Infotafel ➍ ➊ Dorfplatz Geschichte, Kulturdenkmäler Schneematt ➋ Stegmatten Natur, Umwelt Geschichte, Wasserversorgung ➌ Chapf Panorama, Flurnamen

Die Schneematt ist der Ort, wo der Schnee länger liegen bleibt als anderswo. Sie liegt ein bisschen abgelegen auf 570m, etwas über 100 m über dem Dorf Lupsingen. reproduziert mit Bewilligung des Bundesamtes für Landestopografi e reproduziert mit Bewilligung des Bundesamtes für Landestopografi

Mst. 1:17500 500mm Besiedelung D’Holzebärggeiss Grenzen Geologie und Wasserversorgung

Oberhalb der Schneematt wurde 1937 ein Steinwerkzeug aus Die Ziefner und die Seewener stritten einmal über den Die Schneematt liegt in den Der Untergrund in der Gegend von Lupsingen ist ausserordentlich Das Gebiet der Schneematt ist seit 1891 ein wichtiger Wasser- Silex gefunden, das der Jungsteinzeit (3000 v. Chr.) zuzuordnen Verlauf der Grenze im Waldgebiet des Holzenbergs. beiden Kantonen Solothurn interessant. Bis vor 65 Mio. Jahren lag die Gegend in einem Meer, lieferant für Lupsingen. Das Wassereinzugsgebiet umfasst den ist. Bereits 1520 wird die Schneematt urkundlich erwähnt. Auf Schliesslich konnten sie sich einigen. Sie legten die Mark- und Basel-Landschaft resp. wo über lange Zeit Steine, Sand, Schlamm und Kalk abgelagert Bettenberg und den Holzenberg. An deren nördlichem Fuss Ansichtsplänen von 1620 (Bild) und 1713 ist wegen Grenzfragen steine bereit und bestimmten, dass diese am anderen Tag in den vier Gemeinden Büren wurden: zuunterst Lias oder Schwarzer Jura, darüber Dogger (mit befi ndet sich die Schneemattquelle. zwischen den Kantonen Basel und Solothurn die Hofstatt in der an den betreffenden Stellen gesetzt werden sollen. Über SO, Lupsingen BL, Seewen dem Hauptrogenstein, 165 Mio. Jahre alt), schliesslich zuoberst Schneematt zu sehen. Umgeben von Wytwaiden (Nutzung als Nacht aber trugen einige Seewenerburschen die Steine auf SO und BL. Gerade Malm oder Weisser Jura. Diese Materialien lagen ursprünglich Wasser leitet in erster Linie der Hauptrogenstein. Die Entwässe- Weide und Wald) stehen zwei Häuschen aus Stein mit angebau- Ziefnerboden hinüber. Am nächsten Tag merkten die Zief- oberhalb des ehemaligen Ho- schön horizontal geschichtet vor (siehe Abbildung), allerdings rung erfolgt primär über die Schneemattquelle, aber auch über ten Ställen. Vermutlich war es nur eine Sommerweide. Vor Ort ner den Betrug und machten ihre Nachbarn darauf aufmerk- fes Schneematt hat es einen müssen nicht an jeder Stelle alle Schichten vorkommen. Absen- den Holzenbergbrunnen und den Seebach (Seewen) sowie die entsteht auch heute noch der Eindruck, es sei eine kleine Alp. sam. Diese liessen aber die Vorhaltungen nicht gelten. Ein vierbännigen Stein, wo die kungen im Oberrheingraben vor 40 Mio. Jahren, die Faltung der Oberthalquelle (Hintere Frenke, Ziefen). Wasser von der Schnee- 1954 kaufte die Bürgergemeinde Lupsingen das Hofgut (Bild von Behördemitglied – einige sagen, es sei der Ammann, ande- vier Gemeinden aufeinander Alpen und des Jura ab 5 Mio. Jahren vor unserer Zeitrechnung mattquelle fl iesst zur Aufbereitung Richtung Lupsingen. Die 1930), um das Areal für eine gute Wasserversorgung zu sichern. re, es sei ein Gscheidsmann gewesen – beteuerte die Un- treffen. Wandert man von der und die Eiszeiten veränderten diese Schichten. Sie sind nicht Abfl ussmenge schwankt, Spitzen hat es im Winter/Frühling und Die Gebäude wurden bis auf das Kellerhäuschen abgebrochen. anfechtbarkeit der Grenze, in dem er ausrief: „Wenn es nicht Schneematt talabwärts zum mehr kontinuierlich, es gibt Brüche, diese ragen schräg auf. An Minima im Sommer/Herbst. Der niedrigste pro Tag gemessene Als nicht ganz stiller Zeuge des einstigen Hofgutes blieb der wahr ist, so will ich zu einer Geiss werden!“ Der Seewener Hof Oestel und weiter zum Hof vielen Stellen in und um Lupsingen treten deshalb Schichten zu- Wert beträgt 39 m3 (½ l/s), der höchste 1637 m3 (20 l/s), im Mittel Hofbrunnen stehen. Der auf Lupsinger Boden liegende Teil der musste wirklich nach seinem Tode als eine Ziege umherge- Rotengrund, also der Grenze tage, die uns normalerweise verborgen wären. sind es 242 m3. Das Wasser muss entkeimt werden, es ist mittel- Schneematt trug den Namen Tschoppenweidli. hen. So oft sich die Geiss in ihrem roten „Lybli“ (Leibchen) der beiden Kantone entlang, hart (um 25°fH) und hat einen tiefen Nitratgehalt. zeigt oder ihr Meckern hören lässt, gibt es Regenwetter. kann man wunderschöne, vierbänniger Stein Die Schneematt liegt im Faltenjura. Geht der Blick Richtung (aus Fünfl ibertal Tourismus: Sagen aus Ziefen) alte Grenzsteine aus dem Norden, so sieht man den Tafeljura mit Lupsingen, ganz in der Die Schneemattquelle kann Lupsingens Jahresbedarf an Wasser 18. Jahrhundert betrachten. Ferne den Schwarzwald, wo die geologische Grundlage völlig nicht abdecken. Lupsingen bezieht deshalb zusammen mit anders ist: Es handelt sich um ein Grundgebirge, das vor 300 zusätzlich Wasser aus dem Grundwasserpumpwerk Der Schneematthof dürfte um die gleiche Zeit entstanden sein „Alle Jahre an dem Hohen Auffahrtstag haben die Einwohner Mio. Jahren entstanden ist. Es besteht aus kristallinem Gestein Unterbergen in und . wie der Laachmatthof (1836; auch Oeschtelweid genannt), der den Bann des Dorfes zu umgehen und selbigen zu besichti- (Granit, Gneis). Weit unter der Oberfl äche von Lupsingen ist 200 m östlich des erwähnten vierbännigen Grenzsteines auf Ziefner gen.“ (Daniel Bruckner, 1756) In unserer Zeit fi ndet der Banntag dieses Gestein auch vorhanden, zutage tritt es aber trotz Alpen- Boden liegt. Einen Einblick in das einfache Leben auf der Lach- in jedem ungeraden Jahr statt. Probleme mit versetzten Grenz- und Jurafaltung nirgends. matt und wohl auch in der Schneematt geben zwei Filme von steinen gibt es nicht mehr. Daniel Tschopp (Ziefen). Derjenige über den Waschtag von Roseli ist im Internet auf der Seite „Geschichte des Kantons Baselland- schaft“ zu sehen:

http://www.geschichte.bl.ch/kultur/laendliche-kulturfor- men/laendliche-kulturformen-galerie/

Bis zu ihrem Tod 1994 lebte dort Roseli Fankhauser in einfachs- Bereits 1620 standen Häuser auf der Schneematt ten Verhältnissen, so verfügt der Hof erst seit 1994 über einen (StABL Planarchiv A51) Anschluss ans Stromnetz.

Karte mit Einzugsgebiet und Quellen

Der ehemalige Hof 1930 Blick über den Lachmatthof Richtung Schneematt, wohl um 1915 (1954 abgebrochen) entstanden. Sichtbar ist der Weg nach Seewen. mit freundlicher Einwohnergemeinde Bürgergemeinde Unterstützung von: Lupsingen Lupsingen Basel-Landschaft 2017