Kindermusiktherapie Im Rahmen Der Gesundheitspädagogik
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Kindermusiktherapie bei Spina bifida im Rahmen der Gesundheitspädagogik Therapie und Wirkung im Hinblick auf die Bewältigung körperlicher und psychischer Probleme und die Förderung psychosozialer Integration Inaugural-Dissertation in der Fakultät Allgemeine Pädagogik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg vorgelegt von Beate Biederbeck, geb. Tandler aus Bensheim Bamberg, den 24.06.2009 Tag der mündlichen Prüfung: 29.01.2010 Dekanin: Universitätsprofessorin Dr. Sibylle Rahm Erstgutachter: Universitätsprofessor Dr. Georg Hörmann Zweitgutachter: Universitätsprofessor Dr. Dr. Klaus Langer Gliederung 1. Einleitung 1.1 Problemaufriss …………………………………………………………. 2 1.2 Aufbau ………………… ……………………………………………. 4 2. Behinderung und Spina bifida 2.1 Der Begriff der Behinderung …………………………………………… 6 2.2 Das Krankheitsbild der Spina bifida ……………………………………. 10 2.2.1 Definition ……………………………………………………………….. 10 2.2.2 Entstehung und Ätiologie ………………………………………………. 10 2.2.3 Formen der Spina bifida ………………………………………………… 12 2.2.4 Ausprägungen und Auswirkungen der Erkrankung …………………….. 14 2.2.5 Der Hydrocephalus ……………………………………………………... 18 2.2.5.1 Ätiologie und Formen …………………………………………………... 18 2.2.5.2 Symptome und Behandlung …………………………………………….. 21 2.2.5.3 Mögliche Auswirkungen und Folgeerkrankungen ……………………… 21 2.2.5.4 Entwicklungsbeeinträchtigungen durch die Grund- …………………….. 23 erkrankung der Spina bifida 2.3 Konventionelle Therapien ……………………………………………….. 27 2.3.1 Physiotherapie …………………………………………………………… 27 2.3.1.1 Das Behandlungskonzept nach Bobath ………………………………….. 29 2.3.1.2 Das Behandlungskonzept nach Vojta ……………………………………. 30 2.3.1.3 Das Ferrari-Konzept ……………………………………………………… 30 2.3.2 Ergotherapie ……………………………………………………………… 31 2.3.2.1 Das Bobath-Konzept ……………………………………………………... 31 2.3.2.2 Das Affolter-Modell ……………………………………………………… 32 2.3.2.3 Sensorische Integrationstherapie …………………………………………. 33 2.3.2.4 Das Frostig-Konzept ……………………………………………………… 34 2.3.2.5 Basale Stimulation ………………………………………………………... 34 2.3.3 Logopädie ………………………………………………………………… 36 2.3.4 Andere Therapieformen …………………………………………………... 37 2.4 Therapieabstimmung ……………………………………………………… 41 3. Psychische Auswirkungen der Erkrankung ………………………………… 42 3.1 Frühe Beziehungsentwicklung und Eltern-Kind- ………………………… 43 Interaktion 3.2 Emotionale Störungen und Verhaltensauffälligkeiten ……………………. 45 3.3 Selbstwertgefühl, soziale Abhängigkeit und soziale ……………………… 45 Partizipation 3.4 Familienbeziehungen ……………………………………………………… 48 3.5 Zusammenfassung und Ausblick ………………………………………….. 49 4. Musiktherapie als alternative Therapieform 4.1 Der Begriff der Musiktherapie aus wissenschaftlicher …………………… 52 Perspektive 4.2 Historische Entwicklung der Anwendung von Musik ……………………. 57 in der Medizin 4.3 Entstehung der Kindermusiktherapie ……………………………………… 61 4.3.1 Therapeutische Ansätze …………………………………………………… 62 4.3.1.1 Entwicklungsorientierte Kindermusiktherapie ……………………………. 62 4.3.1.1.1 Kindermusiktherapie nach Gertrud Orff ………………………………….. 62 4.3.1.1.2 Die schöpferische Musiktherapie nach Paul Nordoff ……………………. 64 und Cliff Robbins 4.3.1.1.3 Musiktherapie mit Kindern nach Juliette Alvin ………………………….. 68 4.3.1.2 Anthroposophische Musiktherapie mit Kindern …………………………. 70 4.3.1.3 Verhaltenstheoretisch orientierte funktionale ……………………………. 72 Musiktherapie 4.3.1.4 Psychoanalytisch orientierte Kindermusiktherapie ………………………. 74 4.3.1.5 Integrative und humanistisch orientierte …………………………………. 76 Musiktherapie 4.3.1.6 Regulative Musiktherapie mit Kindern …………………………………… 77 4.3.1.7 Systemische und lösungsorientierte Kinder- ……………………………… 78 musiktherapie 4.3.2 Zur Abgrenzung von Musiktherapie und Musik- …………………………. 80 pädagogik 4.3.3 Die Bedeutung des Spiels in der Kindermusiktherapie …………………… 84 4.4 Musiktherapie bei Kindern mit Spina bifida ……………………………… 87 4.5 Therapiekonzepte und therapeutisches Vorgehen ………………………… 94 5. Auswahl empirischer Forschungsmethoden 5.1 Das IMTAP (Individualized Music Therapy ……………………………. 98 Assessment Profile) 5.1.1 Aufbau und Struktur ……………………………………………………... 99 5.1.2 Kritik ……………………………………………………………………... 103 5.1.3 Fazit ………………………………………………………………………. 106 5.2 Die Theorie persönlicher Konstrukte …………………………………….. 107 nach George A. Kelly 5.2.1 Grundlagen ……………………………………………………………….. 107 5.2.2 Die Rep-Grid Methode …………………………………………………… 109 5.2.3 Grid Suite 4 und 4+ ……………………………………………………….. 111 5.3 Das RES-Schema …………………………………………………………. 113 5.3.1 Grundlagen ……………………………………………………………….. 113 5.3.2 Diagramme ………………………………………………………………... 114 5.4 Begründung der Auswahl der Rep-Grid Methode und …………………… 118 des RES-Schemas als qualitative Forschungsmethoden 6. Hypothesen und Erwartungen ……………………………………………….. 120 7. Musiktherapeutische Intervention 7.1 Voraussetzungen …………………………………………………………. 122 7.1.1 Institutionelle Gegebenheiten …………………………………………….. 122 7.1.2 Persönliche Voraussetzungen …………………………………………….. 123 7.2 Datenerhebung mit dem Rep-Grid ………………………………………... 128 7.2.1 Vorgehen ………………………………………………………………….. 128 7.2.2 Auswertung gewonnener Daten …………………………………………... 132 7.2.2.1 Jannik ……………………………………………………………………… 135 7.2.2.2 Lea ………………………………………………………………………… 144 7.2.2.3 Melanie ……………………………………………………………………. 152 7.2.3 Zusammenfassung und Interpretation ……………………………………... 161 7.3 Beschreibung und Interpretation des Therapieverlaufs …………………… 164 7.3.1 Auswahl der Instrumente ………………………………………………….. 164 7.3.2 Methodisches Vorgehen …………………………………………………… 166 7.3.3 Prozessdokumentation auf Grundlage des RES-Schemas ……………… 173 7.3.3.1 Jannik ……………………………………………………………………… 173 7.3.3.1.1 Musiktherapeutisches Setting ……………………………………………… 173 7.3.3.1.2 Prozessdokumentation auf Grundlage des RES-Schemas ……………….. 174 7.3.3.2 Lea ………………………………………………………………………… 179 7.3.3.2.1 Musiktherapeutisches Setting ……………………………………………... 179 7.3.3.2.2 Verlaufsdokumentation auf Grundlage des RES-Schemas ……………….. 180 7.3.3.3 Melanie ……………………………………………………………………. 184 7.3.3.3.1 Musiktherapeutisches Setting ……………………………………………… 184 7.3.3.3.2 Verlaufsdokumentation auf Grundlage des RES-Schemas ……………….. 185 7.3.4 Zusammenfassung der Ergebnisse ………………………………………... 189 7.4 Erhebung möglicher Veränderungen von Bewertungs- …………………… 191 und Konstruktsystemen mit Hilfe der Rep-Grid Methode 7.4.1 Jannik ……………………………………………………………………… 191 7.4.2 Lea …………………………………………………………………………. 199 7.4.3 Melanie ……………………………………………………………………. 206 7.5 Zusammenfassung ………………………………………………………… 212 7.6 Zusammenfassung und Interpretation der empirisch ……………………… 213 gewonnenen Ergebnisse der musiktherapeutischen Intervention 7.7 Beurteilung und qualitative Evaluation gewonnener ……………………… 217 Erkenntnisse auf Grundlage von Erfolgskriterien der Wirksamkeitsforschung 8 Gesundheitspolitische Diskussion zu Qualität und …………………….. 220 Qualitätssicherung 9 Ausblick auf künftige Entwicklungsmöglichkeiten der ……………….. 223 Musiktherapie für körperbehinderte Kinder 10 Literaturverzeichnis ……………………………………………………. 226 11 Abbildungsverzeichnis …………………………………………………. 252 12 Anhang Die Individualität behinderter Künstler zu erfahren ist ein weit über künstlerische Fähigkeiten hinausgehendes verbindendes Erlebnis. Menschen mit Behinderungen müssen die Möglichkeit haben, sich schöpferisch auszudrücken. Gerade jemand, der zum Beispiel sprachliche Probleme hat, der braucht andere Wege, um seine Gefühle mitzuteilen. Einem Menschen die ihm gemäße Sprache vorzuenthalten ist so grausam wie Isolationshaft. Weizsäcker (1993) in Cairos V 1 1 Einleitung 1.1 Problemaufriss Spina bifida, auch Meningomylocele (MMC) oder Myelodysplasie, ist eine angeborene Neuralrohrfehlbildung, die eine komplexe Beeinträchtigung von Gehirn und Nervensystem impliziert. Schwere Fehlbildungen, wie z.B. ein Hydrocephalus oder das Arnold-Chiari Syndrom sind häufige Begleiterscheinungen dieser Erkrankung (Neuhäuser 1994). Die Komplexität der Fehlbildungen führt zu entsprechend vielfältigen Funktionsstörungen wie Empfindungsstörungen und Lähmungen im Bereich und unterhalb der Spina bifida, Entwicklungsretardierungen sowie fast immer neurogene Lähmungen von Mastdarm und Blase. Die Spina bifida bedarf meist der operativen Versorgung. Patienten mit Spina bifida benötigen zeit ihres Lebens regelmäßige und in Abhängigkeit von ihrem Lebensalter thematisch unterschiedliche medizinischer Betreuung. Betroffen sind vor allem die Gebiete der Neurologie, Nephrologie, Urologie und Orthopädie (Peters & Schwarz 2005). Neben der medizinischen Versorgung sind in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie als unterstützende Maßnahmen indiziert. Eine erhebliche Schwierigkeit besteht darin, das Kind als Patient selbst an seine Erkrankung heranzuführen. Betroffene Kinder haben in den ersten Lebensjahren oft mehrere Operationen und eine Unzahl an Untersuchungen und medizinisch- therapeutischen Maßnahmen über sich ergehen lassen, ohne deren Sinn zu verstehen. Entsprechend negativ ist die Krankheit für das Kind besetzt; der Zugang dazu primär erschwert. Das Ziel, eine Akzeptanz und einen möglichst positiven Umgang mit der chronischen Erkrankung bzw. Behinderung beim Kind zu erreichen, um im Adoleszenzalter eine selbstständige und selbstbewusste Lebensführung des Patienten zu gewährleisten, bedarf umfangreicher psychotherapeutischer und psychologischer Betreuung (Peters & Schwarz 2005). 2 In Abhängigkeit von Ausmaß und Schwere der Behinderung sind die sensumotorische, die emotional-kognitive und die sozial-kommunikative Entwicklung betroffener Kinder teils erheblich beeinträchtigt. Die Entwicklungsretardierung wird besonders im motorischen Bereich durch eine bestehende Entwicklungsdyspraxie