soFid - Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst

01/2005

Stadt- und Regionalforschung

GESIS-IZ Bonn 2005

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid

Stadt- und Regionalforschung

Band 2005/1

bearbeitet von

H. Peter Ohly

Informationszentrum Sozialwissenschaften Bonn 2005

ISSN: 0176-4551 Herausgeber Informationszentrum Sozialwissenschaften der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V., Bonn bearbeitet von: H. Peter Ohly Programmierung: Udo Riege, Siegfried Schomisch Druck u. Vertrieb: Informationszentrum Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung der Ge- sellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) vom Bund und den Ländern gemeinsam bereitgestellt.

© 2005 Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Inhalt

Vorwort ...... 7

Sachgebiete

1 Forschungsstand, theoretische und methodische Ansätze...... 9 2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen ...... 13 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel...... 21 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung ...... 38 5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation...... 64 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur...... 72 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation...... 99 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik...... 142 9 Ökologie, Nachhaltigkeit ...... 180 10 Entwicklungsländer, Dritte Welt...... 193 11 Historische Arbeiten...... 206

Register

Hinweise zur Registerbenutzung...... 215 Personenregister ...... 217 Sachregister...... 225 Institutionenregister...... 241

Anhang

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur...... 249 Zur Benutzung der Forschungsnachweise...... 249

soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Vorwort

Vorwort zum soFid „Stadt- und Regionalforschung“

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften (IZ) bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jährlich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Pro- fil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.

Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die vom IZ produzierten Daten- banken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie FORIS (Forschungs- informationssystem Sozialwissenschaften).

Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeit- schriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Stand- ort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments.

Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für FORIS sind Erhebungen in den deutschspra- chigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Der Fragebo- gen zur Meldung neuer Projekte steht permanent im Internet unter http://www.gesis.org/IZ zur Verfügung.

Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungs- nachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinanderfolgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verän- dern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz ab- gebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktuali- sierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

* * *

„Sozialwissenschaftliche“ Stadt- und Regionalforschung im engeren Sinne befasst sich mit den Zusammenhängen zwischen sozialen Eigenschaften und räumlicher Organisation einer Bevölke- rung, wobei Raum als Ursache oder auch als Indikator sozialer Organisationen bzw. sozialer Inter- aktionen gelten kann. Hinzu kommt die spezielle Herausforderung für die regionale Politik, räum- liche Planung und soziale Zielgrößen in Übereinstimmung zu bringen.

In diesem analytischen Rahmen eines Raum Verhalten-Systems stellen sich z.B. Fragen folgender Art: Wie beeinflusst Stadtplanung die soziale Stadtentwicklung oder welche Wirkung hat das soziale Gebilde einer Großstadt auf psychische Befindlichkeiten, kulturelles Angebot usw.?

8 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 Vorwort

Da Stadt- und Regionalforschung sich nicht nur sozialwissenschaftlicher Ansätze bedient, sondern interdisziplinär organisiert ist, wurden die Kriterien bei der Klassifizierung der einzelnen Arbeiten zu dieser Dokumentation nicht zu eng angelegt. Die über 200 Arbeiten sind elf Gliederungspunk- ten zugeordnet, beginnend mit Arbeiten zum allgemeinen Forschungsstand, theoretischen und methodischen Ansätzen.

Es folgen dann Kapitel, die sich jeweils mit besonderer Sichtweise dem Thema zuwenden. Regio- nalforschung in einem umfassenderen Sinne, der sich vor allem durch die betrachtete Region defi- niert, ist im zweiten Kapitel enthalten. Die folgenden Kapitel behandeln dann speziellere soziolo- gische, sozialpolitische, sozialpsychologische, pädagogisch-kulturelle, politikwissenschaftliche und wirtschaftswissenschaftliche Problembereiche der Regionalforschung. Als gesonderte Kapitel, die aus dem engeren Rahmen der Stadt- und Regionalforschung herausfallen, werden schließlich noch solche regionalen Forschungsarbeiten nachgewiesen, die sich auf Ökologie (hierzu siehe auch den soFid „Umweltforschung“), Entwicklungsländer und historische Aspekte beziehen.

soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 9 1 Forschungsstand, theoretische und methodische Ansätze

1 Forschungsstand, theoretische und methodische Ansätze

[1-L] Bauhardt, Christine: Entgrenzte Räume: zu Theorie und Politik räumlicher Planung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 221 S., ISBN: 3-8100-3822-9

INHALT: "Die räumliche Planung ist zum aktuellen Zeitpunkt mit drei zentralen Problemstellun- gen konfrontiert: mit der Bewältigung der Folgen wirtschaftlicher und sozialer Globalisie- rung, mit der Knappheit und Ungleichverteilung natürlicher Ressourcen, mit dem Abbau öf- fentlich legitimierter und politisch kontrollierter Steuerungskompetenz. Handlungserforder- nisse der Raumplanung sind im Spannungsfeld zwischen der Entwicklung von normativen Handlungskonzepten und konkreten Gestaltungsalternativen auf der einen Seite und der Ana- lyse des sozialen und politischen Kontextes auf der anderen Seite angesiedelt. Räumliche Planung agiert in einem Geflecht von Politiken, Diskursen und sozialen Prozessen, das sich rein pragmatisch orientierten Lösungsvorschlägen verweigert." (Autorenreferat)

[2-L] Denecke, Dietrich: Quartiere, Viertel, Nachbarschaften: zur historisch-geographischen, tourismusorientierten Interpretation des innerstädtischen Gefüges, in: Die Alte Stadt : Vierteljahreszeitschrift für Stadtgeschichte, Stadtsoziologie, Denkmalpflege und Stadtentwicklung, Jg. 31/2004, H. 2, S. 104- 116 (Standort: UB Bonn(5)-Z76/259; UuStB Köln(38)-XE00307; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag befasst sich geographisch mit der Stadt als siedlungsräumlicher Einheit, als ganzheitlichem landschaftlichen Individuum, als Stadtlandschaft. Im einzelnen geht es darum, einen Arbeits- und Betrachtungsansatz einer Landschaftsinterpretation der Stadt vorzustellen, der mit zehn Thesen umrissen wird. Landschaftsinterpretation soll eine stadträumliche Glie- derung bewusst und erlebbar machen und die Ganzheit der komplexen Stadt in ihren Gefüge, dem Nebeneinander und Miteinander von Eigenständigkeiten und Eigendynamik von Stadt- teilen, Quartieren, Stadtvierteln und Nachbarschaften vor Augen zu stellen. In diesem Rah- men werden Grundtypen einer Stadtteilstruktur sowie Merkmale und Kennzeichen von Stadt- eilen behandelt. Der abschließende Teil befasst sich mit dem heutigen stadtsoziologischen Kontext, der kommunalen Planung und Sanierung der Innenstadt, ihrer Wirtschaftsstruktur und Vermarktung, u. a. auch durch den Tourismus. Mit einer Stadtteilinterpretation soll dazu angeregt werden, die innere Gliederung einer Stadt zu sehen, zu erfahren und Raumvorstel- lungen für überschaubare Teileinheiten, vor allem für die Innenstadt, zu entwickeln. Grundla- ge dafür bildet das entwicklungsgeschichtlich gegebene Gefüge der einzelnen Stadtteile, an- gepasst an den Aktionsraum der heutigen Stadtbewohner und Stadtbesucher. (ICH)

[3-L] Eckardt, Frank: Soziologie der Stadt, (Einsichten), Bielefeld: transcript Verl. 2004, 128 S., ISBN: 3-89942-145-0

INHALT: "Die soziologische Befassung mit der Stadt hat in den vergangenen Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen. Die von der Stadtsoziologie in den Blick genommenen Raumbezü- ge eröffnen wichtige Zugänge zum urbanen Leben der globalisierten (Post-)Moderne. Zur 10 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 1 Forschungsstand, theoretische und methodische Ansätze

Disposition steht hier die Stadt mit ihren eigenen Spielregeln: ihren ethnischen und ge- schlechtsbezogenen Trennungslinien und vielfältigen Vergemeinschaftungsprozessen. Wie diese theoretisch einzuordnen sind, diskutiert der Band mit Bezug auf traditionelle und post- moderne Urbanitätskonzeptionen. Gegenwärtig formt insbesondere die Einbindung der Städte in die Globalisierung die urbane Gesellschaft. Die Interdependenz mit dem 'globalen Strom' von Menschen, Gütern und Ideen erzeugt eine globalisierte Urbanität, die die Stadtsoziologie vor neue Herausforderungen stellt." (Autorenreferat)

[4-L] Fürstenberg, Friedrich; Oesterdiekhoff, Georg W. (Hrsg.): Globalisierung ohne Grenzen?: soziologische Beiträge zum Entgrenzungsdiskurs, (Socialia : Studienreihe Soziologische Forschungsergebnisse, Bd. 62), Hamburg: Kovac 2004, 323 S., ISBN: 3-8300-1114-8

INHALT: "Der Sammelband vereinigt Beiträge von Soziologen zur Globalisierungsdebatte. Phä- nomene der Globalisierung werden nicht aus einer verengten theoretischen und themenspezi- fischen Perspektive erörtert, sondern vielfältige kulturelle, ökonomische, soziale, normative und städtebauliche Themen werden einbezogen. Somit werden Sachverhalte fokussiert, die bisher teilweise eher am Rande der Globalisierungsdiskussion standen." (Autorenreferat). In- haltsverzeichnis: Friedrich Fürstenberg/ Georg W. Oesterdiekhoff: Einführung (11-29); Ü- berblick über die Beiträge (29-34); Friedrich Fürstenberg: Das Machtpotenzial globaler Netzwerke. Entwicklungschancen und Kontrollprobleme (35-56); Georg W. Oesterdiekhoff: Machtblöcke und Wirtschaftsregionen. Positionen und Entwicklungen im globalen Wettbe- werb (57-82); Manfred Prisching: Globalismus und Weltgesellschaft (83-106); Anton Sterbling: Intellektuelle und ihre Standpunkte im Globalisierungsdiskurs. Soziologische Re- flexionen (107-134); Karl-Heinz Hillmann: Wertwandel Global. Kulturelle Identität und Dif- ferenz von Werten im Globalisierungsprozess (135-158); Helmut F. Spinner: Über Funktiona- le, Graduelle und Fundamentale Ungleichheit in der asymmetrischen Gesellschaft (159-204); Rolf von Lüde: Transformationen von Wirtschaft und Arbeit im Globalisierungsprozess: Von der Effizienzlogik zur Lösung des Innovations- und Komplexitätsproblems (205-232); Bern- hard Schäfers: Die Stadt. Ursprünge der Globalisierung seit der Antike und ihre Entwicklung bis zur Gegenwart (233-256); Eckart Pankoke: 'Beton' und 'Bambus'. Globalisierungsdruck und nachhaltige Entwicklung (257-286); Hans Gerd Schütte: Frühformen der Globalisierung. Beispiele aus der niederländischen Kolonialgeschichte (287-316).

[5-L] Gerhard, Ulrike: Global Cities: Anmerkungen zu einem aktuellen Forschungsfeld, in: Geographische Rund- schau : Zeitschrift für Schulgeographie, Jg. 56/2004, H. 4, S. 4-10 (Standort: UuStB Köln(38)- FHMEa243; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Kaum ein Thema findet in den letzten Jahren in den Medien oder den Kulturwissen- schaften soviel Beachtung wie die Globalisierung. Davon ist auch die Stadtgeographie nicht ausgenommen, die sich vor allem mit dem Konzept der Global City beschäftigt. Zwar besteht inzwischen ein weitgehendes Einverständnis über die allgemeine Bedeutung von Global Ci- ties als den Knotenpunkten der Weltwirtschaft, in denen die Finanz- und Dienstleistungen mit globaler Bedeutung konzentriert sind, dennoch ist die Bandbreite der Untersuchungen groß. Der Global City-Ansatz erscheint wie ein Sammelbecken für stadtgeographische Studien aller soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 11 1 Forschungsstand, theoretische und methodische Ansätze

Art, die auf der Suche nach einem theoretischen Überbau der Global City-Forschung zuge- ordnet werden." (Autorenreferat)

[6-F] Großmann, Katrin, M.A. (Bearbeitung); Weiske, Christine, Prof.Dr. (Betreuung): City on the move: Verschiebungen zwischen Vorstellung und Realität von Stadt. Eine kul- turwissenschaftliche Reflexion

INHALT: Anstoß zum Projekt war die Debatte um Wohnungsleerstand und Bevölkerungsrück- gang in Städten der Neuen Bundesländer. Die offensichtliche Planungskrise, die von den Ak- teuren mittlerweile offen benannt wird, interpretiert die Bearbeiterin als Drift zwischen der realen Entwicklung der Städte als sozialem System und dem von vielen geteilten kulturellen Muster, was bzw. wie eine Stadt sein soll. Auf der einen Seite stehen Entwicklungen wie De- zentralisierung und Suburbanisierung, die insbesondere in den Städten der Neuen Bundeslän- der in den 90er Jahren entwicklungsbestimmend waren. Demgegenüber steht das Konzept der urbanen europäischen Stadt mit einer historisch gewachsenen baulichen Gestalt, gekenn- zeichnet von Zentralität und Dichte. Der gravierende Bevölkerungsrückgang wirkt auf diese Differenzen wie ein Katalysator, die Kluft zwischen Realität und Muster wird immer deutli- cher. Auf diesen Beobachtungen baut die Bearbeiterin die Hypothese auf, dass eine solche Inkongruenz zwischen sozialem und kulturellem System ein großes Potential für kulturellen Wandel freisetzt und sich in der Folge Veränderungen im kulturellen Konzept von Stadt an und für sich ergeben könnten. Um dies zu untersuchen, soll der Diskurs um die Stadtentwick- lung untersucht werden. Empirisches Feld soll dabei Chemnitz sein, da Chemnitz die ange- sprochenen Probleme wie durch eine Lupe zeigt und sich hier Vorausphänomene für die Ent- wicklung in anderen Städten zeigen könnten. Gleichzeitig soll der Diskurs von Praktikern und von Wissenschaftlern um Stadtentwicklung allgemein und die ostdeutschen Städte im Beson- deren beobachtet werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Neue Bundesländer, insb. Chemnitz ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Promotionskolleg der Hans-Böckler-Stiftung an der TU "Nachhaltige Regional- entwicklung in Ostdeutschland" (09107 Chemnitz) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0371-531-2331, e-mail: [email protected])

[7-L] Häußermann, Hartmut; Siebel, Walter: Stadtsoziologie: eine Einführung, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2004, 263 S., ISBN: 3-593- 37497-8

INHALT: "Von der modernen Großstadt bis zur beschaulichen Provinzstadt, von den Lebenssti- len in der Innenstadt bis zu den Villenvierteln behandelt die Stadtsoziologie ein breites The- mengebiet. Das Lehrbuch bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Bereiche der stadtsoziologischen Forschung und deren theoretische Ansätze. In einem wissenschafts- geschichtlichen Abriss wird die Entwicklung des soziologischen Denkens über die Stadt dar- gestellt, beginnend mit Marx / Engels über Weber bis zu den aktuellen Debatten über moder- ne Urbanität. Die feministische Perspektive auf die Stadt und die Tradition der Gemeindestu- dien werden in eigenen Kapiteln behandelt. Ausführlich werden überdies die Ursachen und Folgen sozialer Segregation und 'ethnischer Koloniebildung' in den Städten thematisiert." (Autorenreferat) 12 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 1 Forschungsstand, theoretische und methodische Ansätze

[8-L] Lindner, Rolf: Walks on the Wild Side: eine Geschichte der Stadtforschung, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2004, 240 S., ISBN: 3-593-37500-1 (Standort: UuStB Köln(38)-30A9722)

INHALT: "Die Geschichte der Stadtforschung ist eine Geschichte der Erforschung 'anderer Räu- me', der Quartiere der Armen, der Außenseiter. Entlang methodisch wie analytisch bahnbre- chender Studien - von Henry Mayhews Großwerk über die Londonder Armen bis hin zum Projekt des Bourdieu-Schülers Loic Waquant, der das professionelle Boxen erlernte, um die Chicagoer South-Side zu erkunden - lässt Rolf Lindner die Geschichte der Stadtforschung seit dem 19. Jahrhundert Revue passieren. Er führt in Themen und Methoden der Stadt- Ethnographie ein und berichtet auch von den Motiven und Obsessionen der Forscher, die es immer wieder in die unheimlichen Teile der Stadt gezogen hat." (Autorenreferat)

[9-L] Sahner, Heinz: Empirische Sozialforschung: von der Schwierigkeit die Wahrheit zu sagen ; illustriert mit Beispielen aus der Transformationsforschung und der Stadtsoziologie (Halle/ Saale), (Der Hallesche Graureiher : Forschungsberichte des Instituts für Soziologie, 2004-4), Halle 2004, 35 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20040106915; Graue Literatur; URL: http://www.soziologie.uni-halle.de/publikationen/pdf/0404.pdf)

INHALT: In seinem Beitrag befasst sich der Autor im Kontext der empirischen Sozialforschung mit dem Aspekt wahrer Aussagen seitens der Wissenschaftler und Medien auf der Basis er- hobenen Datenmaterials. In einem ersten Schritt wird die wissenschaftstheoretische Debatte um die Schlüsselbegriffe der Wahrheit bzw. Wirklichkeit und ihrer empirischen Überprüfbar- keit skizziert. Daran schließen persönliche Erfahrungen von Dateninterpretationen in den Ar- beitsgebieten der Transformationsforschung, also der Wiedervereinigung, und der Stadtsozio- logie an. Sie umfassen: (1) Arbeitslosenstatistiken, (2) Statistiken des Bundesamtes, (3) poli- tische Presseerklärungen, (4) Städte-Ranking, (5) Aussagen in den Printmedien sowie (6) ins- besondere die Bürgerumfragen in Halle, die das Institut für Soziologie in Kooperation mit der Stadt seit 1993 durchführt. Im Anhang finden sich zur Darstellung des vorangegangenen Fallbeispiels 'Halle' eine Reihe von Tabellen und grafischen Abbildungen. (ICG2)

[10-L] Sennett, Richard: The foreigner, in: Angelika Poferl, Natan Sznaider (Hrsg.): Ulrich Becks kosmopolitisches Pro- jekt : auf dem Weg in eine andere Soziologie, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2004, S. 218-227, ISBN: 3-8329-0654-1

INHALT: Zentral für Becks "kosmopolitische Soziologie" ist die "innere Globalisierung" von gesellschaftlichen Lebens- und Handlungsräumen oder eine "Kosmopolitisierung" der Staats- nation von innen heraus. Wir leben in einer Weltgesellschaft, in der die Vorstellung von ge- schlossenen Räumen immer fiktiver wird. Das Nebeneinander von Globalem und Lokalem, von differenten (ökonomischen, kulturellen, politischen und sozialen) Lebens- und Organisa- tionsformen löst die Unterscheidung von "national" und "international", von "innen" und "au- ßen" auf. Die Gegensätze der Kulturen prallen aufeinander, die Selbstverständlichkeiten auch des westlichen Lebensmodells sind zur Rechtfertigung gezwungen. Im Anschluss an diese kosmopolitische Konstitution der reflexiven Moderne versucht der vorliegende Beitrag eine soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 13 1 Forschungsstand, theoretische und methodische Ansätze

Historisierung dieses theoretischen Ansatzes und zeigt, dass die kosmopolitische Perspektive durch historische Analyse an Tiefenschärfe gewinnen kann. Die vorliegende historische Fall- studie über die Kosmopoliten, Exilanten und "Fremden" im Paris des 19. Jahrhundert inter- pretiert die Becksche Theorie an Hand einiger biographische Bezüge der "Fremden" Daniel Stern und Alexander Herzen. (ICA)

[11-L] Wüst, Thomas: Urbanität: ein Mythos und sein Potential, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 184 S., ISBN: 3-8100-4119-X

INHALT: "Gegenstand des Buches ist die Auseinandersetzung mit dem im Jargon von Stadtpla- nung und Stadtforschung fest verankerten Phänomen Urbanität. Anhand von als einschlägig erachteten Beiträgen wird der seit Jahrzehnten währende Diskurs über Urbanität inhaltsanaly- tisch untersucht. Instrument dazu ist ein komplexer Begriff von Mythos, der insbesondere das entsprechende Modell von Roland Barthes berücksichtigt, sowie das Schema der Funktion des Mythos im Rahmen symbolischer Politik. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden in die Diskussion über Leitbilder der Stadtentwicklung eingeordnet und mit dem Plädoyer für einen perspektivischen Orientierungsrahmen der Stadtentwicklungspolitik verdichtet." (Auto- renreferat)

2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen

[12-L] Davy, Benjamin (Projektleiter); Bremer, Stefanie (Mitarbeiter); Petzinger, Tana (Mitarbei- ter): Städte im Ruhrgebiet 2030: Drehbuch für einen Leitbildprozess, (Arbeitspapier / Universität Dortmund, Institut für Raumplanung, 178), Dortmund 2002, 81 S. (Graue Literatur; URL: http://irpud.raumplanung.uni-dortmund.de/irpud/pub/doc/ap178.pdf)

INHALT: Der Beitrag präsentiert das Forschungsvorhaben 'Städte im Ruhrgebiet 2030', ein stadt- regionales Leitbildvorhaben der Städte Duisburg, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Dortmund und Bochum. Das Projekt strebt eine stadtregionale Eman- zipation an, durch die historische Konkurrenzen zwischen den Städten im Ruhrgebiet über- wunden werden sollen, und schlägt die Schaffung entsprechender kooperationsfreundlicher Rahmenbedingungen vor: (1) den Entwurf räumlicher und programmatischer Zukunftsbilder, aus denen Gemeinschaftsaufgaben für die langfristige Entwicklung der Städteregion abgelei- tet werden, (2) die Schaffung von Spielregeln, die von den Städten für ihre Zusammenarbeit vereinbart werden, sowie (3) die Vorbereitung der Umsetzung der Zukunftsbilder, die der I- dentifizierung und Nutzung wirtschaftlicher, sozialer und politischer Potenziale der Städte und der Städteregion dienen sollen. Vor diesem Hintergrund werden die Ausgangslagen und die Hintergründe des Projektes dargestellt. Dazu gehören: (1) die Ausgangssituationen der Städte im Ruhrgebiet, (2) regionale Kooperation in vergleichbaren Modellvorhaben, (3) For- schungsstand auf den Arbeitsgebieten des Vorhabens sowie (4) bisherige Arbeiten der Ver- bundpartner. Es folgt eine Beschreibung des dialogischen Arbeitsraumes hinsichtlich seiner Funktionen und Bausteine. Daran knüpft abschließend eine Beschreibung der Zusammenar- 14 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen

beit zwischen den Verbundpartnern an, die sich in die folgenden Aspekte gliedert: (1) Aufga- benzuordnung, (2) allgemeine Kooperationsvoraussetzungen, (3) besondere Kooperations- pflichten, (3) Verwertungsplan, (4) Notwendigkeit der Zuwendung und (5) Zeitplan des For- schungsvorhabens. (ICG2)

[13-F] Gasmus, Henrik, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Matthiesen, Ulf, Prof.Dr. (Leitung): Wohnsuburbanisierung in der Region Berlin-Brandenburg (Teilprojekt im Rahmen des Gesamtprojektes "Suburbanisierung im 21. Jahrhundert: stadtregionale Entwicklungsdy- namiken des Wohnens und Wirtschaftens")

INHALT: keine Angaben ZEITRAUM: 21. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Berlin-Brandenburg ART: gefördert BEGINN: 2003-12 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: IRS - Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (Flakenstr. 28-31, 15537 Erkner) KONTAKT: Institution (Tel. 03362-793-270); Leiter (e-mail: [email protected])

[14-F] Glatter, Jan, M.A.; Kaufmann, Kris, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Killisch, Winfried, Prof.Dr. (Leitung); Killisch, Winfried, Prof.Dr. (Betreuung): Wohnsuburbanisierung in der Stadtregion Dresden

INHALT: Die Untersuchung beinhaltet zwei Ziele: 1. Erfassung der Dimension und Struktur der Wohnsuburbanisierung in Dresden; 2. Analyse und Typisierung der suburbanen Wohnquar- tiere nach Merkmalen der Sozialstruktur sowie des Wohnungs- und Gebäudebestandes. ZEITRAUM: 1990-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadtrand von Dresden METHODE: Deskriptiver Ansatz; Typenentwicklung; quantitative und qualitative Forschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 70; Kartierungen des Wohnumfeldes in Quartieren; Auswahlverfahren: be- wusst). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 1.900; Bewohnerbefragung; Aus- wahlverfahren: Zufall). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Kommuna- le Statistikstelle Dresden). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2003-05 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Institut für Geographie Lehrstuhl für Allgemeine Wirtschafts- und Sozialgeographie (01062 Dresden) KONTAKT: Glatter, Jan (Tel. 0351-463-35973, e-mail: [email protected])

[15-L] Hahn, Barbara: New York, Chicago, Los Angeles: Global Cities im Wettbewerb, in: Geographische Rundschau Zeitschrift für Schulgeographie, Jg. 56/2004, H. 4, S. 12-18 (Standort: UuStB Köln(38)- FHMEa243; Kopie über den Literaturdienst erhältlich) soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 15 2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen

INHALT: "Der Begriff 'Global City' wurde erst in den 1980er Jahren geprägt; viele der so be- zeichneten Städte üben aber schon lange die Funktion von Weltstädten aus. New York, Chi- cago und Los Angeles sind jeweils in einer anderen Phase der wirtschaftlichen und politi- schen Entwicklung der Vereinigten Staaten zur Weltstadt aufgestiegen. Viele der globalen Funktionen, welche die drei größten Städte der USA heute erfüllen, sind eng mit ihrer histori- schen Entwicklung verbunden. Außerdem war die Lage New Yorks am Atlantik, Chicagos in der Mitte des Kontinents und die von Los Angeles am Pazifik bedeutend für die Entwicklung der Global City. Gleichwohl haben die drei Städte stets im Wettbewerb zueinander gestanden. Im Folgenden wird der Weg der drei Städte zu Weltstädten und deren heutige Funktion als Global Cities aufgezeigt." (Autorenreferat)

[16-L] Hofacker, Gabriele: Wohnsituation 2002 in Hessen, in: Staat und Wirtschaft in Hessen : statistische Mitteilungen, Jg. 59/2004, H. 1, S. 2-6 (Standort: UuStB Köln(38)-MSn00128; Kopie über den Literaturdienst er- hältlich)

INHALT: "Im April 2002 wurden in Hessen 2.718.000 Wohneinheiten in Wohngebäuden ermit- telt, von denen 134.000 leer standen, sodass es insgesamt 2.584.000 bewohnte Wohneinheiten in Wohngebäuden gab, die näher betrachtet werden. Die verwendeten Begriffe 'Wohneinheit', 'Fläche der Wohneinheit' und 'Bruttokaltmiete' sind am Ende des Beitrags erläutert." (Auto- renreferat)

[17-L] Huter, Jessica; Eichhorn, Lothar: Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern 2000 bis 2002, in: Statistische Monatshefte Nieder- sachsen, Jg. 57/2003, H. 12, S. 650-651 (Standort: UuStB (Köln)38-Sl43-E; Kopie über den Lite- raturdienst erhältlich)

INHALT: "Geringe bzw. sehr geringe Neubautätigkeit von Ein- und Zweifamilienhäusern in den großen Städten und ihrem unmittelbaren Umland sowie in Teilen der Heide und im Süden des Landes. Hohe Werte im Westen des Landes und im Raum zwischen der Metropole Hamburg und Bremen. Die hier abgedruckte Karte sowie eine analog für die Regierungsbezirke erstell- te Karte sind auf Nachfrage als pdf-Datei erhältlich. Außerdem stehen die zugrundeliegenden Daten zur Neuerrichtung von Ein- und Zweifamilienhäusern (xls-Datei) zur Verfügung." (Au- torenreferat)

[18-F] Jürjens, Brigitte, Dipl.-Soz.Arb.; Krüger, Karsten, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Zibell, Barba- ra, Prof.Dr. (Leitung): Wohn- und Versorgungs-Stadt-Region 2030 (Teilprojekt im Rahmen des Forschungsver- bundes "Stadt+Um+Land 2030" Region Braunschweig)

INHALT: Untersuchungsgegenstand war die Zukunft des Wohnens und Einkaufens in der Region Braunschweig, der ein Bevölkerungsverlust und bei gleich bleibenden Trends eine weitere Bevölkerungsumverteilung zu Lasten der Kernstädte bis zum Jahre 2030 vorausgesagt wird. Die derzeitigen Tendenzen der Siedlungsentwicklung mit ihren Präferenzen für das freiste- hende Einfamilienhaus bzw. Gewerbe und Handel mit immer größeren Flächenansprüchen 16 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen

auf der grünen Wiese (Suburbanisierung) warfen dabei nicht nur Fragen ökologischer, ver- kehrstechnischer und sozialer Verträglichkeiten auf. Auch im Hinblick auf die erwartete rück- läufige Bevölkerungsentwicklung, neue Lebens- und Haushaltsformen sowie die Alterung der Bevölkerung waren die räumlichen Strukturen im Hinblick auf ihre Zukunftsfähigkeit zu prü- fen, zu bewerten und nachhaltig zu entwickeln. ZEITRAUM: 2002-2003 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Region Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter, Niedersachsen METHODE: Das Projekt war Teil eines größeren Verbundvorhabens, in dem es um die Entwick- lung eines gesamträumlichen Leitbildes für die betrachtete Region bis zum Zeithorizont 2030 ging. Dabei wurden aus wissenschaftlicher Perspektive neben Wohnen und Versorgung die Bereiche Stadt und Landschaft, Mobilität und Verkehr sowie Arbeitsmarkt betrachtet. Im Rahmen eines dreiteiligen Prozesses - ExpertInnendialog, stadt-regionaler Dialog, Bürgerdia- log - ging es darum, Leitbilder zu entwerfen sowie Konzepte und Strategien einer nachhalti- gen Raum- und Siedlungsentwicklung anzuregen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Zibell, Barbara; Jürjens, Brigitte; Krüger, Karsten: Wohn- und Versorgungs-Stadt-Region 2030. Forschungsergebnisse. Beiträge zu Stadt+Um+Land 2030 Region Braunschweig, Bd. 10. Braunschweig: Zweckverb. Großraum Braunschweig 2004. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-04 ENDE: 2003-09 AUFTRAGGEBER: Zweckverband Großraum Braunschweig, Braunschweig FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Hannover, FB Architektur, Institut für Geschichte und Theorie Abt. Planungs- und Architektursoziologie (Herrenhäuser Str. 8, 30419 Hannover) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0511-7623270, e-mail: [email protected])

[19-F] Olenik, Uwe (Bearbeitung); Schubert, Eberhardt, Dipl.-Phys. (Leitung): Wohnungs- und Haushaltserhebung 2004

INHALT: Zufriedenheit mit den Angeboten und Zuständen in der Stadt Erfurt; Beurteilung aus- gewählter Baumaßnahmen in Erfurt; Informiertheit zum Thema Stadtumbau; Aussagen zur Familie und Eigenschaften einer kinder- und familienfreundlichen Stadt; Umzugswünsche; Nutzung des städtischen Nahverkehrs; Zufriedenheit mit dem Trinkwasser; Nutzungsquellen für Informationen der örtlichen Abfallentsorger; Fragen zur Gesundheit; Angaben zur Person und zum Haushalt. ZEITRAUM: 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Erfurt METHODE: Allgemeine Mehrthemenbefragung, die jährlich durchgeführt wird. Untersuchungs- design: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichpro- be: 4.000; Bürger der Stadt Erfurt über 18 Jahre; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Landeshauptstadt Erfurt, Dezernat Stadtentwicklung, Verkehr und Wirtschaftsförderung (Hrsg.): Wohnungs- und Haushaltserhebung 2004 - erste summarische Auswertung. Kommunalstatistisches Heft 50. ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 2004-04 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Landeshauptstadt Erfurt Stadtrat FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Landeshauptstadt Erfurt Dezernat 4 Stadtentwicklung, Verkehr und Wirtschafts- förderung Stadtentwicklungsamt Bereich Statistik und Wahlen (Postfach 100553, 99084 Er- furt) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0361-655-1487, e-mail: [email protected])

soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 17 2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen

[20-F] Petermann, Sören, Dr.phil.; Fliegner, Steffen, Dr. (Bearbeitung); Sahner, Heinz, Prof.Dr.; Golnik, Karsten (Leitung): Bürgerumfrage Halle 2003

INHALT: Bürgerbefragung zu den Wohn-, Arbeits- und Lebensbedingungen in der Stadt Halle. ZEITRAUM: 2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Halle (Saale) METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Stan- dardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 2.400; Personen im Alter von 17 bis 75 Jahren; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; Eigenprojekt BEGINN: 2003-05 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: Stadt Halle Fachbereich Stadtentwicklung und -planung FINANZIERER: Institution; Auf- traggeber INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie, insb. Strukturanalyse moderner Gesellschaften und Me- thoden empirischer Sozialforschung (06099 Halle) KONTAKT: Petermann, Sören (Dr. Tel. 0345-5524244, e-mail: [email protected])

[21-F] Rahlf, Stephanie, Dipl.-Ing.; Hanebeck, Kerstin; Franz, Peter, Dr.rer.pol.; Bartz, Christian, Dr.ing. (Bearbeitung); Knieling, Jörg, Prof.Dr.; Rosenfeld, Martin, Prof.Dr.; Ahrens, Gerd Axel, Prof.Dr. (Leitung): Metropolregion Sachsendreieck - Erarbeitung eines Handlungskonzepts

INHALT: Das Handlungskonzept für die Metropolregion Sachsendreieck soll als Grundlage die- nen, die Region im europäischen Wettbewerb als Metropolregion zu etablieren und dazu bei- tragen, die Außendarstellung Sachsens europaweit zu stärken. GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen, Sachsen-Anhalt METHODE: SWOT-Analyse; Erstellung von Handlungsempfehlungen DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Statistische Landesämter, Bundes- agentur für Arbeit, Statistisches Bundesamt). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-07 ENDE: 2005-02 AUFTRAGGEBER: Landeshaupt- stadt Dresden Stadtplanungsamt FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Wirtschaftsforschung Halle -IWH- (Postfach 110361, 06017 Halle); KoRiS - Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung (Vahrenwalder Str. 7, 30165 Han- nover); Technische Universität Dresden, Fak. Verkehrswissenschaften, Institut für Verkehrs- planung und Straßenverkehr Lehrstuhl für Verkehrs- und Infrastrukturplanung (01062 Dres- den) KONTAKT: Rahlf, Stephanie (Tel. 0511-9357-150, e-mail: [email protected])

[22-F] Reißig, Rolf, Prof.Dr.phil.habil; Berg, Frank, Prof.Dr.phil.habil (Bearbeitung): Aleksa - alternatives Landeskonzept für den Freistaat Sachsen

INHALT: Wissenschaftliche Begleitung des Alternativen Landeskonzepts der PDS-Fraktion im Sächsischen Landtag. Download Gesamtfassung: http://www.biss-online.de/download/ alek- sa_endfassung.pdf . Download Kurzfassung: http://www.biss-online.de/download/aleksa_ endfassung_kurz.pdf . GEOGRAPHISCHER RAUM: Sachsen 18 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen

ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: BISS e.V. Brandenburg-Berliner Institut für Sozialwissenschaftliche Studien (Pettenkofer Str. 16, 10247 Berlin) KONTAKT: Reißig, Rolf (e-mail: [email protected])

[23-F] Sahner, Heinz, Prof.Dr. (Bearbeitung); Sahner, Heinz, Prof.Dr. (Leitung): Stadtentwicklung in Ostdeutschland, insbesondere Halle/ Saale

INHALT: Untersucht werden verschiedene Prozesse der Stadtentwicklung (Segregation, Subur- banisierung, Gentrifikation) in ostdeutschen Großstädten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- deutschland, Halle METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Stan- dardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: etwa 2.000; Auswahlverfahren: Zufall). Se- kundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Sahner, Heinz: Regionale Kooperation im Verdichtungsraum Halle-Leipzig - Chancen, Probleme und Wege. Diskussionspapier für ein gleichnamiges Fo- rum des 27. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Gesellschaften im Um- bruch", 4.-7. April 1995, Univ. Halle-Wittenberg. Der Hallesche Graureiher 95-5, For- schungsberichte des Instituts für Soziologie. Univ. Halle-Wittenberg 1995.+++Sahner, Heinz: Regionale Kooperation im Verdichtungsraum Halle-Leipzig - Chancen, Probleme und Wege. in: Raumforschung und Raumordnung, Jg. 53, 1995, H. 6.+++Sahner, Heinz: Leben in Halle: Ergebnisse der Bürgerumfrage 1993. Der Hallesche Graureiher 93-3. Forschungsberichte des Instituts für Soziologie. Univ. Halle-Wittenberg 1993.+++Petermann, Sören: Bürgerumfrage Halle 1997. Der Hallesche Graureiher 98-2. Forschungsberichte des Instituts für Soziologie. Halle: Univ. Halle-Wittenberg 1998.+++Petermann, Sören: Mit der Platte leben. Eine Kon- zeption zur öko-sozialen Aufwertung verdichteter Wohngebiete. Halle: Univ. Halle-Witten- berg 1997. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1992-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie, insb. Strukturanalyse moderner Gesellschaften und Me- thoden empirischer Sozialforschung (06099 Halle) KONTAKT: Leiter (Tel. 0345-55-24245, e-mail: [email protected])

[24-F] Sautter, Heinz, Dr.rer.pol. (Bearbeitung): Wohnraumbericht Frankfurt am Main, Musterbericht

INHALT: Der Musterbericht gibt einen aktuellen Überblick über die Situation und Entwicklung auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt. Neben der allgemeinen Marktentwicklung wird dabei auch die Entwicklung im Marktsegment für preiswerten Wohnraum aufgezeigt. In die Analy- se wurde neben der Stadt Frankfurt auch das Umland einbezogen. Ergebnisse: Nach einer vo- rübergehenden Phase der Entspannung gibt es Anzeichen für eine erneute Anspannung des Frankfurter Wohnungsmarkts. Angebotsengpässe bestehen vor allem bei Sozialmietwohnun- gen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankfurt am Main METHODE: Analyse des Wohnungsmarkts und der Wohnungsversorgung sowie der Segregation auf der Grundlage sekundärstatistischer Daten. soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 19 2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bericht (von der Stadt Frank- furt noch nicht freigegeben). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-07 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: Stadt Frankfurt Amt für Wohnungswesen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut Wohnen und Umwelt GmbH -IWU- (Annastr. 15, 64285 Darmstadt) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06151-2904-0, e-mail: [email protected])

[25-L] Schmidt, Sabine: Wohnsituation in Baden-Württemberg, in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, 2003, H. 8, S. 12-15 (Standort: UuStB Köln(38)-XG8819)

INHALT: "Die Wohnsituation stellt eine entscheidende Einflussgröße der persönlichen Lebens- qualität dar. Im Rahmen des Mikrozensus 2002 wurde erneut (zuletzt im Jahr 1998) die Zu- satzerhebung zur Wohnsituation durchgeführt. Wichtige Indikatoren zur Beurteilung der Wohnsituation in Baden-Württemberg sind unter anderem die Eigentumsverhältnisse - die Eigentümerquote liegt in Baden-Württemberg bei nahezu 50 v.H. -, die Größe der Wohnung und die zur Verfügung stehende Wohnfläche pro Person, die im April 2002 bei 42 Quadrat- meter pro Person lag. Aber auch die Kosten des Wohnens zählen zu diesen Indikatoren. Ein badenwürttembergischer Haushalts zahlte 2002 im Durchschnitt eine Bruttokaltmiete von 441 Euro. Hinter dieser Durchschnittsmiete verbirgt sich eine Spannbreite von 386 Euro in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg und einer durchschnittlichen Miete in der Region Stutt- gart von 472 Euro. Die Durchschnittsmiete im Stadtkreis Stuttgart lag im Jahr 2002 bei 478 Euro." (Autorenreferat)

[26-F] Seibold, Bettina, M.A. (Bearbeitung); Dispan, Jürgen, Dipl.-Geogr. (Leitung): Strukturbericht 2005 - Region Stuttgart. Produktion in der Region Stuttgart

INHALT: Strukturberichterstattung Industrie, Handwerk, Dienstleistungen; Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für Regionalpolitik/ Wirtschaftsförderung; Analyse des Arbeits- markts; Analyse des Industrie-Dienstleistungsnetzwerks (wie viel Industrie braucht die Regi- on?) und des Zusammenhangs Produktion - Innovation - Cluster; Verlagerung von Produktion und anderen Funktionen. ZEITRAUM: 1998-2005 GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Stuttgart, Baden-Württemberg, Stuttgart METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekun- däranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Industriestatistik des Statistischen Lan- desamtes Baden-Württemberg, Beschäftigtenstatistik -Sonderauswertung- des Landesarbeits- amtes Baden-Württemberg). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-10 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: Handwerks- kammer Region Stuttgart; Verband Region Stuttgart; Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart; Industriegewerkschaft Metall Region Stuttgart FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: IMU - Institut für Medienforschung und Urbanistik GmbH Standort Stuttgart (Hasenbergstr. 49 B, 70176 Stuttgart) KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-23705-0, e-mail: [email protected])

20 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen

[27-F] Tonks, Robert, Dipl.-Verw.Wiss. (Leitung): Large Cities Statistics Project (LCSP)

INHALT: Angestrebt wird ein weiter Informationsaustausch über Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern, der Aufbau eines statistischen Beobachtungssystems zu Lebensbedin- gungen und Entwicklungen in den Großstädten sowie die Sammlung von Informationen zu städtischen Entwicklungsprojekten. METHODE: weltweite Fragebogenaktion; Datenbasis: Städte und nationale statistische Ämter DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/- innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: "1000 Cities". International Yearbook of Large Cities Statistics. Network on Urban Research in the (N.U.R.E.C.) (Hrsg.) (auch als CD- Rom), Internet. ART: Eigenprojekt BEGINN: 1993-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Amt für Statistik, Stadtforschung und Europaangelegenheiten, Network on ur- ban research communit -NUREC- (Bismarckstr. 150-158, 47049 Duisburg) KONTAKT: Institution (Tel. 0203-283-3276)

[28-F] Wagner, Gerald; Willing, Jens (Bearbeitung): Wirtschaftliche Strukturanalyse für die Regionen Dresden und Leipzig... sowie Hamburg, Düsseldorf, Köln und Stuttgart und Entwicklungsszenarien für das Jahr 2010

INHALT: In den vergangenen Jahren verlief die wirtschaftliche und demographische Entwick- lung der west- und ostdeutschen Agglomerationsräume sehr unterschiedlich. Dies wiederum hat Auswirkungen u.a. auf die Verkehrsnachfrage in den einzelnen Regionen. Vor diesem Hintergrund werden im Rahmen des Projektes anhand ausgewählter relevanter sozioökono- mischer Strukturdaten Entwicklungen in den ausgewählten Regionen analysiert. Im An- schluss werden mit Hilfe geeigneter Prognosemodelle Entwicklungsszenarien für einzelne Kennziffern, wie z.B. Bevölkerungsentwicklung, Entwicklung der Erwerbstätigkeit erarbeitet. Diese Ergebnisse gehen als Teilstudie in eine übergeordnete Untersuchung zur Entwicklung des innerdeutschen Verkehrs ein. Dabei werden für die Strukturanalyse vornehmlich Daten der amtlichen Statistik der einzelnen Landesämter verwandt. Zudem erfolgt die Entwicklung von Prognoseszenarien unter Einbeziehung aktueller Untersuchungen sowie einer standardi- sierten Primärerhebung in den betreffenden Regionen. Im Ergebnis liegt eine - aufgrund ein- heitlicher Datenquellen - vergleichbare regionale Übersicht zum bisherigen und künftigen Ausmaß von Wachstums- bzw. Schrumpfungstendenzen ausgewählter sozioökonomischer Indikatoren vor. GEOGRAPHISCHER RAUM: Dresden, Leipzig, Hamburg, Düsseldorf, Köln, Stuttgart ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH -ISW- (Postfach 110551, 06019 Halle) KONTAKT: Wagner, Gerald (Tel. 0345-5213613, Fax: 0345-5170706, e-mail: [email protected])

soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 21 2 Stadt- und Regionalanalysen, -prognosen, -planungen

[29-L] Winterfeld, Klaus; Hofmann, Michael; Voigt, Karen: Kulturelle Potenzen regionaler Entwicklung: das Beispiel Kulturraum Oberlausitz-Nieder- schlesien, (Dresdner Stduien zur Kultur, Bd. 1), Leipzig: Leipziger Univ.-Verl. 2003, 246 S., ISBN: 3-937209-18-2 (Standort: BLB Karlsruhe(31)-104A3766)

INHALT: "Die vorliegende Studie ist das Ergebnis eines zweijährigen Forschungsprozesses. Ihr besonderer Vorzug besteht in der Verknüpfung kulturwissenschaftlicher Grundlagenfor- schung mit anwendungsorientierten kulturpraktischen Untersuchungen. So geht der Analyse der Wirkungsweise des Sächsischen Kulturraumgesetzes im Kulturraum Oberlausitz-Nie- derschlesien und den daraus folgenden Schlussfolgerungen für die weitere Arbeit in Verwal- tungen, Kunst und Kultur eine umfassende Untersuchung regionaler Identitätsgeschichte und Akteursnetzwerke voraus. Die Beschreibungen von Identitätskonstrukten und Akteursprofilen schaffen somit eine Basis, um Potenziale und Konfliktlagen, die die Arbeit im Kulturraum beeinflussen, nachvollziehen und Probleme ggf. einer Lösung zuführen zu können. Darüber hinaus führt das Kapitel zu Identitätskonstrukten in Kultur, Geschichte und wirtschaftliche Si- tuation von Oberlausitz-Niederschlesien und seinen Subregionen ein. Eine ähnlich sozialhis- torisch angelegte vergleichende Betrachtung wurde für die Analyse der Entwicklung von Kul- turverwaltungen und Kulturarbeit seit 1990 durchgeführt. Alle diese Teiluntersuchungen schufen wichtige Voraussetzungen, um Schlussfolgerungen für die weitere Arbeit im Kultur- raum ziehen zu können." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Klaus Winterfeld: Bilder der Region - Oberlausitzer Identitäten im Spiegel der Akteure (9-98); Klaus Winterfeld: Zur Wir- kungsweise des Sächsischen Kulturraumgesetzes im Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien (99-182); Michael Hofmann: Akteure in Milieus und Netzwerken als Motor regionaler Ent- wicklung (183-208); Karen Voigt, Klaus Winterfeld: Zur Entwicklung von Kulturverwaltun- gen und Kulturarbeit in Oberlausitz-Niederschlesien ab 1990 (209-222); Klaus Winterfeld, Michael Hofmann, Karen Voigt: Kulturelle Potenzen in Oberlausitz-Niederschlesien - Schlussfolgerungen für die weitere Arbeit im Kulturraum (223-236); Michael Hofmann: Me- thoden praktischer Kulturforschung. Eine Beschreibung der Arbeitsschritte dieser Studie (238-242).

3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

[30-L] Altrock, Uwe; Schubert, Dirk (Hrsg.): Wachsende Stadt: Leitbild - Utopie - Vision?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 376 S., ISBN: 3-8100-4176-9

INHALT: "Das Buch zeigt anhand von Fallstudien wachsender Metropolen, wie vor dem Hinter- grund der Globalisierung weltweit mit den demografischen und wirtschaftlichen Rahmenbe- dingungen umgegangen wird und ob deutsche Großstädte wie Hamburg ebenfalls dauerhafte qualitative und quantitative Wachstumsperspektiven haben." (Autorenreferat). Inhaltsver- zeichnis: Ole von Beust: Das Leitbild: 'Metropole Hamburg - Wachsende Stadt' (23-37); 1. Grundlegungen: Jürgen Oßenbrügge, Susanne Heeg, Britta Klagge: Entwicklungstrends eu- ropäischer Metropolregionen und konzeptionelle Bausteine für das Hamburger Leitbild 'Wachsende Stadt' (41-56); Hans-Joachim Menzel: Wachsende Stadt - Nachhaltige Stadt (57- 22 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

66); Monika Alisch: Wachsende Stadt und soziale Stadt (67-76); Uwe Altrock: Das Leitbild von der 'Wachsenden Stadt' - genial oder fatal? (77-94); 2. Wachsende Städte und ihr Um- gang mit Wachstum: Dirk Schubert: Die wachsende Metropole London - Transformationen von Planung und Verwaltung vom Urban Government zur Urban Governance (97-115); Die Smart-Growth-Bewegung in den USA - Vorbild für intelligentes Wachstum in Deutschland? - Interview mit Gerriet Knaap und James Cohen (117-126); Harald Kegler: Sonne, Meer und Sterne: Florida, die weltgrößte, wachsende Urlauberstadt (127-142); Gene Desfor, Roger Keil, Stefan Kipfer, Gerda Wekerle: Grenzenloses Wachstum: Die Planung der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit in Toronto (143-163); Uta Hohn: Wachstum, Reurbanisierung und se- lektives Schrumpfen in Tokyo (165-184); Meinhard von Gerkan: Wachsende Städte in China - Das Beispiel Luchao Harbour City (185-195); Frauke Kraas: 'Model City' Singapur: Visio- nen und Zukunftsplanungen (197-210); Friedhelm Fischer: Careful. You may run out of pla- net: Ansätze für nachhaltiges Wachstum 'down under' - Sydney und Melbourne (211-236); 3. Demographische Rahmenbedingungen und ihre Folgen: Albrecht Göschel: Stadtschrump- fung, Bedingung punktuellen Stadtwachstums (239-249); Stefan Siedentop: Anforderungen an eine qualifizierten Stadtumbau in schrumpfenden Städten (251-263); Olaf Bartels: Die Ar- chitektur der schrumpfenden Stadt (265-272); 4. Wachstum - steuerbar? Das Beispiel Ham- burg: Jürgen Glaser, Kai-Uwe Krause: Standort- und Gewerbeflächenmonitoring - Ein Infor- mationsverbund für die Wirtschaftsförderung und Planung in der Metropolregion Hamburg (275-293); Christian Diller: Wachsende Metropolregion Hamburg - Regional Governance 'Light de Luxe' (295-308); Dittmar Machule: Wachsende Umlandgemeinden im Süden der Hamburger Metropolregion - Anmerkungen zu einem Experimentierfeld (309-320); Andrea Soyka, Nikolai Soyka: Neue Medien in Hamburg - ein Beispiel für die Erneuerungsfähigkeit städtischer Ökonomien (321-338); Peter Ache: Intelligentes Wachstum in der Metropolregion (339-348); 5. Ausblick und Fazit: Dirk Schubert, Uwe Altrock: ?'Wachsende Städte' - Inseln der Glückseligkeit im Meer der Schrumpfung zwischen Globalisierung und Nachhaltigkeit? (353-372).

[31-L] Beetz, Stephan: Dörfer in Bewegung: ein Jahrhundert sozialer Wandel und räumliche Mobilität in einer ostdeutschen ländlichen Region, (Beiträge zur Osteuropaforschung, Bd. 9), Hamburg: R. Krämer 2004, 304 S., ISBN: 3-89622-068-3

INHALT: "Das Dorf - sind daraus nicht längst Wüstungen oder Städte geworden? Das Buch gibt einen fundierten Einblick in den tiefgreifenden Wandel einer ländlichen Gesellschaft in Bran- denburg. Er reicht von der beginnenden Modernisierung im ausgehenden 19. Jahrhundert ü- ber die nationalsozialistische Mobilisierung, die Flüchtlingsbewegungen, die Umbrüche der Bodenreform und Kollektivierung bis zur Wende nach 1989. Landschaften, Wirtschaftsfor- men und Dörfer sind in Bewegung. Im Mittelpunkt der umfangreichen empirischen Untersu- chung stehen die Ursachen und Wirkungen von Wanderungsbewegungen. Damit geht die Frage einher, wie sich Menschen für einen Ort entscheiden. In diesem Punkt treffen sich auf spannende Weise die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen einer Region mit den Lebensgeschichten der Bewohner. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass das Land keineswegs eine immobile, stagnierende Gesellschaft ist. Der Autor zeigt, wie umfas- send sich die Lebensformen, Vorstellungen und Bewertungen in hundert Jahren verändert ha- ben." (Autorenreferat) soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 23 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

[32-L] Bölitz, Dirk; Flacke, Johannes; Köckler, Heike (Hrsg.): Grenzüberschreitende Raumplanung: Beobachtungen in der deutsch-polnischen Grenzregi- on, (Arbeitspapier / Universität Dortmund, Institut für Raumplanung, 181), Dortmund 2004, 95 S. (Graue Literatur; URL: http://irpud.raumplanung.uni-dortmund.de/irpud/pub/doc/ap181.pdf)

INHALT: "Um das Interesse der Studierenden an Polen generell und seine aktuellen Planungs- themen im Besonderen zu wecken bzw. zu stärken, hat es in den letzten Jahren verschiedene Aktivitäten an der Fakultät Raumplanung der Universität Dortmund gegeben. 2003 wurde ei- ne Exkursion in den deutsch-polnischen Grenzraum durchgeführt, die einen Einblick in die bisherige grenzüberschreitende Planung und Zusammenarbeit auf kommunaler und regionaler Ebene gewährte. Im Vordergrund standen Chancen und Barrieren, die sich aus der Grenzlage ergeben, sowie die Potenziale, die die EU-Osterweiterung mit sich bringen kann. Innerhalb einer Woche wurde die gesamte Grenze von Süd nach Nord entlang der Grenzflüsse Lausitzer Neiße und Oder bereist und an verschiedenen Stationen erkundet. Im vorliegenden Arbeits- papier dokumentieren Studierende ihre Exkursionsbeobachtungen. Diese werden zum Teil ergänzt durch Ergebnisse aus Diplomarbeiten, in denen sich einzelne Exkursionsteilnehme- rinnen mit der Grenzregion und verschiedenen, auch im Rahmen der Exkursion bereisten Or- ten, vertieft beschäftigt haben." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Dirk Bölitz, Johannes Fla- cke, Heike Köckler: Einführung: Beobachtungen in der deutsch-polnischen Grenzregion (1- 5); Maximilian Mendel: Sorgen, Ängste und Vorurteile in Deutschland und Polen hinsichtlich des EU-Beitritts Polens (6-8); Peter Höfer: EU-Programme zur Stärkung der deutsch- polnischen Grenzregion (9-14); Aniola Hädrich, Dominique Hebebrand: Görlitz und Zgorze- lec auf dem Weg zu einer gemeinsamen Stadt? Das Projekt "Stadt 2030" als Wegbegleiter der Wiedervereinigung (15-21); Martin Becker, Cordula Feigs, Verena Zorn: Ostritz - der Wan- del zur "Energie-ökologischen Modellstadt" (22-28); Katrin Lenz: Die Lausitzer Neiße - schwieriger Grenzfluss oder gemeinsames Element Wasser? Das Projekt "Saubere Neiße" (29-34); Tim Geßler, Beate Konieczny: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Span- nungsfeld zwischen alltagskultureller und offizieller Ebene: eine Bestandsaufnahme in der Doppelstadt Guben - Gubin (35-46); Julia Nierhoff, Anne Thun: Frankfurt (Oder) und Slubi- ce: ein Garten für zwei Städte (47-52); Dirk Bölitz: Kooperation, Kommunikation und Ver- trauen: der Hochschulstandort Frankfurt (Oder) - Slubice als Kompetenzzentrum für die deutsch-polnische Zusammenarbeit (53-59); Stefanie Goedecke: Grenzüberschreitendes Standortmarketing - eine Strategie für Frankfurt (Oder) - Slubice? (60-66); Anna Fizek: Grenzüberschreitender Naturschutz: der Internationalpark "Unteres Odertal" (67-74); Johanna Schoppengerd, Jörg Schulz, Regina Witter: Die Euroregion Pomerania: eine polnisch- deutsch-schwedische Zusammenarbeit (75-80); Norbert Steinkemper: Stettin - Stadtentwick- lung im Spannungsfeld von Geschichte und Politik (81-88).

[33-L] Brade, Isolde; Rudolph, Robert: Die Moskauer Peripherie: Transformation und globale Integration, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1400-1415 (Standort: UB Bonn(5)- Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Moskau und das Moskauer Gebiet erfuhren während der 1990er Jahre eine starke räumliche Differenzierung und Polarisierung. Im Stadtzentrum und in den angrenzenden Vierteln entstanden eine international orientierte Geschäftsinfrastruktur, neue Bürostandorte und Geschäftsstraßen sowie Zonen des gehobenen Konsums. Dem privilegierten Raum stand 24 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

eine städtische Peripherie gegenüber, die von vielfältigen Formen des Niedergangs gekenn- zeichnet war. Stellenweise entwickelte sich jedoch auch hier ein kleinbetriebliches Gewerbe. Erst seit der allmählichen ökonomischen Konsolidierung seit dem Ende der 1990er Jahre ent- stehen großflächige Einzelhandelsstandorte und Freizeitparks, die vergleichbaren Strukturen an den Peripherien der großen Metropolen auf dem gesamten Globus ähneln." (Autorenrefe- rat)

[34-L] Brandt, Hartmut; Otzen, Uwe: Armutsorientierte landwirtschaftliche und ländliche Entwicklung, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 342 S., ISBN: 3-8329-0555-3 (Standort: UuStB Köln(38)-30A8554)

INHALT: "Die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) der Industrieländer und internationaler Orga- nisationen will zwar die Armut vorrangig bekämpfen, hat aber die Fördermittel für Landwirt- schaft und ländlichen Raum seit 1980 zusammengestrichen. Gleichzeitig verzerren die Agrar- politiken der Industrieländer die Weltmärkte für Nahrungsmittel und Baumwolle schwerwie- gend und mindern so die Wettbewerbs-Chancen der Entwicklungsländer tiefgreifend. Nach neueren Untersuchungen nimmt die Armut bei Wirtschaftswachstum, insbesondere in Land- wirtschaft und ländlichem Raum, schnell ab. Dieser Band zeigt, dass die weltweite Allokation der EZ-Mittel und die Inkohärenz der Agrarpolitiken der Industrieländer in Bezug auf ihre Politiken der EZ diesem Zusammenhang nicht Rechnung tragen. Die Autoren plädieren u.a. für Liberalisierung und Subventionsabbau in den Agrarpolitiken der Industrieländer, die De- zentralisierung der Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung in den Partnerländern und eine Konzentration der Fördermittel auf Landwirtschaft und ländliche Infrastruktur. Dr. Hartmut Brandt und Dr. Uwe Otzen stützen sich auf langjährige theoretische und praktische entwick- lungspolitische Erfahrungen. Sie wenden sich mit diesem Band an Politikberater und Prakti- ker der internationalen Entwicklungszusammenarbeit, Fachberater für Agrar-, ländliche- und Kommunalentwicklung, Geographen, Verwaltungswissenschaftler und -praktiker, Journalis- ten und Studenten internationaler Politik." (Autorenreferat)

[35-L] Breitenfeld, Jörg: Erste Ergebnisse der Agrarstrukturforschung 2003, in: Statistische Monatshefte Rheinland- Pfalz, Jg. 57/2004, H. 3, S. 34-36 (Standort: UuStB Köln(38)-Sn25; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich)

INHALT: "Im Mai 2003 fand vier Jahre nach der Landwirtschaftszählung 1999 wieder eine Großzählung aller land- und forstwirtschaftlichen Betriebe statt. Um frühzeitig erste Ergeb- nisse 'unter anderem für den jährlich erscheinenden Agrarbericht der Bundesregierung' bereit stellen zu können, wurde aus der Grundgesamtheit der zu befragenden Betriebe eine Stich- probe gezogen. Sie umfasst etwa ein Viertel aller landwirtschaftlichen Betriebe. Die Angaben dieser Stichprobenbetriebe wurden vorab aufbereitet und zu einem vorläufigen Landesergeb- nis hochgerechnet. Bestandteil des Merkmalprogramms der Agrarstrukturerhebung waren auch die Daten der Bodennutzungshaupterhebung und Viehzählung. Vorläufige Ergebnisse über die Bodennutzung und die Viehbestände landwirtschaftlicher Betriebe sind bereits Mitte Juli 2003 in statistischen Berichten veröffentlicht worden. Neben den Angaben zu den Pro- duktionsverhältnissen stehen jetzt auch erste hochgerechnete Ergebnisse über die Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe und deren Arbeitskräfte zur Verfügung. Zu Vergleichen mit soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 25 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

früheren Jahren werden jeweils die entsprechenden Hochrechnungsergebnisse herangezogen und nicht die ebenfalls vorliegenden endgültigen Daten." (Autorenreferat)

[36-F] Dünckmann, Florian, Dr. (Bearbeitung): Kommunale Entwicklungsstrategien und lokale Interessenlagen im ländlichen Umland von Verdichtungsräumen

INHALT: Ländliche Räume im Umland von deutschen Verdichtungsräumen befindet sich derzeit in einem tiefg reifenden Wandlungsprozess. Infolge der anhaltenden Exurbanisierungs- Dynamik verzeichnen Dörfer in dieser Zone eine massive Zuwanderung neuer Bevölkerungs- gruppen, die neue Ansprüche an das Dorf als Wohnstandort stellen und die eine andere Sichtweise von "Ländlichkeit" mitbringen. In dem Vorhaben sollen die sozio-kulturellen, ö- konomischen und politischen Folgen dieser Entwicklung, die wiederum die weitere Ausrich- tung der jeweiligen Entwicklungsstrategien kleiner Kommunen bestimmen, im Umland von Hamburg, Bremen und Hannover analysiert werden. Analytisch wird dabei unterschieden zwischen externen Faktoren (z.B. Lage, Erreichbarkeit, ästhetischem Wert der Landschaft) und internen Faktoren (Bewohnerstruktur, lokale Interessenlage etc.), die als Entwicklungs- impulse für kleine Kommunen wirksam werden. Die Integration von struktur- mit handlungs- theoretischen Erklärungsansätzen in eine "Theorie der exurbanen Entwicklung" soll mit Hilfe einer Staffelung der Untersuchungsebenen erreicht werden, die von einer übergemeindlichen Makroebene, auf der u.a. kommunale Strukturdaten mittels quantitativer Methoden untersucht werden, zu einer innergemeindlichen Mikroebene, auf der die Wahrnehmungs- und Wer- tungsstrukturen einzelner Akteure im Vordergrund stehen, überleitet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Norddeutschland (Hamburg, Bremen, Hannover) METHODE: Strukturierte Verknüpfung qualitativer und quantitativer Methoden; Anwendung der "Q-Method" und von Instrumenten d. Rapid und Participatory Rural Appraisal. Untersu- chungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Stichprobe: ca. 50; Gemeinderatssitzungs-Protokolle und sonstige Dokumente). Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: ca. 10; Gemeinderatssitzungen etc.). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 50- 60; Einzelpersonen; Auswahlverfahren: theoretical sampling). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: ca. 100; Fragebogen - Haushalte; Auswahlverfahren: total od. Zu- fall). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 200; Fragebogen - Gemeinden; Auswahlverfahren: Zufall, geschichtet). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Habilitation; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2003-09 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGE- BER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Kiel, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Geographi- sches Institut Lehrstuhl Stadt- und Bevölkerungsgeographie (Ludewig-Meyn-Str. 14, 24118 Kiel) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0431-880-4349, Fax: 0431-880-4658, e-mail: [email protected])

[37-F] Hausheer, Judith; Mann, Stefan; Marbe-Sans, Dietrich; Stutz, Daniel (Bearbeitung); Ros- sier, Ruth (Leitung): Bestimmungsgründe des landwirtschaftlichen Strukturwandels

26 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

INHALT: Die wichtigsten Faktoren der Entscheidung für eine Tätigkeit in der landwirtschaftli- chen Produktion und der Hofübernahme sind bekannt. 2. Die Bestimmungsgründe der Be- rufsentscheidung der nachkommenden Generation für oder gegen die Landwirtschaft sind dargelegt. 3. Schweizerische Besonderheiten des Hofnachfolgemusters werden in einem Län- dervergleich dargestellt. 4. Die sozialen Verhältnisse der Generation, die nach Ende ihrer Er- werbsphase den landwirtschaftlichen Betrieb auf- oder übergibt, sind analysiert. 5. Die Hand- lungsmöglichkeiten auf einzelbetrieblicher Ebene sind untersucht und sinnvolle Ausstiegs- strategien unter verschiedenen Bedingungen aufgezeigt. 6. Der Beitrag der Neben- und Para- landwirtschaft zur landwirtschaftlichen Erzeugung von Nahrungsmitteln und Nicht-Markt- Gütern ist bekannt. Problemstellung: Es wird immer deutlicher, dass sowohl die Berufsent- scheidung für oder gegen die Betriebsübernahme als auch der Zeitpunkt und die Muster des Ausstiegs aus der landwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit die Kernvariablen zum Verständnis des agrarischen Strukturwandels sind. Trotzdem wissen wir relativ wenig über den Einstieg in und den Ausstieg aus der Landwirtschaft. Bezüglich des Einstiegs in den landwirtschaftlichen Betrieb ist sowohl die Frage offen, welche Faktoren für die Berufsentscheidung in besonde- rem Masse wichtig sind (monetäre, kulturelle, sonstige Präferenzen), als auch die Frage nach dem üblichen Lebensabschnitt, in dem Betriebsübernahmen erfolgen. Auch beim Ausstieg ist der Zeitpunkt zwar durch die Direktzahlungsverordnung gelenkt, aber die Verteilung über die Betriebe hat dennoch als unerforscht zu gelten. Besonders aus sozialen Erwägungen heraus wäre wissenswert, welche materiellen Ressourcen dem Betriebsleiterpaar für den Lebens- abend zur Verfügung stehen und inwieweit eine Partizipation am Geschehen noch stattfindet. In diesem Zusammenhang sind auch Formen des teilweisen Ausstiegs aus der Landwirtschaft (Nebenerwerbslandwirtschaft und Paralandwirtschaft) zu analysieren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schweiz ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement -EVD-, Bundesamt für Landwirt- schaft -BLW- Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik -FAT- (, 8356 Ettenhausen, Schweiz) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[38-F] Kiehl, Michael, Dipl.-Ing. (Bearbeitung): Die Bedeutung exogener Unternehmensgründungen für die wirtschaftliche Entwicklung ländlicher Räume. Eine empirische Analyse am Beispiel Westdeutschlands

INHALT: Im Rahmen des Dissertationsvorhabens "Die Bedeutung exogener Unternehmensgrün- dungen für die wirtschaftliche Entwicklung ländlicher Räume. Eine empirische Analyse am Beispiel Westdeutschlands" soll folgende Forschungsfrage beantwortet werden: Welche Be- deutung haben exogene Unternehmensgründungen für die wirtschaftliche Entwicklung länd- lich-peripherer Regionen? Dazu sollen folgende Unterfragen behandelt werden: 1. Wie sieht die Häufigkeit und Verteilung von exogenen Unternehmensgründungen in Westdeutschland aus? Welcher mengenmäßige Beitrag an allen Gründungen entfällt auf exogene Unterneh- mensgründungen? Zeigen sich Besonderheiten für den ländlichen Raum? 2. Wie wirken sich speziell exogene Gründungen im Vergleich zu endogenen Gründungen auf die regionale Wirtschaftsentwicklung ländlicher Räume aus? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepu- blik Deutschland, Westdeutschland soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 27 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

METHODE: Die Erfassung exogener Unternehmensgründungen ist auf Grund der gravierenden Datenengpässe (Fritsch/ Grotz 2002) naturgemäß mit einigen Schwierigkeiten behaftet. Im vorliegenden Dissertationsvorhaben soll das Mannheimer Gründungspanel des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW) als Datengrundlage genutzt werden. Als einzige flächendeckend verfügbare Datenquelle enthält das Mannheimer Gründungspanel dif- ferenzierte Angaben über die Person des Gründers. So wird auch der Wohnort des Gründers zum Zeitpunkt der Unternehmensgründung ausgewiesen, was eine näherungsweise Trennung in exogene und endogene Unternehmensgründer ermöglicht. Ist die Identifikation exogener Unternehmensgründungen gelungen, soll in einem ersten Arbeitspaket die Häufigkeit und räumliche Verteilung von Unternehmensgründungen - insbesondere exogener Unternehmens- gründungen - in Westdeutschland untersucht werden. Ergebnis ist die statistische und karto- graphische Darstellung der regionalen Gründungsaktivitäten insgesamt wie der endogenen und exogenen Gründungen im Besonderen. Neben der Darstellung der absoluten Anzahl an Gründungen erfolgen Standardisierungen durch die Anwendung von Quotienten (Arbeits- marktansatz/ Betriebsökologischer Ansatz) sowie Zeitpunktvergleiche. Eine Differenzierung nach den drei Raumkategorien des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) auf Ebene der Raumordnungsregionen - Agglomerationsräume, Gering Verdichtete Räume, Ländliche Räume - erlaubt zudem die Besonderheiten des ländlichen Raumes herauszuarbei- ten. Während der quantitative Beitrag exogener Unternehmensgründungen am Gründungsge- schehen ländlicher Räume trotz der genannten Datenprobleme somit recht gut bestimmt wer- den kann, stellt sich die Analyse der Auswirkungen exogener Unternehmensgründungen auf die regionale Wirtschaftsentwicklung weitaus schwieriger dar. Dennoch soll eine empirische Annäherung im Rahmen des Dissertationsvorhabens erreicht werden. Zunächst soll in Anleh- nung an Fritsch (2004) der Zusammenhang zwischen Gründungen und regionaler Wirt- schaftsentwicklung im Rahmen von Regressionsanalysen untersucht werden. Im Gegensatz zu den Arbeiten von Fritsch erfolgt jedoch eine Differenzierung zwischen endogenen und e- xogenen Gründern sowie zwischen den Raumkategorien. Untersuchungsdesign: Trend, Zeit- reihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten; Sekundär- analyse von Aggregatdaten. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet VWL, insb. Raumwirt- schaftspolitik (44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0231-755-6438, e-mail: [email protected])

[39-L] Krambach, Kurt (Kompilator): Neue Arbeitsplätze im ländlichen Raum: Erfahrungen aus Praxis und Politik, (Manuskripte / Rosa-Luxemburg-Stiftung, 31), Berlin 2002, 97 S., ISBN: 3-320-02988-6 (Graue Literatur; URL: http://www.rosaluxemburgstiftung.de/Bib/Pub/Manuskripte/manuskripte31.pdf)

INHALT: Vor dem Hintergrund einer angespannten Arbeitsmarktsituation in Deutschland präsen- tiert der Beitrag die Ergebnisse des Workshops mit dem Thema 'Beschäftigungspolitik und Schaffung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum' der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Das An- liegen ist die Diskussion von Erfahrungen und realen Möglichkeiten anhand von 'Erfolgspro- jekten' der Schaffung neuer Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen. In diesem Zusam- menhang werden die folgenden ostdeutschen Initiativen vorgestellt: (1) Der 'Wulkower Weg' und seine TAT-Orte, die Gründung des Ökospeicher-Vereins in dem Dorf Wulkow, (2) die Entstehung der Bioland Ranch Zempow in dem Naturpark Stechlin-Ruppiner Land, (3) die 28 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

AGRA GmbH und der Oberhavel Bauernmarkt Schmachtenhagen, der von Landwirten selbst betrieben wird, (4) die beschäftigungsorientierte Investitions- und Gewerbeansiedlungspolitik der Gemeinde Lohmen sowie (5) das LebensGut Pommritz als praktisches Modell einer sozi- al-ökologischen Landkultur. Zu dem Workshop ist auch eine Reihe von profilierten Politike- rinnen und Politikern geladen, die in Form einer Podiumsdiskussion politische Erfahrungen und Möglichkeiten der Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik für den ländlichen Raum präsentierten. Dabei werden folgende Themen erörtert: (1) neue Ansätze und Modelle der Be- schäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik in Mecklenburg -Vorpommern, (2) Positionsbestim- mungen der PDS Land Brandenburg zur Politik im ländlichen Raum sowie (3) die integrierte Entwicklung des ländlichen Raumes. Abschließend werden Aktivitäten und Netzwerke für den ländlichen Raum vorgestellt: Deutscher Bauernverband (DBV), die Gemeinschaftsinitia- tive der Europäischen Union LEADERplus sowie Beschäftigungspotenziale von Gemein- schaftsnutzungseinrichtungen. (ICG2)

[40-L] Mann, Stefan: Die Entsiedelung ländlicher Räume und das Agrarsystem, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 15/2004, H. 2, S. 86-95 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; UuStB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.berlinerdebatte.de/initial/pdf%20laden.htm)

INHALT: Im vorliegenden Beitrag werden zwei Regionen des mitteleuropäischen Raumes be- trachtet, in denen Prozesse der Entsiedelung des ländlichen Raums zu beobachten sind. Die Schweiz und Mecklenburg-Vorpommern haben mit 41.000 bzw. 23.000 qkm Landesfläche in etwa vergleichbare Ausmaße, aber die Bevölkerungsstruktur ist sehr unterschiedlich. Für die Schweiz insgesamt ist die Entsiedelung kein Problem. Nicht nur die Bevölkerungszahl des Staates ist in den vergangenen Jahren durch Immigration kontinuierlich gestiegen, auch die Gemeinden, die mit einer Einwohnerdichte von über 150 Einw./qkm als ländlich gelten kön- nen, haben zu etwa drei Vierteln zwischen 1990 und 2000 einen Bevölkerungsanstieg erfah- ren. In Mecklenburg-Vorpommern hingegen stellt Entsiedelung kein lokales Problem dar, sondern ein allgemeines. Seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 ist die Bevölkerungszahl um mehr als 150.000 Personen gesunken, bedingt sowohl durch eine historisch einmalig nied- rige Geburtenrate als auch durch Emigration. Betroffen sind zum einen die Städte des Landes, die zwischen 1990 und 2000 zum Teil mehr als zwanzig Prozent ihrer Einwohner verloren haben, zum anderen aber auch periphere Regionen. Das besonderes Interesse des Autors gilt der Rolle der Landwirtschaft in Entsiedelungsprozessen, deren Unterschiedlichkeit durch den Begriff der Agrarsysteme gefasst wird. In Abschnitt 3 wird eine Hypothese zur Rolle des Ag- rarsystems bei Entsiedelungsprozessen entwickelt. Um diese Hypothese zu untersuchen, wird eine empirische Untersuchung durchgeführt, deren Methodik in Abschnitt 4 und deren Er- gebnisse in Abschnitt 5 vorgestellt werden. Implikationen für ein agrarstrukturpolitische Leit- bild werden in Abschnitt 6 abgeleitet. (ICA2)

[41-F] Melzer, Michael, Dr.jur.; Böcker, Mone, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Fahrenkrug, Katrin, Dipl.-Geogr. (Leitung): Regionales Entwicklungskonzept Nordfriesland soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 29 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

INHALT: Das für den an der schleswig-holsteinischen Westküste gelegenen Kreis Nordfriesland Regionale Entwicklungskonzept (REK) Nordfriesland ist Beispiel für einen innovativen dia- log- und umsetzungsorientierten Entwicklungsprozess mit dem Ergebnis einer übergreifenden zukunftsorientierten regionalen Entwicklungsstrategie. Nordfriesland ist Küstenzone. Das REK implementiert Inhalte und Strukturen für ein Integriertes Küstenzonenmanagement (IKZM), einer maßgeblich auf EU-Ebene vorangebrachten Entwicklungsstrategie für Küsten- zonen, die zur Zeit Gegenstand verschiedener Forschungsansätze ist. Das REK ist konzent- riert auf die Handlungsfelder, die entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Region sind. Querschnittsbezüge zwischen den Handlungsfeldern werden aufgezeigt, Synergiepoten- tiale ausgelotet. Die ausgewählten Handlungsfelder spiegeln den strukturellen Wandel in der Region wider, der insbesondere im Zuge der demographischen Entwicklung zu erwarten ist: Wirtschaft und Arbeit, Windkraft, Tourismus, Gesundheitswirtschaft und Seniorenwirtschaft. Im Arbeitsprozess wurden Handlungsfeld orientiert regionale Partnerschaften entwickelt, die zukünftig Motor der regionalen Entwicklung sein werden. Aufbauend auf diesen Arbeitspro- zess liegt eine Zusammenführung des Regionalen Entwicklungskonzeptes Nordfriesland und des Regionalen Entwicklungskonzeptes für den ebenfalls an der Westküste gelegenen Kreis Dithmarschen zu einem Entwicklungskonzept Westküste vor. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordfriesland in Schleswig-Holstein METHODE: Bausteine: Stärken-Schwächen-Analyse auf Basis der Querschnittsauswertung vor- handener Studien und Konzepte sowie Expertengesprächen und Gesprächsrunden mit Schwerpunktsetzung auf ausgewählte Handlungsfelder/ Entwicklung von Leitzielen und Konkretisierung der Handlungsfelder in thematischen Workshops und vertiefenden Round- Table-Gesprächen/ Auswahl und Konkretisierung von Projekten und Umsetzungsempfehlun- gen im Rahmen von Abstimmungsgesprächen ART: Auftragsforschung; gefördert; Gutachten BEGINN: 2002-08 ENDE: 2004-02 AUFTRAG- GEBER: Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland GmbH Husum FINANZIERER: Land Schleswig-Holstein; Europäische Union INSTITUTION: Raum & Energie Institut für Planung, Kommunikation und Prozessmanagement GmbH (Erlenweg 3, 22880 Wedel) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[42-F] Mose, Ingo, Prof.Dr.; Brodda, Yvonne; Menzel, Sabine; Bockmühl, Thorsten (Bearbei- tung): Zwischen Regionalisierung und Nachhaltigkeit - neue regionale Entwicklungskonzepte für ländliche Räume in der EU

INHALT: Ziel des Projekts ist es, anhand ausgewählter empirischer Fallstudien neue Konzepte, Strategien und Instrumente der Regionalpolitik zur Entwicklung peripherer ländlicher Räume in der EU zu analysieren und diese darauf hin zu überprüfen, inwieweit sich diese am Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung orientieren, inwieweit sie Ausdruck neuer Verfahrensweisen und Organisationsformen sind und inwieweit dabei ein stärkeres Gewicht der europäischen Strukturpolitik zum Ausdruck kommt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Österreich, Großbritan- nien (Schottland), Schweden METHODE: Methodenmix: quantitative und qualitative Verfahren, insb. Auswertung von Pla- nungsliteratur, Expertengespräche, sonstige Interviews DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. 30 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

VERÖFFENTLICHUNGEN: Brodda, Y.; Mose, I.: Zwischen Regionalisierung und Nachhaltig- keit. Neue regionale Entwicklungskonzepte für periphere ländliche Räume in der EU. in: Raumforschung und Raumordnung, 60, 2002, H. 3-4, S. 272-276.+++Dies.: Neue regionale Entwicklungskonzepte für periphere ländliche Räume. Das Beispiel der schottischen High- lands und Islands. in: Raumforschung und Raumordung, 62, 2004, H. 3, S. 206-216. ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2000-03 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Hochschule Vechta, Institut für Umweltwissenschaften (Postfach 1553, 49364 Vechta)

[43-F] Noetzel, Thomas, Prof.Dr.phil. (Bearbeitung): Regionale Entwicklung und die neuen Informations- und Kommunikationstechniken: Inter- net im DGH oder Virtuelles Dorfgemeinschaftshaus?

INHALT: Inhaltliches Ziel ist die Gewinnung von Informationen über den Stand der Internetnut- zung im ländlichen Raum. Inhalt der Befragung war das Nutzungsverhalten allgemein sowie die Nutzung für spezielle Aufgaben wie z.B. zum Kaufverhalten über das Internet. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 160). Sekundärana- lyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-05 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Land Hessen Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Insti- tut für Politikwissenschaft Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte (Wilhelm- Röpke-Str. 6 G, 35032 Marburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 06421-28-24382, e-mail: [email protected])

[44-F] Nuissl, Henning, Dr.; Rink, Dieter, Prof.Dr. (Bearbeitung): URBS PANDENS - Urban Sprawl

INHALT: Das EU-Projekt "URBS PANDENS" beschäftigt sich mit europäischen Mustern von Suburbanisierung ("urban sprawl"). Es untersucht den Verlauf von Suburbanisierung, deren sozioökonomische und kulturelle Bedingungsfaktoren sowie deren ökologische Bedeutung. Ziel ist es, tragfähige Strategien einer Umkehr städtischer und regionaler Entwicklungspro- zesse hin zu mehr Nachhaltigkeit zu entwickeln. Das Projekt-Team umfasst acht europäische Partnereinrichtungen und wird vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) koordi- niert. Eine zentrale Aufgabe von URBS PANDENS ist es, die Auswirkungen von politischen und planerischen Regularien, Anreizstrukturen und Maßnahmen auf den Prozess des "urban sprawl" zu untersuchen. Hierzu werden mehrere "qualitative Modelle" entwickelt, die helfen sollen, typisch europäische Muster von "urban sprawl" zu identifizieren. Basis für die Ent- wicklung dieser Modelle sind sieben Fallstudien, die in unterschiedlichen europäischen Län- dern durchgeführt werden. Besondere Aufmerksamkeit wird zum einen den Interdependenzen von sozialen, ökonomischen, ökologischen und räumlichen Aspekten städtischer Entwick- lungsprozesse gewidmet. Zum anderen wird besonders auf eine Vermittlung der Analyseer- gebnisse in die politische und planerische Praxis geachtet. Gegenstand der am UFZ durchge- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 31 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

führten Fallstudie ist die Stadtregion Leipzig. Die anderen im Rahmen der URBS- PANDENS-Fallstudien untersuchten Stadtregionen sind Athen, Liverpool, Ljubljana, Stock- holm, Warschau und Wien. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa METHODE: Dieses Projekt vereint verschiedene wissenschaftliche Zugänge, insb. der Sozialwis- senschaften, der Stadtplanung, der Geographie und der Stadtökologie. Zentrale Bedeutung kommt dem Instrument der qualitativen Modellierung zu. DATENGEWINNUNG: Sekundär- analyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Sächsische Gemeindestatistik Leipzig und Umland und Bauleitplanungsdaten der Regierungsbezirke Leipzig und Halle, Daten kommu- naler Fachbehörden). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Nuissl, H.; Rink, D.: Urban sprawl and post-socialist transforma- tion. The case of Leipzig (Germany). UFZ-Bericht, 4/2003. Leipzig 2003, 70 p. Download: http://www.ufz.de/data/ufzbericht4-03547.pdf .+++Nuissl, H.; Rink, D.: Schrumpfung und Urban Sprawl. Analytische und planerische Problemstellungen. UFZ Discussion-Paper, 3/2004. Leipzig 2004, 69 S. Download: http://www.ufz.de/data/Disk_Papiere_2004-031615. pdf .+++Nuissl, H.; Rink, D.: Schrumpfung und Sprawl: das Beispiel Leipzig. in: Jahrbuch Stadterneuerung. 2005 (im Erscheinen).+++Couch, C.; Karecha, J.; Nuissl, H.; Rink, D.: Dec- line and sprawl. An evolving type of urban development - observed in Liverpool and Leipzig. in: European Planning Studies, 2005.+++Nuissl, H.; Rink, D.: The 'production' of urban sprawl as a phenomenon of post-socialist transformation: Eastern Germany after 1989. in: Cities, 2005. ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Europäische Union INSTITUTION: UFZ - Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH FB Sozialwissenschaft- liche Umweltforschung -ÖKUS- Department Stadt- und Umweltsoziologie (Permoserstr. 15, 04318 Leipzig) KONTAKT: Nuissl, Henning (Dr. Tel. 0341-235-2696, Fax: 0341-235-2825, e-mail: [email protected]); Rink, Dieter (Prof.Dr. Tel. 0341-235-2696, Fax: 0341-235- 2825, e-mail: [email protected])

[45-L] Overwien, Petra: Planungsbezogenes Konfliktmanagement unter Transformationsbedingungen: ein empiri- scher Beitrag zur Erklärung von Suburbanisierungstendenzen in der Stadtregion Berlin, (Abhandlungen - Anthropogeographie / Institut für Geographische Wissenschaften Freie Universi- tät Berlin, Bd. 64), Berlin: Reimer 2003, XXXI, 292 S., ISBN: 3-496-02755-X (Standort: UB Bonn(5)-2003-5327)

INHALT: Die empirische Studie fragt aus einer akteurs- und prozessorientierten Sicht auf mehre- ren sachlichen und räumlichen Ebenen nach den Ursachen von demographischen Suburbani- sierungstendenzen in der Stadtregion Berlin seit 1990. Um die wesentlichen Rahmenbedin- gungen, Interessen und Handlungsstrategien der Hauptakteure im Suburbanisierungsprozess zu identifizieren, stehen fallbezogene Analysen der Entstehung und des Managements von planungsbezogenen Konflikten in der Region im Vordergrund. Das Verhältnis von kommuna- len und privaten Akteuren wird dabei ebenso beleuchtet wie das Verhältnis von kommunalen und staatlichen Planungsträgern. Der theoretische Zugriff folgt einem "Patchwork-Ansatz", der Erkenntnisse aus einigen Nachbardisziplinen, insbesondere den Politik- und Verwal- tungswissenschaften, einbezieht. Ausgehend von den bisher erkennbaren Suburbanisierungs- tendenzen in der Untersuchungsregion wird das Verhältnis von überörtlichen und örtlichen 32 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

Planungsträgern vor dem Hintergrund der rechtlich-administrativen Transformation näher be- leuchtet. Zwei Fallstudien zeigen abschließend auf, welche Spielräume kleinen Gemeinden im Berliner Umland für die Umsetzung einer wachstumsorientierten Politik in der Nachwen- dezeit zur Verfügung stehen. Anhand der jeweiligen Schlüsselprojekte für die Kommunalpla- nung wird exemplarisch die Entwicklung planungsbezogener Interessenkonflikte dokumen- tiert und interpretiert. (ICA2)

[46-F] Pestke, Silvia; Wille, David; Lange, Jürgen, Dipl.-Biol.; Osthorst, Winfried, Dr.; Schu- chardt, Bastian, Dr. (Bearbeitung); Winter, Gerd, Prof.Dr.; Schirmer, Michael, Dr.; Lange, Hell- muth, Prof.Dr. (Leitung): Retrospektive Analyse größerer Planverfahren in der Küstenzone unter der Perspektive "IKZM-Tauglichkeit" (Integriertes Küstenzonenmanagement) (RETRO)

INHALT: Im Rahmen des BMBF-Förderschwerpunktes "Forschung für ein nachhaltiges Küsten- zonenmanagement" wird das interdisziplinäre Projekt durch die retrospektive Analyse von ca. 10 größeren abgeschlossenen Planverfahren das in Deutschland vorhandene Instrumentarium und die darauf aufbauende Praxis zur Realisierung von Infrastruktur-vorhaben im Küstenbe- reich auf seine "IKZM-Tauglichkeit" hin untersuchen. Dabei wird davon ausgegangen, dass eine Reihe von Anforderungen, wie sie national und international für ein Integriertes Küsten- zonenmanagement (IKZM) formuliert werden, durch die vorhandene Gesetzgebung bzw. durch die etablierte Praxis zumindest in Ansätzen in Deutschland bereits heute erfüllt werden. Es wird jedoch vermutet, dass noch eine Reihe inhaltlicher und methodischer Defizite gege- ben sind. Die Analyse wird systematisch anhand einer "Checkliste" durchgeführt werden, die auf der Grundlage v.a. der IKZM-Strategie der EU im Projekt entwickelt und rechtliche, sozi- ale, ökonomische, planerische und ökologische Aspekte enthalten wird. Anhand dieser Checkliste werden dann sowohl diejenigen Bereiche identifiziert werden, die bereits heute den Anforderungen eines IKZM entsprechen, als auch jene, in denen Defizite bestehen. Aus der Analyse werden konkrete Hinweise und Empfehlungen zur Etablierung eines IKZM in Deutschland abgeleitet werden. Die Bearbeitung erfolgt im interdisziplinären Team aus So- ziologen, Juristen, Geographen, Ökologen und Planern. Die Mitarbeiter der Forschungsstelle für Europäisches Umweltrecht werden sich im Rahmen dieses Projektes neben der Behand- lung rein juristischer Fragestellungen auf die rechtliche Bewertung der in den anderen fach- wissenschaftlichen Teilprojekten erlangten Erkenntnisse konzentrieren. Projekthomepage un- ter: http://www.retro.uni-bremen.de/index.html . ZEITRAUM: ca. 1990 bis 2003 GEOGRA- PHISCHER RAUM: Küstenzone/ -gebiet Deutschlands METHODE: Evaluationsmethode. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Aktenanalyse, offen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schuchardt, B.; Bildstein, T.; Lange, H.; Lange, J.; Lee, C.; Pestke, S.; Osthorst, W.; Schirmer, M.; Wille, D.; Winter, G.: Retrospektive Analyse größerer Planverfahren in der Küstenzone unter der Perspektive "IKZM-Tauglichkeit". Coastline re- ports, 2004-3. Bremen 2004, 121 S. Download unter: http://www.eucc-d.de/infos/RETRO- online.pdf . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-08 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: Bundesministe- rium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit -artec- (Postfach 330440, 28334 Bremen); Universität Bremen, FB 06 Rechtswissenschaft, Forschungsstelle für Europäisches Umweltrecht -FEU- (Postfach 330440, 28334 Bremen) soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 33 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

KONTAKT: Wille, David (Tel. 0421-2183540, e-mail: [email protected])

[47-F] Petermann, Sören, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Sahner, Heinz, Prof.Dr. (Betreuung): Soziale Vernetzung städtischer und ländlicher Bevölkerungen im Vergleich

INHALT: Vergleich sozialer Netzwerke und sozialer Unterstützung durch soziale Netzwerke zwischen Großstadtbewohnern und Landbewohnern. GEOGRAPHISCHER RAUM: Regie- rungsbezirk Halle METHODE: Struktur-individualistischer Soziologie; methodologischer Individualismus; Ratio- nal-Choice-Ansatz. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisier- te Befragung, telefonisch (Stichprobe: 492; Personen im Alter von 25-65 Jahren in ausge- wählten Gemeinden des Regierungsbezirks Halle/ Saale; Auswahlverfahren: Zufall). Feldar- beit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Petermann, S.: Die Erhebung sozialer Netzwerke im computerunterstützten Telefoninterview. Eine Methodendiskussion zum Forschungsprojekt 'Soziale Vernetzung städtischer und ländlicher Bevölkerungen am Beispiel der Stadt Halle/ Saale. Halle: Univ. 2000, 8 S.+++Ders.: Soziale Vernetzung städti- scher und ländlicher Bevölkerungen am Beispiel der Stadt Halle. Arbeits- und Ergebnisbe- richt an die DFG. Halle: Univ. 2000, 15 S. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1998-02 ENDE: 2001-04 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Allgemeine Soziologie, insb. Strukturanalyse moderner Gesellschaften und Me- thoden empirischer Sozialforschung (06099 Halle) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0345-5524244, e-mail: [email protected])

[48-F] Piorr, Annette, Dr.agr.; Sattler, Claudia, Dipl.-Ing.agr. (Bearbeitung); Matzdorf, Bettina, Dipl.-Landschaftsplaner (Leitung): Halbzeitbewertung der Entwicklungspläne für den ländlichen Raum (EPLR) der Bundes- länder Brandenburg und Berlin

INHALT: Mit der Halbzeitbewertung der Entwicklungspläne für den ländlichen Raum in den einzelnen EU-Staaten bzw. Bundesländern stand eines der zentralen Steuerungsinstrumente der Agrarpolitik auf dem Prüfstand, mit dessen Hilfe das Konzept einer multifunktionalen Landwirtschaft umgesetzt werden soll. Die Halbzeitbewertung ist obligatorischer Bestandteil eines durch die EU vorgeschriebenen Bewertungsverfahrens, bestehend aus Exante-, Halb- zeit- und Expost-Bewertung. Zweck der Bewertung ist es, die Wirkung der Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung aufzuzeigen, aber vor allen Dingen dazu beizutragen, die Effektivität und Effizienz der Maßnahmen zu verbessern. Der Halbzeitbewertung kommt gerade im Hin- blick auf die aktuelle Politikberatung eine zentrale Rolle zu, da die Ergebnisse sowohl Grund- lagen für eventuelle Verbesserungen der Maßnahmen innerhalb der laufenden Förderperiode bis 2006 darstellen als auch im Zuge der Konzeption der Förderpolitik ab dem Jahr 2007 eine der wesentlichen Entscheidungsgrundlagen der Exekutiven bilden. Die Ergebnisse der Halb- zeitbewertung werden durch die EU-Kommission im Rahmen der Konzipierung der künftigen Agrarpolitik genutzt. Kernstück der Evaluierung bildeten die Agrarumweltmaßnahmen (AUM), in Brandenburg im Rahmen des Agrarumweltprogramms 'KULAP'. Die Bewertung 34 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

der Umweltwirkungen aller angebotenen Agrarumweltmaßen sowie deren administrative Umsetzung war Gegenstand der Bewertung und die Grundlage für die Vorschläge zur Wei- terentwicklung des Agrarumweltprogramms. Dabei wurden, ausgehend von dem EU-weit an- gewendeten methodischen Bewertungsrahmen, geeignete Indikatoren auf der Grundlage vor- handener Daten für die Bereiche Boden, Wasser, Arten- und Habitatvielfalt sowie Landschaft entwickelt und angewendet. Mit den beiden Abschlussberichten zur Halbzeitbewertung der Entwicklungspläne für den ländlichen Raum liegt den Ländern Brandenburg und Berlin eine umfangreiche Bewertung ihrer im Rahmen der EPLR eingesetzten Förderpolitiken vor. Die gewonnenen Erfahrungen, Daten und Kenntnisse können wissenschaftlich für methodische Innovationen im Zuge der Weiterentwicklung von Entscheidungs- und Unterstützungssyste- men im Bereich der Politikberatung genutzt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, Brandenburg VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Halbzeitbewertung des EPLR Brandenburg. Abschlussbericht. Abrufbar im Internet unter http://www.zalf.de/sod/KU- LAP_EB_Brandenburg/endbericht_brandenburg.pdf .+++Halbzeitbewertung des EPLR Ber- lin. Abschlussbericht. Abrufbar im Internet unter http://www.zalf.de/sod/KULAP_EB_Ber- lin/endbericht_berlin.pdf .+++Piorr, A.; Matzdorf, B.: The assessment of environmental ef- fectiveness of agri-environmental measures regarding intensity impacts and spatial equiva- lence. Vortrag (87. EAAE-Seminar Wien). Abrufbar im Internet unter http://www.zalf.de/ sod/KULAP_EB_Brandenburg/eaae_piorr_matzdorf_ppt.pdf .+++Matzdorf, B.; Piorr, A.; Müller, K.: Halbzeitbewertung des EPLR 2000-2006 des Landes Brandenburg. Vortrag (25. Tagung des Beirates für Umwelt und Landnutzung 01.12.2003 Potsdam). Abrufbar im Inter- net unter http://www.zalf.de/sod/KULAP_EB_Branden-burg/MLUR_Umweltbeirat_011203. pdf . ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Brandenburg Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung; Land Berlin Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen INSTITUTION: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung -ZALF- e.V. Institut für Sozioökonomie (Eberswalder Str. 84, 15374 Müncheberg) KONTAKT: Leiterin (Tel. 033432-82150, e-mail: [email protected])

[49-F] Schöfer, Markus, Dipl.-Geogr.; Domhardt, Hans-Jörg, Dr.ing. (Bearbeitung); Troeger- Weiß, Gabi, Prof.Dr. (Leitung): Let's go Oberfranken

INHALT: Der Lehrstuhl für Regionalentwicklung und Raumordnung der Technischen Universität Kaiserslautern hat ein Handlungskonzept aufgrund folgender Problemstellung und Zielset- zung erarbeitet: Der Regierungsbezirk Oberfranken nimmt in demographischer Hinsicht bay- ernweit eine Sonderstellung ein. Im Vergleich zu allen anderen bayerischen Regierungsbezir- ken hat die Bevölkerung in Oberfranken in den Jahren 1987 bis 2001 am geringsten zuge- nommen. Gründe hierfür waren zum Teil oberfrankenweit beträchtliche Sterbeüberschüsse und in manchen Landkreisen deutliche Wanderungsverluste. Ein weiterer zu beobachtender Trend ist die zunehmende Überalterung der oberfränkischen Bevölkerung als Ergebnis v.a. von selektiven Wanderungsvorgängen und Geburtenzahlen auf niedrigem Niveau. Zukunfts- prognosen weisen in eine ähnliche Richtung. Bei Wanderungsbewegungen spielen auch qua- litative Aspekte, wie zum Beispiel Alter, Bildungsstand, Geschlecht eine wichtige Rolle. Ge- rade jungen, gut ausgebildeten Bevölkerungsgruppen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 35 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

Die möglichen Folgen einer überalternden bzw. quantitativ und mancherorts qualitativ schrumpfenden Bevölkerung für eine Region sind zum Teil heute schon spürbar. Ziel der Un- tersuchung ist die Erarbeitung eines Handlungskonzeptes zur Steuerung gegenwärtiger und zukünftiger demographischer Entwicklungen und den sich daraus ergebenden räumlichern Konsequenzen für Oberfranken. Wanderungsbewegungen stehen dabei im Vordergrund. Eine Einflussnahme auf die natürliche Bevölkerungsbewegung soll ebenfalls kurz erörtert werden. Vor dem Hintergrund dieser Zielsetzung werden folgende Fragen geklärt: 1. Wie hat sich die Bevölkerung Oberfrankens in den letzten Jahren entwickelt bzw. in welche Richtung weist deren Zukunft? 2. Welche räumlichen Auswirkungen werden sich dadurch für den Regie- rungsbezirk Oberfranken und seinen Kommunen ergeben? 3. Auf welche Weise kann es ge- lingen, bereits abgewanderte Bevölkerungsgruppen wieder nach Oberfranken zurückzuholen? 4. Wie kann die Abwanderung, insbesondere junger gut ausgebildeter Bevölkerungsgruppen verringert und/ oder verhindert werden? 5. Auf welche Weise kann es gelingen, neue Bevöl- kerungsgruppen in Gestalt von Zuwanderung für Oberfranken zu gewinnen? 6. Auf welche Weise kann auf kommunaler und regionaler Ebene auf die natürliche Bevölkerungsbewegung positiv eingewirkt werden? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern METHODE: Einen wichtigen Bestandteil der Arbeit bilden, neben der Literatur-, Dokumenten- und statistischen Analyse, fünf verschiedene Befragungen. 1. Es wurden Bevölkerungsgrup- pen, welche 2001 den Regierungsbezirk Oberfranken verlassen haben, schriftlich u.a. nach ih- ren Wegzugsgründen befragt. 2. Weiterhin erfolgte eine schriftliche Befragung der 50 größten oberfränkischen Unternehmen u.a. nach ihren Schwierigkeiten bei der Suche nach qualifizier- ten Arbeitskräften und möglichen Lösungsansätzen. 3. Außerdem wurden oberfränkische Landräte bzw. Oberbürgermeister der kreisfreien Städte mündlich nach gegenwärtigen Folgen demographischer Entwicklungen und möglichen Steuerungsmaßnahmen befragt. 4. In schrift- licher Form wurden dazu auch alle Bürgermeister Oberfrankens befragt. 5. Den Abschluss bildete eine mündliche Befragung verschiedener oberfränkischer Experten hinsichtlich mög- licher Strategien zur Bewältigung gegenwärtiger und zukünftiger demographischer Probleme. DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-11 ENDE: 2002-10 AUFTRAGGEBER: Forum Zukunft Oberfranken e.V. FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltpla- nung, Bauingenieurwesen, Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung (Pfaffenber- gerstr. 95, 67663 Kaiserslautern) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0631-205-4701, Fax: 0631-205-2251, e-mail: [email protected])

[50-F] Schultz, Andrea, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Friedrich, Klaus, Prof.Dr.Dr. (Leitung); Friedrich, Klaus, Prof.Dr.Dr. (Betreuung): Brain drain Ostdeutschland. Ost-West-Migrationen in der ersten Phase des Erwerbsverlaufs und deren Auswirkungen auf die Herkunftsgebiete

INHALT: Parallel zu wieder wachsenden Disparitäten in der Wirtschafts- und Arbeitsmarktent- wicklung zwischen Ost- und Westdeutschland, erhöht sich die Zahl der Wegzügler aus Ost- deutschland seit 1998 stetig. Per Saldo verliert der Osten zu Gunsten des Westens an Bevöl- kerung. Akteure dieser Binnenwanderung sind vor allem junge Menschen. Dies lässt die Vermutung zu, dass in Ostdeutschland ein Defizit an dieser jungen, gut ausgebildeten Perso- nengruppe entsteht und dadurch endogene Potentiale für die wirtschaftliche Entwicklung ver- 36 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

loren gehen. Dieser so genannte brain drain führt zu demographischen, sozialen und ökono- mischen Umverteilungen. Vor dem Hintergrund der regionalpolitischen Relevanz besteht das Ziel des Forschungsvorhabens darin, die Muster und Prinzipien des Migrationsprozesses, die Handlungsdispositionen und Motivationen sowie die Arbeits- und Lebensbedingungen der Migranten und eventuelle Rückkehrbestrebungen zu untersuchen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostdeutschland, Sachsen-Anhalt METHODE: Für die erforderliche Primärdatenerhebung werden geeignete Bezugsgruppen und Untersuchungsregionen ausgewählt, um umfangreiche qualitative und quantitative Erhebun- gen in Form von standardisierten Befragungen, Experteninterviews und Leitfadengesprächen durchzuführen. Darauf aufbauend werden demographische und regionalökonomische Konse- quenzen dieses Migrationsgeschehens für Ostdeutschland analysiert. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 2.200). Feldarbeit durch ein kommerziel- les Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schultz, Andrea: Wandern und Wiederkommen? Eine Betrachtung des migrationsbedingten Humankapitalverlustes und Rückkehrpotenzials für Mecklenburg- Vorpommern. in: Werz, N.; Nuthmann, R. (Hrsg.): Abwanderung und Migration in Mecklen- burg und Vorpommern. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften 2004, S. 231-249. ARBEITSPAPIERE: 1. Zwischenbericht für die Deutsche Forschungsgemeinschaft. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-09 ENDE: 2006-08 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät, Institut für Geographie Abt. Sozialgeographie (06099 Halle) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0345-5526059, e-mail: [email protected])

[51-L] Schulz, Reiner; Swiaczny, Frank: Globale Verstädterung - Entwicklung, Ursachen, Folgen, in: Zeitschrift für Bevölkerungswis- senschaft : Demographie, Jg. 28/2003, H. 1, S. 37-66 (Standort: UB Bonn(5)-Z77/240; UuStB Köln(38)-FHM XG02134; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Im Verlauf der nächsten Jahrzehnte wird die globale Verstädterung, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit, den Aspekt des Weltbevölkerungsprozesses dar- stellen, der die größten Herausforderungen birgt. Die wachsende Zahl und Bevölkerung der Großstädte in den wenig (LDCs) und am wenigsten (LLDCs) entwickelten Ländern der Erde hat in der Vergangenheit das Interesse von Medien und Politikern geweckt. Der schnell stei- gende Anteil an Menschen, die in Städten wohnen, wird heute weithin als Bedrohung für die langfristigen Entwicklungsziele dieser Länder betrachtet. Die Expansion der städtischen Be- völkerung führt zum Entstehen neuer Slums mit unsicheren und ungesunden Lebensbedin- gungen und einer Unterversorgung mit Arbeitsplätzen, Wohnungen und Infrastruktur. Zwi- schen 1950 und 2000 hat sich die Zahl der städtischen Bevölkerung von 0,75 Mrd. auf 2,9 Mrd. vervielfacht, ihr Anteil an der Weltbevölkerung erhöhte sich von 29,8 v.H. auf 47 v.H.. Während der vergangenen 50 Jahre lag die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der Weltbevölkerung bei 1,75 v.H. und blieb damit deutlich geringer als das durchschnittliche Wachstum der städtischen Bevölkerung mit 2,68 v.H. pro Jahr. Die VN Projektion der 2001 World Urbanisation Prospects sieht bis 2030 ein Wachstum der städtischen Bevölkerung auf 4,9 Mrd. voraus, so dass eine Verstädterungsquote von etwa 60 v.H. erreicht werden wird. Nach dieser Vorausberechnung soll ein großer Teil des globalen Bevölkerungswachstums in den urbanen Regionen stattfinden und die Verstädterung weiterhin von den Migrationsüber- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 37 3 Räumliche Disparitäten, städtische Zonen, ländliche Gebiete, struktureller Wandel

schüssen aus ländlichen Räumen profitieren, wo die Fertilität überdurchschnittlich hoch bleibt. Die Zahl der Megastädte mit einer Einwohnerzahl von 10 Mio. Menschen wird eben- falls steigen. Während 1950 New York noch die einzige Stadt dieser höchsten Hierarchiestufe war, haben global bis zum Jahr 2000 weitere 16 Städte diese Schwelle erreicht. Gegenwärtig leben erst 3,7 v.H. der Weltbevölkerung in Megastädten, für 2015 wird jedoch bereits ein An- teil von 4,7 v.H. geschätzt (21 Städte), verbunden mit einem zuvor nie erlebten Wandel des Städtesystems." (Autorenreferat)

[52-F] Siebert, Rosemarie, Dr.phil.; Dosch, Axel; Heiden, Kirsten von der (Bearbeitung): Wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojektes "Regionen Aktiv - Land gestaltet Zukunft"

INHALT: Vom BMVEL wurde am 10.09.2001 der Wettbewerb "Regionen Aktiv ? Land gestaltet Zukunft" gestartet. Ende März 2002 wurden achtzehn Regionen ausgewählt, die bei der Ver- wirklichung ihrer Konzepte zur integrierten ländlichen Entwicklung eine besondere finanziel- le Unterstützung erfahren. Für die Umsetzung von "Regionen Aktiv" stehen im Zeitraum 2002 bis 2005 rd. 35,5 Mio. EUR zur Verfügung. Gefördert wird die Umsetzung von Ent- wicklungskonzepten, die in vorbildlicher Weise auf Qualitätsproduktion und Umweltschutz in der Landwirtschaft setzen. Ländliche Räume sollen ihre Entwicklung eigenständig und partnerschaftlich voran bringen und zum Vorbild für die Zukunft auf dem Land und ihre Ver- bindung zur Stadt werden. Kooperationspartner sind das Institut für Ländliche Strukturfor- schung in Frankfurt am Main und die TUM-Tech GMBH München/ TU München. ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft INSTITUTION: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung -ZALF- e.V. Institut für Sozioökonomie (Eberswalder Str. 84, 15374 Müncheberg) KONTAKT: Siebert, Rosemarie (Dr. Tel. 033432-82204, e-mail: [email protected])

[53-F] Universität Bayreuth: Regionalpolitische Perspektiven für Krisenregionen

INHALT: Die regionalpolitischen Bemühungen der verschiedenen Politikträger (Europäische Union, Bund, Länder) sind weitgehend in eine Sackgasse geraten. Ein treffendes Beispiel hierfür sind die Ansätze, die Grenzregionen der Europäischen Union zu den osteuropäischen Beitrittsstaaten auf die Herausforderungen der EU-Osterweiterung vorzubereiten. Vor diesem Hintergrund ist es unumgänglich, neue Politikkonzepte zu entwickeln, die regionale Entwick- lung mit marktkonformen Mitteln und unter Nutzung endogener Potentiale ermöglicht und fördert. Solche Gestaltungsvorschläge bedürfen mehrerer Vorarbeiten. Zunächst sind Ansätze der theoretischen Erfassung von Prozessen regionaler Entwicklung zu erörtern. Ein Schwer- punkt wird hier auf evolutorische Theoriegebilde gelegt, die geeignet erscheinen, der Kom- plexität des Untersuchungsgegenstandes gerecht zu werden. Daneben sind auch die normati- ven Komponenten regionaler Entwicklung zu betrachten. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bayreuth, Fak. 03 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für VWL IV Wirtschaftstheorie (95440 Bayreuth) KONTAKT: Sekretariat (Tel. 0921-55-2880, Fax: 0921-55-2886)

38 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

[54-L] Baltzer, Patrick: Prozesse der "symbolischen Ghettoisierung": ein Ansatz zu einer Ethnologie der Ausgren- zung, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Jg. 15/2004, H. 2, S. 50-57 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; UuStB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Litera- turdienst erhältlich; URL: http://www.berlinerdebatte.de/initial/pdf%20laden.htm)

INHALT: Die seit Anfang der neunziger Jahre sich zunehmend bis in die Mittelschichten der Be- völkerung ausweitende prekäre ökonomische und soziale Lage vieler Menschen hat eine in- terdisziplinäre Debatte um alte und neue Formen von Armut in Deutschland entfacht. Der vorliegende Beitrag rekonstruiert diesen Abwertungsprozess mittels einer Langzeitstudie, die auch kulturelle Muster im Umgang mit Armut zu erkunden suchte. Im Zuge der Verlängerung der Berliner Stadtautobahn wurde im Winter 1997 eine Straße mit über sechzig Altbauhäu- sern, die Wederstraße im Bezirk Neukölln, für den Bau eines Autobahntunnels fast vollstän- dig abgerissen. Die Wederstraße durchlebte bis zu ihrem Abriss einen Prozess der Abwertung und Marginalisierung. Neben dem materiellen Verfall durch Verwahrlosung drückte sich das vor allem in einer Stigmatisierung der Straße aus, denn in ihr hatten am Ende vor allem Men- schen in schwierigen ökonomischen Lebenslagen und soziale Randgruppen gelebt. Das Bei- spiel der Wederstraße zeigt eine Praxis der Ghettoisierung durch die beschleunigte Zerstörung von Lebensraum und die konzentrierte Ansiedlung von Randgruppen, um sie dann zum Sa- nierungsgebiet zu erklären. Durch eine "Ethnologie der Ausgrenzung" wird es möglich, die Lebenslage von Menschen in Armutslagen zu verstehen und die Prozesse aufzudecken, durch die Menschen an den Rand unserer Gesellschaft gedrängt werden. (ICA2)

[55-F] Baumann, Dorothee, M.A.; Betz, Fabian, Dipl.-Geogr.; Steffen, Gabriele (Bearbeitung); Steffen, Gabriele (Leitung): Integration und Nutzungvielfalt im Stadtquartier (Teilprojekt im Rahmen des Gesamtpro- jekts EVALO - Eröffnung von Anpassungsfähigkeit für lebendige Orte)

INHALT: Wie kommen Menschen unterschiedlicher Herkunft, in unterschiedlichen Lebenslagen, mit unterschiedlichen Ressourcen, Wertvorstellungen und Kompetenzen in der Stadt mit ein- ander zurecht? Wie lassen sich Fremdheit ebenso wie Konflikte in produktiver oder zumin- dest nicht ausgrenzender Weise bewältigen? Diese Arbeit eröffnet einen neuen Blickwinkel: Der Umgang mit Differenz und ein auskömmliches Zusammenleben hat sehr viel mit stadt- räumlichen Verhältnissen zu tun. Eine besondere Rolle spielt dabei, ob in einem Stadtteil au- ßer Wohnen eine Vielfalt anderer - wirtschaftlicher, sozialer und kultureller - Nutzungen vor- handen ist. Die vergleichende Untersuchung von Stadtteilen zeigt: Funktional gemischte Quartiere erbringen andere Leistungen für die Gesellschaft ebenso wie für die Alltagsorgani- sation der Einzelnen mit ihren jeweiligen Bedürfnissen als Wohnsiedlungen, und sie eröffnen andere Möglichkeiten. Der auch wirtschaftliche Austausch hat große Bedeutung für den Um- gang mit Fremdem und Anderem, für beiläufige aber regelmäßige Kontakte in alltagsprakti- schen Zusammenhängen und für die lebensweltlichen Qualitäten eines Quartiers aus Sicht seiner verschiedenen Nutzerinnen und Nutzer. Die Arbeit verbindet Fragestellungen aus Stadtplanung und Sozialwissenschaft, theoretische Reflexion und empirische Ergebnisse - als (teils farbige) Karten, Fotos, Schaubilder, Beispiele und Interviewauszüge. Themen sind soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 39 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

Stadtteilleben und Integration, zivilgesellschaftliches Handeln, Kinder und Jugendliche, die einzelnen Bausteine lebendiger Quartiere, Nutzungsvielfalt in der Praxis und ihre Bedeutung angesichts künftiger Herausforderungen. METHODE: Im Mittelpunkt der empirischen Arbeit steht die Untersuchung prototypischer Stadt- teile unterschiedlicher stadträumlicher Prägung. Durch Mikroanalysen - unter anderem mit Kartierungen, Beobachtungen und Befragungen - werden unterschiedliche Muster funktiona- ler und sozialer Heterogenität in ihrer Bedeutung für Integrationsprozesse herausgearbeitet. Ergänzt und überprüft wird dies durch Expertenbefragungen und zusätzliche Recherchen in weiteren Quartieren. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanaly- se, offen. Beobachtung, nicht teilnehmend (prototypische Stadtteile unterschiedlicher stadt- räumlicher Prägung). Expertenbefragung. Recherchen (weitere Quartiere). Qualitatives Inter- view. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Steffen, Gabriele; Baumann, Dorothee; Betz, Fabian: Integration und Nutzungsvielfalt im Stadtquartier. Stuttgart u.a. 2004. ISBN 3-8334-2053-7. ART: gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung (Mühlrain 9, 70180 Stuttgart) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]); Institution (Tel. 0711-62009360)

[56-L] Becker, Heidede; Franke, Thomas; Löhr, Rolf-Peter; Rösner, Verena: Socially Integrative City Programme - an encouraging three-year appraisal, (Occasional Paper / Deutsches Institut für Urbanistik), Berlin 2002, 41 S. (Graue Literatur; URL: http://www.difu.de/publikationen/occasional/DF6610.pdf)

INHALT: Das gemeinschaftliche Programm 'Stadtviertel mit besonderen Entwicklungsbedürfnis- sen - Die sozialintegrative Stadt' geht auf eine Koalitionsvereinbarung der Regierungsparteien SPD und Bündnis 90/Die Grünen im Jahr 1998 zurück. In einer administrativen Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Bundesländern wurde das Programm 1999 verab- schiedet. Ziel ist die Förderung der urbanen Entwicklung im Kontext des bestehenden Stadt- bildes und der weiteren Raumplanung. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen (BMVBW) hat sodann das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) damit beauf- tragt, die erste Phase der Programmimplementierung (Herbst 1999 bis Frühling 2003) mit In- formationsleistungen und anderen Diensten zu begleiten. In diesem Zusammenhang präsen- tieren die Autoren in ihrem Bericht eine Einschätzung der zurückliegenden drei praktischen Jahre des Programms der sozialintegrativen Stadt. Die Ausführungen basieren auf den fol- genden Ereignissen bzw. Dokumenten: (1) nationale, regionale und lokale Veranstaltungen sowie zwei Kongresse, organisiert von dem Difu in Kooperation mit dem BMVBW, (2) die erste Difu-Umfrage, die auf Probleme, Potential, Ziele und geplante Maßnahmen abzielt, (3) Zwischenberichte über die erste Phase sowie (4) Resultate eines Strategie-Workshops und zweier Netzwerk-Treffen. In einem ersten Schritt wird zunächst das Städtebauprojekt zur Be- kämpfung der räumlichen und sozialen Marginalisierung in seinen Grundzügen vorgestellt. Anschließend werden die gemeinsamen Ressourcen in Form neuer Kooperationsformen und einschlägiger Investitionen beschrieben. In einem dritten Schritt wird der integrierende Akti- onsplan, verstanden als strategisches Werkzeug, dargestellt. Es folgt die Erörterung des so genannten Nachbarschafts-Managements, eines Schlüsselinstruments zur Implementierung des Programms. Der fünfte Schritt umfasst die Mobilisierung und Partizipation der Men- 40 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

schen. In einem abschließenden sechsten Schritt formulieren die Autoren in einer Beurteilung Erfolge sowie Schwachpunkte und geben einen Ausblick auf den weiteren Projektverlauf. (ICG2)

[57-L] Bell, Günter: Benachteiligte Bevölkerungsgruppen in "sozialen Brennpunkten": eine Untersuchung zwei- er Stadtteile in Nordrhein-Westfalen, (Duisburger Beiträge zur soziologischen Forschung, No. 4/2004), Duisburg 2004, 54 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20040106925; Graue Literatur; URL: http://soziologie.uni-duisburg.de/forschung/DuBei_0404.pdf)

INHALT: Die Folgen der wirtschaftlichen Entwicklung und der politischen Weichenstellungen in der Bundesrepublik Deutschland sind als zunehmende Polarisierung der Gesellschaft insbe- sondere in den Städten nicht zu übersehen. Eine wachsende Zahl von Menschen wird gesell- schaftlich an den Rand gedrängt und von der gleichberechtigten Teilhabe am sozialen Leben ausgegrenzt. Diese Haushalte, Deutsche mit unterdurchschnittlichem Einkommen ebenso wie Migranten, konzentrieren sich in wenigen Stadtteilen, für die die Gefahr besteht, dass sie ins Abseits geraten. Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die Frage nach der Wirksamkeit und dem Erfolg der über Jahrzehnte hinweg betriebenen Stadterneuerungspolitik. Dem gemäß besteht das Ziel der empirischen Untersuchung darin, herauszufinden, warum die Bewohner benachteiligter Stadtteile trotz dauerhafter und finanziell aufwendiger Stadterneuerungspro- gramme nach wie vor unter Arbeitslosigkeit, Armut und Ausgrenzung leiden und auch die in- terethnischen Konflikte nicht beseitigt werden konnten. Zudem geht es darum, Lehren zu zie- hen und Anregungen für die Weiterentwicklung der Stadterneuerungspolitik, für die Konzep- tion und Zielrichtung zukünftiger Programme zu geben. Die Analyse gliedert sich in zwei Teile: Im ersten theoretischen Teil wird zunächst in Kapitel 1 der wirtschaftliche und räumli- che Strukturwandel untersucht, der für zahlreiche der konkreten Veränderungen vor Ort ur- sächlich ist. Zum Verständnis des Lebens in sozialen Brennpunkten sind auch die Erörterun- gen der Mechanismen, die zu einer Konzentration von Arbeitern, Armen und Migranten in diesen Stadtteilen führen (Konzept der residentiellen Segregation) und eine kritische Diskus- sion des statistischen und gesellschaftlichen Gehalts dieser drei Benennungen benachteiligter Bevölkerungsgruppen erforderlich, die sich in Kapitel 2 anschließen. Im zweiten empirischen Teil folgt eine Untersuchung des Lebens in sozialen Brennpunkten am Beispiel des Dortmun- der Stadtbezirks Innenstadt-Nord und des Duisburger Stadtteils Marxloh. In Kapitel 3 wird zunächst die bauliche und städtebauliche Charakteristik der beiden Stadtteile, die Struktur und Entwicklung der Bevölkerung in den Stadtteilen und ihre wirtschaftliche und soziale La- ge vorgestellt. In Kapitel 4 schließt sich eine Untersuchung der kommunalen Stadterneue- rungspolitik in den beiden Stadtteilen an. Nach einem kurzen Blick auf die Historie der Stadt- erneuerung folgt eine Analyse der definierten Ziele und der Maßnahmeprogramme. Im Mit- telpunkt stehen hier die Programmbestandteile und benachbarte Politikfelder, die (un)mittelbar auf die Sozialstruktur in den Stadtteilen Einfluss genommen oder die soziale Lage der Bewohner beeinflusst haben. Zum Abschluss des Kapitels werden die Auswirkun- gen untersucht und die Maßnahmen bewertet. Inwieweit sich die soziale Charakterisierung mit der Auffassung der befragten Kommunalpolitiker deckt bzw. welche Charakterisierung der Stadtteile sie als zutreffend ansehen und wie sie die Stadterneuerungsmaßnahmen bewer- ten, wird in Kapitel 5 vorgestellt. Die Ausführungen schließen in Kapitel 6 mit einer Reihe von Vorschlägen für eine Weiterentwicklung der Stadterneuerungspolitik auf Grundlage der Erfahrungen, die in den beiden untersuchten Stadtteilen gemacht worden sind. (ICG2) soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 41 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

[58-F] Biewers, Sandra, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Schubert, Herbert, Prof.Dr.phil.Dr.rer.hort.habil. (Leitung): Fachliche und methodische Prozessbegleitung von Projekten für sozial Benachteiligte im Rahmen des Bundesmodellprojektes LOS" zur Sicherung von Qualität, Wirtschaftlichkeit und Effektivität sozialer Projekte in der Stadt Köln (LOS-Coach)

INHALT: Das Programm "Lokales Kapital für soziale Zwecke" (LOS) ist als Pilotaktion der Europäischen Kommission in 30 Projekten EU-weit erprobt und evaluiert worden. Die Wei- terführung des Förderrahmens von 2000 bis 2006 beinhaltet die Förderung kleiner lokaler Ini- tiativen (Kleinst- oder Mikroprojekte) und wird zu 100% aus Mitteln des europäischen Sozi- alfonds (ESF) finanziert. Das Amt für Kinder, Jugend und Familie, Koordinierungsstelle Ju- gendberufshilfe der Stadt Köln, hat sich um eine Förderung aus dem Programm "Lokales Ka- pital für soziale Zwecke" beworben. In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Köln/ For- schungsschwerpunkt "Sozial Raum Management" und mit den jeweiligen Bezirksvertre- ter/innen wurden für vier Zielgebiete Projektanträge für die Aufnahme in das LOS- Förderprogramm gestellt. Für die Zielgebiete Köln-Kalk, Köln-Bocklemünd/ Mengenich, und Köln-Chorweiler ist die Förderung bewilligt worden. Diese Gebiete, die in das Bundespro- gramm "Soziale Stadt" integriert sind, weisen vielfältige soziale Problemlagen auf. Alle drei Kölner Zielgebiete zeichnen sich durch eine überdurchschnittliche hohe Arbeitslosigkeit, ei- nen hohen Anteil an Alleinerziehenden sowie kinderreichen Familien und durch einen hohen Migranten/innen-Anteil der Bevölkerung aus. Zahlreiche Menschen sind darüber hinaus vom Ausschluss vom Arbeitsmarkt bedroht oder direkt betroffen. Als Kernziel des LOS-För- derprogramms wurde die soziale und berufliche Integration von benachteiligten Menschen formuliert. Herkömmliche Einzelangebote sind dieser Anforderung kaum gewachsen. Ange- sichts der aktuellen schwierigen Haushaltslage bieten Drittmittel aus dem LOS-Förderpro- gramm eine gute Grundlage, dass trotz der Schließung sozialer Einrichtungen in den genann- ten Kölner Zielgebieten weiterhin qualifizierte Projekte zur Förderung der jugendlichen Ziel- gruppen durchgeführt werden können. Dazu ist ein hoher Aufwand an Koordinierungsaufga- ben und fachlicher Begleitung notwendig. Vor diesem Hintergrund sind spezifische prozess- begleitende Beratungs- und Unterstützungsinstrumente aus dem Methodenkanon des Sozial- managements abzuleiten. Der Forschungsschwerpunkt Sozial-Raum-Management bietet da- her ein umfangreiches, auf Forschung basiertes Konzept der fachlichen und methodischen Prozessberatung und Prozessbegleitung an, damit das komplexe Management der mehr als 40 Mikroprojekte von den Akteuren in den Projekten, in den Gremien und besonders in der Ko- ordinierungsstelle des Jugendamtes erfolgreich umgesetzt werden kann. Dabei liegt der Schwerpunkt der Beratungs- und Begleitungsfunktion in der wissenschaftlichen Konzeptio- nierung und Begleitung der notwendigen Arbeitsansätze, die eine erfolgreiche Implementie- rung und Umsetzung der Mikroprojekte in den Zielgebieten begünstigen. Darüber hinaus werden die grundlegenden Faktoren für eine nachhaltige Entwicklung innerhalb der Zielge- biete, auch im Hinblick auf den Wandel in der sozialen Arbeit bezüglich finanzieller Um- strukturierungen herausgearbeitet und im Hinblick auf eine zukünftige Qualitätserhaltung und -gewinnung generiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln; Stadtteile Kalk, Chorweiler, Bocklemünd-Mengenich, Porz-Finkenberg METHODE: Im Einzelnen beinhaltet das Forschungsvorhaben des Forschungsschwerpunkts Sozial Raum Management der Fachhochschule Köln folgende Leistungen: Ausarbeitung und Anwendung eines innovativen Verfahrens zur Generierung sowie Steuerung von Mikropro- jekten, zur Bildung von Rahmenstrukturen und zur Eingliederung der Mikroprojekte in die vorhandenen Strukturen innerhalb der Zielgebiete; Schulung und Weiterbildung der Projekt- 42 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

mitarbeiter/innen von Mikroprojekten im Rahmen von Seminaren und Workshops - dabei sol- len praktisches, anwendungsorientiertes Wissen des Sozialmanagements vermittelt werden, damit die Projektkräfte die Organisation der Mikroprojekte sowohl vom Ergebnis her als auch vom Mitteleinsatz her erfolgreich bewältigen können; Entwicklung und Vermittlung von be- sonderen Prozessinstrumenten zur effektiven Zielerreichung und zur effizienten Gestaltung der Mikroprojekte, die für die Umsetzung eines erfolgreichen Gesamtprozesses notwendig sind - dabei werden praktische Verfahren und anwendbare Instrumente für eine effektive Ges- taltung der Mikroprojekte und für eine erfolgreiche Koordinierung der organisatorischen Um- setzung entwickelt und erprobt. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, telefo- nisch (Stichprobe: 10). Qualitatives Interview. Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldar- beit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: GEW Stiftung Köln INSTITUTION: Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Forschungs- schwerpunkt Sozial+Raum+Management (Mainzer Str. 5, 50678 Köln); Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Institut für angewandtes Management und Organisation in der Sozialen Arbeit -IMOS- (Mainzer Str. 5, 50678 Köln) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0221-8275-3936, e-mail: [email protected])

[59-F] Bosswick, Wolfgang, Dipl.-Sozialwirt; Will, Gisela (Bearbeitung): Integrationsangebote in ausgewählten hessischen Kommunen und ihre institutionelle Umset- zung. Studie zur institutionellen Umsetzung von Integrationsangeboten mit Migranten auf der kommunalen Ebene am Beispiel von elf ausgewählten hessischen Kommunen

INHALT: In den letzten beiden Jahrzehnten hat sich vor allem auf kommunaler Ebene eine Viel- zahl von Angeboten zur Förderung der Integration von Zuwanderern herausgebildet, die meist durch die Wohlfahrtsverbände, freie Träger und kommunale Einrichtungen getragen werden. Diese Angebote wurden angesichts des in den letzten beiden Jahrzehnten zugenom- menen Problemdrucks und aus den Erfahrungen der Praxis heraus durch die jeweiligen Trä- ger bereits erheblich umstrukturiert und als Migrationsarbeit neu konzipiert. Die Ansätze ori- entieren sich jedoch oft noch an einer Defizitperspektive und greifen Chancen und Ressour- cen einer aktiven Einbindung der ansässigen Migranten kaum auf. Weiterhin bestehen nach wie vor erhebliche Mängel in der Information über die Angebote, in der Koordinierung und Vernetzung der vielfältigen Angebote in den Gebietskörperschaften, in der Erreichbarkeit und Beteiligung der ansässigen Migranten und in der interkulturellen Öffnung der Regeldienste. Es ist sinnvoll, diese Problemlage auf der kommunalen Ebene anzugehen, da Integration in ein Gemeinwesen immer in einem konkreten lokalen Umfeld erfolgt und eine aktive Beteili- gung der Wohnbürger am Gemeindeleben eine wichtige Voraussetzung eines funktionieren- den Gemeinwesens darstellt. Eine Reihe von Kommunen in Hessen hat diese Problematik be- reits mit unterschiedlichen institutionellen Ansätzen aufgegriffen; hier ist besonders Frankfurt am Main zu nennen, das mit dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten eine auch interna- tional beachtete Vorreiterrolle übernommen hat. Das Interesse vieler Gebietskörperschaften an geeigneten institutionellen Lösungen ist hoch, und es ist sinnvoll, die bislang gemachten Erfahrungen systematisch auszuwerten und daraus Empfehlungen und Handreichungen zur institutionellen Koordinierungen der Integrationsangebote unter Berücksichtigung der Er- reichbarkeit und Beteiligung der ansässigen Zuwanderer auf kommunaler Ebene zu entwi- ckeln. Dies sollte das Gutachten leisten, indem es unterschiedliche institutionelle Lösungen in soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 43 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

ausgewählten Kommunen Hessens untersucht, nach Kriterien der bestmöglichen Strategien für die oben beschriebene Problemstellung analysiert und daraus entsprechende Empfehlun- gen ableitet. Die Empfehlungen des Gutachtens nennen eine Palette von möglichen Lösungs- ansätzen und bereiten eine Checkliste für Kommunen vor, die neue Aktivitäten in diesem Be- reich planen. Schließlich wurden auch Empfehlungen an das Hessische Sozialministerium formuliert, insbesondere was die Aspekte Qualitätssicherung, Dokumentation und wissen- schaftliche Begleitung anbelangt. Die Forschungsarbeit untersuchte die institutionelle Umset- zung von Integrationsmaßnahmen und Konzepte zur Koordination auf kommunaler Ebene am Beispiel von elf ausgewählten hessischen Gebietskörperschaften. Die Auswahl wurde so ge- troffen, dass sowohl große Kommunen mit bereits entwickelten oder begonnenen Koordinie- rungsaktivitäten, mittlere Kommunen mit konkreten Planungen als auch Kommunen im länd- lichen Umfeld mit besonderem Integrationsbedarf und laufenden Projekten aufgenommen wurden; die Kommunen sind überwiegend aus dem süd- und mittelhessischen Bereich aus- gewählt, da hier der Anteil von Wohnbürgern mit Migrationshintergrund in Hessen am größ- ten ist. Zunächst wurde ein Überblick zu Integrationsangeboten und ihrer institutionellen Um- setzung in etablierten bzw. aktuellen hessischen Eckfällen (Interkulturelles Büro Darmstadt, Leitstelle für Zusammenleben Offenbach, Amt für Integration Wiesbaden) erhoben. Der Son- derfall des AMKA Frankfurt wurde dabei zu analytischen Zwecken als Referenz herangezo- gen. Weiterhin wurden Planungen im städtischen Umfeld (Wetzlar, Marburg und Limburg,) sowie im Landkreis Offenbach und Projekte in ländlichen Kommunen (Lollar, Rodgau und Hofgeismar), die teilweise durch das hessische Sozialministerium gefördert werden, unter- sucht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Will, G.; Bosswick, W.: In- tegrationsangebote in ausgewählten hessischen Kommunen und ihre institutionelle Umset- zung. Wiesbaden: Hessisches Sozialministerium 2002, 166 S. Abrufbar im Internet unter http://www.uni-bamber.de/~ba6ef3/pdf/hess.pdf . ART: Auftragsforschung ENDE: 2002-04 FINANZIERER: Land Hessen Sozialministerium INSTITUTION: europäisches forum für migrationsstudien -efms- Institut an der Universität Bamberg (Katharinenstr. 1, 96052 Bamberg) KONTAKT: Bosswick, Wolfgang (Tel. 0951-932020-13, e-mail: [email protected])

[60-L] Dangschat, Jens S.: Segregation - Indikator für Desintegration?, in: Journal für Konflikt- und Gewaltforschung, Jg. 6/2004, H. 2, S. 6-31

INHALT: Seit etwa 20 Jahren fokussiert man in der Segregationsforschung wieder auf die Kon- zentration sozialer Gruppen in bestimmten städtischen Teilgebieten - betreibt also unter die- sem Begriff eher eine "Konzentrationsforschung". Der Hintergrund dieser Ebenen- Verschiebung ist die wachsende Aktualität der Fragen der Chicagoer Schule aufgrund der Tatsache wieder zunehmender Polarisierungen innerhalb der Stadtgesellschaften und deren neuen räumlichen Konzentrationsmustern, insbesondere denen der sozial Benachteiligten. Mit einer zunehmenden Sichtbarkeit von Armut und der Konzentration von Zuwanderern in spe- zifischen Wohnungssegmenten (nicht renovierter Altbau, ungünstig gelegen und städtebau- lich wenig großzügig angelegt, Großsiedlungen und Schlichtwohnungen der 30er und 50er Jahre) wuchs die Aufmerksamkeit auf diese Phänomene in der Wissenschaft. Der vorliegende Beitrag rekapituliert diese Entwicklung und plädiert dafür, dass die Debatte um eine ange- 44 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

messene Segregation/Konzentration zudem vor dem Hintergrund des dominanten Integrati- onsmodells gesehen werden sollte. In Deutschland ist es - auch wenn es nicht explizit so dis- kutiert wird - (immer noch) das "melting pot"-Modell, das zudem in den Vorstellungen der "europäischen Stadt" und der Bedeutung des "öffentlichen Raumes" für die städtische Integ- ration und als demokratietheoretische Grundlage seine Wurzeln hat. In den USA geht man mittlerweile von einem "salad bowl"-Modell aus und in Kanada wird unter der "multi ethnic society" ein Mosaik verstanden. Beide Modelle sind mit räumlichen Konzentrationen von Zuwanderungsgruppen wie "Chinatown", "Little Italy", "Greektown", also mit hohen ethni- schen Konzentrationen verbunden. (ICA2)

[61-L] Flotho, Christian; Haarmann, Alexander: Die Freiheit reich zu sein!?, in: Soziale Probleme, Jg. 15/2004, H. 1, S. 40-53 (Standort: UuStB Köln(38)-XG07368; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: In der vorliegenden Untersuchung wird der Frage nachgegangen, ob und auf welche Art und Weise sich Polarisierungen in Form sozialer Ausschließungsprozesse nicht nur in "Global Cities", sondern auch im mittelstädtischen Raum zeigen. Dazu wurden anhand be- stimmter Merkmale zwei Bezirke Bielefelds ausgewählt und diese mit Hilfe einer unstruktu- rierten Beobachtung einem Kontrastvergleich unterzogen. Die Autoren konzentrieren sich vor allem auf die Ausgrenzung in ökonomischer, räumlicher und institutioneller Hinsicht. Die Ausführungen und Daten zeigen, dass in Deutschland der Dimension "Ausgrenzung am Ar- beitsmarkt" besondere Bedeutung zukommt, da sich gesellschaftliche Integration nach wie vor entscheidend über den beruflichen Status vollzieht. In den oben genannten Dimensionen wird daher in gewisser Weise eine hierarchische Abfolge deutlich, so dass bei Ausschluss von Erwerbstätigkeit den darauf folgenden Punkten sukzessive Gewicht verliehen werden kann. Entsprechend richteten die Autoren ihr Hauptaugenmerk auf die Punkte "ökonomische Aus- grenzung", "räumliche Ausgrenzung" und "institutionelle Ausgrenzung" im weiteren Sinne. (ICA2)

[62-F] Glasze, Georg, Dr.; Schreiber, Verena, M.A. (Bearbeitung); Pütz, Robert, Prof.Dr.; Czer- ny, Miroslawa, Dr.habil. (Leitung): Die Stadt und das Fremde. (Un-)Sicherheitsdiskurse und Stadtentwicklung im erweiterten Europa

INHALT: Zentrale These des Projekts ist, dass die zunehmende Bedeutung von (Un-)Sicher- heitsdiskursen in der Stadtentwicklung auf das Zusammentreffen zweier übergeordneter Phä- nomene/ Prozesse zurückzuführen ist: 1. Städtisches Leben ist seit jeher Begegnung mit dem Fremden. Im Prozess des Aufeinandertreffens von verschiedenen lebensweltlichen Ordnun- gen eröffnet Fremdheit als Anonymität Freiheitsspielräume. Gleichzeitig ist urbanes Leben aber auch eine Konfrontation mit Fremdheit als Ungewissheit über den Ausgang einer Be- gegnung, die den Wunsch nach "sicheren" Ordnungen aufkommen lässt. 2. Fremdheitserfah- rungen des urbanen Lebens treffen auf gesellschaftliche Entwicklungstendenzen der Postmo- derne: Fragmentierung, Individualisierung und Globalisierung. Die Wahrnehmung vermehrter individueller Unsicherheit begünstigt die Ausbildung von Unsicherheitsräumen in den Groß- städten. Gleichzeitig verstärken sich Kulturbegegnungen als "Wahrnehmung kultureller Dif- ferenz", z.B. durch Migration. Diskurse um (Un-)Sicherheit und Stadtentwicklung sind zwar soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 45 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

ein globales Phänomen, aber dennoch national differenziert. Unterschiedliche gesellschaftlich produzierte Leitbilder von Staatsaufgaben führen dazu, dass neue Sicherheitspolitiken eher zentral oder dezentral bzw. von der öffentlichen Hand oder privat etabliert werden. In der vergleichenden Analyse national gebundener (Un-)Sicherheitsdiskurse und in der Frage, wie sich diese konkret in der materiellen und sozialen Organisation städtischen Lebens umsetzen, liegt daher ein zentrales Augenmerk des Forschungsvorhabens. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa METHODE: Diskurstheoretische Stadtforschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATEN- GEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schreiber, Verena; Glasze, Georg; Pütz, Robert: (Un-)Sicher- heitsdiskurse: Grenzziehungen in Stadt und Gesellschaft. in: Berichte zur deutschen Landes- kunde (in Vorbereitung). ART: gefördert BEGINN: 2004-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Rheinland- Pfalz; Zentrum für Interkulturelle Studien - geistes- und sozialwissenschaftliches Kolleg - ZIS- INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 02 Kultur- und Geowissenschaften, Fachgebiet Geo- graphie Fachteilgebiet Sozialgeographie (Seminarstr. 19, 49069 Osnabrück); Universität Mainz, FB 22 Geowissenschaften, Geographisches Institut (55099 Mainz) KONTAKT: Pütz, Robert (Prof.Dr. Tel. 0541-969-4277 od. -4267, e-mail: [email protected]); Glasze, Georg (Dr. Tel. 06131-39-25750, e-mail: [email protected])

[63-L] Gries, Jürgen; Ringler, Dominik: Sozialraumorientierte Forschung im Vorfeld von Jugendhilfe, in: Soziale Arbeit : Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Jg. 53/2004, H. 11, S. 414-420 (Standort: UuStB Köln (38)-Haa1082; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Kinder- und jugendpolitische Förderung setzt Informationen über die Lebensbedin- gungen und wahrgenommene Lebensqualität von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien voraus. Mit dem vorliegenden Beitrag werden Teilergebnisse eines umfassenden sozialraum- orientierten Kinder- und Jugendsurveys (Gries u.a. 2003) erörtert. Hieraus lassen sich Rich- tigstellungen, Konsequenzen und Vorschläge als Herausforderung für die kommunale Ver- waltung sowie für die Praxis Sozialer Arbeit ableiten." (Autorenreferat)

[64-L] Häußermann, Hartmut; Läzer, Katrin Luise; Wurtzbacher, Jens: Vertrauen und solidarische Einstellungsmuster bei Stadtbewohnern, in: Journal für Konflikt- und Gewaltforschung, Jg. 6/2004, H. 2, S. 32-62

INHALT: In den europäischen Großstädten entwickelt sich im Zuge des sozio-ökonomischen Wandels eine stärkere sozialräumliche Segregation. Mit der räumlichen Konzentration von Bevölkerungsgruppen, die aufgrund ihrer marginalen Position auf dem Arbeitsmarkt und auf- grund des Wandels sozialstaatlicher Sicherungssysteme ins soziale Abseits geraten, ist die Gefahr einer dauerhaften Ausgrenzung verbunden. Der vorliegende Beitrag diskutiert an Hand der empirischen Studie "Repräsentation und politische Integration in der fragmentierten Stadt", wie es auf der "anderen Seite" der Stadt, also bei den Privilegierten aussieht. For- schungsleitend ist die Frage, ob sich das kommunalpolitische Bewusstsein und Vertrauen marginalisierter Stadtbewohner von dem der privilegierten unterscheidet, und ob jeweils un- 46 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

terschiedliche Auffassungen von gesamtstädtischer Solidarität existieren. Darüber hinaus wird nach der Wahrnehmung politischer Einflussmöglichkeiten dieser Bewohnergruppen ge- fragt, d.h. danach, ob die wachsende sozioökonomische Polarisierung bei den marginalisier- ten Bewohnern zur politischen Resignation und Apathie und komplementär bei den privile- gierten Bewohnern zu einer verstärkten Indifferenz gegenüber den sozialen Problemlagen in bestimmten städtischen Quartieren führt. (ICA2)

[65-F] Hüttermann, Jörg, Dr. (Bearbeitung): Gruppenkonflikte in kleinen Stadtgesellschaften mit hohem Aussiedleranteil: eine aktivie- rende Sozialanalyse zur Stärkung von Integrationspotenzialen

INHALT: Die aktivierende komparative Analyse von Figurationsprozessen geht von einer dop- pelten Integrationsperspektive aus, denn die Integrationschancen von Minderheiten sind un- mittelbar mit dem Integrationspotenzial der gesamten Stadtgesellschaft verbunden. Ethnisch- kulturellen Konflikte, die eine bestimmte Zuwanderergruppe auslöst, verweisen immer schon auf die Interaktion von Minderheit und Mehrheitsgesellschaft und oft auch auf die Interaktion konkurrierender Zuwanderergruppen. Einen entscheidenden Faktor bei der Integration von Migrantengruppen im Allgemeinen und Aussiedlern im Besonderen stellt die sozialräumliche Verfasstheit der Stadtgesellschaft dar. Vor diesem Hintergrund können die folgenden Unter- suchungsfragen, aufgelistet werden: 1. Konstituier(te)n sich homogene Wir-Gruppen- Identitäten in der Stadtgesellschaft mittels Selbst- und Fremdkategorisierungen, die ihrerseits auf ethnisch, religiös oder kulturell unterschiedlich geprägte Herkunftsmilieus der Migrantin- nen verweisen? 2. Welche Prägekraft und Hafttiefe haben die entsprechenden Wir-Gruppen- Identitäten bezogen auf Wohnen, Arbeiten und Kleingruppenbildung? 3. Welche Rolle spie- len Geschlecht und Generation mit Blick auf Ausbildung ethnisch-kulturell heterogener oder homogener Gruppen? Pflegen Frauen andere Formen von Inter- und Intra-Gruppenbe- ziehungen als Männer, und wie unterscheiden sich in dieser Hinsicht alte von jungen Men- schen? 4. In welcher Form und in welchem Ausmaß wird die Etablierung von sich antagonis- tisch definierenden Gruppen durch stigmatisierende Klatschkommunikation innerhalb der einzelnen Gruppen verstärkt? Welche milieuspezifischen Verschwörungstheorien oder Theo- rien der ethischen Abwertung (Aufwertung) des Anderen und der ethischen Selbstaufwertung (Selbstabwertung) kursieren in den jeweiligen Gruppen? 5. Werden Gruppenbildung und Gruppenfiguration durch (positiv oder negativ) stigmatisierende Situationsdefinitionen loka- ler Akteure verstärkt, die im Rampenlicht der lokalen Öffentlichkeit stehen? 6. Lässt sich ein Zusammenhang zwischen den Prozessen der Gruppenbildung und einer fehlenden Anbindung ihrer Mitglieder an gesellschaftliche Institutionen und Subsysteme feststellen? 7. In welchem informellen Konflikt-, Macht- oder Indifferenzverhältnis stehen Alteingesessene, Aussiedler und gegebenenfalls türkischstämmige Zuwanderer zueinander? 8. Haben sich die informellen Konflikt- und Machtbeziehungen des Zusammenlebens dieser Gruppen verschoben? 9. In welchem Ausmaß haben sich Indifferenzbeziehungen zu Differenzbeziehungen entwickelt oder ist der umgekehrte Fall eingetreten? 10. In welchen Sequenzen vollzog sich die Ver- schiebung der Figuration bis heute und welche weiteren Sequenzen sind absehbar? 11. Wird diese Etablierung von sich als antagonistisch verstehenden Gruppen sozial-räumlich forciert, d.h. durch strukturelle Segregation begünstigt? 12. Entwickeln sich Segregation und Konstitu- tion homogener Gruppen in Abhängigkeit von Geschlecht und Generation? Wenn ja, in wel- chem Ausmaß? 13. Wie reagieren die Aussiedlerpopulationen, türkischstämmige Minderhei- ten und Alteingesessene auf Fremdstigmatisierung? 14. Bilden sich innerhalb der Aussiedler- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 47 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

population neue innerfamiliale beziehungsweise intergenerationelle Konfliktlinien heraus, die zu Intra-Gruppenkonflikten führen? 15. In wie weit sind die gewalttätige Konflikte auf ma- chistische Formen der Konstitution zurückzuführen? 16. Übergreifend: Welche Probleme tre- ten in Stadtvierteln mit einem überproportional hohen Aussiedleranteil auf? Welche sozialen Dynamiken und spezifischen Probleme sind zu beobachten? 17. Wie sieht die historisch ge- wachsene Integrationskultur einer gegebenen Stadtgesellschaft aus? GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen (Espelkamp), Niedersachsen (Salzgitter) METHODE: Der Ansatz führt integrations- und konfliktsoziologische Überlegungen mit Elias' gemeindesoziologischen Figurationsanalysen zusammen. Untersuchungsdesign: komparative gemeindesoziologische Feldforschung DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Akten- analyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview; Sekundäranalyse von Ag- gregatdaten (Auswahlverfahren: theoriegeleitete "Grounded Theory"). Feldarbeit durch Mit- arbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltfor- schung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0521-106-3150, e-mail: [email protected])

[66-L] Ingenhoven, Katrin: "Ghetto" oder gelungene Integration?: Untersuchung sozialräumlicher Entwicklungsprozes- se in der bedeutendsten Siedlungskonzentration von Aussiedlern aus Rumänien, der Sieben- bürger-Sachsen-Siedlung in Wiehl-Drabenderhöhe (NRW), (Geographie, Bd. 13), Münster: Lit Verl. 2003, V, 257 S., ISBN: 3-8258-6740-4 (Standort: UB Dortmund(290)-DissDo2002/204)

INHALT: Die Verfasserin setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene mit Rahmenbedingungen der Aussiedler-Zuwanderung (vor allem von Deutschen aus Rumänien), mit grundlegenden Integrations- und Assimilationskonzepten (Gordon, Hoffmann-Nowotny, Elwert) sowie mit Ansätzen zur Bewertung der Wohnkonzentration von Einwanderern (Segregationsforschung, Heckmanns Einwandererkolonie) auseinander. Vor diesem Hintergrund werden Ergebnisse einer empirischen Fallstudie zur Siebenbürger-Sachsen-Siedlung in Drabenderhöhe vorgelegt. Hierbei geht es um die Integration der Siebenbürger Sachsen in Bildungswesen und Arbeits- markt, ihre soziale Integration, ihre ethnische Identität und ihre räumliche Mobilität. Die Un- tersuchung zeigt, dass sich die Wohnkonzentration von Einwanderern - trotz der damit ein- hergehenden sozialen Kontrolle und innerethnischen Spannungen - positiv auf die Entstehung sozialer Binnenstrukturen auswirken kann, ohne dass es zu einer Isolierung der ethnischen Gruppe nach außen kommen muss. (ICE2)

[67-F] Ipsen, Detlev, Prof.Dr. (Bearbeitung); Glasauer, Herbert, Dr. (Leitung): Entwicklung kommunaler Strategien zur Etablierung "urbaner Kompetenz" im Umgang mit städtischen "Angsträumen"

INHALT: Mangelnde Sicherheit im öffentlichen städtischen Raum ist zu einem wesentlichen Thema der gegenwärtigen Stadtpolitik und Stadtplanung geworden. Die Kommunen reagie- ren auf die Handlungsanforderungen mit diversen Maßnahmen, die am Leitbild der 'sicheren Stadt' orientiert sind. Eine Auseinandersetzung mit dieser Problematik halten wir aus folgen- 48 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

den Gründen für notwendig: Die Komplexität der Einflussfaktoren mangelnder öffentlicher Sicherheit wird in der derzeitigen Thematisierung auf kommunaler Ebene häufig ignoriert. Das Leitbild der 'sicheren Stadt' scheint uns ideologisch problematisch, da die darauf aufbau- enden kommunalen Reaktionen häufig die subjektiven Ängste nicht reduzieren, sondern die Einschränkung urbaner Öffentlichkeit bewirken können. Das Leitbild der urbanen Öffentlich- keit, das die Qualitäten von zivilgesellschaftlichen, offenen Städten zum Inhalt hat, erfordert die Entwicklung 'urbaner Kompetenz' der Betroffenen im Umgang mit den Problemen städti- scher Unsicherheiten und Ängsten. In einer produktiven Diskussion mit kommunalen Institu- tionen, Einrichtungen und Experten sollen lokal adäquate und zugleich verallgemeinerbare Strategien entwickelt werden, die auf die Stärkung 'urbaner Kompetenz' im Umgang mit städ- tischen 'Angsträumen' abzielen. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befra- gung, telefonisch; Dokumentenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Pro- jekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Glasauer, Herbert; Kasper, Birgit: Ist Sicherheit im öffentlichen Raum planbar? in: Thabe, Sabine (Hrsg.): Raum und Sicherheit. Dortmunder Beiträge zur Raumplanung - Blaue Reihe, 106. Dortmund: IRPUD 2001, S. 148-153.+++Glasauer, Her- bert: Emanzipation bedarf "urbaner Kompetenz" - Überlegungen zum weiblichen Unsicher- heitsempfinden in öffentlichen Stadträumen. in: Kramer, Caroline (Hrsg.): FREI-Räume und FREI-Zeiten: Raum-Nutzung und Zeit-Verwendung im Geschlechterverhältnis. Institut für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (HIFI) e.V., Bd. 5. Baden-Baden: No- mos Verl.-Ges. 2002, S. 91-98.+++Glasauer, Herbert: Public space and crime: the cultural meaning of violence. in: Planners Network Newsletter, 2000, Sep./ Oct., pp. 1-3.+++ Glasau- er, Herbert: Stadt - Raum - Angst. Überlegungen zu einem aktuellen Kuriosum. in: Zeitschrift für Stadtforschung/ IWI - Kulturverein zur Förderung der Interdisziplinarität: derivé, Juli- Sept. 2003, H. 12, S. 23-26.+++Ipsen, Detlev: Die sozialräumlichen Bedingungen der offenen Stadt - eine theoretische Skizze. in: Oldenburger Universitätsreden, 1999, Nr. 110, S. 39-56. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität , FB 06 Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Ar- beitsgruppe Empirische Planungsforschung -AEP- (Mönchebergstr. 17, 34109 Kassel) KONTAKT: Leiter (Tel. 0561-804-3786, Fax: 0561-804-2485, e-mail: [email protected])

[68-L] Jobard, Fabien: Der Ort der Politik: politische Mobilisierung zwischen Aufstandsversuchung und Staatsge- walt in einer Pariser Vorstadt, in: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 14/2004, H. 3, S. 319-338 (Standort: UuStB Köln(38)-XG07112; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Vorstädte in Frankreich werden typischerweise als 'Banlieu' bezeichnet, ein Begriff aus dem mittelalterlichen Recht, der ursprünglich einen Ort der Verbannung kennzeichnete. Vielleicht ist es auf diese Bezeichnung zurückzuführen, dass Vorstädte in der französischen Soziologie als Orte beschrieben werden, wo das Zusammenleben von recht ungewöhnlichen sozialen Bedingungen bestimmt ist - die 'Banlieues' sind von den üblichen sozialen Bezie- hungen ausgeschlossen. Der Verfasser stellt diese Sicht der politischen Geographie auf die Vorstädte in Frage und untersucht, wie die Menschen der Vorstädte sich politisch verhalten und ob sich Verbindungen zu einer breiteren Öffentlichkeit ergeben. Die vorliegende Fallstu- die befasst sich mit der politischen Mobilisierung Jugendlicher in den Wohnsiedlungen der soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 49 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

Pariser Vorstadt Dammarie-les-Lys in einer politisch - und polizeilich - heiklen Situation. Die Mobilisierung begann im Mai 2002 als Reaktion auf zwei Zusammenstöße mit der National- polizei, die Tote zur Folge hatten - in einer Stadt, wo ein ähnlicher Todesfall im Dezember 1997 zu verbreiteten Unruhen und Plünderungen geführt hatte. Die kollektive Gewalt und Anomie des Jahre 1997 steht in scharfem Kontrast zur politischen Mobilisierung 2002. Eine teilnehmende Beobachtung der Ereignisse von 2002 kann einen Beitrag zum besseren Ver- ständnis der politischen Geographie der Wohnsiedlungen in französischen Vorstädten leisten. (ICEÜbers)

[69-F] Kaldun, Sabine, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Schubert, Herbert, Prof.Dr.phil.Dr.rer.hort.habil. (Leitung): Kriminalprävention in städtischen Siedlungen. Erarbeitung eines integrierten Handlungs- konzepts zur Erhöhung der objektiven und subjektiven Sicherheit im Wohnumfeld für den Transfer in die Wohnungswirtschaft und in das kommunale Management - am Beispiel einer Großwohnsiedlung in Leverkusen/ NRW

INHALT: Die Thematik der Sicherheit im Siedlungsbereich hat in den vergangenen Jahren stetig an Bedeutung gewonnen. Insbesondere in sozial belasteten Stadtteilen droht die soziale Ero- sion, weil Bewohnerinnen und Bewohner in Folge von Kriminalitätsängsten fort ziehen. Wir- kungsvolle Maßnahmen dagegen versprechen integrierte Ansätze der Kriminalprävention, die den Aufbau informeller Strukturen der sozialen Kontrolle im Siedlungsbereich fördern und so die ?Abwehrfähigkeit' des Raumes und der Bevölkerung stärken. Sie zielen auf eine Stärkung der lokalen Gemeinschaft und berücksichtigen (städte-)bauliche Gestaltungsaspekte genau so wie die Vernetzung lokaler Instanzen. Dabei lassen sich vier Strategielinien unterscheiden: 1. die Förderung von Bürgerverantwortung und Nachbarschaftsnetzwerken, 2. der Abbau sub- jektiver Unsicherheit/ Ängste im Wohnquartier durch Zusammenarbeit lokaler Institutionen, 3. die Integration und Entstigmatisierung potenzieller Tätergruppen durch sozialkulturelle Angebote und 4. die Durchführung (städte-)baulich-technischer Maßnahmen in den Wohnun- gen, am Gebäude und im Wohnumfeld. In der Literatur liegen fachliche Handlungsansätze, wie diese Strategien vor Ort in den Städten wirkungsvoll umgesetzt werden können, in sekt- oralen Ansätzen verschiedener Einzeldisziplinen wie Kriminologie, Sozialpädagogik, Stadt- planung, Sozialmanagement und Stadt-/ Wohnsoziologie vor. Die Integration ist in vereinzel- ten Modellen erprobt worden. Wenn die Strategien in die Praxis des kommunalen Manage- ments und der Wohnungsbewirtschaftung übertragen und zu integrierten Handlungskonzep- ten verbunden werden sollen, ist besonders zu beachten, dass sie auf die konkrete sozialräum- liche Situation zugeschnitten sind. Vor diesem Hintergrund wird in einem Vorhaben der An- wendungsforschung ein Prototyp eines solchen integrierten Handlungskonzepts zur Erhöhung der objektiven und subjektiven Sicherheit im Wohnumfeld erarbeitet und gemeinsam mit den zuständigen Akteuren als Verfahrensmodell für die anschließende Umsetzung aufbereitet werden soll. Als Untersuchungsgebiet wird ein Stadtteil von Leverkusen ausgewählt. Bei dem Quartier handelt es sich um eine Großsiedlung mit rd. 3.350 Wohnungen, die Ende der 50er Jahre und im Laufe der 60er Jahre errichtet worden ist. In einigen Wohnbereichen wurde eine erkennbare Häufung von Kriminalität festgestellt. Es gibt eine Vielzahl von Integrationsprob- lemen mit Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (11% Jugendkriminalitätsquote, zweithöchs- te in Leverkusen). Der Forschungs- und Transferprozess wird mit Unterstützung der lokalen Wohnungswirtschaft, des kommunalen Managements und der örtlichen Polizei (Vorbeugung) realisiert. ZEITRAUM: 01.06.2004 bis 30.05.2006 GEOGRAPHISCHER RAUM: Leverkusen 50 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

METHODE: Das integrierte Handlungskonzept soll auf der Grundlage von: 1. empirischen Erhe- bungen sowie Analysen und 2. sozialen sowie raumbezogenen Planungen entwickelt werden. An Hand der empirisch gewonnenen Erkenntnisse werden die Planungsschritte durchgeführt. Einerseits werden Sozialplanungen für die Wohnungswirtschaft und für kommunale Fachbe- reiche durchgeführt, andererseits Gestaltungsmuster geplant, die sich auf den Städtebau, auf die Freiraumsituation und auf architektonische Lösungen im Untersuchungsraum beziehen. Und drittens wird ein Verfahrensmodell entwickelt, nach dem die Umsetzung erfolgen kann. In Form von Verfahrenswegen, programmatischen Ansätzen und eines Organisationsmodells für die Realisierung wird konkretisiert, wie Wohnungen, Gebäude und Wohnumfeld sicher gemacht werden können und wie die Sicherheit in dem Quartier nachhaltig in einem koordi- nierten Maßnahmenverbund der lokalen Partner gefördert werden kann. Die Ergebnisse wer- den im Rahmen eines Workshops erörtert und für die Umsetzung in einem "Handbuch" do- kumentiert. Das Handbuch enthält Hinweise, wie die einzelnen Schritte zur Kriminalpräven- tion umgesetzt und wie sie in die Praxis des kommunalen Managements und der Wohnungs- bewirtschaftung übertragen werden können. DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitar- beiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2004-06 ENDE: 2006-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wissenschaft und Forschung Förderprogramm Transferorientierte Forschung an Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen -TRAFO- INSTITUTION: Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Forschungs- schwerpunkt Sozial+Raum+Management (Mainzer Str. 5, 50678 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-8275-3484, e-mail: [email protected])

[70-L] Karstedt, Susanne: Ein Forschungsseminar zu "Exklusionen in der Stadt", in: Soziale Probleme, Jg. 15/2004, H. 1, S. 22-29 (Standort: UuStB Köln(38)-XG07368; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der einleitende Beitrag zum vorliegenden Sammelband berichtet über Forschungspro- jekte an der Universität Bielefeld, die im Rahmen der Soziologieausbildung im Bereich Sozi- ale Probleme und Problemintervention von Studierenden im Hauptstudium durchgeführt wur- den. Sie werden gruppiert nach den Kernkompetenzen eines "soziologischen Blicks": sozio- logische Beobachtung, Diagnose und Recherche, wissenschaftliche Analyse und Praxisbera- tung.Das Projekt "Exklusionen in der Stadt" schließt explizit an Traditionen der Chicagoer Schule der soziologischen Recherche und Reportage an und demonstriert die Möglichkeiten der Einbettung derartiger Projekte auch in ein Curriculum, das im Wesentlichen an eine ein- semestrige Seminarstruktur orientiert ist. Die Entwicklung von Forschungskompetenzen, d.h. die Fähigkeit zur Durchführung, kritischen Rezeption und Bewertung wissenschaftlicher For- schungen, ist das zentrale Lernziel des Projekts. Bei dem zweiten Projekt "Soziale und Innere Sicherheit" im Rahmen des gleichen Programms handelt es sich um ein dreisemestriges Lehr- forschungsprojekt zu den Bedingungen der Entwicklung von Kriminalitätsfurcht. Ein drittes Projekt "Modelle genossenschaftlichen Wohnens" beschreibt die Ergebnisse einer Kooperati- on mit Institutionen, die als Organisationen der beruflichen Praxis direkt mit der Bearbeitung sozialer Probleme befasst sind. In diesem Projekt geht es nicht nur um die exemplarische Anwendung soziologischer Analysefähigkeiten, sondern auch um deren praktische Umset- zung in der Entwicklung von Konzeptionen und Beratung. (ICA2) [71-F] Könen, Carsten, M.A.; Schroth, Andreas, Dipl.-Soz.; Kock, Sonja, M.A. (Bearbeitung); Heitmeyer, Wilhelm, Prof.Dr.; Thome, Helmut, Prof.Dr. (Leitung): soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 51 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

Öffentliche Gewalt im Stadtquartier. Eine vergleichende Untersuchung ethnisch differenter Sozialmilieus

INHALT: Das Forschungsvorhaben soll sich als Ost-West-Vergleichsstudie mit aktuellen gewalt- haften Konfliktverhältnissen im städtischen Raum befassen. Das forschungsleitende Interesse konzentriert sich auf die im öffentlichen oder halb-öffentlichen Raum auftretenden Feindse- ligkeiten und Gewalthandlungen. Es wird von der Hypothese ausgegangen, dass sich diese Gewaltformen, die oftmals als deutliches Anzeichen von Kombinationen individueller Desin- tegration und sozialräumlicher Segregation gewertet werden, aufgrund der ethnischen Struk- turierung der Untersuchungsräume typisieren lassen. Ziel der Forschung ist es, die spezifische Struktur dieser ethnischen Differenz herauszuarbeiten. Dieser zentrale Zusammenhang soll im Vergleich von a) mono-ethnischen, b) bi-ethnischen sowie c) multi-ethnischen Wohnum- feldern ausgeleuchtet werden. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, ob und inwieweit diese besonderen soziokulturellen und ethnischen Konstellationen das Auftreten von indivi- dueller und Gruppen-Gewalt beeinflussen, begünstigen oder verhindern können. Um das sich auf die kleinräumig entfaltende Gewaltsphäre ausgerichtete Forschungsziel zu erreichen, ist der primäre Einsatz quantitativer Untersuchungsmethoden geplant, der in einem darauf auf- bauenden Forschungsschritt durch die Anwendung qualitativer Verfahren ergänzt werden soll. GEOGRAPHISCHER RAUM: Duisburg, Frankfurt, Halle/ Saale METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Gruppendiskussion; Standardisierte Befragung, face to face; Se- kundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2003-03 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Methoden der empirischen Sozialforschung (06099 Halle); Universität Biele- feld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (Postfach 100131, 33501 Bielefeld) KONTAKT: Thome, Helmut (Prof.Dr. Tel. 0345-5524260, e-mail: [email protected])

[72-L] Kopp, Kristin; Müller-Richter, Klaus (Hrsg.): Die Großstadt und das Primitive: Text - Politik - Repräsentation, (Kulturwissenschaften), Stuttgart: Metzler-Poeschel 2004, 262 S., ISBN: 3-476-45323-5 (Standort: StUB Frankfurt a. M.(30)-1329984)

INHALT: "Die Überblendung von Modernitäts- und Imperialitätsanspruch im komplexen Auf- schreibe- und Abbildesystem der modernen Großstadt um 1900 findet in der Imaginationsfi- gur des Primitiven einen diskursiven Kristallisationspunkt, aus dem heraus die topographi- sche Ordnung der Metropolis stets aufs neue generiert wird. Das Primitive als das kolonial Andere sowie das sozial Marginalisierte der eigenen Gesellschaft ist dabei die Projektionsflä- che für soziale Mechanismen der Ein- oder Ausschließung, die sich sowohl in Neuentwürfen des physischen Stadtraums als auch in Re-Imaginationen symbolischer Stadtlandschaften ma- nifestieren. Der interdisziplinär angelegte Band geht dieser Kulturpoetik des Primitiven in verschiedenen Medienzusammenhängen sowie Text-, Bild- und Ausstellungspraktiken nach." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Kristin Kopp/Klaus Müller-Richter: Einleitung: Die 52 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

'Großstadt' und das 'Primitive'. Text, Politik und Repräsentation (5-30); Volker Barth: Kon- trollierte Träume. Der Orient auf der Pariser Weltausstellung von 1867 (31-52); Werner Mi- chael Schwarz: Echte und falsche Menschen. 'Anthropologische Spektakel' in Wien (53-68); Tony Bennett: Metropolis, Colony, Primitive. Evolution and the Politics of Vision (69-92); Mark B. Sandberg: The Metropolitan Threshold. Material Mobility and the Folk-Primitive (93-114); Klaus Müller-Richter: 'Kulturhistorische Beute'. Das Primitive im Feuilleton (1800- 1900) (115-134); Siegfried Maul: Urbane Gauner-Folklore und Ethno-Verbrecher. Hans Gross und die Wiener Kriminal-Literatur (135-156); Sigrid Wadauer: Das Primitive aus der Sicht des Primitiven. Gefahren und Sicherheiten der Großstädte in Reiseberichten von Hand- werksgesellen (157-176); Sara F. Hall: Pursuits Across the Threshold of Modernity. Project- ing the Primitive Against the Backdrop of Emergent Urban Culture in The Cabinet of Dr. Ca- ligari (177-200); Stephan Dietrich: Der Wilde und die Großstadt. Literarische Exotismen von Altenberg bis Claire Goll (201-220); Robert Matthias Erdbeer: Spaßige Rassen. Ethno- Flanerie und Gender-Transgression in Robert Müllers Manhattan (1923) (221-258).

[73-F] Krämer, Jürgen, Dipl.-Sozialwirt (Bearbeitung); Krumbein, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Infrastrukturdisparitäten und Segregation: zunehmende Benachteiligung von Wohngebieten unterprivilegierter Gruppen? Eine Wiederholungsstudie in zwei westdeutschen Großstädten nach ca. 25 Jahren

INHALT: Haben sich die residentielle Segregation und die räumlichen Disparitäten sozialer Infra- struktur in den Städten zum Nachteil unterprivilegierter Gruppen, zu denen heute weniger die Arbeiter insgesamt, sondern vielmehr Langzeit-Arbeitslose, Sozialhilfe-Empfänger und Im- migranten gehören, verschärft? Nutzen Stadtbewohner in benachteiligten sozialen Lagen und Milieus die soziale Infrastruktur immer seltener als alle anderen Stadtbewohner? Können schließlich die Einrichtungen der sozialen Infrastruktur nicht nur ihre Versorgungs-, sondern auch ihre Funktion sozialer Integration erfüllen? ZEITRAUM: 1980-2005 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Frankfurt am Main und Gelsenkirchen METHODE: Überprüfung der Frage, ob sozial unterschiedlich strukturierte Stadtteile im poli- tisch-administrativen System der Städte ungleich stark repräsentiert und daher auch ungleich mit sozialer Infrastruktur ausgestattet sind. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATEN- GEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Fachämter der Städte, z.B. Jugend-, Sozial-, Schulamt). Beobachtung, nicht teilnehmend (Einrichtungen der sozialen Infrastruktur). Qualitatives In- terview (Stichprobe: ca. 100; Experten und Stadtteilbewohner; Auswahlverfahren: jeweils so- zialtypische Bewohner). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Daten der statistischen Fa- chämter der Städte). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Institut für Regionalforschung e.V. an der Universität Göttingen (Humboldtallee 15, 37073 Göttingen) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0551-48336, e-mail: [email protected])

soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 53 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

[74-L] Lenninger, Peter Franz: Lebenslagen von Migranten und Soziale Arbeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter besonderer Berücksichtigung der Städte Mannheim, Wien und Zürich, Freiburg im Breisgau: Lambertus-Verl. 2003, 466 S., ISBN: 3-7841-1490-3 (Standort: UuStB Köln(38)- 28A3322)

INHALT: "Infolge des jahrzehntelangen Zuwanderungsprozesses haben viele westliche Industrie- staaten faktisch den Wandel zu Migrationsgesellschaften vollzogen. Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass es unvermeidlich ist, diese Tatsache anzuerkennen und die Themen Migration und Integration aktiv zu gestalten. Die vorliegende Publikation stellt eine systematische, empirisch vergleichende Studie zu den Lebenslagen von Migrant(inn)en sowie zur Sozialen Arbeit mit ihnen dar. Exemplarisch werden an drei großstädtischen Ballungs- räumen die Rahmenbedingungen, Aufgabenbereiche und Arbeitsformen der Sozialen Arbeit mit Migrant(inn)en untersucht. Dies dient zum einen einer praxisorientierten Reflexion, zum anderen dem Entwurf konkreter Empfehlungen, die auf einem ressourcenorientierten und so- zialökologischen Handlungsmodell basieren." (Autorenreferat)

[75-F] Nüß, Sandra, Dipl.-Soz.Päd.; Eickhoff, Antje, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Schubert, Herbert, Prof.Dr.phil.Dr.rer.hort.habil. (Leitung): Management von Planung und sozialer Arbeit im Sozialraum

INHALT: Um eine umfassende Verbesserung der Lebensbedingungen in der Stadt zu erzielen, finden seit einigen Jahren Handlungsformen einer nachhaltigen Stadterneuerung und Stadt- entwicklung Anwendung, in denen der bauliche und der soziale Bestand von Stadtquartieren als Einheit behandelt werden. Für die Umsetzung der integrierten Sicht- und Handlungsweise in eine integrierte Praxis wird vielfach der Begriff des Managements benutzt: Das interdiszi- plinäre Zusammenwirken der verschiedenen Akteure und ihrer fachlichen Handlungsansätze erfordert ein neues Management. In der sozialen Stadterneuerung zeigen das beispielsweise die Handlungsansätze des "Stadtteilmanagements" oder des "Quartiermanagements" und in der Jugendhilfe das Modell der "Sozialraumorientierung". Es geht dabei um eine wirkungs- volle Abstimmung unter den Professionellen von Stadtplanung und Sozialer Arbeit und um den Einbezug von Bürgerinnen sowie Bürgern bzw. von endogenen Potenzialen in den loka- len Entwicklungsprozess. Damit die übergreifende Kooperation, Kommunikation und Koor- dination gelingen kann, müssen die beteiligten Fachleute über "interdisziplinäre Kompetenz" verfügen. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass die Professionen der Stadtplanung, der Sozial- planung und der Sozialen Arbeit darauf bisher nicht vorbereitet sind. Sie sind auf eine 'auto- nome Praxis' ausgerichtet und haben Verständnis- sowie Kommunikationsprobleme im Um- gang miteinander. Die grundverschiedenen Orientierungen auf den "Raum" einerseits und auf "soziale Zielgruppen" andererseits sind in der alltäglichen Praxis der sozialen Stadterneue- rung kaum vermittelbar. Mit einer interdisziplinären Kompetenz lassen sich die soziale und die räumliche Perspektive so zusammenführen, dass die praktischen Anforderungen auf der städtebaulichen, sozialpädagogischen, soziokulturellen und ökonomischen Ebene der sozialen Stadterneuerung effizienter und effektiver bewältigt werden können. Dafür soll an der Fach- hochschule Köln ein neues sozialräumlich ausgerichtetes, interdisziplinäres Qualifikationsan- gebot erprobt werden. METHODE: Um entsprechende Qualifizierungsmodule für Akteure der Stadtplanung und der Sozialen Arbeit zu entwickeln, kooperieren im Forschungsschwerpunkt SRM die Fakultät für 54 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

Angewandte Sozialwissenschaften und die Fakultät für Architektur der Fachhochschule Köln. Es werden einerseits wissenschaftliche Grundlagen für eine integrierte Professionalisierung von Stadtplanung, Sozialplanung, Sozialpädagogik und Sozialarbeit bei der Erneuerung und der Entwicklung von Stadtteilen und Wohnquartieren erarbeitet. Andererseits werden im Rahmen des Schwerpunktstudiums der beiden grundständigen Studiengänge Architektur und Sozialpädagogik/ Sozialarbeit Qualifizierungsmodule aufeinander bezogen und weiter entwi- ckelt. In einem ersten Schritt werden ausgewählte Lehrveranstaltungen der Fakultät für An- gewandte Sozialwissenschaften und der Fakultät für Architektur vernetzt und zu einem - in- formellen - Schwerpunktstudium "Planung und soziale Dienstleistung im Sozialraum" zu- sammengefasst. Studierende der beiden Fakultäten arbeiten in den Lehrveranstaltungen eng zusammen. Ziel des Lehrangebotes ist die Erhöhung der interdisziplinären Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz beider Professionen. DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, of- fen. ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wissenschaft und Forschung INSTITUTION: Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Forschungs- schwerpunkt Sozial+Raum+Management (Mainzer Str. 5, 50678 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-8275-3484, e-mail: [email protected])

[76-F] Nüß, Sandra, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Schubert, Herbert, Prof.Dr.phil.Dr.rer.hort.habil. (Leitung): Sozialpädagogische Projekte und soziale Stadtteilentwicklung - fachliche Standards und Wirkungen am Beispiel des Kölner Stadtteils Kalk

INHALT: Seit Beginn der 90er Jahre ist in den großen Städten ein tiefgreifender gesellschaftli- cher und ökonomischer Wandel zu beobachten, der mit den Stichworten Globalisierung, Ter- tiärisierung, Polarisierung und Entsolidarisierung umschrieben wird. In der Folge verändern sich die sozialen und räumlichen Strukturen, die vor allem die Stadtteilentwicklung vor neue Herausforderungen stellt. In den besonders betroffenen Stadtteilen werden wachsende Teile der Bevölkerung marginalisiert, indem für sie Arbeit, Wohnung und gesellschaftliche Einbin- dung nicht mehr gesichert sind. Die soziale Arbeit der öffentlichen und freien Träger erfor- dert in solchen Stadtgebieten ein fachliches Profil, das genau auf diesen Problemhintergrund ausgerichtet ist. Die Projekte, Maßnahmen und Organisationsmodelle verfolgen das Ziel der Initiierung von sich selbst tragenden Entwicklungen; sie sollen vorhandene Initiativen stützen und fördern, Hilfe zur Selbsthilfe geben und Motivation zur Beteiligung und zur Entwicklung von Lebensperspektiven aufbauen. Es fehlen bisher Untersuchungen, ob die fachlichen Stan- dards der sozialen Arbeit den Problemen in diesen Stadtteilen gerecht werden, ob die inten- dierten Entwicklungen mit den Projekten ausgelöst werden und welcher Wirkungsgrad erzielt wird. Dies gilt auch für überforderte Stadtteile in Köln. Im Forschungsvorhaben "Sozialpäda- gogische Projekte und soziale Stadtteilentwicklung" werden diese Informationen am Beispiel des Kölner Stadtteils Kalk ermittelt und für die fachliche Weiterentwicklung der sozialen Stadtteilarbeit aufbereitet. Dies beinhaltet folgende Arbeitsschritte: a) die systematische Sammlung aller sozialräumlich orientierten Projekte und Maßnahmen im Stadtteil Kalk nach den Trägerinstitutionen und Durchführung einer Befragung von Projekten und Trägern zur empirischen Erkundung der Ziele, Konzepte und fachlichen Standards; b) eine Erhebung der bestehenden Organisationsmuster der sozialräumlichen Projekte in Kalk und ihrer Vernet- zungs- bzw. Kooperationsstruktur; c) eine Befragung von professionellen Kräften in den Pro- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 55 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

jekten zur Erhebung von Qualifikationsprofilen bzw. Handlungskompetenzen in der sozial- räumlich orientierten Arbeit; d) die Durchführung exemplarischer Fallstudien zur Bestim- mung des Stellenwerts von Wirtschaftlichkeit und Modellen der Neuen Steuerung für die so- zialräumlich orientierte Arbeit; e) die prozessbezogene Erfassung von Wirkungen und Verän- derungen, die von sozialräumlich orientierten Projekten ausgelöst werden; f) die aus den Er- gebnissen der Untersuchungen abgeleitete Beratung von lokalen Akteuren im Hinblick auf die Weiterentwicklung der sozialräumlich orientierten Projekte. GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln-Kalk METHODE: Das Praxisfeld der sozialräumlich orientierten sozialen Arbeit soll am Beispiel des Kölner Stadtteils Kalk empirisch ausgeleuchtet werden. Dabei sollen die Ziele, Konzepte und fachlichen Standards aufgeklärt, ihr Zusammenhang mit den Qualifikationsprofilen bzw. Handlungskompetenzen des Personals aufgezeigt und die resultierenden Wirkungen und Ver- änderungen festgestellt werden. Die Ergebnisse werden anwendungsorientiert aufgearbeitet und als Beratungsdienstleistungen in den Stadtteil Kalk zurückfließen. Dies soll vor allem vor dem Hintergrund erfolgen, dass sozialräumlich orientierte Projekte zukünftig stärker in den Kontext des Wirtschaftlichkeitspostulats der Neuen Steuerung gestellt werden. Das For- schungsprojekt ist für den Zeitraum von April 2001 bis Dezember 2004 angelegt und beinhal- tet: 1. die systematische Sammlung aller sozialräumlich orientierten Projekte und Maßnah- men im Stadtteil Kalk nach den Trägerinstitutionen und Durchführung einer Befragung von Projekten und Trägern zur empirischen Erkundung der Ziele, Konzepte und fachlichen Stan- dards; 2. eine Erhebung der bestehenden Organisationsmuster der sozialräumlichen Projekte in Kalk und ihrer Vernetzungs- bzw. Kooperationsstruktur; 3. eine Befragung von professio- nellen Kräften in den Projekten zur Erhebung von Qualifikationsprofilen bzw. Handlungs- kompetenzen in der sozialräumlich orientierten Arbeit; 4. die Durchführung exemplarischer Fallstudien zur Bestimmung des Stellenwerts von Wirtschaftlichkeit und Modellen der Neuen Steuerung für die sozialräumlich orientierte Arbeit; 5. die prozessbezogene Erfassung von Wirkungen und Veränderungen, die von sozialräumlich orientierten Projekten ausgelöst wer- den; 6. die aus den Ergebnissen der Untersuchungen abgeleitete Beratung von lokalen Akteu- ren im Hinblick auf die Weiterentwicklung der sozial-räumlich orientierten Projekte. DA- TENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen. Beobachtung, teilnehmend. Qualitatives Interview (Stichprobe: 20). Standardisierte Befragung, schriftlich (Vollerhebung). Feldarbeit durch Mit- arbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2001-04 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: GEW Stiftung Köln INSTITUTION: Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Forschungs- schwerpunkt Sozial+Raum+Management (Mainzer Str. 5, 50678 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-8275-3484, e-mail: [email protected])

[77-L] Ottersbach, Markus: Jugendliche in marginalisierten Quartieren: ein deutsch-französischer Vergleich, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 133 S., ISBN: 3-531-14299-2

INHALT: "Betroffen von Entstehung und Entwicklung marginalisierter Quartiere, waren und sind in einem besonders starken Maße Jugendliche und junge Heranwachsende, da sie einen gro- ßen Teil der Bevölkerung dieser Quartiere ausmachen. Viele der aktuellen Probleme in mar- ginalisierten Quartieren haben globale Ursachen und sind auch in ihrer Erscheinungsform vergleichbar. Ländervergleichende Studien werden deshalb immer erforderlicher. Allerdings 56 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

müssen die spezifischen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der verschiedenen Staaten genau in den Blick genommen werden, bevor gemeinsame Strategien gegen die fortschreiten- de Marginalisierung der Quartiere entwickelt werden können." (Autorenreferat)

[78-F] Pöge, Andreas, M.A.; Solberg, Alina, Dipl.-Päd.; Walburg, Christian; Wittenberg, Jochen, M.A.; Brondies, Marc, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Reinecke, Jost, Prof.Dr.; Boers, Klaus, Prof.Dr. (Leitung): Kriminalität in der modernen Stadt. Jugenddelinquenz und -devianz im Wandel von urba- nen Sozialmilieus, Lebens-, Freizeit- und Konsumstilen, ethnisch-kulturellen Orientierungen und sozialer Kontrolle (Teilprojekt im Rahmen des Projektverbunds "PolitikON")

INHALT: Das Ziel des Forschungsprojekts liegt in der Untersuchung der Entstehung und Ent- wicklung delinquenter bzw. devianter Handlungsstile sowie deren Kontrollbedingungen bzw. Kontrollprozesse im Längsschnitt. Der theoretische Zugang führt zu einer Verbindung zwi- schen handlungstheoretischen und systemtheoretischen Konzepten. Handlungstheoretisch soll auf der Grundlage eines dynamischen Mehrebenenmodells untersucht werden, inwieweit so- zialstrukturelle Aspekte situationsspezifisch über individuelle Verhaltensorientierungen zu bestimmten delinquenten und abweichenden Verhaltensweisen führen, wie stark die Bezie- hung zwischen den kontextspezifischen individuellen Gewalthandlungen und den aggregier- ten Kriminalitätsraten ist und welche Bedeutung sozialräumliche Segregationsprozesse in die- sem Zusammenhang haben. Systemtheoretisch soll die operative Eigendynamik der sozialen Kontrolle und deren Effekte auf die sich wiederholenden Muster krimineller Handlungen ge- prüft werden. Hiermit wird auch eine theoretisch angemessenere Erklärung der immer wieder berichteten Differenz zwischen Hell- und Dunkelfeldinformationen angestrebt. Der methodi- sche Zugang erfordert ein für diesen theoretischen und inhaltlichen Kontext in Deutschland zum ersten Mal geplanten kohortenspezifisches Längsschnittdesign, das in zwei westdeut- schen Städten mit unterschiedlicher Größe und Sozialstruktur umgesetzt werden soll. Die durch wiederholte Schülerbefragungen erhobenen Längsschnittinformationen (Paneldaten) sollen sowohl die Analyse von Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen den zentralen Unter- suchungsvariablen (einschließlich möglicher Rückkopplungsprozesse) als auch die Analyse von Stabilität und Veränderung der individuellen Kriminalitätsrate ermöglichen. METHODE: Handlungstheoretischer Ansatz (Rational-Choice-Theory) zur Erklärung devianten und delinquenten Verhaltens; systemtheoretisches Konzept zur Berücksichtigung des Einflus- ses sozialer Kontrolle (insbesondere Polizei und Justiz). Untersuchungsdesign: Panel; Quer- schnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: N1= 2.000, N2=7.000; Schüler; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts; Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Solberg, A.: Ethnicity and self-reported delinquency. How to define ethnicity? in: Queloz, N.; Brossard, R.; Bütikofer, R.F.; Meyer-Bisch, B.; Pittet, D. (eds.): Migrations and ethnic minorities: impacts on youth crime and challenges for the juve- nile justice and other intervention systems. Bern: Staempfli Ed. 2004 (in press).+++Motzke, K.; Wittenberg, J.: Methodendokumentation der kriminologischen Schülerbefragung in Münster 2000. Schriftenreihe "Kriminalität in der modernen Stadt - Methoden", H. 1. Müns- ter, Trier 2004.+++Wittenberg, J.: Methodendokumentation der kriminologischen Schülerbe- fragung in Münster 2001. Schriftenreihe "Kriminalität in der modernen Stadt - Methoden", H. 2. Münster, Trier 2004.+++Wittenberg, J.; Hilfert, N.: Methodendokumentation der krimino- logischen Schülerbefragung in Bocholt 2001. Schriftenreihe "Kriminalität in der modernen soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 57 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

Stadt - Methoden", H. 3. Münster, Trier 2004.+++Wittenberg, J.: Methodendokumentation der kriminologischen Schülerbefragung in Münster 2002. Schriftenreihe "Kriminalität in der modernen Stadt - Methoden", H. 4. Münster, Trier 2004. ART: gefördert BEGINN: 2002-02 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie Teilfach Empirische Sozialforschung, Methodenlehre (Universitätsring 15, 54286 Trier); Universität Münster, FB 03 Rechtswissen- schaftliche Fakultät, Institut für Kriminalwissenschaften (Bispinghof 24-25, 48143 Münster) KONTAKT: Boers, Klaus (Prof.Dr. e-mail: [email protected], Tel. 0251-83-22749, Fax: 0251-83-22376)

[79-L] Rex, John: The integration of immigrant minorities, social citizenship and cultural differences: radicali- sation and conflict in the ligth of frustrated expectations, in: Journal für Konflikt- und Gewalt- forschung, Jg. 6/2004, H. 2, S. 63-84

INHALT: Der Beitrag geht an Hand der britischen Situation der Frage nach, inwieweit die norma- tive Prägekraft der homogenen oder zumindest von einer Gruppe dominant besiedelten Quar- tiere möglicherweise im Widerspruch zum normativen Anspruch einer "integrierten Gesell- schaft" steht, d.h. dass Subkulturen durch diese "ethnic communities" herausgebildet werden, die die Kohäsion der (Stadt-)Gesellschaft beeinträchtigen. Der Autor geht mit T. H. Marshall (und E. Park) davon aus, dass der Integrationsprozess zum "melting pot" erreichbar ist. Bei diesem Übergang gibt es allerdings zwischen autochthonen und allochthonen Gruppen sehr konfliktreiche Phasen und eine deutliche Segregation. Es ist nach diesen Vorstellungen also opportun, sich zumindest anfangs aus dem Weg zu gehen (also segregiert zu leben), damit die Konflikte zwischen einander fremden Gruppen nicht zu groß werden. Das gilt insbesondere für die Zuwanderer, die sich erst im Schutz ihrer community an die Bedingungen im Auf- nahmeland gewöhnen müssen. Der Autor gibt zu bedenken, dass hier die Barrieren, die durch Rassismus und Zuschreibungen entstehen, für die letzte, die intensivste Form des "Zusam- menwachsens" einzelner Ethnien und Rassen zu einer einheitlichen Gesellschaft unterschätzt werden. Der Autor schlägt vor, diese Schwächen im britischen Modell des Multikulturalismus durch eine adäquates Konzept der "sozialen Bürgerschaft" in den durch Gewalt und Segrega- tion bedrohten Städten zu mildern bzw. zu überwinden. (ICA)

[80-L] Romaus, Rolf; Weizel, Ruth: Münchner Armutsbericht - Fortschreibung 2002, (Beiträge zur Sozialplanung), München 2004, 87 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20050106033; Graue Literatur; URL: http://www.muenchen.de/vip8/prod1/mde/_de/rubriken/Rathaus/85_soz/pdf/armutsbericht2002.pd f)

INHALT: "München war vor 17 Jahren die erste Kommune in Deutschland, die einen Armutsbe- richt herausgegeben hat. Auf die 1987 veröffentlichte Untersuchung 'Neue Armut in Mün- chen' folgten die Münchner Armutsberichte 1990, 1995 und 2000 sowie deren Fortschreibun- gen 1992 und 1997. Die Berichte sind ein Steuerungsinstrument für die soziale Kommunalpo- litik. Mit der vorliegenden Veröffentlichung legt das Sozialreferat München eine weitere Fortschreibung des Armutsberichts vor. Dafür wurden vorrangig die einschlägigen Daten des 58 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

Jahres 2002 aus der Verwaltung (v.a. Statistik aus den Bereichen Hilfe zum Lebensunterhalt, Wohngeld, Bezirkssozialarbeit und des Arbeitsamtes) ausgewertet. Neben der Betrachtung der Armutsentwicklung in der Gesamtstadt wurde auf die Darstellung der Armutsindikatoren in den einzelnen Stadtbezirken besonderer Wert gelegt. Erstmals enthält der Münchner Ar- mutsbericht auch vertiefte Analysen für vier Münchner Stadtbezirke. Die wichtigsten Ergeb- nisse: Armut in München nimmt wieder zu, nachdem sie Ende 2000 erstmals seit Beginn der Münchner Armutsberichterstattung zurück gegangen war. Für Ende 2002 errechnet sich eine Armutspopulation von 156.775 Personen, was einer Armutsdichte von 116 pro 1.000 Ein- wohnerinnen und Einwohner entspricht. Damit hat sich die 2000 festgestellte positive Ent- wicklung nicht weiter fortgesetzt, vielmehr stieg die Armutsbelastung in Folge höherer Ar- beitslosigkeit wieder um 4,5% an (2000 lag die Armutsdichte bei 111 und die Armutspopula- tion bei 146.338 Personen). Vor allem Haushalte mit Kindern sind weiterhin stark von Armut betroffen. Arbeitslosigkeit ist im Beobachtungszeitraum weiter angestiegen. Besonders be- nachteiligt auf dem Arbeitsmarkt sind Ältere und Ausländerinnen und Ausländer. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen steigt weiter an. Die Hauptverursachungsfaktoren sind Langzeitar- beitslosigkeit und der überteuerte Münchner Wohnungsmarkt. Armutsvermeidung und - bekämpfung bleiben wesentliche Ziele des Münchner Sozialreferates." (Textauszug)

[81-L] Schmidt-Kallert, Einhard: The integration of minorities in deprived neighbourhoods in Germany - some lessons from the programme 'The socially integrative city', in: Armin Bohnet, Matthias Höher (eds.): The role of minorities in the development process, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 145-154, ISBN: 0-8204-6475-9 (Standort: UuStB Köln(38)-31A2168)

INHALT: Das Programm sozialintegrative Stadt stellt eine Reaktion auf die beginnende Heraus- bildung von Slum-Vierteln in deutschen Städten dar. Der Verfasser setzt sich auf der Basis von Experten- und Tiefeninterviews mit Effektivität, Effizienz und Bedeutung dieses Pro- gramms auseinander. Dabei werden zunächst zwei grundsätzlich unterschiedliche Perspekti- ven deutlich, von denen die eine auf Integration, die andere auf Empowerment von ethnischen Minderheiten setzt. Maßnahmen im erstgenannten Bereich betreffen Schulen, Kindergärten, Parks und Erholungsgebiete sowie Konfliktmediation in großen Wohneinheiten. Maßnahmen im zweiten Bereich betreffen die Unterstützung im Bereich der ethnischen Ökonomie, Treff- punkte und Minderheitenorganisationen. Der Verfasser spricht sich für Empowerment- Maßnahmen aus, die allerdings nicht ethnisch exklusiv sein dürfen. (ICE)

[82-L] Schönig, Werner: Soziale Dienste für einen aktivierenden Sozialstaat: Konsequenzen aus analytischer und sozialräumlicher Sicht, in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 29/2004, H. 12, S. 28-45 (Standort: UuStB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Das Konzept des aktiven Sozialstaats, das in Deutschland Anfang der 1990er Jahre entwickelt wurde, wird nach und nach auch von der Theorie der Sozialpolitik aufgegriffen. Der Aufsatz befasst sich mit den Konsequenzen für die Theorie der Sozialpolitik anhand von zwei Beispielen: (1) Die Akzentuierung vorhandener Theoriebausteine bei der Bewertung monetärer versus realer Transfers zeigte, dass der Bedeutungsgewinn von Realtransfers eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Steuerungsansprüchen und Motivationen der soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 59 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

Transfergeber nahe legt. Bisher wurde wenig beachtet, dass die Transfergeber möglicherwei- se bereit wären, in größerem Umfang einen Realtransfer als einen monetären Transfer zu ge- währen. (2) Das zweite Beispiel befasst sich mit der Integration neuer Theoriebausteine bei der kleinräumlichen Standortverteilung sozialer Dienste. Dabei wird die Theorie der zentralen Orte von Challenger zu Grunde gelegt. Fazit ist, dass durch die heterogene Sozialstruktur in verschiedenen Stadttypen Anbieter sozialer Dienstleistungen und kommunaler Sozialverwal- tungen vor ein Optimierungsproblem gestellt werden, das bisher wenig theoretische Beach- tung gefunden hat. (ICB)

[83-F] Schreiber, Verena, M.A. (Bearbeitung); Pütz, Robert, Prof.Dr. (Leitung); Pütz, Robert, Prof.Dr. (Betreuung): Die diskursive Konstruktion von Unsicherheit in der kommunalen Kriminalprävention

INHALT: Diskurse um (Un-)Sicherheit haben gegenwärtig zentralen Einfluss auf die Stadtent- wicklung. Dies zeigt sich u.a. in Debatten über Videoüberwachung, Umfragen zum Sicher- heitsempfinden der Bevölkerung und in der kommunalen Kriminalprävention (KKP). Ge- genwärtig finden in Deutschland auf Bundes- und Kommunalebene zahlreiche Tagungen un- ter dem Leitmotiv der KKP statt. Mit der Forschungsarbeit wird das Anliegen verfolgt, die Organisation von (Un-)Sicherheitsdiskursen am Beispiel der Thematisierung von KKP zu verdeutlichen. Hierfür wird die These aufgestellt, dass solche Tagungen als "Diskursknoten" der Aushandlung von Stadträumen der Zukunft interpretiert werden können. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Theoretisch-konzeptionell wird an diskursanalytische und (de-)konstruktivistische Ansätze der aktuellen Policy-Forschung, der politischen Geographie und der Kriminalgeo- graphie angeknüpft. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Beobachtung, teilneh- mend; Diskursanalysen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Glasze, G.; Pütz, R.; Schreiber, V.: (Un-)Sicherheitsdiskurse: Grenzziehungen in Gesellschaft und Stadt. in: Sahr, W.-D.; Wardenga, U. (Hrsg.): Berichte zur deutschen Landeskunde. Themenheft "Raumgrenzen/ Grenzräume". Leipzig 2005 (in Vorbereitung).+++Schreiber, V.: Zur diskursiven Konstruktion von Unsicherheit in der kom- munalen Krimuinalprävention. in: Pütz, R.; Rolfes, M. (Hrsg.): (Un-)Sicherheit und Stadt- entwicklung in Europa. Bielefeld 2005 (in Vorbereitung). ART: Dissertation BEGINN: 2004-04 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Osnabrück, FB 02 Kultur- und Geowissenschaften, Fachgebiet Geo- graphie (Seminarstr. 19, 49069 Osnabrück) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0541-969-4271, e-mail: [email protected])

[84-L] Tuckermann, Anja: Horror oder Heimat?: der Rohbaustadtbezirk, in: Berliner Debatte Initial : Sozial- und geis- teswissenschaftliches Journal, Jg. 15/2004, H. 4, S. 5-15 (Standort: UB Bonn(5)-Z90/76; UuStB Köln(38)-M XA01655; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.berlinerdebatte.de/initial/pdf%20laden.htm)

INHALT: /99 war die Autorin "Stadtschreiberin" für ein Jahr im Berliner Bezirk Hellersdorf. Ein Drittel der Hellersdorfer Bevölkerung ist jünger als 20 Jahre. Rund 14.500 Einwohner sind 60 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

zwischen 14 und 20 Jahre alt. Die Jugendlichen sind die erste Generation, die in Hellersdorf aufgewachsen ist, und gleichzeitig die erste Generation, die nach der Wende groß geworden ist. Die Jugendlichen, mit denen die Autorin gesprochen hat, erzählen von ihren Vorlieben und Abneigungen, ihren Sorgen, Wünschen, Träumen und Zukunftsvorstellungen. Der litera- rische gehaltene Erfahrungsbericht zeigt im wesentlichen Folgendes: Auch nach Hellersdorf ziehen inzwischen zunehmend Familien, denen die Innenstadt zu teuer ist oder die dort als Sozialhilfeempfänger oder Arbeitslose nur schwer eine bzw. keine Wohnung bekommen. Ei- ne Art Auslese findet statt. Dennoch ist Hellersdorf noch sozial gemischt. Diese Mischung zu erhalten, ist derzeit das größte Anliegen. Der Plan ist, mit kulturellen Veranstaltungen und Ereignissen den Stadtteil zu beleben und attraktiv zu machen. Soziale Brennpunkt in Hellers- dorf sind vor allem immer dort, wo die Häuser höher als fünf Etagen sind, wo mehr Men- schen auf engem Raum zusammenleben. Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Steigen begriffen. Viele Eltern sind überlastet, die wenigsten arbeiten in Hellersdorf und nehmen lange Fahrt- wege in Kauf, um ihre Arbeit zu behalten. (ICA2)

[85-F] Veil, Katja, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Schubert, Herbert, Prof.Dr.phil.Dr.rer.hort.habil. (Leitung): Entwicklung von Methoden einer interkulturell orientierten Stadt- und Sozialplanung sowie Wohnungsbewirtschaftung in Sozialräumen mit einem hohen Migrantenanteil (Projekt im Rahmen der Kompetenzplattform "Migration, Interkulturelle Bildung und Organisations- entwicklung")

INHALT: Im Blickpunkt des Projekts stehen interkulturelle Aspekte der sozialen Stadtteilent- wicklung und der Bewirtschaftung von Wohnungsbeständen. Sie werden auf zwei Ebenen bearbeitet: 1. In der Anwendungsperspektive werden Methoden für die Stadtplanung, Sozial- planung und für die Gemeinwesenarbeit der Wohnungswirtschaft entwickelt, mit denen inter- kulturell bedingten Konflikten der Raumnutzung vorgebeugt werden kann. Es geht um einen angemessenen Umgang mit soziokulturellen Konflikten und kultureller Hegemonie in den all- täglichen Sozialräumen von Stadtteil und Wohnquartier. Zu recherchieren und zu konzipieren sind als Ergebnis: Strategien des wohnungswirtschaftlichen Sozialmanagements, Organisati- onsmuster der sozialräumlichen Kontrolle, Partizipationsformen und Planungsmuster der Raumgestaltung. 2. In einer begleitenden Dissertation mit dem Thema "Raum, Normen und Kontrolle - Soziale Kontrolle in Räumen mit einer kulturell heterogenen Öffentlichkeit" wer- den die grundlegenden Fragen der Steuerung von Verhalten in Räumen mit einem hohen Migrantenanteil beleuchtet. Mit dem Denkmodell der "sozialen Kontrollregime in öffentli- chen Räumen" werden Indifferenzen der sozialen Kontrolle als Grundlage interkulturell be- dingter Konflikte im Wohnquartier untersucht. Dabei wird überprüft, ob soziale Kontrolle als Grundlage für die Entwicklung von Handlungsansätzen einer interkulturell orientierten Stadt- und Sozialplanung sowie Wohnungsbewirtschaftung angesehen werden kann. ART: gefördert BEGINN: 2004-03 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wissenschaft und Forschung INSTITUTION: Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Forschungs- schwerpunkt Sozial+Raum+Management (Mainzer Str. 5, 50678 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-8275-3484, e-mail: [email protected])

soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 61 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

[86-L] Wacquant, Loic J.D.: Fortgeschrittene Marginalität: Anmerkungen zu Wesen und Bedeutung eines neuen Phäno- mens, in: Jürgen Mackert (Hrsg.): Die Theorie sozialer Schließung : Tradition, Analysen, Perspek- tiven, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 155-175, ISBN: 3-8100-3970-5

INHALT: Die Ballung extremer Armut und Not, ethnischer und rassischer Spaltungen sowie Ge- walt im öffentlichen Raum in bestimmten verelendeten urbanen Gebieten legt nahe, dass die Metropole Ort und Quelle neuer Erscheinungsformen sozialer Schließung in fortgeschrittenen Gesellschaften ist. Der vorliegende Aufsatz unternimmt den Versuch einer idealtypischen Charakterisierung dieses neu entstehenden Regimes urbaner Marginalität, indem er es mit ausgewählten Merkmalen urbaner Armut aus der fordistischen Wachstumsperiode der Nach- kriegszeit vergleicht. Es lassen sich sechs entscheidende Kennzeichen fortgeschrittener Mar- ginalität identifizieren: die wachsende interne Heterogenität und schwindende Vergesell- schaftung der Arbeit; die funktionale Abkopplung städtischer Lebensverhältnisse von makro- ökonomischen Trends; räumliche Fixierung und Stigmatisierung; räumliche Entfremdung und die Auflösung des Raumes; der Verlust eines lebensfähigen Umlandes und die symbolische Fragmentierung marginalisierter Bevölkerungsgruppen. In der abschließenden Diskussion der Bedeutung fortgeschrittener Marginalität für die Analyse des Sozialen und der Sozialpolitik wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, aus dem Paradigma von Markt-und-Staat auszubre- chen und den Zusammenhang von Arbeit und Lebensunterhalt durch die Institution eines Bürgergeldes aufzulösen. (ICI2)

[87-L] Walther, Uwe-Jens; Mensch, Kirsten (Hrsg.): Armut und Ausgrenzung in der "Sozialen Stadt": Konzepte und Rezepte auf dem Prüfstand, (Schader-Kolloquium Gesellschaftswissenschaften - Praxis), (Tagung "Neue Sichtbarkeit von Armut und Ausgrenzung in der Stadt? Konzepte und Rezepte der Sozialen Stadt auf dem Prüf- stand", 2004, Darmstadt), Darmstadt 2004, 310 S., ISBN: 3-932736-13-3 (Standort: UuStB Köln(38)-20040107246; Graue Literatur)

INHALT: "Seit 1999 besteht die Gemeinschaftsinitiative von Bund, Ländern und Gemeinden 'Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt'. Vor dem Hintergrund verstärkter Unsicherheiten über das Fortbestehen des Programms reflektiert der vorliegende Band, der auf einer gemeinsamen Tagung im April 2004 basiert, den erreichten Stand des Wissens in vier Schritten: 1. Quartiersbeschreibungen. Die Stadtsoziologie hat die neue Sichtbarkeit von Ungleichheit in städtischen Quartieren nicht nur als städtische Erscheinungs- form und bloßen Reflex struktureller Ungleichheit begriffen, sondern selbst als weiteren, mit- strukturierenden Faktor beschrieben: Die Quartiere der Benachteiligten seien selbst benach- teiligende Quartiere. Welche Befunde liegen zu den unerwünschten und erwünschten Quar- tierseffekten vor, die die Prozesse der städtischen Generierung von Ungleichheit verstärken oder abschwächen? 2. Reichweite von Konzepten der Soziologie. Seit ihrer praktischen Ver- wendung im Zuge der Stadterneuerung haben soziologische Konstrukte spezifische Praxiskar- rieren gemacht. Begriffe wie Milieu und Sozialkapital verloren ihren rein analytisch- beschreibenden Charakter und werden inzwischen an ihrem Ertrag im Verwendungszusam- menhang verändernden politischen Handelns gemessen. Wie steht es um die konzeptionelle und praktische Reichweite zentraler Begriffe, theoretischer Ansätze und methodischer In- strumente? 3. Politikwirkungen. Das Programm zielt darauf, die Realität von Gebieten ebenso zu ändern wie die Politik des Umgangs mit ihnen. Es will Stadt- und Politikerneuerung 62 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

zugleich. Welche Gebietseffekte lassen sich erzielen, welche "Impulse" erreichen das poli- tisch-administrative und zivilgesellschaftliche Handeln? 4. Abschließend und ausblickend sind die Konsequenzen zu diskutieren, die sich für Gesetzgeber, Politik und Planung in Bund, Ländern und Gemeinden ergeben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Martin Kronauer: Quartierseffekte. Einführung und Kommentar (17-25); Andrea Janßen: Es ist 'ne soziale Ge- gend. Benachteiligende Effekte in Migrantenvierteln (26-42); Jörg Blasius, Jürgen Friedrichs: Einstellung zu devianten Verhaltensweisen von Deutschen und Türken in zwei benachteilig- ten Wohnvierteln in Köln. Ergebnisse einer empirischen Untersuchung (43-65); Sigmar Gu- de: Armutsstrukturen und Problemgebiete in ostdeutschen Städten. Das Beispiel Eisenhütten- stadt (66-85); Carsten Keller: Dynamiken sozialer Exklusion in Plattenbausiedlungen. Quar- tierseffekte und Alltagsstrategien (86-110); Annette Spellerberg: Lebensstile und Mobilitäts- absichten in prekären Wohngebieten. Das Beispiel Kaiserslautern Innenstadt-West (111-128); Rolf Keim: Armut und Zusammenleben im Stadtviertel. Analytisches Potential und prakti- sche Grenzen einer 'Ressourcenperspektive' (129-142); Thomas Schwarzer: Integrativ oder ausgrenzend? Stadtteile, soziale Milieus, lokale Infrastrukturen (143-168); Simon Güntner: Quartiersmanagement als Netzwerkmanagement. Über das Organisieren von politischer In- tervention in Armutsquartieren (169-187); Ruth Lupton, Ivan Turok: Anti-poverty policies in Britain. Area-based and people-based approaches (188-208); Rainer Neef: Zwischen Paterna- lismus und Mobilisierung. Soziale Dienste in französischen Problemvierteln (209-228); The- rese Neuer-Mierbach: Aktivierung und Verbesserung der BürgerInnen-Mitwirkung und des Stadtteil-Lebens. Partizipation als Ziel, Instrument oder Erfolgskondition der 'sozialen Stadt' (229-251); Hans-Norbert Mayer: Offene Fragen bei der Umsetzung des Programms 'Soziale Stadt'. Aus den Ergebnissen der Hamburger Evaluation (252-267); Hartmut Häußermann: Zwischenevaluation des Bund-Länder-Programms 'Stadtteile mit besonderem Erneuerungs- bedarf - die Soziale Stadt' (268-287); Jürgen Friedrichs: Probleme des Bund-Länder- Programms 'Soziale Stadt'. Anmerkungen aus sozialwissenschaftlicher Sicht (288-292); sowie 2 weitere Aufsätze.

[88-L] Wehrheim, Jan: Städte im Blickpunkt Innerer Sicherheit, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wo- chenzeitung Das Parlament, 2004, B 44, S. 21-27 (Standort: UuStB Köln(38)-Ztg00926-a; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; URL: http://www.bpb.de/files/O95QW8.pdf)

INHALT: "Große Städte gelten als Orte individueller Freiheit, abweichenden Verhaltens und sozialen Wandels. Urbanität zeichnet sich durch die Ambivalenz von Verunsicherung und reizvoller, produktiver Vielfalt aus. In jüngerer Zeit noch verstärkt durch die Thematisierung von Terrorismus, unterliegen auch deutsche Städte Tendenzen, formelle soziale Kontrolle in vier Dimensionen zu intensivieren: Recht, Organisation, Technik und Symbolik. Zusammen- genommen führen diese Veränderungen dazu, sozial marginalisierte Gruppen aus sozial be- deutungsvollen Räumen auszugrenzen und Städte sozialräumlich zu spalten. Sie gefährden dadurch das demokratische, emanzipatorische Potenzial der Großstädte." (Autorenreferat)

[89-F] Weizel, Ruth, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Romaus, Rolf, Dipl.-Psych. (Leitung): Münchner Armutsbericht - Fortschreibung 2002 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 63 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

INHALT: Umfang, Struktur und Entwicklung der Armutsbevölkerung; Fortschreibung und Diffe- renzierung der 1986 erstmals erfolgten und kontinuierlich fortgesetzten Berichterstattung zum Thema Armut. ZEITRAUM: 2002, Zeitreihen 1986-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: München METHODE: Ungleichheitsforschung; Ressourcenkonzept und Lebenslagenansatz der Armutsfor- schung. Herkunft der Daten: Amtliche Statistiken, Daten des Verwaltungsvollzugs, Reanaly- sen und Spezialauswertungen von Befragungen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DA- TENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (EmpfängerInnen von Sozialhilfe, Wohngeld, KlientInnen des Allgemeinen Sozialdienstes, Arbeitslose; Auswahlverfahren: to- tal). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Sozialhilfe- und WohngeldempfängerInnen, Ar- beitslose; Auswahlverfahren: total). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-06 ENDE: 2004-02 AUFTRAGGEBER: Landeshaupt- stadt München Sozialreferat FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: GFS Gruppe für sozialwissenschaftliche Forschung (Landwehrstr. 37, 80336 München) KONTAKT: Leiter (Tel. 089-2604731, e-mail: [email protected])

[90-F] Wilbrand, Söhnke (Bearbeitung); Mölders, Ursula, Dipl.-Geogr. (Leitung): Modellprojekt Interkulturelle Stadtentwicklung in Duisburg-Beeck und -Laar

INHALT: Bei dem Projekt steht insbesondere die Beteiligung von Zuwanderinnen bei gesamt- städtischen Themenstellungen im Vordergrund. Die Basis wurde bereits im Modellprojekt "Ausländerinnen und Innenstadtentwicklung in Solingen" gelegt. Im Rahmen von "Interkultu- relle Stadtentwicklung" werden Fragestellungen zu allgemeinen Themen der Stadt- und Wirt- schaftsentwicklung im Vordergrund stehen, wie z.B. die Entwicklung von zentralen städti- schen Bereichen, bei denen Migranten bisher wenig Mitsprachemöglichkeit hatten. Durch Be- teiligung, persönliche Ansprache und Motivierung sollen Zuwanderinnen die Möglichkeit er- halten, ihre Wünsche, Vorstellungen und Ideen zu stadtplanerischen Themen zu äußern. Da- bei werden sie als Kundinnen, als Steuerzahlerinnen, als potentielle Investorinnen, als Kinder und Jugendliche etc. angesprochen. Zielsetzung ist es, nachhaltige (Kommunikations-)Struk- turen im Untersuchungsraum zu schaffen, die über den Projektzeitraum hinaus für Entwick- lungsimpulse und eine stärkere Integration sorgen können. In den Ortsteilen Duisburg-Beeck und Duisburg-Laar hat sich die Stärkung des Einzelhandels als ein wesentlicher Schwerpunkt herausgebildet, da sich durch sinkendes Kaufkraftpotential bzw. aus den Ortsteilen abfließen- de Kaufkraft die Struktur des Einzelhandels zunehmend verschlechtert. Weiterhin stellt die Aufwertung von Wohnquartieren einen zentralen Diskussionspunkt dar. Das Modellprojekt wird parallel auch in Bergkamen und Königswinter durchgeführt. Die Ergebnisse des Mo- dellprojektes sollen nachfolgend Hilfestellungen auch für andere Projekte der Stadt(teil)- entwicklung sein. GEOGRAPHISCHER RAUM: Duisburg, Nordrhein-Westfalen METHODE: Bestandsaufnahme; Gespräche mit Schlüsselpersonen; Befragungen; Stadtteilge- spräche; Stadtteilforum; Planungswerkstatt; Workshops; Zielgruppengespräche DATENGE- WINNUNG: Entfällt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Gringel, Bettina; Mölders, Ursula; Wilbrand, Söhnke: Modellpro- jekt Interkulturelle Stadtentwicklung. Hrsg. v. Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kul- tur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen. Abschlussbericht. Düsseldorf 2003, 83 S. Download unter: http://www.stadtplanung-dr-jansen.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/ interkult-stadtent.pdf . 64 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 4 Soziale Segregation, soziale Probleme, Sozialberichterstattung

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-12 ENDE: 2003-01 AUFTRAGGEBER: Stadt Duisburg FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Städtebau und Woh- nen, Kultur und Sport INSTITUTION: Stadt- und Regionalplanung Dr. Paul G. Jansen GmbH (Postfach 410507, 50865 Köln) KONTAKT: Institution (Tel. 0221-94072-0, Fax: 0221-94072-18, e-mail: [email protected])

5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation

[91-F] Aner, Kirsten, Dipl.-Soz.Päd.; Surup, Gudrun (Bearbeitung); Karl, Fred, Prof.Dr.Dr. (Lei- tung): Älterwerden in der Gemeinde

INHALT: Der Schwerpunkt der Studie "Älterwerden in der Gemeinde" liegt auf den nachwach- senden älteren Jahrgängen (ab 40/ 45 Jahren). Die mittlere Generation nimmt durchaus auf- merksam die Lebenssituation, die Autonomie und einen eventuellen Unterstützungsbedarf der Alten in der eigenen Familie und in der Gemeinde wahr und zieht angesichts der gesamtge- sellschaftlichen Veränderungsprozesse (Umbau des Sozialstaats, Individualisierung, Orientie- rungssuche) ihre Schlussfolgerungen für das eigene Älterwerden, z.B. was Vorstellungen ü- ber Wohnformen, Sozialkontakte und gegenseitige Unterstützungsmöglichkeiten betrifft. Die Studie richtet sich auch an alle bereits in der Gemeinde aktiven Bürger, die sich beruflich o- der freiwillig engagiert mit diesen Generationsfragen beschäftigen. Die Studie legt ein beson- deres Augenmerk auch auf jene Vereinigungen, Vereine, Gruppen, Einrichtungen und Diens- te, die das soziale Leben in der Gemeinde tragen. METHODE: Die Universität Kassel führt eine repräsentative und partizipationsorientierte Befra- gung bei den Jahrgangsgruppen zwischen 1935 und 1965 durch, um die Nachkriegsgenerati- on und die sogenannte "Baby-Boom-Generation" (geburtenstarke Jahrgänge) mit ihren jewei- ligen Lebensstilmustern und Zielvorstellungen anzusprechen. Im Vordergrund steht neben diesen Zukunftsvorstellungen eine Einschätzung der Generationenbeziehungen durch die Be- fragten, sowohl was ihre Aufgaben gegenüber der jungen Generation, aber auch die Wahr- nehmung der Bedürfnisse und (möglichen bzw. vorhandenen) Probleme der heute älteren Ge- neration betrifft. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Ge- meinde Schauenburg FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Sozio- logie der Lebensalter Fachgebiet Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit mit älteren Men- schen (Arnold-Bode-Str. 10, 34109 Kassel)

[92-L] Bauhardt, Christine; Bodenschatz, Harald: Die Charta von Athen: Suche nach der Stadt der Zukunft, in: Claudia von Braunmühl (Hrsg.): Etablierte Wissenschaft und feministische Theorie im Dialog, Berlin: Berliner Wissenschafts- Verl., 2003, S. 181-203, ISBN: 3-8305-0346-6 (Standort: UuStB Köln(38)-30A462) soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 65 5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation

INHALT: Diskurse über die ideale Stadt und die ideale Gesellschaft haben eine lange Tradition. In dieser Tradition der Verknüpfung von Architektur und Städtebau mit der Vorstellung vom "guten Leben" in der Stadt steht auch die Charta von Athen, die Thema des vorliegenden Bei- trags ist. Die Autorin geht dabei von der These der feministischen Stadtforschung aus, dass in die Vorstellungen über die ideale Stadt Vorstellungen über die Geschlechterverhältnisse ein- geschrieben sind, da diese inhärente Elemente der Vorstellungen über die gesellschaftliche Organisation darstellen. Die Ausführungen zeigen, dass in der Charta von Athen Frauen und ihr Verhältnis zum öffentlichen Raum nicht explizit thematisiert werden und die spezifische Rationalität modernen planerisch-architektonischen Denkens als eines Denkens in Kategorien von Mathematik und Mechanik unter Ausschluss des Lebendigen, der Natur und der für die Reproduktion des Lebendigen zuständigen Frauen keines Kommentars bedürftig erscheint. (ICA2)

[93-L] Becker, Ruth: Lebens- und Wohnformen: dynamische Entwicklung mit Auswirkungen auf das Geschlech- terverhältnis, in: Ruth Becker, Beate Kortendiek (Hrsg.): Handbuch Frauen- und Geschlechter- forschung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 402-411, ISBN: 3-8100-3926-8

INHALT: In der Bundesrepublik Deutschland wird die Zunahme der Zahl der von Frauen geleite- ten Haushalte unter dem Stichwort der "Pluralisierung der Lebensformen" aufgrund von Indi- vidualisierungsprozessen im Zuge gesellschaftlicher Modernisierung verhandelt. Die neu ent- standenen Lebens- und Wohnformen außerhalb tradierter, ehelich-familialer Lebensgemein- schaften sind danach Ausdruck erweiterter Wahlmöglichkeiten der Individuen in einer Ge- sellschaft, in der Traditionen und verbindliche Normen, aber auch soziale Bindungen an Be- deutung eingebüßt haben. Diese theoretische Fassung der Entwicklung neuer Lebens- und Wohnformen ist aus Sicht der feministischen Forschung jedoch zu kurz gegriffen, da sie die zentrale Bedeutung eines problematischen, nicht mehr allseitig unhinterfragt akzeptierten ge- sellschaftlichen Geschlechterverhältnisses für das Entstehen nicht-tradierter Lebens- und Wohnformen vernachlässigt. Die Autorin stellt diesbezügliche Forschungsergebnisse der fe- ministischen Forschung in der BRD - insbesondere über die Lebens- und Wohnformen von Frauen - sowie ausgewählte internationale Studien vor und gibt einen kurzen Ausblick auf ak- tuelle Entwicklungen. (ICI2)

[94-L] Becker, Ruth: Feministische Kritik an Stadt und Raum: Gender Mainstreaming und Managing Diversity, in: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 27/2004, H. 4, S. 377-386 (Standort: UuStB Köln(38)-XG05452; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Ausgangspunkt der feministischen Kritik an Stadt und Raum ist die These, dass Räume in unserer Gesellschaft "vergeschlechtlicht" sind, d.h., dass ihnen das gesellschaftliche Ge- schlechterverhältnis eingeschrieben ist. Feministische Kritik an Stadt und Raum hat sich des- halb in den letzten 25 Jahren insbesondere mit der Frage befasst, wie sich die zentralen Di- mensionen des Geschlechterverhältnisses in räumlichen Strukturen niederschlagen. Im Mit- telpunkt standen hierbei die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, die Trennung und ge- schlechterdifferente Konnotation von Öffentlichkeit und Privatheit, die Geschlechterunter- schiede in der Verfügung über gesellschaftliche Ressourcen sowie Sexismus und sexualisierte 66 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation

Gewalt als Ausdruck der gesellschaftlichen Subordination von Frauen. Im vorliegenden Bei- trag werden zunächst einige Beispiele der Vergeschlechtlichung räumlicher Strukturen vorge- stellt. Danach folgen einige Anmerkungen zum Gender Mainstreaming (GM) und Managing Diversity (MD) in der räumlichen Planung, die am Negativbeispiel der Wohnungswirtschaft verdeutlicht werden. (ICI2)

[95-L] Deckl, Silvia; Krebs, Thomas: Ausstattung mit Gebrauchsgütern und Wohnsituation privater Haushalte: Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003, in: Wirtschaft und Statistik, 2004, H. 2, S. 209- 227 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; UuStB Köln(38)-TXZ126; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die in fünfjährlichem Turnus durchgeführte EVS fand im Jahr 2003 zum neunten Mal statt und lieferte erneut eine Vielzahl aktueller Informationen zum Lebensstandard, zur Wohnsituation sowie zu den Einnahmen und Ausgaben der privaten Haushalte in Deutsch- land. Die auf freiwilliger Basis durchgeführte EVS ist mit einem Stichprobenumfang von rund 60.000 privaten Haushalten die größte Erhebung ihrer Art in der Europäischen Union (EU). Wie in den Erhebungsjahren zuvor, wurde auch bei der EVS 2003 zur Auswahl der Er- hebungseinheiten ein Quotenplan auf der Grundlage des Mikrozensus 2001 entwickelt, der zahlreiche regionale und soziodemographische Faktoren berücksichtigt und so repräsentative, differenzierte und aussagekräftige Ergebnisse ermöglicht." (Autorenreferat)

[96-F] Dörfler, Thomas, M.A. (Bearbeitung); Müller-Mahn, Detlef, Prof.Dr. (Betreuung): Milieu- und sozialräumlicher Wandel in Prenzlauer Berg/ Berlin

INHALT: Verständnis des Wandels seit 1989 im Viertel in qualitativer Hinsicht: Rekonstruktion der Motive und Werthaltungen von Alt- und Neubürgern in Bezug auf den "Sozialraum Prenzlauer Berg". ZEITRAUM: 1989-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin-Prenzlauer Berg METHODE: Subjekttheorie nach Lacan/ Zizek kombiniert mit Bourdieus Habitus; qualitative Interviews; offizielle Statistiken DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 5). Qualitatives Interview (Stichprobe: 20-30). Feldarbeit durch Mitarbeiter/- innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Bayreuth, Fak. 02 Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Fach- gruppe Geowissenschaften Lehrstuhl für Bevölkerungs- und Sozialgeographie (95440 Bay- reuth) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0921-55-2285, Fax: 0921-55-2269, e-mail: [email protected]); Betreuer (Tel. 0921-55-2278, Fax: 0921-55-2269, e-mail: [email protected])

[97-L] Droste, Magdalena; Hoffmann, Adolf (Hrsg.): Wohnformen und Lebenswelten im interkulturellen Vergleich, Frankfurt am Main: P. Lang 2003, 276 S., ISBN: 3-631-50430-6 (Standort: UuStB Köln(38)-30A9857) soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 67 5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation

INHALT: "Wohnen ist eine der wesentlichen kulturellen Ausdrucksformen menschlicher Gesell- schaften. Unterschiedliche Möglichkeiten des Zusammenlebens, aber zugleich auch der sozia- len Differenzierung finden hier ihren Ausdruck. Dieses Buch vereint Vorträge, die 2001 an- lässlich der Tagung Wohnformen und Lebenswelten im interkulturellen Vergleich an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus gehalten wurden. Eine der Besonderhei- ten des Projekts lag darin, dass Wohnen von der Antike bis zur Gegenwart in den Blick rück- te. Für die Strukturierung ergaben sich drei übergreifende Themenkomplexe: Gemein- schaftswelten, soziale Topographie; Ideale und Imaginationen sowie Nahtstellen des Privaten. Als Ansatzpunkt vieler Untersuchungen erwies sich die Frage nach der Wechselbeziehung zwischen Raumgestaltung und Lebensform. Die enge Beziehung zwischen baulichen und so- zialen Strukturen war in vielen Fällen offensichtlich und wichtigste Grundlage der Interpreta- tion." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Lisa Nevett: Domestic space as a means of explor- ing social change: household organisation and the formation of the classical Greek polis (11- 20); Hilke Thür: Mehrgeschossige Stadthäuser in Ephesos. Die Wohneinheiten 4 und 6 des Hanghauses 2 (21-35); Felix Pirson: Zwischen sozialer Promiskuität und kontrollierter Öf- fentlichkeit: Die räumliche Organisation pompejanischer Stadthäuser (37-50); Ulrich Klein: Wohnen im Hoch- und Spätmittelalter. Ein kurzer Überblick zum Forschungsstand (51-66); Cordula Bischoff: Fürstliche Appartements um 1700 und ihre geschlechtsspezifische Ausstat- tung (67-79); Burkhard Körner: Der Kanzlerbungalow von Sep Ruf. Privates Wohnen und öf- fentliches Repräsentieren (81-98); Sandra Kositz: Continuita und Venezianita im kommuna- len Wohnungsbau der 1980er Jahre in Venedig (99-109); Karin Koller: Marmorwandausstat- tungen - stummes Zeugnis privater Repräsentation im Hanghaus 2 in Ephesos (111-123); Monika Trümper: Wohnen und Arbeiten im hellenistischen Handelshafen Delos (125-159); Petra Sophia Zimmermann: Das Rubenshaus in Antwerpen im Verhältnis zu dem Stichwerk 'Palazzi di Genova' (161-175); Susanne Deicher: Imaginäre Praxis. Ästhetische Inszenierun- gen des Wohnens in der Neuen Architektur seit 1900 (177-186); Christina Threuter: Sophie Taeuber: Die Repräsentation der Künstlerin im Konzept des 'befreiten wohnens' (187-198); Zeynep Kuban: Der Harem und das Selamlik im osmanischen Haus (199-206); Anne Mollen- hauer: Gastfreundschaft und ihr baulicher Ausdruck - Empfangsräume zwischen dörflicher Tradition und städtischer Lebensform im 19. Jahrhundert in Jordanien (207-221); Thomas Spohn: Das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit im westfälischen Haus vom 16. bis ins 19. Jahrhundert: Der Bereich des Detailhandels (223-241); Thomas Adam: Wohnarchitek- tur und Wohnen von sozialen Unterschichten im 19. Jahrhundert (243-253); Andreas Schwar- ting: Wohnen in einer Versuchssiedlung: Zur Problematik der baulichen Veränderungen in der Siedlung Dessau-Törten (255-276).

[98-L] Freitag, Markus: Schweizer Welten des Sozialkapitals: empirische Untersuchungen zum sozialen Leben in Regionen und Kantonen, in: Schweizerische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Vol. 10/2004, Iss. 2, S. 87-118 (URL: http://www.ingenta.com/isis/searching/Availability/ingenta;jsessionid=15oq5w1e26490.crescent? pub=infobike://spsa/spsr/2004/00000010/00000002/art00004&targetId=1092652900756)

INHALT: "Wie unterscheiden sich die verschiedenen Regionen und Kantone der Schweiz hin- sichtlich ihres Sozialkapitalbestandes? Die vorliegende Arbeit beantwortet diese Frage und präsentiert auf der Basis des Schweizer Haushaltspanels die erste vergleichend angelegte em- pirische Einschätzung zum Bestand unterschiedlicher Formen des Sozialkapitals in den 68 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation

Schweizer Landesteilen. Die Analysen zeigen, dass die Deutschschweizer Kantone zu großen Teilen über soziales Kapital im erweiterten Kollegenkreis, in der Nachbarschaft und in bür- gergesellschaftlichen Vereinigungen verfügen, während die subnationalen Einheiten der ita- lienischen und französischsprachigen Schweiz im wesentlichen das soziale Kapital enger freundschaftlicher und familiärer Beziehungen besitzen. Darüber hinaus offenbaren die empi- rischen Auswertungen fünf kantonale Welten des Sozialkapitals mit unterschiedlichen Aus- prägungen in den jeweiligen Formen des sozialen Zusammenlebens." (Autorenreferat)

[99-L] Metzger, Sabine: Leben im neuen Dorf: eine volkskundliche Untersuchung zu Dorfumsiedlungen im Rheini- schen Braunkohlenrevier am Beispiel Neu-Etzweiler, (Studien zur Alltagskulturforschung, Bd. 2), Münster: Lit Verl. 2004, 180 S., ISBN: 3-8258-6933-4 (Standort: ULB Münster(6)-3F52481)

INHALT: "Leben mit der Braunkohle - für die Menschen im Städtedreieck Köln - Mönchenglad- bach - Aachen alltägliche Realität. Eine der einschneidendsten Folgen des Tagebaus ist es, dass immer wieder Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen, weil ihre Dör- fer 'abgebaggert' werden: Seit Ende des 2. Weltkrieges wurden bisher über 3l.000 Menschen aus mehr als 80 Dörfern, Ortsteilen und Weilern umgesiedelt. Die Ortschaften Etzwei- ler/Gesolei in der Nähe von Eisdorf (Rheinland) sind in den Jahren 1994 bis 2002 umgesie- delt worden. Die hier vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit dem Leben am Umsied- lungsstandort. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Frage nach der Akkulturation in den neuen Siedlungen. Welchen Begriff von Nachbarschaft und Dorfgemeinschaft haben dien Bewohner von Neu-Etzweiler? Welche Veränderungen haben die Sozialstrukturen erfahren und wie drückt sich das im Leben der Menschen am Umsiedlungsstandort aus? Welchen Be- deutungswandel haben soziale und familiäre Bindungen erfahren? Wie erinnern sich die Menschen an die Umsiedlung, nachdem sie einige Jahre am neuen Standort wohnen, wie er- zählen sie darüber und welche Deutungsmuster zeigen sich in den Erzählungen? Diesen Fra- gen geht die Autorin anhand von biographischen Interviews mit Umsiedlern nach." (Autoren- referat)

[100-F] Naumann, Dörte, Dipl.-Soz.; Schilling, Oliver, Dipl.-Psych.; Himmelsbach, Ines, M.A.; Sobe, Katrin (Bearbeitung); Oswald, Frank, Dr.; Wahl, Hans-Werner, Prof.Dr.; Mollenkopf, Heid- run, Dr. (Leitung): Enabling autonomy, participation and well-being in old age: the home environment as a de- terminant for healthy ageing (ENABLE-AGE)

INHALT: Ziel des Projekts ENABLE-AGE ist die Erforschung des Einflusses von Wohnen (ob- jektive Wohnbedingungen, Wohnverhalten, subjektives Wohnerleben) auf Selbständigkeit, gesellschaftliche Partizipation und Wohlbefinden bei hochaltrigen Personen in fünf europäi- schen Ländern. Gerade im sehr hohen Alter kommt der unmittelbaren räumlich-sozialen Wohnumwelt eine wichtige Rolle für die Aufrechterhaltung von Selbständigkeit und Auto- nomie zu, die sowohl aus individueller Sicht (Lebensqualität, soziale Integration), als auch aus gesellschaftlicher, nicht zuletzt finanzieller Perspektive (Versorgung) von großer Trag- weite ist. Die Befunde sollen auch in den Anwendungsbereichen des Wohnens im Alter Um- setzung finden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, England, Schwe- den, Ungarn, Lettland soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 69 5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation

METHODE: Die disziplinäre Bandbreite der Projektpartner spiegelt sich in seiner methodischen Vielfalt wider. So kommen zur Analyse des unmittelbaren räumlich-sozialen Kontextes neben Instrumenten medizinisch-ergotherapeutischer und soziologischer Herkunft, auch psycholo- gisch-ökogerontologische Verfahren zum Einsatz, die auf Vorarbeiten im Hause basieren (Oswald, Wahl, Martin, & Mollenkopf, in Druck; Oswald & Wahl, in Druck). Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und beinhaltet eine längsschnittliche empirische Studie mit zwei Messzeitpunkten, eine Reihe von qualitativen Vertiefungsstudien mit nationalem Inhalts- schwerpunkten, die Analyse der Lebenslage hochaltriger Personen in den beteiligten Ländern insbesondere hinsichtlich aktueller Richtlinien und nationaler Bestimmungen zum Wohnen im Alter. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 2.000; allein lebende, hochaltrige Personen in Privathaushalten -80- 84 Jahre, 85-90 Jahre- in Deutschland, England, Schweden, Ungarn, Lettland; Auswahlver- fahren: Zufall, regional). Qualitatives Interview (Stichprobe: 240; allein lebende, hochaltrige Personen in Privathaushalten -80-84 Jahre, 85-90 Jahre- in Deutschland, England, Schweden, Ungarn, Lettland; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Pro- jekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Arbeitspapiere können unter http://www.enableage.arb.lu.se/ abgerufen werden. ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Deutsches Zentrum für Alternsforschung an der Universität Heidelberg -DZFA- (Bergheimer Str. 20, 69115 Heidelberg) KONTAKT: Oswald, Frank (Dr. Tel. 06221-548114, e-mail: [email protected])

[101-L] Petermann, Sören: Die subjektive Einschätzung der Lebensverhältnisse in Halle, in: Michael Bayer, Sören Peter- mann (Hrsg.): Soziale Struktur und wissenschaftliche Praxis im Wandel : Festschrift für Heinz Sahner, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 57-91, ISBN: 3-531-14159-7

INHALT: Anhand von Ergebnissen der Bürgerumfrage Halle, die nach der Wiedervereinigung zunächst jährlich und seit 1995 im Zwei-Jahres-Rhythmus durchgeführt wird, wird im vorlie- genden Beitrag untersucht, wie sich die Lebensverhältnisse in öffentlichen und privaten Le- bensbereichen in der Stadt in der Einschätzung der Bürger seit 1993 entwickelt haben. Es werden zu Beginn subjektive Einschätzungen der Lebensverhältnisse mit Hilfe deskriptiver Trendmodelle analysiert. Anschließend wird das subjektive Wohlbefinden zu den beiden pri- vaten Lebensbereichen materieller Wohlstand und Wohnen in Abhängigkeit von objektiven Lebensbedingungen und anhand eines "Changing-Parameter-Modells" untersucht. Die Aus- wahl der beiden Lebensbereiche liegt einerseits in deren zentraler Rolle und andererseits in den sehr unterschiedlichen und untypischen Entwicklungen der korrespondierenden öffentli- chen Lebensbereiche begründet. Insgesamt werden drei Entwicklungstendenzen herausgear- beitet: (1) eine tendenzielle Abnahme der Zufriedenheitswerte (Arbeiten), (2) eine tendenziel- le Zunahme der Zufriedenheitswerte (Ordnung, Erholen, Verkehr, Einkaufen und soziale Inf- rastruktur) und (3) eine deutliche Zunahme der Zufriedenheitswerte (Wohnen). (ICI)

70 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation

[102-L] Petermann, Sören: Bürgerumfrage Halle 2003, (Der Hallesche Graureiher : Forschungsberichte des Instituts für Soziologie, 2004-3), Halle 2004, 76, 15 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20040106721; Graue Lite- ratur; URL: http://www.soziologie.uni-halle.de/publikationen/pdf/0403.pdf)

INHALT: Mit der Bürgerumfrage in Halle, die seit 1993 durchgeführt wird, werden zwei Haupt- ziele verfolgt. Erstens nutzt die Stadtverwaltung die Bürgerumfragen als Instrument, um die Bürger direkt an ihrer Arbeit zu beteiligen bzw. um ein Feedback für ihre Arbeit zu erhalten. Zweitens ist die Bürgerumfrage ein Instrument der Dauerbeobachtung, mittels derer der sozi- ale Wandel hinsichtlich der sozio-demographischen und sozialen Struktur sowie allgemeiner Einstellungen zu verschiedenen Lebensbedingungen aufgezeigt werden. Dem gemäß ist die Bürgerumfrage unter rund 3.000 Personen als Mehrthemenbefragung konzipiert, wobei die folgenden Fragen im Mittelpunkt des Interesses stehen: (1) Wer möchte Wohneigentum er- werben? (2) Mit welchen Problemen sehen sich die Hallenser in ihrer Wohnumgebung kon- frontiert? (3) Wie werden verschieden Wohngebietstypen beurteilt? (4) Welche Auswirkun- gen sind von einer Olympiabeteiligung zu erwarten? (5) Wie beurteilen die Bürger Einzel- handel und Gastronomie in der Innenstadt? Neben diesen fünf Schwerpunkten wird ein fester Fragenkatalog erhoben, um die Dauerbeobachtung zu gewährleisten. Dazu gehören die The- men Wohnsituation, Umzugsbereitschaft, wirtschaftliche Lage bzw. Arbeitssituation, persön- liche Befindlichkeiten, Sorgen und Nöte, Stadtimage, politische Einstellung sowie Lebensbe- dingungen in Halle. So gliedern sich die Ausführungen wie folgt: In das Thema einführend, werden zunächst die methodische Durchführung der Untersuchung und die demographische Struktur der Stadt Halle dargestellt. Die nachfolgenden Kapitel umfassen Angaben zu (1) Wohnsituation, (2) Wahrnehmung der Stadt durch die Bürger sowie (3) subjektivem Wohlbe- finden der Hallenser. (ICG2)

[103-F] Trostorff, Britta, Dipl.-Geogr.; Hammer, Antje, Dipl.-Ing.; Schweer, Indra, Dipl.-Psych.; Scheiner, Joachim, Dr.; Kasper, Birgit, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Beckmann, Klaus J., Prof.Dr.; Hesse, Markus, Dr.; Hunecke, Marcel, Dr.; Holz-Rau, Christian, Prof.Dr.; Braun, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung): StadtLeben - integrierte Betrachtung von Lebensstilen, Wohnmilieus und Raum-Zeitstruk- turen für die zukunftsfähige Gestaltung von Mobilität und Stadt

INHALT: Forschungsziel: Erarbeitung von Orientierungswissen für den planungspraktischen Umgang mit den gegenseitigen Wirkungsbeziehungen von Wohnen, Lebensgestaltung und Mobilität im Kontext einer nachhaltigen Stadtentwicklung. zentrale Forschungsfrage: empiri- sche Untersuchung der Zusammenhänge zwischen der Wohnstandortwahl und der Alltags- mobilität am Beispiel ausgewählter Untersuchungsräume in der Stadtregion Köln. Untersu- chung des Zusammenwirkens von Lebensstilen, Wohnmilieus und Raum-Zeit-Strukturen als zentrale Einflussgrößen auf das realisierte Verhalten. Ableitung von praxisrelevantem Hand- lungswissen hinsichtlich der inhaltlichen Gestaltung einerseits und Vorschläge zum planeri- schen Vorgehen (Beteiligung, Prozesse, Zuständigkeiten) andererseits. GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadtregion Köln METHODE: Instrumentenmix aus Standortanalysen zur Erhebung von sozialen, baulich- gestalterischen sowie raum- und zeitstrukturellen Gegebenheiten in den Untersuchungsgebie- ten, Behavior-Setting-Surveys zur Ermittlung von räumlichen Verhaltenseinheiten, standardi- sierten Face-To-Face-Befragungen von Bewohnern (300 Interviews je Untersuchungsgebiet), soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 71 5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation

qualitativen Interviews mit BewohnerInnen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGE- WINNUNG: Inhaltsanalyse, offen. Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 300 je Untersuchungsgebiet; Personen über Random Route Verfahren; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befragung, Qualitatives Interview (Befragte der standardisierten Befragung, die sich bereiterklärt haben, an qualitativen Interviews teilzunehmen). Beobachtung, nicht teilnehmend. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Hunecke, Marcel; Scheiner, Joachim: Der Behavior Setting An- satz als Methode zur Analyse sozialräumlicher Angebotsstrukturen: Ergebnisse aus drei Köl- ner Stadtquartieren. in: Dalkmann, Holger; Lanzendorf, Martin; Scheiner, Joachim (Hrsg.): Verkehrsgenese: Entstehung von Verkehr sowie Potenziale und Grenzen der Gestaltung einer nachhaltigen Mobilität. Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung, Bd. 5. Mannheim: Verl. MetaGIS-Infosysteme 2004. ISBN 3-936438-05-6.+++Kasper, Birgit; Scheiner, Joa- chim: Wohnmobilität und Standortauswahl als Ausdruck lebensstilspezifischer Wohnbedürf- nisse: eine Fallstudie in drei Kölner Stadtquartieren. in: vhw Forum Wohneigentum - Zeit- schrift für Wohneigentum in der Stadtentwicklung und Immobilienwirtschaft, 2004, H. 1, S. 24-29.+++Scheiner, J.; Kasper, B.: Lifestyles, choice of housing location and daily mobility. Conceptual framework, methods and preliminary results of the interdisciplinary research pro- ject "StadtLeben". in: ERSA 2002, 42nd congress of the European Regional Science Associa- tion 'From Industry to Advanced Services - Perspectives of European Metropolitan Regions', Dortmund, Aug., 27th to 31st, 2002. Congress CD-Rom.+++Hammer, A. et al.: StadtLeben - integrierte Betrachtung von Lebensstilen, Wohnmilieus, Raum-Zeit-Strukturen und Mobilität. in: RWTH Aachen, Inst. f. Stadtbauwesen (Hrsg.): Schriftenreihe SRL - Stadt, Region, Land; H. 74. Aachen 2003, S. 79-94.+++Scheiner, J.; Kasper, B.: Lifestyles, choice of housing loca- tion and daily mobility: the lifestyle approach in the context of spatial mobility and planning. in: International Social Science Journal, 55, 176, pp. 319-332. ARBEITSPAPIERE: Kasper, Birgit: "Wohnen wie in den Ferien" - Lebensstile, Mobilität und Wohnen im suburbanen Raum. in: Raum und Mobilität. Arbeitspapiere des Fachgebietes Verkehrswesen und Ver- kehrsplanung, Nr. 7. Dortmund: Univ., Fak. Raumplanung 2003. URL: http://www.raum-pla- nung.uni-dortmund.de/vpl/dienst/de/content/download/arbeit_fg/downlarb/ap7vpl_kasper. pdf .+++ Hammer, A.; Scheiner, J.: Lebensstile, Milieus und räumliche Mobilität. Technical Note für das Projekt "StadtLeben" Stand: 5.5.2002), Arbeitspaket 1 + 2. Download unter http://www.isb.rwth-aachen.de/stadtleben/ . ART: gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; TÜV Rheinland Group Projektträger Mobili- tät und Verkehr, Bauen und Wohnen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Verkehrswesen und Ver- kehrsplanung (44221 Dortmund); Technische Hochschule Aachen, FB 03 Fak. für Bauinge- nieurwesen, Lehrstuhl und Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (Mies-van-der-Rohe- Str. 1, 52074 Aachen); Universität Bochum, Fak. für Psychologie, Arbeitseinheit Kognitions- und Umweltpsychologie (44780 Bochum); Freie Universität Berlin, FB Geowissenschaften, Institut für Geographische Wissenschaften (Malteserstr. 74-100, 12249 Berlin) KONTAKT: Hammer, Antje (Tel. 0241-80-26062, e-mail: [email protected]); Kas- per, Birgit (Tel. 0231-755-4815, e-mail: [email protected]); Schweer, Indra (Tel. 0234-3224498, e-mail: [email protected])

72 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 5 Lebensverhältnisse, Wohnumfeld, Mobilität, Identifikation

[104-L] Wendorf, Gabriele; Felbinger, Doris; Graf, Bettina; Gruner, Sabine; Jonuschat, Helga; Saphörster, Olaf: Von den Qualitäten des Wohnumfeldes zur Lebensqualität?: das Konzept des "Atmosphäri- schen" als Ausgangspunkt einer integrierten Theorie, (Discussion Paper / Technische Univer- sität Berlin, Zentrum Technik und Gesellschaft, Nr. 11/04), Berlin 2004, 37 S. (Graue Literatur; URL: http://www.ztg.tu-berlin.de/pdf/Atmosphaerisches.pdf)

INHALT: "Das Diskussionspapier stellt einen Ausschnitt des transdisziplinären Theoriebildungs- prozesses im Forschungsprojekt 'Umbauen statt neu bauen: Sozialökologische Gestaltungspo- tenziale im Wohnungsbestand der Nachkriegszeit' dar. Das Atmosphärenkonzept von Böhme wurde ausdifferenziert, um den Forschungsfragestellungen verschiedener Disziplinen gerecht zu werden. Das 'Atmosphärische' entsteht im Zusammenspiel von Mensch und Umwelt. Um der Bildung von Atmosphäre im Wohnumfeld gerecht zu werden, wurden auf der Seite der Umwelt der Außenraum, der Sozialraum und der Strukturraum unterschieden. Auf Basis die- ser Ausdifferenzierung wurden Forschungsfragen für eine Erhebung bei den Bewohnern ent- wickelt. Das Vorgehen folgt der Methode der Grounded Theory, so dass die jetzigen Befra- gungsergebnisse den künftigen Forschungsprozess mit bestimmen. Das vorliegende Diskussi- onspapier stellt die Abgrenzungen und Überschneidungen der o.g. Raumdimensionen im Zu- sammenhang mit den interessierenden Forschungsfragestellungen dar." (Autorenreferat)

6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

[105-L] Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V. -ABWF- Projekt Quali- fikations-Entwicklungs-Management -QUEM- (Hrsg.): Intermediäres Handeln zur Gestaltung zukunftsfähiger Lernkulturen in Regionen, (QUEM- report : Schriften zur beruflichen Weiterbildung, H. 88), Berlin 2004, 186 S. (Graue Literatur; URL: http://www.abwf.de/main/publik/content/main/publik/report/content/main/publik/report/20 04/report-88.pdf)

INHALT: Inhaltsverzeichnis: Ingeborg Bootz, Hartmut Scholz: Einführung (5-16); Jan Nadolny: Regionale Tätigkeits- und Lernagentur Berlin Mitte. Intermediäre Praxis und interkulturelle Kompetenzentwicklung im Lernhaus Pohlstraße (17-46); Ingeborg Hennig: Regionale Tätig- keits- und Lernagentur Berlin Ost. Netzwerkmanagement als komplexe Anforderung inter- mediärer Tätigkeit (47-70); Detleff Jaeger: Regionale Tätigkeits- und Lernagentur Berlin Ost. Intermediäre Unterstützung beim Ausbau regionaler Lerninfrastrukturen - das heterogene Netzwerk Berufsstart (71-92); Hartmut Scholz: Regionale Tätigkeits- und Lernagentur Lau- sitz-Spreewald. Aufbau einer zukunftsfähigen regionalen Lernkultur in einer peripheren Alt- industrieregion (93-122); Carola Werner: Regionale Tätigkeits- und Lernagentur Lausitz- Spreewald. Aufbau eines Initiativbüros - Unterstützung lokaler Initiativen für neue Beschäfti- gung im Land Brandenburg (123-142); Marcus Flachmeyer: Regionale Tätigkeits- und Lern- agentur Münsterland. Modernisierung regionaler Bildungslandschaften - ein Forschungs- und Gestaltungsfeld intermediärer Agenturen (143-166); Octavia Wolle: Regionale Tätigkeits- und Lernagentur Uckermark-Barnim. Entwicklung neuer Lernorte in peripheren Regionen - Prenzlauer Bündnis für Toleranz (167-186). soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 73 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

[106-L] Banik-Schweitzer, Renate; Blau, Eve (Hrsg.): Urban Form: Städtebau in der postfordistischen Gesellschaft, Wien: Löcker 2003, 166 S., ISBN: 3-85409-378-0 (Standort: FHB Lippe und Höxter(743)-21WUB766)

INHALT: "In der heutigen postfordistischen Gesellschaft gewinnt die traditionelle europäische Stadt als Ort von Urbanität und demokratischer Öffentlichkeit wieder an Wertschätzung. Dennoch drängen sich dabei einige grundlegende Fragen auf, denen im vorliegenden Buch nachgegangen wird: Ist die Form der europäischen Stadt des 19. Jahrhunderts mit modernen Formen der Produktionsorganisation vereinbar? Ist die traditionelle europäische Städtebauty- pologie entwicklungsfähig und für heutige Nutzungsanforderungen adaptierbar? Bietet die traditionelle Stadt ein tragfähiges Gegenmodell zur zunehmenden Kommodifizierung des Stadtraums und dem daraus folgenden Ausschluss der Armen aus der Stadt? Oder wird sie zur Freizeitoase der Reichen, die die Dichte des kulturellen Angebots und die Anonymität der europäischen Metropole suchen?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Renate Banik- Schweitzer, Eve Blau: Urban Form und die 'postfordistische' Stadt - Konzepte, Themen, Fra- gen (7-22); Eve Blau: Die polyzentrische Metropole: Otto Wagners Großstadt revisited (23- 54); Marco Cenzatti: Industrial Districts und urbane Restrukturierung (55-72); Margaret Crawford: Die postfordistische urbane Transformation in der San Francisco Bay Region: Sili- con Valley, Little Kabul und die Multi-Media Schlucht (73-100); Jean-Louis Cohen: Groß- Paris: Pole und Knoten (101-112); Joan Busquets: Barcelona: Von der Stadterweiterung des 19. Jahrhunderts zur Stadtentwicklung heute (113-136); Renate Banik-Schweitzer: Wien: Postfordistische Gesellschaft in unterschiedlichen Städtebautypologien (137-158); Johannes Fiedler: Die Blockrand-Stadt als Global City: das Beispiel Johannesburg (159-166).

[107-F] Bareis, Ellen (Bearbeitung): Aneignungsformen, Nutzungstaktiken und exklusive Strategien in privatisierten Räumen der Öffentlichkeit

INHALT: Ausgangspunkt dieses Forschungsvorhabens ist die derzeitige Restrukturierung des Städtischen, die mit einer zunehmenden Privatisierung öffentlicher Räume einher geht. Bis- lang liegen zu diesem Phänomen vor allem Arbeiten vor, die dessen strukturellen Ursachen und politisch-gesellschaftlichen Auswirkungen untersuchen. Im Zentrum der Untersuchungen stehen entweder die im Kontext der Krise des Fordismus stattfindende Dynamisierung und Globalisierung der Ökonomie oder die Kontoverse darum, ob diese Entwicklung als Gefahr der kulturellen Verödung und Homogenisierung und dem Verlust von Öffentlichkeit und Ur- banität zu sehen ist oder eine postmoderne Errungenschaft im Sinne einer Erlebnisgesell- schaft darstellt. Dabei gibt es kaum Arbeiten, die sich aus einer herrschaftskritischen oder - theoretischen Perspektive mit den Konsequenzen für die Subjektkonstitution und mit der Mikroebene des individuellen und kollektiven Handelns befassen. Auch Forschungen, wie die neu entstehenden Räume - jenseits oder innerhalb den von den Planungsgremien intendierten Funktionen - genutzt und wahrgenommen werden, fehlen - abgesehen von den im Auftrag der Betreiber durchgeführten Meinungsumfragen und Studien - weitgehend. An diesem Punkt setzt dieses Dissertationsvorhaben an: Ausgehend von der Bedeutung des Raums in Macht- und Herrschaftsverhältnissen und den damit verbundenen sozialen Kämpfen um Räume möchte ich zwei Thesen verfolgen: 1. Im Prozess der Privatisierung verschwindet "Öffent- lichkeit" nicht schlicht. Vielmehr entstehen neue soziale Räume, in denen sich sowohl Öffent- lichkeit wie auch Privatheit durch Normierungs-, Normalisierungs- und Ausschließungspro- 74 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

zesse neu herstellen. Diese Verschiebung verweist somit auf neue Regulationsmodi räumli- cher und politischer Herrschaft. 2. Die Konstruktion wie Nutzung privat-öffentlicher Räume setzt zugleich spezifische Wissensformen und Subjektivierungsprozesse voraus und bringt sie hervor. Ähnlich Ansätzen aus der Industriesoziologie, die die zunehmend geforderte Fähig- keit der Subjekte zur Selbstregulierung unter Stichworten wie Arbeitskraftunternehmer analy- sieren und kritisieren gehe ich davon aus, dass sich die Grenzziehungen zwischen Arbeit/ Freizeit, Öffentlichkeit/ Privatheit auch bezogen auf den städtischen Raum und den Konsum verschieben. Konsum spielt in diesem Kontext eine bedeutende Rolle. Dieser erhielt mit der fordistischen Form der Vergesellschaftung nicht nur auf ökonomischer, sondern auch auf Subjektebene eine zentrale Funktion, in der Konstitution und Selbstlegitimation des Indivi- duums. Als Signifikant sozialer Positionen gewinnt er in postfordistischen oder neoliberalen Gesellschaften sicher an Relevanz. Wie einige feministische Arbeiten zur Etablierung von Kauf- oder Warenhäusern gegen Ende des 19. Jahrhunderts zeigen, lässt sich Konsum zugleich als eine Form von Öffentlichkeit bzw. die Zugänglichkeit von privaten Konsumräu- men als Pforte zur städtischen Öffentlichkeit begreifen. METHODE: Im empirischen Teil dieser Arbeit wird untersucht zunächst anhand von Selbstdar- stellungen und architektonischen Repräsentationen, mit welchen Symbolproduktionen und Regulationstechniken die Betreiber diese Räume im Feld zwischen inkludierend und exklu- dierend, öffentlich und privat verorten. Der eigentliche Schwerpunkt der Empirie liegt dann auf der Ebene der Wahrnehmungsweisen und der alltäglichen Praxis der Nutzerinnen. Exem- plarisch werden für den Feldzugang zwei städtische Malls bzw. Urban Entertainment Center als Untersuchungsfelder ausgesucht. Städtische Malls bieten sich für die Fragestellung aus verschiedenen Gründen an: sie sind einerseits Orte des alltäglichen Lebens und der öffentli- chen Interaktion, (nahezu) allgemein zugänglich und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut er- reichbar. Sie sind zugleich jedoch in Privatbesitz, dem Prinzip der Warenförmigkeit nahezu vollständig unterworfen und an die klare Absicht der Betreiber zur Gewinnmaximierung ge- koppelt. Ferner werden über sie Vorstellungen vom städtischen Leben als einem erlebnisrei- chen, konfliktlosen kommuniziert und verallgemeinert. Als gegenwärtige "Mythologien des Städtischen" reflektieren und reproduzieren sie die postindustriellen Diskurse räumlich und Repräsentationen so unterschiedlicher Kategorien wie Geschlecht, Ethnie aber auch Konfor- mität werden in ihnen neu entworfen. Gleichwohl stehen Malls in der geplanten Arbeit nur exemplarisch für verschiedene Formen privatisiert-öffentlicher Räume, wie sie derzeit in un- terschiedlicher Ausprägung etwa auch an Bahnhöfen, in Teilen der Innenstädte oder soge- nannten Erlebniswelten entstehen. Die Untersuchung lässt sich in drei Teile gliedern, die, am Ende aufeinander verweisen bzw. sich verbinden lassen: Eine methodisch-theoretische Dis- kussion um die Begriffe Öffentlichkeit, Raum, Subjekt, Konsum, eine Untersuchung der Rep- räsentation der privat-öffentlichen Räume und eine empirische Feldstudie, die Beobachtungen und Interviews beinhaltet. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Institut für Sozialforschung -IFS- an der Universität Frankfurt am Main (Sen- ckenberganlage 26, 60325 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 069-756183-21 od. -39, Fax: 069-749907, e-mail: [email protected])

[108-F] Böcker, Mone, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung); Fahrenkrug, Katrin, Dipl.-Geogr. (Leitung): Modellvorhaben "Rosengärten Osnabrück" im Forschungsfeld "Kostengünstig und quali- tätsbewusst Bauen" des Experimentellen Wohnungs- und Städtebau soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 75 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

INHALT: Im Mittelpunkt des Projektes stehen die Ermittlung und Erprobung von geeigneten Instrumenten, Techniken, Verfahren und Abläufen zur Realisierung eines kostengünstigen und qualitätsbewussten Neubaus von Ein- und Zweifamilienhäusern in prosperierenden Regi- onen. Die Stadt Osnabrück ist Oberzentrum einer vor allem durch Zuwanderung wachsenden Region. Sie verliert selbst im Zuge der Suburbanisierung Einwohner, die im Umland zu güns- tigeren Konditionen ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen. Diesem Trend, mit negati- ven Folgen durch die Zersiedelung in Form von Flächenverbrauch, Infrastrukturfolgekosten, wirkt das Modellvorhaben "Rosengärten Osnabrück" als ein Baustein einer gesamtstädtischen Strategie der qualitativen Innenentwicklung entgegen. Bei dem Modellvorhaben sollen in ei- nem Blockinnenbereich in sehr zentraler Lage, im Sanierungsgebiet "Quartier Rosenplatz" mit hohem Anteil von Migrantinnen und Migranten, Einzel- und Doppelhäuser zum Eigener- werb für junge Familien, vor allem aus dem Quartier, aber auch aus anderen Stadtteilen ge- schaffen werden. Bei der Forschung geht es um Fragen der Ansprache und Einbindung von Zielgruppen, um die Erfassung und Berücksichtigung unterschiedlicher Wohnwünsche, um Lebenszyklen von Baukörpern, um Kommunikations- und Vermarktungsstrukturen, um bau- technische Verfahren und Qualitätssicherungsmaßnahmen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Stadt Osnabrück METHODE: Bausteine: Erarbeitung eines projektspezifischen Kriterienkatalogs zur Bewertung der Qualitätsmerkmale des Modellvorhabens auf unterschiedlichen Qualitätsebenen/ Evaluie- rung von Akteurslogiken, Befragungen, Intensivinterviews und Planungszirkel/ Round-Table- Gespräche zur Kommunikation, Einbindung und Abstimmung. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung: Kostengünstig qua- litätsbewusst Bauen - Modellvorhaben zum Neubau. ExWoSt-Informationen 27/1. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Bun- desamt für Bauwesen und Raumordnung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Raum & Energie Institut für Planung, Kommunikation und Prozessmanagement GmbH (Erlenweg 3, 22880 Wedel) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[109-F] Bosch, Simone, Dipl.-Ing.; Weeber, Hannes, Dr.Ing. (Bearbeitung); Weeber, Hannes, Dr.Ing. (Leitung): Nachhaltige gute Wohnqualität. Beispielhafte Einfamilienhäuser in verdichteter Bebauung

INHALT: Es werden Wohnanlagen dokumentiert und evaluiert, die hohen Wohnwert bieten und unter baulichen, ökonomischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten auch künftigen Anforderungen gerecht werden können. Untersucht werden verdichtet geplante Wohnanlagen mit Reihenhäusern, Gartenhofhäusern und anderen Haustypen, die ein Wohnen (wie) im ei- genen Haus ermöglichen und für die Eigentumsbildung in Frage kommen. Es wurden 24 Bei- spiele ausgewählt, die vermutlich diesen komplexen Qualitätsanforderungen entsprechen, zumindest interessante und diskussionswürdige Beiträge zur Entwicklung dieser Wohnfor- men sind. Sie werden dokumentiert, evaluiert und kommentiert. Dazu gehört auch eine Be- fragung der Bewohner. Wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist die Auseinandersetzung mit der Frage, welche Merkmale und Lösungen bei solchen Wohnanlagen auf "Nachhaltigkeit" hinweisen und weiterführende Beiträge zu einem wertbeständigen und umweltgerechten Wohnungsbau sind. Mit dieser Arbeit sollen interessante und vorbildliche Lösungen bekannt gemacht werden. Beispielhaft wird aufgezeigt, wie hohe Qualitätsanforderungen umgesetzt werden können. Die Evaluation der Beispiele auch aus Nutzerperspektive und die fachliche 76 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

vergleichende Analyse sollen den Blick für Qualität schärfen und zur Weiterentwicklung nachhaltiger Lösungen anregen. METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Weeber, Hannes; Bosch, Simone: Nachhaltig gute Wohnqualität. Beispielhafte Einfamilienhäuser in verdichteter Bebauung. Bauforschung für die Praxis, 64. Stuttgart: Fraunhofer-IRB-Verl. 2004, 214 S. ISBN 3-8167-6445-2. ART: gefördert BEGINN: 2001-07 ENDE: 2003-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung; Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen INSTITUTION: Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung (Mühlrain 9, 70180 Stuttgart) KONTAKT: Bosch, Simone (e-mail: [email protected]); Institution (Tel. 0711- 62009360)

[110-F] Dörrie, Axel, Dipl.-Ing.; Fritz, Antje, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Weeber, Hannes, Dr.Ing.; Weeber, Rotraut, Dr. (Leitung): Eigenheimqualitäten in der Stadt

INHALT: Wie lässt sich an innerstädtischen Standorten hochwertiger Wohnungsbau realisieren, der die selben oder vergleichbare Qualitäten aufweist, wie sie private Bauherren und Haus- käufer sonst nur vom Einfamilienhaus auf der grünen Wiese erwarten? Wenn Qualitäten wie Privatheit, Planungsbeteiligung und Gestaltungsfreiheit, Großzügigkeit, Veränderbarkeit, att- raktives Wohnumfeld etc. auch an innerstädtischen Standorten im Geschosswohnungsbau er- zielt werden, lässt sich die Abwanderung ins Umland, insbesondere von Familien, aufhalten sowie Baulandverbrauch, Zersiedelung und Individualverkehr eindämmen. In der For- schungsarbeit werden 25 Wohnhäuser - insbesondere Familienwohnungen - vorgestellt und untersucht, die in den letzten Jahren gebaut wurden und auch als beispielhaft für individuelles Wohnen in der Stadt gelten können - zumindest in Teilaspekten. Geordnet sind sie nach den drei Gebäudegrundtypen: Stadthaus für eine Familie, Haus im Haus und Neues Wohnen auf der Etage. Die Bewohnerbefragung, ausführliche Gespräche mit Architekten und Bauträgern, kritisches Überprüfen von guten, engagiert geplanten Beispielen geben Aufschluss über Mög- lichkeiten und Grenzen innerstädtischen Wohnens mit Eigenheim-Qualitäten. Die Untersu- chungsergebnisse können sowohl Know-how als auch Akzeptanz schaffen für die Herausfor- derung, Eigenheim-Qualitäten auch in mehrgeschossigen und verdichteten Anlagen zu reali- sieren. Es ist ein Arbeitsbuch, das mit seiner ausführlichen und kritischen Auseinanderset- zung mit beispielhaften Lösungen auch aus Sicht der Käufer, Mieter, Bauherren und Archi- tekten zu einer Qualitätsoffensive beitragen möchte. ZEITRAUM: 1990-2003 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Kriterien für Eigenheimqualitäten werden herausgearbeitet und systematisiert; Lite- raturauswertung; Sichtung und Untersuchung aktueller Beispiele, die die gefragten Quali- tätsmerkmale aufweisen; Fachgespräche mit beteiligten Stadtplanern, Bauträgern und Archi- tekten; Bewohnerbefragung; Befragung einer Kontrollgruppe; Auswertung und Empfehlun- gen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Stan- dardisierte Befragung, telefonisch. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Weeber, Hannes: Eigenheimqualitäten in der Stadt. Stuttgart: IRB- Verl. 2004, 178 S. ISBN 3-8167-6639-0. soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 77 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

ART: gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen INSTITUTION: Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung (Mühlrain 9, 70180 Stuttgart) KONTAKT: Weeber, Hannes (Dr. Tel. 0711-62009360, Fax: 0711-62009389, e-mail: [email protected])

[111-L] Fischer, Joachim; Makropoulos, Michael (Hrsg.): Potsdamer Platz: soziologische Theorien zu einem Ort der Moderne, München: Fink 2004, 241 S., ISBN: 3-7705-3708-4

INHALT: "Spätestens mit seiner spektakulären Neubebauung ist der Potsdamer Platz in Berlin vollends zum geschichtlichen, gegenwärtigen und zukünftigen Ort einer realen wie imaginä- ren Topologie der Moderne geworden. Der Band verfolgt das Gedankenexperiment, dieses sozio-kulturelle Artefakt, das wie kaum ein anderes verdichtete Urbanität verkörpert und des- halb exemplarischen Rang für die Polyvalenz der Moderne hat, aus verschiedenen Theorie- perspektiven zu erschließen: der Philosophischen Anthropologie, der Rational-Choice- Theorie, der Systemtheorie, der Cultural Studies, der Kritischen Theorie, der Gender Studies und der Diskursanalyse. Die Komposition des Bandes hat dabei zwei Ziele, die über einen bloßen Theorienvergleich hinausgehen: Die polyperspektivische Deutung des 'Potsdamer Platzes' soll zum einen an einem gemeinsamen Gegenstand Modernität je verschieden sehen lassen; zum anderen geht es darum, die voneinander isolierten soziologischen Theoriepro- gramme an einem Fall als differente Theorien der Moderne zu erproben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Joachim Fischer: Exzentrische Positionalität. Der Potsdamer Platz aus der Perspektive der Philosophischen Anthropologie (11-32); Jürgen Friedrichs, Christiane Bre- mer: Die Neubebauung eines Stadtzentrums. Der Potsdamer Platz aus der Perspektive der Ra- tional-Choice-Theorie (33-52); Andreas Ziemann/ Andreas Göbel: Die (Re-)Konstruktion des Potsdamer Platzes. Der Potsdamer Platz aus der Perspektive der Systemtheorie (53-80); Udo Göttlich/ Rainer Winter: Postfordistische Artikulationen von Stadtarchitektur, Konsum und Medien. Der Potsdamer Platz aus der Perspektive der Cultural Studies (81-105); Christine Resch/ Heinz Steinert: Die Widersprüche von Herrschaftsdarstellung - Bescheidenes Großtun als Kompromiss. Der Potsdamer Platz aus der Perspektive der Kritischen Theorie (107-138); Hannelore Bublitz/ Dierk Spreen: Architektur einer Geschlechterkonstruktion. Der Potsdamer Platz aus der Perspektive der Gender Studies (139-157); Michael Makropoulos: Ein Mythos massenkultureller Urbanität. Der Potsdamer Platz aus der Perspektive von Diskursanalyse und Semiologie (159-187); Potsdamer Platz. Ein Chronologischer Abriss mit Bildern und Karten (189-229).

[112-L] Friesen, Hans: Die Zukunft der Stadt in der Medienkultur, in: Die Alte Stadt : Vierteljahreszeitschrift für Stadtgeschichte, Stadtsoziologie, Denkmalpflege und Stadtentwicklung, Jg. 31/2004, H. 3, S. 199- 209 (Standort: UB Bonn(5)-Z76/259; UuStB Köln(38)-XE00307; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Stadt des 21. Jahrhunderts ist geprägt durch die Einführung einer neuen Technolo- gie der Information, die den realen, nämlich den dreidimensionalen Handlungs- und Kommu- 78 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

nikationsraum der Stadt, weitgehend, wenn auch nicht vollständig, in einen virtuellen Raum transformieren wird. Mit Blick auf die weltweite Entwicklung des Internets unterscheidet der Beitrag verschiedene theoretische Positionen des aktuellen politischen Diskurses; im Mittel- punkt steht die Vorstellung von der Entwicklung des Internets als radikaler Transformation von Stadt und Gesellschaft. Dabei wird diskutiert, ob diese Transformation wirklich als so ra- dikal zu betrachten ist, wie das von manchen Soziologen und Medienwissenschaftlern gese- hen wird. Abschließend werden die unterschiedlichen Einschätzungen in der Soziologie, Phi- losophie und Architekturtheorie über die Auswirkungen des Internet diskutiert, wobei die Frage erörtert wird, ob und inwiefern diese Antworten miteinander vereinbar sind. Zukünftige Architekten und Städteplaner sind hierbei aufgerufen, die Widersprüche zwischen Universali- tät und lokaler oder marginaler Identität im Sinne einer "produktiven Antithetik" von realer und virtueller Stadt zu vereinen. (ICH)

[113-F] Fritz, Antje, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Steffen, Gabriele (Leitung): Wohnen mit Assistenz - Wohnformen für hochaltrige und behinderte Menschen als Antwort auf den demografischen und gesellschaftlichen Wandel

INHALT: Demografische und rechtliche Änderungen sprechen für einen wachsenden Bedarf an differenzierten Wohnformen für hochaltrige Menschen und Menschen unterschiedlicher Ge- nerationen - auch jüngere - mit teils schweren (Mehrfach-) Behinderungen, die auf intensive Unterstützung bei der Alltagsbewältigung angewiesen sind. Sollen sie diese möglichst außer- halb stationärer Einrichtungen erhalten, brauchen sie zeitweilige oder dauernd anwesende As- sistenz im Sinne von Unterstützung, Begleitung und z.T. Pflege. Dafür müssen bisher be- kannte Angebote planvoll in die Organisation von Assistenzstrukturen eingebunden werden. Assistenz ist nur für mehrere Menschen gleichzeitig wirtschaftlich vertretbar zu erbringen. Flexible Angebote - etwa für Wohngruppen, Familien mit einem behinderten Angehörigen, Paare - ermöglichen eine Wahrung der Privatsphäre ebenso wie eine pragmatische Lösung für das gemeinsame Bedürfnis an Unterstützung. Solche neuen Angebote - besonders städtebau- lich integrierte - werden derzeit von Betroffenen verstärkt gefordert und nachgefragt und ent- sprechen einem auch international weithin anerkannten Perspektivenwechsel hin zum Recht auf Teilhabe, Selbstbestimmung, Wunsch- und Wahlfreiheit, auch auf Wohnen in Normalität. Mit dem Forschungsvorhaben soll herausgearbeitet werden, a) wie sich der Bedarf an beson- deren Wohnformen für hochaltrige und behinderte Menschen angesichts des demografischen und gesellschaftlichen Wandels darstellt, b) welches die Anforderungen an solche Wohnfor- men sind, c) welche Projekte mit vergleichbarem Ansatz bereits verwirklicht wurden, d) wie sie sich in der Praxis bewährt haben und e) welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Unterschiedliche Lösungen - in Bezug auf Gebäude, Wohnformen, Grundrisse, Trägerschaften, Organisation, Größe, Umfeld, durch Um- oder Neubau in Bestandsgebieten, auch einige aus dem europäischen Ausland - werden vergleichend analysiert und in Text und Bild dokumentiert. Durch Interviews mit Bewohnern und/ oder Angehörigen sowie mit Ak- teuren werden differenzierte Erfahrungen der Beteiligten einbezogen. Die Forschungsergeb- nisse sollen praktische Planungshilfen und Anstöße für die wohnungswirtschaftliche Debatte geben und dazu beitragen, dass gezielt die geeignetsten Möglichkeiten genutzt werden, für die genannten Gruppen bedürfnisgerechte Wohnungen zu schaffen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 79 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

ART: gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung INSTITUTION: Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung (Mühlrain 9, 70180 Stuttgart) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0711-62009360, e-mail: [email protected])

[114-F] Glasauer, Herbert, Dr.; Weichler, Holger, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Ipsen, Detlev, Prof.Dr. (Leitung): Offene Stadt - Migration als Ressource der Stadtentwicklung. Räumliche Bedingungen für einen produktiven Umgang mit Zuwanderung

INHALT: Angesichts der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten - abnehmen- de Bevölkerung und überproportionale Alterung - ist in Deutschland die Entwicklung einer aktiven Einwanderungspolitik ein denkbarer Lösungsansatz, um damit verbundene Probleme der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung abzufedern. Während die Diskussion über die Migrationspolitik auf nationaler und europäischer Ebene explizit auf den Beitrag der Migrati- on zur ökonomischen und sozialen Entwicklung zielt, findet sich eine entsprechende Diskus- sion und Planung auf der Ebene der Städte erst in Form einzelner Ansätze. Mit der verstärk- ten Zuwanderung von Menschen aus anderen Ländern wird sich die kulturelle Komplexität auch in Deutschland deutlich erhöhen. Das Forschungsvorhaben möchte einen Beitrag dazu leisten, die Bedingungen des Stadtraums herauszuarbeiten, die in der Politik und Planung der Städte geeignet sind, diese Komplexität nicht einseitig als Belastung zu begreifen, sondern als Ressource für die Entwicklung der Stadt zu nutzen. In ausgewählten Städten traditioneller Einwanderungsländer sollen dazu geeignete Handlungsansätze untersucht werden. Auf der Grundlage der in diesen Städten praktizierten Migrationspolitik können so Szenarien für eine Modellstadt in Deutschland entwickelt werden. METHODE: Beobachtungen, Begehungen, Raumanalyse, Ortsanalysen, semiotische Analysen, Workshops DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Ipsen, Detlev; Häussermann, Hartmut: Die Produktivität kulturel- ler Komplexität. Migration und die Perspektive der Städte. in: Kommune - Politik, Ökono- mie, Kultur, 2004, H. 5, S. XI-XIII. ART: gefördert BEGINN: 2004-09 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Kassel, FB 06 Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Ar- beitsgruppe Empirische Planungsforschung -AEP- (Mönchebergstr. 17, 34109 Kassel) KONTAKT: Leiter (Tel. 0561-804-3554, Fax: 0561-804-2485, e-mail: [email protected])

[115-L] Grimm-Pretner, Dagmar; Rode, Philip: Die dichte Stadt: Nachverdichtung, Aufwertungsprozesse und soziale Folgewirkungen in gründerzeitlichen Stadtgebieten, (Stadtpunkte), Wien 2002, 128 S., ISBN: 3-7063-0218-7 (Standort: StuUB Frankfurt am Main(30)-Q87-461-57; Graue Literatur; URL: http://wien.arbeiterkammer.at/pictures/importiert/Stadtpunkte..pdf)

INHALT: "Die vorliegende Publikation basiert auf einer wissenschaftlichen Studie, die im Auf- trag der AK Wien im Jahr 2001 erstellt wurde (vgl. Grimm - Pretner/ Rode 2001). Der ge- baute städtische Raum bildet den Gegenstand der Untersuchung. Das Spannungsfeld, in dem 80 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

die Produktion dieses Raumes stattfindet, bewegt sich zwischen regulativen Rahmenbedin- gungen, gesellschaftlichen Interaktionen, den Interessen und Einflussmöglichkeiten der vor- handenen Akteurinnen und den physischen Ausgangsbedingungen. Zunächst erscheint es sinnvoll, die Begriffe der Aufwertung und Erneuerung in einen systematischen Zusammen- hang zu setzen. Die bearbeiteten Fragestellungen leiten sich aus einem stadtplanerischen Dis- kurs ab, der in einem unmittelbaren Verhältnis zu den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen steht. Diese Einflussfaktoren und ihre historische Entwicklung werden in einem ersten Schritt dargestellt, wobei sich zeigen wird, dass für jede Erneuerungsstrategie eine spezifische Kons- tellation auftritt. Diese manifestiert sich nicht nur in der Form der Erneuerung, sondern auch in der Besonderheit ihrer baulichen Umsetzung und ihrer sozialen Auswirkungen. Der zweite Schritt wird von einer Konkretisierung und Vertiefung der spezifischen Strategien durch Fall- beispiele und konkrete Prozesse geprägt, die die Basis der Untersuchung bilden. Ziel ist es, den Prozess städtischer Erneuerung systemisch begreifbar und unterschiedliche Strategien un- terscheidbar zu machen, sowie die tatsächlichen Einflussmöglichkeiten vorhandener Instru- mentarien zu benennen. Über das Hinausgehen einer Prozessbeschreibung werden problema- tische bauliche und soziale Auswirkungen herausgearbeitet, um in der Folge eine Basis für die Entwicklung von Strategien zur Vermeidung unerwünschter Folgeeffekte zu bilden." (Textauszug)

[116-F] Gringel, Bettina; Mölders, Ursula, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Mölders, Ursula, Dipl.- Geogr. (Leitung): Interkulturelle Stadtentwicklung: Status quo - Fragen - Wege. Ein Vergleich zur Situation in Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden

INHALT: Das Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport NRW hat 2001 bis 2003 das Modellprojekt "Interkulturelle Stadtentwicklung" in drei Modellstädten gefördert. Zentra- le Fragestellungen waren hierbei, welche Informationswege genutzt werden müssen, um Zu- gewanderte zu erreichen, welche Anforderungen Zugewanderte an die Stadtgestaltung und - entwicklung stellen und wie sie motiviert werden können, zu einer verbesserten Attraktivität der Innenstädte beizutragen. Ein Ergebnis der Untersuchung ist, dass die Wege der von so vielen Seiten geforderten Integration vielfältig sind. Für jede Kultur, für jede Nation und auch in jedem Stadtteil oder Wohnbereich sind die Ausgangssituationen und die Anforderungen für eine erfolgreiche Integration unterschiedlich. Aber was ist erfolgreiche Integration? Ist es das friedvolle Nebeneinander der Kulturen und Gesellschaften oder ist es Integration, wenn alle Kinder und Jugendlichen gleichberechtigte Startchancen für ihre Lebensplanung haben? Wel- che Parameter zeigen uns in Zukunft einen guten Integrationsstand? Eine wichtige Frage ist zudem, welche politischen Vorgaben zu definieren sind, um in Städten und Gemeinden uner- wünschte Entwicklungen zu verhindern und Positives zu fördern. Ökonomen, Planer, Sozio- logen haben sich mit ihrem jeweiligen Blickwinkel mit der Thematik "Integration" und "Zu- wanderung" auseinandergesetzt. Es erweist sich für Entscheidungsträger als schwierig, einen guten Überblick über den Status quo zu erhalten und im politischen Diskurs die Grundsatz- entscheidungen treffen zu können. Wo stehen wir heute? Und wie sieht die Realität in den Kommunen aus? Vor allem die Niederlande galten lange Zeit als Paradebeispiel für erfolgrei- che Integration, doch hier zeichnet sich seit den 90er Jahren, insbesondere seit 2002 ein Para- digmenwechsel ab. Anhand dieser Studie soll nun die Diskussion um Integration und Zuwan- derung am Beispiel der Niederlande untersucht werden, um den Stand der Integration in Deutschland bzw. Nordrhein-Westfalens einschätzen und Lösungsansätze ermitteln zu kön- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 81 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

nen. Die Studie konzentriert sich vor allem auf das Themenfeld "Zuwanderung und Stadtent- wicklung" richtet den Fokus dabei auf die Gesamtstadt. Ziel ist, die dringendsten Fragen für eine zukünftig stabile Stadtentwicklung unter dem Einfluss von Migration herauszuarbeiten. ZEITRAUM: 1960-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Niederlande, Nordrhein-Westfalen METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse; Sekundäranalyse. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-12 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Land Nord- rhein-Westfalen Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Stadt- und Regionalplanung Dr. Paul G. Jansen GmbH (Postfach 410507, 50865 Köln) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-94072-0, e-mail: [email protected])

[117-F] Grymer, Herbert, Prof.Dr. (Leitung): Anders wohnen als gewohnt - anders planen als gewohnt. Das Wohngebiet am "Rigi Kulm" - neue Wege für den Wohnungsbau

INHALT: Gesellschaftliche und wohnungswirtschaftliche Entwicklungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass Planungen von Wohngebieten, in denen baulich-technisch-rechtliche Gesichts- punkte dominieren, den Menschen und der Verschiedenheit der Gruppen, die Wohnungen und Wohnumfeld nutzen, und ihren Bedürfnissen in unterschiedlichen Lebensphasen und Al- tersstufen nicht gerecht werden. Die Wohnbevölkerung ist kulturell, ethnisch, religiös und der Staatsbürgerschaft her heterogener geworden; es wird auch von der Pluralisierung der Le- bensstile gesprochen. Aus Sicht der Wohnungsbaugesellschaften sind die Ansprüche der Menschen an das Wohnen über den eigentlichen Wohnraum hinausgewachsen. Auf der ande- ren Seite sind Selbstzwänge und Disziplinierung im Wohnverhalten lockerer geworden, da verbindliche Regeln des Zusammenlebens unklarer geworden sind. Die Folgerungen daraus: Wohnen und die Planung von Wohngebieten erfordert mehr Raum für Kommunikations- und Interaktionsprozesse. Das beinhaltet die produktive Auseinandersetzung zwischen Personen und Familien mit divergierenden Interessen und Gewohnheiten und die enge Kooperation und ständige Abstimmung aller am Projekt beteiligten Institutionen und Organisationen. Bereits vor Beginn der Bauplanung wurde von der Professur für anwendungsbezogene Soziologie, am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Wuppertal, eine "Studie zur vor- bereitenden Sozialplanung" erstellt. Die Zielsetzung: 1. die sozialplanerischen Angelegenhei- ten, d.h. die sozialwissenschaftlichen Aspekte des Zusammenlebens, zwischenmenschliche und Gruppenprozesse systematisch einbeziehende Planung und Organisation, in die Realisie- rung der Wohnanlage einzubeziehen; 2. auf der Basis einer Sozial- und Infrastruktur-Analyse Anforderungen an die Ausstattung des künftigen Wohngebietes zu formulieren; 3. eine ziel- gerichtete Belegungspolitik als Strategie, bestimmte "Zielgruppen" im sozialen Wohnungsbau so zu mischen, dass mutmasslich eine sozial verträgliche und möglichst wenig konflikthafte, ausgewogene Kombination entsteht. Schliesslich die Aufgabe, die Sozialplanung aus der Vorbereitungsphase in die laufende Koordination zwischen GWG, den Architekten, dem e- benfalls frühzeitig eingeschalteten Caritasverband und dem Stadtbetrieb Jugend & Freizeit der Stadt Wuppertal zu überführen. Negative Entwicklungen, die aus anderen sozialen Neu- bauwohngebieten hinlänglich bekannt sind, sollen bereits präventiv vermieden und eine posi- tive Identifikation der BewohnerInnen mit ihrem Wohngebiet erreicht werden. Dies erfordert eine komplexe Organisation, die Zeit, kommunikative Geduld und regelmäßige Beratungen aller Beteiligten im Sinne eines langfristigen Projektmanagement erfordert. Ein Projekt der 82 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

GWG (Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Wuppertal) in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Bergischen Universität Gesamthochschule Wuppertal, dem Caritasverband und dem Stadtbetrieb Jugend & Freizeit der Stadt Wuppertal. METHODE: Wesentliche Elemente dieses umfassenden Konzeptes: 1. von der GWG war von Anfang an eine gemeinwesenarbeiterische Begleitung der Belegungs- und der ersten Wohn- phasen vorgesehen - ein Nachbarschaftsbüro mit einer Vollzeit- und einer Teilzeitkraft (Sozi- alarbeiterin u. Sozialpädagogin) wurde eingerichtet; 2. die Mieter und Mieterinnen, Kinder und Jugendlichen wurden im Rahmen von Workshops "Planungsbeteiligung - Aussenraum und Innenspielfläche" bereits vor Bezug der Wohnungen als Kooperationspartner einbezogen, um bei den Planungen ihre Vorstellungen und Ideen einzubringen. (Im Hintergrund stand das Konzept der "nichtvollständigen Planung", bei dem es darum geht, einen Mittelweg zwischen notwendigen Festlegungen und Flexibilität für die Zukunft zu beschreiten); 3. die Entwick- lung eines MieterInnen-Mitwirkungs-Modells: pro Haus wurden sog. "SprecherInnen" ge- wählt, die entsprechende Beratungs- und Entscheidungsgremien bilden. Dabei handelt es sich um Mitsprache/ Mitentscheidungen bei allen für die Bewohner wichtigen Belangen, hausin- tern oder wohnblockübergreifend; bei Planungen und Absprachen mit der GWG, den Nach- barn, dem Nachbarschaftsbüro des Caritasverbandes, dem Beratungsteam der Universität Wuppertal etc. Mittlerweile haben sich die Verfahren institutionalisiert; im Nachbarschafts- büro findet Hausaufgabenbetreuung etc. statt, Mieterfeste werden organisiert; ein Förderver- ein "Jugendtreff" hat sich gebildet. Mit der Kooperation aller Projektbeteiligten ist eine sinn- volle Verknüpfung von Konzeptentwicklung und Realisierung gewährleistet; allerdings muss im Verlauf des Projektes immer wieder die Angemessenheit seiner Prämissen, aber auch des konkreten Vorgehens im Wohngebiet überprüft und ggf. angeglichen werden. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Wuppertal, FB B Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Professur für Soziologie und anwendungsbezogene Soziologie (Gausstr. 20, 42097 Wuppertal) KONTAKT: Leiter (Tel. 0202-439-2786, Fax: 0202-439-3679, e-mail: [email protected])

[118-F] Hellmer, Fritz, Dr.; Krüsemann, Markus, M.A. (Bearbeitung); Krumbein, Wolfgang, Prof.Dr. (Leitung): Regionale Restrukturierungsdynamik institutioneller Pflege im Spannungsfeld zwischen Wettbewerb und Kooperation: Entwicklung der Akteurstrukturen nach Einführung der Pflegeversicherung

INHALT: Die Organisation des Pflegesystems in Deutschland ist mit der Einführung der Pflege- versicherung weitreichenden Veränderungen unterworfen worden. Neben finanziellen Neue- rungen ist aus sozialpolitischer Perspektive die inhaltliche Zielsetzung von Interesse: Der Ge- setzgeber verfolgt die ehrgeizige Konzeption, auf der Basis einer Rationierung von Pflege- dienstleistungen die Verbesserung der Lebenslage Pflegebedürftiger durch ein System der "geteilten Verantwortung" sicherzustellen. Pflege soll durch eine Vielzahl von involvierten Akteuren gewährleistet werden, denen ein eigenverantwortliches Bemühen um Kooperation auf der Grundlage eines regulierten Wettbewerbs abverlangt wird. Das explorativ angelegte Forschungsvorhaben geht von der Fragestellung aus, wie sich die Akteurstrukturen im Feld der ambulanten und stationären Pflegedienstleistungen im Rahmen der vergleichsweise offe- nen gesetzlichen Vorgaben reorganisiert haben und welche Detailformen das Spannungsver- hältnis zwischen Kooperation und Wettbewerb annimmt. Untersucht werden soll auch, ob soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 83 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

sich bestimmte Typen von Akteurkonstellationen identifizieren lassen und ob sich die eher gegensätzlichen regulativen Prinzipien durch spezifische institutionelle Konfigurationen ver- söhnen lassen. Der Fokus der Untersuchung liegt auf der kleinräumig-regionalen Ebene, als der für die Problembewältigung im Pflegesektor konstitutiven Ebene. Die Pflegedienstleister und ihr institutionelles Umfeld werden daher in Form von Einzelfallanalysen in vier Städten Niedersachsens untersucht, die unter vergleichbarem Handlungsdruck stehen. Mit einem an- schließenden Vergleich der zuvor typisierten Akteurkonstellationen sollen Vor- und Nachteile bestimmter Arrangements herausgearbeitet werden, auch um zu generalisierenden Aussagen über Erfolgsbedingungen und Hemmnisse auf dem Weg der Verschränkung von marktförmi- gem Wettbewerb und Kooperation zu gelangen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Niedersachsen METHODE: Methodisch beruht das Forschungsprojekt auf einem Mix aus qualitativer Primär- und Sekundäranalyse, deren Techniken in einem vierstufigen Prozess zur Anwendung kom- men: 1. Erschließung verfügbaren Datenmaterials durch Dokumentenanalyse; 2. Gewinnung neuen Datenmaterials mittels qualitativer Interviews; 3. Dokumentation und Analyse der Fallbeispiele; 4. Typenbildung und systematischer Fallvergleich. Untersuchungsdesign: Quer- schnitt DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse. Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 110; kommunale/ regionale und niedersächsische "Experten"; Auswahlverfahren: Schneeball). Se- kundäranalyse von Individualdaten; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2002-12 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Niedersachsen INSTITUTION: Institut für Regionalforschung e.V. an der Universität Göttingen (Humboldtallee 15, 37073 Göttingen) KONTAKT: Institution (Tel. 0551-39140-48, Fax: 0551-39140-49, e-mail: [email protected])

[119-L] Höpflinger, Francois: Age Report 2004: Traditionelles und neues Wohnen im Alter, Zürich: Seismo Verl. 2004, 171 S., ISBN: 3-03777-004-X

INHALT: "Bei den Wohnformen für ältere Menschen zeigen sich klare Wandlungen. Die Mög- lichkeiten beschränken sich heute nicht mehr auf die Alternativen "Daheim oder im Heim". Neben traditionellen Wohnformen geraten neue, innovative Modelle in den Blickpunkt. In diesem Buch werden verschiedene Wohnmöglichkeiten für die späteren Lebensphasen darge- stellt und diskutiert. Sie reichen vom privaten Wohnen aktiver, gesunder Menschen bis zu be- treuten Wohngruppen für Pflegebedürftige. Grundlage der Publikation ist eine Untersuchung zu Wohnwünschen und Wohnperspektiven älterer Menschen in der deutschsprachigen Schweiz. Reportagen und Fotos illustrieren die Vielfältigkeit aktueller Lebensformen." (Au- torenreferat)

[120-F] Hörmann, Tina, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Pflüger, Frank, Dr. (Leitung): IProS - Innovative Projekte im Städtebau

INHALT: Seit August 2002 präsentieren wir im Auftrag des Bundesbauministeriums auf der Website http://www.werkstatt-stadt.de/ipros/ innovative Städtebau-Projekte aus ganz Deutschland, die eine nachhaltige Siedlungsentwicklung unterstützen. Die beispielgebenden 84 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

Projekte werden in einer Datenbank erfasst, ausgewertet und in Text und Bild vorgestellt. Die Idee: Durch Informations- und Erfahrungstransfer von der innovativen Ausnahme zur zu- kunftsfähigen Regel! Es werden zur Zeit etwa 96 Projekte vorgestellt (Stand: Dezember 2004). Diese zeigen das breite Spektrum der zugrunde liegenden städtebaulichen Handlungs- felder: 1. Haushälterisches Bodenmanagement; 2. vorsorgender Umweltschutz; 3. stadtver- trägliche Mobilitätssteuerung; 4. sozialverantwortliche Wohnungsversorgung; 5. standortsi- chernde Wirtschaftsförderung; 6. integrierte Stadtentwicklung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die Projektdarstellungen sind von Umfang und Struktur auf einen großen Interes- siertenkreis abgestimmt. Eine übersichtliche Vorstellung der Konzepte und des Innovations- gehaltes bieten einen gezielten Zugang. Im Vordergrund stehen der sachliche, räumliche und zeitliche Kontext, wesentliche Projektelemente, Ziele und Maßnahmen sowie Innovation und Problemlösungspotenzial. Zur weiteren individuellen Vertiefung von Einzelaspekten und zur Unterstützung des Transfergedankens stehen zu jedem Projekt weitere Informationsangebote zur Verfügung: Quellen, Akteure und Weiterführendes (Materialien, Literatur, Links). Eine komfortable Suchmaschine erleichtert die gezielte Identifikation bestimmter Projekttypen. DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, standardisiert. Gruppendiskussion. Aktenanaly- se, standardisiert. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe unter: http://www.werkstatt-stadt.de/ipros/ . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-08 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 02 Fak. für Architektur, Lehrstuhl für Pla- nungstheorie und Stadtplanung (52056 Aachen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0241-80-8308, e-mail: [email protected])

[121-F] Jaeckel, Monika, Dipl.-Soz. (Bearbeitung): Nachbarschaftsentwicklung eines neuen Stadtteils in Arnheim (Holland)

INHALT: Das Niederländische Bau-Ministerium unterstützt innovative Ideen. Deshalb vergibt es Machbarkeitsstudien zu alternativer Stadtentwicklung. Bei dem vorliegenden Projekt geht es um eine Machbarkeitsstudie, um ein neues Stadtviertel auf der Basis von Nachbarschaftshilfe aufzubauen. Gefördert werden sollen Integration und sozialer Zusammenhalt im sozialen Nahraum (unter Einbeziehung von Zuwanderern) als Ausgangsbasis für Städtebau und Stadt- entwicklung in einem Arnhemer Stadtteil (Bauland). In diesem Projekt sollen auch Themen und Ansätze ausdifferenziert und weitergeführt werden, die in dem DJI Projekt "Der soziale Nahraum in seiner Integrationsfunktion für Familien ausländischer Herkunft" entwickelt wurden. Die Gesamtresultate werden in einem Fortbildungsheft für kommunale Beamte pub- liziert, um ihnen die Fähigkeiten zur Anerkennung und zur Unterstützung von Selbsthilfepro- jekten zu vermitteln. GEOGRAPHISCHER RAUM: Arnheim (Holland) METHODE: Zwei Themen werden in Teilstudien ausgearbeitet: Unter dem Thema "gleichwerti- ge Zusammenarbeit" wird der bessere Einsatz von Selbsthilfe zum allgemeinen gesellschaftli- chen Nutzen und für eine gute Zusammenarbeit zwischen Behörden und Selbsthilfegruppen entwickelt. Beste Nachbarschaften werden nicht am grünen Tisch entworfen, sondern entste- hen vor Ort. Deshalb soll ein neuer Stadtteil nicht erst am Ende des Planungsprozesses eine "Community" bekommen, sondern es soll damit anfangen. 1. Gleichwertige Zusammenarbeit: Studie über die gesetzlichen Rahmenbedingungen, Studie über die organisatorischen Struktu- ren, Stadtteilstudie, Pionierstudie: Studie über mögliche Initiatoren, Gesamtauswertung in soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 85 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

Form eines Ausbildungsheftes für Gemeinden. 2. Die besten Nachbarschaften werden nicht entworfen, sondern sie entstehen: Studie über ein Mütterzentum/ Familienzentrum, Studie über Internationale Gärten, Studie über ein Fortbildungsinstitut (Grassroots Academy) zur Zertifizierung von informellem Lernen, Studie über Möglichkeiten einer temporären Sied- lung, Entwicklungsplan des neuen Stadtteils, Studie über Nachbarschaftsbetriebe - "Close to home services", Studie über Spargruppen und alternative Finanzierungssysteme, Studie über die Organisationsweisen von Eigenbauinitiativen, erste Ideen zur Umsetzung VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Not the chicken, not the egg, but the nest! Newsletter, No. 1-14. Apr. 2003 bis Juli 2004 (zu beziehen per mailinglist unter: [email protected]).+++Weiter Arbeitspapiere über DJI-homepage ( http://www.dji.de ). ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-02 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: MI- NE (Mütterzentren Internationales Netzwerk) FINANZIERER: Auftraggeber; Min. f. Volks- Wohnungsbau, Stadtplanung u. Umweltschutz (NL) INSTITUTION: Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Familie und Familienpolitik (Postfach 900352, 81503 München) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 089-62306-253, Fax: 089-62306-162, e-mail: [email protected])

[122-L] Kaltenbrunner, Robert: Habitat - ein retroaktives Manifest: das Wohnen zwischen kulturspezifischen Mustern und cartesianischer Rationalität, in: Die Alte Stadt : Vierteljahreszeitschrift für Stadtgeschichte, Stadtsoziologie, Denkmalpflege und Stadtentwicklung, Jg. 31/2004, H. 3, S. 182-198 (Standort: UB Bonn(5)-Z76/259; UuStB Köln(38)-XE00307; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag befasst sich mit dem Wohnen und seinerbaulich-räumlichen Gestalt. Aus- gehend von der Annahme, dass beide Formen zwischen tief verinnerlichten kulturspezifi- schen Mustern und der cartesianischen Rationalität der Moderne oszillieren, wird herausgear- beitet, dass sich der Inhalt der Wohnkultur, nämlich das Haus/die Wohnung als tief sitzendes Symbol, als Vermittlung von innen und außen, im Laufe der Geschichte nicht substantiell verändert hat. Das bürgerliche Familien- und Wohnmodell des 19. Jahrhunderts gilt heute noch als "hegemoniales Kulturkonzept". Die in diesem Modell implizierten Vorstellungen von Lebensqualität haben sich bis heute als außerordentlich attraktiv erwiesen. Der Beitrag gibt einen historischen Überblick über Wohnformen, über die Wohnungs- und Familienpoli- tik des 19. Jahrhunderts (Arbeiterwohnungen) sowie über architektonische und wohnungs- baupolitische Vorstellungen im beginnenden 20. Jahrhundert bis hin zum sozialen Woh- nungsbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Dabei werden auch Perspektiven des Wohnungsbaus und der Architektur tangiert. Während bis in die 70er Jahre der Wohnungsbau einem Fordisti- schen Konzept folgte und sich Architekten an der Durchschnittsfamilie orientierten, zwingt der Wandel gesellschaftlicher Rahmenbedingungen (z.B. sinkende Bevölkerungszahl, kleine Haushalte) heute zu einem Umdenken. (ICH)

[123-L] Kirschbaum, Berthold: Sporttreiben und Sportverhalten in der Kommune: Möglichkeiten der empirischen Erfas- sung des lokalen Sportverhaltens als Basis kommunaler Sportstättenentwicklungsplanung, (Münsteraner Schriften zur Körperkultur, Bd. 43), Münster: Lit Verl. 2003, IX, 244 S., ISBN: 3- 8258-7225-4 (Standort: ULB Münster(6)-3C28885)

86 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

INHALT: Die Studie zielt auf die Darstellung und Erweiterung bisheriger Erhebungsverfahren zur Erfassung kommunalen Sportbedarfs und stellt zugleich Ansätze zur Methodendiskussion vor. Die Durchführung und Auswertung von Bedarfsanalysen in der kommunalen Sportstät- tenentwicklungsplanung ist eines der Hauptinteressen der Studie. In den Mittelpunkt tritt hierbei die Darstellung der Veränderung von Sportverhaltensparametern, wie sie mittels Trendanalysen festgestellt werden können. Im Anschluss an eine Strukturierung des Objekt- bereichs "Sportverhalten" werden die extrahierten Indikatoren auf Merkmalsdimensionen zu- rückgeführt und dienen zur Erstellung eines Erhebungsinstrumentariums. Ihre Validität, Reli- abilität und prognostische Aussagekraft werden an einer mehrjährigen Feldstudie getestet. Hierbei handelt es sich um die Münsteraner Sportverhaltensstudien der Jahre 1991, 1997 und 1999, die auf Grund ihres Längsschnittdesigns Einblicke in die dynamische Entwicklung der Sportinteressen der Bürger einer Kommune gewähren und eine wichtige Grundlage für die Konzeption zukunftsorientierter Sportentwicklungsplanungen darstellen. (ICE2)

[124-L] Klein, Gabriele: Marathon, Parade und Olympiade: zur Festivalisierung und Eventisierung der postindus- triellen Stadt, in: Sport und Gesellschaft : Zeitschrift für Sportsoziologie, Sportphilosophie, Sportökonomie, Sportgeschichte, Jg. 1/2004, H. 3, S. 269-280

INHALT: "Der Text zielt auf eine stadtsoziologische Fundierung aktueller urbaner Bewegungs- kulturen. Die gängige Annahme sportsoziologischer Befunde ist, jugendliche Bewegungskul- turen als Phänomen der Großstadt oder als eine Gegenbewegung zu der Funktionalität der modernen Städte auszuweisen. Demgegenüber wird hier die These entfaltet, dass die postin- dustrielle Stadt für die Eventisierung und Festivalisierung der Bewegungs- und Sportkulturen erst die sozialräumlichen Bedingungen bereit gestellt hat. Zentrale Vorgänge waren hierbei die Theatralisierung und Musealisierung des öffentlichen Raumes sowie die ästhetische Um- deutung des spezifisch modernen Konzeptes einer normativen Urbanität. Die Argumentati- onsfigur wird über die Zusammenführung zweier soziologischer Diskursfelder, die Stadtso- ziologie und der Bewegungs- und Sportsoziologie entfaltet. Zunächst werden die sich zum Teil ergänzenden, zum Teil widersprüchlichen jüngeren Trends der Stadtentwicklung syste- matisch aufgearbeitet. In einem zweiten Schritt werden sie dann ins Verhältnis zu den vorlie- genden sportsoziologischen Befunden städtischer Bewegungskulturen gesetzt." (Autorenrefe- rat)

[125-L] Klingspon, Jennifer; Pilk, Sylke; Tober, Christoph; Veen, Floris van: Modelle genossenschaftlichen Wohnens: das "Projekt Mühlenweg", in: Soziale Probleme, Jg. 15/2004, H. 1, S. 96-113 (Standort: UuStB Köln(38)-XG07368; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der Beitrag beschreibt die Ergebnisse eines Modellversuchs an der Universität Biele- feld zur Kooperation mit Institutionen, die als Organisationen der beruflichen Praxis direkt mit der Bearbeitung sozialer Probleme befasst sind. In diesem Projekt geht es nicht nur um die exemplarische Anwendung soziologischer Analysefähigkeiten, sondern auch um deren praktische Umsetzung in der Entwicklung von Konzeptionen und Beratung. Als ein weiterer Kooperationspartner konnte eine Organisation gewonnen werden, die als Privatunternehmen auf dem Gebiet der Analyse und Beratung im Bereich der Sozialplanung über umfangreiche soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 87 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

praktische Erfahrungen verfügt und die von einem ehemaligen Absolventen der Fakultät ge- leitet wird, der über einen Lehrauftrag in das Projekt eingebunden wurde. Das Projekt war zunächst auf ein Semester angelegt und sollte am Ende einen Bericht über die Probleme und Bedürfnisse in einem Wohngebiet in der Nähe von Bielefeld vorlegen. Eine Gruppe unter- suchte die Lebensbedingungen, Probleme und Bedürfnisse der Bewohner der Genossen- schaftseinrichtungen, eine zweite Gruppe die Einbettung der Wohnanlage in das gesamte Stadtviertel und die Nachbarschaft, während die dritte Gruppe sich der Infrastruktur sowie den Wahrnehmungen der Wohnanlage durch relevante lokale - auch kommunalpolitische - Akteure widmete. (ICA2)

[126-F] Krosse, Susanne, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Macha, Hildegard, Prof.Dr.; Zibell, Barbara, Prof.Dr. (Betreuung): Neue Wohnkonzepte für "neue" Lebensformen

INHALT: Die Standard-Raumprogramme im Wohnungsbau entsprechen nicht mehr der Vielfalt und Dynamik der "neuen" Lebensformen ihrer BewohnerInnen. Höhere Anforderungen an die Wohnqualität, stark differenzierte Nachfragerprofile durch vielfältige Lebensformen und weitgehend entspannte Wohnungsmärkte stellen neue Herausforderungen an die Wohnungs- angebote der Zukunft. Die gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt eine Zunahme an vielfältigen Lebensformen. Alleinerziehende, Stieffamilien, Living-Apart-To- gether, Singles, Paare, usw... "Neue" Lebensformen abseits der Normalfamilie werden von immer mehr Menschen gelebt und sie werden nicht mehr als Notlösung angesehen, sondern aktiv angestrebt und gestaltet. Um solche Wohnbedürfnisse zu befriedigen, müssen neue ganzheitliche Wohnkonzepte entwickelt werden. Die Homepage der Dissertation kann unter http://www.arcwohn.de abgerufen werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Die theoretischen Grundlagen der Studie beschäftigen sich mit den Lebensbedin- gungen, die das Wohnen heute prägen und einer systemischen Analyse von neun verschiede- nen Lebensformen. Ein "Best-Practice-Katalog" von ca. 15 innovativen Projekten schlägt die Brücke zwischen Theorie und wohnungswirtschaftlicher Praxis. Es werden Wohnkonzepte entwickelt, die Raum geben für gruppenspezifische Bedürfnisse vielfältiger Lebensformen. Ziel der Studie ist die Entwicklung von Konzepten, mit denen PlanerInnen und Wohnungs- wirtschaft auf den Wandel der Lebensformen reagieren können. Untersuchungsdesign: Stich- probe innovativer Wohnprojekte mit unterschiedlichen Zielsetzungen DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 4; Vertreter der Wohnungswirtschaft). Standardisierte Be- fragung, face to face (Stichprobe: 11; insgesamt 15 Personen -Bewohner und/ oder Organisa- toren von innovativen Wohnprojekten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2001-12 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Evangelisches Studienwerk e.V. Villigst INSTITUTION: Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehr- stuhl für Pädagogik mit Berücksichtigung der Erwachsenenbildung und außerschulischen Ju- gendbildung (Universitätsstr. 10, 86135 Augsburg); Universität Hannover, FB Architektur, Institut für Geschichte und Theorie Abt. Planungs- und Architektursoziologie (Herrenhäuser Str. 8, 30419 Hannover) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07351-189297, e-mail: [email protected])

88 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

[127-L] Matthiesen, Ulf (Hrsg.): Stadtregion und Wissen: Analysen und Plädoyers für eine wissensbasierte Stadtpolitik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 342 S., ISBN: 3-8100-3950-0

INHALT: "Die Wissensgesellschaft ist in aller Munde. Was aber bedeutet sie für unsere Städte? Perspektivenreich erkundet der Band Möglichkeiten und Schwierigkeiten. Der Produktions- faktor Wissen durchdringt immer weitere Gesellschaftsbereiche. Die faktischen Raumwir- kungen dieses Prozesses sind dagegen weiterhin unklar. Vor diesem Hintergrund untersuchen die Beiträge des Bandes Prozesse der Koevolution von Wissen und Stadtregion. Ziel ist, Möglichkeiten und Schwierigkeiten neuer wissensbasierter Formen der Stadtpolitik zu be- stimmen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulf Matthiesen: Wissen in Stadtregionen. Forschungsresultate und Streitfragen, Orientierungswissen und Handlungsoptionen (11-28); Klaus R. Kunzmann: Wissensstädte: Neue Aufgaben für die Stadtpolitik (29-41); Helmuth B. Berking: Typen der Globalisierung lokaler Wissensbestände (43-52); Daniela Ahrens: Stadt und Region in der Wissensgesellschaft (53-63); Ulf Matthiesen/ Hans-Joachim Bürkner: Wis- sensmilieus - Zur sozialen Konstruktion und analytischen Rekonstruktion eines neuen Sozial- raum-Typus (65-89); Stefan Krätke: Kreatives Wissen in stadtregionaler Perspektive - Me- dienwirtschaft im Metropolenraum Berlin (93-107); Peter Franz: Innovative Milieus in osteutschen Stadtregionen: 'sticky places' der kreativen Klasse? (109-122); Manuela Wolke/ Suntje Schmidt: Berlin und München als Standorte wissensintensiver Dienstleister - Verflech- tungsmuster, Interaktionsstrukturen und metropolitane Standortanforderungen (123-147); Gerd Bender: mode 2 - Wissenserzeugung in globalen Netzwerken? (149-157); Hans-Jo- achim Bürkner: Wissensmilieus und Kompetenznetzwerke mit heterogenen Ortsbezügen - Herausforderungen für eine irritierte Stadtpolitik (159-169); Marcel Schmidt: Wissensmilieus in Jena. Innovationsdynamiken und Kontrastfälle (171-189); Werner Rietdorf: Disparitäten zwischen schrumpfenden und wachsenden Städten in Ost- und Westdeutschland - sowie ihre Querbezüge zu differenzierenden Wissensbasierungsdynamiken (193-221); Adalbert Behr: Universitäts- sowie Forschungs- und Entwicklungsstandorte als Faktoren der stadtregionalen Entwicklung (223-250); Manfred Kühn: Wissen schafft Stadt. FuE-basierte Siedlungsent- wicklung in deutschen Stadtregionen (251-267); Klaus Brake: Berlin: Stadt des Wissens - Optionen und Handlungsansätze (269-276); Gernot Grabhner: Die Nachbarschaft, die Stadt und der Club: Wissensmilieus in Projektökologien (279-292); Thomas Knorr-Siedow/ Catali- na Gandelsonas: Lokales Wissen in Stadt- und Quartiersentwicklung (293-307); Heidi Fich- ter/ Petra Jähnke/ Thomas Knorr-Siedow: Governance Capacity für eine wissensbasierte Stadtentwicklung (309-336).

[128-F] Müller, Sven, M.A. (Bearbeitung); Haase, Knut, Prof.Dr. (Betreuung): Bestimmung optimaler Schulstandorte bei Berücksichtigung von Reisezeiten

INHALT: Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung - insbesondere in den neuen Bundesländern - und den damit verbundenen Überkapazitäten von schulischen Einrichtungen, gilt es ein mathematisches Entscheidungsmodell zu entwickeln mit Hilfe dessen der optimale Zeitpunkt in Hinblick auf die Bevölkerungsprognose und der optimale Schulstandort in Hin- blick auf minimale Reisezeiten der Schüler für eine Schulschließung gefunden wird. GEO- GRAPHISCHER RAUM: Dresden METHODE: Standortmodell mit implementiertem Modal-Split-Modell zur Bestimmung der Verkehrsmittelwahl und den damit verbundenen Reisezeiten. Gleichzeitig wird eine Gravita- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 89 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

tionsfunktion integriert, welche die Verteilung der Schüler auf die verbleibenden Schulen be- schreibt. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 15.000; Dresdner Schüler). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (gesamt Dresden; Herkunft der Da- ten: kommunale Statistikstelle; Auswahlverfahren: total). ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Technische Universität Dresden, Fak. Verkehrswissenschaften, Institut für Wirt- schaft und Verkehr Professur für BWL, insb. Verkehrsbetriebslehre und Logistik (01062 Dresden) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0351-46336797, e-mail: [email protected])

[129-L] Muschwitz, Christian; Schuler, Dieter; Monheim, Heiner: Forschungsexpertise Infrastrukturanpassung bei Bevölkerungsrückgängen: Abschlussbe- richt an das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung ; ExWoSt-Themenfeld "Stadtent- wicklung und Stadtverkehr", (TAURUS-Diskussionspapier, Nr. 7), Trier 2002, 137 S., ISBN: 3- 931653-15-3 (Graue Literatur; URL: http://www.uni-trier.de/taurus/pdf/diskussionspapier7.pdf)

INHALT: Vor dem Hintergrund eines bevorstehenden demographischen Wandels in Deutschland zeigt die Forschungsexpertise für Räume, die von Bevölkerungsrückgängen betroffen sind, Handlungsansätze auf, mit denen Infrastrukturen der Bereiche Verkehr, Soziales, Versorgung und Kultur angepasst werden können. Die Studie, die im Zeitraum von Januar 2002 bis Sep- tember 2002 durchgeführt wurde, basiert auf Sekundäranalysen und Expertengesprächen. In einem ersten Schritt werden für die vorgegebenen Raumkategorien (ländliche und altindus- trielle Regionen sowie Städte bzw. Großwohnsiedlungen) die am stärksten betroffenen Räu- me in Deutschland identifiziert. In einem zweiten Schritt wird in Literatur, Datenbanken und Internet nach bereits bekannten Maßnahmen und Konzepten zur Infrastrukturanpassung ge- sucht. Im Folgenden werden diese dann auf ihre Eignung für den Kontext dieser Expertise und auf ihre Bewährtheit sachlogisch geprüft. Parallel werden die Strategien, die hinter den Maßnahmen und Konzepten liegen, identifiziert. In einem dritten Schritt entsteht sodann eine Liste von Maßnahmen und Konzepten, welche verschiedenen Strategien zugeordnet sind. Da- zu gehören die Aspekte (1) Soziales, (2) Kultur, (3) Versorgung und (4) öffentlicher Verkehr. Diese Punkte sind gemeinsam mit Überlegungen zu Raumkategorien und der Implementation der Strategien, Maßnahmen und Konzepte Thema der Expertengesprächen, deren Ergebnisse in einem vierten Schritt präsentiert werden. In den beiden nachfolgenden Schritten wird schließlich die Umsetzung der Maßnahmen für die Bereiche Soziales, Kultur, Versorgung und öffentlicher Verkehr beschrieben. Für jede Maßnahme wird die räumliche Einsatzebene genannt und es werden die zu erwartenden Effekte skizziert. Weiterhin werden Umsetzungs- voraussetzungen benannt und Handlungsempfehlungen gegeben. In diese Beurteilungen flie- ßen eigene Befunde, Rechercheergebnisse und Ergebnisse der Expertengespräche gleicher- maßen mit ein. (ICG2)

[130-F] Polinna, Cordelia; Konter, Erich; Altrock, Uwe (Bearbeitung); Bodenschatz, Harald, Prof.Dr. (Leitung): Postmoderner Städtebau seit den 80er Jahren: Remake der "Europäischen Stadt" am Bei- spiel von Berlin und London

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INHALT: Analyse der Karriere des kulturellen Konstrukts Europäische Stadt im städtebaulichen Diskurs am Beispiel der deutschen und britischen Debatte; Analyse der grossen städtebauli- chen Projekte in den Beispielstädten London und Berlin und Untersuchung der Wirkung die- ser großen städtebaulichen Projekte für die Zukunft der europäischen Stadt. ZEITRAUM: seit den 80er Jahren GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, London METHODE: Im Vordergrund der eigenen Forschung stand die Darstellung und Interpretation von übergreifenden Planungen und städtebaulichen Projekten, die zu gestalterischen, funktiona- len, symbolischen und sozialen Veränderungen der Großstadtzentren von London und Berlin beitrugen. Darüber hinaus wurde nach der Trägerkonstellation wie nach den erwünschten bzw. realen Adressaten dieser Projekte gefragt. Untersucht wurde weiter, wie diese Verände- rungen medial vermittelt, legitimiert bzw. gefördert wurden - durch bildmächtige Diskurse und Events, in der Öffentlichkeit wie in der Fachöffentlichkeit. Um die Bedeutung der Pla- nungen und städtebaulichen Projekte besser einschätzen zu können, wurden sie in den Rah- men der politischen, sozialen und ökonomischen Hintergründe der beiden Städte eingeordnet, der aber nicht Gegenstand eigener Forschung war. Folgende Arbeitsweisen kamen zur An- wendung: Beobachtung der Orte, der Nutzungen und Nutzer zu verschiedenen Tageszeiten; Bestandsaufnahme von Baustruktur, Nutzungen, städtebaulichen Besonderheiten und städte- baulicher Brüche; Interviews mit Akteuren soweit zur Vertiefung der Informationen erforder- lich; Besuch von Institutionen und Fachverbänden, die maßgeblich an der Städtebaudebatte beteiligt sind; Fotodokumentation; Auswertung von Selbstdarstellungen der Projektträger, von Planwerken und Informationsmaterialien der beiden Stadtverwaltungen und von bereits vorhandener Literatur zu den Themen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Altrock, Uwe: Büroflächen in Berlin: Stadtentwicklung und Poli- tik. Berlin: Reimer 2003. ISBN 3-496-01285-4.+++Bodenschatz, Harald: Fundus am Tache- les: mit einem neuen Quartier feiert der 'New Urbanism' Premiere im Zentrum von Berlin. in: Bauwelt, 2003, H. 8.+++Ders.: Begriff und Perspektiven des Stadtumbaus/ Urban conversion - concepts and perspective. in: architektur aktuell, 2003, 6.+++Ders.: Begriff und Perspekti- ven des Stadtumbaus/ Urban conversion - concepts and perspectives in: Boeckl, Matthias (Hrsg.): Stadtumbau/ Urban conversion: recent international examples. Edition Architektur aktuell, Bd. 4. Wien: Springer 2003. ISBN 3-211-83850-3.+++Ders.: Traditional urbanism in contemporary practice. in: StadtBauwelt, 2003, 158.+++Bodenschatz, Harald; Fischer, Fried- helm: The prince's foundation. in: StadtBauwelt, 2003, 158.+++Polinna, Cordelia: South Bank London: Stadtumbau am Südufer der Themse/ Urban renewal on the South Bank of the Thames. in: architektur aktuell, 2003, 6.+++Dies.: South Bank London: Stadtumbau am Südufer der Themse/ Urban renewal on the South Bank of the Thames. in: Boeckl, Matthias (Hrsg.): Stadtumbau/ Urban conversion: recent international examples. Edition Architektur aktuell, Bd. 4. Wien: Springer 2003. ISBN 3-211-83850-3. ART: gefördert BEGINN: 2002-02 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft, Institut für Soziologie Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie (Franklinstr. 28-29, FR 2-5, 10587 Berlin) KONTAKT: Leiter (Tel. 030-314-25433, Fax: 030-314-23148, e-mail: [email protected])

soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 91 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

[131-L] Poschardt, Ulf: Arbeit am Mythos: Stadtteilkultur als globale Kultur, in: Marcus S. Kleiner, Hermann Strasser (Hrsg.): Globalisierungswelten : Kultur und Gesellschaft in einer entfesselten Welt, Köln: Halem, 2003, S. 147-160, ISBN: 3-931606-65-1 (Standort: UuStB Köln(38)-30A4237)

INHALT: Gegenstand des Beitrags ist die Valorisierung der ehemaligen Stadtmitte von Berlin, die Stadtteilkultur von Berlin-Mitte, wo sich nach der Wiedervereinigung ein "junges, hippes, zugezogenes Bürgertum" ansiedelte. Seit Mitte der 1990er Jahre wurde dieses Viertel zum Inbegriff neudeutschen Hipstertums und avantgardistischer Eleganz. Ausdruck dieser kultu- rellen Innovation sind die elektronische Tanzmusik von Bands wie "Kraftwerk" und "Neu" und Bars wie das "WBM" mit ihrer spezifischen Ausformung des Spannungsfeldes zwischen Inklusion in die für Berlin Mitte typische Halböffentlichkeit und Exklusion derjenigen, die keinen Schlüssel für die "Wohnungsbar Mitte" besitzen. Mit der Eroberung eines Weltstadt- Status geht die Redefinition des Territoriums außerhalb von Berlin als Provinz einher. Seit 1999 kann von einem eindeutigen und unverwechselbaren Mitte-Look gesprochen werden, von einer Tracht als Uniform, die allerdings gleichzeitig das erste Verfallsdatum der Mitte- Kultur markiert: jeder Look wird früher oder später als out-dated gelten. Mit der Zunahme restaurativer Elemente bei gleichzeitiger Stagnation innovativer Dynamiken liegt die Zukunft der Mitte-Kultur in einer - rührenden oder schockierenden - Neo-Provinzialität. (ICE)

[132-F] Preis, Andreas, Dipl.-Soz.; Pfunfke, Thomas, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Schöne, Roland, Prof.Dr. (Leitung): Lernende Region - Bildungsforum Südwestsachsen

INHALT: In der I. Durchführungsphase der Lernenden Region "Bildungsforum Südwestsachsen" ist es gelungen, das träger- und bildungsbereichsübergreifende Netzwerk in der Region Süd- westsachsen, mit über 60 Partnereinrichtungen, weiter zu entwickeln und zu etablieren. Ge- mäß der Zielsetzungen im Antrag wurde in den vier Teilprojekten ein breites Spektrum an Maßnahmen zur Bildungsinformation und -beratung, Vernetzung der Bildungsakteure sowie spezifischen Bildungsangeboten entwickelt: Teilprojekt I. "Bürgerakademie Südwestsachsen und Haus der Bildung und Kultur" ist ein Bildungs- und Kulturnetzwerk, in dem u.a. Bil- dungsevents und Bildungsangebote an 9 Standorten entwickelt und erprobt werden (Sonntag- suni, Seniorenkolleg, Bürgerakademie u.a.). Teilprojekt II. "Grenzen lernend überwinden - Chance EU-Osterweiterung" hat zahlreiche Veranstaltungen zur interkulturellen Kommunika- tion und Begegnung im Grenzraum zur Tschechischen Republik durchgeführt und multime- dial aufbereitete Angebote zur Förderung des grenzübergreifenden Austauschs von Schüler/ Lehrern, Fachkräften und Unternehmen entwickelt. TP III. "Lernwerkstatt - Neue Wege der Berufsorientierung, Fachkräfteentwicklung und Förderung von Unternehmergeist in der Re- gion Südwestsachsen", hat Konzepte praxis- und unternehmensorientierter Lernformen er- probt und Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Orientierung (Jobkompass) und Fach- kräfteentwicklung umgesetzt. TP IV. "Netzwerk Lernförderung - Lernen ohne Benachteili- gungen" vernetzt Einrichtungen der schulischen und beruflichen Bildung in einem Kompe- tenzzentrum und entwickelt sozialpädagogische Konzepte zur stärkeren Bildungsbeteiligung behinderter, lernbenachteiligter und bildungsferner Menschen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Südwestsachsen; Regierungsbezirk Chemnitz und Grenzraum zur Tschechischen Republik METHODE: Um auf regionale Problemstellungen und die Anforderungen im Wettbewerb der Regionen adäquat reagieren zu können, sind in der Lernenden Region "Bildungsforum Süd- 92 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

westsachsen" innovative Strategien und Lösungsansätze entwickelt worden, um die Grund- voraussetzungen und Rahmenbedingungen für ein lebensbegleitendes Lernen zu schaffen und einen Beitrag zum Lebenslangen Lernen zu leisten. Besondere Beachtung wurde bei der Ent- wicklung des Netzwerkes der Förderung der Durchlässigkeit zwischen den Bildungsberei- chen, einer besseren Verzahnung von allgemeiner, politischer, kultureller und beruflicher Bil- dung und einer effektiveren Zusammenarbeit zwischen Bildungs-, Beschäftigungs- und Ar- beitsmarktpolitik, Wirtschaftsförderung sowie weiteren regionalen Akteuren gewidmet. Um die 5 Themenschwerpunkte: Information und Beratung zum Lebenslangen Lernen; Konzepte und Bildungsangebote zum Lebenslangen Lernen - Bürgerakademie Südwestsachsen; Nach- wuchs-/ Kreativitätsentwicklung; Grenzüberschreitende Bildungskooperation; Lernförderung für Menschen mit besonderen Bedarfen effektiv zu bearbeiten, wurde ein trägerübergreifen- des Netzwerk entwickelt sowie thematische bzw. regionale Arbeitsgruppen aufgebaut. Die- sem Netzwerk gehören mehr als 60 Bildungseinrichtungen, Kommunen und Vereine an. Es ist bildungsbereichsübergreifend angelegt und bietet sowohl für die Partner als auch für Ler- nende Dienstleistungen an. VERÖFFENTLICHUNGEN: Voigt, J.; Schöne, R.: Lebenslanges Lernen in Mitteldeutschland: Konferenzband zur Mitteldeutschen Konferenz am 19./20.02.2004 auf Schloss Wildeck in Zschopau. Chemnitz: Techn. Univ. 2004. ISBN 3-937487-03-6.+++Dies.: Grenzen lernend überwinden: Dokumentation zum Workshop Lernender Regionen mit grenzüberschreitenden Aktivitäten am 12./13.10.2004 in Chemnitz. Chemnitz: Techn. Univ. 2004. ISBN 3-937487- 04-2.+++Vielfältige Videodokumentationen zu Vorträgen und Veranstaltungen des "Bil- dungsforum Südwestsachsen". ARBEITSPAPIERE: Ergebnisdarstellung und Zwischenbericht für 2002/2003. ART: gefördert BEGINN: 2002-07 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung und Soziales -Europäischer Sozialfonds-; Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Professur für Er- wachsenenbildung und betriebliche Weiterbildung (09107 Chemnitz) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0371-531-4250, e-mail: [email protected])

[133-F] Rau, Andrea, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Topp, Hartmut H., Prof.Dr.ing. (Leitung): Niederflur-Haltestellen und Barrierefreiheit im ÖPNV

INHALT: Durch die Behindertengleichstellungsgesetze auf Bundes- und Länderebene wurde ein Paradigmenwechsel eingeleitet und ein weiterer wichtiger Schritt im Hinblick auf den rechtli- chen Rahmen für einen barrierefreien Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) gemacht. Viele Gebietskörperschaften, wie Landkreise und Kommunen, investieren nunmehr, ebenso wie die Mehrzahl der Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde verstärkt in einen barrie- refreien ÖPNV, um die in den Gesetzen enthaltenen Forderungen umzusetzen. Dabei spielen die Haltestellen - als Visitenkarte des ÖPNV - eine ganz besondere Rolle, denn ihre Gestal- tung und Ausstattung trägt wesentlich zu einem barrierefreien ÖPNV bei. Dies war der An- lass, die positiven Bestrebungen und Aktivitäten der Gebietskörperschaften und Verkehrsun- ternehmen zu erfassen und zusammenzustellen. Durch die durchgeführte Pilot-Studie bzw. weitere, derzeit laufende Erhebungen können die bislang geplanten und durchgeführten Maß- nahmen im Hinblick auf einen barrierefreien ÖPNV - speziell der Haltestellengestaltung - sowie der Mitwirkung von Behinderten(vertretungen) umfassend erfragt und analysiert wer- den. Die durchgeführten Maßnahmen und Aktivitäten im Bereich "barrierefreier" ÖPNV sind soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 93 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

sehr vielfältig, es gibt zahlreiche positive Beispiele. Es zeigt sich auch, dass es noch zahlrei- che Kommunen ohne Behindertenvertretung bzw. -beauftragten gibt; doch werden in vielen Fällen Verbände mitbeteiligt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-08 AUFTRAGGEBER: Profilbeton GmbH FINANZIE- RER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltpla- nung, Bauingenieurwesen, Fachgebiet Mobilität und Verkehr (Paul-Ehrlich-Str. 14, 67663 Kaiserslautern) KONTAKT: Leiter (Tel. 0631-205-2944, e-mail: [email protected])

[134-F] Rau, Andrea, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Topp, Hartmut H., Prof.Dr.ing. (Leitung): ADAC-Stichprobe: Barrierefreiheit in 16 deutschen Städten

INHALT: Für Menschen mit Behinderungen entwickeln sich alltägliche Situationen in Deutsch- lands Großstädten häufig zu kniffligen Hindernisläufen. Im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen 2003 untersuchte der ADAC deshalb in den größten Städten der 16 Bun- desländer, ob und wie sich mobilitätseingeschränkte Menschen im Alltag bewegen können. Die vorliegende Stichprobe belegt, dass trotz vieler guter Lösungen in zahlreichen deutschen Stadtzentren längst noch keine uneingeschränkte Mobilität für alle Behindertengruppen si- chergestellt ist. Ausgehend vom jeweiligen Hauptbahnhof der Stadt wurde aus Sicht eines Behinderten versucht, zentrale Einrichtungen des täglichen Bedarfs wie die Meldebehörde, ein Schwimmbad, ein Theater oder die Hauptpost selbstständig zu erreichen und auch in den Gebäuden selbst ohne fremde Hilfe mobil zu sein. Betrachtet wurden dabei die Themenberei- che Information, Verkehrsanbindung, Zugänglichkeit, Gestaltung öffentlicher Räume, Aus- stattung und Sicherheit. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-06 AUFTRAGGEBER: Allgemeiner Deutscher Auto- mobilclub e.V. FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltpla- nung, Bauingenieurwesen, Fachgebiet Mobilität und Verkehr (Paul-Ehrlich-Str. 14, 67663 Kaiserslautern) KONTAKT: Leiter (Tel. 0631-205-2944, e-mail: [email protected])

[135-F] Roick, Christiane, Dr.med.; König, Hans-Helmut, Prof.Dr. (Bearbeitung); Angermeyer, Matthias, Prof.Dr.med. (Leitung): Begleitforschung zur Erprobung eines regionalen Budgets für die psychiatrische Versorgung

INHALT: Ziel der Begleitforschung ist es, die mit der Einführung des Regionalen Psychiatrie- budgets (RPB) verbundene Veränderung der psychiatrischen Versorgungsstrukturen zu unter- suchen sowie die ökonomischen Auswirkungen des RPB für die jeweiligen Vertragsparteien zu analysieren und die Entwicklung der Versorgungsqualität im Modellzeitraum zu evaluie- ren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Schleswig-Holstein METHODE: Untersuchung der Kosten und der Effekte des Regionalen Psychiatriebudgets, einfa- che prä-post-Analyse anhand der Basisdokumentation sowie Kosteneffektivitäts-Analyse an- hand einer repräsentativen Stichprobe in der Modellregion und einer Vergleichsregion 94 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

VERÖFFENTLICHUNGEN: Deister, A.; Zeichner, D.; Roick, Chr.: Ein regionales Budget für die Psychiatrie. Erste Erfahrungen aus einem Modellprojekt. in: Psychoneuro, 30, 2004, S. 285-288. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-05 ENDE: 2007-12 AUFTRAGGEBER: Klinikum Itze- hoe Klinik für PsychiatrieKrankenkassen in Schleswig-Holstein FINANZIERER: Auftragge- ber INSTITUTION: Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Forschungsabteilung (Johannisallee 20, 04317 Leipzig) KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-972-4530, e-mail: [email protected])

[136-F] Roost, Frank, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Bodenschatz, Harald, Prof.Dr. (Betreuung): Stadtplanungsprojekte der globalen Medienindustrie - das Beispiel Sony

INHALT: Welche Rolle spielen Urban Entertainment Centers in den Vermarktungsstrategien globaler Medienkonzerne und wie gehen die Kommunen mit dieser planerischen Herausfor- derung um? Dienen Metropolen dabei der Medienindustrie als strategische Standorte, so wie die Global Cities der Finanzindustrie als Koordinationszentren der Globalisierung dienen? ZEITRAUM: 1990 bis 2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, New York, San Francisco, Tokyo METHODE: Ist Saskia Sassens Global-City-These auch auf die Standortwahl der globalen Me- dienindustrie anwendbar? VERÖFFENTLICHUNGEN: Sony Center Berlin - strategischer Standort eines globalen Me- dienkonzerns. in: Schäfer, Uta; Diller, Christian (Hrsg.): Wider die Globalisierungsangst! Berlin: Verl. für Wissenschaft und Forschung 1999.+++Corporate Image City: Sony-Groß- projekte in Berlin, San Francisco und Tokio. in: Stadtbauwelt, Jg. 91, 2000, 48.+++Metropolen als Standorte imageorientierter Großprojekte - das Beispiel Tokyo. in: Planungsrundschau, 2003, Nr. 8. ART: Dissertation BEGINN: 2000-10 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft, Institut für Soziologie Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie (Franklinstr. 28-29, FR 2-5, 10587 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-314-25971, e-mail: frank.roost@tu-berlin)

[137-L] Schäfers, Bernhard: Architektursoziologie: Grundlagen - Epochen - Themen, (Soziologie der Architektur, der Stadt und des Wohnens, Bd. 1), Opladen: Leske u. Budrich 2003, 224 S., ISBN: 3-8100-3877-6 (Stand- ort: UuStB Köln(38)-28A3856)

INHALT: Der vorliegende Band ist der erste einer zweibändigen Soziologie der Architektur, der Stadt und des Wohnens. Die Einführung vermittelt in drei Großkapiteln die Grundlagen einer Soziologie der Architektur, liefert einen Überblick über die Epochen seit 1800 und beschreibt die Themen- und Praxisfelder. Im Teil "Grundlagen" werden nicht nur die gemeinsamen Be- zugspunkte von Architektur und Soziologie herausgearbeitet - wie Raum und Symbol -, son- dern auch jene wissenschaftlichen Grundlagen erörtert, die für das Bauen unabdingbar sind. Im zweiten Teil, Epochen, werden die Veränderungen der Sozialstruktur seit der Doppelrevo- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 95 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

lution (Industrie und Politik) im Spiegel der wichtigsten Veränderungen architektonischer Sti- le und Auffassungen dargestellt. Der abschließende dritte Teil spricht von "Themen" im Sin- ne Georg Simmels, der zeigte, was unter Gesichtspunkten einer soziologischen Analyse von Raum, Symbol und Gegenständen sehr heterogener Art - Mode, Schmuck, Stil, Großstadt - alles zum Thema einer speziellen "Soziologischen Ästhetik" bzw. Soziologie der Architektur werden kann: Alles, was Element von Stil und Ästhetik, Bauen und Konstruktion ist, seien es Eingänge oder Fenster, Fassaden und Dächer, Treppen und Traufen, Raumhöhen und Raum- aufteilungen. Auch die technischen, ökonomischen und rechtlichen Elemente, wie die der Kommunikation und Partizipation und schließlich der Architektur als Beruf, sind Themen der Soziologie der Architektur. (ICA2)

[138-L] Schmutzer, Manfred E. A.: Soziologie und Architektur: Skriptum zur Vorlesung, Graz 2004, 211 S., ISBN: 3-901351-92-2 (Standort: UB Braunschweig(84)-3496-542; Graue Literatur)

INHALT: Der erste Teil des Skripts behandelt unter dem Titel "Was ist Gesellschaft?" Formen sozialer Interaktion, gesellschaftliche Existenzbedingungen und Kapital, den Ansatz der Cul- tural Theory, die Verteilungsstruktur des Kapitals sowie den Zusammenhang von Raum und Zeit mit gesellschaftlichen Strukturen. Im zweiten Teil geht es unter der Überschrift "Archi- tektur und Soziologie" zunächst um eine Klärung der Begriffe Bauen und Wohnen und im Folgenden um Geschichte und Entwicklungsphasen der Stadt von der Antike bis zur Postmo- derne. Der dritte Teil des Skripts ("Strukturierungsprozesse") greift in loser Form Theorien und Gedanken auf, die eher interdisziplinären Ursprungs sind. Hierbei handelt es sich um An- sätze aus der Geographie, der Demographie, der Volkswirtschaftslehre, der Stadtsoziologie und Stadtplanung, der Physik, der Raumsoziologie, der Biologie, der Psychologie, der Poli- tikwissenschaft und der Philosophie. Ergänzt wird die Darstellung durch Kurzbiographien von Architekten und Soziologen. (ICE)

[139-F] Schröder, Anke, Dipl.-Ing.; Klünder, Michael, Dr.rer.pol. (Bearbeitung); Zibell, Barbara, Prof.Dr.Dr. (Leitung): Gender Mainstreaming im Wohnungswesen

INHALT: Gender Mainstreaming (GM) als erklärtes Ziel der Bundesregierung ist in allen Politik- bereichen, Handlungen und Maßnahmen zu berücksichtigen. Entsprechend soll diese Strate- gie künftig auch in wohnungspolitische Aktivitäten der Bundesregierung integriert werden. Dazu besteht Bedarf an Informationen darüber, ob und ggf. wie sich bestimmte wohnungspo- litische Entscheidungen auf die Lebensverhältnisse der Geschlechter unterschiedlich auswir- ken bzw. wie Gender Mainstreaming zukünftig im Wohnungswesen implementiert und weiter ausgebaut werden kann. Mit dem Forschungsprojekt sollen auf der Basis einer Bestandsauf- nahme in einer ersten Phase wesentliche Themenfelder für den Bereich Gender Mainstrea- ming im Wohnungswesen identifiziert und analysiert werden. Damit einhergehen soll die Ausweisung von konkreten relevanten Handlungsfeldern für die öffentliche Verwaltung im Bereich des Wohnungswesens. Auf den Ergebnissen der Bestandsaufnahme aufbauend soll in einer zweiten Phase geprüft werden, ob die Ergebnisse der Bestandsaufnahme eine tragfähige Grundlage für die Durchführung von Modellvorhaben im experimentellen Wohnungs- und Städtebau darstellen. Soweit dies der Fall ist, sollen dazu Konzepte entwickelt und auf ihre 96 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

Durchführbarkeit geprüft werden. Gegenstand dieser zukünftigen Modellvorhaben sollen konkrete Handlungsfelder und Maßnahmen der Wohnungspolitik sein, bei denen die Auswir- kungen wohnungspolitischer Entscheidungen auf das Verhältnis der Geschlechter verdeut- licht werden. Anhand konkreter Einzelthemen soll modellhaft gezeigt werden, wie eine Be- rücksichtigung der unterschiedlichen Anforderungen von Frauen und Männern bei woh- nungspolitischen Entscheidungen in der Praxis aussieht und erfolgreich gestaltet werden kann. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-10 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Hannover, FB Architektur, Institut für Geschichte und Theorie Abt. Planungs- und Architektursoziologie (Herrenhäuser Str. 8, 30419 Hannover) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0511-7623270, e-mail: [email protected])

[140-F] Schröder, Jana, M.A. (Bearbeitung); Rütten, Alfred, Prof.Dr. (Betreuung): Kommunale Sport(stätten)entwicklungsplanung. Evaluation eines Modellprojektes zur kommunalen Sportentwicklungsplanung

INHALT: Regionalplanung, als Planung der räumlichen Ordnung und Entwicklung einer Region, ist die Grundlage für eine nachhaltige Regionalentwicklung. Die Regionalplanung beinhaltet diverse Teilplanungen auf den verschiedenen Sektoren der Entwicklungsplanung. Sportent- wicklungsplanung spielt hier in Zukunft eine bedeutende Rolle. Studien zu aktuellem Sport- verhalten der Bevölkerung und der Sportstätten- sowie auch der Bewegungsraumsituation ei- ner Region oder Kommune beziehen sich bis auf wenige Ausnahmen auf Studien in den alten Bundesländern. Die Sport- und Bewegungsinfrastruktur ist in Ostdeutschland noch relativ un- erforscht. Aussagen der vorliegenden Studien lassen einen Unterschied in den neue n und al- ten Bundesländern vor allem im Bewegungsverhalten und in der bewegungsrelevanten Infra- struktur vermuten. Das Promotionsvorhaben soll mit der Erhebung von soziodemographi- schen, ökonomischen und sportplanungsrelevanten Daten einen Beitrag zur Aufklärung die- ses Unterschiedes leisten. Weiterhin sollen vor allem Aspekte der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitsdimension in einer engen Verflechtung mit den ökonomischen Merkmalen im Vordergrund stehen. Dabei werden Merkmale der sozialen Akzeptanz (Transparenz, Partizi- pation, Empowerment), soziale Gestaltungs- und Schutzziele genauso betrachtet wie auch die optimale Nutzung natürlicher Ressourcen für den Sport, die körperliche Aktivität und die Er- holung eines jeden in der Region. Bei der Bewertung der Ergebnisse des Modellprojektes nehmen ökonomische Indikatoren (Sportstättenmanagement) einen ebenso hohen Stellenwert ein. Innerhalb des Promotionsvorhabens soll Evaluationsforschung als Planungs- und Ent- scheidungshilfe für Entscheidungsträger verstanden werden. Auf dieser Grundlage ist die E- valuation von vorhandenen Planungsansätzen genau die Strategie, um Kommunen in der Ent- scheidung zu einem angemessenen, den lokalen Gegebenheiten angepassten Ansatz einer nachhaltigen Sportentwicklungsplanung zu unterstützen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bun- desrepublik Deutschland, insb. Ostdeutschland ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Promotionskolleg der Hans-Böckler-Stiftung an der TU "Nachhaltige Regional- entwicklung in Ostdeutschland" (09107 Chemnitz) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 09131-931904, e-mail: [email protected])

soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 97 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

[141-L] Siedentop, Stefan: Anforderungen an einen qualifizierten Stadtumbau in schrumpfenden Städten, in: Uwe Alt- rock, Dirk Schubert (Hrsg.): Wachsende Stadt : Leitbild - Utopie - Vision?, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 251-263, ISBN: 3-8100-4176-9

INHALT: Der Autor bezieht sich bei seinen Überlegungen zum Stadtumbau zum einen auf ver- fügbare Forschungsliteratur und zum anderen auf eigene Beobachtungen in ostdeutschen, primär sächsischen Städten. Er beschreibt zunächst die allgemeinen Prozesse der Schrump- fung als stadtentwicklungspolitische Realität und gibt einen Überblick über die Bevölke- rungsentwicklung in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern im Zeitraum 2000 bis 2020 nach der Raumordnungsprognose des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung (BBR). Er diskutiert anschließend die Anforderungen an einen qualifizierten Stadtumbau aus stadt- struktureller Sicht, die u.a. einen weitgehenden Verzicht auf Siedlungserweiterungen, eine räumliche Konzentration des Mitteleinsatzes und die Schaffung einer nachhaltigen Infrastruk- tur einbeziehen. Er skizziert darüber hinaus einige instrumentelle Wege des Stadtumbaus, die seiner Meinung nach z.B. einen frühzeitigen Diskurs über die Folgen der Schrumpfung, die Einrichtung von Monitoring-Systemen, eine faire Lastenverteilung sowie eine Weiterentwick- lung des rechtlichen Instrumentariums umfassen sollten. (ICI)

[142-F] Spieckermann, Holger, M.A. (Bearbeitung); Schubert, Herbert, Prof.Dr.phil.Dr.rer.hort.habil. (Leitung): Zwischenevaluation der Lernenden Region Netzwerk Köln

INHALT: Das Programm "Lernende Regionen - Förderung von Netzwerken" ist Teil des Akti- onsprogramms "Lebensbegleitendes Lernen für alle" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Gefördert werden seit dem Jahr 2002 der Auf- und Ausbau bil- dungsbereichs- und trägerübergreifender regionaler Netzwerke. In diesen Netzwerken sollen durch die Zusammenarbeit möglichst vieler Beteiligter (z.B. Bildungseinrichtungen, Betriebe, Sozialpartner, Jugendämter, Arbeitsämter, soziokulturelle Einrichtungen, lokale zivilgesell- schaftliche Projekte) innovative Maßnahmen im Bereich des lebensbegleitenden Lernens entwickelt, erprobt und verstetigt werden. Die "Lernende Region - Netzwerk Köln e.V." ver- folgt das Ziel, die Zusammenarbeit von Bildungsanbietern und -abnehmern in der Region Köln zu koordinieren und Transparenz auf dem regionalen Bildungsmarkt zu schaffen. Mit der Vernetzung und Kooperation von Bildungsanbietern aller Bereiche und von Wirtschafts- unternehmen soll es für die Kölner Bevölkerung leichter und attraktiver werden, sich Wissen anzueignen. Insgesamt soll die Qualität, Effektivität, Transparenz und Innovation der Ange- bote verbessert werden. Nach einer inzwischen zweijährigen Praxis steht eine Zwischeneva- luation des Netzwerks Lernende Region Köln an. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht die Leitfrage, ob im Rahmen der bisherigen Vernetzungen bereits nachhaltige Wirkungen und nachhaltige Strukturen entstanden sind. Die Untersuchungsfragen sind im Einzelnen: Wie viele der beteiligten Akteure sind in thematischen Vernetzungen engagiert? Wie lässt sich die Aufbauorganisation des Netzwerks nach 2 Jahren wirklichkeitsgerecht abbilden? Welches Output und welches Outcome haben die Netzwerkprozesse der Lernenden Region Köln im Laufe der vergangenen beiden Jahre erbracht (erstens auf der Ebene der inhaltlichen Pro- grammierung von Bildung in der Region Köln, zweitens auf der Ebene der formellen sowie informellen Vereinbarungen zwischen Akteuren und drittens auf der Ebene der organisatori- schen Strukturen)? Wie gestalten sich die Umfeldprozesse, in die das Netzwerk eingebettet 98 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 6 Kultur- und Bildungsangebote, Infrastruktur, Architektur

ist? Welche Einflüsse von außen waren förderlich, welche hinderlich? Welche Verselbständi- gungsprozesse sind bereits eingetreten? Wie verlief die Akteursfluktuation auf den verschie- denen Handlungsebenen des Netzwerks? Welche Maßnahmen der Kompetenz- und Personal- entwicklung wurden zur Verstetigung der Netzwerkarbeit durchgeführt? Wie hat sich die "Koopkurrenz" (d.h. das ambivalente Wechselspiel von Kooperation und Konkurrenz unter Akteuren) in den Verhandlungsnetzen der Steuerungsebene entwickelt? Welche sensiblen und störanfälligen Vorvernetzungen konnten (nicht) neutralisiert werden? Welche Wirkungen re- sultieren daraus für die Nachhaltigkeit des Netzwerkes? Welche Formen der "Selbststeue- rung" haben sich in den Aktionsnetzen der Teilprojekte und Querschnittsthemen entwickelt? Welche Instrumente zur Verstetigung werden eingesetzt? Welche Wirkungen resultieren dar- aus? GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Köln METHODE: Für die Beantwortung der Untersuchungsfragen werden vier methodische Zugriffe gewählt: 1. Dokumentenanalyse der vorliegenden Protokolle und Texte als 'Output' des Netz- werks; 2. offene schriftliche Befragung von Schlüsselpersonen des Netzwerks zu Output und Outcome der bisherigen Netzwerkarbeit; 3. Einzelinterviews und Gruppendiskussionen mit Schlüsselpersonen zu anderen Aspekten der Untersuchungsfragen; 4. teilnehmende Beobach- tung und Protokollierung von Abstimmungsprozessen auf der Lenkungsebene des Vorstand. Die Untersuchungsebenen sind: Kategorien und Deutungsschemata in den schriftlichen Do- kumenten des Netzwerks; Selbsteinschätzungen und Erfahrungswissen der professionellen Koordinatoren/innen auf der Steuerungsebene; Nachhaltigkeit fördernder oder behindernder Steuerungsstil im Verhandlungsnetzwerk des Vorstands; Entstehung/ Behinderung von Go- vernancestrukturen (dezentrale Verantwortungsübernahme) in Aktionsnetzwerken der Teil- projekte. Der Untersuchungsansatz zur Gewinnung der notwendigen Informationen wird nicht auf Repräsentativität ausgerichtet, sondern auf aussagekräftige Einzelfallstudien kon- zentriert: a) inhaltsanalytische Zusammenfassung einer Stichprobe von Protokollen und Tex- ten des Vereins "Lernende Region - Netzwerk Köln e.V.", der Geschäftsstelle und des Vor- stands; b) schriftliche Stellungnahmen (u.a. Selbstevaluationen und Netzbeschreibungen) aus Koordinationssicht; c) Befragungen in der Geschäftsstelle: Einzelinterview mit der Geschäfts- führerin und Gruppendiskussion mit den professionellen Koordinatoren/innen; d) Fallstudie eines positiven Projektnetzwerkes; e) Fallstudie 2 eines negativen Projektnetzwerkes; f) teil- nehmende Beobachtung des Vorstands in der Sitzung, in der die bestehenden Projektnetzwer- ke dahingehend bewertet werden, ob sie fortgesetzt, eingestellt oder verändert werden sollen; g) Erhebung der Fremdsicht des Netzwerkes durch leitfadengestützte Befragung von externen Kölner Akteuren. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert. Dokumentenanalyse, offen. Gruppendiskussion (Stichprobe: 12). Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbei- ter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schubert, H.; Spieckermann, H.: Zwischenevaluation der Lernenden Region in Köln - Ermittlung nachhaltiger Wirkungen und Strukturen der "Lernenden Region - Netzwerk Köln e.V.". Arbeitspapier/ FSP Sozial Raum Management, 12. Köln, Mai 2004. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-02 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Lernende Regi- on - Netzwerk Köln e.V. FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Forschungs- schwerpunkt Sozial+Raum+Management (Mainzer Str. 5, 50678 Köln) KONTAKT: Leiter (Tel. 0221-8275-3484, e-mail: [email protected])

soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 99 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

[143-L] Anliker, Rene: Individualisierung und Gemeinschaft im Wohlstand: Überlegungen und Erfahrungen aus der Schweiz, in: Knut Berner, Almuth Hattenbach (Hrsg.): Individualität in Russland und Deutschland, Münster: Lit Verl., 2003, S. 109-120, ISBN: 3-8258-6826-5 (Standort: UB Augs- burg(384)-70CC6600B525)

INHALT: "René Anliker beschreibt, wie das Leben einer Schweizer Kommune, für ihn ein Bei- spiel für eine funktionierende Gemeinschaft in Westeuropa, organisiert und strukturiert ist. Er benennt konkrete Rand- und Rahmenbedingungen, die Voraussetzungen für ein funktionie- rendes Gemeinwesen sind." (Autorenreferat)

[144-L] Balducci, Alessandro; Kunzmann, Klaus R.; Sartorio, Francesca S.: Towards creative city region governance in Italy and Germany, in: DISP : Dokumente und Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung, Jg. 40/2004, H. 3 = H. 158, S. 2-4 (URL: http://www.nsl.ethz.ch/index.php/content/download/973/5939/file/)

INHALT: Überall in Europa stehen die städtischen Regionen unter einem beträchtlichen Verände- rungsdruck und Reformbedarf. Sie sind sich dabei in Zeiten des globalen Wettbewerbs und der Konkurrenz um Standortvorteile zwischen den Regionen der Notwendigkeit regionaler Kooperation bewusst. Obgleich es vielfältige Erfahrungen mit regionalen Kooperationen in der Vergangenheit gibt, existiert bisher noch kein einheitliches europäisches Modell, das Antworten auf die zahlreichen Herausforderungen der Regionen zwischen Italien und Finn- land, Portugal und Polen gibt. Der einleitende Beitrag in das vorliegende Heft zum Thema ei- ner koordinierten 'City Region Governance' rekapituliert die gegenwärtigen Ansätze und den Forschungsstand zum Thema unter folgenden Fragestellungen: Wie definiert man die Gren- zen einer City-Region? Wie lässt sich eine City-Region politisch legitimieren? Wie lässt sich strategische Planung implementieren und wie können Prozesse des sozialen Lernens inner- halb und zwischen den Regionen initiiert werden? Einige Beispiele aus Italien und Deutsch- land verdeutlichen in knapper Form den gegenwärtigen Diskussionsstand. (ICA)

[145-L] Banse, Christian; Stobbe, Holk (Hrsg.): Nationale Grenzen in Europa: Wandel der Funktion und Wahrnehmung nationaler Grenzen im Zuge der EU-Erweiterung, Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 302 S., ISBN: 3-631-52338-6

INHALT: "An den Grenzen in Europa ist ein paradoxer Sachverhalt zu beobachten: Einerseits gewinnt die Grenzüberschreitung von Menschen und Waren zunehmend an Bedeutung, ande- rerseits entwickeln sich parallel dazu neue Grenzziehungen. Im Vordergrund des Sammel- bandes steht daher die Frage, wie sich die Funktion und Wahrnehmung der nationalen Grenze in Europa politisch, ökonomisch und sozial verändert hat. In den Beiträgen wird die These vertreten, dass die EU-Grenzpolitik sich zwar erheblich verändert hat, diese Veränderung je- doch nicht zu einem Wegfall, sondern zu einer Verschiebung von Grenzziehungen führt: Die alten politischen Grenzen bestehen durch neue Grenzziehungen weiter oder werden durch solche ersetzt, die politisch und sozial auf den alten aufbauen." (Autorenreferat). Inhaltsver- 100 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

zeichnis: Michael Neumann: Einführung (9-14); Kapitel 1: Der sozialwissenschaftliche Blick auf die nationale Grenze: Christian Banse: Die nationale Grenze und die soziale Grenze (15- 34); Christian Banse: Die Grenzregion. Zur Metaphorik grenzüberschreitender Zusammenar- beit. Ein Literaturüberblick (35-52); Konrad Thomas: Die unsichtbare Objektivität der Grenze (53-63); Kapitel 2: Grenzregionen der Europäischen Union: Jorgen Kühl: Dänisch-Deutsche Grenzregion: Erfahrungen zwischen Deutsch und Dänisch (67-96); Simone Ahrberg: Franzö- sisch-deutsche Grenzregion: Grenzwahrnehmung von Jugendlichen (97-115); Dieter Haller: Grenzland Gibraltar (117-136); Kapitel 3: Der Wandel nationaler Grenzen in der EU: Irena Szlachcicowa, Markieta Domecka und Adam Mrozowicki: Polnisch-tschechisch-deutsche Grenzregion: Biographische Strategien (139-158); Christian Friedrich: Österreichisch- slowakische Grenzregion: Perzeptionen des Funktionswandels (159-188); Daniel Satra: 'Buf- fer Zone' Tschechische Republik: Ukrainische Arbeitsmigranten an den Grenzen der EU (189-214); Stephan Alscher: Grenzregion Ostpolen und die EU-Außengrenze: Brücke oder Trennlinie? (215-234); Stephanie Dittmer: Grenzregion Estland-Russland: Regionalpolitik und EU-Osterweiterung (235-248); Kapitel 4: Grenzpolitik der Europäischen Union: Helmut Dietrich: EU-Ostgrenze und Ost-Erweiterung: Grenzregime und Grenzerfahrungen (251- 261); Beat Leuthardt: Essay über die EU-Außengrenzen: Ausgrenzung vom Süden Spaniens bis zum Osten Litauens (262-276); Holk Stobbe: EU-Grenzpolitik im Vergleich: Die U.S. - mexikanische Grenze (277-294); Kapitel 5: Ausblick: Christian Banse, Holk Stobbe: Nationa- le Grenzen und die Gleichzeitigkeit der Ein- und Ausschließung (295-298).

[146-F] Baumann, Dorothee, M.A.; Butz, Marcus, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Weeber, Rotraut, Dr. (Leitung): Stadt 2030. Bürger sein heute - Bürger sein 2030. Leitbilder und Zukunftsvisionen - Baustein soziokulturelle Strukturen

INHALT: Im Diskurs mit den Bürgern werden Leitbilder für die künftige Entwicklung erarbeitet. Dabei steht der Stadtteil Pliensau-Vorstadt im Vordergrund. Zu klären ist: Welche Entwick- lungen werden mit Freude, welche mit Sorge beoachtet? Welche Wünsche hat man für die Pliensau-Vorstadt im Jahr 2030, und welche Befürchtungen? Welche Leitbilder werden von einer breiten Bevölkerungsschicht getragen? Welche Wege sind zu beschreiten, um die Reali- tät den Leitbildern anzunähern? GEOGRAPHISCHER RAUM: Esslingen am Neckar METHODE: Gegenwartsdiagnosen und Zukunftsszenarien aus Stadtforschung, Soziologie und Politikwissenschaft werden zur Diskussion gestellt. Initiiert wird ein breit angelegter Diskus- sionsprozess in verschiedenen Gruppierungen. Rückkopplung durch Publikation von Ergeb- nissen in Stadtteil-Zeitung und Öffentlichkeitsarbeit bei Veranstaltungen. Untersuchungsde- sign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Gruppendiskussion; Standardisierte Befragung, te- lefonisch. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Forschungsverbund Esslingen 2030 (Hrsg.): Esslingen Pliensau- vorstadt. Stadt 2030. Bürger sein heute - Bürger sein 2030. Esslingen 2003. ART: gefördert BEGINN: 2001-10 ENDE: 2003-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung (Mühlrain 9, 70180 Stuttgart) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0711-62009360, Fax: 0711-62009389, e-mail: [email protected]) soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 101 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

[147-L] Beese, Birgit; Dörre, Klaus; Röttger, Bernd: Von Seilschaften zu innovativen Netzwerken?: Strukturwandel, regionale Industriepolitik und die Gewerkschaften, in: Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der Universität Bochum (Hrsg.): Jahrbuch Arbeit, Bildung, Kultur : Bd. 21/22, 2003/04, Schwerpunkt: Bildung als Bürgerrecht oder Bildung als Ware, 2004, S. 9-38 (Graue Literatur)

INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist die Frage, wie sich innovationshemmende Strukturen in altindustriellen Industrieregionen aufbrechen lassen und welche Rolle die Gewerkschaften dabei spielen können. In den drei Untersuchungsregionen Chemnitz, Dortmund und Nürnberg existieren bereits seit den 1990er Jahren industriepolitische Allianzen unter Beteiligung der lokalen Gewerkschaften, deren Ziel eine kooperative Bewältigung regionaler Entwicklungs- probleme ist. Genese und Wirkung dieser Netzwerke stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrags. Wie gezeigt wird, agieren diese Netzwerke zumindest punktuell als neue Kollektiv- subjekte, sie weisen jedoch in Bezug auf die Strukturierung der Binnenbeziehungen, den Poli- tikstil gewerkschaftlicher Scharnierpersonen, die Verknüpfungstechnologie, das Regime der Akzeptabilitätsbedingungen und die Netzwerkevolution erhebliche Unterschiede auf. Ge- meinsam ist den erforschten Netzwerken, dass sie tatsächlich Steuerungsleistungen erbringen, die nicht auf eine Blockierung, sondern auf die Forcierung und die soziale Abfederung des Strukturwandels zielen. (ICE2)

[148-L] Benz, Arthur: Leistungswettbewerbe in der regionalen Raumentwicklungspolitik, in: DISP : Dokumente und Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung, 2004, H. 157, S. 4-10 (URL: http://www.nsl.ethz.ch/index.php/content/download/920/5688/file/)

INHALT: In den letzten zehn Jahren ist die Raumentwicklungspolitik in Europa von zwei paralle- len Tendenzen des Wandels beeinflusst worden. Zum einen ist die Entstehung regionaler Go- vernance zu beobachten, d.h. kooperativer Politik in Netzwerken öffentlicher und privater Akteure mit dem Ziel, endogene Entwicklungspotenziale zu mobilisieren. Andererseits be- gannen die Zentralregierungen, im Mehrebenensystem der Raumentwicklungspolitik neue Governance-Methoden einzusetzen, vor allem Leistungswettbewerbe, um die Regionalent- wicklung entsprechend ihren politischen Zielsetzungen zu beeinflussen. Der Verfasser setzt sich mit dem Zusammenspiel zwischen diesen Prozessen und den Auswirkungen einer Politik der Leistungswettbewerbe auseinander und fragt nach der Effektivität und demokratischen Legitimität regionaler Governance. Er zeigt auch, dass eine Politik der Leistungswettbewerbe nur unter bestimmten Voraussetzungen positive Effekte für regionale Governance erbringt. (ICEÜbers)

[149-F] Berding, Ulrich, Dipl.-Ing.; Kuklinski, Oliver, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Selle, Klaus, Prof.Dr. (Leitung): Hybride Räume - Überlagerungen von öffentlicher Nutzung und privat-öffentlicher Verfü- gung in städtischen Räumen

INHALT: In den letzten Jahren ist deutlich geworden, dass die Polarität "öffentlich-privat" in den Stadträumen bei weitem nicht so deutlich ausgeprägt ist, wie das bislang unterstellt wurde. Bei entsprechend differenzierter Betrachtung findet man zahlreiche Überlagerungen (etwa 102 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

hinsichtlich Produktion, Eigentum, Regulierung und Nutzbarkeit) und Übergänge: Vom Bahnhofsvorplatz bis zum Straßenraum mit Sondernutzungsrechten sind die Verhältnisse nicht mehr so klar wie sie einmal schienen. Die inzwischen aus den USA bekannten "Private- ly owned public spaces" sind dabei nur ein Typus unter vielen anderen, die sich inzwischen alltäglich auch in unseren Städten finden lassen. Unser Interesse ist es nun, in einer Pilotstu- die solche Räume genauer zu beschreiben, in denen sich eine erste Typisierung (unter Nut- zung der von uns vorgeschlagenen "Polaritätsprofile") zu versuchen und ein Instrumentarium zu entwickeln, um die Wirkungen der Überlagerungen und Übergänge erfassen und bewerten zu können. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend; Standardi- sierte Befragung, face to face (NutzerInnen "hybrider" Stadträume). Dokumentenanalyse, standardisiert (Kataster- und Grundbucheinträge). Gruppendiskussion (Werkstattgespräch mit Fachleuten). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Berding, Ulrich; Kuklinski, Oliver; Selle, Klaus: Städte als Stand- ortfaktor: Öffentlicher Raum. Forschungsvorhaben im Rahmen des Forschungsprogramms Experimenteller Wohnungs- und Städtebau. Abschlussbericht. in: Werkstatt Praxis (ISSN 1436-0063), 2003, Nr. 2.+++Selle, Klaus (Hrsg.): Was ist los mit dem öffentlichen Raum? Analysen, Positionen, Konzepte. Ein Lesebuch für Studium und Praxis. AGB-Bericht, Nr. 49. Dortmund 2003. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-07 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 02 Fak. für Architektur, Lehrstuhl für Pla- nungstheorie und Stadtplanung (52056 Aachen) KONTAKT: Berding, Ulrich (Tel. 0241-80-98304, e-mail: [email protected])

[150-F] Böcker, Mone, Dipl.-Volksw.; Fahrenkrug, Katrin, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Melzer, Michael, Dr.jur. (Leitung): Raumordnung auf dem Meer - Pilotprojekt zur Koordination konkurrierender Raumnut- zungsansprüche Ostsee

INHALT: Mit dem Forschungsvorhaben "Raumordnung auf dem Meer - Pilotprojekt zur Koordi- nation konkurrierender Raumnutzungsansprüche" werden Grundlagen für die Umsetzung ei- nes Integrierten Küstenzonenmanagements (IKZM) am Beispiel eines ausgewählten Refe- renzraumes erarbeitet. Die EU definiert (IKZM) als dynamischen, kontinuierlichen und sich wiederholenden Prozess, durch den Entscheidungen für eine nachhaltige Nutzung, Entwick- lung und den Schutz der Küstenzonen einschließlich ihrer Ressourcen getroffen werden. Es geht um eine frühzeitige integrative Betrachtung unterschiedlicher Nutzungs- und Schutzan- sprüche von Land und Meer: Küstenschutz, Tourismus, Siedlungsentwicklung, Häfen, Mari- time Wirtschaft, Windenergie, Natur- und Umweltschutz u.a.m. Für das Pilotprojekt wurde der Meeres- und Küstenraum Rügen/ Hiddensee mit dem Referenzraum "Kriegers Flak" in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), ca. 40 km nord-westlich der Küste Rügens ausgewählt. Hier ist aktuell die Planung eines großen Offshore-Windparks von zentraler Be- deutung und mit großem Konfliktpotenzial behaftet. Im Ergebnis werden Ansätze für eine in- tegrierte IKZM-Strategie im Sinne einer von breiter Akzeptanz getragenen Erschließung der Wertschöpfungspotenziale im Küsten- und Meeresraum entwickelt. Zentraler Forschungsge- genstand ist dabei auch die Entwicklung eines IKZM-relevanten Bewertungsmaßstabes, mit der die Reflexion von Projekten und koordinierender Planung möglich wird. Die Ergebnisse soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 103 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

des Pilotprojektes werden als Empfehlungen in die Erarbeitung einer nationalen IKZM- Strategie des Bundes einmünden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostsee/ Insel Rügen/ Hid- densee METHODE: Bei diesem als Pilotprojekt konzipierten Forschungsvorhaben mit konkretem räum- lichen Bezug sollen aus einem Beispiel übertragbare Empfehlungen abgeleitet werden. Das Aufdecken von Nutzungskonflikten im Rahmen einer Bestandsaufnahme sowie die modell- hafte Entwicklung von Verfahren setzt daher die Einbindung der Akteure und Strukturen in der Region voraus. Basis des Konflikt- und Problem-Mappings in der Bestandsaufnahme sind neben Querschnittsauswertungen vorhandener Daten, die Stakeholder-Analyse auf Basis von Expertengesprächen sowie Intensiv-Interviews zur Identifikation subjektiver Einschätzungen, Bewertungen und Erwartungen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Melzer, M.; Fahrenkrug, K.: Umsetzung des Integrierten Küsten- zonenmanagements in den deutschen Küstenländern. in: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.): Raumordnung auf dem Meer. IzR, 2004, H. 7/8, S. 515 ff. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2003-11 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Bun- desamt für Bauwesen und Raumordnung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Raum & Energie Institut für Planung, Kommunikation und Prozessmanagement GmbH (Erlenweg 3, 22880 Wedel) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[151-L] Borchardt, Andreas; Licht, Torsten; Schlegel, Wolfgang: The cohesion aim and the European Union: an alternative policy for regional development, (Arbeitspapier / Universität Dortmund, Institut für Raumplanung, 177), Dortmund 2002, 59 S. (Graue Literatur; URL: http://irpud.raumplanung.uni-dortmund.de/irpud/pub/doc/ap177.pdf)

INHALT: "Die Kohäsionspolitik in der Europäischen Union ist Gegenstand mannigfaltiger Dis- kussionen. Dabei geht es nicht nur um das 'für' und 'wider' von staatlicher Intervention, son- dern auch um eine richtige Mischung von Deregulierung und Planung. Es geht aber auch dar- um, wie viel Macht sich die Mitgliedsstaaten der Union erhalten können und wollen und wie viel Macht sie an andere Autoritäten im EU-Apparat, wie die Europäische Kommission oder das Europäische Parlament abzugeben bereit sind. Gerade hier zeigen sich im derzeitigen System strukturelle Mängel, die nur durch eine wirklich tief greifende Reform behoben wer- den können. Der vorliegende Bericht gibt hierzu einen Einblick in die Entwicklung und den momentanen Stand politischer Funktionsweisen in der EU, insb. der Strukturpolitik, die durch die Förderung aus den sog. Strukturfonds gekennzeichnet ist. Nach der Untersuchung der vergangenen Förderperiode von 1994-1999 werden die Änderungen betrachtet, die im Rah- men der 'Agenda 2000' für die Förderperiode 2000-2006 beschlossen wurden. Anschließend wird die Reform auf ihre Wirksamkeit überprüft. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die außerordentlichen Herausforderungen durch die EU-Osterweiterung, die sich ab 2004 vollziehen soll, gelegt und die vollzogenen Reformschritte auf ihre Wirksamkeit bezüglich der Erweiterung untersucht. Dabei stellt sich heraus, dass viele der lang angelegten Reformen bestenfalls halbherzig angegangen wurden. Zwar wurden oberflächlich Strukturen verändert, Grundlegendes hat sich aber nicht geändert. Noch immer achten die Mitgliedsstaaten mehr auf finanziellen Rückfluss als auf das Ziel des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts, noch immer werden Regionen gefördert, die einer Förderung nicht oder nicht mehr bedürfen und noch immer existieren Instrumente, die eine Konzentration der ohnehin knappen Mittel unterminieren. Und dies vor dem Hintergrund der weiterhin bestehenden Ungleichheiten. 104 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

Zwar lässt sich ein gewisser Trend der Annäherung zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten feststellen, dies ist jedoch Makulatur, wenn man die divergierenden Entwicklungen in den Regionen berücksichtigt. Das vorliegende Arbeitspapier entwirft auf der Grundlage der ge- machten Untersuchungen und unter Berücksichtigung der Herausforderungen der EU- Osterweiterung drei Reformvorschläge: Der erste Vorschlag orientiert sich noch stark am derzeit geltenden System der Fonds, deren Mittel bestimmte Zielsetzungen fördern, wobei al- lerdings der Transparenz zuliebe nur noch ein Fond für alle Förderungen im Bereich der Strukturpolitik wirksam wird. Hinzu kommen weitgehende Maßnahmen der Konzentration auf die wirklich 'bedürftigen' Gebiete, vor allem in den zentral- und osteuropäischen Staaten durch die Bildung neuer Ziele. Diese zeichnen sich durch die stringente Definition von quan- tifizierten Förderkriterien aus. Neu ist auch die Einführung eines Ziels zur Unterstützung sich relativ verschlechternder Regionen. In einem zweiten konzeptionellen Schritt werden dann die Ziele einer umweltverträglichen und kulturellen Entwicklung eingeführt, indem das be- stehende System um zwei neue Ziele ergänzt wird. Dabei wird der Versuch unternommen, auch diese in operationalisierte Förderkriterien umzusetzen. Der dritte Vorschlag ist sehr weitgehend und unter den derzeitigen Bedingungen in Europa kaum einführbar. Vorgeschla- gen wird die Einführung von funktionsräumlichen Schwerpunkten für Regionen. Denkbar wären diese z.B. in den Bereichen der Ökonomie, der Umweltentwicklung, der Landwirt- schaft, der Erholung oder der Kultur. Um eine gleichmäßige Entwicklung im Sinne einer so- zialen, wirtschaftlichen, aber auch ökologischen Kohäsion in allen Gebieten der Europäischen Union zu ermöglichen, wird ein Einkommensausgleich eingeführt. Zum Abschluss und als ein Beispiel, wie die Integration allgemeiner europäischer Politik und der Ergebnisse dieser Reform aussehen kann, wird der Bereich der Kultur abschließend etwas näher beleuchtet." (Textauszug)

[152-F] Brandt, Tasso, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Stockmann, Reinhard, Prof.Dr.; Meyer, Wolf- gang, Dr. (Leitung): Zwischenevaluierung des Regionalmanagements und der regionalen Partnerschaft Vis à Vis e.V.

INHALT: Das Saarland gehört zu den ausgewählten Modellregionen eines bundesweiten Wett- bewerbs des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, der den Gedanken der Agrarwende in den Regionen und in der Bevölkerung stärker verankern soll. In diesem Kontext wurden bisher mehr als zwanzig Teilprojekte in unterschiedlichen Be- reichen von der saarländischen Regionalpartnerschaft initiiert. Zur Steuerung dieser Aktivitä- ten wurde im Mai 2002 der Verein "Vis à Vis - Stadt und Land-Nachbarn mit Zukunft" ge- gründet, dem gegenwärtig 36 institutionelle Mitglieder angehören. Im Zusammenhang mit ei- ner Halbzeitbewertung des Gesamtwettbewerbs soll im Rahmen einer externen Evaluation auf der Ebene des Regionalmanagements und der regionalen Partnerschaft ein Gutachten er- stellt werden, welches in die Halbzeitbilanz des Vereins gegenüber dem Finanzgeber einflie- ßen soll. Die externe Evaluation verfolgt dabei v.a. zwei wesentliche Aufgabenstellungen: Bi- lanzierung der bisherigen Aktivitäten des Regionalmanagements und der regionalen Partner- schaft; Erstellung von Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Regionalmanagements in der zweiten Hälfte der Laufzeit des Wettbewerbs. GEOGRAPHISCHER RAUM: Saarland METHODE: Die Evaluation ist formativ angelegt und beruht auf dem Evaluationsansatz von Stockmann (1996). Wichtige Elemente dieses Ansatzes sind die Berücksichtigung des Pro- zesscharakters von Programmen und Projekten, unterschiedliche Ebenen und Dimensionen soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 105 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

von Maßnahmenwirkungen und deren Nachhaltigkeit sowie die Verwendung eines Metho- denmixes aus unterschiedlichen qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden. Unter- suchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen. Qualitatives Interview (Stichprobe: 20; Personen, die Funktionen in den Steuerungsorganen der Partner- schaft ausüben; Auswahlverfahren: bewusst). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stich- probe: 17; Vertreter der geförderten Einzelprojekte innerhalb der Partnerschaft; Auswahlver- fahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2003-10 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: Vis à Vis e.V., Saarbrücken FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.2 Soziologie CEval - Centrum für Evaluation (Postfach 151150, 66041 Saarbrücken) KONTAKT: Meyer, Wolfgang (Dr. e-mail: [email protected])

[153-L] Burgers, Jack; Vranken, Jan; Friedrichs, Jürgen; Hommerich, Carola (Hrsg.): Anleitung für ein erfolgreiches Stadtentwicklungsprogramm: Beispiele aus neun europäi- schen Ländern, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 116 S., ISBN: 3-8100-4027-4 (Standort: UB Bonn(5)-2003-6086)

INHALT: "Dieser Band hat eine etwas längere Entstehungsgeschichte. Er entstand aus der Zu- sammenarbeit von Wissenschaftlern aus neun europäischen Ländern, aufgeführt auf dem Ti- telblatt, die im Rahmen des von der EU im 5. Rahmenprogramm geförderten Projektes 'Urban Governance, Social Inclusion and Sustainability' (UGIS) benachteiligte Stadtgebiete und ge- bietsbezogene Förderansätze untersuchten. Ein Ergebnis der gemeinsamen Forschungen über benachteiligte Gebiete in europäischen Großstädten ist die Publikation 'How to make a suc- cesful urban development programme - experiences from nine European countries (Antwer- pen: Garant)' herausgegeben von Jack Burgers und Jan Vranken, dem Koordinator des Pro- jektes. Die im März 2003 vorgelegte englische und noch vorläufige Fassung wurde von Caro- la Hommerich übersetzt. Anschließend haben sie und Jürgen Friedrichs, die beide auch an der englischen Publikation mitgearbeitet haben, den Text vollständig bearbeitet und um zahlrei- che Beispiele aus der deutschen Praxis aus dem integrierten Handlungskonzept der Landesre- gierung NRW 'Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf' und der Projekte Bund-Länder- Initiative 'Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt' ergänzt. Damit soll der hier vorgelegte Band stärker auf die Anforderungen in Deutschland eingehen." (Text- auszug). Inhaltsverzeichnis: Vom Nutzen dieses Handbuchs (9-12); Ziele - wie man die Be- dingungen in einem Gebiet ändert (13-24); Gebiete - Bewohner, Räume und Maßnahmen (25- 32); Zeit - wie man unterschiedliche Zeitabläufe koordiniert (33-40); Partnerschaften - Akteu- re und Ebenen (41-48); Integrierte Konzepte - die Kooperation zwischen und mit Behörden (49-56); Partizipation - wie man Individuen, Gruppen und Vereine stärkt (57-66); Geld - wo- her es kommen kann und wie es verteilt werden sollte (67-74); Organisation - Verträge, Ver- einbarungen und Abläufe (75-78); Evaluation - Indikatoren, Formen und Nutzen (79-90); Wissen - wie man es sammelt und weitergibt (91-98); Best practice - Vorschlag für ein idea- les Programm (99-108); Checkliste - 30 wichtige Fragen (109-111).

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[154-F] Büttner, Kerstin, Dipl.-Geogr.; Lange, Bastian, Dipl.-Geogr.; Jähnke, Petra, Dipl.-Ing.; Knorr-Siedow, Thomas, M.A.; Kühn, Manfred, Dr.; Fichter-Wolf, Heidi, Dr. (Bearbeitung); Mat- thiesen, Ulf, Prof.Dr. (Leitung): Wissensbasierte Stadtentwicklungen - vergleichende Fallanalysen zur Dynamik und zu Steu- erungsoptionen neuerer Stadtentwicklungstendenzen

INHALT: Das Projekt untersucht aktuelle Formen der stadtregionalen Entwicklung, die mit einer zunehmenden Wissensbasierung lebensweltlicher und systemischer Strukturen der Stadtge- sellschaften in Zusammenhang stehen. Durch drei komplementäre (disziplinäre) Fragerich- tungen sollen mögliche und wirkliche Raumwirkungen wissensbasierter Gesellschaftsent- wicklungen empirisch erforscht werden: a) das Forschungsinteresse bezieht sich zum einen auf die Netzstrukturen der Trägergruppen von stadtentwicklungsrelevantem Wissen, deren Institutionalisierungsformen sowie der Extension exemplarischer stadtregionaler Wissensnet- ze (Wissensmilieus); b) zum anderen geht es um aktuelle Entwicklungstendenzen der stadtre- gionalen Siedlungsstrukturen, die Wissensbasierungsprozesse begleiten; c) des Weiteren liegt ein Schwerpunkt auf der Frage nach der Ausdifferenzierung neuer stadtregionaler Governan- ceformen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, Potsdam, Frankfurt (Oder), Jena, Erlangen METHODE: Die Wissensmilieu-Forschung bearbeitet vertiefend Strukturrekonstruktionen von kontrastierenden Wissensmilieus sowie ihren Institutionalisierungsformen. Neben den inhalt- lichen Fragen zur jeweiligen Innovationsdynamik und ihrem spill over in den Stadtraum hin- ein spielt die 'Chemie' und Entwicklungslogik von sog. 'sticky places' (Markussen, Malecki) eine zentrale Rolle. Gemeinsam mit dem Governance-Teilbereich werden die Zusammenhän- ge zwischen Milieu-Analysen und Netzwerkuntersuchungen in den Blick genommen. Es werden die sich entwickelnden Governanceformen in unterschiedlichen stadtregionalen Poli- tikarenen untersucht. Von besonderer Bedeutung ist, wie Wissen die stadtregionalen Gover- nanceprozesse selbst durchdringt und diese ggf. transformiert. Im siedlungsstrukturellen Un- tersuchungsbereich werden vertiefende Analysen zu modellhaften Wissensansiedlungen, z.B. zur 'Wissensstadt' und 'Wissenspark' als konkurrierende Modelle unternommen. Dabei wer- den insbesondere Raumbindungen bedeutender Trägergruppen sowie ihre Raumansprüche in den Blick genommen. Untersuchungsdesign: Strukturrekonstruktionen DATENGEWIN- NUNG: Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: IRS - Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (Flakenstr. 28-31, 15537 Erkner) KONTAKT: Köppen, Monika (Tel. 03362-793-270, e-mail: [email protected])

[155-L] Dittmer, Stephanie: Grenzregion Estland-Russland: Regionalpolitik und EU-Osterweiterung, in: Christian Banse, Holk Stobbe (Hrsg.): Nationale Grenzen in Europa : Wandel der Funktion und Wahrnehmung nationaler Grenzen im Zuge der EU-Erweiterung, Frankfurt am Main: P. Lang, 2004, S. 235-248, ISBN: 3-631-52338-6

INHALT: Regionalpolitik und regionale Förderung stellen aus Sicht der Europäischen Union deutlich mehr als nur Subventionen für strukturschwache Regionen dar, die sich häufig an der Peripherie der Nationalstaaten finden. Für die Beitrittsländer bedeutet das Verlangen der EU nach einem interregionalen sozialen Ausgleich in der Regel eine erhebliche Umverteilung soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 107 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

von Machtressourcen. In der Regel muss der Zentralstaat Macht an regionale und lokale Insti- tutionen abgeben, was in den Regionen positiv, auf Seiten der Staatsregierung aber eher nega- tiv wahrgenommen wird. Es liegt deshalb nahe, dass die Umsetzung der regionalpolitischen Vorstellungen der EU in den Beitrittsländern zu Spannungen führt, also keineswegs reibungs- los erfolgt. Diese These wird im vorliegenden Beitrag am Beispiel Estlands und der estni- schen Provinz Ida-Virumaa, die an Russland grenzt und überwiegend von Russen bewohnt ist, überprüft. Dazu werden die Interessen der politischen Akteure auf zentralstaatlicher und regionaler Ebene gegenübergestellt und auf Kongruenzen und Widersprüche geprüft. Für die- se Grenzregion der EU paradigmatisch wird gezeigt, wie die Rekonstruktion des National- staats und die gleichzeitige europäische Integration gerade in den Randzonen ethnisch hetero- gener Beitrittsländer zu unterschiedlichen politischen und sozialen Bedürfnislagen und zu er- heblichen Unterschieden in der Perzeption des "Innen" und "Außen" führen. (ICA2)

[156-F] Ergenzinger, Annegret, Dipl.-Soz.; Schmitt, Martina, Dipl.-Soz.Wiss.; Behrendt, Maria, Dipl.-Päd.; Mölders, Tanja, Dipl.-Umweltwiss.; Kruse, Sylvia, Dipl.-Umweltwiss. (Bearbeitung); Biesecker, Adelheid, Prof.Dr.; Winterfeld, Uta von, Dr.; Knothe, Bettina, Dr.; Schön, Susanne, Dr.; Friese, Marianne, Priv.Doz. Dr.; Hofmeister, Sabine, Prof.Dr.; Scurrell, Babette, Dr. (Lei- tung): Blockierter Wandel? Die Überwindung von Dichotomien in den Raumbeziehungen als Ele- ment sozial-ökologischer Transformation

INHALT: Die Arbeit bezieht sich auf den geografischen Raum "Mulde-Mündung" mit den Städ- ten Dessau und Bitterfeld-Wolfen. Dabei werden beachtet: Biosphärenreservat "Flussland- schaft Mittlere Elbe" und Dessau Wörlitzer Gartenreich (Unesco-Weltkulturerbe). Ausgangs- punkt des Vorhabens sind drei Hypothesen: 1. Dichotomisierungsprozesse blockieren die so- zial-ökologische Transformation von Räumen. Sie verdrängen Akteur/innen, Handlungsmus- ter und Institutionen, die für die sozial-ökologische Transformation notwendig sind, grenzen sie aus und werten sie ab. 2. Die im geplanten Projekt zentrale analytische Kategorie "Gen- der" vermag den Blick für Dichotomisierungsprozesse, die grundsätzlich mit Hierarchisie- rungsprozessen verbunden sind, zu schärfen. 3. Die sozial-ökologische Transformation von Räumen kann über die Entdeckung und Entwicklung von Zwischenräumen und neuen Bezo- genheiten in Bewegung gebracht werden. Ein Ziel ist die Erkundung eines Brückenkonzepts zur sozial-ökologischen Transformation von Räumen. Mit Hilfe dieses theoretisch zu entwi- ckelnden Brückenkonzeptes kann es gelingen, das disziplinäre und das Alltagswissen sowie die unterschiedlichen Handlungsmuster nicht mehr in dichotomen Schemata zu erfassen, son- dern dialektisch zu vermitteln und damit die Hierarchien und Herrschaftsverhältnisse demo- kratischer Gestaltung zugänglich zu machen. Zweites Arbeitsziel ist die Entwicklung akteurs- zentrierter Aushandlungsformen, mit denen die Neugestaltung der von uns als dichotom und deshalb blockierend erkannten Beziehungen in und zwischen den Räumen ausgehandelt wer- den kann. Bei dem Projekt handelt es sich um einen Forschungsverbund mit folgenden Teil- projekten: TP 1: Tätigkeitsräume sind Räume, die aus Wechselverhältnissen von Tätigkeiten wie z.B. Erwerbsarbeit, sorgenden Arbeiten, Gemeinwesenarbeit entstehen. Die Möglichkei- ten ihrer Umgestaltung zu nachhaltigen Tätigkeitsnetzen werden untersucht. TP 2: Umwelt- räume sind Räume, in denen die dynamischen Mensch-Natur-Beziehungen am Versorgungs- system Wasser sichtbar gemacht und für Strategien einer regionalen Wasserwirtschaft kon- struktiv aufgegriffen werden. TP 3: LernHandlungsRäume sind Räume, in denen zwischen Wissen und Handeln, Verstand und Gefühl, innerer und äußerer Natur Raumverbindendes 108 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

und -verbindliches reflektiert und erprobt wird. TP 4: NaturKulturräume sind Räume, in de- nen sich die Verbindung von Natur und Gesellschaft materialisiert. Entlang der trennenden Kategorien "Schützen" und "Nutzen" von Naturraum wird diese Verbindung im Biosphären- reservat Mittlere Elbe untersucht. TP 5: Normative Räume sind Räume, in denen die Rationa- litäts- und Handlungsmuster in den Raumnutzungen der Akteure der nachhaltigen Regional- entwicklung untersucht werden. TP 6: Umsetzungsräume sind Räume, in denen mit neuen Erkenntnissen experimentiert wird, in denen sich Wissenschaft und Alltagswissen treffen und in denen Aushandlungsprozesse um die Ziele regionaler Entwicklung stattfinden. GEOGRA- PHISCHER RAUM: Mulde-Mündung, insb. Dessau und Bitterfeld-Wolfen METHODE: Ausgehend vom Leitbild der Nachhaltigen Raumentwicklung ergibt sich die Not- wendigkeit, Regionen als eine Einheit von materiell-physischem und sozial-kulturellem wie ökonomischem Raum zu begreifen. In der wissenschaftlichen Betrachtung stehen deshalb die wechselseitigen Beziehungen zwischen gesellschaftlichen und physisch-ökologischen Raum- begriffen im Vordergrund, und in der praktischen Gestaltung gerät die Wechselbeziehung zwischen regionalen Naturverhältnissen, unterschiedlichen Wirtschaftsformen und politischen Strategien in den Blick. Gerade in der Vermittlung dieser Dimensionen auf wissenschaftlicher und praktischer Ebene zeigt sich die Schwierigkeit raumwissenschaftlicher und -gestaltender Zugänge. Die systemische, in das Wissenschaftsverständnis eingeschriebene Trennung des Raumes in "Natur- und Kulturprodukt" führt zu Irrtümern und generiert Probleme. Bisherige Versuche, den ökologischen und sozialen Folgen dieser Art der Naturaneignung durch Nach- haltigkeitsforschung und an Nachhaltigkeit orientiertem Handeln entgegenzutreten, sind zu- meist dichotomen Mustern verhaftet geblieben: Natur-Kultur, Produktion-Reproduktion, Nut- zen-Schützen von Natur, Theorie-Praxis, Naturwissenschaft-Gesellschaftswissenschaft, Mann -Frau, Denken-Fühlen u.a. Unserer These zufolge sind diese, die Raumbeziehungen prägen- den Dichotomien in Hierarchie- und Herrschaftsverhältnisse eingebettet, welche ihr Fortbe- stehen stützen, obwohl unübersehbare Hybridisierungs-(Vermischungs-)prozesse im Gange sind (Latour 1998). Das Entstehen des Neuen, Hybriden kann nur aufgegriffen werden, wenn die die Dichotomien hervorbringenden Hierarchie- und Herrschaftsverhältnisse ebenfalls thematisiert werden. Unter diesen Gesichtspunkten werden die regionalen und die jeweiligen disziplinären Wissensbasen aufgearbeitet. Fragestellungen sind: Welche Dichotomien sind zentral für Raumbeziehungen? Welche Hierarchie- und Herrschaftsverhältnisse verbergen sich dahinter? Welche Konflikte und Blockaden müssen gelöst werden, um zu neuen Aus- handlungsformen zu gelangen? Welche methodischen Elemente werden dafür benötigt? Wer muss eingebunden sein? Es handelt sich um ein Verbundforschungsprojekt, das eine Koordi- natorin, aber keine Leiterin des Gesamtprojektes hat. Die Leiterinnen sind jeweils für Teilpro- jekte verantwortlich. Das Vorhaben wird in einem Datensatz dokumentiert, weil eine gemein- same Berichterstattung vereinbart wurde und integrierte Ergebnisse angestrebt werden. Un- tersuchungsdesign: Ist-Zustand als Entwicklungsergebnis für mehrere Fragestellungen in der Region DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 30-50; regionale Schlüs- sel- und AlltagsakteurInnen, Repräsentanten von AkteurInnengruppen; Auswahlverfahren: Schneeballverfahren). Dokumentenanalyse, offen (verschiedene wissenschaftliche und allge- meine Publikationen über die Region, wissenschaftliche Publikationen verschiedener Diszip- linen zu den Problemen der Teilprojekte, Unterlagen/ Materialien der PraxispartnerInnen, Materialien und Publikationen wissenschaftlicher Arbeiten in der Region). Gruppendiskussi- on (Stichprobe: 10-15; insb. im Hinblick auf das 2. Ziel, Aushandlungskonzepte zu finden, sind Gruppendiskussionen mit den PraxispartnerInnen notwendig). Beobachtung, teilneh- mend (zum besseren Verständnis von Konfliktsituationen und in der experimentellen Phase der Aushandlungskonzepte). Experiment (Stichprobe: 1-3; um Aushandlungskonzepte ge- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 109 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

meinsam mit den PraxispartnerInnen zu testen, werden experimentelle Aushandlungsprozesse durchgeführt). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Ergenzinger, Annegret: Tä- tigkeitsräume und AkteurInnen: das Beispiel der Filmfabrik Wolfen. Bremer Dikussionspa- piere zur Institutionellen Ökonomie und Sozial-Ökonomie, Nr. 61. Bremen: Univ., FB Wirt- schaftswiss., IISO 2004.+++Schmitt, Martina: TätigSein? Regionalgeschichte als Geschichte der Hervorbringung von Tätigkeitsräumen. Bremer Diskussionspapiere zur Institutionellen Ökonomie und Sozial-Ökonomie, Nr. 60. Bremen: Univ., FB Wirtschaftswiss., IISO 2004. +++Biesecker, Adelheid; Winterfeld, Uta von: Wertlos? Zur Ausgrenzung natürlicher Pro- duktivität und weiblicher Arbeit bei John Locke und Adam Smith. Bremer Diskussionspapie- re zur Institutionellen Ökonomie und Sozial-Ökonomie, Nr. 58. Bremen: Univ., FB Wirt- schaftswiss., IISO 2004.+++Schön, Susanne: Blockierter Wandel? Der gender-Ansatz im Verbundprojekt "Blockierter Wandel?" Arbeitspapier. Dessau 2004.+++Weitere Arbeitspa- piere sind als pdf-Dateien unter http://www.blockierter-wandel.de in der Rubrik "Downloads" zu erhalten. ART: gefördert BEGINN: 2003-09 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen Wuppertal Institut für Klima, Um- welt, Energie GmbH (Postfach 100480, 42004 Wuppertal); nexus GmbH Institut für Ressour- cenmanagement und Organisationsentwicklung (Hardenbergstr. 4-5, 10623 Berlin); Universi- tät Bremen, FB 07 Wirtschaftswissenschaft, Institut für Institutionelle und Sozial-Ökonomie - IISO- (Postfach 330440, 28334 Bremen); Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesund- heitswissenschaften, Forschungsgruppe Dienstleistungsberufe (Postfach 330440, 28344 Bre- men); Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien Ar- beitsgruppe Umweltplanung (21332 Lüneburg); Bund für Umwelt und Naturschutz Deutsch- land e.V. -BUND- Landesverband Sachsen-Anhalt (Olvenstedter Str. 10, 39108 Magdeburg) KONTAKT: Scurrell, Babette (Dr. Tel. 0340-2303878, e-mail: [email protected])

[157-F] Ernst, Frank, Dipl.-Soz.; Oswald, Ingrid, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung); Dittrich, Eckhard, Prof.Dr. (Leitung): Fernab der Städte: Leben auf dem Lande in Osteuropa. Ländliche Lebenswelten in Nord- und Südrussland, Estland und Bulgarien

INHALT: Es werden die Auswirkungen der sozio-ökonomischen Restrukturierung agrarischer Regionen auf die Arbeits- und Lebensbedingungen auf dem Lande in osteuropäischen Trans- formationsgesellschaften untersucht. Fallbeispiele sind Dörfer in Nord- und Südrussland, Est- land und Bulgarien. In diesen Ländern sind die transformationsbedingten Voraussetzungen für den Wandel ländlicher Lebenswelten, etwa die Privatisierungs- und Restitutionsregeln, sehr unterschiedlich und decken so eine große Bandbreite derzeitiger Reformmaßnahmen ab. Forschungsleitend sind Fragen nach den sozialintegrativen Veränderungen, die nicht einfach als Folge von systemintegrativen Prozessen zu verstehen sind. Mit theoretischen Ansätzen zur (Re-)Produktion sozialer Ungleichheiten und zur Restrukturierung ländlicher Regionen wer- den folgende Aspekte untersucht: 1. der Wandel ländlicher Lebenswelten infolge der derzei- tigen Agrarreformen; 2. die Sozialstruktur ländlicher Gebiete während des Privatisierungs- prozesses; 3. die Entstehungsbedingungen lokaler Akteure in den jeweiligen Siedlungseinhei- ten. Das Projekt wird durchgeführt in Kooperation mit dem Institut für unabhängige Sozial- 110 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

forschung St. Petersburg. ZEITRAUM: 1990-2003 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nord- und Südrussland, Estland, Bulgarien METHODE: Sozialstruktureller Wandel unter postsozialistischen Transformationsbedingungen; methodisch-forschungsleitend: "Grounded Theory". Untersuchungsdesign: Fallstudien DA- TENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 50). Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 125). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Brednikova, Olga; Tkach, Olga: "Schmutziges" Dorf und "ver- müllte" Stadt. in: Berliner Debatte Initial, Jg. 15, 2004, 1. S. 107-114.+++Oswald, Ingrid; Ernst, Frank: Das industrialisierte Dorf. Zur Transformation ländlicher Lebensweise in post- sozialistischen Gesellschaften. in: Golz, Reinhard; Kollmorgen, Raj (Hrsg.): Soziale Trans- formation als Form sozialen Wandels. Ergebnisse und Perspektiven vergleichender Transor- mationsforschung (im Erscheinen).+++Golz, Reinhard; Kollmorgen, Raj (Hrsg.): Transfor- mation als Typ sozialen Wandels. Postsozialistische Lektionen, historische und interkulturelle Vergleiche. Gesellschaftliche Transformationen, Bd. 3. Münster u.a.: Lit-Verl. 2004. ISBN 3- 8258-7868-6.+++Dittrich, Eckhard; Rumjana, Jelena: Wirtschaftliche Restrukturierung auf dem Lande: ein Beispiel aus Bulgarien. in: ebd. ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaf- ten, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Makrosoziologie (Postfach 4120, 39016 Magdeburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 0391-6716533, e-mail: [email protected])

[158-L] Forschugnsverbund Stadt und Region in Sachsen p.A. Institut für ökologische Raument- wicklung e.V. -IÖR- (Hrsg.): Stadtregionen als Kooperationsräume: zur Weiterentwicklung des Zentrale-Orte-Konzepts am Beispiel von Dresden, Leipzig und Chemnitz, (Akademische Abhandlungen zur Raum- und Umweltforschung), Berlin: Verl. f. Wiss. u. Forschung 2003, 193 S., ISBN: 3-89700-382-1 (Standort: UB Trier(385)-t63830)

INHALT: "Das Zentrale-Orte-Konzept ist eines der wichtigsten raumordnerischen Instrumente zur Steuerung der Siedlungsentwicklung. Aufgrund von Suburbanisierungsprozessen und funktionalen Verflechtungen hat es insbesondere in verdichteten Räumen deutlich an seiner Steuerungsfähigkeit eingebüßt. Die Muster an Spezialisierungen und Funktionsteilungen, die sich in den Stadtregionen herausgebildet haben, bedingen zusätzlichen Kooperationsbedarf, der weit über die administrativen Grenzen der Oberzentren hinausreicht. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens im Auftrag der sächsischen Landesentwicklung wurde ein Vorschlag zur Reform des Zentrale-Orte-Konzepts im Bereich der Oberzentren erarbeitet. Dieser sieht vor, in Stadtregionen anstelle von Zentralen Orten Oberzentrale Kooperationsräume auszu- weisen. Ober eine verstärkte interkommunale Abstimmung und gemeinsame Aufgabenwahr- nehmung könnte damit den vorhandenen funktionalen Verflechtungen besser entsprochen werden." (Autorenreferat)

[159-F] Franke, Thomas, Dipl.-Geogr. (Leitung): Gebietsbezogenes Verwaltungshandeln im Rahmen von Quartiermanagement soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 111 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

INHALT: Im Zuge der Umsetzung der EU-Gemeinschaftsinitiative URBAN, einzelner Landes- programme zur integrierten Stadtteilentwicklung wie auch des Bund-Länder-Programms 'So- ziale Stadt' wurden und werden in Deutschland Konzepte für gebietsbezogenes Verwaltungs- handeln entwickelt, die in Einzelfällen sogar im Sinne einer grundsätzlichen Umorientierung in den Kommunalverwaltungen auch jenseits programmatischer Sonderförderungen zu ver- stehen sind. In der kommunalen Praxis beschränkt sich gebietsorientiertes Verwaltungshan- deln zurzeit noch auf die Umsetzung integrierter Handlungskonzepte für benachteiligte Stadt- teile. Dabei werden nicht nur verschiedene Governance Ansätze erprobt, sondern teilweise auch sehr unterschiedliche Gebietsabgrenzungen vorgenommen, die unter den Aspekten Ge- bietsgröße oder zu Grunde gelegter Abgrenzungskriterien nicht immer unproblematisch sind. Vor diesem Hintergrund stellt sich unter anderem die Frage, welche Raumdefinitionen und - abgrenzungsmöglichkeiten für gebietsbezogenes Verwaltungshandeln - über eine Gleichset- zung von 'Gebietsbezug' mit Bezirken/ Stadtteilen hinaus - generell denkbar, sinnvoll und auch operationalisierbar sind. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Im Rahmen des geplanten Projekts sollen vier Fallstudien unter Berücksichtigung von Erfahrungen mit sozialräumlichen Konzepten und der Umsetzung des Bund-Länder- Programms 'Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt' durchgeführt sowie eine Analyse neuerer theoretischer Ansätze zu Urban Governance und akteursbezoge- nen Raumdefinitionen vorgenommen werden. Die Untersuchungsergebnisse werden in einem Ergebnisbericht dokumentiert. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-03 ENDE: 2004-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Deutsches Institut für Urbanistik -Difu- (Str. des 17. Juni 112, 10623 Berlin) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[160-L] Fürst, Dietrich: Regional Governance, in: Arthur Benz (Hrsg.): Governance - Regieren in komplexen Regelsys- temen : eine Einführung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 45-64, ISBN: 3-8100- 3946-2 (Standort: UB Siegen(467)-31PDB1424)

INHALT: Mit "regional governance" bezeichnet der Autor zunächst Formen der regionalen Selbststeuerung in Reaktion auf Defizite sowie als Ergänzung der marktlichen und der staatli- chen Steuerung. Sie tritt dort auf, wo das Zusammenspiel staatlicher, kommunaler und pri- vatwirtschaftlicher Akteure gefordert ist, um Probleme zu bearbeiten (intermediäre Steue- rungsform). Solche Steuerungsformen entwickeln sich, wenn die herkömmlichen Verfahren mit neuen Aufgaben nicht mehr ausreichend zurechtkommen oder wenn es für die Akteure vorteilhafter ist, herkömmliche Aufgaben anders als früher zu bearbeiten. Mit der fortschrei- tenden Globalisierung, mit neuen gesellschaftlichen Prioritäten (z.B. Umweltschutz, Nachhal- tigkeit) und mit neuen Technologien haben sich auf regionaler Ebene neue Aufgaben heraus- gebildet. Die Globalisierung hat in Verbindung mit der IuK-Technologie die Entwicklung zur Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft beschleunigt. Der vorliegenden Beitrag rekon- struiert diese generelle Dynamik und analysiert für die regionale Ebene, dass mit dem Rück- zug des Staates aus regionaler Strukturpolitik und mit der Aufforderung von EU und Staat, die Region möge ihre Entwicklungspfade in die Zukunft selbst definieren und dafür die Kräf- te der Selbsthilfe mobilisieren, der Zwang auf die Region zur Selbstorganisation erhöht wird, neue regionale Kooperationsformen zu entwickeln. (ICA2)

112 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

[161-L] Fürst, Dietrich; Löb, Stephan; Rudolph, Ansgar; Zimmermann, Karsten (Hrsg.): Steuerung durch Regionalplanung, (Schriften zur Rechtspolitologie, Bd. 15), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2003, 163 S., ISBN: 3-8329-0375-5 (Standort: TUB Hamburg-Harburg(830)- 2813/678)

INHALT: "Regionalplanung wird im Zuge der Regionalisierung der Staaten europaweit aufge- wertet. In Deutschland ist ihre Leistungsfähigkeit und ihr Steuerungseinfluss immer umstrit- ten gewesen. Die Veröffentlichung bezieht sich auf diese Diskussion und ist darauf gerichtet, Regionalplanung im Kontext des veränderten Staatsverständnisse zu sehen ('aktivierender Staat') sowie neuere Steuerungspotenziale aufzuzeigen. Sie verwendet einen sozialwissen- schaftlichen Steuerungsbegriff ('Management von Interdependenzen') und stellt dar, wie Re- gionalplanung regionale Entwicklungsprozesse beeinflussen kann. Insbesondere werden be- handelt: die Steuerung über Netzwerke, das Regionalmanagement, die ?paradigmatische Steuerung' über Einflussnahme auf Einstellungen und Denkmuster der Steuerungsadressaten und die Steuerung über Zielvereinbarungen ('parametrische Steuerung'). Die Studie mündet in eine Einschätzung der Funktionsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der deutschen Regionalpla- nung, die auf ihr wachsendes Gewicht als Querschnitts-Akteur und Netzwerker auf regionaler Ebene verweist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Dietrich Fürst: Einleitung: Steuerung durch Regionalplanung (11-16); Dietrich Fürst: Aufwertung der Region als Steuerungsebene? (17-29); Karsten Zimmermann: Steuerung in der Regionalplanung (31-52); Dietrich Fürst, Ansgar Rudolph, Karsten Zimmermann: Koordination: intersektorale Steuerung - am Beispiel der Regionalplanung (53-71); Ansgar Rudolph: Netzwerke als Steuerungsrahmen (73-94); Stephan Löb: Steuerung durch Regionalmanagement (95-123); Dietrich Fürst: Paradigmati- sche Steuerung in der Regionalplanung (125-142); Dietrich Fürst: Parametrische Steuerung (143-155); Dietrich Fürst, Stephan Löb, Ansgar Rudolf, Karsten Zimmermann: Auswertung (157-163).

[162-L] Geisen, Thomas; Karcher, Allen (Hrsg.): Grenze: sozial - politisch - kulturell: Ambivalenzen in den Prozessen der Entstehung und Veränderung von Grenzen, (Beiträge zur Regional- und Migrationsforschung, Bd. 2), Frankfurt am Main: IKO-Verl. f. Interkulturelle Kommunikation 2003, 269 S., ISBN: 3-88939-697-6 (Standort: UuStB Köln(38)-28A3765)

INHALT: "Bei der Entstehung und Veränderung von Grenzen handelt es sich um komplexe Ent- wicklungsprozesse, deren Verlauf durch vielfältige soziale, politische und kulturelle Aspekte und Handlungsfaktoren geprägt wird. Ein markantes Beispiel stellen die politischen Grenz- ziehungsprozesse im Rahmen der Entstehung von Nationalstaaten dar. Hieraus ergeben sich unter anderem Fragen der Zugehörigkeit, Fragen zu politischen Beteiligungsrechten sowie zu verschiedenen Formen des Ausschlusses Einzelner oder einzelner Gruppen aus der nationalen Gemeinschaft. Diese Fragen sind in den sich verändernden gesellschaftlichen Kontexten einer steten Re-Aktualisierung und Neu-Bestimmung sowohl nach außen als auch im Innern unter- worfen. Denn die bloße geografische Bestimmung eines Staates allein reicht nicht aus, um ei- ne Nation entstehen zu lassen. Hier greifen vielmehr vielfältige soziale, politische und kultu- relle Prozesse ineinander und verschränken sich zu einem widersprüchlichen Ganzen, das schließlich als 'Gesellschaft' definiert wird. Ausgehend von einer theoretischen Diskussion der Grenz-Thematik werden in den Beiträgen des vorliegenden Sammelbands anhand unter- schiedlicher Beispiele - unter anderem zu den Themen Menschenrechte, Flüchtlinge, Interna- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 113 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

tionale Politik, Demokratietheorie und Literatur - die engen Verbindungen zwischen den am- bivalenten Prozessen sozialer, politischer und kultureller Grenzbildung untersucht". (Autoren- referat). Inhaltsverzeichnis: Alois Hahn: Inklusion und Exklusion. Zu Formen sozialer Grenz- ziehungen (21-46); Birgit Rommelspacher: Grenzen ziehen. Fremdheit und soziale Distanz (47-62); Gottfried Mergner: Zwanghafte und erzwungene Identitäten. Zur Theorie sozialer Lerngrenzen (63-82); Christel Baltes-Löhr: Grenzverschiebungen. Theoriekonzepte zum Beg- riff "Grenze" (83-98); Thomas Geisen: Grenze und Ambivalenz (99-126); Winfried Thaa: Grenzen als Voraussetzung demokratischen Handelns (127-136); Alastair Davidson: Interna- tional norms and refugees: the concentration camp world of the Australian state (137-156); Kathleen Weekley: US-Philippines "special relations" revived? National borders and the war against terror (157-178); Anthony Andrew Hickey: Gambling and the economic security of the American Indian: the case of the eastern band of Cherokees (179-192); Ilyas Kevork Uyar: Armenien, Türkei und Deutschland: vom Völkermord bis in die Gegenwart (193-208); Mary Fenton: The English colonization of Ireland in the seventeenth century John Milton's rhetoric of hegemony (209-220); Kristina Iwata-Weickgenannt: Trespassing boundaries: hy- bridity in the life and work of the Japanese-Korean author Yu Miri (221-236); Jochen Mar- mit: Landschaften als Grenzräume. Die Erfahrung der Landschaft im modernen australischen Roman (237-256); Peter Marcuse: Planners, September 11th and the new borders of globali- zation - Kommentar (257-264).

[163-F] Georgakis, Nikolaos, M.A.; Egner, Björn, M.A. (Bearbeitung); Heinelt, Hubert, Prof.Dr.; Bartholomäi, Reinhart (Leitung): Politikfeldanalyse Wohnen

INHALT: Mit dem Projekt wird beabsichtigt, einen systematischen Überblick über die relevanten wohnungspolitischen Akteure und die von ihnen verfolgten Ziele in Deutschland zu geben. Damit soll ein Desiderat der Forschung geschlossen, der interessierten Öffentlichkeit fundier- te Informationen zugänglich gemacht und der Schader-Stiftung eine praktische Hilfe zur Ori- entierung ihrer Tätigkeit im Praxisfeld Wohnen gegeben werden. Mit der geplanten Untersu- chung werden nicht nur "Momentaufnahmen" zum status quo der Wohnungspolitik möglich, sondern auch Aussagen zu Entwicklungstrends. Aus diesem Grund werden Ergebnisse auch über die Zeit der Projektdurchführung hinaus Bestand haben. Das geplante Projekt schließt eine Analyse gegebener wohnungspolitischer Instrumente sowie in der aktuellen Diskussion präsentierter neuer Instrumente ein, mit denen die betreffenden Akteure ihre jeweiligen Ziele zu realisieren beabsichtigen. Die Analyse wohnungspolitischer Akteure soll sich außerdem neben einer innenorganisatorischen Betrachtung der relevanten Akteure (öffentlicher Organi- sationen, Verbände usw.) auch auf eine Netzwerkanalyse ihrer Beziehungen sowie die Kontu- rierung dominanter, wenn auch teilweise nach "Lagern" (Gesinnungsgemeinschaften oder "advocacy coalitions") getrennter Problemsichten und Handlungsperspektiven beziehen. ZEITRAUM: 1998-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Wirksamkeit von Akteurskoalitionen auf der Basis inhaltlicher Positionen zur Woh- nungspolitik, Bedeutung von grundlegenden Meinungen und Weltanschauungen für das Poli- cy-Feld ("akteurszentrierter Institutionalismus"); Netzwerkanalyse, Eingrenzung nach Schneeballsystem. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Dokumentenanalyse, offen; Netzwerkanalyse. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Pro- jekts. 114 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-01 AUFTRAGGEBER: Schader- Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissen- schaften, Institut für Politikwissenschaft Arbeitsbereich Öffentliche Verwaltung, Staatstätig- keit -public policy- und lokale Politikforschung (Residenzschloss, 64283 Darmstadt) KONTAKT: Heinelt, Hubert (Prof.Dr. Tel. 06151-16-2242, e-mail: [email protected])

[164-L] Glißmann, Britta: Zentralstaat versus Regionen: die Regionalisierungsfrage in der schwedischen Politik ; ein Strukturvergleich zwischen den Modellregionen Skane, Västra Götaland, Kalmar län und der Insel Gotland, (Europäische Hochschulschriften. Reihe 31, Politikwissenschaft, Bd. 484), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 256 S., ISBN: 3-631-52233-9 (Standort: StUB Frankfurt a. M.(30)-87-626-98)

INHALT: "Im Rahmen der vergleichenden Politikwissenschaften wurde unter Beachtung der Aspekte der politics, polity und policy eine Analyse der schwedischen Modellregionen er- stellt. Der schwedische Zentralstaat befindet sich in einem Dilemma, da aufgrund des Beitrit- tes zur Europäischen Union weitreichende Dezentralisierungsmaßnahmen erforderlich sind. Die bisherige schwedische Politik bestand aus dem Paradoxon 'starker Staat und starke Kommunen'. Parallel zum fortschreitenden Internationalisierungsprozess wurde eine regiona- le Neugliederung des Landes als Modellversuch in den Regionen Skane, Västra Götaland, Kalmar Iän und der Insel Gotland eingeleitet. Mit der Darstellung der Modellregionen und ih- ren unterschiedlichen Ausgangssituationen sowie den jeweiligen regionalen Besonderheiten wird die Zusammenarbeit der staatlichen, kommunalen und regionalen Ebene im Rahmen des Pilotprojektes beleuchtet. Die Dezentralisierung und somit Übertragung von regionalen Ent- wicklungsaufgaben auf die subnationalen Ebenen unter Vorbehalt einer staatlichen Kontroll- funktion in Form der Provinzialregierungen hat die Effizienzsteigerung und Demokratisie- rung der einzelnen Regionen als Ziel. Die einzelnen Modellregionen werden in Bezug auf die Verwirklichung der regionalen Ziele untereinander verglichen und im Gesamtgefüge des schwedischen Staatssystems eingeordnet. Bis heute ist der endgültige Ausgang des Modell- versuches offen." (Autorenreferat)

[165-L] Götschel, Udo: Europa - Region - Kommune: Optimierung europäischer Mehrebenenpolitik durch die Eu- regio PAMINA?, (Würzburger Universitätsschriften zu Geschichte und Politik, Bd. 5), Baden- Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 245 S., ISBN: 3-8329-0670-3 (Standort: UB Dortmund(290)- D34960)

INHALT: Der Verfasser gibt zunächst einen Überblick über die Mehrebenenpolitik in der Euro- päischen Region, über ihre Zielvorstellungen, Entwicklungstendenzen und Strukturen, über die Rolle von Regionen und Kommunen im europäischen Mehrebenensystem sowie über grenzüberschreitende Beziehungen in Euregios. Er konkretisiert seine Überlegungen im Fol- genden auf die grenzüberschreitenden Beziehungen am Oberrhein, um sodann in einer Fall- studie die Euregio PAMINA (Südpfalz, Mittlerer Oberrhein, Nordelsass) zu untersuchen. Er behandelt die sozioökonomische Struktur der Euregio PAMINA, die Entwicklung der grenz- überscheitenden Zusammenarbeit in diesem Raum, die institutionelle Ausgestaltung sowie soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 115 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

ausgewählte Handlungsfelder und Akteure. Die Untersuchung zeigt, dass Euregios dann Mo- dellfunktionen erfüllen können, wenn sie sich auf prädestinierte Handlungsfelder beschränken und dem Drang nach öffentlicher Regulierung widerstehen. Angesichts von mangelndem Bürgerinteresse und Integrationsparadoxon relativieren sich die Optimierungsmöglichkeiten europäischer Mehrebenenpolitik durch Euregios allerdings erheblich. (ICE)

[166-F] Grandemange, Annick (Bearbeitung); Stadelbauer, Jörg, Prof.Dr. (Betreuung): Umwelt und Landwirtschaft in den grenzüberschreitenden suburbanen Gebieten des Ober- rhein

INHALT: Analyse der Landwirtschaft des suburbanen Raums unter dem Einfluss widerstreitender Ansprüche und konkurrierender Akteure. Praxisbezug vor allem für die Planung. GEOGRA- PHISCHER RAUM: Oberrheingebiet METHODE: Akteurs- und handlungstheoretischer Ansatz DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview. Geografische Methoden. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-11 ENDE: 2007-10 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Stipendium INSTITUTION: Universität Freiburg, Frankreich-Zentrum (79085 Freiburg im Breisgau) KONTAKT: Institution (Tel. 0761-203-2006, e-mail: [email protected])

[167-L] Grimm, Gaby: Stadtentwicklung und Quartiermanagement: Entwicklung und Aufbau lokalspezifischer Or- ganisations- und Steuerungsstrukturen, (Rheinisch-Westfälische Hochschulschriften, Bd. 1), Essen: Klartext-Verl. 2004, 296 S., ISBN: 3-89861-288-0 (Standort: ULB Düsseldorf(61)-SOZ W411-g864)

INHALT: "Das Buch bietet einen Überblick über die konzeptionellen und theoretischen Wurzeln (Sozialraumorientierung, Soziale Arbeit, integrierte Stadtentwicklung, Verwaltungsreform) des als 'Quartiermanagement' bezeichneten strategischen Konzepts der Stadtteilentwicklung. Die Autorin entwickelt ein idealtypisches Organisations- und Steuerungsmodell für das Quar- tiermanagement, das über die konsequente Berücksichtigung intermediärer Organisationen Dialoge zwischen Lebenswelt und System fördert und damit einen Demokratisierungsprozess in der Stadtteilentwicklung dauerhaft unterstützt. Die Untersuchung des 'Essener Modells Quartiermanagement' liefert nicht zuletzt aufgrund der langjährigen Praxiserfahrungen der Autorin wichtige Impulse zur Konzept- und Qualitätsentwicklung von sozialräumlichen Ges- taltungsstrategien. Gaby Grimm plädiert für eine Entrationalisierung von Stadtteil-Ent- wicklungsprozessen, die nicht bis ins Detail planbar, steuerbar und berechenbar sind. Die Kunst eines Managements komplexer Handlungsfelder besteht darin, zentrale Aktionsorte sowie Akteursebenen herauszukristallisieren, diese miteinander zu verzahnen und etwa Ziel- konflikte, Widersprüchlichkeiten und Dilemmata im Prozess über geregelte Verfahren auf- zugreifen. Entscheidungsträger/innen und Praktiker/innen der sozialen Arbeit und der Stadt- entwicklung erhalten Anregungen für die Entwicklung und den Aufbau lokalspezifischer Or- ganisations- und Steuerungsstrukturen. Darüber hinaus ermöglicht ein konkreter Verfahrens- vorschlag für Wirksamkeitsdialoge die Entwicklung von Untersuchungsvorhaben zur Evalua- tion und zur Wirkungskontrolle." (Autorenreferat)

116 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

[168-L] Großmann, Katrin; Nolting, Andreas: Der Dinosaurier regt sich ...: schrumpfende Städte als Chance für eine Demokratisierung kommunaler Planungsprozesse?, in: Norbert Fröhler, Stefanie Hürtgen, Christiane Schlüter, Mike Thiedke (Hrsg.): Wir können auch anders : Perspektiven von Demokratie und Partizipation ; Beiträge der wissenschaftlichen Tagung 2002 der Promotionsstipendiatinnen und -stipendiaten der Hans-Böckler-Stiftung, Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2004, S. 281-293, ISBN: 3-89691- 561-4

INHALT: Mit dem Bild des Dinosauriers charakterisiert der Autor die Stadtplanung und stellt die Frage, ob diese sich nach einer 40jährigen Aufbruchphase hin zu einer Demokratisierung der kommunalen Planung bewegt oder nicht. Ein Fazit zum Ende der 90er Jahre ist ambivalent. Inzwischen kommt eine neue Herausforderung auf die Stadtentwicklung in den meisten ost- deutschen sowie einigen westdeutschen Kommunen zu: Bevölkerungsrückgang, Leerstand, schrumpfende Städte. Der Beitrag erörtert die Frage, ob beide Prozesse - die Demokratisie- rung der Stadtentwicklung und die Gestaltung der schrumpfenden Städte - zueinander finden. Zunächst wird stichpunktartig das Problemfeld der schrumpfenden Städte skizziert und ein Blick auf die Entwicklung der Bürgerbeteiligung geworfen. Den Schwerpunkt des Artikels bildet im Anschluss daran die Analyse der konkreten Ereignisse eines Fallbeispiels, nämlich die Beteiligung der Bürger an den Planungen zur Stadtentwicklung in Chemnitz angesichts von Bevölkerungsrückgang und Wohnungsleerstand. Dazu werden die empirischen Beobach- tungen mit Hilfe eines theoretischen Modells zur Qualifizierung von Demokratie näher unter- sucht. Dieses Modell wird hinsichtlich des kommunalen Kontextes präzisiert, um die Qualifi- zierung der am Prozess beteiligten Akteursgruppen abzubilden und zu bewerten sowie Poten- ziale und Hemmnisse bei der Weiterentwicklung kommunaler Demokratie veranschaulichen zu können. (ICA2)

[169-F] Grote Westrick, Dagmar; Muth, Josef; Öz, Fikret (Bearbeitung); Rehfeld, Dieter, PD Dr. (Leitung): Kompetenzfelder in NRW (KFN)

INHALT: Das Ziel dieses Projektes bestand darin, für das Land NRW spezifische Kompetenzfel- der zu benennen, wobei der Begriff "Kompetenzfelder" im Laufe des Projektes durch den Begriff "Strategische Handlungsfelder" ersetzt wurde, um einer Überschneidung mit den re- gionalen Kompetenzfeldern entgegenzuwirken. Zudem soll durch diesen neuen Begriff deut- lich werden, dass es sich um strategische Felder des Landes handelt. Strategische Handlungs- felder sollen dabei von ihren Entwicklungspotenzialen her definiert werden und beziehen zwei Aspekte ein: 1. Notwendige Voraussetzung für die Definition eines strategischen Hand- lungsfeldes ist die Zukunftsfähigkeit dieses Feldes, d.h. seine Entwicklungsfähigkeit. Zu- kunftsweisende Entwicklungen und sich abzeichnende Trends dienen hier als Indikatoren. Zukunftsfähigkeit bezieht sich auf das Innovations- und Beschäftigungspotenzial, strategische Handlungsfelder sind dann wirtschaftliche Zusammenhänge, in denen in NRW künftig Inno- vationen und Beschäftigung entstehen können. 2. Dies setzt voraus, dass in NRW günstige Voraussetzungen vorhanden sind, um ein strategisches Handlungsfeld zu erschließen bzw. dessen Potenziale für Innovationen und Beschäftigung zu nutzen. Von daher ist bei der Her- ausarbeitung von strategischen Handlungsfeldern für NRW zu berücksichtigen, welche Aus- gangsbasis quantitativ bzw. qualitativ momentan besteht. Ein wesentliches Merkmal ist darin zu sehen, dass im Vergleich zum Bund den in NRW vorhandenen Kompetenzen eine über- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 117 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

durchschnittliche Rolle zukommt. Es sollten für das Land relevante strategische Handlungs- felder herausgearbeitet werden. Diese wurden hinsichtlich ihrer Spezialisierung und ihrer räumlichen Knotenpunkte näher analysiert. In diesem Projektabschnitt wurden die strategi- schen Handlungsfelder zunächst allein für NRW ohne Ruhrgebiet definiert, da für das Ruhr- gebiet schon Kompetenzfelder benannt wurden. In einem zweiten Projektabschnitt "Strategi- sche Handlungsfelder" wurde der Fokus jedoch erweitert und entsprechend des Verständnis- ses der strategischen Handlungsfelder der Rahmen auf das gesamte Land NRW ausgeweitet. Diese Untersuchungsebene unterscheidet sich von einer regionalen Ebene, da sich die Kom- petenzen innerhalb einer Region erfahrungsgemäß anders zusammensetzen bzw. anders ver- flochten sind als im Land. Hierbei kann es auch der Fall sein, dass für eine Region spezifische Kompetenzen bedeutsam sind, die aus Landessicht weniger wichtig sind. Von daher kann von den Kompetenzen eines Landes nicht unmittelbar auf die Kompetenzen einer Region ge- schlossen werden. Diese verschiedenen Ebenen und Logiken sollten bei der Analyse und In- terpretation von strategischen Handlungsfelder und Kompetenzfeldern bedacht werden. Zur Analyse wurden sowohl quantitative Indikatoren als auch qualitative Indikatoren herangezo- gen, die die sektoralen, individuellen, technologischen und organisatorischen Kompetenzen des Landes wiedergeben, aber auch die Zukunftsfähigkeit des strategischen Handlungsfeldes abbilden. Im Einzelnen sollte die Untersuchung folgende Fragen beantworten: Welche Kom- petenzfelder sind in Nordrhein-Westfalen vorhanden und wie gestalten sie sich aus? Wie sind diese Kompetenzfelder in den Regionen verteilt und spezialisiert bzw. wo lassen sich diese regionalen Knoten (definiert als regionale Kompetenzen) orten? Wie lassen sich diese von- einander abgrenzen, d.h. welche inhaltlichen Schwerpunkte haben sie und wie verhalten sie sich zueinander? Welche Netzwerke, Institutionen, Forschungseinrichtungen etc. tragen die vorhandenen Kompetenzfelder schon heute? Inwieweit besteht ein Handlungsbedarf zur wei- teren Entwicklung der Kompetenzfelder? Das Projekt wurde wie erwähnt unter dem Titel "Strategische Handlungsfelder in Nordrhein-Westfalen" fortgesetzt. METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Entfällt. VERÖFFENTLICHUNGEN: Grote Westrick, D.; Rehfeld, D.: Clusterentwicklung und Kompe- tenzfelder - ein Vergleich: Eindrücke aus drei Regionen in NRW. in: G.I.B.-Info, 2003, H. 2, S. 24-30.+++Dies.: Kompetenzen und Kompetenzentwicklung am Beispiel der Regio Rhein- land. Expertise, gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung. Gelsenkirchen: Inst. Arbeit u. Technik 2004, 73 S. Download unter: http://www.iatge.de/aktuell/veroeff/2004/rehfeld03.pdf .+++Rehfeld, D.; Gärtner, S.; Grote Westrick, D.; Muth, J.; Öz, F.: Strategische Handlungs- felder in Nordrhein-Westfalen. Notiert in NRW. Düsseldorf: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen 2004, 183 S. Download unter: http://www.iatge.de/ aktuell/veroeff/2004/rehfeld04.pdf . ART: Auftragsforschung; gefördert; Gutachten BEGINN: 2003-09 ENDE: 2004-04 AUFTRAG- GEBER: Hans-Böckler-Stiftung FINANZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit INSTITUTION: Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen (Munscheidstr. 14, 45886 Gelsenkirchen) KONTAKT: Grote Westrick, Dagmar (Tel. 0209-1707-226, e-mail: [email protected])

118 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

[170-L] Güntner, Simon: Quartiersmanagement als Netzwerkmanagement: über das Organisieren von politischer Intervention in Armutsquartieren, in: Uwe-Jens Walther, Kirsten Mensch; Schader-Stiftung (Hrsg.): Armut und Ausgrenzung in der "Sozialen Stadt" : Konzepte und Rezepte auf dem Prüf- stand, 2004, S. 169-187, ISBN: 3-932736-13-3 (Standort: UuStB Köln(38)-20040107246; Graue Literatur)

INHALT: "In folgendem Beitrag möchte der Autor zeigen, was die Betrachtung von Quartiers- management unter dem Aspekt seiner Organisiertheit und des 'Netzwerkens' zu einem Ver- ständnis der Entwicklungsprozesse in einem Stadtteil leistet. Es geht also vornehmlich um die Entwicklung einer bestimmten - organisationssoziologischen - Perspektive auf die Arbeit in den Stadtteilen im Rahmen sozialer Stadtentwicklungspolitik und um den möglichen Er- kenntnisgewinn eines solchen Zugangs. In einem ersten Schritt wird der Untersuchungsge- genstand charakterisiert, das Politikfeld Soziale Stadtentwicklung und das Instrument Quar- tiersmanagement. Daran anschließend wird eine Kernaufgabe von Quartiersmanagern - das 'Netzwerken' - näher betrachtet. Dazu wird der Autor verschiedene Konzeptionen von Netz- werken und Netzwerksteuerung anbieten und anhand von Praxisbeispielen illustrieren. Diese Diskussion zeigt, dass insbesondere neuere Konzepte der Organisationssoziologie, die sich mit Beziehungen zwischen Organisationen und Gesellschaft auseinandersetzen, nicht nur da- zu geeignet sind, das Handeln im Rahmen der Umsetzung des Bund-Länder-Programms zu verstehen, sondern darüber hinaus auch das institutionelle Gewebe - und damit die jeweilige 'Ortslogik' - in den einzelnen Gebieten zu erfassen. Somit bietet ein auf die Praxis des Netz- werkens gerichteter Zugang auch Erkenntnisse über die weitere gesellschaftliche Realität und bietet einen hilfreichen Baustein für ein umfassendes Verständnis der Dynamiken der Quar- tiersentwicklung." (Textauszug)

[171-L] Gürtler, Martin: Demographischer Wandel - Herausforderung für die Kommunen: Auswirkungen auf Infra- struktur und Kommunalfinanzen, (TAURUS-Diskussionspapier, Nr. 8), Trier 2004, 48 S., ISBN: 3-931653-16-1 (Graue Literatur; URL: http://www.uni-trier.de/taurus/pdf/diskussionspapier8.pdf)

INHALT: Der demographische Wandel wird in den kommenden Jahren Deutschland, aber auch die Mehrzahl der übrigen Industrienationen, vor große Herausforderungen stellen. Für Deutschland wird mit einem Rückgang der Bevölkerung von bis zu 15,39 Mio. Menschen ge- genüber dem Jahr 2001 auf 67,04 Mio. im Jahre 2050 gerechnet. Vor diesem Hintergrund stellt der Beitrag ein Konzept vor, das es den Kommunen ermöglicht, sich frühzeitig an die Herausforderungen des demographischen Wandels anzupassen. Der sogenannte 'TAURUS- Zukunftcheck' ist ein Instrument, mit dem Kommunen die Folgen des demographischen Wandels für ihre Infrastruktur prognostizieren und analysieren können. Grundlegendes Ele- ment des TAURUS-Zukunftcheck ist eine kleinräumige Bevölkerungsprognose, die durch die Variation der zugrunde gelegten Modellannahmen einen Prognosekorridor möglicher Bevöl- kerungsentwicklungen in der Zukunft aufspannt. Auf den Prognoseergebnissen aufbauend werden im Rahmen einer Wirkungsanalyse die Folgen dieser Bevölkerungsentwicklung für ausgewählte kommunale Handlungsfelder wie kommunale Infrastruktur, Kommunalfinanzen und Schulinfrastruktur analysiert. Aufbauend auf diese Analyse ist es dann Aufgabe der Kommunen, ihre strategische Positionierung im demographischen Wandel festzulegen. soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 119 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

Grundsätzlich bieten sich dafür zwei grundlegende strategische Optionen an: Einerseits kön- nen Kommunen mit einer Defensivstrategie auf den demographischen Wandel reagieren. Da- bei würden sie nicht den Versuch unternehmen, Einfluss auf die weitere demographische Entwicklung in ihrer Gemeinde zu nehmen. Vielmehr würden sie sich auf die Flexibilisierung der Infrastruktur konzentrieren. Andererseits können sich Kommunen für eine offensive Stra- tegie entscheiden und versuchen, die zukünftige demographische Entwicklung zu beeinflus- sen, um die negativen Folgen - beispielsweise für die kommunale Infrastruktur - zu begren- zen. Diese Vorgehensweise umfasst eine fertilitätsorientierte und/oder wanderungsorientierte Kommunalentwicklung. Die Anwendung dieses Instruments wird am Fallbeispiel einer rhein- land-pfälzischen Verbandsgemeinde und der dort prognostizierte Entwicklung der Schulinfra- struktur mit den entsprechenden Handlungsoptionen zur Infrastrukturflexibilisierung des Schulbereiches dargestellt. (ICG2)

[172-F] Haller, Christoph, Dipl.-Ing.; Jahnke, Kerstin, Dipl.-Ing.; Ihlow, Jörg, Dipl.-Ing. (Bear- beitung); Keim, Karl-Dieter, Prof.Dr. (Leitung): Eisenhüttenstadt 2030

INHALT: In der Teilnahme der Stadt Eisenhüttenstadt am Programm 'Stadt 2030' wird die Chan- ce gesehen, sich über das Alltagsgeschäft hinaus gemeinsam mit den kommunalen Akteuren sowie den Eisenhüttenstädter Bürgern offen mit den Problemen der künftigen Entwicklung auseinandersetzen zu können und darauf aufbauend Visionen für die Zukunft der Stadt zu entwickeln. Im Diskurs sollen Visionen zur Entwicklung einer lernfähigen und Gegensätze integrierenden Stadt herausgearbeitet werden, die den Diskussionsprozess zu einem flexiblen und dennoch integrativen Leitbild der Stadt mit der Perspektive der kommenden Jahrzehnte anstoßen. Die Visionen für Eisenhüttenstadt, als Elemente eines zu entwickelnden Leitbildes, sollen bestehende Realitäten und bereits erkennbare Defizite und Potentiale der Stadt auf- nehmen, ohne die Beliebigkeit 'losgelöster' Ideenwettbewerbe. Zugleich ist mit dem vorgese- henen Zeitraum der Perspektive bis 2030 - und somit über übliche Planungshorizonte deutlich hinaus - offensichtlich, dass die Stadt einen grundlegenden Wandel durchmachen wird: weder wird in dreißig Jahren die Tradition der 'neuen Stahlstadt' noch verwurzelt sein, noch ist da- mit zu rechnen, dass die heutige Form industrieller Produktion nur fortgeschrieben wird; auch die Industrie wird wissensbasiert und 'postindustriell' arbeiten. Ausgehend von der derzeitigen Situation der Stadt sollen sich die Visionen in inhaltlicher Hinsicht auf zwei ausgewählte Themenfelder beziehen: 1. die Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung, insbesondere der Veralterungs- und Schrumpfungsprozesse, auf die soziale, die ökonomische und die ge- baute Stadt; 2. die Möglichkeiten und Chancen eines intendierten Identitätswandels einer sich verändernden Industriestadt, der sich dabei herausbildenden parallelen Identitäten und der er- forderlichen Integration differenter Räume und Milieus; Visionen einer 'fraktalen' städtebau- lichen Identität. ZEITRAUM: bis 2030 GEOGRAPHISCHER RAUM: Eisenhüttenstadt; Bran- denburg (Land) METHODE: Entwicklung unterschiedlicher Szenarien als Beitrag für ein künftiges Leitbild der Stadt Eisenhüttenstdt im Kontext mit thematischen, inhaltlich spezifizierten Workshops, wis- senschaftlichen Expertisen zu gezielten Themen sowie Zukunftswerkstätten. DATENGE- WINNUNG: Aktenanalyse, offen (Literatur über Eisenhüttenstadt; Auswahlverefahren: total). Qualitatives Interview (Stichprobe: ca. 40; wichtige Akteure in der Stadt und der Region). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 18.000 -geplant-, ca. 2.400 -Rücklauf-; 120 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

Haushaltsbefragung; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrage- institut. VERÖFFENTLICHUNGEN: Haller, Chr.; Jahnke, K.: Eisenhüttenstadt - die erste sozialistische Stadt Deutschlands und ihre Zukunft. in: Planerin, 2003, 1, S. 21-22.+++Jahnke, K.; Haller, Chr.; Ullrich, P.: Immer weniger, immer älter - der demografische Wandel in Eisenhütten- stadt und die Folgen. in: Infobrief Stadt 2030, 2003, 10, S. 10-15. Download unter: http:// www.newsletter.stadt2030.de/staedteforum101.shtml .+++Infobrief 1: Wirtschaftliche Per- spektiven von Eisenhüttenstadt und Region bis 2030. 2003.+++Infobrief 2: Chancen und Ri- siken der demografischen Entwicklung für Eisenhüttenstadt bis 2030. 2003.+++Infobrief 3: Ergebnisse der ersten Themenwerkstatt am 19. Mai 2003. 2003.+++Infobrief 4: Ergebnisse der zweiten Themenwerkstatt am 23. Juni 2003. 2003.+++Infobrief 5: Informationen zur Stadt- und Quartiersstudie. 2003.+++Dokumentation der Themenwerkstatt "Wirtschaftliche Perspektiven von Eisenhüttenstadt und Region bis 2030". 21 S.+++Dokumentation der The- menwerkstatt "Chancen und Risiken der demografischen Entwicklung für Eisenhüttenstadt bis 2030". 36 S.+++Dokumentation der ersten Zukunftswerkstatt. 31 S.+++Infobrief 6: Er- gebnisse der ersten Zukunftswerkstatt am 19./20.9.2003. 2003.+++Infobrief 7: Ergebnisse der Themenwerkstatt "Schrumpfende Stadt/ Lebendige Stadt". 2003.+++Infobrief 8: Ergebnisse der Themenwerkstatt "Image und Identität". 2004.+++Dokumentation der Themenwerkstatt "Schrumpfende Stadt/ Lebendige Stadt". 2003, 25 S.+++Dokumentation der Themenwerkstatt "Image und Identität". 2004, 19 S.+++Leitbild für Eisenhüttenstadt. 2004, 13 S. ARBEITS- PAPIERE: Zwischenbericht (nur für den Fördermittelgeber).+++Endbericht (geplant für I. Quartal 2005). ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-08 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: Bundesministe- rium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: IRS - Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (Flakenstr. 28-31, 15537 Erkner); Stadt Eisenhüttenstadt FB Stadtentwicklung, Stadtumbau und Wirt- schaftsförderung (Zentraler Platz 1, 15890 Eisenhüttenstadt) KONTAKT: Haller, Christoph (Tel. 03362-793-239, e-mail: [email protected])

[173-L] Healey, Patsy: Creativity and urban governance, in: DISP : Dokumente und Informationen zur Schweizeri- schen Orts-, Regional- und Landesplanung, Jg. 40/2004, H. 3 = H. 158, S. 11-20 (URL: http://www.nsl.ethz.ch/index.php/content/download/975/5957/file/)

INHALT: Der Beitrag untersucht die Zusammenhänge zwischen Kreativität und Innovation im Kontext der Formen und Praktiken der "good governance" bei der europäischen Regional- und Stadtentwicklung. Insbesondere wird der Doppelaspekt der Kreativität von Governance näher untersucht: einmal die Fähigkeit, Innovationen bei der Entwicklung sozialer und öko- nomischer Dynamiken zu initiieren und zum anderen die reflexive Steigerung der eigenen Planungskapazitäten. Der Autor betont, dass es hier keine einfachen Gleichungen zwischen den Merkmalen einer "kreativen Stadt" und "kreativen" Formen städtischen Regierens gibt. Um die Komplexität beherrschbar zumachen, schlägt der Autor einen multidimensionalen Ansatz vor, der die relevanten Akteure zu mehr Innovation und kreativen Problemlösungen ermutigen soll. Der Drei-Ebenen-Ansatz verknüpft die interagierenden Dimensionen von Go- vernance: Episoden, Prozesse und Kulturen. Die Fruchtbarkeit des skizzierten Bezugsrahmen zur Verbesserung von "good governance" bei der Regionalentwicklung und -planung wird an Beispielen aus dem europäischen Raum demonstriert. (ICAÜbers) soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 121 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

[174-F] Heidenreich, Martin, Prof.Dr.; Miljak, Vedrana, Dipl.-Kff.; Kädtler, Jürgen, Dr. (Bearbei- tung): Social dialogue, employment and territories. Towards a European politics of capabilities (Eurocap)

INHALT: Wie kann sich eine Region in einer innovationszentrierten Wissensgesellschaft behaup- ten? Was sind ihre zentralen Trümpfe in einem globalen Standortwettbewerb? Wie kann sie ihre technologischen, organisatorischen und wissenschaftlichen Kompetenzen erneuern? Die- se Fragen sollen im Rahmen eines von der Europäischen Kommission finanzierten For- schungsprojektes auf empirischer Grundlage beantwortet werden. Dem Bamberger Team wurde in diesem Rahmen die Aufgabe übertragen, die institutionell und betrieblich veranker- ten Kompetenzen der Regionen Mittelfranken und Leipzig zu analysieren. Untersucht werden soll, welche technologischen, wissenschaftlichen und organisatorischen Fähigkeiten diese Regionen auszeichnen und wie diese Kompetenzen durch die regionalen Akteure weiterent- wickelt werden. Die Fähigkeiten einer Region hängen zum einen von den in der Region an- sässigen Unternehmen und ihren Netzwerken ab. Sie werden zum anderen von öffentlichen oder privaten Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, von Forschungs-, Entwicklungs- und Technologietransfereinrichtungen, von Arbeitnehmer-, Arbeitgeber-, Berufs- und Wirt- schaftsverbänden und von Außenwirtschaftszentren bestimmt. Diese fünf Dimensionen wer- den in insgesamt neun europäischen Regionen auf Grundlage eines einheitlichen analytischen Rasters in fünf verschiedenen EU-Ländern im Rahmen des europaweiten, von der Europäi- schen Kommission finanzierten Forschungsprojektes "Social dialogue, employment and terri- tories" untersucht (s.a. http://www.idhe.ens-cachan.fr/Eurocap.html ). GEOGRAPHISCHER RAUM: United Kingdom, Italy, France, Belgium, Germany METHODE: Arbeiten des Bamberger Teams: Die technologischen, wissenschaftlichen und wirt- schaftlichen Kompetenzen von Mittelfranken und Leipzig werden zunächst auf Grundlage der öffentlich verfügbaren Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsstatistiken analysiert: Anschließend werden Gespräche mit regionalen Experten aus Wissenschaft, Politik und Ver- waltung durchgeführt, um die regionalen Stärken und Entwicklungsstrategien im Detail zu analysieren. In Leitfadeninterviews mit fokalen Unternehmen werden dann die Wechselwir- kungen zwischen regionalen und organisatorischen Kompetenzen analysiert: Welchen Beitrag leisten diese Unternehmen zur Aktualisierung der regionalen Kompetenzen und wie wird der Beitrag regionaler Institutionen und Zulieferer zu dem wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und technologischen Erfolg der Unternehmen eingeschätzt? Insgesamt sollen in jeder Region Interviews mit Vertretern von Unternehmen, Kammern, Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaf- ten und Kommunen durchgeführt werden, um die regionalen Fähigkeiten und ihre pfadab- hängige Entwicklung zu analysieren. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: S. http://www.uni-bam- berg.de/sowi/europastudien/eurocap.htm . ART: gefördert BEGINN: 2002-12 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Generaldirektion Forschung RTD Action 'Targeted Socio-Economic Research' INSTITUTION: Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- (Friedländer Weg 31, 37085 Göttingen); Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschafts- wissenschaften, Fach Soziologie Professur für Sozialwissenschaftliche Europaforschung (Feldkirchenstr. 21, 96045 Bamberg) KONTAKT: Heidenreich, Martin (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

122 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

[175-L] Heinelt, Hubert: Governance auf lokaler Ebene, in: Arthur Benz (Hrsg.): Governance - Regieren in komplexen Regelsystemen : eine Einführung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 29-44, ISBN: 3- 8100-3946-2 (Standort: UB Siegen(467)-31PDB1424)

INHALT: Der Begriff "Governance" hat zurzeit Konjunktur - auch in der lokalen Politikfor- schung. Der vorliegende Beitrag rekonstruiert den Gebrauch des Konzepts in der lokalen Po- litikforschung mit folgenden, relativ unstrittigen Kernelementen des Begriffs: (1) die traditio- nell von der politischen Theorie betonte Trennung von Staat und Gesellschaft tritt in den Hin- tergrund; (2) die Sphäre des Politischen (oder des policy-making) wird nicht mehr ausschließ- lich an den Staat oder regierungszentrierte institutionelle Strukturen des politischen Systems gebunden; (3) Partizipation am "Regieren" beschränkt sich nicht nur auf eine indirekte Betei- ligung an "Regierungsangelegenheiten" über Wahlen und das Repräsentationssystem, sondern umfasst auch ein darüber hinaus erweitertes politisches Engagement am "öffentlichen Leben". Der Autor zeigt zunächst, dass dieser Ansatz für die lokale Politikforschung in Deutschland nichts Neues ist - auch wenn er nicht unmittelbar mit dem Begriff "Governance" verbunden wurde. Anschließend wird an einem Beispiel - der lokalen Arbeitsmarktpolitik - demonstriert, welche Konsequenzen es haben kann, wenn das Politische auf der lokalen Ebene aus einer Governance-Perspektive in den Blick genommen wird. (ICA2)

[176-L] Heintel, Martin: Regionalpolitik in Österreich: Retrospektive und Perspektive, in: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 33/2004, H. 2, S. 191-208 (Standort: UuStB Köln(38)-XE00150; Ko- pie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Dieser Beitrag beschäftigt sich mit früheren und gegenwärtigen Strategien der öster- reichischen Regionalpolitik. Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union und die Erwei- terung dieser hat nicht nur zu vielfältigen Veränderungen regionalpolitischer Strategien bei- getragen, sondern bedarf auch weiterhin einiger Anpassungen v.a. im Kontext grenzüber- schreitender Entwicklungsmaßnahmen. Regionen in einem globalisierten Wettbewerb haben traditionelle Gebietseinheiten und die Möglichkeiten der hoheitlichen territorialen Verwal- tungsstrukturen längst gesprengt. Regionalentwicklung als eine Summe von europäischer, na- tionaler und regionaler (lokaler) Politik bedarf eines Zusammenspiels und einer Koordination der dargestellten unterschiedlichen Politikbereiche - sowohl auf regionaler als auch administ- rativer Ebene - um Effizienz und Qualität zu sichern. Netzwerken und Kooperationsverbün- den kommt dabei eine besondere Rolle zu. Aus diesem Grund kam es v.a. in den letzten 15 Jahren zu einer verstärkten Institutionalisierung auf regionaler Ebene. In die Zukunft geblickt kommt dem Bereich der Internationalisierung räumlicher Politik noch verstärkter als bisher große Bedeutung zu. Wettbewerbe, Partnerschaften, transnationale Programme, europäische Planungsgrundlagen und die stete Zunahme von Verflechtungskontexten auf räumlicher Ebe- ne sind dafür ausschlaggebend." (Autorenreferat)

soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 123 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

[177-L] Hölcker, Norbert: Regionen in Europa - Gewinner oder Verlierer des europäischen Einigungsprozesses?: eine Betrachtung des Bedeutungswandels der Regionen in Europa am Beispiel der europäischen Regional- und Strukturpolitik von 1957 bis heute, (ESH Working Paper, No. 2), Hannover 2004, 43 S. (Graue Literatur; URL: http://www.gps.uni-hannover.de/europe/workingpapers/hoelcker.pdf)

INHALT: "Kernfrage der Arbeit ist, ob die Regionalpolitik der EU für Regionen in Europa för- derlich oder abträglich ist. Der Verfasser setzt mit der Erläuterung des Regionenbegriffes ein und geht differenziert auf die Regionalpolitik der EU ein. Er erörtert die Förderziele und die Ziele der Regional- und Strukturpolitik und deren historische Entwicklung sowie die aktuelle Politik der Regionenförderung. Mit der Analyse der unterschiedlichen politischen Positionie- rung der Regionen, der europäischen Institutionen und der Nationalstaaten gelingt es dem Verfasser, die Dynamik der Regionalpolitik der EU gut herauszuarbeiten. Im Ergebnis kommt er zu der Auffassung, dass die Regionen sich auch vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung der Regional- und Strukturpolitik als Gewinner bezeichnen lassen. In Anbet- racht der bis heute noch bestehenden regionalen Disparitäten müssen die politischen Gewinne der Regionen relativiert werden. Der Verfasser hat eine sehr sorgfältig gearbeitete Studie zu einem relevanten Thema der Europaforschung vorgelegt." (Autorenreferat)

[178-F] Hondrich, Karl-Otto, Univ.-Prof.Dr. (Bearbeitung): International vergleichende Analyse von Kooperationen zwischen Metropolen

INHALT: Probleme, die durch Globalisierungsprozesse hervorgerufen werden, treten besonders in großen Städten zutage. Gleichzeitig bietet sich gerade den Metropolen die Chance, bei der Lösung von kommunalen Problemen grenzüberschreitend zusammen zu arbeiten. Die dabei entstehende Vernetzung der Metropolen entfaltet eine eigene Dynamik. Dieser bisher wenig erforschte Aspekt der Globalisierung soll im vorliegenden Projekt anhand von Fallbeispielen untersucht werden. Dabei geht es insbesondere um die Frage, ob und wie bestimmte Groß- städte der Europäischen Union (Berlin und Wien) und Großstädte von EU-Beitrittskandidaten (Budapest und Warschau) an dieser Dynamik teilhaben und welche Ansätze zur Entwicklung einer Konvergenz der Problemlösungen sichtbar werden. Durch die Öffnung der Grenzen nach Osteuropa verschärfen sich Problemfelder wie Arbeitslosigkeit und Migration nicht nur in westlichen, sondern ebenso in den östlichen Metropolen. Das Projekt zielt darauf ab, in den beiden genannten Problemfeldern Formen der Kooperation zwischen Metropolen und deren Auswirkungen sowohl auf das nationale Umfeld als auch auf transnationale Strukturen her- auszuarbeiten. Forschungsleitend ist hierbei die Fragestellung, inwieweit europäische Metro- polen im Zuge der europäischen Einigung einerseits und einer sich globalisierenden Welt an- dererseits transnationale Lösungsmodelle der kommunalen Arbeitsmarktpolitik sowie der In- tegrationspolitik ethnischer Minderheiten entwickeln. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, Wien, Warschau, Budapest ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Gesell- schafts- und Politikanalyse Lehrstuhl Soziologie, insb. soziale Konflikte und sozialer Wandel (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 069-798-22050, -22473, Fax: 069-798-28026, e-mail: [email protected]) 124 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

[179-L] Jaster, Karl; Filler, Günther: Umgestaltung der Landwirtschaft in Ostdeutschland, (Working Paper / Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaf- ten des Landbaus, Nr. 68), Berlin 2003, 43 S. (Graue Literatur; URL: http://www.agrar.hu-berlin.de/wisola/va/wp68.pdf)

INHALT: Der Beitrag beschreibt den Transformationsprozess der Landwirtschaft in Ostdeutsch- land im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands 1990. Dem gemäß gliedert sich die Unter- suchung in drei thematische Kapitel: In einem ersten Schritt wird die Ausgangssituation der landwirtschaftlichen Umgestaltung dargestellt. Sie umfasst die historischen Gegebenheiten vor 1990 sowie die Wende-Situation 1989/90 mit den Aspekten Eigentumsverhältnisse, Be- triebsstrukturen, Arbeitskräfte, Produktion und Versorgung sowie die Marktsituation. Der zweite Schritt beleuchtet den Strukturwandel in der Landwirtschaft seit 1990. Dazu gehören: (1) die Vermögensregelung und Privatisierung, (2) die Herausbildung neuer Betriebs- und Wettbewerbsstrukturen, (3) die Produktion und Steigerung der Produktivität, (4) der Arbeits- platzabbau sowie (5) die ökonomische Situation hinsichtlich der Rentabilität, Stabilität und Liquidität. In einem dritten Schritt werden die unterstützenden Politikmaßnahmen seit 1990 erörtert. Sie beschäftigen sich mit (1) den Anpassungs- und Überbrückungshilfen, (2) der Strukturförderung, (3) der Altschuldenregelung und schließlich (4) der EU-Agrarpolitik. In einer abschließenden Zusammenfassung werden nochmals die wichtigsten Ergebnisse der Analyse dieses komplexen Vorganges genannt. (ICG2)

[180-L] Khlystova, Tatiana: Integration durch regionale Kooperation?: am Beispiel der Partnerschaft zwischen dem Land Niedersachsen und der Oblast Tjumen, (ESH Working Paper, No. 3), Hannover 2004, 58 S. (Graue Literatur; URL: http://www.gps.uni-hannover.de/europe/workingpapers/khlystova.pdf)

INHALT: "Die in der Arbeit durchgeführte Analyse hat ergeben, dass die Realität der Beziehun- gen zwischen Russland und dem Westen auf nationalen Ebene sehr politisiert ist. Diese Tat- sache hindert die Erreichung der Kooperationsziele. Eine sehr wichtige Ursache dafür ist die Vielfalt der russischen Regionen (politische, wirtschaftliche, kulturelle, soziale). Diese Viel- falt, in der Kombination mit den Besonderheiten des Regionalisierungsprozesses in Russland, kann sich für die internationale Kooperation als vorteilhaft erweisen, unter der Bedingung, dass allein die Gebietskörperschaften als Kooperationspartner auftreten. Das Fallbeispiel - Partnerschaft zwischen dem Land Niedersachsen und der Region Tyumen - bestätigt diese Aussage, obwohl auch da Probleme auftauchen. Der Unterschied aber ist, dass diese Proble- me durch die Vorgehensweise, welche sich aus Prinzipien der regionalen Zusammenarbeit ableitet, besser zu bewältigen sind." (Autorenreferat)

[181-F] Kraus, Matthias; Stech, Katrin, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Troeger-Weiß, Gabi, Prof.Dr. (Leitung): Gute Nachbarschaft im bayerisch-tschechischen Grenzraum. Aufbau eines grenzüberschrei- tenden Kommunikations- und Informationsmanagements

INHALT: In Fortsetzung des Projektes "Gute Nachbarschaft - Bilanz und Perspektiven" führt der Lehrstuhl "Regionalentwicklung und Raumordnung" gemeinsam mit dem Lehrstuhl "Öffent- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 125 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

liches Recht" im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen das Projekt "Gute Nachbarschaft im bayerisch-tschechischen Grenzraum - Aufbau eines grenzüberschreitenden Kommunikations- und Informationsmanagements" durch. Die Entwicklung zur Verbesserung der nachbarschaftlichen Mentalität hat in den ver- gangenen Jahren einige Fortschritte gemacht. Insbesondere Projekte, bei denen Bewohner von beiden Seiten der Grenze gemeinsam aktiv sind, leisten dazu wichtige Beiträge. Hem- mend wirken dagegen vor allem sprachliche Verständigungsschwierigkeiten und Informati- onsdefizite sowie noch nicht überwundene Vorurteile und Vorbehalte. Ziel des Projektes ist es, durch die Umsetzung von Pilotprojekten die Schaffung grenzüberschreitender Mentalität, Identität und kreativer Milieus zu fördern. Zudem sollen in verschiedenen Bereichen Kontakt- , Informations- und Kommunikationsnetze zu mentalen, administrativen und rechtlichen As- pekten zwischen Bayern und der Tschechischen Republik aufgebaut werden. Dadurch sollen - gerade auch im Hinblick auf die EU-Erweiterung - mittel- und langfristig bestehende Vorur- teile auf beiden Seiten der Grenze abgebaut und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sowie die Entwicklung eines gut nachbarschaftlichen Verhältnisses verbessert werden. Vor- gehensweise: In einer ersten Phase wird ein Kriterienkatalog erarbeitet, der die wichtigsten Voraussetzungen für eine gute mentalitätsbildende Wirkung von grenzüberschreitenden Pro- jekten erfasst. Die Auswahl von mehreren Modellprojekten aus verschiedenen Bereichen (z.B. Kinder- und Jugendarbeit, Bildung und Wissenschaft, Wirtschaft, Interregionale Zu- sammenarbeit) erfolgt dann - gemeinsam mit Experten aus dem Grenzraum - auf dieser Grundlage. Bei der Durchführung der ausgewählten Projekte kooperieren die Projektpartner mit Akteuren im Grenzraum und externen Partnern, veranstalten Seminare und Workshops und dokumentieren die Arbeitschritte und Ergebnisse, um sie einem größeren Kreis von Inte- ressenten zugänglich zu machen. Ziel ist es, die Fortführung der Projekte auch über die Pilot- phase hinweg im Raum zu gewährleisten. Daneben wird in einem eigenen Teilprojekt ein grenzüberschreitendes Informations- und Kommunikationsmanagement konzipiert und in ei- ner Pilotphase umgesetzt. Dies umfasst den Auf- und Ausbau von Informationsnetzen zwi- schen Bürgern, Vereinen, Verbänden, Verwaltung und Wissenschaft. Außerdem werden In- formationen für Grenzregionen zu unterschiedlichen Aspekten der grenzüberschreitenden Zu- sammenarbeit (u.a. Kartenmaterialien, "Best Practices", Fördermittel, Zuständigkeiten, Ver- waltungsausbau) aufbereitet und zweisprachig im Rahmen eines Internetauftritts unter der Domain: www.gute-nachbarschaft.org präsentiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern, Tschechische Republik METHODE: Das methodische und empirische Vorgehen bei der Realisierung des Projekts basiert insgesamt auf 3 Säulen. Dabei stützt es sich zum einen auf den Einsatz von Methoden der empirischen Sozialforschung. Zum anderen steht vor allem die Implementierung von Konzep- ten im Vordergrund, die zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Informations- und Er- fahrungsaustausches sowie zur Bildung neuer bzw. zum Ausbau bestehender grenzüber- schreitender vertikaler und horizontaler Netzwerkstrukturen beitragen. Im Einzelnen handelt es sich um Dokumentenanalyse, Empirische Analyse sowie Implementierung eines grenz- überschreitenden Informations- und Kommunikationsmanagements. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Leitfaden zum grenzüberschreitenden Austausch im Bereich der Kindergartenarbeit.+++Siehe auch Internet unter: http://www.gute-nachbarschaft.org . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-02 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bay- ern Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen FINANZIE- RER: Auftraggeber 126 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltpla- nung, Bauingenieurwesen, Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung (Pfaffenber- gerstr. 95, 67663 Kaiserslautern) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0631-205-4701, Fax: 0631-205-2251, e-mail: [email protected])

[182-L] Krummacher, Michael: Die hohen Erwartungen sind nicht erfüllt. Aktivierung und Bürgerbeteiligung in der Pro- grammumsetzung 'Soziale Stadt', in: Sozialmagazin : die Zeitschrift für Soziale Arbeit, Jg. 29/2004, H. 10, S.40-51 (Standort: UuStB Köln(38)-XG3727; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Im Rahmen der Ziele einer nachhaltigen, sich selbst tragenden Entwicklung benachtei- ligter Stadtteile nimmt das Handlungsfeld 'Aktivierung und Beteiligung' in der Programmstra- tegie des 1999 gestarteten Bund-Länder-Programms 'Stadtteile mit besonderem Entwick- lungsbedarf - die Soziale Stadt' und seiner Vorläuferprogramme auf Länderebene (im Folgen- den: Programm/e 'Soziale Stadt') eine zentrale Rolle ein.' Nach einer vierjährigen (und der in einzelnen Bundesländern sehr viel längeren) Umsetzungsphase der Programme "Soziale Stadt" liegen inzwischen empirische Erfahrungen zum Thema Aktivierung und Beteiligung vor. Sie sollen in diesem Beitrag vorgestellt, analysiert und mit Blick auf die Perspektiven in- tegrierter Stadtteilentwicklung kommentiert werden. Grundlage des folgenden Beitrages bil- den erstens die Auswertung von Begleitforschungsberichten zum Bund-Länder-Programm 'Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt', zum NRW-Programm 'Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf', zweitens die Auswertung themenbezogener Sekundärliteratur, drittens eigene empirische Studien und Experten-Interviews (vgl. u. a. DI- FU 2003a,b; ILS 2000; Krummacher / Kulbach / Waltz, Wohlfahrt 2003; 2004)." (Autorenre- ferat)

[183-L] Kunzmann, Klaus R.: An agenda for creative governance in city regions, in: DISP : Dokumente und Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung, Jg. 40/2004, H. 3 = H. 158, S. 5-10 (URL: http://www.nsl.ethz.ch/index.php/content/download/974/5948/file/)

INHALT: Vielfältige Restriktionen behindern die regionalen Institutionen und Akteure bei der Initiierung von Kooperationen zwischen den städtischen Regionen. Einer der Hauptgründe einer zukunftsorientierten Regionalentwicklung auf europäischer Ebene ist dabei der Mangel an Kreativität. Obgleich reiche Erfahrungen vor allem in der BRD mit dem interregionalen Regieren (z.B. Landschaftsverbände) vorliegen, dominieren - so die These des vorliegenden Beitrags - die Widerstände bei der institutionellen Politikverflechtung. Sich auf deutsche Er- fahrungen stützend entwickelt der Autor zehn Vorschläge für eine erfolgreiche kreative Go- vernance in städtischen Regionen. Sie reichen von der Erhöhung der Durchlässigkeit der Grenzen bis zur Förderung von innovativen Netzwerken, von der Unterstützung des Dritten Sektors bis zur Kommunikation von intraregionalen Erfolgsgeschichten. Die Implementation der vorgestellten Agenda verlangt von allen Betroffenen und Beteiligten viel guten politi- schen Willen und die kreative Kombination von Institutionen, Akteuren, Strategien, Finanzie- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 127 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

rungsfragen und letztendlich erfolgversprechenden Implementationsinstrumentarien. (ICAÜ- bers)

[184-F] Lang, Thilo, Dipl.-Ing.; Tenz, Eric, Dipl.-Ing.; Sonntag, Monika, Dipl.-Geogr. (Bearbei- tung); Bürkner, Hans-Joachim, Prof.Dr. (Leitung): Mittelstädte im Ostseeraum im Dialog

INHALT: Ausgangspunkt für MECIBS ist die Beobachtung, dass insbesondere Klein- und Mittel- städte im Ostseeraum außerhalb der nationalen Kerngebiete und Metropolräume vergleichs- weise große Entwicklungsschwierigkeiten aufweisen und dadurch zur regionalen Disparitä- tenbildung beitragen. Insbesondere durch nachlassende wirtschaftliche Aktivitäten, Bevölke- rungsrückgänge und durch die daraus folgenden sozialen, baustrukturellen und ökologischen Probleme sind viele Städte in ihren urbanen Funktionen von Umstrukturierungsprozessen be- troffen. Vor allem wirtschaftlich monostrukturierte Städte außerhalb der Hauptstadtregionen befinden sich in kritischen Situationen. Einige Städte können jedoch auch auf positive Ergeb- nisse ihrer Strategien verweisen. MECIBS vereint bewusst Städte mit unterschiedlichem his- torischen, politischen und ökonomischen Hintergrund, um das Phänomen des urbanen Struk- turwandels in seinen verschiedenen Ausprägungen besser greifen zu können. Das MECIBS Netzwerk (23 kommunale Partner und 12 Forschungsinstitute zur wissenschaftlichen Beglei- tung) ermöglicht und unterstützt den Austausch zwischen diesen Städten und hilft dabei, den Krisensituationen der Städte mit neuen Perspektiven zu begegnen. Hierbei spielen neben den Städten selbst auch die beteiligten Forschungsinstitute eine große Rolle, da von ihnen neben einer vergleichenden Darstellung der Entwicklungspfade der beteiligten Städte auch Empfeh- lungen für lokale Strategien erarbeitet werden. Dadurch werden gemeinsame Lernprozesse in Gang gesetzt und Synergieeffekte für die einzelnen Städte sowie letztendlich für die gesamte räumliche Entwicklung des Ostseeraums bewirkt. Im IRS werden schwerpunktmäßig folgen- de Themen bearbeitet: Städtische Krise und Revitalisierung; alternative Entwicklungsstrate- gien als Reaktion auf eine nachlassende wirtschaftliche Dynamik sowie "Image und Identi- tätsbildung durch kommunale lokale Aktivitäten". GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostseeraum, Deutschland, Dänemark, Finnland, Schweden, Russland, Lettland, Polen, Jüterbog, Lappeen- ranta, Nakskov, Kuldiga METHODE: Literaturstudium zur Klärung des Begriffs "Klein- und Mittelstädte"; Übersicht über die Situation in allen beteiligten Städten: Im Frühjahr 2003 wurden Fragebögen an die Städte verschickt und ausgewertet, um mehr über die jeweiligen lokalen Herausforderungen sowie die Erwartungen an das MECIBS-Projekt zu erfahren. Seitdem findet ein intensiver Dialog mit den einzelnen kommunalen Partnern statt. Zudem bringen die Städte auf sechs Konferen- zen ihre Probleme zur Sprache, so dass ein fachlicher Austausch stattfinden kann. Die Exper- ten aus Wissenschaft, Politik und Praxis sind gefordert, lokale Lösungswege aufzuzeigen und entsprechende Perspektiven zu entwickeln. Mit Hilfe der teilnehmenden Städte führen die Forschungsinstitute Fallstudien durch. In der letzten Projektphase werden die Ergebnisse der sektorale Studien zu integrierten Handlungsempfehlungen zusammengeführt. Auch während des Prozesses findet eine fachübergreifende Vernetzung der Inhalte statt. Untersuchungsde- sign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Qualita- tives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2002-09 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: Eu- ropäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber 128 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

INSTITUTION: IRS - Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (Flakenstr. 28-31, 15537 Erkner) KONTAKT: Lang, Thilo (Tel. 03362-793-245, e-mail: [email protected])

[185-L] Liebmann, Heike; Robischon, Tobias (Hrsg.): Städtische Kreativität: Potenzial für den Stadtumbau, (Schader-Kolloquium Gesellschaftswis- senschaften - Praxis), Darmstadt 2003, 244 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20040107259; Graue Literatur)

INHALT: "Demographische und wirtschaftliche Schrumpfungsprozesse, überregionale Abwande- rung, anhaltende Suburbanisierung sowie ein erheblicher Wohnungsleerstand kennzeichnen seit Ende der 1990er Jahre viele Städte und Gemeinden in den neuen Ländern. Die Kommu- nen sind gefordert, ihre Entwicklungsziele kritisch zu überprüfen und strukturell neue, integ- rierte Entwicklungskonzepte zu erarbeiten. Viele Kommunen richten den Focus in ihren Kon- zepten zunächst auf die städtebaulichen und wohnungswirtschaftlichen Probleme des Stadt- umbaus und setzen in erster Linie dort zur Heilung der gegenwärtigen Symptome der Schrumpfungsentwicklungen an. Angesichts der Komplexität der Problemlagen in den Städ- ten erfordern zukunftsfähige Problemlösungen ein 'neues Denken'. Es müssen neue Perspek- tiven für die Stadtentwicklung erdacht werden - in wirtschaftlicher, sozialer, kultureller, bau- licher und wohnungswirtschaftlicher Hinsicht. In einer gemeinsamen Workshopreihe des In- stituts für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) und der Schader-Stiftung disku- tierten Experten aus ostdeutschen und westeuropäischen Städten den kreativen Umgang mit Schrumpfungsprozessen. Städtische Kreativität, so ihr Plädoyer, ist eine Ressource, deren Po- tenzial für den Stadtumbau noch zu wenig genutzt wird". (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Heike Liebmann, Tobias Robischon: Städtische Kreativität: ein Potenzial für den Umgang mit Schrumpfungsprozessen Seite (6-13); Karl-Dieter Keim: Zur Notwendigkeit kreativer Arbeitsformen bei der Stadtentwicklung in Ostdeutschland (14-25); Phil Wood: The cycle of urban creativity (Der Kreislauf urbaner Kreativität) (26-38); Charles Landry: Wie eine Krea- tivitätsplanung umgesetzt werden kann (39-50); Heike Liebmann, Tobias Robischon: Was ist städtische Kreativität? Zehn Thesen (51-59); Stefan Heinig, Oliver Weigel: Zwischen Schrumpfung und Wachstum - kreative Strategien für Leipzig (60-71); Andreas Thiele: Stadtentwicklung in Schwerin - Wachstum, Schrumpfung und kreative Lösungsansätze (72- 81); Helmut Pfefferkorn: Strategien der Stadt Zwickau im Stadtumbau (82-89); Stuart Wilks- Heeg: Kann kreative Kommunalpolitik wirtschaftlichen Niedergang umkehren? Die Politik der urbanen Renaissance in Liverpool und Manchester (90-108); Beate Glöckner, Heike Liebmann: Karlskrona - Kehrtwende aus der Krise (109-115); Thorsten Wiechmann: Strate- gien und Potenziale der Regenerierung in Bilbau und Newcastle (116-132); Heike Liebmann: Mut der Verzweiflung? Events und Großprojekte als Motor für die Stadtentwicklung (133- 145); Hans-Joachim Bürkner: Die Rolle kreativer Milieus für die Stadtentwicklung in Ost- deutschland (146-160); Kerstin Büttner, Bastian Lange, Ulf Mattiesen: Raumwirkungen von Wissensmilieus - Handlungsstrategien und Akteurspotenziale von Start-Up-Unternehmern im FuE-Bereich von Frankfurt/ Oder und Jena (161-183); Herbert Grymer: Stadtentwicklung trotz Schrumpfung? Einige Bemerkungen über die mentalen Hemmnisse städtischer Kreativi- tät (184-195); Roland Fröhlich: Einige Binsenweisheiten und ein paar Gedankenansätze über kreatives Verwaltungshandeln (196-205); Beate Glöckner: Neue Konzepte für die Verwal- tung - Tilburger Erfahrungen mit Verwaltungsmodernisierung (206-218); Ralf Ebert: Kreati- ves Handeln in Städten ist Arbeit, Arbeit, Arbeit. Wie kreatives Handeln in der Stadtentwick- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 129 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

lung praktisch organisiert werden kann (219-228); Heik Afheldt: Ein Traum wird wahr - eine Stadt mit Kindern (229-230); Hans-Jörg Duvigneau: Was "bringt" ein zweitägiger Workshop vor Ort über die Probleme und Chancen einer schrumpfenden Stadt? (231-232); Tobias Robi- schon: Wie man sich ein Bild von Schrumpfung macht (233-235); Suntje Schmidt: Kreativer als man denkt (236-237); Tobias Robischon: Erst die Not macht erfinderisch. Wirklich? (238- 241).

[186-L] Mau, Steffen: Transnationale Transfers der EU-Regionalpolitik: die institutionelle Bearbeitung eines ver- teilungspolitischen Problems, in: Stefan Liebig, Holger Lengfeld, Steffen Mau (Hrsg.): Vertei- lungsprobleme und Gerechtigkeit in modernen Gesellschaften, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2004, S. 331-360, ISBN: 3-593-37464-1

INHALT: Der Autor geht der Frage nach, wie sich die Mittelaufbringung und die Mittelverteilung für die Strukturpolitik der Europäischen Union unter gerechtigkeitstheoretischem Gesichts- punkt bewerten lassen. Im allgemeinen wird von der Tatsache ausgegangen, dass die Zahlun- gen der Geberländer Kompensationen für die letztendliche Zustimmung der schwächeren Mitglieder zur engeren wirtschaftlichen Integration sind. Es muss aber nach Ansicht des Au- tors angenommen werden, dass innerhalb der EU auch solidarische Motive zum Tragen kommen, die ein Zurückbleiben der schwächsten Mitgliedstaaten unakzeptabel erscheinen lassen. Die Strukturpolitik ist darauf angewiesen, dass es einen von allen Beteiligten als fair angesehenen Verteilungskompromiss gibt, dem die beteiligten Länder zustimmen können. Der Autor diskutiert vor diesem Hintergrund die Verteilungsprinzipien der EU-Strukturpolitik hinsichtlich Finanzierung, Förderzielen, Auszahlungen und Nettoumverteilung und skizziert einige Ansätze, durch welche transnationale Umverteilungen im Rahmen der EU- Regionalpolitik Unterstützung finden können. (ICI2)

[187-F] Meier, Lars, M.A. (Bearbeitung); Löw, Martina, Prof.Dr. (Betreuung): Transnationale Akteure im urbanen Raum

INHALT: In bestimmten Städten konzentrieren sich die technischen Einrichtungen, die für die zugenommenen globalen Interaktionen und Verknüpfungen notwendig sind und die diesen Städten eine zentrale Rolle als Knotenpunkte von internationalen Strömen zusichern. Neben diesen baulichen Fixierungen des Transport- und Kommunikationswesens sammeln sich hier auch die Beschäftigten verschiedener Dienstleistungssektoren, deren Lebenskonzeption in enger Bindung zu diesen Techniken der geographischen Distanzüberwindung steht. Ihre hohe Qualifikation und beträchtliche internationale Mobilität, die mit einer intensiven Nutzung von Technik einhergeht, lässt erst eine internationale Vernetzung dieser Städte zu. Daher geht die Zunahme globaler Verknüpfungen mit einem Anstieg der Anzahl und Bedeutung von transna- tionalen hochqualifizierten Migrierenden einher. Diese spezielle Gruppe von Arbeitsmigran- tInnen lässt sich nur für einen relativ kurzen Zeitraum in einer Stadt nieder, um dann wieder in eine andere Stadt umzuziehen. Während des Aufenthalts in der Stadt erfolgt die Lokalisie- rung dieser Gruppe, ihr spezielles räumliches Handeln, ihre Habituspräsentation in Interakti- on mit den speziellen Eigenschaften der Stadt. In dem Promotionsvorhaben wird diese Inter- aktion zwischen einer Gruppe von hochqualifizierten Beschäftigten des Dienstleistungssek- tors, die ihre Arbeits- und Wohnorte international zwischen unterschiedlichen Städten wech- 130 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

seln, mit diesen Städten untersucht. Die Grundannahme des Forschungsvorhabens ist, dass die Migration Hochqualifizierter einher geht mit urbanen Transformationen. Es soll herausge- funden werden, wie diese Gruppe in ihrer (noch genauer zu bestimmenden) alltäglichen räumlichen Handlung mit den städtischen Strukturen in Interaktion tritt. Damit wird gleich- zeitig analysiert, wie die spezifischen Strukturen der Stadt auf diese Gruppe wirken und sich somit möglicherweise Differenzen des räumlichen Handelns der Akteure in Abhängigkeit zu der besonderen Stadt und ihren Strukturen ergeben. ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsge- meinschaft INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissen- schaften, Graduiertenkolleg "Technisierung und Gesellschaft" (Residenzschloß, 64283 Darm- stadt) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[188-L] Melbeck, Christian: Netzwerkanalyse zur empirischen Messung von Macht in politischen Systemen, in: Christian H.C.A. Henning, Christian Melbeck (Hrsg.): Interdisziplinäre Sozialforschung : Theorie und empi- rische Anwendungen ; Festschrift für Franz Urban Pappi, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2004, S. 97-114, ISBN: 3-593-37471-4 (Standort: UuStB Köln(38)-30A8621)

INHALT: Der Autor beschreibt die empirische Abgrenzung sozialer Systeme mit Verfahren der Netzwerkanalyse, die eine wichtige Voraussetzung zur Analyse von Macht in politischen Systemen darstellt. Netzwerke versteht er entsprechend der Definition von Franz Urban Pappi als "eine durch Beziehungen eines bestimmten Typs verbundene Menge von sozialen Einhei- ten wie Personen, Positionen, Organisationen usw." und nicht als Steuerungsinstrument oder Organisationsform, wie es z.B. im Zusammenhang mit Policy-Netzen der Fall ist. Der Autor gibt zunächst eine kurze Einführung in die theoretische Diskussion der Machtkonzepte und zeigt, in welchen Fällen der Einsatz der Netzwerkanalyse hilfreich sein kann. Im zweiten Teil seines Beitrags greift er auf die Daten der so genannten "Altneustadtstudie" von Pappi zur kommunalen Machtstruktur in einer mittelgroßen Stadt in Nordrhein-Westfalen zurück. Da- bei stehen weniger die Ergebnisse selbst, sondern Fragen des Forschungsdesigns im Mittel- punkt, die für andere Studien und zur Messung von Machtstrukturen in politischen Systemen nutzbar gemacht werden können. (ICI)

[189-F] Menzel, Kai, Dipl.-Volksw.; Voigtländer, Michael, Dipl.-Volksw.; Zimmermann, Anne, Dipl.-Volksw.; Eekhoff, Johann, Prof.Dr. (Bearbeitung): Wohnungspolitik neu justieren

INHALT: Das Ziel besteht in der kritischen Betrachtung der verschiedensten Bereiche der Woh- nungspolitik und einer klaren Positionierung zu allen wesentlichen Themengebieten. Zu den Themen gehören beispielsweise wichtige und aktuelle steuerliche Fragen wie die Grund- und Gewerbesteuer, die Erbschaftsteuer, die Bauabzugsteuer oder die mögliche Veräußerungsge- winnsteuer. Auch die nach wie vor drängenden Probleme der Eigenheimförderung oder der starren Mietrechts- und Kündigungsschutzregelungen werden nicht vernachlässigt. Kernthese und -argument der Analyse ist die herausragende Bedeutung des Eigentums und in diesem Zusammenhang speziell des Wohneigentums. Der Schutz des Eigentums ist Grundlage jeder soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 131 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

Argumentation, sowohl bei den streng zu begründenden steuerlichen Eingriffen als auch bei Fragen der Einbindung von Immobilien in die Altersvorsorge. Es muss darauf gedrängt wer- den, dass der Staat nur dann in die Eigentumsrechte der Bürger eingreifen darf, wenn er hier- zu ausdrücklich ermächtigt ist und wenn dies keine Ungleichbehandlungen oder Fehlanreize nach sich zieht. Dem Wettbewerb muss in der politischen Landschaft und in den wirtschaftli- chen Abläufen wieder mehr Raum zugestanden werden, da der Wettbewerb am besten in der Lage ist, die Interessen aller Beteiligten auszugleichen. Dies ist vor allem bei mietrechtlichen Änderungen oder bei der schwerwiegenden Leerstandsproblematik in Ostdeutschland von hoher Relevanz. ZEITRAUM: 2000-2004 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: Überprüfung der aktuellen Wohnungspolitik im Hinblick auf die Vereinbarkeit mit ordnungspolitischen Grundlagen ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2003-12 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Zentralverband Haus und Grund Deutschland FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Institut für Wohnungsrecht und Wohnungswirtschaft an der Universität Köln (Klosterstr. 79b, 50931 Köln) KONTAKT: Menzel, Kai (Tel. 0221-470-6134)

[190-L] Niebuhr, Annekatrin: Spatial effects of European integration: do border regions benefit above average?, (HWWA Discussion Paper), Hamburg 2004, 26 S. (Graue Literatur; URL: http://www.hwwa.de/Publikationen/Discussion_Paper/2004/307.pdf)

INHALT: Ein zentrales Ergebnis von Modellen aus dem Bereich der Neuen Wirtschaftsge- ographie ist, dass die Nähe zu Konsumentenmärkten einen Einfluss auf Löhne und Beschäfti- gung in einer Region hat. Der Prozess der europäischen Integration und der damit einherge- hende Abbau von Handels- und Faktormobilitätsbarrieren hat vermutlich Veränderungen beim Marktzutritt in Europa bewirkt. Die Verfasserin untersucht räumliche Effekte der Integ- ration aufgrund niedriger werdender Grenzbarrieren und veränderter Marktpotenziale auf der Basis eines wirtschaftsgeographischen Modells mit drei Regionen. Im Mittelpunkt stehen Auswirkungen der Integration auf europäische Grenzregionen und die Frage, ob diese Regio- nen überproportional von der Integration profitieren. Die empirische Analyse konzentriert sich auf Integrationseffekte in den Regionen der EU-15, die sich seit Mitte der 1970er Jahre aus dem Abbau nichttarifärer Handelshemmnisse und anderer Barrieren ergeben haben. (I- CEÜbers)

[191-F] Niederhafner, Stefan, Dipl.-Pol. (Bearbeitung): Transnationale Städtenetzwerke - zwischen Government und Governance. Neue Akteure im institutionellen Arrangement Europas

INHALT: Untersuchung der Integration von transnationalen Städtenetzwerken in das europäische Mehrebenensystem. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europäische Union, insb. Frankreich, Bundesrepublik Republik, Großbritannien ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine An- gabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung 132 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Zivilgesell- schaft, Konflikte und Demokratie Abt. Zivilgesellschaft und transnationale Netzwerke (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-25491-297, Fax: 030-25491-254, e-mail: [email protected])

[192-F] Niederhafner, Stefan, Dipl.-Pol. (Bearbeitung); Kern, Kristine, Dr.rer.pol. (Leitung): Governing a common sea (GOVCOM)? Changing modes of governance in the Baltic Sea region

INHALT: Untersuchung neuer Governance-Formen in der Ostseeregion. Das Projekt erfolgt in Kooperation mit der Abo Akademi University Turku (Koordination), der University of Tam- pere, dem Finnish Environment Institute, der Universität Greifswald und der University of Durham. Praxispartner des Projektes sind das Klima-Bündnis/ Alianza del Clima e.V. und die Union of the Baltic Cities (UBC). GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostseeraum VERÖFFENTLICHUNGEN: Kern, K.: Löffelsend, T.: Sustainable development in the Baltic Sea region: governance beyond the nation state. 2004 (im Druck).+++Dies.: Globale Gover- nance durch transnationale Netzwerkorganisationen: Möglichkeiten und Grenzen zivilgesell- schaftlicher Selbstorganisation. in: Gosewinkel, D.; Rucht, D.; Daele, Wolfgang van den; Ko- cka, J. (Hrsg.): Zivilgesellschaft - national und transnational: WZB-Jahrbuch 2003. Berlin: Ed. Sigma 2004, S. 285-308. ISBN 3-89404-299-0.+++Bulkeley, H.; Davies, A.; Evans, B.; Gibbs, D.; Kern, K.; Theobald, K.: Environmental governance and transnational municipal networks in Europe. in: Journal of environmental policy & planning, 5, 2003, 3, pp. 235- 254.+++Kern, K.: Verein macht stark: noch ist der Einfluss der Städte und Gemeinden im EU-System nicht groß. Aber kommunale Kooperationen über die Grenzen hinweg sind die Basis für Veränderungen. in: Pro Polis 21, 2003, S. 11. Download: http://www.wz-berlin.de/ zkd/ztn/pdf/kern_propolis03.pdf .+++Dies.: Diffusion nachhaltiger Politikmuster, transnatio- nale Netzwerke und "glokale" Governance. in: Brand, K-W. (Hrsg.): Politik der Nachhaltig- keit: Voraussetzungen, Probleme und Chancen - eine kritische Diskussion. Global zukunfts- fähige Entwicklung - Perspektiven für Deutschland, Bd. 3. Berlin: Ed. Sigma 2002, S. 193- 210. ISBN 3-89404-573-6.+++Kern, K.; Wegener, A.: Institutionelle Innovationen deutscher Kommunen zwischen lokaler und europäischer Governance. in: Libbe, J.; Tomerius, S.; Trapp, J. (Hrsg.): Liberalisierung und Privatisierung kommunaler Aufgabenerfüllung: soziale und umweltpolitische Perspektiven im Zeichen des Wettbewerbs. Difu-Beiträge zur Stadtfor- schung, Bd. 37. Berlin: Dt. Inst. für Urbanistik 2002, S. 221-238. ISBN 3-88118-333- 7.+++Kissling-Näf, I.; Kern, K.; "Good Governance" für eine zukunftsfähige und innovative Umwelt- und Ressourcenpolitik. in: GAIA 11, 2002, S. 62-64.+++Kern, K.: Transnationale Städtenetzwerke in Europa. in: Schröter, E. (Hrsg.): Empirische Policy- und Verwaltungsfor- schung: lokale, nationale und internationale Perspektiven. Opladen: Leske u. Budrich 2001, S. 95-116. ISBN 3-8100-3031-7. ARBEITSPAPIERE: Kern, K.: City networking and transna- tional governance. Discussion paper. Berlin: WZB 2004 (im Erscheinen).+++Dies.: Transna- tional city networking in Europe: paper prepared for the 2001 Berlin conference on the hu- man dimensions of global environmental change "Global environmental change and the na- tion state", Berlin, 7-8 December 2001. ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Academy of Finland soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 133 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Zivilgesell- schaft, Konflikte und Demokratie Abt. Zivilgesellschaft und transnationale Netzwerke (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin) KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-25491-282, Fax: 030-25491-254, e-mail: [email protected])

[193-F] Nix, Thorsten, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Maier, Jörg, Prof.Dr.Dr.h.c. (Betreuung): Regionale Innovations- und Kooperationsförderung mit Hilfe gesteuerter regionaler Kompe- tenznetzwerke - eine Untersuchung am Beispiel der Region Nürnberg

INHALT: 1. Inwieweit können Innovationen und Kooperationen durch gesteuerte regionale Kompetenznetzwerke gefördert werden? 2. Erarbeitung eines Modellkonzeptes für gesteuerte regionale Kompetenznetzwerke. ZEITRAUM: 1998-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Re- gion Nürnberg (Nürnberg, Fürth, Erlangen) METHODE: Wissens-Teilung und Wissens-Zusammenführung; Systemtheorie; qualitative und quantitative Interviews DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Inhaltsanalyse, offen; Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, telefo- nisch; Standardisierte Befragung, schriftlich. ART: Dissertation BEGINN: 2000-06 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Bayreuth, Fak. 02 Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Fach- gruppe Geowissenschaften Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Regionalplanung (95440 Bayreuth); Forschungsstelle für Raumanalysen, Regionalpolitik und Verwaltungspraxis e.V. an der Universität Bayreuth (95440 Bayreuth) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 02238-3289, e-mail: [email protected])

[194-L] Pamme, Hildegard: Kommunale Selbstverwaltung in der Bundesrepublik: eine kritische Bilanz ; der institutio- nelle Wandel eines Vorzeigemodells unter dem Druck der Globalisierung, in: Vorgänge : Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik, Jg. 43/2004, H. 2 = H. 166, S. 91-99 (Stand- ort: UuStB Köln(38)-XG2258; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Schwerpunkt des Beitrags ist der wirtschaftspolitische Kontext lokaler Politik bei der kommunalen Selbstverwaltung. Zunächst wird der Frage nachgegangen, wie sich verschiede- ne Kräfteverschiebungen, die als Ökonomisierungstendenzen gekennzeichnet werden, auf die Problemlösungsfähigkeit und das bürgerschaftlich-demokratische Engagement in bundes- deutschen Städten auswirken. Gleichzeitig ist Bewegung in das institutionelle Gefüge der deutschen Kommunen gekommen. Es bleibt jedoch fraglich, ob mit diesen Anpassungen die Effektivität und Legitimität politisch-administrativen und bürgerschaftlichen Entscheidens auf kommunaler Ebene erhalten bleiben können. Die Überlegungen verdeutlichen, dass das Modell bundesdeutscher kommunaler Selbstverwaltung seinem Vorzeigestatus nicht mehr ge- recht wird. Lokale Politiken verbleiben innerhalb des neoliberalen Rahmens, den Wirtschaft und Politik auf innerstaatlicher, europäischer und globaler Ebene setzen. Insbesondere gilt dies für emanzipatorische Gegenstrategien, die politisches Handeln "von unten" revolutionie- ren wollen. (ICH2)

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[195-F] Rösener, Britta, Dipl.-Ing. (Leitung): Gemeinsame Sache machen - grenzüberschreitende Aktivitäten von BürgerInnen im Drei- ländereck

INHALT: Die EuRegionale 2008 möchte erfahren, wie vielfältig grenzüberschreitende Aktivitä- ten von BürgerInnen und Unternehmen in der Dreiländer-Region Belgien-Deutschland- Niederlande sind, und wie sie derlei Aktivitäten unterstützen kann. Der Lehrstuhl für Pla- nungstheorie und Stadtplanung wird dies bis zum Frühjahr 2005 recherchieren. GEOGRA- PHISCHER RAUM: Dreiländereck Belgien, Niederlande, Bundesrepublik Deutschland METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen. Standardisierte Befragung, schriftlich. Aktenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-06 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: EuRegionale 2008 Agentur GmbH, Aachen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 02 Fak. für Architektur, Lehrstuhl für Pla- nungstheorie und Stadtplanung (52056 Aachen) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0241-80-98305, e-mail: [email protected])

[196-L] Rüttgers, Martin; Schwarz, Michael: Bürgerstiftungen in Deutschland - Vorbilder für Köln?: eine empirische Studie zur Grün- dungsstrategie einer Kölner Bürgerstiftung, (Berichte / Institut zur Erforschung sozialer Chan- cen -ISO-, 71), Köln 2004, 124 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20040107012; Graue Literatur)

INHALT: "In diesem ISO Bericht gehen die Autoren der Frage nach, wie die in Deutschland relativ neue Institution 'Bürgerstiftung' auch in Köln etablierbar und für eine stärkere Bünde- lung des bürgerschaftlichen Engagements vor Ort nutzbar zu machen ist. Herausgekommen ist dabei ein Praxisleitfaden mit konkreten Handlungsempfehlungen. Die Publikation bündelt die Ergebnisse von umfangreichen Recherchen im Themen- und Praxisfeld Bürgerstiftungen, die die Autoren in den vergangenen Monaten durchgeführt haben, um den Auftraggeber KölnAgenda e.V. im Vorfeld der Gründung einer 'Bürgerstiftung Köln' intensiv beraten und unterstützen zu können. Ausgehend von den definitorischen Merkmalen einer Bürgerstiftung als einer spezifischen intermediären, zivilgesellschaftlichen Institution wird die Vielfalt der noch jungen Bürgerstiftungslandschaft in Deutschland dargestellt. Zehn Bürgerstiftungen werden exemplarisch untersucht. Des weiteren werden verallgemeinerbare Kernelemente und Erfolgsfaktoren herausgearbeitet und auf dieser Grundlage konzeptionelle und strategische Konsequenzen für die praktische Projektarbeit von KölnAgenda e.V. ermittelt. Die Ergebnis- se der empirischen Recherchen werden ergänzt um die Erwartungen und Interessen Kölner Akteure bezüglich einer 'Kölner Bürgerstiftung', die mit Hilfe von Experten- bzw. Stakehol- der-Interviews ermittelt wurden. Aus den Ergebnissen der prozessbegleitenden Evaluation und forschungsgestützten Beratung ziehen die Autoren praxisrelevante Konsequenzen für die Stiftungsgründung in Köln. Abschließend werden 20 konkrete Handlungsempfehlungen für die Gründung einer Bürgerstiftung Köln zur Diskussion gestellt." (Autorenreferat)

[197-L] Schönig, Werner: Weniger, älter, bunter: Konsequenzen des demographischen Wandels für die Kommunalpo- litik, (Materialien für die Arbeit vor Ort, Nr. 26), Wesseling 2003, 28 S., ISBN: 3-933714-91-5 (Graue Literatur; URL: http://www.kas.de/db_files/dokumente/7_dokument_dok_pdf_3327_1.pdf) soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 135 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

INHALT: "'Weniger, älter, bunter' - mit Blick auf die aktuelle Bevölkerungsentwicklung trifft dieser Dreiklang die Situation in vielen Städten. Es überrascht deshalb nicht, dass das Thema 'Demographie und Kommune' Stadtakteure aufhorchen lässt. Kommunale Mandatsträger, de- nen der Ruf 'ihrer Stadt' am Herzen liegt, sind verständlicherweise bei dieser Problematik et- was zurückhaltender - auch wenn auf 'sanfte Problemlösungen' nicht mehr gehofft werden kann. In vielen Städten sind die Konsequenzen des demographischen Wandels bereits so dramatisch, dass verfügbare Handlungsstrategien nur kurzfristige Verschnaufpausen bringen - aber keine zukunftsweisenden Entwicklungen sichern. Es wird deutlich, dass das Quer- schnittsthema 'Demographischer Wandel in den Kommunen' eine wichtige Schlüsselstellung einnehmen wird. Ausgewählte Beispiele zeigen, dass neben kommunaler Familien-, Gesund- heits-, Bildungs- und Kulturpolitik Fragen der kommunalen Wirtschaftsförderung, Finanz- und Standortentwicklung ins Zentrum einer verantwortungsvollen Kommunalpolitik rücken". (Textauszug)

[198-F] Schröder, Anke, Dipl.-Ing. (Bearbeitung): Gender Mainstreaming in der Stadtentwicklung - eine Chance zur Bewältigung des demo- graphischen Wandels?

INHALT: Die Dissertation soll aufzeigen, inwieweit und mit welchen Mitteln wachsende, schrumpfende und stagnierende Kernstädte in größeren Agglomerationen die Strategie Gen- der Mainstreaming (GM) umsetzen und welche Strategien die Kommunen in Bezug auf den Umgang mit demographischer Entwicklung verfolgen (Schrumpfung, Alterung, Suburbani- sierung). Der mit der demographischen Entwicklung einhergehende soziale Wandel wird die Funktionsfähigkeit der Städte und ihrer Agglomerationen verändern. Schon heute sind Ver- änderungen durch Schrumpfung, Wanderungsverhalten, Alterung und neue Lebensformen zu beobachten. Drei forschungsleitende Fragen begleiten die Arbeit: 1. Inwieweit berücksichtigt kommunale Planung bereits die Strategie Gender Mianstreaming? 2. Wie bereitet sich kom- munale Planung auf die demographische Entwicklung vor? 3. Gibt es bereits Handlungsan- sätze zur Umsetzung von Gender Mainstreaming, und wenn ja, kann diese dazu beitragen, der demographischen Entwicklung entgegenzuwirken? Der Praxisbezug ergibt sich aus der Auf- gabenstellung. Er wird über die Kommunen hergestellt und mit ausgewählten Schlüsselperso- nen in Form von Befragungen und Interviews qualitativ ermittelt werden. Anhand dieser Bei- spiele soll evaluiert werden, ob die gewählten Handlungsansätze unter geschlechtergerechten Aspekten in der Zielformulierung entwickelt wurden und diese bis in die Umsetzung mitge- tragen wurden. ZEITRAUM: ab 2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Hannover, Niedersach- sen, Stuttgart, Baden-Württemberg, eventuell Rostock, Mecklenburg-Vorpommern METHODE: Methoden der empirischen Sozialforschung werden den Verlauf der Arbeit maßgeb- lich bestimmen. Eine breit angelegte Literaturrecherche zu den Themen Gender Mainstrea- ming und demographische Entwicklung in Bezug auf räumliche Stadtentwicklung soll im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich und Schweiz) stattfinden. Die Erfassung vorhandener Best-Practice-Beispiele soll europaweit durch eine systematische Erhebung er- folgen. Die Ergebnisse werden gebündelt und ausgewertet. Je nach Erkenntnisinteresse schließen sich Reisen zu ausgewählten Modellprojekten an. Es werden genderrelevante Krite- rien herauskristallisiert bzw. entwickelt werden, um die unterschiedlichen Projekte in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit beurteilen zu können und untereinander vergleichbar zu ma- chen. Anschließend werden drei Beispielregionen ausgewählt, die einerseits bereits Erfahrung 136 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

mit der Umsetzung der Strategie GM haben und andererseits bereits Strategien gegen die de- mographische Entwicklung aufzeigen. ART: Dissertation BEGINN: 2004-02 ENDE: 2008-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Hannover, FB Architektur, Institut für Geschichte und Theorie Abt. Planungs- und Architektursoziologie (Herrenhäuser Str. 8, 30419 Hannover) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0511-762-3270, e-mail: [email protected])

[199-L] Segert, Astrid; Zierke, Irene: Ländliche Netzwerke: Institutionalisierungsprozesse und Milieuformationen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 286 S., ISBN: 3-531-14148-1

INHALT: "Das Buch ordnet sich in die sozialwissenschaftliche Netzwerk-Diskussion ein. Es füllt bestehende Lücken, indem es sich auf der Basis empirischer Untersuchungen auf Reprodukti- onsprozesse ländlicher Netzwerke und deren soziale Bedingungen konzentriert. Für die Ana- lyse wurden Institutionen- und Milieuforschung zusammengeführt. Es wird gezeigt, wie regi- onale Netzwerke nachhaltigen Wirtschaftens organisiert werden und durch welche soziokul- turellen Kontexte sie geformt sind. Die Autorinnen belegen, dass für die Etablierung und umweltstabile Entwicklung nachhaltiger ländlicher Netze deren Verankerung in einem Raum sozialer Milieus sowie die Institutionalisierung von Leitbildern partnerschaftlicher Koopera- tion bedeutsam sind." (Autorenreferat)

[200-L] Spudulyte, Egle: Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU: Konsequenzen aus den regionalpoliti- schen Maßnahmen in Irland und den neuen Bundesländern für eine Osterweiterung, Aachen 2003, XI, 298 S. (Graue Literatur; URL: http://sylvester.bth.rwth-aachen.de/dissertationen/2003/036/03_036.pdf)

INHALT: "Die bevorstehende Erweiterung um die im Vergleich zur heutigen Europäischen Uni- on meist unterdurchschnittlich entwickelten Transformationsstaaten Mittel- und Osteuropas stellt insbesondere die EU-Regionalpolitik vor eine schwierige Aufgabe. Bereits heute ist die Europäische Union durch bedeutende regionale Disparitäten hinsichtlich Volkseinkommen, Beschäftigung und Produktivität gekennzeichnet, die nach der Erweiterung noch zunehmen werden. Die heutige Regionalpolitik der EU entspricht in der Praxis weder dem Subsidiari- tätsprinzip noch den Prinzipien der Konzentration und der möglichst effizienten Verwendung knapper Finanzmittel. Das Verteilungsregelwerk ist nur mit dem enormen Aufwand einer gut ausgebildeten und organisierten Verwaltung zu bewältigen und zu kontrollieren. Die jüngste Reform beschränkte sich lediglich auf eine Neuordnung und war für die bevorstehende Os- terweiterung keinesfalls ausreichend. Trotz der mittlerweile massiven finanziellen Ausstat- tung hat die bisherige Regionalpolitik ihr Hauptziel - die Verringerung des regionalen Ent- wicklungsgefälles - nur bedingt erreichen können. Aus diesem Grunde stellt sich verstärkt die Frage nach mehr Effizienz, Zielgenauigkeit und innovativen Problemlösungen. In der Disser- tation wurde daher umfassend untersucht, welchen Beitrag die Strukturfondsförderung der EU bei der Entwicklung in den wirtschaftlich rückständigen Ziel-1-Regionen Irland und Ost- deutschland geleistet hat. Anhand dieser Analyse wurden Schlussfolgerungen für eine effek- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 137 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

tive Förderung in den zukünftigen Mitgliedstaaten gezogen und Vorschläge für eine Reform der Regionalpolitik unterbreitet." (Autorenreferat)

[201-F] Stech, Katrin, Dipl.-Geogr.; Hoffarth, Melanie, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Troeger- Weiß, Gabi, Prof.Dr. (Leitung): Gute Nachbarschaft im bayerisch-tschechischen Grenzraum II: Aufbau einer raumbezoge- nen interkulturellen Kompetenz

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bayern, Tschechische Republik METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich. Feld- arbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Freistaat Bay- ern Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltpla- nung, Bauingenieurwesen, Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung (Pfaffenber- gerstr. 95, 67663 Kaiserslautern) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0631-205-4701, Fax: 0631-205-2551, e-mail: [email protected])

[202-L] Stirböck, Claudia: EU-Integration und regionale Spezialisierung: eine empirische Analyse sektoraler Investiti- onsmuster, (ZEW-Wirtschaftsanalysen, Bd. 70), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2004, 286 S., ISBN: 3-8329-0450-6 (Standort: UuStB Köln(38)-13Y1304)

INHALT: "Von der EU-Integration ist die verstärkte Spezialisierung der Regionen auf unter- schiedliche wirtschaftliche Aktivitäten zu erwarten. Im vorliegenden Band wird die Speziali- sierung der EU-Regionen sowohl deskriptiv als auch ökonometrisch unter Verwendung mo- dernster Verfahren wie Spatial Econometrics untersucht. Der Fokus liegt hierbei auf der In- vestitions-Spezialisierung, da Kapital in der EU der mobilere Produktionsfaktor ist. Zusätz- lich werden Analysen für die Beschäftigungs-Spezialisierung durchgeführt. Es ist zwar keine offensichtliche Zunahme des regionalen Spezialisierungsgrades von 1985-94 feststellbar, aber ein signifikanter Zusammenhang besteht zwischen der ökonomischen Offenheit und der regi- onalen Investitions-Spezialisierung. Weiterhin sind Regionen mit einer ähnlichen Höhe des Spezialisierungsniveaus räumlich geballt. Räumliche Interaktionen, also ökonomische Ein- flüsse, die von einer Region ausgehen und das Spezialisierungsniveau der Nachbarregionen beeinflussen, sind jedoch auf Basis der durchgeführten Raumstrukturschätzungen nicht nachweisbar. Die am stärksten spezialisierten Regionen sind die Kern- und die Peripheriere- gionen. Die Erzielung von Spezialisierungsgewinnen ist hierbei aufgrund ihrer unterschiedli- chen Spezialisierungsstruktur regional ungleich verteilt. Diese Divergenzen sind deutlicher für die Investitions- als für die Beschäftigungs-Spezialisierung." (Autorenreferat)

138 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

[203-L] Sucato, Evelyn; Haack, Silke: Handbuch Zielentwicklung und Selbstevaluation in der Sozialen Stadt NRW, (ILS-Schriften, Bd. 194), Dortmund 2004, 135 S., ISBN: 3-8176-6194-0 (Standort: UuStB Köln(38)-20050 106032; Graue Literatur)

INHALT: "Als ein Element der Evaluation des Programms Soziale Stadt NRW hat das ILS NRW nun das 'Handbuch Zielentwicklung und Selbstevaluation in der Sozialen Stadt NRW' veröf- fentlicht. Als praxisorientierter Leitfaden unterstützt es die Entwicklung von handhabbaren und flexiblen Verfahren der Selbstevaluation. Die Entwicklung von Zielen und die Beobach- tung der Zielerreichung nehmen bei der Betrachtung von Prozessen auf Stadtteilebene einen wichtigen Stellenwert ein. Ob Stadtteilarbeit ihre selbst gesteckten Ziele tatsächlich erreicht, kann nur anhand vorab formulierter verlässlicher Überprüfungskriterien untersucht werden. Einzelne Elemente wie konkrete Arbeitsschritte, Instrumente und Methoden regen und leiten zur Ausgestaltung von stadtteilbezogenen Verfahren an. Darüber hinaus bietet das Handbuch die Möglichkeit, sich Wissen zum Thema anzueignen und bestehendes Wissen zu erweitern. Der Blick in die Praxis greift bestehende Ansätze der Selbstevaluation aus der Stadtteilarbeit der Sozialen Stadt NRW auf. Im Vordergrund des Handbuchs stehen die vier Bausteine einer Selbstevaluation: Zielentwicklung als systematische Grundlage für die Ausrichtung eines Stadtteilprojekts; Indikatorenbildung und Datenerhebung, um die aufgestellten Ziele messbar zu machen; Berichtswesen als Basis für die Kommunikation der Ergebnisse und Nachsteue- rung des Handlungsansatzes; Prozessorganisation, um viele Akteure einzubeziehen und kon- tinuierliche Routinen zu entwickeln. Das Handbuch richtet sich insbesondere an Akteure aus Verwaltung und Stadtteilmanagement, da sie an zentraler Stelle vor Ort Verfahren der Selbst- evaluation initiieren und koordinieren. Eine funktionierende Selbstevaluation ist aber nur un- ter breiter Akzeptanz und Beteiligung der an dem Erneuerungsprozess beteiligten Akteure möglich. Dazu gehören z.B. Projektträger, Akteure aus Politik und Wohnungswirtschaft, von intermediären Trägern, Schulen und Vereinen sowie Vertreter/innen von Bewohnerinitiati- ven." (Autorenreferat)

[204-L] Thierstein, Alain; Gabi, Simone: When creativity meets metropolitan governance, in: DISP : Dokumente und Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung, Jg. 40/2004, H. 3 = H. 158, S. 34-40 (URL: http://www.nsl.ethz.ch/index.php/content/download/978/5984/file/)

INHALT: Kreativität bzw. Innovationsfähigkeit ist definitionsgemäß eine knappe Ressource. Die Kopplung von Kreativität und städtischer "good governance" tritt daher auch nicht automa- tisch ein. Der vorliegende Beitrag entwickelt einen handlungsorientierten Ansatz, um diese beiden Komponenten füreinander fruchtbar zu machen. Das vorgestellte Modell einer "metropolitan governance" geht von der Hypothese aus, dass Kreativität nur im Zusammen- hang mit drei miteinander verbundenen Strukturen des Governance-Systems - Strategie, Strukturen und Kultur - zur Geltung kommt. Die besonderen Verbindungsmomente zwischen Kreativität und Governance sind dabei kreative Menschen sowie die kreative Kultur und die Artefakte, die sie produzieren, wie z. B. die Vereinfachung komplexer Zusammenhänge durch Visualisierung und nachhaltiges Planungsdesign. Die Ausführungen zeigen insgesamt, dass die "change agents" die entscheidende Variable bei der Umsetzung kreativer städtischer Problemlösungen und beim Zusammenspiel der Modellkomponenten Strategien, Strukturen und Kultur sind. (ICAÜbers) soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 139 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

[205-L] Trommer, Sigurd: Experiences and insights taken from regional cooperation, in: DISP : Dokumente und Informa- tionen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung, Jg. 40/2004, H. 3 = H. 158, S. 41-45 (URL: http://www.nsl.ethz.ch/index.php/content/download/979/5993/file/)

INHALT: Regionale Kooperation ist kein Zauberwort, sondern mehr oder weniger harte Arbeit. Der vorliegende Beitrag geht am Beispiel der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler der Frage nach, wie die Akteure verschiedener Regionen dazu gebracht werden können, zu kooperieren bzw. wie der Erfolg einer erfolgreichen Kooperation sichergestellt werden kann. Die Autorin (Stadtbaurätin der Stadt Bonn) greift dazu auf über dreißigjährige Erfahrungen der interregio- nalen bzw. -kommunalen Zusammenarbeit in der o.g. Region zurück. Als Hauptkomponenten der erfolgreichen regionalen Kooperation werden freiwilliges Bürgerengagement, die Kon- zentration auf machbare Projekte, fairer Finanzausgleich bei der Umsetzung der Projekte und die Betonung wechselseitiger Achtung und vertrauensbildender Maßnahmen bei der Zusam- menarbeit genannt. Die gezielte Integration externer Akteure und Moderatoren, Rückversi- cherungen und Allianzen mit Land und Bund sind weitere Faktoren bei der Steuerung erfolg- reicher regionaler Entwicklungen. (ICAÜbers)

[206-L] Walter-Rogg, Melanie; Gabriel, Oscar W. (Hrsg.): Parteien, Parteieliten und Mitglieder in einer Großstadt, (Reihe: Städte und Regionen in Euro- pa, Bd. 11), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 369 S., ISBN: 3-8100-3523-8 (Standort: UB Köln(38)-31A1905)

INHALT: "Im Unterschied zu einigen bereits vorliegenden Analysen über die Mitglieder von Lokalparteien geht es in diesem Band nicht in erster Linie um eine akribische Beschreibung spezieller lokaler Gegebenheiten, sondern darum, allgemeine Fragestellungen der empiri- schen Politikforschung am Beispiel einer vergleichenden Analyse von Einstellungen und Verhaltensweisen der Mitglieder großstädtischer Kreisverbände zu behandeln. Alle Beiträge sind als inner- und zwischenparteilicher Vergleich angelegt: In der innerparteilichen Perspek- tive steht der Vergleich zwischen Inaktiven, Unterstützern, Partizipanten und Parteieliten im Vordergrund; in der zwischenparteilichen Perspektive geht es um Unterschiede und Gemein- samkeiten zwischen den Mitgliedern der vier Stuttgarter Kreisparteien CDU, SPD, FDP und Bündnis90/Die Grünen. Neben dem Sozialprofil werden die Eintritts- und Bleibemotive, das Partizipationsverhalten sowie die Einstellungen zu Politik und Gesellschaft, zur eigenen Par- tei und zu politischen Sachfragen der Parteimitglieder analysiert. Die Ergebnisse sind für alle Interessierten aus der politischen Praxis, der politischen Bildung und der politischen Wissen- schaft relevant." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Oskar W. Gabriel/Melanie Walter- Rogg: Einleitung (9-22); Frank Müller/Rainer Traub: Motivstrukturen der Stuttgarter Partei- mitglieder (25-47); Domagoj Caleta/Eusebia Cochliaridou/Ananda Milz: Innerparteiliche Par- tizipation (49-68); Oscar W. Gabriel: In welchen Arenen spielen sie? Außerparteiliche Parti- zipation und Politikerkontakte von Parteimitgliedern (69-91); S. Isabell Thaidingsmann/Katja Neller: Parteimitglieder: Träger unterschiedlicher Werte und Ideologien? (95-124); Angelika Vetter: Die idealen Staatsbürger? Politische Involvierung und Unterstützung von Parteimit- gliedern (125-146); Melanie Walter-Rogg/Alexander Mößner: Vielfach gefordert, selten ver- wirklicht: Parteimitglieder und das Thema Parteireformen (149-181); Kerstin Völkl: Wer wünscht sich welchen Koalitionspartner und welche Rolle spielen dabei ideologische und programmatische Distanzen? (183-206); Jochen Welter/Michael Lateier: Bundespolitische 140 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

Themen, Policy-Profile der Parteimitgliedschaften und innerparteiliche Partizipation (209- 231); Silke I. Keil: Wahlkampfeffekte: Sind Mitglieder auf der Parteilinie? (233-260); Mela- nie Walter-Rogg: Die lokale Agenda aus der Sicht von Parteimitgliedern (261-289); Melanie Walter-Rogg/Kerstin Held: Datenreport und allgemeine Informationen über die Parteimit- glieder in Stuttgart und der Bundesrepublik Deutschland (293-312); Melanie Walter-Rogg: Übersicht deutsche Parteimitgliederstudien (313-320).

[207-L] Weber, Gerald: Internationaler Handel und multifunktionale Landwirtschaft: ein Agrarsektormodell zur Analyse politischer Optionen und Entscheidungsunterstützung, (Working Paper / Humboldt- Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Wirtschafts- und Sozial- wissenschaften des Landbaus, Nr. 66), Berlin 2003, 53 S. (Graue Literatur; URL: http://www.agrar.hu-berlin.de/wisola/va/wp66.pdf)

INHALT: Die meisten Politiksimulations- und Optimierungsmodelle berücksichtigen bei der Untersuchung von Fragen der Marktpolitik und internationalen Handelspolitik im Zuge der Messung der Wohlfahrtseffekte nicht den nationalen Nutzen und die Kosten der Landwirt- schaft. Vor diesem Hintergrund diskutiert das Arbeitspapier die Grundversion eines nationa- len Angebotsmodells einer multifunktionalen Landwirtschaft (MULTSIM). Es ist als eine 'Brückenkonstruktion' zwischen der differenzierten räumlichen Bewertung von Umweltgütern sowie der räumlichen Angebotsanalyse auf der einen Seite und Multi-Markt-Modellen sowie Handelsmodellen auf der anderen Seite konzipiert. Das Modell trägt als ergänzender Bestand- teil von Multi-Markt-Modellen und Agrarhandelsmodellen zu einer differenzierteren und bes- ser integrierten Analyse agrar-, umwelt- und handelspolitischer Optionen bei, indem es neben den Warenoutputs auch nicht-warenbezogene Leistungen einer multifunktionalen Landwirt- schaft berücksichtigt. In einem ersten Schritt wird zunächst die Struktur von MULTSIM be- schrieben. In einem zweiten Schritt werden die Ergebnisse einiger erster Modellrechnungen diskutiert. Auch ohne Anbindung an Multi-Markt-Modelle und Agrarhandelsmodelle erlaubt MULTSIM bereits stilisierte quantitative Analysen verschiedener Politikoptionen wie z.B. zur Internalisierung positiver und negativer Effekte in den Bereichen Umwelt und Kultur- landschaft. Der dritte Schritt präsentiert Ergebnisse verschiedener Sensitivitätsrechnungen zu alternativen Parameterspezifizierungen. Im Hinblick auf eine Weiterentwicklung zu einem umfassenderen Modellansatz werden in dem abschließenden vierten Schritt eine Reihe grund- sätzlicher Fragen diskutiert: Wie lässt sich das Modell um Mehrfachzielsetzungen in der Poli- tik erweitern? Wie lassen sich die relativ hohen Unsicherheiten über wichtige Modellparame- ter wie z.B. die technischen Beziehungen zwischen Warenproduktion und nicht-warenbe- zogenen Leistungen oder den Wert der produzierten Externalitäten adäquat berechnen? Wel- che weiteren Anpassungen sind notwendig, um eine Verknüpfung des Modells mit Marktmo- dellen und Handelsmodellen zu ermöglichen? (ICG2)

[208-F] Witte, Andreas, Dipl.-Ing.; Wolf, André, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Beckmann, Klaus J., Prof.Dr. (Leitung): GUIDEMAPS - Verbesserung von Planungs- und Entscheidungsprozessen im Kontext nach- haltiger Verkehrsprojekte soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 141 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

INHALT: Das EU-Projekt GUIDEMAPS beschäftigt sich mit der Verbesserung von Planungs- und Entscheidungsprozessen im Kontext nachhaltiger Verkehrsprojekte. Ausgangspunkt ist dabei die Beobachtung, dass eine nachhaltige Ökologisierung der Verkehrspolitik häufig we- niger an Wissensproblemen als an politischen Umsetzungsproblemen scheitert. Daher werden diesbezüglich Rahmenbedingungen, Hemmnisse, Erfolgsfaktoren und Prozess- und Bürgerbe- teiligungsmethoden erforscht. Die Ergebnisse werden in einem Best practice Handbuch und entsprechenden Trainingsmaterialien zusammengefasst. Das Projekt erfolgt in Zusammenar- beit mit 11 Partner-Hochschulen und -Instituten aus Großbritannien, Österreich, Schweden, Spanien, Griechenland, Frankreich, der Tschechischen Republik und Slowenien. GEOGRA- PHISCHER RAUM: ausgewählte Länder der Europäischen Union METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (Stichprobe: 12; Pra- xispartner, entspr. Dokumente wie Protokolle, Presse, Ratsbeschlüsse etc., Arbeitspaket 3). Experiment (Stichprobe: 5; Anwendung der Methoden des Handbuches, Arbeitspaket 5). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: ca. 220; Arbeitspaket 2). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Wolf, A.C.; Witte, A.: Bürgerbeteiligung und Projektmanagement bei Verkehrsprojekten: auf dem Weg zu einem europäischen Praxishandbuch. in: Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der RWTH Aachen (Hrsg.): Schriftenreihe SRL - Stadt, Re- gion, Land, H. 76. Aachen 2004, S. 69-78.+++GUIDEMAPS consortium: Successful trans- port decision-making: a project management and stakeholder engagement handbook. London (to appear in 2004). ARBEITSPAPIERE: S. http://www.guidemaps.info . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Generaldirekti- on Energie und Verkehr FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 03 Fak. für Bauingenieurwesen, Lehrstuhl und Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (Mies-van-der-Rohe-Str. 1, 52074 Aachen) KONTAKT: Wolf, André (Tel. 0241-80-25235, e-mail: [email protected])

[209-F] Wittekind, Jürgen, Dipl.-Kfm. (Leitung): Modellvorhaben der Raumordnung zur Projektfamilie "Nachhaltige Siedlungs(flächen- entwicklung): innerregionaler Interessenausgleich und nachhaltige Siedlungs- und Flächen- entwicklung am Beispiel der Gebietsentwicklungsplanung für den Lebens- und Wirtschafts- raum Rendsburg

INHALT: Das Projekt setzt sich mit den Voraussetzungen einer nachhaltigen, an den Qualitäten "Modernisierung", "Vernetzung" und "Flexibilität" orientierten Raum- und Siedlungsentwick- lung auseinander. Ziel ist es, exemplarisch am Beispiel des Lebens- und Wirtschaftsraumes Rendsburg einen (thematisch) breit angelegten Interessenausgleich als Grundlage einer inner- regional abgestimmten, nachhaltigen, quantitativ begrenzenden Siedlungs- und Flächenent- wicklung in einem Stadt-Umlandbereich zu entwickeln und in der Praxis zu erproben. Das Projekt ist in den laufenden Prozess einer Gebietsentwicklungsplanung (GEP) integriert. an. Es hat sich gezeigt, dass die von allen Beteiligten angestrebte, quantitativ und qualitativ abge- stimmte Flächenentwicklung nur dann erfolgreich umgesetzt werden kann, wenn diese mit einem effizienten Interkommunalen Interessenausgleich verbunden wird. Dieser ist angesichts der komplexen Verzahnungen des Themas mit den zentralen Bereichen kommunaler Ent- wicklung, allein auf das Thema "Flächenentwicklung" bezogen nicht herstellbar. Vor diesem Hintergrund entsteht das Konzept eines "mehrstufigen" flexiblen Interessenausgleichs, an dessen Umsetzung auch die Erwartung geknüpft ist, dass die Handlungs- und Gestaltungs- 142 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 7 Politik, Verwaltung, Recht, Partizipation

spielräume kommunaler Politik eine deutliche Stärkung erfahren. GEOGRAPHISCHER RAUM: Wirtschafts- und Lebensraum Rendsburg in Schleswig-Holstein METHODE: Entwicklung, Implementierung und praktische Anwendung eines umfassenden Interessenausgleiches als zentralen Erfolgsfaktor; Modellrechnungen zur Folgenabschätzung; Bewertung kommunal-, haushalts- und landesrechtlicher Bedingungen und Konsequenzen; prozessbegleitendes Monitoring VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Raum & Energie - Institut für Planung, Kommunikation und Prozessmanagement GmbH, Planungsgruppe Professor Laage: Neue Wege für den Lebens- und Wirtschaftsraum Rendsburg, Erläuterungsbericht zur Ge- biets- und Entwicklungsplanung für den Lebens- und Wirtschaftsraum Rendsburg, Fockbek, März 2004. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-08 ENDE: 2007-08 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Raum & Energie Institut für Planung, Kommunikation und Prozessmanagement GmbH (Erlenweg 3, 22880 Wedel) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[210-F] Wolf, Henrike, M.A. (Bearbeitung); Hammerich, Kurt, Prof.Dr. (Betreuung): Partizipation - ein interkommunaler Vergleich zur Lokalen Agenda 21

INHALT: Die Studie geht von der These aus, dass Ausmaß und Intensität der Partizipation einen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg einer Lokalen Agenda 21 ausübt. Durch einen evalua- tiven Vergleich der drei Fallbeispiele Augsburg, Leipzig und Münster - die sich hinsichtlich ihrer Organisationsformen unterscheiden - werden Faktoren zur Bestimmung des Erfolgs ei- ner Lokalen Agenda 21 ermittelt und schließlich pragmatische Konsequenzen für eine Ver- besserung der Effektivität (des partizipativen Aspekts) eines Agenda-Prozesses entwickelt. ZEITRAUM: 2000 GEOGRAPHISCHER RAUM: Augsburg, Leipzig, Münster METHODE: Anwendungsbezogene Forschung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGE- WINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 12; Auswahlverfahren: Schneeball). Feldar- beit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Graduier- tenförderung NRW INSTITUTION: Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für So- ziologie Lehrstuhl für Soziologie (Eilfschornsteinstr. 7, 52062 Aachen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0241-8096099, e-mail: [email protected])

8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

[211-F] Allerbeck, Klaus, Prof.Dr. (Leitung): Der "Finanzplatz Frankfurt" als subjektives Phänomen. Wohnen und Arbeiten in Frankfurt und London - die beiden großen europäischen Finanzmetropolen im Vergleich

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankfurt am Main, London soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 143 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

ART: Eigenprojekt AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Methodo- logie Lehrstuhl Soziologie, insb. gesamtgesellschaftliche Entwicklung (Robert-Mayer-Str. 5, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Leiter (Tel. 069-798-22648, e-mail: [email protected])

[212-F] Apolinarski, Ingrid; Gailing, Ludger; Moss, Timothy, Dr.; Röhring, Andreas (Bearbei- tung); Bernhardt, Christoph, Dr. (Leitung): Institutionelle Entwicklungspfade und Gemeinschaftsgutfunktionen regionaler Güter

INHALT: Das institutsfinanzierte Leitprojekt "Institutionelle Entwicklungspfade" besitzt eine rahmengebende Funktion. Hier werden theoretisch-konzeptionelle Grundlagenarbeiten (z.B. zu Entwicklungspfad-Ansätzen) und fundierte empirische Analysen zu den Handlungsfeldern Wasserwirtschaft, Flächenmanagement und Infrastrukturmanagement in interdisziplinärer Zusammenarbeit durchgeführt. Eine Besonderheit des Leitprojekts ist die Verzahnung von gegenwartsbezogenen und historischen Untersuchungen. Zu Zwischenergebnissen im Modul Kulturlandschaften siehe: Flyer: http://www.irs-net.de/download/kulturlandschaft-flyer.pdf . ZEITRAUM: interdisziplinär historisch-gegenwartsbezogen GEOGRAPHISCHER RAUM: Umland Berlin, Oderbruch, Elbe, Rhein METHODE: Als Folge von EU-Politiken und im Kontext des wirtschaftlichen Strukturwandels und des demographischen Wandels unterliegt die institutionelle Sicherung von Gemein- schaftsgutfunktionen raumgebundener Güter wie z.B. Wasser, Flächen und Infrastrukturen derzeit einem überaus dynamischen Wandel (Umsetzung der EU-WRRL, Liberalisierung im Infrastruktursektor, Auswirkungen der EU-Agrarpolitik u.ä.). Wie die dazu im Forschungsbe- reich B mit dem Arbeitsprogramm 2001/02 begonnenen Untersuchungen zeigen, erfährt die- ser primär von der politischen Zentrale "von oben" bzw. gesamtwirtschaftlich angestoßene Institutionenwandel auf regionaler Ebene tiefgreifende Brechungen und Modifikationen, die wesentlich durch historisch-institutionelle Potenziale und Vorstrukturen bestimmt sind. Diese "intervenierende" Funktion von Entwicklungspfaden ist eine von zwei im Leitprojekt verfolg- ten Untersuchungsdimensionen, die auch den einschlägigen Forschungsstand bestimmen. Die andere besteht darin, die als Folge derartiger Interventionen auftretenden "critical decisions", Wendepunkte im Institutionenwandel und die daraus resultierende prozessuale Dimension von Entwicklungspfaden zu analysieren. Der gegenüber dem Arbeitsprogramm 2001/02 fo- kussierte Untersuchungsansatz reflektiert die für den Forschungsbereich konstitutive Ver- schränkung von sozialwissenschaftlichen und historischen Analysen. Sie werden auf einen partiell neu bestimmten Gegenstandsbereich "Gemeinschaftsgüter" (schrittweise Abkehr von den Forschungen zum Umweltgut Wasser) und auf zukünftig stärker räumlich vergleichende Perspektiven hin ausgerichtet. VERÖFFENTLICHUNGEN: IRS-aktuell, Oktober 2004, Nr. 45. Schwerpunktthema Kultur- landschaft. Download unter: http://www.irs-net.de/download/irsaktuell_45.pdf .+++Gailing, Ludger: Regionalparks als freiraumpolitische Innovation. Erfahrungen mit einer offensiven Freiraumentwicklung in Stadtregionen. in: RaumPlanung, 2003, 4, 107, S. 67-72.+++IRS - Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (Hrsg.): Kulturlandschaft - Institutio- nelle Dimensionen und Pfadabhängigkeiten eines regionalen Gemeinschaftsgutes. Flyer, 2 S. Download unter: http://www.irs-net.de/download/kulturlandschaft-flyer.pdf . ARBEITSPA- PIERE: Apolinarski I.; Gailing, L.; Röhring, A.: Institutionelle Aspekte und Pfadabhängig- 144 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

keiten des regionalen Gemeinschaftsgutes Kulturlandschaft. IRS-Working Paper (April 2004), 32 S. Download unter: http://www.irs-net.de/download/Kulturlandschaft.pdf . ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: IRS - Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (Flakenstr. 28-31, 15537 Erkner) KONTAKT: Leiter (Tel. 03362-793-280, e-mail: [email protected])

[213-F] Armbrecht, Henrik, Dipl.-Volksw. (Bearbeitung): Paradigmenwechsel in der Bundesverkehrswegeplanung - von der Nutzen-Kosten-Analyse zur Nutzwertanalyse?

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Münster, FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Centrum für Angewandte Wirtschaftsforschung -CAWM- Institut für Verkehrswissenschaft (Am Stadt- graben 9, 48143 Münster) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0251-83-22918, e-mail: [email protected])

[214-F] Bahn, Christopher, Dipl.-Volksw.; Potz, Petra, Dr.ing. (Bearbeitung); Rudolph, Hedwig, Prof.Dr. (Leitung): Der Strukturwandel des grossstädtischen Einzelhandels als Resultat sektoraler Entwick- lungstrends und stadtspezifischer Akteurs- und Institutionengefüge

INHALT: Das Forschungsprojekt untersucht die Entwicklungen des Einzelhandels - als einer der beschäftigungsintensivsten städtischen Dienstleistungsbereiche - in drei ausgewählten europä- ischen Großstadtregionen. Die Standortpräferenzen der Einzelhandelsunternehmen innerhalb des Stadtgefüges und das Wechselspiel mit der lokalen Regulierung des Strukturwandels ste- hen im Mittelpunkt der Untersuchung. Der Fokus liegt somit auf den kommunal spezifischen Akteurskonstellationen und Governancestrukturen. Eingebettet in unterschiedliche nationale und kommunale Rahmenbedingungen werden in Aushandlungsprozessen zwischen Einzel- handelsunternehmen anderen wirtschaftlichen und sozialen Akteuren sowie politischen Ent- scheidungsträgern auf lokaler Ebene Standort- und Ansiedlungsentscheidungen gefällt. Diese wirken sich erheblich auf Versorgungsstrukturen und Arbeitsmärkte in den Großstädten aus. Das Projekt bezieht neben Deutschland (Berlin), Großbritannien (London) und Italien (Mai- land) ein. Gegenüber einem europaweit verlaufenden Strukturwandel im Einzelhandel lassen sich deutliche nationale Unterschiede feststellen: Darin kommen, so die Annahme sowohl spezifische institutionelle Rahmenbedingungen als auch sektorale Charakteristika zur Gel- tung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin, London, Mailand METHODE: methodischer Mix aus Analyse von Datenmaterial, Dokumenten und von Experten- interviews mit ausgewählten Akteuren in den drei Stadtregionen DATENGEWINNUNG: Ak- tenanalyse, offen. Qualitatives Interview. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bahn, Christopher: Die Bedeutung des Immobiliensektors für den Einzelhandel. Institutionelle Investoren als zentrale Akteure im Betriebstypenwandel. in: RaumPlanung, 2004, 113, S. 63-66.+++Potz, Petra: Strukturwandel im Einzelhandel europäi- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 145 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

scher Metropolen. Rahmenbedingungen und Perspektiven für die Stadtentwicklung in Berlin, London und Mailand. in: RaumPlanung, 2004, 113, S. 57-62.+++Dies.: Lokale Steuerung im Einzelhandel und deren Implikationen für räumliche Versorgungsstrukturen: Berlin und Mai- land. in: Jacobsen, Heike; Voswinkel, Stephan (Hrsg.): Dienstleistungsarbeit und Dienstleis- tungskultur. Beiträge zu einer Fachtagung am Landesinstitut Sozialforschungsstelle Dort- mund, Arbeitspapier 2003-1. Cottbus: Deutsche Vereinigung für sozialwissenschaftliche Ar- beitsmarktforschung (SAMF) 2003, S. 25-30.+++Rudolph, Hedwig; Potz, Petra; Bahn, Chris- topher: Metropolen handeln. Der Einzelhandel in Berlin, London und Mailand zwischen In- ternationalisierung und lokaler Regulierung. VS-Verl. 2005 (im Erscheinen). ART: gefördert BEGINN: 2002-05 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Organisationen und Wissen Abt. Internationalisierung und Organisation (Reichpietschufer 50, 10785 Berlin) KONTAKT: Leiterin (Tel. 030-25491-107; e-mail: [email protected]); Bahn, Christopher (Tel. 030-25491-133, e-mail: [email protected]); Potz, Petra (Tel. 030-25491-142, Fax: 030-25491-118, e-mail: [email protected])

[215-F] Bathelt, Harald, Prof.Dr. (Leitung); Bathelt, Harald, Prof.Dr. (Betreuung): Industriekultur, industrieller Wandel und Regionalentwicklung in High-Tech-Regionen der USA und Kanadas

INHALT: In diesem Forschungsprojekt soll festgestellt werden, wie die Unternehmen der chemi- schen Industrie ihre Produktionsstruktur unter dem Einfluss der europäischen Integration und der zunehmenden Globalisierung an veränderte Wettbewerbs- und Marktbedingungen anpas- sen und welche Auswirkungen dies auf die räumlichen Standort- und Verflechtungsstrukturen hat. Hierbei werden die langfristigen Entwicklungstendenzen der unternehmensinternen, - übergreifenden und räumlichen Arbeitsteilung untersucht. Von besonderem Interesse ist die Frage, ob regionale und nationale Standortballungen der chemischen Industrie auch in Zu- kunft Bestand haben können oder ob es im Rahmen von Umstrukturierungs- und Reorganisa- tionsprozessen zu Auflösungserscheinungen kommt. GEOGRAPHISCHER RAUM: bisher: Atlanta, Boston, Research Triangle, Ottawa, Kitchener Waterloo METHODE: industrieller Wandel; Regionalentwicklung; Industriekultur; Cluster; Netzwerke DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bathelt, H.: Räumliche Verteilungsaspekte von Schlüsseltechno- logie-Industrien in den USA und Kanada. in: Erdkunde, Jg. 46, 1992, S. 104-117.+++Bathelt, H.: Regional competence and economic recovery: divergent growth paths in Boston's high technology economy. in: Entrepreneurship and Regional Development, Vol. 13, 2001, pp. 287-314. ART: Dissertation; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 1988-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGE- BER: nein FINANZIERER: Deutscher Akademischer Austauschdienst -DAAD-; Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, FB 19 Geographie, Geographisches Institut (Deutsch- hausstr. 10, 35037 Marburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06421-2824211, e-mail: [email protected])

146 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

[216-F] Bauhardt, Christine, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung): Verkehrsplanung und öffentlicher Raum: Stadtentwicklungspolitik in Paris

INHALT: Das Projekt bearbeitet die Pariser Verkehrspolitik, die seit dem Regierungsantritt der rot-grünen Stadtregierung 2001 in den Kontext einer umfassenden Politik des öffentlichen Raumes einzuordnen ist. Dabei geht es um die technische, organisatorische und politische Neuordnung des städtischen Raumes. GEOGRAPHISCHER RAUM: Paris/ Frankreich METHODE: Theoretischer Hintergrund ist die Nachhaltigkeitsdebatte, d.h. die Integration von ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimensionen in der räumlichen Planung. Der Ver- kehrspolitik kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bauhardt, Christine: Strand statt Pflaster. Paris Plage und die Pari- ser Verkehrspolitik. in: planerIn, 2003, 4, S. 39f.+++Dies.: La mobilité en ville - un enjeu démocratique. in: CIDF Phocéen/DRDF de la région PACA (dir.): Le droit à la ville pour tous - comment? Actes du colloque à Marseille le 3 décembre 2003. 2004, S. 9-22.+++Dies.: Ver- kehrsplanung in Paris. Technische, organisatorische und politische Neuordnung des öffentli- chen Stadtraums. in: Internationales Verkehrswesen (im Erscheinen). ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-03 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft, Institut für Stadt- und Regionalplanung -ISR- Fachgebiet Gender Planning, Frauen- und Ge- schlechterforschung in der Raum- und Umweltplanung (Hardenbergstr. 40A, 10623 Berlin) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 030-314-28122, e-mail: [email protected])

[217-F] Beetz, Stephan, Dr. (Bearbeitung): Wohnungsgenossenschaften in Ost- und Mitteleuropa

INHALT: Im mittel- und osteuropäischen Wohnungswesen spitzen sich vielerorts die Probleme zu und es verfestigen sich strukturelle Krisen. Weil es sich beim Wohnen um einen zentralen Lebensbereich mit einer besonderen sozialen und politischen Relevanz handelt, bedürfen die- se Probleme dringend einer baldigen Lösung. In den seit mehr als zehn Jahren geführten Dis- kussionen über die Transformation mittel- und osteuropäischer Wohnungsmärkte dominierten zumeist die Forderungen nach Liberalisierung und Privatisierung. Tatsächlich waren Woh- nungsbau, Wohnungsvergabe und Wohnungsverwaltung in einem hohen Maße staatlich und halbstaatlich organisiert. Bei der Umstellung einer über Jahrzehnte gewährleisteten Staatsauf- gabe zu einer Eigentümeraufgabe wurden allerdings die Intentionen der Marktbildung, der wirtschaftlichen Subsistenzfunktion und der individuellen Vermögenssicherung durch die tat- sächlichen Entwicklungen häufig erheblich konterkariert. Die Folge war, dass viele der Woh- nungen zwar saniert, aber die Gebäudehüllen nicht instand gehalten wurden, weil die rechtli- chen und sozialen Grundlagen der Eigentumssicherung fehlten. Soziale Ungleichheiten haben sich zwischen Mieter- und Eigentümergruppen verschärft und die Zugänge weiter aufgespal- ten in offene, teure Neubauten und relativ geschlossene Marktsegmente mit alten Mietverträ- gen. Es bestehen erhebliche Unsicherheiten in den politischen sowie rechtlichen Regulativen, und der wirtschaftliche Bestand vieler Unternehmen ist gefährdet. Nachdem in den letzten Jahren aus wissenschaftlicher Sicht die Probleme der Transformation offen angesprochen wurden, sollten diese Ergebnisse zum Anlass genommen werden, die vorhandenen Ansätze zur Restrukturierung des Wohnungswesens genauer zu untersuchen. Dabei bietet die Fokus- sierung auf genossenschaftliche Lösungsversuche eine Untersuchungsebene an, den wechsel- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 147 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

seitigen Bezug von individueller Selbsthilfe und institutionellen Regeln sowie den Wandel und die Konsistenz langfristiger kultureller Handlungsweisen zu analysieren. Interessanter- weise liegen in den postsozialistischen Staaten sehr vielfältige Erfahrungen und Lösungswege vor. Deshalb ist es an der Zeit, relevante institutionelle, akteursbezogene und situative Fakto- ren empirisch herauszuarbeiten und zu vergleichen, die eine Form der Selbsthilfe und Selbst- organisation begünstigen, ohne dass staatliche und marktkonforme Rahmenbedingungen und Verhaltensweisen vorausgesetzt werden müssen. Bereits im Jahre 2000 hatte das Institut für Genossenschaftswesen in Berlin in Zusammenarbeit mit dem Genossenschaftsforum einen Kongress zum Wandel mittel- und osteuropäischer Wohnungsgenossenschaften organisiert. Nun wird in Kooperation mit dem Centre for Independent Social Research in St. Petersburg ein neuer Projektantrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft gestellt. Eine verglei- chende Untersuchung will die Potenziale und Probleme der unterschiedlichen gesellschaftli- chen wie wirtschaftlichen Entwicklungen, wohnungspolitischen Ansätze und genossenschaft- lichen Rechtskonstruktionen herausarbeiten. An Hand von vier regionalen Vergleichen - Ber- lin-Brandenburg (Deutschland), Böhmen (Tschechien), St. Petersburg (Russland) und Estland sollen unter sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen erfolgreiche Lösungswege genos- senschaftlicher Ansätze untersucht und auf ihre Verallgemeinerbarkeit hin geprüft werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ost- und Mitteleuropa, insb. Bundesrepublik Deutschland, Tschechien, Russland, Estland ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Institut für Genossenschaftswesen an der Humboldt-Universität Berlin (Lui- senstr. 53, 10099 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-2093-6575, e-mail: [email protected])

[218-L] Berndt, Christian: Corporate Germany between globalization and regional place dependence: business restruc- turing in the Ruhr area, Houndsmill: Palgrave 2001, XVII, 257 S., ISBN: 0-333-91281-0 (Stan- dort: UuStB Köln(38)-30A4782)

INHALT: Die erste Hälfte der 1990er Jahre, vor allem die Rezession 1992/93, war für die deut- sche Wirtschaft der entscheidende Zeitraum, in dem sie erstmals die Folgen der Globalisie- rung mit voller Wucht zu spüren bekam. Der zunehmende Wettbewerbsdruck führte zu einer tiefgreifenden wirtschaftlichen Neuorientierung in Deutschland. Der Verfasser zeigt, wie sich Kapitaleigner, Manager und Arbeitnehmervertreter in diesem Prozess verhielten. Er fragt da- bei auch nach außerhalb des ökonomischen Bereichs angesiedelten Faktoren, die die Anpas- sungsstrategien der Akteure im Spannungsfeld zwischen notwendigem Wandel und dem Be- harren auf traditionellen Wegen der Problemlösung beeinflussten. Die Untersuchung nimmt dabei eine geographische Perspektive ein, die nach relativen Mobilitätsdifferenzen in asym- metrischen Machtbeziehungen und traditionellen Interaktionsstrukturen auf regionaler Ebene fragt, nach dem Verhältnis zwischen ökonomischen und nicht-ökonomischen, zwischen so- zialen und räumlichen Prozessen. Im Mittelpunkt stehen Ergebnisse einer empirischen Unter- suchung mittelständischer Unternehmen im Ruhrgebiet, die zwischen 1995 und 1998 durch- geführt wurde. (ICE)

148 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

[219-L] Budke, Alexandra; Kanwischer, Detlef; Pott, Andreas (Hrsg.): Internetgeographien: Beobachtungen zum Verhältnis von Internet, Raum und Gesellschaft, (Erdkundliches Wissen, Bd. 136), Wiesbaden: Steiner 2004, 192 S., ISBN: 3-515-08506-8

INHALT: "Dieser Band führt zwei interdisziplinäre Forschungsfelder zusammen: Die Untersu- chung der gesellschaftlichen Bedeutung des Internets und die theoretische Diskussion zum Verhältnis von Raum und Gesellschaft. Die räumlichen und gesellschaftlichen Dimensionen des Internets werden anhand physisch-materieller, struktureller, perzeptiver und kommunika- tiver Aspekte analysiert. Sichtbar wird dabei nicht zuletzt, welche Impulse die Raumdebatte am Forschungsobjekt Internet gewinnen kann. Der erste Teil des Bandes behandelt die Prob- lematik der Verortung des Internets. Der zweite Teil identifiziert auf zweierlei Weise einen strukturgenerierenden Geocode des Internets. Der eingehenden Bestimmung und Untersu- chung verschiedenartiger Räume des Internets widmet sich der dritte Teil des Bandes." (Au- torenreferat). Inhaltsverzeichnis: Andreas Pott, Alexandra Budke und Detlef Kanwischer: In- ternet, Raum und Gesellschaft. Zur Untersuchung eines dynamischen Verhältnisses (9-20); Niels Werber: Von der Bagatellisierung des Raums. 'Neue Medien' als 'raumüberwindende Mächte' (23-39); Inga Heinze: Methoden und Anwendungsgebiete der Internetkartographie (41-55); Christian Langhagen-Rohrbach: Internet und Internet-User. Wer nutzt das Netz wo? (57-77); Holger Floeting: Internet und Stadt. Geht den Kommunen der Ort verloren? (79-90); Christian Stegbauer: Zum Verhältnis von Zentrum und Peripherie im Internet (93-108); Cor- nelia Becker: Raum-Metaphern als Brücke zwischen Internetwahrnehmung und Internet- kommunikation (109-122); Hubertus Niedermaier und Markus Schroer: Sozialität im Cyber- space (125-141); Sabine Thabe und Arne Schlechter: Yonern als ironische Raum(de)- konstruktion. Ethnographische Erkundungen in virtuellen Räumen (143-161); Daniela Ah- rens: Internet, Nicht-Orte und die Mikrophysik des Ortes (163-177); Detlef Kanwischer: Zwi- schen den Welten. Raumsimulationen im Netz (179-192).

[220-F] Büttner, Nicolas, Dipl.-Ökon. (Bearbeitung); Maennig, Wolfgang, Prof.Dr. (Betreuung): Neue Möglichkeiten zur Kalibrierung von Verkehrswegematrizen mit Hilfe von Fuzzy- Logics - eine Untersuchung anhand des Beispiels der BVG (Berliner Verkehrs-Betriebe) (Arbeitstitel)

INHALT: Matrixkalibrierung (in Theorie und Praxis); Erweiterung und spezielle Zuschneidung der bisher üblichen Verfahren auf die Bedürfnisse der BVG; Aufzeigung ökonomischer Nut- zen durch die Matrixkalibrierung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Berlin (Großraum) METHODE: Die BVG besitzt eine aus einer Verkehrsbefragung gewonnene Fahrtenmatrix, die veraltet ist und die nun - ohne komplett neue Befragung - aktualisiert werden soll. Zwar exis- tiert eine Standardsoftware der pw-AG Karlsruhe, für solche Kalibrierungen, jedoch soll der Optimierungsprozess mit Hilfe bestimmter Parameter speziell auf die Bedürfnisse der BVG angepasst werden. Untersuchungsdesign: die Fuzzy-Optimierung ähnelt einer Trendanalyse DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: n=ca. 1.000; alte Erhebung der BVG an den einzelnen Verkehrszellen; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2004-02 ENDE: 2008-02 AUFTRAGGEBER: BVG Berliner Verkehrs-Betriebe FINANZIERER: Institution; Auftraggeber INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 03 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Außenhan- del und Wirtschaftsintegration (Von-Melle-Park 5, 20146 Hamburg) soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 149 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[221-F] Büttner, Thiess, Dr.; Huber, Peter; Smeral, Kristin; Gacs, Vera; Fidrmuc, Jan, Dr.; Ha- zans, Mihail; Kallai, Ella; Traistaru-Siedschlag, Iulia, Dr.; Smith, Kenneth, Dr.; Brücker, Herbert, Dr.; Trübswetter, Parvati; Mickiewicz, Tomasz; Bishop, Kate; Köllö, Janos; Kertesi, Gabor; And- ren, Daniela; Telgedy, Almos; Mooij, Ruud de; Narhuis, Richard (Bearbeitung): Regional Labour Market Adjustments in the Accession Candidate Countries (AccessLab)

INHALT: The problem, objectives and overall approach: The capability of candidate countries' regions to deal with asymmetric shocks is of high relevance to both European Union and can- didate countries' policy makers. During the accession process policy makers in both regions will have to repeatedly evaluate the consequences of the accession on regional labour mar- kets. This needs an analysis how regions adapt to different policy induced shocks to labour demand, supply and institutions. This project takes a broad and comparative view on labour market adjustments to address these issues. It examines the topic from both a macroeconomic and microeconomic viewpoint. It considers different adjustment mechanisms in depth and compares results to the European Union. It draws on a) the experiences in transition countries in the last decade, b) the experience of German integration and c) the experiences of border regions to gain insights on the likely regional labour market effects of accession of the candi- date countries. This project: 1. provides a set of "stylised facts" on the adjustment of candi- date countries regional labour markets to different shocks and compare these to EU member states' labour market dynamics; 2. analyses the different adjustment mechanisms of selected transition countries' labour markets in detail, with a particular emphasis on the problems of different labour market groups; 3. investigate the specific experience of regions lying on bor- ders to infer implications for the regional labour market impact of EU for the new member countries. Workpackage 1: project start up and securing a common starting point; workpack- age 2: adjustment capability of regional labour markets; workpackage 3: analysing and mod- elling inter-regional migration; workpackage 4: human capital, spatial mobility and 'lock-in' - the experience of candidate countries; workpackage 5: wage and employment decisions of en- terprises in downsized industries; workpackage 6: the impact of integration on wages and employment in border regions; workpackage 7: drawing conclusions and deriving policy im- plications. (S.a. http://accesslab.wifo.ac.at ). GEOGRAPHISCHER RAUM: Europe VERÖFFENTLICHUNGEN: S. http://accesslab.wifo.ac.at . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-08 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: Europäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: WIFO - Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (Arsenal, Objekt 20, 1103 Wien, Österreich); Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Weltwirtschaft (Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin); Zentrum für Europäische Wirtschafts- forschung GmbH -ZEW- (Postfach 103443, 68034 Mannheim); Universität Bonn, Zentrum für Europäische Integrationsforschung -ZEI- (Walter-Flex-Str. 3, 53113 Bonn) KONTAKT: Büttner, Thiess (Dr. e-mail: [email protected], Tel. 0621-1235-160, Fax: 0621- 1235-223); Projekt (e-mail: [email protected])

[222-F] Caspar, Sigried, Dr. (Bearbeitung): ECO-City: Stadtentwicklung und nachhaltige Verkehrssysteme

150 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

INHALT: Anhand spezieller Beispielquartiere sollen in verschiedenen Neubausiedlungen "Proto- typen" für nachhaltige Quartiere entwickelt werden. Es handelt sich um ein internationales Projekt mit Partnern aus neun europäischen Ländern unter österreichischer Federführung, das im Rahmen des 5. Forschungsrahmenprogramms von der EU gefördert wird. Dem IAW kommt bei diesem Projekt die Aufgabe zu, die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte einer solchen Entwicklung zu untersuchen und die Entwicklung der deutschen "Modellsiedlung" beratend zu unterstützen. Das Projekt knüpft an die Erfahrungen an, die das IAW im Zeit- raum 1996-1999 mit der Begleitforschung in der Tübinger Südstadt machen konnte. METHODE: integrativer Ansatz der Stadtentwicklungsplanung; interdisziplinäre Zusammenar- beit (Verkehrsplanung, Architekten, Energieberater, Sozio-Ökonomie) sowie qualifizierte Bürgerbeteiligung bereits auf früher Planungsstufe DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2001-02 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. -IAW- (Ob dem Himmel- reich 1, 72074 Tübingen) KONTAKT: Strotmann, Harald (Dr. Tel. 07071-9896-23, e-mail: [email protected]); Klee, Günther (Tel. 07071-9896-25, e-mail: [email protected])

[223-L] Dienel, Hans-Liudger; Meier-Dallach, Hans-Peter; Schröder, Carolin (Hrsg.): Die neue Nähe: Raumpartnerschaften verbinden Kontrasträume, (Blickwechsel, Bd. 1), Wiesbaden: Steiner 2004, 329 S., ISBN: 3-515-08492-4 (Standort: Nds. SUB Göttingen(7)- 2004A20658)

INHALT: "Mit dem Begriff der 'Raumpartnerschaften zwischen Kontrasträumen' wird hier erst- malig eine umfassende Deutung dieses modernen Lebensgefühls aus unterschiedlichen Per- spektiven vorgelegt: den Planungswissenschaften, der Umweltpsychologie, der Geschichte, der Politikwissenschaft und dem Kooperationsmanagement. Zugleich präsentiert das Buch neue umsetzbare Konzepte für die Zusammenarbeit von Regionen, die komplementär aufein- ander bezogen sind und wegen ihrer Unterschiedlichkeit zusammengehören; - Konzepte, wel- che für die Partner-Regionen und ihre Bewohner nachhaltige Wachstumschancen bieten." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: G. Wolfgang Heinze: Die Verkehrswissenschaft sucht neue Wege im Freizeitverkehr (11-19); Hans-Liudger Dienel: Was sind Raumpartnerschaften? Be- griffliche Angebote und Perspektiven (20-37); Barbara Hinding: Stadt und Wald: Der nah- raumortientierte Typ am Beispiel Berlin-Schorfheide. Auswahl der Gebiete als Fallbeispiele (39-41); Hans-Christian Bresgott und Gunter Heinickel: Historische Raumpartnerschaften zwischen Berlin und Schorfheide (42-46); Gunter Heinickel und Hans-Liudger Dienel: Frühe Kontrastraumpartnerschaften zwischen Berlin und Brandenburg (47-56); Dörte Ohlhorst: Formen institutioneller Raumpartnerschaften (57-69); Barbara Hinding: Formen individueller Raumpartnerschaften (70-81); Boris Kluge, Arndt Vogel und Jens Vogel: Die verkehrlichen Beziehungen: Mobilitätsverhalten und Attraktivität einer Ausflugslandschaft (82-99); Gunter Heinickel und Hans-Christian Bresgott: Aus der Stadt an den Meeresstrand: Der fernräumli- che Typ am Beispiel Berlin-Usedom. Historische Raumpartnerschaften zwischen Berlin und Schorfheide (100-111); Dörte Ohlhorst: Institutionelle Raumpartnerschaften zwischen Berlin und Usedom (112-122); Bettina Graf und Anke Schmidt: Informelle Raumpartnerschaften zwischen Berlin und Usedom (123-137); G. Wolfgang Heinze und Boris Kluge: Verkehrliche Raumpartnerschaften zwischen Berlin und Usedom: Eine alte Liebe unter neuen Rahmenbe- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 151 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

dingungen (138-150); Hans-Peter Meier-Dallach, Susann Hohermuth und Therese Walter: Aus der Agglomeration in die Berge - Das Fallbeispiel Zürich, Südostschweiz und Engadin (151-185); Robert Schlich, Anja Simma und Kay W. Axhausen: Kontraste im Diffusen. Er- klärungsmodelle für den Freizeitverkehr (186-206); Barbara Hinding: Resumé (207-221); Hans-Peter Meier-Dallach, Susann Hohermuth und Therese Walter: Wie es losgeht?: Ent- wicklung von Szenarien (223-230); Hans Joachim Harloff: Initiierung informeller Raumpart- nerschaften (231-238); Döste Ohlhorst und Hans-Liudger Dienel: Institutionelle Raumpart- nerschaften: Stadt-Land-Kooperationen. Freizeitverkehr im Kontext überregionaler, transna- tionaler und globaler Entwicklung (239-246); Dörte Ohlhorst und Hans-Liudger Dienel: Long-Distance-Partnerschaften am Beispiel Berlin-Usedom (247-253); Dörte Ohlhorst: Raumpartnerschaftliche Maßnahmen zwischen Stadt und Umland (254-261); G. Wolfgang Heinze und Boris Kluge: Raumpartnerschaftliche Verkehrsmaßnahmen (262-275); Dörte Ohlhorst: Der Weg ist das Ziel: Der Fernradweg Berlin-Usedom als verkehrliche Maßnahme (276-284); Carolin Schröder und Hans-Liudger Dienel: Erfolgsbedingungen für die Koopera- tion von Wissenschaft und Praxis: Die Entwicklung von Raumpartnerschaften (285-298); Ca- rolin Schröder: Wie es weitergeht: Nachhaltige Wachstumschancen durch Raumpartnerschaf- ten (299-309).

[224-L] Feldkötter, Michael: Das Fahrrad als städtisches Verkehrsmittel: Untersuchungen zur Fahrradnutzung in Düs- seldorf und Bonn, (Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung, Bd. 6), Mannheim: Verl. MetaGIS Infosysteme 2003, ISBN: 3-936438-06-4 (Standort: UB Osnabrück(700)-MTX-D-5028- 955)

INHALT: "In den letzten Jahren wird dem Fahrrad wieder verstärkte Aufmerksamkeit als Alter- native im Stadtverkehr gewidmet. Allerdings gehen immer noch viele Förderansätze nicht genügend auf die Bedürfnisse der Leute ein. Insbesondere über die Gruppe der derzeitigen Nichtfahrradnutzer fehlen diesbezüglich in der Regel ausreichende Kenntnisse. Aber auch ein vernachlässigter oder nicht zielgerichteter Einsatz von Radverkehrsinfrastruktur wirkt einer entsprechenden Nachfrageerhöhung entgegen. Vor diesem Hintergrund ist es zum einen Ziel dieser Studie, detaillierte Erkenntnisse über die Struktur der wissenschaftlich bislang vernach- lässigten Gruppe der Nichtfahrradnutzer zu liefern. Zum anderen soll der Einfluss infrastruk- tureller Rahmenbedingungen auf die Nutzung des Fahrrads im städtischen Alltagsverkehr ausgelotet werden. Basierend auf umfangreichen Befragungen in den Städten Düsseldorf und Bonn wird in der Arbeit die Struktur der Nichtfahrradnutzer anhand zahlreicher Merkmale vergleichend analysiert. Des Weiteren wird ausgehend von den unterschiedlichen infrastruk- turellen Gegebenheiten in den Städten die Relevanz entsprechender infrastruktureller Voraus- setzungen für die Fahrradnutzung im Alltagsverkehr nachgewiesen. Im Zuge der fundierten sozialwissenschaftlichen Analyse werden dabei auch die Bedürfnismuster unterschiedlicher Zielgruppen herausgearbeitet." (Autorenreferat)

[225-F] Finger, Axel, Dipl.-Geogr.; Friedrich, Rainer, Prof.Dr.; Fahl, Ulrich, Dr.rer.pol.; Hille- brand, Bernhard, Dipl.-Volksw.; Monstadt, Jochen, Dr.; Schneider, Jens-Peter, Prof.Dr.; Wagner, Gerhard, Dr. (Bearbeitung); Gust, Dieter, Dr.; Förster, Georg, Prof.Dr.ing.; Fromme, Jörg, Dipl.- Ing.; Hermes, Georg, Prof.Dr.; Tietz, Hans-Peter, Prof.Dr.ing.; Pohle, Hans, Dr. (Leitung): Räumliche Aspekte neuer Entwicklungen der Energiepolitik in Deutschland 152 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

INHALT: Der eingerichtete Arbeitskreis hat die Aufgabe, die raumbezogenen Auswirkungen der Änderungen ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für die Energiewirtschaft in den letzten Jahre zu analysieren und darauf aufbauend darzustellen, ob dadurch raumordneri- scher Handlungsbedarf erzeugt wird und ggfl. mit welchen Instrumenten diesem entsprochen werden kann. Das Thema wird in verschiedenen Themenblöcken bearbeitet: Block 1: Libera- lisierung und Privatisierung bei öffentlicher Infrastruktur; Block 2: Mengenbezogene Verän- derungen der Stromversorgung unter Berücksichtigung des liberalisierten Strommarktes und der Politik des Ausstiegs aus der Atomkraft; Block 3: Räumliche Struktur- und Verteilungs- wirkungen (Gewinner-/ Verliererregionen); Block 4: Institutionelle Veränderungen der Stromversorgung, veränderte/ neue Akteure, neue Handlungsbedarfe, Koordinationserforder- nisse; Block 5: Raumplanerische Ansätze zur Beeinflussung und Steuerung der räumlichen Energieerzeugung und -verteilung; Block 6: Rechtliche Anpassungsstrategien, Abstimmung Energiewirtschaftsrecht und Umweltrecht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: interdisziplinäre Gruppenarbeit DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Grup- pendiskussion; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. VERÖFFENTLICHUNGEN: Monstadt, Jochen: Die deutsche Energiepolitik zwischen Klima- vorsorge und Liberalisierung. Räumliche Perspektiven des Wandels. Arbeitsmaterial, Nr. 271. Hannover: ARL 2000. ISBN 3-88838-671-3. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-06 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Akademie für Raumforschung und Landesplanung -ARL- (Hohenzollernstr. 11, 30161 Hannover); Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -RWI- (Hohenzollernstr. 1-3, 45128 Essen); IRS - Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (Flakenstr. 28-31, 15537 Erkner); Universität Osnabrück, FB Rechtswissen- schaften (Heger-Tor-Wall 14, 49069 Osnabrück); Universität Frankfurt, FB 01 Rechtswissen- schaft, Institut für Öffentliches Recht (Postfach 111932, 60054 Frankfurt am Main); Bundes- amt für Bauwesen und Raumordnung (Deichmannsaue 31-37, 53179 Bonn); Universität Stuttgart, Fak. 07 Maschinenbau, Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energiean- wendung -IER- (Pfaffenwaldring 31, 70550 Stuttgart); Universität Dortmund, Fak. Raumpla- nung, Fachgebiet Ver- und Entsorgungssysteme in der Raumplanung (44221 Dortmund) KONTAKT: Pohle, Hans (Dr. Tel. 0511-3484244, e-mail: [email protected])

[226-F] Flüshöh, Christian, Dipl.-Ing.; Stottrop, Daria, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Hennings, Gerd, Prof.Dr. (Betreuung): Büroflächenbestand - Überprüfung von Aussagen und Methoden anhand einer Büroflächen- vollerhebung am Beispiel der Stadt Düsseldorf

INHALT: Prüfung bestehender Aussagen zum Bürofächenbestand und zugrunde liegender Me- thodik; Ermittlung bestandsbezogener Informationsbedarfe wesentlicher Akteure; Entwick- lung von Vorschlägen zum künftigen Umgang mit der Problematik der Informationen über den Büroflächenbestand (z.B. Modifizierung der Baustatistik, Weiterentwicklung von Schätzmethoden, Entwicklung von Grundlagen für ein Büroflächeninformationssystem). GEOGRAPHISCHER RAUM: Düsseldorf METHODE: Untersuchungsdesign: Vollerhebung DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Baustatistik, Marktberichte). Qualitatives Interview. Vollerhebung durch Be- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 153 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

gehung (Stichprobe: ca. 5.000; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 1998-10 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Gewerbeplanung (44221 Dortmund) KONTAKT: Flüshöh, Christian (Tel. 0231-755-2452, e-mail: [email protected])

[227-L] Ganzert, Christian; Burdick, Bernhard; Scherhorn, Gerhard: Empathie, Verantwortlichkeit, Gemeinwohl: Versuch über die Selbstbehauptungskräfte der Region ; Ergebnisse eines Praxisforschungsprojekts zur Vermarktung regionaler Lebensmit- tel, (Wuppertal Papers, Nr. 142), Wuppertal 2004, 68 S. (Graue Literatur; URL: http://www.wupperinst.org/Publikationen/WP/WP142.pdf)

INHALT: "Wie tragen die Akteure in ländlichen Regionen wirksam dazu bei, die Region wirt- schaftlich lebendig zu erhalten? Wie motivieren sie sich gegenseitig zu einer Aufgabe, die sowohl im eigenen als auch im gemeinsamen Interesse ist? In einer Fallstudie im Bergischen Land wurde die Bedeutung von Empathie und Verantwortlichkeit für das gemeinsame Han- deln untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Gemeinwohlnutzen regionaler Produkte vor allem dann handlungsmotivierend wirken, wenn sie mit den individuellen Nutzen verknüpft werden. Wenn nur der Individualnutzen gesehen wird, entstehen Absatzhemmnisse. Eine sol- che attraktive Verbindung von individuellem und gemeinsamen Nutzen kann eine vertrauens- volle regionale Zusammenarbeit darstellen. Sie konnte in unserem Fallbeispiel ein Ausbleiben des ökonomischen Nutzens kompensieren. Die Vitalität der Zusammenarbeit ist stark an die Fähigkeit zur empathischen Kommunikation gebunden. Empathisch nennt man ein Verhalten von Menschen, wenn sie sich in die Gefühlslage anderer einfühlen und im eigenen Handeln das Wohlbefinden anderer berücksichtigen. Die Ergebnisse geben Hinweise für eine erfolg- reiche Gestaltung des regionaler Kooperationsprozesse. Danach sollten vor allem: autonomie- fördernde Führungsstrukturen und Sanktionsmöglichkeiten für eigennütziges Handeln beför- dert; Fördermittel nicht als Anreiz, sondern als Feed-back gegeben; Akteure mit geeigneten Persönlichkeitsstrukturen (emphatische Kommunikation), funktionellen Eigenschaften (Wirt- schaftsakteure, Händler, Vermittler) und hohen Einflussmöglichkeiten gewonnen; die Vitali- tät der Zusammenarbeit durch eine Vielfalt an Akteurstypen, eine Synergieschöpfung und die Herstellung von Verantwortlichkeit gesichert; der Wertewandel und das Regionalbewusstsein durch persönliche Kommunikation und geeignete Events gestärkt werden." (Autorenreferat)

[228-L] Gellynck, Xavier; Halicka, Ewa; Viaene, Jacques: New institutional economics as a tool for improving transaction governance in the Polish fruit sector, in: Journal for East European Management Studies, Vol. 7/2002, No. 2, S. 142-161. Der Volltext ist über www.infoconnex.de erhältlich.

INHALT: "Es wurde erwartet, dass Preisliberalisierung und Privatisierung in den Transformati- onsländern zu den Institutionen führen würden, die auch die westlichen Marktwirtschaften untermauern. Diese Institutionen entwickeln sich jedoch nicht wie erwartet. Dieser Beitrag soll zeigen, warum sich diese Institutionen in der polnischen Obstbranche nicht entwickeln. 154 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

Hauptsächlich fokussiert er auf die Transaktionskostenökonomie und deren Einfluss auf die Wirtschaftsentwicklung. Basierend auf Interviews mit Akteuren der polnischen Obstbranche werden Probleme identifiziert und Lösungen vorgeschlagen." (Autorenreferat)

[229-L] Gerlach, Frank; Ziegler, Astrid (Hrsg.): Neuere Herausforderungen der Strukturpolitik, (Standortdebatte), Marburg: Schüren 2004, 368 S., ISBN: 3-89472-210-X (Standort: UB Wuppertal(468)-47PXQ274)

INHALT: "Die Beiträge in diesem Sammelband greifen die derzeitige Diskussion über die Neu- ausrichtung der Strukturpolitik mit dem Ziel auf, Konturen eines möglichen Alternativkon- zepts zur künftigen Strukturförderung herauszuarbeiten. Drei Fragekomplexe sind dabei zu diskutieren. 1. Vor welchen strukturellen Problemen und Herausforderungen steht die deut- sche und europäische Strukturpolitik? 2. Welche Lösungsvorschläge werden in diesem Kon- text zur Zeit diskutiert? 3. Welche dieser Vorschläge sind aus beschäftigungspolitischer Sicht geeignet, die strukturellen Probleme zu lösen? Diskutiert werden neben regionalen und sekt- oralen Konzepten auch der Einfluss Europas, insbesondere der EU-Finanzen auf die nationale Strukturpolitik." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Frank Gerlach/ Astrid Ziegler: Vor- wort: Neuere Herausforderungen der Strukturpolitik (7-20); Joachim Genosko: Zur räumli- chen und sektoralen Dimension der Wirtschaftstheorie (20-58); Joachim Ragnitz: Sektoraler Strukturwandel in Deutschland seit 1991 (59-72); Martin T.W. Rosenfeld/ Gerhard Heim- pold: Stand und Tendenzen regionaler Disparitäten im wiedervereinigten Deutschland (73- 95); Heinz Schrumpf: Regionale Strukturpolitik (96-120); Kurt Hornschild: Sektorale Struk- turpolitik (121-150); Christian Weise: Die EU-Finanzen und ihr Einfluss auf die nationale Strukturpolitik (151-161); Dieter Vesper: Finanzpolitische Rahmenbedingungen für eine re- gionale Strukturpolitik in Deutschland (162-180); Frieder Meyer-Krahmer: Innovations- und Technologiepolitik (181-203); Lutz Bellmann/ Markus Promberger: Beschäftigungspolitik (204-237); Gerhard Prätorius: Infrastrukturpolitik (238-256); Bernd Reissert: Der Einfluss von Europa (257-282); Christiane Berger/ Astrid Ziegler: Perspektiven einer aktiven Struk- turpolitik nach der EU-Osterweiterung (283-299); Ulrich Harmes-Liedtke/ Andrea Hoppe/ Uwe Kremer: Perspektiven einer aktiven Strukturpolitik für Nordrhein-Westfalen und das Ruhrgebiet (300-324); Wilfried Kurtzke: Herausforderungen der Wirtschaftsstrukturpolitik in Sachsen-Anhalt (325-345); Astrid Ziegler/ Frank Gerlach: Konturen einer zukünftigen Struk- turpolitik in Deutschland (346-353).

[230-F] Gomm, Moritz, Dipl.-Wirtsch.-Inf.; Elbert, Ralf, Dipl.-Wirtsch.-Ing.; Jäschke, Gerald, Dipl.-Inform.; Büchner, Christioph; Paaßen, Beate; Frindik, Roland (Bearbeitung); Pfohl, Hans- Christian, Prof.Dr.Dr.h.c.; Hemmje, Matthias, Prof.Dr.; Stäcker, Kai; Rausch, Frank; Papadopou- los, Konstantinos; Gerlings, Oliver; Müller, Rolf-Martin, Dr.jur.; Schmitz, Dieter (Leitung): CargoScoreCard - DV-gestützte Identifikation, Berechnung und Kommunikation wertstei- gernder Verkehrsverlagerungspotenziale für den Schienengüterverkehr

INHALT: Sowohl das Güterverkehrsaufkommen als auch die -leistung auf der Straße nehmen relativ zur Schiene ständig zu, mit der Folge einer übermäßigen Belastung der Straßenver- kehrsinfrastruktur. Eine elementare Ursache für diese Entwicklung ist die mangelnde Trans- parenz der Transportalternative Schienengüterverkehr zur Wertsteigerung der Verlader. Ob- wohl in der Praxis Verkehrsverlagerungspotentiale vermutet werden, fehlt es an effizienten soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 155 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

Mitteln, diese zu identifizieren, zu berechnen und zu kommunizieren. Existierende Einzellö- sungen decken nur einen Teil dieser Problemfelder ab, es fehlt ein umfassender und in der Unternehmenspraxis realisierbarer Ansatz. Im Rahmen des hier vorgestellten Forschungsvor- habens soll ein integriertes Konzept zur Identifikation, Berechnung und Kommunikation wertsteigernder Verkehrsverlagerungspotentiale erarbeitet und in dem flexiblen DV- Werkzeug CargoScoreCard(c) implementiert werden. Dieses erlaubt Schienentransportdienst- leistern und Verladern die Ermittlung der Verkehrsverlagerungspotentiale nach finanziellen, technologischen, sozialen und ökologischen Kriterien. Damit stellt das CargoScoreCard- Konzept eine gemeinsame Plattform zur Verdeutlichung der Wettbewerbsvorteile der Schiene dar. Die Anwendungsorientierung des Forschungsvorhabens wird durch die enge Zusammen- arbeit mit kompetenten Partnern aus der Praxis gewährleistet, mit denen die wertsteigernde Nutzung der Verkehrsverlagerungspotentiale anhand von Demonstratoren belegt wird. Die in- terdisziplinäre Zusammenarbeit des Fachgebiet Unternehmensführung mit der Fraunhofer- Institut IPSI sorgt für die professionelle Durchführung und Integration der betriebswirtschaft- lichen Lösung mit modernster DV-Technologie. GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa METHODE: Qualitatives Experiment (qualitative empirische Sozialforschung); empirische Erhe- bung mittels Fragebogen; quantitative Simulation (Monte-Carlo-Simulation). Untersuchungs- design: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Experiment (Akteure im Tenderprozess/ - prozesse zur Transportdurchführung). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2004-07 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: Bun- desministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Darmstadt, FB 01 Rechts- und Wirtschaftswissenschaf- ten, Institut für BWL FG Unternehmensführung und Logistik (Hochschulstr. 1, 64283 Darm- stadt); Fraunhofer-Institut Integrierte Publikations- und Informationssysteme -IPSI- (Doli- vostr. 15, 64293 Darmstadt) KONTAKT: Elbert, Ralf (e-mail: [email protected], Tel. 06151-16-2423, Fax: 06151- 16-6503)

[231-F] Gräf, Armin, Dipl.-Geogr.; Jentsch, Caroline, Dipl.-Geogr.; Schuldt, Nina, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Bathelt, Harald, Prof.Dr. (Leitung); Bathelt, Harald, Prof.Dr. (Betreuung): Projektorganisation und Wissensgenerierung in Medienclustern

INHALT: Die Wettbewerbsfähigkeit von Medienclustern ist in besonderem Maße abhängig von der Fähigkeit, neues Wissen zu generieren und zu nutzen. Prägend für die Medienindustrie ist eine Vielfalt an Organisationsformen, insbesondere die Projektorganisation, die sowohl in In- terdependenz zueinander stehen als auch miteinander konkurrieren. Im Zusammenhang mit Studien über die Entwicklung wissensintensiver Dienstleistungen wird der Versuch unter- nommen, eine neue Theorie über die Entstehung und das fortgesetzte Wachstum miteinander vernetzter regionaler Unternehmenscluster zu entwickeln. Viele Studien über regionale Un- ternehmensballungen gehen davon aus, dass vernetzte Strukturen generell eine positive Wir- kung auf Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit haben. Dies ist jedoch fraglich. Um das Po- tenzial eines Unternehmensclusters tatsächlich beurteilen zu können, ist es notwendig, den weiteren Kontext der sozialen Organisation der Produktion zu betrachten und Cluster anhand mehrerer Dimensionen zu analysieren: vertikal, horizontal, machtmäßig, institutionell und ex- tern. Hierfür werden an verschiedenen Medienstandorten in Deutschland (Leipzig, Frankfurt, München, Hamburg) Unternehmen der Medienbereiche Film/ Fernsehen/ Radio und neue di- 156 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

gitale Medien untersucht. GEOGRAPHISCHER RAUM: Leipzig, Frankfurt am Main, Mün- chen, Hamburg METHODE: Cluster; Netzwerke; Projektarbeit; Wissen DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Bathelt, H.: The re-emergence of a media industry cluster in Leip- zig. in: European Planning Studies, Vol. 10, 2002, pp. 583-611.+++Bathelt, H.; Taylor, M.: Clusters, power and place: inequality and local growth in time-space. in: Geografiska Anna- ler, Vol. 84 B, 2002, pp. 93-109.+++Bathelt, H.; Boggs, J.: Towards a reconceptualization of regional development paths: is Leipzig's media cluster a continuation of or a rupture with the past? in: Economic Geography, Vol. 79, 2003, pp. 265-293.+++Bathelt, H.; Jentsch, C.: Die Entstehung eines Medienclusters in Leipzig: neue Netzwerke und alte Strukturen. in: Gräf, P.; Rauh, J. (Hrsg.): Networks and Flows: Telekommunikation zwischen Raumstruktur, Ver- flechtung und Informationsgesellschaft. Geographie der Kommunikation, Bd. 3. Hamburg u.a.: Lit Verl. 2002, S. 31-74.+++Bathelt, H.; Jentsch, C.: Wandel der Projektorganisation am Beispiel der Frankfurter und Leipziger Werbeindustrie. in: Petermanns Geographische Mittei- lungen, Jg. 148, 2004, Nr. 4, S. 44-51.+++Maskell, P.; Bathelt, H.; Malmberg, A.: Temporary clusters and knowledge creation: the effects of international trade fairs, conventions and other professional gatherings. SPACES, 2004-04 (ISSN 1612-8974). Marburg: Univ., FB Geogra- phie 2004. Download unter: http://geogate.geographie.uni-marburg.de/spaces .+++Jentsch, C.: Projektorganisation in der Frankfurter Werbeindustrie. SPACES, 2004-03. Marburg: U- niv., FB Geographie 2004. Download unter: http://geogate.geographie.uni-marburg.de/spaces . ARBEITSPAPIERE: Schuldt, N.: Temporäre Cluster: zur Rolle von Messen als Brücke zwi- schen lokaler Produktion und globalem Wettbewerb. Marburg, Univ., unveröff. Diplomarbeit, 2005.+++Gräf, A.: München in der Krise? Projektorganisation und Wachstumsprobleme in der Film- und Fernsehproduktion - eine mehrdimensionale Clusteranalyse. Marburg, Univ., unveröff. Diplomarbeit, 2005. ART: Dissertation; Diplom; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 1999-10 ENDE: 2006-10 AUF- TRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Marburg, FB 19 Geographie, Geographisches Institut (Deutsch- hausstr. 10, 35037 Marburg) KONTAKT: Leiter (Tel. 06421-2824211, e-mail: [email protected])

[232-F] Hamburger Sozialforschungsgesellschaft e.V.: Entwicklungstendenzen älterer Gewerbestandorte am Beispiel Harburger Binnenhafen

INHALT: Im Harburger Binnenhafen hat sich in den letzten Jahrzehnten ein deutlicher Struktur- wandel vollzogen. Als Industriestandort hat der Harburger Binnenhafen an Bedeutung verlo- ren, obwohl das Verarbeitende Gewerbe weiterhin die Kernbranche darstellt. Der Harburger Binnenhafen hat sich zu einem heterogen strukturierten Industrie- und Gewerbestandort ent- wickelt; dieser Prozess des Strukturwandels hält weiterhin an. Mit dieser Untersuchung wur- den in mehrfacher Hinsicht neue Wege beschritten. Erstmalig sollte einer durch die planungs- rechtlich zuständigen Verwaltungen erwogenen Stadtentwicklungsplanung für einen älteren Gewerbestandort eine Bestandsaufnahme der Wirtschaftsstruktur vorgeschaltet werden. Zent- raler Bestandteil dieser Untersuchung war eine Betriebserhebung zur detaillierten Erfassung aller wesentlichen Struktur- und Potentialgrößen. Um die hierfür erforderlichen Informatio- nen zu erheben, wurden auch methodisch neue Wege beschritten. Entwickelt und angewendet wurde ein kombiniertes Erhebungsinstrument. Mit einer standardisierten schriftlichen Befra- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 157 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

gung wurden die allgemeinen objektiven Sachverhalte (betriebliche Kenngrößen, Wirtschafts- und Nutzungsdaten, generelle Beurteilungen von Standortbedingungen) erhoben. Zur Erfas- sung vertiefender und differenzierender Beurteilungen, Einschätzungen und Meinungen wur- den mit den ansässigen Unternehmen strukturierte mündliche Interviews durchgeführt. Nach Abschluss der Betriebsbefragung und der Auswertung/ Analyse der erhobenen Informationen/ Daten konnte festgestellt werden, dass diese neue Art der Vorgehensweise bei den betroffe- nen Unternehmen auf positive Resonanz stieß, die durch eine hohe Beteiligung an beiden Be- fragungen dokumentiert wurde. Im folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse der Be- triebsbefragung kurz aufgezeigt. Innerhalb des Standortes sind ca. 4.000 Personen beschäf- tigt. Der größte Teil davon ist im verarbeitenden Gewerbe tätig. Die ansässigen Unternehmen erzielen einen Umsatz von hochgerechnet rund 1,6 Mrd. DM. Das für den Zeitraum von 1980 bis 1986 erfasste Investitionsvolumen beträgt 190 Mio. DM. Der Hafen hat nach wie vor eine hohe Bedeutung für die ansässige Wirtschaft. In der Hafenwirtschaft sind zwar nur etwa 10% der ansässigen Unternehmen tätig, der Anteil der Unternehmen mit einem mittelbaren oder unmittelbaren Hafenbezug ist jedoch wesentlich höher (ca. 27%). Die gute Verkehrsanbin- dung des Standortes wird von den Unternehmen ausdrücklich hervorgehoben. Als weitere Standortfaktoren werden die Nähe zu Fach- und Hochschulen und die Kundennähe positiv beurteilt. Ansatzpunkte für politisch-administrativen Handlungsbedarf bieten die als wichtig eingestuften, aber als unzureichend beurteilten Standortfaktoren. Besonders defizitär ist nach Angaben der Unternehmen vor allem das Angebot an Grundstücksreserven. Daneben wurde in den Befragungen sehr häufig der Wunsch nach einer besseren Zusammenarbeit mit den Behörden geäußert. Der überwiegende Teil der befragten Unternehmen sieht seine Perspekti- ven am Standort und richtet auch seine weiteren Planungen darauf aus. Ausschlaggebend da- für sind die Vorteile, die der Standort den Unternehmen bietet. Aus diesen Vorteilen resultiert eine ausgeprägte Standortverbundenheit der Unternehmen, die auf einer Reihe unterschiedli- cher Faktoren beruht (insb. günstige verkehrliche Lage, Potentiale aus Strukturwandel am Standort). GEOGRAPHISCHER RAUM: Hamburg-Harburg METHODE: In standardisierten schriftlichen Befragungen und strukturierten Intensivinterviews bei den im Untersuchungsgebiet ansässigen Unternehmen wurden betriebliche, branchenspe- zifische, räumliche und betriebsgrößenspezifische Strukturdaten erhoben und analysiert mit dem Ziel, die Entwicklungsmöglichkeiten eines älteren Gewerbestandortes aufzuzeigen und zu beurteilen. ART: Auftragsforschung AUFTRAGGEBER: Land Freie und Hansestadt Hamburg Landespla- nungsamt; Land Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wirtschaft und Arbeit Amt Strom- und Hafenbau FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Hamburger Sozialforschungsgesellschaft e.V. (Beim Schlump 51, 20144 Ham- burg) KONTAKT: Institution (Tel. 040-4525-75, Fax: 040-4525-19, e-mail: [email protected])

[233-L] Hanesch, Walter; Krüger-Conrad, Kirsten (Hrsg.): Lokale Beschäftigung und Ökonomie: Herausforderung für die "Soziale Stadt", Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 370 S., ISBN: 3-531-14289-5

INHALT: "Dem Wandel der Wirtschaftslandschaft und der Strukturkrise des Arbeitsmarkts steht eine zunehmende Regionalisierung und Kommunalisierung der wirtschafts- und arbeits- marktpolitischen Steuerung gegenüber. Zugleich werden wachsende sozialökonomische Pola- risierungsprozesse durch den Umbau der bundesweiten Sicherungssysteme und Integrations- 158 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

programme immer weniger kompensiert. Daher stellt sich die Frage, welche Rolle und Auf- gabe die Kommunen künftig im Kontext des 'aktivierenden Sozialstaats' übernehmen können. Der Band unternimmt den Versuch, die Problem- und Handlungsdimensionen der 'Lokalen Beschäftigung und Ökonomie' im Kontext der 'Sozialen Stadt' auszuloten und die Thematik aus dem Kontext unterschiedlicher fachwissenschaftlicher Diskurse zusammen zu führen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Walter Hanesch und Kirsten Krüger-Conrad: Lokale Be- schäftigung und Ökonomie als Herausforderung für die 'Soziale Stadt' (7-33); Martin Kro- nauer: Sozialökonomische und sozialräumliche Ausgrenzung in der Stadt (37-57); Yuri Ka- zepov: Soziale Ausgrenzung in den Städten im europäischen Vergleich und die Bedeutung des Sozialstaates (58-91); Dieter Läpple: Entwicklungsperspektiven von Stadtregionen und ihren lokalen Ökonomien (95-117); Dieter Rehfeld: Zur Steuerbarkeit der regionalen und lo- kalen Ökonomie. Überlegungen am Beispiel von Clustermanagement (118-133); Veysel Öz- can; Ausländische Selbstständige in Deutschland (137-162); Ercan Idik und Meike Schnetger: Barrieren einer Migrantenökonomie und Bedingungen einer geeigneten Förderstruktur (163- 183); Michael Buestrich und Norbert Wohlfahrt: Hartz und die Folgen für kommunale Be- schäftigungsförderung (187-211); Walter Hanesch und Imke Jung-Kroh: Anspruch und Wirk- lichkeit der 'Aktivierung' im Kontext der 'Sozialen Stadt' (212-236); Gerd Walter: Arbeits- marktpolitik und regionale/Lokale Entwicklung in Ostdeutschland (239-262); Ingo Bode, A- dalbert Evers und Andreas Schulz: Beschäftigungsgesellschaften als soziale Unternehmen - die Gemeinwirtschaft neu erfinden? (263-285); Uwe-Jens Walther und Simon Güntner: Pro- grammatische Überforderung? Anmerkungen und Weiterentwicklung des Bund-Länder- Programms 'Soziale Stadt' (289-302); Eberhard Mühlich: Integrierte Stadtentwicklung und Steuerung des 'Soziale Stadt' -Programms (303-324); Jens S. Dangschat: Eingrenzungen und Ausgrenzungen durch 'Soziale Stadt' - Programme (327-342); Hartmut Häußermann: Die so- ziale Stadt im gesellschaftlichen Umbruch (343-364).

[234-F] Hanisch, Markus, Dr. (Bearbeitung): Eigentumsreform und sozialer Konflikt

INHALT: Wie entstehen Bodenmärkte und marktwirtschaftlich geprägte Austauschbeziehungen mit den zugehörigen Nutzungs- und Verfügungsrechten im andauernden Transformationspro- zess in Mittel- und Osteuropa? Wie lassen sich die typischen Begleiterscheinungen des Wan- dels, wie z.B. die Flucht in die Subsistenzwirtschaft, die Dominanz von Anteilspachtverträgen oder die oft nur oberflächlich erfolgte Restrukturierung der Unternehmen erklären? Eine Mehrebenenuntersuchung des Wandels landwirtschaftlicher Eigentums- und Verfügungsrech- te im post-sozialistischen Bulgarien ist Gegenstand der englischsprachigen Dissertation von Markus Hanisch, die im Shaker Verlag in der Reihe "Institutioneller Wandel der Landwirt- schaft und Ressourcennutzung" erschien. Die Arbeit versteht sich als Beitrag zur Ökonomi- schen Theorie institutionellen Wandels und darin wird der andauernde, oft konfliktreiche Wandel der Eigentums- und Verfügungsrechtesstrukturen (Property Rights) in der Transfor- mation theoretisch wie empirisch näher unter die Lupe genommen. Anliegen ist es, zu einem besseren ökonomischen Verständnis des Wandels von Property Rights beizutragen. Hierfür werden am Fall Bulgariens die Bodenreform und die Privatisierung landwirtschaftlicher Ver- mögensgegenstände zunächst als (politischer) Gesetzgebungsprozess und in Folge in ihren konkreten Wirkungen auf die Pachtvertragsgestaltung und Faktorallokation auf mehreren ana- lytischen Ebenen nachvollzogen. Die Arbeit widmet sich dabei explizit bislang unzureichend verstandenen, typischen Transformationsphänomenen, wie zum Beispiel der wachsenden soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 159 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

Subsistenzwirtschaft, disfunktionalen Bodenmärkten, Anteilspachtverträgen (Sharecropping) und der Persistenz von Agrarproduktivgenossenschaften. Solche Ergebnisse der Transforma- tion werden auch in vielen anderen mittel- und osteuropäischen Ländern beobachtet und ein genaues Verständnis ist Grundvoraussetzung für die angewandte Politikberatung und Regio- nalentwicklungsplanung. Einzelne Wirkungsmechanismen zwischen Politik und Wirtschaft werden klar herausgearbeitet und die teilweise entmutigenden Reformergebnisse unter Ver- wendung neuer ökonomischer Modelle aus Transaktionskostenökonomik, Public Choice und institutionenökonomischer Spieltheorie immer im Rückschluss auf die jeweiligen Handlungs- alternativen, den Wissensstand und die Position der entscheidenden Akteure erklärt. Am Bei- spiel Bulgariens wird gezeigt, dass viele der beobachteten Ergebnisse institutionellen Wan- dels (Handlungsrechte) in der Landwirtschaft keineswegs auf Mechanismen wie Parteien- wettbewerb oder Konkurrenzgleichgewichte fußen, sondern vielmehr als das Ergebnis ausge- tragener Verteilungskonflikte zwischen häufig sehr ungleichen Partnern verstanden werden müssen. Die Arbeit kommt zum Ergebnis, dass zur Erklärung wichtiger Transformationsphä- nomene effizienzorientierte Erklärungsansätze aus der ökonomischen Theorie institutionellen Wandels zu kurz greifen und mit Theorien, die sich explizit mit den institutionellen Folgen von Verteilungskonflikten beschäftigen, kombiniert werden müssen. Dies gilt sowohl für die Verbesserung des Verständnisses politischer Entscheidungsprozesse in der Transformation als Grundlage für die Politikberatung, als auch für die Erklärung der Entstehung und Per- sistenz typischer Ergebnisse der Agrartransformation auf lokaler Ebene. Hieraus ergeben sich Handlungsempfehlungen für die Agrarpolitik, aber auch für die Vorbereitung von zukünfti- gen Projekten im Rahmen des EU-Beitritts und der Strukturanpassung, die am Schluss der Arbeit Erwähnung finden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bulgarien VERÖFFENTLICHUNGEN: Hanisch, Markus: Property reform and social conflict: a multi- level analysis of the change of agricultural property rights in post-socialist Bulgaria. Institu- tional change in agriculture and natural resources, Vol. 15. Aachen: Shaker 2004. ISBN 3- 8322-2093-3. ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Institut für Genossenschaftswesen an der Humboldt-Universität Berlin (Lui- senstr. 53, 10099 Berlin) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 030-2093-6500, e-mail: [email protected])

[235-F] Harms, Sylvia, Dr. (Leitung): Einfluss informationsbasierter Interventionen auf das Mobilitätsverhalten in biographischen Umbruchsmomenten - Vorstudie

INHALT: Biographische Umbruchsmomente wie ein Arbeitsplatzwechsel, Umzug oder die Ge- burt eines Kindes stellen Situationen dar, in denen sich mit großer Wahrscheinlichkeit die ei- genen Lebensbedürfnisse sowie die Gelegenheiten oder Fähigkeiten zur Ausführung be- stimmter alltäglicher Handlungsweisen verändern oder kürzlich verändert haben. Sie haben somit ein Potential, deroutinisierend zu wirken und neue Verhaltensmuster der betroffenen Personen zu generieren. Einhergehend mit der Veränderung haushalts-/ arbeits- oder freizeit- bezogener Tätigkeiten kann sich auch das Mobilitätsverhalten ändern. Ein Umbruchsmoment mit besonders hohem Veränderungspotential für das Mobilitätsverhalten sind Wohnumzüge. Wohnumzüge sind häufig begründet durch Veränderungen in anderen Lebensbereichen, die ihrerseits Umbruchscharakter haben können (z.B. Arbeitsplatzwechsel), andererseits aber auch kumulativer Art sein können (z.B. Kinder werden größer und brauchen mehr Platz). Ziel 160 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

eines langfristig angelegten Projektes ist die Analyse von Wohnumzugsmomenten hinsicht- lich ihres Potentials zur Erhöhung der Wirksamkeit von informationsbasierten Interventionen auf die tatsächliche Verkehrsmittelwahl. In dieser Vorstudie soll geprüft werden, wie offen der Umbruchsmoment "Wohnumzug" für neues Mobilitätsverhalten ist und wie informati- onsbasierte Interventionen gestaltet werden müssen, damit eine signifikante Anzahl an Perso- nen zum Umstieg auf nachhaltigere Verkehrsträger bewegt werden kann. Methodisch kom- men qualitative Interviews mit Personen zum Einsatz, die gerade umgezogen sind. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-06 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: UFZ - Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH Department Stadtregio- nen (Permoserstr. 15, 04318 Leipzig) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0341-235-2369, e-mail: [email protected])

[236-L] Hauri, Ernst: Wohnungsmarkt: markante Veränderungen seit 1990, in: Die Volkswirtschaft : das Magazin für Wirtschaftspolitik, Jg. 77/2004, H. 1, S. 48-51 (Standort: UuStB Köln(38)-Sq219; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Einfamilienhaus-Boom bei den Neuerstellungen, starker Anstieg der Wohneigentums- quote, Konzentration der Mietwohnungen in den Händen von Privatpersonen, ungebremster Wohnflächenkonsum: Dies sind laut Angaben der Gebäude- und Wohnungszählung 2000 wichtige Merkmale der Entwicklung seit 1990. Zurzeit ist der Wohnungsmarkt durch tiefe Leerstände charakterisiert, auf die - anders als jeweils in der Vergangenheit - noch keine er- höhte Neubautätigkeit erfolgte. Die folgenden Ausführungen beschränken sich auf Durch- schnittsbetrachtungen und auf einige auffällige Veränderungen, die auch für ein breiteres Publikum von Interesse sein dürften." (Autorenreferat)

[237-F] Hautau, Heiner, Prof.Dr.; Lorenzen, Uwe, Dr.; Benecke, Jens, Dipl.-Volksw. (Bearbei- tung): Intrasea - Inland transport on sea routes

INHALT: Die neue wirtschaftliche Situation im Ostseeraum und die EU-Erweiterung bewirken eine zunehmende Nachfrage nach Transportkapazitäten und Konzepten dauerhafter Entwick- lung des Verkehrs der Ostseeanrainerstaaten. Intrasea ist ein interregionales Projekt zur För- derung der Nutzung von Binnenwasserstrassen sowohl als Verkehrsträger für den industriel- len Bereich als auch für die Tourismusbranche. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostseeanrai- nerstaaten ART: gefördert BEGINN: 2003-07 ENDE: 2006-02 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Europäische Kommission INSTITUTION: Universität Hamburg, FB 03 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Verkehrs- wissenschaft Volkswirtschaftliche Abt. (Von-Melle-Park 5, 20146 Hamburg) KONTAKT: Hautau, Heiner (Prof.Dr. Tel. 040-42838-4673, e-mail: [email protected])

soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 161 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

[238-L] Heine, Jens Michael: Regionale Konjunkturzyklen in Europa: ein Beitrag zur empirischen Konjunkturforschung, (Reihe: Quantitative Ökonomie, Bd. 123), Lohmar: Eul 2002, XXVII, 403 S., ISBN: 3-89012-946- 3 (Standort: UB Bonn(5)-W2002-1067)

INHALT: "Europa befindet sich im Umbruch. Bedingt einerseits durch den Globalisierungspro- zess und andererseits durch den europäischen lntegrationsprozess, werden nationale Landes- grenzen gegenüber Güter-, Dienstleistungs- und Faktorströmen durchlässiger und verlieren zunehmend an Bedeutung. Es sind nicht mehr nationale Wirtschaftsräume, die sich einem in- ternationalen Wettbewerb um Produktionsfaktoren, Know-How und Unternehmen gegenü- bersehen, sondern nunmehr subnationale Wirtschaftsräume, deren Standortvor- und -nachteile international offen gelegt werden. Es entsteht somit ein 'Europa der Regionen', und die 'öko- nomische Landkarte Europas' muss demzufolge neu gezeichnet werden. Dies hat natürlich auch einen unmittelbaren Einfluss auf die ökonomische Aktivität in diesen Wirtschaftsräu- men und auf deren konjunkturelle Schwankungen. Während sich auf der einen Seite eine na- hezu unüberschaubare Anzahl wissenschaftlicher Arbeiten mit der theoretischen oder empiri- schen Untersuchung nationaler Konjunkturzyklen auseinandersetzt, finden sich auf der ande- ren Seite hingegen nur wenige Analysen, die sich dem relativ jungen Forschungszweig regio- naler Zyklen zuwenden. Vor diesem Hintergrund setzt sich diese Studie zum Ziel, die Er- kenntnisse der empirischen Konjunkturforschung in regionaler Hinsicht zu erweitern, um die- se bestehende Erkenntnislücke zumindest mit Hilfe einer ausführlichen empirischen Analyse regionaler Konjunkturzyklen in Europa zu schließen. Dabei orientiert sich diese Arbeit an drei erkenntnisleitenden Fragestellungen, die das Phänomen 'regionale Konjunkturzyklen' aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten sollen: Welche Verlaufsmuster regionaler Kon- junkturzyklen lassen sich in Europa erkennen und welche stilisierten Fakten können für sie ermittelt werden? Welche Ursachen lassen sich als Auslöser regionaler Konjunkturschwan- kungen identifizieren? Auf welche Einflussfaktoren lassen sich Veränderungen des Synchro- nizitätsverhaltens der Konjunkturzyklen subnationaler Wirtschaftsräume in Europa zurück- führen?" (Autorenreferat)

[239-L] Hesse, Markus: Stadtregionen und die Politik der Drehscheibe: zur Konstitution und Konstruktion von Räumen in der Welt der 'flows' ; Hintergrundpapier zum Ergänzungsprojekt II: Logistische Dienstleistungen als Motor der Regionalentwicklung?, (Working Paper / IRS - Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung), Erkner 2004, 19 S. (Graue Literatur; URL: http://www.irs-net.de/download/Drehscheibe.pdf)

INHALT: "Das Vorhaben greift die Tendenz von Stadtregionen auf, sich im Zuge des ökonomi- schen Wandels als 'Drehscheibe' einer globalisierten Ökonomie zu positionieren. Dies gilt sowohl für Information bzw. Kommunikation als auch für den Außenhandel, und es trifft nicht mehr nur auf die traditionellen 'Gateways' des Warentauschs zu: die Handels- und Ha- fenstädte. Eine größere Zahl von Agglomerationen in Deutschland versucht sich in den letz- ten Jahren auf dem Gebiet von Verkehr und Logistik zu positionieren; in jüngster Zeit gilt dies auch für ländliche Regionen. Das Ziel solcher Strategien ist, durch Aufbau entsprechen- der Kompetenzen regionale Wertschöpfung zu generieren, vor allem im Bereich Transport und Logistik, teilweise auch darüber hinaus. Damit einher geht ein Wandel von der Infra- strukturpolitik alten Typs zu einer modernen, regionalen 'Governance of flows'. Das Vorha- 162 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

ben fragt vor diesem Hintergrund, auf welchem Fundament von Lagevorteilen, Infrastruktur- ausstattung und Unternehmensbesatz solche Strategien basieren, welches Problemverständnis ihnen zugrunde liegt und inwieweit Sie ihren eigenen Ansprüchen gerecht werden. Einige Regionen legen die Vermutung nahe, dass sie sich primär rhetorisch positionieren. For- schungshypothese ist hier, dass in solchen durchaus verbreiteten Fällen eher symbolische Dimensionen des 'place making' dominieren. Logistikregionen werden daher an dieser Stelle auch als Idealtypen einer Konstruktion von Räumen interpretiert. Als Untersuchungsmethode wird ein zweistufiges Vorgehen gewählt: Zunächst erfolgt eine Sichtung und systematische Auswertung von Sekundärquellen zu potenziellen und realen Logistikregionen, die z.T. aus der eigenen Arbeit vorliegen (Programme), z.T. zu beschaffen sind (Daten). Im zweiten Schritt ist der Einsatz qualitativer Verfahren vorgesehen, vor allem Interviews mit Akteuren in ausgewählten Regionen (intermediäre, öffentlicher Sektor). Perspektivisch bietet das Vor- haben Potenziale zur Fortführung im europäischen Ausland." (Autorenreferat)

[240-L] Hunecke, Heike: Produktionsfaktor Wissen: Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Wissen und Stand- ort von Unternehmen, (Aachener Reihe Mensch und Technik), Aachen: Mainz 2003, III, 237 S., ISBN: 3-86073-919-0 (Standort: LB (929)-20044327)

INHALT: "Seit Mitte der 1990er Jahre wird die Ressource 'Wissen' in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik als wichtiger Produktionsfaktor diskutiert. Dabei steht vor allem die Bedeutung von 'Wissen' für die standortspezifische Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in hochent- wickelten Volkswirtschaften im Vordergrund. Die Auseinandersetzung mit dem Management von 'Wissen' wurde in den ersten Jahren vor allem durch die Einsatzmöglichkeiten moderner Informations- und Kommunikationstechnologien geprägt. In diesem Zusammenhang wurde vielfach suggeriert, dass 'Wissen' eine nahezu welt-weit verfügbare Ressource sei. Zahlreiche Schwierigkeiten bei bereichs- und standortübergreifenden Wissenstransfers in der unterneh- merischen Praxis, Probleme bei Unternehmensfusionen, der Niedergang der so genannten New Economy u.a. haben jedoch in den Folgejahren ein kritisches Licht auf den Umgang mit der Ressource 'Wissen' geworfen. Vor diesem Hintergrund werden in der vorliegenden Arbeit zunächst die spezifischen Besonderheiten von 'Wissen in Unternehmen' aus interdisziplinärer Perspektive herz-ausgestellt. Weiterführend wird der Zusammenhang zwischen 'Wissen' und 'Standort' von Unternehmen aus einer raumwissenschaftlichen Perspektive untersucht. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Herausarbeitung der historischen und sozio-kul- turellen Kontextgebundenheit von Wissen. In diesem Zusammenhang werden Bedeutung und Einfluss von standortspezifischer Unternehmensgeschichte und standortspezifischem regiona- lem Milieu auf das Wissen von Unternehmen herausgestellt. Überdies wird mit Hilfe der un- terschiedlichen 'Codierungsfähigkeit' von Wissen die Problematik eines standortübergreifen- den Wissenstransfers konkretisiert. Mit Hilfe eines systemischen Erklärungsmodells, einer quantitativen Untersuchung von 28 deutschen Produktions- und Dienstleistungsunternehmen (Querschnittsstudie) und zwei qualitativen Fallstudien (Längsschnittstudien) wird der Ein- fluss der standortspezifischen Unternehmensgeschichte, des regionalem Milieus und der standortspezifischen Codierung verdeutlicht und empirisch belegt. Die Untersuchungsergeb- nisse zeigen, dass der besondere Wert von 'Wissen' für Unternehmen nicht in seiner vermeint- lichen weltweiten Verfügbarkeit, sondern in seiner weitgehend standortspezifischen Einma- ligkeit liegt." (Autorenreferat) soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 163 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

[241-L] Janik, Wilhelm: Wohnungsaufwand 2000-2002: Mikrozensus März 2000 - März 2002, in: Statistische Nach- richten / Statistisches Zentralamt Österreich : N.F., Jg. 57/2002, H. 10, S. 760-764 (Standort: UuStB Köln(38)-M-So-00037; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der durchschnittliche monatliche Wohnungsaufwand belief sich im Februar 2002 auf 318 Euro pro Wohnung bzw. 4,57 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche. Mit 426 Euro erreichte der Wohnungsaufwand im Februar 2002 in Vorarlberg den höchsten, mit 274 Euro im Bur- genland den niedrigsten Wert." (Autorenreferat)

[242-F] Koch, Andreas, Dipl.-Geogr.; Strotmann, Harald, Dr.; Stahlecker, Thomas, M.A.; Ko- schatzky, Knut, PD Dr. (Bearbeitung); Meyer-Krahmer, Frieder, Prof.Dr.; Ronning, Gerd, Prof.Dr. (Leitung): Die Gründung wissensbasierter Dienstleistungsunternehmen im Kontext industrieller Kerne. Eine komperative Analyse in regionalökonomischer Perspektive (im Rahmen des DFG- Schwerpunktprogramms "Interdisziplinäre Gründungsforschung")

INHALT: Sowohl im Übergang zur so genannten "Wissensgesellschaft" als auch im Kontext einer sich vertiefenden Arbeitsteilung erhofft man sich insbesondere von der Neugründung innovativer, wissensbasierter Dienstleistungsunternehmen wesentliche Beiträge zur Moderni- sierung bestehender "reifer" Branchen und zum wirtschaftlichen Strukturwandel. Daher ist es von besonderem Interesse, Erkenntnisse über Gründungsdeterminanten und Entwicklungs- verläufe dieser Unternehmen sowie über ihre spezifischen Funktionen im Modernisierungs- prozess zu gewinnen. Untersucht werden die Zusammenhänge zwischen wissensbasierten Dienstleistungsgründungen und bestehenden wirtschaftlichen - insbesondere industriellen - Strukturen. Es wird davon ausgegangen, dass nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung des Umfeldes, sondern auch regionale Techniklinien und das institutionelle Arrangement wesent- lich von den dominierenden Branchen der jeweiligen Region gestaltet werden. Das For- schungsprojekt untersucht die Zusammenhänge zwischen wissensbasierten Dienstleistungs- gründungen und bestehenden wirtschaftlichen und institutionellen Strukturen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Fragen: 1. wie sich bestimmte Branchenstrukturen im industriellen Sektor und die bestehende Institutionenlandschaft (z.B. Hochschulen, politische Akteure) auf die Struktur des Dienstleistungssektors auswirken; 2. welche wechselseitigen Zusammenhänge zwischen der wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung einer Region und den Grün- dungsaktivitäten im Dienstleistungsbereich bestehen; 3. welche Rolle vorhandene Netzwerke bei der Gründung wissensbasierter Dienstleistungsunternehmen spielen und unter welchen Umständen sich diese eher fördernd oder eher behindernd auf die Gründungsaktivitäten im Dienstleistungssektor auswirken; 4. schließlich sollen die Möglichkeiten und Grenzen wirt- schaftspolitischen Handelns im Hinblick auf Gründungsaktivitäten und regionalen Struktur- wandel ausgelotet und instruktive Handlungsempfehlungen entwickelt werden. GEOGRA- PHISCHER RAUM: Bremen, München, Stuttgart METHODE: Kernstück des Forschungsvorhabens ist eine vergleichende empirische Untersu- chung von Unternehmensgründungen im Sektor wissensbasierter Dienstleistungen in den drei deutschen Raumordnungsregionen Bremen, München und Stuttgart. Auf der Grundlage quali- tativer Fallstudien (Interviews mit Unternehmensgründern und Experten aus Wirtschaft, Poli- tik und Wissenschaft) sowie einer standardisierten telefonischen Befragung von insgesamt 547 Unternehmensgründern werden regions- und unternehmensspezifische Erfolgsfaktoren 164 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

für die Gründungsintensität und -dynamik identifiziert und analysiert. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 43; Experten und Unternehmensgründer; Auswahlverfah- ren: Schneeball). Standardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 547; Unternehmens- gründer; Auswahlverfahren: geschichtete Zufallsstichprobe). VERÖFFENTLICHUNGEN: Koch, A.; Stahlecker, T.: Regional innovation systems and the foundation of knowledge intensive business services. in: European Planning Studies, 2005 (forthcoming).+++Koch, A.; Stahlecker, T.: Firm foundations in the knowledge intensive business service sector. Results from a comparative empirical study in three German regions. IAW Diskussionspapier, No. 17. Tübingen: IAW, Aug. 2004, 27 p. Download: http: //www.uni-tuebingen.de/iaw/pdf/dp2004-17.pdf .+++Stahlecker, T.; Koch, A.: On the signifi- cance of economic structure and innovation system for the foundation of knowledge intensive business services. A comparative study in Bremen, Munich and Stuttgart, Germany. Working Papers Firms and Region, No. R1/2004. Karlsruhe: Fraunhofer ISI 2004. ARBEITSPAPIERE: Koch, A.; Stahlecker, T.: Social networks, relational and spatial proximity. Founding proc- esses and early development of KIBS start-ups. Paper prepared for the 13th Nordic Confer- ence on Small Business Research. Tromso, Norway, June 10-12, 2004.+++Koch, A.; Strot- mann, H.: The impact of regional and functional integration on the post-entry performance of knowledge intensive business service firms. Paper to be presented at the 44th Congress of the European Regional Science Association, 25-29th of August 2004, University of Porto, Portu- gal.+++Stahlecker, T.; Koch, A.: New business foundations in knowledge-intensive service industries. On the significance of regional economic structure, technological paths and institu- tional set-up. Paper prepared for the High-Technology Small Firms Conference at the Univer- sity of Twente Enschede, 24-25 May 2004. ART: gefördert BEGINN: 2002-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung -ISI- (Breslau- er Str. 48, 76139 Karlsruhe); Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. -IAW- (Ob dem Himmelreich 1, 72074 Tübingen) KONTAKT: Ronning, Gerd (Prof.Dr. Tel. 07071-29-78159, Fax: 07071-29-5546, e-mail: [email protected]); Strotmann, Harald (Dr. e-mail: [email protected])

[243-L] Krambach, Kurt; Watzek, Hans: Agrargenossenschaften heute und morgen: soziale Potenziale als genossenschaftliche Ge- meinschaften ; Studie, (Manuskripte / Rosa-Luxemburg-Stiftung, 35), Berlin 2000, 54 S., ISBN: 3-320-02932-0 (Graue Literatur; URL: http://www.rosaluxemburgstiftung.de/Bib/Pub/Manuskripte/manuskripte35.pdf)

INHALT: In den Jahren 1990 und 1991 hatten sich die Mitglieder und andere Beschäftigte der damals noch existierenden Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) mehr- heitlich dafür entschieden, auch künftig in einer 'genossenschaftlichen oder ihr ähnlichen Form' wirtschaften zu wollen. Gemäß dem Landwirtschaftsanpassungsgesetz, das 1990 noch von der Volkskammer der DDR beschlossen worden war, mussten sich die LPG in Rechts- formen des bundesdeutschen bürgerlichen Rechts umstrukturieren. Vor dem Hintergrund die- ses Transformationsprozesses beschäftigt sich die Studie mit dem derzeitigen Zustand sowie der Zukunft der Agrargenossenschaften, die unter den Bedingungen einer kapitalistischen Marktwirtschaft und einer nicht gerade genossenschaftsfreundlichen staatlichen Agrarpolitik entstandenen sind. Das erste Kapitel gibt einen kurzen Rückblick auf die politischen Rah- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 165 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

menbedingungen seit 1990/91, reflektiert die Situation im Jahr 1995 und die seither gewach- sene agrarpolitische Akzeptanz der strukturellen Vorzüge und der Wettbewerbsfähigkeit von Agrargenossenschaften bis 2000. Die nachfolgenden Kapitel widmen sich (1) den vielfälti- gen, komplexen und komplizierten Fragen des Funktionierens der Agrargenossenschaften als Genossenschaften, (2) den Problemen der Reproduktion der Genossenschaftlichkeit, also dem Erhalt und der nachhaltigen Entwicklung der Eigenschaften und Merkmale, die eine Agrarge- nossenschaft als Genossenschaft kennzeichnen, wie zum Beispiel (3) das Mitgliedschaftsver- hältnis als Identität von Eigentümer und Produzent oder (4) das Funktionieren der genossen- schaftlichen Demokratie, und nicht zuletzt (5) den genossenschaftlichen Verhaltensweisen und der personellen Reproduktion des Mitgliederbestandes der Genossenschaften. Die Ergeb- nisse stützen sich auf Recherchen und empirische Analysen. Dazu gehören einerseits Fallana- lysen und Expertengespräche, die von den Autoren selbst in neun ausgewählten Agrargenos- senschaften durchgeführt werden. Andererseits wird parallel dazu mit Unterstützung von Ge- nossenschaftsverbänden eine soziologische Umfrage durchgeführt, die 39 Agrargenossen- schaften aus allen fünf ostdeutschen Bundesländern und 535 beschäftigte Mitglieder und Nicht-Mitglieder dieser Betriebe als auswertbare Probanden erfasst. (ICG2)

[244-F] Krämer, Christine, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Topp, Hartmut H., Prof.Dr.ing. (Leitung): ARTISTS - Arterial Streets Towards Sustainability

INHALT: Nachhaltigkeit von Hauptverkehrsstraßen: 1. Wie sollten Hauptverkehrsstraßen in Zukunft aussehen, damit man sich wieder auf ihnen aufhalten kann. 2. Und wie erreicht man dieses Ziel? Weitere Informationen siehe auch: http://www.tft.lth.se/artists/ . ZEITRAUM: ab 1960 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Gruppendiskussion; Qualitatives Interview; Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitar- beiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe auch Internet: http://www.tft.lth.se/artists/ . ART: Auftragsforschung BEGINN: 2001-12 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: Europäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltpla- nung, Bauingenieurwesen, Fachgebiet Mobilität und Verkehr (Paul-Ehrlich-Str. 14, 67663 Kaiserslautern) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0631-205-2988, e-mail: [email protected])

[245-L] Kurz, Claudia: Regionale Arbeitslosigkeit, Risikoausgleich und staatliche Transfersysteme: theoretische Überlegungen und empirische Evidenz, (Berichte aus der Volkswirtschaft), Aachen: Shaker 2002, XIII, 167 S., ISBN: 3-8322-0890-9 (Standort: UuStB Köln(38)-30A1428)

INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind Transferleistungen an Arbeitslose aus regionaler Sicht, wobei der Vergleich zentraler (Arbeitslosenversicherung) und dezentraler (Sozialhilfe) Systeme in den alten Bundesländern im Mittelpunkt steht. Der erste Teil widmet sich der A- nalyse der wirtschaftlichen Asymmetrien zwischen den Bundesländern und ihren Auswirkun- gen auf die regionalen Arbeitsmärkte. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den regionalen Wirkungen der Arbeitslosenversicherung und der grundsätzlichen Idee und Motivation des 166 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

institutionellen Risikoausgleichs. Der letzte Teil der Untersuchung behandelt die Determinan- ten der Sozialhilfeausgaben und deren Belastung durch Arbeitslosigkeit sowie den Zusam- menhang von Sozialhilfebelastung und regionalem Wachstum. Die Untersuchung zeigt, dass die Arbeitslosenversicherung signifikante Stabilisierungs-, aber keine Umverteilungseffekte hat und dass sich eine starke Belastung wirtschaftlich schwacher Gemeinden mit hohen Sozi- alausgaben ungünstig auf die weitere Entwicklung der Region auswirkt. (ICE2)

[246-F] Lanzendorf, Martin, Dr. (Leitung): Mobilität im suburbanen Raum. Neue verkehrliche und raumordnerische Implikationen des räumlichen Strukturwandels

INHALT: Für das BMVBW (FoPS F+E 70.716) werden planerische Leitbilder zur Gestaltung suburbaner Räume hinsichtlich ihrer Wirkungen auf die Verkehrsentstehung untersucht. Hierzu werden deutschlandweite Siedlungsstruktur- und Mobilitätsdaten ausgewertet sowie in fünf regionalen Fallstudien dem planerischen Umgang sowie der alltäglichen Realität subur- baner Räume nachgespürt. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2003-12 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: Bundesministe- rium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: UFZ - Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH Department Stadtregio- nen (Permoserstr. 15, 04318 Leipzig) KONTAKT: Leiter (Tel. 0341-235-2733, e-mail: [email protected])

[247-F] Mainz, Matthias, Dipl.-Volksw. Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Suntum, Ulrich van, Prof.Dr. (Betreuung): Ökonomische Bewertung der Siedlungsentwicklung - Ansatzpunkte einer effizienten Sied- lungspolitik, Theorie und empirische Evidenz

INHALT: Im Mittelpunkt der Arbeit steht die theoretische und empirische Untersuchung der Einflussfaktoren der aktuellen Siedlungsentwicklung. Das tiefere Verständnis der Siedlungs- bildung soll als Handlungsempfehlung für die Raumplanung und die kommunalen Entschei- dungsträger in der Untersuchungsregion dienen. ZEITRAUM: 1990-2002 GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Ausgehend von den klassischen Ansätzen der New Urban Economy sollen Einfluss- faktoren aus der New Economic Geography und insbesondere auch aus neueren dynamischen Ansätzen auf ihre empirische Evidenz in der Untersuchungsregion getestet werden. Untersu- chungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik). Feldar- beit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2001-11 ENDE: 2004-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Münster, FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Centrum für Angewandte Wirtschaftsforschung -CAWM- Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen (Am Stadtgraben 9, 48143 Münster) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0251-83-22978, e-mail: [email protected])

soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 167 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

[248-F] Mathejczyk, Waldemar, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung): Fahrradkuriere in NRW - Netzwerkbildung mit Fahrradkurierunternehmen

INHALT: Das Umweltministerium des Landes fördert dieses Projekt zur Vernetzung der nord- rhein-westfälischen Fahrradkuriere. Durchgeführt wird es gemeinsam mit dem Bundesver- band der Fahrradkurierdienste (bdf) e.V. im Rahmen der landesweiten Umsetzung zur Agen- da 21 in NRW. Die Zielsetzung besteht darin, nachhaltiges Wirtschaften mit umweltverträgli- cher Verkehrsgestaltung sinnvoll zu verknüpfen. Fahrradkurierdienste sollen als innerstädti- sche Verkehrsträger von Waren-, Güter- und Postdiensten gefördert und stärker in bestehende Verkehrssysteme verankert werden. Das Projekt hat drei Phasen: 1. Vernetzungen von Fahr- radkurierdiensten untereinander. 2. Austausch mit anderen Logistikdienstleistern. 3. Entwick- lung neuer Kooperationsformen und Dienstleistungen. Gefördert wird das Projekt (Verlänge- rung um weitere 12 Monate beantragt) durch das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW als Agenda-21-Netzwerk-Projekt. Neben den Fahrradkurierunternehmen selbst werden auch Experten aus Politik und Wirtschaft in das Projekt einbezogen. Einzelne Bausteine des innovativen Netzwerkprojektes sind: Aufbau ei- nes virtuellen Netzes, über das Kuriere, Kunden und überregionale Logistikanbieter in Kon- takt zueinander treten können; Aufbau einer Website mit Brancheninformationen und Wei- terbildungs-Infos; Runde Tische und Workshops in ganz NRW; Einbindung in den Prozess der Agenda 21. Projekthomepage s. unter: http://www.netzwerk-fahrradkuriere.de . GEO- GRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen VERÖFFENTLICHUNGEN: Branchenreport über die Fahrradkurierbranche. Aug. 2004. +++"Radgeber" für Fahrradkurierdienste. Aug. 2004. ART: gefördert BEGINN: 2003-08 ENDE: 2004-07 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Land Nordrhein-Westfalen Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirt- schaft und Verbraucherschutz INSTITUTION: Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der Universität Duisburg-Essen (Heinrich-Lersch-Str. 15, 47057 Duisburg) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0203-2809919, Fax: 0203-2809922, e-mail: [email protected])

[249-L] Metze, Regina; Schroeckh, Jürgen: Regionbezogene Identifikation und ökonomische Tauschbeziehungen am Beispiel der Ko- operationsentscheidungen von Unternehmern in Sachsen, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 33/2004, H. 5, S. 398-417 (Standort: UuStB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Bedeutung von Identifikation im institutionenökonomischen Kontext und insbe- sondere im Bereich der sozialen Organisation ökonomischer Tauschbeziehungen ist in der Vergangenheit nicht nur vielfach unterschätzt, sondern auch zu Unrecht unter Hinweis auf die Rationalität ökonomischer Akteure bestritten worden. Die Wechselwirkung zwischen Fakto- ren wie Fairness, Vertrauen oder Gefühlen der Verbundenheit und individueller Wahrneh- mung von Rationalitätskalkülen bildet den Ansatz dieses Beitrages. Er beschäftigt sich mit dem Einfluss raumbezogener Identifikation auf Entscheidungsprozesse in der Wirtschaft. Ge- fragt wird nach den Folgen dieser Identifikation für unternehmerisches Handeln und nach den aus diesem Handeln resultierenden Effekten im Bereich zwischenbetrieblicher Kooperation. Zum einen wird die Annahme geprüft, dass Identifikation auf wirtschaftliche Effizienz ge- 168 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

richtetes Handeln modifiziert. Zum anderen werden die Entstehung und Gestaltung regionbe- zogener Kooperation erklärt. Es wird argumentiert, dass Identifikation regionbezogene Ko- operation fördert, indem sie Handlungsanreize substantiell verändert und die Wirtschaftsak- teure zugleich an spezifische Normen und Regeln bindet. Dabei wird auf der Grundlage em- pirischer Untersuchungen nachgewiesen, dass zwei Faktoren entscheidend zur Entstehung re- gionbezogener Kooperation beitragen: Neben der Effizienz räumlicher Nähe beeinflussen Re- striktionen raumbezogener Kooperationsregeln die jeweilige Ausprägung der Kooperations- strukturen. Es wird gezeigt, dass Identifikation Entstehung und Gebrauch dieser Regeln maß- geblich initiiert." (Autorenreferat)

[250-F] Meyer zu Schwabedissen, Friederike, Dipl.-Geogr.; Micheel, Monika, Dr. (Bearbeitung); Miggelbrink, Judith, Dr.; Tzschaschel, Sabine, Dr.; Wardenga, Ute, Dr. (Leitung); Lentz, Sebasti- an, Prof.Dr. (Betreuung): Regionalisierungen als Strategie von Standortprofilierungen. Zur Produktion und Repro- duktion von Raumabstraktionen

INHALT: Strategien zur Profilierung von Städten oder Regionen als (Wirtschafts-)Standorte i.w.S. basieren unter anderem auf symbolischen Repräsentationen. Diesen symbolischen oder signifikativen Regionalisierungen liegen Raumabstraktionen zugrunde, die sich in kommuni- kativer Hinsicht als besonders relevant erweisen, da sie komplexe Sachverhalte leicht ver- ständlich und anschaulich machen. Raumabstraktionen sind definiert als sprachliche Ausdrü- cke der alltäglichen Kommunikation, die eine räumliche Referenz aufbauen, indem sie eine erdräumliche Lokalisierbarkeit herstellen und dieser Sinn und Bedeutung zuweisen. Das Ziel des Projektes ist es, allgemein gültige Aussagen zur Produktion und Reproduktion von Raum- abstraktionen für zwei strukturell völlig unterschiedliche Standorte - Leipzig und Erzgebirge - machen zu können. ZEITRAUM: 2003 ff. GEOGRAPHISCHER RAUM: Leipzig, Erzgebirge METHODE: Dem Forschungsvorhaben liegt ein sozial-konstruktivistischer Ansatz zugrunde, der besagt, dass Räume gesellschaftlich ausgehandelte Konstrukte sind. Dabei wird von der The- se ausgegangen, dass vor dem Hintergrund interurbaner und interregionaler Konkurrenz "Städte" und "Regionen" sich vermehrt dem Druck ausgesetzt sehen, "Profilierungsarbeit" zu betreiben und dabei (neue) symbolische Regionalisierungen zu entwickeln. Die empirischen Untersuchungen sehen sowohl die Analyse der öffentlichen Kommunikation (Printmedien, Internetauftritte, Werbekampagnen etc.) vor als auch die Befragung von Vertretern der ein- schlägig an Standortprofilierungs-Strategien beteiligten Organisationen. In methodischer Hin- sicht werden zur Ermittlung der Raumabstraktionen sowie der für die Standortprofilierungen relevanten diskursiven Handlungsstränge Verfahren der qualitativen Inhaltsanalyse, ergänzt um diskurstheoretische Elemente, auf die Auswertung von gedrucktem Material angewendet. Zur Analyse der Ebene der Organisationen werden qualitative Interviews durchgeführt. Un- tersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen (Zeitungen, In- ternetseiten, Werbematerial). Qualitatives Interview (Experten für Standortprofilierungen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: gefördert BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Leibniz-Institut für Länderkunde e.V. Abt. Theorie, Methodik und Geschichte der Regionalen Geographie (Schongauerstr. 9, 04329 Leipzig) KONTAKT: Tzschaschel, Sabine (Dr. Tel. 0341-255-6545, e-mail: [email protected]) soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 169 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

[251-F] Müller, Susanne, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Friedrich, Klaus, Prof.Dr. (Leitung); Fried- rich, Klaus, Prof.Dr. (Betreuung): Die Wohngebiete der 1960er Jahre - Analyse und Perspektive eines "scheinbar" stabilen Wohnungsmarktsegmentes ostdeutscher Städte

INHALT: Zentrales Ziel des Forschungsvorhabens ist es, der Frage nachzugehen, inwiefern es sich bei den älteren Großsiedlungen der 1960er Jahre ("Altneubaugebiete") um ein stabiles Element städtischer Wohnungsmärkte in Ostdeutschland handelt und ob auch in Zukunft mit einer dauerhaften Nachfrage dieser Wohnungen zu rechnen ist. In diesem Zusammenhang stellt sich ein ganzes Spektrum an Fragen, die es im Rahmen des Forschungsvorhabens zu be- antworten gilt: Was geschieht, wenn in zehn bis fünfzehn Jahren der Großteil der jetzigen Bewohner aufgrund ihrer Altersstruktur ausziehen (muss) und damit "wellenartig" viele Wohnungen frei werden? Lassen sich neue Nachmieter finden oder wird es zu dauerhaften Leerständen kommen? Welche Bevölkerungsgruppen wären an diesen Wohnungsbeständen interessiert und inwiefern stellen vorhandene Strukturen Einschränkungen dar? Wie sind die Gebiete in Zukunft zu entwickeln um rechtzeitig auf demographische Veränderungen vorbe- reitet zu sein? usw. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostdeutschland METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 6; Untersuchungsgebiete in den Städten Leipzig und Halle). Stan- dardisierte Befragung, telefonisch (Stichprobe: 750; Bewohner, die im Zeitraum 1997-2003 einen Wohnsitz im Untersuchungsgebiet angemeldet haben; Auswahlverfahren: Quota). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 3.000; Bewohner in Halle und Leipzig; Auswahlverfahren: Zufall). Sekundäranalyse von Individualdaten (Stichprobe: 1.500; Be- wohner der Stadt Halle; Auswahlverfahren: Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-11 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät, Institut für Geographie Abt. Sozialgeographie (06099 Halle) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0345-5526057, e-mail: [email protected])

[252-F] Papanikolaou, Georgios, Dipl.-Ing. (Bearbeitung): Berufspendlermobilität in der Bundesrepublik Deutschland. Eine empirische Analyse ihrer Bestimmungsgründe auf Basis der Statistik der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse von Individualdaten. ART: Dissertation BEGINN: 2003-01 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet VWL, insb. Raumwirt- schaftspolitik (44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

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[253-L] Peschutter, Gudrun; Reimers, Hans-Eggert; Schleicher, Michael (Hrsg.): Osterweiterung der Europäischen Union, Stuttgart: Lucius u. Lucius 2004, 145 S., ISBN: 3- 8282-0279-9 (Standort: UB Bonn(5)-2004-2221)

INHALT: "Mit den Konsequenzen der EU-Erweiterung für die europäische Geldpolitik beschäf- tigt sich zunächst Dieter Gerdesmeier, insbesondere mit den Schwierigkeiten, die die institu- tionelle Integration von bis zu zehn weiteren Ländern in den Euro-Währungsraum birgt Die jüngste Überprüfung der geldpolitischen Strategie der EZB ist Gegenstand des Aufsatzes von Franz Seitz. Er empfiehlt der Zentralbank, sich bei ihren Entscheidungen von der Entwick- lung der Geldmenge leiten zu lassen und auf die 'zweite Säule' ihrer Strategie, die breit ange- legte Analyse ökonomischer Indikatoren, als eigenständiges Strategieelement zu verzichten. Abgerundet wird dieser Themenbereich von Hans-Eggert Reimers mit einer Untersuchung der Geldnachfragefunktionen in den Beitrittslindem und deren Einfluss auf die Geldmen- gensteuerung in einer erweiterten Euro-Zone. Den zweiten Themenschwerpunkt bilden die regionalwirtschaftlichen Effekte der Erweiterung und die Reaktionsmöglichkeiten der Wirt- schaftspolitik. Barbara Kurkowiak, Gudrun Peschutter und Silvia Stiller stellen theoretische Überlegungen hinsichtlich der Auswirkungen auf regionale Standortbedingungen dar, die sich ergeben können, wenn nationale Grenzen ihren Charakter als Hemmnisse der ökonomischen Beziehungen verlieren. Am Beispiel der deutsch-polnischen Grenzregionen werden diese Aussagen überprüft. Sonning Bredemeier erläutert den Stand der Integration in der bestehen- den EU und die von der Osterweiterung zu erwartenden regionalwirtschaftlichen Entwicklun- gen, wobei er die Erfahrungen aus den zurückliegenden Erweiterungsrunden mit einbezieht. Im dritten Themenbereich rücken die Kandidatenländer in den Blickpunkt. Michael Schlei- cher gibt einen Überblick über die wichtigsten volkswirtschaftlichen Kennziffern der zehn Staaten, die im Frühjahr 2004 die Union auf 25 Mitglieder wachsen lassen werden. Leopold Maurer schildert den Prozess der Beitrittsverhandlungen, die sich über einen Zeitraum von fünf Jahren erstreckten, aus Sicht der Union. Schließlich erläutert Raivo Sulg den Annähe- rungs- und Verhandlungsprozess Estlands, für dessen strikt liberale Wirtschaftspolitik die Übernahme des 'gemeinschaftlichen Besitzstandes' der EU in einigen Bereichen einen Rück- schritt zu mehr staatlicher Regulierung bedeutet. Gleichwohl war ein Verbleib außerhalb der EU für Estland wohl keine realistische Option." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Dieter Ger- desmeier: Herausforderung der EU-Erweiterung für die Geldpolitik der EZB (1-18); Franz Seitz: Zur Strategie des Eurosystems: Warum eine (die monetäre) Säule reicht (19-32); Hans- Eggert Reimers: Einfache Schätzungen einer langfristigen Geldnachfragefunktion von EU- Beitrittskandidaten (33-52); Barbara Kurkowiak, Gudrun Peschutter, Silvia Stiller: Standort- bedingungen in der deutsch-polnischen Grenzregion (53-86); Sonning Bredemeier: Auswir- kungen der EU-Erweiterung auf die regionale Wirtschaftspolitik (87-102); Michael Schlei- cher: Der Wirtschaftsraum der Beitrittsländer zur Europäischen Union (13-128); Leopold Maurer: Beitrittsverhandlungen mit den Kandidatenländern (129-136); Raivo Sulg: Estlands Weg in die EU (137-144).

[254-L] Preisendörfer, Peter; Rinn, Maren: Haushalte ohne Auto: eine empirische Untersuchung zum Sozialprofil, zur Lebenslage und zur Mobilität autofreier Haushalte, Opladen: Leske u. Budrich 2003, 184 S., ISBN: 3-8100- 3991-8 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 171 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

INHALT: "Ein Viertel aller Haushalte in Deutschland ist autofrei. Diese quantitativ beachtliche Gruppe steht im Zentrum der vorliegenden Untersuchung. Auf der Grundlage von sekundär- analytischen Auswertungen zweier vorliegender Erhebungen (Einkommens- und Verbrauchs- stichprobe, sozio-ökonomisches Panel) sowie einer eigenen Umfrage zum Thema autoloser Haushalte (1200 Interviews) beschäftigt sich das Buch hauptsächlich mit drei Fragen: - Wel- che Haushalte haben kein Auto? - Warum sind sie autofrei? - Und was sind typische Begleit- umstände und Folgewirkungen? Aufbauend auf den Ergebnissen werden u.a. Prognosen zu Trends der Automobilisierung gegeben. Weiterhin werden Vorschläge diskutiert, wie sich die Rahmenbedingungen für autofreie Haushalte verbessern ließen." (Autorenreferat)

[255-F] Prillwitz, Jan, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Lanzendorf, Martin, Dr. (Betreuung): Wohnumzüge und Verkehr - ein Promotionsprojekt

INHALT: Die Bedeutung von Wohnumzügen für Verkehrshandeln ist in der jüngeren Vergan- genheit häufiger thematisiert worden. Bisherige Forschungen konzentrieren sich jedoch ü- berwiegend auf Regionen mit ungebremstem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum. Im Mittelpunkt dieses Promotionsprojekts steht die Frage, welchen Einfluss die urbanen Restruk- turierungsprozesse - wie sie heute bereits in Ostdeutschland beobachtbar sind, aber in ähnli- cher Weise für viele westdeutsche Städte in Zukunft prognostiziert werden - auf den Zusam- menhang von Wohn- und Verkehrsentscheidungen haben. Insbesondere wird auch die Frage verfolgt, inwiefern sich aus den Stadtumbauprozessen Potentiale für eine nachhaltigere Ges- taltung von Verkehr und Mobilität ergeben. ART: Dissertation BEGINN: 2004-08 ENDE: 2007-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Instititution INSTITUTION: UFZ - Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH Department Stadtregio- nen (Permoserstr. 15, 04318 Leipzig) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0341-235-2369, e-mail: [email protected])

[256-L] Revilla Diez, Javier: Betrieblicher Innovationserfolg und räumliche Nähe: zur Bedeutung innovativer Kooperati- onsverflechtungen in metropolitanen Verdichtungsregionen ; die Beispiele Barcelona, Stock- holm und Wien, (Wirtschaftsgeographie, Bd. 22), Münster: Lit Verl. 2002, VIII, 313 S., ISBN: 3- 8258-6166-X (Standort: THB Aachen(82)-Mf5913-22)

INHALT: Auf der Basis repräsentativer und vergleichbarer Erhebungen von Betrieben des verar- beitenden Gewerbes in den metropolitanen Innovationssystemen Barcelona, Stockholm und Wien setzt sich der Verfasser mit fünf Fragen auseinander: (1) Welche Faktoren lassen sich aus den in der Literatur diskutierten theoretischen Ansätzen für den betrieblichen Innovati- onserfolg ableiten? (2) Wie lassen sich Innovationsprozesse in metropolitanen Verdichtungs- regionen erfassen? (3) Lassen sich Unterschiede im Innovationsverhalten zwischen den metropolitanen Verdichtungsregionen erkennen und worauf sind sie zurückzuführen? (4) Welche regionalpolitischen Implikationen lassen sich aus den regionalen Fallstudien ableiten? (5) Lassen sich allgemeingültige Erklärungen zu Innovationsprozessen in metropolitanen Verdichtungsregionen ableiten? Der Untersuchung liegt folgende Hypothese zugrunde: Metropolitane Verdichtungsregionen zeichnen sich durch ein hohes Maß betrieblicher Inno- vationsaktivitäten aus, das sich allerdings in Abhängigkeit von betriebsinternen und betriebs- 172 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

externen Einflussfaktoren zwischen den Metropolen deutlich unterscheidet. Die intensive Zu- sammenarbeit mit Kooperationspartnern inner- und außerhalb der Metropolregion wirkt sich positiv auf den Innovationserfolg und letztlich die gesamte betriebliche und regionale Ent- wicklung aus. (ICE2)

[257-L] Röhl, Klaus-Heiner: Sonderwirtschaftszonen als Instrument der Regionalentwicklung, (positionen - Beiträge zur Ordnungspolitik, Bd. 10), Köln: Dt. Inst.-Verl. 2004, 56 S., ISBN: 3-602-24107-6

INHALT: "Seit acht Jahren stockt der Aufbau Ost. Milliardentransfers und Regionalhilfen haben keinen selbsttragenden Aufschwung herbeigeführt. Ein Blick auf die vielfältigen Ausgestal- tungsformen für Sonderzonen in anderen Ländern zeigt, dass zusätzliche finanzielle Hilfen über die gewährten Fördermittel hinaus wenig hilfreich wären; sie wären vermutlich auch nicht mit EU-Recht zu vereinbaren. Durch die Einrichtung einer Sonderwirtschaftszone, in der das lähmende deutsche Regulierungssystem ausgesetzt wird, könnten der Wirtschaft in den neuen Ländern dagegen neue Impulse verliehen werden. Ein besonderes Problem ist das deutsche Arbeitsrecht, das der individuellen Vertragsgestaltung zwischen Unternehmen und Beschäftigten wenig Raum lässt. Auch Genehmigungsverfahren sowie das Bau- und Pla- nungsrecht müssten erheblich vereinfacht werden. Einen Verzicht auf grundlegende Struktur- reformen in der Arbeitsmarkt-, Sozial- und Steuerpolitik darf es jedoch nicht geben. Als 'Eis- brecher' könnten die jungen Länder festgefrorene Strukturen aufbrechen und so den Standort Deutschland insgesamt verändern." (Autorenreferat)

[258-F] Rothenwallner, Gerd (Bearbeitung); Tharun, Elke, Prof.Dr. (Betreuung): Wechselwirkungen zwischen Wohnungsmarkt und Wohnungswirtschaft

INHALT: Entsprechend der Fragestellung, Rahmenbedingungen, Handlungsmotive und - entwürfe der beteiligten Akteure sowie Wechselwirkungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rhein-Main-Gebiet, spez. Frankfurt am Main und ausgewählte Umlandgemeinden METHODE: handlungstheoretischer Ansatz DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2000-04 ENDE: 2004-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Frankfurt, FB 11 Geowissenschaften, Geographie, Institut für Kul- turgeographie, Stadt- und Regionalforschung (Postfach 111932, 60054 Frankfurt am Main) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 069-798-22412, e-mail: [email protected])

[259-L] Salomon, Ian; Feitelson, Eran; Cohen, Galit; Moeckel, Rolf; Spiekermann, Klaus; Wege- ner, Michael: Sustainable mobility in cities: qualitative and quantitative analysis, (Berichte aus dem Institut für Raumplanung, 56), Dortmund 2002, 75 S. (Graue Literatur; URL: http://irpud.raumplanung.uni-dortmund.de/irpud/pro/gif/ber56.pdf)

INHALT: "Das Ziel das Projekts 'Sustainable Mobility in Cities' war es, eine Methode zur Aus- wahl von Maßnahmebündeln zur Erreichung nachhaltiger Mobilität in Städten zu entwickeln. soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 173 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

Die Untersuchung enthielt qualitative und quantitative Methodenbausteine: Im qualitativen Teil der Untersuchung wurden Marktsegmentierungstechniken dazu verwendet, Gruppen und Orte zu identifizieren, die positiv oder negativ durch Verkehrsmaßnahmen betroffen sind. Im quantitativen Teil der Untersuchung wurde ein Verfahren zur Erstellung einer synthetischen Bevölkerung als Vorstufe zu einem Mikrosimulationsmodell des Stadtverkehrs entwickelt. Das Projekt war eine Zusammenarbeit zwischen dem Department of Geography der Hebräi- schen Universität Jerusalem und dem Instituts für Raumplanung. Der Bericht stellt die Ergeb- nisse des Projekts dar." (Autorenreferat)

[260-F] Schmöe, Hinrich, Dipl.-Geogr.; Gronau, Werner, Dipl.-Geogr.; Freitag, Elke, M.A.; Mau- sa, Ingrid, Dipl.-Geogr.; Bäumer, Marcus, Dipl.-Stat.; Reiners, Beate; Böhler, Susanne, Dipl.-Ing.; Dalkmann, Holger, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Kagermeier, Andreas, Prof.Dr.; Werner, Harald, Dipl.-Ing.; Hautzinger, Heinz, Prof.Dr.; Poteisen, Rudolf, Prof.Dr. (Leitung): IMAGO - Innovative Marketing- und Angebotskonzepte in Gemeinden mit Ortsbussystemen

INHALT: Der Gemeinschaftsverkehr im ländlichen Raum ist heute von ungünstigen Nachfrage- verhältnissen und einem zunehmenden Wettbewerb geprägt. Im Rahmen des Forschungs- und Demonstrationsvorhaben IMAGO gilt es zu überprüfen, welche Möglichkeiten es unter die- sen Voraussetzungen gibt, ein wirtschaftlich erfolgreiches und für alle Beteiligten attraktives ÖPNV-Angebot einzuführen, um eine ernstzunehmende Alternative zum Auto zu bilden. IMAGO baut dabei auf den in vielen Klein- und Mittelstädten erfolgreich eingeführten Stadt- und Ortsbussen auf. Die Hauptziele von IMAGO: Weiterentwicklung der Stadt, und Ortsbus- systeme zu integrierten Mobilitätsdienstleistungsangeboten in den Stadtbusstädten, Voran- bringen des flächenhaften Aufbaus zu ÖPNV-Konzepten in der Region. GEOGRAPHI- SCHER RAUM: Rheinland und Ostwestfalen-Lippe METHODE: Im Mittelpunkt von IMAGO stehen verschiedene Demonstrationsvorhaben der Praxispartner aus Ostwestfalen-Lippe und dem Rheinland, die eng mit intensiven wissen- schaftlich vorbereitenden und evaluierenden Begleituntersuchungen vernetzt sind. Ein konsti- tuierendes Element ist der komparatistische Ansatz, bei dem anhand zweier Beispielregionen die Bandbreite siedlungsstruktureller Gegebenheiten berücksichtigt wird. Untersuchungsde- sign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Faktenanalyse, standardisiert; Qualitatives Inter- view; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch. Stan- dardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 3.800; Auswahlverfahren: Zufall). Sekundär- analyse von Individualdaten. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Kagermeier, Andreas (Hrsg.): Verkehrssystem- und Mobilitäts- management im ländlichen Raum. Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung, Bd. 10. Mannheim 2004.+++Gronau, Werner; Kagermeier, Andreas: Mobility management outside metropolitan areas: case study evidence from North Rhine-Westphalia. in: Journal of Trans- port Geography, 2004, 4.+++Gronau, Werner; Kagermeier, Andreas:: Mobilitätsmanagement - auch im ländlichen Raum? in: Verkehrszeichen, 19, 2003, H. 4, S. 8-11. ARBEITS- PAPIERE: Gronau, Werner; Kagermeier, Andreas: Possibilities and constraints for mobility management in small urban and rural communities (7th European Conference on Mobility Management -ECOMM- Karlstadt, Schweden 2003). Abrufbar im Internet unter: http: //www.epomm.org/ecomm2003/ecomm/fullpapers.html .+++IMAGO (Innovative Marketing- und Angebotskonzepte in Gemeinden mit Ortsbussystemen) - Berichte aus einem Projekt im BMBF-Förderschwerpunkt "Personennahverkehr für die Region". Paderborn 2004. 174 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2001-11 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: Bun- desministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung e.V. -IVT- (Kreuzä- ckerstr. 15, 74081 Heilbronn); Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH (Postfach 100480, 42004 Wuppertal); Universität Pader- born, Fak. 01 Kulturwissenschaften, Institut für Angewandte Geographie und Tourismusfor- schung Lehrstuhl für Angewandte Anthropogeographie und Geoinformatik (Warburger Str. 100, 33098 Paderborn) KONTAKT: Kagermeier, Andreas (Prof.Dr. Tel. 0521-602383, e-mail: [email protected])

[261-F] Schöler, Klaus, Prof.Dr. (Leitung): Leerstand auf dem Wohnungsmarkt - Ursachen und wohnungspolitische Konsequenzen (Projektvorhaben in Konzeptionsphase)

INHALT: Hohe Leerstandsraten sind seit einigen Jahren für bestimmte Wohnungsmarktsegmente in ostdeutschen Städten zu beobachten. In letzter Zeit ist dieses Phänomen jedoch auch in Städten der alten Bundesländer zu finden. Betroffen sind vor allem Städte mit Bevölkerungs- verlusten, die mittlerweile auch kleinere Großstädte der alten Bundesländer erfassen - ein Problem, dass für die mittelfristige Zukunft deutscher Städte noch zunehmen wird. Es ist er- kennbar, dass sich dieses Problem vor allem auf bestimmte Wohnungsmarktsegmente der je- weiligen Städte konzentriert. Dabei sind die Merkmale dieser Segmente nicht einheitlich. Während in einigen Städten vor allem Großsiedlungen in Plattenbauweise betroffen sind, konzentriert sich der Leerstand in anderen Städten auf unsanierte Altbauquartiere. GEOGRA- PHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: In diesem Projekt soll mittels mikroökonomischer Methoden eine Untersuchung der Ursachen für Leerstand in verschiedenen Marktsegmenten vorgenommen werden. Aufbauend auf einer theoretischen Formulierung des Wohnungsmarktes mit besonderer Beachtung des Investitionsverhaltens von Anbietern, soll eine Simulation der Entwicklung verschiedener Marktsegmente entwickelt werden. Mit diesem Instrument sollen anschließend die Auswir- kungen verschiedener politischer Interventionen auf Marktstruktur und Wohlfahrt ermittelt werden. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Sanner, H.: Economy vs. history: what does actually determine the distribution of firms' locations in cities?. Volkswirt- schaftliche Diskussionsbeiträge, Nr. 67. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Potsdam. Potsdam 2004. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehr- stuhl für VWL, insb. Wirtschaftstheorie (Postfach 900327, 14439 Potsdam) KONTAKT: Leiter (Tel. 0331-977-4543, e-mail: [email protected])

[262-F] Schöler, Klaus, Prof.Dr. (Leitung): Räumliche Märkte und staatliche Intervention

INHALT: Das Projekt untersucht die Auswirkungen staatlicher Politik auf eine räumliche Öko- nomie. Dabei werden unterschiedliche Aspekte, wie Standortwahl öffentlicher Einrichtungen, soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 175 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

Subventionen auf den Transport und die staatlichen Eingriffe in das Fahr- und Siedlunges- verhalten der Haushalte diskutiert. VERÖFFENTLICHUNGEN: Schöler, K.: Die räumliche Trennung von Arbeiten und Wohnen - Kritik einer populären Kritik. in: Zeitschrift für Verkehrswissenschaft, Bd. 68, 1997, S. 277- 286..+++Ders.: Öffentliche Unternehmen aus raumwirtschaftlicher Sicht. in: Edeling, T.; Jann, W.; Wagner. D.; Reichard, C. (Hrsg.): Öffentliche Unternehmen - Entstaatlichung und Privatisierung? Interdisziplinäre Organisations- und Verwaltungsforschung, Bd. 6. Opladen 2001, S. 77-92. ARBEITSPAPIERE: Schöler, K.: Die räumliche Trennung von Arbeit und Wohnen - Kritik einer populären Kritik. Volkswirtschaftliche Diskussionsbeiträge der Wirt- schafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam, Nr. 18. Univ. Pots- dam 1997.+++Ders.: Öffentliche Unternehmen aus raumwirtschaftlicher Sicht. Volkswirt- schaftliche Diskussionsbeiträge der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam, Nr. 30. Univ. Potsdam 1999.+++Wagner, W.: Subventionsabbau um je- den Preis? Wohlfahrtswirkungen von Subventionen im Transportsektor. in: Volkswirtschaft- liche Diskussionsbeiträge der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Univer- sität Potsdam, Nr. 50. Univ. Potsdam 2002. ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehr- stuhl für VWL, insb. Wirtschaftstheorie (Postfach 900327, 14439 Potsdam) KONTAKT: Leiter (Tel. 0331-977-4543, e-mail: [email protected])

[263-F] Spieker, Raphael, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Suntum, Ulrich van, Prof.Dr. (Betreuung): Schrumpfende Wohnungsmärkte - Ursachen, Folgen, Handlungsalternativen

INHALT: Untersuchung der ost- und westdeutschen Wohnungsmärkte auf Schrumpfungssym- ptome in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (anhand von Wohnungsprognosen); Dis- kussion der Ursachen und Folgen; Übertragung der Erfolgsstrategien anderer schrumpfender Wirtschaftsbereiche auf den Wohnungsmarkt. ZEITRAUM: 1990-2030 GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland (Ost und West) METHODE: Leerstandserhebung anhand von Daten des Statistischen Bundesamts und einiger Wohnungsverbände als Schrumpfungssymptome; Prognose der Leerstandsentwicklung, Fest- stellen der Problemschwerpunkte; dabei Bezugnahme auf die volkswirtschaftliche Bedeutung von Marktschrumpfung und Bewertung derselben für den Wohnungsmarkt; Ableitung von Handlungsempfehlungen aus den Erfolgsstrategien anderer Wirtschaftsbereiche (dabei Ab- riss/ Rückbau, wohnbegleitende Zusatzdienstleistungen u.ä.); Überprüfung der Legitimation staatlicher Eingriffe ART: Dissertation BEGINN: 2003-01 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Universität Münster, FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Centrum für Angewandte Wirtschaftsforschung -CAWM- Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen (Am Stadtgraben 9, 48143 Münster) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0251-83-22981, e-mail: [email protected])

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[264-F] Stieler, Sylvia; Dispan, Jürgen, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung); Iwer, Frank (Leitung): Innovationen und Cluster in der Region Karlsruhe. Regionale Innovation, Clusterpolitik und Partizipation - neue Leitbilder und Orientierungen für die Region Mittlerer Oberrhein/ Karlsruhe

INHALT: Die Region um Karlsruhe hat frühzeitig und erfolgreich auf Innovationspolitik gesetzt. Allerdings fehlt aus heutiger Sicht eine Förderung von Wertschöpfungsketten und die breite Einbindung wirtschaftlich relevanter Akteure. Das könnte eine Neuorientierung der regiona- len Wirtschaftspolitik an der Förderung von Wirtschaftsclustern ändern. 1. Kontext/ Problem- lage: Die Region Mittlerer Oberrhein ist eine der wirtschaftlich am stärksten wachsenden Re- gionen Baden- Württembergs. Die bestehende Wirtschafts- und Strukturpolitik zielt aller- dings vor allem auf die Bewältigung des Strukturwandels durch Technologietransfer und An- siedlungsaktivitäten, eine systematische Förderung von Wertschöpfungsketten findet bisher kaum statt. Ein solcher "clusterorientierter" Ansatz wird bislang lediglich in der Medienwirt- schaft angewandt. Gleichzeitig beruht die regionale Kooperation auf einer freiwilligen Zu- sammenarbeit von Stadt- und Landkreisen und der IHK in der "TechnologieRegion Karlsru- he", weitere Akteure wie z.B. Gewerkschaften bleiben außen vor. 2. Fragestellung: Die Ori- entierung der Wirtschaftsförderung auf Produktions- bzw. Wirtschaftscluster wird sowohl in der Forschung als auch in der Praxis mittlerweile als erfolgversprechendstes Instrument einer Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung gesehen. Bisher bestand die regionale Innovati- onspolitik aus einer Etablierung/ Institutionalisierung des Technologietransfers, beides wurde in der Region um Karlsruhe schon in der ersten Hälfte der 80er Jahre umgesetzt. Dieses Kon- zept erweist sich mittlerweile als unzureichend. In diesem Projekt wird daher gefragt, ob sich das Instrumentarium einer an Wirtschaftsclustern orientierten Regional- und Strukturpolitik für einen Formenwechsel in der regionalen Wirtschaftspolitik eignet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Mittlerer Oberrhein/ Karlsruhe METHODE: Die Diskussion um die Erweiterung des regionalen Akteursgefüges und eine breitere Anwendung des Clusteransatzes soll im Rahmen dieses Projektes geschehen, indem durch Datenanalysen, Sekundärstudien und Experteninterviews Produktionscluster identifiziert und für beispielhafte Cluster ausführliche Bestandsaufnahmen insbesondere der Akteure und be- stehender Verflechtungen gemacht werden; für die ausgewählten Cluster regionale Clusterini- tiativen initiiert und durchgeführt werden; mit den relevanten Akteuren eine regionale Debat- te über die Neuausrichtungen der Politikkonzepte sowie die Ausweitung der Clusterförderung angestoßen wird. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 40; Expertenin- terviews). Sekundäranalyse von Aggregatdaten (Herkunft der Daten: Beschäftigtenstatistik, BA-Sonderauswertung, Industriestatistik des Statistischen Landesamtes). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Dispan, J.; Stieler, S.: Innova- tionen und Cluster in der Region Karlsruhe. Zwischenbericht. Karlsruhe 2004. ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2006-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: IMU - Institut für Medienforschung und Urbanistik GmbH Standort Stuttgart (Hasenbergstr. 49 B, 70176 Stuttgart); IMU - Institut für Medienforschung und Urbanistik GmbH Regionalbüro Karlsruhe (Ettlinger Str. 3a, 76137 Karlsruhe) KONTAKT: Leiter (Tel. 0711-23705-0, e-mail: [email protected])

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[265-L] Suedekum, Jens: Concentration and specialisation trends in Germany since reunification, (HWWA Discussion Paper, 285), Hamburg 2004, 35 S. (Standort: UuStB Köln(38)-20040106967; Graue Literatur; URL: http://www.hwwa.de/Publikationen/Discussion_Paper/2004/285.pdf)

INHALT: Der Verfasser analysiert regionale Spezialisierung und geographische Konzentration in Deutschland zwischen 1993 und 2001. Im Gegensatz zu den Annahmen der Standorttheorie gibt es weder überzeugende Hinweise auf einen Spezialisierungsprozess der deutschen Regi- onen noch auf einen Prozess der industriellen Konzentration. Cum grano salis gilt dieses Er- gebnis für die alten Bundesländer und Deutschland als ganzes sowie für alle territorialen Ag- gregationsebenen (NUTS1-NUTS3). Stadtregionen weisen eine höhere Spezialisierung als ländliche Regionen auf, es kann hier aber auch zu einer schnelleren De-Spezialisierung kom- men. Wo die regionale Spezialisierung gegen den Trend zugenommen hat, gibt es auch eine deutlich bessere Entwicklung beim Beschäftigungswachstum. (ICEÜbers)

[266-F] Universität Göttingen: Kultureller Kontext als Faktor der Entwicklung des russischen Agrarsektors

INHALT: Kognitive Modelle verbunden mit dem subkognitiv bedingten Verhalten der in wirt- schaftlicher Aktivität eingebundenen Akteure schaffen den informellen Rahmen eines gege- benen wirtschaftlichen Systems. Diese werden in ihrer Summe in der Arbeit als "kultureller Kontext" zusammengefasst. Als ein begrenzender Parameter der wirtschaftlichen Aktivität repliziert und tradiert sich dieser "kulturelle Kontext" durch deren sozialen Interaktionen der Akteure sowohl vertikal als auch horizontal und schafft durch diese Deszendenz eine Trägheit hinsichtlich der Entstehung neuer Elemente. In Hinsicht auf den russischen Agrarsektor ist zu vermuten, dass die sowjetische Vergangenheit in 70 Jahren einen kulturellen Kontext ge- schaffen hat, dessen Trägheit der marktwirtschaftlich angesetzten Entwicklung bremsend ent- gegenwirkt. Ziel der Arbeit ist es daher, anhand zukünftiger Entscheidungsträger aus dem russischen Agrarsektors zu analysieren, inwieweit sich diese Deszendenz durch eine intensi- ve, aber zeitlich beschränkte Konfrontation einzelner Akteure mit einem kulturellen Kontext andersgelagerter Deszendenz durchbrechen lässt, und eine nachhaltige Rekombination des "kulturellen Kontextes" mit innovativer Elemente schafft. GEOGRAPHISCHER RAUM: Russland ART: keine Angabe AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften, Institut für Agraröko- nomie Lehrstuhl für Agrarpolitik (Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen) KONTAKT: Institution (Tel. 0551-398859, e-mail: [email protected])

[267-L] Vollmann, Kurt: Wohnbautätigkeit 2002: endgültige Ergebnisse, in: Statistische Nachrichten / Statistisches Zent- ralamt Österreich : N.F., Jg. 58/2003, H. 10, S. 760-768 (Standort: UuStB Köln(38)-M-So-00037; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Mit diesem Aufsatz wird eine Auswahl von wichtigen Daten über Baufertigstellungen und Baudauer präsentiert. Außerdem wird die Fortschreibung des Wohnungsbestandes mit den Daten aus der Wohnbaustatistik 2002 fortgesetzt, da endgültige Daten zum Wohnungsbe- 178 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

stand aus der Gebäude- und Wohnungszählung 2001 derzeit noch nicht vorliegen. Ange- schlossen sind u.a. die Wohnbaurate nach Politischen Bezirken und die erteilten Baubewilli- gungen (nach Bundesländern)." (Autorenreferat)

[268-L] Vorndran, Ingeborg: Wohnsituation in Deutschland im April 2002: Ergebnisse der Mikrozensuszusatzerhebung, in: Wirtschaft und Statistik, 2003, H. 12, S. 1121-1129 (Standort: UB Bonn(5)-4Z50/35; UuStB Köln(38)-TXZ126; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Alle vier Jahre werden die Haushalte im Rahmen des jährlich durchgeführten Mikro- zensus zusätzlich zu ihrer Wohnsituation befragt. Bei der zuletzt im April 2002 durchgeführ- ten Zusatzerhebung wurden 35,1 Mill. bewohnte Wohnungen in Wohngebäuden festgestellt, das waren 3,8 v.H. mehr als vier Jahre zuvor. Der Anteil der von den Eigentümern selbst ge- nutzten Wohnungen ist in den neuen Ländern und Berlin-Ost stärker gestiegen als im frühe- ren Bundesgebiet. Gleichwohl lag die Eigentümerquote im Westen mit 44,6 v.H. immer noch um mehr als 10 Prozentpunkte über der im Osten (34,2 v.H.). Die durchschnittliche Fläche einer bewohnten Wohnung ist auf 89,6 Quadratmeter gestiegen, das waren 2,7 Quadratmeter mehr als 1998. Westdeutsche Wohnungen waren um ein Fünftel (15,7 Quadratmeter) größer als die ostdeutschen, die über eine durchschnittliche Wohnfläche von 76,8 Quadratmeter ver- fügten. Die Bruttokaltmiete hat sich seit der letzten Erhebung bundesweit um 8 v.H. erhöht und lag im Durchschnitt bei 408 Euro. Die deutschen Haushalte mussten durchschnittlich 22,7 v.H. ihres Haushaltsnettoeinkommens für die Bruttokaltmiete aufwenden." (Autorenrefe- rat)

[269-F] Weber, Kirstin, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Troeger-Weiß, Gabi, Prof.Dr. (Leitung): Wirkungen der Verlagerung der Rhein-Main Air Base von Frankfurt/ Main nach Ramstein und Spangdahlem

INHALT: Die Verlagerung der Rhein-Main Air Base von Frankfurt am Main nach Ramstein und Spangdahlem ist aus der Sicht der Landes-, Regional- und Kommunalentwicklung von großer Bedeutung, da die Verlagerung einer militärischen Organisationseinheit in den Zielstandorten eine Reihe von Wirkungen entfalten kann. Um die positiven Wirkungen möglichst umfassend nutzen zu können, ist die Durchführung einer Wirkungsanalyse ex ante erforderlich. Ziel der gutachterlichen Stellungnahme des Lehrstuhls Regionalentwicklung und Raumordnung der Technischen Universität Kaiserslautern ist es, die mit der Verlagerung der Rhein-Main Air Base Frankfurt am Main der U.S. Streitkräfte einhergehenden Wirkungen in den beiden Standortregionen Ramstein und Spangdahlem zu untersuchen. Darauf aufbauend sollen Handlungsempfehlungen zur zielgerichteten Steuerung der analysierten Wirkungen gegeben werden. Ferner sind im Rahmen des Gutachtens auch die bereits derzeit bestehenden Wirkun- gen der Luftwaffenstützpunkte Ramstein und Spangdahlem zu erfassen, da hierzu weder ak- tuelle noch umfassende frühere Untersuchungen vorliegen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz, Hessen METHODE: Das methodische Konzept der Untersuchung stützt sich neben einer umfassenden Literatur- und Dokumentanalyse hauptsächlich auf eigene empirische Erhebungen, da umfas- sende Daten zur Thematik der Wirkungen von Militärstandorten nicht vorliegen. Die empiri- schen Erhebungen beinhalten neben einer standardisierten Befragung von Experten der U.S. soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 179 8 Wirtschaft, Organisation, Dienstleistungen, Wohnungsmarkt, Arbeit, Verkehr, Technik

amerikanischen Streitkräfte eine breit angelegte schriftliche Befragung von Unternehmen ausgewählter Wirtschaftsbranchen in den Standortregionen Ramstein und Spangdahlem. Zu- sätzlich wurden in einer internetgestützten Online-Umfrage repräsentative Teile der U.S. Bürger in den Standortgemeinden Ramstein und Spangdahlem zu ihren Wohnverhältnissen sowie ihrem Mobilitäts- und Konsumverhalten untersucht. DATENGEWINNUNG: Standardi- sierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitar- beiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Troeger-Weiß, Gabi; Weber, Kirstin: Gutachten zum Thema "Wirkungen der Verlagerung der Rhein-Main Air Base von Frankfurt/ Main nach Ramstein und Spangdahlem". Gutachten im Auftrag des Ministeriums des Innern und für Sport, Abteilung Raumordnung und Landesplanung des Landes Rhein- land-Pfalz, Kaiserslautern 2002, 100 S. ART: Auftragsforschung; Gutachten BEGINN: 2001-03 ENDE: 2002-06 AUFTRAGGEBER: Land Rheinland-Pfalz Ministerium des Innern und für Sport FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltpla- nung, Bauingenieurwesen, Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung (Pfaffenber- gerstr. 95, 67663 Kaiserslautern) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0631-205-4701, Fax: 0631-205-2551, e-mail: [email protected])

[270-L] Wegner, Gerhard: Eine Agenda 2020 für die Neuen Bundesländer: Orientierungsprobleme einer transferver- wöhnten Politik, in: Die Politische Meinung : Monatsschrift zu Fragen der Zeit, Jg. 49/2004, H. 12 = Nr. 421, S. 21-26 (Standort: UuStB Köln(38)-EP15460; Kopie über den Literaturdienst er- hältlich; URL: http://www.kas.de/db_files/dokumente/die_politische_meinung/7_dokument_dok_pdf_5786_1.pdf

INHALT: Der Autor erörtert im Rahmen der wirtschaftspolitischen Reformdiskussionen in der Bundesrepublik Deutschland den weiteren Aufbau der neuen Bundesländer mittels der ge- planten Solidarleistungen. Dabei werden die folgenden Aspekte der Transferökonomie kri- tisch besprochen: (1) die Belastung der gesamtdeutschen Volkswirtschaft in Form von Wachstumsverlusten, verursacht durch die Transferleistungen, (2) die Frage nach der volks- wirtschaftlichen Effizienz der eingesetzten Solidarhilfen und alternativen Verwendungsmög- lichkeiten mit höheren Erträgen, (3) die Abnahme der Transfertätigkeit, (4) die abnehmende Bevölkerungsrate sowie (5) Einsparungen öffentlicher Ausgaben in den neuen Bundeslän- dern. Vorrangig erscheint nach Ansicht des Autors eine unaufgeregte aber doch schonungslo- se Aufklärung über die finanzpolitischen Möglichkeiten der kommenden Jahre, um eine sach- liche Diskussion über Optionen zu eröffnen. Erst mit einem realitätsgerechten Blick kann er- örtert werden, welche Prioritäten der Staat angesichts knapper Mittel zur Sicherung der Zu- kunft in den neuen Ländern setzen kann. Mithin sollte der Solidarpakt II im Rahmen einer Agenda 2020 von seinem (volkswirtschaftlichen) Ende her gedacht werden. (ICG2)

[271-F] Widmann, Torsten, Dipl.-Geogr. (Bearbeitung): Wohnmobiltourismus an der Mosel

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INHALT: 1. Regionalökonomische Bedeutung des Wohnmobiltourismus an der Mosel. 2. Akti- onsräumliches Verhalten der Wohnmobiltouristen. 3. Touristische Infrastruktur und Interes- senskonflikte. GEOGRAPHISCHER RAUM: Region Mosel METHODE: Wohnmobiltourismus ist eine expandierende Tourismusform in der Moselregion. Mit Hilfe empirischer Erhebungen (Befragung der Teilnehmer, der Anbieter, Inventarisierung der Infrastruktur) soll die inhaltliche Fragestellung beantwortet werden. Untersuchungsde- sign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 550; Wohnmobiltouristen an der Mosel; Auswahlverfahren: Zufall). Standardisierte Befra- gung, schriftlich (Stichprobe: 100; Anbieter von Infrastruktureinrichtungen -Campingplätze, Wohnmobilplätze-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2004-04 ENDE: 2005-04 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Trier, FB 06, Fach Geographie Abt. Angewandte Geographie, Frem- denverkehrsgeographie (54286 Trier) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0651-2014149, e-mail: [email protected])

[272-L] Wrobel, Martin: Die Logistik als Motor regionaler Strukturentwicklung: sektorale Clusterstrukturen und Netzwerkpotentiale am Beispiel Bremen und Hamburg, (Strukturwandel und Strukturpolitik, Bd. 8), Frankfurt am Main: P. Lang 2004, 288 S., ISBN: 3-631-52510-9 (Standort: FHB Gelsen- kirchen(1010)-01PXT544)

INHALT: "Deindustrialisierungs- und Suburbanisierungsprozesse sind vielerorts der Grund für massenhafte Arbeitsplatzverluste oder Arbeitsplatzverlagerungen aus den Städten in das stadtnahe Umland bzw. auch darüber hinaus in den ländlichen Raum. Für die Länder Bremen und Hamburg, die aufgrund ihres Status als Stadtstaaten hiervon in besonderem Maße negativ betroffen sind, könnte eine wirtschaftspolitische Reaktion auf diesen Trend in der Förderung und Verbesserung der Rahmenbedingungen des traditionell an beiden Standorten stark vertre- tenen Logistiksektors liegen, um durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze in dieser zukunfts- trächtigen Branche den genannten Verlusten entgegenzuwirken. Die Erfolgsaussichten dieser wirtschaftspolitischen Strategie werden mit Hilfe der analytischen Instrumente der Shift- Share-Analyse und der Cluster-/Netzwerkanalyse (UCINET 6.0) sowie einer umfassenden Unternehmensbefragung ermittelt." (Autorenreferat)

9 Ökologie, Nachhaltigkeit

[273-F] Ammer, Ulrich, Prof.Dr.; Leutenegger, Volkmar Th.; Schmidt, Olaf, Dipl.-Forstw.; Rottmann, Ruth, Dipl.-Landschaftsökol.; Wurzel, Angelika, Dipl.-Ing.; Ullrich, Karin, Dr.; Klut- tig, Hagen, Dipl.-Forstw.; Schmidt, Peter, Prof.Dr. (Bearbeitung); Konold, Werner, Prof.Dr. (Lei- tung): Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines länderübergreifenden Biotopverbunds

INHALT: Vor dem Hintergrund des novellierten BNatSchG und der FFH-Richtlinie soll unter- sucht werden, ob und wie sich die Vorstellungen nachhaltiger Waldbewirtschaftung, die An- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 181 9 Ökologie, Nachhaltigkeit

wendung guter fachlicher Praxis und die Umwandlung in naturnähere Waldbestände sowie Schutzwälder in den länderübergreifenden Biotopverbund integrieren lassen und welche An- forderungen dabei ggf. noch zu erfüllen sind. Besonders betrachtet werden soll auch der As- pekt der Honorierung ökologischer Leistungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepu- blik Deutschland, Bundesländer METHODE: In Erfüllung der Zielsetzungen der Grünen Charta von der Mainau (1961) stellt der DRL Richtlinien auf, gibt Empfehlungen und äußert sich gutachterlich. VERÖFFENTLICHUNGEN: Der Beitrag der Waldwirtschaft zum Aufbau eines länderübergrei- fenden Biotopverbundes. Deutscher Rat für Landespflege (ISSN 0930-5165), Nr. 76. 2004. ART: gefördert; Gutachten BEGINN: 2003-04 ENDE: 2004-04 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit INSTITUTION: Deutscher Rat für Landespflege -DRL- (Konstantinstr. 110, 53179 Bonn); Tech- nische Universität Dresden, Fak. Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Institut für Allge- meine Ökologie und Umweltschutz (Postfach 1117, 01735 Tharandt) KONTAKT: Wurzel, Angelika (Tel. 0228-331097, e-mail: [email protected])

[274-L] Bauerkämper, Arnd: The industrialization of agriculture and its consequences for the natural environment: an inter-German comparative perspective, in: Historical Social Research : the official journal of Quantum and Interquant ; an international journal for the application of formal methods to history, Vol. 29/2004, No. 3 = No. 109, S. 124-149 (Standort: UuStB Köln(38)-XG05183; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: In beiden deutschen Staaten vollzog sich nach 1945 ein Trend zur Modernisierung der Landwirtschaft, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Auch die ökologischen Folgen der Industrialisierung der Landwirtschaft waren in beiden Staaten bemerkenswert ähnlich. Die Bundesrepublik Deutschland und die DDR unterschieden sich jedoch im Ausmaß der Um- weltschäden und in den Ansätzen ihrer Bekämpfung. In der DDR gab es so gut wie gar keine offene Diskussion über die Umweltprobleme der industrialisierten Landwirtschaft. In den 1970er und 1980er Jahren stiegen die Eutrophisierung des Oberflächenwassers und die Kon- taminierung des Grundwassers mit Düngemitteln und Pestiziden beträchtlich an. Das gleiche gilt für die Verdichtung des Bodens durch den Einsatz schwerer Maschinen sowie für die E- rosion durch Wasser und Wind. Die ostdeutsche Regierung unterdrückte jedoch eine offene Debatte über die von den landwirtschaftlichen Großbetrieben verursachten Umweltprobleme. In der Bundesrepublik Deutschland wurden solche Probleme demgegenüber offen angespro- chen. Ein Beispiel hierfür ist die Intensivtierhaltung im Nordwesten Niedersachsens. Erst in den 1980er Jahren konnten Umweltaktivisten jedoch begrenzte Korrekturen an der Politik der Modernisierung der Landwirtschaft durchsetzen. In Ostdeutschland ist die Tradition landwirt- schaftlicher Modernisierung stärker erhalten geblieben als im Westen. (ICEÜbers)

[275-L] Bauriedl, Sybille: Natur zwischen Text und Abenteuer: feministische und etablierte Perspektiven physischer Geographien, in: Claudia von Braunmühl (Hrsg.): Etablierte Wissenschaft und feministische Theorie im Dialog, Berlin: Berliner Wissenschafts-Verl., 2003, S. 205-219, ISBN: 3-8305-0346-6 (Standort: UuStB Köln(38)-30A462)

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INHALT: Der Beitrag erörtert aus einer feministischen Perspektive die Grenzlinien zwischen einer materialistischen Naturbetrachtung und einer konstruktivistischen Naturdeutung. Be- leuchtet wird, welche Folgen das für die intradisziplinäre Kommunikation der Geographie hat.Die konkurrierenden Grundverständnisse von Natur werden als abgegrenzte Konzepte in ihrer extremen Ausformung dargestellt, um die internen Verständigungsprobleme des Faches deutlich zu machen. Im Zentrum der Überlegungen steht dabei das wissenschaftlich verhan- delte Naturverständnis, das mit den politischen und alltäglichen Konsequenzen der Dominanz von Wissen über Natur in Bezug steht. Unterschiedliche Verständnisse von Natur spiegeln sich dabei in spezifischen Gesellschaft-Natur-Verhältnissen wider. Natur dient als Grundlage gesellschaftlicher Machtverhältnisse und ist in ihrer vorzufindenden Gestalt wiederum deren Effekt. Materielle Äußerungen von Natur stehen in Bezug zu kulturell, gesellschaftlich situ- ierten Naturdiskursen, die Bedeutungen erzeugen, durch die wiederum Gesellschaftsstruktu- ren und damit auch Geschlechterverhältnisse reproduziert werden. (ICA2)

[276-L] Billing, Karolin: Ökonomische Bewertung von Flächennutzungskonkurrenzen in der nachhaltigen Stadt: theoretische Grundlagen und praktische Vorgehensweise, (Studien zur Stadt- und Verkehrs- planung, Bd. 4), Hamburg: Kovac 2004, XII, 419, XIX S., ISBN: 3-8300-1401-5

INHALT: "Entscheidungen über konkurrierende Flächennutzungen stellen einen zentralen An- satzpunkt in der Diskussion um eine nachhaltigere Siedlungsentwicklung dar. Im Rahmen der Untersuchung wird ein ökonomisch-nachhaltiges Bewertungskonzept erarbeitet, welches die Defizite derzeitiger Entscheidungsverfahren überwindet und Nachhaltigkeit explizit zu sei- nem Gegenstand macht. Die detaillierte Beschreibung der einzelnen Arbeitsschritte sowie die praktische Demonstration anhand eines Beispiels ermöglichen es, dieses Bewertungskonzept in der planerischen Praxis einzusetzen." (Autorenreferat)

[277-F] Fleischhauer, Mark (Bearbeitung); Velsinger, Paul, Univ.-Prof.Dr.; Greiving, Stefan, Doz. Dr.ing.habil. (Betreuung): Klimawandel, Naturgefahren und Raumplanung. Ziel- und Indikatorenkonzept zur Opera- tionalisierung räumlicher Risiken aus klimarelevanten Naturgefahren als Beitrag zu einer nachhaltigen Raumentwicklung

INHALT: Ziel der Arbeit ist die Erarbeitung eines Indikatorenkonzepts, mit dem räumliche Risi- ken operationalisiert werden können. Ergebnis der Arbeit ist die Bildung von Indikatorenka- tegorien auf Grundlage der Risikokomponenten (Gefährdung, Schadenspotenzial, Reaktions- potenzial) und des Pressure-State-Response-Ansatzes, die Ableitung von Zielen zur Katastro- phenresistenz sowie ein Katalog von Indikatorenvorschlägen. VERÖFFENTLICHUNGEN: Fleischhauer, Mark: Indikatoren zur Operationalisierung räumli- cher Risiken, dargestellt am Beispiel Hochwasser. IRPUD-Arbeitspapier, 180. Dortmund: In- stitut für Raumplanung 2003.+++Ders.: Klimawandel, Naturgefahren und Raumplanung. O- perationalisierung räumlicher Risiken als Beitrag zu einer nachhaltigen Raumentwicklung. Dortmund: Dortmunder Vertrieb für Bau- und Planungsliteratur 2004. ART: Dissertation BEGINN: 1998-01 ENDE: 2004-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: keine Angabe soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 183 9 Ökologie, Nachhaltigkeit

INSTITUTION: Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Institut für Raumplanung (44221 Dortmund) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0231-755-2296, e-mail: [email protected])

[278-L] Groys, Boris: Die Stadt im Zeitalter ihrer touristischen Reproduzierbarkeit, in: Osteuropa : Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 53/2003, H. 9/10, S. 1378-1385 (Standort: UB Bonn(5)-Z60/70; UuStB Köln(38)-M-AP04813; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die ursprüngliche Idee der Stadt ist die Isolation, innerhalb derer sie sich ständig zer- stört und wieder erneuert. Diese Stadtidee ist jedoch überholt. Sie wurde von einem konserva- tiven Tourismus abgelöst, der durch Betrachtung Monumente für die Ewigkeit schuf. Die globale Vernetzung setzt die Stadt nun wieder in einen geographischen Kontext. Der post- moderne totale Tourismus homogenisiert die Städte. Sie werden weltweit reproduziert. Ort der Utopie ist nicht mehr die Stadt, sondern die Zukunft. In der Zukunft wird der Kosmos zum neuen Utopos." (Autorenreferat)

[279-F] Hohl, Martina, Dipl.-Ing.; Braun, Sabine, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Troeger-Weiß, Gabi, Prof.Dr.; Domhardt, Hans-Jörg, Dr.ing. (Leitung): Freiraumschutz in Raumordnungsplänen

INHALT: Im Mittelpunkt der Untersuchung steht ein Ansatz für die Systematisierung der frei- raumbezogenen normativen Ausweisungen (in der Terminologie des ROG: Festlegungen) in Raumordnungsplänen sowohl der Landes- als auch der Regionalplanung. Hierbei soll einer- seits die Systematik der Vorgaben des ROG hinsichtlich der Definitionen von "Zielen der Raumordnung" und "Grundsätzen der Raumordnung" in Paragraph 3 ROG und auch der Vor- gaben nach Paragraph 7 ROG (insb. Vorrang-, Vorbehalts- und Eignungsgebiete) auf die be- stehenden Raumordnungspläne angewendet werden, um eine Klassifizierung der vorhande- nen vielfältigen Festlegungen im Freiraumbereich vorzunehmen. Es wird angestrebt, durch dieses Prüfschema einen bundeseinheitlichen Beurteilungsrahmen für freiraumbezogene Planelemente in Raumordnungsplänen zu entwickeln, der sich im Wesentlichen auf die Vor- gaben des ROG von 1998 stützt. Andererseits werden in diesem Zusammenhang Vorschläge zur Weiterentwicklung der bei dem Auftraggeber bereits im Aufbau befindlichen Datenbank für freiraumschützende Festlegungen in Raumordnungsplänen erarbeitet und exemplarisch umgesetzt. Ein Schwerpunkt der Untersuchung ist die Bestimmung der Festlegungsqualität (Ziel oder Grundsatz der Raumordnung) der einzelnen freiraumbezogenen Planelemente. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesländer, alle Planungsregionen Deutschlands METHODE: Analyse von freiraumschützenden Festlegungen in den Raumordnungsplänen der Landesplanung und der Regionalplanung DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, standardi- siert. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2002-10 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltpla- nung, Bauingenieurwesen, Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung (Pfaffenber- gerstr. 95, 67663 Kaiserslautern) 184 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 9 Ökologie, Nachhaltigkeit

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0631-205-4701, Fax: 0631-205-2551, e-mail: [email protected] kl.de); Domhardt, Hans-Jörg (Dr. Tel. 0631-205-3113, e-mail: [email protected])

[280-F] Jessel, Beate, Prof.Dr.; Borchard, Klaus, Prof.Dr.ing.; Hoppenstedt, Adrian, Dipl.-Ing.; Petschow, Ulrich, Dipl.-Volksw.; Steubing, Lore, Prof.Dr.; Wurzel, Angelika, Dipl.-Ing.; Rott- mann, Ruth, Dipl.-Landschaftsökol.; Klaffke, Kaspar, Dr.; Kern, Helmut (Bearbeitung); Sukopp, Herbert, Prof.Dr.Dr. (Leitung): Freiraumqualitäten in der zukünftigen Stadtentwicklung

INHALT: Ziel: Reduzierung der Flächeninanspruchnahme. Bei innerstädtischer Verdichtung gleichzeitig Qualität der notwendigen Freiräume erhalten und verbessern. Definition von "Qualität"; "Good-Practice" Beispiele liefern, positive Signale setzen, Empfehlungen zu ge- eignetem Instrumentarium etc. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland METHODE: In Erfüllung der Zielsetzungen der Grünen Charta von der Mainau (1961) stellt der DRL Richtlinien auf, gibt Empfehlungen und äußert sich gutachterlich. ART: Auftragsforschung; gefördert; Gutachten BEGINN: 2003-12 ENDE: 2005-02 AUFTRAG- GEBER: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit FINANZIERER: Auftraggeber; Lennart-Bernadotte-Stiftung, 78465 Insel Mainau INSTITUTION: Deutscher Rat für Landespflege -DRL- (Konstantinstr. 110, 53179 Bonn) KONTAKT: Wurzel, Angelika (Tel. 0228-331097, e-mail: [email protected])

[281-L] Kaiser, Oliver; Himmelbach, Iso: Projekt "StadtGewässer": Bewertung und Entwicklung urbaner Fließgewässer unter Be- rücksichtigung soziokultureller und städtebaulicher Aspekte, in: Die Alte Stadt : Vierteljah- reszeitschrift für Stadtgeschichte, Stadtsoziologie, Denkmalpflege und Stadtentwicklung, Jg. 31/2004, H. 4, S. 298-316 (Standort: UB Bonn(5)-Z76/259; UuStB Köln(38)-XE00307; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: In dem Artikel wird das Freiburger Projekt "StadtGewässer" beschrieben. Übergeord- netes Ziel des Projekts war es, neue Wege und Möglichkeiten der Bewertung und Entwick- lung städtischer Fließgewässer aufzuzeigen. Das Bewertungsverfahren, das neben quantifi- zierbaren Faktoren auch so genannte "weiche" Faktoren wie Erlebnis- und Aufenthaltsqualität mit einbezog, wurde an zwei Fließgewässern in Freiburg erprobt. An beiden Gewässern wur- den Defizite und Entwicklungspotenziale analysiert und im Rahmen einer Bürgerbeteiligung aufgegriffen. Gemeinsam mit Bürgern, Fachleuten und Behördenvertretern wurden von Ende 2002 bis Sommer 2003 Vorschläge und Konzepte erarbeitet. Durch die frühzeitige Beteili- gung von Bürgern (ca. 80 Akteure) und die ergebnisoffene Diskussion, die auch Visionen und ungewöhnlichen Ideen Raum ließ, wurde das Projekt besonders erfolgreich und unbürokra- tisch. (ICB)

[282-F] Karpinski, Isabella, Dipl.-Ing.agr. (Bearbeitung); Zander, Peter, Dr.agr. (Leitung): Capitalisation of research results on the multifunctionality of agriculture and rural areas (MultAgri). WP3: knowledge, models, techniques, tools and indicators for examining multi- functionality of agriculture soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 185 9 Ökologie, Nachhaltigkeit

INHALT: Das Projekt "MultAgri" soll einen Überblick über bereits existierende Forschungsar- beit, besonders in Europa, bzgl. der verschiedenen Aspekte der Multifunktionalität in Land- wirtschaft und ländlichen Regionen liefern. Der Multifunktionalitätsansatz der EU basiert hierbei auf der Annahme, dass multifunktionale Leistungen entsprechend anerkannt und un- terstützt werden müssen als Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung. Arbeitsgruppe 3 deckt dafür im Wesentlichen existierende Modelle, Indikatoren (Angebotsseite) und Techni- ken (Nachfrageseite) zur Überprüfung von Multifunktionalität in Frankreich, den Niederlan- den, Portugal und Deutschland auf. Im Zuge dessen sind zwei Bewertungsrahmen entwickelt worden, anhand derer die verschiedenen Farm-Modelle und ökonomischen Bewertungstech- niken charakterisiert und anschließend auf ihre Eignung zur Bewertung von Multifunktionali- tät geprüft werden können. Partner: Agricultural and environmental engineering research (France); Institut National de Recherche Agronomique (France); Institute for Landscape Ecology - Academy of Sciences of the Czechia; Wageningen University, Department of So- cial Sciences, Rural Sociology Group (Netherlands); University of Helsinki, Department of Economics and Management (Finland); J.W. Goethe University Frankfurt, Institute for Rural Development Research (Germany) und dem Department of Territories, Environment and People - TERA (France). GEOGRAPHISCHER RAUM: Frankreich, Niederlande, Portugal, Bundesrepublik Deutschland ART: gefördert BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Europäische Union INSTITUTION: Leibniz-Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung -ZALF- e.V. Institut für Sozioökonomie (Eberswalder Str. 84, 15374 Müncheberg) KONTAKT: Leiter (Tel. 033432-82214, e-mail: [email protected])

[283-L] Lang, Annette: Ist Nachhaltigkeit messbar?: eine Gegenüberstellung von Indikatoren und Kriterien zur Bewertung nachhaltiger Entwicklung unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen in Deutschland und Frankreich ; Überlegungen auf der Basis der Ergebnisse eines Forschungs- vorhabens, Stuttgart: Ibidem-Verl. 2003, 328, XXXV S., ISBN: 3-89821-307-2 (Standort: ULB Münster(6)-3F51857)

INHALT: "Seit Beginn der Diskussion um das Thema nachhaltige Entwicklung gilt das Bemühen nicht zuletzt der Darstellung der Messbarkeit von Nachhaltigkeit, folglich der Entwicklung von Kriterien und Indikatoren. Nachhaltigkeit als Ganzes jedoch, so scheint es, ist nicht messbar, die offenen und interpretationsfähigen Inhalte sind nur schwer in einem System messbarer Werte auszudrücken. Die bislang erarbeiteten Ansätze zur Bewertung nachhaltiger Entwicklung offenbaren alle vergleichbare Schwierigkeiten wie beispielsweise hinsichtlich der Darstellung von systemaren Wechselbeziehungen und Interaktionen. So basiert die vor- liegende Arbeit auf der These, dass eine Bewertung nachhaltiger Entwicklung nach einem einheitlichen und überall anwendbaren Muster nicht möglich sein kann. Lokal begrenzte In- dikatorensätze weisen deutliche Vorteile auf. Die Arbeit gibt daher zunächst einen quer- schnittsartigen Überblick über den Status Quo im Rahmen der Bewertung nachhaltiger Ent- wicklung und unterzieht eine Auswahl an Indikatorensätzen einer detaillierteren Analyse. Die skizzierte Weiterentwicklung geht davon aus, dass eine quantitative Bewertung nur in einem begrenzten lokalen oder regionalen Bezugsraum sinnvoll ist, auch haben quantitative Bewer- tungen in Form von hoch aggregierten Indikatoren ihre Grenzen. Eine wichtige Funktion von Indikatoren ist jedoch die Kommunikations- und Überzeugungsfunktion, weshalb ein Ver- 186 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 9 Ökologie, Nachhaltigkeit

zicht auf die indikatorengestützte Bewertung nachhaltiger Entwicklung trotz vieler Nachteile nicht empfehlenswert erscheint." (Autorenreferat)

[284-F] Lein-Kottmeier, Gesa, Dipl.-Ing.; Flade, Antje, Dr. (Bearbeitung): Nachhaltige Stadtparks mit neuen Erlebnisqualitäten zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt und des städtischen Wohnumfelds

INHALT: Ziel ist die Entwicklung und Erprobung eines neuen städtischen Grünflächentyps, der sich durch eine größere funktionale Vielfalt auszeichnet und der dem Leitbild der Nachhal- tigkeit ausdrücklicher als die herkömmlichen öffentlichen Grünflächen gerecht wird. Wie nachhaltige Stadtparks je nach den bestehenden Rahmenbedingungen aussehen könnten, wel- che Angebots-, Organisations- und Finanzierungsformen jeweils am besten geeignet sind, soll beispielgebend für die zukunftsorientierte Grünflächenplanung sein. Ziel des IWU-Teil- projekts ist die Analyse der individuellen Bedeutungen und der Wirkungsweise von Grün und natürlicher Umwelt auf den Menschen sowie die Evaluation eines realisierten nachhaltigen Stadtparks aus der Sicht der Nutzer und Nutzerinnen. METHODE: Realisierung des nachhaltigen Stadtparks zzgl. anschließender Evaluation; Umwelt- psychologischer Ansatz, darunter speziell das Modell von Kaplan & Kaplan. Untersuchungs- design: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Beobachtung, nicht teilnehmend; Standardisierte Befragung, face to face. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Ostmann; Vogt; Flade, Antje; Lein-Kottmeier, Gesa. in: Zeit- schrift für Sozialmanagement (Herbst 2004). ARBEITSPAPIERE: Erleben natürlicher Um- welt. Zum Begriff "natürliche Umwelt". Darmstadt 2001. ART: gefördert BEGINN: 2003-07 ENDE: 2008-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN- ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung INSTITUTION: Institut Wohnen und Umwelt GmbH -IWU- (Annastr. 15, 64285 Darmstadt); Universität Karlsruhe, Institut für Regionalwissenschaft (Kaiserstr. 12, 76131 Karlsruhe) KONTAKT: Lein-Kottmeier, Gesa (Tel. 0721-608-2889, e-mail: [email protected])

[285-F] Maier, Dirk, M.A. (Bearbeitung); Bayerl, Günter, Prof.Dr. (Leitung); Meyer, Torsten, Dr.phil. (Betreuung): Nutzung von neugewonnenem Land sowie von Industriebrachen aus historischer Sicht (Teil- projekt D2)

INHALT: Analyse des Wechselspiels zwischen bergbaulichen Aktivitäten und "ökologischen" Störungen, historisch systematische Aufbereitung zum Verständnis der originären "ökologi- schen" Störungen in ihrer regionalen Gesamtheit sowie Verbindung der Ideen- und Realge- schichte, in dem das TP sowohl sozio-ökonomische Rahmenbedingungen des Braunkohlen- bergbaus als auch die wissenschaftliche, politische und soziale Reflektion über die durch ihn verursachten "Störungen" thematisiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Brandenburg, Nieder- lausitz VERÖFFENTLICHUNGEN: Siehe Internet: http://www.tu-cottbus.de/BTU/ZTG/Techge/ . ARBEITSPAPIERE: Bayerl, Günter; Maier, Dirk; Roch, Matthias: Entwicklung und Bewer- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 187 9 Ökologie, Nachhaltigkeit

tung gestörter Kulturlandschaften. Fallbeispiel Niederlausitzer Bergbaufolgelandschaft. Ar- beits- und Ergebnisbericht (TP D2) 2001-2002-2003. ART: gefördert BEGINN: 2001-01 ENDE: 2004-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Technische Universität Cottbus, SFB 565 Entwicklung und Bewertung gestörter Kulturlandschaften - Fallbeispiel Niederlausitzer Bergbaufolgelandschaft (Postfach 101344, 03013 Cottbus) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[286-L] Maier, Konrad; Michelsen, Gerd (Hrsg.): Nachhaltige Stadtentwicklung: eine Herausforderung für Umweltkommunikation und Sozia- le Arbeit, Frankfurt am Main: Verl. f. Akad. Schriften 2003, 348 S., ISBN: 3-88864-370-8 (Standort: TUB Hamburg-Harburg(830)-2814424)

INHALT: "Nachhaltige Stadtteile werden lebendig, wenn unter den Bewohnern intakte Nachbar- schaften existieren und sie sich mit den ökologischen Zielen in ihrem Stadtteil identifizieren. Beim Aufbau der neuen Stadtteile Hannover-Kronsberg und Freiburg-Rieselfeld wurden bei- spielhafte Projekte der Umweltkommunikation und der Sozialen Arbeit erprobt. Das Buch stellt die Ergebnisse einer empirischen Vergleichsuntersuchung vor, bei der es vor allem um die Rolle von Umweltkommunikation und sozialer Arbeit aus der Perspektive der Bewohner ging. Diese Resultate werden ergänzt durch Berichte aus anderen Projekten und Sichtweisen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Konrad Maier/Gerd Michelsen: Nachhaltige Stadtent- wicklung als neue Herausforderung von Umweltkommunikation und Sozialer Arbeit (12-35); Michael Danner/Konrad Maier: Kronsberg und Rieselfeld als Modelle nachhaltiger Stadter- weiterung (36-58); Michael Danner: Konzepte zur 'Ökologischen Optimierung', Umweltpla- nung und Umweltkommunikation in den beiden Modellstadtteilen (59-81); Konrad Maier: 'Stadt als sozialer Lebensraum' am Kronsberg und das Projekt 'Quartiersaufbau Rieselfeld' (82-93); Michael Danner/Hans Hoch: Die Wirkung von Umweltkommunikation und sozialer Arbeit. Ergebnisse der Vergleichsuntersuchung in Freiburg-Rieselfeld und Hannover- Kronsberg (94-229); Bettina Brohmann: Nachhaltige Stadtteile auf innerstädtischen Konver- sionsflächen (230-240); Hubert Burdenski: Die Bedeutung gemeinschaftlicher Wohnprojekte für die Bildung sozialer Netzwerke (241-253); Barbara Hinding: Zur Bedeutung der Nachbar- schaft für die Förderung nachhaltiger Konsummuster (254-265); Chantal Munsch: Ist Enga- gement im Stadtteil nur für 'gute Bürger'? (266-283); Sylvia Greiffenhagen: Am eigenen Zopf aus dem Sumpf? Partizipation als ambivalente Entwicklungsstrategie - Beobachtungen in ei- nem benachteiligten Stadtteil (277-283); Immanuel Stieß: Nachhaltiges Sanieren im Quartier - Wohnungsunternehmen und intermediäre Akteure, eine zukunftsweisende Allianz (284- 299); Konrad Maier: Was sind und was leisten intermediäre Instanzen? (300-315); Konrad Maier/Gerd Michelsen: Nachhaltige Stadtentwicklung braucht intermediäre Instanzen (316- 323).

[287-F] Meincke, Anna, Dipl.-Kult.Wiss. (Bearbeitung); Benz, Arthur, Prof.Dr. (Leitung): Begleitforschung "Regionen Aktiv - Land gestaltet Zukunft"

INHALT: Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BM- VEL) führt derzeit - als Teil der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung - 188 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 9 Ökologie, Nachhaltigkeit

das Modell- und Demonstrationsvorhaben "Regionen - Land gestaltet Zukunft" durch. Dieses zielt auf die Förderung von Regionen, die in einem Wettbewerbsverfahren ausgewählt wur- den. Die Ergebnisse des neuen Förderansatzes sollen durch unabhängige Experten bewertet werden. Die FernUniversität Hagen (Lehrgebiet Politik I: Staat und Regieren) und ihre drei Partner (Universität Göttingen, SPRINT GbR und ÖRA) haben für die Durchführung der wis- senschaftlichen Begleitforschung den Zuschlag vom BMVEL erhalten. Die Forschungsarbeit gliedert sich dabei in drei Teilbereiche, die von den vier Teams bearbeitet werden. GEO- GRAPHISCHER RAUM: Deutschland METHODE: Das Modellvorhaben "Regionen Aktiv" beruht auf der in der Wissenschaft weithin geteilten Ansicht, dass eine nachhaltige regionale Entwicklung durch kreative Zusammenar- beit öffentlicher und privater Akteure besser zu erreichen ist als durch traditionelle Förderin- strumente. Zudem kann angenommen werden, dass die Zusammenarbeit und Bereitschaft der Akteure, innovative Lösungen zu suchen, durch einen Wettbewerb der Regionen gefördert werden kann. Der positive Zusammenhang zwischen der Steuerung der Regionen durch Wettbewerb, regionaler Kooperation und nachhaltiger Entwicklung ist aber vermutlich nur unter bestimmten Voraussetzungen zu realisieren. Die Untersuchung verfolgt das Ziel, die Funktionsweise der Kooperation im Kontext des Politikwettbewerbs und ihre Voraussetzun- gen besser verstehen zu können. Dazu bedarf es sowohl einer theoretischen Modellbildung wie auch der empirischen Untersuchung. Gestützt auf die Theorien zur Regionalentwicklung (Netzwerktheorie, Milieu-Theorie, Sozialkapital-Ansatz), Theorien von Regional Governan- ce, Theorien von Governance in Mehrebenensystemen und die Diskussion über Nachhaltige Entwicklung sollen Hypothesen über den Zusammenhang von Governance-Strukturen (Steue- rung durch regionale Kooperation und Wettbewerb) und über Aktivitäten und Erfolg einer Politik der nachhaltigen Entwicklung abgeleitet und überprüft werden. Mit Hilfe einer quanti- tativen und qualitativen Netzwerkanalyse, durchgeführt in den zwei unterschiedlichen För- derprogrammen "Gemeinschaftaufgabe Agrarstruktur" und "Programm Regionen Aktiv", soll ermittelt werden, ob mittels eines Regionenwettbewerbs die Ziele einer nachhaltigen und ko- operativen Entwicklungspolitik besser erreicht werden können als durch finanzielle Förde- rung nach zentral gesetzten Konditionen. Zuletzt erwarten wir uns auch Erkenntnisse über weitere Voraussetzungen zur Gestaltung regionaler Entwicklungspolitik, die den Anforderun- gen unterschiedlicher Raumtypen bzw. regionaler Kontexte Rechnung trägt. Untersuchungs- design: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen (Dokumente aus den zu untersuchenden Regionen). Qualitatives Interview. Standardisierte Befragung, schriftlich (Netzwerkanalyse; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Pro- jekts. ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 2004-11 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Poli- tikwissenschaft Lehrgebiet Politikwissenschaft I Staat und Regieren (Universitätsstr. 41, 58084 Hagen) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 02331-987-2164, Fax: 02331-987-326, e-mail: [email protected])

[288-F] Mose, Ingo, Prof.Dr. (Bearbeitung): Regionalisierungsansätze im Einzugsbereich des Nationalparks Hohe Tauern soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 189 9 Ökologie, Nachhaltigkeit

INHALT: Erfassung und Bewertung verschiedener Ansätze der Regionalisierung in Regionalpla- nung und Regionalpolitik im Einzugsbereich des österreichischen Nationalparks Hohe Tau- ern; Einordnung der Entwicklung in allgemeine Regionalisierungstrends und den paradigma- tischen Wandel in der Entwicklung von Großschutzgebieten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nationalpark Hohe Tauern/ Österreich METHODE: empirische Fallstudie zur Überprüfung von Thesen zur Regionalisierung und Ge- bietsschutzpolitik an einem dafür, aufgrund der Datenlage und der Kooperationsbereitschaft dieser Akteure besonders gut geeigneten Beispiel; Vergleichsstudien zu anderen Beispielen wären wünschenswert und sind angedacht DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teil- nehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Be- fragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Nationalpark Hohe Tauern - Lehrstück einer "regionalisierten Regionalentwicklung" im Alpenraum? in: Europa Regional, 9, 2001, H. 2, S. 89-98.+++Na- tionalpark Hohe Tauern - ein "Glücksfall" der alpinen Gebietsschutzpolitik? in: Mose, Ingo; Weixlbaumer, Norbert (Hrsg.): Naturschutz: Großschutzgebiete und Regionalentwicklung. Naturschutz und Freizeitgesellschaft, Bd. 5. St. Augustin 2002, S. 56-85. ART: Eigenprojekt BEGINN: 2001-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution INSTITUTION: Hochschule Vechta, Institut für Umweltwissenschaften (Postfach 1553, 49364 Vechta)

[289-F] Müller-Christ, Georg, Prof.Dr.; Bastenhorst, Kai-Olaf, Dr.; Berry, Adele, Dipl.-Kff. (Be- arbeitung): Nachhaltigkeitsmonitoring für das Bundesland Bremen: eine engagementorientierte Per- spektive

INHALT: Kommt man in der Operationalisierung von Nachhaltigkeit weiter, wenn man Nachhal- tigkeit enger fasst und darunter die Erhaltung der materiellen und immateriellen Ressourcen- basis einer wirtschaftenden Einheit versteht? Die Autoren entwickeln demgemäß eine neue Konzeption eines Nachhaltigkeitsmonitoring aus der Ressourcenperspektive, die durch vier Innovationen gekennzeichnet ist. Die nachhaltige Entwicklung eines Gemeinwesens am Bei- spiel des Stadtstaates Bremen wird durch die Betrachtung als ressourcenabhängiges (Regio- nal-)System fundiert. Erstens wird die Frage "Wovon lebt Bremen?" in die Fragestellung "Welche sozialen, ökonomischen und ökologischen Ressourcen benötigt Bremen und wo kommen sie her?" übersetzt. Daraufhin werden zweitens konstitutive Nachhaltigkeitsfaktoren identifiziert und als Basis für ausgewählte Monitoringfelder herangezogen. Diese werden drit- tens hinsichtlich ihrer salutogenetischen oder pathogenetischen Charakters für eine nachhalti- ge Ressourcenentwicklung unterschieden. Viertens wird im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren zur Bildung von Nachhaltigkeitsindikatoren die Bewertung von Engagement vor- genommen. Zentral ist die inputorientierte Leitfrage: "Was tut Bremen als ressourcenabhän- giges System, um eine nachhaltige Entwicklung seines Ressourcenbestandes zu fördern?" Diese Bewertung dient als Grundlage eines Nachhaltigkeitsmonitoring in engagementorien- tierter Perspektive. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesland Bremen ART: gefördert BEGINN: 2002-11 ENDE: 2004-06 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Land Freie Hansestadt Bremen Senator für Bau, Umwelt und Verkehr INSTITUTION: Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit -artec- (Postfach 330 440, 28334 Bremen) KONTAKT: Müller-Christ, Georg (Prof.Dr. e-mail: [email protected]) 190 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 9 Ökologie, Nachhaltigkeit

[290-L] Oelsner, Gerd: Beratung von Kommunen und Initiativen zur Umsetzung örtlicher Nachhaltigkeitsstrategien und der Lokalen Agenda 21, in: Birgit Blättel-Mink, Ingrid Katz (Hrsg.): Soziologie als Beruf? : soziologische Beratung zwischen Wissenschaft und Praxis, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 145-152, ISBN: 3-531-14131-7

INHALT: Im Zentrum der Betrachtung steht die Frage, wie sich Beratung auf kommunaler Ebene gestaltet und was dies für die benötigten Qualifikationen seitens der Berater heißt. Am Bei- spiel der Lokalen Agenda 21 berichtet der Beitrag von Erfahrungen bei der Beratung von Kommunen und Initiativen zur Umsetzung örtlicher Nachhaltigkeitsstrategien. Er beschreibt das Tätigkeitsprofil des Landes-Agenda-Büros und führt illustrierend eine Fallstudie des A- genda-Büros an. Schließlich diskutiert er die Anforderungen an sozialwissenschaftliche Bera- tung. Dabei wird die Notwendigkeit betont, sich ein umfassendes Bild von den ablaufenden Prozessen in diesem Feld zu machen. Obwohl Kommunen die Aufgabe haben, ein umfassen- des Programm für nachhaltige Entwicklung zu erarbeiten, geht es häufig um das Management einzelner Projekte, die eher lose an übergeordnete Strukturen gekoppelt sind. Dadurch ergibt sich eine Hauptaktivität neben der inhaltlichen Beratung: die Koordination der Teilnehmer an lokalen Agendaprozessen bzw. der von Nachhaltigkeitsstrategien Betroffenen. Für dieses Feld betont der Autor abschließend die Notwendigkeit der Parteinahme. Eine sozialwissen- schaftliche Beratung kann nur erfolgen, wenn sie sich mit Thema und Zielsetzung identifizie- ren kann. (ICH2)

[291-F] Prager, Katrin, Dipl.-Ing.; Thießen, Beate (Bearbeitung); Nagel, Uwe Jens, Prof.Dr. (Lei- tung): Wissenssysteme zur partizipativen Gestaltung ländlichen Wandels

INHALT: Erweiterung des Wissenssystemansatzes zum ländlichen Wissenssystem (mit den Sub- systemen "Landwirtschaft" und "Umwelt"); Erforschung der zwei konzeptionellen Teilberei- che "Kommunikationsprozesse" und "selbstorganisiertes Handeln"; am Beispiel der Gestal- tung von Agrarumweltprogrammen und Gentechnikfreie Regionen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostdeutschland METHODE: Qualitativ-empirische Aktionsforschung in Kombination mit theoretischer Reflexi- on (Befragungen, Beobachtung - Erkenntnisse, die in theoretische Modelle einfließen). Unter- suchungsdesign: Fallstudie DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (alle verfügbaren, d.h. öffentlich zugänglichen). Experiment (Stichprobe: 1; geplant mit MLU Sachsen-Anhalt). Beobachtung, teilnehmend (Stichprobe: ca. 5; Auswahlverfahren: Zufall). Qualitatives Inter- view (Stichprobe: ca. 20; eigene Erhebung bei Schlüsselakteuren; Auswahlverfahren: Schnee- ballprinzip). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2004-05 ENDE: 2009-04 AUFTRAGGEBER: nein FI- NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus Fachgebiet Landwirtschaftliche Be- ratung und Kommunikationslehre (Luisenstr. 53, 10099 Berlin) KONTAKT: Leiter (Tel. 030-2093-6510, e-mail: [email protected])

soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 191 9 Ökologie, Nachhaltigkeit

[292-F] Reichel, André, Dipl.-Kfm. (Bearbeitung); Majer, Helge, Prof.Dr.rer.pol. (Betreuung): Lernen in regionalen Nachhaltigkeitsnetzwerken. Ein strukturationskybernetischer Ansatz zur Umsetzung regionaler Nachhaltigkeit

INHALT: Wie kann das abstrakte Konzept "Nachhaltigkeit" erfolgreich auf der regionalen Ebene umgesetzt werden, auch vor dem Hintergrund der Übertragung der Umsetzungsergebnisse auf andere Ebenen (national, übernational). Dies impliziert Fragen nach der Steuerung und Struk- tur von regionalen Netzwerken unter der Zielsetzung "Nachhaltigkeit". Erfahrungsobjekt: Re- gionale Nachhaltigkeitsnetzwerke, bestehend aus heterogenen Akteuren mit unterschiedlichen Handlungsrationalitäten. Hypothese: Netzwerke stabilisieren sich durch Ausbilden geteilter mentaler Modelle. Dies kann bei so unterschiedlichen Akteuren und der abstrakten Zielset- zung nur durch gemeinsames Lernen und Problemlösen in Nachhaltigkeitsprojekten stattfin- den. Der Lernprozess in diesen Netzwerken ist zu gestalten (Managementaufgabe; Steuerung) und gleichzeitig ist Sorge zu tragen, dass das Wissen um die Lernergebnisse als auch den Lernprozess selbst institutionell gespeichert und distribuiert wird (Organisationsaufgabe; Struktur). Dies geschieht über eine Lernarchitektur, in die Akteure eingebunden sind und auf die sie in ihrem Verhalten Bezug nehmen können. Diese Bezugnahme wirkt auch auf das Ak- teursverhalten in den anderen Netzwerke, in denen diese Mitglieder sind und trägt zu einer regionsweiten Umsetzung des Leitbilds "Nachhaltigkeit" bei. Erkenntnisobjekt: Die Lernpro- zesse in heterogenen Akteursnetzwerken mit regionalem Bezug und unter der Zielsetzung "Nachhaltigkeit", sowie alle Maßnahmen zu deren Steuerung und Institutionalisierung. METHODE: Bei der vorliegenden Fragestellung wird ein 1) Komplexitätsproblem untersucht. Die 2) Kybernetik ist die Wissenschaft der Komplexität. Sie gibt die Ordnungsprinzipien vor, die bei einer regionalen Lernarchitektur Anwendung finden. Da Lernvorgänge im Vorder- grund stehen, reicht ein kybernetisches Verständnis allein nicht aus. Hier sind es die 3) Kog- nitionswissenschaften, die den notwendigen breiteren Blick öffnen, allerdings primär auf das individuelle Bewusstsein (Lernen, Gedächtnis, Erinnern). Es muss demnach ein Weg gefun- den werden, die bis hierher möglichen Erkenntnisse (Mikroebene) auf ein Kollektiv, ein Nachhaltigkeitsnetzwerk (Makroebene) zu übertragen. Die 4) Strukturationstheorie Gidden- scher Prägung liefert hierfür, mit ihren Konzepten von der Dualität von Struktur sowie ihren "Modalitäten", eine schlüssige Ontologie. Durch einen so formulierten strukturationskyberne- tischen Ansatz ist es dann möglich, eine Lernarchitektur zur Umsetzung regionaler Nachhal- tigkeit zu formulieren. VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Reichel, Andre: Structuration theory and the management of learning processes in actor's networks. Diskussionsbeitrag 2004/2. Stuttgart: Univ., Inst. für Volkswirtschaftlehre und Recht, Abt. Umwelt- und Innova- tionsforschung 2004, 32 S. ART: Dissertation BEGINN: 2002-10 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution; Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für VWL und Recht Abt. für Umwelt- und Innovationsforschung (Keplerstr. 17, 70174 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0711-121-3550, e-mail: [email protected])

[293-L] Tessin, Wulf: Freiraum und Verhalten: soziologische Aspekte der Nutzung und Planung städtischer Frei- räume ; eine Einführung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2004, 196 S., ISBN: 3-531- 14309-3 192 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 9 Ökologie, Nachhaltigkeit

INHALT: "Ziel dieses Buches 'Freiraum und Verhalten' ist eine sich speziell an die Gruppe der Landschafts- und Stadtplaner richtende Einführung in die wesentlichen, soziologisch relevan- ten Bestimmungsfaktoren des Freiraumverhaltens. Es handelt sich also nicht um eine umfas- sende Darstellung aller soziologischen Aspekte der Nutzung und Planung städtischer Frei- räume. Die Publikation basiert auf einer langjährigen Lehr- und Forschungstätigkeit und einer ganzen Reihe von eigenen Veröffentlichungen und spiegelt wesentlich die dabei gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse des Verfassers wider, die naturgemäß auch zu bestimmten si- cherlich nicht allseits geteilten Einschätzungen und Positionen geführt haben. Insofern han- delt es sich bei dieser 'Einführung' auch um so etwas wie eine Standortbestimmung: Eigene, teilweise auch zeitlich länger zurückliegende Veröffentlichungen werden unter dem Aspekt rekapituliert, was sie zum Verständnis oder zu einer Theorie des Freiraumverhaltens und ei- ner darauf bezogenen städtischen Freiraumplanung beitragen. Dabei wird angeknüpft an be- stimmte Arbeiten, wie sie innerhalb eines verhaltenstheoretischen Ansatzes in der sozialwis- senschaftlich orientierten Freiraumplanung (Gleichmann 1963; Gröning, Herlyn, Tessin 1984; Nohl 1980) und im weiteren stadtsoziologischen und stadtplanerischen Kontext in den 1970er Jahren entstanden (vgl. hierzu u.a. Becker, Keim 1973; Konau 1977; Obermaier 1980), dann aber innerhalb der Stadtsoziologie kaum noch weitergeführt worden sind. Ge- meinsames Anliegen dieser Arbeiten war es, mit Hilfe bestimmter (oft eher sozialpsychologi- scher) Ansätze, Begriffe und Theoreme (subjektive Wahrnehmung, Behavior Setting, Aneig- nung etc.) das räumliche Verhalten der Menschen besser zu verstehen mit Blick auf die Fra- ge, wie denn mit Architektur und Städtebau das alltägliche Leben der Menschen beeinflusst wird bzw. (planerisch zielgerichtet) beeinflusst werden könnte. Welche Rolle kommt der ge- bauten Umwelt überhaupt zu, wie reagieren die Menschen auf räumlich-gestalterische Verän- derungen in ihrer Umgebung? Der Soziologie insgesamt - wie auch selbst noch der Stadt- und Planungssoziologie - ist immer wieder eine gewisse 'Raumblindheit' vorgeworfen worden. Diese Einführung rückt das soziologisch 'unterbelichtete Verhältnis' (wieder) in den Mittel- punkt der Betrachtung und greift damit das genuine Interesse von räumlich-gestalterisch ori- entierten Planern auf, aber auch ein neu erwachtes Interesse auf Seiten der Stadtsoziologie (vgl. hierzu Läpple 1991; Ecarius, Löw, 1997; Sturm 2000; Löw 2001)." (Textauszug)

[294-F] Viering, Katharina (Bearbeitung); Krott, Max, Prof.Dr. (Leitung): Soziale Nachhaltigkeit - zur Bedeutung urbaner Grünflächen für die Integration von sozia- len Randgruppen

INHALT: Wälder und Grünflächen tragen einen entscheidenden Teil zum Erscheinungsbild von urbanen Ballungszentren bei. Diese 'grünen Inseln' stehen besonders in den Großstädten Deutschlands vielfältigen Nutzungsinteressen gegenüber, wobei die schwierige Aufgabe der Koordinierung dieser Interessen auf den Schultern der jeweiligen Stadtforstverwaltung lastet. Das Forschungsprojekt soll zentral der Frage nachgehen, welche Rolle die Stadtforstverwal- tungen für die Integration von sozialen Randgruppen in urbanen Ballungsräumen einnimmt. Es handelt sich hierbei um die Erschließung eines neuen Politikfeldes (Integrationsleistung urbaner Grünflächen) und die Erforschung der Leistungen der Stadtforstverwaltungen in Bal- lungszentren. Hierzu sollen im Juni 2003 in ausgewählten Großstädten Deutschlands Institu- tionen (z.B. Stadtforstamt, Jugendamt etc.), die sich mit der Integration von sozialen Rand- gruppen auseinandersetzen, zu ihrer Arbeit und zu ihren Erfahrungen befragt werden. GEO- GRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 193 9 Ökologie, Nachhaltigkeit

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2002-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Göttingen, Fak. für Forstwirtschaften und Waldökologie, Institut für Forstpolitik, Forstgeschichte und Naturschutz (Büsgenweg 3, 37077 Göttingen) KONTAKT: Leiter (Tel. 0551-393411, e-mail: [email protected])

10 Entwicklungsländer, Dritte Welt

[295-L] Berndt, Christian: Globalisierungs-Grenzen: Modernisierungsträume und Lebenswirklichkeiten in Nordmexi- ko, Bielefeld: transcript Verl. 2004, 327 S., ISBN: 3-89942-236-8

INHALT: "Was heißt Globalisierung 'wirklich'? Die Grenze zwischen Mexiko und den USA hat sich zum paradigmatischen 'borderland' des globalen Zeitalters entwickelt. Das Buch führt die Leser an diese Grenze und begleitet Arbeitsmigranten in der nordmexikanischen Stadt Ciudad Juarez. Empirisch fundiert erzählt der Autor davon, was es bedeutet, für transnationale Kon- zerne und nördliche Konsumenten zu arbeiten. Auf diesem Wege wird eine vielfach gebro- chene Stadt vorgestellt, deren Bewohner ihre Identitäten ständig neu verhandeln müssen und dabei soziale und kulturelle Differenzen in räumliche Grenzen überführen. Die Darstellung gleichsam globalisierter wie ortsgebundener Lebenswirklichkeiten ist eingelassen in einen an- spruchsvollen theoretischen Rahmen und versteht sich als Plädoyer für eine post-territoriale Geographie." (Autorenreferat)

[296-L] Bhowmik, Sharit K.: Politics of urban space in Mumbai: 'citizens' versus the urban poor, (Arbeitsbericht / Univer- sität Magdeburg, Institut für Soziologie, No. 27), Magdeburg 2004, 11 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-magdeburg.de/isoz/publikationen/download/27.pdf)

INHALT: Mumbai gilt als die größte Metropole Indiens. Sie ist zudem eine Stadt der Gegensätze, da nur in wenigen Megastädten weltweit Armut und Wohlstand in einer Weise nebeneinander existieren wie in Mumbai. Allerdings sind die Armen hier unvergleichbar unterprivilegiert und sozial marginalisiert. Diese Menschen stellen den größten Bevölkerungsteil Mumbais und sind nahezu auf sich allein gestellt, da es kaum soziale städtische Einrichtungen gibt. Ei- ne hohe Kriminalitätsrate unter dieser Bevölkerungsgruppe ist die Folge. Vor diesem Hinter- grund untersucht der Autor in seiner Studie die städtische Armut im Kontext der sich wan- delnden Position der Arbeit in der Stadt. Im Zentrum des Interesses stehen dabei die verän- derten Beschäftigungsmuster und ihre Auswirkungen auf die Wohnsituation. Viele Erkennt- nisse basieren auf Beobachtungen und Kontakten mit Slumbewohnern und Straßenhändlern. In einem ersten Schritt wird der Aufstieg des informalen Sektors seit 1961 skizziert. Als eine der Hauptursachen dieser Entwicklung wird der Arbeiterstreik in der Textilindustrie seit 1983 dargestellt, der zu einem Einbruch des formalen Sektors führte. Es folgt eine Beschreibung der Lebensbedingungen in den Arbeiterwohnsiedlungen der Industrieviertel sowie in den Slums von Mumbai. In einem dritten Schritt werden die Aktivitäten der Nichtregierungsorga- nisationen (NGOs) in Bezug auf soziale Ungleichheit erörtert. So gelten NGOs als regelrechte 194 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 10 Entwicklungsländer, Dritte Welt

Bedrohung der Armen, da sie mit ihren Programmen vorwiegend die bürgerliche (obere) Mit- telschicht fördern und im Zuge dessen Einfluss auf Kommunalverwaltung und -politik neh- men. Somit präsentiert sich die Situation als Dominanz einer organisierten Minderheit gegen eine unorganisierte Mehrheit. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, bestehen seit 1995 staatliche Slumentwicklungsprogramme, die hier in einem vierten Schritt vorgestellt werden. In einer abschließenden Schlussbetrachtung plädiert der Verfasser für Maßnahmen zur Ent- schärfung der sozialen Polarisierung. (ICG2)

[297-L] Breisinger, Clemens; Heidhues, Franz: Regional development perspectives in Vietnam: insights from a 2002 provincial Social Ac- counting Matrix (SAM), (Discussion paper / Universität Hohenheim, Institut für Agrar- und Sozialökonomie in den Tropen und Subtropen, Forschung zur Entwicklungsökonomie und Politik, No. 02/2004), Stuttgart 2004, 28 S. (Graue Literatur; URL: http://www.uni-hohenheim.de/i490a/dps/2004/02_2004/02_2004.PDF)

INHALT: Zunehmende regionale Entwicklungsdisparitäten haben in Vietnam Pläne zur Ausdeh- nung der nationalen Comprehensive Poverty Reduction and Growth Strategies (CPRGS) auf die regionale Ebene ermutigt. Die Bergregion Son La im Norden hat klare Entwicklungsper- spektiven. Sie wurde als Standort für Vietnams größtes Staudamm- und Wasserkraftprojekt ausgewählt. Großprojekte im Infrastrukturbereich sollen zu Wirtschaftswachstum und Ar- mutsbekämpfung in der Region beitragen. Die Effekte solcher Projekte auf die Regionalwirt- schaft können mit Hilfe eines Multiplikatormodells auf der Basis einer regionalen Sozialbi- lanzmatrix (SAM) berechnet werden. Die Verfasser legen eine solche Berechnung für Son La für das Jahr 2002 vor, die Aussagen über die sozioökonomische Situation erlaubt. Mit Hilfe eines SAM-basierten Multiplikatormodells werden regionalwirtschaftliche Beziehungen un- tersucht und erste Ergebnisse zu den Nachfrageeffekten von Infrastrukturinvestitionen im lo- kalen Bausektor vorgelegt. (ICEÜbers)

[298-F] Dezuari, Edgard (Bearbeitung); Bassand, Michel, Prof.Dr. (Betreuung): Les transformations de la maison des Bédouins du Néguev. Le cas de Tel Shéva, 1968-2002

INHALT: This thesis deals with transformations in the culture of the house (shapes, ways of life, representations of the houses by their inhabitants and their participation in their design). It fo- cuses on houses built between 1972 and 2003 at Tel Shéva, the first in a series of seven planned resettlement towns developed for the Bedouin of the Negev desert (Israel). Today, half of them are living in planed towns while the other half remains on tribal sites, in more than one hundred unrecognised villages. The Bedouins (130000 inhabitants) of the Negev be- gan to settle in the first part of the 20th century. Throughout its second part they underwent profound transformations, including urbanisation. In the 1960s, the State initiated a policy of Bedouin new towns in order to curb the development of the Bedouin shanty-villages, which were growing on the outskirts of Beer Shéva, the capital of the Israel's Southern district. In those Bedouin new towns, the inhabitants are free to build a family home on a 1000 m2 plot, as long as they respect neighbourhood regulations. They receive the land as freehold and the infrastructure is state subsidised. The architectural autonomy granted to the inhabitants of Tel Shéva is designed to allow them to build according to their specific needs. The research use the changes in house conception to illustrate the cultural transformations undergone by the soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 195 10 Entwicklungsländer, Dritte Welt

Bedouin. This thesis creates a house typology from the points of view of morphology, way of life, representations and inhabitant participation in design. We have defined four types: the "tent", the "standard house", the "catalogue house" and the "individualised house". At this last point the individual house reflects the emergence of an individualised consciousness of one's identity revealing profound changes in culture and society. ZEITRAUM: 1968-2002 GEO- GRAPHISCHER RAUM: Tel Shéva, Néguev, Israel METHODE: La plupart des recherches sur l'habitation sont relativement cloisonnées, privilégiant soit les aspects sociaux soit les aspects morphologiques ou psychologiques de l'habitation. Pris indépendamment des autres, un aspect à lui seul est loin d'expliquer la réalité de l'habita- tion. Selon Dépaule (1995), celle-ci implique au moins quatre domaines: sa matérialité, son usage, sa production et ses représentations; ces traits sont des "palier de profondeur" de la ré- alité sociale. Gurvitch (1958) en reconnaît neuf, nous en avons retenu quatre: la morphologie; les pratiques sociales et les représentations, auxquels nous ajoutons la genèse de la forme. La morphologie est constituée de tout ce qui est directement observable: l'agencement, les faça- des, l'implantation, l'ameublement et l'équipement de la maison. Les pratiques sociales sont moins simplement observables que la morphologie et concernent notamment: le cérémonial de l'hospitalité, le partage des espaces selon les genres, les seuils de l'intimité, individuelle, familiale, dans la maison, les rapports de proximité dans l'espace (les distances entre utilisa- teurs, et leur positionnement dans les déroulements des activités), les rapports entre enfants et parents, la fermeture/ l'ouverture de la maison sur la vie publique, la spécificité des fonctions dévolues aux espaces du jardin, au niveau du quartier, les rapports entre habitants,les compor- tements de voisinage. Les représentations comportent le niveau des images, des oeuvres, des projets, des intentions, des motivations, de l'imaginaire, des pensées. L'habitant, en fonction de l'écart entre ses représentations et la maison qu'il a réalisée, élabore une image positive ou négative de cette dernière, qu'il peut éventuellement éprouver le besoin de transformer pour rejoindre ses aspirations. La genèse de la forme renseigne sur la culture architecturale des ha- bitants et des concepteurs, le type de dialogue qui s'est instauré entre eux et la part créative de chacun et les raisons qui ont produit la maison. Dans notre cas, l'analyse du dialogue entre ar- chitectes et concepteurs offre un éclairage sur l'évolution du dialogue entre habitants bédouins et spécialistes au fur et à mesure de l'adoption par les Bédouins du sens moderne de la mai- son. La méthode examine successivement: la morphologie des maisons; les manières d'habi- ter; les représentations relatives à la maison et la production des maisons. L'analyse morpho- logique s'appuie à la fois sur des données quantitatives et sur des données qualitatives. Les premières sont obtenues par l'analyse systématique d'un échantillon de maisons représentatif de la réalité construite (N=300). Les secondes sont issues de relevés de maisons représentatifs des types dominants qui ont émergé de l'analyse quantitative et d'interviews des concepteurs et habitants. Les données quantitatives ont été tirées des permis de construire archivés par l'administration. Les cents premiers plans ont été examiné un à un pour déceler l'origine de l'architecture des premières maisons planifiées des Bédouins. Les concepteurs des plans ont été identifiés sur les permis de construire et ont été interviewés. Ils ont expliqué la morpholo- gie, les méthodes de conception, les demandes des usager et leur implication dans la concep- tion du plan. Plus d'une dizaine de concepteurs qui ont eu un rôle central dans l'évolution de l'architecture bédouine ont été rencontrés. L'étude des pratiques sociales tire parti des obser- vations morphologiques et les complète par plusieurs méthodes d'analyse qualitatives qui sont l'observation participante, l'interview des habitants et le relevé des intérieurs. Les habitants in- terviewés (N=35) représentent un échantillon de la population de Tel Shéva (générations, li- gnages, modes de vie. 196 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 10 Entwicklungsländer, Dritte Welt

VERÖFFENTLICHUNGEN: Dezuari, E.: Les transformations de la maison des Bédouins du Néguev. le cas de Tel Shéva, 1968-2002. Thèse 2864. Lausanne: EPFL 2003. Thèse en ligne: http://library.epfl.ch/theses/?display=detail&nr=2864 . ART: Dissertation BEGINN: 2000-07 ENDE: 2003-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Ecole Polytechnique Féderale de Lausanne -EPFL-, Faculté Environnement Naturel, Architectural et Construit -ENAC-, Institut du développement territorial -INTER- Laboratoire de Sociologie Urbaine -LaSUR- (Bâtiment Polyvalent, 1015 Lausanne, Schweiz)

[299-L] Dittrich, Christoph: Bangalore - Globalisierung und Überlebenssicherung in Indiens Hightech-Kapitale, (Studien zur Geographischen Entwicklungsforschung, Bd. 25), Saarbrücken: Verl. f. Entwicklungspolitik Saarbrücken 2004, XIV, 451 S., ISBN: 3-88156-774-7 (Standort: SB Berlin(1/1a)-1A531889)

INHALT: Ziel der Untersuchung ist es, am Beispiel Bangalore die spezifischen Folgewirkungen von Globalisierung auf die metropolitane Raumentwicklung und das soziale Handeln exis- tenzgefährdeter Bevölkerungsgruppen empirisch verständlich zu machen und in einen kon- zeptionell-theoretischen Deutungshorizont einzubetten. Dabei orientiert sich die Untersu- chung an Konzepten der New Urban Studies. Der Leitfaden der Untersuchung verläuft vom Strukturellen zum Konkreten, vom Globalen zum Lokalen. Der Verfasser beschäftigt sich zu- nächst mit dem Zusammenhang zwischen Globalisierung und Urbanisierung. Im Folgenden werden gängige entwicklungstheoretische Konzepte daraufhin befragt, in wie weit sie geeig- net sind, das komplexe Verhältnis von Globalisierung, lokaler Reorganisation und den Re- produktionsmöglichkeiten und -fähigkeiten existenzgefährdeter urbaner Bevölkerungsgrup- pen zu erklären. Vor diesem Hintergrund wird die Rolle Indiens im Globalisierungskontext untersucht, wobei Auswirkungen der Liberalisierung und Weltmarktöffnung auf gesellschaft- liche Strukturen, Dimensionen menschlicher Entwicklung, räumliche Disparitäten und das in- dischen Ständesystem analysiert werden. Dies wird sodann für das Fallbeispiel Bangalore, die 'Electronics Capital of India', konkretisiert. Die konkreten Auswirkungen der veränderten Rahmenbedingungen auf die Lebensverhältnisse urbaner Randgruppen werden herausgearbei- tet. Die Untersuchung schließt mit einer zusammenfassenden Bewertung der wichtigsten Er- gebnisse. (ICE2)

[300-L] Glasze, Georg: Die fragmentierte Stadt: Ursachen und Folgen bewachter Wohnkomplexe im Libanon, (Stadtforschung aktuell, Bd. 89), Opladen: Leske u. Budrich 2003, 294 S., ISBN: 3-8100-3769-9 (Standort: UuStB Köln(38)-28A4322)

INHALT: "Die Ausbreitung privat verwalteter und bewachter Wohnkomplexe in vielen Ländern der Welt hat eine neue Debatte über die Zusammenhänge zwischen Städtebau und Gesell- schaft ausgelöst. Sie ist geprägt von der Sorge, dass die Abschottung einiger Bevölkerungs- gruppen das gesellschaftliche Zusammenleben gefährde. Das Beispiel Libanon in der vorlie- genden Fallstudie zeigt, dass diese Sorge durchaus berechtigt ist. Allerdings erweist sich we- niger die physische Separation durch Mauern und Zäune als vielmehr die organisatorische Separation, d.h. die Fragmentierung der politisch-territorialen Organisation, als problema- tisch. Die Diskussion über die Ursachen der Verbreitung bewachter Wohnkomplexe wurde soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 197 10 Entwicklungsländer, Dritte Welt

lange Zeit von eher essayistischen Publikationen dominiert, die von Beobachtungen in den USA auf globale Trends der Stadtentwicklung schlossen. Der Autor (Sozial- und Wirt- schaftsgeograph) zeigt, dass die Entstehung bewachter Wohnkomplexe mit solchen universa- len Ansätzen nicht hinreichend erklärt werden kann. Auf der Basis umfangreicher empiri- scher Arbeiten im Libanon rekonstruiert er für zwei spezifische historische (und geographi- sche) Konstellationen die Governance-Muster, in denen bewachte Wohn-komplexe sowohl für die Akteure der Nachfrage- als auch der Angebotsseite zu einer sinnvollen Option wur- den. Die Analyse der Leitbilder und sozialen Institutionen von Stadtentwicklung liefert Erklä- rungsansätze für die Frage, warum in bestimmten Regionen der Welt ein Boom bewachter Wohnkomplexe zu beobachten ist - in anderen jedoch (zumindest bislang) nicht - und liefert damit Hinweise, wie der Verbreitung bewachter Wohnkomplexe begegnet werden kann." (Autorenreferat)

[301-F] Herbers, Hiltrud, Dr. (Bearbeitung): Geplante und ungeplante Transformationen in Tadschikistan. Der Einfluss sozialer Akteure auf die Umstrukturierung des Agrarsektors

INHALT: Analyse der sozialen Akteure und Sozialstrukturen im Transformationsprozess in Ta- dschikistan am Beispiel des Agrarsektors. GEOGRAPHISCHER RAUM: Tadschikistan METHODE: Handlungstheorie; Machtausübung. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATEN- GEWINNUNG: Aktenanalyse, offen (statistische Ämter, NGOs, Bibliotheken). Beobachtung, teilnehmend (während des gesamten Aufenthaltes im Gelände). Qualitatives Interview (Stichprobe: größer als 50; Experten des Agrarsektors, Politiker u.a.). Standardisierte Befra- gung, face to face (Stichprobe: ca. 30; Privatlandwirte; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. VERÖFFENTLICHUNGEN: Herbers, H.: Transformation im tadschikischen Pamir: vom Prole- tariat zum Bauerntum. in: Geographische Rundschau, 53, 2001, 12.+++Herbers, H.: Trans- formation in the Tajik Pamirs: Gornyi-Badakhohan - an example of successful restructuring? in: Central Asian Survey, 20, 2001, 3.+++Herbers, H.: Ernährungs- und Existenzsicherung im Hochgebirge: der Haushalt und seine livelihood strategies - mit Beispielen aus Innerasien. in: Petermanns Geographische Mitteilungen, 146, 2002, 4, S. 78-87.+++Herbers, H.: "The win- ner takes it all": Ressourcenpoker und Armut in Zentralasien. in: geographie heute, 23, 2002, 204, S. 25-29.+++Herbers, H.: Die postsowjetische Neuordnung der Landnutzung im Pamir: beeindruckender Erfolg mit kaum lösbaren Defiziten. in: Breckle, S.-W. (Hrsg.): Natur und Landnutzung im Pamir. Wie sind Erhalt der Biodiversität, Naturschutz und nachhaltige Land- nutzung im Pamirgebirge in Einklang zu bringen? Bielefelder Ökologische Beiträge, 18. Bie- lefeld 2003, S. 88-97.+++Herbers, H.: Bergflucht aus dem tadschikischen Pamir: die Trans- formation der Gebirgs-Umland-Beziehungen. in: Gamerith, W. et al. (Hrsg.): Alpenwelt - Gebirgswelten. Inseln, Brücken, Grenzen. 54. Deutscher Geographentag, Bern 2003, Ta- gungsbericht und wissenschaftliche Abhandlungen. Heidelberg, Bern 2004, S. 199-207. AR- BEITSPAPIERE: Herbers, H.: Geplante und ungeplante Transformationen in Tadschikistan. Der Einfluss sozialer Akteure auf die Umstrukturierung des Agrarsektors. Vorstellung des Forschungsprojektes. 2 S. Download unter: http://www.geographie.uni-erlangen.de/hher- bers/tad.pdf . ART: gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft INSTITUTION: Universität Erlangen-Nürnberg, Naturwissenschaftliche Fakultät 03, Institut für Geographie (Kochstr. 4,4, 91054 Erlangen) 198 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 10 Entwicklungsländer, Dritte Welt

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 09131-85-22009, e-mail: [email protected])

[302-F] Jacobi, Petra (Bearbeitung); Hoffmann, Volker, Prof.Dr. (Betreuung): Städte ernähren sich selbst - Erfahrungen mit der Förderung von städtischer Landwirt- schaft in Dar es Salaam, Tanzania

INHALT: Growing population and increasing urbanisation is one of the biggest challenges in the next decades. The cities in Sub-Saharan Africa are growing with an exceptional rate of 5% annually, by the year 2020 half of the population in this region will be urban. The creation of "sustainable cities" and the identification of ways to provide food, shelter and basic services to the city residents is a challenge to many city authorities throughout the world. The phe- nomenon that a growing number of urban dwellers are engaging in agricultural activities in urban and peri-urban areas, especially in less developed countries has been witnessed all over the world. There is increasing awareness among stakeholders to acknowledge urban and peri- urban production as a valid survival strategy by many urban dwellers. Dar es Salaam, the big- gest urban centre in Tanzania, is a city were vivid urban agriculture activities do exist. Sup- port measures have started in different fields (policy support to town planners, upgrading ex- tension activities, community development initiatives) during the last years, but not yet com- bined to a comprehensive strategy. The research intends to contribute to these efforts by documenting, assessing and to putting together experiences in the case of Dar es Salaam. The study will give an overview on the state of the art discussion on urban agriculture in science and development, describe and analyse the prevailing urban farming systems in Dar es Sa- laam, assess different intervention strategies, with a focus on urban extension and finally draw general conclusions for the promotion of urban agriculture in the cities of developing countries. The following working hypothesis are of importance: a) Urban food production is of importance for the city as well as the individual households in many cities, also in Dar es Salaam. b) Various social groups get involved in different types of urban agriculture activities and consider it a valid survival strategy and/or income opportunity. c) Promotion of urban ag- riculture can be one strategy for the sustainable development of cities. d) Urban farmers de- mand support, including extension services, and specific frameconditions. d) Extension ser- vices need to be adopted to urban conditions to suit urban farmers. e) A mix of support meas- ures is necessary to effectively promote urban agriculture. ZEITRAUM: (1997) 1999-2002 GEOGRAPHISCHER RAUM: Dar es Salaam, Tanzania METHODE: The research will draw from the field experiences and linkages of the Urban Vege- table Promotion Project, Tanzanis, in promoting urban agriculture in Dar es Salaam (Ministry of Agriculture and Co-operatives/ German Technical Co-Operation). Discussions with rele- vant stakeholders an various levels, extension personnel and farmer groups haue to comple- ment the assessment of the situation as well as the acceptance and suitability of the promotion strategies. Elements of Farming Systems Research and Participatory Appraisal methods can be relevant for the research. DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Gruppendis- kussion; Qualitatives Interview. VERÖFFENTLICHUNGEN: Jacobi, P.; Amend, J.: Gemüsebau in Dar es Salaam - bedeutende Einkommensquelle nicht nur für die Armen. in: Entwicklung und ländlicher Raum, Vol. 30, 1996, No. 6, pp. 12-14.+++Dies.: Vegetable farming in Dar es Salaam: an important source of income, and not only for the poor. in: Agriculture and rural development, Vol. 4, 1997, No. 2, pp. 52-54.+++Jacobi, P.; Amend, J.; Kiango, S.: Farming in the city, vegetable production in Tanzanias. in: gate 1999, No. 2, pp. 14-19.+++Dies.: Urban agriculture in Dar es Salaam: soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 199 10 Entwicklungsländer, Dritte Welt

providing for an indispensable part of the diet. in: DSE (Hrsg.): Growing cities, growing food. 2000, pp. 257-283.+++Jacobi, P.; Drescher, A.W.; Amend, J.: Justification, assessment and planning guidelines for urban agriculture in sustainable city development. Paper pre- sented in an international symposium an urban agriculture and horticulture - the linkage with urban planning. Symposium organised by TRIALOG, Humboldt University Berlin and HABITAT. Berlin 2000, 14 p.+++Dies.: Urban food security urban agriculture, a response to crisis? in: Urban Agriculture Magazine, Vol. 1, 2000, No. 1, pp. 8-10. ARBEITSPAPIERE: Jacobi, P.: Economy of amaranthus spp. (Mchicha) growing on open spaces in Dar es Salaam. Urban Vegetable Promotion Project. Dar es Salaam, Tanzania. 1996, pp. 10.+++Dies.: Impor- tance of vegetable production systems in Dar es Salaam. Urban Vegetable Promotion Project. Dar es Salaam, Tanzania. 1997, pp. 5.+++Dies.: Food production as an survival strategy for urban households: State of knowledge and state of research in Tanzania. Paper presented on a regional workshop on "Urban food production, urban household constraints and kin-based links between rural and urban households" held in Nairobi, in May 1998. 1998, pp. 8. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 1999-08 ENDE: 2002-12 AUFTRAGGEBER: keine An- gabe FINANZIERER: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit -GTZ- GmbH INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Sozialwissen- schaften des Agrarbereichs FG Landwirtschaftliche Kommunikations- und Beratungslehre (70593 Stuttgart) KONTAKT: Bearbeiterin (Urban Vegetable Promotion Project, P.O. Box 31311, Dar es Salaam, Tanzania)

[303-L] Kariuki, Samuel: Contested terrain: the politics of land reform policy in post-independent Kenya and post- apartheid South Africa, in: Journal für Entwicklungspolitik, Vol. 19/2003, No. 1, S. 40-54

INHALT: "Dieser Beitrag hat die Dynamik der Landreformpolitik in Südafrika und Kenia zum Thema. Landreform wird als politischer und wirtschaftlicher Prozess betrachtet, der eine nachhaltige Wandlung zur Demokratie zum Ziel hat. Jedoch, so wird argumentiert, haben be- stimmte Schlüsselfaktoren wie nationale und globale kapitalistische Interessen sowie das Ringen um politische Stabilität, Nation-Building und Versöhnung dazu beigetragen, eine his- torisch begründete radikale und weitreichende Landreform im post-kolonialen Kenia und post-Apartheid-Südafrika zu verhindern. Es wird argumentiert, dass die Landreformpolitik in beiden Ländern von Eliten und einem top-down Ansatz geprägt war und dass die partizipati- ven Ansätze lediglich als Strategien der Legitimierung dienten. Die vergleichende Diskussion in diesem Artikel versucht, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu lokalisieren, die den Landreformprozess in diesen beiden Ländern prägen." (Autorenreferat)

[304-F] Lehmann-Horn, Valerie, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Hoffmann, Volker, Prof.Dr.; Ziche, Joachim, Prof.Dr.; Gerster-Bentaya, Maria, Dr. (Betreuung): Mensch und Natur in Mauretanien. Zum Verhältnis ehemaliger Nomaden zur Natur und zu deren Schutz

INHALT: Ziel der Arbeit: Der Bereich Umwelterziehung gehört zu meinem Tätigkeitsfeld als Mitarbeiterin des Ressourcenschutzprojektes GIRNEM (Gestion Intégrée des Ressources Na- turelles de l'Est Mauritanien). Während der Arbeit an Feuchtgebieten Ostmauretaniens hat die 200 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 10 Entwicklungsländer, Dritte Welt

Autorin die dortige Natur und die antropogenen Gefahren durch die Nutzung kennen gelernt. Eine Sensibilisierungskampagne ist Teil des Projektprogramms. Zur Entwicklung dieser Kampagne wäre es aber wichtig, das Verhältnis der Zielgruppe zur Natur zu kennen. Nur so kann ein geeigneter Ansatz gefunden werden. 2. Hintergrundinformationen: 2.1 Eigene Beo- bachtungen Die Reaktionen auf die Tier- und Pflanzenwelt sind ambivalent. Natur scheint zum einen als etwas Bedrohliches empfunden zu werden: zahlreich sind die Geschichten, die sich um die zum Teil schon ausgestorbenen wilden Tiere ranken, aber auch Begegnungen mit Skorpionen, Schlangen, Krokodilen und Insekten werden eher als gefährlich eingestuft. Zu- dem ist auch die unbelebte Natur eher hart zu den Menschen: Hitze, Staub, Sandstürme, ab- gebrochene Dornen, wasser- und vegetationslose Weiten. Auch die Verfügbarkeit von Nah- rung ist dadurch nach wie vor eingeschränkt. Noch immer decken die traditionell verfügbaren Nahrungsmittel wie Milch, Fleisch und Hirse den Großteil des Energiebedarfes, Gemüse und Früchte sind meist teure Importgüter. Andererseits ist die Liebe zum eigenen Land, die sog. "Badiya", ein Bestandteil der maurischen Kultur. Schließlich kann auch der Einfluss der Staatsreligion Islam eine Rolle spielen. Dem Muslim ist nämlich unter anderem auch der Umgang mit der Natur in vielen religiösen Textstellen vorgegeben. 2.2 Arbeitsbereich des GTZ-Projektes Oberziel: Der Lebensstandard der ländlichen Bevölkerung Ost-Mauretaniens ist unter Aufrechterhaltung der natürlichen Produktionsgrundlagen zu verbessern. Projektziel: Die Bevölkerung Ostmauretaniens nutzt das mit Hilfe von GIRNEM erarbeitete neue Geset- zeswerk (Code Pastoral) für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Weidezonen und verbessert durch organisatorische und investive Maßnahmen ihre Erwerbsgrundlagen. Das Projekt strebt an, unter Zuhilfenahme der neuen Weideordnung (Code Pastoral), einvernehmliche Regelun- gen zur Nutzung und Erhaltung der für die Mobilität der Viehhaltung und für die Biodiversi- tät strategischen Gebiete zu erzielen. 3. Forschungsplan: 3.1 Methoden: Beschaffung von Li- teratur unter anderem in Nouakchott und Dakar; Recherche nach staatlicher Aktivität im Be- reich Umweltschutz in der Politik und dem Schulsystem: Analyse von Schulbüchern und Par- teiprogrammen und Kampagnen, Befragung von Verantwortlichen; Analyse der legislativen Voraussetzungen; Interviews mit Imams zur Stellung der Religion in Bezug auf die Natur; Sammlung von Naturfabeln und Poesie und deren Analyse; Standardisierte Umfrage zur Be- deutung der Natur für die Menschen, Vorlieben und Abneigungen, Einschätzung der Naturge- fährdung und Motivation sie zu schützen, bei vier Gruppen: Hauptstadtbewohner, Provinz- hauptstadtbewohner, Halbnomaden, Nomaden; Nutzung von Arbeitsreisen zu Diskussionen mit der Bevölkerung; Einbeziehen von Reaktionen auf die Biodiversitätskampagne und ande- ren Beobachtungen, Evaluation der Kampagne. 3.2 Bedeutung der Arbeit und Perspektiven: Die Gefährdung der Umwelt ist auch in Entwicklungsländern und besonders in der Sahelzone ein wichtiges Thema. Die Menschen sind sich der Degradierung ihrer Natur durch die Tro- ckenheit der siebziger und achtziger Jahre sehr bewusst und auch der daraus resultierenden Veränderungen ihrer Lebensgewohnheiten. 3.3 Vorläufige Ergebnisse: a) Analyse der maure- tanischen Politik; b) Analyse des mauretanischen Schulsystems; c) Islam und Natur; d) Lite- raturanalyse; e) Biodiversitätskampagne; f) Umfrage - die Umfrage erfasste zunächst persön- liche Daten der Befragten und ging danach vor allem ein auf Umwelteinstellungen, Umwelt- wissen, Umweltbewusstsein, und Wissenserwerb. Schließlich gingen die Fragen auf Wertvor- stellungen ein und Naturliteratur. GEOGRAPHISCHER RAUM: Mauretanien METHODE: Um der Komplexität des Themas gerecht zu werden, werden alle erdenklichen An- haltspunkte berücksichtigt. In der Politik, dem Schulsystem, dem Islam und eigenen Beo- bachtungen durch die Projekttätigkeit und speziell der Biodiversitätskampagne wurden Mög- lichkeiten gesehen, dem mauretanischen Mensch-Natur-Verhältnis auf die Spur zu kommen. Dies geschah mit Hilfe von Textanalysen der Parteiprogrammen, der Schulbücher, der Lehr- soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 201 10 Entwicklungsländer, Dritte Welt

pläne, des Korans und der Hadith und verschiedenen Expertengesprächen auf den genannten Gebieten. Die Grundlage der Forschungsarbeit stellt allerdings die Umfrage mit 73 Fragestel- lungen an 101 Teilnehmern dar. Deren Ergebnisse werden mit den Ergebnissen der anderen Methoden verglichen. DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stich- probe: 101; Bevölkerung Mauretaniens, 73 Fragen; Auswahlverfahren: Zufall). Inhaltsanaly- se, offen (Analyse von Schulbüchern, Lehrplänen, Parteiprogrammen, Fabeln, Sprichwörtern, Koran, Hadith). Beobachtung, teilnehmend (Biodiversitätskampagne in Ostmauretanien). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts. ART: Dissertation BEGINN: 2003-07 ENDE: 2005-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Sozialwissen- schaften des Agrarbereichs FG Landwirtschaftliche Kommunikations- und Beratungslehre (70593 Stuttgart) KONTAKT: Hoffmann, Volker (Prof.Dr. Tel. 0711-4592646, e-mail: [email protected])

[305-L] MacLennan, Carol: The mark of sugar: Hawai'i's eco-industrial heritage, in: Historical Social Research : the offi- cial journal of Quantum and Interquant ; an international journal for the application of formal methods to history, Vol. 29/2004, No. 3 = No. 109, S. 37-62 (Standort: UuStB Köln(38)-XG0 5183; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Hawaiis öko-industrielles Erbe besteht in einer Landschaft, die beständig von der Zu- ckerrohrproduktion verändert wurde. Seit 1850 setzten amerikanische und europäische Kapi- talisten in großem Maßstab die technologischen Errungenschaften des 19. Jahrhunderts ein, nutzten die Boden- und Wasserpolitik der Regierung von Hawaii und setzten einen ökologi- schen Wandel in Gang, der die industrielle Kontrolle über die Ökosysteme außerhalb des Zu- ckerrohranbaus verstärkte. Gegenstand des Beitrags sind die Austauschbeziehungen zwischen Natur und Industrie, die um 1920 in einer industriellen Zuckerökologie kulminierten, die Landschaften, Politik und Sozialleben auf Hawaii dominierte. (ICEÜbers)

[306-L] Müth, Matthias: Verkehrspolitik in Metropolen Südostasiens: politische Entscheidungsprozesse im Span- nungsfeld gesellschaftlicher Interessen: der Personennahverkehr in Singapur und Bangkok, Hamburg: Abera Verl. 2003, VI, 670 S., ISBN: 3-934376-56-8 (Standort: UB Passau(739)- RR50986M948)

INHALT: "Urbaner Verkehr ist primär - so die These dieser Publikation - ein politisches Problem und nur sekundär eine technische Frage. In der Fachliteratur dominieren jedoch technische und volkswirtschaftliche Gesichtspunkte die verkehrspolitischen Debatten. Der semi- autoritäre Stadtstaat Singapur und das inzwischen pluralistisch-demokratische Bangkok un- terscheiden sich sowohl durch ihre politischen Systeme und Kulturen als auch durch ihre Verkehrssysteme und Verkehrspolitiken. Dieses Buch zeichnet die historische Entwicklung der Verkehrssysteme und Planungstraditionen in beiden Städten detailliert und materialreich nach und untersucht die Strukturen und Aktivitäten sowohl der staatlichen als auch der nicht- staatlichen Akteure, durch die sie ihre Interessen durchzusetzen versuchen. Anhand einer Reihe von Fallbeispielen wird der tatsächliche Ablauf von Entscheidungsprozessen in Singa- 202 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 10 Entwicklungsländer, Dritte Welt

pur und Bangkok anschaulich analysiert. Dadurch lassen sich praxisrelevante Aussagen über das Funktionieren und die Leistungsfähigkeit der politischen Systeme ableiten, die für ein tie- feres Verständnis der Demokratie in Singapur und Thailand notwendig sind." (Autorenrefe- rat)

[307-L] Paasch, Armin: Marktgestützte Landreformen: eine Zwischenbilanz aus menschenrechtlicher Perspektive, in: Journal für Entwicklungspolitik, Vol. 19/2003, No. 1, S. 22-39

INHALT: "Die einflussreichste Initiative zur Förderung von Landreformen geht seit Mitte der 90er Jahre von der Weltbank aus. Anders als 'klassische' Landreformen verzichtet das markt- gestützte Landreformmodell auf die Enteignung von Großgrundbesitz und setzt auf das nach- frageorientierte Prinzip des 'willing buyer - willing seller'. Auf der Grundlage empirischer Analysen bisheriger Projekte in Brasilien, Kolumbien und Südafrika zeigt der vorliegende Artikel auf, dass marktgestützte Landreformen hinter den Erwartungen der Weltbank weit zu- rückgeblieben sind. Dies betrifft sowohl den Umfang der transferierten Ländereien als auch die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der begünstigten Betriebe. Insbesondere die Verdrängung staatlich gelenkter Landreformen durch eine ausschließliche Förderung marktgestützter Land- reformen seitens der Weltbank stellt eine Verletzung des im UN-Sozialpakt verankerten Men- schenrechts auf Nahrung dar. Für dessen Umsetzung ist die rechtsstaatlich geregelte Enteig- nung von Großgrundbesitz, der seine soziale Funktion nicht erfüllt, nämlich ein grundlegen- des Instrument." (Autorenreferat)

[308-L] Palmer, Robin: Struggling to secure and defend the land rights of the poor in Africa, in: Journal für Entwick- lungspolitik, Vol. 19/2003, No. 1, S. 6-21

INHALT: "Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Ringen von NGOs aus dem Norden und Süden die Landrechte der armen Bevölkerungsteile in Afrika zu sichern und zu verteidigen. In einer kurzen Einleitung wird auf die Auswirkungen der Liberalisierung von Land in Afrika ebenso eingegangen wie auf den weiteren Kontext von Landreform und die Rolle der Geber. In wei- terer Folge werden anhand der Fallstudien , Mosambik und Südafrika die Gründe für die Erfolge und Misserfolge des Kampfs um Landrechte für die Armen in diesen Ländern diskutiert. Im Schlussteil fokussiert der Artikel auf das Thema der Umverteilung von Land im Südlichen Afrika." (Autorenreferat)

[309-L] Paul, Jürgen: Max Weber und die 'Islamische Stadt', in: Hartmut Lehmann, Jean Martin Quedraogo (Hrsg.): Max Webers Religionssoziologie in interkultureller Perspektive, Göttingen: Vandenhoeck & Rup- recht, 2003, S. 109-138, ISBN: 3-525-35192-5 (Standort: UuStB Köln(38)-30A4837)

INHALT: Der Beitrag befasst sich am Beispiel der Islamgeschichte, genauer gesagt der islami- schen Stadt, mit der Frage, welche Aussagekraft Webers Betrachtungsweisen und Analysen der großen religiösen Traditionen noch heute besitzen und inwiefern Webers Werk heute noch einsetzbare Hilfsmittel für das jeweilige Fach bietet. Veranschaulicht wird dies anhand soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 203 10 Entwicklungsländer, Dritte Welt

der bei Weber so entscheidenden Kategorie der Autonomie. Nach einer Darlegung methodi- scher Grundlagen geht es um die Erörterung der islamischen Stadt bei Max Weber und Wolf- gang Schluchter und um die Darstellung einiger wichtiger Linien der neueren historischen Forschung zu Städten in der islamischen Welt. Im Mittelpunkt stehen vornehmlich Überle- gungen zu sozialen und politischen Strukturen in mittelalterlichen Gesellschaften des Nahen und Mittleren Ostens und innerstädtische Verhältnisse, gesellschaftlich handelnde Gruppen, auch unterhalb der Herrschaftsebene, und Fragen der Ausübung von Herrschaft. In einer Schlussbetrachtung wird festgehalten, dass die Analyse außereuropäischer Gesellschafen über die Charakterisierung dieser Gesellschaften als defizitär (das Fehlen von Merkmalen, die ok- zidentale Städte besitzen) bei Weber eher hinderlich als förderlich ist. Im Fall der islamischen Stadt sind daher in Bezug auf Webers Analysen mehrere Einwände zu machen, die abschlie- ßend diskutiert werden. (ICH)

[310-F] Probst, Kirsten (Bearbeitung); Hoffmann, Volker, Prof.Dr. (Betreuung): Participatory monitoring and evaluation: a promising concept in participatory research? Lessons from two case studies in Honduras

INHALT: Ziel dieser Arbeit ist es, die Möglichkeiten und Grenzen der Anwendung von PM&E in der partizipativen Agrar- und Ressourcenmanagementforschung zu analysieren, und Erkennt- nisse über fördernde sowie hemmende Einflussfaktoren in der Umsetzung dieses Konzepts zu gewinnen. Die Ergebnisse sollen insbesondere Forschern, aber auch Gebern und Praktikern eine realistischere Einschätzung des potentiellen Nutzens von PM&E in der Forschung er- möglichen und ihnen Entscheidungshilfen bei der Planung und Gestaltung partizipativer For- schungsvorhaben bieten. Ergebnisse: In beiden Vorhaben unterschieden sich die von den lo- kalen Gruppen bevorzugten Indikatoren von den M&E Inhalten auf Projektebene: während das Hauptinteresse der Agroforstkooperative und der lokalen Agrarforschungskomitees sich auf die Verfolgung wirtschaftlicher Ziele und gruppeninterner Prozesse richtete (durchgeführ- te Aktivitäten, Buchführung, Kreditrückzahlung, etc.), konzentrierte das Projektmonitoring von AFOCO und IPCA sich auf entwicklungspolitisch relevante Wirkungen (Gender, Hu- mankapitalentwicklung, Partizipation etc.). Letzteres diente nicht nur als Informationsbasis für die Rechenschaftslegung gegenüber den Auftraggebern, sondern zugleich der Verfahrens- forschung, d.h. der Ableitung methodischer Erkenntnisse für verbesserte Förderungsansätze in der kommunalen Forstwirtschaft bzw. der lokalen Agrarforschung. Durch die Initiierung zielgruppeneigener M&E Systeme traten unterschiedliche Blickwinkel und Erfolgskriterien auf Projekt- und Zielgruppenebene deutlicher zutage. Darüber hinaus wurden die gruppenei- genen M&E Systeme von den beteiligen Akteuren beider Vorhaben im Hinblick auf einen verbesserten Informationsfluss, erhöhte Transparenz, das Erlernen neuer Managementfähig- keiten sowie die regelmäßige Dokumentation teilweise neuartiger Information positiv beur- teilt. Anhand des bisweilen schwierigen Implementierungsprozesses wurde aber auch deut- lich, dass bei dem gewählten Ansatz viele der für konventionelles Monitoring typischen Prob- leme auftraten, z.B. die Vernachlässigung von M&E angesichts anderer scheinbar dringliche- rer Aufgaben, eine unzureichende Analyse und Nutzung der Ergebnisse, Schwierigkeiten im Umgang mit prekärer Information, etc. Darüber hinaus kamen typische durch den partizipati- ven Ansatz bedingte Risiken und Schwierigkeiten hinzu, wie z.B. strategische Kommunikati- on, eine Fokussierung auf Gruppen unter Vernachlässigung der nicht organisierten Bevölke- rung, die Errichtung einer "Bühne", die von Prozessen "hinter den Kulissen" ablenkt, sowie bestehende Machtgefüge, die den Partizipationsgedanken teilweise untergraben. Wichtige 204 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 10 Entwicklungsländer, Dritte Welt

Grundlagen für ein Funktionieren von PM&E waren nicht nur ausreichende Ressourcen und geeignete soziokulturelle und institutionelle Rahmenbedingungen, sondern auch funktionie- rende lokale Organisationen, Flexibilität und Handlungsspielraum zur Korrektur der identifi- zierten Schwierigkeiten und ein gewisses Maß and Kontinuität. Unerlässlich war zudem die Wahl eines bescheidenen, gut verständlichen Ansatzes, eine explizit nutzerorientierte und si- tuationsspezifische Ausrichtung, die regelmäßige Evaluierung und Anpassung des PM&E Ansatzes selbst, und vor allem eine fachgerechte Begleitung und Moderation des PM&E Pro- zesses. GEOGRAPHISCHER RAUM: Honduras, Zentralamerika METHODE: Zur Erreichung der genannten Zielsetzung wurden basierend auf der vorhandenen Literatur zunächst die historischen und theoretischen Grundlagen der Methodendebatte in den Bereichen der partizipativen Agrarforschung sowie der Evaluationspraxis aufgearbeitet. Diese theoretisch-konzeptionellen Grundlagen dienen der Einordnung des Forschungsvorhabens und bilden den Rahmen für die Analyse der im Zeitraum von März 1999 bis September 2000 in Honduras durchgeführten Fallstudien, die jeweils einen Aktionsforschungsprozess umfas- sen: in zwei laufenden Vorhaben zur partizipativen Innovationsentwicklung wurden PM&E Systeme eingeführt bzw. weiterentwickelt, deren Umsetzungsprozess begleitet, dokumentiert und schließlich evaluiert. Das von der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und FAKT (Beratung für Management, Bildung und Technologien GmbH) entwickelte Parti- cipatory Impact Monitoring Konzept diente hierbei als Vorlage. Bei den genannten Projekten handelt es sich um 1. ein von der honduranischen Forstbehörde (AFE-COHDEFOR) durchge- führtes und der GTZ unterstütztes Projekt (AFOCO), das die Entwicklung und Verbreitung eines Modells für die Kommunale Forstwirtschaft, d.h. einer "organisatorischen Innovation" im Bereich des Ressourcenmanagements, zum Ziel hat; und 2. das von dem Kanadischen In- ternational Development Research Centre (IDRC) finanzierte und von der University of Guelph unterstütze IPCA-Projekt. IPCA fördert in Honduras den Aufbau lokaler Agrarfor- schungskomitees (Local Agricultural Research Committees, CIALs) und erprobt damit die Durchführbarkeit eines in Kolumbien entwickelten Konzeptes, das darauf abzielt, Kleinbau- ern auf Dorfebene zu organisieren und zur Anpassungsforschung zu befähigen - von der Iden- tifizierung lokal relevanter Forschungsfragen, über die Durchführung von Feldversuchen bis hin zur Verbreitung der Ergebnisse. In beiden Vorhaben wurden mit Unterstützung der Pro- jekte in den lokalen Gruppen M&E Systeme initiiert und von diesen selbstständig weiterge- führt (d.h. bei vier von IPCA unterstützten CIALs, sowie der von AFOCO geförderten Agro- forst-kooperative). Darüber hinaus wurden Veränderungen im Projektmonitoring von AFO- CO vorgenommen. Auf der Grundlage der durch verschiedene Techniken der qualitativen Sozialforschung gewonnenen Daten (Workshops mit Gruppendiskussion, halb-strukturierte Interviews, teilnehmende Beobachtung, Fragebogen, Studium von Projektdokumenten), wur- de der "Erfolg" der eingeführten Neuerungen analysiert. Dabei wurde nicht nur die Beurtei- lung des Nutzens und der Schwächen von PM&E aus der Perspektive der beteiligten Akteure berücksichtigt, sondern auch die Qualität der im Rahmen des PM&E Prozesses generierten Information, und der Einfluss auf den jeweiligen Forschungsprozess. Hemmende und för- dernde Faktoren bei der Umsetzung von PM&E wurden anhand des dokumentierten Prozess- verlaufs sowie unter Berücksichtigung des Projektzusammenhangs und soziokulturellen Kon- texts identifiziert. Aus den Ergebnissen der beiden Fallstudien und vergleichbaren publizier- ten Erfahrungen komme ich abschließend zu einer Einschätzung der Potentiale und Grenzen der Anwendung von PM&E in der partizipativen Agrar- und Ressourcenmanagementfor- schung und leite Empfehlungen für die Forschungspraxis ab. VERÖFFENTLICHUNGEN: Probst, K.: What are success factors in natural resource manage- ment research? Dissection of a complex discourse. Paper presented at the 2nd International soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 205 10 Entwicklungsländer, Dritte Welt

Seminar of the CGIAR Systemwide PRGA Program on "Assessing the Impact of Participa- tory Research and Gender Analysis", held in Quito, Ecuador, September 6-9, 1998. +++Probst, K.; Hagmann, J.; Becker, T.; Fernandez, M.: Developing a framework for partici- patory research approaches in risk prone diverse environments. in: Proceedings, Deutscher Tropentag 2000 "International Agricultural Research - A contribution to Crisis Prevention", October 11-12, 2000. Stuttgart: Univ. of Hohenheim 2000.+++Johnson, N.; Ravnborg, H.M.; Westermann, O.; Probst, K.: User participation in watershed management and research. in: Water Policy, 2001, 3, pp. 507-520.+++Probst, K.: Participatory monitoring and evaluation: a promising concept in participatory research? Lessons from two case studies in Honduras. in: Kommunikation und Beratung, 49. Weikersheim: Margraf Verl. 2002. ARBEITSPAPIERE: Zwischenberichte 1-4.+++Bericht über Interviewergebnisse: "Como la gente percibe los proyectos. Entrevistas semi-estructuradas en diferentes comunidades de los Municipios Yori- to/ Sulaco, Yoro y Yuscaran, El Paraiso, Honduras". Informe Preliminar de Trabajo. Sep- tiembre de 1999.+++Workshop-Protokolle.+++Probst, K.; Fernandez, M.: Typology of par- ticipatory approaches to innovation development in natural resource management. Unpubl. Discussion Paper 2000. ART: Dissertation; Auftragsforschung BEGINN: 1998-07 ENDE: 2001-12 AUFTRAGGEBER: CIAT Internat. Centre f. Tropical Agriculture, Cali, Kolumbien FINANZIERER: Auftragge- ber INSTITUTION: Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Sozialwissen- schaften des Agrarbereichs FG Landwirtschaftliche Kommunikations- und Beratungslehre (70593 Stuttgart)

[311-L] Zhang, Wang-Cheng: Die ländliche Industrialisierung in der Volksrepublik China und ihre Problematik in der Phase der "Sozialistischen Marktwirtschaft", (Uni Press Hochschulschriften, Bd. 139), Müns- ter: Lit Verl. 2003, XX, 377 S., ISBN: 3-8258-6990-3 (Standort: UuStB Köln(38)-13Y741)

INHALT: Gegenstand der Untersuchung sind die einzelnen ländlichen Entwicklungsstrategien der letzten 50 Jahre seit Gründung der Volksrepublik China. Im Mittelpunkt der Darstellung ste- hen Lebensbedingungen, Entwicklungsstrategien und Entwicklungsdynamik im ländlichen Raum. Zunächst wird ein Überblick über die Entwicklungsgeschichte der chinesischen Landwirtschaft gegeben. Das folgende Kapitel behandelt das traditionelle Gewerbe in China, einschließlich Hausindustrie und Handwerk, deren Relevanz für die traditionelle ländliche Ökonomie und für den Lebensunterhalt der Bauern und schließlich das Konkurrenzverhältnis dieses traditionellen Gewerbes zur modernen Industrie. Es schließt sich eine Darstellung der Entwicklung der ländlichen Industrie von 1958 bis 1978 an, die Erfolge und Misserfolge der Industrialisierung sichtbar macht. Vor diesem Hintergrund werden ländliche Industrialisie- rung und ländliche Entwicklung seit Beginn der Reformpolitik diskutiert. Im Mittelpunkt ste- hen dabei das schrittweise Scheitern der lokal integrierten Entwicklungsstrategie im Laufe der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Liberalisierung und die Abkopplung der ländlichen Industrie von der ländlichen Entwicklung. Das abschließende Kapitel analysiert den Krisen- zustand der ländlichen Entwicklung in den letzten Jahren, den der Verfasser vor allem an Einkommenssituation und Einkommensverhältnissen der Bauern deutlich macht. (ICE2)

206 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 11 Historische Arbeiten

11 Historische Arbeiten

[312-L] Balcar, Jaromír: Bayern im Bund: Bd. 5, Politik auf dem Land ; Studien zur bayerischen Provinz 1945 bis 1972, (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Bd. 56), München: Oldenbourg 2004, XII, 584 S., ISBN: 3-486-56598-2 (Standort: UB Bonn(5)-2001-7043)

INHALT: "Zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Ölkrise der siebziger Jahre lag eine Periode atemberaubender Veränderungen, die auch die agrarisch-strukturschwachen Re- gionen Westdeutschlands mit voller Wucht erfassten. Am Beispiel bayerischer Landkreise be- leuchtet diese Studie den Strukturwandel der ländlichen Gesellschaft und seine Auswirkun- gen für die 'Politik auf dem Land'. Der Autor untersucht das Sozialprofil der politischen Elite, beschreibt das Vordringen der Parteien in die agrarischen Regionen, vor allem die 'Landnah- me' der CSU und die Schwierigkeiten der SPD, im bäuerlich-kleinstädtischen Milieu Fuß zu fassen, und analysiert die politische Praxis sowie die Handlungsspielräume von Kommunal- politikern. Der Blick von unten ergänzt die Geschichte der Bundesrepublik um ein wichtiges Kapitel: Er verdeutlicht, wie sehr die ländliche Gesellschaft in der Phase des 'Wirtschafts- wunders' ökonomisch umgepflügt und dabei auch aus ihrem politischen 'Dornröschenschlaf' gerissen wurde; er zeigt aber auch, dass das Land - allen Umbrüchen zum Trotz - einen Teil seines 'Eigensinns' behalten hat." (Autorenreferat)

[313-F] Classen, Christoph, Dr. (Bearbeitung): Tradition und Fortschritt in der sozialistischen Stadt. Zur kulturellen Vermittlung mit Er- fahrung politischer Herrschaft in der DDR 1949-1989

INHALT: Gegenstand des Projekts ist die Vermittlung von Herrschaft in der DDR auf lokaler Ebene. Im Mittelpunkt steht die Frage, in welchem Maße lokale Traditionen bzw. Fort- schrittsutopien im Verlauf der vierzigjährigen SED-Herrschaft zur Stabilisierung des Regimes beigetragen haben bzw. unterminierend wirkten, und wie sich dabei der zentralistische Verfü- gungsanspruch des Systems ausgewirkt hat. Statt von einer völligen Absorption der gesell- schaftlichen Sphäre auszugehen, wird der Versuch unternommen, exemplarisch Konsens- und Dissensbereiche zur rekonstruieren. Zu erwarten sind dadurch genauere Aufschlüsse über die vielfältigen Adaptions-, Amalgamierungs- und Abstoßungsprozesse zwischen politischer Ordnung und lebensweltlichen Orientierungen, und damit auch ein Beitrag zum Verständnis der jahrzehntelangen Stabilität der DDR und ihres plötzlichen Zusammenbruchs. ZEIT- RAUM: 1949-1989 GEOGRAPHISCHER RAUM: DDR, bzw. Mühlhausen, Stalinstadt/ Ei- senhüttenstadt, Stralsund METHODE: Mikrohistorische Analyse von drei Fallbeispielen: Eines Gemeinwesens von hoher Konsistenz (Mühlhausen), einer traditionslosen Neugründung (Stalinstadt/ Eisenhüttenstadt) und der Mischform einer traditionsreichen, jedoch zugleich von Kriegszerstörungen und in- dustriellen Neuansiedlungen geprägten Stadt (Stralsund). Untersuchungsgegenstände sind un- ter anderem Stadtjubiläen, Stadtfeste, Brauchtum und Bauten als Manifestationen "präsentati- ver Symbolbildung". ART: gefördert BEGINN: 2003-02 ENDE: 2006-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 207 11 Historische Arbeiten

INSTITUTION: Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. (Am Neuen Markt 1, 14467 Pots- dam) KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0331-28991-17, e-mail: [email protected])

[314-L] Fouquet, Gerhard; Steinbrink, Matthias; Zeilinger, Gabriele (Hrsg.): Geschlechtergesellschaften, Zunft-Trinkstuben und Bruderschaften in spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Städten, (Stadt in der Geschichte, Bd. 30), (40. Arbeitstagung des Süd- westdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung "Geschlechtergesellschaften, Zunft- Trinkstuben und Bruderschaften in spätmittelalterlichen und fühneuzeitlichen Städten", 2001, Pforzheim), Sigmaringen: Thorbecke 2003, 271 S., ISBN: 3-7995-6430-6 (Standort: UB Bonn(5)- 2003-7222)

INHALT: "Der vorliegende Sammelband gründet auf der 40. Tagung des 'Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung' vom 16. bis 18. November 2001 zu Pforzheim." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Gerhard Fouquet: Trinkstuben und Bruderschaften - soziale Orte in den Städten des Spätmittelalters (9-30); Mathias Kälble: Die "Zivilisierung" des Ver- haltens. Zum Funktionswandel patrizischer Gesellschaften in Spätmittelalter und früher Neu- zeit (31-56); Christoph Heiermann: Die Gesellschaft "Zur Katz" in Konstanz (57-72); Ste- phan Selzer: Trinkstuben als Orte der Kommunikation. Das Beispiel der Artushöfe im Preu- ßenland (ca. 1350-1550) (73-98); Jörg Rogge: Geschlechtergesellschaften, Trinkstuben und Ehre. Bemerkungen zur Gruppenbildung und den Lebensordnungen in den Führungsschich- ten mittelalterlicher Städte (99-128); Sonja Dünnebeil: Umzug und Tanz als Formen der "be- wegten" Repräsentation (129-146); Katharina Simon-Muscheid: Zunft-Trinkstuben und Bru- derschaften: "Soziale Orte" und Beziehungsnetze im spätmittelalterlichen Basel (147-162); Rainer S. Elkar: Kommunikative Distanz: Überlegungen zum Verhältnis zwischen Handwerk und Obrigkeit in Süddeutschland während der frühen Neuzeit (163-180); Albrecht Cordes: Gemeindestuben und Stubengesellschaften in alemannischen Dörfern und Kleinstädten (14.- 19. Jahrhundert) (181-190); Bernd Roeck: Zunfthäuser in Zürich. Zur Struktur der frühneu- zeitlichen Öffentlichkeit (191-214); Wolfgang Schmid: Das Herrenbrünnchen in Trier - eine Ratsherrentrinkstube der frühen Neuzeit (215-254); Gerhard Fouquet: Trinkstuben und Bru- derschaften - soziale Orte in den Städten des Spätmittelalters. Zusammenfassung (255-258).

[315-L] Frank, Susanne: Die Disziplinierung der weiblichen Körper: Kanalisation und Prostitution in der Großstadt- entwicklung des 19. Jahrhunderts, in: Ulrich Bröckling, Axel T. Paul, Stefan Kaufmann (Hrsg.): Vernunft - Entwicklung - Leben : Schlüsselbegriffe der Moderne ; Festschrift für Wolfgang Eß- bach, München: Fink, 2004, S. 167-183, ISBN: 3-7705-4010-7

INHALT: Der Beitrag belegt die These, dass Stadt- und geschlechterbezogene Bilder, Mythen, Vorstellungen und Phantasien entscheidenden und nachhaltigen Einfluss auf die planerische Entwicklung der Großstädte im 19. und 20. Jahrhundert ausüben. Der Zusammenhang von Imaginations- und Sozialgeschichte, Stadtbild und planerischer Stadtentwicklung, wird an- hand der Anstrengungen und Maßnahmen zur "Stadtreinigung" veranschaulicht, wie sie im 19. Jahrhundert unternommen werden. Gezeigt wird am Beispiel von Paris, in welchem Maße stadt- und geschlechterbezogene Imaginationen das wissenschaftliche, technische, ordnungs- politische und planerische Denken und Tun entscheidend prägen und damit - bewusst und un- 208 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 11 Historische Arbeiten

bewusst - handlungsleitend werden. Als Fallstudien dienen zwei städtische Problembereiche, die als besonders gefährlich für die individuelle und öffentliche Gesundheit galten, so dass ein ordnendes und reinigendes Ein- und Durchgreifen hier besonders dringlich erschien: Ka- nalisationsbau und Prostitutionsbekämpfung - oder, ausgedrückt im Denken der Zeit: unter- und oberirdische, physische und moralische Verschmutzung. (ICA2)

[316-L] Friebertshäuser, Hans: Landleben und dörfliche Arbeitswelt in Hessen: Regionalkultur im Umbruch des 20. Jahr- hunderts, Husum: Husum 2004, 166 S., ISBN: 3-89876-090-1 (Standort: LB Detmold(51)- LTQN103)

INHALT: "Während des 20. Jahrhunderts hat ein geradezu revolutionärer Umbruch in der Regio- nalkultur stattgefunden, der die gesamte Lebens- und Arbeitswelt der Menschen und außer- dem die Situation mancher alter bäuerlicher, industrieller und handwerklicher Berufe erfasst und alle Bereiche des Lebens beeinflusst hat. An ausgewählten Beispielen aus Landwirtschaft und Handwerk und anhand von zahlreichen Fotos erläutert der Autor die neuere Entwicklung der hessischen Regionalkultur im Spannungsfeld zwischen Globalisierung und Regionalisie- rung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Beschreibung der gegenwärtigen Situation und auf Aussagen darüber, wie das Sprach- und Volksleben sich besonders seit dem Ersten Weltkrieg entwickelt hat. In Verbindung mit umfangreichem Bildmaterial ist so eine umfassende Ge- samtdarstellung der hessischen Regionalkultur des 20. Jahrhunderts entstanden." (Autorenre- ferat)

[317-L] Häußermann, Hartmut; Siebel, Walter: Schrumpfende Städte - schrumpfende Phantasie, in: Merkur : deutsche Zeitschrift für europäi- sches Denken, Jg. 58/2004, H. 8 = H. 664, S. 682-692 (Standort: UuStB Köln(38)-AP4481; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Vor dem Hintergrund eines absehbaren einschneidenden demographischen Rückgangs in der Bundesrepublik Deutschland erörtern die Autoren das Schrumpfen der Städte. Die Skizzierung der Folgen für die Stadt umfasst unter Hinzuziehung von Datenmaterial zur Stadtentwicklung seit dem 19. Jahrhundert sechs Dimensionen: (1) Wohnungsmarkt, (2) Stadtgestalt, (3) Segregation, (4) Infrastruktur, (5) Finanzen und (6) Urbanität. In diesem Zu- sammenhang werden auch die entsprechenden Ausrichtungen und Zielsetzungen der Rau- mordnungs- und Stadtpolitiken berücksichtigt. Derzeit, so scheint es, ist das Denken in Wachstumskategorien so verfestigt, dass jeder Rückgang, auch der Bevölkerung, als Verlust gedacht wird. Dabei beinhaltet das Schrumpfen auch Chancen hinsichtlich des größeren Platzangebotes im privaten und öffentlichen Raum. (ICG2)

[318-L] Heidenreich, Elisabeth: Fließräume: die Vernetzung von Natur, Raum und Gesellschaft seit dem 19.Jahrhundert, Frankfurt am Main: Campus Verl. 2004, 305 S., ISBN: 3-593-37502-8

INHALT: "Technische Netze stehen heute im Mittelpunkt der öffentlichen und wissenschaftli- chen Diskussion und werden unter mindestens drei Perspektiven untersucht: im Hinblick auf soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 209 11 Historische Arbeiten

die Gesellschaft, den Naturhaushalt und den Raum. Unter jeder dieser Perspektiven werden jedoch weder alle technischen Netze thematisiert noch stehen jeweils die selben im Vorder- grund der Aufmerksamkeit. Während sich die Gesellschaftsanalyse vor allem auf die neuen Informationstechnologien konzentriert und diese sogar zum Merkmal der heutigen Gesell- schaft erhebt, beschäftigt sich die Umweltforschung hauptsächlich mit den Stoff- und Ener- gieströmen in den schon traditionellen Versorgungsnetzen, und die Raumwissenschaften fo- kussieren vornehmlich die Verkehrsnetze, durch die sich die Siedlungsstrukturen einschnei- dend verändert haben. Natürlich gibt es auch Querverbindungen zwischen den einzelnen Per- spektiven. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn sich Umwelt- und Raumwissenschaften unter dem Dach der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung vereinigen oder die Sozialwis- senschaften nach den Gründen und Bedeutungen des hohen Energie- und Wasserverbrauchs fragen. Eine Zusammenschau der gesellschaftlichen, stofflichen und räumlichen Dimensionen technischer Netze steht jedoch noch aus. Diese Lücke versucht meine Untersuchung zu schließen. Mit ihr betone ich erstens, dass in allen technischen Netzen - auch denen der In- formation und Kommunikation - Naturressourcen umgesetzt werden. Zweitens hebe ich her- vor, dass die technischen Netze nicht nur bestehende Räume verändern, sondern selbst Räu- me sind. Die netzförmigen Räume müssen jedoch in den Rahmen einer umfassenderen Raumstruktur gestellt werden, die ich technische Fließräume genannt habe. Mit diesem neuen Begriff möchte ich nicht nur den Raumcharakter der großen Versorgungs-, Verkehrs-, Kom- munikations- und Informationssysteme akzentuieren, sondern auch auf deren zentrales Merkmal hinweisen: die dynamischen Fließprozesse in ihnen. Würden weder Elektrizität noch Verkehr, weder Gespräche noch Daten in ihnen fließen, wären die technischen Systeme - einschließlich ihrer Netze - sinn- und bedeutungslos. Drittens möchte ich zeigen, wie sich die stofflichen, räumlichen und sozialen Dimensionen der technischen Fließräume so dicht miteinander verflechten, dass man von einem qualitativ neuen Lebensraum, von einem neuen Habitat im ökologischen Sinn auszugehen hat. Seit dem 19. Jahrhundert und in weiter zu- nehmendem Maße leben wir nicht mehr nur in ländlichen und städtischen Räumen, sondern auch in und mit den technischen Fließräumen. In ihnen haben wir uns eingerichtet. Mit ihnen haben wir nicht nur physikalische, sondern auch kulturelle und psychische Energien mobili- siert. An ihnen hat sich ein neuer Habitus, hat sich die moderne Kultur ausgebildet. Durch sie organisieren wir den Austausch mit der Natur, die sozialen Beziehungen, den Alltag und die räumlichen Relationen, und vor allem durch sie sind die heutigen Umweltprobleme entstan- den. Doch können wir unsere großen technischen Lebensräume auch wahrnehmen? Diese Frage, die nicht nur eine umweltpolitische Relevanz hat, bildet den vierten Schwerpunkt mei- ner Untersuchung." (Textauszug)

[319-L] Holenstein, André; Ullmann, Sabine (Hrsg.): Nachbarn, Gemeindegenossen und die anderen: Minderheiten und Sondergruppen im Süd- westen des Reiches während der frühen Neuzeit, (Oberschwaben - Gechichte und Kultur, Bd. 10), Tübingen: bibliotheca academica Verl. 2004, 365 S., ISBN: 3-928471-48-1 (Standort: BSB München(12)-2004.21594)

INHALT: "Die starke Ausbildung kommunaler Strukturen auf dem Lande zählt zu den wesentli- chen Merkmalen der historisch-politischen Kultur Oberschwabens. Zugleich bot die territo- riale Kleinkammerung der Region unterschiedlichsten Randgruppen und Minderheiten der früh-neuzeitliche Ständegesellschaft die Möglichkeit einer Nischenexistenz. Die daraus fol- gende ausgeprägte Gruppenbildung innerhalb der Landgemeinden, die Tendenz zur Oligar- 210 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 11 Historische Arbeiten

chisierung sowie die von demografischen Prozessen und Marktkräften vorangetriebene Diffe- renzierung der Dorfbevölkerung stand im Mittelpunkt einer Tagung der Gesellschaft Ober- schwaben im Oktober 2001." (Tetxtauszug). Inhaltsverzeichnis: André Holenstein und Sabine Ullmann: "Landgemeinde" und "Minderheiten" in der Frühen Neuzeit. Integration und Exklu- sion als Herausforderungen an ländliche kommunale Verbände (9-29); Anke Sczesny: Die Zunft im Dorf. Handlungsfelder von Webern in ländlichen Gemeinden Ostschwabens (33- 46); Edwin Ernst Weber: Der arme Mann und der starke Bauer. Unterbäuerliche Schichten in südwestdeutschen Dörfern der Frühen Neuzeit (47-72); Christine Werkstetter: "... da ir Eewirt todts verschiede". Die Stellung von Witwen in der frühneuzeitlichen Ständegesellschaft O- berschwabens im Stadt-Land-Vergleich (73-100); Mark Häberlein: "Welsche" und "Teut- sche" in nordbadischen Gemeinden des frühen 18. Jahrhunderts (101-124); Werner Tross- bach: Offenheit und Komplexität ländlicher Gemeinden in verstädterten Landgebieten. Kommentar zu den vorigen Beiträgen (125-150); Peter Kissling: Die Eglofser Freien. Integra- tion und Ausgrenzung als Probleme korporativer Verbände mit hoher Autonomie (153-172); Philipp Dubach: Tigen und Land. Rechtliche Sondergruppen in korporativen Verbänden mit unterschiedlicher Autonomie (Hochstift Augsburg, Appenzell) (173-186); Martin Zürn: Amt- leute und Geistliche als Sondergruppen in waldburgischen Territorien (187-206); Sigrid Schmitt: Rechtliche Sondergruppen. Kommentar zu den vorigen Beiträgen (207-212); Frank Konersmann: Soziogenese und Wirtschaftspraktiken einer agrarkapitalistischen Sonderforma- tion. Mennonitische Bauernkaufleute in Offstein (1762-1855) (215-238); Dietmar Schiersner: Konfessionelle Heterogenität in Landgemeinden Oberschwabens. Formen, Folgen und funk- tionale Zusammenhänge am Beispiel der Markgrafschaft Burgau (239-254); Frauke Volk- land: Mehrheiten und Minderheiten in gemischtkonfessionellen Gemeinden des Thurgaus (255-264); Heinrich Richard Schmidt: Konfessionelle Sondergruppen, Nachbarn und Ge- meinden. Kommentar zu den vorigen Beiträgen (265-272). Michaela Schmölz-Häberlein: Täufer, Juden und ländliche Gemeinden im badischen Hochberg im 18. Jahrhundert (275- 300); Johannes Mordstein: Ein Jahr Streit um drei Klafter Holz. Der Konflikt zwischen Bür- gerschaft und Judengemeinde im schwäbischen Harburg um die Teilhabe der Juden an den Gemeinderechten 1739/40 (301-324); Reinhard Jakob: Konflikt und Stereotyp. Die Be- schwerden von Rat und Bürgerschaft in Harburg und Monheim über die jüdischen Mitbe- wohner (1671-1741) (325-356); Rolf Kießling: Die Landjuden als religiöse Sondergruppe. Kommentar zu den vorigen Beiträgen (357-363).

[320-L] Jazbinsek, Dietmar: Reiseführer durch die Moderne: hundert Jahre "Großstadt-Dokumente", in: WZB-Mit- teilungen, 2004, H. 106, S. 15-19 (Standort: UuStB Köln(38)-XA1592; Kopie über den Literatur- dienst erhältlich; URL: http://www.wz-berlin.de/publikation/pdf/wm106/15.pdf)

INHALT: "Ende 1904 erschienen in Berlin die ersten Bände der Reihe 'Großstadt-Dokumente'. Insgesamt kamen unter der Regie des Schriftstellers Hans Ostwald 50 Monographien mit mehr als 5.000 Textseiten heraus. In dem Beitrag werden die soziologischen Leitmotive der Schriftenreihe vorgestellt: Die Zuordnung fremder Menschen zu sozialen Typen, die Ermuti- gung des Stadtbewohners zum Rollenspiel, die Professionalisierung krimineller und anderer unkonventioneller Tätigkeiten, der Aufschwung der Populärkultur, die Herausbildung moder- ner Formen des Wir-Gefühls. Während die frühen Vertreter der deutschen Soziologie eine Vereinheitlichung von Lebenslagen in Klassen und Ständen unterstellten, interessierten sich soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 211 11 Historische Arbeiten

die Autoren der Großstadt-Dokumente für die Pluralisierung der Lebensstile in der urbanen Gesellschaft." (Autorenreferat)

[321-L] Malvache, Jean Luc: Bildungsexpansion und Bildungsungleichheiten in der Stadt: intraurbane Differenzierungen von Bildung am Beispiel der Stadt Recklinghausen und ihrer Stadtbezirke im Spiegel der Ergebnisse der Volkszählungen 1970 und 1987, in: Forschungsinstitut für Arbeit, Bildung und Partizipation e.V. an der Universität Bochum (Hrsg.): Jahrbuch Arbeit, Bildung, Kultur : Bd. 21/22, 2003/04, Schwerpunkt: Bildung als Bürgerrecht oder Bildung als Ware, 2004, S. 135-163 (Graue Literatur)

INHALT: Der Verfasser geht am Beispiel der Stadt Recklinghausen der Frage nach, wie sich die Bildungsexpansion seit den 1960er Jahren auf die Städte des Ruhrgebiets und ihre verschie- denen lokalen Milieus auswirkte. Verlaufsformen und Grenzen der Bildungsexpansion stellen sich wie folgt dar: (1) Die Bildungsstatistiken belegen eine eindrucksvolle allgemeine Bil- dungsexpansion in Recklinghausen zwischen 1970 und 1987. (2) Die Bildungsexpansion der 1970er und 1980er Jahre hat alle Stadtteile erfasst. Der Veränderungsverlauf ist allerdings nach Abschlusstypen differenziert und variiert stark zwischen den einzelnen Stadtbezirken. (3) Trotz der unverkennbaren Bildungsöffnung auf Stadt- und Stadtteilebene lassen die beob- achtbaren Abweichungen in den Öffnungsprofilen der Bildungsstruktur einen differenzierten Charakter der Bildungsexpansion erkennen. Die Bildungsexpansion führte zu einer Bestäti- gung der intraurbanen Bildungsungleichheiten und brachte kaum Veränderungen in der Bil- dungsrangordnung der Stadtteile untereinander. (5) Das festgestellte Bildungsgefälle zwi- schen den Stadtteilen entspricht dem Gefälle ihrer sozialen Schichtung. Der Verfasser weist abschließend darauf hin, dass die Ergebnisse der vorgestellten Untersuchung trotz ihrer zeitli- chen Verankerung in den 1970er und 1980er Jahren weiterhin aktuell sind. (ICE2)

[322-F] Mecking, Sabine, Dr. (Bearbeitung): Kommunale Neugliederung in den 1960/70er Jahren in Nordrhein-Westfalen

INHALT: Von Interesse sind besonders: Wandlungsprozesse im Bereich der Bürgerbeteiligung, kommunalen Identitäten, politische Kultur und Planung. ZEITRAUM: 1960-1980/90 GEO- GRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: keine Angaben DATENGEWINNUNG: entfällt VERÖFFENTLICHUNGEN: Mecking, Sabine: Planung und Partizipation: ein Problemaufriss zur kommunalen Neugliederung in den 1960er/ 70er Jahren. in: Calließ, Jörg (Hrsg.): Die Re- formzeit des Erfolgsmodells BRD. Die Nachgeborenen erforschen die Jahre, die ihre Eltern und Lehrer geprägt haben. Loccumer Protokolle 19/2003. Rehburg-Loccum 2004, S. 347- 354.+++Dies.: Kommunale Gebietsreform(en) in der Bundesrepublik in den 1960er und 1970er Jahren. Forschungsstand und Untersuchungsperspektiven. in: Westfälische Forschun- gen, 2004, 54, S. 415-432. ARBEITSPAPIERE: Mecking, Sabine: Kommunale Gebietsreform in der Bundesrepublik. Workshop-Bericht vom 18.01.2004. Siehe unter: http://hsozkult.ge- schichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=376 . ART: Eigenprojekt BEGINN: 2000-11 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI- NANZIERER: Institution 212 soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 11 Historische Arbeiten

INSTITUTION: Landschaftsverband Westfalen-Lippe Westfälisches Institut für Regionalge- schichte (48133 Münster) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0251-591-4659, e-mail: [email protected])

[323-L] Rowell, Jay: L'histoire sociale de l'Etat RDA vue à travers le prisme de la politique du logement, (Wor- king Paper / Centre Marc Bloch, No. 6), Berlin 2002, 29 S. (Graue Literatur; URL: http://www.cmb.hu-berlin.de/publi/pdf/prochain-Rowell20Working.pdf)

INHALT: Der Autor erörtert theoretische und methodologische Probleme einer Sozialgeschichte der DDR. Ausgehend von den unterschiedlichen Konzeptionen einer "durchherrschten Ge- sellschaft" beleuchtet er die Differenzierungsmuster von sozialen Gruppen (z.B. Industriear- beiter, sozialistische Eliten) unter den Bedingungen des SED-Regimes sowie die politisch- administrative Zuweisung und Kontrolle von Unterkünften. Er arbeitet auf dieser Grundlage die Möglichkeitsbedingungen und Erträge einer Sozialgeschichte des "peripheren" Staates heraus. (ICI)

[324-L] Schäfers, Bernhard: Stadtentwicklung als Element der bundesrepublikanischen Gesellschaftsgeschichte, in: Horst Pöttker, Thomas Meyer (Hrsg.): Kritische Empirie : Lebenschancen in den Sozialwissenschaften ; Festschrift für Rainer Geißler, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2004, S. 351-363, ISBN: 3- 531-14106-6

INHALT: Der Verfasser geht zunächst auf die Aufhebung der Autonomie der Städte und Ge- meinden 1935 und den Wiederaufbau auf Gemeindeebene nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Er gibt vor diesem Hintergrund einen Überblick über die Leitbilder der Stadtentwicklung auf der Basis einer konstant bleibenden Siedlungsstruktur in der Bundesrepublik nach 1945: (1) das Leitbild der gegliederten und aufgelockerten Stadt seit Ende der 1940er Jahre, (2) die Entwicklung des suburbanen Raumes, (3) Verdichtung, Urbanität und Öffentlichkeit als neue Leitbilder seit Ende der 1960er Jahre, auch im Kontext der Schriften von Bahrdt und Haber- mas, (4) Maßstabsvergrößerung, Sanierung und innerer Stadtumbau der 1970er Jahre. Die 1970er Jahre brachten auch die Wiederentdeckung der kulturellen Stadt. (ICE)

[325-L] Siegrist, Hannes; Schramm, Manuel (Hrsg.): Regionalisierung europäischer Konsumkulturen im 20. Jahrhundert, (Leipziger Studien zur Erforschung von regionenbezogenen Identifikationsprozessen, Bd. 9), Leipzig: Leipziger Univ.- Verl. 2003, 192 S., ISBN: 3-936522-71-5 (Standort: LB Stuttgart(24)-54/2172)

INHALT: "Der vorliegende Band konzentriert sich auf Kontinuitäten, Zyklen und Brüche in der Regionalisierungsgeschichte des 20. Jahrhunderts in der Welt der Konsumgüter und des Kon- sumierens. Er geht davon aus, dass die jüngste 'Wiederkehr des Regionalen' nicht die erste 'Wiederkehr' ist, sondern sich in eine längere Geschichte von Regionalisierungen einreiht, die im Lauf des 20. Jahrhunderts eine gewisse Eigendynamik entwickelt. Und er relativiert die in der Konsumforschung immer wieder vertretene These, dass der Aufstieg der modernen Kon- sumkultur primär durch deregionalisierende Prozesse der Nationalisierung, internationalen soFid Stadt- und Regionalforschung 2005/1 213 11 Historische Arbeiten

Standardisierung und Globalisierung geprägt und bestimmt sei. Gefragt wird nach der stabili- sierenden bzw. dynamisierenden Rolle regionaler Konsumgüter und Konsumstile in der mo- dernen europäischen Konsumkultur bzw. in den regionalen Konsumkulturen Europas. Indem das Allgemeine und das Besondere rekonstruiert wird, sollen im intertemporalen und interre- gionalen Vergleich Ähnlichkeiten und Unterschiede beschrieben und erklärt werden." (Text- auszug). Inhaltsverzeichnis: Hannes Siegrist/ Manuel Schramm: Einleitung: Die Regionalisie- rung der Konsumkultur in Europa (9-33); John K. Walton: Regions, lifestyles and consumpti- on patterns: Lancashire and the Basque country of northern Spain (35-52); Rainer Gries: Re- gionalisierende Produktkommunikation als ökonomische und kulturelle Langzeitphänomene. Zur Geschichte des 'Nordhäuser Korn' (55-74); Eva Göbel: Regionalisierung vor Gericht. Bayerisches Bier und der Streit um Herkunftsbezeichnungen (1890er bis 1920er Jahre) (75- 94); Manuel Schramm: Typisch sächsisch? Kaffee und regionale Identität in Sachsen seit dem späten 19. Jahrhundert (95-112); David Russell: Travel literature and the representation of the north of England in the twentieth century (115-127); Andreas Mai: Sommerfrische und Re- gion. Das Beispiel Erzgebirge (129-149); Jacob Vogel: Regionalisierung eines chemischen Produkts? Nationale, regionale und lokale Identifikationen des Kochsalzes in Deutschland, Österreich und Frankreich (153-170); Peter Scholliers: Cuisine, internationalism, nationalism and regionalism. The role of food in the construction of territorial sentiments (Belgium, 1830s-2000s) (171-189).

[326-F] Weißer, Ansgar (Bearbeitung); Walter, Bernd, Prof.Dr. (Betreuung): Die Innere Landesgründung von Nordrhein-Westfalen. Die Auseinandersetzungen zwischen Staat und Selbstverwaltung um den Aufbau des neuen Landes

INHALT: Auseinandersetzung zwischen Staat und Selbstverwaltung; Staats- und Verwaltungs- aufbau; Verhältnis von Staats- und Selbstverwaltung; Verteilung von Aufgaben und Kompe- tenzen; Integration der Landesteile; Einflüsse von Parteien, Verbänden, Organisationen, Ein- zelstrukturen. ZEITRAUM: 1945-1953 GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen METHODE: Landes-, politik-, verwaltungsgeschichtliche Fragestellungen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert (Auswahlverfahren: to- tal). Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Pro- jekts. ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2003-11 ENDE: 2005-10 AUFTRAGGEBER: keine An- gabe FINANZIERER: Institution; Stipendium INSTITUTION: Landschaftsverband Westfalen-Lippe Westfälisches Institut für Regionalge- schichte (48133 Münster) KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

Register 215

Hinweise zur Registerbenutzung

Sachregister Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken FORIS und SOLIS vergeben wurden.

Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.

• Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangs- läufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Ab- hängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang.

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Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.

Personenregister Aufgeführt sind • bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen; • bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter („Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.

Institutionenregister Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, För- derer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register.

Sortierung Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sor- tiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buch- stabe Z.

Nummerierung Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Litera- tur- und Forschungsnachweise.

Personenregister 217

Personenregister

A Betz, Fabian 55 Ahrens, Gerd Axel 21 Bhowmik, Sharit K. 296 Allerbeck, Klaus 211 Biesecker, Adelheid 156 Altrock, Uwe 30, 130 Biewers, Sandra 58 Ammer, Ulrich 273 Billing, Karolin 276 Andren, Daniela 221 Bishop, Kate 221 Aner, Kirsten 91 Blau, Eve 106 Angermeyer, Matthias 135 Böcker, Mone 41, 108, 150 Anliker, Rene 143 Bockmühl, Thorsten 42 Apolinarski, Ingrid 212 Bodenschatz, Harald 92, 130, 136 Armbrecht, Henrik 213 Boers, Klaus 78 Böhler, Susanne 260 B Bölitz, Dirk 32 Bahn, Christopher 214 Borchard, Klaus 280 Balcar, Jaromír 312 Borchardt, Andreas 151 Balducci, Alessandro 144 Bosch, Simone 109 Baltzer, Patrick 54 Bosswick, Wolfgang 59 Banik-Schweitzer, Renate 106 Brade, Isolde 33 Banse, Christian 145 Brandt, Hartmut 34 Bareis, Ellen 107 Brandt, Tasso 152 Bartholomäi, Reinhart 163 Braun, Gerhard 103 Bartz, Christian 21 Braun, Sabine 279 Bassand, Michel 298 Breisinger, Clemens 297 Bastenhorst, Kai-Olaf 289 Breitenfeld, Jörg 35 Bathelt, Harald 215, 231 Bremer, Stefanie 12 Bauerkämper, Arnd 274 Brodda, Yvonne 42 Bauhardt, Christine 1, 92, 216 Brondies, Marc 78 Baumann, Dorothee 55, 146 Brücker, Herbert 221 Bäumer, Marcus 260 Büchner, Christioph 230 Bauriedl, Sybille 275 Budke, Alexandra 219 Bayerl, Günter 285 Burdick, Bernhard 227 Becker, Heidede 56 Burgers, Jack 153 Becker, Ruth 93, 94 Bürkner, Hans-Joachim 184 Beckmann, Klaus J. 103, 208 Büttner, Kerstin 154 Beese, Birgit 147 Büttner, Nicolas 220 Beetz, Stephan 31, 217 Büttner, Thiess 221 Behrendt, Maria 156 Butz, Marcus 146 Bell, Günter 57 Benecke, Jens 237 C Benz, Arthur 148, 287 Caspar, Sigried 222 Berding, Ulrich 149 Classen, Christoph 313 Berg, Frank 22 Cohen, Galit 259 Berndt, Christian 218, 295 Czerny, Miroslawa 62 Bernhardt, Christoph 212 Berry, Adele 289 218 Personenregister

D Frank, Susanne 315 Dalkmann, Holger 260 Franke, Thomas 56, 159 Dangschat, Jens S. 60 Franz, Peter 21 Davy, Benjamin 12 Freitag, Elke 260 Deckl, Silvia 95 Freitag, Markus 98 Denecke, Dietrich 2 Friebertshäuser, Hans 316 Dezuari, Edgard 298 Friedrich, Klaus 50, 251 Dienel, Hans-Liudger 223 Friedrich, Rainer 225 Dispan, Jürgen 26, 264 Friedrichs, Jürgen 153 Dittmer, Stephanie 155 Friese, Marianne 156 Dittrich, Christoph 299 Friesen, Hans 112 Dittrich, Eckhard 157 Frindik, Roland 230 Domhardt, Hans-Jörg 49, 279 Fritz, Antje 110, 113 Dörfler, Thomas 96 Fromme, Jörg 225 Dörre, Klaus 147 Fürst, Dietrich 160, 161 Dörrie, Axel 110 Fürstenberg, Friedrich 4 Dosch, Axel 52 Droste, Magdalena 97 G Dünckmann, Florian 36 Gabi, Simone 204 Gabriel, Oscar W. 206 E Gacs, Vera 221 Eckardt, Frank 3 Gailing, Ludger 212 Eekhoff, Johann 189 Ganzert, Christian 227 Egner, Björn 163 Gasmus, Henrik 13 Eichhorn, Lothar 17 Geisen, Thomas 162 Eickhoff, Antje 75 Gellynck, Xavier 228 Elbert, Ralf 230 Georgakis, Nikolaos 163 Ergenzinger, Annegret 156 Gerhard, Ulrike 5 Ernst, Frank 157 Gerlach, Frank 229 Gerlings, Oliver 230 F Gerster-Bentaya, Maria 304 Fahl, Ulrich 225 Glasauer, Herbert 67, 114 Fahrenkrug, Katrin 41, 108, 150 Glasze, Georg 62, 300 Feitelson, Eran 259 Glatter, Jan 14 Felbinger, Doris 104 Glißmann, Britta 164 Feldkötter, Michael 224 Golnik, Karsten 20 Fichter-Wolf, Heidi 154 Gomm, Moritz 230 Fidrmuc, Jan 221 Götschel, Udo 165 Filler, Günther 179 Gräf, Armin 231 Finger, Axel 225 Graf, Bettina 104 Fischer, Joachim 111 Grandemange, Annick 166 Flacke, Johannes 32 Greiving, Stefan 277 Flade, Antje 284 Gries, Jürgen 63 Fleischhauer, Mark 277 Grimm, Gaby 167 Fliegner, Steffen 20 Grimm-Pretner, Dagmar 115 Flotho, Christian 61 Gringel, Bettina 116 Flüshöh, Christian 226 Gronau, Werner 260 Förster, Georg 225 Großmann, Katrin 6, 168 Fouquet, Gerhard 314 Grote Westrick, Dagmar 169 Personenregister 219

Groys, Boris 278 Hofmeister, Sabine 156 Gruner, Sabine 104 Hohl, Martina 279 Grymer, Herbert 117 Hölcker, Norbert 177 Güntner, Simon 170 Holenstein, André 319 Gürtler, Martin 171 Holz-Rau, Christian 103 Gust, Dieter 225 Hommerich, Carola 153 Hondrich, Karl-Otto 178 H Höpflinger, Francois 119 Haack, Silke 203 Hoppenstedt, Adrian 280 Haarmann, Alexander 61 Hörmann, Tina 120 Haase, Knut 128 Huber, Peter 221 Hahn, Barbara 15 Hunecke, Heike 240 Halicka, Ewa 228 Hunecke, Marcel 103 Haller, Christoph 172 Huter, Jessica 17 Hammer, Antje 103 Hüttermann, Jörg 65 Hammerich, Kurt 210 Hanebeck, Kerstin 21 I Hanesch, Walter 233 Ihlow, Jörg 172 Hanisch, Markus 234 Ingenhoven, Katrin 66 Harms, Sylvia 235 Ipsen, Detlev 67, 114 Hauri, Ernst 236 Iwer, Frank 264 Hausheer, Judith 37 Häußermann, Hartmut 7, 64, 317 J Hautau, Heiner 237 Jacobi, Petra 302 Hautzinger, Heinz 260 Jaeckel, Monika 121 Hazans, Mihail 221 Jahnke, Kerstin 172 Healey, Patsy 173 Jähnke, Petra 154 Heiden, Kirsten von der 52 Janik, Wilhelm 241 Heidenreich, Elisabeth 318 Jäschke, Gerald 230 Heidenreich, Martin 174 Jaster, Karl 179 Heidhues, Franz 297 Jazbinsek, Dietmar 320 Heine, Jens Michael 238 Jentsch, Caroline 231 Heinelt, Hubert 163, 175 Jessel, Beate 280 Heintel, Martin 176 Jobard, Fabien 68 Heitmeyer, Wilhelm 71 Jonuschat, Helga 104 Hellmer, Fritz 118 Jürjens, Brigitte 18 Hemmje, Matthias 230 Hennings, Gerd 226 K Herbers, Hiltrud 301 Kädtler, Jürgen 174 Hermes, Georg 225 Kagermeier, Andreas 260 Hesse, Markus 103, 239 Kaiser, Oliver 281 Hillebrand, Bernhard 225 Kaldun, Sabine 69 Himmelbach, Iso 281 Kallai, Ella 221 Himmelsbach, Ines 100 Kaltenbrunner, Robert 122 Hofacker, Gabriele 16 Kanwischer, Detlef 219 Hoffarth, Melanie 201 Karcher, Allen 162 Hoffmann, Adolf 97 Kariuki, Samuel 303 Hoffmann, Volker 302, 304, 310 Karl, Fred 91 Hofmann, Michael 29 Karpinski, Isabella 282 220 Personenregister

Karstedt, Susanne 70 Lang, Thilo 184 Kasper, Birgit 103 Lange, Bastian 154 Kaufmann, Kris 14 Lange, Hellmuth 46 Keim, Karl-Dieter 172 Lange, Jürgen 46 Kern, Helmut 280 Lanzendorf, Martin 246, 255 Kern, Kristine 192 Läzer, Katrin Luise 64 Kertesi, Gabor 221 Lehmann-Horn, Valerie 304 Khlystova, Tatiana 180 Lein-Kottmeier, Gesa 284 Kiehl, Michael 38 Lenninger, Peter Franz 74 Killisch, Winfried 14 Lentz, Sebastian 250 Kirschbaum, Berthold 123 Leutenegger, Volkmar Th. 273 Klaffke, Kaspar 280 Licht, Torsten 151 Klein, Gabriele 124 Liebmann, Heike 185 Klingspon, Jennifer 125 Lindner, Rolf 8 Klünder, Michael 139 Löb, Stephan 161 Kluttig, Hagen 273 Löhr, Rolf-Peter 56 Knieling, Jörg 21 Lorenzen, Uwe 237 Knorr-Siedow, Thomas 154 Löw, Martina 187 Knothe, Bettina 156 Koch, Andreas 242 M Kock, Sonja 71 Macha, Hildegard 126 Köckler, Heike 32 MacLennan, Carol 305 Köllö, Janos 221 Maennig, Wolfgang 220 Könen, Carsten 71 Maier, Dirk 285 König, Hans-Helmut 135 Maier, Jörg 193 Konold, Werner 273 Maier, Konrad 286 Konter, Erich 130 Mainz, Matthias 247 Kopp, Kristin 72 Majer, Helge 292 Koschatzky, Knut 242 Makropoulos, Michael 111 Krambach, Kurt 39, 243 Malvache, Jean Luc 321 Krämer, Christine 244 Mann, Stefan 37, 40 Krämer, Jürgen 73 Marbe-Sans, Dietrich 37 Kraus, Matthias 181 Mathejczyk, Waldemar 248 Krebs, Thomas 95 Matthiesen, Ulf 13, 127, 154 Krosse, Susanne 126 Matzdorf, Bettina 48 Krott, Max 294 Mau, Steffen 186 Krüger, Karsten 18 Mausa, Ingrid 260 Krüger-Conrad, Kirsten 233 Mecking, Sabine 322 Krumbein, Wolfgang 73, 118 Meier, Lars 187 Krummacher, Michael 182 Meier-Dallach, Hans-Peter 223 Kruse, Sylvia 156 Meincke, Anna 287 Krüsemann, Markus 118 Melbeck, Christian 188 Kühn, Manfred 154 Melzer, Michael 41, 150 Kuklinski, Oliver 149 Mensch, Kirsten 87 Kunzmann, Klaus R. 144, 183 Menzel, Kai 189 Kurz, Claudia 245 Menzel, Sabine 42 Metze, Regina 249 L Metzger, Sabine 99 Lang, Annette 283 Meyer, Torsten 285 Personenregister 221

Meyer, Wolfgang 152 Öz, Fikret 169 Meyer-Krahmer, Frieder 242 Meyer zu Schwabedissen, Friederike 250 P Micheel, Monika 250 Paasch, Armin 307 Michelsen, Gerd 286 Paaßen, Beate 230 Mickiewicz, Tomasz 221 Palmer, Robin 308 Miggelbrink, Judith 250 Pamme, Hildegard 194 Miljak, Vedrana 174 Papadopoulos, Konstantinos 230 Moeckel, Rolf 259 Papanikolaou, Georgios 252 Mölders, Tanja 156 Paul, Jürgen 309 Mölders, Ursula 90, 116 Peschutter, Gudrun 253 Mollenkopf, Heidrun 100 Pestke, Silvia 46 Monheim, Heiner 129 Petermann, Sören 20, 47, 101, 102 Monstadt, Jochen 225 Petschow, Ulrich 280 Mooij, Ruud de 221 Petzinger, Tana 12 Mose, Ingo 42, 288 Pflüger, Frank 120 Moss, Timothy 212 Pfohl, Hans-Christian 230 Müller, Rolf-Martin 230 Pfunfke, Thomas 132 Müller, Susanne 251 Pilk, Sylke 125 Müller, Sven 128 Piorr, Annette 48 Müller-Christ, Georg 289 Pöge, Andreas 78 Müller-Mahn, Detlef 96 Pohle, Hans 225 Müller-Richter, Klaus 72 Polinna, Cordelia 130 Muschwitz, Christian 129 Poschardt, Ulf 131 Muth, Josef 169 Poteisen, Rudolf 260 Müth, Matthias 306 Pott, Andreas 219 Potz, Petra 214 N Prager, Katrin 291 Nagel, Uwe Jens 291 Preis, Andreas 132 Narhuis, Richard 221 Preisendörfer, Peter 254 Naumann, Dörte 100 Prillwitz, Jan 255 Niebuhr, Annekatrin 190 Probst, Kirsten 310 Niederhafner, Stefan 191, 192 Pütz, Robert 62, 83 Nix, Thorsten 193 Noetzel, Thomas 43 R Nolting, Andreas 168 Rahlf, Stephanie 21 Nuissl, Henning 44 Rau, Andrea 133, 134 Nüß, Sandra 75, 76 Rausch, Frank 230 Rehfeld, Dieter 169 O Reichel, André 292 Oelsner, Gerd 290 Reimers, Hans-Eggert 253 Oesterdiekhoff, Georg W. 4 Reinecke, Jost 78 Olenik, Uwe 19 Reiners, Beate 260 Osthorst, Winfried 46 Reißig, Rolf 22 Oswald, Frank 100 Revilla Diez, Javier 256 Oswald, Ingrid 157 Rex, John 79 Ottersbach, Markus 77 Ringler, Dominik 63 Otzen, Uwe 34 Rink, Dieter 44 Overwien, Petra 45 Rinn, Maren 254 222 Personenregister

Robischon, Tobias 185 Schönig, Werner 82, 197 Rode, Philip 115 Schramm, Manuel 325 Röhl, Klaus-Heiner 257 Schreiber, Verena 62, 83 Röhring, Andreas 212 Schröder, Anke 139, 198 Roick, Christiane 135 Schröder, Carolin 223 Romaus, Rolf 80, 89 Schröder, Jana 140 Ronning, Gerd 242 Schroeckh, Jürgen 249 Roost, Frank 136 Schroth, Andreas 71 Rösener, Britta 195 Schubert, Dirk 30 Rosenfeld, Martin 21 Schubert, Eberhardt 19 Rösner, Verena 56 Schubert, Herbert 58, 69, 75, 76, 85, 142 Rossier, Ruth 37 Schuchardt, Bastian 46 Rothenwallner, Gerd 258 Schuldt, Nina 231 Röttger, Bernd 147 Schuler, Dieter 129 Rottmann, Ruth 273, 280 Schultz, Andrea 50 Rowell, Jay 323 Schulz, Reiner 51 Rudolph, Ansgar 161 Schwarz, Michael 196 Rudolph, Hedwig 214 Schweer, Indra 103 Rudolph, Robert 33 Scurrell, Babette 156 Rütten, Alfred 140 Segert, Astrid 199 Rüttgers, Martin 196 Seibold, Bettina 26 Selle, Klaus 149 S Sennett, Richard 10 Sahner, Heinz 9, 20, 23, 47 Siebel, Walter 7, 317 Salomon, Ian 259 Siebert, Rosemarie 52 Saphörster, Olaf 104 Siedentop, Stefan 141 Sartorio, Francesca S. 144 Siegrist, Hannes 325 Sattler, Claudia 48 Smeral, Kristin 221 Sautter, Heinz 24 Smith, Kenneth 221 Schäfers, Bernhard 137, 324 Sobe, Katrin 100 Scheiner, Joachim 103 Solberg, Alina 78 Scherhorn, Gerhard 227 Sonntag, Monika 184 Schilling, Oliver 100 Spieckermann, Holger 142 Schirmer, Michael 46 Spieker, Raphael 263 Schlegel, Wolfgang 151 Spiekermann, Klaus 259 Schleicher, Michael 253 Spudulyte, Egle 200 Schmidt, Olaf 273 Stäcker, Kai 230 Schmidt, Peter 273 Stadelbauer, Jörg 166 Schmidt, Sabine 25 Stahlecker, Thomas 242 Schmidt-Kallert, Einhard 81 Stech, Katrin 181, 201 Schmitt, Martina 156 Steffen, Gabriele 55, 113 Schmitz, Dieter 230 Steinbrink, Matthias 314 Schmöe, Hinrich 260 Steubing, Lore 280 Schmutzer, Manfred E. A. 138 Stieler, Sylvia 264 Schneider, Jens-Peter 225 Stirböck, Claudia 202 Schöfer, Markus 49 Stobbe, Holk 145 Schöler, Klaus 261, 262 Stockmann, Reinhard 152 Schön, Susanne 156 Stottrop, Daria 226 Schöne, Roland 132 Strotmann, Harald 242 Personenregister 223

Stutz, Daniel 37 Wahl, Hans-Werner 100 Sucato, Evelyn 203 Walburg, Christian 78 Suedekum, Jens 265 Walter, Bernd 326 Sukopp, Herbert 280 Walter-Rogg, Melanie 206 Suntum, Ulrich van 247, 263 Walther, Uwe-Jens 87 Surup, Gudrun 91 Wardenga, Ute 250 Swiaczny, Frank 51 Watzek, Hans 243 Weber, Gerald 207 T Weber, Kirstin 269 Telgedy, Almos 221 Weeber, Hannes 109, 110 Tenz, Eric 184 Weeber, Rotraut 110, 146 Tessin, Wulf 293 Wegener, Michael 259 Tharun, Elke 258 Wegner, Gerhard 270 Thierstein, Alain 204 Wehrheim, Jan 88 Thießen, Beate 291 Weichler, Holger 114 Thome, Helmut 71 Weiske, Christine 6 Tietz, Hans-Peter 225 Weißer, Ansgar 326 Tober, Christoph 125 Weizel, Ruth 80, 89 Tonks, Robert 27 Wendorf, Gabriele 104 Topp, Hartmut H. 133, 134, 244 Werner, Harald 260 Traistaru-Siedschlag, Iulia 221 Widmann, Torsten 271 Troeger-Weiß, Gabi 49, 181, 201, 269, Wilbrand, Söhnke 90 279 Will, Gisela 59 Trommer, Sigurd 205 Wille, David 46 Trostorff, Britta 103 Willing, Jens 28 Trübswetter, Parvati 221 Winter, Gerd 46 Tuckermann, Anja 84 Winterfeld, Klaus 29 Tzschaschel, Sabine 250 Winterfeld, Uta von 156 Witte, Andreas 208 U Wittekind, Jürgen 209 Ullmann, Sabine 319 Wittenberg, Jochen 78 Ullrich, Karin 273 Wolf, André 208 Wolf, Henrike 210 V Wrobel, Martin 272 Veen, Floris van 125 Wurtzbacher, Jens 64 Veil, Katja 85 Wurzel, Angelika 273, 280 Velsinger, Paul 277 Wüst, Thomas 11 Viaene, Jacques 228 Viering, Katharina 294 Z Voigt, Karen 29 Zander, Peter 282 Voigtländer, Michael 189 Zeilinger, Gabriele 314 Vollmann, Kurt 267 Zhang, Wang-Cheng 311 Vorndran, Ingeborg 268 Zibell, Barbara 18, 126, 139 Vranken, Jan 153 Ziche, Joachim 304 Ziegler, Astrid 229 W Zierke, Irene 199 Wacquant, Loic J.D. 86 Zimmermann, Anne 189 Wagner, Gerald 28 Zimmermann, Karsten 161 Wagner, Gerhard 225

Sachregister 225

Sachregister

A Andenraum 307 Abfallbeseitigung 19 Angebot 24, 59, 113, 260, 261 Abstraktion 250 anglophones Afrika 302, 303, 308 Abwanderung 40, 49, 50, 185 Angst 67 abweichendes Verhalten 78 Anthropologie 111 Ackerbau 316 Antike 97 Afrika 302, 303, 304, 307, 308 arabische Länder 97, 300 Afrika südlich der Sahara 302, 303, 304, Arbeit 211 307, 308 Arbeiterklasse 296 Agenda 21 210, 248, 290 Arbeitgeberverband 174 Agrarbetrieb 37, 179, 243 Arbeitnehmer 252 Agrargebiet 40 Arbeitnehmerorganisation 174 Agrarhilfe 179 Arbeitsbedingungen 20, 50, 157 Agrarindustrie 207, 305 Arbeitskräfte 179 Agrarmarkt 179, 266 Arbeitslosenversicherung 245 Agrarpolitik 34, 48, 179, 207, 212, 234, Arbeitsloser 89 243, 274, 282, 305 Arbeitslosigkeit 57, 61, 80, 84, 178, 245 Agrarprodukt 310 Arbeitsmarkt 26, 39, 49, 50 Agrarproduktion 52, 152, 179 Arbeitsmarktentwicklung 39, 221 Agrarreform 31, 157, 179, 234, 303, 307 Arbeitsmarktpolitik 39, 175, 221, 233 Agrarstruktur 35, 40, 179 Arbeitsmigration 295 Akkulturation 99 Arbeitsort 187 Akteur 36, 118, 142, 156, 157, 163, 166, Arbeitsplatz 39 167, 172, 187, 188, 214, 225, 258, Arbeitsplatzpotential 39 264, 266, 287, 288, 292, 301 Arbeitsplatzsicherung 39 aktivierende Arbeitsmarktpolitik 233 Arbeitsplatzwahl 262 Aktivierung 182 Arbeitspolitik 39 Aktivität 195 Arbeitsrecht 257 allein erziehender Elternteil 93 Arbeitssituation 102 Alleinstehender 126 Arbeitswelt 316 Alltag 167 Architekt 137 Alpenraum 288 Architektur 92, 97, 122, 137, 138, 298, alte Bundesländer 28, 78, 127, 154, 245, 313 261, 263, 265, 270 Armenien 162 Altenheim 119 Armut 34, 54, 57, 61, 64, 80, 86, 87, 89, Altenpflege 118 296, 297, 299, 308 Alter 91 Asien 30, 97, 162, 296, 297, 298, 299, alter Mensch 80, 100, 119 300, 306, 311 Altern 91 Ästhetik 97, 137 Altersstruktur 251 Ausländer 57, 60, 64, 79, 80, 90 Altersvorsorge 189 außeruniversitäre Forschung 127 ambulante Versorgung 118 Australien 30, 162 amtliche Statistik 35, 95, 241, 252, 267, Avantgarde 131 268 Analyseverfahren 207 226 Sachregister

B Beschäftigungsförderung 233 Baden 319 Beschäftigungsgesellschaft 233 Baden-Württemberg 25, 26, 28, 64, 146, Beschäftigungspolitik 39, 229 165, 166, 198, 206, 222, 264, 281 Beschäftigungssituation 39, 296 Baltikum 100, 145, 155, 157, 184, 253 Best Practice 181 Bauer 319 betreutes Wohnen 119 Baugewerbe 297 Betreuung 117 Bauleitplanung 214 Betrieb 132, 232 bauliche Umwelt 137, 138, 293 Bevölkerung 40, 47, 76, 101, 152, 181 Baurecht 257 Bevölkerungsentwicklung 18, 28, 30, 49, Bautätigkeit 168 51, 57, 114, 128, 129, 141, 168, 171, Bayern 49, 80, 89, 147, 174, 181, 193, 172, 197, 198, 270 201, 210, 231, 312, 325 Bevölkerungsstruktur 57 Beamter 319 Bevölkerungsverluste 6, 129, 168, 171, Bedarf 113, 134, 226 185, 197 Bedrohung 67 Bewirtschaftung 304 Bedürfnis 122, 126, 220 Bewohner 96, 110, 126, 251 Befragung 9 bilaterale Beziehungen 181 Befreiungsbewegung 303 Bildung 132, 142 Behinderter 113, 133, 134 Bildungsangebot 132, 142 Behinderung 134 Bildungseinrichtung 132, 174 Behörde 121 Bildungsexpansion 321 Belgien 195, 325 Bildungsniveau 321 Benachteiligtenförderung 233 Bildungswesen 66 Benachteiligung 58, 64, 73, 77, 87, 233 Binnenmarkt 190 Benchmarking 148 Binnenwanderung 31, 50 Benutzer 284 Biodiversität 304 Beobachtung 289, 310 Boden 258, 279, 285 Berater 290 Bodennutzung 120, 212, 308 Beratung 290, 302, 310 Bodenpolitik 258 Bergbau 99, 285 Bodenrecht 234 Berggebiet 288, 297 Brain Drain 50 Bericht 26 Brandenburg 13, 31, 45, 48, 105, 172, 199, Berichterstattung 26, 203 223, 285 Berlin 13, 45, 48, 54, 63, 64, 84, 96, 105, Brasilien 307 111, 130, 131, 136, 212, 214, 220, 223 Brauchtum 313 berufliche Integration 66 Bremen 36, 46, 272, 289 berufliche Weiterbildung 105, 132 Bruderschaft 314 Berufsbild 282 Budget 135 Berufsbildung 1, 70 Bulgarien 157, 234 Berufsmobilität 252 Bund 53, 205 Berufsorientierung 132 Bundesland 53, 205, 273, 285, 326 Berufsverband 174 Bürger 20, 56, 79, 96, 102, 146, 172, 181, Berufswahl 37 195 Beschäftigtenzahl 35 Bürgerbeteiligung 56, 153, 168, 182, 281, Beschäftigung 202, 214, 233 322 Beschäftigungsbedingungen 50 Bürgerinitiative 39 Beschäftigungseffekt 169 bürgerliche Gesellschaft 296, 315 Beschäftigungsentwicklung 179, 265, 296 bürgerliches Engagement 91 Sachregister 227

Büro 226 Eigentumsbildung 109 Eigentumsdelikt 78 C Eigentumspolitik 217 chemische Industrie 215 Eigentumsrecht 234 Chicago-Schule 60 Eigentumsverhältnisse 179, 243 China 30, 311 Einfamilienhaus 17, 108, 236 Computerspiel 219 Einkommenspolitik 151 computerunterstützter Unterricht 219 Einkommensverhältnisse 101, 311 computervermittelte Kommunikation 219 Einsparung 270 CSU 312 Einstellung 65, 96, 101, 152, 304 Cultural Studies Approach 111 Einwanderung 66 Curriculum 70 Einwanderungsland 74 Curriculumentwicklung 70 Einwanderungspolitik 79, 114 Einzelhandel 90, 102, 214 D Eisenbahn 230 Dänemark 145 Elektrizitätswirtschaft 225 Daten 9 Elsass 165 Datenbank 120 Empathie 227 Datengewinnung 123 empirische Sozialforschung 9, 70, 123, Datenverarbeitung 9 188 Dauerarbeitslosigkeit 80 Empowerment 81 DDR 31, 96, 179, 274, 313, 323 Energieerzeugung 225 Delinquenz 78 Energiepolitik 225 demographische Alterung 197 Energietechnik 16 demographische Faktoren 113, 140, 197 Energiewirtschaft 225 demographische Lage 49, 102, 198, 251 Engagement 289 demographischer Übergang 129, 171, 317 Enteignung 307 Demokratie 162, 243 Entgrenzung 1, 4, 145, 149 Demokratisierung 1, 167, 168, 194 Entscheidung 207 Deregulierung 257 Entscheidungsfindung 207 deutscher Sprachraum 198 Entscheidungshilfe 207 Deutsches Kaiserreich 320 Entscheidungskriterium 37 Deutsches Reich 8 Entscheidungsträger 167, 266 Deutschland 314, 319 Entwicklungshilfe 34, 302, 310 deutschsprachige Schweiz 98, 119 Entwicklungshilfepolitik 34 Dezentralisation 164, 194 Entwicklungsland 30, 34, 97, 145, 162, Dienstleistung 26, 231, 248 295, 296, 297, 299, 300, 301, 302, Dienstleistungsunternehmen 242 303, 304, 306, 307, 308, 310, 311 Diskurs 62, 83, 94, 116, 130 Entwicklungspolitik 34, 287, 297, 310 Diskussion 146, 172 Erfahrung 231 Disziplin 315 Erhebungsmethode 188 Dorf 31, 36, 99, 157, 316, 319 Erholung 293 Druckmedien 9 Erleben 284 Dunkelziffer 78 Erlebnisgesellschaft 107, 124 Ernährung 302 E erneuerbare Energie 150 EDV-Programm 248 Erwachsenenbildung 132 Eigenheim 17, 108 Erwachsener 91 Eigentum 189, 243 Erwerbsarbeit 86 228 Sachregister

Erwerbstätigkeit 28, 37 Flächennutzung 44, 212, 276 Estland 155, 157, 253 Flucht 31 ethnische Beziehungen 79 Föderalismus 326 ethnische Gruppe 66, 79, 81, 162, 269 Förderungsmaßnahme 49, 181 ethnischer Konflikt 79 Förderungsprogramm 58, 87, 152, 181 ethnische Struktur 71 Fordismus 106 Ethnizität 7, 65, 66 Forschungsansatz 87, 170, 188, 289 Ethnographie 8 Forschungsergebnis 282 Ethnologie 54 Forschungsprojekt 12, 70 EU 39, 42, 44, 46, 53, 144, 151, 155, 165, Forschungsstand 12, 60, 93 173, 177, 179, 183, 186, 190, 191, Forschungsumsetzung 282 200, 202, 208, 212, 222, 229, 253, 282 Forstwirtschaft 273, 294, 310 EU-Beitritt 221, 253 Fortschritt 313 EU-Erweiterung 32, 53, 151, 200, 253 Fragebogen 102 Euro 253 frankophones Afrika 304 Europa 62, 106, 130, 145, 211, 214, 230, Frankreich 10, 68, 77, 191, 208, 216, 282, 325 283, 315, 325 europäische Integration 144, 151, 177, französischsprachige Schweiz 98 178, 190, 202 Frau 93 Europäischer Strukturfonds 151, 229 Frauenforschung 93, 111 Europäische Zentralbank 253 Freiraum 280, 293 Euroregion 32, 165 Freizeit 78, 223, 293 EU-Staat 151, 177, 186, 200, 238 Freizeitangebot 63 Evaluation 153, 203, 205, 310 Freizeitwert 284 Exil 10 Fremdgruppe 62 Exklusion 54, 60, 61, 70, 87, 88, 145, 162, Fremdheit 10, 55, 62, 162 233 Freundschaft 98 frühe Neuzeit 314, 319 F Fußgänger 134 Fachhochschule 75 Fachkraft 132 G Fahrrad 224, 248 Gastgewerbe 102, 314 Faktormobilität 190 Gebietsreform 322 Familie 19, 63, 84, 98 Geburtenentwicklung 171 Familienpolitik 49 Geburtenhäufigkeit 171 Familienstand 126 Geldpolitik 253 Feminismus 7, 92, 94, 275 Gemeinde 19, 59, 83, 91, 140, 143, 175, Fernsehen 231 188, 210, 260, 290, 322 Festival 124 Gemeinschaft 143, 243 Feuchtgebiet 304 Gemeinschaftseinrichtung 39 Film 231 Gemeinwesen 143 Finanzhilfe 270 Gemeinwesenarbeit 85, 182 finanzielle Situation 171 Gemeinwohl 143, 227 Finanzierung 153, 186, 205, 229, 270, 317 Gender Mainstreaming 94, 139, 198 Finanzmarkt 211 Generationenverhältnis 91 Finanzplanung 135, 171 Genossenschaft 125, 217, 234, 243 Finanzpolitik 229, 270 Gentrifizierung 23, 54 Finnland 184 Genussmittel 325 Flächenbedarf 226, 267, 280 Geographie 219, 275 Sachregister 229

Geschlecht 92, 107, 156 Handlung 156, 187, 291 Geschlechterforschung 92 Handlungsorientierung 22, 69, 78, 87, 170 Geschlechterverhältnis 93, 94, 275 Handlungstheorie 204 Geschlechtsrolle 315 Handwerk 26, 314, 316 geschlechtsspezifische Faktoren 92, 139, Handwerker 316 275 Hauptstadt 130, 216 Gesellschaft 10, 60, 106, 126, 137, 175, Haushaltsgröße 95 219, 275, 318, 323 Herrschaft 107, 309, 313, 323 Gesetz 133 Hessen 16, 24, 59, 71, 73, 211, 231, 269, Gesetzgebung 46, 133 316 gesetzliche Regelung 225 Hierarchie 156, 160 Gesundheitspolitik 135 Hochbetagter 113 Gesundheitswirtschaft 41 Hochhaus 84 Gewalt 68, 71, 78, 79 hoch Qualifizierter 187 Gewässer 281 Hochschule 32, 127 Gewerbe 232 Hochtechnologie 215 Gewerbebetrieb 226 Honduras 310 Gewerkschaft 147 horizontale Mobilität 31, 66, 259 Gewerkschaftspolitik 147 Hygiene 315 Ghetto 8, 54 Globalisierung 1, 3, 4, 5, 10, 15, 30, 62, I 76, 112, 127, 136, 144, 160, 178, 194, Identifikation 117, 249 215, 218, 239, 295, 299 Identität 65, 162, 172, 243, 322 Governance 144, 148, 154, 159, 160, 161, Identitätsbildung 12 173, 175, 183, 191, 192, 204, 287, 300 Immobilien 189 Grenzgebiet 32, 53, 132, 145, 155, 181, Implementation 135, 204, 205, 208, 276 190, 201, 221, 253, 295 Indien 296, 299 grenzüberschreitende Zusammenarbeit 32, Indikator 123, 282, 283 132, 165, 178, 181, 195 Indikatorenbildung 123, 277, 283 Griechenland 44, 97, 208 Indikatorensystem 203, 283 Großbetrieb 274 Individualisierung 10, 62, 93, 122, 143 Großbritannien 8, 42, 44, 79, 100, 130, Individualverkehr 244 162, 185, 191, 208, 211, 214, 325 Industrialisierung 274, 311 Großstadt 7, 10, 24, 26, 27, 28, 47, 58, 62, Industrie 26, 33, 172, 215, 242 64, 68, 72, 73, 74, 88, 89, 103, 130, Industriegebiet 285 142, 196, 204, 206, 214, 223, 224, Industriekultur 215 226, 258, 294, 302, 306, 315, 320 Industriepolitik 147 Grundbesitz 307, 308 Industriestaat 34 Grünfläche 280, 284, 294 Information 120, 226, 235 Gruppe 65, 73, 121 Informationsaustausch 181 Gruppenzugehörigkeit 65 Informationsgesellschaft 112 Güterverkehr 213, 230, 237, 248 Informationsmanagement 181 Informationssystem 154, 226 H Informationstechnologie 43, 219 Hafen 232 informeller Sektor 296 Hamburg 28, 30, 36, 231, 232, 272 Infrastruktur 19, 46, 49, 73, 121, 129, 140, Handel 207, 214 171, 212, 219, 224, 225, 229, 230, Handelshemmnis 190 232, 239, 269, 271, 297, 317 Handelspolitik 207 Ingenieur 315 230 Sachregister

Inklusion 60, 145, 162 Jude 319 Innenstadt 2, 8, 33, 102, 107, 110, 111, Jugendhilfe 63 131, 280, 324 Jugendlicher 55, 63, 65, 68, 77, 78, 84, innere Sicherheit 88 117 innerparteiliche Demokratie 206 junger Erwachsener 50 Innovation 120, 126, 173, 193, 204, 256, 266 K Innovationsfähigkeit 174 Kanada 30, 215 Innovationspolitik 229, 264 Kanton 98 Innovationspotential 169 Kapazitätsauslastung 128 Institution 59 Katastrophe 277 Institutionalisierung 176, 191, 199, 292 Kaufverhalten 43 institutionelle Faktoren 118, 174 Kenia 303 institutioneller Wandel 228, 234 Kennzahl 28 Institutionenökonomie 228 Kind 55, 63, 117 Integrationskonzept 59 Kirche 316 integrierte Planung 159 Kleidung 131 Interaktion 187, 219 Kleinstadt 184, 260 Interdisziplinarität 75 Klima 192 Interessenausgleich 209 Klimaschutz 44 Interessenkonflikt 271 Klimawandel 277 Interessenpolitik 326 Koalition 206 interkulturelle Faktoren 62, 85, 90, 116 Kohle 99, 285 interkulturelle Kommunikation 181 Kolonialismus 4, 162 interkulturelle Kompetenz 105, 201 Kolumbien 307 intermediäre Organisation 105, 160, 196, kommunale Selbstverwaltung 164, 194, 286 326 internationale Beziehungen 145, 162 Kommunalplanung 1, 83, 168, 171, 198, internationale Organisation 187 204, 205, 322 internationale Politik 145, 192 Kommunalpolitik 32, 45, 49, 54, 59, 67, internationaler Vergleich 27, 100, 130, 74, 77, 80, 81, 87, 125, 127, 141, 154, 214, 221 158, 167, 168, 171, 173, 175, 182, internationale Verflechtung 145, 155 185, 194, 197, 203, 204, 205, 206, internationale Wirtschaftsbeziehungen 207 209, 216, 233, 259, 286, 312, 317, 322 internationale Zusammenarbeit 145, 155, Kommunalverwaltung 1, 159, 173, 185, 180, 191, 192 194, 326 Internet 43, 181, 219 Kommunalwahl 206 Interpretation 9 Kommunikation 65, 219, 227, 314 Investition 33, 56, 202, 297 Kommunikationsfähigkeit 181 Irland 162, 200 Kommunikationsmittel 219 Islam 304, 309 Kommunikationsraum 219 islamische Gesellschaft 309 Kommunikationstechnologie 43, 219 Israel 298 Konfliktbewältigung 45 Italien 97, 214 Konfliktfähigkeit 55 italienischsprachige Schweiz 98 Konfliktverhalten 65 Konjunktur 238 J Konjunkturzyklus 238 Japan 162 Konsens 313 Jordanien 97 Konstruktivismus 275 Sachregister 231

Konsum 107, 325 Leben 157 Konsumgut 95 Lebensbedingungen 20, 27, 50, 63, 74, 77, Konzentration 265 86, 89, 101, 102, 139, 157, 295, 299, Konzern 136 311 Kooperationsform 248 lebenslanges Lernen 132 Kosten 108, 207 Lebensmittel 227, 302, 310 Kosten-Nutzen-Analyse 135, 213 Lebensplanung 91 Kraftfahrzeug 254, 260 Lebensqualität 61, 84, 92, 100, 104, 284 Kraftwerk 297 Lebensraum 112, 209 Kreativität 204 Lebenssituation 61, 74, 84, 100, 102, 254 Kreis 38 Lebensstil 78, 103, 131, 254, 320, 325 Kriminalität 69, 70, 78, 83, 315 Lebensweise 7, 93, 126, 254 Kriminalpolitik 67 Lebenswelt 62, 97, 157, 167, 295, 313, Kritische Theorie 111 316 Kultur 3, 29, 54, 116, 129, 131, 204, 298, Legitimität 148 314, 316, 324 Leistungsfähigkeit 169 kulturelle Faktoren 6, 29, 55, 122, 266 Leitbild 6, 11, 12, 18, 22, 30, 42, 67, 146, kulturelle Identität 10, 65, 66 172, 199, 292, 324 kulturelle Vielfalt 114 Lernen 132, 142, 154 Kulturlandschaft 212 Lernkultur 105 Kulturpolitik 29, 49, 151 Lernprozess 292 Kulturwandel 6, 316 Lettland 100, 184 Kunstgeschichte 137 Libanon 300 künstliche Intelligenz 154 Liberalisierung 190, 225 Küstenregion 41, 46, 150 Litauen 145 Küstenschutz 150 Literatur 72, 162 Logistik 239, 248, 272 L Lohn 221 Landbevölkerung 47, 308 lokale Elite 175 Landesplanung 22 lokale Faktoren 112, 191, 210 Landesverwaltung 326 lokale Kommunikation 112, 175 Landflucht 40 lokale Öffentlichkeit 175 ländliche Entwicklung 34, 38, 39, 52, 311, lokale Ökonomie 233 312 ländlicher Raum 31, 34, 39, 40, 43, 48, M 176, 199, 223, 260, 265, 311, 312, Macht 188 316, 319 Management 75, 152, 167, 170, 212, 243, ländliches Gebiet 31, 36, 38, 42, 52, 157, 282, 310 166, 199, 227, 279, 282, 304, 312, 316 Marginalität 54, 76, 77, 86 Landschaft 2, 305 Markenartikel 325 Landschaftsplanung 166, 279, 293 Marketing 260 Landwirt 282, 291, 311 Markt 86, 160, 258, 262 Landwirtschaft 31, 34, 37, 40, 152, 166, Markterschließung 190 179, 199, 207, 228, 234, 243, 266, Marktorientierung 215 274, 282, 291, 301, 302, 304, 305, Marktsättigung 261 310, 311, 316 Marktsegmentierung 261 landwirtschaftliche Entwicklung 35, 48, Marktwirtschaft 234, 243, 266 179, 243, 291 mathematische Methode 220 Lateinamerika 145, 295, 307, 310 Mauretanien 304 232 Sachregister

Mecklenburg-Vorpommern 40, 150, 198 N Medien 127 Nachbarschaft 2, 56, 98, 201, 286 Medienwirtschaft 136, 231 Nachbarschaftshilfe 121 Meer 150, 192 Nachfrage 28, 237, 251, 261 Mehrebenenanalyse 173 nachhaltige Entwicklung 4, 18, 42, 44, Mehrebenensystem 148, 165 103, 120, 140, 141, 150, 152, 156, Mehrfamilienhaus 17 199, 208, 209, 243, 248, 273, 276, Meinung 19 277, 282, 283, 286, 287, 289, 290, Meinungsbildung 206 302, 307, 310 Menschenrechte 307 Nachhaltigkeit 1, 153, 199, 222, 244, 255, Mensch-Umwelt-Beziehung 156 259, 276, 283, 284, 286, 289, 292, 294 Messung 188, 283 Nachkriegszeit 326 Metropole 10, 21, 30, 72, 106, 130, 131, Naherholungsgebiet 223 136, 178, 211, 256, 306, 315 Nahost 97, 162, 298, 300 Mexiko 145, 295 Nahrungsmittel 325 Miete 16, 241 Nahverkehr 19, 133, 260, 262, 306 Mieter 117 nationale Identität 10 Mietrecht 189, 217 Nationalsozialismus 31 Mietwohnung 16, 25, 217, 236, 241, 268 Nationalstaat 145, 155 Migrant 50, 59, 74, 85, 90, 108, 233, 295 Natur 275, 304, 318 Migration 1, 31, 40, 50, 57, 79, 114, 116, Naturkatastrophe 277 171, 178, 198, 221 Naturpark 288 Migrationspolitik 74, 114 Naturschutz 32, 279 Mikrozensus 241, 268 Naturschutzgebiet 156, 288 Militär 269 Naturwissenschaft 275 Minderheit 65, 66, 81, 269, 319 Nebenerwerbsbetrieb 37 Mitgliedschaft 206, 243 Netzwerk 39, 132, 142, 147, 170, 181, Mittelalter 97, 309, 314 191, 193, 215, 242, 248, 292 Mittelamerika 145, 295, 310 Netzwerkanalyse 163, 188 Mittelbetrieb 218 Neubau 17, 108, 117, 222, 236 Mitteleuropa 217, 221 neue Bundesländer 6, 20, 23, 28, 31, 38, Mittelstadt 184 39, 40, 50, 96, 127, 128, 140, 154, Mitwirkung 133 156, 168, 179, 185, 199, 200, 243, Mobilisierung 56, 68 251, 257, 261, 263, 265, 270 Mobilität 103, 134, 187, 246, 254, 255, neue Medien 112, 231 269 neue Technologie 43, 112 Modellentwicklung 207 Neuordnung 216 Modellversuch 97, 125, 164 nichteheliche Lebensgemeinschaft 93 Moderne 3, 137 Nichtsesshaftigkeit 298 Modernisierung 10, 93, 122, 194, 295 nichtstaatliche Organisation 296 Mosambik 308 Niederlande 4, 116, 121, 195, 282 Motiv 50, 96 Niedersachsen 17, 18, 36, 65, 108, 118, Motivation 206, 254, 304 180, 198, 325 Motorik 140 Nomade 298, 304 multikulturelle Gesellschaft 10, 79 Nordamerika 8, 15, 30, 145, 162, 215, 305, multinationales Unternehmen 136, 187 310 Musik 131 Nordrhein-Westfalen 28, 57, 58, 61, 64, Mythos 11, 315 65, 66, 69, 70, 71, 73, 75, 76, 90, 99, 103, 105, 116, 117, 123, 125, 142, Sachregister 233

147, 169, 196, 203, 205, 210, 224, P 226, 229, 247, 248, 322, 326 Pachtwesen 234 Nutzen 207, 220 Paradigma 116 Nutzfläche 281 Partei 206, 326 Nutzwertanalyse 213 Parteianhänger 206 Parteibasis 206 O Parteiensystem 164, 206 Oberschicht 300, 314 Partnerschaft 93, 126 öffentliche Aufgaben 270, 326 Pazifischer Raum 30, 162 öffentliche Dienstleistung 19, 212 Pendler 252, 262 öffentliche Einrichtung 262 Personaleinstellung 221 öffentliche Förderung 262 Personalentwicklung 243 öffentliche Kommunikation 250 Personalpolitik 243 öffentliche Ordnung 62 Personenverkehr 19, 128, 133, 260, 262, öffentlicher Haushalt 186 306 öffentlicher Sektor 287, 317 Perspektive 289 öffentlicher Verkehr 19, 129, 133, 216, Pfarrer 319 260, 306 Pflegedienst 118 öffentliches Gut 212 Pflegeheim 119 öffentliche Verwaltung 181, 326 Pflegeversicherung 118 Öffentlichkeit 65, 71, 85, 107, 149, 314, Philosophie 112 324 Planungsinstrument 123 Öffentlichkeitsarbeit 146 Planungsmethode 213, 220 ökologische Folgen 274, 305 Planungsprozess 1 ökologischer Landbau 199 Pluralismus 10, 320 ökologisches System 273 Polen 32, 44, 145, 178, 184, 228, 253 ökonomische Entwicklung 231 Politik 12, 216 ökonomische Faktoren 140 Politikberatung 48, 234 ökonomischer Wandel 31, 76, 147, 215, Politikfeldanalyse 163 291 Politikwissenschaft 175 ökonomische Theorie 276 politische Agenda 22 Ökonomisierung 194 politische Bewegung 68 Olympische Spiele 102, 124 politische Beziehungen 12 Operationalisierung 277 politische Einstellung 64, 102, 206 Organisationen 191 politische Elite 206, 312 Organisationsmodell 76 politische Entscheidung 139, 234, 306 Orientierung 78, 130 politische Folgen 197 Osmanisches Reich 97 politische Herrschaft 313 Ostafrika 302, 303, 308 politische Ideologie 206 Ostasien 30, 162, 311 politische Institution 175, 204 Österreich 42, 44, 74, 176, 178, 198, 208, politische Kommunikation 286 222, 241, 256, 267, 288, 325 politische Kultur 206, 322 Osterweiterung 32, 53, 145, 151, 155, 200, politische Partizipation 77, 168, 281 221, 229, 253 politischer Akteur 191 Osteuropa 157, 217 politischer Einfluss 326 Ostseeraum 150, 184, 192, 223, 237 politischer Wandel 31 Ost-West-Vergleich 71 politisches Bündnis 192 politisches Handeln 39, 207 politisches Programm 39, 56, 77, 203, 233 234 Sachregister

politisches System 164, 188, 306, 313 Raum 1, 85, 103, 107, 138, 149, 162, 187, politische Stabilität 303 209, 216, 219, 223, 246, 250, 262, politische Steuerung 154, 160, 161, 167, 277, 318 175, 214 Raumnutzung 85, 107, 156 politische Willensbildung 206 Raumordnung 129, 141, 150, 209, 216, Portugal 282 219, 279 postindustrielle Gesellschaft 124 Raumordnungsbericht 129 Postmoderne 3, 106, 130, 278 Raumordnungspolitik 212, 317 postsozialistisches Land 32, 33, 44, 100, Raumplanung 1, 12, 18, 32, 82, 94, 129, 132, 145, 155, 157, 162, 178, 180, 148, 150, 166, 176, 209, 216, 247, 181, 184, 201, 208, 228, 234, 253, 277, 279, 284 266, 301 Raumwirksamkeit 156 Praktikum 125 Realität 6, 9 Prävention 69, 83 Recherche 282 Praxis 39, 220 Reformpolitik 234, 303, 311 Praxisbezug 125, 170 Regierung 191 Presse 9 Regierungsbezirk 49 primärer Sektor 266, 301 Region 13, 18, 21, 23, 26, 42, 49, 50, 52, primitive Gesellschaft 72 98, 105, 118, 132, 142, 152, 154, 164, privater Sektor 287, 317 165, 169, 174, 177, 180, 181, 193, Privathaushalt 16, 19, 95, 119, 254, 268 202, 221, 223, 231, 238, 242, 245, Privatisierung 107, 157, 179, 217, 225, 249, 250, 260, 262, 287, 291 228, 234 regionale Entwicklung 13, 22, 29, 31, 41, Privatsphäre 97, 149 43, 44, 45, 53, 127, 140, 144, 156, Problemlösen 178 158, 161, 171, 173, 174, 183, 184, Produktion 26, 215 190, 200, 205, 212, 215, 238, 245, Produktionsfaktor 240 256, 264, 265, 269, 287, 289, 292, 297 Produzent 243 regionale Faktoren 240 Professionalisierung 290 regionale Identität 29, 172, 325 Projektmanagement 76, 117 regionale Mobilität 134, 235 Prostitution 315 regionaler Unterschied 200, 202, 229, 245, Protestbewegung 68 297 Prozess 306 regionale Verflechtung 227, 231 psychiatrische Versorgung 135 regionale Verteilung 215, 225 Public Private Partnership 148 regionale Wirtschaftsförderung 174, 200, 229, 242, 257 Q Regionalisierung 144, 160, 161, 164, 250, Qualifikation 70, 75, 125, 290 288, 325 Qualitätssicherung 167 Regionalismus 325 Quantifizierung 283 Regionalplanung 21, 29, 42, 45, 46, 49, 135, 140, 144, 148, 151, 155, 158, R 160, 161, 173, 176, 183, 242, 269, Radikalismus 79 279, 288, 297 Rahmenbedingung 55, 208, 214, 225, 254, Regionalpolitik 26, 29, 49, 53, 145, 147, 258, 285 148, 151, 155, 160, 161, 164, 176, Randgruppe 294, 299 177, 183, 186, 200, 221, 229, 253, Rational-Choice-Theorie 111 256, 264, 269, 272, 288 Rationalität 92 Regionalwirtschaft 29, 147, 190, 202, 218, 227, 238, 239, 249, 256, 269, 297 Sachregister 235

Reichtum 61, 64 Siebenbürgen 66 Religion 304, 309 Siedlung 18, 66, 120, 209, 222, 247, 262 Religionsgemeinschaft 319 Siedlungspolitik 127, 247 religiöse Gruppe 319 Siedlungsstruktur 246, 269 Religiosität 309 Simmel, G. 137 Repräsentation 97, 250 Simultananalyse 207 Reproduktion 157 Singapur 30, 306 Republik Südafrika 303, 307, 308 Slowenien 44, 208 Ressourcen 212, 289, 310 Slum 296 Rheinland-Pfalz 35, 165, 171, 205, 269, Software 248 271 Soldat 269 Rhein-Main-Gebiet 258 Solidarität 64, 76, 270 Römisches Reich 97 Sozialarbeit 70, 74, 75, 76, 167, 286 Rückwanderung 49, 50 Sozialarbeiter 117 Ruhrgebiet 12, 218, 229, 321 soziale Beziehungen 7, 31, 47, 65, 98, 99, Rumäne 66 121, 219, 266, 314 Rundfunk 231 soziale Deprivation 64 Russland 33, 155, 157, 180, 184, 266 soziale Dienste 82 soziale Differenzierung 323 S soziale Distanz 162 Saarland 152 soziale Einrichtung 142 Sachsen 6, 14, 21, 22, 28, 29, 64, 132, 141, soziale Entwicklung 114 147, 158, 174, 210, 231, 249, 250, 325 soziale Faktoren 55, 138, 222 Sachsen-Anhalt 21, 47, 50, 71, 101, 229 soziale Folgen 269, 299, 305 Sanierung 81, 104, 217, 285, 286, 324 soziale Gerechtigkeit 186 Sanierungsgebiet 285 soziale Indikatoren 289 Schätzung 226 soziale Integration 56, 60, 65, 66, 77, 79, Schienenverkehr 213, 230 81, 98, 100, 294 Schifffahrt 192, 237 soziale Isolation 57 Schifffahrtsweg 192, 237 soziale Klasse 323 Schleswig-Holstein 41, 135, 209 soziale Konstruktion 250 Schule 128 soziale Kontrolle 69, 78, 85, 323 Schulentwicklung 171 soziale Lage 57, 254 Schüler 78, 128 sozialer Brennpunkt 57, 81, 182 Schulwesen 171 sozialer Konflikt 68, 79, 217, 234 Schweden 42, 44, 100, 164, 184, 208, 256 sozialer Raum 2, 58, 63, 65, 73, 75, 77, 85, Schweiz 37, 40, 74, 98, 119, 143, 198, 86, 96, 106, 121, 156, 159 236, 314 sozialer Wandel 23, 31, 76, 96, 106, 113, SED 313, 323 126, 156, 157, 167, 172, 198, 298 Segregation 3, 7, 23, 24, 54, 60, 61, 64, 65, sozialer Wohnungsbau 117, 122 71, 73, 84, 88, 300, 317 soziale Schichtung 57, 61, 321 sektorale Verteilung 202 soziale Schließung 86, 88 sektorale Wirtschaftspolitik 229 soziale Sicherung 86 Selbsthilfe 76, 121, 217 soziales Lernen 162 Selbstorganisation 160, 217 soziales Milieu 71, 103, 154, 199 Selbststeuerung 55 soziales Netzwerk 4, 12, 47, 199, 286 Selbstverwaltung 194, 326 soziales Problem 70, 178 Semiotik 111 soziales System 6, 188, 289 Sicherheit 62, 67, 69, 83, 134 soziale Umwelt 96 236 Sachregister

soziale Ungleichheit 4, 7, 57, 60, 61, 64, Stadtbevölkerung 7, 19, 33, 47, 57, 64, 65, 86, 87, 89, 157, 296, 321 73, 89, 168, 185, 197, 299, 302, 320, soziale Unterstützung 58, 91, 113 322 Sozialhilfe 245 Städtebau 19, 56, 57, 92, 106, 108, 112, Sozialhilfeempfänger 89 113, 115, 120, 121, 130, 138, 139, Sozialisierung 219 141, 153, 172, 293, 317 Sozialismus 313, 323 Stadtentwicklung 1, 2, 5, 6, 11, 12, 15, 18, sozialistische Marktwirtschaft 311 23, 30, 32, 33, 44, 45, 54, 55, 56, 57, Sozialkapital 98 60, 62, 75, 79, 83, 87, 90, 94, 101, Sozialmanagement 58, 69 103, 106, 112, 114, 116, 120, 121, Sozialökologie 60 127, 129, 141, 144, 146, 149, 153, sozialökologische Faktoren 156 154, 159, 167, 168, 170, 172, 182, Sozialplan 75 185, 198, 203, 204, 205, 209, 216, Sozialplanung 75, 85, 117, 125, 129 222, 232, 233, 276, 280, 281, 284, Sozialpolitik 57, 80, 86, 125, 233, 296 286, 296, 300, 317, 324 Sozialstaat 82 Stadterhaltung 153 Sozialstruktur 14, 57, 60, 61, 78, 79, 82, Stadterneuerung 12, 19, 57, 81, 115, 153, 84, 99, 101, 157, 269, 296, 301, 323 185, 203 Sozialverträglichkeit 117, 147 Stadtflucht 6 Sozialverwaltung 82 Stadtgebiet 44, 76 Sozialwesen 129 Stadtgeographie 2, 5, 45, 60 Sozialwissenschaft 70, 125, 145 Stadt-Land-Beziehung 40, 45, 166, 209, soziokulturelle Faktoren 199 223 soziokulturelle Situation 71, 146 Stadtplanung 2, 11, 12, 44, 56, 57, 60, 67, Soziologe 290 75, 82, 85, 90, 92, 94, 103, 112, 114, Soziologie 70, 137, 138, 290, 320 115, 120, 127, 130, 136, 138, 153, soziologische Theorie 3, 309 173, 183, 185, 214, 216, 232, 276, sozioökonomische Entwicklung 28 281, 284, 293, 313, 315, 317, 324 sozioökonomische Faktoren 157, 285 Stadtrand 14, 33 sozioökonomische Lage 89 Stadtregion 12, 13, 14, 44, 103, 127, 158, Spanien 145, 208, 256 176, 183, 187, 239, 265 Spätaussiedler 65, 66 Stadtsoziologie 3, 9, 138, 320 SPD 312 Stadtteil 2, 54, 55, 56, 57, 58, 60, 61, 69, Sport 123, 124, 140 71, 73, 76, 77, 80, 85, 87, 90, 96, 108, Sportanlage 123, 140 115, 116, 121, 127, 129, 131, 146, Staat 86, 160, 164, 175, 323 153, 159, 167, 170, 182, 222, 233, Staatenbildung 303 286, 296, 300, 321 Staatsgründung 326 Stadtteilarbeit 56, 75, 76, 203, 296 Stadt 2, 3, 4, 5, 6, 7, 15, 18, 20, 30, 33, 47, Stadt-Umland-Beziehung 45 56, 61, 70, 72, 74, 78, 80, 81, 86, 87, Stadtverkehr 129, 224, 259 88, 97, 101, 106, 107, 108, 110, 112, Ständestaat 319 115, 123, 124, 125, 127, 134, 138, Standort 36, 110, 128, 136, 231, 232, 240 141, 146, 149, 170, 172, 185, 191, Standortfaktoren 174, 218, 232, 239, 240, 194, 210, 216, 224, 233, 250, 251, 250 255, 259, 260, 276, 278, 281, 284, Standortforschung 144 293, 295, 298, 300, 302, 309, 313, Standortpolitik 49, 144, 215 314, 317, 318, 321, 324 Standortverlagerung 144, 269 Standortwahl 103, 262 stationäre Versorgung 118 Sachregister 237

Statistik 9, 27, 226 traditionelle Gesellschaft 309 statistische Methode 9 Transaktionskosten 228 Stereotyp 72 Transferleistung 82, 174, 270 Steuerungsprozess 170 Transformation 9, 23, 45, 127, 157, 179, Stiftung 196 217, 221, 228, 234, 243, 301 Stigmatisierung 54, 65 transnationale Beziehungen 187 Straße 107, 244 Transport 230, 237, 262 Straßennetz 213, 244 Transportgewerbe 239 Straßenverkehr 230, 244 Trend 154, 214 Streik 296 Tschechische Republik 132, 181, 201, 208 Strukturanalyse 28 Türkei 162 Strukturentwicklung 55, 272 Strukturförderung 200, 229 U Strukturplanung 127 Überwachung 88 Strukturpolitik 49, 147, 151, 177, 186, UdSSR 33 229, 264, 269, 272 UdSSR-Nachfolgestaat 33, 100, 145, 155, strukturschwache Region 49, 312 157, 162, 180, 184, 253, 266, 301 Student 70 Uganda 308 Studienfach 75 Ukraine 145 Studiengang 75 Umsiedlung 99 Studium 70, 75, 125 Umverteilung 186, 308 Subsistenzwirtschaft 234 Umwelt 166, 171, 284, 291, 294 Suburbanisierung 7, 13, 14, 23, 44, 45, Umweltbelastung 44 185, 198, 246, 247, 324 Umweltbewusstsein 152, 304 Subvention 262 Umwelterziehung 304 Subventionspolitik 262 Umweltfreundlichkeit 109, 244 Südamerika 307 Umweltpolitik 1, 207, 208, 283, 286 Südasien 296, 299 Umweltrecht 225 südliches Afrika 303, 307, 308 Umweltschaden 285 Südostasien 30, 297, 306 Umweltschutz 48, 52, 120, 150, 166, 273, Symbol 250 282, 304 symbolische Politik 11, 313 Umweltverhalten 254 Systemtheorie 111 Umweltverträglichkeit 244 Ungarn 100, 178 T Ungleichheit 73 Tadschikistan 301 Universalismus 112 Tansania 302 Unterbringung 323 Tätigkeitsfeld 290 Unterhaltungsindustrie 136 Technik 315, 318 Unternehmen 174, 195, 231, 232, 240, 242 Technologie 174 Unternehmensberater 290 Technologiepolitik 229 Unternehmensberatung 248, 290 Technologietransfer 264 Unternehmensgründung 38, 242 tertiärer Sektor 187, 214 Unternehmenspolitik 215, 249 Textilindustrie 296 Unterschicht 97 Thailand 306 Urbanisierung 7, 45, 51, 106, 299 Thüringen 19 Urbanität 3, 7, 11, 88, 107, 124, 187, 317, Tourismus 2, 41, 223, 237, 271, 278, 325 320, 324 Trabantenstadt 45, 84 Ureinwohner 72, 162 Tradition 313 USA 8, 15, 30, 145, 162, 215, 305 238 Sachregister

US-Amerikaner 269 Wasser 318 Wasserkraft 297 V Wasserwirtschaft 19, 156, 212 Verantwortung 227 Weber, M. 309 verarbeitendes Gewerbe 232 Website 120 Verband 174, 326 Weiterbildung 132, 310 Verbraucher 95, 254, 269 Welt 27 Verbundsystem 12 Weltausstellung 72 Verdichtungsraum 28, 36, 187, 198, 214, Weltbank 307 239, 256 Weltbevölkerung 51 Verein 98, 181 Weltgesellschaft 4 Verelendung 86 Weltmarkt 4, 34 Verhalten 78, 95, 103, 123, 198, 254, 266, Wende 31 269, 293 Wertorientierung 96, 206, 227 Verkauf 307 Wertschöpfung 264 Verkehr 28, 128, 213, 216, 220, 223, 232, Wertwandel 4, 227 237, 244, 246, 255, 259, 262 Westafrika 304 Verkehrsaufkommen 230 Westeuropa 72, 127 Verkehrsmittel 28, 224, 248 Westfalen 97 Verkehrsmittelwahl 128, 230, 235, 262 Wettbewerb 21, 118, 148, 179, 215, 287 Verkehrsnetz 220 Wettbewerbsbedingungen 144 Verkehrspolitik 1, 192, 208, 216, 259, 306 Wettbewerbsfähigkeit 144, 231 Verkehrssystem 222, 248, 306 Wiederaufbau 324 Verkehrsträger 237, 248 Wiedervereinigung 45, 270 Verkehrsverhalten 103, 208, 235 Wien 44 Vermarktung 136 Windenergie 41, 150 Versorgung 18, 24, 120, 129, 318 Wirtschaft 12, 127, 147, 174, 218 Verteilungskonflikt 186, 234 wirtschaftliche Faktoren 55, 222 Verteilungspolitik 186 wirtschaftliche Folgen 269, 297 Vertrauen 205 wirtschaftliche Lage 12, 57, 102, 179, 254 Verwahrlosung 54 wirtschaftliche Zusammenarbeit 12, 155 Verwaltung 167, 294 Wirtschaftlichkeit 58, 179, 270 Verwaltungshandeln 159 Wirtschaftsbeziehungen 155 Viehwirtschaft 304 Wirtschaftsentwicklung 28, 30, 38, 41, Vietnam 297 114, 169, 171, 212, 228, 242, 266, 270 virtuelle Gemeinschaft 43, 219 Wirtschaftsförderung 193, 264 virtuelle Realität 112, 219 Wirtschaftshilfe 270 Volkswirtschaft 270 Wirtschaftspolitik 42, 49, 147, 194, 207, Vorort 45, 68 229, 233, 253, 264, 270, 297 Vorurteil 65, 181 Wirtschaftsraum 209, 238 Wirtschaftsstruktur 35, 41, 169, 214, 272 W Wirtschaftssystem 266 Wachstum 30, 231 Wirtschaftsverband 174 Wahlkampf 206 Wirtschaftswachstum 245, 270, 297 Wahlverhalten 206 Wirtschaftszweig 41, 242, 248 Wahrheit 9 Wissen 127, 154, 193, 231, 240, 291, 304 Wahrnehmung 219 Wissenschaft 174, 275 Wald 273 Wissenschaftler 9 Wärme 16 wissenschaftliche Arbeit 9 Sachregister 239

Wissenschaftsanwendung 282 Zufriedenheit 19, 101, 110 Wissensgesellschaft 127, 242 Zukunftsfähigkeit 22, 169 Wissensmanagement 291 Zukunftsperspektive 12, 84 Wissenstransfer 127 Zunftwesen 314 Wohlbefinden 100, 101, 102 Zuwanderung 36, 49, 66, 74, 90, 114, 116, Wohlfahrt 207 121 Wohlstand 143 zwischenbetriebliche Kooperation 215, Wohnbevölkerung 19, 117 231, 249, 256 Wohnblock 117 Wohnen 13, 20, 70, 97, 100, 104, 110, 119, 122, 126, 137, 163, 211, 286 16. Jahrhundert 319 Wohnform 91, 93, 97, 109, 113, 119, 122 17. Jahrhundert 319 Wohngebiet 14, 73, 117, 300 18. Jahrhundert 319 Wohnhaus 122 19. Jahrhundert 8, 10, 72, 305, 315, 318 Wohnort 19, 36, 187 20. Jahrhundert 8, 31, 72, 318, 325 Wohnortwahl 262 21. Jahrhundert 13 Wohnortwechsel 19, 187, 235 Wohnsiedlung 23, 69, 129, 251 Wohnumgebung 49, 69, 103, 104, 110 Wohnung 14, 24, 75, 76, 95, 103, 120, 122, 241, 251, 261, 267, 298 Wohnungsbau 17, 97, 108, 109, 110, 117, 122, 126, 139, 217, 258, 267 Wohnungsbestand 14, 104, 263, 267, 268 Wohnungseigentum 16, 25, 102, 236, 267 Wohnungsgröße 95, 102 Wohnungsmarkt 24, 80, 217, 236, 247, 251, 261, 263, 317 Wohnungspolitik 139, 163, 189, 217, 258, 261, 323 Wohnungswechsel 102, 235, 255 Wohnungswesen 69, 85, 94, 113, 139, 217, 258 Wohnverhalten 100, 119, 122, 125 Wohnverhältnisse 16, 25, 61, 63, 95, 100, 101, 102, 104, 110, 119, 125, 268, 269, 296, 298 Wohnwert 102, 109, 126 Wohnwunsch 102, 110, 119

Z Zeit 138 Zeitaufwand 12 Zentralasien 301 zentraler Ort 158 Zersiedlung 108 Zielgruppe 103 Zielsystem 203 Zivilgesellschaft 79, 98, 196

Institutionenregister 241

Institutionenregister

Akademie für Raumforschung und Landesplanung -ARL- 225 Amt für Statistik, Stadtforschung und Europaangelegenheiten, Network on urban research com- munit -NUREC- 27 BISS e.V. Brandenburg-Berliner Institut für Sozialwissenschaftliche Studien 22 Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung 225 Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. -BUND- Landesverband Sachsen-Anhalt 156 Deutscher Rat für Landespflege -DRL- 273, 280 Deutsches Institut für Urbanistik -Difu- 159 Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung -DIW Berlin- Abt. Weltwirtschaft 221 Deutsches Jugendinstitut e.V. Abt. Familie und Familienpolitik 121 Deutsches Zentrum für Alternsforschung an der Universität Heidelberg -DZFA- 100 Ecole Polytechnique Féderale de Lausanne -EPFL-, Faculté Environnement Naturel, Architectural et Construit -ENAC-, Institut du développement territorial -INTER- Laboratoire de Sociolo- gie Urbaine -LaSUR- 298 Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement -EVD-, Bundesamt für Landwirtschaft -BLW- Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik -FAT- 37 europäisches forum für migrationsstudien -efms- Institut an der Universität Bamberg 59 Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Forschungsschwerpunkt Sozi- al+Raum+Management 58, 69, 75, 76, 85, 142 Fachhochschule Köln, Fak. für Angewandte Sozialwissenschaften, Institut für angewandtes Mana- gement und Organisation in der Sozialen Arbeit -IMOS- 58 Fernuniversität Hagen, FB Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Lehrgebiet Politikwissenschaft I Staat und Regieren 287 Forschungsstelle für Raumanalysen, Regionalpolitik und Verwaltungspraxis e.V. an der Universi- tät Bayreuth 193 Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung -ISI- 242 Fraunhofer-Institut Integrierte Publikations- und Informationssysteme -IPSI- 230 Freie Universität Berlin, FB Geowissenschaften, Institut für Geographische Wissenschaften 103 GFS Gruppe für sozialwissenschaftliche Forschung 89 Hamburger Sozialforschungsgesellschaft e.V. 232 Hochschule Vechta, Institut für Umweltwissenschaften 42, 288 242 Institutionenregister

Humboldt-Universität Berlin, Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät, Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus Fachgebiet Landwirtschaftliche Beratung und Kommunikationslehre 291 IMU - Institut für Medienforschung und Urbanistik GmbH Regionalbüro Karlsruhe 264 IMU - Institut für Medienforschung und Urbanistik GmbH Standort Stuttgart 26, 264 Institut Arbeit und Technik im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen 169 Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung e.V. -IVT- 260 Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e.V. -IAW- 222, 242 Institut für Genossenschaftswesen an der Humboldt-Universität Berlin 217, 234 Institut für Regionalforschung e.V. an der Universität Göttingen 73, 118 Institut für Sozialforschung -IFS- an der Universität Frankfurt am Main 107 Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH -ISW- 28 Institut für Wirtschaftsforschung Halle -IWH- 21 Institut für Wohnungsrecht und Wohnungswirtschaft an der Universität Köln 189 Institut Wohnen und Umwelt GmbH -IWU- 24, 284 IRS - Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung 13, 154, 172, 184, 212, 225 KoRiS - Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung 21 Landeshauptstadt Erfurt Dezernat 4 Stadtentwicklung, Verkehr und Wirtschaftsförderung Stadt- entwicklungsamt Bereich Statistik und Wahlen 19 Landschaftsverband Westfalen-Lippe Westfälisches Institut für Regionalgeschichte 322, 326 Leibniz-Institut für Länderkunde e.V. Abt. Theorie, Methodik und Geschichte der Regionalen Geographie 250 Leibniz-Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung -ZALF- e.V. Institut für So- zioökonomie 48, 52, 282 nexus GmbH Institut für Ressourcenmanagement und Organisationsentwicklung 156 Promotionskolleg der Hans-Böckler-Stiftung an der TU "Nachhaltige Regionalentwicklung in Ostdeutschland" 6, 140 Raum & Energie Institut für Planung, Kommunikation und Prozessmanagement GmbH 41, 108, 150, 209 Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. -RWI- 225 Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. -RISP- an der Universität Duis- burg-Essen 248 Soziologisches Forschungsinstitut an der Universität Göttingen e.V. -SOFI- 174 Stadt Eisenhüttenstadt FB Stadtentwicklung, Stadtumbau und Wirtschaftsförderung 172 Stadt- und Regionalplanung Dr. Paul G. Jansen GmbH 90, 116 Institutionenregister 243

Technische Hochschule Aachen, FB 02 Fak. für Architektur, Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtplanung 120, 149, 195 Technische Hochschule Aachen, FB 03 Fak. für Bauingenieurwesen, Lehrstuhl und Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr 103, 208 Technische Hochschule Aachen, FB 07 Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Lehrstuhl für Soziologie 210 Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft, Institut für Soziologie Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie 130, 136 Technische Universität Berlin, Fak. VII Architektur, Umwelt, Gesellschaft, Institut für Stadt- und Regionalplanung -ISR- Fachgebiet Gender Planning, Frauen- und Geschlechterforschung in der Raum- und Umweltplanung 216 Technische Universität Chemnitz, Philosophische Fakultät, Professur für Erwachsenenbildung und betriebliche Weiterbildung 132 Technische Universität Cottbus, SFB 565 Entwicklung und Bewertung gestörter Kulturlandschaf- ten - Fallbeispiel Niederlausitzer Bergbaufolgelandschaft 285 Technische Universität Darmstadt, FB 01 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Institut für BWL FG Unternehmensführung und Logistik 230 Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Graduier- tenkolleg "Technisierung und Gesellschaft" 187 Technische Universität Darmstadt, FB 02 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft Arbeitsbereich Öffentliche Verwaltung, Staatstätigkeit -public poli- cy- und lokale Politikforschung 163 Technische Universität Dresden, Fak. Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Institut für Allge- meine Ökologie und Umweltschutz 273 Technische Universität Dresden, Fak. Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Institut für Geogra- phie Lehrstuhl für Allgemeine Wirtschafts- und Sozialgeographie 14 Technische Universität Dresden, Fak. Verkehrswissenschaften, Institut für Verkehrsplanung und Straßenverkehr Lehrstuhl für Verkehrs- und Infrastrukturplanung 21 Technische Universität Dresden, Fak. Verkehrswissenschaften, Institut für Wirtschaft und Verkehr Professur für BWL, insb. Verkehrsbetriebslehre und Logistik 128 Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingeni- eurwesen, Fachgebiet Mobilität und Verkehr 133, 134, 244 Technische Universität Kaiserslautern, FB Architektur, Raum- und Umweltplanung, Bauingeni- eurwesen, Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung 49, 181, 201, 269, 279 UFZ - Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH Department Stadtregionen 235, 246, 255 UFZ - Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH FB Sozialwissenschaftliche Umweltfor- schung -ÖKUS- Department Stadt- und Umweltsoziologie 44 Universität Augsburg, Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Pädagogik mit Berücksichtigung der Erwachsenenbildung und außerschulischen Jugendbildung 126 244 Institutionenregister

Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Fach Soziologie Professur für Sozialwissenschaftliche Europaforschung 174 Universität Bayreuth, Fak. 02 Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Fachgruppe Geowissen- schaften Lehrstuhl für Bevölkerungs- und Sozialgeographie 96 Universität Bayreuth, Fak. 02 Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Fachgruppe Geowissen- schaften Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Regionalplanung 193 Universität Bayreuth, Fak. 03 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für VWL IV Wirtschaftstheorie 53 Universität Bielefeld, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung 65, 71 Universität Bochum, Fak. für Psychologie, Arbeitseinheit Kognitions- und Umweltpsychologie 103 Universität Bonn, Zentrum für Europäische Integrationsforschung -ZEI- 221 Universität Bremen, FB 06 Rechtswissenschaft, Forschungsstelle für Europäisches Umweltrecht - FEU- 46 Universität Bremen, FB 07 Wirtschaftswissenschaft, Institut für Institutionelle und Sozial- Ökonomie -IISO- 156 Universität Bremen, FB 11 Human- und Gesundheitswissenschaften, Forschungsgruppe Dienst- leistungsberufe 156 Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit -artec- 46, 289 Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Gewerbeplanung 226 Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung 103 Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet Ver- und Entsorgungssysteme in der Raumplanung 225 Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Fachgebiet VWL, insb. Raumwirtschaftspolitik 38, 252 Universität Dortmund, Fak. Raumplanung, Institut für Raumplanung 277 Universität Erlangen-Nürnberg, Naturwissenschaftliche Fakultät 03, Institut für Geographie 301 Universität Frankfurt, FB 01 Rechtswissenschaft, Institut für Öffentliches Recht 225 Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Gesellschafts- und Politik- analyse Lehrstuhl Soziologie, insb. soziale Konflikte und sozialer Wandel 178 Universität Frankfurt, FB 03 Gesellschaftswissenschaften, Institut für Methodologie Lehrstuhl Soziologie, insb. gesamtgesellschaftliche Entwicklung 211 Universität Frankfurt, FB 11 Geowissenschaften, Geographie, Institut für Kulturgeographie, Stadt- und Regionalforschung 258 Universität Freiburg, Frankreich-Zentrum 166 Universität Göttingen, Fak. für Forstwirtschaften und Waldökologie, Institut für Forstpolitik, Forstgeschichte und Naturschutz 294 Institutionenregister 245

Universität Göttingen, Fakultät für Agrarwissenschaften, Institut für Agrarökonomie Lehrstuhl für Agrarpolitik 266 Universität Halle-Wittenberg, Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät, Institut für Geographie Abt. Sozialgeographie 50, 251 Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für All- gemeine Soziologie, insb. Strukturanalyse moderner Gesellschaften und Methoden empiri- scher Sozialforschung 20, 23, 47 Universität Halle-Wittenberg, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie Professur für Me- thoden der empirischen Sozialforschung 71 Universität Hamburg, FB 03 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Außenhandel und Wirtschafts- integration 220 Universität Hamburg, FB 03 Wirtschaftswissenschaften, Institut für Verkehrswissenschaft Volks- wirtschaftliche Abt. 237 Universität Hannover, FB Architektur, Institut für Geschichte und Theorie Abt. Planungs- und Architektursoziologie 18, 126, 139, 198 Universität Hohenheim, Fak. Agrarwissenschaften, Institut für Sozialwissenschaften des Agrarbe- reichs FG Landwirtschaftliche Kommunikations- und Beratungslehre 302, 304, 310 Universität Karlsruhe, Institut für Regionalwissenschaft 284 Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensal- ter Fachgebiet Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit mit älteren Menschen 91 Universität Kassel, FB 06 Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Arbeitsgruppe Empiri- sche Planungsforschung -AEP- 67, 114 Universität Kiel, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Geographisches Institut Lehr- stuhl Stadt- und Bevölkerungsgeographie 36 Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Forschungsabtei- lung 135 Universität Lüneburg, FB 04 Umweltwissenschaften, Institut für Umweltstrategien Arbeitsgruppe Umweltplanung 156 Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für So- ziologie Lehrstuhl für Makrosoziologie 157 Universität Mainz, FB 22 Geowissenschaften, Geographisches Institut 62 Universität Marburg, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Institut für Politikwis- senschaft Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte 43 Universität Marburg, FB 19 Geographie, Geographisches Institut 215, 231 Universität Münster, FB 03 Rechtswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kriminalwissenschaften 78 Universität Münster, FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Centrum für Angewandte Wirt- schaftsforschung -CAWM- Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen 247, 263 246 Institutionenregister

Universität Münster, FB 04 Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Centrum für Angewandte Wirt- schaftsforschung -CAWM- Institut für Verkehrswissenschaft 213 Universität Osnabrück, FB 02 Kultur- und Geowissenschaften, Fachgebiet Geographie 83 Universität Osnabrück, FB 02 Kultur- und Geowissenschaften, Fachgebiet Geographie Fachteilge- biet Sozialgeographie 62 Universität Osnabrück, FB Rechtswissenschaften 225 Universität Paderborn, Fak. 01 Kulturwissenschaften, Institut für Angewandte Geographie und Tourismusforschung Lehrstuhl für Angewandte Anthropogeographie und Geoinformatik 260 Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für VWL, insb. Wirtschaftstheorie 261, 262 Universität Saarbrücken, Fak. 05 Empirische Humanwissenschaften, FR 5.2 Soziologie CEval - Centrum für Evaluation 152 Universität Stuttgart, Fak. 07 Maschinenbau, Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Ener- gieanwendung -IER- 225 Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für VWL und Recht Abt. für Umwelt- und Innovationsforschung 292 Universität Trier, FB 04, Fach Soziologie Teilfach Empirische Sozialforschung, Methodenlehre 78 Universität Trier, FB 06, Fach Geographie Abt. Angewandte Geographie, Fremdenverkehrsge- ographie 271 Universität Wuppertal, FB B Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Professur für Soziologie und anwendungsbezogene Soziologie 117 Weeber + Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung 55, 109, 110, 113, 146 WIFO - Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung 221 Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Organisationen und Wissen Abt. Internationalisierung und Organisation 214 Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie Abt. Zivilgesellschaft und transnationale Netzwerke 191, 192 Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH 156, 260 Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH -ZEW- 221 Zentrum für Zeithistorische Forschung e.V. 313

ANHANG

Hinweise 249

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur

Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bibliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nach- gewiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr

Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem. Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Doku- mentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln

Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadt- bibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeit- schrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgen. Kosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 4,- Euro, für Hochschulan- gehörige 2,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise

Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst. Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in). Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im For- schungsnachweis genannt ist.

Informations- und Dienstleistungsangebot des Informationszentrums Sozialwissenschaften

Als Serviceeinrichtung für die Sozialwissenschaften erbringt das Informationszentrum Sozialwis- senschaften (IZ) überregional und international grundlegende Dienste für Wissenschaft und Praxis. Seine Datenbanken zu Forschungsaktivitäten und Fachliteratur sowie der Zugang zu weiteren nationalen und internationalen Datenbanken sind die Basis eines umfassenden Angebotes an In- formationsdiensten für Wissenschaft, Multiplikatoren und professionelle Nutzer von Forschungs- ergebnissen. Zu seinen zentralen Aktivitäten gehören: • Aufbau und Angebot von Datenbanken mit Forschungsprojektbeschreibungen (FORIS) und Literaturhinweisen (SOLIS) • Beratung bei der Informationsbeschaffung - Auftragsrecherchen in Datenbanken weltweit • Informationstransfer von und nach Osteuropa • Informationsdienste zu ausgewählten Themen • Informationswissenschaftliche und informationstechnologische Forschung & Entwicklung • Internet-Service

Das Informationszentrum Sozialwissenschaften wurde 1969 von der Arbeitsgemeinschaft Sozial- wissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) gegründet. Seit Dezember 1986 ist es mit dem Zentralar- chiv für empirische Sozialforschung (ZA) an der Universität zu Köln und dem Zentrum für Um- fragen, Methoden und Analysen e.V. (ZUMA), Mannheim in der Gesellschaft Sozialwissenschaft- licher Infrastruktureinrichtungen e.V. (GESIS) zusammengeschlossen. GESIS ist Mitglied der „Leibniz-Gemeinschaft“ und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Im Januar 1992 wurde eine Außenstelle der GESIS (ab 2003 GESIS-Servicestelle Osteuropa) in Berlin eröffnet, in der die Abteilung des IZ zwei Aufgaben übernahm: Die Bestandssicherung unveröffentlichter sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten der DDR und den Informations- transfer von und nach Osteuropa.

Die Datenbanken FORIS und SOLIS FORIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften) Inhalt: FORIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letzten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Daten- gewinnungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Projekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bil- dungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschafts- wissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere inter- disziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitfor- schung, Gerontologie, Sozialwesen oder Kriminologie. Bestand der letzten 10 Jahre: über 43.000 Forschungsprojektbeschreibungen Quellen: Erhebungen, die das IZ Sozialwissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien in Österreich (bis 2001) und SI- DOS (Schweizerischer Informations- und Daten-Archivdienst) in der Schweiz bei sozial- wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen durchführen. Die Ergebnisse der IZ-Erhe-

bung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informationen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen wie z.B. des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bun- desanstalt für Arbeit (Nürnberg) sowie durch Auswertung von Internetquellen, Hoch- schulforschungsberichten sowie Jahresberichten zentraler Fördereinrichtungen und Stif- tungen. SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h. Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Öster- reich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grau- er Literatur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Web vorhanden. Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsfor- schung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozial- forschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdisziplinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie z.B. Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontologie oder Sozialwesen. Bestand: Frühjahr 2005 ca. 315.000 Literaturnachweise Jährlicher Zuwachs: ca. 14.000 Quellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Literatur. SOLIS wird vom IZ Sozialwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesinsti- tut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden, der Freien Universität Berlin - Fachinfor- mationsstelle Publizistik, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bun- desagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissen- schaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung hergestellt. Weitere Absprachen bestehen mit der Zentralstelle für Psychologische Information und Dokumen- tation in Trier und mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den Datenbanken Der Abruf von Informationen aus den Datenbanken FORIS und SOLIS ist prinzipiell kostenpflich- tig. Beide Datenbanken sind in jeweils unterschiedlichen fachlichen Umgebungen über folgende Hosts zugänglich:

STN International GBI The Scientific & Technical Gesellschaft für Betriebswirt- Information Network schaftliche Information mbH Postfach 24 65 Postfach 81 03 60 D-76012 Karlsruhe D-81903 München Tel. (0 72 47) 80 85 55 Tel. (0 89) 99 28 79-0 www.stn-international.de www.gbi.de/_de

An nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind beide Datenbanken auf der Basis von Pauschalabkommen mit den Hosts - z.B. für das GBI wiso-net - in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulangehörigen frei zugänglich.

infoconnex - der neue interdisziplinäre Informationsdienst bietet Individualkunden günstige Jah- respauschalpreise für den Zugang zur Datenbank SOLIS - auch in Kombination mit den Literatur- datenbanken zu Pädagogik und Psychologie (www.infoconnex.de).

Im www-Angebot des IZ bzw. der GESIS steht - neben weiteren kostenfrei zugänglichen Daten- banken - ein Ausschnitt aus der FORIS-Datenbank mit Projektbeschreibungen der letzten drei Jahre für inhaltliche und formale Suchen zur Verfügung (www.gesis.org/Information/FORIS/Recherche); dadurch besteht darüber hinaus die Möglichkeit, bereits gemeldete Projekte auf Aktualität zu prüfen sowie jederzeit neue Projekte für eine Auf- nahme in FORIS mitzuteilen.

Beratung bei der Nutzung sozialwissenschaftlicher Datenbanken Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche in den Datenbanken FORIS und SOLIS bietet das IZ ent- sprechende Rechercheinstrumente wie z.B. den Thesaurus oder die Klassifikation Sozialwissen- schaften. Selbstverständlich beraten wir Sie auch jederzeit bei der Umsetzung sozialwissenschaft- licher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Auftragsrecherchen In Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt das IZ kostengünstig Recherchen in den Daten- banken FORIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden The- mengebieten zusammengestellt.

Informationstransfer von und nach Osteuropa Die Abteilung Informationstransfer in der GESIS-Servicestelle Osteuropa fördert die Ost-West- Kommunikation in den Sozialwissenschaften. Sie unterstützt die internationale Wissenschaftsko- operation mit einer Vielzahl von Informationsdiensten. Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zusammenhang auch der Newsletter „Sozialwissenschaften in Osteuropa“, der viermal jährlich in englischer Sprache erscheint.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst - soFid Regelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet das IZ mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Er ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und län- gerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen. soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich: • Allgemeine Soziologie • Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie • Berufssoziologie • Kultursoziologie + Kunstsoziologie • Bevölkerungsforschung • Methoden und Instrumente der • Bildungsforschung Sozialwissenschaften • Familienforschung • Migration und ethnische Minderheiten • Frauen- und Geschlechterforschung • Organisations- und Verwaltungsfor- • Freizeit - Sport - Tourismus schung • Gesellschaftlicher Wandel in den • Osteuropaforschung neuen Bundesländern • Politische Soziologie • Gesundheitsforschung • Religionsforschung • Industrie- und Betriebssoziologie • Soziale Probleme • Internationale Beziehungen + • Sozialpolitik Friedens- und Konfliktforschung • Sozialpsychologie • Jugendforschung • Stadt- und Regionalforschung • Kommunikationswissenschaft: • Technology Assessment Massenkommunikation - Medien - • Umweltforschung Sprache • Wissenschafts- und Technikforschung sowiNet - Aktuelle Themen im Internet Zu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe sowiOnli- ne Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen auf Basis der Datenbanken FORIS und SOLIS zusammengestellt. In der Reihe sowiPlus werden sol- che Informationen darüber hinaus mit Internetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundmaterialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind zu finden unter www.gesis.org/Information/SowiNet.

Forschungsübersichten Dokumentationen zu speziellen sozialwissenschaftlichen Themengebieten, Ergebnisberichte von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des IZ, Tagungsberichte und State-of-the-art-Reports wer- den in unregelmäßigen Abständen in verschiedenen Reihen herausgegeben.

Internet-Service Die Institute der GESIS (Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V.) IZ (Informationszentrum Sozialwissenschaften, Bonn) ZA (Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung an der Universität zu Köln) und ZUMA (Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen, Mannheim) bieten unter www.gesis.org gemeinsam Informationen zum gesamten Spektrum ihrer Infrastrukturleistungen sowie Zugang zu Informations- und Datenbeständen. Unter dem Menü-Punkt „Literatur- & Forschungsinformation“ bietet das IZ nicht nur Zugang zu einem Ausschnitt aus der Forschungsprojektdatenbank FORIS, sondern zu einer Reihe weiterer Datenbanken und Informationssammlungen: • Die Datenbank SOFO - sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen - enthält Angaben zu universitären und außeruniversitären Instituten in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Kommunika- tionswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Bevölkerungswissenschaft, Geschichtswissen- schaft sowie Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Gesucht werden kann nach Namen(steilen), Fachgebiet, Ort, Bundesland sowie organisatorischer Zuordnung (Hochschule, außeruniversitä- re Forschung oder öffentlicher Bereich). Neben Adressen, herausgegebenen Schriftenreihen u.ä. verweisen Hyperlinks ggf. auf die je- weiligen Homepages der Institutionen. Darüber hinaus gelangt man über einen weiteren Hyper- link zu allen Projektbeschreibungen eines Instituts, die in den letzten drei Jahren in die For- schungsdatenbank FORIS aufgenommen wurden (www.gesis.org/information/SOFO). • Die Datenbank INEastE - Social Science Research INstitutions in Eastern Europe - bietet Tätigkeitsprofile zu sozialwissenschaftlichen Einrichtungen in vierzehn osteuropäischen Län- dern. Ähnlich wie in SOFO, können auch hier die Institutionen durchsucht werden nach Na- mensteilen, Ort, Land, Personal, Fachgebiet, Tätigkeitsschwerpunkt und organisatorischer Zu- ordnung. Die zumeist ausführlichen Institutsbeschreibungen in englischer Sprache sind durch weiterführende Hyperlinks zu den Institutionen ergänzt (www.gesis.org/Information/Osteuropa/INEastE). • Sozialwissenschaftliche Zeitschriften in Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen in einer weiteren Datenbank für Suchen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Fachzeitschrif- ten, die vom IZ in Kooperation mit weiteren fachlich spezialisierten Einrichtungen regelmäßig für die Literaturdatenbank SOLIS gesichtet und ausgewertet werden. Standardinformationen sind Zeitschriftentitel, Herausgeber, Verlag und ISSN - Redaktionsadresse und URL zur Ho- mepage der Zeitschrift werden sukzessive ergänzt. Immer vorhanden ist ein Link zur Daten- bank SOLIS, der automatisch eine Recherche beim GBI-Host durchführt und die in SOLIS ge- speicherten Titel der Aufsätze aus der betreffenden Zeitschrift kostenfrei anzeigt; weitere In- formationen zu den Aufsätzen wie Autoren oder Abstracts können gegen Entgelt direkt ange- fordert werden. Die Datenbank befindet sich noch im Aufbau; eine alphabetische Liste aller ausgewerteten Zeitschriften aus den deutschsprachigen Ländern kann jedoch im PDF-Format abgerufen werden.

Zu sozialwissenschaftlichen Zeitschriften in Osteuropa liegen ausführliche Profile vor, die in alphabetischer Reihenfolge für die einzelnen Länder ebenfalls abrufbar sind. Der Zugang erfolgt über www.gesis.org/Information/Zeitschriften. Über weitere Menü-Hauptpunkte werden u.a. erreicht: • die Linksammlung SocioGuide, die - gegliedert nach Ländern und Sachgebieten - Zugang zu Internetangeboten in den Sozialwissenschaften bietet (www.gesis.org/SocioGuide) sowie • der GESIS-Tagungskalender (www.gesis.org/Veranstaltungen) mit Angaben zu Thema/ Inhalt, Termin, Ort, Land, Kontaktadresse bzw. weiterführenden Links zu nationalen und internationa- len Tagungen und Kongressen in den Sozialwissenschaften sowie zu Veranstaltungen in und zu Osteuropa im Bereich der Transformationsforschung.

Elektronischer Service des IZ Das IZ-Telegramm, das vierteljährlich über Neuigkeiten und Wissenswertes aus dem IZ berichtet, sowie der Newsletter „Social Science in Eastern Europe“ können auch in elektronischer Version bezogen werden. Ein E-mail-Abonnement des IZ-Telegramms erhalten Sie über [email protected]; Textfeld: subscribe iz-telegramm IhrVorname IhrNachname Der Betreff bleibt leer, statt IhrVorname IhrNachname können Sie auch anonymous eingeben. Für den Newsletter gilt: [email protected]; Text im Betreff: subscribe oenews ***

Umfassende und aktuelle Informationen zum Gesamtangebot der Serviceleistungen des IZ inklusi- ve Preisen, Download- und Bestellmöglichkeiten finden Sie im Internet - alles auf einen Blick unter: www.gesis.org/IZ/IZ-uebersicht.htm

GESIS - Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen e.V. Informationszentrum Sozialwissenschaften Abteilung Informationstransfer Lennéstraße 30 in der GESIS-Servicestelle Osteuropa 53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 Berlin Telefon: (0228)2281-0 Telefon: (030) 23 36 11-0 Telefax: (0228) 22 81-120 Telefax: (030) 23 36 11-310 e-mail:[email protected] e-mail:[email protected]