger Jochen Schümann mit deutlichem Vor-

48 „Es ist unser erstes Match Race gewesen, stellation kann ich mir vorstellen, weitere Regat- und wir sind stolz, so weit gekommen zu sein ten dieser Art zu segeln.“ und Jochen Schümann ein wenig geärgert zu „Teamgeist, Teamschweiß und Teamschwof haben“, sagte Gerz bei der Siegerehrung, die – das ist das Fazit dieser tollen Veranstaltung“, noch eine Überraschung für das Team bereithielt. resümierte der Präsident des Deutschen Segler- Ursprünglich wartete auf die Sieger eine Reise Verbandes Rolf Otto Bähr. „Insgesamt 48 Spit- nach Rio de Janeiro zum Finale der „Extreme zensportler mit 23 Olympioniken des Segelsports Sailing Series“, gesponsert von STG-Partner SAP und weiterer Sportarten wie Rudern, Modernem AG. Die Zweitplatzierten bekamen ein DTM- Fünfkampf oder Judo saßen in einem Boot, ha- VIP-Package für vier Personen, gesponsert von ben zusammen gekämpft, geschwitzt und bei der Audi AG. „Nun ist Rio die kommende Olym- der gestrigen Sailor’s Night geschwoft. Das ist pia Stadt, und da sollten die Jungen und nicht ein gelungener Saisonabschluss vor der langen die Alten hinfahren. Daher geben wir unseren Segeldurststrecke: dem Winter“. ersten Preis an die Zweiten ab“, erklärte Schü- Auch Dr. Andreas Pochhammer, Vorsitzender mann. So hatte Ferdinand Gerz auf einmal zwei des Verein Seglerhaus am Wannsee, dankte noch Preise in der Hand. „Dann geben wir unseren einmal herzlich den Sponsoren und Orga- Preis aber auch weiter und zwar an die Dritt- nisatoren: „Im kommenden Jahr wollen wir das platzierten“, lachte Gerz. Berlin Match Race wie gewohnt als Grade 1 Im kleinen Finale besiegte die Crew um Event wieder organisieren“. Steuerfrau Kathrin Kadelbach das Laser-Team „Das Event ist in doppelter Hinsicht das mit Steuermann Simon Grotelüschen. „Heute Highlight des Jahres. Einerseits, weil Olympia- morgen sind wir knapp ins Viertelfinale gerutscht, Sportler und Segler zum Segeln zusammen- Regattasegeln aber dann haben wir noch mal Gas gegeben kommen und gemeinsam das olympische und und den dritten Platz geholt“, lachte Kathrin paralympische Jahr feiern. Andererseits, weil wir Kadelbach, die mit Nils Schröder, Annika Boch- die kommenden vier Jahre gemeinsam mit mann und Ruderin Britta Oppelt segelte. Simon unseren Partnern Audi, SAP und Marinepool Grotelüschen schloss sein olympisches Jahr und planen können“, resümierte Oliver Schwall, vorerst letztes Regattajahr im Laser mit dem Geschäftsführer vom STG. vierten Platz: „Wir sind in den Fleet Races gut Stefan Lacher, Head of Technology SAP gesegelt, und das ist das, was wir können. In Sponsorships ergänzte: „Wir freuen uns, die den Halbfinalrennen sind die 470er-Jungs ein- Segel-Nationalmannschaft auch bis Rio 2016 zu fach schnell und sauber gesegelt. Sie sind her- unterstützen. Der Event ist rundum gelungen. vorragende Segler und haben eine große Zukunft Mit Hilfe unserer entwickelten Technologie- vor sich. Ich hätte ihnen den Sieg gegönnt“, so lösungen konnten wir den Zuschauern an Land Simon Grotelüschen, der auf eine schöne Regatta und im Internet den Segelsport erlebbar und zurückblickte,„mit meiner Mannschaftskon- verständlich näher bringen.“

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Foto: © Patrick D. Kaethner 1867 Wannsee am Seglerhaus Verein VSaW VSaW SHB 2012/2

51 Fahrtensegeln Wolfgang Bochentin Nicht immer nur Folkeboot . . . März 2012 14 Tage auf der FREYA mit Jytte Sjodt und Peter Lühr: Von Miami zu den Abacos

„Mit dem A380 fliegst Du niemals!“ war macht. Nach viereinhalb Stunden erreichen wir mein Gedanke, als die ersten Fotos dieses Rie- Coopers Town (26°52,3’N-077°30,4’W). Wir senflugzeugs herauskamen. Viel zu groß! Nun werfen den Anker. Es ist geplant, eine halbe sitze ich doch auf Sitz 53D und muss feststellen, Stunde später an Land zu gehen. Doch schwarze dass ich mich ganz wohl fühle. Irgendwie ist Wolken lassen uns warten. Schwere Regen- mehr Platz als sonst und das Entertainment-An- schauer prasseln auf die FREYA. Der Wind dreht gebot so vielfältig, dass die Flugzeit nicht ausrei- nach dem Durchzug der Front plötzlich auf NW. chen würde, wollte man alles konsumieren. Der Bei 7 Bft können wir hier nicht mehr bleiben, Service ist super, die Stewardessen nett ... Oder und so verholen wir uns schnell zum 8 sm ent- sehe ich alles nur so rosig, weil ich 14 Tage Pause fernten Manjack Cay (26°49,1’N- 077°22,4’W). von meiner Praxis und vom kalten Berlin vor mir Hier wohnen Leslie und Bill, ein liebenswertes habe? amerikanisches Ehepaar, die hier vor 15 Jahren Peter und Jytte holten mich am Flughafen anfingen, sich ein wunderschönes Haus zu bauen. ab. Meine vorsorglichen Überlegungen – Wie Peter und Jytte kennen sie gut und haben sie komme ich zur Hollywood Municipal Marina?– oft besucht, wenn sie in den Abacos segelten. erwiesen sich wiedermal als unnötig. In den 30 In der Zwischenzeit ist ihre Bucht zu einem regel- Jahren, in denen ich fast jedes Jahr einen Törn rechten Anlaufpunkt für Segler aus aller Welt mit Peter gemacht habe, war er an den verrück- geworden. Sie stellen ihr WiFi zur Verfügung testen Orten der Welt zu den verabredeten Zei- und helfen, wo immer sie können. Auf ihrer Ve- ten immer absolut verlässlich und pünktlich vor randa sitzen mitunter ein Dutzend Segler und Ort. Als Segler, abhängig von den Elementen, unterhalten sich oder surfen im Internet. Auch nicht so ganz selbstverständlich. Schon am näch- steht Bills Werkstatt für jeden in Not geratenen sten Tag ging’s los. Mit gutem Wind segeln wir Segler offen. Gut für uns, denn als wir am näch- von Port Everglades über den Golfstrom zum sten Morgen starten wollen, sagt die Ankerwinsch Memory Rock (26 55,0’N-079 03,0’W), einer Fahrtensegeln ° ° keinen Ton, sodass wir den Rest des Tages mit Einfahrt zur Little Bahama Bank. Wir brauchen der Fehlersuche verbringen. Alle Leitungen wer- etwas Schlaf und werfen den Anker bei 3 m Tie- den durchgeklingelt. Der Fehler muss also in der fe. Der Grund ist steinhart und so gelingt es uns erst ein Jahr alten Winsch liegen, denken wir. nicht, den Anker zum Halten zu bringen. Nach Am Abend bauen wir die Winsch aus. Das ist dem dritten Versuch geben wir es auf und lassen schon eine etwas größere Arbeit. Wir arbeiten den Anker bei ausreichend Leeraum slippen. natürlich an Land in Bills Werkstatt. Als wir die Peter geht bis zum Anbruch des Tages Anker- Batterie direkt anschließen, funktioniert sie ein- wache, ich darf meinen Jetlag pflegen. Bei star- wandfrei. Dann kann das Problem nur an dem kem Wind und hoher See geht es dann Anker von Maxwell mitgelieferten einen Meter langen auf. Aber leider verfängt er sich nach den zwei Kabel liegen. Tatsächlich gibt ein Terminal an „geslippten“ sm gerade jetzt in einer Koralle. dem Kabel keinen Kontakt. Runter damit und Wir benötigten eine Stunde, um freizukommen. mit Bills Werkzeug einen neuen Terminal aufge- Bei starkem südlichen Wind fanden wir nach presst. Am nächsten Tag wird die Winsch nach 44 sm hinter dem Little Sale Cay (27°03,7’N- dem Probelauf fachgerecht eingedichtet und 078°12,0’W) Schutz. wieder eingebaut. Endlich kann unsere Reise Am nächsten Morgen verlassen wir die weitergehen! Wir sind zufrieden. Noch einmal Abdeckung der kleinen Insel, und es empfängt probieren. Eine kurze Drehung und aus – Ende! uns ein Wind von 6 Bft. Nur mit der gerefften Die ganze Prozedur noch einmal. Dieses Mal ist Genua beginnen wir den Tag. Der Wind erreicht es der andere Terminal. Das komplette Kabel ab dann in Böen Sturmstärke. Jytte sitzt derweil im in den Müll! Bill gibt uns ein Neues mit der glei- Salon und liest, während Peter die Navigation chen Dimensionierung. Am Abend ist die Repa-

52 VSaW SHB 2012/2 ratur dann endgültig erledigt und ich konnte noch Peters Sorgen um meinen Urlaub zerstreue: Mir geht es bei den Törns mit den Beiden nicht Fahrtensegeln nur um die durchaus oft vorhandenen touristi- schen Sensationen, sondern vielmehr und haupt- Halbinsel gelegen – prägen viele alte Häuser das sächlich um das seglerische Erleben und den ge- Ortsbild. Doch der bekannteste Ort ist der Basket- meinsamen Bordalltag. ballplatz, an dem sich allabendlich die Bewohner Weiter geht es bei frischem Wind zu dem treffen. Einige Schritte entfernt liegt die “Blue nur 4 sm entfernten Green Turtle Cay zum Ein- Bee Bar“. Hier mixt Emily den besten “Gumbay klarieren (26°45,9`N-077°20,0`W). Im Customs- Smash“ der Bahamas. Nicht nur hier kennt man office fragte niemand, warum wir für die Strecke sie. Seit zwei Monaten auch überall in den USA. von 155 sm von Fort Lauderdale sieben Tage In ihrer Bar wurde die bekannte TV-Morgen- gebraucht haben. sendung „Good Morning America“ gedreht. New Plymouth auf Green Turtle Cay ist seit Emily ist sehr stolz darauf. zwanzig Jahren Peters und Jyttes Lieblingsort in Wir müssen durch die nach NE offene Whale den Bahamas. Die wenigen Touristen kommen Passage segeln, um Great Guana Cay nur zum Einkaufen in dieses kleine verschlafene (26°39,5’W-0077°06,9’W) zu erreichen. Der Settlement. Hier zählen wir fünf unterschiedliche Schwell, der sich die letzten Tage aufgebaut hat, Kirchen – und das bei ca. 300 Einwohnern! Es ist sehr hoch, bereitet uns aber keine Schwierig- gibt zwei Cafés mit Backwaren, drei Restaurants, keiten, sodass wir am Nachmittag im berühmten die Imbiss-Menüs anbieten, Friedhof, Schule “Nippers“ unseren Rum-Punch trinkend den und Post und ein Gefängnis, welches aber nicht Ausblick auf den 15 m unter uns liegenden Strand mehr in Betrieb ist. In New Plymouth – auf einer genießen und unseren Blick über den Atlantik

VSaW SHB 2012/2 53 schweifen lassen. Später sitzen wir im Dunkeln das erste Fischgericht. So vergeht der Tag wie im Cockpit der an einer Mooring liegenden im Handumdrehen. FREYA und schauen in den Vollmond, der die Bei unveränderter Wettersituation verzichten Bucht erhellt. wir auf diesem Törn, Little Harbour anzulaufen. Heute haben wir uns eine lange Strecke vor- Noch ein Stopp am „Tilloo Cay“ (26°27,2’N- genommen. Wir wollen nach Little Harbour. 25 076°59,4’W), bevor wir nach Marsh Harbour sm sind für die Sea of Abaco eine lange Distanz. segeln. Wir wollen noch einen faulen Tag in der Peter und Jytte nennen diesen Teil der Bahamas nicht sehr einladenden kleinen Stadt verbringen, „Unseren kleinen Nudeltopf“. Bei leichtem Wind bevor ich wieder nach Berlin fliege. Die Bucht segeln wir durch türkisfarbenes klares Wasser. von Marsh Harbour (26°23,4’N-077°04,5’W) Nur 0,5 bis 2,0 Meter Wasser haben wir unter ist sehr malerisch. Auch die kurze Straße an der dem Kiel. Die Tide beträgt zur Zeit 0,85 m. Wir Bay ist hübsch. Ansonsten besteht die Stadt nur müssen uns jedes Mal wieder beim Segeln daran aus Geschäften. Der Ort ist das Versorgungs- gewöhnen, unter der Wasseroberfläche viele zentrum der Abacos. „kleine Wunder“ beobachten zu können. In den Am nächsten Tag geht´s ans Abschiedneh- letzten Tagen hat es stark geweht. Viel Grünzeug men. Die 14 Tage waren wieder mal wie im Flug treibt herum. Es ist kein Vergnügen, die Schlepp- vergangen. Ein Problem stand aber noch vor angel zu benutzen. Doch es lohnt sich: ein 4,5 mir, dachte ich: Peter und Jytte hatten schon kg schwerer Mutton-Snapper hat die schlechte lange vor unserem Verlassen der USA per E-Mail Karte gezogen. Sicher kein Trost für ihn, dass ausklariert, ich hatte in meinem Urlaubsüber- wir zwei wohlschmeckende, reichhaltige Mahl- schwang nichts dergleichen getan. Die drohenden zeiten zelebrieren werden. Doch unser Fisch Wolken, was mir bei der Wiedereinreise in die rächt sich in seiner Weise. Peter war ins Dinghy USA nun Alles passieren würde, wurden in der gesprungen, um den Fang ins Beiboot zu holen. Phantasie und in den Gesprächen mit anderen Wir haben einen aufblasbaren Boden im Dinghy, Yachties immer dunkler. Nach dem Stoppelhop- der Fisch hat nadelscharfe Rückenflossen! Folge: serflug von Marsh Harbour nach Miami stehe 3 x punktiert. Das wäre nicht passiert, wenn wir ich mit klopfendem Herzen vor dem Customs die Gaff von der Reling gebunden hätten ... Officer, in Erwartung zumindest strenger Befra- Wir werfen den Anker am Lynyard Cay gungen, wieso ich denn nun wieder einreisen (26°21,5’N-076°59,1’W), in 1,5 sm Abstand wolle, wo ich doch die US gar nicht verlassen von Little Harbour. Aus dieser Entfernung sehen hätte!? Komplett erleichtert vernehme ich dann Fahrtensegeln wir, wie sich die hohe Dünung an der Einfahrt aber nur die freundliche Frage, ob das Wetter zur Bucht bricht. Einlaufen können wir nur bei in Berlin nicht doch schlechter sei, als auf den mittlerer auflaufender Tide. Dazu reicht es heute Bahamas. nicht mehr. Es stürmt die ganze Nacht und auch Das Wetter in Berlin war dann ganz schön. am nächsten Tag ändert sich nichts. Wir bleiben Sodass ich mich auf die Folkebootsegelei mit hinter dem Cay, baden, machen Erkundungs- ihren Klassenregatten und nicht zuletzt auf unsere Spaziergänge an Land und kleben einen grossen Freitags-Yardstick auch wieder freute. Flicken auf den Dinghy-Boden. Jytte bereitet

54 VSaW SHB 2012/2 Sommertörn 2012 mit der DIVA Durch die Schären Schwedens, Karin und Peter Schmidt Alands und Finnlands nach Helsinki

Vorwort Gasflasche. Aus Heiligenhafen holen wir eine Im Fokus unserer diesjährigen Törnplanung bei Oeverdiek und Heinritz in Auftrag gegebene standen zunächst die baltischen Länder. Und PVC-Tasche für das Beiboot ab. Mit Spanngurten hier besonders Estland. Aber dieses Vorhaben laschen wir die Tasche an Deck fest. Die im Win- gaben wir auf, als wir vergeblich versuchten, die ter bei „Stoffwechsel” hergestellten neuen Polster kompletten Kartensätze zu erwerben. Von den holen wir aus Burg ab. Wir bringen unser gewa- erforderlichen drei Kartensätzen für Estland schenes Auto in die Halle, klemmen die Batterie waren nur zwei lieferbar. Der dritte sollte erst ab und decken es mit einer Staubplane ab. Jetzt im Juni verfügbar sein. Unsere Planungen waren warten wir auf günstige Prognosen des Deut- nun zielgerichtet auf Finnland angelegt. Unser schen Wetterdienstes. Vor allem aber auf Wind Anspruch hier, die Durchquerung der Archipele aus westlichen Richtungen, denn unser Kurs Schwedens, Alands und Finnlands mit ihren richtet sich zunächst nach Osten. tausenden Inseln und Schären. Eine schier uner- Törnverlauf schöpfliche Vielfalt, die uns bisher immer wieder Tagelang weht es aus Ost mit zum Teil 8 aufs neue fasziniert und herausgefordert hat. Bft. Dabei immer wieder Regenschauer. Den Im März 2012 holen wir unser neues Beiboot Stationsmeldungen des Deutschen Wetterdien- aus Wedel. Wir hatten es im Oktober 2011 auf stes entnehmen wir: Westausgang Skagerrak der “Hanseboot” in Hamburg geordert. Wellenhöhe 5m, Visby auf Gotland meldet eine Am 19. 4. 2012 fahren wir mit unserem voll- Lufttemperatur von minus 2°C. Fehmarn hat gepackten Wagen nach Fehmarn. Hier in Sah- immerhin morgens plus 3°C. Verantwortlich für rensdorf steht unsere DIVA im Hallenwinterlager. das Wetter ist eine von der Zentralen Ostsee bis Wir übernachten einige Tage in einem Apparte- nach Frankreich reichende Kaltfront, die nach ment und erledigen die vorm Abslippen anfallen- Südosten zieht. den Routinearbeiten. Der aus dem Mastenlager Am 14. 5. 2012 schließlich sind die Prognosen bereitgestellte Mast wird auf Böcken abgelegt. günstig, der Wind hat endlich auf West gedreht. Fahrtensegeln Ich montiere Salinge und Wanten. Windex, „Südsüdwest” 4 bis 5, in Böen 5 bis 6 UKW-Antenne und Windmessanlage werden abnehmend” meldet der Deutsche Wetterdienst. später am Kran montiert. Um 1245 Uhr machen wir die Leinen los. Bei Am 24. 4. 2012 ist Krantermin. Um 0900 Südwest 4 bis 5 segeln wir mit einem Reff bei Uhr geht die DIVA ins Wasser. Kranen und Mast- zunächst grober See, später etwas abnehmend stellen wird in einem Arbeitsgang erledigt. Wir nach Lolland-Süddänemark – und machen hier verlegen die DIVA in einen freien, zuvor mit dem im Hafen von Nysted nach 34 Seemeilen in Hafenmeister abgesprochenen Stand, der nicht sieben Stunden zwischen Pfahl und Steg fest. an einen Dauerlieger vermietet ist. Vorrangig „Südost 3 bis 4, zunehmend 5 auf Südwest sind hier der Masttrimm und die Sicherung der drehend Schauerböen” heißt es in den Wetter- Wantenspanner. Die DIVA wird gründlich vom meldungen am folgenden Tag. Wir machen die Staub und Schmutz befreit. Die Mastelektrik Leinen los, in den Schauerböen bis 6 Bft. segeln wird angeschlossen, der Plotter wird installiert. wir mit einem Reff und nehmen bei einer groben Wir entladen das vollgepackte Auto und de- See viel Wasser über, ehe wir die Südküste von ponieren die Plünnen im Schiff. Aus Großenbro- Mön erreichen und im Hafen von Klintholm de holen wir die von „Jan-Segel” überholten festmachen. Im Kielwasser der DIVA liegen 47 Segel ab und nutzen die momentane günstige Seemeilen, für die wir acht Stunden benötigten. Wetterlage aus um sie gleich einzuziehen. Wir Zwei Tage wehen wir hier bei Schauerwetter bunkern 100 Liter Getränke, diverse haltbare und stürmischen Winden ein. Lebensmittel und Diesel. Ordern neben zwei Es ist immer noch sehr kalt. Mäßiger südöst- nachgefüllten Gasflaschen eine neue dritte licher Wind, bei leichtem Seegang, sind optimale

VSaW SHB 2012/2 55 Verhältnisse auf unserem Kurs nach Südschwe- Dünung können wir Kalmar anliegen und ma- den. Für die quer über die viel befahrenen Tief- chen hier zwischen Heckboje und Kai fest. wasserwege der Großschifffahrt führende, 60 Den folgenden Hafentag nutzen wir, um Seemeilen lange Strecke, benötigen wir elfeinhalb dringend benötigte Lebensmittel einzukaufen. Stunden, ehe wir im Hafen von Ystad fest- In einem gut sortierten Laden für Yachtbedarf machen. Die schwedische Gastflagge weht jetzt erhalten wir eine Schwimmleine, die wir später unter der Steuerbord-Saling. als Schleppleine für unseren Tender benötigen. Nach einem Hafentag kreuzen wir bei eisi- Bei schwachem Wind aus Ost ist im nördlichen gem Wind, wir hatten buchstäblich unsere kom- Kalmarsund der kleine Fischereihafen Sandvik, pletten wärmenden Sachen an, um Sandhamma- an der Westküste Ölands, unser Ziel. ren herum in die Hanöbucht – auch kleine Biscaya Hier haben auch hamburger Segler festge- genannt. Ziel ist der große Fischerei- und Sport- macht, die wir ab und an auf dem Weg hierher boothafen Simrishamn, den wir nach 45 Seemei- getroffen hatten. Wir verabreden uns zum Grillen, len in achteinhalb Stunden erreichen. Hartnäcki- Bänke und ein Grillplatz stehen zur Verfügung. ger Wind aus nordöstlichen Richtungen hält uns Dick angezogen, es ist immer noch sehr kalt, hier drei Tage fest, ehe wir Hällevik erreichen. genießen wir unser gegrilltes Fleisch nach dem Trotz schwachem Wind waren wir einer starken Motto, bei Sonne und warmem Wetter kann Dünung ausgesetzt, für die die Hanöbucht, auf- jeder grillen. Immer die markante kleine Insel grund des hier querlaufenden Stroms und der Bla Jungfrun im Blick und in der Ferne das Atom- extrem unterschiedlichen Tiefenverhältnisse, kraftwerk Simpevarp, haben wir bei gutem Se- berüchtigt ist. Hier in Hällevik ist ein stop over gelwind Krakelund voraus. Am Leuchtfeuer Soen nötig, denn mir geht’s saumäßig. Wir rekapitu- erreichen wir das enge Schärenfahrwasser und lieren, was die Ursache sein könnte. Nach Stu- machen im Naturhafen Stora Vippholmen als dium unseres Gesundheitsbuches kommen wir zweite Yacht an einer SXK-Boje bei strömenden zu der Erkenntnis, dass die Symptome, Erbrechen Regen fest. Wir sind Mitglied des Svenska Krys- und Durchfall, darauf hinweisen, dass das in sarklubben und sind berechtigt, an den ausge- Simrishamn genossene offene Milchspeiseeis legten Bojen festzumachen. damit im Zusammenhang stehen muss. Das be- Es ist der 31. 5. 2012, wir sind in den ost- stätigt sich auch einen Tag später, als die schwe- schwedischen Schären angekommen. Knapp dische Presse von Bakterien in der Milch berichtet. 400 Seemeilen liegen nunmehr im Kielwasser Wie das Zusammenleben auf engstem Raum der DIVA. Nach den Seestrecken ist jetzt die Fahrtensegeln so ist, gehen die Bakterien nahtlos auf Karin Schärennavigation vorrangig, eine Vielzahl von über. So habe ich die Gelegenheit mich für die Kartensätzen stehen uns hierfür künftig zur Ver- liebevolle Fürsorge tags zuvor, jetzt bei ihr zu fügung. Bei 11°C und Regenschauern navigieren revanchieren. Für die folgenden Tage setzen wir wir durch die Schären und gelangen nach Durch- uns auf Diät. Wir genießen mit Wasser gekochten querung des engen Sparösunds nach Solbergs- Haferschleim. Auf den Weg nach Karlskrona udde, dem Klubhafen des Wästerviks Segelsälls- kommen unserem labilen Gesundheitszustand kap. Hier genießen wir bei Nordwest 6 zwei der schwache Wind und das platte Wasser Tage Gastrecht. Stockholmradio meldete auf zugute. Kanal 23 West 9 bis 12 m/sek. Durch den gut betonnten Torhamnsfjärden Hafentage sind zuweilen Arbeitstage. Wir gelangen wir in den südlichen Kalmarsund und bauen das Display der Selbststeueranlage aus, erreichen bei Südwest 3 bis 4 unseren Zielhafen um an die Verkabelung heranzukommen. Ein Kristianopel. Unser Gesundheitszustand ist immer Wackelkontakt hatte den Datenbus lahmgelegt. noch labil, darunter leidet auch die Konzentra- Wir befestigen die sich gelockerten Kabelschuhe, tionsfähigkeit. Nur so ist es zu erklären, dass wir befestigen das Display und dichten es mit Sikaflex in einem Augenblick der Unachtsamkeit, im Tor- wieder ein. Im 3 km entfernten Västervik kaufen hamnsfjärden etwas neben eine Fahrwassertonne wir ein und haben mit dem Fußmarsch dorthin gerieten und eine ärgerliche Grundberührung gleichzeitig etwas für den Bewegungsapparat hatten. Bei achterlichem Wind aus Südsüdwest getan. drehte der Wind später auf Westnordwest mit Bei schwachen bis mäßigen südwestlichen Stärke 4 bis 6. Hoch am Wind bei einer starken Winden ist die Ankerbucht Trolholmen unser

56 VSaW SHB 2012/2 Ziel. Abseits des Fahrwassers gelegen ist sie men- schenleer. Der Anker fällt auf 6,80m Wasser- tiefe. Ein bedeutender Tag, nicht nur wegen meines heutigen Geburtstages, den erlebe ich zum 20. Male auf der DIVA und zum x-ten Male auf einem Schiff. Sondern wir blasen heute zum ersten Male unser neues Schlauchboot auf, lassen es zu Wasser und taufen es auf den Namen KLEINE DIVA. Die folgende Exkursion verläuft außerordentlich zufriedenstellend. fest. An der Stirnseite der Bucht hat sich ein Fahrtensegeln Wie in jedem Jahr stellt Karin, anlässlich mei- Fischer etabliert. Der Anleger an seiner Hütte ist nes Geburtstages, eine Kerze auf den Frühstücks- bei den Schweden sehr beliebt, sie liegen hier tisch und zur Feier des Tages stoßen wir mit ei- vor Heckanker. Bänke und Tische laden zum nem Glas Sekt an, außerdem gibt es ein ge- Verweilen ein. Der Geruch des Räucherofens kochtes Frühstücksei. Ich freue mich über die zieht durch die Bucht. Geburtstagsgeschenke, einen Kugelschreiber 8°C Lufttemperatur sind es am nächsten von rotring „rapid PRO” sowie über das Buch Morgen. Bei wechselhaften Winden ist der be- „Jessica Watson, Solo mit der Pink Lady. Mit 16 deutende Handelshafen von Oxelösund unser die Welt erobert”. Die Einsamkeit hier in der Ziel. Über ein breites Schärenfahrwasser, den Bucht vermittelt uns das Gefühl, autark zu sein, engen Brändösund und den Lundasundet sowie fernab jeder Zivilisation. Am folgenden Tag früh- über ein weitgehend ungeschütztes Fahrwasser stücken wir bei Sonnenschein im Cockpit. Der erreichen wir den schon von weitem sichtbaren Seewetterbericht verheißt nichts Gutes: „Süd 3 Hafen. Im Fischereihafen machen wir fest, bis 4, abnehmend, Schauerböen“. freundlich begrüßt vom Hafenmeister. Er kennt Ankerauf, wir müssen den auf den Flunken die DIVA. „Das schöne, alte Schiff” wie er sagt. sitzenden Lehm regelrecht abspachteln. „Guter Es ist der 06.06.2012, schwedischer National- Ankergrund” vermerke ich in der Seekarte. Bei feiertag. Die Geschäfte haben am heutigen Tag mäßigem Wind aus Südost segeln wir über das geschlossen. Aber der ICA-Supermarkt ist geöff- äußere, offene Schärenfahrwasser und erreichen net, so dass wir uns mit Lebensmitteln versorgen die Ankerbucht Lisselön an der Südseite der Insel können. Ein über 3 km langer Weg führt in die Haskö. An einer freien SXK-Boje machen wir Innenstadt. Bewegung kann nicht schaden.

VSaW SHB 2012/2 57 Der folgende Hafentag ist Wasch- und Ein- Es ist der 14. 6. 2012, 0600 Uhr morgens, kaufstag. Diesmal geht’s mit Rucksack in die dichte Nebelschwaden ziehen über die Bucht. Stadt, um die schwereren Lebensmittel, wie etwa Um 0700 Uhr -0500 UTC-, lasse ich mir die Kartoffeln und Gemüse, zu transportieren. Von aktuellen Wetterdaten von Meeno Schrader Bewegungsmangel kann jetzt nicht mehr die „WetterWelt” aufs Handy in form einer SMS Rede sein. Während unseres Aufenthalts hier übermitteln. Um präzise Angaben zu erhalten, lief der Heizlüfter Tag und Nacht, es ist immer gebe ich in meiner Anfrage die Koordinaten un- noch lausig kalt. seres jetzigen Standortes ein. Für 0600 UTC Ein herrlicher Segeltag führt uns in der Folge lauten die Prognosen: Süd 3 bis 4, Böen 4, See durch die inneren und äußeren Fahrwasser in 0 - 0,5m, Schauer, für 1200 Uhr UTC: Südsüdost die Ankerbucht Soviken, nördlich von Landsort. 4, Böen 4 bis 5, See 0,5 bis 0,8m, Schauer. Von Hier machen wir an einer SXK-Boje fest, ehe wir Nebel ist nicht die Rede. am nächsten Morgen den großen Yacht-und Um 0815 Uhr gehen wir ankerauf, der Nebel Fährhafen Nynäshamn erreichen. Wir sind jetzt hat sich verzogen. Dicht am Ostufer von Arholma im weitläufigeren Stockholmer Schärengarten entlang laufend, erreichen wir die Nord-Untie- angekommen. Bei raumen bis achterlichem Wind fentonne Storgrund. Von hier segeln wir mit aus Südwest der Stärke 4 bis 5 Bft. ist am folgen- Kurs Nordnordost, bei südlichen Winden 4 bis den Tag die rundherum geschützte Ankerbucht 5, über die Alandsee Richtung Mariehamn. Wir Ornö Kolnäsviken unser Ziel. Hier liegen wir sind gute drei Stunden unterwegs, im Kielwasser idyllisch in einer wunderschönen Natur. der DIVA liegen 19 Seemeilen bei einer zum Teil Bei wechselnden Winden laufen wir tags da- groben See, zieht dichter Nebel auf. Wir können rauf Norrviken Runmarö an, ein Ausflugshafen kaum die Bugspitze der DIVA ausmachen. des Svenska Kryssarklubben. Hier haben sich die Wir haben die Tiefwasserwege der Groß- Mitglieder ein wahres Idyll geschaffen.Wir neh- schifffahrt gerade passiert und hören die Nebel- men einen der Grillplätze in Anspruch, inmitten signale ringsum. Eine Stunde später wird die einer herrlichen Natur. Zunächst liegt nur eine Sicht etwas besser, eine Kabellänge voraus schwedische Yacht hier, später machen noch taucht schemenhaft das Leuchtfeuer Marhällan zwei weitere fest. auf. Wir haben das nach Mariehamn führende Paradisviken heißt die folgende Ankerbucht. Fahrwasser erreicht. Wir sind froh, dass die Sicht Geschützt durch die umliegenden Inseln ist dies immer besser wird, denn wir haben jetzt engsten eine seeartige Wasserfläche. Bei allen Windrich- Kontakt zu den riesigen Fähren, die ständig aus Fahrtensegeln tungen findet man hier gute Ankerplätze. Wir Stockholm kommend in Mariehamn anlegen. ankern südlich der Insel Idholmen auf einer Tiefe Nur wenige Meter fahren sie dicht in beiden von 8 m. Nur wenige Yachten liegen hier, wo Richtungen an uns vorbei. Nach 33 Seemeilen sonst viele Schweden mit ihren Booten an den in gut 5 Stunden machen wir im Westhafen, Felsen vor Heckanker festmachen. unmittelbar nördlich der POMMERN und der Wir rudern mit unserem Beiboot an Land Fähranleger, fest. und laufen zu einem kleinen 2km entfernten Ein traumhafter Segeltag, bei optimalen Kaufmann auf der anderen Seite der Insel. Er Windverhältnissen, liegt hinter uns. Aber der hat alles für den normalen Tagesbedarf. Wieder dicke Nebel hat Substanz gekostet. Am folgenden zurück, nehmen wir die KLEINE DIVA aus dem Hafentag haben wir einiges zu erledigen. Hier Wasser. Jetzt wird sie wieder an Deck gefahren, gilt die osteuropäische Zeit, die Uhren werden nachdem wir sie längere Zeit im Schlepp hatten. um eine Stunde vorgestellt. Wir wechseln die Knapp 37 Seemeilen sind es bis Arholma, Gastflagge. Die Alands gehören zu Finnland, einer unter Naturschutz stehenden, autofreien haben aber eine eigene Flagge und einen auto- Insel. An der Südostseite der Insel machen wir nomen Status (schwedischsprachig, keine Mili- zwischen Heckanker und Gästesteg fest. Zwei tärpflicht, eigenes Parlament). Kilometer sind es bis zu einem kleinen Kaufmann Karin hat die Waschmaschine belegt. Am an der Westseite der Insel. Hier befindet sich Bankomaten heben wir Geld ab, denn hier ist auch ein Fähranleger. Neben der absoluten Idylle die Landeswährung der EURO. Wir ergänzen dient uns der Hafen als Sprungbrett zu den unsere Lebensmittelvorrräte, bunkern Diesel und Alandinseln. Wasser und machen Reinschiff. Es bleibt noch

58 VSaW SHB 2012/2 Zeit, um bei sonnigem Wetter quer durch die „Ostsee-Blicke”aus dem Jahre 1993. An der Stadt zu flanieren, Kaffeetrinken zu gehn, am Südseite der zur Kommune Sottunga gehörenden anderen Ende der Stadt den historischen Hafen Insel machen wir zwischen Heckanker und Steg zu besichtigen und zum Osthafen zu laufen. fest. Der Holzsteg ist mit Bändern abgesperrt, Genau wie im Westhafen haben auch hier nur wir lassen uns davon nicht beeindrucken und wenige Gastyachten festgemacht. laufen über den desolaten Anleger, um die Insel Nur wenige Seemeilen sind es nach Röd- zu erkunden. Am Ende des Steges ist mit großen hamn, unserem nächsten Zielhafen am folgenden Lettern STOPP PRIVAT aufgemalt. Weit und Tag. Er liegt auf einer Insel und hatte früher die Breit ist keine Menschenseele zu sehn. Es exis- Funktion eines Lotsenhafens. Wie der Westhafen tieren keine Wege, die Ferienhäuser sind unbe- von Mariehamn auch, wird er vom ASS (Alandska wohnt. Wir sind hier, anders als Wilfried Erdmann Segelsällskapet) betrieben. Der ASS hat die Insel vor neunzehn Jahren, offensichtlich nicht will- gepachtet, sie ist mit ihrem Anleger der Außen- kommen. In Anbetracht des stürmischen Wetters und Ausflugshafen von Mariehamn. Hier liegen entschließen wir uns, über Nacht hier zu bleiben. wir geschützt hinter einem hohen Felsen zwi- Am späten Nachmittag läuft noch eine kana- schen Heckboje und Steg in einer absoluten dische Yacht ein, die aber gleich wieder den Ha- Idylle. Es gibt weder Wasser noch Strom, aber fen verlässt. darauf sind wir eingestellt und vorbereitet. Bei schauerartigem Regen gehen wir am nächsten Der Verwalter des Hafens hält eine kleine Morgen ankerauf und verlassen die ungastliche Auswahl an Kaffee, selbstgebackenen Kuchen, Stätte. Bei Südost 4 bis 5 navigieren wir bei ein- Brötchen und geräucherten Lachs bereit. Ober- geschränkter Sicht mit Kurs Südsüdost gegenan, halb der Felsen haben wir einen herrlichen Aus- durch die zum Teil offenen Schären. Bei einer blick über die Schärenlandschaft, hier steht auch zum Teil groben See nehmen wir viel Wasser das alte Lotsenhaus und ein kleines Museum über. Ziel ist die Inselgruppe Kökar, Alands mit der zu besichtigenden Technik vergangener südlichste Kommune. In Helsö machen wir fest. Tage. Es ist kalt und regnerisch, wir machen un- Hier herrscht gähnende Leere, nur ein Schwimm- seren Petroleumofen an. Nur wenige Yachten steg steht zu Verfügung, der im vorderen Teil liegen hier, wo sonst eine drangvolle Enge genug Tiefgang aufweist. Ein zweiter Schwimm- herrscht . steg hat keine Landverbindung. Bei Sprühregen, im Wechsel mit Regen- Ein traumhafter Segeltag, bei mäßigem Wind schauern machen wir tags darauf in Degerby aus Nordwest, führt uns in der Folge in nordöst- Fahrtensegeln Lotsudden fest. Hier verbringen wir bei starkem licher Richtung nach Korpoström. Gastflaggen- Wind aus West eine unruhige Nacht. Der Schwell wechsel, wir legen im ersten Hafen Finnlands des nach Westen völlig offenen Hafens war so an. Ein guter Versorgungshafen, direkt an einem stark, dass die fingerdicken Schäkel brachen, an vorbeiführenden Fahrwasser gelegen und deshalb denen wir festgemacht hatten. Eilig machen wir etwas unruhig, aber sehr komfortabel. am folgenden Morgen die Leinen los. Unser Ziel Dreißig Seemeilen, bei schwachem Wind, bei Südwest 5 bis 6 ist die Insel Husö, eine Emp- sind es am folgenden Tag zur Insel Högsara. fehlung von Wilfried Erdmann in seinem Buch Enge Durchfahrten, durch ein dichtes Insel- und

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VSaW SHB 2012/2 59 Schärengebiet erfordern viel Aufmerksamkeit. kommt der Wind aus östlichen Richtungen. In einer geschützten Bucht machen wir im Nach zwei Hafentagen dreht der Wind end- Kejsarhamnen, an der Nordspitze der Insel lich auf West. Wir nehmen das Schauerwetter Högsara, an einem Gästesteg fest. Am folgenden in Kauf, segeln durch zum Teil enge aber gut Tag feiern die Finnen Mittsommer, es ist Freitag, betonnte Fahrwasser, erreichen den geschützten der 22. Juni 2012. Wir sind die einzige auslän- Barösund und machen hier an dem Anleger eines dische Yacht, ausschließlich Finnen haben hier Supermarktes fest. Hier legen die Finnen an, um festgemacht. Überwiegend Familien, die aus sich zu versorgen. Für uns ist der Anleger zusätz- den umliegenden Häfen kommend hier angelegt lich ein kostenloser Übernachtungsplatz. haben. Am Nachmittag wird mit vereinten Kräf- Auf dem Weg nach Helsinki legen wir noch ten ein zuvor geschmückter Maibaum aufgestellt. einen Stopp in der Porkala-Marina ein, ehe wir Es werden Reden gehalten und alle Anwesenden bei herrlichem, aber windarmem Wetter den aufgefordert, einen Kreis zu bilden. Sich an den Helsingfors Norraharnnen erreichen, Domizil des Händen haltend wird singend um den Baum Helsingfors Motorbatsklubbs, dessen Mitglieder getanzt. Traumhaftes Wetter, Lufttemperatur aber überwiegend Segler sind. Der Hafen liegt 24° C, Kaiserwetter im Kejsarhamnen. Den Na- verkehrsgünstig, die City Helsinkis ist in wenigen men verdankt die Bucht der Tatsache, dass Zar Minuten zu Fuß erreichbar.Wir legen an der Alexander III. hier zwischen 1885 bis 1887 häufig Gästebrücke an und lassen uns im Hafenbüro ankerte. Bis zum Jahre 1985 befand sich hier einen freien Platz zuweisen.Vier Tage sind wir eine Lotsenstation. Gast hier und genießen die Stadt bei überwiegend Kontrastprogramm am folgenden Tag, schönem Wetter in vollen Zügen. Wir laufen Schauerwetter, wir bleiben in der Bucht. kreuz und quer durch die Stadt, Machen eine Wie locker schon der Nachwuchs der Finnen das Sightseeingtour mit den offenen Doppeldecker- Wetter nimmt, zeigt sich auf dem finnischen bussen “Hop on Hop off”, flanieren durch den Nachbarschiff. Ein etwa 3-jähriger Knirps steht Esplanadenpark, auf dessen Rasenflächen eine am Heckkorb mit seiner Angel, dick verpackt Unmenge von Menschen in der Sonne liegen. mit Schwimmweste. Es schüttet sintflutartig, Auch auf den Bänken ist kaum ein freier Platz ungerührt vor sich hinträllernd betrachtet er gut zu bekommen. Die Straßenkaffees sind bis auf gelaunt und ausdauernd die Pose seiner Angel. den letzten Platz belegt. Am Nordufer des Södra Auch am nächsten Tag Regenschauer. In einer harnnen sind die Marktbuden eng umlagert. Die von Meeno Schrader „WetterWelt” erhaltenen riesigen Kreuzfahrtschiffe und Fähren sowie zahl- Fahrtensegeln SMS heißt es: „West 3, Böen 6, Schauer“. reiche Ausflugsdampfer liegen hier an den Kais. Gegen Mittag hört der Regen auf, wir Die Finnen haben ihre eigene Vorstellung machen die Leinen los. Ziel ist Hanko, der größte vom sommerlichen Wetter, 20°C sagen sie, sind Hafen Finnlands. Bei West 3 bis 4 machen wir optimal, 25°C sind grenzseitig und 30°C sind nach 27 Seemeilen und etwas mehr als fünf eine Katastrophe. Neben dieser prallen Atmo- Stunden im Osthafen von Hanko zwischen sphäre zieht es uns wieder zur Felsenkirche Heckboje und Steg fest. Der Hafen ist übervoll, (Temppeliaukio-Kirche). Die Felswände und die die Finnen haben Ferien, es ist das erste Wochen- kupferne Kuppel tragen die Handschrift der ende nach Mittsommer. Aus Helsinki kommend Architektenbrüder Timo und Tuomo Suoma- sind sie auf dem Weg in die Schären, zu den lainen. Die Kirche ist eine der wichtigsten Sehens- Alands aber auch nach Schweden. Nur wenige würdigkeiten Helsinkis und eine beliebte ausländische Yachten verlieren sich hier. Konzertstätte. Die Fülle in der Stadt begründet Wir bleiben am kommenden Tag bei sich auch in der Tatsache, dass hier z.Z. die Ostnordost 6 bis 7 und schauerartigem Regen Leichtathletik-Europameisterschaften stattfinden. im Hafen. Karin ist vom Einkaufen aus der Stadt Am zweitenTag unseres Aufenthaltes hier, zurück. Sie bekam nur das Nötigste, denn die haben wir unseren 53. Hochzeitstag. Wo kann Regale im Supermarkt sind leergekauft. Wir man ihn atmosphärisch besser verbringen als in haben 11° C Lufttemperatur und bei dem kalten dieser heiteren Stadt. stürmischenWind permanent den Heizlüfter in Am 04.07.2012 treten wir die Rückreise an, Betrieb. Auch am folgenden Tag bleiben wir bei bei wechselnden Winden erreichen wir die Por- Schauerwetter im Hafen, denn noch immer kala-Marina und in der Folge den Servicehamn

60 VSaW SHB 2012/2 des Supermarktes im Barösund. geschützte Schärenfahrwasser. Der Anleger von Es ist Freitag, bis einschließlich Sonntag kann Sottunga ist übervoll, so dass wir auf Degerby Hanko wegen eines Events nicht angelaufen absetzen. Zwischen Heckboje und Steg machen werden. So entschließen wir uns bei Ostnordost wir hier fest. Finnland liegt jetzt achteraus, wir 5 bis 6 einen Abstecher nach Tammisaari Ekenäs haben die Alands erreicht und wechseln die zu machen. Böen mit zum Teil 27 Knoten machen Gastflaggen. uns das Leben schwer, bevor wir zwischen einer Zielhafen ist in der Folge Rödhamn. Bei West noch freien Heckboje und Kai festmachen. Der 4 bis 5 gegenan. Wegen der kurzen Distanz sind Hafen ist übervoll. wir bereits mittags im Hafen. Der Gästesteg ist Drei Tage verbringen wir hier, ehe wir bei noch leer, aber das ändert sich im Laufe des Ta- Südwest 5 bis 6 Hanko anlaufen. Wie auf einer ges. Am späten Nachmittag müssen bereits die Autobahn fuhren finnische Yachten dem Schären- ersten Yachten vor Anker gehen. fahrwasser folgend rauf und runter. Grober See- Nach einem Hafentag ist der Osthafen von gang an den zur See offenen Stellen sorgte dafür, Arholma unser Ziel. Bei schwachen Winden über- dass wir viel Wasser übernahmen. queren wir die Alandsee. Mit zwei schwedischen Am folgenden Tag wehen wir bei Südsüd- Segelyachten laufen wir gleichzeitig ein und be- west 5 bis 6 ein. Der Hafen ist restlos überfüllt. kommen gerade noch einen freien Stegplatz. Eine internationale Starbootregatta wurde we- Vor Heckanker machen wir fest. Jetzt weht wie- gen des starken Windes abgeschossen. Turku- der die schwedische Gastflagge unterhalb der radio gibt eine Galewarnung heraus mit bis zu Saling. Hier gilt die Mitteleuropäische Sommer- 14 m/sek. Das alles hält uns aber nicht davon zeit, wir stellen die Uhren um eine Stunde zurück. ab, in der Villa Orrman Kaffeetrinken zu gehen. Am folgenden Tag segeln wir bei schwachem In einer in die Jahre gekommenen Villa mit Anti- bis mäßigem Wind aus Südost bis Süd durch das quariat und Kunstgewerbe neben einer gemüt- gut betonnte Hauptfahrwasser Richtung Stock- lichen Kaffeestube holm, im engen Kontakkt zu den überdimensio- „Südost 3 bis 4, zunehmend 4 bis 5, Schauer- nalen Fähren, die sich hier mit verhaltener Kraft und Gewitterböen, See 1,5m“, lauten die Prog- nach Finnland bewegen oder in der Gegenrich- nosen des Deutschen Wetterdienstes am näch- tung Stockholm anlaufen. Beeindruckend und sten Morgen. Wir machen die Leinen los, errei- zugleich bedrohlich ist es, wenn die hohen Auf- chen den Kejsarhamnen und machen hier nach bauten dieser Riesen, wie aus dem Nichts, von sechs Stunden an der Gästebrücke fest. Im Kiel- achtern aufkommen oder der riesige Bug vor Fahrtensegeln wasser der DIVA liegen 27 Seemeilen bei gutem einem auftaucht. Das verlangt höchste Aufmerk- Segelwind aus südwestlichen Richtungen der samkeit. Westlich der Insel Nykvarnsholmen Stärke 4 bis 5. Nur wenige Yachten haben hier gehen wir, an der Festlandseite in dem Werft- festgemacht. und Sportboothafen Nykvarn, längsseits an einen Bei mäßigem Wind aus Südwest segeln wir Schwimmsteg. Stockholm ist in greifbare Nähe in der Folge durch ein Labyrint von Inseln und gerückt. Schären und erreichen unseren Zielhafen Korpo- Tags darauf passieren wir bei schwachem ström. Auf dem Weg hierher waren in der Ferne Wind die Festungsanlage bei Vaxholm und errei- Blitze auszumachen. Beeindruckt haben uns die chen den Langholmsfjärden. Von allen Seiten, riesigen Konvektionswolken, die sich zu mächti- kreuz und quer mit hohem Tempo fahrende gen Wolkenbergen auftürmten und größere Teile Ausflugsdampfer erfordern viel Aufmerksamkeit, des Himmels bedeckten. denn sie genießen absolute Vorfahrt. Voraus Westsüdwest 5, bei einer Generalrichtung sind die Anleger der Finnland-Fähren und der von 265° sind am folgenden Tag nicht geeignet, riesigen Kreuzfahrtschiffe auszumachen. Der um auszulaufen. Die Prognosen für den nächsten zentral gelegene Wasahamnen ist unser Ziel. Es Tag sind östliche Winde. Bei trübem, regnerischen ist noch zeitig und wir hoffen, im meistbesuchten Wetter und mäßigem östlichem Wind, segeln Gästehafen Stockholms einen Liegeplatz zu wir am folgenden Tag zunächst durch ein enges bekommen. Schärenfahrwasser, ehe wir das Hauptfahrwasser Wir gehen in den engen Innenhafen, da der Finnland-Fähren im Außenschärenbereich man hier am wenigsten dem Schwell ausgesetzt erreichen. Bei Sottunga gelangen wir wieder in ist und machen zwischen Auslegern fest. Es ist

VSaW SHB 2012/2 61 der einzige noch freie Platz. Überwiegend fin- wir die Södra Kanalbron. Es folgt eine Kanaldurch- nische Yachten liegen hier. Der unmittelbar süd- fahrt, ehe wir offenes Wasser erreichen und lich des Hafens gelegene Vergnügungspark “Grö- Segel setzen können. Ziel ist Stora Arkholmen, na Lunds Tivoli” ist für die finnischen Kinder ein eine reizvolle Insel, die an beiden Seiten, je nach Hauptanziehungspunkt. Windrichtung immer einen geschützten Liege- Für uns ist das nahe, in zwanzig Minuten platz bietet. Der Rangsta Batklubben hat hier erreichbare Zentrum, von Relevanz. Bequem an den Felsen Holzstege angebracht, an denen erreichen wir am Strandvägen entlang und über man vor Heckanker festmachen kann. Bei Süd- die Strömbron die verschachtelten engen Gassen west 4 gehn wir an die Nordseite der Bucht und der “Gamla Stan”. Das von Kreuzfahrtschiffen liegen hier idyllisch und geschützt zwischen ein- aus aller Welt angefahrene Venedig des Nordens heimischen Seglern. mit seinen beeindruckenden Sehenswürdigkeiten Schwacher Wind führt uns am Folgetag in haben wir bereits in den vergangenen Jahren das Naturreservat Ringsön. Ein Schärenarchipel intensiv genossen, so dass wir die Stadt nur noch mit zahlreichen Ankerbuchten. Östlich der Insel atmosphärisch erleben wollen. Marsholmen fällt der Anker auf 4,50m Wassertie- Nach einem wunderschönen Hafentag ma- fe. Der Wind war zu schwach, um zu segeln. chen wir die Leinen los und verholen uns, quer Auch am nächsten Tag müssen wir, auf dem über das Hauptfahrwasser fahrend, zur Danviks Weg nach Oxelösund, den Motor in Anspruch Bron. Vierzig Minuten warten wir hier, ehe die nehmen. Im Fischereihafen werden wir freudig Brücke öffnet und wir durch den Danvikskana- vom Hafenmeister empfangen. Der lange Weg len die Hammerbyslussen erreichen. Nach der in die Stadt ist obligatorisch, denn wir brauchen Schleusung passieren wir einige Brücken, von frische Lebensmittel. denen nur die 14,70m hohe Lijeholms Bron Einen perfekten Segeltag bei Ost 3 bis 4, problematisch ist. Aber wir passen gerade so genießen wir in der Folge. Über das Brändöfahr- durch und müssen nicht auf die Öffnung der wasser und im weiteren Verlauf durch ein ge- Brücke warten. schütztes Schärenfahrwasser segelnd, verlassen Durch den Mälaren gelangen wir nach 27 wir das Hauptfahrwasser, als wir das Leuchtfeuer Seemeilen zur Schleuse in Södertälje. Zuvor müs- Enskär Steuerbord querab haben und liegen die sen wir nach einer kurzen Kanaldurchfahrt durch Ankerbucht Lisselön, südlich der Insel Haskö, die 15 m hohe Mälarbron fahren. An den Seiten an. An einer freien SXK-Boje machen wir fest. ist sie nur 13,80 m hoch, so dass wir sehr genau Unzählige Schweden kamen uns entgegen, sie Fahrtensegeln die Mitte der Brücke anpeilen müssen. Damit sind offensichtlich auf Heimatkurs. In der Nacht sparen wir eine längere Wartezeit bis zu Brücken- finden wir kaum Schlaf, der Anker einer hollän- öffnung. Die Schleuse hat gerade geöffnet und dischen Yacht hält nicht. Hektische Betriebsamkeit wir können hineinfahren. Aber nicht ohne mit Scheinwerferlicht und einholen der Kette ist Schwierigkeiten, denn durch eine starke Strö- die Folge. Mehrere Versuche, den Anker einzu- mung innerhalb der Schleusenkammer dreht sich fahren, gelingen nicht, bis es scheinbar klappt. die DIVA, so dass wir mit dem Heck zur Fahrtrich- Aber weil der Holländer in Luv von uns liegt, tung an der Schleusenwand festmachen müssen.. sind wir weiterhin beunruhigt. Nach einer schlaf- Rückwärts fahrend müssen wir nach Öffnung losen Nacht hieven wir mit dem Großfall unser der Schleusentore die Schleuse verlassen. Im Gä- Beiboot ins Wasser, bringen den Müll an Land stehafen, unmittelbar südlich der Schleuse ma- und machen einen Abstecher zu dem Fischerei- chen wir zwischen Auslegern fest.. Wir erfahren betrieb an der Nordseite der Bucht um geräucher- hier, dass die Schleuse defekt ist und dadurch ten Lachs zu kaufen. Die folgende Nacht verleben diese unkontrollierbare Strömung herrührt, der wir ruhiger, denn der Holländer hat sich an eine wir ausgesetzt waren. Diesem Umstand ist es freigewordene SXK-Boje verholt. zu verdanken, dass wir keine Schleusengebühren Bei schwachem bis mäßigem Wind und bezahlen mußten. schauerartigem Regen können wir nur eine Teil- Nach einem Hafentag, an dem wir uns mit strecke segeln, ehe wir am folgenden Tag unseren frischen Lebensmitteln und Diesel versorgten, Zielhafen Solbergsudde erreichen. Den anschlie- machen wir die Leinen los. Nach kurzer Wartezeit, ßenden Hafentag nutzen wir für ein lange ver- ein großer Kümo kommt uns entgegen, passieren misstes Duschbad, für einen Fußmarsch nach

62 VSaW SHB 2012/2 Västervik und für die Reinigung unseres Beiboo- weg und setzen die Fahrt unter Motor fort. Nach tes, das fortan wieder an Deck gefahren wird. knapp 23 Seemeilen erreichen wir die Insel Hanö. Über Klintemala erreichen wir in der Folge Die vielen Masten die wir dort sehen, lassen da- den Stadthafen von Oskarshamn. Durch den rauf schließen, dass der Hafen sehr voll ist. Für vorgelagerten, schmalen Schärengürtel mit wenig uns ein Grund mehr, weiter auf Hällevik abzu- Schutz bietenden niedrigen Schären, zum Teil setzen. Aber wir kommen vom Regen in die unterbrochen von weiten, offenen Wasserflächen Traufe. Auch hier ist der Hafen nahezu überfüllt. war auch wegen der schwachen Windverhäl- Wir machen längsseits an einer englischenYacht tnisse segeln nicht möglich. fest. Was wir nicht wussten, hier findet ein 3- Wir haben jetzt die ostschwedischen Schären tägiges „Trad-Jazz-Festival” statt, vom heutigen achteraus und die Seestrecken voraus. Für den Freitag bis Sonntag. Wegen einer Eventveran- folgenden Hafentag hat sich Karin eine Wasch- staltung waren wir vor ein paar Tagen schon maschine reserviert. Es bleibt noch Zeit für einen Karlskrona nicht angelaufen, weil der Hafen dort Stadtbummel und für die Besichtigung der im sogar zum Teil gesperrt sein sollte. Trotz der Jahre 1876 gebauten Oskarshamn-Kyrka. wirklich guten Musik der vielen Bands legen wir Eine absolute Institution ist hier im Hafen am nächsten Tag ab und müssen, bei einer star- EMIL, er hat die Funktion des Hafenmeisters. ken Dünung, mangels Wind den Motor zu Hilfe Abends kommt er kassieren im Schlepptau immer nehmen, um Simrishamn zu erreichen. seine Frau. Für jeden hat er ein paar nette Worte Bei schwachem Wind bleiben wir am folgen- auf Lager. EMIL ist auch außerhalb des Hafens den Tag im Hafen, wir haben das Fahren unter ein stadtbekanntes Original. Motor satt. Ein 11 Kilometer langer Fußmarsch, Zielhafen ist am nächsten Tag Borgholm, die hin und zurück, zum Südhafen von Brantevik, einzige Stadt auf Öland. Bei der Ansteuerung bringt uns auf andere Gedanken. Anderntags sind die Ruinen der mächtigen Burg weit sichtbar. haben wir bei Ost 3 bis 4, bei einer zum Teil Südwärts folgen wir dann dem nördlichen Kal- groben See, optimalen Wind um Ystad anzu- marsund und erreichen die bedeutende Industrie- liegen. Unser Gang führt uns, gleich nach dem und Handelsstadt Kalmar, am Norra Kajen ma- Anlegen, zum nahen Yachtausrüster “TACKEL chen wir zwischen Heckboje und Kai fest. Bei & TÄG”, denn kurz vor der Einfahrt in den Hafen schwachem, später frischem Wind gegenan, wehte unsere betagte Seekarte „SE 839” über konnten wir nur eine Teilstrecke segeln. Bord, und ich brauche eine neue. Diesen urigen Auch am folgenden Tag müssen wir auf dem Yachtausrüster kennt wohl jeder, der schon ein- Fahrtensegeln südlichen Kalmarsund motoren um unseren mal in Ystad gewesen ist. Man ist überwältigt Zielhafen Kristianopel zu erreichen. Hier werden von der Fülle maritimer Gegenstände aus vergan- wir musikalisch mit Klaviermusik und Gesang genen Epochen. Die Regale sind voller Antiqui- empfangen, denn hier findet das jährliche Ha- täten. Daneben ist er aber auch Boots- und fenfest statt. Nach drei Hafentagen, bei zum Teil Yachtausrüster. Man erhält maritime Kleidung stürmischem Wind, machen wir die Leinen los, wie dicke Wollpullover aus Norwegen. segeln bei Westnordwest 3 bis zur Untiefentonne In der Folge segeln wir mit achterlichem am Eingang zum Torhamnsfjärden und nehmen Wind an der Südküste Schwedens entlang und hier bei Wind gegenan die Segel weg. Über den erreichen Gislövsläge. Einen Tag später machen Västrafjärden gelangen wir zur Möcklösund- wir den Versuch, unseren Spinnaker zu setzen, brücke, die zur jeder vollen Stunde öffnet, und aber er ist noch gar nicht ganz oben, da schläft erreichen kurz nach der Brückendurchfahrt den der Wind ein. Statt nach Klintholm zu fahren, kleinen Fischereihafen Hallarna. Längsseits gehen ändern wir unseren Kurs und setzen unseren wir hier an die Innenseite der Mole. Kurs auf Stevns Klingt ab. Es sind weniger See- Dreißig Seemeilen sind bis zu unserem Ziel- meilen dorthin und damit weniger Motorstunden. hafen Hällevik am folgenden Tag. Nachdem wir Nach 34 Seemeilen machen wir im Fischerei- das enge Schärenfahrwasser passiert haben, set- hafen von Rödvig fest. Der erste Hafen in Däne- zen wir an der südlichen Untiefentonne Nalsten mark, Gastflaggenwechsel. Wieder laufen wir die Segel. Der relativ schwache Westnordwest wegen Windmangel am folgenden Tag nicht 1 bis 2 läßt uns nur langsam vorankommen. Als aus, machen aus der Not eine Tugend und laufen der Wind ganz einschläft, nehmen wir die Segel oberhalb der Kreidefelsen einen Wanderweg mit

VSaW SHB 2012/2 63 herrlichem Fernblick entlang. freien, grün gekennzeichneten Stand zwischen „SW 3, auf SE drehend, Nebelfelder” lauten Pfahl und Steg festmachen. Im Kielwasser der die Prognosen des Deutschen Wetterdienstes DIVA liegen nunmehr 1712 Seemeilen, die wir um 0640 Uhr am nächsten Tag. Wir können die in 103 Tagen bewältigten. Fischkutter auf der anderen Seite des Hafens Fazit wegen des Nebels nicht ausmachen. Um 0930 Immer wieder kommen wir zu der Erkenntnis, Uhr lichtet er sich und wir laufen bei einer leich- dass wir auf vieles verzichten können und mit ten Brise aus. Nach einer halben Stunde haben wie wenig Komfort wir auskommen. Das ist der wir wieder dichten Nebel, aber wegen der weit wünschenswerte Kontrast zwischen den verschie- entfernten Großschiffahrtswege machen wir uns denen Lebensbereichen. Das Erreichen selbst keine Sorgen. Mittags wird die Sicht besser, aber gesetzter Ziele ohne Zeitdruck, niemandem etwas kurz vor Mön haben wir wieder dichten Nebel. beweisen zu müssen. Dabei aber doch gewisse Die nahen Kreidefelsen sind nicht auszumachen. Risiken in Kauf zu nehmen, um bei Wind und Erst als wir Kurs auf Klintholm nehmen, wird die Wetter zu segeln, bedeutet Entspannung und Sicht besser. Nach sechs Stunden machen wir in Abstand vom alltäglichen Leben. Nach unserer Klintholm fest, 27 Seemeilen liegen im Kielwasser Rückkehr müssen wir uns stets wieder an die der DIVA. Wir werden lautstark empfangen von Hektik und den Großstadtlärm gewöhnen. Die Seglern, die wir sonst immer weit entfernt getrof- Bewertung des Wetters ist weitgehend subjektiv. fen haben. Auch sie sind heute angekommen. Nach unserer Wahrnehmung kam es zu häufigen Die “Kymm” aus Sonderborg, die “Milanda” Niederschlägen, an vielen Tagen wehte es mit aus Kiel und die „Lady X” aus Orth. Schwacher Starkwind oder Sturmstärke. Bis in den Juli hinein südlicher Wind bei einer starken Dünung sind war es zu kalt. Die häufigen Frontdurchgänge nicht geeignet, um auszulaufen, wir machen und die über uns hinweg ziehenden Tiefdruck- einen Hafentag. gebiete sorgten insgesamt für unbeständiges Mäßiger Wind aus südwestlichen Richtungen Wetter. Ein stabiles Hoch über Skandinavien, am Folgetag, wir müssen kreuzen mit leichten eine anhaltende Schönwetterphase mit mäßiger Vorteilen zu einer Seite und erreichen Hesnaes Brise fehlte fast völlig. Auf dem Rückweg wehte nach einer Distanz von 17 Seemeilen. Wir bleiben es entweder schwach oder stürmisch. Besonders tags darauf im Hafen bei Südwest bis West 5 auffällig war der Trend zu starken Böen. Meeno bis 6 und fahren mit dem Bus nach Stubbeköbing, Schrader gab in jedem seiner Wetterberichte die um einzukaufen. Betagte hamburger Segler ken- Böenstärken an. Bei mäßigem Wind wehte es Fahrtensegeln nen unsere Centurion, sie sind mit einer gepfleg- in den Böen häufig mit 6 bis 7 Bft. Das stimmte ten Holzyacht hier. Sie fahren eine feste Baumfock mit den Prognosen überein. Damit ist das Segeln und sind davon überzeugt, dass diese einer anspruchsvoller und sportlicher geworden. Selbstwendefock überlegen sei. Aber das wechselhafte Wetter konnte uns Der ablandig wehende Westwind der Stärke nicht davon abhalten, unseren Törn durchzufüh- 3 ist optimal, um Richtung Süden in Lee der Kü- ren und zu genießen. Die Erkenntnis bleibt, wir ste von Falster entlang zu segeln. Wir erreichen können das Wetter nicht beeinflussen und müs- das Gedser Rev, nehmen kurzeitig die Fock weg sen es so nehmen, wie es ist. Und was die Tempe- und segeln bei Westsüdwest 4 bis 5 Richtung raturen anbelangt, wir segeln in den Nordeuropa Fährhafen, durch die betonnte Rinne am Yacht- und nicht in den Badehosenrevieren des Mittel- hafen von Gedser vorbei und gelangen hoch meeres. In dänischen und schwedischen Häfen am Wind zum Eingang der eng betonnten Rinne ist es jetzt üblich, die Hafengebühren mit Kredit- nach Nysted. Hier bergen wir die Segel und mo- karten zu bezahlen. Automaten ersetzen den toren in den Hafen. Wir haben viel Wasser über- Hafenmeister, der allenfalls nur noch zeitweise genommen, trotz des flachen Wassers stand im Hafen anzutreffen ist. Auch das Tanken ist eine unangenehme See. nur noch so möglich. Der bisherige persönliche Zwei Hafentage bei West 6 bis 7 verbringen Kontakt zu einem Hafenmeister ist damit nicht wir hier, ehe wir am Freitag den 24.08.2012 bei mehr gegeben. Ein Stück Atmosphäre geht damit schwachem Wind nur eine Teilstrecke nach Feh- verloren. Es ist wie im täglichen Leben, Automa- marn segeln können und nach über acht Stunden ten ersetzen den Menschen, es passt sicherlich in Burgtiefe, unserem Heimathafen, in einem in unsere heutige Zeit.

64 VSaW SHB 2012/2 Jugendtörn 2012 Fahrtensegeln

Clemens Fackeldey

VSaW SHB 2012/2 65 Wie schon seit über 20 Jahren fand auch Es standen folgende drei Schiffe mit je einem 2012 in der letzten Schulferienwoche vom 28.7. Skipper und einem Betreuer zur Verfügung: bis 4.8. der Jugendtörn statt. Dieser ist eine vom Seebär (Eigenbau-Zweimaster; 6 Jugendliche Berliner Segler Verband geförderte Seereise für mit Klaus und Silke) Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren und wird Grand Crû (Jeanneau Espace 1100; 5 Jugendliche von der Seemannschaft Berlin organisiert. Neben mit Rainer und Carmen) Spaß und Spiel stehen für die Teilnehmer Naviga- Sanibel (Hanse 370; 5 Jugendliche mit Moritz tion, Segeltrimm, Wetterkunde und natürlich und Clemens) Backschaft auf dem Programm. Den Jugendlichen Nachdem diese erste Hürde genommen war soll gezeigt werden, dass es neben dem Regatta- und wir etwas gerädert durch die Hitze und Zug- segeln noch weitere Varianten des Segel-Sports Verspätung bei den Schiffen angekommen wa- gibt. Segelerfahrungen sind allerdings keine Vor- ren, wurden die Boote inspiziert, beladen und aussetzung für die Teilnahme, denn auch in die- häuslich eingerichtet. Zum weiteren Kennenler- sem Jahr war rund die Hälfte der sechzehn Teil- nen gab es nach dem Grillen noch bunte gemein- nehmer vorher noch nie auf einem Segelboot. same Spiele und viel zu lachen. Die Nachfrage war so groß, dass wir insgesamt Der nächste Morgen, 29.7., begann bedeckt drei Schiffe benötigten, aber leider gab es keine und mit leichtem Regen, das konnte die Stim- Anmeldung von VSaW-Jugendlichen. Als Skipper mung aber nicht trüben und gegen 10:30 Uhr und Betreuer war der VSaW durch uns, Christiane hieß es Leinen los. Bei satten 4-5 Bft. wurden (alias Moritz) und Clemens Fackeldey vertreten. gleich nach der Brückendurchfahrt in Greifswald- Am 28.7. reiste die gesamte Gruppe voller Wieck bei allen Schiffen die Segel gesetzt. Da Erwartungen und bei strahlender Sonne mit dem wir mit der Hanse das deutlich schnellste Boot Zug von Berlin nach Greifswald. Schon während hatten, blieb uns vor der Brückenöffnung in der Fahrt lernten sich die Jugendlichen und Be- Stralsund noch genug Zeit, dass jedes Crewmit- treuer kennen, denn die erste Aufgabe bestand glied ein Mann-über-Bord-Manöver unter Segel darin, die Crews für die vor uns liegende Woche üben konnte. Für viele war es eine Überraschung, zusammenzusetzen. dass sich das Manöver mit einem 11-m-Schiff Fahrtensegeln

66 nur in Bezug auf den Wendekreis von dem unfreundliches Umfeld genießen will, der ist im bekannten Jollen-Manöver unterscheidet. In Yachthafen Vitte-Lange Ort genau richtig. Wir Stralsund lagen alle drei Schiffe im Päckchen waren uns alle einig, dass wir dort nicht mehr und nach dem Abendessen wurde die schöne anlegen werden. Stralsunder Altstadt besichtigt. Die angekündigten Gewitterfronten erwisch- Der 3. Reisetag begrüßte uns sonnig und ten uns mehrfach, leider auch mitten beim Grillen, wieder mit 4-5 Bft, allerdings war für den Nach- so gab es Bratwurst mit regennassem Nudelsalat. mittag Gewitter angesagt, so dass wir um 9:00 Erst am Abend hatte sich das Wetter so beruhigt, Uhr mit Ziel Vitte auf Hiddensee ablegten. Nach dass alle am Strand noch eine Runde Volleyball einem rauschenden Segel-Vormittag sind wir spielen konnten. schon früh im Hafen angekommen, dies nutzten Am 4. Segeltag verließen wir Vitte gegen alle mit Spielen und Schwimmen am Strand aus. 9:00 Uhr und segelten bei schönem Wetter und Als der Hafenmeister kam, war allerdings die frischem Wind nach Glowe. Bei dem langen gute Stimmung bei den Skippern und Betreuern Raumwind-Kurs und der kabbeligen Kreuzwelle hin. Bei einem Hafengeld von 91,- ¤ und 2,-¤ hatten einige mit der „offenen“ See zu kämpfen für 3 Minuten Duschen, mussten wir uns noch und opferten Neptun ihr Frühstück. Im Hafen beschimpfen lassen, dass wir in dem relativ leeren angekommen, ging es allen aber wieder gut. Hafen die drei Schiffe nebeneinander angelegt Der 5. Reisetag begann mit Ausschlafen, haben und dabei mit einem 12-Meter-Schiff eine Strand-Spielen, Boot putzen und der traditionellen Box für 14m belegt haben. Ein Jugendtörn inter- Seemannstaufe für alle Neulinge. Neptun prüfte essiere ihn nicht, ihm würde ja auch nichts ge- diese Landratten in Kontenkunde, Teamfähigkeit, schenkt, war der Kommentar des Hafenmeisters Gleichgewichtssinn und taufte anschließend und wir sollten folglich einen 14-Meter-Preis jeden mit Rasierschaum, Hering und Seewasser. zahlen. Fazit: Wer auf der schönen Insel Hidden- Die frischgebackenen Seeleute machten dann see für sein Boot ein sehr hohes Hafen- und gleich nach dem Abendessen die Boote klar und Duschgeld bezahlen und sich von dem Hafenmei- die Reise ging gegen 18:00 Uhr unter Segeln ster anpöbeln lassen möchte sowie kinder- nach Sassnitz weiter. Die Dämmerung vermittelte allen einen Eindruck davon, wie sich eine Nacht- fahrt anfühlt und die Leuchtturm-Signale wurden gewissenhaft ausgezählt. Nach einem zweiten kleinen Abendessen sacken alle erschöpft in ihre Kojen. Fahrtensegeln Am 6. Tag schien wieder die Sonne und der Wind wehte wieder mit 4-5 Bft. 9:00 Uhr hieß es wieder Leinen los mit Ziel Gager auf dem Rü-

VSaW SHB 2012/2 67 gener Mönchgut. Im Hafen backte Moritz Apfel- packt und alle haben bei der Pizza-Steg-Party Streusel-Kuchen, der sofort noch ofenwarm ver- die schöne Woche Revue passieren lassen. schlungen wurde. Zwischendurch vertrieben sich Am 4.8.2012 ging es per Zug mit etwas die Jugendlichen die Zeit mit Spaziergängen, Wehmut wieder nach Berlin. Kartenspielen und Tauchen nach verloren gegan- Es war eine wunderschöne Woche, an die genen Sonnenbrillen. wir alle gerne zurückdenken. Die meisten der Der letzte Segeltag begann wieder vielver- Teilnehmer wollten schon das Anmeldeformular sprechend mit Sonne und schwacher Brise. Gegen für die letzte Sommerferien-Woche 2013 ausfül- 10:00 Uhr liefen wir mit dem Ziel Greifswald len. Wir werden bestimmt wieder mit dabei sein aus. Nach nur einem Drittel der Strecke war der und würden uns freuen, im nächsten Jahr auch Wind ganz weg und wir mussten die Motoren ein paar Jugendliche aus dem VSaW an Bord zu anwerfen. Kurz vor Greifswald erfolgte ein haben. „Piratenangriff“ der Seebär und die lang ersehnte Es ist doch sehr schön, wenn den Jugend- und gut vorbereitete Wasserschlacht begann. lichen eine weitere Facette des Segelsports ge- Mit hunderten von Wasserbomben wurden die zeigt wird und die Jugendlichen neben dem Re- Piraten gejagt und attackiert, bis die gesamte gattasegeln auch andere Eindrücke des Sports Munition aufgebraucht war. Die große Versöh- bekommen. nung nach der Schlacht fand als gemeinsames Zusammenfassung: Baden im Bodden statt. Die verbliebene Zeit bis zur Brückenöffnung Zeitraum: 28.7. – 4.8.2012 in Greifswald-Wieck wurde zum Boote-Putzen (8 Reisetage, 6 Segeltage), Schiffe: 3, genutzt, denn noch an demselben Abend sollte Jugendliche: 16, Skipper: 3, Betreuer: 3 es eine Erst-Begutachtung der Sanibel durch den Strecke: 141 sm (ca. 15 sm unter Motor) Vercharterer geben. Nachdem alle im Hafen angekommen waren, wurden die Seesäcke ge- Anmeldungen für 2013 werden schon jetzt gern von Clemens Fackeldey entgegengenommen. Fahrtensegeln

68 VSaW SHB 2012/2 Mit 170 Jahren auf die Ostsee . . . Birgit Franke

Wer ? Skipper Manfred, Smutje Birgit und unser „ Felix“, eine Duetta 86,28 Fuß lang und wie wir betagt, natürlich alle zusammen 170 Jahre alt. Unser Ziel: Mit unserem „Felix“ das Segeln auf der Ostsee genießen und sicher an- und wieder nach Hause kommen.

Los ging’s am Montag, 11. Juni 2012. Frische Schrippen als Spende von den Bootsnachbarn freundlicher dänischer Nachbar den Anblick wohl Sigrid und Gunter für ein Frühstück im Sonnen- nicht mehr ertragen konnte; er sezierte ihn ge- schein, dann Leinen los. Wir hatten die Havel konnt für mich. Hat der gut geschmeckt – der für uns, über die Schleuse Spandau ging es bis Fisch! Abends nach ausgedehntem Ortsspazier- zum Lehnitzsee. Dort gab es den letzten Spargel gang fanden wir eine Lokalität, wo wir „unsere der Saison, und es wurde noch einmal gecheckt: Jungs“ bewundern konnten beim Spiel gegen Ist auch wirklich alles an Bord? Am nächsten Dänemark; außer uns hat das kaum einen inter- Morgen nach der Schleuse Lehnitz zum Schiffs- essiert. hebewerk Niederfinow; nach dem Stress der Wieder 5 Uhr Wecker (Urlaub!), denn der Reisevorbereitungen Urlaubsstimmung: Holun- Wetterbericht hatte Starkwind angesagt, und derduft, überall herrliche Bäume am Ufer, mal vor dem wollten wir uns in Karlskrona verkrie- Lichtungen, Vogelgezwitscher, aber auch Gewit- chen, ca. 70 sm. Zuerst motoren wir bei strahlen- ter direkt über uns, selbst unsere Sprayhood dem Sonnenschein stundenlang bei absoluter konnte die Regengüsse, Hagelportionen kaum Flaute, dann haben wir nach bisher insgesamt schlucken; nass kamen wir in der Marina Oder- fast 250 sm zum ersten Mal unsere Segel hochge- berg an. Nach der Schleuse Hohensaaten am zogen. Die Fahrt wurde immer flotter, immer nächsten Morgen ging es nur durch Landschaft, schräger, die Schaumkronen veranlassten uns, vorbei an Reihern, Pferden, ein Reh schwamm die Segelfläche mehr und mehr zu verkleinern. Fahrtensegeln vor uns im Wasser. Und dann durch das Stadt- Gott sei Dank stimmte die Windrichtung, schließ- zentrum Stettin zur Marina Goclaw. Nach stun- lich rauschten wir nur noch mit Vorsegel in den denlangem Warten auf den Hafenmeister stand Seglerhafen von Dragsö (Karlskrona), nicht zu schließlich der Mast; Deutschland konnte gegen früh, denn die ersten Tropfen fielen. Schnell die Holland unter Aufsicht von Skipper Manfred Kuchenbude aufgebaut und dann ging’s los: gewinnen! Am nächsten Morgen machten wir Blitz, Donner, Güsse, Sturm, die Nacht durch, „Felix“ segelklar und erreichten Swinemünde. aber wir waren ja im Trockenen. Die neuen Steganlagen waren fast fertig, Hafen- Wattebäuschchenwolken, Sonne, Starkwind, kapazität etwa verdoppelt, aber Sanitäranlagen also Hafentag wie vorgesehen. Fahrradtour durch nur zur Hälfte nutzbar, da defekt – ob das gut den wirklich hübschen Ort Karlskrona, immer geht? Nach der langen Motorfahrt legten wir am Wasser entlang mit der obligatorischen Eis- einen Hafentag ein mit Stadtbummel. portion. Hätte ich geahnt, wie groß 1 Smak ist, Am Samstag wollten wir nach Bornholm, hätte ich mir keine 2 bestellt, ein Angriff auf die also um 5 Uhr Wecker (Urlaub!), Flaute, motoren, Gesundheit! Aber unsere Portionen waren noch aber wenigstens magenfreundlich. Nach 14 Stun- bescheiden, die anderen hatten noch Sahne den waren wir in Hasle: schnell noch eine warme oben drauf. Nee danke. Suppe und ab in die Koje! Am Mittwoch, 20. Juni, starteten wir nicht Sonntag wieder Hafentag, draußen schäumte ganz so früh. Wir wollten Richtung Osten durch die Ostsee. Ich erstand beim Fischer einen ganzen das sehr schmale Möcklösund-Fahrwasser. Die Dorsch und säbelte an seinem Inneren, als unser Brücke, die wir zu passieren hatten, war als aus-

VSaW SHB 2012/2 69 reichend hoch gekennzeichnet, aber man hält In Schweden gibt es das Jedermannsrecht – es trotzdem den Atem an, wenn man unter ihr am muss allerdings auch eine Jedermanns-Pflicht Mast hoch schaut! Nach der Brücke begann ein geben, nach Mittsommer kurze Hosen und T- extrem enges, landschaftlich sehr schönes Fahr- Shirt zu tragen – wie ist die Bekleidung der wasser, die Klamotten an den Seiten lagen erwar- Schweden sonst zu erklären? Bei 14 Grad? Un- tend da… Hier möchte ich keineswegs bei unsich- glaublich, schnell wieder unter die Kuchenbude! tigem Wetter durch! Wir passierten die Enge, Heizung an . . . bogen dann wieder auf die „offene“ Ostsee ein, Am nächsten Tag, immer noch stürmisch, Fahrtrichtung NO längs der schwedischen Küste; aber trocken und sogar sonnig, haben wir einen erster Hafen: Kristianopel, ein klitzekleiner Ort ausgedehnten Spaziergang zur alten Burgruine (ca. 80 Einwohner), alte, aber gepflegte Häuser, und zum Schloss Solliden unternommen; letzteres aus denen beim Klingeln sicher Pippi Langstrumpf mit herrlichem Garten, dessen Pflege wir mit aufgemacht hätte; es blühte in den Gärten, unserem Eintrittsgeld kräftig unterstützten. Stadt- Pfingstrosen, Flieder, die Rosen fingen gerade bummel; wir besichtigten die Kirche, dort gastier- an. Wir beschlossen, noch einen Tag zu bleiben, te eine Brass Band, wir wurden eingeladen und klappten unsere Fahrräder aus und radelten haben an einem fröhlichen Konzert teilge- durch Wald und Wiesen auf guter Straße, nur nommen. Landschaft, Sonnenschein. Freitag, 22. Juni, Mittwoch ging es unter Segeln zum schwedi- Midsommar Abend, flaggten die Boote über die schen Festland nach Figeholm; ein idyllisch land- Toppen, ein sehr schönes Bild. Der Wind kam einwärts gelegener Hafen, sehr geschützt, neue so gegen an, dass wir noch einen Tag blieben. Sanitäranlagen, die wir ausgiebig nutzten; und Der Abend, an dem so richtig gefeiert werden ein Sonnenuntergang!!! Aber auch das Frühstück sollte?? Er war reichlich verregnet und der Hafen- im Cockpit ist bei dem Ausblick ein Genuss. meister sammelte am nächsten Morgen die lee- Danach starteten wir bei spiegelglatter See ren Bierbüchsen auf, nicht unsere Zielgruppe. durch das Schärenfahrwasser nach Västervik. Wir aber saßen unter Deck bei Heizung, Skipper Hier hat sich unser iPad, das wir als Navigations- das Ohr am Radio (wie zur Steinzeit!) es war ja gerät und Plotter benutzten, bewährt und zuver- Fußball – ich ein spannendes Buch vor der Nase. lässig funktioniert. Ab dem Atomkraftwerk Sim- Am Samstag ging es ca. 30 sm bis Kalmar. Nach pevarp konnten wir segeln, blauer Himmel mit einem Ortsbummel und Besuch des Schlosses leichten Wölkchen, azurblaues Wasser. Unter- (von außen) mit Park genossen wir die Abend- wegs wurden wir von einem schwedischen Som- Fahrtensegeln sonne und deren Untergang im Cockpit. merhaus überholt, 2-stöckig, oben mit umlau- Sonntag wollten wir eigentlich ein großes fender Veranda – es schwamm auf einem Ponton Stück weiter nördlich, aber das Wetter trübte an einer langen Trosse hinter einem Fischerboot. sich ein, wir schaukelten vor dem immer stärker Wir hatten das gleiche Ziel: Västervik. werdenden Wind und hatten die Wetterprognose Abends sahen wir den Untergang „unserer im Nacken – deshalb liefen wir sicherheitshalber Jungs“ auf dem nahe gelegenen Campingplatz, Borgholm auf Öland an, einen sehr großen und damit war für uns: Ende der Fußball EM. geschützten Hafen unterhalb der königlichen Den Starkwind des nächsten Tages nutzten Sommerresidenz, deshalb auch mit königlichen wir zu einer Fahrradtour. Sommer! 21 Grad ! Hafengebühren. Schnell die Kuchenbude aufge- baut, Heizung an. Das Wasser hatte die gleiche Temperatur wie die Luft (14 Grad), es stürmte. Das Wolkenschauspiel war faszinierend, vor allem, wenn sie sich ausschütteten oder aber zu Bergen auftürmten. Das sollte noch 2 Tage so weitergehen – also Sommer war das nicht. Wir hatten jetzt 2 Wochen hinter uns .…. Am Montag stürmte es noch genauso, so dass unsere einzige Aktivität im Kauf von frisch- em, diesmal filetiertem Fisch bestand. Mein Out- fit: Warme Fleece-Kleidung, darüber Regenzeug.

70 VSaW SHB 2012/2 Überall buntes Treiben, im alten Viertel hörten Landschaft sah ganz anders aus. Wir erreichten wir in der Bootsgasse Musik und näherten uns Arkösund, einen Ort mit vielen kleinen Segelhä- neugierig: In einem idyllischen Gartenlokal sang fen, wo man unterkommen konnte – so kannten ein Schwede zur Gitarre Ohrwürmer, die wir alle wir ihn von früher. Jetzt waren die Segelhäfen kannten; Erinnerungen an vergangene Zeiten ... alle „privat“; es gab eine neue Marina und nur An Bord grillten wir unsere Einkäufe, dazu roten diese hatte Gaststege. Auch gut,…aber teuer! Burgunder – und wir wünschten wieder einmal: Wir lagen jedenfalls sicher, denn es sollte wieder „Es muss uns nicht schlechter gehen !“ Nachts windig werden! Hafentag, Ausschlafen, wir wan- pladderte es, aber es hörte Samstag beim Ablegen derten auf den an den Felsen entlang führenden pünktlich auf. Wir legten natürlich (!) einen Zwi- Stegen und anschließend durch den hübschen schenstopp auf Grindö beim Fischer ein, der Ort, wo wir so manches Haus bewunderten ! köstlichen frischen Lachs anbot. Weiter ging die Nichts Protziges, gepflegte Gärten meist ohne Segelei bei herrlichem Wetter bis Fyrudden als Zaun und in die Felsenlandschaft integriert. Am Übernachtungsstation, Ein an sich netter kleiner Samstag, 7. Juli, war es sehr diesig, fast neblig, Hafen – aber die Sanitäranlagen … nee danke. eine unheimliche Stimmung – aber es gab Wind, Sonntag ging es weiter durch die Schärenland- mit dem wir „unsere“ Schäre erreichten. schaft, Tonne für Tonne zur Kontrolle auf der Wir waren schon mehrfach dort, weil sie so Seekarte abhakend, denn rechts und links lauern schön ist: sie liegt idyllisch und hat bereits in den die Felsen … sehr schönes Raumschots-Segeln Steinen 2 Festmacherösen eingeschlagen, und bei Sonnenschein bis Oxelösund, einem kleinen eine flache Ebene, auf die selbst ich mich traue, Städtchen, sicherer Hafen, Sanitäranlagen nagel- vom Schiff zu springen! Der Heckanker fasste neu! sicher, so dass wir erleichtert unseren Anlege- Unsere Abfahrt nach Trosa verschoben wir, schluck genossen. Gegen Nachmittag schaffte denn es blies wieder kräftig. Trosa sollte der es die Sonne, die Wolken zu durchdringen und nördlichste Punkt unserer Reise sein, denn wir wir genossen den Abend, wir grillten an Bord. mussten (wollten) auch wieder zurück. Nach Am nächsten Morgen war uns die Entschei- Trosa ging es durch sehr enges, wunderschönes dung abgenommen, bleiben oder weiter ? Es Fahrwasser bei strahlendem Sonnenschein, wir schüttete, also noch einmal in der Koje umdrehen genossen das herrliche Dahingleiten vor dem – bei dem Wetter jagt man keinen Segler ans Wind – bis ich an der nun wirklich engsten Stelle Ruder – zumindest uns nicht mehr. Gegen Nach- der ganzen Fahrt bei unserem Navigationsgerät mittag wurde es dann wieder schön und wir Fahrtensegeln auf eine falsche Stelle tippte und das Teil sich konnten noch die Abendstimmung genießen. aufhängte! Mein Skipper machte sich an die Am Sonntag segelten wir nur ein kurzes Stück Wiederbelebung, und ich stand mit zitternden zu einem idyllischen Anleger, Gryts Varv. Aller- Knien am Ruder. Wir machten gute Fahrt, und dings wollte Felix beim Anlegen nur noch Vollgas, eine Bremse hat unser Felix ja nicht ! Backbord hilfreiche Hände haben einen Crash verhindert. und steuerbord grinsten bereits die Felsen – aber Wir hatten ja einen Hafentag mit schöner Radtour Gott sei Dank hatte ich vorher auf der Papierkarte geplant; jetzt konnten wir dabei gleich ein Ersatz- die Route exakt verfolgt und umrundete die teil besorgen. Gott sei Dank ist mein Skipper Tonnen an der richtigen Seite. Das iPad funktio- Ingenieur: Er baute den neuen Bowdenzug ein, nierte wieder und an Bord kehrte Frieden ein. er funktionierte, und wir konnten die Fahrt Dank des frühen Starts fanden wir in Trosa einen fortsetzen. guten Liegeplatz mit 0 cm Wasser unter dem Wir fuhren auf der „Schärenautobahn“ zu- Kiel. Wir genossen das Leben und Treiben und rück, teilweise mit reichlich Wind gegen an; auf bummelten durch den wunderhübschen Ferien- dem Rückweg ergaben sich ganz andere schöne ort, auch noch am nächsten Tag, und rundeten Perspektiven und Blickwinkel. An der Pflichthalte- das Ganze mit einem Grillabend auf der Wiese stelle Grindö gab es frischen und warm geräu- im Sonnenschein ab. cherten Lachs! Ich konnte mich nicht entschei- Am 5. Juli, nach mehr als 3 Wochen, machten den, kaufte beides und noch dazu frisch ge- wir uns auf die Rückreise. Eigentlich waren wir backenes Graubrot – nicht süß, köstlich! In einer auf derselben Strecke durch die Schären; jedoch nahen Ankerbucht lagen wir ruhig und geschützt war es bedeckt, Himmel und Wasser grau, die und konnten grillen; der frische Lachs wurde

VSaW SHB 2012/2 71 sofort vernichtet, der geräucherte für besondere am Internet hat, auch Handy funktionierte nur Gelegenheit aufgehoben. eingeschränkt, wollten wir weiter: Ziel war die Nach frühem Start segelten wir nach Gotland, Nordspitze von Öland, Byxelkrok, ca. 60 sm. 55 sm, blauer Himmel! Mit halbem Wind lief Wecker: 4 !!! Uhr, 5 Uhr: Ablegen, 6 Uhr: Wieder unser „Felix“ mit Höchstgeschwindigkeit, und zurück im Hafen. Wind und Wellen waren nach auch das Wellenverhalten war angenehm. Wir dem vorangegangenen Sturm einfach noch zu erwischten in Visby eine der letzten Bojen. Der stark. Irgendwie waren wir angesäuert, denn Hafen war schon am Nachmittag brechend voll, wer steht schon gerne vergeblich um 4 Uhr auf? sehr unruhig, da der Wind in die Hafeneinfahrt Also noch ein Hafentag. Der Wind hatte sich drückte. Wir machten in der Abendsonne noch beruhigt, die Wellen gegen Abend auch: Das einen schönen Rundgang durch das hübsche Gleiche noch einmal am Mittwoch! mittelalterliche Hansestädtchen, die meisten Tou- Diesmal klappte es, urlaubsfrüher Start, dann risten waren schon wieder in die Busse verfrach- mit Segeln und voller Motorkraft hoch am und tet. In der Nacht zerrte Felix kräftig an allen Lei- gegen den Wind, 13-stündiges Geschaukel, aber nen. So schön der Ort ist, so wenig mag ich den trocken in Byxelkrok an der Nordspitze Ölands Hafen, der teuerste auf unserer Reise, ca. 30 ¤ für gelandet. Hier hatten wir Riesenglück, in dem eine Ankerboje und Toiletten weit weg, alles proppenvollen Hafen war noch eine einzige Boje andere extra! Die Kaimauer war so hoch, dass frei, die uns der Hafenmeister zuwies! Beim ich nur mit Skippers Hilfe an Land kam, jedes Abendspaziergang hatten alle die Fotoapparate Mal mit großem Herzklopfen. Wir blieben noch vor dem Gesicht; ein traumhafter Sonnenunter- in Visby, durchstreiften die Gässchen der Stadt, gang; erst brannte der Himmel, dann schimmerte auch die vielen schönen Geschäfte. Am Samstag das Wasser in allen Pastelltönen. Ein paar Fotos… regnete es. Als die Wolken etwas heller wurden, Nach einem Einkaufsbummel durch den tou- verpackten wir uns, Ölzeug, Mütze ..., aber wir ristischen Ort verzogen wir uns unter die Kuchen- hatten Glück: Wir segelten die kurze Strecke (16 bude und beobachteten die Stapelkünste des sm) mit herrlicher Fahrt und in ruhigem Wasser Hafenmeisters, der wirklich jeden qcm Hafen nach Lickershamn, nach Norden! (Wir wollten nutzte. Es hätte auch noch bis Freitagmittag reg- zwar nach Hause, aber das war unsere schnellste nen sollen, aber irgendwann waren die Wolken sichere Möglichkeit, den kommenden Starkwind so leer, dass wir starten konnten; dick verpackt, abzuwettern; vom Hafen Visby hatten wir die aber meist trocken erreichten wir am Festland Nase voll). Wir segelten mit gleicher Geschwin- den idyllischen kleinen Hafen Timmernabben. Fahrtensegeln digkeit unter einem hellen, teilweise sonnigen Wir waren vor 10 Jahren schon mal dort und Loch, während rings um uns herum die Wolken hatten ihn in guter Erinnerung. Naturbelassen, sich verfinsterten und ergossen. Auch das Anle- nichts für Riesenschiffe und dicke Motoryachten gen und der Gang zum Hafenmeister verlief wie in Byxelkrok, idyllisch, einfach, ruhig, schön. noch im Trockenen, danach schnell Kuchenbude Und eine Räucherei mit höchst appetitlichem aufgebaut und dann hatte es auch uns erwischt, Angebot ! Nach einer Krabbenleckerei gab es aber wir saßen jetzt im Trockenen, ätsch! Heizung gebratene Strömming-Filets und dann Dorsch, an, leckeres Essen, Krimi-time! zwar alles kleine Portionen, aber die Summe … Am Sonntag hatte sich das Wetter beruhigt, Samstag, den 21. Juli ging es früh ein kleines wir spazierten oben längs der steilen Küste zu Stück südlich bis Kalmar; dort wollten wir uns einem markanten Raukastein, "Jungfru“, durch- mit Anita und Heinz aus unserem Segelclub tref- streiften den Wald; am Montag stürmte es immer fen, sie segelten nach Norden und wir nach Sü- noch aus SW, unserer Zielrichtung, also noch den. Wir kamen fast gleichzeitig an und dann einen Hafentag mit schönem Spaziergang durch ging das Klönen los, natürlich mit obligatorischem ein Naturreservat mit einem Stieg durch ein Anlegeschluck, auch zwei. Der Räucherlachs aus Hochmoorgebiet (wilde Orchideen). Ansonsten Grindö wurde vernichtet. Bis zum späten Abend Lesen, im Sonnenschein im Cockpit faulenzen. tauschten wir Erfahrungen aus und genossen Und natürlich das herrliche Schauspiel der über das Wiedersehen. der Ostsee untergehenden Sonne. Sonntag wieder Südkurs, Wind gegen an. Aber da es auf Gotland weniger Menschen Wir liefen in Bergkvara ein, die Sonne lachte als Schafe gibt und diese Mehrheit kein Interesse vom Himmel und wir genossen das Sommerge-

72 VSaW SHB 2012/2 fühl, ebenso das Hafenkino. Hauptdarsteller: Ein eine sehr schöne Radtour entlang der Küste bis Hamburger Besserwisser mit seiner armen Frau; Brantevik, einem hübschen Ferienort mit vielen er prahlte mit seinem Salzbuckel, aber das Anle- schönen Häusern, mit Stockrosen und Rosen, gemanöver hätte nicht für einen A-Schein ge- einem netten kleinen Hafen. Zu Fuß bummelten reicht. Am nächsten Morgen schwoll der Wind wir anschließend durch Simrishamn; für die nach anfänglichem Säuseln zu furchterregender Fahrräder wäre kein Platz gewesen. Die Men- Lautstärke. Wir waren froh, einen sicheren, guten schen schoben sich dicht gedrängt durch die Liegeplatz zwischen Schwimmstegen zu haben. Gassen; die Haifischflossen-Oldtimer trafen sich, Wir durchstreiften den Ort, kauften Lebensmittel es war im ganzen Ort Flohmarkt – alle genossen ein und krönten den Abend mit einem köstlichen das schöne Wetter. Steak vom Grill. Am Sonntag, wollten wir endlich weiter nach 7. Woche! Bis zur Südspitze Schwedens, Rügen, 65 sm, deshalb Pyjamastart mit begin- wieder exakt mit Gegenwind, ging es am näch- nender Helligkeit gegen 5 Uhr, toller Himmel sten Tag weiter, über Torhamn durch das Fahr- bei Sonnenaufgang, voller Wolken. Diese hielten wasser nordwärts und dann mit flotter Fahrt se- ihre nasse Fracht noch etwa 2 Stunden, aber gelnd bis Karlskrona in den Seglerhafen Dragsö, dann wurden sie inkontinent, es regnete fast bis in dem wir schon bei der Hinfahrt waren. Diesmal nach Rügen, 9 Stunden lang! Dazu kam, dass genossen wir frischen Fisch im Restaurant direkt unsere Geschwindigkeit trotz voller Motorleistung am Wasser, in der Sonne; an Bord beobachteten bis zur Huk Südschwedens so sank, dass wir uns wir das Badeleben am nahen Campingplatz, la- Gedanken machten; danach stieg die Geschwin- sen, relaxten…Sommer! Die Temperaturen klet- digkeit schlagartig: Neerströmung! Das Hauptver- terten auf über 20 Grad! Keine Heizung nötig! kehrstrennungsgebiet musste gekreuzt werden, Weiter Richtung Westen, Hanöbucht. Wir aber dank der richtigen Einschätzung meines erwischten die Hasselö-Drehbrücke auf den Skippers ging alles glatt. Wir waren froh, als wir Punkt, als wir davor waren, öffnete sie – Glück in Glowe an der Nordküste Rügens einen guten gehabt ! Sie öffnet nur alle Stunde. Vor Hällevik Liegeplatz gefunden hatten! Wir beschlossen, sahen wir von weitem erfreut wenig Masten, als Belohnung für die Strapazen einen Restau- aber als wir einbogen, stellten wir nach der Mole rantbesuch in einem sehr schönen Fischlokal. fest, dass der Hafen zu 2 Dritteln mit Motorboo- Am nächsten Morgen strahlte der Him- ten gefüllt war; wir erwischten fast den letzten mel; wir fuhren mit unseren Rädern längs der Platz! Wieder Hafentag bei absoluter Flaute. Wir Schaabe nach Juliusruh-Breege, aßen dort Scam- Fahrtensegeln klappten unsere Räder aus, radelten durch die pi am Hafen, lasen an Bord und als es abends Umgebung am Strand entlang, durch ein Natur- gewitterte, machten wir einfach die Schotts reservat mit Wacholder und Nadelhölzern; zur dicht. Auch am Dienstag blieben wir, die Sonne Belohnung gab es ein Rieseneis in dem Café schien. Der Ort gefiel uns sehr, er hat sich zu „4 m über dem Meeresspiegel“, nebenan gab einem schönen, belebten, aber nicht vollen es einen tollen Fischladen mit frischestem Räu- Ferienort gemausert, die Radtour zum Schloss cherangebot. Spyker führte durch herrliche Boddenlandschaft. Am Freitag, 27. Juli wollten wir nach Simris- In Alt-Glowe stärkten wir uns, am Nebentisch hamn, moderater Start nach gemütlichem Früh- saßen Herr und Hund; die Bedienung brachte stück, denn es waren „nur“ 30 sm. Kaum aus dem Hund eine Schale mit Wasser, das er begierig dem Hafen, wurde es erst diesig und dann sah schlabberte. Meinte doch die junge Frau: Kein man kaum 50 m weit, gespenstisch! Wir wussten, Wunder, dass der Hund Durst hat, bei deeeer dass hier keine Berufsschifffahrt verkehrt, sonst Hitze!!! Na ja, alles ist relativ, 19 Grad … Beim wären wir umgekehrt. Nach 2 Stunden war der Klönschnack schwärmten unsere Nachbarn vom Spuk vorbei, die Sonne hatte es geschafft, es Hafen Gager im Greifswalder Bodden. Wir be- kam Wind auf – wir waren sehr erleichtert. An schlossen, unsere Fahrt nach Swinemünde bei einem guten Liegeplatz genossen wir die Abend- so herrlich sonnigem Wetter dort zu unter- stimmung (mit Sonnenuntergang). brechen. Da für den nächsten Tag wieder einmal viel Also starteten wir, am Mittwoch, 1. August, Wind aus der falschen Richtung vorhergesagt entlang der Kreideküste und bogen in den Bod- war, beschlossen wir: Hafentag. Wir machten den ein und glitten an der schönen Küste entlang,

VSaW SHB 2012/2 73 dann durch das Fahrwasser nach Gager hinein. Seebrücke auf unser Getränk, immer noch ost- Der Hafen ist eine gelungene Symbiose aus Fi- deutscher Service mit polnischem Personal. Der scherhafen und modernem Segelsport. Wir lagen Ort ist wunderschön herausgeputzt, die alte mit Blick ins Grüne, auf die Zicker "Berge“, idyl- Architektur ist erhalten. Zurück teilten wir den lisch und traumhaft schön. So mag ich Segeln! Weg längs des Strandes mit Scharen von Radlern. Es wurde wärmer, die „Hitze“ erlaubte sogar Wieder an Bord wurden die Räder verstaut, der kurze Hosen und T-Shirt. Wir machten am Don- Tank mit Diesel gefüllt. nerstag eine ausgedehnte Radtour längs des Weiter über das Haff nach Stettin; die Marina kilometerlangen Traum-Sandstrands nach Thies- Goclaw war inzwischen völlig desolat, deshalb sow, einem alten Hafen mit DDR-Charme, aber legten wir den Mast im Akademischen Segelver- einem sehr schönen Ort. Dort beobachteten wir ein, Yachtclub AZS, neben der Marina Porta Ho- bei einer Pause die -Surfer, deren Disziplin tele. Dann tuckerten wir gemütlich nach Hause nun ja wohl olympisch ist – aber dort waren auf der Friedrichsthaler Wasserstraße bis zum mehr die Anfänger ... Schiffshebewerk und dann auf dem Oder-Havel- Am Freitag, 3. August, konnten wir uns noch Kanal. Das Chaos rückwärts, Mast wieder stellen, immer nicht trennen. Diesmal spazierten wir auf Schiff entladen… den Bakenberg (69 m hoch), herrliche Ausblicke Am 9. August, nach mehr als 8 Wochen, auf Bodden, die diversen Buchten, die Ostsee. kamen wir wieder heil und gesund zu Hause an Eine riesige Schafherde empfing uns in den unter- nach einem sehr schönen Urlaub! Zwar waren schiedlichsten Tonlagen, eine Stimmung zum die Temperaturen in diesem Jahr etwas frisch, Malen in der Abendsonne über die Bucht und eben schwedischer Sommer, aber wir hatten Landschaft. Urlaub pur bei angenehmen Tempe- auch viel Sonne, allerdings 8 Wochen fast kon- raturen, Sommerduft der Wiesen, alles blühte. stant Wind aus SW. Einziger Wermutstropfen für den Skipper: Mitten in der Essensvorbereitung gab die Propangas- Aber wenn man 170 Jahre alt ist und Zeit flasche ihren Inhalt auf und er musste, um die hat ... Ersatzflasche anzuschließen, alles, aber wirklich alles, aus der Achterkajüte ausräumen!! Aber weiter nach Swinemünde. Natürlich nur mit Motor bei spiegelglatter See. Skipper schlief, Smutje las Krimi. Fahrtensegeln Wir liefen gleichzeitig mit Regattateil- nehmern in den inzwischen großzügig ausgebauten Hafen ein, gerade noch rechtzeitig vor einem immer dunkler wer- denden Himmel, der sich dann abends kräftig ergoss – Schotts dicht, was soll’s. Am Sonntag, 5. August, schwangen wir uns auf die Räder nach Ahlbeck. Hin fuhren wir längs einer„Hallo“-Straße an hunderten von Verkaufsständen vorbei mit Zigaretten, Schnaps etc., nur deut- sche Autos am Straßenrand, es muss wohl Bedarf geben. In Ahlbeck warten wir eine halbe Stunde auf der schönen

74 VSaW SHB 2012/2 Verein Seglerhaus am Wannsee 1867 WANNSEEATEN

VSaW SHB 2012/2 75 WANNSEEATEN 76 MUSTO-Finale 2012 WM/JEM Ausscheidung420er für dieTeilnahme anderJEMqualifiziert. in diesemstarkenFeld.Siehattensichdamit ten hervorragendundbelegtenden5.Platz den. FabianGrafundLeonProbandt segel- Leitung vonMarkBayer. ningsgruppe derWANNSEEATEN unterder qualifiziert; daruntereinigeausderTrai- WM/JEM aus. Ausscheidungen der420erKlassefürdie dasdiesjährigeFinaleder ker Yacht-Club VSaW VSaW 10Wettfahrten konntengesegeltwer- 40 BootehattensichfürdiesesFinale 2012richtetederLübek- Vom 7.-10. 6. SHB 2012/2 Kokosnuss-Cup 2012 WANNSEEAT abschnitt. hervorragenden drittenPlatzalsbester Franke,dermitdem für Jean-Ali meisten zuvielWind –soabernicht angenehmer, jedochauchhierfürdie Sonntag waresbei25 Platz inderWertung derAnfänger. an LandeinErfolgmitdemersten mitgesegelt. Jedochwaren dieSpiele Leiderhabennichtviele viel Wind. auf, jedochfürdieAnfängerreichlich genschauer, zurWettfahrt klartees Regatta: Samstagmorgen starke Re- Pech mitdemWetter beiihrer ersten lerinnen undSeglerhatteneinwenig und SpielenanLand.DiekleinenSeg- nation ausSegelnaufdemWasser den Kokosnuss-Cupaus;eineKombi- wie jedesJahrfürdieOpti-Anfänger Der BerlinerYachtclub richtete ° C sehrviel hochklassigen Feldden15.Platzbelegte. WANNSEEAT wurde PhilippLoewe,derindem Segler persönlichbetreuen zukönnen. gekommen, um'seine'Opti-A-Seglerinnenund extra vorzeitigvonderKielerWoche zurück 23./24. Juni2012.Trainer MarkoMüllerwar verzeichnen zumdiesjährigenIntercup am Warnemünde Intercup 6 Wettfahrten wurden gesegelt.Bester 131 Meldungenhatteder'WSC1925'zu VSaW VSaW SHB 2012/2 77

WANNSEEATEN WANNSEEATEN 78 gewartet. zu gehen.Dennvorallemdaraufhattenalle Die Kinderkonntenkaumabwarten,baden jeden gabesalsPreis eineTüteSüßigkeiten. Clara SchwirkmanndenerstenPlatz.Für Absicht. AmEndebelegtedieGruppevon sterung undSpaß.Unddasistauchdie nur mitEhrgeiz, vorallem mitvielBegei- genau sovielDisziplinenumPunkte–nicht Sportler kämpfteninsechsGruppenund Beginn derGroßen Ferienzusammen. 36 zur vereinsinternen Opti-Olympiade zu Auch diesesJahrkamenvielejungeSegler Opti-Olympiade: Wieder vielSpaß VSaW VSaW Es hatwiedergroßen Spaßgemacht. SHB 2012/2 nikationslücke. hatten, laganeinerbedauerlichenKommu- nicht alleetwaszumGrillenbeigesteuert sam gegrillt,gegessenundgetrunken.Dass stemmen. fer, ohnederen Hilfeistsoetwasnichtzu Zum Schlusswurde wieüblichgemein- Vielen DankandievielenElternalsHel- Ute Walter Philipp Loewe segelte bis zum 7. Juli an der nördlichen EM Optimisten Adria die EM der Optis. 158 Teilnehmer bilden das Feld der 'Boys'; 106 Mädchen waren bei hochsommerlichen Tempe- Lignano Sabbiadoro raturen am Start. Es gab eine getrennte Wertung. Philipp erreichte nach 9 Wettfahrten den 85. Platz. WANNSEEATEN

VSaW SHB 2012/2 79 WANNSEEATEN 80 in denFerien Die WANNSEEATEN 1. Sommertrainingslager dem BerichtderjungenWANNSEEATEN hervorgeht. Aber dastatdemSpaßkeinenAbbruch,wieaus war teilweisezuvielWind fürdiekleinenSegler. diesem Sommertrainingslagerunserer Anfänger. Es Leider spieltedasWetter nichtganzmit–bei vorhandenen altenBetten. zusammen bequemerundkuschligeralsdienoch Schlafsaal, dennderBodenwardenMädchen Kinder freuen sichaufdieneuen Betten im aufsWasser). Die richtig trainiertwerden (2x mindestens 2Stundengesegeltwerden. organisiert wurde. UnddochkonntenjedenTag tanzt beiderKinderdisco, dievonPaul undTimo und einKickertunierveranstaltet.Eswurde ge- dern gabnochetwasdazu. eine neue'Banane'.JedervondenOpti-B-Kin- einen Gutscheingewonnen,denerspendetefür mit seinemzweitenPlatzamWochenende zuvor fahren' undeinerSchnitzeljagd.PaulBlunk hatte wurde Toms 11. Geburtstaggefeiertmit'Banane des zweitenCampszuwenig–Wind. zum Teil zuvielhatten,hattendieTeilnehmer 2. Sommertrainingslager An denletztenTagen konntesogarnoch An denAbendenwurden einTischtennis- Doch eskamnieLangeweileauf,denn Das, wasdieAnfängerim1.Sommerlager hatten wirFreizeit biszumAbendessen. Eltern waren daundesgabKuchen. Danach kein Wind war, sindwirBananegefahren. Tom’s Weil Tom Geburtstaghatteundimmernoch und deswegenwurden wirreingeschleppt. Leider istderWind dannwiedereingeschlafen Amwind gefahren undsindaufPfiff gewendet. Wind kam,sindwirgestartetunddann Schleppen geübt.Alsdannwiedereinbisschen Trotzdem sindwirrausgefahren undhaben te Geburtstag.LeiderwarwiederkeinWind. Tag 2 Tag 1 wir durftennochbis22.00Uhrlesen. es Abendessen.Um21.30warNachtruhe.aber Fußball gespielt.Nachdemzurückjoggengab wir zurDampferanlegestellegelaufenundhaben an denBootengebaut.Vor demAbendbrot sind nicht rausgefahren sind.Deswegen habenwir Krautsalat. DanachwarsowenigWind, dasswir gefahren, esgabLeberkäsmitKartoffelsalat und delübungen gemacht.ZumMittagsindwirrein gefahren. EswargarkeinWind, wirhabenPad- Später sindwirmitden rausaufsWasser Optis haus. DanachmusstenwirdieBettenbeziehen. Teilnehmer: Und hiereinkleinerStimmungsberichtder Um 1gabesWürstchenmitSauerkraut. Um ca7.30sindwiraufgestanden,Tom hat- m1.0UhrwarderTreffpunkt 10.00 imJugend- Um vonKlaraundCarlotta vonTom undTimo : 81

WANNSEEATEN WANNSEEATEN 82 Jugendmeisterschaften Internationale Deutsche VSaW VSaW SHB 2012/2 Janek ist bei den Laser 4.7 21.Janek istbeidenLaser4.7 geworden. im LaserR.Sieerreichte den7. derjüngere Platz; die beidenVertreter unseres Vereins: Janasegelte Wind ließleidernur5Wettfahrten zu. in denbeidenBootsvariantenamStart.Wenig Biszum3.Augustwaren rund150Boote men. Überlingen hattedieAusrichtungübernom- und Laser4.7statt.DerBodenseeYacht Club Meistertitel errungen.HerzlichenGlückwunsch! WANNSEEATEN habendennochdenVize- doch nochgeschlagengeben.Aber:diebeiden sten siesichimentscheidenenletztenRennen das Klassementlangeangeführthatten,mus- 2012 umdenTitel. 95 Mannschaftenkämpftenbiszum29.Juli Meisterschaften inverschiedenenBootsklassen. in derAusrichtungDeutscherundEuropäischer Blankeneser Segel-ClubhateinelangeTradition gige Regattengroß genugundgeeignet ist.Der Gezeitenrevier Deutschlandsdar, dasfürhochran- gesegelt. tenrevier derElbeabseitsBerufsschifffahrt, dem Mühlenberger Loch, einem großen Gezei- burg ausgerichtet.DieWettfahrten wurden auf vom BlankeneserSegel-Clube.V. (BSC)inHam- Laser 420er Die GeschwisterJanaundJanekJakobwaren fanddieIDJMderLaserR Am Bodensee Nachdem FabianGrafundLeonProbandt Das Mühlenberger Loch stellt daseinzige Die IDJMder420er-Klasse wurde in2012 Optimist Jacob Rohneraufdem21. Platz. Wettfahrten fest:BesterWANNSEEAT wurde zu. DamitstanddasErgebnis mit7gesegelten – Flauteließkeineweiteren Wettfahrten mehr der MeisterschaftenzeigtesichdasgleicheBild serspaß warangesagt.UndauchamletztenTag 5. Tag warwiederFlaute–nurjedeMengeWas- Wettfahrten standenamAbendzuBuche.Am Segelwettbewerbe aufdemWasser. 4weitere lichen. Erstder4.Tag saheineFortsetzungder über Wettfahrtregeln beschäftigtendieJugend- volleyball, PaddelwettbewerbeundeinVortrag war.3. Der Tag warderzweiteFlautentag.Beach- als Alternativprogramm Canadierrennen angesagt 2. werden. Am Tag herrschteleiderFlaute,sodass auf demWasser; eskonntendrei Rennengesegelt fahrten. undbetreut vonMarkoMüllerindieWett- reitet Titel. DasWANNSEEATEN-Team ginggutvorbe- 9 Nationenkämpftenbiszum4.Augustumden von Berlinaus.231SeglerinnenundSegleraus gemeinsam aufdemWolziger Seesüdöstlich nigung BlossinrichtetendieseMeisterschaften Der 1.Wettfahrttag zeigtebesteVerhältnisse Der PotsdamerYachtclub unddieSeglerverei- 29er samten Events! tolle HilfeundUnterstützung während desge- und JensNiedlich–seiherzlichgedankt fürderen brodt, AngelikaundAlexanderBethesowieGrit und LarsOeverdieck, MoynaundStephanEin- man Weber unddenElternderKids–Cornelia Jessica undLeaaufRang4. Mädchen-Wertung kamen wurden 38.Inder brodt 25.;PaulBetheundSvearikeOeverdieck Wettfahrten wurden JessicaNiedlich/LeaEin- die nächste. liegt hinterihnen,undsiefreuen sichbereits auf sie erfolgreiche erstedeutscheMeisterschaft ein, dieüberdenErwartungenlagen.Einefür Feld nocheinmaldrei Wettfahrten. Windstärken von2bis3 Bft. segeltedas und letzten Tag –dagingnochetwas:beiKaiserwetter täten –zuschwachwarderWind. Aberam schönem Wetter auchkeineseglerischenAktivi- dann große 29erParty. Der4. Tag brachtebei Wettfahrt nichtmitmachen.AmAbendwar flag" begonnenhatten,dürfensiedienächste Boote dieseWettfahrt mitFrühstartunter"black einer Rundewiederabgebrochen wurde. Da10 Startversuche unddanneineWettfahrt, dienach auf demChiemseebeiWindstärke 0;mehrere Land, dannrausfahren und2Stunden Treiben an zum Geduldsspiel.ErstStartverschiebung Winden gesegeltwerden. DerdritteTag wurde 8 Wettfahrten beischwachen,starkdrehenden kurzer Überblick:SamstagundSonntagkonnten erste MalaneinemsolchenEventteil.Hierein Zwei Teams derWANNSEEATEN nahmendas Mannschaften dieserSkiff-Klasse dieIDJMstatt. 29. September biszum3. Oktober2012für42 Zum Schluss:DemBetreuer undTrainer Ro- Zum Endergebnis: Nachden 11 gesegelten WANNSEEATEN fuhren Ergebnisse Unsere Vor SeebruckaufdemChiemseefandvom VSaW VSaW SHB 2012/2 83

WANNSEEATEN WANNSEEATEN © capizzano.com 84 Hourtin/Frankreich und Nilserreichten PlätzeimMittelfeld. jeweiligen Klassebiszu11Wettfahrten zu.Katja bei Wind biszu12knließabhängigvonder Europameistertitel aussegelten.Herrliches Wetter mit insgesamtüber200Teilnehmern die Frankreich, wodieRadialsund Standards Anfang Julisehrordentliche Leistungen in Europameisterschaften derLaser-Klasse VSaW VSaW Katja KowalskiundNilsHerrmannzeigten SHB 2012/2 Neusiedler See:Laser4.7 in einerTageswettfahrt verzeichnen. mern. Dabeikonnteeraucheinen3.Platz Beginn aufden von Platz 215134. Teilneh- Gruppe. von 117Teilnehmerinnen inderMädchen- Wettfahrten erreichte Janaden23.Platz perfekten Bedingungengesegelt.Nach7 die letztenbeidenWettfahrten wurden bei von Teilnehmern undOrganisatoren, aber Wind strapaziertezeitweisedieNerven vertraten dieFarbendesVereins. Wenig August nachÖsterreich gefahren und fand dieEMderLaser4.7statt. Janek steigertesichnachschwächerem Jana undJanekJakobwaren Mitte Am NeusiedlerSeesüdlichvonWien fortgesetzt. Wettfahrten derreinen U19-Jahrgänge als Jugend-Europameisterschaft mit den In zweitenWoche wurde dieVeranstaltung merinnen; Tobias wurde 59.von 110 Seglern. Feldern. Chiarawurde 23.von61Teilneh- Schluss jeweilsambestenindengroßen Tobias GrafbeidenJungenlagenzum Chiara SteinmüllerbeidenMädelsund gen zusammen10 Läufeabsolviertwerden. geprägt war, konntenandenfolgendenTa- Flaute undvergeblichem Warten aufWind Standard anderReihe. Mädchen imRadialunddieU21Jungen Woche waren dieJunioren, alsodieU21 14 Tage dieseTitelkämpfe statt.Inderersten Laser StdundR Jugend-/Junioren Europameisterschaften Nieuwport/Belgien WANNSEEATEN waren nichtamStart. Während derersteWettfahrttag von Bis zum2.September2012fandenüber VSaW VSaW SHB 2012/2 85

WANNSEEATEN Opti-B: Karl-Lehmann-Regatta 2012 Ümit Bekis

Karl Lehmann war Segeltrainer am Berliner Müggelsee. Zu seinen Ehren veranstaltet der „SC Wiking“ jedes Jahr eine Kinder-Regatta. Dieses Jahr fand sie zum 18. Mal statt. Für die Regatta vom 1.- 2. September hatten sich über 80 Sportler gemeldet, unter ihnen auch zahlreiche junge Gäste aus Polen. Laut Wetterprognose waren nur zwei Windstärken angesagt. Der Wettfahrtleiter wollte am ersten Tag drei Wett- fahrten durchziehen. Doch auf dem Wasser sah es anders aus. Der Wind war freundlich gesinnt, er blies ordentlich, später wurden sogar vier bis fünf Windstärken gemessen. Die geplanten drei Wettfahrten wurden damit auch wie geplant geschafft. Der Sonntag fing bereits flau an: Kein einziges Blatt bewegte sich. Dennoch gab es das Signal zum Auslaufen. Auf dem Wasser wurde es auch nicht besser. Die Kinder beschäftigten sich auf ihre Weise, in dem sie Wasserspiele veranstal- teten, manche fuhren auch zu zweit auf einem Opti. Nach rund anderthalb Stunden gab es das Zeichen zum Abbruch. Diese Entscheidung wurde von den jungen Sportlern mit Jubel aufgenom- men. An Land angekommen, gab es für alle auch ein warmes Essen. Die WANNSEATEN waren allerdings nicht sonderlich erfolgreich: Ben Löken kam als Bester mit seinem Boot „Mailo“ auf Platz 14. Karl Lehmann, der Namensgeber dieser Regatta, war Berufsschullehrer und Opti-Trainer. Der gelernte Tischler begann nach seiner Wan- derschaft als Geselle, in Berlin Boote zu bauen. Seine Schüler in Friedrichshagen bekamen von dem begeisterten Segler die Kunst des Boots- bauens gelehrt. 1965 bildete sich unter seiner Leitung im „SC Wiking“ eine Trainingsgruppe. Unter ihnen war auch Jochen Schümann. Der Olympiasieger von 1976, 1988 und 1996 und spätere „America’s Cup“-Teilnehmer machte bei dem kleinen, freundlichen Mann die ersten Schritte im Opti mit der Segelnummer „333“. Letztes Jahr stiftete der Sohn des Segellehrers, Jürgen Lehmann, einen Wanderpokal. Karl Leh- mann starb 1991 im Alter von 84 Jahren. Potsdamer Kanne Jens Niedlich Skiff Trophy 2012

Jessica Niedlich und Lea Einbrodt hei- Bei Windstärken bis 6 Bft hatten sie aller- ßen die Sieger am letzten August-Wochen- dings alle Hände voll zu tun, um immer eine ende. Nach 5 Wettfahrten und 5 Siegen Handvoll Wasser unter dem Kiel zu halten. von Lea und Jessica überreichte der Wett- Die VSaW 29er Flotte nimmt langsam Fahrt fahrtleiter des Potsdamer Yacht Club den auf, und die Investitionen des VSaW in die- beiden Seglerinnen die Siegerpokale. Es ist se zukunftsträchtige Klasse tragen die ersten schon etwas Besonderes, einen ersten Platz Früchte. Die gerade aus den Optis gekom- als Streicher einzutragen, lobte der Wett- menen Jugendlichen machen Hoffnung auf fahrtleiter die beiden 14-jährigen Mädchen. mehr. Jetzt kommt auch die gute Ausbildung Zweite wurden Paul Bethe mit Svearike bei Marko, Marlene, Kathrin und Fritz vom Oeverdieck, und auch auf dem dritten Platz Optimisten zum Tragen. Vielen Dank an wurde mit Paul Sticher und Paul Schrops- das Trainerteam möchten die Jugendlichen dorff ein VSaW Team geehrt. Die ausschließ- auf diesem Wege auch mal übermitteln. lich für Skiffs ausgeschriebene Regatta "Wir sind stolz, VSaWer zu sein", bemerkte wurde vom Potsdamer Yacht Club ver- eine Seglerin mit einem Pokal in der Hand anstaltet und gab unseren jungen Teams und einem strahlenden Lachen im Gesicht. der 29er Klasse die Chance, bei Starkwind Das Sommermärchen der 29er geht ihre Boote zu segeln. weiter . . . WANNSEEATEN

VSaW SHB 2012/2 87 WANNSEEATEN 88 Hoffnung stirbtzuletzt,denn… Dochdie Wettfahrt wurde nichtgestartet. Der Wind hattesichirgendwo verstecktunddie unverrichteter DingewiederzurückindenHafen: ersten Segeltagnichts.DieSportlerfuhren Jugendlichen ist.Dochleiderwurde ausdem Vereinsregatta unterdenKindernund Das isteinBeweis,wiepopulärdiealljährliche dem Wasser gabesnocheinigeNachmeldungen. Rekordteilnehmerzahl vermelden:50Boote. Auf WENTZEL-Pokal 2012konntendieTrainer eine So kannesauchgehen.BeimAuftaktzum 1. Tag: NullWind mit Top-Teilnehmerzahl Wentzel-Pokal 2012 VSaW VSaW SHB 2012/2 setzenden FlautekamenalleinsZiel. war JanekJakobaufseinemLaser. Trotz derein- nach berechneter ZeitinderYardstick-Wertung plus Zielkreuz waren zuabsolvieren. Schnellster dem VSaWausgelegtwar. 4RundenimDreieck Bahn, diezuschauerfreundlich inder Buchtvor Im zweitenAnlaufgingdasFelddannaufdie AP gezeigtwerden musste–Startverschiebung. weswegen nochfüreinigeMinutendieFlagge waren nichtallepünktlichanderStartlinie, Bootsklassen angetreten: knapp60Boote. Leider SEEATEN-Mannschaften invierverschiedenen Wiederum ingroßer Zahlwaren die WANN- Am 2. Tag war esbesser. Einbrodt inihrem 29er. Erste imZielwaren JessicaNiedlich undLea 'Großen' 4Rundenunddie'Kleinen'2Runden. Bei ordentlichen Windverhältnissen segeltendie 70 BooteamStart–allein20Laserwaren dabei. ganz starkeWind bliebaus.Wieder waren fast um 17:00 UhrdieSonnezurück.Und auchder paar Tropfen RegenkehrtenochvordemStart wieder sicheranLandzurückkommen. Segler verkürzt,damitgegebenenfallsauchalle reagiert unddieLängederBahnfürOpti- Vorsorglich wurde vonderWettfahrtleitung teils schwere Gewittervorhergesagt worden. Für den3.Tag waren vondenWetterfröschen Der 3. Tag Aber –wiesoofteskamanders.Nachein 4. und letzter Tag4. undletzter derbare AngebotzurVerfügung zustellen!! gekocht undgebackenhaben,umdieseswun- ten. Vielen DankanalleEltern,dieimVorfeld Startsignal zum'Plündern'kaumerwartenkonn- auf diejungenSeglerinnenundSegler, diedas ausgestattetes undliebevolldekoriertesBuffet Ole Petersen,dereinenOptisteuerte. jüngsten Teilnehmer gewanndersechsjährige Jakob aufeinemLaserR.DenPreis fürden WENTZEL-Pokal gewannindiesemJahrJanek – sowiedenOrganisatoren fürihre Arbeit.Den merzahl –eswaren über80Booteinder Wertung selbst unddanktedabeidergroßen Teilneh- Baumgarten übernahmdieVerteilung derPreise deutlich verkürzte.DerJugendleiterChristian erstellt, wasdieWartezeit biszurPreisverteilung einlaufs wurde dieErgebnisliste imComputer fänger diesesJahres umdieTonnen. zu recht. GanzsouveränsegeltenauchdieAn- kamen jedochauchmitdiesenVerhältnissen gut Unsere WANNSEEATEN inallenLeistungsstufen desto mehrkommtmanindieAbdeckung. licher Richtung–jenähermanzumLandkommt, Verein aufwies.Aberdasistleidersobeiwest- wenn erziemlicheLöcherinderBuchtvordem diesjährigen SeriewarWind vorhanden,auch Nach derPreisverteilung warteteein üppig Gleich aufdemZielschiff während desZiel- Bei derabschließendenWettfahrt der VSaW VSaW SHB 2012/2 89

WANNSEEATEN WANNSEEATEN 90 Joersfelder 2012 Opti VSaW VSaW SHB lager. anstaltung vordem Herbst-Trainings- Opti-Regatta somitauchdieletzte Ver- Platz 32.FüreinigewardieJoersfelder neunten Rang,CanFelixBekisbelegte Alexander Kammerlochkamauf den gute Plätzebelegen.DerWANNSEEAT Opti-A. zweitbester WANNSEEAT beiden 2012/2 Die Opti-Bkonntenleiderweniger Lennart Hootzwurde mitPlatz24 nach Hause. ging jederTeilnehmer miteinerGabe zur Siegerehrung schreiten. Wie üblich, die Nerven.Danachkonntemanendlich und denbetreuenden Elternetwas an Protestverhandlung gingallenSportlern zurück anLand.Dochdieüberlange Wettfahrt gesegelt.Allekonntensogleich für dieOrganisatoren. konnte seineNervenschonen.EinLob Folglich gingallesvielschneller, jeder der RückkehreinzelnzumStegfuhren. boot wachtedarüber, dassdieSeglerbei wurde siesogarverfeinert.EinMotor- Organisation perfektwar. DiesesJahr gleich zuBeginnauffiel, war, dassdie fahrten durchgezogen werden. Was vier Windstärken konntendrei Wett- unter erfreulichen Voraussetzungen. Bei Das Wettsegeln begannamSamstag September aufPlatz3beidenOpti-A. „Joersfelder Opti“-Regattavom15.–16. Sie schobsichbeidertraditionellen Schenk beimJSCaufdemTegeler See. ende fürdieWANNSEEATin Johanna Am Sonntagwurde nurnocheine Das wareinerfolgreiches Wochen- Plau am See IDM 420er den Titel gewonnen.HerzlichenGlückwunsch! Wloch imBootvonMurielSchröder(PYC)hat auch beiMarkBayeralsBetreuer groß: Alexa stand dieÜberraschungfestundFreude war verein aufebendemSeeumdenTitel. AmEnde ten 103 MannschaftenbeimPlauerWassersport- und derWind hieltsichstarkzurück.DerWett- nahm schlagartigab.Esregnete denganzen Tag schon morgens anzuregnen unddieTemperatur die folgendenTage. 10-Plätze. Somitwaren wirwiedermotiviert für nen liefeswiederundwirersegeltenzweiTop- Streicher ein.Dochimzweitenunddritten Ren- dung, fuhren wirimerstenRennengleich unseren Bei gutemWind, abermiteinerfalschenEntschei- den Titel, dochwirhabenihnerrungen. Meisterschaft statt.103Seglerkämpftenum Plau amSeedieInternationale420erDeutsche nennen. IndererstenOktoberwochefandin nen wirunsjetzt„DeutscheMeisterder420er“ Hier einBerichtvonMuriundAlexa: Zwischen dem 2. und6. Zwischen dem Oktober 2012 segel- Am Donnerstag,demzweitenTag, finges Die Wettfahrtserie startetefürunsnichtgut. Nach 3MonatengemeinsamenSegelnskön- Sponsoren! unterstützt haben,undanallunsere tatkräftigen 420er FeldanderSpitzesegelnzukönnen. und mitunserer konstantenSerieim Deutsche konnten wirunserKönnenunterBeweisstellen die zweiteAusscheidungzurWM/EMwar, ab, undwirkonntenunsalsSiegerfeiern. können, dochletztenEndesbracherdenTag in derHoffnung, nocheinRennenstartenzu Wettfahrtleiter wartetenachdererstenWettfahrt, mehr statt,weilderWind esnichtzuließ.Der Weitere RennenfandenandiesemTag nicht ein paarPunkteAbstandzumzweitenPlatz. 10-Platz segelnundhattendamitimmernoch ganz verschwand.Wir konntennocheinenTop- drehte starkundließimmermehrnach, biser war derWind leidernichtvorausschaubar. Er Feld an. diesem erfolgreichen Tag führtenwirdasgesamte witterwarnung abgebrochen werden. Nach dritte RennenmussteaufgrundvoneinerGe- bei 12-20kneinen2.Und1.Platz.Das vom erstenTag streichen konnten. nur nocheinLaufbiswirunsere ersteWettfahrt den noch6.InderWettfahrt undesfehlteuns es dannabernachderzweitenRunde.Wir wur- fahrtleiter startetejedocheinRennen,verkürzte Vielen Dankanunsere Trainer, dieunsfleißig Bei dieserwichtigenRegatta,diegleichzeitig Am Samstag,demletztenTag derRegatta, Freitag warunserbesterTag. Wir segelten VSaW VSaW SHB 2012/2 91

WANNSEEATEN WANNSEEATEN 92 Berliner Mannschaftsmeisterschaft TeamOpti Race belegt. Lennart HootzundPaulBlunckhabenPlatz4 Jonas Jancke,SvenSchneider, FabianCollignon, und FritzPinnowsind3.geworden. VSaW 2mit lin Schaaff, JohannaSchenk,ClaraSchwirkmann gegeneinander gesegelt.Team VSaW1mitCaro- ße Finaleverpasstundsindimkleinen und FritzVogdt betreuten VSaWTeams dasgro- und 7.OktoberdasTeam RacefürdieOptisaus. Fabi, Paul,LennartundJonas,während Fritz aufs Wasser. Marco betreute Team 5mitSteven, Besprechung unddemTeam-Foto gingesraus baut inderriesigenBootshalle.Nacheinerkurzen troffen haben,standendieBooteschonaufge- &KlaraSchwirkmann: von ClaraFröhlich Hier einBericht VSaW VSaW Leider habendiebeidenvonMarkoMüller Der JoersfelderSegelClubrichteteam6. Als wirunsamSamstagzumTeam Racege- 10825 Berlin Wartburgstraße 37 SHB Tradition seit1888 Klassischer Holzbau Ingenieurbauweise Holzkonstruktionen 2012/2 Telefax :030/4911139 Telefon :030/4918005//09 Holzschutzarbeiten Fußböden ausHolzundSpanplatten Sanierung vonHolzkonstruktionen Bau-Modernisierung ging’s dannabzurMüritz insHerbsttrainingslager. dem zufrieden. Internationale Team Race,aberwirwaren trotz- qualifizierten sichnurdieerstenbeidenfürdas und dannging’s abzur Siegerehrung. Leider verladen waren, wurde sichschnellumgezogen Dritte. 2 LäufenwardieSacheklarundwirwurden nen FinalegegenunsereigenesTeam 5.Nach restlichen Rennen.AmEndestandenwir imklei- wir trotzdem gutvertragenundgewannendie Diese –dochsehrpeinlicheNiederlagekonnten das RennengegenunsereigenesTeam verloren. dann auchdirekt gewonnen.Leider habenwir Das ersteRennengegendieSV03habenwir zwar ziemlichkalt,abergesegeltwurde trotzdem. Draußen aufdemWasser waren unsere Finger hatte dieWettfahrtleitung unsreingeschickt. dann eineFront aufbauteundsichauch entlud, dann wiedergegenTeam Egewonnen.Alssich burg verloren. DasvierteRennenhabenwir zwei RennenhabenwirgegenPYC1undHam- ganz knappgewonnenhaben.Dienächsten erstes RennenwargegenPYC2,daswirnur verspeist wurde, wardannendlichWind. Unser Wind undwirhattenStartverschiebung. draußen aufdemTegeler Seewaren, warkein treute. Alswirnacheinemlängeren Weg endlich Team 3mitClara,Johanna,FritzundCaro be- Mit Pokal,Urkunde,BilderundguterLaune Nachdem allewiederanLandunddieBoote Am nächstenTag trafenwirunsum8.30Uhr. Nach demdasMittagessen(Kartoffelsuppe) Einbau von Fertigfenstern undTürenEinbau vonFertigfenstern Wärme-Dämmung Gipskartonplatten Montage vonLeichtwändenmit Dach-Ausbauten [email protected] sich alleindenThermenwärmen. grillen. AmletztenAbendkonnten einem Film,Stockbrot imLagerfeuer wurde gesorgt mitSpielen,Sport, segelt werden. AuchfürdieFreizeit schönem Wind konntejedenTag ge- herberge. 29er (Sonja)belegtendieJugend- (Mark)undzwei (Fiona), zwei420er 14 OptiA(Marko,Fritz),8Laser nach ZielowandieMüritz. klassen vom7.-12.Oktober 2012 es mitallenunseren Jugendboots- Herbsttrainingslager Bei herbstlichemWetter und 12 vonMarlene), Opti B (betreut Wie indenletztenJahren ging

WANNSEEATEN WANNSEEATEN 94 VSaW VSaW SHB 2012/2 prlr –unsere GratulationausderHeimat. Sportlern belegte beiLaserRadialdensiebten Platz.Beiden oben katapultieren. dürfte ersichallerdings aufderRanglistenach Platz 39.Mitdemdrittenvom Wochenende desstaat BritishColumbiarangierteerbisherauf der regionalen kanadischenRanglisteimBun- tember kameraufeinenordentlichen Platz.Auf Erkenntnis. DochjetzthaterdenDreh raus. auf dieStrömungensehrachten“,soseineerste der OstseeundsogaraufAdria.„Manmuss als SegelnaufdenBinnenseen,aberauch dem Pazifikzusegeln,etwasganzanderes ist Segelsport –soauchbeimKitesurfen. sehr engagiertim„RVicYC“, aberinsgesamtim im Westen Kanadas.DieFamilieMyerscoughist zu GastelternnachVictoria, aufVancouver Island dort seinemSportweiternachgeht.Sokamer nada gegangen.Eswarfürihnklar, dasserauch 2012 füreinJahralsAustauschschülernachKa- sport nach–sowieDeniz.EristEndeAugust nur zurSchule,sondernauchaktivdemSegel- auch inKanada.Manchervonihnengehtnicht weit unterwegs–inAustralien,Neuseelandund schöpft. grenzwertig“, soDeniznachder Regatta er- leichtem NebelblieseinstarkerWind. „Daswar verhältnisse waren allerdings nichtoptimal:Neben einen PokalmitnachHausenehmen.DieWetter- Bekis. ErbelegtedendrittenPlatzundkonnte drei. DarunteristauchderWANNSEEAT Deniz Kanada beimLaserStandard unter dieersten „Pumpkin-Bowl“-Regatta 2012inVancouver/ Victoria Yacht Club“(RVicYC) kamenbeider zwei derZöglingedesLaser-Trainers des„Royal in Vancouver Deniz BekiserringtPokal weltweit WANNSEEATEN Übrigens: seinGastbruderReeceMyerscough Auf einerRegattainSeattle/USAEndeSep- Deniz mussteschnellfeststellen,dass,auf Derzeit sindzahlreiche WANNSEEATEN welt- Steve McBrightkannzufriedensein.Denn Ümit Bekis HerbsttrainingslagerWintertraining Opti-B Olympiateilnehmer begeistert Segler

Im Herbst und Winter muss auf Segeltraining Audi-Ringen bedruckte Segel aus. Das sah auf nicht verzichtet werden. Die VSaW-Trainer bieten dem Wasser sehr schick aus. etwa für die Opti-B jeden Samstag Wassertraining Später gab es noch ein Highlight für die an, bis es nicht mehr geht. Das Angebot wird jungen Segler. Marlene organisierte ein Treffen von den Sportlern begeistert angenommen. Beim mit dem RS:X-Surfer und Olympiateilnehmer ersten Mal waren es acht Teilnehmer, am zweiten Toni Wilhelm. In den Augen der WANNSEEATEN Trainingstag machten sogar 12 Opti-B-Segler konnte man die Begeisterung beim Gespräch von dem Angebot Gebrauch. mit dem populären Sportler sehen. Toni gab Am Samstag der ersten Novemberwoche ihnen nicht nur Autogramme, er signierte auch fand auch die Veranstaltung „Audi Sailing Team die Schwimmwesten. Vielleicht wird jetzt bei Germany meets Berlin Match Race“ statt. Trai- dem einen oder anderen eine neue Schwimmwes- nerin Marlene Steinherr gab sechs rote, mit den te auf die Weihnachtswunschliste kommen, weil die signierte geschont werden soll. WANNSEEATEN

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Verein Seglerhaus am Wannsee 1867 Foto: © Wulff Kaethner Foto: © Wulff Clubgeschehen Der Verein hatte wieder 6 Boote der Laser- Clubmeisterschaft SB3-Klasse gechartert, die unter den teilneh- menden 11 Mannschaften verlost und in 2 Grup- pen nach einem ausgeklügelten Wechselrhyth- mus über den Kurs gesteuert wurden. Am Sonntag war der etwas bessere Wind, der eine Die diesjährige Clubmeisterschaft des VSaW Ermittlung des Clubmeisters letztlich zuließ. Die wurde am bisher heißesten Wochenende des Mannschaft Victoria Jurczok, Anika Lorenz und Jahres ausgetragen: > 35° im Schatten und so Mark Bayer konnte sich in die Siegerliste schwacher Wind, dass zumindest am Samstag eintragen. ans Segeln kaum zu denken war; nur eine Wett- fahrt wurde gesegelt. Clubgeschehen

98 Gewinner in diesem Jahr wurden Bernd Yardstick Schreiber und Detlef Schmidt auf einem FD vor den Vorjahressiegern Günter Kring und Crew in Vereinsserie einer Soling. Sehr erfreulich auch das Ab- schneiden der WANNSEEATEN-Crew um Louisa Schiffer, die das Projekt 'J24' auf dem Wasser Ende September ist es jedes Jahr so weit: erfolgreich umgesetzt haben und Dritte wurden. Die über die Saison verteilten Wettfahrten für die Mitglieder finden ihren Abschluss. 14 Termine Lousia bedankte sich bei der Preisverteilung waren angeboten und sogar um einen Zusatz- ausdrücklich für die von der WANNSEEATEN- termin ergänzt worden, weil die Windverhält- Stiftung geschaffene Möglichkeit, Segeln auch nisse teilweise sehr zu wünschen übrig ließen. ohne den absoluten Leistungsaspekt betreiben Zehn Wettfahrten sind letztlich gesegelt worden. zu können. Clubgeschehen

99 Clubgeschehen 100 statt. Präsidenten desDeutschenSegler-Verbandes, DOSB, imBeiseinvonu.a.RolfBähr, dem Dr. MichaelVesper, demGeneraldirektor des durch Vertreter derCommerzbankund hung diefeierlichePreisverlei- 19. September2012 der Commerzbank“inBerlinsMittefandam Sparte 'Segeln'zuerkanntworden. Im „Haus für seinevorbildlicheTalentförderung inder im Verein. um das„GrüneBand“giltderJugendarbeit DOSB gemeinsamveranstalteteWettbewerb „Grünes Band“fürdenVSaW Dem VSaWistindiesemJahrderPreis Der vonderCommerzbankunddem bildung zuermöglichen. unseren WANNSEEATEN dieseglerischeAus- schaffen, umerfolgreich undzukunftsweisend Mitgliedern, dieRahmenbedingungen leistete ArbeitunddemVerein undseinen eins –denWANNSEEATEN –übergeben. Der Preis wurde derJugendabteilungdesVer- Jurczok, AnikaLorenz undKathrinKadelbach. – PetraNiemann,AnnikaBochmann,Victoria den LeistungsträgernderletztenzehnJahre sonderer ErwähnungvonWilly Kuhweideund lichen Leistungenunseres Vereins, unterbe- rin des„GrünenBandes“ausführlichdiesport- Hochspringerin ArianeFriedrichalsBotschafte- Vielen Dankunseren Trainern fürdiege- In einerherzlichenLaudatiowürdigte Bußtags- versammlung

Zum traditionellen Meinungsaustausch mit dem Vorstand trafen sich die Mitglieder am Abend des ‚Bußtags’ im Großen Saal des Seg- lerhauses.

Die Vorstandsmitglieder gaben jeweils kurze Ressort-bezogene Berichte. Dabei gab der Schatz- meister Peter Freiberger bekannt, dass ab Frühjahr 2013 eineVerhol-Gebühr von 40 ¤ für das Verbringen der Boote an den Slipptagen von und zu der Slipptrasse denjenigen Bootseignern in Rechnung gestellt werden, die diesen Service in Anspruch nehmen. Ferner wird das Bonus-System auf die Som- merliegeplatzgebühren 2014 bei Teilnahme an den Yardstick-Wettfahrten 2013 wieder ein- geführt. Ulrike Schümann gab in ihrem Bericht einen Hinweis auf ein neues Konzept zur Förderung des Leistungssegelns. Ausführlich wird dieser Maßnahmenkatalog auf der Mitgliederver- sammlung im März 2013 vorgestellt werden. Die Mitglieder wurden gebeten, sowohl wei- tere Spenden für die bereits angeschaffte neue Saalbestuhlung zu leisten als auch den Vereins- pullover zu erwerben, der an diesem Abend zu einem Sonderpreis abgegeben worden ist. Hinweise aus der Mitgliederschaft bezüg- lich des bald anstehenden 150. Geburtstags des Vereins und der Wunsch nach einem gedruck- ten Yachtregister wurden in die To-do-Liste des Vorstands aufgenommen.

Übrigens: Für bereits zugesagte Spenden für die Saalbestuhlung wird keine gesonderte Zahlungsaufforderung verschickt. Bitte überweisen Sie einfach den Betrag (pro Stuhl: 130 ¤) auf unser Konto: Berliner Volksbank BLZ 100 900 00 Kto. 230 495 30 07 IBAN: DE39 1009 0000 2304 9530 07 BIC: BEVODEBB Spendenbescheinigungen werden unaufgefordert übersandt. Clubgeschehen

VSaW SHB 2012/2 101 Fahrtensegler- Abende An jedem 1. Donnerstag im Monat treffen sich die am Fahrtensegeln Interessierten im Seglerhaus. Beginn des Treffens ist jeweils um 19:00 Uhr. Diese Abende sollen in unserem auf das Rennsegeln ausgerichteten Verein dazu dienen, weitere Facetten des Segelsports mehr in den Mittelpunkt zu rücken.

Jugendliche tanzen von 17:30 bis 19:00 Uhr; Tanzen im Seglerhaus die Erwachsenen von 19:00 bis 20:30 Uhr. Auch in diesem Winter wird im Seglerhaus Kosten für Jugendliche: 95,- ¤ pro Person; wieder das Tanzbein geschwungen. Erwachsene zahlen pro Paar 230,- ¤. Diese 10 Termine sind geplant: 9., 16., 23. und 30. Januar 2013 Unsere Tanzlehrerin BERRIN freut sich über 6., 13., 20. und 27. Februar 2013 eine formlose Anmeldung unter: 6. und 13. März 2013 [email protected] oder : 0172 324 28 57 Clubgeschehen

102 VSaW SHB 2012/2 Goldmedaille 1936

Dr. Peter Bischoff Mitglied seit 1932 Hans Jochen Weise Mitglied seit 1933

Gemeinsam gewannen sie die Goldme- daille in der Starboot-Klasse bei den Olym- pischen Spielen 1936 mit der ‚Wannsee’, die die Nummer 1287 hatte.

Die Segelwettbewerbe wurden in Kiel ausgetragen. Die Siegerehrung mit der Übergabe der Medaillen wurde dann im Berliner Olympiastadion vorgenommen.

Die Medaille und das Bild mit der Me- daillenverleihung hängen heute in einem Schaukasten im Terrassenzimmer des Seg- lerhauses. Clubgeschehen

VSaW SHB 2012/2 103 Und noch eine Erinnerung an ‚alte Zeiten’

Damals – hier 1907 – wurde die Mitgliedschaft im Verein mit dem Ankauf solcher Anteilsscheine begründet.

Auszug aus dem Statut des „Vereins Seglerhaus am Wannsee“ § 1. Der Verein bezweckt die Förderung und Pflege des Wassersports und die gesellige Vereinigung seiner Mitglieder. § 8. Jedes neu aufgenommene ordentliche Mitglied erwirbt direct vom Verein mindestens 3 auf den Namen lautende Antheilscheine à 100 Mark. § 10. Der freiwillige Austritt aus dem Verein schliesst den Verzicht auf das Vereins- Vermögen und die geleisteten Jahres-Beiträge ein, mit Ausnahme des Nominal- Betrages des Besitzes von Antheilscheinen.

Verein Seglerhaus am Wannsee Die Redaktion wünscht allen 1867 Mitgliedern sowie den Freunden des VSaW und den Lesern dieses Seglerhaus-Briefes eine ruhige und friedliche Advents- und Weihnachtszeit. Rutschen Sie gut ins Neue Jahr und viel Gesundheit und Erfolg ! Clubgeschehen

10 4 VSaW SHB 2012/2