Der Pfalzgrafenstein und die Kauber Zollstelle

Eduard Sebald Der Pfalzgrafenstein und die Kauber Zollstelle im Kontext der Zoll- und Territorialpolitik der Pfalzgrafen bei Rhein

in den beiden nur wenige Kilometer fl ussabwärts liegenden Loreley-Städ- ten. Bestanden beispielsweise, wie in St. Goar, Zusammenhänge zwischen dem Kauber Rheinzoll und der Errich- tung der Stadtmauer? Welche Rolle spielte die Territorialpolitik in ? Und schließlich: Lassen sich diese Prozesse am Pfalzgrafenstein selbst ablesen? Das bereits 1339 als „Pfallentzgra- fenstein“5 bezeichnete Bauwerk be- steht aus einem Fünfeckturm, dessen Spitze fl ussaufwärts gerichtet ist, umgeben von einer Mauer über lang gestrecktem Sechseckgrundriss, die ursprünglich mit zwei Rundtürmen an den beiden Spitzen und vier Eck- tourellen an den Seiten besetzt war und an der Innenseite einen Laufgang über hohen Rundbogenblenden hatte. Urkundliche Belege und dendrochro- nologisch untersuchte Deckenbalken bezeugen, dass der Turm 1327 errich- Abb. 1. Der Pfalzgrafenstein von Osten (Zustand vor der Restaurierung) (Foto: tet wurde, 1340 folgte die Ringmau- LAD; Heinz Straeter). er6. Sie schloss in einem überdachten Wehrgang mit breiten Zinnen und lan- Noch heute fasziniert der Pfalzgra- migen Stadt zu, die seit 1504 Guten- gen Schießscharten ab, letztere konn- fenstein bei Kaub (Abb. 1), eines der fels genannt wird, die Sauerburg über ten nun zum Teil lokalisiert werden. bekanntesten Bauwerke des Welter- Sauerthal, die pfälzische Amtskelle- Darüber hinaus wurde festgestellt, begebiets „Oberes Mittelrheintal“, rei in und die Stadtmauer von Kaub. dass der an der Nordostseite aufsit- durch seinen ungewöhnlichen Stand- Es zeigte sich, dass alle o.g. Anlagen zende Kommandantenbau mit seinem ort auf der Insel Falkenau inmitten – auch die Stadtmauer in Bacharach Ständerfachwerk ebenfalls zur Bau- des Rheins und durch seine sich den und die gegenüber Oberwesel begon- zeit von 1340 gehört. Auch die eher Fluten des Stroms bugartig entge- nene Burg Herzogenstein – mit dem bescheidene erste Farbfassung der genstemmende Form. Die signifi kan- Pfalzgrafenstein im Zeitraum von um Mauer ist nun durch Befunde gesi- ten Unterschiede zu den Burgen des 1325 bis um 1360/70 begonnen, ge- chert (Abb. 46). Rheintals rühmten schon zahlreiche baut oder ausgebaut wurden. Bauher- Die Urkundentexte belegen, dass der Reiseberichte des 19. Jahrhunderts1. ren aller Bau- oder Ausbaumaßnah- Bau des Turmes in unmittelbarem Zu- Mit dem Rheintourismus setzte in der men waren die Pfalzgrafen bei Rhein. sammenhang mit dem Kauber Zoll zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Gleichzeitig mit den Bauaktivitäten in stand. Papst Johannes XXII. wies am auch die Erforschung der Anlage ein2. Kaub und Bacharach legten die Grafen 14. Mai 1325 die Erzbischöfe von Tri- Die Restaurierung der Ringmauer, von in den Städten St. er, Mainz und Köln sowie die Städte über die in diesem Heft berichtet Goar und St. Goarshausen mit dem der drei Diözesen und verschiedene wird, ermöglichte es, im Rahmen Bau der beiden Stadtmauern, dem adlige Herren an, die Exkommunika- baubegleitender Untersuchungen Ausbau der Burg Rheinfels und der tion des deutschen Königs, Ludwigs letzte offen gebliebene Fragen zur Errichtung der Burg Neukatzeneln- des Bayern, zu vollziehen, da dieser Baugeschichte und vornehmlich zur bogen ein vergleichbares, den Rhein zum Schaden des Trierer Erzbischofs Farbgebung zu überprüfen. Die Farb- überspannendes Bauprogramm auf4. Balduin von Luxemburg „bei der Burg befunde werden das Bild der Burg Im Folgenden soll untersucht werden, Kaub“ Zoll erhebe. Da die genannten nachhaltig verändern3. Unabhängig ob der Pfalzgrafenstein und die ande- Adressaten untätig blieben, wieder- davon wurden gleichzeitig mehrere ren Kauber Bauten in einem ähnlichen holte er am 23. Juli 1327 den Kir- Bauten der näheren Umgebung un- Kontext wie die St. Goarer entstanden chenbann. In dem Schreiben heißt es, tersucht oder restauriert bzw. deren sind und ob die Pfalzgrafen ein ähnlich … dass er [Ludwig] einen überaus Sanierung fortgesetzt. Dies trifft u. a. ambitioniertes Bauprogramm verfolg- festen Turm auf der Rheininsel bei je- für die Burg Kaub über der gleichna- ten wie die Katzenelnbogener Grafen ner Burg zu erbauen begonnen hat …7.

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schen Ludwig und seinem Gegenkan- didaten, Friedrich dem Schönen von Österreich, zu einem nochmaligen Ausgaben- und Schuldenschub. Vor diesem Hintergrund muss der Kauber Zoll immer mehr zu einer überaus wichtigen Einnahmequelle geworden sein. 1324 wurden mehrfach größere Geldbeträge auf Kauber Turnosen an- gewiesen. Otto Volk schließt daraus, dass spätestens 1324 – also nur kurz vor der Intervention des Papstes – die rechtsrheinische Zollstelle endgültig als lukrative pfälzische Einnahme- quelle aktiviert wurde11. Leidtragende der exzessiven Zoll- und Schuldenpo- litik Ludwigs waren vornehmlich die Kaufl eute und Städte am Rhein. Es wird daher mit einiger Berechtigung vermutet, dass eine Beschwerde der rheinischen Städte über den Kauber Zoll der konkrete Anlass zum oben skizzierten Schreiben Papst Johannes XXII. war12. Ein Beschluss des Late- ranskonzils von 1122, wonach Begrün- der neuer Zölle mit Exkommunikati- on bestraft werden konnten, bot dem Kirchenfürsten die rechtliche Hand- habe. Der Bau des Zollturmes diente demnach zunächst der Sicherung des Zolls, folgte also der langfristig ange- legten Zollpolitik der Pfalzgrafen. In zweiter Linie sollten hiermit Gelder beschafft werden, die Ludwig drin- gend zur aktuellen Befriedigung des Schuldendienstes benötigte. Abb. 2. Kaub und Burg Gutenfels von Westen (Foto: LAD; Heinz Straeter). Ebenfalls wenig beachtet blieb, dass sich die politische Lage bis 1340, als die Ringmauer errichtet wurde, König Ludwig IV. – besser bekannt als nicht ohne die Erwägung der mög- abermals verändert hatte. Bauherr der Ludwig der Bayer – stammte aus dem lichen Zollerhebung9 erfolgt. Da Mauer war Pfalzgraf Rudolf II., der Hause Wittelsbach, jenes Geschlech- Zolleinnahmen bereits 1310 an Graf Nachfolger Ludwigs in der Pfalzgra- tes, das seit 1214 die Pfalzgrafenwür- Gerlach von Nassau verpfändet wur- fenwürde. Dass Ludwig die Anwei- de mit Hauptsitz im nahen Bacharach den, geht man davon aus, dass der sung zum Bau der Mauer erteilt hat13, innehatte. Bevor er mit dem Bau des Zoll kurz vor 1310 wieder eingerich- muss bezweifelt werden. Nachdem er Turmes auf der Insel Falkenau be- tet worden war10. Die Errichtung des 1314 den Bacharacher Zoll verpfän- gann, war also schon Zoll in der Nähe Zollturmes im Jahr 1327 erscheint det hatte, der seinem Bruder Rudolf der Burg Kaub erhoben worden. aus dieser Perspektive als Konse- I., des Vaters Rudolfs II., und seiner Der erstmals 1257 erwähnte Kauber quenz der Zollpolitik der Pfalzgrafen Familie zustand, hatte sich eine Feh- Zoll war ursprünglich von den Herren seit 1277/91. Allerdings hatte sich die de innerhalb des Hauses Wittelsbach zu Falkenstein, einer Seitenlinie der politische Lage zwischen 1310 und entwickelt. Der Streit eskalierte auch Bolanden, ohne königliche Erlaubnis 1326 grundlegend verändert, so dass nach dem Tode Rudolfs im Jahr 1319. eingeführt worden. Das Reichsminis- sich im Turmbau auch die neue Situ- 1329 – also kurz nach Vollendung des terialengeschlecht, dem u. a. der Ort ation widerspiegelt. Pfalzgraf Ludwig Turmes – wurde der Familienzwist gehörte, konnte den Zoll aber nicht war 1314 zum deutschen König ge- im Vertrag von Pavia beigelegt: Die durchsetzen, so dass er offenbar nach wählt worden. Für Aufwendungen bei Pfalzgrafschaft wurde geteilt. Ludwig kurzer Zeit wieder eingestellt wur- oder zu seiner Wahl hatte er noch im erhielt die Pfalz und zog sich vom de8. Erst nachdem die Burg und die gleichen Jahr den Bacharacher Zoll Rhein zurück. Bacharach und Kaub Ortschaft Kaub in den Jahren 1277 verpfändet. Große Anteile fi elen als gingen an die Söhne Rudolfs, an Ru- und 1291 an die Pfalzgrafen verkauft Einnahmequelle für rund 40 Jahre aus. dolf II. und Ruprecht d.Ä. Im Gegen- worden waren, erneuerten und etab- Nachdem die Schulden in den folgen- zug blieben die Pfandschaften auf den lierten diese den Zoll dauerhaft. Die den Jahren bereits enorm gestiegen Zöllen in Bacharach und an der Burg Vermutung liegt nahe, der Kauf sei waren, führten die Streitigkeiten zwi- Fürstenberg bestehen. 1339 wurde der

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rheinische Teil der Pfalzgrafschaft abermals geteilt: Kaub ging an Rudolf II., Bacharach an Ruprecht d.Ä. und Ruprecht d.J.14. Die Geschichte legt die Vermutung nahe, dass der Bau der Ringmauer im darauf folgenden Jahr vielleicht mit der Teilung der Pfalz- grafschaft in Zusammenhang stand. Wie bereits gezeigt, kann aus den Quellentexten auch auf Bauten im Umfeld des Pfalzgrafenstein rückge- schlossen werden, die vielleicht schon existierten oder mit dem Turm ent- standen. Die These wird durch die Be- schreibungen sämtlicher Zollstellen des Mittelrheintals untermauert, die Otto Volk zusammengestellt hat15: Demnach sind verschiedene Charak- teristika allen Zollanlagen eigen: 1.) Der Zoll wurde direkt am Flussufer erhoben und nicht, wie oft zu lesen, an den Burgen der Zollherren; 2.) die Zollstellen standen meist direkt unterhalb der Burgen; 3.) vor der Zollstelle lag in der Regel eine Schiffslände, wo Schiffe festma- chen konnten und von wo der Zoll- schreiber das Schiff besteigen und die Abb. 3. Kaub, Grundriss der Amtskellerei (Karte: LAD; Marco Heeg). Waren taxieren konnte. Und schließ- lich gehörte 4.) ein Zollturm zu den Baulichkei- tung bzw. Zollschreiberei ursprüng- wird doch schon lange angenommen, ten einer Zollstelle. Darauf saß – wie lich im alten Amtshaus befand (Abb. dass das Areal der Amtskellerei inner- auf dem Pfalzgrafenstein urkundlich 4). Der Massivbau wurde bisher ins halb der gotischen Erweiterung der belegbar – ein trumper, ein Trompe- Jahr 1611 datiert, basierend auf einer Stadtmauer Kaubs stand19. So ist die ter, oder man läutete eine Glocke, mit Jahreszahl am Portal des Treppen- rheinseitige Erdgeschossmauer (C 1) deren Signal die nahende Einnahme- turmes. Neueste Bauuntersuchungen des neuen Amtshauses (A) wesentlich quelle freudig „begrüßt“ wurde. Folgt zeigen aber, dass sich die bergsei- stärker als die restlichen Mauern des man den Kriterien, muss in Kaub ein tige Rückwand und die im rechten dreigeschossigen Walmdachbaues. Zollhaus existiert haben, in dem u. a. Winkel anstoßende Südost- die Zollkiste mit den Einnahmen auf- mauer in Stärke und Aufriss bewahrt wurde. Dass sich die eigent- deutlich von den hofseitigen liche Zollstelle tatsächlich nicht auf Mauern unterscheiden. Die der Rheininsel befand, sondern in der beiden offensichtlich älteren Stadt selbst, ist auch daran abzulesen, Mauern gehören mit hoher dass Schiffe nicht oder nur bedingt an Wahrscheinlichkeit zu einem der Insel anlegen konnten16. mittelalterlichen Bauwerk, Sucht man in Kaub ein in Frage kom- das größer war als das heute mendes Gebäude, fällt auf, dass die erhaltene. 1611 wurden die ehemalige pfälzische Amtskellerei hofseitigen Mauern mit dem direkt unterhalb der Burg Gutenfels Treppenturm und der Gale- steht (Abb. 2)17. Der Baukomplex, der rie vorgesetzt, somit entstand den Verwaltungssitz des ehemaligen zusammen mit neuem Dach pfälzischen Unteramtes beherbergte, und neuer Raumaufteilung besteht aus verschiedenen Gebäuden faktisch ein Neubau18. (Abb. 3): Straßenseitig steht das neue Die alte und die neue Amts- Amtshaus aus dem Jahr 1722 (A), da- kellerei hatten also einen hinter im Hof das alte Amtshaus (B), mittelalterlichen Vorgänger. daneben befi nden sich ein Lagerhaus Dies kann kaum verwundern, (F) und ein Bau des 19. Jahrhunderts (G). Das Areal wird an der Südseite vom so genannten Zollschreiberturm Abb. 4. Kaub, Altes Amtshaus (C 4) begrenzt. Die Vermutung liegt von Nordwesten (Foto: LAD; nahe, dass sich die erste Amtsverwal- Eduard Sebald).

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handelt. Der Zollschreiberturm war folglich kein Eckturm der Stadtmauer, wie schon länger angenommen, son- dern stand etwas zurückgesetzt in der Nähe der Südecke. Da aber die Zoll- wache mit dem trumper nachweislich auf dem Pfalzgrafenstein saß, bezeich- net der tradierte Name „Zollschreiber- turm“ nur die Nähe des Turmes zum angrenzenden Zollschreiberhaus von 1522 (E), darüber hinaus grundsätz- lich auch zur Zollstelle selbst. Dies lässt gleichfalls die allerdings spä- te Erwähnung eines Backhauses by dem zoll im Jahr 1475 vermuten21. Im Obergeschoss des Zollschreibertur- mes (Abb. 6) ist ein Fenster eingelas- sen, dessen Konstruktionsweise dem der Kreuzstockfenster des Komman- dantenbaues am Pfalzgrafenstein ent- spricht, so dass eine zeitgleiche Ent- stehung angenommen werden kann. Abb. 5. Kaub, die Mauer vor der Neuen Amtskellerei von Nordwesten (Foto: Auch der Bogenfries der Frontmauer LAD; Eduard Sebald). (C 2) spricht für eine Datierung in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts22. Beim Neubau des barocken Fachwerk- Bogennischen an der Innenseite, spre- Die Zuordnung der Bauten und De- baues wurde ein Stück Stadtmauer als chen dafür, dass die zugehörige Mau- tails, wie die Bogenfriese, legen die Erdgeschosswand genutzt20. Vor der er (C 2) ursprünglich ebenfalls zur These nahe, dass zumindest der süd- Südkante des Barockbaues steht ein Stadtmauer gehörte. Mauer und Fries liche Teil der Stadtmauer zusammen heute als Garage genutzter mehrfach enden an einem steinernen polygona- mit der mittelalterlichen Amtskelle- umgebauter Massivbau (D). Um seine len Treppenturm (C 3), der vor dem o. rei entstanden ist. Die Amtskellerei Vorderkante ist ein nur noch in Res- g. Zollschreiberturm (C 4) steht. An bzw. das Zollhaus standen demnach ten erhaltener Bogenfries geführt, der dessen Rückseite gelangte man durch ursprünglich am südlichen Turm der mit einem Bogenfries an der gegen- eine heute vermauerte Rundbogenöff- Stadtmauer, die Mauer trat vor dem überliegenden Seite der Garage kor- nung auf eine weitere Mauer (C 5), Zollhaus vor. respondiert (Abb. 5). Die Vermutung die gegen den Berg läuft. Reste eines Die Ursprünge der Stadtmauer Kaubs liegt nahe, dass der Fries ursprünglich Wehrganges belegen, dass es sich um wurden bisher ins 13. Jahrhundert ge- durchlief. Verschiedene Details, z. B. die Südmauer der Stadtbefestigung legt, basierend auf der Erwähnung von muren des stedechines cube im Jahr 127523. Das bereits 923 genannte Kaub erhielt aber erst 1324 Stadtrech- te, insofern kann der Be- griff „Städtchen“ nicht im rechtlichen Sinne von Stadt gebraucht worden sein. Da der Bau einer Stadtmauer in der Regel erst auf die Vergabe des Stadtprivilegs folgte, stellt sich die Frage, ob oder wie viel „Mauer“ bereits im 13. Jahrhundert

Abb. 6. Kaub, Zollschrei- berturm von Norden (Foto: LAD; Eduard Sebald).

Abb. 7. Kaub, Mainzer Torturm von Süden (Foto: LAD; Eduard Sebald).

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vorhanden war. Auch die erhaltenen Türme und Mauern sprechen gegen die Annahme eines Baubeginns vor 1275. In dieser Zeit soll die Kernstadt u. a. mit dem Mainzer Torturm um- baut worden sein. Der Turm ist aber kein „echter“ Torturm: Ursprünglich war er ein Schalenturm, dessen Rück- seite offen war und heute mit einer Fachwerkwand verschlossen ist. Zu- dem ist seine Schauseite dem Rhein zugewandt (Abb. 2). Das kleine Tor zur Metzgergasse ist deshalb in die Südfl anke eingelassen (Abb. 7). Man verzichtete also wegen der Orientie- rung auf den Rhein auf eine „regu- läre“ Lösung mit einem nach Süden ausgerichteten Torturm in der Achse der Metzgergasse. Tore in der Flan- kenmauer eines Turmes sind im 13. Abb. 8. Kaub, Weseler Tor und Weseler Turm von Nordwesten, Stich von 1830 Jahrhundert eher ungewöhnlich, fi n- (Repro: LAD). den sich hingegen im 14. Jahrhundert häufi ger. So ist beispielsweise im na- Stadtmauer. Die Merkmale – auch schreiberturmes bis zum so genannten hen St. Goarshausen das Südtor direkt die Nutzung von Backsteinen in den Dicken Turm erweitert27. In dieser Zeit hinter dem südlichen Eckturm in die Bogenfriesen – legen eine Datierung mögen die Türme auch spätgotische Mauer eingelassen. Der Ort erhielt, des Weseler Turmes in die Zeit um Bekrönungen erhalten haben, wie sie wie Kaub, im Jahr 1324 Stadtrechte, 1350 nahe. Bemerkenswert ist darü- in verschiedenen Stadtansichten des die Stadtmauer wird in die folgende ber hinaus, dass beide Türme und das 17. Jahrhunderts dokumentiert sind. Zeit datiert24. Neben der Orientierung kurze Mauerstück dazwischen auf das Nachdem offenbar im 16. Jahrhundert des Turmes und der Disposition des gegenüberliegende Oberwesel ausge- die beiden Amtsfunktionen Kellerei Tores sprechen in Kaub auch der Bo- richtet waren, worauf auch die über- und Zollschreiberei voneinander ge- genfries im „Durchgang“ des Erdge- lieferten Namen hinweisen. trennt worden waren, wurde schließ- schosses und das über Bogenfriesen Die Besonderheiten der beiden Tor- lich die neue Zollschreiberei (Abb. vortretende Obergeschoss deutlich für anlagen mit zwei nahe beieinander- 3, E) 1552 auf die ca. 70 Jahre zuvor eine Datierung des Mainzer Tortur- stehenden Türmen und die skizzier- errichtete Süderweiterung der Stadt- mes insgesamt ins 14. Jahrhundert25. ten verfassungsrechtlichen Aspekte mauer aufgesetzt. Vielleicht erklärt sich so auch der sprechen dafür, dass große Teile der Folgt man der Datierung wesentlicher Mauervorsprung vor der Amtskellerei erhaltenen Kauber Stadtbefestigung Teile der Stadtmauer Kaubs in die Zeit bzw. an der Südecke der Stadtmauer: erst nach der Verleihung der Von der Plattform konnte das Stadttor Stadtrechte im Jahr 1324 er- besser verteidigt werden. richtet wurden. Zumindest Auch das nördliche Stadttor Kaubs, die Anlage um das Weseler das Weseler Tor, wies Besonderhei- Tor im Norden und der Be- ten auf, die eine Datierung ins 14. reich zwischen Mainzer Tor- Jahrhundert rechtfertigen. Das heute turm und Zollschreiberturm nicht mehr erhaltene Tor, das direkt im Süden dürften in diese hinter dem Marktplatz in die Mauer Zeit datieren, vermutlich aber eingelassen war, stellte im Gegensatz auch die dazwischen liegende zum Mainzer Torturm einen „echten“ rheinseitige Mauer26. Die Fra- Torturm dar. Er ist sowohl im Stadt- ge, ob eine eventuell schon grundriss von 1741 als auch in einem vorhandene wesentlich klei- Stich von 1830 (Abb. 8) abgebildet. nere Mauer im 14. Jahrhun- Wie am Mainzer Torturm kragte das dert ausgebaut und im Süden Obergeschoss über umlaufendem Bo- erweitert wurde, muss der- genfries aus. In nächster Nähe stand zeit offen bleiben. Tatsäch- ein Eckturm der Stadtmauer, der er- lich wurde die Stadtmauer in haltene Weseler Turm (Abb. 9). Im den Jahren 1485 bis 1487 um Gegensatz zum Turm des Weseler To- den Bereich südlich des Zoll- res ist seine Außenseite mit polygona- len Ecktürmchen über Bogenfriesen akzentuiert, eine Zierform, die man Abb. 9. Kaub, Weseler Turm eher an einem Stadttor erwarten wür- von Nordwesten (Foto: LAD; de, nicht aber an einem Eckturm der Eduard Sebald).

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Die Stadtansicht Wilhelm Dilichs von 1605/07 zeigt darüber hinaus vor Turm und Zollhaus einen Kran am Ufer des Rheins28. Oberlahnstein erhielt wie Kaub im Jahr 1324 Stadtrechte, und auch dort geht man davon aus, dass die Stadt anschließend befestigt wurde29. Die Martinsburg, die ehemalige Zollstelle der Mainzer Erzbischöfe, steht direkt am Ufer des Rheins, allerdings vor der Stadtmauer und mit dieser nicht in di- rekter Verbindung (Abb. 11). Gleich- wohl bildete sie deren südlichen Eck- punkt. Dass die o. g. Kriterien von Zollanlagen am Mittelrhein in Ober- aus lokalen Gründen vari- iert wurden, ist auch daran ablesbar, Abb. 10. Stadtansicht Kaubs, Stich von M. Merian, 1648 (Repro: LAD). dass die Martinsburg nicht direkt un- ter der älteren Burg Lahneck gelegen nach 1324, so legt die zeitliche Nähe Stadtansicht Matthäus Merians be- ist. Ursache hierfür ist das an dieser zum Bau des Zollturmes des Pfalzgra- zeugt (Abb. 10). Stelle wesentlich breitere Rheinufer, fenstein nahe, dass der Turm und das In Kaub bestand also mit hoher Wahr- so dass sich Burg Lahneck zurück- zugehörige Zollhaus zusammen mit scheinlichkeit ein Zusammenhang gesetzt auf einer Bergzunge über der der Stadtmauer begonnen wurden. Zu zwischen dem Bau der Zollanlage Lahn erhebt. Obwohl der Lahnsteiner erinnern ist in diesem Zusammenhang und dem der Stadtmauer. Unter den Rheinzoll schon um 1310/15 erhoben an Otto Volks Bemerkung, spätestens sieben bedeutenden Zollstellen am wurde, spricht neben der Verleihung 1324 sei der Kauber Zoll als Einnah- Oberen Mittelrhein zwischen Bingen der Stadtrechte neuerdings auch die mequelle „aktiviert“ worden (s.o.). und Koblenz, die Volk aufl istet, kön- Datierung des Wohnturmes dafür, Die Annahme wird zudem durch die nen an drei weiteren – in St. Goar, dass die Martinsburg ebenfalls erst Ersterwähnung eines theloneus im Oberlahnstein und Bacharach – ähn- nach 1324 und mit der Stadtmauer be- Jahr 1326 indirekt gestützt. Zuvor liche Phänomene beobachtet werden. gonnen wurde30. Wie in Kaub wurde war der Zoll von Burgmannen der In St. Goar wurde um 1350 mit dem die Zollstelle nicht zeitgleich mit der Burg eingezogen worden, die in ih- Bau der Stadtmauer eine neue Zoll- ersten Erhebung des Zolls errichtet. ren Burgmannenhäusern residierten. stelle eingerichtet. Die alte Zollstelle In Bacharach legen dendrochrono- Aus der Nennung eines Zöllners, d. h. war offenbar zu klein geworden für logisch untersuchte Hölzer des Pos- eines eigenen Amtes, folgt im Zusam- die Kontrolle des im 14. Jahrhundert tenturmes den Schluss nahe, dass menwirken mit den oben dargelegten expandierenden Handelsverkehrs auf die Stadtmauer um 1360 begonnen Überlegungen, dass auch ein eigenes dem Rhein. Das neue Zollhaus, an wurde31, doch muss die vorläufi ge Zollhaus möglicherweise bereits exis- dessen Rheinseite das Wappen der These durch weitere Bauforschung tierte oder in Bau war. Komplettiert Katzenelnbogener Grafen prangte, gestützt werden. Auffallend ist aber, wurde die Zollanlage im Mittelalter stand direkt neben dem so genannten dass die Neudatierung sich der Er- von der heute nicht mehr erhaltenen Zollturm, dem nicht mehr erhaltenen wähnung eines alten zollhus im Jahr Zolllände mit Kran, wie dies u. a. die nördlichen Eckturm der Stadtmauer. 1367 nähert32. Wie in St. Goar wäre Abb. 11. Stadtgrundriss Oberlahnsteins mit der Martinsburg im 17. Jahrhun- eine ältere, offenbar zu klein gewor- dert, Zeichnung von Quirin Müller, 1869 (Original: Museum der Stadt Lahn- dene Zollstelle beim Stadtmauerbau stein; Repro: LAD). ersetzt worden. U. a. sprechen die Stadtansicht Matthäus Merians (Abb. 10) und die noch heute in diesem Areal liegende Zollgasse33 dafür, dass das neue Zollhaus an der Südecke der Stadt in unmittelbarer Nähe des ehe- maligen Zollturmes stand, des heute nicht mehr erhaltenen Eckturmes der Stadtmauer. Die Zollstelle in der Bopparder Burg wies mit den drei genannten Zollstel- len viele Gemeinsamkeiten auf. Der Bopparder Reichszoll kann bis ins 10. Jahrhundert zurückverfolgt werden34. Der Turm der Burg entstand um 1265. Nach 1335 wurden der heutige West- fl ügel und der südwestliche Rundturm

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angesetzt, um 1340 das fünfte Ober- geschoss und das Dach auf den Turm aufgesetzt. An der Rheinfassade des Westfl ügels fanden sich Reste eines großen gemalten Wappens von Trier, offenbar ein Hinweis auf den Bauherrn Erzbischof Balduin von Trier. Balduin – und mit ihm das Trierer Erzstift – war seit 1331 wichtigster Zollherr in Boppard, so dass daraus geschlos- sen wurde, dass der Westfl ügel wahr- scheinlich als Zollhaus diente35. Da ein älteres Zollhaus bestand, wurde offenbar die Bopparder Zollstelle wie jene in St. Goar und Bacharach ver- legt. Bemerkenswert ist nicht nur die Zeit des Ausbaues der Burg, die mit den Bauzeiten der anderen Zollstel- len korrespondiert, bemerkenswert ist vor allem ihr Standort: Sie steht vor der rheinaufwärts gelegenen Ostecke der Mauer um das römische Kastell Abb. 12. Grundriss des römischen Kastells Boppard mit Burg (Repro: LAD). Boppard (Abb. 12). Die Mauer wurde Deutschen Ordens. Der Trierer Erzbi- erbau diente also nicht nur dem Schutz im Mittelalter genutzt und im 12. Jahr- schof Arnold II. von Isenburg begann der jüngeren Siedlungskerne, offen- hundert zum Rhein hin erweitert, zwei als Landesherr um 1245/50 damit, die bar sollte er auch die Möglichkeit der nachträglich veränderte Tore sind aus 36 neuen Siedlungskerne mit einer zwei- Zollerhebung am Rhein eröffnen. Die dieser Zeit erhalten . Offenbar wie- ten Mauer zu befestigen. Die Mauer Bauten konnten unter Arnold nicht derholten also die o. g. Stadtmauern umfasste ein Mehrfaches der Fläche vollendet werden. Es wird vermutet, des 14. Jahrhunderts einen Topos, der des spätantiken Kastells und reichte dass die Arbeiten mit dem Matthias- schon im 13. Jahrhundert in Boppard im Osten bis zum Rhein, wo die Stif- turm endeten, im Süden schloss sich nachweisbar ist. Andererseits hat die te und Ordensniederlassungen lagen. eine provisorische Anlage mit Wall Verlegung des neuen Zollhauses an Mit der Ummauerung führte Arnold und Graben an. Der Zollturm war also eine Ecke der Stadtmauer ihre Paral- auch den Rheinzoll ein. Der Zoll zumindest zeitweilig der Eckturm lelen in den o. g. Beispielen. wurde an einem am Rhein stehenden der neuen Mauer. Sie wurde unter Zur Gruppe der kleineren, eher unbe- Zollturm erhoben, dem so genannten Arnolds Nachfolger, Heinrich II. von deutenden Zollstellen, die nach kur- Matthiasturm. Er stand im Bereich der Finstingen, zwischen 1271 und 1289 zer Zeit wieder aufgegeben werden heutigen Rheinzollstraße. Der Turm vollendet. Zwar war zwischenzeitlich mussten, wird auch jene in Kapellen/ 37 war als Torturm in die rheinseitige der Koblenzer Rheinzoll 1269 wieder Stolzenfels gezählt . Berücksichtigt Stadtmauer integriert. Der Stadtmau- abgeschafft worden, doch wurde er man die Tatsache, dass der Zoll in Kapellen/Stolzenfels aus der Verlage- Abb. 13. Bingen, Mäuseturm und Burg Ehrenfels von Westen (Foto: LAD; Heinz rung des älteren Koblenzer Rheinzolls Straeter). nach Stolzenfels in den Jahren zwi- schen 1328 und 1331 hervorging, und berücksichtigt man des Weiteren, dass der Zoll auch nach seiner erneuten Verlagerung nach Engers im Jahr 1412 fortbestand, muss auch der ursprüng- liche Koblenzer Rheinzoll zu den sieben prägenden Zöllen des Rhein- engtals gezählt werden. Gemeinsam- keiten mit und gegenseitige Bezüge zu anderen Zollstellen sind auch hier erkennbar. Der in Koblenz erhobene Rheinzoll stand in engem Zusam- menhang mit dem Bau der zweiten Stadtmauer38. Koblenz ging aus einem Römerkastell hervor, das am Moselu- fer lag. Im Früh- und Hochmittelalter hatten sich außerhalb der spätrömi- schen Mauern neue Siedlungskerne und Straßen gebildet, u. a. das Stift St. Kastor und die Niederlassung des

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der Stadt Bingen und der Burg Klopp ebenfalls in Mainzer Hand befand, so dass Mainz an dieser strategisch wichtigen Stelle einen Querriegel über den Rhein besaß. Der Bau des Mäuse- turmes war wohl aus zolltechnischer Sicht durch die Breite des Rheins be- dingt, zugleich bildete er aber auch ei- nen wichtigen Brückenpunkt zwischen beiden Mainzer Ufern. Das Argument der Breite des Stromes Abb. 14. Mittelrheinische Territorien gilt wohl in gleicher Weise für den Ende des 15. Jahrhunderts (Karte: Pfalzgrafenstein, aber auch hier spiel- LAD; Marco Heeg). ten erwerbs- und territorialpolitische Aspekte eine wichtige Rolle, wie noch zu zeigen sein wird. Im Unterschied zu Ehrenfels und Kaub/Pfalzgrafen- stein wurde für die Zollstelle in St. Goar kein Turm im Rhein errichtet. Zwar lagen auch hier beide Ufer in einer Hand, doch benötigte man in St. Goar keinen Turm im Wasser, da das Tal am berühmten Loreleyfelsen zu eng war. Stattdessen befestigten die Grafen von Katzenelnbogen die Stadt St. Goarshausen auf dem rech- ten Rheinufer mit einer Mauer und errichteten die Burg Neukatzenelnbo- gen über dem Ort. Wahrscheinlich wa- ren auch diese Baumaßnahmen nicht allein durch die Territorialpolitik der Katzenelnbogener motiviert, sondern ebenfalls durch ihre Zollpolitik. Die Zollanlagen des 14. Jahrhunderts wurden im Zeitraum von um 1325 bis 1309 unter Balduin von Luxemburg der Eckpunkte der Stadtbefestigun- um 1360/70 errichtet bzw. ausgebaut, wieder eingeführt. gen, die mit starken Türmen bewehrt wobei sie nicht unbedingt mit der Die Zollstelle in Kapellen/Stolzen- waren. Vorbild hierfür mag die Burg in ersten nachweislichen Zollerhebung fels, wohin der Koblenzer Rheinzoll Boppard gewesen sein, die ebenfalls entstanden sein müssen. Ein enges verlagert worden war, wurde mit dem am Eckpunkt einer allerdings älteren Beziehungsgefl echt kann angenom- Ausbau der Burg Stolzenfels zwi- Mauer steht. Aber auch in Koblenz men werden. Der überwiegende Teil schen 1324 und 1331 von Balduin traf dies möglicherweise zumindest lag in Städten oder Ortschaften. Die eingerichtet39. Zu Füßen der Burg ent- zeitweilig zu. Waren die Zollanlagen älteste Anlage in Boppard, die vor stand im Ort Kapellen ein Zollturm, von der Stadtmauer separiert, wie in einer antiken Kastellmauer stand, der in Ansichten des 17. Jahrhunderts Oberlahnstein, hatten sie einen ei- wurde um 1335/40 massiv ausge- dokumentiert ist. 1347 wurden zwei genen Zollturm, der wiederum die baut. In Kaub und Oberlahnstein Stolzenfelser Burgmannen mit dem Stadtsilhouette bereicherte. Auch dies entstanden Zollstelle und Stadtmauer nuwe Zollhaus zu Capelle belehnt. Da fi ndet sich in Boppard wieder. Kaub wahrscheinlich nach der Vergabe der Balduin bis 1337 Provisor des Main- verkörpert mit dem Pfalzgrafenstein Stadtrechte im Jahr 1324. Zur glei- zer Erzbistums war, d. h. auch Inhaber im Rhein eine Variante. Vergleichbar chen Zeit wurde die Zollstelle in Ka- des Zolls zu Oberlahnstein, ergab sich ist die Zollstelle der Burg Ehrenfels pellen/Stolzenfels durch Verlagerung mit der Zollerhebung in Kapellen/ bei Rüdesheim, die allerdings nicht des Koblenzer Rheinzolls eingerich- Stolzenfels die Möglichkeit, Zoll auf in eine Stadtmauer einbezogen war, tet. Hier ist im Zusammenspiel mit beiden Rheinseiten zu erheben. sondern separat am Eintritt des Rheins Oberlahnstein kurzzeitig der Versuch Die Beispiele zeigen, dass Zollstel- ins mittelrheinische Engtal steht40. erkennbar, einen weiteren Querriegel len, sofern sie in Städten lagen, im Auf Ehrenfels wurde der Rheinzoll mit über den Rhein zu legen. In der Zeit 13. und vornehmlich im 14. Jahr- Hilfe des so genannten Mäuseturmes um 1320/30 wurden vermutlich auch hundert zeitgleich mit den Stadtmau- im Rhein kontrolliert (Abb. 13), dessen die separat stehende Zollstelle unter ern errichtet bzw. erneuert wurden. erstmals 1516 nachweisbarer Name auf der Burg Ehrenfels eingerichtet und Ältestes Beispiel hierfür bildete die den Zusammenhang mit dem Zoll hin- der Mäuseturm im Rhein errichtet. In Zollstelle in Koblenz aus der Mitte weist41. Erleichtert wurde die Zollein- Bacharach und St. Goar folgten die des 13. Jahrhunderts. Die Zollanlagen nahme durch die Tatsache, dass sich Zollanlagen und Stadtmauern wahr- befanden sich in unmittelbarer Nähe das gegenüberliegende Rheinufer mit scheinlich in den 1350er/60er Jahren.

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In den beiden letztgenannten Städten mag dies auch darin begründet sein, dass bereits ältere Zollstellen exis- tierten. Zwar wurde der Mäuseturm 1855/56 nach Plänen Ernst Friedrich Zwir- ners ausgebaut, doch fällt auf, dass der mittelalterliche Turm wesentlich schmaler war als der mehr oder min- der zeitgleiche des Pfalzgrafenstein. Da offenbar auch ein kleinerer Turm zur Überwachung des Zolls genüg- te, stellt sich die Frage, warum der Pfalzgrafenstein mit einem massiven Fünfeckturm und einer Ringmauer bewehrt ist. Dass neben dem Zoll an- dere Motive für den Bau maßgebend gewesen sein müssen und dass dies auch Zeitgenossen so empfanden, belegt gerade die Bezeichnung Pfal- lentzgrafenstein42 aus der Bauzeit. Be- trachtet man die Karte der am Mittel- rhein Ende des 15. Jahrhunderts ansto- ßenden Territorien (Abb. 14), fällt auf, dass der „Fels des Pfalzgrafen“ exakt an der Grenze zwischen dem Terri- Abb. 15. Burg Gutenfels von Westen (Foto: LAD; Heinz Straeter). torium der Pfalzgrafen und dem des Erzstiftes Trier aufragt. Darüber hi- längere Zeit in Anspruch nahm, er- Zwischen 1338 und 1341 wurde pa- naus stoßen hier die linksrheinischen klärt sich vielleicht auch, warum die rallel zur Ringmauer des in rund 400 Stammlande und die rechtsrheini- Ringmauer des Pfalzgrafenstein erst m Luftlinie entfernten Pfalzgrafen- schen Neuerwerbungen von 1277/91 nach einer über zehnjährigen Pause stein Burg Gutenfels ebenfalls mit aneinander – bei Kaub „sprang“ die begonnen wurde. Von ihren beiden einer Ringmauer verstärkt (Abb. 15). Pfalzgrafschaft sozusagen über den Doppeltoranlagen nimmt die der Süd- Die Kernbauten – Palas, Rüstbau und Rhein. Schon lange wird auf diese ter- seite Bezug auf den Pfalzgrafenstein Bergfried – der auf einem Bergsporn ritorialpolitisch-strategische Stellung und seine Gelenkfunktion zwischen über Kaub aufragenden Burg entstan- 44 des Pfalzgrafenstein hingewiesen43. rechts- und linksrheinischen Gebie- den um 1222 und gelten als eines Festzuhalten bleibt, dass bereits der ten. Das Weseler Tor der Nordseite der schönsten Beispiele staufi schen 45 von Ludwig dem Bayern begonnene ist mit der Nordecke der Stadtmauer Burgenbaues am Rhein . Dass Rudolf Zollturm als Fünfeckturm mit sechs aus der Mauerfl ucht gedreht und auf II. um 1340 die Ringmauer errichte- Geschossen bergfriedartig bewehrt das gegenüberliegende Oberwesel te, erklärt, warum an einer halbrund war, doch stand dies wohl primär mit orientiert. ausgebildeten Ecke der Rheinseite der der Strömung des Flusses in Zusam- menhang. Gerade im Hinblick auf den Abb. 16. Sauerburg von Nordwesten (Foto: LAD; Kurt Frein). Standort des Turmes mag der ange- sprochene territorialpolitische Aspekt eine Rolle gespielt haben. Es soll nun der Frage nachgegangen werden, ob mit dem Bau der Ring- mauer unter Rudolf II. die Sicherung des 1277/91 erworbenen rechtsrhei- nischen Gebietes verstärkt betrieben wurde. Zu erinnern ist in diesem Zu- sammenhang, dass die Mauer ein Jahr nach der abermaligen Teilung der rhei- nischen Pfalzgrafschaft im Jahr 1339 erbaut wurde (s.o.). Mehrere Bauwer- ke der direkten Umgebung wurden zeitgleich mit der Ringmauer errich- tet oder folgten in kurzen Abständen. Die Stadtmauer Kaubs sicherte den Ort und damit den pfälzischen „Brü- ckenkopf“ auf der rechten Rheinseite. Da ihr Bau oder Ausbau nach 1324

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umlaufende Bogenfries durch einen Neben dem gemeinsamen Zeitrah- ab den 1350er Jahren möglicherweise zweiten kürzeren zu einem doppel- men sprechen verschiedene Merkma- auch der Bacharacher Zoll, nachdem ten Bogenfriesband ergänzt ist – das le dafür, dass alle Anlagen zu einer er wieder in Händen der Wittelsba- Motiv ist von den Ecktourellen des zusammenhängenden Baukampag- cher lag. Gerade die Ringmauer des Pfalzgrafenstein bekannt. Interessan- ne gehörten. So wurden der Pfalz- Pfalzgrafenstein, aber auch die nach- terweise erhielt die Mauer der Burg grafenstein, die Sauerburg und Burg geordneten Bauten legen die These einen anderen Anstrich als die des Herzogenstein direkt an den Grenzen nahe, dass die rudolfi nische Linie der Pfalzgrafenstein46. anstoßender Territorien errichtet. An Pfalzgrafen nach 1329 und besonders Auch die Sauerburg über Sauerthal den Ringmauern des Pfalzgrafenstein nach 1339 verstärkt die Sicherung der (Abb. 16), nur wenige Kilometer von und der Burg Gutenfels sowie an der pfälzischen Gebiete betrieb. Kaub entfernt im „Landesinneren“ Schildmauer der Sauerburg sind Eck- Neben den rechtsrheinischen gehörten gelegen, steht im Kontext der Siche- tourellen bzw. Erker mit doppelten möglicherweise auch linksrheinische rungspolitik der Pfälzer47. Die Burg Bogenfriesbändern geziert. In ähnli- Bauten in den pfälzischen Stammlan- ragt exakt an der südlichen Grenze des cher Weise sind auch die Friese an den den zur skizzierten Befestigungs- und rechtsrheinischen Gebietes auf und Ecktürmchen des Weseler Turmes der Ausbaukampagne, jedoch sind an den sollte es gegen das angrenzende Ter- Kauber Stadtmauer eingesetzt. Das in Frage kommenden Bauwerken wei- ritorium des Mainzer Erzbistums und Verspringen der Bogenfriese an die- tere Untersuchungen notwendig. Auf- gegen die in Sichtweite stehende Burg sem Turm ist wiederum mit jenem der fällig ist die zeitliche Nähe der Sauer- Waldeck sichern, eine vermutlich ur- Mauer vor der ehemaligen Amtskelle- burg und der Burg Herzogenstein zum sprünglich mainzische Burg, die im 14. rei vergleichbar. Schließlich sind am Bau der Stadtmauer in Bacharach (s. Jahrhundert als Ganerbenburg diente. Pfalzgrafenstein, an den Friesen der o.). Beim Bau der Mauer wurde Burg 1355 erteilte der Mainzer Erzbischof Ringmauer der Burg Gutenfels, am Stahleck, der alte Sitz der Pfalzgrafen, Gerlach Pfalzgraf Rupprecht d.Ä. die unverputzten Fries im Erdgeschoss in die Stadtbefestigung integriert. Der Erlaubnis, eine Burg zu errichten, so des Mainzer Torturmes und an den Abschnitt, der an der Südseite Burg dass bereits 1361 die Surenburg ur- Friesen des Weseler Turmes Back- und Stadt miteinander verband, en- kundlich erwähnt ist. Der Bergfried steine in vergleichbaren Formaten dete am Zollturm. Vielleicht erklärt wird aber erst in den 1360er Jahren verwendet51. sich auf diese Weise, dass auch die begonnen worden sein, wurde doch Aufgabe aller Wehrbauten war der Schildmauer der Burg Ecktourellen noch 1371/72 ausweislich dendro- Schutz der erst im letzten Viertel mit doppelten Bogenfriesbändern chronologisch datierter Gerüsthölzer des 13. Jahrhunderts erworbenen aufweist. Zwar wurde die Mauer von am fünften Obergeschoss gebaut48. rechtsrheinischen Besitzungen gegen Ernst Stahl 1925 ff. rekonstruiert, Zwar ist die weitere Baugeschichte „eingesessene“ Territorialherren, vor- doch basierte der Wiederaufbau auf derzeit nicht vollends geklärt, signifi - nehmlich gegen die Grafen zu Katzen- Grabungen, Befunden und Aufma- kant sind jedoch die Ecktourellen, die elnbogen im Norden und gegen das ßen. Man kann also davon ausgehen, an den Seiten der Schildmauer zwi- Mainzer Erzbistum im Süden. Auf der dass sich die Stahl’sche Mauer der schen Ober- und Unterburg aufgesetzt linken Rheinseite kam seit 1309/12 Form des bisher in die erste Hälfte des sind: Beide sind mit dem bekannten das Trierer Erzstift mit der ehemals 14. Jahrhunderts datierten Originals doppelten Bogenfriesband geziert. freien Reichsstadt Oberwesel hinzu, nähert55. Die Bauverzögerungen an der Sau- deren Gebiet sich zwischen den pfalz- Zuletzt ist noch auf Burg Fürstenberg erburg gehen vermutlich auf die zwi- gräfl ichen und den Katzenelnbogener hinzuweisen, die um 1220 gegrün- schenzeitlich begonnene Burg Herzo- Landen erstreckte52. Angrenzende dete südliche Grenzburg der Pfalz- genstein bzw. Rhineck zurück49. Die Territorialherren, vor allem die Pfalz- grafschaft. Bauaktivitäten – vor allem Reste des 1359 ebenfalls unter Pfalz- grafen, die erst seit knapp zwanzig am südlichen Palas – können im 14. graf Ruprecht d.Ä. begonnenen Baues Jahren auf der gegenüberliegenden Jahrhundert angenommen werden56. stehen exakt an der nördlichen Grenze Rheinseite Fuß gefasst hatten, müs- Ob ein Zusammenhang mit den hier der Pfalzgrafschaft, die Burg war pri- sen das Auftreten Triers am Mittel- beschriebenen Bauten besteht, muss mär gegen die angrenzende Grafschaft rhein zumindest als Provokation, derzeit offen bleiben. Katzenelnbogen gerichtet, aber auch wenn nicht gar als Bedrohung eigener Die territoriale Entwicklung am Mit- gegen das gegenüberliegende Ober- Interessen empfunden haben. Gerade telrhein legt die These nahe, dass der wesel. Der Bau musste bereits 1361 dies mag der Pfalzgrafenstein, der an Ausbau der Stadt Kaub mit Stadt- nach Protesten der Stadt und ihres der Grenze zu Trier steht, refl ektie- mauer und Zollstelle – diese mit dem Landesherrn, des Trierer Erzbischofs ren53. Seine Bedeutung als Landmar- Pfalzgrafenstein im Rhein – sowie der- Boemund II., unvollendet eingestellt ke der Pfälzer Herrschaft ist somit in jenige der Burg Gutenfels zusammen werden. Möglicherweise stehen die zweierlei Richtungen zu werten: Er mit den Neuerrichtungen angrenzen- Streitigkeiten mit dem um 1356 er- diente sowohl als Bindeglied in Ost- der Burgen zu einem übergeordneten richteten Ochsenturm der Oberwe- West-Richtung zwischen den links- Bauprogramm gehörten, mit dem die seler Stadtmauer in Zusammenhang: und rechtsrheinischen Besitzungen Wittelsbacher Pfalzgrafen im zweiten Der nördliche Eckturm der Stadtmau- der Wittelsbacher als auch als Grenz- Drittel des 14. Jahrhunderts die Pfäl- er gehörte zur Stadtmauererweiterung befestigung in Nord-Süd-Richtung zer Lande systematisch zu einem ter- der Mitte des 14. Jahrhunderts, mit gegen die in Sichtweite liegende, nun ritorialpolitischen Machtfaktor aus- der die nördliche Vorstadt Oberwesels trierische Stadt Oberwesel54. Die Fi- bauten. Da wahrscheinlich auch die in das Befestigungssystem der Stadt nanzmittel für die Neu- und Umbau- Bauten in Bacharach in dieser Zeit einbezogen wurde50. ten lieferte vornehmlich der Kauber, errichtet wurden, entstand ein befes-

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tigter Riegel über den Rhein, der so- errichteten. Gegenseitige Anregung/ Besitzungen der Pfalzgrafen und war wohl die Kontrolle und Einnahme des Konkurrenz kann hier nicht ganz als Grenzmarke gegen das nahe Ober- Zolls garantierte, als auch das eigene ausgeschlossen werden. Ähnliches wesel gerichtet58. Der Wunsch, an den Territorium absicherte. Insofern las- gilt wohl auch für das angrenzende Gewinnen des expandierenden Han- sen sich die Kauber und Bacharacher Oberwesel57. Dem mitten im Strom dels mittels Zöllen teilzuhaben, und Bauten der Pfalzgrafen durchaus mit aufragenden Pfalzgrafenstein kamen die Wahrung territorialer Interessen den zeitgleichen Bauten in St. Goar dabei besondere Funktionen zu: Er waren die historischen Determinanten und St. Goarshausen vergleichen, war Teil der Kauber Zollstelle, ver- eines der schönsten Architekturen- die die Grafen von Katzenelnbogen band die rechts- und linksrheinischen sembles des gesamten Rheintals.

Anmerkungen 1 Eine Auswahl älterer Texte zusammenge- M.A., Mainz, siehe auch Backes 2003, S. 28 Sebald 2003, S. 1 f. Die Anfänge des St. stellt bei: Backes 2003, S. 46–50. 21. Goarer Zolls reichen an den Beginn des 2 U.a.: Weidenbach, S. 277–329; Rossel, S. 19 Zuletzt Backes 2003, Abb. S. 18. 13. Jahrhunderts zurück. In der zweiten 50–80; Lotz, S. 364–366; Luthmer, Bd. V 20 Backes 1976, S. 9. Auch in Kaub (s. u.), in Hälfte des Jahrhunderts befand sich die 1914, S. 61–66; weitere ältere Literatur Bacharach und in St. Goar wurden Teile Zollstelle vermutlich in der so genannten siehe Backes 2003, S. 52. der Stadtmauer überbaut. Neustadt direkt unter der Burg Rhein- 3 Siehe nachfolgenden Beitrag und den Bei- 21 Volk, S. 531. fels. trag von Karen Keller. 22 Nach Backes 1976, S. 9 und ders. 2003, 29 Michel 1925, S. 152; Schüler-Beigang, 4 Zu St. Goar und St. Goarshausen: Sebald S. 22 gehört es zur Stadtmauerweiterung Siedlungsgeschichte, S. 192; Weber u.a., 2003, S. 1–23. von 1485-87. S. 848. 5 Rossel, Nr. 13, S. 75; Volk, S. 510; Backes 23 Nassauisches Urkundenbuch, Bd. I, S. 30 Hamacher, S. 43–49 konnte den Ausbau 2003, S. 10. 521 Nr. 889. In der Urkunde vom 19. Aug. des Wohnturmes der Burg Rheinstein, 6 Zum Pfalzgrafenstein zuletzt: Volk, S. 1275 wird im Streit zwischen Philipp II. die ebenfalls im Besitz der Mainzer 509–511, 531; Schüler-Beigang, Burgen- und Werner I. von Falkenstein über die Erzbischöfe war, dendrochronologisch bau, S. 255; Weber u.a., S. 845; Fuhr, S. Teilung ihrer Güter u. a. beschieden, dass auf 1332 datieren. Da die zum Ausbau 112–115; Backes 2003 (daraus auch die ... die lude die, gerichte und alle gulde gehörenden Geschosse des Rheinsteiner meisten bauhistorischen Daten und die uszwendig der muren des stedechins cube Turmes sehr eng mit dem Oberlahnstei- zitierten Quellentexte); www.ebidat.de: sullent die selben bruder gemeyne ha- ner Wohnturm verwandt sind, des ältesten Pfalzgrafenstein; siehe den Beitrag von ben .... In der Verkaufsurkunde von 1277, Baues der Martinsburg, muss die Datie- Lorenz Frank. Zum Bau der Ringmauer April 11 wird zwar ein castrum Chube rung des Baubeginns der Martinsburg in wurde um 1340 Bauholz abgabenfrei nach cum oppido sub castro sito (Rossel, Nr. die Zeit um 1310/15 (u.a. Herrmann, S. Kaub transportiert. In der zugehörigen Ur- 5, S. 68 f.) erwähnt, aber keine Mauer. 177; Schüler-Beigang, Burgenbau, S. 262 kunde wird ein Baumeister Kern genannt, 24 Zur Stadtmauer St. Goarshausens: Custo- f.; Weber u.a., S. 848; Fuhr, S. 80 f.) re- der hypothetisch mit dem Zimmermann dis/Frein, S. 5–7; Schüler-Beigang, Sied- vidiert werden. Unabhängig davon ging Arnold Kern identifi ziert wurde, der wie- lungsentwicklung, S. 192; Weber u. a., S. auch Grathoff, S. 52 von einem gleich- derum bei der Zerstörung der Burg Rei- 855; Sebald 2003, S. 21 f. zeitigen Baubeginn der Martinsburg und chenstein 1344 nachgewiesen ist, hierzu: 25 Dagegen Backes 1976, S. 6: Unterge- der Stadtmauer aus. Volk, S. 372, 510, 731. schoss 13. Jahrhundert, das obere Ge- 31 Freundlicher Hinweis von Dr. Ewald 7 ... quandam turrim fortissimam in insula schoss Ende des 15. Jahrhunderts. Wegner, Mainz. Zur Stadtmauer Bacha- Reni prope dictam castrum construere ..., 26 Der Mauerzug zwischen Mainzer Torturm rachs, die bisher in die Zeit von um 1344 Rossel, Nr. 12, S. 74 f.; siehe auch Volk, und Marktstraße ist in den Rückseiten bis um 1400 datiert wird, u. a.: Caspary S. 510; Backes 2003, S. 12. der Häuser der Metzgergasse erhalten. 1991, S. 192; Weber u.a., S. 778; von 8 Volk, S. 496; siehe auch Fliedner, S. 10– Der ehemalige Wehrgang dient heute als Winterfeld, S. 47–67, insb. S. 65 f. 14. hochwasserfreier Zugang, vergleichbar 32 Linz/Maus, S. 9. 9 Fliedner, S. 14. der Stadtmauer in Bacharach. In der Ros- 33 Freundlicher Hinweis von Dieter Krienke 10 Volk, S. 509. si-Gasse in der Mitte zwischen Markt- M.A., Mainz. 11 Ebd.; siehe auch Fliedner, S. 14. straße und Mainzer Torturm sind in der 34 Volk, S. 488. 12 Fliedner, S. 22. Außenwand eines Hauses Reste eines 35 Frank 2005, S. 226 f.; www.ebidat.de, 13 So Backes 2003, S. 14. mittelalterlichen Bauwerks erhalten, das Boppard; siehe auch: Schüler-Beigang, 14 Fliedner, S. 22–24; Volk, S. 148, 510. offenbar auf der Stadtmauer stand. Ob es Burgenbau, S. 225; Weber u.a., S. 815; 15 Volk, S. 525–535. sich um Reste eines Stadtmauerturmes Fuhr, S. 56 f., die noch einen Ausbaube- 16 Volk, S. 531; Backes 2003, S. 20 betont handelt, der auch in Stadtansichten des ginn im Jahr 1327 annehmen. zudem, dass auf dem Pfalzgrafenstein 17. Jahrhunderts dokumentiert ist, muss 36 Zur Stadtmauer in Boppard: von Ledebur, kein Zollpersonal saß, sondern nur eine derzeit offen bleiben. Dem Augenschein Bd. I, S. 412–467, insb. S. 412 f. „militärische Zollwache“. nach datiert die Wand ebenfalls frühestens 37 Volk, S. 505 (Karte), S. 519 (Tabelle) führt 17 Zur Stadt Kaub, zur Stadtmauer und zur ins 14., keinesfalls ins 13. Jahrhundert. insgesamt neun Anlagen auf, u. a. in Brau- Amtskellerei: Backes 1976, S. 5–9; Volk, Betont werden muss, dass hier, wie auch bach, wo im rückwärtigen Bau der Phi- S. 531; Schüler-Beigang, Siedlungsent- an der rheinseitigen Mauer insgesamt, lippsburg, die unterhalb der Marksburg wicklung, S. 192; Weber u.a., S. 842; bisher keine detaillierte Bauforschung steht, Reste eines Vorgängers erhalten Backes 2003, S. 21 f. vorliegt. sind, sowie unterhalb der Burgen Ster- 18 Freundlicher Hinweis von Lorenz Frank 27 Backes 1976, S. 6. renberg (der Ort unterhalb der Burg war

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auch mit einer Stadtmauer bewehrt) und Fels oder Felsblock zu deuten, demnach äußeren Grenze als Motivation der Bauten Fürstenberg (wo noch ein [Zoll?]-Turm der Begriff Pfallentzgrafenstein als „Fels im Vordergrund standen. Sollte der These unterhalb der Burg steht). des Pfalzgrafen“; siehe auch Backes 2003, der „Reaktion“ auf Trier als zusätzliche 38 Zur Koblenzer Stadtbefestigung bzw. zum S. 10 f. Motivation zugestimmt werden, ergäbe Koblenzer Rheinzoll u.a.: Michel 1963, S. 43 Zuletzt Backes 2003, S. 16. dies eine neue Perspektive hinsichtlich 63 f., 386 f.; Volk, S. 511–514, 601; Schü- 44 Dendrochronologische Daten stammen des gesamten Bauprogramms. Umge- ler-Beigang, Siedlungsgeschichte, S. 191 von Rüsthölzern der Nordwand des Rüst- kehrt würde die alte Frage, ob Erzbischof f.; Dellwing/Kallenbach, S. 58 f. baues und vom Bergfried, siehe hierzu Balduin von Trier Stifter der Oberweseler 39 Zu Kapellen/Stolzenfels zuletzt Frank Lorenz Frank, Kaub, Burg Gutenfels, Liebfrauenkirche war, ebenfalls in neuem 2004, S. 142; siehe auch Michel 1963, Bauhistorische Untersuchung 2002, Ar- Licht erscheinen (hierzu: Sebald 1997, S. 127 f.; Volk, S. 511–513 (Zoll 1328/31 chiv des Landesamtes für Denkmalpfl ege, Bd. I, S. 174–177; eine gegenteilige Mei- nach Kapellen verlagert), S. 532; Schü- Mainz. nung vertritt Nikitsch 1996, S. 110 f.; ler-Beigang, Burgenbau, S. 242, 260 f.; 45 Zur Burg Gutenfels u. a.: Biller, S. 23– ders. 2004, Nr. 27, S. 33–35). Zu erinnern Weber u.a., S. 776 f.; Fuhr, S. 58–63; 43; Schüler-Beigang, Burgenbau, S. 238; ist in diesem Zusammenhang daran, dass www.ebidat.de, Stolzenfels. Weber u.a., S. 845; Fuhr, S. 108–111; die berühmte Kirche in dem Zeitraum 40 Zur Burg Ehrenfels u. a.: Sattler, S. 27–61; Backes 2003, S. 8–10; www.ebidat.de, entstand, von dem hier die Rede ist, und Volk, S. 529; Schüler-Beigang, Burgenbau, Gutenfels. dass sie in direktem „Blickkontakt“ zum S. 240, S. 255; Weber u.a., S. 808; Fuhr, 46 Siehe nachfolgenden Beitrag und denje- Pfalzgrafenstein und auffälligerweise S. 124 f.; Backes 2003, S. 12. Demnach nigen von Karen Keller. auch weit vor dem zum damaligen Zeit- wurde Burg Ehrenfels zwischen 1208 47 Zur Sauerburg u. a. Dehe/Spreitzer, S. punkt vorhandenen Teil der Oberweseler und 1220 gegründet, der Zoll aber erst 168–199; Schüler-Beigang, Burgenbau, Stadtmauer steht. im ersten Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts S. 259 f.; Weber u.a., S. 858; Fuhr, S. 55 Zur Rekonstruktion Schüler-Beigang, eingerichtet. In der Folge dürften größere 116–118; Sebald, Sauerburg, S. 46 f.; Burgenbau, 278 f.; Weber u.a., S. 778; An- und Aufbauten der Burg, die Zollstel- Friedhoff, S. 17–46; www.ebidat.de, Sau- Strickhausen-Bode, 178 f. Für die Datie- le am Ufer und der Mäuseturm im Rhein erburg. rung der Schildmauer ins 14. Jahrhundert entstanden sein. Da der bergseitige Wohn- 48 Friedhoff, S. 45 nimmt ebenfalls eine Bau- Caspary 1991, S. 18–21; Schüler-Bei- bau seit langem mit dem schräg gegenüber verzögerung an, vermutet aber als Ursa- gang, Burgenbau, S. 235 f.; Fuhr, S. 40. aufragenden Rheinsteiner Wohnturm ver- che kriegerische Auseinandersetzungen 56 Freundlicher Hinweis von Dr. Günther glichen wird, folgt aus der Neudatierung mit den Herren von Waldeck. Stanzl, Mainz; zur Burg Fürstenberg zu- des Rheinsteiner Turmes eine Datierung 49 Zur Burg Herzogenstein zuletzt Schüler- letzt ders. 2005, S. 208–214. der Neubauten der Burg Ehrenfels und des Beigang, Burgenbau, S. 261 f.; Weber 57 Vielleicht erklärt sich so die ungewöhnli- Mäuseturmes in die Zeit um 1330 bzw. u.a., S. 838; Fuhr, S. 107; www.ebidat. che Drehung des Weseler Tores und We- – falls der Ehrenfelser dem Rheinstei- de, Herzogenstein. seler Turmes in Kaub. ner Bau vorausgegangen war – zwischen 50 Hierzu: Sebald 1997, Bd. I, S. 94; siehe 58 Bedenkt man die unterschiedlichen Funk- 1310 und 1330. Möglicherweise gehör- tionen, kann der Pfalzgrafenstein nicht ten beide Baumaßnahmen zusammen. Die auch Caspary/Stanzl, S. 803, 809. 51 S. den Beitrag von Lorenz Frank. als Zollburg bezeichnet werden, wie Aktivitäten der Mainzer Erzbischöfe in 52 Ehrenfels und in Oberlahnstein in den König Heinrich VII. verpfändete 1312 noch jüngst in der Literatur zu fi nden: 1320er/30er Jahren verdeutlichen auch, die freien Reichsstädte Oberwesel und Hier stand der Zollturm, die Zollstelle warum der Aufforderung Papsts Johannes Boppard an seinen Bruder, den Trierer befand sich am Ufer. Den Kriterien Volks XXII. nicht Folge geleistet wurde: Die Erzbischof Balduin von Luxemburg, als folgend, sollte der Terminus „Zollburg“ Mainzer – wie übrigens auch die Trierer Dank für seine Hilfe bei der Königswahl. auch für andere Burgen überprüft wer- Erzbischöfe in Stolzenfels/Kapellen und In Oberwesel war Balduin bereits 1309 als den. Darüber hinaus sollte im Hinblick Boppard – betrieben die gleiche Politik „Gubernator“ eingesetzt worden; hierzu auf die Bedeutung und die Funktionen wie die Pfalzgrafen und die Grafen zu Sebald 1997, Bd. I, S. 81. einer Burg im Mittelalter (hierzu u.a. Katzenelnbogen. 53 Die Grenzfunktion unterscheidet ihn auch Boxler, S. 12 f.), überdacht werden, ob 41 Der Name „Mäuseturm“ (= Mautturm) von den Zollstellen bei Burg Ehrenfels der Pfalzgrafenstein in Zukunft als Burg leitet sich vom althochdeutschen muta (= und in der Stadt St. Goar, bei denen eben- bezeichnet werden kann – weder war er Wegezoll) oder mittelhochdeutschen mu- falls beide Ufer in einer Hand lagen, die Wohnsitz einer Adelsfamilie, noch diente sen (= spähen, suchen) ab, hierzu: Backes aber nicht direkt an einer Grenze zu einem er als Herrschafts- und Verwaltungszent- 2003, S. 12. anderen Territorium standen. rum. In der Urkunde von 1339 wird auch 42 Deutsches Wörterbuch, Bd. 18, Z. 1966- 54 Betont werden muss, dass die Zolleinnah- zwischen vnser Burg vnd der Stat zv Kube 1968, das Wort stein ist als Synonym von men und die Sicherung der inneren und vnd Pfallentzgrafenstein unterschieden.

Literaturverzeichnis

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