Bezirksmusikfest 11.-13. Juli 2008 FESTSCHRIFT

50 JAHRE HARMONIEMUSIK STALLEHR-BINGS-RADIN 50 JAHRE HARMONIEMUSIK STALLEHR-BINGS-RADIN Inhalt

Grußwort des Obmannes ...... 4 Grußwort des Kapellmeisters ...... 5 Grußwort des Landesobmannes ...... 6 Grußwort des Bezirksobmannes und des Bezirkskapellmeisters ...... 7 Grußwort des Bürgermeisters der Gemeinde Stallehr...... 8 Grußwort des Bürgermeisters der Stadt ...... 9 Gründungs- und Ehrenmitglied Franz Studer ...... 10 Kapellmeister und Ehrenmitglied Willi Bitschnau ...... 11 Einen kleinen Einblick in unsere Vereinsgeschichte ...... 12 Das Gründungsjahr 1958 ...... 12 1959 – 1961 Die Anfangsjahre – kontinuierlicher Aufbau ...... 13 1962 – 1967 Neue Herausforderungen ...... 15 1968 – 1974 Wilde Jahre? ...... 16 1975 – 1979 Eine turbulente Zeit des Umbruchs ...... 18 1980 – 1983 Kontinuierliche Steigerung ...... 21 1984 – 1987 Im Schritt – Marsch! ...... 22 1988 – 1989 Wien bleibt Wien ...... 23 1990 – 1997 Harmonie hält uns zusammen, Harmonie hat uns vereint ...... 24 1998 – 2003 Die Musik, die geht uns ins Blut ...... 26 2003 – Gegenwart „Mit einem lauten Hurra ins Probelokal abtreten! – „Hurra“...... 28 Fasching mit der Harmoniemusik Stallehr- Bings- Radin ...... 32 Musik und Sport ...... 34 Die Harmoniemusik auf Achse ...... 36 Musik und Kirche...... 38 Ein Musikantenjahr bei der Harmoniemusik Stallehr- Bings- Radin...... 39 Gründungsfoto der ersten Ausrückung an Fronleichnam, 28.05.1959 ...... 40 Anwesende Ehrenmitglieder, Mitglieder und Beiräte bei der Gründungsversammlung ...... 41 Kapellmeister, Obmänner, Ehrenmitglieder im Jubiläumjahr 2008...... 41 Festprogramm - Bezirksmusikfest 11.-13. Juli 2008...... 42 Unsere Sponsoren ...... 43 meinde Stallehr und der Stadt Blu- bei verschiedenen, freudigen, be- denz für die großzügige materielle sinnlichen, religiösen und auch trau- und ideelle Unterstützung aufrich- rigen Anlässen begleiten. Es erfüllt tig Danke zu sagen. Diese Unter- uns mit Stolz dem jeweiligen Akt stützung und der Rückhalt geben eine ganz besondere und feierliche uns auch die Kraft weiterzumachen, Note zu verleihen. mit Musik Brücken zu schlagen und Es erfüllt mich ebenfalls mit Stolz Jung und Alt für Musik zu begeis- diesem tollen Verein im Jubiläums- Markus Luger, tern. Die Begeisterung über mehrere jahr vorzustehen, mit tatkräftiger Obmann Generationen spiegelt sich auch in Unterstützung des Vorstandes und den eigenen Reihen unseres Verei- allen Musikant/Innen dieses Bezirks- nes wieder. Besonderes Augenmerk musikfest durchzuführen und ge- Grußwort des Obmannes legt dabei unser Verein darauf, jun- meinsam dieses Fest zu feiern. ge Menschen zu fördern und ihnen In diesem Sinne schließe ich meine „Musik ist höhere O enbarung eine phantastische Freizeitbeschäf- Gedanken mit den Worten: als alle Weisheit und Philosophie.“ tigung, mit positiven Erlebnissen in – Ludwig van Beethoven der Gemeinschaft zu geben und sie „Musik ist ein wunderbares Gut, das zu einem verantwortungsvollen Zu- alle Menschen verbindet. Nach 50 Jahren „Vereinigte Harmo- sammenleben in der Gesellschaft Die Musik begleitet uns durch unser niemusik Stallehr-Bings-Radin“ kann zu ermutigen. Herzlichen Dank an gesamtes Leben und ist treuer Be- ich diesem Zitat nur zustimmen. Der alle Musikant/Innen, die sich für die gleiter auf allen Wegen. Sie gibt uns Verein durchlebte viele Höhen und Idee Musik, dem kameradschaftli- Einheit und Kraft für die Gemein- Tiefen, wie aus dieser Festschrift zu chen Umgang miteinander, dem un- schaft und spielt für jeden seine ei- entnehmen ist. Jede Generation hat ermüdlichen Einsatz zum Gelingen genen Melodie“. den Verein geformt und gestaltet des gemeinschaftlichen Lebens in und mit viel Einsatz geführt. Viele der Gesellschaft einsetzen. Mit diesem Satz wünsche ich un- sind beigetreten, Freunde geworden Die „Vereinigte Harmoniemusik Stal- serer „Vereinigten Harmoniemusik und haben nach vielen tollen, aufre- lehr-Bings-Radin“ möchte sich aber Stallehr-Bings-Radin“ alles Gute und genden und diskussionsreichen ge- auch bei der Feuerwehr, der Funken- viel Erfolg für die Zukunft und allen meinsamen Jahren den Verein wie- zunft, der Singgemeinschaft, dem Mitgliedern viel Freude und erfüllte der verlassen. Was aber dem Verein Kameradschaftsbund, der Frauen- musikalische Stunden. von jedem Musikanten geblieben bewegung, dem Chörle, der Land- ist, ist ein Hauch von Erinnerung, die jugend und dem Jugendclub für die Markus Luger, Obmann sich in der Musik widerspiegelt. allgegenwärtige Unterstützung und Unter dem Motto „do spielt d´Musig“ den unermüdlichen Einsatz bedan- möchten wir ein Zeichen setzen und ken. Herauszuheben ist die Kame- alle Musikant/Innen, alle Musikbe- radschaft in der Gemeinschaft, die es geisterten, alle Freunde und Bekann- uns ermöglicht große Projekte heute te, Gönner und Förderer zu unserem und auch in Zukunft umzusetzen. Jubiläumsfest einladen. Wir als Musikant/Innen dürfen un- Ein Jubiläum dieser Art ermöglicht sere Mitmenschen bei gesellschaft- uns, der Bevölkerung, sowie der Ge- lichen Anlässen während des Jahres

Festschrift Seite 4 Musik der jungen Generation fass- bar gemacht und so für die Zukunft erhalten werden. Das alles macht ein Vereinsleben sehr abwechslungs- reich und in der heutigen Zeit oft sehr anstrengend. Um alle diese Dis- ziplinen gut bestreiten zu können, muss jedes Vereinsmitglied mit Leib Willi Bitschnau, und Seele in der Gemeinschaft en- Kapellmeister gagiert sein und das funktioniert bei der Harmoniemusik Stallehr-Bings- Radin schon ein halbes Jahrhundert. Grußwort des Kapellmeisters Zusätzlich zu den weit gefächerten Aufgaben bewiesen die einzelnen Der schottische Historiker Thomas Musiker bei kirchlichen und welt- Carlyle beschrieb die Musik als Spra- lichen Anlässen, Rundfunkaufnah- che der Engel. Diese Sprache wird men, Wettbewerben und der Or- nun in unserer Dorfgemeinschaft 50 ganisation von Bällen und Festen Jahre lang gemeinsam bei der Har- immer wieder Zusammenhalt und moniemusik Stallehr-Bings-Radin Kameradschaft. Auf einen solchen gesprochen und von allen verstan- Klangkörper kann man stolz sein. den. Der Verein übernimmt dadurch Um diesen zu erhalten, ist eine vo- die sehr sensible und verantwor- rausschauende Jugendausbildung tungsvolle Aufgabe, den Anforde- notwendig, was durch das gegen- rungen der Dorfgemeinschaft und wärtige „Überangebot“ an Freizeit- des gesamten Jahresablaufs gerecht aktivitäten nicht immer leicht ist. Die zu werden. Um diese Aufgabe zu er- Musik ist aber in allen Lebenslagen füllen, ist viel notwendig. Angefan- treuer Wegbegleiter und führt die gen von verschiedenen Musik- und Menschen zusammen. Stilrichtungen muss der Verein Ju- gendarbeit, Kommunikation und Zu- Ich danke allen Mitgliedern der Har- sammenarbeit mit den anderen Ver- moniemusik Stallehr-Bings-Radin einen und Institutionen der Region, von ganzem Herzen für die Gemein- Logistik, Finanzwesen, Pädagogik, schaft und für den Elan bei der Orga- Psychologie und noch viele andere nisation des Jubiläumsfestes. Disziplinen beherrschen, die nicht immer auf den ersten Blick sichtbar Willi Bitschnau, Kapellmeister sind. Zudem ist der Musikverein in der heutigen Gesellschaft ein wich- tiger Träger von Kultur und Erhalter von Traditionen, folglich soll auch nicht nur zeitgenössisch moderne

Festschrift Seite 5 schätzt werden. Zudem ist das Musi- zieren in einer Blasmusikkapelle für den Einzelnen ein wunderbares kre- atives Hobby, auch die vielen weltli- chen und kirchlichen Festlichkeiten in der Gemeinde erhalten durch die Mitwirkung der Musik ihren Glanz und ihre repräsentative Wirkung. Wolfram Baldauf, Landesobmann Möge in der Vereinigten Harmonie- musik Stallehr-Bings-Radin weiter- hin die Kameradschaft und der Zu- Grußwort des Landesobmannes sammenhalt stets im Vordergrund stehen, damit die Musikantinnen Freude zur Musik – und Musikanten auch in Zukunft ihr Blasmusik fasziniert Publikum für die Blasmusik faszinie- ren können. Aus Freude zur Musik haben da- mals vor 50 Jahren die Gründer die Für viele weitere erfolgreiche Jahre „Vereinigte Harmoniemusik Stallehr- ein herzliches „Glückauf“ wünschen Bings-Radin“ ins Leben gerufen. Die- euch das Präsidium des Vorarlberger ses Jubiläum ist zweifellos ein Grund Blasmusikverbandes. zum Feiern. Aus diesem Anlass hat die Bezirksleitung des Blasmusikbe- Wolfram Baldauf, Landesobmann zirkes Bludenz das Bezirksmusikfest Bgm. Werner Walser, stv. Landesobmann 2008 an die Vereinigte Harmoniemu- Elmar Rederer, stv. Landesobmann sik vergeben. Mag. Thomas Ludescher, Landeskapellmeister Eine besondere Aufwertung er- Josef Eberle, Landesjugendreferent langt dieses Fest durch die Abhal- tung eines Bezirksblasorchester- wettbewerbs am Samstag, 12. Juli 2008. Das 50-jährige Gründungsjubi- läum bietet aber auch Gelegenheit, einmal allen derzeitigen und ehema- ligen Vereinsverantwortlichen wie allen Musikerinnen und Musikern des Jubelvereines für ihren jahrelan- gen Einsatz und ihren Idealismus ein „Dankeschön“ zu sagen. Ihre Arbeit und ihr Engagement für den Verein kann gar nicht hoch genug einge-

Festschrift Seite 6 Durch die umfangreiche Nach- wuchsarbeit haben im Laufe der Jahrzehnte viele Jugendliche im Ort die Schönheit und Freude mit der Musik kennen gelernt. Da nicht alle Ausgebildeten dem Verein die Treue hielten, war man stets bemüht, im- mer neue Mädchen und Buben an- Paul Schneider, Helmut Schuler, zulernen, um den Fortbestand des Bezirksobmann Bezirkskapellmeister Vereins zu sichern. Viele haben die Vielfalt der Töne kennen gelernt und sich im musikalischen Bereich Wis- Grußwort des Bezirksobmannes chenende 11. bis 13. Juli 2008 in senswertes angeeignet. Vielleicht und des Bezirkskapellmeisters mehreren attraktiven Veranstaltun- werden sie in späteren Jahren davon gen der Anhängerschaft genügend Gebrauch machen, oder ihre Kinder Gratulation zum 50-jährigen Bestand Gelegenheit, sich unter die zahlrei- dazu animieren, Mitglied bei der der Vereinigten Harmoniemusik chen Gäste zu mischen und sich vom Harmoniemusik zu werden. Stallehr-Bings-Radin stimmungsvollen Treiben mitreißen Der Vereinigten Harmoniemusik zu lassen. Die vielen zum Besuch Stallehr-Bings-Radin möchten wir Bevor das Klostertal westlich ge- angemeldeten Musikkapellen, von im Namen des Verbandes zu ihrem meinsam mit dem vor der denen die meisten ihre Leistungsfä- 50-jährigen Bestand Glück und Er- Alpenstadt Bludenz landschaftlich in higkeit beim Konzertwettbewerb im folg wünschen. Allen Festbesuchern, den Walgau übergeht, be ndet sich Davennasaal prüfen lassen möchten, Musikanten und Blasmusikfreunden ein Ort, wo die Bevölkerung mit der geben dem Fest große Aufwertung gönnen wir schöne Stunden bei den dort stationierten Blasmusikkapelle und der Blasmusik eine Steigerung unterhaltsamen Veranstaltungen besonders eng verbunden ist. Nicht des Image. des Jubiläums- und Bezirksmusikfes- nur wenn die Glocken zu besonde- Passend zum Jubiläumsfest wird tes in Stallehr. ren kirchlichen Festlichkeiten oder in der Festversammlung die Entste- Beerdigungen einladen, sind die Mu- hung und die bewegte Vereinsge- sikanten mit ihren Instrumenten zur schichte des jubilierenden Vereines Paul Schneider, Bezirksobmann Stelle. Auch bei zahlreichen Famili- der Ö entlichkeit zugänglich ge- Helmut Schuler, Bezirkskapellmeister enfesten der Bewohner gratulieren macht. Eindrucksvoll werden die Hö- sie auf ihre Weise, freudespendend hen und Tiefen im 50-jährigen Ver- dem Anlass entsprechend auf musi- einsgeschehen aufgezeigt, die im - kalische Art. So war es immer schon, nanziellen und personellen Bereich, jahrzehntelang, in Stallehr, Bings aber auch in musikalischen Erfolgen und Radin. zu nden sind. Allen, die am Aufbau Der 50-jährige Bestand der ver- und Fortbestand des Vereines mit- einigten Harmoniemusik Stallehr- geholfen haben, sei im Namen der Bings-Radin, verbunden mit der Bezirksleitung des Vorarlberger Blas- Durchführung des Bludenzer Be- musikverbandes Dank und Anerken- zirksmusikfestes, geben am Wo- nung ausgesprochen.

Festschrift Seite 7 geben ein unentbehrliches Zeugnis und wichtige gesellschaftliche Auf- davon ab. gaben übernehmen kann. Das Be- 50 Jahre Harmoniemusik, das heißt zirksmusikfest bietet uns die Mög- 50 Jahre in einer Gemeinschaft ein lichkeit mit befreundeten Vereinen, Ziel zu verfolgen, es ständig zu er- Repräsentanten und Gästen dieses arbeiten und die richtige Richtung großartige Jubiläum zu begehen. zu bestimmen. Diese gemeinsamen Wir freuen uns, sie alle in Stallehr be- Bertram Luger, Ziele haben großartige Kräfte und grüßen zu können. Bürgermeister der Talente mobilisiert. Namens der Gemeinde Stallehr, aber Gemeinde Stallehr 50 Jahre Harmoniemusik bedeuten auch ganz persönlich, möchte ich aber auch, einen maßgeblichen Teil daher für das verdienstvolle Wirken der Freizeit in diese Idee zu inves- der Harmoniemusik, für den hervor- Grußwort des Bürgermeisters tieren und manche Entbehrung auf ragenden und beispielhaften Einsatz der Gemeinde Stallehr sich zu nehmen. aller Mitglieder danken. Gerade in einer kleinen Dorfge- Lieber jubilierender Verein! meinschaft wie der unserer ist ein Herzlichen Glückwunsch zum 50 jäh- funktionierendes Vereinsleben die rigen Jubiläum! Als vor 50 Jahren die musikbegeis- Basis jedes harmonischen Zusam- terte Bevölkerung die Idee hatte menlebens. Mit dem großen Anteil Bertram Luger einen Musikverein zu gründen, nah- an jugendlichen Musikern bietet die Bürgermeister der Gemeinde Stallehr men beherzte Persönlichkeiten die- Harmoniemusik jungen Menschen se Idee in die Hand und setzten sie die Möglichkeit, in einem behüteten in die Tat um. Umfeld erwachsen zu werden. Unse- Nicht wenige meinten, dass es auf- re Harmoniemusik leistet hier neben grund der vorhandenen Vorausset- dem wichtigen Beitrag zur Dorfkul- zungen kaum möglich wäre, diesem tur auch einen maßgeblichen gesell- Vorhaben Erfolg zu verleihen. schaftspolitischen Beitrag und somit Wer heute die Harmoniemusik Stal- einen unverzichtbaren Grundstein lehr-Bings-Radin anschaut und vor zu einem lebenswerten Miteinan- allem wer ihr zuhört, weiß, wie sehr der. sich die Zwei er von damals ge- Vor allem die jeweils Verantwortli- täuscht haben. chen und die langjährigen Mitglie- Die engagierte Zusammenarbeit der sind Beispiele für repräsentative und die viel von persönlichem Ein- Leistungsträger zur Erhaltung und satz getragene Leitung durch die Scha ung der Dorfkultur und dafür jeweils Verantwortlichen, haben ei- gebührt aufrichtiger Dank. Sie prak- nen Klangkörper gescha en, der aus tizieren neben dem musikalischen unserer Mitte als Kulturträger nicht Einsatz Kameradschaft, Weitblick, wegzudenken ist. Optimismus und Teamgeist. Konzerte, Ständchen und musikali- Dies ist auch eine grundlegende Vo- sche Umrahmungen bei zahlreichen raussetzung, dass die Harmoniemu- kirchlichen und weltlichen Anlässen sik als Kulturträger interessant bleibt

Festschrift Seite 8 zeigemodell der Gemeindekoope- ration. Allen Funktionären und allen Musikantinnen und Musikanten, die während dieser Zeit dazu beigetra- gen haben, möchte ich recht herz- lich danken. Ich bin überzeugt, dass das funktio- Mandi Katzenmayer, nierende Dor eben in Stallehr, Bings Bürgermeister der und Radin auch durch das Bestehen Stadt Bludenz der Harmoniemusik möglich gewor- den ist. Alle Bludenzer Harmoniemusikka- Grußwort des Bürgermeisters pellen sind bei der Präsentation der der Stadt Bludenz Stadt Bludenz auf der 60. Herbstmes- se vom 3. – 7. September im Einsatz. Die Musikkapellen in der Stadt Blu- Es freut mich als Bürgermeister ganz denz haben Tradition. Die Stadtmu- besonders, wenn der Samstag in der sik, die Eisenbahnermusik, der Mu- Messehalle ein regelrechter „Blu- sikverein Braz und die Harmoniemu- denz-Tag“ werden wird. Stadtmusik, sik Stallehr-Bings-Radin sind Vereine, Musikverein Braz und natürlich die auf die wir stolz sein können. Harmoniemusik Stallehr-Bings-Ra- Gerade das 50-Jahr-Jubiläum der din werden an diesem Tag für den Harmoniemusik Stallehr-Bings-Ra- musikalischen Gruß aus der Alpen- din ist für mich als Bürgermeister ein stadt verantwortlich sein. Ich freue besonderer Anlass zur Freude. mich auf das Bezirksmusikfest vom 11. – 13. Juli in Stallehr anlässlich des Mit der Ausrichtung des Bezirksmu- 50-Jahr-Jubiläums und freue mich sikfestes hat sich die Harmoniemu- auf den Auftritt der Harmoniemusik sik Stallehr-Bings-Radin gleich selbst Stallehr-Bings-Radin und aller ande- ein Geburtstagsgeschenk gemacht rer Bludenzer Musikkapellen bei der und sich gleichzeitig auch einmal Herbstmesse in . mehr sehr viel Arbeit angetan. Der Musikverein ist ein schönes Beispiel Der Harmoniemusik Stallehr-Bings- für die gemeindeübergreifende Zu- Radin wünsche ich weiterhin alles sammenarbeit, die wir wirklich all- Gute und danke für die tolle Arbeit täglich mit der Gemeinde Stallehr in den vergangenen 50 Jahren. und unseren Parzellen Bings und Ra- din erleben dürfen. Mit herzlichen Grüßen Nur gemeinsam kann hier in Stallehr, Bings und Radin dieser Musikverein Mandi Katzenmayer erfolgreich betrieben werden. Seit Bürgermeister der Stadt Bludenz 50 Jahren funktioniert dieses Vor-

Festschrift Seite 9 Gründungs- und Ehrenmitglied neu gegründeten Harmoniemusik. anderen Ehrungen wurde Franz Stu- Franz Studer Als die Anfangszeit gut überstanden der vom Vorarlberger Blasmusikver- war, blieb er dem Verein weiterhin band für 60 Jahre aktives Musizie- Am 19. Jänner 1910 wurde Franz treu und stand fortlaufend als Aus- ren ausgezeichnet und ihm wurde Studer in Bürs geboren und sein mu- bildner, Berater, Ausschussmitglied von der Harmoniemusik als einziges sikalisches Talent war Mitglied der Ehrenring schon sehr früh zu er- überreicht. Der Verein kennen. Mit 15 Jahren war immer sehr stolz trat er als Klarinettist das Gründungsmitglied der Harmoniemusik in seiner Mitte zu haben Bürs bei und war dort und so el das Austre- auch lange im Aus- ten aus dem Aktivstand schuss tätig. Er war Mit- umso schwerer. Mit begründer der Eisen- 81 Lebensjahren trat bahnermusik Bludenz Franz Studer 1990 aus im Jahre 1939. Neben dem Verein aus, blieb seinem eigentlich er- aber als unterstützen- lernten Instrument der des Mitglied und gern Klarinette wechselte er gesehener Gast bei nach Bedarf das Instru- Veranstaltungen der ment und beherrschte Musik treu. Eine der zum Beispiel auch das traurigsten Ausrückun- Waldhorn oder Tenor- gen fand 2001 statt. horn. Im Jahre 1958 Die Harmoniemusik wurde der Vollblut- Stallehr - Bings - Radin musikant von Alexan- begleitete Franz Stu- der Galehr gebeten, der musikalisch zu sei- beim Aufbau des noch ner letzten Ruhestätte. nicht gegründeten Seinem Wunsch wurde Musikvereins Stallehr Folge geleistet und er - Bings - Radin mitzu- wurde in seiner Tracht helfen. Ihm war es zu des Vereins zu Grabe ge- verdanken, dass viele bettet. Franz Studer hat junge Leute aus der mehrere Generationen Dorfgemeinschaft ein von Musikern geprägt, Instrument erlernten war treuer Begleiter des und die junge Kapelle Vereins und viele Mit- innerhalb eines Som- glieder werden auch mers spielfähig war. Gründungs- und Ehrenmitglied Franz Studer die netten Stunden bei Er hatte eine grundle- ihm zu Hause bei seiner gende Aufbauarbeit geleistet und und geschickter Helfer bei Repara- Frau Berta nicht vergessen. war selbst aktiver Musikant in der turen zur Verfügung. Neben vielen

Festschrift Seite 10 Kapellmeister und Ehrenmitglied Im Eigenstudium brachte sich Wil- hende Jugendkapelle des Vereins. Willi Bitschnau li viele andere Instrumente neben Zusätzlich führt er die kleine Beset- dem Tenorhorn bei und kann, wenn zung der Harmoniemusik. Kapellmeister und Ehrenmitglied Not am Mann ist, auch im Satz der In seiner aufopferungsvollen Tätig- Willi Bitschnau wurde am 8. Septem- Zugposaunen, Bässe, Trompeten, keit als Kapellmeister, Stabführer ber 1951 in Stallehr geboren. Der Flügelhörner oder auf dem Schlag- und Notenarchivar kann Willi auf Wunsch ein Instrument zu erlernen zeug eingesetzt werden. viele schöne Erfolge bei Wertungs- hegte er schon als Kind, als er immer Andere Musikkapellen wurden auf spielen, Marschwettbewerben und wieder mit Freude die Harmoniemu- sein Talent aufmerksam und lockten Konzerten zurückblicken. sik bei Veranstaltungen bewunderte. Eine weitere sehr seltene Eigenschaft Das junge Talent erlernte schließlich macht ihn bei den Musikern sehr be- die Basstrompete bei Josef Fröwis liebt. Er fungiert bei Proben und Aus- und trat am 1. Oktober 1966 der Har- rückungen als Taxi und chauert moniemusik Stallehr – Bings – Radin viele persönlich nach Hause. Die Mu- bei. Nach nur vier Monaten Lern- sik durfte auch bei seiner Hochzeit zeit musste er schon allein auf ei- nicht fehlen, bei der Trauungsfeier ner führenden Stimme sein Können von Heidi und Willi waren insgesamt beweisen. Bereits in seinem ersten drei Musikkapellen in voller Stärke Mitgliedsjahr wurde Willi in den Mu- präsent. Seine Begeisterung für die sikvorstand gewählt, in dem er sich Musik konnte er ebenfalls an seine nun bereits über 40 Jahre tatkräftig Kinder weitergeben, welche alle mu- engagiert. Er war neun Jahre lang sikalisch tätig sind und den Vater mit Archivar und zwei Jahre lang Kapell- Stolz erfüllen. meisterstellvertreter. Die Harmoniemusik wird in diesem Im Sommer 1973 konnte Willi seine Jahr ein halbes Jahrhundert alt, über musikalischen Führungsqualitäten 30 Jahre davon wurden von Willi erstmals unter Beweis stellen, indem musikalisch geprägt und nicht nur er den erkrankten Kapellmeister Au- die Zahlen sind beeindruckend. Er gust Ebster vertrat. Im Anschluss an ist auch für viele Ansprechpartner in Kapellmeister und Ehrenmitglied Willi BItschnau diese ersten Erfahrungen absolvier- privaten Belangen und Willi hat im- te Willi von 1973 bis 1975 die Kapell- Willi zu ihnen, da sie wussten, dass er mer ein oenes Ohr für die Probleme meisterausbildung in Egg. Im Jahr in musikalischen Bereichen niemals der anderen. Für seine aufopferungs- 1977 übernahm er den Taktstock bei „Nein“ sagen konnte. So ist er auf volle und immer noch aktive Tätig- der Harmoniemusik Stallehr – Bings dem einen oder anderen Vereinsfoto keit als Kapellmeister, Notenarchivar, – Radin. Seine musikalischen Füh- zu erkennen und bewies seine Fä- Stabführer, Instrumentallehrer, Ar- rungsqualitäten entdeckten auch higkeiten als Musiker. chivar, Musikant und Förderer junger andere Vereine und holten ihn in Willi hat sich bei der Harmoniemusik Talente danken die Musikanten Willi ihre Reihen. So war Willi Kapellmeis- Stallehr – Bings – Radin sehr in der Bitschnau mit der Ernennung zum ter in St.Gerold von 1975 bis 1977, Ausbildung von Jungmusikern en- Ehrenkapellmeister der Harmonie- Kapellmeister in im Jahr 1977 gagiert und zahlreiche Musikanten musik Stallehr – Bings – Radin. und von 1979 bis 1987 Kapellmeister selbst ausgebildet. Auf seinen Schul- in . tern beruht auch die seit 2006 beste-

Festschrift Seite 11 Einen kleinen Einblick in Bings-Stallehr war, den Aufruf an fand am 22. September 1958 zu unsere Vereinsgeschichte alle Musikfreunde, sich zu melden. Ehren des Hochzeitspaares Adolf Er versuchte mit persönlichem Ein- und Erika Burtscher statt. Am dar- Die Vereinsgeschichte der Harmonie- satz möglichst viele für die Musik zu auf folgenden Cäcilia– Sonntag war musik Stallehr - Bings - Radin ndet begeistern. Es stellten sich 23 Willige die kleine Kapelle schon in der Lage sich gut dokumentiert in mehreren zur Verfügung ein Instrument zu er- die Messe zu gestalten und vor der Chronikbüchern. Besonders schön lernen. anzusehen sind die älteren Jahrgän- Der Wille für eine ge, die noch von Hand geschrieben Kapelle war nun und mit Fotos und Zeitungsartikeln da, es wurden gestaltet sind. Immer wieder nden allerdings noch sich kleine persönliche Bemerkun- viele Instru- gen des jeweiligen Chronisten zu mente und eine einzelnen Personen und Ereignissen, Lehrkraft benö- was das Lesen sehr spannend macht. tigt. Die Instru- Unsere Vereinsgeschichte nden sie mente wurden nun folgend aufgearbeitet. vom Instrumen- tenbauer Roh- Das Gründungsjahr 1958 ner – Hintereg- ger geliehen In der näheren Umgebung der dörf- und man begab lichen Gemeinschaft der Gemeinde sich auf die Su- Stallehr und den Parzellen der Stadt che nach einem Bludenz, Bings und Radin, wurden in der Chronik die einzelnen Musikkapellen teilwei- so genannten 02. Dezember 1958 – Gründungsversammlung im Schulhaus in Stallehr se schon Ende des 19. Jahrhunderts „Instruktor“. Der ins Leben gerufen. Diese Klangkör- aus Bludenz stammende Musiker Bingser Kirche zwei Märsche vorzu- per gestalteten das gesellschaftliche Franz Studer stellte sich kostenlos führen. Die Bevölkerung konnte das Leben entscheidend mit und waren zur Verfügung und zählte somit zu Ergebnis einer intensiven Probezeit xe Bestandteile der Orte. Vor dem den Männern der ersten Stunde. Mit bewundern - man bedenke, dass die Jahr 1958 regte sich in der Bevölke- seiner Mithilfe gelang es Musiker meisten Musikanten von Beginn an rung immer wieder der Wunsch nach auszubilden. 15 hielten den Som- an ngen ein Instrument zu erlernen einer eigenen Dorfmusik. Das ist nur mer durch und man konnte bald an - und der Auftritt war ein großer Er- verständlich, stellt man sich ein reges eine erste Ausrückung denken. Ein folg. Doreben ohne einen Musikverein Instrument zu erlernen ist nicht ganz Am 2. Dezember 1958 wurde die vor, wird es wahrlich leise und trist. einfach, auch wenn der Wille da war, Gründungsversammlung im alten Besonders bei der Dorugend war wurden unzählige Stunden dafür Schulhaus von Stallehr einberufen. der Wunsch nach einem Klangkör- ehrenamtlich investiert. Als vorläu - per sehr stark. Dieser Wunsch wurde ger Kapellmeister wurde Josef Knall immer intensiver und so erließ Ale- erkoren, denn er hatte vorher schon xander Galehr, welcher zu der Zeit ein Instrument beherrscht. Kommandant der Ortsfeuerwehr Die erste öentliche Ausrückung

Festschrift Seite 12 Ein Ausschuss musste gewählt wer- und drei Beiräten (allesamt Männer). rumente anzuschaen. Durch die bei den und dieser Gründungsausschuss Ein großer Meilenstein war gesetzt, einer Haussammlung eingenomme- setzte sich laut Chronik wie folgt zu- der Vorstand ging daran, Satzungen nen Spenden konnten 17 Instrumen- sammen: auszuarbeiten und die Musikanten te angeschat werden, eine wirklich waren mit Eifer dabei neue Stücke zu beachtliche Leistung, verwirklicht erlernen. durch die Unterstützung der Bevöl- Im Jahr 1958 folgten noch zwei Aus- kerung und den Gemeinden. rückungen, am 20. Dezember 1958 Mit den neuen Instrumenten konn- zum Abschluss der Treibjagden für ten die folgenden Ausrückungen wie den Jagdpächter und zu Silvester Erstkommunion, Fronleichnam, Tag nahm das in der Gegenwart schon der Blasmusik und diverse Ständ- zur Tradition gewordene Silvester- chen sehr gut absolviert werden. Die blasen seinen Anfang. Musikanten rückten noch in ihrer eigenen Zivilkleidung aus, eine An- 1959 – 1961 Die Anfangsjahre schaung einer Tracht wurde aber – kontinuierlicher Aufbau schon geplant. Zu Silvester 1959 wurde die Bevöl- Das Jahr 1959 hatte für die junge kerung nicht nur mit Märschen ver- Harmoniemusik viele Höhepunkte, wöhnt, es konnte auch das neue Bild so gestaltete die als Osmanen ver- des Musikvereins bewundert wer- Alexander Galehr kleidete Musik den Faschingsumzug den. Die Kapelle rückte zum ersten Obmann...... Alexander Galehr in Bludenz mit. Eine große Aufgabe Mal voller Stolz in der neuen Tracht Obmann Stv ...... Franz Rauch für den Vorstand war es, eigene Inst- aus. Kapellmeister ...... Josef Knall Kassier ...... Anton Kraxner Schriftführer ...... Aubert Martin Archivar ...... Wilhelm Burtscher

Beiräte Stallehr...... Ferdinand Martin Bings ...... Emanuel Muther Radin ...... Adolf Burtscher

Zum ersten Ehrenmitglied wurde Franz Studer gewählt und ihm so für die geleistete Arbeit gedankt. Stallehr wurde zum Sitz des neuen Vereins gewählt und der Name mit „Vereinigte Harmoniemusik Stallehr- Bings- Radin“ festgelegt. Die Kapelle bestand aus einem Ehrenmitglied, Obmann, 17 aktiven Musikanten 28. Mai 1959 – Fronleichnam

Festschrift Seite 13 ellen Belastungen waren sehr groß und die Mitglieder investierten sehr viel ihrer privaten Zeit ehrenamtlich für die Gemeinschaft. Damit aber noch nicht genug für das Vereins- jahr 1961, neben einem Platzkonzert und dem Tag der Blasmusik wurde ein zweitägiges Gründungsfest or- ganisiert. Am 12. und 13. August lud die Harmoniemusik Stallehr - Bings - Radin zu ihrem Fest. Diesem Ruf folgten etliche Musikkapellen aus der Umgebung und auch die Hot- zenwald Bauernkapelle Görwhil aus dem Schwarzwald. Das Fest war ein voller Erfolg, die Mitglieder der Har- moniemusik Stallehr - Bings - Radin Vereinigte Harmoniemusik 1959 – Im Probelokal mit neuer Tracht stellten neben ihrem musikalischen Das Vereinsjahr 1960 brachte neben Der Musikverein zählte zu diesem Können auch ihr Organisationstalent Ausrückungen im Fasching, zu kirch- Zeitpunkt 19 aktive Mitglieder. unter Beweis. lichen Anlässen und Ständchen die Das Jahr 1961 brachte neben den Im September folgte dann ein zwei- erste Teilnahme an einem Musikfest. Fasnachtkonzerten und kirchlichen tägiger Besuch der Hotzenwald Bau- Am 6. Juni 1960 spielte die Harmo- Anlässen das erste Wertungsspiel ernkapelle Görwhil, somit der zweite niemusik beim Bezirksmusikfest in der Harmoniemusik Stallehr - Bings Musikausug. Klösterle, zudem war das auch ihr - Radin mit sich. Beim Bezirksmusik- Bei der Generalversammlung am erster Bühnenauftritt. Die Bevölke- fest in Thüringen am 4. Juni erreichte 16. Dezember 1961 konnte der Ver- rung im Dorf selbst wurde zum ers- der Verein mit der Ouvertüre „Fest- ten Gartenkonzert in Bings geladen klänge“ den zweiten Rang. und die Erönung des Gemeinde- In den ersten drei Jahren des Be- saales in Stallehr wurde von der Ka- stehens hatte sich die Harmonie- pelle musikalisch umrahmt. musik rasant entwickelt. Man muss Für die großartigen Leistungen in sich vorstellen, dass der Klangkör- den ersten Jahren wurden die Mit- per innerhalb eines Sommers fähig glieder mit dem ersten Musikausug, war, eine Messe zu gestalten und er einer zweitägigen Ländlerundfahrt, konnte in der Folgezeit die Umrah- im Oktober belohnt. Dieser Ausug mung kirchlicher und weltlicher An- war als erste Probe gedacht. lässe übernehmen. Die Anschaung Bei der Generalversammlung im von Instrumenten und einer Tracht, Jänner 1961 wurde der erste Kapell- wobei hier auch Sto für Trachten meisterwechsel vollzogen. Die musi- neuer Mitglieder inkludiert gewesen kalische Leitung übernahm nun Ar- war, stellten weitere Meilensteine für tur Rützler aus Braz. den jungen Verein dar. Die nanzi- Jänner 1961 – Kapellmeister Artur Rützler

Festschrift Seite 14 ein auf eine erfolgreiche Anfangs- Kapellmeister Rützler sein Amt nie- in Stallehr. Weiters nahm der Klang- zeit zurückblicken. Instrumente derlegen. Ihm folgte Josef Fröwis aus körper unter neuer musikalischer und Trachten waren angeschat, Bludenz. Führung an mehreren Festen teil. Im erste Konzerte, Musikausüge und ersten Jahr seiner Kapellmeistertä- das Gründungsfest waren gut über- tigkeit in Stallehr hielt Kapellmeister standen. In der Vereinsführung gab Fröwis 105 Proben ab – man beden- es einen Wechsel, Obmann wurde ke, dass ein Jahr 52 Wochen hat - und Adolf Burtscher, sein Stellvertreter bestritt 13 Ausrückungen. Bei der Josef Schwärzler. Alexander Galehr, der sein Amt niederlegte, wurde im Zuge der Generalversammlung zum Ehrenobmann erklärt. Er war der Mann an der Spitze eines jungen Ver- eines, der es in kurzer Zeit sehr weit gebracht hatte. Ihm wurde für seine Arbeit gedankt und diese durch den Titel des Ehrenobmannes geehrt. Die Anfangszeit war nun bestens über- Jänner 1963 – Kapellmeister Josef Fröwis standen, die Harmoniemusik zählte bei erwähnter Generalversammlung Das Vereinsjahr 1963 hatte aber noch 20 aktive Mitglieder, sechs Lehrlinge sehr viel zu bieten. Beim Faschings- Jänner 1963 – Obmann Alfons Baldauf und 59 passiv unterstützende Mit- umzug in Bludenz gewann die Har- glieder. Der Verein wurde am 6. März moniemusik Stallehr - Bings - Radin Generalversammlung vollzog sich 1959 als 105. Mitgliedskapelle in den mit ihrer Verkleidung als afrikani- erneut ein Obmannwechsel, Alfons Vorarlberger Harmoniebund aufge- sche Ureinwohner den ersten Preis. Baldauf übernahm von da an dieses nommen, ein großer Erfolg. Im Sommer folgte dann ein Waldfest Amt.

1962 – 1967 Neue Herausforderungen

Das Vereinsjahr 1962 begann wie die letzten viel versprechend und die Harmoniemusik absolvierte ihre Aufgaben mit Bravour. Ende des Jah- res 1962 wurde der Verein aber von der ersten vereinsinternen Krise ge- schüttelt und es gab einen Wechsel an der Führungsspitze. Ernst Mar- tin übernahm bei der Generalver- sammlung das Amt des Obmannes. Aufgrund akuten Musikermangels musste allerdings im Frühjahr 1963 Juni 1964 – 40 Jahre Vorarlberger Harmoniebund, 150 Jahre Bürgermusik

Festschrift Seite 15 Musikalisch waren die folgenden Zu seinen ersten Ausrückungen zähl- Jahre von intensiver Arbeit des Ka- te eine im November gemeinsam mit pellmeisters Josef Fröwis geprägt, dem kurz davor gegründeten Kame- im Folgejahr wurden 117 Proben ab- radschaftsbund. gehalten. Ebenso leistete Obmann Rückblickend kann gesagt werden, Alfons Baldauf vereinsintern viel Ar- dass Josef Fröwis dem jungen Ver- beit für die Erhaltung der Kamerad- ein musikalisch einen Schub nach schaft. vorne bescherte, das gute Abschnei- Neben den üblichen Ausrückungen den beim Wertungsspiel war nur die nahm die Harmoniemusik im Juni Spitze des Eisberges. Am Ende des 1964 auch beim 10. Vorarlberger † 1965 – Rudolf Burtscher Jahres präsentierte sich die Harmo- Bundesmusikfest in Rankweil teil. niemusik mit 21 aktiven und 65 pas- Verein auf das erste größere Wer- Das Vereinsjahr 1964 wie das Ver- siven Mitgliedern sehr gut. tungsspiel anlässlich des Gründungs- einsjahr 1965 brachten zwei der festes in Bürs vor. Am 25. September traurigsten Ausrückungen der Ver- 1968 – 1974 Wilde Jahre? erreichte die Kapelle dann mit der einsgeschichte mit sich. Ouvertüre „Hans im Glück“ den 1. Rang. Eine umsichtige und uner- müdliche Vereinsleitung konnte die Früchte ihrer Arbeit ernten, ein gro- ßer Erfolg für den jungen Verein. Der wirklich genaue Wertungsbericht ist in der Chronik ersichtlich, teilweise ist das vorgetragene Stück in den einzelnen Takten beschrieben. Nach einem weiteren erfolgreichen August 1968 – Vereinsltg. beim 10-jährigen Jubiläum musikalischen Jahr übergab Diri- † 1964 – Richard Türtscher gent Josef Fröwis im Oktober 1967 Im Jahr 1968 wurde die Harmonie- die musikalische Leitung an Günther musik Stallehr - Bings - Radin stol- 1964 verunglücke Gründungsmit- Warmuth. ze zehn Jahre alt. Zu diesem Anlass glied Richard Türtscher, ein Jahr da- wurde im August ein zweitägiges rauf wurde Vereinsmitglied Rudolf Jubiläumsfest veranstaltet und zahl- Burtscher aus seinem jungen Leben reiche Musikkapellen folgten der gerissen. Einladung und feierten mit. In den Die Harmoniemusik Stallehr - Bings ersten zehn Jahren war sehr viel pas- - Radin erwies ihren Kameraden die siert und sehr viel an Aufbauarbeit letzte Ehre und begleitete sie musi- geleistet worden. Das Fest war die- kalisch zu ihrer letzten Ruhestätte. sen Anstrengungen würdig und ein Musikalisch war das Jahr 1966 ein schöner Erfolg. weiterer kleiner Meilenstein in der Davor wurde der Verein durch zwei Vereinsgeschichte. Kapellmeister tragische Unglücke gebeutelt. Im Fröwis arbeitete sehr intensiv mit Oktober 1967 – Kapellmeister Günther Warmuth März mussten die Mitglieder ihren dem Klangkörper und bereitete den

Festschrift Seite 16 Kameraden Wilhelm Burtscher zu visuell verwöhnt. Dies war der erste Grabe tragen und im folgenden Mai ozielle Auftritt in dieser Tracht. verunglückte Raimund Schäfer. Ein musikalischer Höhepunkt des Vereins fand am 2. Juli 1972 statt. Die Kapelle nahm mit den Stücken „Klei- ne Festmusik“ und dem Solostück für Flügelhorn „Meine Königin“ am Wertungsspiel in teil. Eine intensive Probezeit ging dem vor- aus und diese wurde auch belohnt. † 1968 – Wilhelm Burtscher Die Harmoniemusik Stallehr - Bings - Radin erreichte den 1. Rang mit Am Ende des Vereinsjahres 1970 be- Auszeichnung. Dieses wahrlich aus- stand die Harmoniemusik, den Auf- gezeichnete Ergebnis wurde eupho- † 1968 – Raimund Schäfer zeichnungen des Kapellmeis- Das folgende Jahr 1969 war relativ ters über den angespannt. Am Ende des Jahres ver- Probenbesuch zeichnete die Kapelle den niedrigs- zu entnehmen, ten Mitgliederstand seit der Grün- schon wieder dung, 14 aktive Mitglieder zählte aus über 20 der Verein. Zudem kam erschwerend Mitgliedern. hinzu, dass Kapellmeister Günther Zum Mutter- Warmuth den Verein verließ. Anfang tagskonzert 1970 konnte zumindest etwas auf- 1971 war der geatmet werden, denn mit August Saal dicht ge- Ebster fand sich ein neuer musikali- füllt und neben scher Leiter. Der in Bürs wohnhafte den musikali- Ebster nahm sich der Harmoniemu- 1972 – Vereinigte Harmoniemusik Stallehr-Bings-Radin schen Klängen sik an und führte den Taktstock. wurde die Be- Ein Novum war das erste Muttertags- risch gefeiert und gab dem Verein völkerung mit der neuen Musiktracht konzert des Vereins, welches bei der neuen Auftrieb. Dieser Rang bedeu- Bevölkerung großen Anklang fand. tete eine wesentliche musikalische Es wurde aufgrund seines großen Steigerung des Vereins und man Erfolges jährlich gespielt und stellt wollte sich nicht auf den Lorbeeren in der Gegenwart den musikalischen ausruhen. Die Probenarbeit ging mit Höhepunkt des Jahres dar. Zu die- Intensität weiter. Die Harmoniemu- sem Zeitpunkt nahm auch das be- sik präsentiere sich stolz. liebte Verteilen von Blumen seinen Der Verein zählte am Ende des Jahres Anfang. Zu Beginn wurden diese nur 24 aktive und schon 84 passiv unter- an die älteste, die jüngste und an die stützende Mitglieder. kinderreichste anwesende Mutter vergeben. 1970 – Kapellmeister August Ebster

Festschrift Seite 17 Das Vereinsjahr 1973 begann wie wunden werden. In der Chronik ist schlossen. Die Musikkapelle war per- das vorhergegangene, allerdings er- immer wieder von einem umsichti- sonell weg vom Mitgliedermangel krankte Kapellmeister August Ebster. gen Obmann die Rede, der sich mit und konnte auf gute Zeiten hoen. Vertreten wurde er in der Zeit von Leib und Seele der Organisation der Mai bis Oktober von dem erst 22- Harmoniemusik verschrieb. Seine 1975 – 1979 Eine turbulente jährigen Tenoristen Willi Bitschnau. Nachfolge trat Edmund Jenny an. Zeit des Umbruchs Beim folgenden Muttertagskonzert wurde Alfons Baldauf zusätzlich zum In den folgenden beschriebenen Ehrenmitglied ernannt und vom Jahren tat sich im Verein der Vorarlberger Blasmusikverband mit Harmoniemusik Stallehr - Bings - Ra- dem goldenen Förderzeichen für din sehr viel. Viele Dinge passierten seine Verdienste geehrt. und so ist dieser Zeitraum einer der Dies war ein doch bedeutender ereignisreichsten der Vereinsge- Wechsel in der Vereinsführung. Bis schichte. Edmund Jenny waren alle Obmän- Beim Muttertagskonzert 1975 durf- ner keine aktiven Musikanten. Edmund Jenny spielte Tuba 1973 – Willi Bitschnau im Klangkörper. Das In diesem Jahr war aber auch Ob- Amt des Obmannes mann Alfons Baldauf zehn Jahre im ist in „guten“ wie Amt und legte dieses bei der Gene- auch in „schlechten“ ralversammlung am 14. Dezember Zeit kein leichtes und 1973 nieder. Oziell verabschiedet aktives Mitglied beim wurde er beim Muttertagskonzert Verein und gleichzei- 1974. In seine Amtszeit el gleich zu tig Organisator und Beginn schon eine leichte Krise, die Verantwortlicher für es zu meistern galt. Weiters musste das Vereinsgesche- ein Jubiläumsfest organisiert wer- hen zu sein, muss 1975 – Franz Studer, neue Tracht der Marketenderinnen den, Kapellmeisterwechsel und ein nicht immer ein Vor- personeller Tiefstand mussten über- teil bedeuten. Unter seiner Führung ten die Marketenderinnen in einer wurden jedoch bald eine Rundfunk- neu geschneiderten Tracht ausrü- aufnahme, ein Volksmarsch und ein cken und diese der Öentlichkeit Frühschoppen auf der Davenna, präsentieren. Geehrt wurde Grün- dem Hausberg Stallehrs, organisiert. dungs- und Ehrenmitglied Franz In weiterer Folge wurde auch ein Studer für seine 50- jährige Tätigkeit Ausug nach Bargau in Baden-Würt- beim Vorarlberger Blasmusikverband temberg unternommen und eine mit der Goldenen Ehrenspange und Freundschaft zwischen den Musik- vom Verein selbst mit dem goldenen vereinen entstand. Ehrenring. Das Vereinsjahr 1974 wurde mit 1973 - Neuer Obmann Edmund Jenny, Alfons Baldauf der 16. Generalversammlung abge-

Festschrift Seite 18 Schon im Jahre 1974 entschloss sich mit 27 aktiven Musikanten, 2 Marke- von Altbürgermeister Eugen Burt- der Musikfreund Erwin Tochmann tenderinnen und einem Fähnrich. scher entworfen und im Februar aus Frohnstetten (Deutschland) der Das Vereinsjahr 1976 verlief etwas 1977 konnte der Bauausschuss ge- „fahnenlosen“ Harmoniemusik eine ruhiger als das vorherige, dafür war gründet werden. Bau- Obmann wur- Fahne zu nanzieren und seine Frau das folgende umso ereignisreicher. de Herbert Hebein und er konnte sollte Fahnenpatin werden. Die Vor- bereitungen dafür waren lang und ergiebig und zu diesem erfreulichen Anlass wurde ein Fest zur Fahnen- weihe geplant. Der Beginn der Pla- nungen war schon im Herbst 1974, das Fest fand vom 11. bis zum 13. Juli 1975 statt. Dies war ein großer Schritt für den Verein, denn die nun geweihte Fah- ne konnte bei Umzügen und Festen präsentiert werden, wie beim auf die Fahnenweihe folgenden Marschmu-

1976 – Die Harmoniemusik stolz mit ihrer Fahne bei der Bingser Volksschule Neben dem dreitägigen Ausug auf die Hilfe der Bevölkerung zäh- nach Egg in Kärnten stand der Neu- len. Es wurde eine Haussammlung bau des Probelokals an. Bisher hatte durch Ehrenmitglied Alfons Baldauf die Kapelle in einem Kellerraum des injiziert und eine Bausteinaktion ge- 1975 Fest anlässlich der Fahnenweihe Gemeindesaales geprobt, heute be- startet. ndet sich dort der Vereinsraum des Die Bevölkerung beteiligte sich sehr Festobmann ...... Manahl Heinrich Frauenbundes. Dieser Raum wurde stark an diesen Aktionen und es ist Obmann ...... Edmund Jenny immer enger für den wachsenden erstaunlich, dass in so kleinen Ge- Spender...... Erwin Tochmann Klangkörper und eine neue Lokali- meinden so viel Geld für den Neu- mit Frau Hannelore und Sohn tät musste geschaen werden. Der bau zusammengetragen werden Erster Fähnrich ...... Rudolf Luger Wunsch wurde schon bei der Gene- konnte. Das war der Beweis für die ralversammlung 1975 vorgebracht, Wertschätzung, die die Bevölkerung sikwettbewerb in . Das Ver- da standen dem Verein aber noch der Harmoniemusik entgegenbrach- einsjahr 1975 war personell gesehen keine Eigenmittel zur Verfügung. te. Neben den Gemeinden selbst ebenfalls ein großer Schritt, am Ende Der Plan für das Probelokal wurde sponserten viele Firmen in der Um-

Festschrift Seite 19 gebung das Material für den Bau. aktive und an die 100 passiv unter- Anlass der Bevölkerung zu danken Der Grund wurde von der Gemein- stützende Mitglieder. und verdiente Musikanten zu eh- de Stallehr kostenlos zur Verfügung Das neue Vereinsjahr brachte das ren. Nach 20 Jahren wirkten immer gestellt. Einem Auszug aus einer erste erfolgreich bestrittene Mut- noch zwei Gründungsmitglieder im Niederschrift der Gemeindevertre- tertagskonzert unter neuer musi- Klangkörper mit, es waren dies Ger- tung zu entnehmen war die Fläche, kalischer Leitung und das Jubiläum man Stemmer und Franz Studer. 2.6 solange die Harmoniemusik beste- 20 Jahre Harmoniemusik Stallehr- Am Fest beteiligte sich die Bevölke- Bings- Radin. rung aktiv wie auch passiv und viele

1977 – „Baustein“ zum Bau des Probelokales hen sollte, als Probelokal gewidmet. Mit großem Einsatz und Idealismus der Musikanten, allen voran Bau- Obmann Herbert Hebein, wurden unzählige Arbeitsstunden in der Freizeit geopfert und der Rohbau konnte nach über 700 Stunden im 1977 – 20 Jahre Harmoniemusik Stallehr-Bings-Radin Oktober 1977 fertig gestellt werden. Für den Innenausbau wurden weite- Ein Probelauf für das Jubiläumsfest Musikkapellen sowohl aus der Umge- re Geldmittel von der Stadt Bludenz, war das große Fest zur Fahnenweihe bung als auch aus der Ferne feierten der Gemeinde Stallehr und der Dorf- drei Jahre zuvor und so wurde schon mit. Die befreundete Kapelle aus Egg bevölkerung zur Verfügung gestellt. früh mit den Vorbereitungen begon- in Kärnten kam zum ersten Mal zu Noch bevor damit begonnen wurde, nen. Das dreitägige Fest vom 14. Besuch. Im selben Vereinsjahr konn- war das Vereinsjahr zu Ende und es bis zum 16. Juli 1978 war ein voller te mit größtem Einsatz verbunden gab eine Änderung in der Führungs- Erfolg und auch ein willkommener das Probelokal soweit fertig gestellt riege. Nach acht Jahren Kapellemeis- werden, dass darin geprobt werden tertätigkeit übergab August Ebster konnte. Somit war das vergangene den Taktstock an Willi Bitschnau, der Vereinsjahr sehr erfolgreich und ein ihn schon zuvor in einigen Fällen neuer Mitgliederhöchststand von 33 vertreten hatte. In der Ära von Ebs- Aktiven konnte erreicht werden. ter bekam der Klangkörper einen Das neue Jahr 1979 brachte im Mai neuen Auftrieb, gestärkt durch die eine erste sehr erfolgreiche Teilnah- ausgezeichneten Ergebnisse bei den me am Wertungsspiel in Braz unter verschiedensten Wettbewerben. Am Kapellmeister Willi Bitschnau und Ende des Jahres zählte der Verein 29 1977 – German Stemer, Franz Studer dann im Juni die feierliche Erönung

Festschrift Seite 20 des neuen Probelokales. Zu diesem meindepfarrers Michael Bertel, den meisterwechsel gut überstanden, Anlass wurde ein Festakt veranstal- die Kapelle zur letzten Ruhestätte was ausgezeichnete Wertungsspie- tet und der neue Vereinssitz der Öf- begleitete. le, Konzerte und die große Anzahl fentlichkeit präsentiert. Das Vereinsjahr 1979 war mit 43 Aus- an aktiven Musikanten bewiesen. rückungen ein arbeitreiches, aber Größter Meilenstein war in dieser auch ein sehr erfolgreiches. Epoche aber zweifellos der Bau des Dieser beschriebene Zeitabschnitt Musikheimes in Stallehr. Trotz der brachte sehr viel Neues für die Har- vielen investierten Arbeitsstunden moniemusik Stallehr- Bings- Radin. und Ausrückungen wurde in dieser Die Fahne des Vereins war ein wich- Epoche die Kameradschaft bei diver- tiges Symbol für die Kultur in der sen Ausügen und Gemeinschafts- Kapelle selbst, aber auch ein wich- abenden, wie „Preisjassen“, gestärkt. 1979 – Einweihnung der Probelokales tiges Repräsentationszeichen nach Die Harmoniemusik konnte stolz auf Mit der Weihe des Musikheimes war außen. Ein Verein, egal welcher, ist die letzten Jahre zurückblicken und ein Tag der oenen Tür verbunden. ohne ein Zeichen, ohne ein Symbol positiv der Zukunft entgegensehen. Dieser Bau wurde möglich durch die sichtbar für alle, schwer vorstellbar. Unterstützung der Bevölkerung und Der junge Klangkörper musste aber 1980 – 1983 Kontinuierliche Gemeinden. Besonders zu erwäh- lange Zeit ohne auskommen, denn Steigerung nen sind hier für die Gemeinde Stal- eine solche Anschaung ist immer lehr Bürgermeister Josef Schwärzler mit einem großen Kostenaufwand Nach einer recht turbulenten Zeit und der selbstlose Einsatz aller Mu- verbunden. Das Fest dieser Fahne zu mit vielen Neuerungen wurde das sikanten und der mit viel Idealis- Ehren wurde vom Vorstand als Ge- Vereinsjahr 1980 etwas ruhiger. Ne- mus gesegnete Vorstand. Die inves- ben den traditionellen Veranstal- tierten Arbeitsstunden sind genau tungen und kirchlichen als auch aufgelistet, die Zahlen allein von weltlichen Anlässen wurde die Ge- Bau- Obmann Herbert Hebein wir- meinschaft durch einen dreitägigen ken schier unmöglich, wenn man Ausug nach Kärnten gestärkt. Wie bedenkt, dass der Bau in der Freizeit im folgenden Jahr nahm die Kapelle betrieben worden war. Neben Bau- bei mehreren Festen erfolgreich teil Obmann Herbert Hebein leisteten und trat auch selbst als Organisator Günther Walch, Altobmann Alfons von verschiedensten Veranstaltun- Baldauf und Beirat Ferdinand Martin gen in Erscheinung. Um den Verein viele wertvolle Arbeitsstunden. 1979 – Herbert Hebein zu vergrößern, wurden immer mehr Nun hatte die Harmoniemusik einen Jungmusikanten in Eigenregie aus- würdigen Vereinssitz bekommen. neralprobe für das 20- jährige Jubi- gebildet. Diese Aufgabe übernah- Eine produktive Probenarbeit war läumsfest gesehen und beide Feste men, wie auch schon in früherer Zeit, nun erleichtert worden und auch wurden mit Bravour organisiert. Vie- vereinseigene Mitglieder ehrenamt- eine zweckmäßige Unterbringung le „Rohmaterialien“ für ein Zelt und lich. Gerade nach sehr aufregenden der Vereinsutensilien war geschaf- die nötige Einrichtung wurden selbst Jahren war es wichtig, den Verein zu fen. gebaut, was wiederum viel Zeit von stärken und junge Talente zu fördern. Traurigster Höhepunkt im Vereins- den Mitgliedern beanspruchte. Mu- Nur so konnte ein kontinuierlicher jahr war der Tod des geschätzten Ge- sikalisch gesehen war der Kapell- Fortbestand des Vereins und somit

Festschrift Seite 21 ein Erhalter von Kultur und Tradition Im Vereinsjahr 1983 war die Kapel- bisheriger Stellvertreter Herbert He- gesichert werden. le ein Viertel Jahrhundert jung und bein, welcher sich schon beim Bau Musikalisch wurde ebenfalls einiges das wurde mit einem Fest gefeiert, des Probelokals als Bau- Obmann als fortgeführt, so entstand im Juni 1982 gleichzeitig war dies das Bezirkmu- geschickter Organisator erwies. eine weitere Rundfunkaufnahme im sikfest des Blasmusikbezirks Blu- ORF Landesstudio in Dornbirn. Ein denz. trauriger Höhepunkt dieses Vereins- Das dreitägige Fest war wie schon jahres war der Tod von Gründungs- vorangegangene Feste ein großer Erfolg, die Dorfbevölkerung betei- ligte sich aktiv am Aufbau und viele Musikkapellen folgten der Einla- dung. Zum Vereinsjubiläum konnten Gründungsmitglied Franz Studer und Beirat Ferdinand Martin geehrt werden. 1983 – Altobmann Edmund Jenny gratuliert seinem Nachfolger Herbert Hebein 1984 – 1987 Im Schritt – Marsch!

Mit dem neuen Obmann Herbert He- Ein Bild aus glücklichen Zeiten – Alex Galehr mit bein ging es wie gewohnt weiter, die seiner Frau bei einem Geburtstagsständchen Harmoniemusik verwöhnte die Dorf- bevölkerung mit zarten Klängen und obmann Alexander Galehr. erntete dafür große Annerkennung. Der gebürtige Silbertaler war nicht nur ein Mann der ersten Stunde bei 1983 – Die beiden Geehrten beim Muttertagskonzert der Harmoniemusik Stallehr- Bings- Radin. Er war über 20 Jahre Kom- Ferdinand Martin wurde bei der mandant der Ortsfeuerwehr, deren Gründungsversammlung zum Beirat Ehrenmitgliedschaft er ebenfalls er- von Stallehr gewählt und behielt die- hielt. Zusätzlich war er Mitbegründer se Funktion ohne Unterbrechung 25 des Fischereivereins Klostertal und Jahre lang, zudem beteiligte er sich war immer um die Brauchtumserhal- immer wieder –wie Fotos der Chro- tung bemüht. Durch seinen Einsatz nik beweisen- beim Auf- oder Abbau 1984 – Eines der vielen Platzkonzerte konnte die Kapelle 1958 zum ersten bei Festen. Mal ausrücken und er setzte so den Bei der Generalversammlung war Vereinsinterner Höhepunkt war si- Beginn eines noch nicht geschlosse- es Obmann Edmund Jenny möglich cherlich der viertägige Ausug in die nen Kapitels der Musik in der Dorf- auf ein erfolgreiches Jahr, einen po- Steiermark. In diesem Vereinsjahr gemeinschaft. Die Harmoniemusik sitiven Kontostand und ein mit 35 hielt auch bei der Harmoniemusik begleitete ihren Gründungsobmann aktiven Musikanten gestärkten Mu- Stallehr - Bings - Radin die Emanzipa- zu seiner letzten Ruhestätte und er- sikverein zurückzublicken. Er konnte tion ihren Einzug, denn die erste Frau wies ihm mit Trauermelodien die das Amt mit ruhigem Gewissen ab- wurde in den Verein aufgenommen. letzte Ehre. geben und Nachfolger wurde sein Priska Wedam spielte Trompete und

Festschrift Seite 22 wagte sich selbstbewusst in einen konnten nicht nur verdiente Musi- von Männern dominierten Verein. kanten, sondern auch Gönner des Vereines geehrt werden. Erwin Toch- mann, der Fahnenspender, und Ro- man Hermann erhielten das goldene Ehrenzeichen des Verbandes. Erfolgreich wurde das Vereinsjahr mit einem Mitgliederstand von 40 Aktiven abgeschlossen. Einen ungewöhnlichen Höhepunkt brachte das Jahr 1987 mit sich. Der Konzert im Schwimmbad von Erwin Tochmann damalige Bundeskanzler Franz Vra- 1984 – Neuaufnahme von Priska Wedam nitzky besuchte das Ferienlager der wegte sich auf einem guten Weg Höhepunkte des Jahres 1985 waren ÖBB - Waisenkinder in Stallehr. Zu Richtung Zukunft und zählte am die Ehrung von Franz Studer für 60 diesem Anlass rückte die Harmo- Ende dieses Zeitabschnitts 36 akti- Jahre Treue zur Musik vom Vorarlber- niemusik aus – somit wurde der Be- ve Musiker zusätzlich Fähnrich und ger Blasmusikverband und die gut kanntschaftsgrad der zweitkleinsten Marketenderinnen. absolvierte Teilnahme am Marsch- Gemeinde Vorarlbergs wesentlich musikwettbewerb in Nenzing. gesteigert. 1988 – 1989 Wien bleibt Wien Das Vereinsjahr 1986 begann gleich Musikalisch ging es mit einer erneu- mit einer traurigen Aufgabe für den ten Teilnahme an einem Wertungs- Zweifellos Höhepunkt des Vereins- Verein. Der Gründungsbeirat Ferdi- spiel in Thüringen weiter, wobei ein jahres 1988 war die Teilnahme der nand Martin verstarb nach 27- jäh- sehr guter Erfolg erreicht wurde. Harmoniemusik Stallehr - Bings - Ra- riger Funktion als Beirat und wurde Die Kameradschaft wurde auch in din am 9. Österreichischen Blasmu- von der Harmoniemusik zu Grabe diesem Zeitabschnitt gepegt, so sikfest in Wien vom 9. bis zum 12. getragen. Musikalisch ging es er- entstand auch das Bild bei einem Juni. Der Klangkörper aus freulicher weiter, beim Wertungs- Ausug zum Fahnenspender Erwin gab bei mehreren Standkonzerten spiel und Marschmusikwettbewerb Tochmann, ein „Poolkonzert“. in der Innenstadt Wiens sein Können in Nüziders erntete man einen gu- Am Jahresende zog Kapellmeister zum Besten. ten Erfolg. Beim Muttertagskonzert Willi Bitschnau ein positives Resü- Selbst der damalige Bürgermeister mee über seine zehnjäh- Dr. Helmut Zilk besuchte den Verein rige Tätigkeit beim Verein, persönlich. Die Harmoniemusik lock- für die er beim Mutter- te viele Besucher an und hinterließ tagskonzert geehrt wur- ein sehr gutes Bild. de. Unter seiner musika- lischen Leitung wurden zahlreiche Wettbewerbe erfolgreich bestritten, auch ein Verdienst des gesamten Vorstandes. 1986 – Die Jubilare Erwin Tochmann, Hubert Vonblon und Roman Hermann Die Harmoniemusik Stal- rechts und links davon Obm Herbert Hebein und Kpm Willi Bitschnau lehr - Bings - Radin be- Dr. Helmut Zilk im Gespräch mit Kpm Willi Bitschnau

Festschrift Seite 23 läumsfest des Vereins mit sich. Die- ses wurde vom 28. bis 30. Juli 1989 abgehalten und wie schon voran ge- gangene Feste souverän gemeistert.

1989 – Jubiläumsfest – 30 Jahre Harmoniemusik Am Abschluss des Vereinsjahres konnte auf zwei festreiche Jahre mit vielen erfolgreich absolvierten Auf- tritten zurückgeblickt werden. 1988 – Die Harmoniemusik Stallehr-Bings-Radin nimmt Aufstellung vor dem Europahaus in Wien 1990 – 1997 Harmonie hält Neben einigen Führungen in der Die Harmoniemusik trug die musika- uns zusammen, Harmonie Stadt selbst, bei denen den Musi- lische Botschaft gemeinsam mit drei hat uns vereint kanten aus dem Ländle die Haupt- anderen Vereinen aus Vorarlberg in stadt gezeigt wurde, standen auch die Bundeshauptstadt. Dieses Fest Zu Beginn des neuen Jahrzehnts wur- mehrere Gesamtkonzerte mit allen hinterließ bei jedem Mitglied einen de die Jugendausbildung fortgesetzt aus den Bundesländern angereisten bleibenden Eindruck und war ein und junge Musikanten in Eigenregie Musikkapellen auf dem Programm. ganz besonderes Erlebnis. ausgebildet. Dadurch konnten jedes Ein Highlight war der Festzug zum Ein weiterer Höhepunkt im Musikjahr Jahr neue Mitglieder aufgenommen Rathausplatz. war die Mitgestaltung des Jubiläums werden. Das erste Vereinsjahr war der örtlichen Feuerwehr, von vielen erfreulichen Auftritten sie feierte ihr 100- jähriges gefüllt, leider verließ bei der Gene- Bestehen. ralversammlung am Ende des Jahres In der Dorfgemeinschaft das letzte aktive Gründungsmitglied beteiligte sich die Harmo- den Verein. Nach 33 Jahren aufopfe- niemusik an der Einwei- rungsvoller und selbstloser Tätigkeit hung des neuen Gemein- für die Gemeinschaft trat Franz Stu- deamtes in Stallehr. der als Klarinettist in seinem 81. Le- Das nächste Vereinsjahr bensjahr aus dem Klangkörper aus. brachte neben einem sehr Talentierter Nachwuchs stellte sein guten Abschneiden beim Können in den folgenden Jahren un- Wertungsspiel in Bludenz ter Beweis, so traten im Vereinsjahr 1988 – Festzug zum Rathausplatz auch das 30- jährige Jubi- 1991 die ersten drei Mitglieder zum

Festschrift Seite 24 Jungmusiker Leistungsabzeichen mit dem Spruch der Vereinsfahne: rigen Anlässen ausrücken. Im Juni (JMLA) an und konnten diese Prü- „Harmonie hält uns zusammen, Har- verstarb Ehrenmitglied und Altob- fung mit Erfolg bestehen. Es waren monie hat uns vereint.“ Sein Nachfol- mann Alfons Baldauf und im August dies Birgit Werle, Daniela Dünser und ger wurde sein Stellvertreter Egon rief der Herrgott den früheren Ka- Thomas Dünser und sie wurden ab Brändle aus Bings. Der Verein be- pellmeister August Ebster zu sich. dem Muttertagskonzert im Mai 1992 stand zu dem Zeitpunkt aus 35 akti- zu den ersten Trägern des JMLA in ven Musikantinnen und Musikanten, Bronze bei der Harmoniemusik Stal- einem Fähnrich, zwei Marketende- lehr- Bings- Radin. rinnen, drei Beiräten und 92 passiv unterstützenden Mitgliedern.

† 1995 – Alfons Baldauf, August Ebster Beide wurden von der Musikkapelle musikalisch zu Grabe getragen. Fröhlicher begann das folgende Vereinsjahr und es konnten neben dem Muttertagskonzert zu vielen 1991 – Daniela Dünser, Birgit Werle, Thomas Dünser heiteren Anlässen gespielt werden, erhalten das Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze wie die Diamantene Hochzeitsfeier 1994 – Neuer Obmann Egon Brändle von Ehrenmitglied Franz Studer. Am Sportlich sorgten die Musikanten mit Mit großem Elan ging dieser ans Ende des Vereinsjahres 1996 bestand ihrem ersten Platz beim Fußballtur- Werk und es wurde für den folgen- die Harmoniemusik aus 40 aktiven nier in St. Gerold für Aufsehen und den Fasching ein „Maharadscha“ – Mitgliedern, wovon 13 weiblich wa- bewiesen, dass Musikanten nicht nur Kostüm für die Kapelle angefertigt. ren, 110 passiven Mitgliedern und 6 lange im Gasthof sitzen können. Im Ehrenmitgliedern. Vereinsjahr 1993 zählte neben dem Leider begann das nächste Vereins- traditionellen Muttertagskonzert jahr traurig und die Mitglieder der das 35- jährige Jubiläumsfest zu den Kapelle erwiesen im Jänner 1997 musikalischen Höhepunkten. Bei der ihrem Gründungsmitglied und be- Generalversammlung legte Obmann liebten Wirten Josef Schwärzler die Herbert Hebein nach zehn aufop- letzte Ehre. ferungsvollen Jahren seine führen- 1994 – Harmoniemusik als „Maharadscha“ de Position beim Verein zurück. Er konnte ein positives Resümee zie- Weitere Jungmusikantinnen und hen, viele Feste und Ausüge wur- -musikanten absolvierten das Jung- den unter ihm organisiert, zudem musikerleistungsabzeichen in Bron- war er eine treibende Kraft beim Bau ze und am Ende des Jahres konnten des Probelokals. Unter ihm wurde wieder neue Mitglieder ihren Mit- die Jugendausbildung weiter voran- gliedsausweis in Empfang nehmen. getrieben, Trachten und Instrumen- Im Vereinsjahr 1995 musste die Har- † 1997 te angeschat. Er schloss seine Rede moniemusik zu zwei besonders trau- Josef Schwärzler

Festschrift Seite 25 verzeichnet. So präsentierte sich der Verein sehr gut mit 38 aktiven Mit- gliedern und über 100 passiv unter- stützenden Mitgliedern.

1998 – 2003 Die Musik, die geht uns ins Blut

Die Ansprüche, die der Verein an sei- nen Obmann und seinen Ausschuss stellten, waren am Beginn dieser Amtsperiode nicht gerade gering. 1997 – Herbert Hebein, Willi Bitschnau, Günther Walch Neben Faschingsumzug in neuem Kostüm und dem Muttertagskon- Anfang Mai gestaltete der Musik- Nach einem fröhlichen Oktoberfest zert stand ein Jubiläum vor der Tür. verein das 70- jährige Jubiläum des in Stallehr folgte der Abschluss des Zu diesem Anlass wurde der Verein Viehzuchtvereines Bings mit. Darauf Vereinsjahres 1997. Bei der General- Ende Mai 1998 vor traumhafter Ku- folgte das traditionelle Muttertags- versammlung legte Obmann Egon lisse fotogra ert. konzert, bei dem die Mitglieder Her- Brändle sein verantwortungsvol- Höhepunkt dieses Jahres war aber bert Hebein und Günther Walch für les Amt nieder und ein Nachfolger zweifellos das Fest zum 40 Jahre ihre langjährige Ausschusstätigkeit wurde in Kassier Günther Walch ge- Jubiläum des Vereins. Es fand am mit der Verdienstmedaille vom Ös- funden. Obmannstellvertreter blieb 18. und 19. Juli in Stallehr statt. Alle terreichischen Blasmusikverband in Adolf Bitschnau. Ortsvereine, sowie Musikkapellen Silber und Willi Bitschnau für 20 Jah- In diesem Zeitabschnitt wurden aus Bürs, Dalaas, Egg bei Hermagor, re Kapellmeister mit dem silbernen schöne Feste organisiert und vor Wald a. A., Nüziders, Tschagguns und Ehrenzeichen geehrt wurden. allem wurden einige Neuzugänge Klösterle folgten der Einladung.

1998 – 40 Jahre Harmoniemusik Stallehr-Bings-Radin Alle Vereinsmitglieder halfen tatkräf- tig mit und so wurde dieses Fest un- 31.05.1998 – Aufgenommen in Bings, hinter dem Zunftlokal vergesslich.

Festschrift Seite 26 nicht um eine Franz Studer zu seiner letzten Ru- schöne junge hestätte begleiten. Das war für alle Dame mensch- Musikantinnen und Musikanten licher Natur, sehr schwer. Franz Studer wurde sondern um die sehr geschätzt und war auch nach schönste Kuh seiner aktiven Zeit immer bei Ver- Österreichs. anstaltungen präsent, solange es Amtstierarzt Dr. seine Gesundheit zuließ. Das neue Markus Netzer Jahr begann meistens mit einem aus Unterbings Geburtstagsständchen am 4. Jänner war der Besit- bei ihm zu Hause in Bludenz. Jünge- zer der schönen ren Mitgliedern war er ein Vorbild an Dame. Die Kuh Selbstlosigkeit. 1998 – 40 Jahre Harmoniemusik Stallehr-Bings-Radin – Blick ins Festzelt samt Besitzer Das 20- jährige Bestehen der Sing- Nach dem gut verlaufenen Oktober- inklusive dem Ständchen der Har- gemeinschaft Bings- Stallehr- Radin fest konnte eine positive Bilanz ge- moniemusik wurden im Fernsehen wurde von der Harmoniemusik mu- zogen werden, die Mitgliederanzahl übertragen. sikalisch umrahmt. Die Zusammen- wurde stetig größer. arbeit mit den an- Im folgenden Jahr bestand Karin Bit- deren Vereinen wur- schnau als erste Musikantin der Har- de unterstrichen, so moniemusik das JMLA in Silber. Der auch bei der Ein- Verein wuchs wieder und stellte den weihung des neuen Vorstand auf eine logistische und Tanklöschfahrzeugs nanzielle Probe. Ende des Jahres der Ortsfeuerwehr waren inklusive Fähnrich, Marketen- Bings - Stallehr. derinnen und Trommelwagenzieher In der Gemein- 49 Mitglieder aktiv am Vereinsge- de Stallehr wurde schehen beteiligt und die Aufnahme schon seit mehre- von weiteren Jungmusikanten war ren Jahren von ei- geplant. Diese mussten alle einge- nem Neubau des kleidet werden. Ein weiteres Prob- Gemeindesaales ge- lem stellte das Alter mancher Instru- sprochen und kon- 2000 – Die schönste Kuh Österreichs, von Dr. Markus Netzer mente dar, die auch bei bester Pe- krete Planungen in ge irgendwann nicht mehr spielbar Um nun die junge Kapelle auch Arbeit gegeben. Direkt an den alten waren. Sehr erfreulich war die Tatsa- marschmäßig auf ein hohes Niveau Gemeindesaal angeschlossen lag che, dass das Durchschnittsalter des zu bringen, nahm die Harmoniemu- das Musikheim des Vereins und im Klangkörpers sehr niedrig und somit sik am Marschmusikwettbewerb in Februar 2002 wurde mit den Abriss- für Nachwuchs gesorgt war. Nenzing teil und erreichte gleich ei- arbeiten begonnen. Bei der Neupla- Einen etwas kuriosen Auftritt be- nen ausgezeichneten Erfolg. nung wurde ein neues Vereinslokal scherte dem Verein die „Miss “. Im Vereinsjahr 2001 musste die Har- berücksichtigt und ein eigener Bau- Sie hatte zwar glänzendes hellbrau- moniemusik Stallehr - Bings - Radin ausschuss der Harmoniemusik ein- nes Haar, allerdings handelte es sich ihr Gründungs- und Ehrenmitglied berufen. Das neue Probelokal bietet

Festschrift Seite 27 mehr Platz, ein eigenes Notenarchiv, zusammen. Ein besonderer Dank eigene Toiletten und einen direkten galt den Verantwortlichen des Bau- Zugang zur Bühne des Gemeinde- teams Obmann Günther Walch, And- saales. Die feierliche Erönung fand reas Mock, Adolf Bitschnau und allen am 25. Oktober 2002 statt, worauf Musikanten, welche sich geradezu ein Tag der oenen Türe folgte. aufopferungsvoll für den Neubau einsetzten.

Unser neuer Obmann Markus Luger

Als neuer Obmann wurde Markus Modell des neuen Davennasaales mit unserem neuen Luger gewählt. Probelokal (in dieser Ansicht vorne links) 2003 – Gegenwart „Mit einem lauten Hurra ins Probelokal abtreten! – „Hurra“ Der fortgeschrittene Umbau des Davennasaales Eine erste Herausforderung an die neue Vereinsleitung war die Anpas- sung der Statuten nach der neuen Vereinsgesetzgebung. Diese wur- den bei der Generalversammlung 2004 einstimmig angenommen. Die Unser Probelokal vor den Abbrucharbeiten ersten Vereinsjahre unter neuer Füh- rung konnten gut absolviert werden und die Harmoniemusik genoss die Wertschätzung der Dorfbevölke- rung. Ein Beschaungsproblem stell- Und so sieht unser neues Probelokal von innen aus ten die grünen Westen der Tracht Nach einer anstrengenden und auf- dar. Dieser Sto war nicht mehr zu regenden Zeit legte Obmann Gün- bekommen und die alten Westen ther Walch sein Amt bei der General- einerseits nur schwer aufzuarbeiten, versammlung 2003 nieder. Er konnte andererseits war ihre Anzahl auch zu stolz auf den Neubau des Problokals gering, um einen Fortbestand garan- zurückblicken. Da er aus beruichen tieren zu können. Ebenso mussten Unser Probelokal nach den Abbrucharbeiten Gründen manchmal Hilfe bei der neue Trachtenschuhe angeschat Mit viel Eigenleistung verbunden Ausübung seines Amtes benötigte, werden. Dies wurde bei der Gene- wurde ein innovatives Probelokal galt sein Dank auch seinen Vizeob- ralversammlung 2005 beschlossen geschaen. Über 1300 Arbeitsstun- männern, die ihn tatkräftig unter- und in Angri genommen. Der Ver- den brachten die Vereinsmitglieder stützten. ein zählte zu diesem Zeitpunkt 44

Festschrift Seite 28 Mitglieder, wobei der Anteil von Ju- Jugendkapelle im eigenen Look vor gendlichen sehr hoch war. dem Konzert der „großen“ Kapelle Das Vereinsjahr 2006 bescherte auftreten. Gründer und musikali- eine etwas ungewöhnliche Aufga- scher Leiter war Willi Bitschnau und be. Ende April umrahmten mehrere das Ergebnis der Probenarbeit konn- Kapellen, darunter auch die Harmo- te sich sehen lassen. niemusik Stallehr – Bings - Radin, die Nach dem erfolgreichen Muttertags- Erönung der Bodenseeschifahrt. konzert gab es musikalisch keine Getauft wurde ein Schi auf den Na- große Pause, die Harmoniemusik men „Alpenstadt Bludenz“. Während hatte einen Auftritt bei der Kultur- der Sternfahrt auf dem Bodensee nacht in Bludenz und Platzkonzer- gab die Harmoniemusik ein Unter- te und eine Messe auf der Davenna haltungskonzert. wurden gestaltet.

2006 – Marketenderinnen Erna Bitschnau und Sabine Dünser mit der neuen Tracht Harmoniemusik das 25 Jahre Jubilä- 2006 – Schi staufe der „Alpenstadt Bludenz“ um der Singgemeinschaft mit. 2007 – HOLCIM Untervaz – Konzert im Festzelt Während dem restlichen Musikjahr nahm der Klangkörper souverän alle Ein sowohl abwechslungsreicher als kirchlichen und weltlichen Anlässe auch interessanter Konzertauftritt wahr und beteiligte sich am Gesell- war der in Untervaz in der Schweiz. schaftsleben. Die Firma Holcim lud uns zu ihrem Im Musikjahr 2007 wurde ein großer 100-jährigen Jubiläum ein. Neben Schritt in der Jugendarbeit erzielt. vielen riesigen sehenswerten Ma- Beim Muttertagskonzert konnte schinen war es möglich, eine Rund- zum ersten Mal die vereinseigene fahrt im Steinbruch auf einem Mul- denkipper mit zu machen.

2006 – Unterhaltung auf der „Alpenstadt Bludenz“ Im Mai 2006 wurde dann voller Stolz die „neue“ Tracht präsentiert. Für die Musikanten wurden neue Westen genäht und die Tracht der Marke- tenderinnen farblich angepasst neu geschneidert. 2007 – Erster Auftritt der „Musik Jugend“ beim Ebenfalls noch im Mai gestaltete die Muttertagskonzert 2007 – Sascha Walch, Thomas Dünser, Gerhard Walch

Festschrift Seite 29 2007 HOLCIM – Unsere gut besetzte Flügelhornreihe Leider nicht so erfreulich war eine Ausrückung im September. Fah- nenspender und langjähriger 2007 – Christian Dünser, Herbert Hebein und Günther Walch bei der Arbeit 2007 – Jubiläumsschnaps Freund des Vereins Erwin Toch- Im März des 50. Bestandsjahres prä- wahr. Der Erhalt des Vereins wird mann musste zu Grabe getragen sentiert sich die Harmoniemusik durch eine umfassende Jugendaus- werden. Die Harmoniemusik erwies Stallehr – Bings – Radin stolz mit 48 bildung gesichert und so kann einer ihm musikalisch die letzte Ehre. Mitgliedern. Davon haben elf das 18. ereignisreichen und musikalisch er- Lebensjahr noch nicht erreicht, der folgreichen Zukunft entgegengese- Seit einiger Zeit sind die Mitglieder Verein nimmt also eine besondere hen werden. der Harmoniemusik Stallehr – Bings Aufgabe in der Jugendbetreuung – Radin zusätzlich zu ihren musikalischen Pichten mit der Organisation des Bezirksmusikfestes und zugleich Jubiläumsfestes beschäftigt. Der Verein lädt zu diesem Anlass vom 11. bis zum 13. Juli 2008 nach Stallehr. Da dies ein ganz beson- dere Anlass ist, haben sich Christian Dünser, Günther Walch und Herbert Hebein dazu entschlossen, einen Jubiläumsschnaps zu bren- nen. Dazu wurde von den Musikanten im Herbst Obst gesammelt, welches dann eingelegt und dann zwei Jungmusig 2008 – v.l.n.r.: Matthias Luger, Sebastian Luger, Nico Montibeller, Simon Dünser, Lukas Schwärzler, Julia Walch, Monate später zu unserem Tobias Bitschnau, Marcel Gassner, Franziska Bitschnau, Erna Bitschnau, Martina Vierhauser, Manuel Schwärzler, Andreas Fritz, edlen Jubiläumsschnaps Benedict Bitschnau, Michael Bitschnau, Lukas Bitschnau, Simon Gassner, Samuel Platzer mit Kapellmeister Willi Bitschnau gebrannt wurde. Nicht im Bild: Angelo Concin, Valentina Küng, David Luger, Patricia Küng, Katharina Bitschnau

Festschrift Seite 30 50 Jahre Harmoniemusik Stallehr-Bings-Radin

1. Reihe sitzend: Walter Schwarzhans (Beirat von Radin), Bertram Luger (Bgm u. Beirat von Stallehr), Wilfried Dünser, Adolf Bitschnau, Günther Walch, Markus Luger, Willi Bitschnau, Sascha Walch, Manfred Furlan, Herbert Hebein, Thomas Scheibenstock, Edmund Jenny (Beirat von Bings) 2. Reiche stehend: Erna Bitschnau, Bernhard Vierhauser, Hieronymus Bitschnau, Patricia Küng, Martina Vierhauser, Franziska Bitschnau, Katharina Bitschnau, Christine Walch, Ingrid Walch, Cornelia Walch, Marina Dünser, Gerlinde Walch, Benjamin Bitschnau, Sabine Dünser 3. Reihe stehend: Matthias Luger, Willi-Bernd Küng, David Luger, Mathias Dünser, Sebastian Luger, Simon Dünser, Markus Micheli, Thomas Dünser, Lukas Schwärzler, Gerhard Walch, Wolfgang Bitschnau, Bernhard Schneller 4. Reihe stehend: Tobias Bitschnau, Benedict Bitschnau, Nico Montibeller, Christian Dünser, Marcel Gassner, Michael Bitschnau, Simon Gassner Nicht auf dem Bild: Christian Rieder, Philipp Riedl, Bettina Riedl, Michael Netzer

Festschrift Seite 31 Fasching mit der Harmoniemusik Stallehr- Bings- Radin

Die Mitgestaltung des Kinderfaschings in der örtlichen Dorfgemeinschaft in Zusammenarbeit mit dem Veran- stalter der Funkenzunft gehört schon lange zu den Auf- gaben des Vereins. Dabei wurde immer ein Thema ge- sucht und ein Kostüm dementsprechend gestaltet. Oft wurde dafür ein in den Medien oder der Dorfgemein- schaft brisantes Thema als Aufhänger herangezogen. Den ersten Fasching erlebte der junge Verein 1959 als Osmanen sogar mit verziertem Wagen. In der Folgezeit wurden immer wieder Kostüme selbst entworfen und der Öentlichkeit präsentiert. 1976 - „Krankenhauskapelle“

1959 - Osmanen 1986 - die „Punker“ Musik

1972 - die „Darmol“ Musik 1989 - die „Müllsäcke“

Festschrift Seite 32 1991 - „Herzblatt“ 2007 - „Schlafmusik“

Die Harmoniemusik bemühte sich neben der Mitgestal- tung am Vereinsball, bei dem alle Ortsvereine teilneh- men, auch einen Maskenball, später Musikball zu orga- nisieren. Nach anfänglichem großen Erfolg schwankten die Besucherzahlen von Jahr zu Jahr. In dieser Hinsicht war die Idee, ein selbst geschriebenes und gespieltes Show- Programm vorzuführen, entscheidend und ließ die Besucherzahlen wieder stetig ansteigen. Das Pro- gramm wurde gut von der Bevölkerung angenommen und gut besuchte Bälle sind bester Beweis dafür.

1996/97 - „Maharadscha“

1998/99 - „Schlumpfhausen“ 1997 - Sketch „Arbeitsunfall bei der Firma Sika“

Festschrift Seite 33 Musik und Sport

Fast jedem Verein wird nachgesagt, lange Gemein- schaftsabende abzuhalten oder nach Proben oder Aus- rückungen etwas länger an jenem Ort zu verweilen. Das möchte man gar nicht verneinen, denn in einer guten Gemeinschaft kann es schon einmal vorkommen, dass das eine oder andere Gespräch länger dauert. Jetzt stellt sich für den neutralen Betrachter die Frage, wie also Mu- sik und Sport zusammenpassen? Bei der Harmoniemusik Stallehr - Bings - Radin harmo- nieren diese zwei Elemente sehr gut. Mehrfach wurden „Volksmärsche“ organisiert. Das sind keine Demonstrati- 1998 - Bernhard Vierhauser als „Spararbeiter“ onen, sondern eine gemeinschaftliche Wanderung über eine Strecke von 15 Kilometern bei jeder Witterung. Die Teilnehmer mussten Kontrollposten durchlaufen und sich an eine Zeit halten. Sportlich und lustig ging es bei Langlaufwettbewerben zu. In Stallehr wurde eine sechs Kilometer lange Loipe präpariert, welche mit verschiedenen Aufgaben verse- hen war.

2004

2006 1981 - Faschingslanglauf in Stallehr

Festschrift Seite 34 Bei Wintersportbewerben waren zu- Diese Duelle wurden hart und mit te man sich 2007 heran und zwar an dem die Vereinsmitglieder bei Mu- größtem Einsatz gespielt, aber trotz- den Motorsport. Das erste vereinsin- sikschirennen und Langlauf erfolg- dem fair und freund- reich. schaftlich. Es war bei Zur Unterhaltung bei Festen wurden den folgenden ge- Hindernisläufe aufgestellt, was auch meinsamen Feierlich- zur Ertüchtigung der Festbesucher keiten sowieso egal, führte. wer gewonnen hatte. Eine große Tradition hat aber auch Der Konkurrenzkampf der Fußball im Verein. Immer wieder stieg aber an, als auch waren Mannschaften bei größeren der Veranstalter die Turnieren außerhalb der Dorfge- Funkenzunft und der meinschaft siegreich. Jugendclub um den Ein Turniersieg wurde beispielsweise Vereinsmeister mit- 1992 in St. Gerold erreicht. Tradition spielten. Die Emanzi- 2007 - Kartfahren hat auch das lokale Orts- vereinsturnier, bei dem terne Kartrennen sorgte für die Harmoniemusik viel Gesprächssto und das jährlich mit einer Mann- wird sicher nicht die letzte Er- schaft vertreten ist. Die fahrung in dieser sportlichen Mannschaft spielte re- Kategorie gewesen sein. gulär das Turnier mit. Dieser Einblick ins sportliche Im letzten Jahrzehnt Leben eines Musikvereines war dabei oft einziger sollte jeden Zweier davon Gegner, den es zu schla- überzeugt haben, dass Musik gen galt, die Ortsfeuer- und Sport sehr wohl zusam- wehr, denn die war ne- menpassen. Eine sportliche ben der Musik einziger Aktivität fördert ebenso wie teilnehmender Verein. andere gesellschaftliche Er- 2007 - Erste Damenfußballmannschaft der Harmoniemusik eignisse die Kameradschaft pation machte auch untereinander. Zudem ist Sport eine vor dem Fußball Abwechslung im Vereinsleben und nicht Halt und so hält Körper und Geist t. Es sind stellte die Harmo- Musikantinnen und Musikanten mit niemusik 2007 die einer guten Kondition nötig, um die erste Damenfußball- langen Märsche am Tag der Blasmu- mannschaft, welche sik und zu Silvester gut zu absolvie- an die frühen Erfolge ren. der Herren anschlie- Die Harmoniemusik Stallehr - Bings ßen konnte. - Radin wird also auch weiterhin ge- An eine neue sport- meinsame sportliche Aktivitäten an- 1981 - in Klösterle liche Disziplin wag- streben.

Festschrift Seite 35 Die Harmoniemusik auf Achse Mitglieder und jeder Ausug etwas beim Ausug 1965 nach Rötenberg Besonderes. auch die Frauen der Mitglieder mit. Das gemeinschaftli- Somit war dies die erste Konzertreise che Verreisen hat in mit Partnern. Schon in der Anfangs- jedem Verein einen zeit wurden Freundschaften mit großen Stellenwert. den jeweiligen ortsansässigen Mu- Es ist eine willkom- sikvereinen geschlossen, was auch mene Abwechslung Gegenbesuche beinhaltete. Das war und zudem die Ge- für beide Vereine immer wieder eine legenheit Kamerad- willkommene Abwechslung. schaft zu pegen. Bei Reisen setzten immer ein Eigenkapi- der Harmoniemusik tal des Vereins voraus, deshalb konn- Stallehr - Bings - Ra- te nicht jedes Jahr eine organisiert din wurden in der Ver- werden. Meist war nach erfolgreich einsgeschichte viele organisierten Festen und geleisteter 1961 - Musikausug nach Görwihl Ausüge und Reisen Arbeit ausreichend Geld für einen unternommen, sogar schon sehr Der erste Musikausug fand im Ok- Ausug in der Vereinskasse. früh nach der Gründung. Ein Ausug tober 1960 statt und führte in den Es wurde dann in den siebziger Jah- mit dem Verein beinhaltete sehr oft Bregenzerwald. Der Verein war wie ren ein neues Ausugsziel und eine ein Verreisen mit den Instrumenten, viele seiner Mitglieder noch sehr weitere Freundschaft mit einem aus- es wurden also viele Konzertreisen jung und so war sich die Vereinslei- wärtigen Musikverein geschlossen, unternommen. Man war aber im- tung nicht ganz sicher, wie so ein die Reise führte immer wieder nach mer darauf bedacht, in eine andere Ausug mit einer „mit jugendlichem Bargau. Gegend zu fahren, etwas anderes Elan“ gefüllten Har- zu sehen. Viele Führungen wurden moniemusik ablaufen gemacht und interessante Stätten würde. Der Ausug besichtigt. wurde als „Probeaus- In der heutigen Zeit ist Reisen gera- ug“ angesehen und de durch die Önung der Grenzen war noch eher kurz. innerhalb Europas recht leicht ge- Er verlief aber ohne worden. Es ist auch üblich, allein zu größere Zwischenfäl- verreisen und sich privat Sehenswür- le und es konnte ein digkeiten anzusehen. Ein Musikaus- längerer Ausug mit ug bedeutete aber gerade in den einem weiter entfern- Anfangsjahren noch viel mehr als ten Ziel in Angri ge- nur Kameradschaftspege. Für viele nommen werden. Im 1974 - Standkonzert am Rathausplatz in Bargau war es nicht so leicht zu verreisen September fand der und einmal neben der gewohnten zweite Ausug nach Görwihl in den Diese Ausüge waren wie auch die dörichen Struktur etwas anderes Schwarzwald statt. Gegenbesuche immer sehr schön zu sehen. Die Reisen im Verein wa- Während bei den ersten Ausügen und blieben den Mitgliedern in Erin- ren und sind trotz alledem die Hö- Instrument und Tracht xe Bestand- nerung. hepunkte in den Jahresabläufen der teile waren, so nahm der Musikverein Erste Verbindungen zu einem ös-

Festschrift Seite 36 terreichischen Verein wurden in der In den nächsten Jahren standen Aus- Kapellen aus dem Land musikali- Folgezeit nach Kärnten geknüpft. ugsziele in Tirol und in der Schweiz scher Botschafter für Vorarlberg. Ein Ausug zur Trachtenmusikkapel- auf dem Programm, Höhepunkt war In den folgenden Jahren zählten le Egg in Kärnten wurde 1976 orga- aber sicherlich ein viertägiger Aus- das Südtirol, Sigmaringen, der Wolf- nisiert. ug in die Steiermark 1984. gangsee, das Elsass und München zu den Ausugszielen. Im letzten Jahrzehnt wurden noch zwei größere Konzertreisen unter- nommen, nach Egg in Kärnten und Bramberg im Oberpinzgau.

1976 - Egg in Kärnten 1984 - Viertägiger Ausug in die Steiermark Diese Verbindung begleitete die Ein typischer Ausug der Harmonie- Harmoniemusik sehr lange Zeit und musik begann meistens sehr früh, es wurden auch Gegenbesuche ab- Abfahrt um sechs Uhr am Morgen gestattet, wie beispielsweise zum 20 war ganz normal. Zum ersten Fix- 2004 - Konzertreise nach Bramberg Jahre Jubiläum des Vereins in Stal- punkt gehört nach wie vor eine Le- lehr. berkäsejause am Vormittag, wie hier In der jüngeren Vergangenheit wur- Immer wieder ging die Reise auch 1986. den noch kürzere Fahrten unter- nach Deutschland. Unsere Fahnen- nommen, wie Ende 2007 zum Christ- paten stammen aus Frohnstetten kindlmarkt nach Ulm. und die Harmoniemusik stattete Ein gemeinsamer Ausug stärkt die ebenfalls Besuche ab und es wur- Kameradschaft und belohnt die Mit- den viele Konzerte dort gespielt. Die glieder für geleistete Arbeit. Die Har- ortsansässige Kapelle besuchte auch moniemusik Stallehr - Bings - Radin Stallehr und gab im Dorf Konzerte. wird auch in Zukunft noch verreisen und als musikalischer Botschafter der Dorfgemeinschaft fungieren. 1986 - Musig während der „Leberkäs-Jause“ Bedeutendste Konzertreise in der Vereinsgeschichte war aber sicher- lich die in der Chronik schon erwähn- te Reise zum 9. österreichischen Blas- musikfest in Wien im Jahre 1988. Diese Reise war für alle ein Erlebnis und sehr beeindruckend. Die Har- 1979 - Gegenbesuch der Kapelle aus Frohnstetten (D) moniemusik war mit drei anderen 2007 - Ausug zum Christkindlmarkt nach Ulm (D)

Festschrift Seite 37 Musik und Kirche das gesellschaftliche Auge gerich- tet ist. Das Verhalten eines Vereins Ein musikalisches Vereinsjahr ist ist hier entscheidend, denn er steht stark am katholischen Kirchenjahr oft im Mittelpunkt dieser Feiern. Ne- ausgerichtet. Die Musikvereine ge- ben dem würdevollen Auftreten der stalten das kirchlich - religiöse Leben gesamten Harmoniemusik ist die der Gesellschaft aktiv mit. Die Musik Stückauswahl sehr wichtig. Zudem wird damit zum Träger und Gestalter sind Messgestaltungen musikalisch von religiösen Traditionen. Folglich gesehen hochsensible Angelegen- wird bei der Bevölkerung ein Fehlen heiten und erfordern vom musikali- eines solchen Vereins auch beson- schen Leiter ein gutes Feingefühl. ders stark bei kirchlichen Anlässen Die Harmoniemusik Stallehr - Bings 2007 - Visite des Bischofs Elmar Fischer bemerkt. Die Aufgabe, solche An- - Radin dankt der Pfarrei für die gute lässe zu umrahmen und mitzuge- Der Verein sucht die Koope- stalten, nahm die Harmoniemusik ration mit der örtlichen Pfarre Stallehr - Bings - Radin gleich bei und Fixpunkte im Kalender ihrer Gründung wahr. Der erste Auf- sind Erstkommunion, Firmung, tritt erfolgte bei der Gestaltung einer Pfarrfeste, Fronleichnamspro- Messe. Es war ganz egal, ob nun eine zessionen, Gestaltung von Got- Erstkommunion anstand tesdiensten und den Gedenk- oder eine Ausrückung zu Allerhei- tag der Gefallenen der beiden ligen, die Kapelle war ein wichtiger Weltkriege. Faktor und bemühte sich schon in Es zählen aber auch eher triste 2006 - Kriegerehrung den Anfangsjahren den kirchlichen Momente im christlichen Glau- Anforderungen gerecht zu werden. ben zu den Pichten eines Klangkör- Zusammenarbeit in den letzten Jahr- Neben den jährlich begangenen pers, wie die würdige Umrahmung zehnten. kirchlichen Festen trat die Harmo- von Beerdigungen. Der Verein wird auch in Zukunft sei- niemusik auch bei selteneren Anläs- Dies sind alles hochsensible Aufga- nen kirchlichen Pichten nachkom- sen auf, wie die Bischofsvisite 2007. ben, auf die das kirchliche aber auch men.

1965 - Erstkommunion in Bings 2006 - Fronleichnamsprozession, angeführt von der Harmoniemusik

Festschrift Seite 38 Ein Musikantenjahr bei das Muttertagskonzert im Mai. Da- Ausrückungen außerhalb der Dorf- der Harmoniemusik vor sind aber noch der Tag der Blas- gemeinschaft zu absolvieren, aber Stallehr- Bings- Radin musik und die Umrahmung der Erst- auch viele Geburtstagsständchen kommunion zu bewältigen. Dieser und Gemeinschaftsveranstaltungen Der Terminkalender einer Musikan- Tag dauert immer lange und ist sehr mit den anderen Vereinen. Der Mu- tin oder eines Musikanten bei der anstrengend. Er beginnt mit dem sikant muss sich mehr oder minder Harmoniemusik Stallehr - Bings - Abmarsch um sechs Uhr in der Früh kurzfristig darauf einstellen. Ebenso Radin ist von Beginn an recht dicht und endet unterschiedlich nach der verhält es sich mit der Begleitung gefüllt. Zu früheren Zeiten des musi- anschließenden Haussammlung, im der Gemeindemitglieder auf ihrem kalischen Aufbaus der Kapelle waren Zuge derer die Dorfbevölkerung uns letzten Weg. über 100 Proben zu verzeichnen. In größte Wertschätzung entgegen- Zu den gesamten Pichten eines der Gegenwart pendelt sich die Zahl bringt. Vielen Dank dafür! ganz „normalen“ Mitgliedes haben der Gesamtproben bei ungefähr 50 Der musikalische Höhepunkt stellt Vorstandsmitglieder oder Jugend- ein, dazu kommen aber noch Re- das Muttertagskonzert dar und die ausbildner noch mehr Termine und gisterproben. Begonnen wird das einzelnen Mitglieder versuchen be- Sitzungen wahrzunehmen, um den Vereinsjahr je nach der terminlichen sonders an diesem Tag ein möglichst Verein logistisch am Leben zu erhal- Lage der Generalversammlung von niveauvolles Spielen den Zuhörern ten. einer Bläsergruppe am 24. Dezem- bieten zu können. Dem geht in den Zusätzlich zu diesen Terminen sind ber. Der gesamte Verein rückt zu meisten Fällen auch verstärktes zahlreiche Besuche zu befreundeten Silvester aus, um in den drei Ortspar- Üben der Stücke im Selbststudium Vereinen wichtig, um die Freund- zellen das alte Jahr musikalisch zu voraus. Diese Zeit ist zwar frei einteil- schaften und Bindungen nach außen verabschieden. Gespielt wird ohne bar, aber für den Konzertbesucher aufrecht zu erhalten. Für das interne Rücksicht auf die Witterung. nicht direkt sichtbar. Weiter geht es Leben sind gemeinsame Aktivitäten mit der Fronleich- abseits von der Musik unverzichtbar, namsprozession füllen aber wiederum den Terminka- und der Probenzeit lender. Gerade in der heutigen Zeit, für die Sommer- in welcher der Druck im Beruf immer saison. Neben der weiter ansteigt, aber auch der Druck Teilnahme oder der Gesellschaft auf die Freizeit grö- Organisation von ßer wird und deshalb diese eigent- Musikfesten steht lich freie Zeit oft Stress bedeutet, die Gestaltung von ist es nicht leicht für den Einzelnen Platzkonzerten in sich einem so zeitintensiven Verein den Parzellen an. zu verschreiben. Deshalb gebührt Im August wird jedem einzelnen Mitglied Dank, dass 2003 - Silvesterblasen (Unterbings) eine kurze Pause es seinen Kalender restlos mit Termi- Nach einigen Geburtstagsständchen gemacht, aber spätestens im Sep- nen im Dienste des Vereins füllt. steht der Fasching mit Musikball, tember wird die Probenarbeit wieder Es ist wohl der guten Kameradschaft Vereinsball, Faschingsumzug mit aufgenommen. Nach Allerheiligen zuzuschreiben, dass es bei einem so selbst gemachten Kostümen und rückt die nächste Generalversamm- häu gen Aufeinandertreen von so Funkenabbrennen an. Meist beginnt lung schon wieder etwas näher. Zu- vielen verschiedenen Menschen im- dann eine intensivere Probenzeit für sätzlich zu den erwähnten sind viele mer ruhig und friedlich zugeht.

Festschrift Seite 39 Gründungsfoto der ersten Ausrückung an Fronleichnam, 28.05.1959

Festschrift Seite 40 Anwesende Ehrenmitglieder, Mitglieder und Beiräte bei der Gründungsversammlung

Studer Franz Martin Aubert Burtscher Wilhelm Muther Edwin Muther Emanuel Küng Helmut Horner Jakob Schwärzler Josef Capeller Karl Kurzemann Lothar Knall Josef Galehr Otmar Anton Kraxner Rauch Franz Martin Ferdinand Hans Riedl Stemer German Burtscher Adolf Burtscher Eduard Burtscher Helmut Galehr Anton Burtscher Arthur

Kapellmeister, Obmänner, Ehrenmitglieder im Jubiläumjahr 2008

Obmänner Ehrenmitglieder im Jubiläumsjahr 2008 (alphabetisch nach Familien- und Vornamen geordnet) Alex Galehr ...... 1958 – 1961 Adolf Burtscher...... 1961 – 1962 Adolf Bitschnau Ernst Martin ...... 1962 – 1963 Erich Bitschnau Alfons Baldauf ...... 1963 – 1973 Josef Bitschnau Edmund Jenny ...... 1973 – 1983 Karl Bitschnau Herbert Hebein...... 1983 – 1993 Willi Bitschnau Egon Brändle ...... 1993 – 1997 Egon Brändle Günther Walch ...... 1997 – 2003 Walter Brändle Markus Luger ...... 2003 – heute Wilfried Dünser Manfred Furlan Herbert Hebein Kapellmeister Edmund Jenny Hubert Vonblon Josef Knall ...... 1958 – 1960 Günther Walch Arthur Rüzler ...... 1960 – 1963 Josef Fröwis ...... 1963 – 1967 Günther Warmuth ...... 1967 – 1969 August Ebster...... 1969 – 1977 Willi Bitschnau ...... 1977 – heute

Festschrift Seite 41 Festprogramm - Bezirksmusikfest 11.-13. Juli 2008

FREITAG, 11.07.2008 Einlass 19:30 Vorgruppe Jimmy & Raschta Anschließend Krauthobel aus dem Montafon

SAMSTAG, 12.07.2008 Ab 12:00 bis ca. 18:00 Konzertwertungsspiele des Bezirkes Bludenz im Davennasaal Stallehr Ab 14:00 Jubilaretre en der Vorarlberger Blasmusik Jubilare Unterhaltung mit der Jubilaremusik Vorarlberg Ab 17:00 Unterhaltung mit der Blasmusik Lesanka Anschließend spielen die Hattinger Buam (Original Oberkrainer Sound)

SONNTAG, 13.07.2008 Ab 10:00 Hl. Messe im Festzelt Anschließend Frühschoppen mit der Bauenkapelle des Musikvereins Braz Um 14:00 Großer Festumzug von Bings nach Stallehr mit Gesamtchor im Zelt Abschließend Festkonzert der Gastkapellen

Festschrift Seite 42 Unsere Sponsoren

An dieser Stelle möchten wir uns bei Emil Felder allen Sponsoren, Gönnern und Frei- A-6700 Stallehr Nr. 5 willigen Helfern bedanken, die es uns ermöglicht haben, dieses Fest Tel 05552-62735 zu einem einzigartigen Erlebnis zu Fax 05552-33145 machen. [email protected] Vielen Dank! www.zimmerei-felder.at

MALERBETRIEB – VERFUGUNGEN A – 6700 Bludenz / Stallehr, Innerfeld 3

Tel. + Fax 05552 / 34158, Mobil 0664 / 4053123 [email protected]

www.kuechenwachter.at

Ihr Versicherungsberater in allen Fällen Helmuth Küng – +43 ( 0 ) 676 312 95 11 BRECH- UND SIEBWERK LORÜNS

TISCHLEREI ● HOBELWERK ● TÄFERERZEUGUNG CNC-BEARBEITUNGEN Bludenz, Klarenbrunnstr. 113, Tel. 05552 / 62833, Fax: –4 e-mail: [email protected] 50 JAHRE HARMONIEMUSIK STALLEHR-BINGS-RADIN Vielen Dank an die vielen Geschichtenerzähler und Fotolieferanten, die es uns ermöglicht haben diese Festschrift zu verfassen. Alle Daten und Geschichten, die Sie in dieser Festschrift fi nden, sind Erzählungen oder sind in der Chronik der VHM Bings-Stallehr-Radin niedergeschrieben. Aktuelles aus unserem Verein gibt es immer auf unserer Homepage: http://www.stallehr.at/musik

Inhalt: Hieronymus Bitschnau, Dünser Mathias Design + Fotos: Dünser Mathias, Chronist

- Mai 2008 -