Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid 2025

Arbeitsgemeinschaft

CIMA Beratung + Management GmbH Eupener Str. 150 50933 Köln Tel.: 0221/937 296 20 Fax: 0221/937 296 21 E-Mail: [email protected] Internet: www.cima.de

pesch partner architekten stadtplaner Zweibrücker Hof 2 Bearbeitung: 58313 Herdecke Dr. Wolfgang Haensch (CIMA Beratung + Management GmbH) Tel.: 02330/92 84 0 Julia Lemke (CIMA Beratung + Management GmbH) Fax: 02330/92 84 29 E-Mail: [email protected] Horst Schönweitz (pesch partner architekten stadtplaner) Internet: www.pesch-partner.de Andreas Bachmann (pesch partner architekten stadtplaner)

Köln/ Herdecke, Juli 2012

Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

Nutzungs- und Urheberrechte

Der Auftraggeber kann den vorliegenden Projektbericht innerhalb und außerhalb seiner Organisation verwenden und verbreiten, wobei stets auf die angemessene Nennung der ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner als Urheber zu achten ist. Jegliche – vor allem gewerbliche – Nutzung darüber hinaus ist nicht gestattet.

Der Bericht fällt unter § 2, Abs. 2 sowie § 31, Abs. 2 des Gesetzes zum Schutze der Urheberrechte. Die Weitergabe, Vervielfältigungen und Ähnliches durch andere als den Auftraggeber auch auszugsweise, sind nur mit ausdrücklicher schriftlicher Zustimmung des Verfassers gestattet. Sämtliche Rechte, vor allem Nutzungs- und Urheberrechte, verbleiben bei der ARGE CIMA Beratung + Management GmbH, Köln, und pesch partner architekten stadtplaner, Herdecke.

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INHALTSVERZEICHNIS

1 EINLEITUNG 6 1.1 Ausgangssituation und Zielsetzung 6 1.2 Projektansatz 6 1.3 Projektablauf 7

2 BESTANDSAUFNAHME GEMEINDE HERSCHEID 2012: ALLGEMEINE RAHMENBEDINGUNGEN 9 2.1 Lage im Raum und zentralörtliche Funktion 9 2.2 Siedlungsstruktur der Gemeinde Herscheid 10 2.3 Bevölkerungsstruktur und –entwicklung 12 2.4 Beschäftigten- und Arbeitslosenstruktur in Herscheid 14 2.5 Öffentliche Finanzen 14 2.6 Fazit zu den Rahmenbedingungen 15

3 BESTANDSAUFNAHME GEMEINDE HERSCHEID 2012: WOHNEN UND DEMOGRAPHISCHER WANDEL 16 3.1 Bevölkerungsentwicklung 16 3.2 Wohnbaulandentwicklung 17 3.3 Wohnqualität in Herscheid 21 3.3.1 Ortskernentwicklung Herscheid 21 3.3.2 Ortskernentwicklung Hüinghausen 24 3.4 Versorgungsangebot in Herscheid (Einzelhandel) 26 3.5 Versorgungsangebote in Herscheid (Dienstleistungen) 30 3.6 Bildung und soziale Infrastruktur in Herscheid 31 3.7 SWOT-Analyse: Wohnen und demographischer Wandel in Herscheid 32

4 BESTANDSAUFNAHME GEMEINDE HERSCHEID 2012: FREIZEIT UND NAHERHOLUNG 34 4.1 Derzeitige Besucherstrukturen 34 4.2 Übernachtungsangebot in der Gemeinde Herscheid 35 4.3 Qualitäten der Gemeinde Herscheid als Freizeit- und Naherholungsstandort 36 4.4 Potenzialanalyse 37 4.5 SWOT-Analyse: Freizeit und Naherholung in Herscheid 40

5 BESTANDSAUFNAHME GEMEINDE HERSCHEID 2012: STÄDTEBAULICHE STRUKTUR 42 5.1 Ortskern Herscheid 42 5.1.1 Funktion der Ortsmitte 42 5.1.2 Gestaltung des öffentlichen Raums und privater Objekte 42 5.1.3 Platzgestaltung in der Ortsmitte 43 5.1.4 Straßengestaltung in der Ortsmitte 43 5.1.5 Identifizierung von Flächenpotenzialen 44 5.2 Dorfmitte Hüinghausen 46 5.3 SWOT-Analyse: Städtebauliche Struktur 47

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6 HANDLUNGSKONZEPT GEMEINDE HERSCHEID 2025 49 6.1 Rückblick – Was zeichnet die Gemeinde Herscheid heute aus? 49 6.2 Themenübergreifende Zielsetzungen 52 6.3 Handlungskonzept Wohnen und demographischer Wandel 53 6.3.1 Strategischer Ansatz 53 6.3.2 Maßnahmenvorschläge Wohnen und demographischer Wandel 54 6.4 Handlungskonzept Freizeit und Naherholung 67 6.4.1 Strategischer Ansatz 67 6.4.2 Maßnahmenvorschläge Freizeit und Naherholung 68 6.5 Handlungskonzept Gestaltung: Ortsmitte Herscheid und Ortsmitte Hüinghausen 86 6.5.1 Strategischer Ansatz Ortskern Herscheid - Ortsmitte 86 6.5.2 Maßnahmenvorschläge Gestaltung Ortskern Herscheid – Ortsmitte 89 6.5.3 Strategischer Ansatz Ortsteil Hüinghausen - Dorfmitte 117 6.5.4 Maßnahmenvorschläge Gestaltung Ortsteil Hüinghausen - Ortsmitte 119 6.6 Maßnahmenkatalog im Überblick 126

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abb. 1: Lage im Raum 9 Abb. 2: Flächennutzungsplan der Gemeinde Herscheid in der Fassung der 20. Änderung 11 Abb. 3: Bevölkerungsentwicklung in Herscheid 1981 - 2010 12 Abb. 4: Natürliche Bevölkerungsentwicklungen und Wanderungen 2004 - 2010 12 Abb. 5: Altersstruktur in der Gemeinde Herscheid und Vergleichsregionen (in % aller Einwohner) 13 Abb. 6: Rahmendaten zur Beschäftigten – und Arbeitslosenstruktur 14 Abb. 7: Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Herscheid und Vergleichsregionen (2003-2010) 16 Abb. 8: Bevölkerungsprognose für Gemeinde Herscheid und Vergleichsregionen 17 Abb. 9: Wohnbauentwicklung für die Gemeinde Herscheid 18 Abb. 10: Wohnbaufertigstellungen in Herscheid (2007-2009) 18 Abb. 11: Wohnbaulandpotenziale im Bestand (Ortskern Herscheid) 20 Abb. 12: Ortskern Herscheid (Bestand) 21 Abb. 13: Ortskern Herscheid - Nutzungen Ortsmitte 23 Abb. 14: Ortsteil Hüinghausen (Bestand) 24 Abb. 15: Ortsteil Hüinghausen - Nutzungen Dorfmitte 25 Abb. 16: Anzahl der Betriebe, Verkaufsfläche, Umsatz in Herscheid 27 Abb. 17: Verkaufsfläche je Einwohner Herscheid 28 Abb. 18: Nachfragevolumen, Umsatz und Handelszentralität Herscheid 29 Abb. 19: Räumliche Verteilung des Einzelhandels in Herscheid (in %) 30 Abb. 20: Entwicklung der Gästeübernachtungen in Herscheid 34 Abb. 21: Entwicklung der Übernachtungsangebote in Herscheid 35 Abb. 22: Freizeit- und Naherholungseinrichtungen in Herscheid (Auswahl) 37 Abb. 23: Ortsmitte Herscheid – Potenziale und Herausforderungen | Stadt- und Freiraum 44 Abb. 24: Ortsmitte Herscheid – Potenziale und Herausforderungen | Straßen, Wege, Plätze 45 Abb. 25: Dorfmitte Hüinghausen – Potenziale und Herausforderungen 46 Abb. 26: Was zeichnet die Gemeinde Herscheid heute aus? – Thema Wohnen und demographischer Wandel 49 Abb. 27: Was zeichnet die Gemeinde Herscheid heute aus? – Thema Freizeit und Naherholung 50 Abb. 28: Was zeichnet die Gemeinde Herscheid heute aus? – Thema Gestaltung der Ortsmitte 51 Abb. 29: Ortsmitte Herscheid – Städtebauliche Maßnahmen 88 Abb. 30: Dorfmitte Hüinghausen – Städtebauliche Maßnahmen 118

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1 EINLEITUNG

1.1 Ausgangssituation und Zielsetzung

Die Gemeinde Herscheid ist mit nur knapp 7.500 Einwohnern die kleinste Gemeinde im Märkischen Kreis. Die Entwicklung der Gemeinde als Wohn-, Einkaufs-, Freizeit- und Gewerbestandort wird maßgeb- lich bestimmt durch die Größe der Gemeinde und die Nähe zu deutlich größeren Städten im direkten Umfeld (insbesondere Lüdenscheid und ); die nächsten Oberzentren sind die Städte Hagen und Dortmund, die über die A 45 innerhalb von 30 bzw. 45 min Minuten von Herscheid aus zu erreichen ist. Insbesondere die gute Erreichbarkeit des Autobahnanschlusses Lüdenscheid Süd/ Herscheid zur A 45 in weniger als acht Minuten stellt einen bedeutenden positiven Standortfaktor der Gemeinde Herscheid dar.

Um die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde mittel- und langfristig zu sichern, beauftragte die Gemeinde Herscheid zwei qualifizierte Fachbüros zur Erarbeitung des integrierten Gemeindeentwicklungskonzep- tes Herscheid 2025. Mit Hilfe von externem Fachwissen und unter Beteiligung der örtlichen Akteure wurden Handlungsschwerpunkte, Schlüsselprojekte und kleinere Einzelmaßnahmen zur Weiterentwick- lung der Gemeinde Herscheid erarbeitet.

Bereits heute ist absehbar, dass die Gemeinde Herscheid aufgrund der angespannten finanziellen Situa- tion zur Umsetzung des Konzeptes in vielen Fällen auf die Inanspruchnahme von Landesmitteln ange- wiesen sein wird. Das integrierte Gemeindeentwicklungskonzept ist daher auch eine Grundlage für die Beantragung von Mitteln aus der Städtebauförderung.

Die vorliegende Untersuchung wurde von der Arbeitsgemeinschaft CIMA/ Pesch&Partner in enger Zu- sammenarbeit durchgeführt. Während die CIMA Beratung + Management GmbH die Struktur und die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten in den Bereichen Wohnen und Freizeit untersuchte, übernahm das Büro Pesch&Partner die Analyse der Rahmenbedingungen in den Bereichen Stadtentwicklung, Ver- kehr und Architektur und entwickelte die geeigneten Handlungsvorschläge. Inhaltlich verantwortlich sind daher

. die CIMA Beratung + Management GmbH für die Kapitel 1-4 (mit Ausnahme der Kapitel 2.2 und 3.3) . das Büro Pesch&Partner für das Kapitel 5

Die im gemeinsam erarbeiteten Maßnahmenkatalog enthaltenen Empfehlungen sind entsprechend der o. g. Aufgabenteilung den beiden Büros zuzuordnen.

1.2 Projektansatz

Das integrierte Gemeindeentwicklungskonzept gliedert sich in drei Teilkonzepte, mit denen die wesent- lichen Entwicklungsbereiche der Gemeinde Herscheid abgedeckt werden:

. Wohnen und demografischer Wandel . Freizeit und Naherholung . Städtebauliche Gestaltung der Ortsmitte Herscheid und der Ortsmitte Hüinghausen

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Die drei Themenbereiche wurden im Rahmen der ersten Projektgruppensitzung am 19. September 2011 vereinbart.

Auf Grundlage einer Stärken-/ Schwächen-Analyse für die wichtigsten Handlungsfelder ergibt sich eine Zielvorstellung für die künftige Entwicklung der Gemeinde Herscheid sowie ein Handlungskonzept mit einer an der Leistungsfähigkeit der lokalen Akteure orientierten Anzahl von Einzelmaßnahmen.

Eine Kostenübersicht sowie ein Zeitplan für die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen bilden die Ent- scheidungsgrundlage für spätere Beschlüsse des Gemeinderates sowie Förderanträge.

Die CIMA und das Büro Pesch&Partner verstehen das Gemeindeentwicklungskonzept als ein themen- übergreifendes Handlungskonzept, das insbesondere die Anforderungen an die Gemeinde Herscheid als Wohn- und Freizeitstandort in Einklang mit den zukünftig zu verfolgenden städtebaulichen Vorstellun- gen bringt. Gleichzeitig soll ein hohes Maß an Umsetzbarkeit erreicht werden.

1.3 Projektablauf

Das vorliegende Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid 2025 wurde in einem breit angelegten Dis- kussionsprozess mit Bürgern und Entscheidungsträgern erarbeitet; u.a. sind folgende projektbegleitende Veranstaltungen und Fachgespräche zu nennen:

. die Auftaktveranstaltung am 13. Oktober 2011 . die erste Bürgerwerkstatt am 01. Dezember 2011 und die zweite Bürgerwerkstatt am 27. März 2012 . die projektbegleitende Arbeitsgruppe, in der Vertreter der Gemeinde Herscheid, der politischen Fraktionen und der Wirtschaft etc. mitgearbeitet haben, tagte am 19. September 2011, am 08. No- vember 2011, am 25. Januar 2012 und am 26. April 2012 . die von der CIMA und Pesch&Partner durchgeführten Expertengespräche und Ortsbegehungen wäh- rend des gesamten Projektverlaufes . die von der Gemeinde Herscheid initiierte Jugendwerkstatt im Januar 2012 und die Kinderwerkstatt im Februar 2012 . Präsentation im Rat der Gemeinde Herscheid am 02. Juli 2012

Fotos: CIMA GmbH 2012

Parallel zu der Konzeptentwicklung fand bereits die Umsetzung des Projektes „Dorfladen Hüinghausen“ mit einer ersten Informationsveranstaltung am 23. Februar 2012 und der Gründungsveranstaltung einer Genossenschaft am 29. März 2012 statt.

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Projektbegleitend richtete die Gemeinde Herscheid auf der kommunalen Homepage eigene Projektsei- ten ein, mit denen die Bürger fortlaufend über das Projekt unterrichtet wurden.

Quelle: www.herscheid.de

Beispiel für die fortlaufende Presseberichterstattung:

Quelle: Westfälische Rundschau, 17.10.2011

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2 BESTANDSAUFNAHME GEMEINDE HERSCHEID 2012: ALLGEMEINE RAH- MENBEDINGUNGEN

2.1 Lage im Raum und zentralörtliche Funktion

Die Gemeinde Herscheid ist durch folgende Faktoren gekennzeichnet:

. In der Gemeinde Herscheid leben 7.216 Einwohner1. . Die Gemeinde Herscheid übernimmt als Grundzentrum die raumordnerische Versorgungsaufgabe der eigenen Bevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfs sowie verschiedenen Dienstleistungen. . In näherer Umgebung zu Herscheid sind die Mittelzentren Plettenberg, und Lüdenscheid zu nennen. Das nächstgelegene Oberzentrum ist Hagen. . An das überregionale Straßennetz ist Herscheid über die Autobahnen A 45 (Sauerlandlinie) ange- bunden, die das Gemeindegebiet im Westen passiert. Die ebenfalls viel frequentierte Landesstraße 561 verbindet die Herscheid mit den Mittelzentren Lüdenscheid und Plettenberg. . Eine verkehrliche Anbindung der Gemeinde Herscheid an das schienengebundene Netz der Bahn besteht nicht. Zwischen Plettenberg und Lüdenscheid besteht eine regelmäßige Verbindung mit dem Bus.

Abb. 1: Lage im Raum

Quelle: www.openstreetmap.de

1 Quelle: Gemeinde Herscheid, Stand 31.12.2010

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2.2 Siedlungsstruktur der Gemeinde Herscheid

Im Vergleich zu vielen anderen Städten und Gemeinden des Sauerlands ist Herscheid durch seine günsti- ge verkehrsgeografische Lage gekennzeichnet: Mit der Anschlussstelle Lüdenscheid-Süd in etwa 6 km Entfernung ist sie gut an die A 45 angebunden. Mehrere Landes- und Kreisstraßen verbinden Herscheid mit den umliegenden Kommunen.

Die Gesamtgemeinde ist stark durch ihr landschaftliches Erscheinungsbild geprägt. Mit einer Ausdeh- nung von rund 59 Quadratkilometern liegt sie mitten im Naturpark Ebbegebirge. Südlich der Gemeinde erhebt sich die Nordhelle, mit 663 m der höchste Berg des Naturparks. Dort entspringt der Oesterbach, der an der östlichen Ortsgrenze zur Oestertalsperre aufgestaut wird. Die Verse- und Fürwiggetalsperre liegen westlich von Herscheid. Im Nordwesten fließt die Schwarze Ahe.

Die größten Anteile des Gemeindegebietes nehmen Wald- und landwirtschaftliche Flächen ein. Der Sied- lungsraum für die über 7.000 Einwohner umfasst dagegen nicht einmal fünf Prozent der gemeindlichen Flächen.

Die Orte, in denen die vorrangige Entwicklung stattfindet, liegen an der zentral durch das Gemeindege- biet von Westen nach Osten verlaufenden L 561: dies die Siedlungsschwerpunkte Herscheid-Ortskern mit etwa 5.000 und Hüinghausen mit etwa 1.100 Einwohnern. Der Ortskern Herscheid hat mit seiner Versorgungsfunktion zentrale Bedeutung für die Gesamtgemeinde. Im Sinne der Gewerbe- und Indust- rieentwicklung ist zudem Friedlin zu nennen.

Die weitläufige Siedlungsstruktur Herscheids umfasst darüber hinaus zahlreiche kleinere – meist land- wirtschaftlich geprägte – Ortslagen sowie drei Wochenendhausgebiete. Mit 124 Einwohnern je Quad- ratkilometer ist Herscheid damit die Gemeinde mit der geringsten Siedlungsdichte im Märkischen Kreis.

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Abb. 2: Flächennutzungsplan der Gemeinde Herscheid in der Fassung der 20. Änderung

Quelle: Gemeinde Herscheid 2012

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2.3 Bevölkerungsstruktur und –entwicklung

In Herscheid leben aktuell 7.216 Einwohner (Stand 31.12.2010). Während zwischen 1981 und 2001 die Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Herscheid von einem Wachstum gekennzeichnet war, zeichnet sich die Gemeinde Herscheid im Betrachtungszeitraum 2002 bis 2010 durch eine negative Bevölke- rungsentwicklung aus. Hintergrund ist sowohl eine negative natürliche Bevölkerungsentwicklung als auch ein negatives Wanderungssaldo.

Abb. 3: Bevölkerungsentwicklung in Herscheid 1981 - 2010

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen Bearbeitung: CIMA GmbH 2012

Abb. 4: Natürliche Bevölkerungsentwicklungen und Wanderungen 2004 - 2010

500 Geborene

400 Gestorbene 300 Saldo Geborene/ 200 Gestorbene Zuzüge 100

0 Fortzüge

-100 Saldo Zuzüge/ 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Fortzüge

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen Bearbeitung: CIMA GmbH 2012

Die häufigsten Zielorte bei Wegzügen aus der Gemeinde Herscheid sind Lüdenscheid (87 Personen) und Plettenberg (69 Personen). Gleichzeitig sind diese Städte aber auch die wichtigste Zuzugsorte. Im Jahr 2010 zogen 83 Personen aus Lüdenscheid nach Herscheid und weitere 69 Personen aus Plettenberg nach Herscheid.

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Nach einer Prognose des Landesbetriebes für Information und Technik Nordrhein Westfalen ist auch zukünftig ein Bevölkerungsrückgang zu erwarten: Ausgehend von 7.540 Einwohnern im Jahr 2008 geht die Prognose von einem Rückgang bis auf 5.610 Einwohnern im Jahr 2030 aus (- 1.930 Einwohner; - 26 %). Auf Grundlage der aktuellen Bevölkerungsentwicklung der vergangenen zwei Jahre ist jedoch nicht davon auszugehen, dass sich die zukünftige Entwicklung in der prognostizierten Dimension be- wahrheiten wird. Die Bevölkerungsprognose der Bertelsmann Stiftung für die Gemeinde Herscheid geht zudem nur von einem Bevölkerungsrückgang von – 15 % bis zum Jahr 2030 aus.

Hinsichtlich der Altersstruktur ist festzustellen, dass die Gemeinde Herscheid sehr stark vom demografi- schen Wandel betroffen ist. Nur ca. ein Viertel der Einwohner ist jünger als 25 Jahre. Der größte Anteil der Bevölkerung befindet sich in der Alterskategorie „25-50 Jahre“ (54 %) gefolgt von der Alterskatego- rie „über 65 Jahre“ (22,4 %).

Abb. 5: Altersstruktur in der Gemeinde Herscheid und Vergleichsregionen (in % aller Einwohner)

NRW Märkischer Herscheid Kreis unter 6 Jahre 5,0 5,0 4,1 6 bis unter 18 J. 12,1 12,7 12,4 18 bis unter 25 J. 8,4 8,6 7,2 25 bis unter 30 J. 5,9 5,3 4,7 30 bis unter 40 J. 11,8 10,8 9,5 40 bis unter 50 J. 16,8 16,9 18,4 50 bis unter 60 J. 14,1 14,3 14,8 60 bis unter 65 J. 5,6 5,7 6,5 65 und mehr 20,3 20,8 22,4

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen Bearbeitung: CIMA GmbH 2012

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2.4 Beschäftigten- und Arbeitslosenstruktur in Herscheid

Abb. 6: Rahmendaten zur Beschäftigten – und Arbeitslosenstruktur

Gemeinde Indikatoren Herscheid Märkischer Kreis Entwicklung der 30.06.2006 1.793 142.733 sozialversicherungspflichtigen 30.06.2008 1.839 147.496 Beschäftigten(am Arbeitsort) 30.06.2010 1.650 142.394 +/- in % 2006-2010 -8,0% -0,2% Quelle: IT.NRW ; Stand: 04.07.2012 Einpendler 30.06.2006 1.357 91.029 Auspendler 30.06.2006 2.742 96.555 Saldo -1.385 -5.526 Einpendler 30.06.2008 1.415 95.238 Auspendler 30.06.2008 2.777 98.149 Saldo -1.362 -11.402 Einpendler 30.06.2010 1.269 86.747 Auspendler 30.06.2010 2.552 92.952 Saldo -1.283 -6.205 Quelle: IT.NRW; Stand: 04.07.2012 Arbeitslosenquote im 2006 9,4 Jahresdurchschnitt 2008 6,2 2010 8,2 +/- in % 2006-2010 -12,8% Quelle: Bundesagentur für Arbeit ; Stand: 04.07.2012

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen Bearbeitung: CIMA GmbH 2012

Dem Trend in ländlichen Regionen folgend sowie entsprechend des dokumentierten Bevölkerungsrück- gangs, ist die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (am Arbeitsort) in Herscheid von 2006 bis 2010 negativ (- 8,0 %). Im Vergleich ist die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäf- tigten im Märkischen Kreis nur um - 0,2 % gesunken. Die negativen Pendlersalden zeigen die starke Be- deutung der umliegenden Städte und Gemeinden als Arbeitsort an. Allerdings ist im Vergleich 2008/ 2010 ein Rückgang des Auspendlerüberschusses erkennbar. In der Gemeinde Herscheid sind derzeit 153 Einwohner ohne Arbeit2. Die Arbeitslosenquote im Märkischen Kreis liegt unterhalb der Werte für das Land Nordrhein-Westfalen (10,1 %).

2.5 Öffentliche Finanzen

Die positive Entwicklung der öffentlichen Finanzen der Gemeinde Herscheid in den Jahren 2007 und 2008 hat sich in den Jahren 2009 und 2010 erwartungsgemäß nicht fortgesetzt und wurde auch 2011 nicht erreicht. Dennoch konnte die Gemeinde Herscheid im Jahr 2011 Kredite zur Liquiditätssicherung abbauen.

Die Gemeinde Herscheid weist in dem verabschiedeten Haushaltsplan 2010 ein Defizit in Höhe von rd. 3,3 Mio. € aus (Ergebnisplan). Der geplante Fehlbetrag in Höhe von rd. 3,3 Mio. € konnte aufgrund der positiven Entwicklung bei den Steuereinnahmen auf 2,3 Mio. € reduziert werden. Die durch die weltwei- te Wirtschaftskrise eingebrochenen Gewerbesteuereinnahmen erholen sich seit dem Jahr 2010 wieder, sodass das geplante Defizit für das Haushaltsjahr 2011 nicht erreicht wurde.

2 Angaben der Gemeinde Herscheid, Stand: 05.07.12

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Bis einschließlich 2011 hat sich die Gemeinde in einem Nothaushalt befunden. Seit dem Jahr 2012 ver- fügt die Gemeinde Herscheid über ein genehmigungsfähiges Haushaltssicherungskonzept.

Für die Jahre 2012 und 2013 wurde in Herscheid ein Doppelhaushalt aufgestellt. Der Ergebnisplan für das Haushaltsjahr 2012 enthält einen Fehlbedarf in Höhe von 2,3 Mio. €, der Ergebnisplan für das Haus- haltsjahr 2013 einen Fehlbedarf in Höhe von 2,5 Mio. €.

Für das Jahr 2012 sind Investitionsausgaben i.H. ca. 480.000 € für die Sanierung des Sportplatzes Am Müggenbruch geplant. Weitere rd. 425.000 € werden im Jahr 2013 für die Sanierung des Freibads bereit gestellt.

Die angeführten Eckwerte verdeutlichen die deutlich angespannte Finanzsituation in der Gemeinde Her- scheid. Für die Gemeinde Herscheid gilt es, den Sparkurs der letzten Jahre konsequent beizubehalten, um so durch nachhaltige Konsolidierungsmaßnahmen zu einer strukturellen Verbesserung des Haushal- tes beizutragen und das Ziel des Haushaltsausgleichs zu erreichen. Größere öffentliche Investitionsaus- gaben, die über die aufgeführten Sanierungstätigkeiten hinausgehen, werden in den nächsten Jahren nur in Einzelfällen und nur bei Inanspruchnahme entsprechender Zuschüsse und Fördermittel vom Land, Bund und/ oder der EU zu finanzieren sein.

2.6 Fazit zu den Rahmenbedingungen

Die Gemeinde Herscheid ist durch eine negative Bevölkerungsentwicklung gekennzeichnet. Hintergrund ist sowohl eine negative natürliche Bevölkerungsentwicklung als auch ein negatives Wanderungssaldo. Auch hinsichtlich der Altersstruktur ist festzustellen, dass die Gemeinde Herscheid sehr stark vom de- mografischen Wandel betroffen ist. Es gilt dem anhaltenden Bevölkerungsrückgang sowie den prognos- tizierten Auswirkungen des demografischen Wandels (aktuell ist nur ein Viertel der Bevölkerung jünger als 25 Jahre) gezielt entgegenzutreten.

Positiv herauszustellen ist die Lage der Gemeinde Herscheid am Rand des Sauerlands in einer landschaft- lich reizvollen Gegend. Im Vergleich zu vielen anderen Städten und Gemeinden des Sauerlands ist Her- scheid dennoch durch seine günstige verkehrsgeografische Lage gekennzeichnet, diese positiven Rah- menbedingungen gilt es stärker als zuvor zu nutzen und nach außen zu tragen.

Vor dem Hintergrund der angespannten Finanzsituation der Gemeinde sollte die Möglichkeiten der be- stehenden Bundes-/ Landesförderprogramme geprüft werden. Das Gemeindeentwicklungskonzept wird auf Basis der beschriebenen Rahmenbedingungen Maßnahmen zur Stärkung und Entwicklung der Ge- meinde erarbeiten. Ziel ist es, die Struktur und Funktion der Gemeinde zu sichern und zu erhalten.

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3 BESTANDSAUFNAHME GEMEINDE HERSCHEID 2012: WOHNEN UND DE- MOGRAPHISCHER WANDEL

3.1 Bevölkerungsentwicklung

Zum 31.12.2010 verfügt die Gemeinde Herscheid über 7.216 Einwohner gezählt. Wie bereits dargestellt zeigt sich in der Gemeinde Herscheid der demographische Wandel mit einem Rückgang der Geburten und einem gleichzeitigen Anstieg der Sterbefälle (Abb. 4). Sowohl die natürliche Bevölkerungsentwick- lung als auch die Wanderungsbilanzen fallen negativ aus.

Wie bereits in Kap. 2.3 beschrieben, verzeichnet die Gemeinde Herscheid in der Vergangenheit zunächst eine positive Bevölkerungsentwicklung, welche sich jedoch in den letzen Jahren in eine negative Ent- wicklung umkehrte: Der Zeitraum 1980 – 2004 ist als Phase des Wachstums zu bezeichnen, die von einer Phase des Rückgangs seit dem Jahr 2005 abgelöst wird. Damit verlief die Entwicklung in der Vergangen- heit in vergleichbarer Weise wie im gesamten Märkischen Kreis, der ebenfalls eine negative Bevölke- rungsentwicklung hinnehmen musste (Abb. 7).

Abb. 7: Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Herscheid und Vergleichsregionen (2003-2010)

102

100

003 = 100 = 003 98 2 Herscheid

96 Nachrodt-Wiblingwerde

Schalksmühle Indexwert

94 Märkischer Kreis

92

90 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen Bearbeitung: CIMA GmbH 2012

Bevölkerungsprognose

Für die Gemeinde Herscheid wird aufbauend auf dem Basisjahr 2008 (7.540 Einwohner) ein Bevölke- rungsrückgang bis auf 5.610 Einwohner für das Jahr 2030 erwartet (Abb. 8). Dies ergibt eine Bevölke- rungsabnahme von 25,6 %. Damit gehört die Gemeinde zu den 14 Gemeinden innerhalb des Märkischen Kreises, für die eine negative Bevölkerungsentwicklung prognostiziert wird. Nur der Stadt wird eine positive Bevölkerungsentwicklung vorbestimmt (+ 9,3 %). Der Märkische Kreis wird insgesamt zwi- schen 2008 und 2030 rd. 65.527 Einwohner bzw. 14,8 % verlieren (2030: 376.177 Einwohner).

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Abb. 8: Bevölkerungsprognose für Gemeinde Herscheid und Vergleichsregionen

105

100

95

90 003 = 100 = 003 2 Herscheid 85 Nachrodt-Wiblingwerde

80 Schalksmühle Indexwerte Märkischer Kreis 75

70

65

60 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen Bearbeitung: CIMA GmbH 2012

Die Folgen des demographischen Wandels zeigen sich bei der Altersstruktur: Innerhalb des Märkischen Kreises wird der Anteil der unter 25jährigen deutlich sinken (- 32 %; 2008: 120.001 Einwohner unter 25 Jahre; 2030: 81.501 Einwohner unter 25 Jahre), während die Gruppe der über 65jährigen stark zuneh- men wird (+ 23 %; 2008: 89.345 Einwohner über 65 Jahre; 2030: 110.141 Einwohner über 65 Jahre). Diese Entwicklung wird auch für die Gemeinde Herscheid vorausberechnet. Während im Jahr 2008 noch 1.870 Einwohner der Kategorie “unter 25 Jahre“ zugeordnet werden können, wird für das Jahr 2030 nur noch von 1.030 Einwohnern (-45 %) in dieser Altersgruppe ausgegangen. Die Gruppe der über 65jährigen wird im Vergleich zunehmen, von heute 1.630 Einwohner auf zukünftig 1.920 Einwohner (+ 18 %).

3.2 Wohnbaulandentwicklung

Die aufgezeigte Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Herscheid hatte in der Vergangenheit unmit- telbare Auswirkungen auf die Wohnbaulandnachfrage bzw. auf die Wohnbaufertigstellung. So fällt die Neubautätigkeit nur sehr gering aus (Abb. 9) und im Vergleich zu weiteren Städten und Gemeinden im Märkischen Kreis sogar unterdurchschnittlich aus (Abb. 10). In den letzten Jahren wurden in Herscheid, im Gegensatz zur Vergleichsgemeinde Nachrordt-Wiblingwerde, keine größeren Neubaugebiete entwi- ckelt. Das Wohnraumangebot in Herscheid wird durch Bestandsimmobilien geprägt.

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Abb. 9: Wohnbauentwicklung für die Gemeinde Herscheid

3.500 355.000

305.000 3.000

255.000 2.500

205.000

2.000 155.000

nzahl Quadratmeter A

1.500 105.000

1.000 55.000

500 5.000

Gebäude im Wohnbau Wohnungen im Wohnbau Wohnfläche im Wohnbau

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen Bearbeitung: CIMA GmbH 2012

Abb. 10: Wohnbaufertigstellungen in Herscheid (2007-2009)

Einwohner Wohnungsneubauten Neubauten je 1.000 2007 2008 2009 Wohnung Ew. und pro Jahr Jahr Herscheid 7.216 13 8 7 9 1,3 Nachrodt-Wiblingwerde 6.742 13 14 15 14 2,1

Schalksmühle 11.135 48 7 8 21 1,9

Plettenberg 26.321 33 24 17 25 0,9

Märkischer Kreis 430.965 702 595 364 554 1,3

Nordrhein-Westfalen 17.845.154 44.872 35.684 31.916 37.491 2,1

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen Bearbeitung: CIMA GmbH 2012

In allen Vergleichsgemeinden im Märkischen Kreis entstanden innerhalb des Beobachtungszeitraumes 2007 – 2009 mehr Wohnungsneubauten als in der Gemeinde Herscheid. Im Ergebnis ist ein Abflachen der Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken in Herscheid zu beobachten.

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Aktuell sind in Herscheid lediglich zwei Neubaugebiete ausgewiesen. Einerseits das Neubaugebiet „Friedliner Straße“ im Ortsteil Friedlin sowie andererseits das Neubaugebiet „Grenzweg“ im Ortsteil Hüinghausen. Der Ortskern Herscheid hält zurzeit keine Neubaugebiete vorhalten. Im Ortsteil Friedlin stehen von ursprünglich 18 Baugrundstücke für Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften noch sieben Grundstücke zur Verfügung, die Grundstücksgröße liegt zwischen 460 m² - 870 m² bei einem Kaufpreis von rd. 65,00 €/m², zzgl. einem Erschließungsbeitrag (38,00 €/m²). Im Ortsteil Hüinghausen werden ak- tuell 19 kommunale Bauplätze angeboten. Die Grundstückspreise liegen ebenfalls bei 65 €/ m² zzgl. des Erschließungsbeitrags (58,00 €/ m2). Die Größe der Baugrundstücke variiert zwischen 360 m2 und 780 m2.

Für den Ortskern Herscheid ist zu konstatieren, dass die Gemeinde Herscheid in den letzten Jahren nicht ausreichend auf die Wohnraumnachfrage reagieren konnte und durch die Neuausweisung und durch die Erschließung von Neubaugebieten die Voraussetzungen für Zuzüge geschaffen hat. Der Regionalplan beinhaltet für den Ortskern zwei Wohnbaulandreserven im Bereich Rahlenberg und Haselweg. Der Be- reich Müggenbruch-Höh ist ebenfalls im Regionalplan als Wohnbaulandreserve dargestellt. Aufgrund der geringen Eignung der Flächen am Müggenbruch-Höh für eine Wohnbauentwicklung, steht der Be- reich „In der Mark“ im Süden des Ortskerns zur Diskussion; ein Prüfverfahren ist eingeleitet.

Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Herscheid wird derzeit neu aufgestellt; in diesem Zusammen- hang werden auch der Bedarf und die Standorte für weitere Wohnbauflächen vor dem Hintergrund ei- ner Anpassung der Wohnbauflächenreserven an die aktuelle Bevölkerungsprognosen und die Markt- nachfrage untersucht. Nur durch eine aktive Wohnbauentwicklung mit einem nachfragegerechten und zukunftsorientierten Angebot kann den Bevölkerungsverlusten entgegenwirkt werden.

Neben den Neubauprojekten innerhalb des Ortskernes Herscheid ist das Thema einer möglichen Wohn- raumentwicklung im Bestand zu diskutieren. Die Sanierung vorhandener Gebäude und die Entwicklung neuer nachgefragter Wohnangebote sind dabei zu beachten. Die nachfolgende Abbildung verortet Ent- wicklungsflächen in zentraler Lage, die aus Sicht der CIMA für die Schaffung von Wohnraum zur geprüft werden sollten.

Abb. 11 zeigt jedoch, dass der Ortskern nur über ein geringes Innenentwicklungspotenzial in Form von unbebauten Grundstücken verfügt. Ergänzend muss erwähnt werden, dass die dargestellten Baulücken in Privateigentum stehen und daher kaum verfügbar sind.

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Abb. 11: Wohnbaulandpotenziale im Bestand (Ortskern Herscheid)

Wohnbaulandpotenziale im Bestand Ortskern Herscheid

Freie Einzelgrundstücke Entwicklungsflächen (Presswerk/ Alter Schulplatz) Mindernutzung (Tankstelle) Quelle: CIMA (2012) Quelle: Märkischer Kreis, Katasterbehörde Bearbeitung: CIMA GmbH 2012

Auch unter Berücksichtigung der Anforderungen des demografischen Wandels auf die Entwicklung von neuem Wohnraum sind in Herscheid neue Wohnprojekte erforderlich. Der vom Statistischen Landesamt erwartete Anstieg der Einwohner über 65 Jahren von derzeit rd. 1.630 Einwohnern auf rd. 1.920 Ein- wohner im Jahr 2030 zeigt den Handlungsbedarf auf. Neben den typischen Angeboten des seniorenge- rechten Wohnens sind auch neue Wohnformen („generationenübergreifendes Wohnen“) als Instrument zur Stabilisierung der Wohnbevölkerung zu verfolgen. Als spezielles Wohnprojekt herauszuheben ist das Mehrgenerationenwohnen, das als Projektvorschlag 1 im Maßnahmenkatalog (6.3) detailliert beschrie- ben wird.

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3.3 Wohnqualität in Herscheid

Die CIMA hat für alle 23 Ortsteile der Gemeinde Herscheid eine umfangreiche Bestandsaufnahme und Bewertung der städtebaulichen Gegebenheiten, der verkehrlichen Erreichbarkeit, der Versorgungsange- bote und der sozialen Infrastruktur vorgenommen. Die Qualität des Wohnstandortes Herscheid wird jedoch im Wesentlichen durch die Gegebenheiten und Angebote innerhalb des Ortskerns bestimmt, sodass sich die planerischen Kernaussagen des Gemeindeentwicklungskonzeptes auf die Weiterentwick- lung des Ortskerns Herscheid beziehen. Darüber hinaus werden Aussagen und Entwicklungsmöglichkei- ten für den Ortsteil Hüinghausen dargestellt. Auf eine detaillierte Beschreibung der spezifischen Situati- on in den weiteren Ortsteilen wird verzichtet.

3.3.1 Ortskernentwicklung Herscheid

Abb. 12: Ortskern Herscheid (Bestand)

Quelle: Märkischer Kreis, Katasterbehörde. Bearbeitung: Eigene Darstellung pesch partner architekten stadtplaner pp aIs (2012). Original M 1:2.000.

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Erschließung

Mit der L 561 hat Herscheid eine zentrale Erschließung der Gesamtgemeinde. Sie verbindet unter ande- rem die Siedlungsschwerpunkte Herscheid-Ortskern und Hüinghausen mit dem Umland und der A 45. Gleichzeitig ist durch sie die Ortsmitte um die Lüdenscheider und Plettenberger Straße vom Durch- gangsverkehr befreit.

Durch die Neuanlage eines Kreisverkehrs im Mündungsbereich der L 561 mit dem Neuen Weg wurde neben einer Optimierung der Verkehrsabläufe gleichzeitig die Chance eines markanten und prominen- ten Eingangs zur Ortsmitte geschaffen. Als südlicher Abzweig dient die L 707, die den Ortskern mit den südlichen Ortslagen verbindet.

Städtebau und Stadtstruktur

In ihrer Bebauungsstruktur lässt sich klar die geschichtliche und städtebauliche Entwicklung des Orts- kerns ablesen. Rund um die Apostelkirche befindet sich das historische Zentrum der Gemeinde. Wäh- rend im Dreißigjährigen Krieg und durch zwei große Dorfbrände im 17. und 19. Jahrhundert die Apostel- kirche teilweise verschont blieb, wurde die älteste profane Bausubstanz weitgehend zerstört. Der Wie- deraufbau nach 1862 erfolgte daher überwiegend in Massivbauweise. Erhalten sind diese – teilweise denkmalgeschützten – historischen Gebäude rund um die Kirche. Ein Wahrzeichen der Gemeinde ist der etwa 300 Jahre alte Spieker. Heute nimmt der Spieker die Funktion des Dorfgemeinschaftshauses im Ortskern Herscheid ein. Das Fachwerkgebäude diente ursprünglich dazu, die Naturalien aufzunehmen, die an die Kirche abgeführt werden mussten. Der bauliche Ursprung datiert wahrscheinlich in das 17. Jahrhundert. Das eigentliche Hauptgebäude ist um 1800 in seiner jetzigen Form entstanden. Heute be- herbergt der Spieker die Heimatstube des Geschichts- und Heimatvereins und das Trauzimmer der Ge- meinde.

Mit den Dorfwiesen und den Flächen rund um den Friedhof verfügt der Ortskern über größere – zum Teil attraktive - innergemeindliche Freiflächen.

Entlang der Lüdenscheider und Plettenberger Straße hat sich das Zentrum des Ortskerns entwickelt und ergänzt damit die Mitte um eine lineare städtebauliche Struktur. Hier finden sich verstärkt die zentralen Nutzungen wie Handel, öffentliche und private Dienstleistungen sowie gastronomische Angebote. Durch die großflächigeren Einzelhandelseinrichtungen am Neuen Weg hat sich der Versorgungsschwerpunkt in den Süden der Ortsmitte verlagert. Bei der künftigen Planung sind damit drei Ortseingänge zu berück- sichtigen.

Insbesondere in der Nachkriegszeit wurde der Ortskern Herscheid vorrangig um Wohngebiete rund um die Ortsmitte ergänzt.

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Abb. 13: Ortskern Herscheid - Nutzungen Ortsmitte

Quelle: Märkischer Kreis, Katasterbehörde. Bearbeitung: Eigene Darstellung pesch partner architekten stadtplaner pp aIs (2012). Original M 1:1.000.

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3.3.2 Ortskernentwicklung Hüinghausen

Abb. 14: Ortsteil Hüinghausen (Bestand)

Quelle: Märkischer Kreis, Katasterbehörde. Bearbeitung: Eigene Darstellung pesch partner architekten stadtplaner pp aIs (2012). Original M 1:2.000.

Erschließung

Die L 561 ist die zentrale Verbindung des Ortsteils mit dem Ortskern Herscheid und Richtung Pletten- berg. Bei der inneren Erschließung findet sich in der Dorfmitte noch eine dörfliche Straßen- und Platz- struktur, während in den Wohngebieten eher vorstädtische Erschließungsstrukturen vorherrschen.

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Städtebau und Stadtstruktur Die L 561 bildet auch eine räumliche Trennung zwischen den unterschiedlichen Nutzungsbereichen in Hüinghausen. Im Norden liegen die Dorfmitte und die angrenzenden Wohngebieten, die Gewerbegebie- te und die in den Landschaftsraum eingebundene Bahntrasse grenzen südlich an.

Die städtebauliche Struktur spiegelt Entstehungszeit und Nutzung wieder: Die neueren Wohngebiete sind den topografischen Gegebenheiten angepasst und weisen eine überwiegend linear ausgerichtete Bebauung auf. Die historische Dorfmitte zeigt dagegen noch die dorftypische Bebauungsstruktur mit kleinen Platzaufweitungen, gebrochenen Straßenverläufen und darauf eingehende Baukörperstellungen.

Abb. 15: Ortsteil Hüinghausen - Nutzungen Dorfmitte

Quelle: Märkischer Kreis, Katasterbehörde. Bearbeitung: Eigene Darstellung pesch partner architekten stadtplaner pp aIs (2012). Original M 1:1.000.

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3.4 Versorgungsangebot in Herscheid (Einzelhandel)

Nachfragepotenzial

Die Berechnung des einzelhandelsrelevanten Nachfragepotenzials3 in Herscheid erfolgt auf der Basis der gemeindescharfen Einwohnerzahl (7.216)4 und der spezifischen einzelhandelsrelevanten Kaufkraftkenn- ziffer (108,0)5. Es wird ein Ausgabesatz pro Kopf im Einzelhandel von 5.506 € für das Jahr 2012 zugrunde gelegt (Bund), der an das Niveau der Gemeinde mit Hilfe der Kaufkraftkennziffer angepasst wurde.

Der Ausgabesatz eines jeden Einwohners der Gemeinde Herscheid entspricht 5.946 € im Jahr 2012. Wie die Kaufkraftkennziffer liegt auch der statistische Ausgabesatz pro Kopf von Herscheid über dem Bun- desdurchschnitt.

Insgesamt beläuft sich das Nachfragepotenzial in Herscheid auf rund 42,9 Mio. €. Davon entfallen etwa 23,1 Mio. € auf den täglichen Bedarf. Im aperiodischen Bedarfsbereich beläuft sich das Nachfragepoten- zial auf rd. 19,8 Mio. €.

Angebotssituation

Grundlage für die nachfolgende Bewertung ist eine im August 2011 durchgeführte CIMA-Vollerhebung des Einzelhandels im Gemeindegebiet Herscheid. Im Rahmen der Bestandserhebung des Einzelhandels in der Gemeinde Herscheid wurden 27 Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von 4.275 m² erhoben. Sie erwirtschaften einen Einzelhandelsumsatz von 17,1 Mio. €6.

Hinsicht der räumlichen Verteilung der Einzelhandelsbetriebe ist festzustellen, dass sich das Angebot fast vollständig auf den Ortskern Herscheid konzentriert. Neben den Anbietern entlang der Lüdenschei- der Straße/ Plettenberger Straße finden sich die strukturprägenden Betriebe im Bereich Neuer Weg/ Hohle Straße.

Die warengruppenspezifische Differenzierung des Einzelhandelsbesatzes ist in der nachfolgenden Abbil- dung dokumentiert.

3 Das Nachfragepotenzial entspricht den Ausgaben (in €) der Bevölkerung der Gemeinde Herscheid, die dem Einzelhandel zur Verfügung stehen (statistischer Wert). 4 Quelle: Gemeinde Herscheid, Stand: 31.12.2010 5 Quelle: Michael Bauer Research GmbH 2011 6 Die dargestellten Umsatzvolumina wurden auf Grundlage der Inaugenscheinnahme des konkreten Warenangebots, der Angebotsqualität und der Sortimentsstruktur abgeleitet. Die Hochrechnung der Umsätze erfolgte über branchenübliche Flächenproduktivitäten. Zusätzlich wurden alle branchenspezifischen Informationen aus Firmen- und Verbandsveröffentlichungen sowie der relevanten Fachliteratur in die Auswertung mit einbezogen.

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Abb. 16: Anzahl der Betriebe, Verkaufsfläche, Umsatz in Herscheid Anzahl der Betriebe, Verkaufsfläche und Umsatz in der Gemeinde Herscheid

Anzahl der Verkaufs- Umsatz in CIMA Warengruppe Betriebe fläche in m² Mio. €

täglicher Bedarf insgesamt 19 2.875 14,3 Lebensmittel, Reformwaren 11 2.235 9,6 Gesundheits- und Körperpflege 2 * * übriger periodischer Bedarf (Blumen, 6 375 1,1 Zeitschriften, etc.)

aperiodischer Bedarf insgesamt 8 1.400 2,8 Persönlicher Bedarf insgesamt 2 245 0,7 Bekleidung, Wäsche 0 * * Schuhe, Lederwaren 1 * * Uhren, Schmuck, Optik 1 * *

Medien und Technik insgesamt 0 * * Spiel, Sport, Hobby insgesamt 0 * * Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik, 2 105 0,3 Hausrat

Einrichtungsbedarf 1 * * Baumarktspezifische Sortimente 3 915 1,5

Einzelhandel insgesamt 27 4.275 17,1

Quelle: CIMA GmbH 2012 Anmerkung: Aus datenschutzrechtlichen Gründen dürfen Verkaufsfläche und Umsatz erst ab mind. drei Betrieben je Warengruppe ausgewiesen werden. In Einzelfällen sind Randsortimente in den summierten Umsätzen und Verkaufsflächen enthalten, sodass eine Dokumentation dennoch möglich wird. Die warengruppenspezifi- sche Anzahl der Betriebe bezieht sich nur auf das Hauptsortiment.

Die Warengruppe Lebensmittel, Reformwaren umfasst elf Betriebe mit 2.235 m² Verkaufsfläche. Sie realisieren einen Umsatz von 9,6 Mio. €. Der Verkaufsflächen- und Umsatzanteil liegt damit bei 52,3 % bzw. 56,3 % am gesamten Einzelhandel. Sowohl der Verkaufsflächenanteil als auch der Umsatzanteil sprechen für eine angemessene Präsenz der Nahversorgung im Gemeindegebiet.

In den Branchen des aperiodischen Bedarfs sind acht Betriebe vorhanden mit einer Verkaufsfläche von 1.400 m². Sie realisieren einen Einzelhandelsumsatz von 2,8 Mio. €. Die Warengruppe der baumarktspe- zifischen Sortimente stellt den größten Verkaufsflächenanteil innerhalb der Branchen des aperiodischen Bedarfs dar. Dieser vergleichsweise hohe Ausstattungswert basiert auf einer guten Ausstattung im Kern- sortiment „Baumarkt“ (hier RAIFFEISENMARKT).

Verkaufsfläche je Einwohner

Die Flächendichte ist ein Indikator, der die Verkaufsflächenausstattung ins Verhältnis zur Einwohnerzahl eines Ortes stellt. Der bundesdeutsche Durchschnitt liegt bei 1,5 m2 Verkaufsfläche je Einwohner (inkl. ländlich geprägte Räume). In der Warengruppe Lebensmittel/ Reformwaren wird ein bundesdurch- schnittlicher Wert von 0,35 – 0,45 m2 Verkaufsfläche je Einwohner als Vergleichswert angenommen.

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Abb. 17: Verkaufsfläche je Einwohner Herscheid

Gemeinde Herscheid

Verkaufsflächendichte in m2 je Einwohner 0,59

täglicher Bedarf 0,40 in der Branche Lebensmittel/ Reformwaren 0,31

aperiodischer Bedarf 0,19

Quelle: CIMA GmbH 2012

Die Verkaufsfläche je Einwohner im Segment Lebensmittel/ Reformwaren liegt bei 0,40 m². Die Ver- kaufsflächenausstattung im Segment Lebensmittel/ Reformwaren liegt damit im Bundesdurchschnitt und ist ein weiteres Indiz für eine ausgewogene Nahversorgungssituation.

Handelszentralität

Die Einzelhandelszentralität eines Ortes beschreibt das Verhältnis des am Ort getätigten Einzelhandels- umsatzes zu der am Ort vorhandenen Nachfrage.

Handelszentralitäten von deutlich über 100 signalisieren Kaufkraftzuflüsse; Handelszentralitäten von unter 100 bedeuten per Saldo Kaufkraftabflüsse aus der betreffenden Raumeinheit. Handelszentralitä- ten werden für den Einzelhandel insgesamt sowie für einzelne Warengruppen ermittelt.

Je größer die Zentralität eines Ortes ist, desto größer ist seine Sogkraft auf die Kaufkraft im Umland. Die Zentralität eines Ortes wird z.B. durch die Qualität und Quantität an Verkaufsfläche, den Branchenmix, die Verkehrsanbindung und die Kaufkraft im Marktgebiet gesteuert.

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Abb. 18: Nachfragevolumen, Umsatz und Handelszentralität Herscheid Umsatz, Nachfragevolumen und Handelszentralität in der Gemeinde Herscheid

Nachfrage- Umsatz in Handels- CIMA Warengruppe volumen Mio. € zentralität in Mio. €

täglicher Bedarf insgesamt 14,3 23,1 62 Lebensmittel, Reformwaren 9,6 15,9 60 Gesundheits- und Körperpflege * 6,5 * übriger periodischer Bedarf (Blumen, 1,1 0,7 158 Zeitschriften,etc.)

aperiodischer Bedarf insgesamt 2,8 19,8 14 Persönlicher Bedarf insgesamt 0,7 5,8 13 Bekleidung, Wäsche * 3,7 * Schuhe, Lederwaren * 1,1 * Uhren, Schmuck, Optik * 0,9 *

Medien und Technik insgesamt * 4,9 * Spiel, Sport, Hobby insgesamt * 1,7 * Geschenke, Glas, Porzellan, Keramik, 0,3 0,7 38 Hausrat

Einrichtungsbedarf * 3,0 * Baumarktspezifische Sortimente 1,5 3,7 40

Einzelhandel insgesamt 17,1 42,9 40

Quelle: CIMA GmbH 2012 Anmerkung: Aus datenschutzrechtlichen Gründen dürfen Verkaufsfläche und Umsatz erst ab mind. drei Betrieben je Warengruppe ausgewiesen werden. In Einzelfällen sind Randsortimente in den summierten Umsätzen und Verkaufsflächen enthalten, sodass eine Dokumentation dennoch möglich wird. Die warengruppenspezifi- sche Anzahl der Betriebe bezieht sich nur auf das Hauptsortiment.

Insgesamt ist die Einzelhandelszentralität in der Gemeinde Herscheid als gering zu bewerten (40). Per Saldo signalisiert die ermittelte Handelszentralität deutliche Kaufkraftabflüsse in die umliegenden Städte und Gemeinden, mit Blick auf die Pendlerverflechtungen sowie die mittelzentralen Wettbewerbsstan- dorte (Lüdenscheid, Plettenberg, Werdohl etc.) dürfte eine Steigerung der Zentralität dennoch nur in begrenztem Umfang möglich sein.

In den Branchen des täglichen Bedarfs wird eine Zentralität von 62 generiert. Für die Branche Lebens- mittel/ Reformwaren wird eine Handelszentralität von 60 dokumentiert. Einem Einzelhandelsumsatz von 9,6 Mio. € steht ein Nachfragevolumen von 15,9 Mio. € gegenüber. Der Kaufkraftabfluss per Saldo beläuft sich auf 6,3 Mio. €. In Herscheid sind aktuell ein KAUFPARK Supermarkt und der Lebensmitteldis- counter NETTO, ergänzt durch Betriebe des Lebensmittelhandwerks sowie Kioske und Hofläden im Seg- ment der Lebensmittelversorgung vorhanden. Die Zentralitätswerte dokumentieren eine für ein Grund- zentrum typische und zufriedenstellende Ausstattung.

In den Branchen des aperiodischen Bedarfs wird eine Handelszentralität von 14 erzielt. Insbesondere in der Branche Bekleidung/ Wäsche wäre die Ansiedlung von ergänzenden Facheinzelhandelsbetrieben oder kleineren Fachmarkt- und Filialkonzepten wünschenswert. Ebenso in der Branche Schuhe/ Leder- waren und Uhren/ Schmuck/ Optik sollte geprüft werden, ob durch gezielte Ergänzungen und eventuelle Flächenerweiterungen die Zentralität gesteigert werden kann. Die Entwicklung sollte sich hierbei jedoch ausschließlich auf den Ortskern von Herscheid konzentrieren.

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Die dominierenden Einzelhandelsstrukturen sind fast ausschließlich im Ortskern der Gemeinde Her- scheid adressiert. In den weiteren Ortsteilen bestehen Versorgungsangebote ausschließlich in Form von Betrieben des Lebensmittelhandwerks, Kiosken oder Hofläden. Im Ortsteil Hüinghausen ist ergänzend eine Gärtnerei adressiert. Bezogen auf die gesamtgemeindlichen Einzelhandelsstrukturen beherbergt der Ortskern Herscheid 78 % der Betriebe und belegt 86 % der Verkaufsflächen. Der Umsatzanteil liegt bei 92 %.

Abb. 19: Räumliche Verteilung des Einzelhandels in Herscheid (in %)

Anteil der Betriebe 77,8 11,1 11,1

Anteil der Verkaufsfläche 86,4 10,3 3,3

Anteil des Umsatzes 92,2 6,0 1,8

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Anteil Ortskern Herscheid Anteil Ortsteil Hüinghausen Anteil übrige Ortsteile

Quelle: CIMA GmbH 2012

3.5 Versorgungsangebote in Herscheid (Dienstleistungen)

Der Ortskern Herscheid ist Sitz der Gemeindeverwaltung, zudem finden sich hier ein den Handel ergän- zender Dienstleistungsbesatz sowie ein ausreichendes Angebot aus der Gesundheitsversorgung.

Allgemeinmediziner, Fachärzte und Zahnärzte decken die Grundversorgung in der Gemeinde Herscheid ab; physiotherapeutische Praxen, Fußpflege und ein Kosmetikinstitut ergänzen die Gesundheitsversor- gung. Im Ortskern Herscheid sind zudem Spezialangebote (Clear Skin-Tattoo Ex etc.) vorhanden. Das Fitnessenter feelgood im Süden des Ortskerns (Am Mühlengraben) ist Anziehungspunkt für ein weiteres Einzugsgebiet. In den Ortsteilen sind dagegen keine Ärzte oder ergänzende Angebote der Gesundheits- versorgung zu finden. Aufgrund der geringen Ortsgrößen in den peripheren Ortsteilen ist ein Ausbau der Versorgungsangebote kaum zu realisieren.

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Hinsichtlich der einzelhandelsnahen Dienstleistungsangebote (Banken, Versicherungen, Frisör etc.) be- steht im Ortskern Herscheid eine adäquate Versorgungssituation. Die Sparkasse hat neben der Filiale in Herscheid, einen Sitz in Hüinghausen.

Ein gastronomisches Angebot findet sich sowohl im Ortskern Herscheid als auch in den peripheren Orts- teillagen. Insgesamt sind neun Gaststätten (vorwiegend Landgasthöfe) im Gemeindegebiet vorhanden. Ferner runden Cafés, Imbisse oder Kioske das gastronomische Angebot in Herscheid ab.

3.6 Bildung und soziale Infrastruktur in Herscheid

Schulen: In der Gemeinde Herscheid besteht ein angemessenes Schulangebot in Form einer Grund- und Hauptschule im Ortskern Herscheid sowie einer Grundschule im Ortsteil Hüinghausen. Die Grundschulen im Ortskern Herscheid und im Ortsteil Hüinghausen bieten ein Ganztagesangebot an.

Einschränkend muss erwähnt werden, dass entsprechend des dargestellten Bevölkerungsrückganges ebenfalls rückläufige Schülerzahlen in Herscheid verzeichnet werden müssen. Die Mindestschülerzahl (gemäß den Vorgaben des Landes Nordrhein-Westfalen für Grund- und Hauptschulen) wird auf Basis der vorliegenden Bevölkerungsprognosen zukünftig vielfach unterschritten werden. Für das Schuljahr 2010/2011 konnte nur mit einer Ausnahmegenehmigung der Landesregierung eine Eingangsklasse ein- gerichtet werden. Für das Schuljahr 2011/2012 haben sich die Anmeldezahlen wieder erhöht, sodass eine Eingangsklasse gebildet werden konnte. Die Herausforderung für die Zukunft wird der Erhalt des vorhandenen Angebotes in Herscheid sein. Der Bestand der Grundschulen gilt nach den Erkenntnissen der Schulentwicklungsplanung derzeit noch als gesichert.

Kindertagesstätten: Ein Angebot von drei Kindertagesstätten in der Gemeinde Herscheid sichert eine ausreichende Grundversorgung. Zwei Kindertagesstätten befinden sich im Ortskern Herscheid, eine wei- tere Kindertagesstätte ist im Ortsteil Hüinghausen vorhanden. Keine der Kindertagesstätten befindet sich in gemeindeeigener Trägerschaft. Positiv festzustellen ist, dass das aktuelle Angebot an Be- treuungsplätzen der Nachfrage in allen Altersgruppen gerecht wird.

Kinder- und Jugendangebote: Das Angebot für Kinder und Jugendliche in der Gemeinde Herscheid wird fast ausschließlich durch ehrenamtliche Vereinstätigkeiten dargestellt. Es gibt zahlreiche Turn- und Sportvereine mit Kinder- und Jugendabteilungen. Hervorzuheben ist das Jugendzentrum des DRK. Er- gänzend zu den lokalen Angeboten der Vereine organisieren die Verantwortlichen des Jugendzentrums u.a. Ferienprogramme, Workshops, Bewerbungstrainings etc.

Seniorenangebote: In der Gemeinde Herscheid finden sich lokale Veranstaltungsangebote für Senioren. Das Herscheider Seniorenzentrum hat u.a. gemeinsam mit den Kindertagesstätten das „Generationen- projekt“ initiiert.

Veranstaltungen: Die bestehenden Bürgerhäuser und Veranstaltungsräume (Rammberghalle, Gemein- schaftshalle Herscheid, Bürgersaal im Rathaus) bieten einen geeigneten und ausreichenden Raum für lokale Veranstaltungen und Treffen von Vereinen und freien Gruppen. Einzelne Ortsteile verfügen über ergänzende Dorfgemeinschaftshäuser, teilweise in Verbindung mit den Räumlichkeiten der freiwilligen Feuerwehr.

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3.7 SWOT-Analyse: Wohnen und demographischer Wandel in Herscheid

(Ergebnisse der Bürgerwerkstatt vom 13.Oktober 2011)

Stärken Schwächen . Neubürger „kommen an“ (= Neubürger . Begegnungsmöglichkeit Jung und Alt finden Anschluss) . ÖPNV in Abendstunden . Jugend- und Kinderarbeit . Jugendangebote . „Welt ist in Herscheid in Ordnung“ . MusikangebotefürKinder . Schwimmbad . Sportplatz (aberKunstrasenplatz in Planung) . Landschaft . Leerstände (Ladenlokale/ Wohnungen) . Überschaubarkeit . Nahversorgung Ortsteile . keine Ghettobildung . Öffentliche Toilette . soziale Netzwerke . Schulangebot gefährdet . keine Hochhäuser . negative Bevölkerungsentwicklung . funktionierende Ökumene . Gastronomie (Öffnungszeiten) . ausreichende medizinische Versorgung . Winterdienst/ Straßendienst . Seniorenzentrum . Barrierefreiheit . Nahversorgung . Versorgung mit neuen Medien (DSLetc.) . Verkehrsanbindung Chancen Risiken . Organisatorische Hilfe fürEhrenamt . Konkurrenzangebote derRegion . Ausbau Bürgerbus . Siedlungsentwicklung vs. Freiraum . Rentnergenossenschaft . nicht ausreichende Auslastung derSchulen etc. . Gute Konzepte für Vereine bzw. . Bisheriges Leistungsangebot kann nicht gehalten Veranstaltungen werden . Verweilplatz für Ältere in Ortsmitte . „Ausbluten“derOrtsteile . Übernachtungsangebote . Spezielle (Wohn)Angebote fürältere Bürger . Neue Gastro-Konzepte . Kletterwald, Bolzplatz . Spielplatz als Ausflugsziel . Junge Familien anziehen . Ehrenamtsbörse . Bürgerschaftliches Engagement . einheimischen Jugendliche halten

Quelle: CIMA GmbH 2012

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Schlussfolgerung zum Thema Wohnen & demographischer Wandel in Herscheid

1. Die Gemeinde Herscheid hat in den letzten Jahren bereits einen erheblichen Bevölkerungsrück- gang erfahren; diese Tendenz wird sich in den nächsten Jahren weiter fortführen.

2. Der Bestand bzw. die Auslastung wichtiger Infrastrukturangebote erscheint ohne aktive Gegen- steuerung gefährdet.

3. Die Gemeinde verfügt heute (noch) über ein weitgehend vollständiges und vielfältiges Infra- strukturangebot eines funktionstüchtigen Grundzentrums.

4. Um den Herausforderungen des demographischen Wandels zu entsprechen, ist stärker als in der Vergangenheit eine gezielte und umfassende Wohnbaulandpolitik (Innen- und Außenentwick- lung) erforderlich, um attraktive und familienfreundliche Wohngebiete zu erschließen.

5. Die von der ansässigen Bevölkerung geschätzte Wohnqualität von Herscheid beruht maßgeblich auf dem landschaftlichen Reiz der Umgebung, der Überschaubarkeit der Gemeinde und dem vor allem durch ehrenamtliches Engagement erreichten Angebote der Vereine, der Kirchen etc..

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4 BESTANDSAUFNAHME GEMEINDE HERSCHEID 2012: FREIZEIT UND NAH- ERHOLUNG

4.1 Derzeitige Besucherstrukturen

Das jährliche Übernachtungsaufkommen in der Gemeinde Herscheid hat sich nach einer anfänglich posi- tiven Entwicklung, seit dem Vergleichsjahr 2006 deutlich negativ entwickelt (Abb. 20). Dies belegt die rückläufige Zahl der Ankünfte in Herscheid, die im Beobachtungszeitraum 2000 bis 2008 um 41 % zu- rückgegangen ist. Positiv dagegen verläuft die Entwicklung der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer in Herscheid. Diese konnten in den vergangenen acht Jahren von durchschnittlich 1,8 Tagen auf 2,3 Tage erhöht werden.

Im Ergebnis ist davon auszugehen, dass die Tagesgäste gegenüber den Übernachtungsgästen eine weit- aus größere Bedeutung haben. Die Gemeinde Herscheid ist in erheblichem Umfang Tagesausflugsziel der Bevölkerung aus dem Ruhrgebiet und dem Raum Köln. Das häufigste Besuchsmotiv ist hierbei das Wandern.

Abb. 20: Entwicklung der Gästeübernachtungen in Herscheid 7000 2,4 2,3 5795 6000 2,2 2,0 5000 1,8 4332 1,8

4000 Tage

Anzahl 1,6 3000 3226 1,4

2000 1905 1,2

1000 1,0 2000 2002 2004 2006 2008

Ankünfte Übernachtungen Durchschnittliche Aufenthaltsdauer

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen Bearbeitung: CIMA GmbH 2012

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4.2 Übernachtungsangebot in der Gemeinde Herscheid

Abb. 21: Entwicklung der Übernachtungsangebote in Herscheid 110 7

100 6

93 6 90 5 5 80 5 70 69

Anzahl Anzahl derBetten 4 4 Anzahl Betriebeder 60 4

50 3 2000 2002 2004 2006 2008

Angebotene Betten Betriebe

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen Bearbeitung: CIMA GmbH 2012

In Abb. 21 ist die Entwicklung des Übernachtungsangebotes in der Gemeinde Herscheid im Zeitraum von 2000 bis 2008 dargestellt.7 Das Übernachtungsangebot verringert sich nach einem zwischenzeitlichen Anstieg im Ergebnis nur um einen Betrieb, die Anzahl der angebotenen Betten sinkt jedoch nahezu um 26 % (- 24 Betten).

Die Beherbergungsbetriebe in der Gemeinde Herscheid sind verhältnismäßig klein. Es dominieren tradi- tionelle Gasthöfe ohne eine spezielle Ausstattung. Vielfach ist davon auszugehen, dass der Restaurant- betrieb die wirtschaftliche Basis der Gasthöfe darstellt. Zudem gehört kein Beherbergungsbetrieb zur Markenhotellerie oder ist einem Marketingverbund (z.B. Romantik-Hotels) angeschlossen. Einzig die Herscheider Mühle ist mit zwei Sternen zertifiziert, die weiteren Hotelbetriebe sind nicht klassifiziert.

Die Anzahl an Ferienwohnungen ist zudem nur sehr gering. Vereinzelt bieten Gasthöfe Ferienwohnun- gen an, ergänzend werden private Wohnungen zur Vermietung angeboten.

Darüber hinaus sind in Herscheid ein Campingplatz und ein Wohnmobilstellplatz im Ortskern vorhanden. Ergänzend bietet das Schullandheim Stucken Übernachtungsmöglichkeiten.

Die Entwicklung der Gemeinde Herscheid als Ausflugsziel für Bürger aus dem näheren Umland kann unabhängig vom lokalen Übernachtungsangebot erfolgen. Aus Sicht der CIMA sollte es aber dennoch im Interesse der Gemeinde Herscheid liegen, zumindest langfristig ein Mindestangebot an qualifizierten Übernachtungsmöglichkeiten vorzuhalten. Aus diesem Grund sind eine stärkere Qualifizierung und Posi- tionierung der vorhandenen Betriebe für spezielle Zielgruppen (bspw. Wanderer) notwendig.8

7 Nach Angaben der Gemeinde Herscheid liegt die tatsächliche Bettenkapazität bei 114 Betten. Ein bedeutender Anteil der Übernachtungs- angebote wird in Betrieben mit weniger als neun Betten bereitgestellt, die nicht in den statistischen Daten des IT NRW erfasst sind. 8 Die Gemeinde Herscheid hat eine aktuelle Marktanalyse zur kommunalen Hotelentwicklung vorliegen (Olaf W. F. Volz & Associates 2011)

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4.3 Qualitäten der Gemeinde Herscheid als Freizeit- und Naherholungs- standort

Die Gemeinde Herscheid liegt am Rand des Sauerlands in einer landschaftlich reizvollen Gegend. Im Ge- meindegebiet sind eine Reihe regionstypischer, kulturhistorischer Baudenkmaler und Sehenswürdigkei- ten vorhanden (Ahe-Hammer, Spieker, Köhlerplatz etc.), die jedoch zum heutigen Zeitpunkt keine über- regional bedeutsamen Anziehungspunkte darstellen. Zweifellos stellt die Märkische Museumseisenbahn im Ortsteil Hüinghausen als Sonderziel eine touristisch herausragende Attraktivität der Gemeinde Her- scheid dar. Das wichtigste Besuchsmotiv der Gemeinde Herscheid ist das Wandern. Innerhalb des Ge- meindegebietes sind zahlreiche Wanderwege des Sauerländer Gebirgsvereins (SGV) zu finden. Der Premiumwanderweg „Sauerländer Höhenflug“ durchläuft die Gemeinde Herscheid auf dem südlichen Ebbekamm. In den Wintermonaten ist die Ebbekammloipe ein beliebtes Ziel für Skilanglauf. Ergänzend sind ganzjährige Nischenangebote in Herscheid vorhanden, wie die organisierten Mountainbiketouren (www.bike-mk.de) oder Gleitschirmfliegen. Hinzu kommen Naherholungs- und Freizeitangebote in Her- scheid, die in erster Linie für die Bewohner der Gemeinde sowie Tagesbesucher aus dem unmittelbaren Umland ausgelegt sind, darunter fallen das Freibad, der Minigolfplatz sowie Rodelbahnen und Skilift.

Insbesondere in Hinblick auf zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde Herscheid als Freizeit- und Naherholungsstandort werden die folgenden Besuchsmotive der Herscheid vertiefend betrachtet:

. Wandern . Radwandern . Märkischen Museumseisenbahn . regionstypische, historische Baudenkmäler

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Abb. 22: Freizeit- und Naherholungseinrichtungen in Herscheid (Auswahl)

Quelle: CIMA GmbH 2012

4.4 Potenzialanalyse

Potenzialanalyse 1: Wandern

Insbesondere beim Thema Wandern profitiert die Gemeinde Herscheid von ihrer Lage am Rand des Sauerlandes. Die abwechslungsreiche Landschaft mit interessanten Erlebnisstellen und kulturhistori- schen und regionstypischen Baudenkmälern (Ahe-Hammer, Spieker, Köhlerplatz) bilden Potenziale für den Wandertourismus.

Der SGV (Sauerländer Gebirgsverein) betreut in ehrenamtlicher Arbeit das bestehende Wanderwegenetz in Herscheid und ist für die Instandhaltung und Pflege verantwortlich. Das vorhandene Wanderwegean- gebot in Herscheid sollte jedoch in Bezug auf die die Vermarktung und Ausstattung verbessert werden. Trotz der eingeschränkten finanziellen Mittel des Vereins besteht vor dem Hintergrund der gestiegenen Ansprüche der Wanderer Handlungsbedarf. Beispielhaft Aspekte mit einem Optimierungsbedarf sind die nur geringen Informationen zur Streckenlänge und Höhenmeter sowie die nicht einheitliche und durch- gängige Streckenkennzeichnung. Ferner sind Informationen zu den Wanderwegen in Herscheid in den neuen Medien (Internet) aktuell nicht in ausreichender Art und Weise. Neben den lokalen Wanderwe- gen durchläuft der Premiumwanderweg „Sauerländer Höhenflug“ das südliche Gemeindegebiet.

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Beim Wander-Tourismus geht der generelle Trend zum qualitätsorientierten, naturbezogenen Wandern. Folgende Profilierungsansätze würden eine Qualitätsverbesserung des Herscheider Wanderwegenetzes nach sich ziehen:

. dichtes/ benutzerfreundliches Beschilderungssystem mit klaren Wegmarkierungen auf Sichtweite, . Wegweiser mit Entfernungsangaben sowie Übersichts- und Standorttafeln, . Informationen über Höhenprofile, Wegekarten und interessante Sehenswürdigkeiten am Weg, . Ruhebänke für die Entspannung in regelmäßigen Abständen und an besonders schönen Aussichts- punkten. Aber auch durch eine attraktive Gastronomie und Hotellerie kann der Wandertourismus in der Gemein- de Herscheid an Bedeutung gewinnen. Obwohl das Wandern das wohl wichtigste Besuchsmotiv der Gemeinde Herscheid ist, wird derzeit keine Gaststätte oder Hotelbetrieb im Qualitätsgastgeber Wan- derbares Deutschland geführt. Darüber hinaus fehlt es an Serviceleistungen in den Gaststätten (Abhol- service, Gepäcktransportservice etc.).

Potenzialanalyse 2: Radwandern

Aufgrund der Lage am Rande des Sauerlandes, den daraus resultierenden topographischen Gegebenhei- ten und der Landschaftsstruktur eignet sich die Gemeinde Herscheid neben dem klassischen Wandern ebenso für den Radwandertourismus. Dennoch verfügt die Gemeinde Herscheid über kein ausgewiese- nes und qualifiziertes Radwegenetz. Ebenso fehlt eine Verlängerung des Radwanderweges aus Richtung Plettenberg kommend nach Herscheid; der Radwanderweg endet auf Höhe Weiße Ahe. Auch die Rad- wanderer rund um die Oestertalsperre werden nicht weiter nach Herscheid geführt. Der Ausbau des Radweges im Ebbetal entspricht zudem nicht den Anforderungen an einen qualifizierten Radwander- weg.

Aktuell wird der Ausbau der L 561 von Lüdenscheid nach Herscheid (bis zur Ortschaft Hardt) realisiert, der Lückenschluss zwischen der Ortschaft Hardt und dem Ortskern Herscheid wird in einem zweiten Bauabschnitt umgesetzt. Die weitere Verbindung des Radweges entlang der L 561 von Herscheid bis zur Ortschaft Weiße Ahe sollte zudem angestrebt werden. Der Ausbau der Radstrecke zwischen Weiße Ahe und Plettenberg ist bereits erfolgt. Alternativ könnte die ehem. Bahntrasse zwischen Hüinghausen und dem Ortskern Herscheid als Radweg ausgebaut werden. Der beispielhafte Ausbau des Radweges im Ebbetal bis hin zur Oestertalsperre würde zudem die Anbindung des örtlichen Radewegenetzes an das regionale Radnetz zur Folge haben.

Als positiv hervorzuheben ist das Angebot an organisierten und geführten Mountainbiketouren in Her- scheid (www.bike-mk.de), die jedoch ausschließlich dank des ehrenamtlichen Engagements des Organi- sators bestehen.

Darüber hinaus gibt es keine auf den Radwanderer spezialisierten Gaststätten oder Übernachtungsbe- triebe.

Potenzialanalyse 3: Märkische Museumseisenbahn

Die Märkische Museumseisenbahn ist bereits heute überregionaler Anziehungspunkt und touristisches Vorzeigeprojekt in Herscheid. Die Märkische Museumseisenbahn/ Sauerländer Kleinbahn wird eigen- ständig vom Märkische Museums-Eisenbahn e.V. betrieben. Zwischen Mai und Oktober ist die Sauerlän- der Kleinbahn mit einem regelmäßigen Fahrplan an Wochenenden und Feiertagen zwischen Hüinghau- sen und Plettenberg unterwegs. Insgesamt hat die Fahrtstrecke eine Länge von 2,3 km.

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Aufgrund der Streckenführung zwischen Hüinghausen und Plettenberg profitiert der Ortskern Herscheid nur in geringem Maße von der Märkischen Museumseisenbahn. Hinweisschilder am Hüinghausener Bahnhof auf Gastronomiebetriebe sowie Einzelhandels- der Dienstleistungsunternehmen im Ortskern sind z.B. nicht vorhanden.

Sowohl von Seiten der Gemeinde Herscheid als auch des Märkischen Museums-Eisenbahn e.V. besteht der Wunsch nach einer Streckenverlängerung. Ein Weiterbau der Strecke in Richtung Herscheid über den Rammbergtunnel und das Viadukt bei Birkenhof ist jedoch nur zu realisieren, wenn notwendige Brücken saniert und neu geplant bzw. errichtet werden. Einschränkend ist zu erwähnen, dass der Rammbergtunnel als Fledermausrefugium zugemauert wurde. Auch an dieser Stelle müssten neue We- geführungen geschaffen werden.

Der Ausbau der Märkischen Museumseisenbahn nach Herscheid ist nur nach einer fachlich qualifizierten Machbarkeitsuntersuchung und als langfristige Planung zu realisieren. Kurzfristig wären jedoch ergän- zende Projekte umsetzbar, wie die Nutzung der bestehenden Trasse durch Draisinenfahrzeuge. Die Stre- cke könnte so stärker touristisch genutzt werden. Zugleich würde als neue Zielgruppen, die sportlich aktiven Familien und Kleingruppen angesprochen.

Potenzialanalyse 4: Regionstypische und historische Baudenkmäler

Die Gemeinde Herscheid besitzt eine Reihe historischer und regionstypischer Sehenswürdigkeiten und Baudenkmäler mit ausschließlich lokaler Bedeutung. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen der Spieker in der Ortsmitte, der Ahe-Hammer und der Köhlerplatz. Ergänzend ist der Grubenlehrpfad als kulturhistori- schen Wanderweg vorhanden. Der vorhandene Sanierungsbedarf der vorhandenen Sehenswürdigkeiten mindert jedoch die derzeitige Anziehungskraft.

Der historische Spieker beherbergt heute das Dorfgemeinschaftshaus und das Trauzimmer der Gemein- de Herscheid. An ausgewählten Tagen und zu eingeschränkten Öffnungszeiten kann der Spieker besich- tigt werden. Der Ahe-Hammer im nördlichen Gemeindegebiet gilt als eines der bedeutendsten techni- schen Kulturdenkmäler in der Region. Der Ahe-Hammer kann dennoch nur nach einer telefonischen Anmeldung besichtigt werden. Eine qualifizierte Ausschilderung und Informationstafeln vor Ort fehlen. Der Köhlerplatz ist in seiner ursprünglichen Funktion heute nicht mehr vorhanden. Ebenso ist der Gru- benlehrpfad hinsichtlich der Wegeführung und der Beschilderung in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Der Köhlerplatz und der Grubenlehrpfad werden weder in Flyern und Broschüren, noch im Internet beworben.

Das Thema „Kultur und Geschichte erleben“ wird als zusätzliches Besuchsmotiv von Kurzurlaubern und Tagesbesuchern zu wenig Aufmerksamkeit beigemessen. Egal ob Wandern oder Radwandern: Die regi- onstypischen und historischen Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten sollten ein attraktives Begleit- element für den Besuch der Gemeinde Herscheid sein. Insbesondere die regionstypischen Baudenkmä- ler wie der Ahe-Hammer oder der Grubenlehrpfad sind Alleinstellungsmerkmal in der Region. Die vor- handenen Potenziale sollten stärker aufgegriffen werden und bei der touristischen Vermarktung der Gemeinde Herscheid eine entsprechende Berücksichtigung finden.

Durch eine Sanierung der historischen und regionstypischen Baudenkmäler können zusätzliche Anreize für einen Aufenthalt in der Gemeinde Herscheid geschaffen werden. Mögliche Anreize wären Führungen über den Grubenlehrpfad bzw. Veranstaltungen rund um die Eisenerzgewinnung oder das Handwerk des Köhlers.

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4.5 SWOT-Analyse: Freizeit und Naherholung in Herscheid

(Ergebnisse der Bürgerwerkstatt vom 13. Oktober 2011)

Stärken Schwächen . Schöne Natur . Gastronomische Infrastruktur im Ortskern . Flächengemeinde . keine Kneipe/ Bistro im Ortskern . Nähe zum Ruhrgebiet . keine Gastronomie im nördlichen . gute überregionale Verkehrsanbindung Gemeindegebiet (Wellin, etc.) . Wanderwegenetz . alle Gaststätten montags geschlossen . Sauerländer Höhenflug – . keine Nachfolge in der Gastronomie  Gefahr, Premium•wan•der•weg dass die Gastronomie „wegstirbt“ . Ebbekammloipe . keine ausreichenden Hotelbetriebe . Märkische Museumseisenbahn . Schließung der Skipiste . Wohnmobilstellplatz . Schlechte Ausschilderung . Attraktive Gastronomie . fehlende Anbindung an das Radwegenetz . Freibad . keine ausreichenden Angebote für Kinder und . viele aktive Vereine Jugendliche . Jugendfeuerwehr . keine öffentlichen Toiletten . Jugendzentrum . bestehende Ideen werden nicht umgesetzt . gute Zusammenarbeit privater Akteure mit . Finanzierung und Erhalt der Maßnahmen der Verwaltung . Terminabstimmung bei Veranstaltungen

Chancen Risiken . Tourismus beleben . WeitererRückgang derBesucherzahlen . Stärkung des Kulturangebotes . Entwicklung zurSchlafstadt . Ausbau und Verbesserung der . Steigendes Desinteresse an Herscheid Übernachtungsangebote . Keine Identifikation mit Herscheid . Spezialisiertes Hotelangebot für Familien . Altersstruktur in den Vereinen mit Kindern . Finanzierung derMaßnahmen . Marketing Herscheids verbessern . Pflege und Erhalt derMaßnahmen . Optimierung der touristischen . Cliquenwirtschaft Infrastruktur . Bessere Vermarktung und Optimierung der bestehenden Sehenswürdigkeiten: Ahe Hammer, Grubenlehrpfad, Köhlerplatz . Erlebnisspielplatz . Kletterwald . Sommerrodelbahn . Mehrgenerationenpark . Sanierung des Sportplatzes . Zusammenstellung der bestehenden Vereine Infobroschüre . Herscheid – Bonus – Karte . Interessen der Jugendlichen berücksichtigen . Attraktivitätssteigerung für Neubürger

Quelle: CIMA GmbH 2012

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Schlussfolgerung zum Thema Freizeit & Naherholung in Herscheid

1. Herscheid ist Teil des Sauerlandes und kann daher von der touristischen Ausrichtung und den Aktivitäten des Sauerlandes profitieren.

2. Herscheid ist Ziel von Tagesbesuchern und Kurzurlaubern in der Region (Wochenendbesuchern). Die beiden wichtigsten Besuchsmotive sind das Wandern und das Sonderziel Märkische Muse- umseisenbahn.

3. Herscheid verfügt über landschaftliche Qualitäten und naturbezogene Freizeitangebote, aber nur wenige Angebote sind für Besucher von außerhalb Anziehungspunkt.

4. Ahehammer, Spieker und Köhlerplatz bilden derzeit historische Sehenswürdigkeiten von lokaler Bedeutung.

5. Herscheid verfügt über ein Basisangebot für eigene Sportaktivitäten (Schwimmbad, Sportplatz, Wanderwege, Mountainbiketouren, Rodelbahn und Langlaufloipe – Gleitschirmfliegen als Spezi- alangebot); eine ständige Pflege und qualitativer Ausbau erscheint erforderlich.

6. Das Gastronomieangebot wird dominiert von Anbietern ohne besondere Profilierung und ziel- gruppenspezifischer Ausrichtung (z.B. für Wanderer, Sportaktive).

7. Die Vermarktung der freitzeitbezogenen Angebote von Herscheid ist zu intensivieren und zu pro- fessionalisieren.

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5 BESTANDSAUFNAHME GEMEINDE HERSCHEID 2012: STÄDTEBAULICHE STRUKTUR

5.1 Ortskern Herscheid

5.1.1 Funktion der Ortsmitte

Im Unterschied zu den Randgebieten des Ortskerns mit ihren Wohn- und Gewerbegebieten ist die Orts- mitte ein multifunktionaler Ort. Wohnen, Handelangebote, öffentliche und private Dienstleistungen und Freizeit- und Kulturangebote sind in der Ortsmitte konzentriert.

Aus der historischen Keimzelle der Gemeinde hat sich das Zentrum der Gesamtgemeinde und des Orts- kerns entwickelt. Die Ortsmitte übernimmt dabei neben ihrer Versorgungsfunktion auch die Rolle eines Identifikationsortes: Herscheid wird in der Wahrnehmung der Bewohner und Besucher immer mit der Ortsmitte verbunden. Ihrer Pflege, Entwicklung und Inwerthaltung kommt daher eine herausragende Rolle zu.

5.1.2 Gestaltung des öffentlichen Raums und privater Objekte

Mit ihrer städtebaulichen Struktur – den Straßenverläufen, Platzfolgen und Gebäudestellungen – besitzt die Ortsmitte ein großes Entwicklungs- und Gestaltungspotenzial. Sie ist es, die die Unverwechselbarkeit Herscheids ausmacht. Umso wichtiger ist es, diese Eigenart zu pflegen und hochwertig zu gestalten. Dies betrifft den öffentlichen Raum und private Bauten und Freiflächen gleichermaßen.

Bei der Ausformung der Plätze finden sich neben Räumen mit einer angemessenen und ortstypischen Gestaltung (Am Kirchplatz und auf dem Platz am Rathaus) auch Plätze, die nutzungshemmend oder un- typisch gestaltet sind (Schulplatz, kleiner Kirchplatz).

Die Orientierung in der Ortsmitte erfolgt über die wichtigsten Straßen, die gemeinsam ein Kreuz bilden: die Lüdenscheider Straße, die Plettenberger Straße, der Bereich Oberdorfstraße/ Spieker, Neuer Weg. Defizite in der Gestaltung finden sich vorrangig dort, wo noch keine Erneuerungsmaßnahmen stattge- funden haben: in der Plettenberger Straße und im Neuen Weg.

Auch bei der Gestaltung privater Objekte verdient die Ortsmitte besondere Aufmerksamkeit – insbeson- dere mit den Bereichen entlang der Lüdenscheider und der Plettenberger Straße bis zum Rathaus, rund um die Apostelkirche und entlang des Neuen Weges. Hier sind bei Gebäuden und privaten Freiflächen verstärkt Gestaltungsdefizite anzutreffen. Typische historische Elemente sind in der städtebaulichen Ausprägung und in der Gestaltung von Gebäuden und Freiflächen zwar noch vorhanden, drohen aber auch durch Umbaumaßnahmen verloren zu gehen.

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5.1.3 Platzgestaltung in der Ortsmitte

Kleiner Kirchplatz/ Am Markt. Rund um die Evangelische Apostelkirche liegt die historische Keimzelle Herscheids. Städtebauliches Potenzial, diese Keimzelle abzubilden, bieten die Plätze „Am Kirchplatz“, „Kleiner Kirchplatz“ und „Am Markt“. Durch die heutige Gestaltung und Ausprägung ist dieser Platzzu- sammenhang aber nicht erlebbar. Dies wird verhindert durch störende Einbauten und eine untypische Oberflächengestaltung.

Schulplatz. Der Schulplatz bietet durch seine Größe und Nähe zur Ortsmitte die Möglichkeit für zahlrei- che attraktive Nutzungen. Seine Lage in der „zweiten Reihe“, die ausschließliche Nutzung als Parkplatz und die unbefriedigende Gestaltung lassen hier bis heute keinen städtischen Raum entstehen.

Schützenplatz. Der Schützenplatz dient als Fläche für den Wochenmarkt, Stellplatzfläche und Vorzone der Gemeinschaftshalle. Durch seine fehlende Gestaltung wirkt er heute als Fremdkörper im Ortsbild und im Stadtgefüge.

5.1.4 Straßengestaltung in der Ortsmitte

Mit der die Ortsmitte entlastenden L 561 bestehe die Chancen hoher Aufenthaltsqualität der innerörtli- chen Straßen und einer ortstypischen und nutzergerechten Gestaltung.

Lüdenscheider und Plettenberger Straße. Seit dem Bau der L 561 als Ortsumgehung dienen die Lüden- scheider und die Plettenberger Straße als innerörtliche Haupterschließung und Zentrum der kleinteiligen Versorgung im Ortskern. An der Lüdenscheider Straße konzentrieren sich dabei vorwiegend gastronomi- sche und Freizeiteinrichtungen, in geringerem Maß auch Einzelhandel - öffentliche Nutzungen haben sich an der Plettenberger Straße angesiedelt. Während die Lüdenscheider Straße umgestaltet wurde, sollen Provisorien in der Plettenberger Straße für die Vereinbarkeit von Verkehrs- und Randnutzungen sorgen.

Neuer Weg. Spätestens mit dem Bau des Kreisverkehrs an der Einmündung zur L 561 erhält der Neue Weg eine besondere Bedeutung als neuer Ortseingang. Mit den zentralen Versorgungsangeboten im Süden wird diese Rolle noch gestärkt. Die jetzige Gestaltung wird dieser Funktion jedoch nicht gerecht.

Oberdorfstraße/ Spieker. Während die Gestaltung der Straße Am Spieker versucht, ihrer historischen Bedeutung gerecht zu werden, erscheint die Oberdorfstraße in diesem Abschnitt ungestaltet und ist mit einer Vielzahl von Oberflächenmaterialien ausgestattet. Erschwert wird das Wahrnehmen einer städte- baulichen Einheit auch durch die topographische Situation, die die Straßen „Am Spieker“ und Oberdorf- straße durch eine Treppenanlage voneinander trennt.

Stellplatzanlagen mit gestalterischen Mängeln und fehlender Integration (Handel). Im Süden des Neu- en Weges finden sich die zentralen Versorgungsangebote des Ortskerns. Als ungestaltete, rein funktio- nale Flächen sind sie heute ein unattraktiver südlicher Auftakt in die Stadtmitte.

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5.1.5 Identifizierung von Flächenpotenzialen

Während neben dem Friedhof die westlich angrenzende Freifläche ortstypische Freiraummerkmale auf- weist und von einer Flächenentwicklung ausgeschlossen werden sollten, existieren – zum Teil größere – Flächen mit Entwicklungspotenzial.

Dorfwiesen. Durch inzwischen nicht mehr tragfähige Nutzungsüberlegungen die zusätzliche Handelsan- gebote und deren planungsrechtliche Sicherung blockiert, sind die Dorfwiesen heute eine Brachfläche. Lediglich der Name verheißt innerörtliche Freiraumqualitäten, die nicht mehr vorhanden sind.

Grundstück Presswerk. Mit der Aufgabe der Produktion des ehemaligen „Presswerks“ droht eine wich- tige Fläche am westlichen Ortszugang leerzufallen.

Grundstück ehemalige Tankstelle L 561. Seit der Aufgabe des Tankstellenbetriebes liegt die Fläche brach. Sie hat das städtebauliche Potenzial, den wichtigen Eingangsbereich zum Ortskern Herscheid mit zu definieren.

Abb. 23: Ortsmitte Herscheid – Potenziale und Herausforderungen | Stadt- und Freiraum

Quelle: Märkischer Kreis, Katasterbehörde Bearbeitung: Eigene Darstellung pesch partner architekten stadtplaner pp aIs (2012). Original M 1:1.000.

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Abb. 24: Ortsmitte Herscheid – Potenziale und Herausforderungen | Straßen, Wege, Plätze

Quelle: Märkischer Kreis, Katasterbehörde Bearbeitung: Eigene Darstellung pesch partner architekten stadtplaner pp aIs (2012). Original M 1:1.000.

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5.2 Dorfmitte Hüinghausen

Abb. 25: Dorfmitte Hüinghausen – Potenziale und Herausforderungen

Quelle: Märkischer Kreis, Katasterbehörde Bearbeitung: Eigene Darstellung pesch partner architekten stadtplane pp aIs (2012). Original M 1:1.000.

Neben der Nähe zum Landschaftsraum mit der besonderen Attraktion der Museumsbahn, ist es die zum Teil noch erhaltende ländliche Struktur, die den Ortsteil Hüinghausen auszeichnet. Dabei liegen eher vorstädtische Strukturen an den Rändern und dörfliche Strukturen im Siedlungskern nebeneinander.

Auch durch die unzureichende Versorgung des Ortsteils fehlt eine klare Ausprägung der Dorfmitte. Das bauliche und stadträumliche Potenzial ist hierfür vorhanden. Eine fehlende Gestaltung der Straßen und Plätze in diesem Bereich verhindert jedoch die Nutzung als Mitte und Treffpunkt.

Gestalterische Mängel - Aufgabe des ortstypischen Bauens im Bestand und bei Neubauten. Die Funkti- on Hüinghausens hat sich im Laufe der Zeit verändert. Aus der ursprünglich landwirtschaftlichen Nut- zung ist vorrangig ein Wohndorf geworden. Typische dörfliche Elemente sind in der städtebaulichen Ausprägung und in der Gestaltung der Gebäude zwar noch vorhanden, drohen aber durch Umbaumaß- nahmen verloren zu gehen. Die Bebauung der Neubaugebiete orientiert sich in keiner Weise am dörfli- chen Charakter Hüinghausens und weist eher vorstädtische Elemente in der Gebäude- und Freiraumge- staltung auf.

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Verknüpfung mit dem Landschaftsraum und der Freizeitnutzung. Auf der ehemaligen Bahntrasse be- steht die Möglichkeit einer attraktiven Verbindung zwischen dem Ortskern Herscheid und dem Ortsteil Hüinghausen abseits der Hauptverkehrsstraßen als Radwanderwegeausbau und/ oder für einen mögli- chen Ausbau der Museumseisenbahn. Nach Stilllegung der Bahn wurde mit den Brücken auch wichtige Infrastruktur beseitigt.

Stellplätze. Am westlichen Dorfeingang an der L 561 befindet sich eine größere Stellplatzanlage. Mit ihrer Grüngestaltung fügt sie sich durchaus in die dörfliche Umgebung ein und markiert die Ortseinfahrt. Neben ihrer Nutzung für den ruhenden Verkehr ist sie derzeitig auch Standort einer Freizeit- und Ju- gendanlage (half-pipe).

5.3 SWOT-Analyse: Städtebauliche Struktur

(Ergebnisse der Bürgerwerkstatt vom 13. Oktober 2011)

Stärken Schwächen . Schöne Weihnachtsbeleuchtung . Barrierefreiheitin Teilbereichen . Markt: auf dem Schützenplatz (wegen der . Einzelhandelsversorgung (kleinteiliger etc.) Toilette) . Organisation des Parkens (Bürgersteigparken) . Marktbesucher kommen überwiegend mit . Thema Dauerparken im Ortskern dem Auto  Parkplatzangebot wichtig . Zu viele Schilder im Ort; aber: fehlende Schilder . Schützenplatz: Gestaltungsbedarf zum Friedhof . Schulplatz muss für Veranstaltungen . Keine öffentliche Toilette im Ortskern „eben“ bleiben und offen . Den Ort „sauberer halten“  über . Parken auf dem Schulplatz sollte bleiben Patenschaften?  sollte aber gestaltet werden . Kirchplatz: aufwerten, z.B. durch Brunnen . Kirchplatz: attraktiver für Aufenthalt als „Schulplatz“ . Parkplätze an Lüdenscheider Straße und Plettenberger Straße wichtig für den Einzelhandel

Chancen Risiken . „Kurze Wege“ wichtig angesichts der . Leerstand von Gebäuden im Ortskern (Gewerbe Alterung der Bevölkerung und Wohnen) . Wegeverbindung durch die Grünflächen? . Gefahr, dass die Gastronomie „wegstirbt“ . Altersgerechte Wohnungen und parkähnliche Gestaltung auf der Dorfwiese . Konzentration Einkaufen; Verlegung Getränkemarkt . Mehr Wege für Fußgänger oder mit dem „E-Bike“?

Quelle: pesch partner architekten stadtplaner (2012)

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Schlussfolgerung zum Thema Städtebauliche Struktur in Herscheid

1. Als Identifikationsort nimmt die Ortsmitte Herscheid eine herausragende Rolle ein. Die Entwick- lung soll sich daher auf den Ortskern Herscheid konzentrieren.

2. Der Ortskern muss auch in Zukunft vielfältige Aufgaben erfüllen. Er ist als multifunktionaler Ort zu stärken. Bausteine sind die Attraktivitätssteigerung der Nahversorgung, aber auch die Siche- rung und Ergänzung von Gastronomie und Freizeit- und Kulturangeboten.

3. Die Ortsmitte ist nicht nur das gewachsene räumliche Zentrum. Sie ist auch als Treffpunkt und Raum für Austausch und Veranstaltungen zu entwickeln und zu gestalten.

4. Das Wohnen im Ortskern ist auch in Zukunft die Basis der Entwicklung und der gewünschten Nachbarschaft. Der Ortskerns als Wohnort wird daher durch die Anpassung des Bestands und durch die Ausweisung zentraler Wohnorte gestärkt.

5. Es gilt die Maßnahmen so zu bündeln, dass sie die Entwicklung des Ortskerns fördern und weite- re Maßnahmen anstoßen.

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6 HANDLUNGSKONZEPT GEMEINDE HERSCHEID 2025

6.1 Rückblick – Was zeichnet die Gemeinde Herscheid heute aus?

Im Zusammenhang mit dem immer stärker werdenden Wettbewerb der Standorte um Einwohner, Un- ternehmen, Besucher und Investoren muss sich die Gemeinde Herscheid mittel- und langfristig nach innen und außen profilieren und vor allem positionieren. Daher ist es wichtig, sich auf die Stärken und die Alleinstellungsmerkmale der Gemeinde Herscheid zu besinnen.

Die nachfolgenden Abbildungen veranschaulichen die heutigen Stärken, Differenzierungsmerkmale und Profilierungsansätze für die Themen „Wohnen und demographischer Wandel“, „Naherholung und Frei- zeit“ und „Gestaltung der Ortsmitten Herscheid und Hüinghausen“.

Abb. 26: Was zeichnet die Gemeinde Herscheid heute aus? – Thema Wohnen und demographischer Wandel

keine großen Neu- baugebiete „Neues „Ort der Wohnen in alten kurzen Wege“ zukunfts- Häusern“ fähiger Wohnen Wohnraum Wohnen Treffpunkt in der für junge Ortsmitte Ortsmitte Familien Vereine/ ländliche neue Kirchen Strukturen Wohnformen gute „Herscheid Nahversor- sind wir“ Neubürger Angebote gung „erlebbare“ sind für Kinder/ Natur willkomnen! ehren- Jugendliche Wohn- Profilierungs- amtliches qualität durch Engagement lokales Infrastruktur ansatz qualifiziertes Kultur- Schulangebot Differenzierungs- angebot breites merkmal Sport- angebot Stärken auszubauendes Differen- zierungsmerkmal/ Stärke

Quelle: CIMA GmbH 2012

Damit die Gemeinde Herscheid auch in Zukunft als attraktiver Wohnstandort bestehen kann, sollten die heute bereits vorhandene Stärken und Differenzierungsmerkmale in der Vermarktung in den Vorder- grund treten:

. die ländlichen, dörflichen Strukturen und „kurzen Wege“ . die vorhandene soziale Infrastruktur (Vereine, Kirchen, Kultur- und Sportangebot etc.) . das qualifizierte und differenzierte Wohnraumangebot für unterschiedliche Zielgruppen

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Abb. 27: Was zeichnet die Gemeinde Herscheid heute aus? – Thema Freizeit und Naherholung

Sportplatz Moutain- Segelflugplatz bike Freibad

Wandern Rodeln Natur Freizeit aktiv Minigolfplatz erfahren! Erlebnis- Ebbekammloipe spielplatz Märkische Natur- Museums- lehrpfade Profilierungs- Regions- eisenbahn ansatz typisches Erleben Differenzierungs- erlebbare merkmal Ortsgeschichte Stärken Gastronomie auszubauendes Differen- zierungsmerkmal/ Stärke

Quelle: CIMA GmbH 2012

Der Freizeit- und Naherholungsstandort Herscheid profitiert neben dem Wandern, dem eine Magnet- funktion für den Tourismus im gesamten zukommt, von der Märkischen Museumseisenbahn, die als ein Alleinstellungsmerkmal der Gemeinde Herscheid einzustufen ist. Zu den weiteren Stärken gehören u.a. die Ebbekammloipe, der Minigolfplatz, der Sportplatz, das Freibad und die organisierten Mountainbiketouren.

Als Stärken und Differenzierungsmerkmale, die optimiert und stärker qualifiziert werden sollten, konn- ten folgende Aspekte identifiziert werden:

. die erlebbare Ortsgeschichte in Form der regionstypischen und kulturhistorischen Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten . die Naturlehrpfade (u.a. Grubenlehrpfad) . das gastronomische Angebot

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Abb. 28: Was zeichnet die Gemeinde Herscheid heute aus? – Thema Gestaltung der Ortsmitte

Überschau- barkeit Kultur- dörflicher veranstal- Charakter Mischung Öffentlicher tungen Senioren- Wohnen, Raum für zentrum Einkaufen, … Begegnung gewachsenes Treffpunkt Zentrum Ortsmitte Öffentlicher historische Raum für Apostelkirche Gebäude Abfolge von Stadtfeste soziale Plätzen Einrichtungen und Straßen Wochenmarkt Einkaufs- Profilierungs- Schulangebote angebot ansatz Gut versorgt Differenzierungs- in Herscheid! merkmal Medizinische Rathaus Versorgung Stärken auszubauendes Differen- zierungsmerkmal/ Stärke

Quelle: CIMA GmbH 2012

Die Ortsmitte ist das gewachsene räumliche und funktionale Zentrum. Die Stärken und Differenzie- rungsmerkmale liegen in erster Linie in einer funktionierenden und intakten Infrastruktur: Wochen- markt, medizinische Versorgung, Einkaufsangebot, Schulangebot, Seniorenzentrum, Rathaus, soziale Einrichtungen, Kulturveranstaltungen etc. Die Stärke der Ortsmitte ist auch ihre Funktion als Treffpunkt und Raum für Austausch und Kommunikation.

Als Stärken und Differenzierungsmerkmale, die weiter optimiert und ausgebaut werden sollten, werden folgende Aspekte aufgeführt:

. die funktionelle und gleichzeitig gestalterische Abfolge von Plätzen und Straßen in der Ortsmitte . die Mischung von Wohnen, Einkaufen, Besuch von Dienstleistungsbetrieben

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6.2 Themenübergreifende Zielsetzungen

Viele Städte und Gemeinden versuchen, im Wettbewerb der Standorte möglichst viele Themenfelder zu besetzen und sich gleichzeitig als herausgehobener Wohn-, Gewerbe-, Technologie-, Freizeit-, Touris- mus- oder Kulturstandort zu präsentieren. Auch Großstädte scheitern häufig bei diesen Bemühungen; das Ergebnis ist Beliebigkeit und Mittelmäßigkeit. Gerade für kleinere Gemeinden muss die Strategie lauten, einige wenige, aber Erfolg versprechende Themen zu besetzen.

Für die Gemeinde Herscheid bieten sich die Themen „Wohnen“ und „Freizeit/ Naherholung“ als zu- kunftsfähige Entwicklungs- und Profilierungsansätze an.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Zukunftsentwicklung der Gemeinde Herscheid ist der Erhalt des „Wir-sind-Herscheid-Gefühls“ und das damit verbundene bürgerlichen Engagement für die Gemeinde. Viele zentrale Angebote lassen sich ohne das bestehende ehrenamtliche Einbringen in die Gemeindear- beit bereits heute und in auch in Zukunft nicht mehr darstellen.

Als bedeutende Zielsetzung gilt, die Attraktivität der Gemeinde Herscheid als Wohnstandort zu erhalten. Darunter fällt zunächst, durch eine aktive Wohnbauentwicklung, mit einem nachfragegerechten und zukunftsorientierten Angebot, den Bevölkerungsverlusten in Herscheid entgegen zu wirken. Auch unter Berücksichtigung der Anforderungen des demografischen Wandels sind in Herscheid neue Wohnprojek- te erforderlich. Neben den typischen Angeboten des seniorengerechten Wohnens sind auch neue Wohnformen (Mehrgenerationenwohnen) als Instrument zur Stabilisierung der Wohnbevölkerung zu verfolgen. Neben Neubauprojekten, ist das Thema einer möglichen Wohnraumentwicklung im Bestand zu diskutieren: Sanierung vorhandener Gebäude und die Entwicklung neuer nachgefragter Wohnange- bote.

Gleichwichtiges Ziel ist es, die vorhandene Infrastruktur in Bezug auf öffentliche Einrichtungen, Schulen, Kindergärten, Einkaufsmöglichkeiten (Dorfladen Hüinghausen), medizinische Versorgung, usw. zu erhal- ten und durch geeignete Maßnahmen zu stärken.

Die Attraktivität der Gemeinde Herscheid als Naherholungs- und Freizeitstandort (Wandern, Mountainbikefahren etc.) beruht maßgeblich auf dem Zusammenwirken von Vereinen und engagierten Bürgern. Hier gilt es das Bewusstsein zu fördern, dass in diesem ehrenamtlichen Engagement die größ- ten Chancen für die Gemeinde Herscheid liegen (Ehrenamtsbörse).

Die städtebauliche Gestaltung der Ortsmitten Herscheid und Hüinghausen stellen begleitende Zielset- zungen dar, die die Attraktivität der Gemeinde sowohl für die Bewohner als auch die Besucher erhöht.

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6.3 Handlungskonzept Wohnen und demographischer Wandel

6.3.1 Strategischer Ansatz

Die Gemeinde Herscheid hat in den letzten Jahren einen erheblichen Bevölkerungsrückgang erfahren; diese Tendenz wird sich in den nächsten Jahren weiter fortführen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Bevölkerungsentwicklung, ist jedoch davon auszugehen, dass sich die zukünftige Bevölkerungsentwick- lung dennoch nicht in der prognostizierten Dimension bewahrheiten dürfte.

Insbesondere der demographische Wandel wird in der Gemeinde Herscheid spürbar: eine in den letzten Jahren rückläufige Baulandentwicklung und damit verbundene rückläufige Nachfrage nach Bauplätzen sowie die rückläufigen Schülerzahlen sind nur zwei sichtbare Folgen. Vor diesem Hintergrund ist eine vorausschauende und kreative Infrastrukturplanung erforderlich. Kreativität ist in diesem Fall gleichzu- setzen mit der Suche nach neuen Kooperationsformen, der Bündelung von Angebote oder dem frühzei- tige Reagieren auf anstehende Veränderungen der Gesellschaft.

Auch als Wohnstandort hat sich die Gemeinde Herscheid in der Vergangenheit im regionalen Vergleich unterdurchschnittlich entwickelt. Um den Herausforderungen des demographischen Wandels zu ent- sprechen, ist stärker als in der Vergangenheit, eine gezielte und umfassende Wohnbaulandpolitik (In- nen- und Außenentwicklung) erforderlich. Der Bestand bzw. die Auslastung wichtiger Infrastrukturange- bote in Bezug auf öffentliche Einrichtungen, Schulen, Kindergärten, Einkaufsmöglichkeiten, medizinische Versorgung, usw. ist in den kommenden Jahren eine der wichtigsten Aufgaben der Gemeinde Herscheid.

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6.3.2 Maßnahmenvorschläge Wohnen und demographischer Wandel

PROJEKT ZUR HANDLUNGS- WOHNEN UND DEMOGRAPHISCHER WANDEL VERBESSERUNG DER FELD INFRASTRUKTUR

INITIATIVE: PROJEKT 1 HANDLUNGSPROGRAMM WOHNEN IN HERSCHEID GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Seit einigen Jahren verzeichnet die Gemeinde Herscheid rückläufige Einwohner- Zielsetzung zahlen. Auf Basis der vorliegenden Bevölkerungsprognosen wird sich dieser Trend in den nächsten Jahren weiter fortführen, dennoch ist vor dem Hintergrund der aktuellen Bevölkerungsentwicklung nicht davon auszugehen, dass sich die zukünf- tige Bevölkerungsentwicklung in der prognostizierten Dimension bewahrheiten dürfte. . Die negative Bevölkerungsentwicklung hat jedoch unmittelbare Auswirkungen auf die Wohnbaulandnachfrage bzw. auf die Wohnbaufertigstellung. So fällt die Neu- bautätigkeit in Herscheid nur sehr gering und im Vergleich zu weiteren Städten und Gemeinden im Märkischen Kreis sogar unterdurchschnittlich aus. . Aktuell sind in Herscheid lediglich zwei Neubaugebiete in Ortsteillagen ausgewie- sen: Neubaugebiet „Friedliner Straße“ im Ortsteil Friedlin, Neubaugebiet „Grenz- weg“ im Ortsteil Hüinghausen. Das Grundstücksangebot ist entsprechend be- grenzt. . Im Regionalplan sind im Gebiet der Gemeinde Herscheid drei mögliche neue Wohnbauflächen dargestellt: Im Norden des Zentralortes ist eine ca. 2,7 ha große Fläche für 40 – 50 Wohneinheiten in Fortsetzung der vorhandenen Bebauung dargestellt (Standort Rahlenberg), westlich des Zentralortes ist eine ca. 1,3 ha große Fläche ebenfalls unmittelbar an die vorhandene Bebauung angrenzend dargestellt (An der Helle Hasenweg). Der GEP enthält schließlich im Südwesten des Zentralortes (Standort Müggelbruch-Höh) weitere Potenzialflächen für Woh- nen. Insgesamt sind für den Kernort 10,2 ha für Neuausweisungen zeichnerisch dargestellt, eine frühere Bedarfsrechnung der Bezirksregierung ergab einen Bedarf von 6,2 ha bis zum Jahr 2025. . Die Bezirksregierung hat bereits 2008 gegenüber der Gemeinde deutlich gemacht, dass vor dem Hintergrund des rechnerischen Überhangs neue Wohnbauflächen nur in den bereits genehmigten Bereichen genehmigungsfähig sind bzw. bei Neu- ausweisungen eine Rücknahme von Flächen an anderer Stelle erforderlich ist. . Für die Gemeinde Herscheid liegt kein Wohnbauentwicklungskonzept vor, in dem die Standorte, der Umfang und die zeitliche Abfolge von neu zu entwickelnden Wohnbauflächen definiert sind. . In den durchgeführten Bürgerwerkstätten und den Sitzungen der Arbeitsgruppe wurde deutlich, dass die Neuausweisung von Wohnbauflächen nicht zur Entste- hung von isolierten Neubaugebieten führen darf und die Wiedernutzung leer ste- hender Wohnhäuser Priorität haben sollte; gleichzeitig wurde aber auch die Mei- nung vertreten, dass dem Bevölkerungsrückgang nur durch nachgefragte Wohn- raumangebote entgegen gewirkt werden kann. Insbesondere junge Familien fra- gen vermehrt Neubaugrundstücke nach.

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. Das Projekt „Handlungsprogramm Wohnen in Herscheid“ soll den Weg für eine aktive Wohnbauentwicklung aufzeigen. Das Handlungsprogramm soll zum einen eine Entscheidungsgrundlage bilden für eine nachfragegerechte Neuerschließung von Wohnbaugrundstücken. Gleichzeitig soll attraktives Wohnen im Bestand mit entsprechenden Handlungsvorschlägen Bestandteil des Handlungsprogramms sein. Das Ziel dieses Projektvorschlags ist es ein nachfragegerechtes und zu- kunftsorientiertes Wohnangebot, um den Bevölkerungsverlusten entgegenzuwir- ken.

Umsetzung . Beauftragung eines Fachgutachtens

Kosten . ca. 20.000 € für die Erarbeitung des Fachgutachtens

Förderung Vorbereitung . Stadterneuerung . FRL 9 | Vorbereitung: Städtebauliche Planung . FRL 12 | Vergütungen an Beauftragte Zeitbedarf . kurzfristig - Erarbeitung des Fachgutachtens: ca. 12 Monat

Best-Practise- Handlungsprogramm Wohnen der Stadt Wuppertal Beispiele . Mit dem Handlungsprogramm Wohnen hat sich die Stadt Wuppertal zum Ziel gesetzt, den neuen Anforderungen an das Wohnen und dem demographischen Wandel entgegenzutreten. . Das Handlungsprogramm Wohnen beinhaltet Strategien zur Weiterentwicklung und Attraktivierung des Wohnungsmarktes für die nächsten 10 - 15 Jahre. . Das Handlungsprogramm beinhaltet drei Handlungsfeldern: Bestandsentwicklung, Neubau/ Flächenentwicklung und Marketing. Maßnahmen . Aufwertung des Bestandes, energetische Sanierung, Barrierefreiheit, punktueller Rückbau, größere Vielfalt bei den Eigenheimangeboten, Stadthäuser, Solararchi- tektur, etc. Zukunftsprojekt Bergisches Plateau . Der ehemalige Rangierbahnhof Wichlinghausen (ca. 10 ha) stellt das größte Wohnbauflächenpotential Wuppertals dar. . Der innerstädtische Wohnstandort bietet Platz für etwa 250 Wohneinheiten un- terschiedlicher Bautypen. . Die städtebauliche Gestaltung und Begrünung wird im Rahmen des Programms Stadtumbau West realisiert und gefördert; zu den besonderen Standortqualitäten gehören: Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten, unmittelbare Lage an der Nordbahn- trasse.

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Quelle: www.wuppertal.de Handlungsprogramm Wohnen der Stadt Münster . Rahmenkonzept der Stadt Münster zur Wohnungs- und Baulandpolitik . Eine erste Auflage des Handlungsprogramms erfolgte bereits 1993, eine Fort- schreibung/ Anpassung/ Korrektur wird alle drei Jahre durch die Arbeitsgruppe Wohnen vorgenommen. . Der Wohnungsmarkt in Münster wird als fördernder Faktor der Einwohnerent- wicklung verstanden. . Das Handlungsprogramm verfolgt die qualitative Anpassung der Wohnungsbe- stände vor dem Hintergrund veränderter Nachfrageentwicklung aufgrund des demographischen Wandels. . Die fachliche Steuerung der Wohnbaulandentwicklung erfolgt durch ein regelmä- ßiges Monitoring zur Wohnbaulandentwicklung und das Baulandprogramm.

Quelle: www.muenster.de

. Inhalte des Handlungsprogramms Wohnen sind: Strategische Wohnstandortent- wicklung, Soziale Wohnraumversorgung, Wohnen im Alter, Kommunale Woh- nungsmarktbeobachtung, Kleinräumiger Wohnungsmarktanalysen, Integrative Quartiersentwicklung, Leitbild Wohnen 2020+ ; Mengengerüst 2020+, Bauland- programm 2010+, Neues Wohnen im Bestand / Innere Entwicklung.

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PROJEKT ZUR HANDLUNGS- WOHNEN UND DEMOGRAPHISCHER WANDEL VERBESSERUNG DER FELD INFRASTRUKTUR

INITIATIVE: PROJEKT 2 MEHRGENERATIONENWOHNEN IN HERSCHEID GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Das derzeitige Wohnraumangebot in Herscheid wird dominiert von klassischen Zielsetzung Einfamilienhäusern und Zweifamilienhäusern. Hinzu kommt das Seniorenzentrum mit 60 Pflegeplätzen in Ein- und Zweibettzimmern sowie Angeboten der Kurzzeit- pflege. Spezielle Wohnangebote, die Antworten auf die Herausforderungen des demographischen Wandel bieten, fehlen fast vollständig. . Mit einem Projekt „Mehrgenerationenwohnen in Herscheid“ sollen modellhaft für den gesamten Märkischen Kreis ein Wohnraumangebot geschaffen, dass für Bürger verschiedener Altersgruppen unterschiedlichste Wohnraumangebote bie- tet; neben der eigenen Wohnung/ dem eigenen Haus werden auch gemeinsame Wohn- bzw. Aufenthaltsbereiche geschaffen. Gemeinsames Interesse aller Be- wohner sind die intensiven sozialen Kontakte innerhalb der Wohnanlage. Die Be- wohner organisieren sich in Eigenregie, eine externe Begleitung und Förderung des Projektes ist in der Sensibilisierungsphase und Planungsphase erforderlich. . Das Vorhaben kann Modellcharakter für generationenübergreifendes Wohnen im Märkischen Kreis haben.

Umsetzung Sensibilisierungsphase: . Bildung einer informellen Initiativgruppe (Gemeinde Herscheid, engagierte Bür- ger, relevante Institutionen) . Information interessierter Bürger und möglicher Projektpartner über die Projekt- idee (Informationsveranstaltung, Flyer, Besuch vergleichbarer Projekte) . Erstellung einer ersten Projektskizze

Planungsphase: . Suche eines geeigneten Grundstückes . Klärung der Organisationsform (Genossenschaft, GbR, e.V. oder sonstige Vereini- gung) . Beauftragung der Architektenleistungen . Erstellung Finanzierungskonzept

Realisierungsphase: . Abschluss der erforderlichen Verträge . Durchführung des Bauvorhabens

Kosten . ca. 4.000 - 6.000 € für die Sensibilisierungsphase (Informationsarbeit, Moderati- on, Beratung)

Förderung Vorbereitung . Stadterneuerung . FRL 9 | Vorbereitung: Städtebauliche Planung . FRL 12 | Vergütungen an Beauftragte

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. Sofern das Projekt mit generationsübergreifenden, ehrenamtlichen Tätigkeiten und Aufgabe im Rahmen einer „Nachbarschaftshilfe“ kombiniert (flexible Kinder- betreuung, Betreuung von Demenzkranken, etc.) wird, greift das Aktionspro- gramm Mehrgenerationenhäuser des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Zusammenarbeit mit dem ESF (Europäischer Sozialfond): Für die Dauer von fünf Jahren erhält jedes Mehrgenerationenhaus jährlich 40.000 Euro. . nähere Informationen siehe: www.mehrgenerationenhaeuser.de

Zeitbedarf . kurzfristig – Sensibilisierungsphase 2012 bis 2014 . Sensibilisierungsphase: ca. 6 – 12 Monate . Planungsphase: ca. 12 – 18 Monate . Realisierungsphase: ca. 12 Monate

Best-Practise- Amaryllis eG, Bonn Beispiele . Mehrgenerationenprojekt mit 30 Wohnungen für ca. 60 Personen . Grundstücksgröße ca. 3.500 m²; Lage in einem Neubaugebiet am Rande von Bonn . Wohnraumangebot: Reihenhäuser, Einzelwohnungen und Räume der Senioren- etage . 170 m² großer Gemeinschaftsbereich; Laubengänge, durch die die drei Gebäude miteinander verbunden sind, barrierefreie Bauweise; nicht parzellierte Außenan- lagen

Quelle: www.amaryllis-bonn.de

Organisatorische Lösung: . Gründung einer Genossenschaft . Projektdurchführung durch die Genossenschaft . Architektenleistung und Bauleitung: Büro für Stadtentwicklung und Architektur "Alte Windkunst" aus Herzogenrath bei Aachen Wohnraumangebote: . 30 abgeschlossene Wohneinheiten: Reihenhäuser, Wohnungen Seniorenetage mit drei Appartements und gemeinsamen Wohn- bzw. Aufenthaltsraum . großer Gemeinschaftsraum mit Küche, (Ess-)Zimmer, Werkstätten und andere Gemeinschaftseinrichtungen sowie ein Gästeappartement und gemeinsame Waschküchen . Förderung von 6 Wohnungen aus Mitteln des sozialen Wohnungsbaus

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Kosten für jeden Einzelnen: . Einstiegsbeitrag in die Genossenschaft: 100 €, zzgl. 5.000 € bei freifinanzier- ten bzw. 3.000 € bei geförderten Wohnungen . Nutzungsgebühr (Miete): 10,20 €/ m² und Monat, einschl. aller Nebenkosten Wohnhof Kastellaun . Mehrgenerationenprojekt mit fünf unterschiedlichen Wohneinheiten nahe dem Ortszentrum, Grundstücksgröße ca. 2.200 m²; 80 - 130 m² Wohnfläche pro Haus . Bewohner: 7 Erwachsene . die Gebäude wurden auf einem anteilig finanzierten, aber nicht parzelliertem oder abgegrenztem Grundstück errichtet . Bildung einer GbR, um den gemeinsamen Verpflichtungen nachzukommen . jeder Einzelne verantwortet sein Objekt als Sondereigentum

Quelle: www.wohnhof-kastellaun.de Zeitraum der Realisierung . 2002: Entscheidung zum Wohnhof und Beginn Architektenplanung und Bauvorbe- reitung; Ende 2002: Bauantrag bei der Stadt Kastellaun . Frühjahr 2003: Baubeginn . Dezember 2003: erster Bezug . Frühjahr 2004: Abschluss Merkmale . keine Inanspruchnahme von Fördermitteln . Gemeinschaftseigentum: gesamter Grund und Boden, Garage, Stellplätze, Hei- zung/Versorgungsanlagen, ökologische Techniken, gesamte Gartenanlage, Ge- meinschaftsraum (26 m²) mit Küche und WC, Innenhof . Merkmale („Mehrwert“): nachbarschaftliche Aktivitäten, gegenseitige Hilfe, ge- meinschaftliches kostensparendes Bauen, Pflegemöglichkeiten integriert, ökolo- gische Ausrichtung . bei Tod und Verkauf eines Objektes hat Wohnhofgemeinschaft Mitspracherecht

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PROJEKT ZUR HANDLUNGS- WOHNEN UND DEMOGRAPHISCHER WANDEL VERBESSERUNG DER FELD INFRASTRUKTUR

INITIATIVE: PROJEKT 3 DORFLADEN HÜINGHAUSEN INTTERESSENGEMEINSCHAFT HÜINGHAUSEN

Ausgangslage/ . Im Ortsteil Hüinghausen der Gemeinde Herscheid leben aktuell 978 Einwohner. Zielsetzung Zur Versorgung der Bewohner sind lediglich eine Tankstelle, ein Kiosk und eine Gärtnerei vorhanden. . Mit der Etablierung eines Dorfladens in Hüinghausen soll die Nahversorgung der Bewohner sichergestellt werden. Insbesondere die Versorgung der weniger mobi- len Bevölkerungsgruppen wird durch diese Maßnahme verbessert. Der Dorfladen nimmt ergänzend die Funktion eines Treff- und Kommunikationspunktes in Hüinghausen ein und fördert somit das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Ort- schaft. . Der Dorfladen wird von der Interessengemeinschaft Hüinghausen in ehrenamtli- chem Engagement initiiert (www.dorfladen-herscheid.de).

Umsetzung Sensibilisierungsphase: abgeschlossen . Es besteht eine informelle Projektgruppe mit Interessierten. . Die Sparkasse hat sich bereit erklärt, die Räumlichkeiten für einen Dorfladen in Hüinghausen zur Verfügung zu stellen.

Planungsphase: . Erstellung eines betriebswirtschaftlichen Konzeptes . Klärung der Organisationsform (Genossenschaft, GbR, e.V. oder sonstigen Verei- nigung) . weitere Suche nach Partnern und Sponsoren sowie Kooperationspartnern zur Warenbelieferung

Realisierungsphase: . Beschaffung der erforderlichen Einrichtung . Abschluss der erforderlichen Verträge . Durchführung des baulichen Umbaumaßnahmen innerhalb der Sparkassenräume in Hüinghausen

Kosten . Das Projekt „Dorfladen Hüinghausen“ ist ein laufendes Projekt; die Ermittlung der Kosten erfolgt im Rahmen der konkreten Umsetzung

Förderung . Förderprogramm Integrierte ländliche Entwicklung (ILE) des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen; gefördert werden dorfgemäße Gemeinschaftseinrichtun- gen (z.B. Dorfladen, Dorfgemeinschaftshaus, ohne Betrieb und Unterhaltung) . nähere Informationen siehe: www.umwelt.nrw.de

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. Förderprogramm der Sparkassen „Deutscher Gründerpreis“ ; ausgezeichnet wer- den Unternehmer für vorbildhafte Leistungen bei der Entwicklung innovativer und tragfähiger Geschäftsideen und beim Aufbau neuer Unternehmen; nähere In- formationen siehe: www.deutscher-gruenderpreis.de . Förderprogramm der Sparkassen „Deutscher Bürgerpreis“; unterstützt werden ehrenamtlich engagierte Menschen; nähere Informationen siehe: www.deutscher-buergerpreis.de . Das Förderprogramm REGIONALE Südwestfalen unterstützt Projekte zur Weiter- entwicklung des ländlichen Raumes. Eine große Rolle kommt hierbei den sozialen Netzwerken und dem bürgerschaftlichen Engagement zu. Der Bereich“ LandLe- ben“ der Regionalen fördert Projekte zur Zukunftssicherung des ländlichen Rau- mes. . nähere Informationen siehe: www.suedwestfalen.com

Zeitbedarf . kurzfristig – Umsetzung 2012 bis 2014 . Sensibilisierungsphase: abgeschlossen . Planungsphase: ca. 6 – 12 Monate . Realisierungsphase: ca. 3 Monate

Best-Practise- Markttreff Schleswig-Holstein Beispiel . 28 Läden in Schleswig-Holstein, 11 Läden geplant (öffentlich gefördert) . Realisierung in Orten zwischen 700 und 2.000 Einwohner (besser: ab 1.200 EW) . Kerngeschäft: Lebensmittel-Einzelhandel, möglich sind auch ein gastronomisches Angebot und/ oder ein regionaler Direktvermarkter. . ergänzende Angebote: Dienstleistungen, z.B. Post, Lotto / Toto, Reinigungsan- nahmestelle . Treffpunktcharakter - ein Ort zum „Klönen“ und für gemeinsame Aktivitäten . Verkaufsfläche: 100 m² bis 300 m² . Miete: ca. 7,50 – 8,50 €/ m² . Investition je Betrieb: bis zu 600.000 € (60 % gefördert) . Gemeinde als Vermieter und ehrenamtliches Engagement der Bürger als tragende Elemente der Vorhaben . es erfolgt ein landesweites Marketing im Rahmen des Förderprojektes Wirtschaftliche Tragfähigkeit . vier verschiedene Modelle, in der Regel aber nur Nebenerwerb für den Betreiber Rolle der Gemeinde und der Bürger . Variante 1: Gemeinde als Eigentümerin der Immobilie, verpachtet an privaten Betreiber . Variante 2: Gemeinde ist Eigentümerin der Immobilie und gründet mit einem oder mehreren Privaten eine Betreibergesellschaft, z.B. eine GmbH. Diese Gesell- schaft betreibt den Markt-Treff. . Variante 3: Bürgerschaftliches Trägermodell: Projekt wird von einer größeren Anzahl von Bürger getragen, die einen Verein, eine Genossenschaft oder eine GbR gründen.

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PROJEKT ZUR HANDLUNGS- WOHNEN UND DEMOGRAPHISCHER WANDEL VERBESSERUNG DER FELD S0ZIALEN INFRASTRUKTUR

INITIATIVE: PROJEKT 4 EHRENAMTSINITIATIVE HERSCHEID GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . In Herscheid existieren zahlreiche ehrenamtliche Initiativen, die vom Engagement Zielsetzung in Sportvereinen, der Betreuung von Kindern und Senioren bis hin zur Kulturinitia- tiven und kulturhistorischer Arbeit reichen. . Bereits zum 01. Januar 2010 wurde in Herscheid die Ehrenamtskarte eingeführt, eine Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen. Ehrenamtlich engagierte Bürger erhalten mit der Ehrenamtskarte als Dank für Ihren Einsatz finanzielle Vergünsti- gungen in beteiligten Unternehmen. Die Gemeinde Herscheid gewährt ein Rabatt von 50 % auf den Freibadeintritt und bei Kulturveranstaltungen; zahlreiche Ein- zelhandels- und Dienstleistungsbetriebe gewähren individuelle Vergünstigungen.

Quelle: www.ehrensache.nrw.de . Mit dem Projekt „Ehrenamtsinitiative Herscheid“ sollen die ehrenamtlichen Tätig- keiten in der Ehrenamtsbörse Herscheid gebündelt und neu organisiert werden. Die bestehenden Aktivitäten werden in die Ehrenamtsinitiative eingebunden. . Eine Online-Börse für Ehrenämtler (auf www.herscheid.de) wird als zentrale In- formations- und Kontaktplattform installiert; neben dem Internetauftritt wird es einen verantwortlichen Ansprechpartner geben, der die Ehrenamtsinitiative ko- ordiniert. . Das Spektrum der ehrenamtlichen Aktivitäten unterliegt keinen Einschränkungen: neben Kinder- und Seniorenbetreuung können z.B. auch handwerklichen Fertig- keiten über die Ehrenamtsbörse angeboten.

Umsetzung Sensibilisierungsphase: . Bildung eines Initiativkreises „Ehrenamt in Herscheid“ (Gemeinde Herscheid, en- gagierte Bürger, relevante Institutionen) . Erstellung eines Arbeitsprogramms (Öffentlichkeitsarbeit, Definition von 1 - 2 Vorbildprojekten, Sponsorengewinnung)

Planungsphase: . Gewinnung von geeigneten Repräsentanten, Sponsoren und Kooperationspart- nern . Klärung der Organisationsform, z.B. Beginn als informelle Gruppe, spätere Ver- einsbildung nicht ausgeschlossen

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Realisierungsphase: . Ehrenamtsbörse auf www.herscheid.de . Informationsveranstaltungen, z.B. zum Tag des Ehrenamtes (5. Dezember) . Werbung für die Ehrenamtskarte

Kosten . ca. 5.000 € Sachkosten (Informationsarbeit, Flyer, Internetauftritt) in der Reali- sierungsphase

Förderung . Förderprogramm des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Sport und Kultur des Landes NordrheinWestfalen . Nähere Informationen siehe: www.ehrensache.nrw.de, www.engagiert-in-nrw.de . Förderprogramm der Sparkassen „Deutscher Bürgerpreis“; nähere Informationen siehe: www.deutscher-buergerpreis.de . Das Förderprogramm REGIONALE Südwestfalen unterstützt Projekte zur Weiter- entwicklung des ländlichen Raumes. Eine große Rolle kommt hierbei den sozialen Netzwerken und dem bürgerschaftlichen Engagement zu. Der Bereich“ LandLe- ben“ der Regionalen fördert Projekte zur Zukunftssicherung des ländlichen Rau- mes. . nähere Informationen siehe: www.suedwestfalen.com

Zeitbedarf . kurzfristig – Umsetzung 2012 bis 2014 . Sensibilisierungsphase: ca. 4 Monate . Planungsphase: ca. 3 Monate . Realisierungsphase: unbeschränkt

Best-Practise- Lüdenscheider EhrenamtBörse Beispiele . 2002: Start der privaten Initiative . 2009: Gründung eines eingetragenen Vereins . 2011: ca. 140 ehrenamtlich aktive Mitglieder . verschiedene Auszeichnungen auf Landes- und Bundesebene Instrumente: . Homepage mit Übersicht zu Angeboten/ Nachfragen . Regelmäßige Treffen der EhrenamtBörse an jedem 2. Mittwoch eines Monats . Sonderveranstaltungen

Quelle: www.ehrenamtsboerse-luedenscheid.de

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Projektbeispiele: . Lese- und Lernhilfe an Grundschulen . Seniorenbetreuung . Kontakt- und Beratungsstelle „impuls.komm“ (offenes Angebot für Menschen mit seelischen Problemen)

Freiwilligenzentrale Plettenberg . Freiwilligenzentrale des Diakonischen Werkes in Plettenberg . Ehrenamtlich engagierte Bürger . Betreuung und der Kontakt zu älteren Menschen . Ziel: Isolation von Senioren verhindern und zu Aktivitäten bewegen Projektbeispiel: . Einkaufsdienst: Ehrenämtler begleiten ältere oder behinderte Menschen beim Einkaufen oder erledigen die Einkäufe vollständig

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PROJEKT ZUR HANDLUNGS- WOHNEN UND DEMOGRAPHISCHER WANDEL VERBESSERUNG DER FELD S0ZIALEN INFRASTRUKTUR

ZUKUNFTSFÄHIGE BILDUNGSANGEBOTE IN INITIATIVE: PROJEKT 5 HERSCHEID GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Bislang verfügt die Gemeinde Herscheid über zwei Grundschulen und eine Haupt- Zielsetzung schule. Das Schulangebot ist jedoch aufgrund rückläufiger Schülerzahlen gefähr- det; die Mindestanzahl von Schüler je Klasse wird zukünftig in vielen Fällen unter- schritten. Es besteht die Gefahr, dass mind. ein Schulstandort aufgegeben werden muss. . Der demographische Wandel erfordert innovative, ungewöhnliche neue Bil- dungsangebote in Herscheid, anstatt zu lange am traditionellen Bildungsbegriff festzuhalten. . Auch vor dem Hintergrund eine weitläufige Brache im Gemeindegebiet zu ver- meiden, entstand die Idee, möglichst frühzeitig Ideen zu sammeln, um das Ge- bäude einer neuen Nutzung zuzuführen. . Die Umnutzung der Schulimmobilie könnte mit folgenden beispielhaften Ideen verbunden sind: . Lebenslanges Lernen am Beispiel der „Senioren Uni“ . Entwicklung neuer Angebote der Aus- und Weiterbildung . Verbesserung der kulturellen Angebote in Herscheid . Lokale Arbeitsförderung . Vernetzung von sozialen, kulturellen und arbeitsfördernden Einrich- tungen

Umsetzung Sensibilisierungsphase: . Bildung einer informellen Initiativgruppe (Gemeinde Herscheid, engagierte Bür- ger, Schulen, relevante Institutionen) . Information interessierter Bürger und möglicher Projektpartner über die Projekt- idee (Informationsveranstaltung, Flyer, Besuch vergleichbarer Projekte) . Einholen von Erfahrungen aus anderen Städten . Ideenfindung und Erarbeitung einer ersten Projektskizze

Planungsphase: . Planung und Abstimmung mit den zuständigen Behörden . frühzeitige Planung einer möglichen Nachnutzung frei werdender Raumkapazitä- ten; Planung möglicher Umbaumaßnahmen . Prüfung von Fördermöglichkeiten

Realisierungsphase: . Abschluss der erforderlichen Verträge . Durchführung der Umbaumaßnahmen

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Kosten . ca. 4.000 - 6.000 € für die Sensibilisierungsphase (Informationsarbeit, Moderati- on, Beratung)

Förderung . Das EU Programm für lebenslanges Lernen – „Bildungschancen für alle“ ermög- licht Menschen in allen Lebensphasen, sich von Lernerfahrungen anregen zu las- sen, und unterstützt die Entwicklung des Bildungssektors in ganz Europa. . nähere Informationen siehe: http://.ec.europa.de . EU-Strukturfonds EFRE und ESF des Städtebauförderungsprogramms Stadtumbau West . nähere Informationen siehe: www.brd.nrw.de

Zeitbedarf . mittelfristig – Umsetzung 2015 bis 2017 (Sensibilisierungsphase kurzfristig) . Sensibilisierungsphase: ca. 6 – 12 Monate . Planungsphase: ca. 12 – 18 Monate . Realisierungsphase: ca. 12 Monate

Best-Practise- Masterplan Schule Bremerhaven Beispiel . Die Planungen zur Neuordnung der Schulen in Bremerhaven-Lehe . Aufgabe von zwei Schulstandorten, bei gleichzeitiger Konzentration und Quali- tätsverbesserung des Schulbetriebs an einem dritten Standort . Konzept zur Nachnutzung des aufgegebenen Schulstandortes als Haus für Familie, Arbeit und Kultur . Zielsetzung: mittels der Vernetzung von arbeitsmarktpolitischen, familienorien- tierten, sozialen und kulturellen Aktivitäten in einem Haus den Stadtteil Lehe auf- zuwerten. Maßnahmen: . Umnutzung der Klassenräume zu Büro-, Schulungs- und Arbeitsräumen . Umnutzung der Aula zu einem multifunktional nutzbaren Veranstaltungsraum . Einbau von Aufzügen . Öffnung des Gebäudes im Bereich der ehemaligen Turnhalle zu einem neu gestal- teten Außengelände

www.werkstatt-stadt.de

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6.4 Handlungskonzept Freizeit und Naherholung

6.4.1 Strategischer Ansatz

Obwohl die Gemeinde Herscheid keine klassische Ferienregion darstellt, kann die Gemeinde als Teil des Sauerlandes von der touristischen Ausrichtung und den Aktivitäten des Sauerlandes profitieren. Zudem verfügt Herscheid über landschaftliche Qualitäten und naturbezogene Freizeitangebote, die Ansätze zur Profilierung bieten.

Die Gemeinde ist Ziel von Tagesbesuchern und Kurzurlaubern in der Region (Wochenendbesuchern). Die beiden wichtigsten Besuchsmotive sind das Wandern und das Sonderziel Märkische Museumseisen- bahn. Der Ahe-Hammer, Spieker und Köhlerplatz bilden historische Sehenswürdigkeiten von derzeit ausschließlich lokaler Bedeutung. Insgesamt sind nur wenige Angebote in Herscheid Anziehungspunkt für Besucher von außerhalb. Die Vermarktung der freizeitbezogenen Angebote von Herscheid sollte aus diesem Grund intensiviert und professionalisiert werden.

Das Gastronomieangebot in Herscheid wird dominiert von Anbietern ohne besondere Profilierung und zielgruppenspezifischer Ausrichtung (z.B. Wanderer, Sportaktive). Um den Anforderungen der Besucher zu entsprechen, gilt es insbesondere in der Gastronomie eine Qualitätsoffensive zu starten und sich stärker als zuvor auf bspw. Wanderer einzustellen und entsprechende Angebote zu entwickeln.

In Bezug auf die Sportaktivitäten verfügt Herscheid über ein Basisangebot (Schwimmbad, Sportplatz, Wanderwege, Mountainbiketouren, Rodelbahn und Skipiste – Gleitschirmfliegen als Spezialangebot); eine ständige Pflege und ein qualitativer Ausbau der Wanderwege, der Langlaufloipe, der Mountainbikeaktivtäten etc. ist erforderlich, um den Ansprüchen der Besucher gerecht zu werden und um im regionalen Vergleich Konkurrenzfähig zu bleiben.

Die Aufgaben lauten:

. Vorhandene freizeitbezogene Qualitäten müssen für die Besucher stärker als bislang erlebbar gestal- tet werden (z.B. kulturhistorische Sehenswürdigkeiten und Baudenkmäler (Ahe-Hammer, Spieker, Grubenlehrpfad), Sonderziel Märkische Museumseisenbahn, sportliche Angebote (Ebbekammloipe, Mountainbiketouren etc.)). . Private und öffentliche Aktivitäten müssen optimal miteinander vernetzt und koordiniert werden. . Die Vermarktungsaktivitäten der freizeitbezogenen Angebote von Herscheid müssen auf lokaler und regionaler Ebene professionell gestaltet und aufeinander abgestimmt werden.

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6.4.2 Maßnahmenvorschläge Freizeit und Naherholung

PROJEKT ZUR HANDLUNGS- FREIZEIT UND NAHERHOLUNG VERBESSERUNG DER FELD INFRASTRUKTUR

INITIATIVE: PROJEKT 6 SANIERUNG DES FREIBADS GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Das Freibad der Gemeinde Herscheid zieht Besucher aus der gesamten Region, Zielsetzung u.a. auch aus Lüdenscheid und Plettenberg, an. . Für den Zeitraum 2013/ 2014 ist die Sanierung des Nichtschwimmerbeckens ge- plant. Das bestehende 40 Jahre alte Becken wird durch ein Edelstahlbecken er- setzt; Planungen für das Jahr 2015/ 2016 sehen die Sanierung des Schwimmerbe- ckens vor. . Der Maßnahmenvorschlag „Sanierung des Freibads“ dient der Attraktivitätsstei- gerung und des Attraktivitätserhalts des Freibads. Das Ziel ist der Erhalt des be- stehenden Freizeitangebotes für die Bewohner der Gemeinde Herscheid.

Quelle: Gemeinde Herscheid

Umsetzung Planungsphase: . Beauftragung der Architektenleistungen . Erstellung Finanzierungskonzept

Realisierungsphase: . Abschluss der erforderlichen Verträge . Durchführung des Bauvorhabens

Kosten9 . ca. 115.000 € für die Planungsphase (davon ca. 90.000 € in 2011) . ca. 400.000 € in 2013 und 400.000 € in 2014 für die Errichtung eines Edelstahl- Nichtschwimmerbeckens . ca.150.000 € in 2015 und 400.000 € in 2016 für die Errichtung eines Edelstahl- Schwimmerbeckens

9 Die dargestellten Kosten beruhen auf Angaben der Gemeinde Herscheid

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Förderung . Städtebauförderung des Bundesministeriums für Bau, Verkehr und Stadtentwick- lung; das Bund-Länder-Programm Stadtumbau West fördert Projekte und Maß- nahmen im Rahmen einer integrierten Stadtteilerneuerung . Nähere Informationen siehe: www.mbw.nrw.de

Zeitbedarf . kurzfristig – Umsetzung 2012 bis 2014 . Planungsphase abgeschlossen . Realisierungsphase: 2014 Fertigstellung des Edelstahl-Nichtschwimmerbeckens . 2016 Fertigstellung des Edelstahl-Schwimmerbeckens

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PROJEKT ZUR HANDLUNGS- FREIZEIT UND NAHERHOLUNG VERBESSERUNG DER FELD INFRASTRUKTUR

INITIATIVE: PROJEKT 7 SANIERUNG DES SPORTPLATZES GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Der Sportplatz Am Müggenbruch befindet sich in einem sanierungsbedürftigen Zielsetzung Zustand; bereits für 2012 ist geplant, den Tennenbelag durch einen Kunstrasen zu ersetzen. . In Planung ist zudem die Erneuerung der Laufbahn durch einen Kunstbelag.

Quelle: Gemeinde Herscheid

Umsetzung Planungsphase: . Beauftragung der Architektenleistungen . Erstellung Finanzierungskonzept

Realisierungsphase: . Abschluss der erforderlichen Verträge . Durchführung des Bauvorhabens

Kosten10 . ca. 50.000 € für die Planungsphase in 2011 . ca. 470.000 bis 480.000 € für die Realisierungsphase: die Errichtung des Kunstra- senplatzes mit Kleinspielfeld

Förderung . -

Zeitbedarf . kurzfristig – Umsetzung 2012 bis 2014 . Planungsphase abgeschlossen . Realisierungsphase: ca. 12 Monate

10 Die dargestellten Kosten beruhen auf Angaben der Gemeinde Herscheid

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 70 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

PROJEKT ZUR HANDLUNGS- VERBESSERUNG DER FREIZEIT UND NAHERHOLUNG FELD TOURISTISCHEN INFRASTRUKTUR

INITIATIVE: HEIMATVEREIN HERSCHEID PROJEKT 8 SANIERUNG HISTORISCHER SEHENSWÜRDIGKEITEN UNTERSTÜTZUNG: GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Die Gemeinde Herscheid besitzt eine Reihe historischer und regionstypischer Zielsetzung Sehenswürdigkeiten und Baudenkmäler. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkei- ten zählen der Spieker in der Ortsmitte und der Ahe-Hammer. Ergänzend ist der Grubenlehrpfad als kulturhistorischer Wanderweg vorhanden. . Der historische Spieker beherbergt heute die Heimatstube und das Trauzimmer der Gemeinde Herscheid. Die Sanierung des Fachwerkgebäudes wird in Projekt 28 detailliert beschrieben. . Der Ahe-Hammer im nördlichen Gemeindegebiet gilt als eines der bedeutendsten technischen Kulturdenkmäler in der Region. Der Ahe-Hammer kann dennoch nur nach einer telefonischen Anmeldung besichtigt werden. Eine qualifizierte Aus- schilderung und Informationstafeln vor Ort fehlen. . Der Köhlerplatz ist in seiner ursprünglichen Funktion gar nicht mehr vorhanden. Ebenso ist der Grubenlehrpfad hinsichtlich der Wegeführung und der Beschilde- rung in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Diese regionstypischen und kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten werden heute weder in Flyern und Bro- schüren, noch im Internet beworben. . Der Maßnahmenvorschlag „Sanierung historischer Baudenkmäler“ in Herscheid dient dem Ziel, die regionstypischen Sehenswürdigkeiten in Herscheid als touristi- sche Anziehungspunkte neu zu beleben. Ferner ist es das Ziel, die Sehenswürdig- keiten für den Themenwanderweg „Herscheids Geschichte auf der Spur“ zu quali- fizieren und zu positionieren. . Der Umsetzung dieses Projektes sollte eine formelle Prioritätensetzung vorange- hen, die darüber entscheidet, welche der regionstypischen und historischen Se- henswürdigkeiten und Baudenkmäler saniert werden sollten. Es sollte sicherge- stellt werden, dass die Denkmäler im regionalen Wettbewerb konkurrenzfähig sein können.

Umsetzung Sensibilisierungsphase: . Bildung einer Projektgruppe (Gemeinde Herscheid, engagierte Bürger, Heimat- verein, weitere relevante Institutionen) . Formelle Prioritätensetzung der zu sanierenden Baudenkmäler

Planungsphase: . Abstimmung mit den zuständigen Behörden . Prüfung von Fördermöglichkeiten

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Realisierungsphase: . Sanierung ausgewählter historischer und regionstypischer Baudenkmäler/ Se- henswürdigkeiten entsprechend der Prioritätensetzung

Kosten . Ermittlung in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und in Abhängigkeit von der Prioritätenwahl

Förderung . Das Denkmalförderungsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt die Erhaltung und Pflege von Denkmälern. Dieses Förderprogramm sieht vor, dass bei besonders großen Mehrbelastungen aufgrund einer denkmalgerechten In- standsetzung Zuwendungen gewährt werden können. . Gegenstand der Förderung sind Maßnahmen, die zur Sicherung, Erhaltung und Instandsetzung der denkmalwerten Substanz erforderlich sind. . nähere Informationen siehe: www.mbv.nrw.de . Förderung von Gemeinschaftseinrichtungen im Dorf in ILEK-Regionen: Investitio- nen zur Sicherung und Weiterentwicklung dorfgemäßer Gemeinschaftseinrich- tungen (z. B. in Form eines Dorftreffpunktes mit Gemeinschaftsräumen, Ein- kaufsmöglichkeiten und Dienstleistungsangebot) . nähere Informationen siehe: www.bezreg-arnsberg.nrw.de

Zeitbedarf . kurzfristig – Sanierung Spieker 2012 bis 2014 . mittelfristig – Sanierung Ahehammer 2015 bis 2017 . Sensibilisierungsphase: ca. 6 Monate . Planungsphase: ca. 6 - 12 Monate . Realisierungsphase: in Abhängigkeit von der Prioritätenwahl

Best-Practise- Blutturm in Neuss Beispiel . Der Blutturm in Neuss stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert und war in einem stark baufälligen und sanierungsbedürftigen Zustand. Sanierung im Rahmen des Denkmalförderungsprogramms . Zeitrahmen: Voruntersuchungen am Turm im Herbst 2007, von September 2008 bis Spätsommer 2009 wurde saniert . Kosten: Die Arbeiten kosteten 490.000 €, davon wurden 70.000 € durch das Land NRW getragen.

Quelle: www.wikipedia.org

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PROJEKT ZUR HANDLUNGS- VERBESSERUNG DER FREIZEIT UND NAHERHOLUNG FELD TOURISTISCHEN INFRASTRUKTUR

QUALITÄTSVERBESSERUNG DES INITIATIVE: PROJEKT 9 FREIZEITWEGENETZES GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Das vorhandene Wanderwegeangebot sollte hinsichtlich der Vermarktung und Zielsetzung Ausstattung verbessert werden. Geringe Informationen zu den Wanderwegen im Internet sowie fehlende oder veraltete Informationstafeln am Grubenlehrpfad stellen nur beispielhafte Aspekte mit Optimierungsbedarf dar. . Der Maßnahmenvorschlag „Qualitätsverbesserung des Freizeitwegenetzes“ in Herscheid dient dem Ziel, ausgewählte (Wander-) Wege in Herscheid zu qualifizie- ren und stärker zu positionieren. . Der SGV (Sauerländer Gebirgsverein) betreut das bestehende Wanderwegenetz in Herscheid in ehrenamtlicher Tätigkeit und ist für die Instandhaltung und Pflege zuständig. Gemeinsam mit den SGV Herscheid werden im Rahmen der Maßnah- menumsetzung einzelne Wanderwege aus dem bestehenden Netz ausgewählt, die als Themenwanderwege vermarktet werden. Die Wanderwegen sollen den folgenden zwei Themenfeldern zugeordnet werden: . Der Erlebniswanderweg: „Herscheids Geschichte auf der Spur“ . Der sportliche Wanderweg: „Aktiv in Herscheid“ . Der Erlebniswanderweg „Herscheids Geschichte auf der Spur“ könnte die histori- schen Sehenswürdigkeiten (Ahe-Hammer, Grubenlehrpfad, Kirche und Spieker im Ortskern, Köhlerplatz etc.) als sogenannte „Erlebnisstationen“ einschließen. Die Wanderer können auf diesem Wanderweg die Geschichte Herscheids erfahren. An bestimmten Tagen werden an den „Erlebnisstationen“ Aktionen stattfinden (bspw. Eisenschmieden am Ahe-Hammer). Die Umsetzung und Gestaltung des Er- lebniswanderweges ist eng mit dem vorangestellten Projekt 8 „Sanierung histori- scher Baudenkmäler“ verknüpft. . Der sportliche Wanderweg „Aktiv in Herscheid“ wird drei Aspekte beinhalten: Langlaufwandern (Ebbekammloipe), Radwandern und sportliches Wandern mit ausgewiesenen Streckenabschnitten z.B. zum Nordic-Walking und einzelnen Trimm-dich-Stationen. Der ergänzende Ausbau ausgewählter Streckenabschnitte zum Radwandern soll in enger Abstimmung mit den bereits bestehenden und or- ganisierten Mountainbiketouren geschehen (www.bike-mk.de). . Die Themenwanderwege werden auf einer eigenen Homepage unter dem Dach der offiziellen Gemeindehomepage Herscheid vorgestellt und beworben. . Ein einheitliches Beschilderungssystem wird entlang der Themenwanderwege installiert. . Weitere begleitende Marketingmaßnahmen (Wanderaktionen)

Umsetzung Sensibilisierungsphase: . Bildung einer Projektgruppe (Gemeinde Herscheid, engagierte Bürger, SGV Her-

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scheid, Heimatverein, weitere relevante Institutionen) . Verständigung über die Projektdefinition und Ablauf

Planungsphase: . Wegeplanung und Abstimmung mit den zuständigen Behörden . Prüfung von Fördermöglichkeiten

Realisierungsphase: . „Wanderbares Herscheid“ auf www.herscheid.de und sonstige Informationsarbeit . Sanierung der ausgewählten Wege und Durchführung der gestalterischen Maß- nahmen (Beschilderung, Ausstattung etc.) . Informations- und Eröffnungsveranstaltung zu den Themenwanderwegen

Kosten . ca. 15.000 – 20.000 € für ein Wanderwegekonzept und Prozessbegleitung inner- halb der Planungsphase

Förderung . Förderprogramm „Erlebnis NRW“ des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bau- en, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen; gefördert werden Vorhaben, mit denen die touristische Wettbewerbsfähigkeit Nordrhein- Westfalens gestärkt wird; andererseits werden naturtouristische Ideen gefördert. Schwerpunkt der Förderung bilden infrastrukturelle Vorhaben zur Verbesserung des Naturerlebens. . nähere Informationen siehe: www.ziel2-nrw.de

Zeitbedarf . mittelfristig – Umsetzung 2015 bis 2017 . Sensibilisierungsphase: ca. 6 Monate . Planungsphase: ca. 6 - 12 Monate . Realisierungsphase: ca. 12 Monate

Best-Practise- Traumpfade (Landkreis Mayen-Koblenz) Beispiele . Die Traumpfade sind eine „Dachmarke“ für 26 Wanderwege. . Jedem Wanderweg wird ein Thema zugewiesen, z.B. „Traumpfad Höhlen- und Schluchtensteig - für Entdecker und Genießer ...“, „Traumpfad Monrealer Ritter- schlag - das Geheimnis der Burgen ...“. Qualitätsansprüche: . klare Wegemarkierungen auf Sichtweite . Wegweiser mit Entfernungsangaben, Übersichts- und Standorttafeln . im Internet abrufbare, detaillierte Informationen über den jeweiligen Wander- weg: Anfahrt, Daten zur Wegestrecke (Länge, Höhenmeter, Dauer), Startpunkt, Parkmöglichkeiten, ÖPNV Anbindung, Highlights, 3D-Flug, interaktiver Über- sichtskarte . Broschüre „Traumpfade-Gastgeber“, weitere Themenprospekte, Imageprospekte, Newsletter

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Quelle: www.traumpfade.de

Rothaarsteig . Der Rothaarsteig - „Weg der Sinne“ umfasst eine Wegestrecke von 154 km und 3.139 Höhenmeter und verbindet die Orte Brilon im Sauerland und Dillenburg im Westerwald. Besondere Merkmale: . einheitliche Beschilderung der Streckenführung und der offiziellen Zuwege, die den Hauptweg mit den umliegenden Orten, ihrer Hotellerie und Gastronomie verbinden . Erlebnisstationen an den insgesamt 14 Wanderwegen - Installationen von Infor- mationstafeln zum Themen Wald und Wasser sowie zur Geschichte der Region – darunter 12 Stationen speziell für Kinder . Speedhiking: Gehen mit Stöcken und Rucksack im anspruchsvollen Gelände, Kombination der körperlichen Herausforderung mit einem intensiven Naturerleb- nis . Wanderpass: am Ende aller Etappen erhalten Besucher als Anerkennung einen Rothaarsteig-PIN und eine Rothaarsteig Wanderurkunde

Quelle: www.sauerland.com

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PROJEKT ZUR HANDLUNGS- VERBESSERUNG DER FREIZEIT UND NAHERHOLUNG FELD TOURISTISCHEN INFRASTRUKTUR

INITIATIVE: PROJEKT 10 AUSBAU DES RADWEGENETZES GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Die Gemeinde Herscheid verfügt über kein ausgewiesenes und qualifiziertes Rad- Zielsetzung wegenetz. Eine Anbindung an die regionalen Radwanderwege besteht nur an das Landesradwegenetz. . Der hier beschriebene Maßnahmenvorschlag „Ausbau des Radwegenetzes“ um- fasst ausschließlich den touristisch und freizeitorientierten Ausbau des Radwege- netzes in Herscheid. Das Projekt dient dem Ziel, die Gemeinde Herscheid an das regionale und überregionale Radwegenetz anzubinden. Mit dem Ausbau der Radwege muss neben einer Vermarktung auf www-herscheid.de auch eine quali- fizierte Präsentation auf den überregional bedeutsamen Internetseiten des Sauer- landes einhergehen (www.sauerland.com, www.bike-arena.de). . Aktuell wird der Ausbau der L 561 von Lüdenscheid nach Herscheid (bis zur Ort- schaft Hardt) realisiert, der Lückenschluss zwischen der Ortschaft Hardt und dem Ortskern Herscheid wird in einem zweiten Bauabschnitt umgesetzt. Die weitere Verbindung des Radweges entlang der L 561 von Herscheid bis zur Ortschaft Wei- ße Ahe sollte zudem angestrebt werden. Der Ausbau der Radstrecke zwischen Weiße Ahe und Plettenberg ist bereits erfolgt. Alternativ könnte die ehem. Bahn- trasse zwischen Hüinghausen und dem Ortskern Herscheid als Radweg ausgebaut werden. Der beispielhafte Ausbau des Radweges im Ebbetal bis hin zur Oestertalsperre würde zudem die Anbindung des örtlichen Radewegenetzes an das regionale Radnetz zur Folge haben. . Ferner wird durch den Ausbau des Radweges entlang der L 561 einer Verbesse- rung der städtebaulichen Infrastruktur erzielt. Der Ausbau des Radweges würde eine attraktive Radwegeverbindung vom Ortskern Herscheid zu den Gewerbe- und Industriestätten in Friedlin-Grünenthal (inkl. Mehrzweckhalle Grünenthal) schaffen. Der Ausbau des Radweges entlang der L 561 vor dem Hintergrund einer Verbesserung der Infrastruktur wird in Projekt 24 beschrieben.

Umsetzung Sensibilisierungsphase: . Bildung einer Projektgruppe (Gemeinde Herscheid, übergeordnete Behörden, weitere relevante Institutionen)

Planungsphase: . Wegeplanung und Abstimmung mit den zuständigen Behörden . Prüfung von Fördermöglichkeiten

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Realisierungsphase: . Sanierung und Ausbau des touristischen und freizeitorientierten Radwegenetzes . Vermarktung des Radwegenetzes auf www.herscheid.de und auf den überregio- nal bedeutsamen Internetseiten www.sauerland.com, www.bike-arena.de

Kosten . ca. 15.000 – 20.000 € für ein Radwegekonzept und Prozessbegleitung innerhalb der Planungsphase

Förderung . Über die Bezirksregierung Arnsberg können Fördermittel in Anspruch genommen werden. Die Bezirksregierung unterstützt den kommunalen Straßen- und Radwe- gebau. Finanzmittel des Bundes und des Landes NRW werden als Zuwendungen für den kommunalen Straßen- und Radwegebau bereitgestellt. . nähere Informationen siehe: www.bezreg-arnsberg.nrw.de

Zeitbedarf . kurzfristig – Umsetzung 2012 bis 2014 . mittelfristig – Umsetzung des Streckenausbau zwischen Herscheid und Weiße Ahe 2015 bis 2017 . Sensibilisierungsphase: ca. 6 Monate . Planungsphase: ca. 6 - 12 Monate . Realisierungsphase: ca. 12 Monate

Best-Practise- Radwegenetz Sauerland/ Bike-arena Beispiele . Unter dem Dach des Sauerland Tourismus e.V. werden die bestehenden Radwege im Sauerland beworben. . Die Radwege sind differenziert nach Trekkingtouren, Mountainbiketouren und Rennradtouren. . Unter jeder Rubrik werden zahlreiche Touren aufgeführt und detailliert beschrie- ben: Länge der Strecke, Höhenmeter, Schwierigkeitsgrad und Dauer. Ergänzend gibt es Hinweise zu Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke sowie gastronomi- schen Angeboten. . Die Bike-Arena Sauerland bewirbt zusätzliche eine Reihe von Hotelbetrieben, die ein spezielles Angebot für Radwanderer anbieten.

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www.sauerland.com

Sauerland RadRing . Der SauerlandRadring verbindet Finnentrop, Lennestadt, Schmallenberg und Es- lohe auf einer Strecke von 84 km. Die Strecke folgt einer ehemaligen Bahntrasse.

www.sauerland.com

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PROJEKT ZUR HANDLUNGS- VERBESSERUNG DER FREIZEIT UND NAHERHOLUNG FELD TOURISTISCHEN INFRASTRUKTUR

INITIATIVE: GEMEINDE HERSCHEID PROJEKT 11 AUSBAU DER MÄRKISCHEN MUSEUMSEISENBAHN MÄRKISCHE MUSEUMS- EISENBAHN E.V.

Ausgangslage/ . Die Märkische Museumseisenbahn ist bereits heute überregionaler Anziehungs- Zielsetzung punkt und touristisches Vorzeigeprojekt in Herscheid. . Die Märkische Museumseisenbahn/ Sauerländer Kleinbahn wird eigenständig vom Märkische Museums-Eisenbahn e.V. betrieben. Zwischen Mai und Oktober ist die Sauerländer Kleinbahn mit einem regelmäßigen Fahrtplan an den Wochen- enden und Feiertagen zwischen Hüinghausen und Plettenberg unterwegs. . Insgesamt hat die Fahrtstrecke eine Länge von nur 2,3 km. Seitens des Märki- schen Museums-Eisenbahn e.V. besteht der Wunsch nach einer Streckenverlän- gerung. Die Möglichkeiten der Verlängerung in Richtung Plettenberg sind nicht gegeben, da das Industriegebiet Köbbinghauser Hammer keine Entwicklungsräu- me lässt. Ein Weiterbau der Strecke in Richtung Herscheid über den Rammberg- tunnel und das Viadukt bei Birkenhof ist nur zu realisieren, wenn notwendige Brücken saniert und neu geplant bzw. errichtet werden. Einschränkend ist zu er- wähnen, dass der Rammbergtunnel zugemauert wurde.

Quelle: CIMA GmbH . Der Maßnahmenvorschlag „Ausbau der Märkischen Museumseisenbahn“ bein- haltet in einem ersten Schritt eine gutachterliche Untersuchung zur Machbarkeit und Umsetzung der gewünschten Streckenverlängerung. Ferner sind im Rahmen der Studie mögliche Ergänzungen des derzeitigen Freizeitangebotes zu prüfen (z.B. Draisinenfahrten). . Alternativ sollte der Ausbau als Fuß- und Radwegeverbindung geprüft werden.

Umsetzung . Vergabe eines Fachgutachtens (Machbarkeitsstudie zur Streckenverlängerung)

Kosten . ca. 25.000 € für das Fachgutachten in der Planungsphase

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Förderung . Förderprogramm „Erlebnis NRW“ des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bau- en, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen; gefördert werden Vorhaben, mit denen die touristische Wettbewerbsfähigkeit Nordrhein- Westfalens gestärkt wird; andererseits werden naturtouristische Ideen gefördert. Schwerpunkt der Förderung bilden infrastrukturelle Vorhaben zur Verbesserung des Naturerlebens. . nähere Informationen siehe: www.ziel2-nrw.de

Zeitbedarf . langfristig – Umsetzung 2022 bis 2025 . Erarbeitung der Machbarkeitsstudie: ca. 12 Monate

Best-Practise- Erlebnisbahn Ratzeburg Beispiele . Auf einer stillgelegten Bahnstrecke können Besucher mit Handhebeldraisinen die 13km lange Strecke von Ratzeburg bis Hollenbek entlang fahren. . Es werden verschiedene Draiseninenfahrzeuge und Fahrräder vermietet. . Alte, ausrangierte Bahnwaggons sind zu Ferienwohnungen umgebaut und können gemietet werden. . Die sogenannten Mitropa Wagen bieten einen Schlafplatz für bis zu 30 Leute (in 3-Personenn Abteilen).

Quelle: www.erlebnisbahn-ratzeburg.de Selfkantbahn . Die Selfkant Bahn fährt auf einer Wegestrecke von 5,5 km zwischen Gillrath und Schierwaldenrath im Kreis Heinsberg. . Die Gleisanlagen der früheren Geilenkirchener Kreisbahnen wurden von der Be- triebsführungsgesellschaft Touristenbahnen im Rheinland GmbH sukzessive sa- niert. . Es finden ein regelmäßiger Fahrplanverkehr an Sonn- und Feiertagen, diverse Sonderfahrten (Frühstücksfahrten, nostalgische Kaffeefahrten, Spargelfahrten, etc.) und Aktionen statt.

Quelle: www.tbr-server.de

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PROJEKT ZUR HANDLUNGS- VERBESSERUNG DER FREIZEIT UND NAHERHOLUNG FELD TOURISTISCHEN INFRASTRUKTUR

QUALITÄTSVERBESSERUNG DER GASTRONOMIE INITIATIVE: PROJEKT 12 UND HOTELERIE GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Die Bestandsaufnahme zeigte einen geringen Besatz an individuellen, regionstypi- Zielsetzung schen Angeboten. Das Gastronomieangebot in Herscheid wird dominiert von An- bietern ohne besondere Profilierung und zielgruppenspezifischer Ausrichtung (z.B. für Wanderer, Sportaktive). . Zudem gehört kein Beherbergungsbetrieb zur Markenhotellerie oder ist einem Marketingverbund (z.B. Romantik-Hotels) angeschlossen. Einzig die Herscheider Mühle ist mit zwei Sternen zertifiziert, die weiteren Hotelbetriebe sind nicht klas- sifiziert. . Um zumindest langfristig ein Mindestangebot an qualifizierten Übernachtungs- möglichkeiten sowie ein profiliertes Gastronomieangebot vorhalten zu können dient der Projektvorschlag elf einer stärkeren Qualifizierung und Positionierung der vorhandenen Betriebe, auch für spezielle Zielgruppen (bspw. Wanderer) . Durch eine attraktive Gastronomie und Hotellerie kann u.a. der Wandertourismus in der Gemeinde Herscheid an Bedeutung gewinnen. Obwohl das Wandern das wohl wichtigste Besuchsmotiv der Gemeinde Herscheid ist, wird derzeit keine Gaststätte oder Hotelbetrieb im Qualitätsratgeber Wanderbares Deutschland ge- führt. Darüber hinaus fehlt es an Serviceleistungen in den Gaststätten (Abholser- vice, Gepäcktransportservice etc.).

Umsetzung Sensibilisierungsphase: . Bildung einer Projektgruppe (Gemeinde Herscheid, Gastronomen, Hoteliers, wei- tere relevante Institutionen) . Verständigung über die Projektdefinition und Ablauf

Planungsphase: . Handlungskatalog mit Qualifizierungsmaßnahmen und Projekten . Initiierung einer Betriebsberatung

Realisierungsphase: . Vermarktung des Gastronomie und Hotelerie auf www.herscheid.de und auf den überregional bedeutsamen Internetseiten . Fortführen von Werbekampagnen am Beispiel der „Herscheider Schlemmertage“

Kosten . ca. 4.000 - 6.000 € für die Sensibilisierungsphase (Informationsarbeit, Moderati- on, Beratung)

Förderung . keine Fördermöglichkeiten bekannt

Zeitbedarf . kurzfristig – Umsetzung 2012 bis 2014

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. Sensibilisierungsphase: ca. 6 Monate . Planungsphase: ca. 6 - 12 Monate . Realisierungsphase: ca. 12 Monate

Best-Practise- Sauerländer Wandergasthöfe Beispiel . Sauerländer Wandergasthöfe sind Wanderfachbetriebe, die sich auf die Ansprü- che und Bedürfnisse der Wanderer eingestellt haben. . Qualitätskriterien müssen erfüllt, bevor ein Betrieb in die Kooperation der Wan- dergasthöfe im Sauerland aufgenommen wird . Im Internet werden zahlreiche Pauschalangebote für Gastronomie und Hotelerie angeboten Qualitätskriterien der Sauerländer Wandergasthöfe: Basisqualität . Familien geführtes Hotel oder Gasthof . DEHOGA-klassifiziert mit mindestens 3 Sternen . Einzellage oder eingebettet in harmonisch-attraktivem sauerländischem Ortsbild . Regionaltypische Architektur . Erfüllung der Kernkriterien der Qualitätsgastgeber „Wanderbares Deutschland“ . Teilnahme an der Initiative ServiceQualität Deutschland . Ökologisch verantwortungsvolles Denken und Handeln zur Sicherung der Natur- landschaft . Anschluss an das örtliche und regionale Wanderwegenetz . Mind. zwei Spazierwege ums Haus zu Top-Ruheplätzen in der Landschaft

Quelle: www.sauerlaender-wandergasthoefe.de

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PROJEKT ZUR HANDLUNGS- FREIZEIT UND NAHERHOLUNG VERBESSERUNG DER FELD SOZIALEN INFRASTRUKTUR

ENTWICKLUNG DER DORFWIESEN ALS SPIEL- UND INITIATIVE: PROJEKT 13 FREIZEITFLÄCHE GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Der Maßnahmenvorschlag „Entwicklung der Dorfwiesen als Spiel- und Freizeitflä- Zielsetzung chen“ dient dem Ziel, die Freizeitangebote für ältere Kinder und Jugendliche zu verbessern und gleichzeitig ein Angebot für die ganze Familie in Herscheid zu schaffen. Die heute ungenutzten Dorfwiesen bzw. Teilbereiche der Dorfwiesen sollen als Gelände für Spiel- und Freizeitaktivitäten umgestaltet und entwickelt werden. . Die Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren. In Her- scheid gibt es zahlreiche Spielplätze mit Angeboten für kleinere Kinder mit den klassischen Spielgeräten (Schaukel, Rutsche, Wippe, Klettergerüst etc.); einen Bolzplatz, Basketballplatz o.ä. für Jugendliche gibt es dagegen nicht. . Die Dorfwiesen in integrierter Ortskernlage von Herscheid bieten mit auf einer vorhandenen Fläche von ca. 12.000 m² ausreichend Raum für die großzügige Ge- staltung von verschiedenen Spiel- und Freiflächen. . Im Detail soll Folgendes entstehen: Bolzplatz, Basketballfeld, Freiflächen zum Verweilen für Familien, Jugendliche etc., Spielplatz für kleinere Kinder, Grillplatz; die verschiedenen Spielbereiche sind durch Fuß-/ Radwege mit Bänken zu verbin- den. . Ergänzend wird zur Diskussion gestellt, die vorhandene Halfpipe aus Hüinghausen auf die Dorfwiesen zu verlagern.

Umsetzung Sensibilisierungsphase: . Bildung einer Projektgruppe (Gemeinde Herscheid, Vertreter der Schulen, Ju- gendzentrum, weitere relevante Institutionen) . Werbung für die Übernahme von Patenschaften für Spielgeräte oder Spielflächen bei ortsansässigen Unternehmen

Planungsphase: . Abschließende Prüfung des Standortes „Dorfwiesen“, ggf. alternative Standortsu- che . Durchführung einer Planungswerkstatt o.ä. mit Kindern und Jugendlichen . Beauftragung der Planungsleistungen

Realisierungsphase: . Umsetzung der Maßnahme

Kosten . ca. 7.500 € für die Planungsphase (incl. Planungswerkstatt)

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Förderung Vorbereitung . Stadterneuerung . FRL 9 | Vorbereitung: Städtebauliche Planung . FRL 12 | Vergütungen an Beauftragte Zeitbedarf . langfristig – Umsetzung 2018 bis 2021 . Sensibilisierungsphase: ca. 6 Monate . Planungsphase: ca. 6 - 12 Monate . Realisierungsphase: ca. 12 Monate

Best-Practise- Umgestaltung und Neuplanung von Spielplätzen in Wuppertal (Beteiligungsprojekt Beispiel Heinrich-Böll-Straße) . Für die Neuplanung des Spielplatzes bekamen Kinder und Jugendliche die Mög- lichkeit, Ideen für die Neugestaltung des Platzes einzubringen und aktiv an der Vorplanung teilzunehmen. Ergebnis des Beteiligungsverfahrens war das „Wunschspielplatzmodell“. Anschließend erstellte ein Landschaftsarchitekt auf Basis der Kindervorstellungen einen Ausführungsplan. Unter Zustimmung der be- teiligten Kinder und Jugendlichen (die Zustimmung war Voraussetzung) wurden die Planungen realisiert. . Im Einzelnen beinhaltet der „Wunschspielplatz“ eine Spiel- und Kletterkombinati- on für ältere Jugendliche, eine Drehscheibe, ein neuartiges Schaukelgerät (Zyk- lon), einen Jugendtreff, eine Hängematte, eine Spiel- und Kletterkombination für kleinere Kinder, einen Bolzplatz etc. . Nach Ermittlung der Kosten für die Maßnahme wurden für das Projekt Mittel aus dem Landesförderprogramm „Soziale Stadt“ beantragt.

Quelle: www.spielplaetze-wuppertal.de

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PROJEKT ZUR HANDLUNGS- FREIZEIT UND NAHERHOLUNG VERBESSERUNG DER FELD SOZIALEN INFRASTRUKTUR

INITIATIVE: PROJEKT 14 TREFFPUNKT FÜR JUGENDLICHE GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Der Maßnahmenvorschlag „Treffpunkt für Jugendliche“ in Herscheid ist eine Idee Zielsetzung der Jugendwerkstatt zum Gemeindeentwicklungskonzept (Januar 2012). . In Herscheid gibt es neben dem Jugendzentrum keine Räumlichkeiten als Treff- punkt oder Begegnungsstätte für Jugendliche. Seitens der Teilnehmer der Ju- gendwerkstatt wurde der Wunsch geäußert, in Herscheid unabhängig von Verei- nen einen Jugendtreffpunkt zu etablieren. . Der Treffpunkt für Jugendliche soll Räumlichkeiten für Zusammenkünfte vorhal- ten und ein begrenztes gastronomisches Angebot (Kaffee, Tee, nicht-alkoholische Getränke) bieten. Als Träger des Treffpunktes kommt die Gemeinde Herscheid in Betracht.

Umsetzung Sensibilisierungsphase: . Bildung einer Projektgruppe (Gemeinde Herscheid, Vertreter der Schulen und Sportvereinen, Jugendzentrum, weitere relevante Institutionen)

Planungsphase: . Suche einer geeigneten Immobilie bzw. Suche eines Standortes . Suche nach Partnern und Sponsoren zur Realisierung des Treffpunktes

Realisierungsphase: . Beschaffung der erforderlichen Einrichtung . Abschluss der erforderlichen Verträge . Durchführung baulicher Umbau- oder Neubaumaßnahmen

Kosten . Ermittlung in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und in Abhängigkeit des Stand- ortes und der Räumlichkeiten

Förderung . Der Landesjugendplan Nordrhein-Westfalen ist eine Strukturförderung für Kinder und Jugendliche; das Programm fördert u.a. Projekte und Maßnahmen für die Einrichtung von Interessenvertretungen sowie von Orten für Kinder und Jugendli- chen. . nähere Informationen siehe: www.nrw.de

Zeitbedarf . kurzfristig – Umsetzung 2012 bis 2014 . Sensibilisierungsphase: ca. 6 Monate . Planungsphase: ca. 6 - 12 Monate . Realisierungsphase: ca. 12 Monate

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6.5 Handlungskonzept Gestaltung: Ortsmitte Herscheid und Ortsmitte Hüinghausen

6.5.1 Strategischer Ansatz Ortskern Herscheid - Ortsmitte

Der Ortskern Herscheid hat vielfältige Aufgaben für die Gesamtgemeinde zu übernehmen. Er ist Versor- gungsschwerpunkt, kulturelle und soziale Mitte und Hauptwohnstandort. Will er dies auch zukunftsfähig sein, muss er als multifunktionaler Ort gestärkt werden. Ein wichtiger Baustein ist neben der Attraktivi- tätssteigerung der Versorgungsangebote, der Sicherung und Ergänzung von Gastronomie und Freizeit- und Kultureinrichtungen nicht zuletzt eine dem Ort angemessene Gestaltung öffentlicher und privater Flächen. Dabei haben Investitionen in den öffentlichen Raum der Straßen und Plätze anstoßende Wir- kung auf die gewünschten privaten Vorhaben.

Eine besondere Funktion kommt dabei der Ortsmitte zu - dem historische Kern Herscheids. Die Ortsmit- te ist nicht nur das gewachsene räumliche Zentrum. Als Identifikationsort der gesamten Gemeinde nimmt sie eine herausragende Rolle ein. Sie ist Treffpunkt und Raum für Austausch und Veranstaltun- gen, gleichzeitig auch Heimat für Alt- und Neubürger.

Mit dem Wissen um diese Aufgabe ist sie zu entwickeln und zu gestalten. Dabei gehen der Erhalt und die sorgfältige Pflege des Bestands einher mit Entwicklungsmöglichkeiten für neue innerstädtische Gebiete und Nutzungen.

Ziel sollte dabei immer sein, die Werte des ländlichen Lebens mit den geänderten Anforderungen an Wohn- und Lebensräume zu verbinden. Bei der konkreten Planung und Ausgestaltung sind insbesondere die künftigen Nutzer zu beteiligen und zu integrieren: Kinder und Jugendliche.

Städtebauliche Entwicklungsprojekte im Ortskern Herscheid / Ortsmitte

Vorbereitende Untersuchungen

. Städtebauliche Planung . Wettbewerb Ortsmitte Herscheid

Straßen, Wege, Plätze: Aufwertung des öffentlichen Raums

. Platzgestaltung . „Neuer Markt“ - Platzkonzept Ortsmitte . Neugestaltung Schulplatz . Umgestaltung Schützenplatz . Gestaltung und Integration der Stellplatzanlagen an den Freizeit- und Sporteinrichtungen

. Straßengestaltung . Neugestaltung Plettenberger Straße . Neugestaltung Neuer Weg . Neugestaltung Oberdorfstraße

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. Anlage und Ausbau von Wegen . Verknüpfung der Ortsmitte mit den angrenzenden Wohn- und Freiraumbereichen – Wegeaus- bau um die Dorfwiesen und um den Friedhof . Ausbau der Verknüpfung zwischen dem Ortskern Herscheid und dem Ortsteil Hüinghausen – Radwegeausbau L 561

. Freiflächen- und Umfeldgestaltung . Versorgung im Ortskern: Gestaltung und Aufwertung der Stellplatzflächen

Entwicklungsmaßnahmen

. Flächenentwicklung . Entwicklung und Nachnutzung der Fläche des ehemaligen Presswerks . Entwicklung und Nachnutzung der Fläche Alte Tankstelle / L 561 . Flächenentwicklung Dorfwiesen

Baumaßnahmen

. Anpassung und Gestaltung von Gebäuden und privaten Freiflächen . Kultur im Ortskern: Sanierungs- und Fassadenmaßnahmen Spieker

Förderung privater Initiativen im Ortskern Herscheid / Ortsmitte

. Anpassung und Gestaltung von Gebäuden und privaten Freiflächen . Leben im Ortskern: Anpassung der Wohnungen . Leben im Ortskern: Verbesserung der Gestaltung von Gebäuden und Freiflächen

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Abb. 29: Ortsmitte Herscheid – Städtebauliche Maßnahmen

Quelle: Märkischer Kreis, Katasterbehörde. Bearbeitung: pesch partner architekten stadtplaner pp aIs (2012). Original M 1:1.000.

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6.5.2 Maßnahmenvorschläge Gestaltung Ortskern Herscheid – Ortsmitte

HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

INITIATIVE: PROJEKT 15 WETTBEWERB ORTSMITTE GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Mit der Gestaltung der Ortsmitte soll die räumliche und gestalterische Einheit Zielsetzung des zentralen Bereichs wieder hergestellt werden. . Statt einer isolierten Einzelbehandlung soll ein Wettbewerb die gesamte Orts- mitte betrachten und Ideen für ein Gesamtkonzept entwickeln. . Das Wettbewerbsgebiet sollte dabei die wichtigsten öffentlichen Platz- und Stra- ßenräume umfassen. Zentraler Baustein wird dabei das Projekt 16 („Neuer Markt - Platzkonzept Ortsmitte“) sein.

Umsetzung . Städtebauliche Planung über Qualifizierungsverfahren (Mehrfachbeauftragung, Wettbewerb) . Abstimmung des Verfahrens (Auftraggeber, Architektenkammer) . Aufgabenformulierung . Verfahrensbetreuung . Durchführung des Verfahrens

Kosten . Verfahrensbetreuung: 25.000 € . Honorar bzw. Preisgelder: 40.000 € . sonstige Verfahrenskosten: 20.000 €

Förderung Vorbereitung . Stadterneuerung . FRL 9 | Vorbereitung: Städtebauliche Planung

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Zeitbedarf . kurzfristig - Umsetzung 2012 bis 2014

Best-Practise- Wettbewerb „Minden - Neugestaltung der Fußgängerzone“ Beispiel . Wettbewerbsgebiet Fußgängerzone . historische Achse und Einkaufsstraße . Neugestaltung . Steigerung der stadträumlichen Qualität . Offenheit und Bespielbarkeit der Räume . barrierefreie Nutzung

Quelle: pesch partner architekten stadtplaner pp a|s

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HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

INITIATIVE: PROJEKT 16 „NEUER MARKT“ – PLATZKONZEPT ORTSMITTE GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Rund um die Evangelische Apostelkirche liegt die historische Keimzelle Zielsetzung Herscheids. Städtebauliches Potenzial, diese Keimzelle abzubilden, bieten die Plätze „Am Kirchplatz“, „Kleiner Kirchplatz“ und „Am Markt“. Durch die heutige Gestaltung und Ausprägung ist dieser Platzzusammenhang aber nicht erlebbar. Dies wird verhindert durch störende Einbauten und eine untypische Oberflä- chengestaltung. . Statt separater Maßnahmen auf den einzelnen Plätzen sollte vielmehr eine räum- liche und gestalterische Einheit geschaffen werden, die neben den Platz- auch die Straßenräume umfasst. Mit dem „Neuen Markt“ erhält der Ortskern wieder seine Ortsmitte, die als Treffpunkt und Veranstaltungsort dienen wird.

Umsetzung . gemeinsames Platzkonzept „Neuer Markt“ mit den Bausteinen . Platzgestaltung „Am Markt“ . Platzgestaltung „Kleiner Kirchplatz“, Verbesserung des Zugangs zur Kirche . Straßengestaltung Lüdenscheider Straße als Teil der Platzfläche . Planung evtl. über Qualifizierungsverfahren (Mehrfachbeauftragung, Wettbe- werb)

Kosten . Gestaltung „Neuer Markt“ (Ansatz: 1.700 qm x 250 €/qm): 425.000 € . Planungskosten (15 %): 64.000 €

Förderung Straßen, Wege, Plätze: Aufwertung des öffentlichen Raums / Platzgestaltung . Stadterneuerung . FRL 10.4 | Erschließung: öffentliche Straßen, Wege, Plätze . FRL 12 | Vergütungen an Beauftragte

Zeitbedarf . Entwurf und Planung kurzfristig - Umsetzung 2012 bis 2014 (siehe Projekt 15) . Ausführung langfristig - Umsetzung 2022 bis 2025

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 91 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

Best-Practise- Göttingen - Platz an der Goethe-Allee Beispiel . homogenes Erscheinungsbild durch gleiche oder verwandte Materialien und Far- ben sowie abgestimmtes Beleuchtungskonzept . eigene Gestaltungsmerkmale für die unterschiedlichen Funktionen (Verweilen und Flanieren, Radverkehr, Bus- oder PKW-Verkehr) . Berücksichtigung des Busverkehrs (Anforderungen an die Haltbarkeit des Bela-ges und die Gestaltung)

Quelle: pesch partner architekten stadtplaner pp aIs

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 92 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

INITIATIVE: PROJEKT 17 NEUGESTALTUNG SCHULPLATZ GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Der Schulplatz bietet durch seine Größe und Nähe zur Ortsmitte mit dem anvisier- Zielsetzung ten „Neuen Markt“ die Möglichkeit für zahlreiche attraktive Nutzungen. Seine La- ge in der „zweiten Reihe“, die ausschließliche Nutzung als Parkplatz und die unbe- friedigende Gestaltung lassen hier bis heute keinen städtischen Raum entstehen. . Gestalterische Maßnahmen wie die Öffnung zur Ortsmitte und zum Neuen Weg als neuen Ortseingang machen den Schulplatz zum Teil des Stadtraumes. Dabei sind auch Teilabrisse von diesem Ziel widersprechenden Nebengebäuden zu überdenken. Als multifunktionaler Platz ermöglicht er Nutzungen wie Wochen- markt, Gastronomie in den Randbereichen oder größere Veranstaltungen mit Bühnennutzung, in ungenutzten Zeiten auch als Stellplatz. . Zur Stärkung der - etwa gastronomischen - Nutzung sollte eine ergänzende Be- bauung im Südosten des Platzes ermöglicht und gefördert werden. Diese kann durchaus im Zusammenhang mit dem Gebäude Neuer Weg 4 erfolgen.

Umsetzung . Platzgestaltung Schulplatz . räumliche Verbindung zum Neuen Weg (z. B. Treppenanlage) . gemeinsame Oberflächengestaltung der Platz- und angrenzenden Straßen- und Wegebereiche . Begrünung . Ausstattung mit notwendiger Infrastruktur (Strom, Wasser usw.) . Planung evtl. über Qualifizierungsverfahren (Mehrfachbeauftragung, Wettbe- werb) . vorbereitende Planungswerkstatt unter Beteiligung von Kindern und Jugendli- chen . ergänzende Maßnahmen . Verlegung des Wochenmarktes vom Schützenplatz auf den Schulplatz . Parkplatzkonzept als Ersatz für heutige Stellplätze . Bebauungsmöglichkeit im südöstlichen Bereich (Überprüfung Planungsrecht, Investorensuche)

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 93 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

Kosten . Gestaltung Schulplatz: 827.500 € . Platzfläche (Ansatz: 2.750 qm x 250 €/qm): 687.500 € . Treppenanlage (Ansatz: 400 qm x 350 €/qm): 140.000 € . Planungskosten einschließlich Planungswerkstatt (15 %): 124.000 €

Förderung Straßen, Wege, Plätze: Aufwertung des öffentlichen Raums / Platzgestaltung . Stadterneuerung . FRL 10.4 | Erschließung: öffentliche Straßen, Wege, Plätze . FRL 12 | Vergütungen an Beauftragte

Zeitbedarf . mittelfristig - Umsetzung 2015 bis 2017

Best-Practise- Hennef - Südlicher Bahnhofsvorplatz Beispiel . Entwicklung brachgefallener Grundstücke in der südlichen Innenstadt der Stadt Hennef . südlicher Bahnhofsvorplatz als zentraler Platz für die neu errichteten Wohnungen und Arbeitsplätze . Standortvorteil durch Nähe zur Innenstadt und zum Bahnhof . durch Gestaltung wichtiges Bindeglied zwischen Zentrum und Bahnhof

Quelle: pesch partner architekten stadtplaner pp aIs

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 94 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

INITIATIVE: PROJEKT 18 UMGESTALTUNG SCHÜTZENPLATZ GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Der Schützenplatz dient als Fläche für den Wochenmarkt, Stellplatzfläche und Zielsetzung Vorzone der Gemeinschaftshalle. Durch seine fehlende Gestaltung wirkt er heute als Fremdkörper im Ortsbild und im Stadtgefüge. . Bei einer Ergänzung seiner Funktionen soll er ortstypisch gestaltet werden. Ele- mente sind entsiegelte Bereiche und Baumpflanzungen.

Umsetzung . Anlage eines Multifunktionsplatzes . Nutzung als Außenraum des Veranstaltungsortes Gemeinschaftshalle . teilweise Entsiegelung . Begrünung . ergänzende Maßnahmen . Verlegung des Wochenmarktes vom Schützenplatz auf den Schulplatz

Kosten . Gestaltung Schützenplatz (Ansatz: 6.200 qm x 75 €/qm): 465.000 € . Planungskosten (15 %): 70.000 €

Förderung Straßen, Wege, Plätze: Aufwertung des öffentlichen Raums / Platzgestaltung . Stadterneuerung . FRL 10.4 | Erschließung: öffentliche Straßen, Wege, Plätze . FRL 12 | Vergütungen an Beauftragte

Zeitbedarf . langfristig - Umsetzung 2018 bis 2021

Best-Practise- Dortmund-Aplerbeck - Ortskerngestaltung Beispiel . Bau der sogenannte Nordumgehung als Voraussetzung der Umgestaltung des Ortskerns . Planungsleitbild: Nebeneinander von „steinerner Achse“ und „grünem Band“ . Neugestaltung des Marktplatzes als Ortsmitte und Veranstaltungsbereich

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 95 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

Quelle: pesch partner architekten stadtplaner pp a|s

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 96 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

GESTALTUNG UND INTEGRATION DER INITIATIVE: PROJEKT 19 STELLPLATZANLAGEN AN DEN FREIZEIT- UND GEMEINDE HERSCHEID SPORTEINRICHTUNGEN

Zustand Parkplatzgestaltung Quelle: Bay. Staatsministerium des Innern Dittmann & Dittmann

Ausgangslage/ . Die Sport- und Freizeiteinrichtungen wie Freibad und Sportplatz machen einen Zielsetzung großen Teil der Attraktivität Herscheids - auch über die Gemeindegrenzen hin- aus - aus. . Die für die Nutzung notwendigen öffentlichen Stellplatzanlagen sollen unter Wahrung ihrer Leistungsfähigkeit integriert und ortstypisch gestaltet werden.

Umsetzung . ortstypische Gestaltung der Stellplatzanlagen . Einbindung in das Ortsbild . Neuorganisation der Stellplätze . ergänzende Begrünungsmaßnahmen

Kosten . Gestaltung Stellplatzanlage Freibad (Ansatz: 2.400 qm x 75 €/qm): 180.000 € . Gestaltung Stellplatzanlage Sportplatz (Ansatz: 1.300 qm x 75 €/qm): 97.500 €

Förderung Straßen, Wege, Plätze: Aufwertung des öffentlichen Raums / Platzgestaltung . keine Förderung Stadterneuerung

Zeitbedarf . mittel- bis langfristig - Umsetzung 2015 bis 2017 und 2018 bis 2021

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 97 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

INITIATIVE: PROJEKT 20 NEUGESTALTUNG PLETTENBERGER STRAßE GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Seit dem Bau der L 561 als Ortsumgehung dienen die Lüdenscheider und die Zielsetzung Plettenberger Straße als innerörtliche Haupterschließung und Zentrum der kleinteiligen Versorgung im Ortskern. An der Lüdenscheider Straße konzentrie- ren sich dabei vorwiegend gastronomische und Freizeiteinrichtungen, in geringe- rem Maß auch Einzelhandel - öffentliche Nutzungen haben sich an der Plettenberger Straße angesiedelt. . Während die Lüdenscheider Straße umgestaltet wurde, sollen Provisorien in der Plettenberger Straße für die Vereinbarkeit von Verkehrs- und weiteren Nutzun- gen sorgen. . Mit der Umgestaltung der Plettenberger Straße vom Ortseingang bis zum „Neu- en Markt“ wird die Straße ortstypischer Teil des Zentrums und ermöglicht attrak- tive Übergänge zu ihren Randnutzungen.

Umsetzung . verkehrsberuhigte Straßengestaltung . Gestaltung als zentrale Erschließung der Ortsmitte . Betonung des östlichen Eingangs in die Ortsmitte . Ergänzung der durchgeführten Maßnahmen in der Lüdenscheider Straße . Ersatz der provisorischen Einbauten durch abschließende Gestaltungsmaß- nahmen

Kosten . Umbau Straße (Ansatz: 7.500 qm x 170 €/qm): 1.275.000 € . Planungskosten (15 %): 191.000 €

Förderung Straßen, Wege, Plätze: Aufwertung des öffentlichen Raums / Straßengestaltung . Stadterneuerung . FRL 10.4 | Erschließung: öffentliche Straßen, Wege, Plätze

Zeitbedarf . langfristig - Umsetzung 2022 bis 2025

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 98 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

Best-Practise- Dortmund-Aplerbeck - Ortskerngestaltung Beispiel . Bau der sogenannte Nordumgehung als Voraussetzung der Umgestaltung des Ortskerns . Planungsleitbild: Nebeneinander von „steinerner Achse“ und „grünem Band“ . Umbau der Köln-Berliner-Straße als verkehrsberuhigte Straße mit Busverkehr

Quelle: pesch partner architekten stadtplaner pp a|s

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 99 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

INITIATIVE: PROJEKT 21 NEUGESTALTUNG NEUER WEG GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Spätestens mit dem Bau des Kreisverkehrs an der Einmündung zur L 561 erhält Zielsetzung der Neue Weg eine besondere Bedeutung als neuer Ortseingang. Mit den zent- ralen Versorgungsangeboten im Süden wird diese Rolle noch gestärkt. Die jetzige Gestaltung wird dieser Funktion jedoch nicht gerecht. . Mit einer neuen Aufteilung der Verkehrsflächen, einer ortstypischen Oberflä- chengestaltung und Grünelementen wird der Neue Weg gut gestalteter Teil des „städtebaulichen Kreuzes“ Lüdenscheider Straße - Plettenberger Straße - Ober- dorfstraße - Neuer Weg. . Eine wichtige ergänzende Rolle spielen dabei die privaten Maßnahmen zur ge- stalterischen Einbindung der Stellplatzanlage der Handelseinrichtungen.

Umsetzung . verkehrsberuhigte Straßengestaltung . Gestaltung als zentrale Erschließung der Ortsmitte . Betonung des südlichen Eingangs in die Ortsmitte . ergänzende Maßnahmen . private Gestaltungsmaßnahmen im Randbereich: Stellplatzanlagen Einzelhan- del

Kosten . Umbau Straße (Ansatz: 3.100 qm x 230 €/qm): 713.000 € . Planungskosten (15 %): 107.000 €

Förderung Straßen, Wege, Plätze: Aufwertung des öffentlichen Raums / Straßengestaltung . Stadterneuerung . FRL 10.4 | Erschließung: öffentliche Straßen, Wege, Plätze

Zeitbedarf . mittelfristig - Umsetzung 2015 bis 2017

Best-Practise- Arnsberg-Neheim - Straßenräume Haupt- und Apothekerstraße Beispiel . Umgestaltung zwei zentraler Straßen . Werkstattverfahren unter Beteiligung von Geschäftsleuten, Hauseigentümern, Bewohnern, Politik, Stadtverwaltung und Fachleuten

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 100 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

. Planungsziele: u. a. „Gestaltung statt Modernität“, Barrierefreiheit, Zonierung und Querschnittsaufteilung . Anstoßwirkung für Fassadensanierungen und Geschäftserweiterungen

Quelle: pesch partner architekten stadtplaner pp a|s

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 101 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

INITIATIVE: PROJEKT 22 NEUGESTALTUNG OBERDORFSTRAßE GEMEINDE HERSCHEID

Zustand

Ausgangslage/ . Ihre historische Wurzeln hat die Gemeinde Herscheid rund um die Evangelische Zielsetzung Apostelkirche. Während die Gestaltung der Straße Am Spieker versucht, ihrer his- torischen Bedeutung gerecht zu werden, erscheint die Oberdorfstraße in diesem Abschnitt ungestaltet und ist mit einer Vielzahl von Oberflächenmaterialien aus- gestattet. Erschwert wird das Wahrnehmen einer städtebaulichen Einheit auch durch die topographische Situation, die die Straßen „Am Spieker“ und Oberdorf- straße durch eine Treppenanlage voneinander trennt. . Mit einer historisch angemessenen Gestaltung der Oberdorfstraße soll die ge- schichtliche und städtebauliche Einheit wieder hergestellt werden. Zu berück- sichtigen sind dabei insbesondere das Umfeld der Apostelkirche mit dem Kirch- platz und die geplante Neugestaltung des „Neuen Marktes“.

Umsetzung . verkehrsberuhigte Straßengestaltung . Gestaltung als historisch bedeutender Straßenraum . Gestaltung der Übergangsbereiche „Am Kirchplatz“

Kosten . Umbau Straße (Ansatz: 1.000 qm x 230 €/qm): 230.000 € . Planungskosten (15 %): 35.000 €

Förderung Straßen, Wege, Plätze: Aufwertung des öffentlichen Raums / Straßengestaltung . Stadterneuerung . FRL 10.4 | Erschließung: öffentliche Straßen, Wege, Plätze

Zeitbedarf . langfristig - Umsetzung 2022 bis 2025

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 102 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

VERKNÜPFUNG DER ORTSMITTE MIT DEN ANGRENZENDEN WOHN- UND INITIATIVE: PROJEKT 23 FREIRAUMBEREICHEN / WEGEAUSBAU UM DIE GEMEINDE HERSCHEID DORFWIESEN UND UM DEN FRIEDHOF

Ausgangslage/ . Die Attraktivität der Ortsmitte ist sehr von ihrer guten Erreichbarkeit abhängig. Zielsetzung Dies gilt insbesondere für die nichtmotorisierten Bewohnerinnen und Bewohner - nicht zuletzt auch im Hinblick auf die demografischen Veränderungen und die dadurch steigende Bevorzugung innerstädtischer Wohnlagen. . Es gilt daher, die Ortsmitte mit ihrem Angebot an Handelseinrichtungen und pri- vaten und öffentlichen Dienstleistungen gut an die angrenzenden Wohnquartie- re, innerstädtischen Freiräume und künftigen Entwicklungsflächen anzubinden. Mit dem Ausbau des bestehenden Fußwegesystems entsteht ein feinmaschiges Wegenetz.

Umsetzung . Wegeausbau zur Vervollständigung des Wegenetzes und zur verbesserten An- bindung der Ortsmitte . Grüngestaltung . Verbesserung der Barrierefreiheit . Beleuchtung . wo erforderlich, Umwandlung privater in öffentliche Flächen

Kosten . Wegeausbau . Dorfwiesen / Plettenberger Straße - Neuer Weg (Ansatz: 600 qm x 100 €/qm): 60.000 € . Friedhof (Ansatz: 800 qm x 100 €/qm): 80.000 € Förderung Straßen, Wege, Plätze: Aufwertung des öffentlichen Raums / Anlage und Ausbau von Wegen . Stadterneuerung . FRL 10.4 | Erschließung: öffentliche Straßen, Wege, Plätze . FRL 10.1 | Bodenordnung: Grunderwerb

Zeitbedarf . kurzfristig - Umsetzung 2012 bis 2014

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 103 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

Best-Practise- Unna - Rahmenkonzept Wege.Orte.Nutzer Beispiel . Betrachtung der innerstädtischen Plätze, Orte und Stadträume jenseits der 1a- Lagen der Unnaer Innenstadt . Rahmenkonzept zur Realisierung von kurz- bis langfristig umsetzbaren Maßnah- men im öffentlichen Raum . Verknüpfung der Lagen mit Innenstadt . Reparatur des weitestgehend gut erhaltenen Stadtgrundrisses . enge Kommunikation mit örtlichen und externen Akteuren - Zusammenarbeit mit Büro frauns | kommunikation planung marketing, Münster

Quelle: pesch partner architekten stadtplaner pp a|s

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 104 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

AUSBAU DER VERKNÜFUNG ZWISCHEN DEM INITIATIVE: PROJEKT 24 ORTSKERN HERSCHEID UND DEM ORTSTEIL GEMEINDE HERSCHEID / HÜINGHAUSEN – RADEWEGEAUSBAU L 561 LAND NRW

Ausgangslage/ . Die Orte, in denen die vorrangige Entwicklung der Gemeinde stattfindet, liegen Zielsetzung an der von Westen nach Osten verlaufenden L 561: der Ortskern Herscheid und der Ortsteil Hüinghausen. Daneben hat die Landesstraße eine zentrale Bedeu- tung für die Erschließung der Gesamtgemeinde. In weiten Bereichen ist sie vor- rangig auf die Bedürfnisse des motorisierten Verkehrs ausgerichtet. . Als attraktive und kurze Verbindung zwischen den Ortsteilen auch für die nicht- motorisierten Verkehrsteilnehmer sollte ein lückenloser parallel verlaufender Radweg angeboten werden.

Umsetzung . Radwegeausbau entlang der L 561 . Prüfung alternativer Wegeführung (Bahntrasse)

Kosten . Maßnahme Land . Kosten für Fachgutachten „Ausbau der Märkischen Museumseisenbahn“ ein- schließlich Überprüfung alternativer Wegeführung: s. Projekt 11

Förderung Straßen, Wege, Plätze: Aufwertung des öffentlichen Raums / Anlage und Ausbau von Wegen . keine Förderung Stadterneuerung

Zeitbedarf . mittelfristig - Umsetzung 2015 bis 2017

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 105 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

INITIATIVE: ENTWICKLUNG UND NACHNUTZUNG DER FLÄCHE PROJEKT 25 GEMEINDE HERSCHEID / DES EHEMALIGEN PRESSWERKS PRIVATE INVESTOREN

Ausgangslage/ . Mit der Aufgabe der Produktion des ehemaligen „Presswerks“ droht eine wichti- Zielsetzung ge Fläche am westlichen Ortszugang leerzufallen. . Mit ihrer guten Lage und Verkehrsanbindung bietet sich die Fläche für zentrale innerstädtische Nutzungen an. Infrage kommen innerstädtisches Wohnen oder Dienstleistungen. Eine Herausforderung bei der Konzeption ist die südlich gele- gene L 561 - gleichzeitig hervorragende Erschließung und Immissionsquelle.

Umsetzung . Machbarkeitsstudie: Nachnutzungskonzept für die Folgenutzung . Rückbaumaßnahmen . Flächensanierung . Wiedernutzung

Kosten . private Maßnahme . evtl. städtebauliche Rahmenplanung (Fläche 4.200 qm): 8.000 €

Förderung Entwicklungsmaßnahmen / Flächenentwicklung . Stadterneuerung . FRL 9 | Vorbereitung: Städtebauliche Planung . FRL 12 | Vergütungen an Beauftragte . FRL 10.1 | Bodenordnung: Grunderwerb (nur bei erforderlichem Zwischener- werb durch die Gemeinde) . FRL 10.3 | Freilegung von Grundstücken (nur bei erforderlichem Zwischener- werb durch die Gemeinde) . FRL 21.2 | Rückbau durch die Gemeinde

Zeitbedarf . mittelfristig - Umsetzung 2015 bis 2017

Best-Practise- Schwerte - Hofhäuser am Lenningkamp Beispiel . zentrale Lage

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 106 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

. Wohnquartier mit zukunftsweisender ökologischer Konzeption . differenziertes Wohnungsangebot . Berücksichtigung auch von Bedürfnissen nicht traditioneller Wohn- und Lebens- gemeinschaften . Gemeinschaftsraum und Mietergärten

Quelle: pesch partner architekten stadtplaner pp a|s

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 107 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

INITIATIVE: ENTWICKLUNG UND NACHNUTZUNG DER FLÄCHE PROJEKT 26 GEMEINDE HERSCHEID / ALTE TANKSTELLE / L 561 PRIVATE INVESTOREN

Zustand Wohnen am Wasser Ausgangslage/ . Seit der Aufgabe des Tankstellenbetriebes liegt die Fläche brach. Sie hat das städ- Zielsetzung tebauliche Potenzial, den wichtigen Eingangsbereich zum Ortskern Herscheid mit zu definieren. . Mit einer Wiedernutzung der Fläche kann eine innerstädtische Baulücke ge- schlossen und der städtebauliche Missstand beseitigt werden. In die Planung soll- te auch das südöstlich angrenzende Grundstück einbezogen werden. Die künftige Nutzung sollte die Standortvorteile der guten Verkehrsanbindung und der re- präsentativen Lage nutzen.

Umsetzung . Nachnutzungskonzept für die Folgenutzung . Rück- oder Umbaumaßnahmen . Flächensanierung . Wiedernutzung

Kosten . private Maßnahme . evtl. städtebauliche Rahmenplanung (Fläche einschließlich Nachbargrundstücke 2.500 qm): 6.000 €

Förderung Entwicklungsmaßnahmen / Flächenentwicklung . Stadterneuerung . FRL 10.1 | Bodenordnung: Grunderwerb (nur bei erforderlichem Zwischener- werb durch die Gemeinde) . FRL 10.3 | Freilegung von Grundstücken (nur bei erforderlichem Zwischener- werb durch die Gemeinde) . FRL 21.1 | Rückbau durch den Eigentümer

Zeitbedarf . langfristig - Umsetzung 2018 bis 2021

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 108 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

INITIATIVE: PROJEKT 27 FLÄCHENENTWICKLUNG DORFWIESEN GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Durch inzwischen nicht mehr tragfähige Nutzungsüberlegungen wie zusätzliche Zielsetzung Handelsangebote und deren planungsrechtliche Sicherung blockiert, sind die Dorfwiesen heute eine Brachfläche. Lediglich der Name verheißt innerörtliche Freiraumqualitäten, die nicht mehr vorhanden sind. . Als ortstypischer Freiraum sollte vielmehr die Fläche westlich des Friefhofs erhal- ten und gepflegt werden, während die zentrale Entwicklungsfläche der Ortsmit- te einer attraktiven Nutzung zugeführt werden sollte . Als Nutzungsperspektive wird zentrales Wohnen vorgeschlagen, um so die In- nenentwicklung und die bestehenden Infrastruktureinrichtungen zu stärken. Da- bei sollte versucht werden, Freizeitangebote für Jugendliche in die Umsetzung zu integrieren.

Umsetzung . Nachnutzungskonzept . städtebauliche Rahmenplanung . evtl. Anpassung des Planungsrechts . Flächenentwicklung . Planung evtl. über Qualifizierungsverfahren (Mehrfachbeauftragung, Wettbe- werb)

Kosten . Kosten „Entwicklung der Dorfwiesen als Spiel- und Freizeitfläche“: s. Projekt 13 . städtebauliche Rahmenplanung (Fläche 18.000 qm): 10.000 €

Förderung Entwicklungsmaßnahmen / Flächenentwicklung . Stadterneuerung . FRL 9 | Vorbereitung: Städtebauliche Planung . FRL 12 | Vergütungen an Beauftragte . FRL 10.1 | Bodenordnung: Grunderwerb (nur bei erforderlichem Zwischener- werb durch die Gemeinde)

Zeitbedarf . kurzfristig - Umsetzung 2012 bis 2014

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 109 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

Best-Practise- Fürth - William-O.-Darby-Kaserne Beispiel . Landessieger beim Bayrischen Landeswettbewerb „Stadt recyceln - Revitalisie- rung innerstädtischer Brachflächen“ . Entwicklung eines brach gefallenen innerstädtischen Gebietes . Ansiedlung eines Wohn- und Mischgebietes . zentraler Quartierspark - Entwurf Büro wgf, Nürnberg

Quelle: pesch partner architekten stadtplaner pp a|s

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 110 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

INITIATIVE: KULTUR IM ORTSKERN: SANIERUNGS- UND GEMEINDE HERSCHEID / PROJEKT 28 FASSADENMAßNAHMEN SPIEKER GESCHICHTS- UND HEIMATVEREIN

Ausgangslage/ . Der denkmalgeschützte Spieker repräsentiert als Dorfgemeinschaftshaus wie Zielsetzung kein anderes Gebäude in der Ortsmitte die Geschichte der Gemeinde. Das ehe- malige Speichergebäude beherbergt neben der Heimatstube des Geschichts- und Heimatvereins das Trauzimmer der Gemeinde. . Starke Schädigungen des Fachwerks machen umfangreiche Sanierungsarbeiten einschließlich des Austauschs der Gefache erforderlich. . Die Maßnahmen dienen auch der Sicherung des kulturellen Angebotes in Her- scheid.

Umsetzung . Fassadensanierung . denkmalgerechte Restaurierung . Maßnahmen zur energetischen Optimierung

Kosten . 106.000 €

Förderung Baumaßnahmen / Anpassung und Gestaltung von Gebäuden und privaten Freiflächen . Stadterneuerung . FRL 11.2 | Profilierung und Standortaufwertung: Fassadenverbesserung . Integrierte ländliche Entwicklung . Förderung nach ILEK

Zeitbedarf . kurzfristig - Umsetzung 2012 bis 2014

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 111 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

HANDLUNGS- FÖRDERUNG PRIVATER GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD INITIATIVEN

LEBEN IM ORTSKERN: ANPASSUNG DER INITIATIVE: PROJEKT 29 WOHNUNGEN PRIVATE EIGENTÜMER

Zustand Best-Practice-Beispiel Westernbödefeld

Ausgangslage/ . Der Ortskern Herscheid ist der Entwicklungsschwerpunkt der Gemeinde. Hier Zielsetzung liegt der Hauptbestand der Wohnungen. Das Wohnangebot in der Ortsmitte zeichnet sich auch durch seine Nähe zu den öffentlichen und privaten Versor- gungseinrichtungen aus. Dies macht es für alle Altersschichten attraktiv. . Zukunftsaufgabe ist es, insbesondere diesen Wohnungsbestand den Herausfor- derungen des demographischen Wandels anzupassen. . Umbaumaßnahmen sollen nicht nur die veränderten Wohnbedürfnisse berück- sichtigen, sondern auch im Einklang mit der städtebaulichen Struktur des Orts- kerns und seiner typischen Bebauung erfolgen.

Umsetzung . barrierefreier Umbau . Maßnahmen zur energetischen Optimierung . Modernisierung und Instandsetzung

Kosten . private Maßnahmen

Förderung Baumaßnahmen / Anpassung und Gestaltung von Gebäuden und privaten Freiflächen . keine Förderung Stadterneuerung . Wohnungsbauförderung: Förderung privater Maßnahmen durch RL BestandsInvest (Bauliche Maßnahmen zur Reduzierung von Barrieren im Woh- nungsbestand und/oder zur Verbesserung der Energieeffizienz

Zeitbedarf . jährlich

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 112 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

HANDLUNGS- FÖRDERUNG PRIVATER GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD INITIATIVEN

INITIATIVE: LEBEN IM ORTSKERN: VERBESSERUNG DER PRIVATE EIGENTÜMER PROJEKT 30 GESTALTUNG VON GEBÄUDEN UND FREIFLÄCHEN UNTERSTÜTZUNG: GEMEINDE HERSCHEID

Zustand

Ausgangslage/ . Die Funktion des Ortskerns Herscheid für die Gesamtgemeinde ist unverändert. Zielsetzung Neben der kulturellen und sozialen Versorgung und der Handelsversorgung übernimmt er eine zentrale Rolle innerhalb des Wohnangebotes. Er ist der Wohnstandort der Gemeinde. . Der Ortskern Herscheid und seine Ortsmitte stehen vor der Herausforderung, die Bestandsgebäude instandzusetzen und - auch energetisch - zu sanieren, und da- bei die typischen baulichen Elemente zu erhalten. . Mit einem Programm „Haus- und Hofflächen“ sollen die Bewohner bei dieser Aufgabe unterstützt werden. Inhalt des Programms ist die Inwerthaltung von Gebäuden und privaten Freiflächen. . Typische historische Elemente sind in der städtebaulichen Ausprägung und in der Gestaltung der Gebäude zwar noch vorhanden, drohen aber durch Umbaumaß- nahmen verloren zu gehen. Besondere Aufmerksamkeit bei der Gestaltung soll- te der Bereich rund um die Ortsmitte genießen - mit den Bereichen entlang der Lüdenscheider und der Plettenberger Straße bis zum Rathaus, rund um die Apos- telkirche und entlang des Neuen Weges. . Zur Unterstützung der Bewohner in Gestaltungsfragen soll neben der notwendi- gen Beratung eine Gestaltungsfibel ortstypische Möglichkeiten der Umgestal- tung von Gebäuden und privaten Freiflächen aufzeigen.

Umsetzung . Auflage eines „Haus- und Hofflächenprogramms“ . Beratungsleistungen . Beratung zu energetischen Maßnahmen . Finanzierungsberatung

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 113 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

. ortstypische Gestaltung und Verbesserung von Fassaden . ortstypische Gestaltung und Begrünung von Hof- und Gartenflächen . Erarbeitung einer Gestaltungsfibel . Vorschläge zur Gestaltung im Bestand und zur ortstypischen Integration von Neubauten

Kosten . Gestaltungsfibel: 10.000 € . Beratungsleistungen (Ansatz 16 Stunden/Monat): 13.500 €/ Jahr . private Maßnahmen . Förderung von Modernisierung und Instandsetzung durch die Gemeinde . Förderung der Herrichtung von Gebäuden und der Gestaltung von Hof- und Gar- tenflächen

Förderung Baumaßnahmen / Anpassung und Gestaltung von Gebäuden und privaten Freiflächen . Stadterneuerung . FRL 9 | Vorbereitung: Städtebauliche Planung . FRL 12 | Vergütungen an Beauftragte . FRL 11.2 | Profilierung und Standortaufwertung: Fassadenverbesserung, Ge- staltung von Hof- und Gartenflächen usw.

Zeitbedarf . Gestaltungsfibel kurzfristig - Umsetzung 2012 bis 2014 . Beratung: jährlich

Best-Practise- Gestaltleitlinien Ratingen Beispiel . Weiterentwicklung des Rahmenplans . funktionale Verbesserungen . Ausbau und Sicherung der gestalterischen Qualitäten . Herausstellen der Besonderheiten und der Unverwechselbarkeit der Ratinger Innenstadt . Vereinheitlichung der Gestaltungsregelungen . Verbindung historischer Qualitäten mit der gewünschten Attraktivitätssteigerung den Belangen alter und neuer Nutzungen . Gestaltungshinweise für unterschiedliche Bau- und Gebäudetypen

Quelle: pesch partner architekten stadtplaner pp a|s

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 114 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

HANDLUNGS- FÖRDERUNG PRIVATER GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD INITIATIVEN

VERSORGUNG IM ORTSKERN: GESTALTUNG UND INITIATIVE: PROJEKT 31 AUFWERTUNG DER STELLPLATZFLÄCHEN PRIVATE EIGENTÜMER

Zustand Parkplatzgestaltung Quelle: Bay. Staatsministerium des Innern Dittmann & Dittmann Ausgangslage/ . Im Süden des Neuen Weges finden sich die zentralen Versorgungsangebote des Zielsetzung Ortskerns. Als ungestaltete rein funktionale Flächen sind sie heute ein unattrakti- ver südlicher Auftakt in die Ortsmitte. . Gerade im Zusammenhang mit der anvisierten Umgestaltung des Neuen Weges kommt auch der Gestaltung der Stellplatzflächen eine zentrale Bedeutung zu. Sie formulieren gemeinsam mit der umgestalteten Straße den neuen Eingang in die Ortsmitte. . Mit der Neuorganisation der Stellplätze, vor allem aber mit der gestalterischen Einbindung in das Ortsbild durch Baumpflanzungen und Grünelemente wird aus diesen Flächen ein Teil des Stadtraums.

Umsetzung . ortstypische Gestaltung der Stellplatzanlagen . Einbindung in das Ortsbild . Neuorganisation der Stellplätze . Begrünungsmaßnahmen Kosten . private Maßnahme

Förderung Baumaßnahmen / Freiflächen- und Umfeldgestaltung . keine Förderung Stadterneuerung

Zeitbedarf . langfristig - Umsetzung 2018 bis 2021

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 115 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

HANDLUNGS- FÖRDERUNG PRIVATER GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID FELD INITIATIVEN

INITIATIVE: PROJEKT 32 VERFÜGUNGSFONDS GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Bereits die Entwicklung des Gemeindeentwicklungskonzeptes setzte auf eine Zielsetzung intensive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Dieser Weg soll auch bei der Weiterentwicklung und der Umsetzung der Maßnahmen weiter gegangen wer- den. . Entsprechend der Förderrichtlinien zur Stadterneuerung können für einen räum- lich definierten Bereich 5 € pro Bewohner dieses Gebietes und Jahr als Förder- mittel beantragt werden, die Maßnahmen und Projekte mit bürgerlichem Enga- gement unterstützen. . Mit einem „Verfügungsfonds“ soll die aktive Mitwirkung der Beteiligten bei der Aufstellung und Umsetzung des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes geför- dert werden. Wir empfehlen die Ortsmitte Herscheid als räumlich abgegrenztes Gebiet festzulegen. . Durchführung von Workshops zu Aufgabenstellungen im Gebiet Umsetzung . Mitmachaktionen . Wettbewerbe zu Themenstellungen im Gebiet . Imagekampagnen . weitere Maßnahmen zur Aktivierung der Beteiligten im Gebiet

Kosten . 5 € / Einwohner des Gebietes . Stadterneuerung Förderung . FRL 17 |Aktive Mitwirkung der Beteiligten Zeitbedarf . kurzfristig - Umsetzung 2012 bis 2014

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6.5.3 Strategischer Ansatz Ortsteil Hüinghausen - Dorfmitte

Zwei Voraussetzungen bestimmen die künftige Entwicklung des Ortsteils Hüinghausen. Zum einen ist er trotz seiner Entwicklung vom landwirtschaftlich geprägten Ortsteil zum Wohndorf Ausdruck ländlichen Lebens. Andererseits ist er Teil der Gesamtgemeinde Herscheid und dabei neben dem Ortskern der wichtigste Entwicklungsraum der Gemeinde.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen beziehen sich daher sowohl auf die eigenständige Entwicklungsmög- lichkeit Hüinghausens - gerade, was die Versorgung im Einkaufs- und Freizeitbereich angeht - als auch auf die notwendigen Verknüpfungen zum Ortskern Herscheid und zum attraktiven nahen Landschafts- raum.

In beiden Fällen gilt es die vorhandenen Potenziale des dörflichen Raums und des Dorfbildes zu nutzen, um so eine zukunftsfähige und gleichzeitig dem Dorf angemessene Entwicklung zu gewährleisten.

Auch hier spielt die Verknüpfung von öffentlichen und privaten Maßnahmen - insbesondere in der Dorfmitte als Identifikationspunkt Hüinghausens - eine entscheidende Rolle. Die Dorfmitte kann so zum Raum für Begegnung und kleinere Veranstaltungen entwickelt und gestaltet werden. Dabei sind die In- teressen aller Dorfbewohner zu berücksichtigen - mit der Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in die Planung insbesondere der jetzigen und künftigen Nutzer Hüinghausens.

Städtebauliche Entwicklungsprojekte im Ortsteil Hüinghausen / Dorfmitte

Straßen, Wege, Plätze: Aufwertung des öffentlichen Raums

. Platzgestaltung . Neugestaltung der künftigen Dorfmitte . Gestaltung der Stellplatzanlage am westlichen Dorfeingang

Grünanlagen: Aufwertung des öffentlichen Raums

. Freizeit- und Sportanlagen . Aufwertung der Sportanlage an der Grundschule

Förderung privater Initiativen im Ortsteil Hüinghausen / Dorfmitte

Baumaßnahmen

. Anpassung und Gestaltung von Gebäuden und privaten Freiflächen . Leben in der Dorfmitte: Anpassung der Wohnungen . Leben in der Dorfmitte: Verbesserung der Gestaltung von Gebäuden und Freiflächen

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Abb. 30: Dorfmitte Hüinghausen – Städtebauliche Maßnahmen

Quelle: Märkischer Kreis, Katasterbehörde. Bearbeitung: pesch partner architekten stadtplaner pp aIs (2012). Original M 1:1.000.

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6.5.4 Maßnahmenvorschläge Gestaltung Ortsteil Hüinghausen - Ortsmitte

HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER DORFMITTE HÜINGHAUSEN FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

INITIATIVE: PROJEKT 33 NEUGESTALTUNG DER KÜNFTIGEN DORFMITTE GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Im Gebäude der ehemaligen Sparkasse soll ein Dorfladen eingerichtet werden. Zielsetzung Neben der Sicherstellung und Ergänzung und der Versorgung wird er auch Treff- punkt in Hüinghausen sein. . Auch als Ergänzung dieser Funktion soll in historischer Lage an der Alten Dorf- straße die neue Dorfmitte Hüinghausen entstehen. Neben einer Gestaltung als Mitte des Dorfes soll sie Begegnungsstätte und kleiner Veranstaltungsort der Dorfbewohner werden.

Umsetzung . Platzgestaltung Dorfmitte Hüinghausen . Gestaltung als Dorftreffpunkt und kleiner Veranstaltungsort . Oberflächengestaltung der Platzfläche unter Berücksichtigung der angrenzen- den Straßen- und Wegebereiche . Begrünung . Möblierung . vorbereitende Planungswerkstatt unter Beteiligung von Kindern und Jugendli- chen . ergänzende Maßnahmen . Einrichtung des Dorfladens Kosten . Gestaltung Dorfplatz . Platzfläche (Ansatz: 100 qm x 250 €/qm): 25.000 € . angrenzende Straßenfläche (Ansatz: 400 qm x 170 €/qm): 68.000 € . Planungskosten einschließlich Planungswerkstatt (15 %): 14.000 €

Förderung Straßen, Wege, Plätze: Aufwertung des öffentlichen Raums / Platzgestaltung . Stadterneuerung . FRL 10.4 | Erschließung: öffentliche Straßen, Wege, Plätze . FRL 9 | Vorbereitung: Städtebauliche Planung . FRL 12 | Vergütungen an Beauftragte

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Zeitbedarf . kurz- bis mittelfristig - Umsetzung 2012 bis 2014 und 2015 bis 2017

Best-Practise- Minden - Neugestaltung der Fußgängerzone Beispiel . Neugestaltung . Steigerung der stadträumlichen Qualität . Offenheit und Bespielbarkeit des Raums . barrierefreie Nutzung

Quelle: pesch partner architekten stadtplaner pp a|s

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HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER DORFMITTE HÜINGHAUSEN FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

GESTALTUNG DER STELLPLATZANLAGE AM INITIATIVE: PROJEKT 34 WESTLICHEN DORFEINGANG GEMEINDE HERSCHEID

Zustand Parkplatzgestaltung Quelle: Bay. Staatsministerium des Innern Dittmann & Dittmann

Ausgangslage/ . Am westlichen Dorfeingang an der L 561 befindet sich eine größere Stellplatzan- Zielsetzung lage. Mit ihrer Grüngestaltung fügt sie sich durchaus in die dörfliche Umgebung ein und markiert die Ortseinfahrt. Neben ihrer Nutzung für den ruhenden Ver- kehr ist sie derzeitig auch Standort einer Freizeit- und Jugendanlage (half-pipe). . Notwendige Erneuerungsmaßnahmen sollen mit einer gestalterischen Aufwer- tung verbunden werden. Dabei ist zu prüfen, ob die Anlage als Treff- und Frei- zeitort ausgebaut werden soll oder ein alternativer Standort für die half-pipe- Anlage zu suchen ist.

Umsetzung . ortstypische Gestaltung der Stellplatzanlage . Organisation der Stellplätze . ergänzende Begrünungsmaßnahmen . Erneuerung der Platzoberfläche

Kosten . Gestaltung Stellplatzanlage (Ansatz: 3.000 qm x 75 €/qm): 225.000 €

Förderung Straßen, Wege, Plätze: Aufwertung des öffentlichen Raums / Platzgestaltung . keine Förderung Stadterneuerung

Zeitbedarf . Standortverlagerung half-pipe kurzfristig - Umsetzung 2012 bis 2014 . Gestaltung Stellplatzanlage langfristig - Umsetzung 2022 bis 2025

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HANDLUNGS- STÄDTEBAULICHES GESTALTUNG DER DORFMITTE HÜINGHAUSEN FELD ENTWICKLUNGSPROJEKT

INITIATIVE: AUFWERTUNG DER SPORTANLAGE AN DER GEMEINDE HERSCHEID / PROJEKT 35 GRUNDSCHULE SPORTVEREIN TV HÜINGHAUSEN

Ausgangslage/ . Die vereinseigene Sportanlage ist erneuerungsbedürftig. Mit der Umgestaltung Zielsetzung und Aufwertung des Sportplatzes im Ortskern Herscheid besteht die Möglichkeit, den Tennenbelag hier neu zu verwenden. In diesem Zusammenhang sollten er- gänzende Erneuerungsmaßnahmen ergriffen werden, die neben der Verbesse- rung der Beleuchtung auch dem Ausgleich der topografischen Situation dienen können. . Als wichtiger Schulweg vom Dorf in die Grundschule sollen Randbereiche der Anlage auch zur Verbesserung der Wegeführung und zur Schulwegesicherung genutzt werden.

Umsetzung . Erneuerung der Sportanlage . Austausch der Oberfläche . Ausgleich der topografischen Situation . Beleuchtung . Wegeausbau

Kosten . Austausch der Oberfläche (2.800 qm): Ergänzung durch Gemeinde Herscheid . ergänzende Maßnahmen (Topografie, Beleuchtung): Ergänzung durch Gemeinde Herscheid

Förderung Grünanlagen: Aufwertung des öffentlichen Raums / Freizeit- und Sporteinrichtungen Straßen, Wege, Plätze: Aufwertung des öffentlichen Raums / Anlage und Ausbau von Wegen . Stadterneuerung . FRL 10.4 | Erschließung: Grünflächen, öffentliche Spielplätze

Zeitbedarf . Austausch der Oberfläche kurzfristig - Umsetzung 2012 bis 2014 . ergänzende Maßnahmen langfristig - Umsetzung 2018 bis 2021

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HANDLUNGS- FÖRDERUNG PRIVATER GESTALTUNG DER DORFMITTE HÜINGHAUSEN FELD INITIATIVEN

LEBEN IN DER DORFMITTE: ANPASSUNG DER INITIATIVE: PROJEKT 36 WOHNUNGEN PRIVATE EIGENTÜMER

Zustand Best-Practice-Beispiel Rietberg - Hist. Stadtkern

Ausgangslage/ . Der Ortskern Hüinghausen ist nach Herscheid der zweite Entwicklungsschwer- Zielsetzung punkt der Gemeinde. Neben den neuen Baugebieten am Dorfrand gilt es, gerade den Wohnungsbestand den Herausforderungen des demographischen Wandels anzupassen. . Umbaumaßnahmen sollen nicht nur die veränderten Wohnbedürfnisse berück- sichtigen, sondern auch im Einklang mit der dörflichen Struktur Hüinghausens und seiner typischen Bebauung erfolgen.

Umsetzung . barrierefreier Umbau . Maßnahmen zur energetischen Optimierung . Modernisierung und Instandsetzung

Kosten . private Maßnahmen

Förderung Baumaßnahmen / Anpassung und Gestaltung von Gebäuden und privaten Freiflächen . keine Förderung Stadterneuerung . Wohnungsbauförderung: Förderung privater Maßnahmen durch RL BestandsInvest (Bauliche Maßnahmen zur Reduzierung von Barrieren im Woh- nungsbestand und/oder zur Verbesserung der Energieeffizienz

Zeitbedarf . jährlich

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HANDLUNGS- FÖRDERUNG PRIVATER GESTALTUNG DER DORFMITTE HÜINGHAUSEN FELD INITIATIVEN

INITIATIVE: VERBESSERUNG DER GESTALTUNG VON GEBÄUDEN PRIVATE EIGENTÜMER PROJEKT 37 UND FREIFLÄCHEN UNTERSTÜTZUNG: GEMEINDE HERSCHEID

Ausgangslage/ . Die Funktion Hüinghausens hat sich im Laufe der Zeit verändert. Aus der ur- Zielsetzung sprünglich landwirtschaftlichen Nutzung ist vorrangig ein Wohndorf geworden. Typische dörfliche Elemente sind in der städtebaulichen Ausprägung und in der Gestaltung der Gebäude zwar noch vorhanden, drohen aber durch Umbaumaß- nahmen verloren zu gehen. . Hüinghausen steht vor der Herausforderung, seine Bestandsgebäude instandzu- setzen und - auch energetisch - zu sanieren, und dabei die typischen baulichen Elemente der Dorfmitte zu erhalten. . Mit einem Programm „Haus- und Hofflächen“ sollen die Bewohner bei dieser Aufgabe unterstützt werden. Inhalt des Programms ist die Inwerthaltung von Gebäuden und privaten Freiflächen. . Zur Unterstützung der Bewohner in Gestaltungsfragen soll neben der notwendi- gen Beratung eine Gestaltungsfibel dorfgemäße Möglichkeiten der Umgestal- tung von Gebäuden und privaten Freiflächen aufzeigen.

Umsetzung . Auflage eines „Haus- und Hofflächenprogramms“ . Beratungsleistungen zur Fassadenverbesserung und zur Gestaltung von Hof- und Gartenflächen . ortstypische Gestaltung und Verbesserung von Fassaden . ortstypische Gestaltung und Begrünung von Hof- und Gartenflächen . Erarbeitung einer Gestaltungsfibel . Vorschläge zur Gestaltung im Bestand und zur ortstypischen Integration von Neubauten Kosten . Gestaltungsfibel: 8.000 € . Beratungsleistungen (Ansatz 12 Stunden/Monat): 10.000 €/ Jahr

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. private Maßnahmen . Förderung von Modernisierung und Instandsetzung durch die Gemeinde . Förderung der Herrichtung von Gebäuden und der Gestaltung von Hof- und Gar- tenflächen

Förderung Baumaßnahmen / Anpassung und Gestaltung von Gebäuden und privaten Freiflächen . Stadterneuerung . FRL 9 | Vorbereitung: Städtebauliche Planung . FRL 12 | Vergütungen an Beauftragte . FRL 11. 2 | Profilierung und Standortaufwertung: Fassadenverbesserung, Ge- staltung von Hof- und Gartenflächen usw.

Zeitbedarf . Gestaltungsfibel kurzfristig - Umsetzung 2012 bis 2014 . Beratung: jährlich

Best-Practise- Gestaltungsatzung Herford Beispiel . Bewahrung des authentischen Charakters des Stadtbildes . Verbindung historischer Qualitäten mit der gewünschten Attraktivitätssteigerung den Belangen alter und neuer Nutzungen . Gebäudetypologie: Analyse der für die jeweiligen Bauepochen typischen Gestal- tungselemente . Vereinheitlichung der Gestaltungsregelungen

Quelle: pesch partner architekten stadtplaner pp a|s

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 125 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

6.6 Maßnahmenkatalog im Überblick

Im Gemeindeentwicklungskonzept für die Gemeinde Herscheid sind alle erforderlichen Maßnahmen zur Stärkung und Entwicklung der Gemeinde aufge- führt. Diese Maßnahmen - unabhängig von ihrer Förderfähigkeit oder ihrem jeweiligen Förderzugang - ergänzen sich gegenseitig und bilden daher die Grundlage des Entwicklungskonzeptes Herscheid 2025. Mit diesen Maßnahmen soll die Struktur und Funktion der Gemeinde auf breiter Grundlage gesichert und erhalten werden.

Die Zielsetzungen und die Umsetzung des Gemeindeentwicklungskonzeptes 2025 sollte regelmäßig verfolgt und überprüft werden. Die bestehende Len- kungsgruppe sollte in festgelegten Abständen zusammenkommen und die Umsetzung der Maßnahmen begleiten.

PROJEKT ZEITPLANUNG KOSTEN BEMERKUNG

KURZFRISTIG MITTELFRISTIG LANGFRISTIG

2012-2014 2015-2017 2018-2021 2022-2025

WOHNEN UND DEMOGRAFISCHER WANDEL

PROJEKTE ZUR VERBESSERUNG DER INFRASTRUKTUR Handlungsprogramm Wohnen Kosten für ein Fachgutachten in der Projekt 1 20.000 € in Herscheid X Planungsphase

Mehrgenerationenwohnen in Kosten beziehen sich nur auf die Projekt 2 6.000 € Herscheid X Sensibilisierungsphase

laufendes Projekt; Ermittlung der Projekt 3 Dorfladen Hüinghausen / X Kosten erfolgt im Rahmen der kon- kreten Umsetzung

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PROJEKTE ZUR VERBESSERUNG DER SOZIALEN INFRASTRUKTUR

Projekt 4 Ehrenamtsinitiative Herscheid 5.000 € nur Sachkosten in der Realisierungs- X phase (Flyer, Internetauftritt etc.)

Projekt 5 Zukunftsfähige Bildungsange- 4.000 - 6.000 € Kosten beziehen sich nur auf die bote in Herscheid X X Sensibilisierungsphase

FREIZEIT UND NAHERHOLUNG

PROJEKTE ZUR VERBESSERUNG DER INFRASTRUKTUR

Projekt 6 Sanierung des Freibads 1.465.000 € Gesamtkosten Sanierung Nicht- X X schwimmer- und Schwimmerbecken Kosten beziehen sich nur auf die 470.000 - Projekt 7 Sanierung des Sportplatzes Realisierung des Realisierungsphase: X X 480.000 € Errichtung des Kunstrasenplatzes

PROJEKTE ZUR VERBESSERUNG DER TOURISTISCHEN INFRASTRUKTUR Sanierung historischer Se- Projekt 8 Kostenermittlung durch die Gemein- henswürdigkeiten X (Spieker) X (Ahehammer) X / de Herscheid

Qualitätsverbesserung des Kosten für ein Wanderwegekonzept Projekt 9 15.000- Freizeitwegenetzes X und Prozessbegleitung in der Pla- 20.000 € nungsphase

Kosten für ein Radwegekonzept und Projekt 10 Ausbau des Radwegenetzes 15.000- X X Prozessbegleitung in der Planungs- 20.000 € phase

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Ausbau der Märkischen Mu- Projekt 11 Kosten für ein Fachgutachten in der seumseisenbahn X 25.000 € Planungsphase Qualitätsverbesserung der Projekt 12 Kosten beziehen sich nur auf die Gastronomie und Hotellerie X 4.000 - 6.000 € Sensibilisierungsphase

PROJEKTE ZUR VERBESSERUNG DER SOZIALEN INFRASTRUKTUR Entwicklung der Dorfwiesen Projekt 13 Kosten beziehen sich auf die Pla- als Spiel- und Freizeitfläche X 7.500 € nungsphase Kostenermittlung Gemeinde Her- Projekt 14 Treffpunkt für Jugendliche / X scheid

GESTALTUNG DER ORTSMITTE HERSCHEID

STÄDTEBAULICHE ENTWICKLUNGSPROJEKTE Kosten beziehen sich auf das voll- Projekt 15 Wettbewerb Ortsmitte 85.000 € ständige Wettbewerbsverfahren X (inkl. Honorar bzw. Preisgelder)

„Neuer Markt“- Platzkonzept Kosten beziehen sich auf die Planung Projekt 16 489.000 € Ortsmitte X und die Realisierung

Kosten beziehen sich auf die Planung Projekt 17 Neugestaltung Schulplatz 951.500 € X und die Realisierung

Kosten beziehen sich auf die Planung Projekt 18 Umgestaltung Schützenplatz 535.000 € X und die Realisierung

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Gestaltung und Integration Kosten setzen sich aus der Gestal- Projekt 19 der Stellplatzanlagen an den 277.500 € tung der Stellplätze am Freibad und X X Freizeit- und Sporteinrichtun- am Sportplatz zusammen gen Neugestaltung Plettenberger Kosten beziehen sich auf die Planung Projekt 20 1.466.000 € Straße X und die Realisierung

Kosten beziehen sich auf die Planung Projekt 21 Neugestaltung Neuer Weg 820.000 € X und die Realisierung

Kosten beziehen sich auf die Planung Projekt 22 Neugestaltung Oberdorfstraße 265.000 € X und die Realisierung

Verknüpfung der Ortsmitte Kosten setzen sich aus dem Wege- Projekt 23 mit den angrenzenden Wohn- 140.000 € ausbau um die Dorfwiesen und den X und Freiraumbereichen/ We- Friedhof zusammen geausbau um die Dorfwiesen und um den Friedhof Maßnahme des Landes NRW; Kosten Ausbau der Verknüpfung zwi- für Fachgutachten „Ausbau der Mär- schen Ortskern Herscheid und Projekt 24 / kischen Museumseisenbahn“ ein- dem Ortsteil Hüinghausen- X schließlich Überprüfung alternativer Radwegeausbau L 561 Wegeführung: siehe Projekt 10

Kosten beziehen sich auf einen städ- Entwicklung und Nachnutzung tebaulichen Rahmenplanung; die Projekt 25 der Fläche des ehemaligen 8.000 € X Realisierung betrifft private Maß- Presswerks nahmen

ARGE CIMA Beratung + Management GmbH/ pesch partner architekten stadtplaner 129 Gemeindeentwicklungskonzept Herscheid

Kosten beziehen sich auf einen städ- Entwicklung und Nachnutzung tebaulichen Rahmenplanung; die Projekt 26 der Fläche Alte Tankstelle/ 6.000 € X Realisierung betrifft private Maß- L 561 nahmen

Kosten beziehen sich auf einen städ- Flächenentwicklung Dorfwie- tebaulichen Rahmenplanung; Kosten Projekt 27 10.000 € sen X für die Entwicklung der Dorfwiesen als Spiel- und Freizeitfläche: s. Pro- jekt 12 Kultur im Ortskern: Sanierung Projekt 28 106.000 € und Fassadenmaßnahmen X Spieker FÖRDERUNG PRIVATER INITIATIVEN Leben im Ortskern: Anpassung Projekt 29 jährlich fortlaufend / private Maßnahmen der Wohnungen

Leben im Ortskern: Verbesse- Kosten beziehen sich auf die Gestal- 10.000 € Projekt 30 rung der Gestaltung von Ge- Eigentümerberatung jährlich fortlaufend tungsfibel und auf jährliche Bera- X 13.500 € / Jahr bäuden und Freiflächen tungsleistungen

Versorgung im Ortskern: Ge- Projekt 31 / private Maßnahmen staltung und Aufwertung der X Stellplatzflächen 5 €/ je Ein- Projekt 32 Verfügungsfonds X wohner des Gebietes

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GESTALTUNG DER DORFMITTE HÜINGHAUSEN

STÄDTEBAULICHE ENTWICKLUNGSPROJEKTE Neugestaltung der künftigen Kosten beziehen sich auf die Planung Projekt 33 107.000 € Dorfmitte X X und die Realisierung

Gestaltung der Stellplatzanla- Kosten für die Gestaltung der Stell- Projekt 34 225.000 € ge am westlichen Dorfeingang X X platzanlage

Projekt 35 Aufwertung der Sportanlage / Kostenermittlung Gemeinde Her- an der Grundschule X X scheid

FÖRDERUNG PRIVATER INITIATIVEN

Projekt 36 Leben in der Dorfmitte: An- jährlich fortlaufend / private Maßnahmen passung der Wohnungen Leben in der Dorfmitte: Ver- Kosten beziehen sich auf die Gestal- 8.000 € Projekt 37 besserung der Gestaltung von Eigentümerberatung jährlich fortlaufend tungsfibel und auf jährliche Bera- X 10.000 € / Jahr Gebäuden und Freiflächen tungsleistungen

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