HISTORISCH Waffenentwicklung

Die Waffen der deutschen Jäger und Scharfschützen, Teil 3 Übe Auge und Ha nd fürs Vaterland

Im dritten und letzen m Jahr 1898 genehmigte Wil- große Bestände an Patronen 88 Der Schaft weist am Kolben- Teil dieser Folge wird helm II. den dritten - vorhanden waren. hals einen Pistolengriff auf, IPrototyp mit der Bezeich- Der Lauf entsprach dem des hat ein Zapfenlager zur System­ die Zeit von der Ein- nung zur Erprobung Gewehres 88 in seiner verbes- abstützung und einen Hand- führung des Gewehr- als Nachfolgemodell für das serten Form, war in Absätzen schutz zwischen Visier und Un- Gewehr 88, nachdem bereits gearbeitet und hatte keinen terring. Der Schaft ist mit zwei modells 98 bis zur Truppenversuche mit dem 8- Laufmantel mehr. Der Maga- durch den Magazinkasten ge- Bewaffnung der mm-Gewehr 88/97 und einem zinkasten fasst fünf Patronen, henden Schrauben und zwei deutschen Scharf- 6-mm-Gewehr (Mauser) den die mittels Ladestreifen geladen Ringen mit dem System und Anforderungen nicht genügt werden, und schließt unten mit dem Lauf verbunden. schützen zum Ende hatten. Die bewährten Elemen- dem Schaft ab. Die Patronen- Der Drehzylinderverschluss des Zweiten Welt­ te der beiden Versuchswaffen zufuhr erfolgt über ist als Öffnungsspanner kon- krieges behandelt. vereinigten sich mit wenig einen feder- struiert und besitzt eine Flü- Neuem zum Gewehr 98 im Ka- betätigten gelsicherung, welche direkt auf liber 8×57 J. Dieses Kaliber Zubringer die mit dem Schlagbolzen wurde gewählt, im Maga- verbundene Schlag- da noch zinkasten.

84 4/2005 Übe Auge und Ha nd fürs Vaterland

bolzenmutter wirkt. Die Verrie- mit bei den Mau- gelung erfolgt durch eine Dreh- ser-Werken Oberndorf montier- bewegung von 90 Grad mit dem ter niedriger Turmmontage und System über drei Verrieglungs- ZF Ajak. warzen, wovon zwei am Ver- schlusskopf sitzen und die drit- te im rückwärtigen Bereich des Karabiner 98 a Verschlusszylinders. Der Kam- Entsprechend den Anforde- merstängel ist gerade gehalten; rungen verschiedener Truppen- der Abzug wirkt über eine Wie- gattungen wurde 1902 ein Ka- ge direkt auf die Schlagbolzen- rabiner Mod. 98 mit Aussehen mutter. des Karabiners Mod. 88 für die Das Schiebevisier, dessen So- Patrone 88 angenommen. Nach ckel über den Lauf geschoben Einführung der S-Patrone zeig- und festgelötet ist, weist auf te der Karabiner starke Mängel, Grund der guten Leistungen der sodass nach einigen Truppen- Patrone 88 einen Visierbereich versuchen 1908 der Karabiner von 200 bis 2000 m auf. Mit Ein- 98 a an seine Stelle trat. Dessen führung des Spitzgeschosses im Lauf hat eine Länge von 60 cm Jahr 1903 wurde der Visierbe- und eine Visierung mit Schiebe- reich von 400 m bis 2000 m visier von 300 m bis 2000 m so- geändert. Das Korn wie ein verschiebbares Korn auf ist auf einem Sockel einem Sockel. Der dem Gewehr verschiebbar gela- 98 entsprechende Schaft mit gert. Die Riemen- Handschutz reicht bis zur Mün- befestigung befindet dung. Die Riemenbefestigung sich an der Unterseite befindet sich an der Seite. des Gewehres. Schon bald nach Kriegsbe- ginn wurde deutlich, dass sich die führenden Militärs in Be- zug auf die Kriegsführung mit den neuen Gewehren geirrt hatten. Entgegen ih- rer Meinung Oben: K 98 k mit früher Variante kam es der kurzen Seitenmontage von Weihrauch sowie ZF Dialytan.

Rechts: Weihrauch-Logo auf einer kurzen Seiten­ montage.

4/2005 85 HISTORISCH Waffenentwicklung

Von oben: Gewehr 41 (W) der Nach dem Erlass vom 19. Mai Berlin-Lübecker Maschinenfabrik 1921 und der Ausgabe des Hee- mit Vorrichtung zur Anbringung res-Verordnungsblattes vom 20. einer Montage für das ZF 41 Mai 1921 sind als Waffensoll für oder 41/1. Karabiner 98 k mit die Infanterie-Kompanien und montiertem ZF 41. Infanterie-Kompanien mit Ge- birgsausrüstung neben anderen Oben links: ZF 41: Das blaue Plus- Waffen zehn Gewehre mit Ziel- zeichen steht für die Kältefestig- fernrohr angegeben. keit des Zielfernrohres. Die Gewehre 98 und Karabi- ner 98 a wurden anfangs in Ori- Links: Linksseitige Ansicht eines ginalform verwendet. Ab etwa 98k mit ZF 41. 1923 bekamen die Gewehre neue Visiere mit auswechsel- lich versetzt an der linken Seite, barem Kurvenstück. Der Visier- damit auch mit aufgesetztem bereich hat eine Einstellmög- Glas mittels Ladestreifen gela- lichkeit von 100 m bis 2000 m den werden konnte. Zur Ent- in 50-m-Stufen. Zu Anfang des fernungseinstellung hatten die Jahrhunderts wurde als Alter- Zielfernrohre oben eine Rän- native zur Patrone 88 die S- und delschraube mit einer Skala für s.S.-Munition entwickelt, wobei 200 m, 400 m und 600 m (Bay- 1903 die Entscheidung für S- ern) oder 100 m, 200 m, 300 m Munition beim Gewehr und die bis 1000 m (Preußen). Die seit- s.S.-Munition beim Maschinen- liche Verstellung erfolgte mit gewehr fiel. einem Schlüssel direkt an der Die Reichswehr behielt an- Obermontage. fangs diese Modellvariante bei, zum Grabenkrieg auf kürzeste Draufsicht auf die Montage am Nach dem Ende des Ersten sah jedoch beim Umbau der Vi- Distanzen. Es stellte sich auch 98k für die ZF-41-Varianten mit Weltkrieg wurde mit dem Hee- siere durch das auswechselbare 1 heraus, dass optische Zielhilfen 1 /2-facher Vergrößerung. res-Verordnungsblatt die Aus- Kurvenstück einen Munitions- sehr von Nutzen sind, die bis- rüstung der Reichswehrtrup- wechsel vor. lang nur für Präzisionstests in Truppenverbände montierten pen mit Handwaffen geregelt. 1934 lief die Produktion der S- den Schießschulen und zur Jagd die Firmen Miller & Val. Greis in Aus diesem Heeres-Verord- Munition aus, und die Kurven- verwendet worden waren. München sowie die Optischen nungsblatt „Herausgegeben stücke der 98er-Modelle wur- Zu Kriegsbeginn waren Mo- Werke Goerz in Berlin Zielfern- vom Reichswehrministerium den danach zur Verwendung dellangebote und Fertigungska- rohre auf Gewehre aus der Ge- Berlin, den 24. Dezember 1919“ der s.S.-Munition ausgetauscht. pazitäten der optischen Indus- wehrfabrik Amberg. unter der Nr. 43 geht unter an- trie gering. Deshalb musste auf Zwischen den Scharfschüt- derem hervor: für jede Infante- Karabiner 98 b Jagdbüchsen aus der Jägerspen- zenwaffen der preußischen und rie-, Jäger und Schützenkompa- Im Jahr 1922 führte die Reichs- de zurückgegriffen werden, wo- der bayerischen Truppen gab gnie „3 Zielfernrohrgewehre“. wehr den Karabiner 98 b ein. Er bei nur Waffen mit dem Mauser- es Unterschiede bei der Mon- Die Reichswehr entstand 1921 weist zum Gewehr 98 folgende System, die für die S-Patrone tage und der Skaleneinteilung. entsprechend des Versailler Ver- Unterschiede auf: gebogener oder die Patrone 88 eingerichtet Die Bayern hatten ihre Zielfern- trages, der der Armee nicht viele Kammerstängel, Kurvenvisier, waren, zum Einsatz kamen. rohre mit einer Einhakmonta- Möglichkeiten ließ, sich die Art seitliche Riemenbefestigung, Um den Bedarf zu decken, ge genau über der Seelenach- der Bewaffnung auszusuchen. Kammersperre bei leergeschos- beauftragte man leistungsfä- se montiert, was erforderte, Nach Ablieferung von sechs senem Magazin, verbreiteter hige Büchsenmacherbetriebe die Patronen einzeln zu laden. Millionen Gewehr 98 waren Unterring. mit der Montage von Zielfern- Die Preußen und andere mon- noch genügend für die Reichs- Er wurde von 1922 bis 1926 rohrgewehren. Für bayerische tierten ihre Zielfernrohre seit- wehr vorhanden. aus Gewehren 98 gefertigt. Von

86 4/2005 1926 bis 1934 fertigte Simson & erhalten. Im Heeres-Verord- Februar 1938 wird in der Mit- Die Zielfernrohre werden in Co. in die Waffe neu. Teil- nungsblatt Nr. 242 vom 21. Juni teilung Nr. 92 der Verkauf von bestehendem Zustand abge- weise wurden auch noch in den 1928 sind die Preise für Hand- Zielfernrohren geregelt: „Ver- geben. Wünsche auf Überho- Jahren 1932 bis 1934 Waffen aus feuerwaffen festgelegt: Zielfern- kauf von Zielfernrohren: Beim lungs- und Montagearbeiten Restbeständen vorhandener rohrkarabiner mit Zielvier, Rie- H.Za. Spandau befinden sich werden nicht berücksichtigt ... 98er-Teile sowie neu gefertig- men und Mündungsschoner, ausgesonderte Zielfernrohre O.K.H.,1.2.38 72 a/b 60/83 - Fz ter K-98-b-Teile produziert. Die ohne Behälter für Zielvier 269,35 für Gewehre, die an Offiziere, (IV).“ Bereits am 21. März 1938 Gesamtstückzahl lag bei etwa RM, Zielfernrohr (Zielvier) ohne Wehrmachtsbeamte und lang- wird der Verkauf laut H.M. S.26 22 500 Exemplaren. Behälter 92,40 RM, Behälter für dienende Unteroffiziere (nicht Nr. 92 gestoppt. Von dieser Waffe gibt es auch Zielvier 18,80 RM. an Soldaten und - eine Zielfernrohrvariante mit In der Allgemeinen Hee- beamte d.B.) zum Abschät- Karabiner 98 k Turmmontage und einem vier- resmitteilung vom 6. Dezem- zungswert abgegeben werden. 1934 gingen nach einer Aus- fachen Zielfernrohr. Die Mon- ber 1934 Nr. 118 stand: „Ziel- Der Abschätzungswert be- schreibung des Heereswaffen- tagefüße sind auf der Hülsen- fernrohrgewehre (Karabiner), trägt für amts die ersten Karabiner 98 brücke und dem Hülsenkopf Zielfernrohrgewehre und Ziel- a) fabrikneue Zielfernrohre k in Produktion. In der Tsche- des Karabiners aufgeschraubt fernrohrkarabiner in Trup- mit Behälter 40 RM choslowakei ermittelte man die und zusätzlich verlötet. Die penbeständen sind bis zum b) gebrauchte Zielfernroh- ideale Lauflänge in Verbindung Halterung auf dem Hülsenkopf 15.12.1934 an das zuständige re (Zielvier ohne Behälter) mit dem s.S.-Geschoss, und so ist rund und konisch geformt, Zeugamt abzugeben. Der Chef 12 RM erhielt auch der K 98 k entspre- die auf der Hülsenbrücke als der Heeresleitung, 17.11.34 c) gebrauchte Zielfernroh- chend den gewonnenen Ergeb- Schwalbenschwanz ausgebil- AHA/Jn 2 III.“ Dies hing mit der re anderer Art ohne Behälter nissen eine Lauflänge von 60 det. Zur Demontage musste ein der geänderten Taktik der mo- 5 RM cm. Bis auf die Lauflänge ent- Sperrhebel an der hinteren Hal- torisierten Verbände und Trup- Behälter zu b) und c), soweit spricht er dem Mod. 98 b. Die terung umgelegt, und das hin- penteile zusammen. Am 21. vorhanden 1 RM 1935 eingeführte tere Teil des Zielfernrohres um 90 Grad aus der Seelenachse ge- dreht werden. Die offizielle Be- Von oben: 98k mit doppelklauiger zeichnung: Turmmontage. Einhakmontage und 98k mit Eine weitere Montage, wel- linksseitig angebrachter einklau- che bei der Reichswehr auf den iger Einhak­montage der Firma Modellen 98 zur Verwendung . kam, war ebenfalls eine Mon- tage über der Seelenachse. Auf dem Hülsenkopf ist eine flache, rechteckige Montage mit huf- eisenförmigem Einschub auf- geschraubt. Auf dem rückwär- tigen Hülsenteil befindet sich ein rechteckiges Montageteil mit rundem Zapfenlager und Feststellhebel. Das Zielfern- rohr wird schräg von oben in den vorderen Montagefuß ein- geschoben und nach unten ins Zapfenlager gesenkt. Zur Arre- tierung wird der Feststellhebel nach vorn gelegt. Das Heeres-Verordnungsblatt vom 16. September 1927 teilt unter der Nr. 373 mit, dass die mit Zielfernrohrgewehren aus- gerüsteten Truppen ab 1. Okto- ber 1927 neue Zielfernrohrge- wehre mit Fernrohr „Zielvier“

Rechts: Visier mit ZF-Vorrichtung an einem G 41 (W) der Berlin- Lübecker Maschinenfabrik (duv) aus dem Jahre 1943.

Rechts außen: Im Soldbuch ein- getragene und bestätigte Ab­ schüsse eines Scharfschützen, der in Russland eingesetzt war.

4/2005 87 HISTORISCH Waffenentwicklung

Gewehr 43 aus Walther-Fertigung mit Montage und ZF 4.

ZF Dialytan mit Sonnenschutz- Schalldämpfer L 25 der Schneider montage gibt es zwei Ausfüh- blende; davon gab es mindestens Opel AG, von dem 530 Exemplare rungen, die sich geringfügig un- drei Ausführungen. hergestellt wurden. terscheiden. Die Bezeichnung dieses Zielfernrohres lautet we- erkor den K 98 k zur Standard- forderlich waren, da es enor- gen dieser Änderungen Z.F. 40; waffe. Während des Krieges gab me Verluste durch gegnerische 41 und 41/1. Der Unterschied es verschiedene Vereinfachun- Scharfschützen gab. der Modelle liegt in der Anzahl gen, geringfügige Änderungen Zuerst griff man auf vor- der Linsen. Dieses Zielfernrohr und eine Qualitätsminderung. handene Zielfernrohrgeweh- erfüllte jedoch nicht die Anfor- Trotz der Erfahrungen des re aus der Reichswehr zurück, derungen an eine zeitgemäße Ersten Weltkrieges glaubte die gleichzeitig wurden ausgewähl- Optik und war eher als Zielhilfe Heeresleitung, dass auf Grund te K 98 k mit der Turmmontage geeignet, weshalb die Produk- der fortgeschrittenen Militär- und einem vierfachen Zielfern- tion 1943/44 eingestellt wurde. technik in Verbindung mit der rohr versehen, das verschiede- Karabiner mit 1,5-fach-Gläsern sich daraus ergebenden Tak- ne Hersteller fertigten. Im Lau- wurden ab 1943 nicht mehr als Geriffelte Schaftkappe an einem tik Zielfernrohrgewehre nicht fe des Krieges stieg der Bedarf Scharfschützenwaffe bezeich- ZF-Karabiner 98k. mehr nötig wären. Bereits im stark an, sodass verschiedene 4- net und ausgegeben, obwohl Polenfeldzug, besonders jedoch und 6-fache Gläser mit unter- die Fertigung des K 98 k mit ZF Aus dem Heerestechnischen im Russlandfeldzug, zeigte sich, schiedlichsten Montagen ver- 41/1 bis Kriegsende weiterlief. Verordnungsblatt vom 15. dass Scharfschützen mit Ziel- sehen wurden. Nach den ersten Neben dem K 98 k wurde auch April 1944 geht hervor, dass es fernrohrgewehren dringend er- Erfahrungen konstruierte man das Gewehr 33/40 und das Ge- auch eine Zielfernrohrhalte- unter Anleitung des Hee- wehr 98/40 teilweise mit dem rung gibt, die als „Schiebehalte- reswaffenamt ein Ziel- ZF 41 oder 41/1 versehen. rung“ (Sauer) bezeichnet wird. fernrohr mit einer 1,5-fa- Die Montage mit kegeligem Hier handelt es sich um eine chen Vergrößerung und Halter wird heute allgemein jagdliche Einhakmontage, wel- Seitenmontage. als Turmmontage bezeichnet, che am hinteren Montagefuß In den Allgemeinen weil der kegelförmige Halter auf einen beidseitig zu bedienen- Heeresmitteilungen dem Hülsenkopf einem Turm den, horizontal angebrachten wird am 21. Juli 1941 gleicht. Erst ab Ende 1943, ver- gefederten Hebel zur Arretie- der K 98 k mit Zielfern- mutlich erst 1944, fertigte man rung besitzt. rohr eingeführt, und eine vereinfachte Variante der Weitere jagdliche Montagen, als Zielfernrohrgewehr Turmmontage, die geringfügig die zur Anwendung kamen, „Karabiner 98 k – Z.F. höher ist als das erste Modell. sind die linksseitig angebrachte 41“ bezeichnet. Die Da mit der seitlich angebrach- einfüßige Steyr-Einhakmonta- Seitenmontage wird ten Montage trotz ständiger ge, die durch einen gefederten an einer T-förmigen Verbesserungen bei der Befes- Drücker die Obermontage si- Schiene aufgescho- tigung und Arretierung Proble- chert, sowie die „dow“-Schnäp- ben, die an der linken me auftraten, fertigte man ab permontage, die über der See- Seite des Visierfußes Oktober 1943 parallel dazu eine lenachse wie die Turmmontage angebracht ist. Von verbesserte, längere Variante. montiert ist, und mittels verti- der Unter- und Ober- Diese Seitenmontage konnte je- kal angebrachtem federnderm doch an nur dafür hergestellte K Schnäpper festsitzt. Eine Sei- Besitznachweis über 98 k montiert werden. Herstel- tenmontage für den K 98 k mit Waffen und Gerät aus ler waren die Firmen Sauer & dem ZF 4 nach dem Muster des dem Soldbuch eines Sohn (ce) und die Gustloff-Wer- G 43 kam über das Versuchssta- Scharfschützen. ke in (bcd). dium nicht hinaus.

88 4/2005 Gewehr 41 und 43 ner Zielfernrohrmontage aus- 761 wird auf die Waffenausstat- Zielfernrohrgewehre mit selbst- gestattet. Eigens für diese Waffe tung der Scharfschützenlehr- konstruierten und gefertigten Nachdem die Wehrmacht ein wurde das ZF 4 mit 4-facher Ver- gänge wie folgt eingegangen: Montagen mit russischen Glä- Selbstladegewehr forderte, ent- größerung und einer dazuge- „Die Waffenausstattung der sern auf dem K 98 k und deut- wickelten Mauser und Walt- hörigen Aufschubmontage mit bei den Stellv. Gen. Kdos. und schen Gläsern auf russischen her das G 41 M (Mauser) und Feststellhebel hergestellt. Res. Korps laufenden planmä- Gewehren. 41 W. (Walther). Nach einem Neben den aufgeführten Waf- ßigen Scharfschützenlehrgän- Das Scharfschützenwesen Truppenversuch entschied sich fen wurden außerdem das FG ge beträgt bis zur Herausgabe beim deutschen Militär ging mit das Heereswaffenamt für das 42 und eine geringe Anzahl des einer entsprechenden St A N dem Ende des Zweiten Weltkrie- G 41 W. Dieser Gasdrucklader STG 44 mit einer Zielfernrohr- bzw. K A N 10 Karabiner 98 k mit ges nicht zu Ende. Mit Grün- mit einer Gasdüse an der Mün- schiene ausgestattet. handelsüblichen ZF und 7 KK- dung der lebte es dung und einem Verschluss mit Als Scharfschützengewehre Gew. mit ZF 41. Die laufend zu- wieder auf. Heute haben die Stützklappenverrieglung wurde kamen sehr präzise schießende sätzlich zu diesen Stammwaf- Scharfschützen allerdings an- bis 1943 hergestellt. Das Nach- in Frage. Soldaten, welche auf fen zugewiesenen Waffen und dere Aufgaben zu erfüllen – und folgemodell G 43 hatte dann an- einer der 17 Scharfschützen- Geräte sind ausschließlich nur die erfordern Ausrüstung ganz statt der ungünstigen Gasdüse schulen einen meist verkürz- für den ausgebildeten Scharf- anderer Güteklasse. eine Laufbohrung zur Gasent- ten 14-tägigen Scharfschützen- schützen zur Mitnahme an die nahme. lehrgang erfolgreich absolviert Front (vorzugsweise Ostfront) Von Hans-Peter Schmid Das G 41 W war teilweise mit hatten, durften sich offiziell als bestimmt).“ einer doppelten Schiene am Scharfschützen bezeichnen. Sie Gute Schützen erhielten von Visier versehen, an der mit ei- erhielten bei Lehrgangsbeginn den Waffenmeistern der Truppe Service ner speziellen, brückenartigen eine komplette Ausrüstung, die ein Zielfernrohrgewehr, wobei Montage das ZF 41 oder ZF 41/1 sie als persönliche Ausrüstung auch erbeutete Zielfernrohr- Kuratoriumzur Förderung historischer Waffensammlungen e.V. montiert werden konnte. Das mit an die Front bekamen. gewehre zum Einsatz kamen. Ulmer Straße 32, 89171 Illerkirchberg G 43 war serienmäßig mit ei- Laut Allgemeiner Heeresmit- In den Waffenmeistereien der www.waffensammler-kuratorium.de ner Schiene zur Aufnahme ei- teilung vom 7. Oktober 1943 Nr. Truppe entstanden außerdem-

4/2005 89