CDU-DOKUMENTATION 6 18.2.1982

Öer Zickzackkurs der FDP v°m Wahlversprechen zur Steuererhöhung

jj >e FDP vertritt die Linie des wirtschaftlichen Sachverstandes in /j|Serein Land und wird das auch in Zukunft konsequent tun." \ ans-Dietrich Genscher in einem Beitrag für die Nordsee-Zei- un8, zitiert nach FDP-Pressedienst, 13. November 1981) snV°i!nt sich' diese Linie der FDP nachzuziehen — vom Wahlver- haU 1980 bis zur Steuererhöhung im Februar 1982: Machter- 411 agiert den „wirtschaftlichen Sachverstand". ^°gramm zur Bundestagswahl 1980 und ^°alitionsvereinbarung t n swi,le und Steu! r'j! f Leistungsbereitschaft der Bürger dürfen durch die astun komm ' E weder verhindert noch beeinträchtigt werden ... Auch in den gesamf" •en Janren wird die FDP dafür sorgen, daß die Steuerbelastung ins- niCht stc{ (FDP &" p-Wahlprogramm 1980) Konvf- gesamte Dauer dieser Legislaturperiode sicherten SPD und FDP in ihrer ^u"tlonsvereinbarung zu: nicht • ?ememe Steuerbelastung soll in der kommenden Legislaturperiode (ziti gen<" 'ert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. November 1980) §Da^n?r.,gemeinsamen Klausurtagung von FDP und SPD wurde eine strikte J" polmk beschlossen: ^ahre Cn 'iv* .an8es'cnts der schwierigen Probleme die Devise der kommenden gültio" * 'oM,t dem Haushalt 1981 muß die Tür für eine strikte Sparpolitik end- ure fgestoßen werden." ssedienst der FDP-Bundestagsfraktion, 12. Januar 1981) CDU-Dokumentation 6/1982

Eine bedingungslose Absage an staatliche Beschäftigungsprogramme hatte Hans-Dietrich Genscher bereits am 6. Januar 1981 auf dem Stuttgarter Dreikc nigstreffen der FDP so formuliert: „Um den Abbau von Investitionshemmnissen geht es jetzt. Das setzt mehr wirtschaftliche Kräfte frei als noch so gut gemeinte Milliarden-AusgabenprO' gramme, die in dieser Lage nichts bewirken und außerdem auch gar nicP1 finanzierbar wären." (zitiert nach FDP-Pressedienst Nr. 2, 6. Januar 1981, Seite 22) Beratungen des Bundeshaushaltes 1982 Mehr Selbstverantwortung, Stärkung der Investitionen, Vertrauensbildung, Aus' gabensenkung statt Einnahmeerhöhungen: mit diesen guten Vorsätzen zog »l FDP in die Haushaltsberatungen. Das Defizit im Bundeshaushalt 1982 wurde jedoch vorwiegend durch EinnW' meerhöhungen und Kürzungen im Sozialbereich, z. B. beim Kindergeld, gedecw- Am 20. Juli 1981 hatte Hans-Dietrich Genscher noch versichert: „Wir wollen nicht auf Kosten unserer Kinder und Enkelkinder leben. V&' halb sind jetzt weitgehende Maßnahmen erforderlich und diese für den HauS' halt 1982. Dies wird eine Bewährungsprobe für die Koalition werden." (Interview mit der Bild-Zeitung, 20. Juli 1981) Und Bundeswirtschaftsminister Lambsdorff hatte eine Woche später sein& Vorsitzenden ergänzt: „Aber es steht für mich und ... für die FDP fest: die Konsolidierung muß eJ folgen mit ganz großem Schwergewicht bei der Ausgabenbeschränkung ufl nicht durch Einnahmeverbesserungen. Konsolidierung heißt, die Ausgab herunterfahren auf allen Bereichen und nicht die Einnahmen erhöhen." (Interview im Hessischen Rundfunk, 26. Juli 1981) „Laßt doch den Leuten das Geld in der Tasche, die wissen besser damit ufl1' zugehen und es sinnvoller auszugeben, als daß es über staatliche Verwaltung ausgegeben wird, die auch noch teuer ist." (Otto Graf Lambsdorff in „Die Fernsehdiskussion", DFS, 30. Juli 1981) Am 30. Juli 1981 stellten Bundeskanzler Schmidt, Bundesfinanzminister Mäj' höfer und Bundeswirtschaftsminister Graf Lambsdorff die Eckdaten für de Bundeshaushalt 1982 vor. Bei einem Gesamtvolumen von 240,8 Milliard Mark klaffte eine Deckungslücke von 20 Milliarden Mark. Entgegen frühere Beteuerungen der FDP wurden Steuererhöhungen (Branntwein-, Tabak- u*1 Sektsteuer) und der Bundesbankgewinn zum Ausgleich des Haushaltes vorgtj hen. Doch selbst danach blieb eine Finanzierungslücke von mehreren Milliard Mark, die durch eine Ergänzungsabgabe auf die Lohn- und EinkommensteU gedeckt werden sollte. i CDU-Dokumentation 6/1982

m 7. August 1981 empfahl Hans-Dietrich Genscher, die Ergänzungsabgabe im onner Sommerloch verschwinden zu lassen. Am 18. August beteuerte er noch einm

„Wir haben einstimmig und übereinstimmend gesagt, Konjunkturprogramme herkömmlicher Machart helfen nicht, sie sind eher schädlich." Das sagte Graf Lambsdorff am 24. August 1981. Zwei Tage später einigte*' sich mit den Ministern Matthöfer und Ehrenberg auf ein beschäftigungspoW sches Programm in Höhe von 1,5 Milliarden Mark. Es sollte unter anderem]1 nanziert werden durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Druckerzeugnisse- Danach verging allerdings wieder kaum ein Tag, an dem nicht FDP-Spitzenpo'1' tiker Steuererhöhungen ablehnten: „... hat sich unsere Auffassung bei wichtigen und entscheidenden Frage mehr und mehr auch öffentlich durchgesetzt, nämlich erstens, daß in der g genwärtigen Lage Steuererhöhungen das Schlechteste überhaupt wären, als zusätzliche Steuerlasten auf die Bürger zu laden wäre das Schlechteste übe haupt und das gilt nicht nur für die Ergänzungsabgabe. Zweitens hat s* auch immer mehr die Auffassung durchgesetzt, daß große staatliche Ausg benprogramme nicht die geeignete Wirkung hätten, die wir brauchen, u langfristig und dauerhaft Arbeitsplätze zu sichern." (Interview mit Hans-Dietrich Genscherim Deutschlandfunk,28. August 1981) „Ich bleibe dabei, daß es nicht zu Steuererhöhungen kommen darf, die &* Wachstum unserer Wirtschaft beeinträchtigen würden." (Otto Graf Lambsdorff in Welt am Sonntag, 30. August 1981) „Einsparungen in den öffentlichen Haushalten seien Steuererhöhungen vo zuziehen. Umfangreiche Ausgabenprogramme seien weder finanzierbar, n° seien von ihnen durchgreifende und dauerhafte Wirkungen für die Belebui* der Wirtschaft und für den Arbeitsmarkt zu erwarten." • (Mitteilung von FDP-Sprecher Schmülling über die Sitzung des FDP-Pra diums; FDP-Pressedienst, 31. August 1981) /5 Am selben Tage wurde dann das sogenannte Beschäftigungsprogramm von Milliarden Mark wieder zu den Akten gelegt. , Am 2. September 1981 kam es zu einer neuen Belastungsprobe für die S?K FDP-Koalition. Eine Einigung über den Haushaltsentwurf konnte nur erz> werden, indem die kontroversen Punkte ausgeklammert wurden. Die SPD .-fr hielt sich in einem Protokollvermerk vor, auf ein neues staatliches Besen® gungsprogramm zu drängen, falls es die wirtschaftliche Lage im kommen» L Winterhalbjahr erforderlich machen sollte. Der FDP- Vorsitzende Genscher g ebenfalls zu Protokoll, seine Partei behalte sich vor, auf ihre Forderungen rückzukommen, falls die ökonomischen Daten dies erforderlich machten. Dazu schrieb an die SPD-Bundestagsabgeordneten am 4. SQ tember 1981: tff „Die FDP hat sich vorbehalten, bei zunehmender Arbeitslosigkeit erneut » eine Kürzung des Arbeitslosengeldes zu sprechen zu kommen. Die sozia mokratische Seite hat diesen Vorbehalt nicht mitgetragen. Wir halten es CDU-Dokumentation 6/1982

Zumutung, die ohnehin chäftigungsprob -jskabinett den V fan .la,demokraten angemeldet, bei steigender Arbeitslosigkeit auf greiches beschäftigungspolitisches Programm zurückzukommen." der FHDn dage8en bekräftigte in den nächsten Tagen und Wochen immer wie- sie staatncne ableu Beschäftigungsprogramme und Steuererhöhungen strikt tenV11^ der VersucnunS entgegengetreten, die Ausflucht in weiteren direk- rbe,astungen fÜr Arbeiter oder 8ar etz ' Angestellte und Unternehmen zu suchen zu J * den Weg eines umfangreichen staatlichen Ausgabenprogramms gehen. Hier liegt die Wende, die wir wollten ..." naohcRletricn Genscher, Interview mit dem Süddeutschen Rundfunk, zitiert n h°P-Pressedienst, 5. September 1981) iiberSf?b!i"steigerungen dürfen nicht durch neue oder höhere Steuern oder (O ed'te finanziert werden." tto Graf Lambsdorff, Handelsblatt, 20. Oktober 1981) r d r an SteUg ? . dere, bequemere Weg über noch mehr Staatsschulden und über Schutt Önungen würde das Vertrauen in die Finanzpolitik der Regierung er- n Und die wirtscna (PHP ftsprobleme noch verschärfen." enera ber j^ lsekretär Verheugen, Interview mit der Bild-Zeitung, 26. Okto-

GrundnVekiSUCn' mit kurzfrist'gem Aktionismus zu reagieren, würde das fr aber nur versch isti2p f° ärfen. Deshalb sagt die Bundesregierung: kurz- zierte R renidfmanzierte, d. h. mit Schulden oder zusätzlichen Steuern finan- (Ott näftigungsprogramme nutzen nichts. Sie schaden eher ..." ° Graf Lambsdorff im Deutschen , 29. Oktober 1981) '>orauch en Wlr • d AiiSg , enn ein Beschäftigungsprogramm? Im Sinne eines staatlichen nanSo nPr°gramms, das durch höhere Steuern oder mehr Schulden zu fi- (Gü Wäre' gewiß nicht-" , nt6r Verheugen im Südwestfunk, 7. November 1981) Schaft;Zeni^er antw<>rtete Graf Lambsdorff auf die Frage, was er von einem Be- J"8ungsprogramm halte: ei ist, Uncj , " solches Beschäftigungsprogramm nämlich nicht zu finanzieren nicht ine es deswegen aus wirtschafts- und konjunkturpolitischen Gründen (Inter gC kommen kann • • •" rVlew mit der Welt am Sonntag, 20. Dezember 1981) • ,e Erfah k n finan • ngen zeigen' daß Beschäftigungsprogramme in der Form staat- herer Ver^k^ AusSabenprogramme mit der Folge höherer Steuern oder hö- rschuldung den gewünschten Effekt nicht haben. Man muß eben et- CDU-Dokumentation 6/1982 was mehr Phantasie walten lassen und überlegen, was man anstelle von klassi- schen Ausgabenprogrammen tun kann, um mehr Beschäftigung zu schaffen. (Günter Verheugen, Interview mit dem Express, 2. Januar 1982) Auf dem Weg zu „Beschäftigungsprogramm" und Steuererhöhungen Anfang Januar 1982 wurde angesichts von 1,7 Millionen Arbeitslosen in d# SPD der Ruf nach einem Beschäftigungsprogramm immer lauter. Aber auch a FDP-Fraktionsvorsitzende Mischnick schwenkte plötzlich ein: Was die aktuellen Bestrebungen für ein kurzfristig zu verabschiedendes W schäftigungsprogramm betrifft, so ist die immer wieder geäußerte BehaUF tung die FDP sei grundsätzlich dagegen, erkennbar falsch ... Nach der ve abschiedung des Haushalts '82 und nach der Diskussion des JahresW» Schaftsberichts wird unter Zugrundelegung der neuesten Wirtschaftsdaten o FDP auch zu eingehenden Gesprächen über weitere Beschaftigungsinitiativ* bereit sein." (Pressedienst der FDP-Bundestagsfraktion, 12. Januar 1982) Drei Tage später beharrte allerdings Graf Lambsdorff auf seiner Meinung: ^ Die Freien Demokraten sehen keinen Anlaß, sich an irrealen Überlegung^ zu beteiligen. Ihre sachlichen Positionen hat die FDP in dieser Frage üt>e haupt nicht geändert. Wer das Gegenteil behauptet, der irrt." (FDP-Pressedienst, 15. Januar 1982) Und wieder zwei Tage später abermals Graf Lambsdorff : ^ Wir bleiben dabei: Kein Beschäftigungsprogramm, das mit SteuererhönU gen oder zusätzlicher Kreditaufnahme finanziert wird! So etwas wurde » nicht weiterbringen, sondern nur neue Schwierigkeiten heraufbeschwören- (Interview mit der Bild am Sonntag, 17. Januar 1982) Auf die Frage „Aber wenn es hart auf hart kommt, wenn Ihr großer Koalition partner SPD auf einem Beschäftigungsprogramm besteht, wie Sie es hier e abgelehnt haben, wäre das für Sie die Uberlebensfrage als Minister?" antwon Graf Lambsdorff Bild am Sonntag: ^ Pardon, die Frage erübrigt sich. Eine solche Forderung bei der SPD, das v' sichere ich Ihnen, ist mir nicht bekannt. Ich weiß nicht, ob sie mir je gesj ^ wird. Aber ich habe nicht die Absicht, nachzugeben. Und die FDP stem ganz hinter mir!"

(a. a. O.) def Nach einer Präsidiumssitzung der FDP am 18. Januar 1982 heißt es ffl Presse: CDU-Dokumentation 6/1982

»Die FDP hält eine Erhöhung der Mehrwertsteuer zum 1. Juli 1983 um 1 Pro- ntpunkt auf 14 Prozent für ein diskussionswürdiges Modell." ^neinische Post, 19. Januar 1982) aum war die Absicht zur Erhöhung der Mehrwertsteuer an die Öffentlichkeit vo *jngen' äußerte sich Graf Lambsdorff am gleichen Abend (18. Januar 1982) r der Internationalen Möbelmesse in Köln ablehnend: tism S immer wir aucn entscheiden mögen, wir werden nichts tun, was Atten- WirkrS u Investoren hervorruft. Aber ich sehe nicht, daß dieses Modell ver- (7W- werden soll, und ich habe es auch nicht vorgeschlagen." zitiert nach Die Welt, 20. Januar 1982) H^,nä,ch,Sten Tag' am 19- Januar 1982< erklärte Hans-Dietrich Genscher in der wsnaltsdebatte des Deutschen Bundestages: # SünHhafen 8e8,aubt' Sie müßten bei der Freien Demokratischen Partei einen Besch "(T entdecken' weil das Präsidium es für erwägenswert erklärt hat, zur Meh 8 von Mittem fur Investitionszulagen auch an eine Erhöhung der rwertsteu lege er in der zweiten Hälfte des Jahres 1983 zu denken. Meine Kol- MoiW WlF we.rden nocn in sehr schwierige Entwicklungen kommen — einen sollte6"« ~"~' in denen wir nicht Jeden Vorschlag von vornherein verurteilen

S ll ertretende FDp Frak cher $t ]i - tionsvorsitzende Hoppe aber widersprach an glei-

e Winsc Mittg?J" K haftlichen Probleme können nur mit strukturverbessernden strume bestanden werden. Steuererhöhungen sind dafür kein geeignetes In- eher he-"'' Steuererhöhungen würden die Leistungs- und Risikobereitschaft 11 3011118611 Mir leuchtet es auch nicht ein daß es die kliere n SoU" " ' Wirtschaft sti- stimmt > wenn man ihr erst Geld wegnimmt, um es ihr dann unter be- leichtenA Aufla8en zurückzugeben ... Der bloße Versuch ..., erneut den muß seh USWeg über die Verschuldung oder über höhere Steuern zu wählen, ren, ^i ^!tern • • • Die Freien Demokraten werden auf ihrer Position behar- ode'rstp ,autet: Wer beschäftigungswirksame Maßnahmen über Kredite nanzpolvewr "rhÖhungen finanzieren will, gefährdet die Grundlagen solider Fi-

0°8rafiSCheS Protoko11 Nr- 9/78 vom ,9- Januar 1982) erhöhuÜ G,raf Lambsdorff lehnte in der Haushaltsdebatte eine Mehrwertsteuer-

:>Nun m • lst auch he Damen und Heri*en, das Stichwort ,Beschäftigungsprogramm' m efa,,en üm eiden - ^ § . - Verwechslungen und Mißinterpretationen zu ver- teil ühpW,ir- ich ,ieber von beschäftigungspolitischen Alternativen spre- \ aritwort t nachgedacht werden muß ... Die Frage, die sich stellt und die 0rteilei >werden muß' he'ßt aber: Wie denn nun finanzieren? Und hier men Und H Nacrjteile gegeneinander abzuwägen, das, in der Tat, meine Da- "erren, ist schwierig. ... Ich will ganz gewiß keine Verwirrung stif- CDU-Dokumentation 6 18. Februar 1982 ten Nach gründlicher Diskussion bin ich zu dem Ergebnis gekommen, daß auch bei diesem Modell (Mehrwertsteuererhöhung) die Nachteile die Vorteil überwiegen." (Stenografisches Protokoll Nr. 9/79 vom 20. Januar 1982) Am vierten Tag der Haushaltsdebatte erklärte der FDP-Abgeordnete HopPe nochmals: m Alle wollen diese Politik verstetigen, und alle wollen für diese Politik ui Vertrauen werben. Dazu gehört die Rückführung des Nettokreditbedarfs un Ruhe an der Steuerfront." (Stenografisches Protokoll Nr. 9/81 vom 22. Januar 1982) Am Ende der Haushaltsdebatte schien also die Mehrwertsteuererhöhung für d*

FDP vom Tisch zu sein: n „Auch Steuererhöhungen zur Finanzierung staatlicher Maßnahmen komme in diesem Jahr nicht in Betracht." (FDP-Generalsekretär Verheugen, Welt der Arbeit, 21. Januar 1982) Von einem solchen Beschäftigungsprogramm, von dem da jeden Tag die R? de ist also einem herkömmlichen Konjunkturprogramm, finanziert über n here Steuern oder höhere Kreditaufnahmen, halte ich nach wie vor nichts • • aber in der gegenwärtigen konjunkturellen und wirtschaftlichen Situation ' ein solches Konjunkturprogramm herkömmlicher Art nicht hilfreich, und oc wegen kann es meine Zustimmung nicht finden." (Graf Lambsdorff, Interview mit Quick, 21. Januar 1982) Am 29. Januar 1982 gab der SPD-Fraktionsvorsitzende Wehner bekannt, dti bei einem Scheitern der gemeinsamen Bemühungen um ein Beschäftigungsp- gramm Bundeskanzler Schmidt zurücktreten werde. Daraufhin begann die t" einzulenken und betonte, daß ein Beschäftigungsprogramm an ihr nicht scheu* würde. Am 4. Februar 1982 stimmte sie einem Beschäftigungsprogramm zu, » durch Steuererhöhungen finanziert werden soll. l Der FDP- Vorsitzende und Vizekanzler muß geahnt haben, was binnen wen gf Wochen aus seiner „Linie der wirtschaftlichen Vernunft" werden würde, a» Mitte November letzten Jahres resümierte: „Wer neue Maßnahmen fordert, bevor dieses Programm (die sogenan^. "Haushaltssanierung') überhaupt greifen konnte, erweckt den Eindruck, hielten Regierung und Koalition nichts von ihren eigenen Beschlüssen. S° „ spielt man Vertrauen. Wer politische Verantwortung trägt, muß Vertrai schaffen." (Beitrag für die Nordsee-Zeitung, zitiert nach FDP-Pressedie Nr. 201, 13. November 1981)

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