Juli, Nr. 3/2013 Ennetbadener Post

Das Informationsblatt der Gemeinde

Grosses Mausohr im Flug: Auch in Ennetbaden ist der Mensch die grösste Gefahr für die Fledermäuse (S. 10).

Gemeindenachrichten Anpassung des Abfallreglements 3 Schule In der Waldwoche den Wald kennengelernt 6 Wohnort Ennetbaden Ruth Endres, Welterkunderin 8 Editorial

Ein Tag im Leben von...

Mein Arbeitstag beginnt meist um tenmengen ist gigantisch, und es wird für viele Viertel nach sechs. Kaum ein Tag Unternehmen immer schwieriger, die Kontrol- gleicht dem anderen, aber ein Ritu- le zu behalten. Wer hat Zugriff auf die Daten al bleibt: Zwei Tassen Kaffee und und wer darf sie lesen? Die Kunden fragen uns die AZ gehören zum Frühstück. Ich immer, ob es möglich sei, die Daten vor dem nehme mir meistens eine gute Stun- amerikanischen Zugriff zu schützen. Das The- de Zeit und hetze nicht aus dem ma ist mit der «Lex USA» und dem Auffliegen Haus. Bis ich mich verabschiede, ist der Schnüffeldienste des amerikanischen und jeweils die ganze Familie am Tisch des britischen Geheimdienstes sehr aktuell ge- versammelt. Das ist nicht selbstver- worden. Pius Graf, ständlich, und ich geniesse das. Gemeindeammann Die Schweiz hat in der Zwischenzeit eine der Ungefähr jeder zweite Montag ist höchsten Dichte von Rechenzentren. Es werden Sitzungstag des Gemeinderates, die- Produkte verkauft, die garantieren, dass die se findet jeweils am Abend um fünf Daten in der Schweiz bleiben, zum Beispiel in Uhr statt. Am Montag habe ich auch Rechenzentren in alten Bunkern der Armee im meinen Jour fixe mit dem Gemein- Gebirge. Es macht den Eindruck, dass die Da- deschreiber. Wir diskutieren – nach ten (sprich Informationen) unser neues Gold- Bedarf – die Dossiers der Sitzung, vermögen bilden. Es gibt bereits Pilotgemein- erörtern Geschäfte und behandeln den, die sogenannte Bürgersafes anbieten. Die Personalfragen. Dabei erfahre ich Einwohner können Dokumente im Verkehr vieles aus dem Dorf, Erfreuliches mit der Gemeinde sicher ablegen (Urkunden, und Unerfreuliches, was täglich am Steuerunterlagen, Passdaten usw.). Einen sol- Schalter der Kanzlei passiert. chen Service könnte ich mir auch für Ennet- baden vorstellen. Das Amt des Gemeindeammanns ist als 20-Prozent-Pensum kalkuliert. Wenn ich abends wieder zu Hause bin, arbeite Mit meinem Arbeitgeber konnte ich zuweilen noch für das Geschäft. Nach dem ich eine Regelung treffen, dass ich Gute-Nacht-Ritual mit den Kindern trinke sehr flexibel die Arbeiten für die Ge- ich zusammen mit meiner Frau einen Tee, und meinde wahrnehmen kann. Heute wir schauen uns die 10vor10-Wiederholung ist meine Arbeitssituation ideal: Das auf dem Infokanal an. Familienhaus, das Geschäft und das Gemeindehaus befinden sich in ei- Die Arbeitstage sind für mich sehr abwechs- nem Umkreis von 300 Metern. Seit lungsreich, das gefällt mir. Jetzt freue ich mich ich die Niederlassung des Geschäfts auf die Sonnentage und wünsche Ihnen, Ihren von Basel nach Ennetbaden verle- Familien und Freunden eine Sommerpause, die gen konnte, erlaubt mir dies, ab und den Namen auch verdient. zu über Mittag nach Hause zu ge- hen und am Familientisch zu essen. Pius Graf, Das ist mir viel wert. Gemeindeammann

Im Geschäft befasse ich mich mit Sicherheits- und Verschlüsselungs- technologien. Die Zunahme der Da-

2 Gemeindenachrichten

Lärm, Dreck, Drogen: Rastplatz Limmatau aufgehoben

«Wir haben alles erlebt.» Das sagt ein Anwoh- ner. Mit «alles» meint er: Laute Partys bis weit über Mitternacht, Drogenhandel und -kon- sum, Sex in der Öffentlichkeit. Tatsächlich be- Ennetbadener Abfallsäcke: Grundgebühr für eine volle kamen die Gemeindekanzlei Ennetbaden und Kostendeckung und für Investitionen. die Stadtpolizei Baden immer wieder Meldung von Limmatau-Anwohnern, auf dem Rastplatz Abfallreglement: beim Ennetbadener Uferweg, gut 100 Meter Grundgebühr wird geprüft unterhalb des Fussgängerstegs, träfen sich Dutzende von jungen Leuten, um zu saufen, zu In Ennetbaden sind im Jahr 1995 zum letzten kiffen und zu randalieren. Für die Limmatau- Mal die Abfallgebühren für das Grau- und Anwohner bedeutete dies nicht nur Lärm und Grüngut angepasst und festgelegt worden. Die Gestank, sondern auch zerschlagene Flaschen damals fixierten Tarife sind noch heute gültig. im Garten und zum Teil tätliche Angriffe. Ennetbaden ist damit gut gefahren. In den letz- «Fünf Jahre musste ich das ertragen», sagt der ten Jahren konnte bei der Abfallentsorgung ein Anwohner. Kostendeckungsgrad von nahezu 100 Prozent Nun freilich hat die Gemeinde Ennetbaden rea- erreicht werden (gemäss geltendem Abfallregle- giert: Nachdem im Mai erneut Ruhestörungen, ment müssen mindestens 75 Prozent der Kosten Belästigungen und Sachbeschädigungen vor- für die Abfallentsorgung durch Gebühren ge- gekommen waren, beschloss sie die Aufhebung deckt werden). des Sitzplatzes, damit die Quartiersicherheit Nun aber gibt es neue Vorschriften des Bundes. gewährleistet werden kann. Inzwischen ist der Sie verlangen, dass sämtliche Kosten der Abfall- Rastplatz abgebrochen worden. «Die Attrak- entsorgung durch Gebühren – im Sinne eines tivität des Uferweges für Spaziergängerinnen Eigenwirtschaftsbetriebes – gedeckt werden. und Spaziergänger wird durch diese Massnah- Ennetbaden hat mittlerweile zwar einen hohen me dank der verbleibenden Sitzbanknischen ent- Deckungsgrad. Allerdings reichen die Gebüh- lang des Uferweges nicht wesentlich geschmä- ren nicht, um Investitionen zu finanzieren oder lert», schreibt der Gemeinderat. Rückstellungen dafür zu bilden. Nach Mög- lichkeit soll der Entsorgungsplatz beim Werk- hof aus- bzw. umgebaut und das Entsorgungs­ angebot überprüft werden. Um gewisse, nicht direkt verrechenbare Leistungen sowie künfti- ge Investitionen abdecken zu können, wird die Einführung einer Grundgebühr pro Haushalt geprüft. Eine Erhöhung der Sackgebühr soll je- doch nicht erfolgen. Eine Arbeitsgruppe (Elisabeth Hauller, Ge- meinderätin; Andreas Müller, Bauverwalter; Walter Bertschi, Leiter Bauamt; Anton Laube, Gemeindeschreiber) ist daran, das Abfallregle- ment entsprechend zu überarbeiten. Es wird voraussichtlich der Gemeindeversammlung vom 14. November zur Genehmigung unter- breitet. Abgebrochener Rastplatz am Fluss: «Wir haben alles erlebt.»

3 Gemeindenachrichten

Belagseinbau Sonnenbergstrasse Zufahrt obere Rebbergstrasse und Bachtalstrasse

Bei den Sanierungsarbeiten an der Sonnen- Seit Anfang Juni ist die Zufahrt bergstrasse werden in der ersten Juliwoche für Anwohnerinnen­ und die alten Beläge abgefräst. Der Verkehr muss Anwohner des oberen auf der ganzen Baustellenlänge einseitig ge- Dorfteiles über die obere führt werden. Dies kann zu Staus und Umweg­ Rebbergstrasse während der fahrten durch die Schlösslistrasse führen. Für Zeit von 9 bis 6 Uhr er- den Einbau der neuen Beläge wird die Sonnen- laubt. Berechtigt sind die bergstrasse am Wochenende vom 6. und Anwohnerinnen und Anwoh­ 7. Juli vollständig gesperrt. Gleichzeitig wird ner Äusserer Berg, Rebberg­ der Deckbelag auf der Landstrasse Ober­ strasse 31 bis 43, Höhenweg, siggenthal (Abschnitt Oederlinareal bis Ober- Terrassenweg, Im Berg, Neu­ siggenthalerbrücke) eingebaut. Der Verkehr ackerstrasse, Rebhaldenweg, wird grossräumig umgeleitet. Bei schlechtem Fahrverbots- Schlierenstrasse,­ Trottenstrasse 23 bis 65 und Wetter wird der Belagseinbau um eine Woche tafel beim Höhtalstrasse 75 bis 107. Weiterhin nicht zufahrts­ verschoben. Höhtal: Neue berechtigt sind alle Zubringer, Besucher (Angehörige, Das Aufbringen der Deckbeläge an der Regelung. Bach- Freunde etc.), Lieferanten und Handwerker. Die talstrasse erfordert ebenfalls eine Vollsper- Stadtpolizei Baden wird regelmässig Kontrollen rung mit Umleitung der RVBW-Buslinie 5. durchführen. Daher werden die Beläge erst nach Vollendung der Baustelle Sonnenbergstrasse eingebracht. Die Belagsarbeiten sind für das Wochenende Sperrung des Promenadenlifts vom 20. und 21. Juli geplant. Bei schlechter Witterung werden die Arbeiten auf das nach- folgende Wochenende verschoben. Der Promenadenlift wird vom 15. bis 19. Juli wegen umfangreicher Service- und Betriebsunter­ haltsarbeiten ausser Betrieb und nicht benützbar sein. Die Revisionsarbeiten finden periodisch alle zwei Jahre statt. In diesem Jahr werden unter anderem die Kabinenbeleuchtung und die Tragseile ersetzt.

Neugestaltung Postplatz

Nach langer Planungsphase wird die Neugestaltung Postplatz in Angriff genommen. In der ersten Phase wird ein neues Regenbecken erstellt. Der Bachtelibach wird verlegt, diverse Werkleitungen werden angepasst. Der Gemeinderat hat die Baumeisterarbeiten an die Birchmeier Hoch- und Tiefbau AG, Döttingen, vergeben. Mit dem Bau soll

nach den Sommerferien begonnen werden. UrsBild. Tremp Baustelle Sonnenbergstrasse: Vollständige Sperrung Anfang Juli.

4 Erteilte Baubewilligungen Andrea und Pius Graf, Umbau und Erweiterung Einfamilienhaus, Grendelstrasse 30. Peer Teuwsen und Denise Strässle Teuwsen, Ausbau Dachgeschoss mit Lukarne und vier Dachfenstern, Ofen und Kamin, Weinbergweg 6.

Stefi Binder und Johannes Schindler, Umbau UrsBild. Tremp und Aufstockung, Fluhweg 14. Linde an der Grendelstrasse: Stabilität gefährdet. Rolf Schafroth, Cheminéeofen und Kamin, Ehrendingerstrasse 72. Silberlinde muss gefällt werden Barbara und Paul Krucker-Renold, Sanierung und Umbau Einfamilienhaus, Trottenstrasse 29. Einer der markantesten Bäume auf Ennetbade- Claudia und Michael Ladwig, Erweiterung ner Gemeindegebiet muss geschlagen werden. Kellerraum unter Vorplatz, Äusserer Berg 4. Die mächtige Silberlinde an der Grendelstrasse Gisela und Albert Abrach, Gartenmauer, (im Garten der Arztpraxis Libsig) ist derart vom Ehrendingerstrasse 60c. Brandkrustenpilz befallen, dass der Baum um- Thomas Brodbeck, Schwimmteich, zustürzen droht. Ein Gutachten von Mitte Juni Neuackerstrasse 20a. kommt zum Schluss, dass «die baumeigenen Karin und Andrea Hoffmann, Baden, Umbau Abwehrreaktionen im gesunden Stammbereich Einfamilienhaus und Anbau Veloraum, nicht ausreichend in der Lage sind, die holzzer- Schlierenstrasse 16. setzende Fäulnisausdehnung im Stamminnern zu Erika Guler Anklin und Heinz Anklin, energe- verhindern oder zumindest zu verringern». Der tische Sanierung und Anbau, Trottenstrasse 16. Baum habe unbestritten grosse «ökologische und landschaftsgestalterische Vorzüge». Aber «zur bestmöglichen Gewährleistung der Perso- nen- und Verkehrssicherheit» müsse empfohlen Sanierung Stützmauer Badstrasse werden, die Silberlinde «aus dem Schutzstatus zu entlassen und zu entfernen». Während der Sommerferien (8. Juli bis 5. Au- Damit verschwindet ein Baum aus dem Ennetba- gust) wird die rechtsseitige Stützmauer nach dener Ortsbild, der zusammen mit gut 20 wei- dem Tunnelportal Goldwand saniert. Die Na- teren Bäumen zu den geschützten Objekten in tursteinmauer ist in sehr schlechtem Zustand unserer Gemeinde gehörte. Der Baum hat nicht und muss gesichert werden. Der Verkehr wird nur mit seiner Grösse beeindruckt. Er war auch während der Bauzeit mit Hilfe einer Lichtsi- ein eigentliches Kraftwerk. Pro Jahr hat er Sau- gnalanlage einspurig geführt. Während der erstoff produziert, der dem jährlichen Sauer- Spitzenzeiten ist mit Rückstau zu rechnen. stoffverbrauch von einem Dutzend Menschen entspricht. Und er hat pro Jahr mehr als eine Tonne Staub aus der Luft gefiltert. Aufwertungsmassnahmen Limmatraum Maria und Bruno Libsig, die Anwohnerinnen und Anwohner, aber auch der Gemeinderat Wegen hohem Wasserstand konnten die Arbei- und die Wald-, Natur- und Landschaftskom- ten für die Aufwertungsmassnahmen nicht wie mission bedauern, dass der Baum (er dürfte geplant aufgenommen werden. Die Bauplatz­ seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an installation und die Zufahrtspiste beim Limmat- seinem Platz stehen) nicht mehr gerettet wer- steg sind erstellt. Mit den Arbeiten in der Lim- den kann. Die Fällarbeiten werden noch in die- mat kann angefangen werden, wenn der Was- sem Sommer ausgeführt. Es soll ein Nachfolge- serstand auf einem tieferen Niveau sein wird. baum gepflanzt werden.

5 Gemeindenachrichten

Energietag Ennetbaden 2013

Am Samstag, 31. August, findet der erste Ener- gietag­ in Ennetbaden statt. An der Veranstaltung hat die Bevölkerung die Möglichkeit, sich über spezielle Angebote zu informieren. Insbesondere besteht die Möglichkeit, sich über energiearme Mobilität und energetische Gebäudesanierungen zu erkundigen. Die Schule Ennetbaden wird Lösungen für eine energetische Frage präsentieren.

Waldwoche der Ennetbadener Schule: Waldgeister und Pasta. Neuer Bauamtsmitarbeiter Waldwoche: Spiele, Bas telarbeiten, Theater Seit Anfang Mai gehört Christian Meier neu zum Team des Ennetbadener Bauamts. Er hat Die Schule Ennetbaden hat sich im eine Ausbildung als Fachmann Betriebsunterhalt Mai während einer Projektwoche (Schwerpunkt Hausdienst) und eine einjährige mit dem Wald beschäftigt. Isabel Zusatzausbildung als Fachmann Betriebsunterhalt Selinger, eine 5.-Klässlerin, berichtet. (Schwerpunkt Werkdienst) absolviert. Christian Meier ist 21 Jahre alt und kommt aus Fischbach- «Ich war in der Gruppe Bär und war am Mon- Göslikon. Der Gemeinderat, das Bauamt und die tag bei Herr Peier und Frau Nöthiger auf der Verwaltung heissen ihn herzlich willkommen. Baldegg. Es waren Dritt-, Viert- und Fünft- klässler gemischt in einer Gruppe. Wir mach- ten zwei lustige Spiele im Wald. Geschäftsausflug der Verwaltung Am Dienstag waren die Bären bei Frau Stamm und Frau Suter im Teufelskeller. Zu- erst machten wir Popcorn auf dem Feuer: Wegen des alljährlichen Geschäftsausflugs bleiben Mmmmmmmh! Danach bastelten wir kleine die Büros der Gemeindeverwaltung am Freitag, Figuren aus Ton und zwar Zwerge, Feen oder 23. August, während des ganzen Tages geschlos­ Geister. Für unsere Kreaturen suchten wir ei- sen. Die Kehrichtabfuhr wird normal durchgeführt. nen schönen Ort aus im Wald. Ich durfte mei- nen Feengeist nach Hause nehmen. Am Mittwoch waren wir bei Frau Elmiger in Letzter Aufruf für Steuererklärung der Nähe vom Schartenfels. Das Thema war «Instrumente aus Holz herstellen». Ich bastel- te Klanghölzer. Die Jungs schnitzten ganz be- Das Steueramt bittet die Steuerpflichtigen, die die geistert mit ihren Sackmessern Instrumente. Steuererklärung 2012 noch nicht eingereicht Danach versuchten wir Musik zu machen. haben, dies in den nächsten Tagen zu tun. Sie helfen Am Donnerstag waren wir nicht in den al- damit, den administrativen Aufwand zu reduzieren tersdurchmischten Gruppen. Wir wanderten und ein effizientes Taxieren zu ermöglichen. Ist die nämlich klassenweise nach . Dort Abgabe in den nächsten Tagen nicht möglich, kann grillte die ganze Schule Ennetbaden, vom Kin- in begründeten Fällen ein Fristerstreckungsgesuch dergarten bis zur 5. Klasse, ihre Wurst und eingereicht werden ([email protected]). liess es sich schmecken. Wir spielten alle zu-

6 Schule

Informationen der Schulleitung zum alten und neuen Schuljahr

Abgänge auf Ende Schuljahr 2012/13: Jacqueline Dietrich, Kindergarten; Susi Gernet, Kindergarten; Astrid Gehring, Primarschule; Susanne Baier, Primarschule; Elisabeth Schraner, DaZ. Wir danken allen Lehrerinnen für ihren grossen und zum Teil langjährigen Einsatz, den sie an unserer Schule geleistet haben und wünschen ihnen für ihre berufliche und private Zukunft alles Gute. Neue Lehrpersonen im Schuljahr 2013/14: Waldwoche der Ennetbadener Schule: Waldgeister und Pasta. Nessaja Zimmermann, Kindergarten; Beatrice Winkler, Kindergarten; Katharina Neuenschwander, SHP Kindergarten; Eli Salomon, Primarschule; Waldwoche: Spiele, Bas telarbeiten, Theater Guido Pfiffner, Primarschule; Heidi Zihlmann, DaZ. Den neuen Lehrpersonen wünschen wir einen sammen. Bei der Rückkehr hatten wir leider guten Start an der Schule Ennetbaden. In der ein kleines Problem. Der Busfahrer hatte un- nächsten «Ennetbadener Post»-Ausgabe werden sere Reservation vergessen und wir mussten sich die Lehrpersonen selbst kurz vorstellen. lange warten. Dafür bekam die 5. Klasse ein Klasseneinteilung Kindergarten: Antonia Eis und 15 Minuten später fuhren wir nach Meier und Franziska von Känel, Karin Wunderlin Ennetbaden zurück. Es war ein toller Tag! und Melanie Capaul, Nessaja Zimmermann und Am Freitag war meine Gruppe bei Frau Baier. Nicole Ott, Beatrice Winkler und Franziska Keller. Wir spielten Theater. Eine Aufgabe war, ein Klasseneinteilung Primarschule: 1. Irene kleines Theater zu erfinden, in welchem drei Gaberthüel; 2a Elisabeth Perrinjaquet; 2b Susanne bis vier vorgegebene Gegenstände wie zum Kunze; 3a Raffaela Elmiger; 3b Lukas Geiser; Beispiel ein Zauberstab, eine alte Laterne, ein 4a Andreas Peier/Eli Salomon; 4b Nina Stamm/ Hut und eine Blumenkette vorkamen. Es war Judith Suter Meier; 5. Guido Pfiffner. sehr unterhaltsam. Die Projektwoche zum Thema Wald war sehr abwechslungsreich und hat mir super gefallen.» Elternbildung Ennetbaden: «Mit Kindern reden» Und das erlebten und meinten andere Kinder: «Am Mittwoch hörten wir ein Märchen und Die Elternbildung Ennetbaden führt im September assen leckeren Honig.» Andrin und Oktober einen zweiteiligen Kurs durch. Im «Mir hat am besten gefallen, dass wir Baum- Kurs lernen die Eltern, wie sie sich klar ausdrücken geister gemacht und Steintürme gebaut ha- können, um gehört zu werden und wie sie zuhören, ben.» Amiir damit die Kinder sich auch wirklich verstanden «Ich war in der Gruppe Reh und ich fand fühlen. Kursinfos: Donnerstag, 12. September die grosse Wanderung das tollste.» Giulia (Teil 1: «So reden, dass Kinder zuhoren») und Dozentin Sonja «Als wir am Bach beim Friedhof waren, Montag, 21. Oktober (Teil 2: «So zuhoren, dass Zanini: Gehört und verstanden habe ich eine Versteinerung gefunden. Ich Kinder reden»), jeweils 19 bis 22 Uhr. Dozentin: werden. habe es ein bisschen schade gefunden, dass Sonja Zanini. Veranstaltungsort: Foyer Turnhalle. es am Freitag geregnet hat.» Paula Unkostenbeitrag: 10 Franken/Abend. Auskunft und «Das waren die leckersten Teigwaren, die ich Anmeldeformulare: Manuela Palla (manuela.palla@ je gegessen habe!» Laurin web.de) oder Marlene Ljuslinder (079 698 30 13).

7 Wohnort Ennetbaden

Ruth Endres, Welterkunderin

von Linda Mülli, Text, und Alex Spichale, Bild

Ruth Endres ist neugierig, welt­ Will. Auf dem Schiff traf die damals 20-Jährige offen und grosszügig. So hat sie den acht Jahre älteren BBC-Ingenieur. «Es war Freundschaften auf der ganzen Liebe auf den ersten Blick. Und sie hat zwei- Welt geschlossen. undfünfzig Jahre gehalten.» Die Geschichte hätte nach der ersten Begegnung zu Ende sein Es gibt Leute und es gibt Menschen. «Das hat können, hätten die beiden nicht die Adressen meine Mutter immer gesagt», sagt Ruth Endres, ausgetauscht. Und wahrlich: Als sie nach eini- 78. In ihrem Elternhaus, zunächst in Lausanne gen Tagen zu Hause in der Schweiz ankam, lag und dann in Winterthur, sei ihr die Wertschät- ein Brief für sie bereit. «Wir haben uns sofort zung aller Menschen, unabhängig von ihrer Her- getroffen. Zwei Monate später waren wir ver- kunft, vorgelebt worden. «Während des Krieges lobt.» Bald zogen die frisch Vermählten nach hatte meine Mutter immer einen grossen Topf Ennetbaden, in die Nähe der BBC. Schon bald Suppe auf dem Herd stehen, die Türen standen kam die erste Tochter zur Welt. Es folgten vier allen offen.» Sie selbst wolle dieser Einstellung weitere Kinder, das Haus an der Trotten­strasse nachleben und jedem Gegenüber urteilsfrei ins war bald zu klein. Man baute ein grösseres in Gesicht blicken. «Wer offen ist, wird oft reich Remetschwil. «Heute leben meine Kinder ver- beschenkt.» streut in der ganzen Welt, kommen jedoch im- mer gerne heim.» Ruth Endres hat Enkel in Ruth Endres ist nach den Idealen ihrer Mutter den Niederlanden und Urenkel in Neuseeland. ohne Zweifel ein Mensch: offen, interessiert, vorurteilsfrei. So ging und geht sie durchs Le- Es passt zur Weltläufigkeit der Familie End- ben – viele Jahre zusammen mit ihrem Mann. res, dass Ruth Endres und ihr Mann nach des- Doch beginnen wir von vorne und lassen wir sen Pensionierung die Koffer gepackt haben Ruth Endres selbst aus ihrem Leben erzählen. und für fünf Jahre nach Südafrika zogen. Will Es sind Erzählungen von schon fast märchen- Endres war als Professor berufen worden. «Es haftem Charakter, die von liebevollem Respekt war die Zeit, als die Apartheid zu Ende ging. und von glücklichen Zufällen handeln und die Das Land war voller Hoffnung, man blickte Ruth Endres einnehmend wiedergibt. vorwärts und es kam zu vielen positiven Be- gegnungen mit allen Ethnien.» Nach abgeschlossener Schulzeit lebte die jun- ge Ruth als Fille au pair in Nîmes. Noch heute Die Erinnerungen schweifen zurück ins Jahr spricht sie gerne Französisch. Nachdem sie in 2010: Ruth Endres berichtet von ihrem drei­ Paris zwei Semester Sorbonne-Luft geschnup- monatigen Aufenthalt als Volontärin an der pert hatte, zog es sie weiter: Sie reiste Mitte der Theodor-Schneller-Schule in Amman. «Dort Fünfzigerjahre – der Einladung von Freunden werden Kinder unabhängig von Herkunft und folgend – nach Athen, um Griechisch zu lernen Religion unterrichtet, Missionieren ist tabu und Französisch zu unterrichten. und damit konnte ich mich identifizieren.» Hatte sie in Südafrika die positive Haltung der Als das Jahr in Griechenland um war, trat sie Menschen beeindruckt, so war es die herzliche die Rückfahrt in die Schweiz an. Nicht ohne Gastfreundschaft, mit der ihr in Amman die Zwischenhalt in Venedig. Und da begann die hauptsächlich palästinensische Bevölkerung Liebesgeschichte zwischen Ruth und ihrem entgegentrat. «Besonders die Kinder waren an-

8 hänglich», sagt sie. «Der kleine Musa wollte mich sogar heiraten, nur, so bedauerte er, fehle das Wichtigste: ein Auto!» Ruth Endres lacht, dann steht sie auf und holt aus ihrem Fundus ein handbesticktes Palästinenserkleid. Es gehörte der Grossmutter von Hana, einem Mädchen, das sie in Amman kennengelernt hatte, und war wohl das wertvollste Geschenk, welches das Mädchen ihr geben konnte. Ruth Endres ist noch heute zu Tränen gerührt. Sie möchte bald wieder hin zu den Menschen, die zwar unter schwierigen Umständen leben, «doch ihren Sal- beitee den Gästen immer mit Würde anbieten». Mit «Teta» (Grossmutter) hat man in Jordanien die Frau mit den blauen Augen und dem fast schneeweissen Haar ehrfürchtig angesprochen.

Ruth Endres hat schon viele Länder bereist. Ihrer Offenheit verdankt sie Freundschaften, die sie mit der ganzen Welt verbinden. Fotos, Möbel und Objekte erinnern in ihrer modernen, von einem Sohn konzipierten Wohnung am Ennet- badener Rebberg an zahllose Begegnungen. Der grosse Afghanteppich ist ein Geschenk eines Sohnes und ist sinnbildlich für Ruth Endres’ Liebe zum Mittleren Osten. Die in den Nieder- landen lebenden Zwillingsmädchen der einen Tochter sitzen, in Gips gegossen, neben dem Sofa, im Wintergarten blühen Pflanzen aller Art als botanische Souvenirs, und ein Weltatlas im Grossformat soll zu weiteren Reisen inspi- rieren – Ruth Endres’ Vitalität und Neugier scheinen ungebremst. «Doch es ist Ennetbaden, wohin mein Mann und ich immer wieder ger- ne zurückgekommen sind. Ein Kreis schliesst sich, ich fühle mich sehr wohl hier.»

Sie blicke auf ein erfülltes Leben zurück, sagt Ruth Endres. Und erzählt noch einmal von einer Begegegnung. Damals, im Südafrika der frühen Neunzigerjahre, habe sie auf dem Nachhause- weg einen Schwarzen angetroffen, der sein ach so verbeultes Auto wusch und dabei mit voller Stimme sang. Ein Lied sei doch «The Key to Heaven» (Der Schlüssel zum Himmel), habe der Mann gesagt. Und noch etwas hat er gesagt: «Memories are the Roses in Winter (Erinne- rungen sind die Rosen im Winter).» Ruth Endres: «Wer offen ist, wird oft reich beschenkt.»

9 Heimatkunde

Flattern in der Nacht

Fledermäuse gehören zu den stark gefährdeten Tierarten. In Ennet- baden haben sie zwar mit Limmat, Lägern und Geissberg eine gute Lebensumgebung. Doch Fledermaus- schützer appellieren an die Haus- besitzer, bei Neu- und Umbauten an die Fledermäuse zu denken – damit die Lebensräume nicht noch enger werden.

Jetzt flattern sie wieder. Wenn die Dämme- rung schon fast in die Dunkelheit übergegan- gen ist und die letzten Vögel in ihre Nester zu- rückgekehrt sind, dann kriechen sie aus ihren Schlafquartieren und schwirren über die Gär- ten, durch die Rebberge und über die Limmat. Fledermäuse sind nachtaktive Tiere. Anders als bei den Vögeln, deren Gesang und Gezir- pe auch das menschliche Ohr erreichen, hören wir von den Fledermäusen aber kaum etwas. Höchstens ein seltsames Klatschen in der Luft, wenn ein ganzer Schwarm vorbeizieht. Das Pfeifen im Ultraschallbereich und die Echo- ortung, mit der die Tiere sich in der Dunkelheit orientieren und nach Insekten jagen, sind der Braunes Langohr: Obwohl Fledermäuse nur wenige natürliche Feinde haben, sind sie gefährdet. menschlichen Wahrnehmung entzogen.

Wer nachts unterwegs ist und nicht gehört Der Ennetbadener Biologe und stellvertreten- wird, dem droht die Nichtbeachtung. Schlim- de Direktor des Naturama (früher «- mer noch: auf den scheint man gut verzichten isches Natur- und Heimatmuseum»), Thomas zu können. Tatsächlich gehören Fledermäuse Flory, sagt: «Viele Landschaften sind ausge- in der Schweiz zu den gefährdetsten Tierarten. räumt worden, es gibt immer weniger Feucht- Zwar ist es unmöglich zu zählen, wie viele Fle- gebiete, kurz: es fehlt an Strukturvielfalt, und dermäuse in unserem Land (noch) leben. Doch das ist tödlich für die Fledermäuse.» dokumentiert ist, dass etliche Arten der Flug- säuger in den letzten Jahren und Jahrzehnten Allerdings sagt Flory auch: «In Ennetbaden ausgestorben sind. Dabei haben Fledermäu- mit dem Geissberg und seiner Heckenland- se nur wenige natürliche Feinde (Greifvögel, schaft, mit der Lägern und der Limmat sind die Marder). Es ist der Mensch, der ihnen das Le- Bedingungen vergleichsweise gut. Das warme ben schwer und zuweilen unmöglich macht. Klima am Geissberg und das Wasser der Lim-

10 Fledermausarten zu den besonders gefährde- ten.» Er empfiehlt den Hausbesitzern, sich vor einer Haussanierung von einem Fachmann oder einer Fachfrau beraten zu lassen, wie am Ge- bäude Unterschlüpfe erhalten oder wie neue geschaffen werden können. Sei dies nicht mög- lich, könne man im Garten einen Fledermaus- kasten aufstellen.

In Ennetbaden leben vor allem die Zwerg- fledermaus (im Siedlungsgebiet), das Braune Langohr (im Wald) und der Grosse Abendseg- ler (im Wald und an der Limmat). Etwas weni- ger häufig, aber nachgewiesen sind in unserer Gegend auch die Wasserfledermaus, das Graue Langohr oder die Kleine Bartfledermaus. Wie gross die Fledermauspopulation im Gemeinde- gebiet von Ennetbaden ist, können auch die Experten nicht sagen.

Im Kanton Aargau lassen sich noch über ein Dutzend Fledermausarten nachweisen. Aller- dings waren es vor fünfzig Jahren noch ein hal- bes Dutzend Arten mehr. «Neben den ausge- räumten Landschaften und den schwindenden Schlafquartieren macht den Tieren die Licht- verschmutzung zu schaffen», sagt Andres Beck. Will heissen: Das künstliche Licht, das unsere Nächte immer heller macht, vetreibt die Tie- re. Zwar orientieren sich Fledermäuse mit der Echoortung – also mit den Ohren –, aber sie ha- ben auch Augen. Diese freilich sind sehr licht- Braunes Langohr: Obwohl Fledermäuse nur wenige natürliche Feinde haben, sind sie gefährdet. empfindlich. Ein Experiment, das in England durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass ein ur- sprünglich von Fledermäusen genutzter Flug- mat führen dazu, dass es viele Insekten hat. korridor nicht mehr genutzt wurde, nachdem Und Insekten sind die Hauptnahrung der Fle- ein Abschnitt mit Strassenlampen beleuchtet dermäuse.» worden war. «Vermutlich sind bei Fledermäu- sen die Sehpigmente schon bei verhältnis- Doch auch die Fledermaus lebt nicht vom mässig schwachem Licht gesättigt», sagt der Brot allein. Sie braucht ein Dach über dem deutsche Ökologe Daniel Lewanzik vom For- Kopf – und zwar eines, das sie vor Sonnenlicht schungsverbund «Verlust der Nacht». schützt und gewährleistet, dass die Weibchen im Juni und Juli ungestört ihre Jungen aufzie- Fledermausschutz Aargau appelliert an Ge- hen können. «Daran denken viele Hausbesit- meinden und an Privatpersonen, die nächtliche zer nicht, wenn sie ihre Häuser sanieren», sagt künstliche Beleuchtung auf das Notwendige Andres Beck vom Fledermausschutz Aargau. zu beschränken. Das sei nicht nur ökologisch «Darum gehören die dachstockbewohnenden sinnvoll, sondern spare auch Geld. In Ennet-

11 baden bemühe man sich seit längerem, die Lichtverschmutzung so weit als möglich ein- zudämmen. Spezielle Anstrengungen zum Fle- Die Fledermaus als Ar istokrat aus dem Reich der Untoten dermausschutz allerdings gebe es in unserem Dorf nicht, sagt Bauverwalter Andreas Müller. Durch Literatur und Film geistert «Bislang ist allerdings auch niemand aus dem die Fledermaus vor allem als unheim- Dorf an uns herangetreten und hat uns um Rat liche Vampirfigur. und Unterstützung für den Fledermausschutz gefragt.» Die Fledermaus in Johann Strauss’ gleichnamiger Operette ist eine vergleichsweise harmlose Gestalt: ein beleidigter Das mag nicht nur damit zusammenhängen, Notar im Fledermauskostüm, der sich an seinem Beleidiger dass man die nachtaktiven Tiere nicht hört rächen will, was ihm nach etlichen operettenüblichen Irrun­ und kaum sieht, sondern mit dem schlechten gen und Wirrungen auch tatsächlich gelingt. Image, das Fledermäuse haben – und mit der Als Strauss’ erfolgreichstes Werk 1874 uraufgeführt wurde, nicht sofort erkennbaren Funktion in unserem konnte niemand ahnen, dass etwas mehr als zwanzig Jahre Ökosystem. Zum schlechten Image als blutsau- später eine fledermausartige Figur das Nachtlicht der Welt gendes, todbringendes Tier sagt der Biologe erblicken und alles andere als Operettenseligkeit verbreiten Flory: «Weil sie gar keinen Kontakt zu Men- würde: Bram Stokers Dracula. schen haben, können sie dem Menschen ja gar Der unheimliche Untote aus Transsylvanien (Siebenbürgen, nicht gefährlich werden.» Er vermutet, dass Rumänien) ist bis heute der Inbegriff des blutsaugenden die Vorurteile durch die schauerlichen Vampir- Vampirs, obgleich Bram Stoker zwar die Geschichte, nicht romane im 19. Jahrhundert zementiert wurden aber die Figur neu geschaffen hat. Seit Jahrhunderten (s. «Die Fledermaus als Aristokrat aus dem schon war der untote Flattermann durch die Sagenwelt auf Reich der Untoten», rechts). Und zur Funktion dem Balkan gegeistert und in der romantischen Literatur im Ökosystem sagt Flory: «Fledermäuse sind zur aristokratischen Figur geadelt geworden. John Polidoris wichtig für die Regulierung des Insekten- Erzählung «Der Vampyr» aus dem Jahr 1816 gilt als erste gleichgewichts. Sie erfüllen diese Aufgabe zur eigentliche Vampirgeschichte überhaupt. Später haben u.a. Nachtzeit, dann also, wenn viele Konkurren- ten nicht mehr unterwegs sind.» Wer Zeit und Geduld habe, könne in Ennetbaden zum Bei- spiel vom Limmatsteg aus die nächtliche Jagd der Fledermäuse auf Wasserinsekten beobach- ten. Flory hat schon entsprechende Führungen durchgeführt.

Neuestens hilft bei der Fledermausbeobach- tung modernste Technik. Seit kurzem gibt es eine Software, die 34 verschiedene europäische Fledermausarten an den Ultraschallrufen er- kennen kann. Die Fledermausschützer erhof- fen sich von dieser Software, dass sie zuver- lässige Zahlen über Population und Bestand der einzelnen Arten ermitteln können. «Die Überwachung und Kartierung der bedroh- ten Flugsäuger verrät viel über den allgemei- nen Zustand europäischer Ökosysteme», sagt Charlotte Walters von der Zoological Society Grosse Vampirfledermaus, Schreckfigur Dracula (Christopher Lee), Dracula erfinder Bram Stoker, Batman-Comic, Draculakarikatur Merkel: Untot, lichtscheu, blutsaugend. of London, die an einem europaweiten Pro-

12 Heimatkunde

Die Fledermaus als Ar istokrat aus dem Reich der Untoten

Poe und Tolstoi mit Geschichten über lichtscheue Untote noch etwas verbindet Batman mit Bram Stokers nachgelegt. Dracula: Seine Geschichten wurden zigfach fürs Kino Die unheimlichen Vampirmänner mit den spitzen Eck­ und fürs Fernsehen verfilmt. zähnen, dem schwarzen Cape und der Fähigkeit, Mauern Gleichfalls nicht mehr ganz so grauslich wie ihre Vor- kletternd zu überwinden, haben tatsächlich Ähnlich- gänger sind die Vampire in Stephenie Meyers Twilight- keiten mit den amerikanischen Vampirfledermäusen, Romanreihe­ («Bis(s) zum Morgengrauen», etc.). Die der einzigen Fledermausfamilie, die sich ausschliesslich vom Mischung von Elementen aus Gothic-, Liebes- und Blut anderer Tiere ernährt. Auch die gemeine Vampir- Fantasyroman scheint vor allem bei einem jungen Publi­ fledermaus hat scharfe Schneide- und Eckzähne. Zudem kum einen empfindsamen Nerv zu treffen. Jedenfalls ist sie wie alle Fledermäuse nachtaktiv und gefürchtet sind Meyers Bücher Millionenseller. als Krankheitsüberträger (Tollwut). Allerdings: Mit Die Vampirgeschichten aus dem 19. Jahrhundert mögen Holzpflock, Hostie, Knoblauch und Kruzifix (wie der für Leserinnen und Leser im 21. Jahrhundert etwas Vampir-Volksglaube weismacht) kommt man dem real von ihrem Schrecken verloren haben (wir kennen in- existierenden gemeinen Vampir nicht bei. In Mittel- zwischen ja auch alle Parodien und Verballhornungen). und Südamerika, wo die Vampirfledermaus als Todbringer Aber im politischen Alltag lässt sich der blutsaugende für die grossen Rinderherden gefürchtet ist, versucht untote Fledermausmann noch immer trefflich instrumen- man sie zu dezimieren, indem man ihre Wohnhöhlen talisieren – auch wenn’s um eine Frau geht. Jedenfalls sprengt oder ausräuchert. gestalteten die griechischen Gegner der deutschen Im 20. Jahrhundert schufen die amerikanischen Comic- Europolitik aus einem Porträt der deutschen Kanzlerin Autoren Bill Finger und Bob Kane mit Batman nach wirkungsstark das schreckeinflössende Konterfei eines allen Schreckgestalten des 19. Jahrhunderts eine positive blutsaugenden Vampirs. Fledermausfigur. Allerdings ist auch Batman nachtaktiv und vollbringt seine (guten) Taten im Verborgenen. Und Urs Tremp

Grosse Vampirfledermaus, Schreckfigur Dracula (Christopher Lee), Dracula erfinder Bram Stoker, Batman-Comic, Draculakarikatur Merkel: Untot, lichtscheu, blutsaugend.

13 Heimatkunde

Wasserfledermaus (l.), Zwergfledermaus (o.), Grosser Abendsegler: Noch intakte Lebensbedingungen in Ennetbaden.

jekt zur Zählung der Fledermäuse beteiligt ist. die für den Menschen «extrem gefährlich» sei- «Wenn die Zahl der Fledermäuse in einem Ge- en. Die Fledermaus also doch das unheimliche biet stark abnimmt, wissen wir, dass in ihrem Tier, das Krankheit und Tod über die Men- Lebensraum etwas nicht in Ordnung ist.» schen bringt?

Sind die Fledermäuse also gleichzeitig Retter Man wisse zwar inzwischen einiges über Fle- ökologischer Systeme und Warner vor ökolo- dermäuse, sagt der Biologe Thomas Flory, gischen Desastern? Und haben darum die Um- «doch vieles ist noch unerforscht». Gerade da- weltschützer ihren Schutz zu einem dringen- rum finde er Fledermäuse so interessant. Wer den Anliegen erklärt? kein Fachmann (oder keine Fachfrau) ist, staunt freilich auch über längst Erforschtes. Wo für etwas gekämpft wird, machen über Allein die Energieeffizienz der Tiere ist er- kurz oder lang Gegenkräfte mobil. So beklag- staunlich. Im Oktober haben sie sich just so- te im vergangenen Jahr eine TV-Sendung, dass viel Fett angefressen, dass sie den Herzschlag inzwischen in Deutschland keine andere Tier- für den Winterschlaf von 600 auf 10 Schläge art so viele Bauprojekte verhindere wie die pro Minute und den Stoffwechsel auf prak- Fledermaus. Da kam den Gegnern von zu- tisch null reduzieren können. viel Schutz für den Flugsäuger gerade recht, dass gleichfalls im letzten Jahr Forscher der Den Winterschlaf übrigens verbringen die Uni Bonn eine Untersuchung präsentierten, die Ennetbadener Fledermäuse nicht hierzulan- nachweisen will, dass Fledermäuse eben doch de, sondern in weit entfernten Gegenden – im gefährlich seien. Sehr gefährlich sogar. Sie trü- Mauerwerk von litauischen Burgen, Kirchen gen Unmengen von Viren in sich, auch solche, oder Klöstern zum Beispiel.

14 Dorfleben

Festtage für den Ennetbadener Pfarrer

Es war ein Sommersonntag wie aus dem Bil- Apéro, musikalisch begleitet vom Ennetbade- derbuch, als der katholische Ennetbadener ner Saxophonisten Stephen Steiner. Seelsorger Marc-André Wemmer am 16. Juni Marc-André Wemmer war eine Woche zuvor in der St.-Michaelskirche seine Primiz feierte. in der Solothurner St.-Ursus-Kathedrale von Neben seiner Familie und seinen Freunden aus Bischof Felix Gmür feierlich zum Priester ge- Deutschland, neben Vertreterinnen und Vertre- weiht worden. tern der kirchlichen und weltlichen Behörden hatte auch eine grosse Zahl von Ennetbadene- rinnen und Ennetbadenern den Weg in die Kir- che gefunden. Die Predigt des Badener Stadt- pfarrers Josef Stübi stand unter dem Leitge- danken «Begleitung». Ein Priester sei nicht nur berufen, machte er seinem jungen Ennet- badener Kollegen Mut, «er ist auch begleitet von der leitenden Kraft Gottes». Wenn der Engel zu Maria «Fürchte Dich nicht» gesagt und Jesus als letztes Vermächtnis versprochen habe: «Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Zeit», so dürfe Marc-André Wemmer mit Zuversicht auf seine Zukunft schauen. Das Pfarrkollegium, Pfarreirat und Ennetbadener Schülerinnen und Schüler gratulierten mit Ge- schenken. Die grosse Gästeschar feierte nach dem Gottesdienst auf dem Kirchplatz bei einem

Marc-André Wemmer wird von Bischof Felix Gmür zum Priester geweiht, Apéro auf dem Ennetbadener Kirchplatz (o.).

15 Dorfleben

Diamantene Hochzeit halle eine «Halle für Alle» statt. Die Veranstal- von Margrit und Werner Walti tung war ein Erfolg und wird im nächsten Win- ter wieder durchgeführt. / Die JEB! war beim diesjährigen Ferienpass mit von der Partie. Sie leitete je einen Theaterkurs für Kinder der Un- ter- und Mittelstufe. / Der Gewinn der letzten Kinderkleiderbörse wurde der Jugendanima­ tion Ennetbaden übergeben. Vielen herzlichen Dank!

Blutspendeverein Avis Margrit und feiert 50-Jahre-Jubiläum Werner Walti: Seit 60 Jahren ein Ehepaar.

Erneut darf die «Ennetbadener Post» eine dia- mantene Hochzeit vermelden. Am 16. Mai ha- ben Margrit und Werner Walti-Kobel den 60. Hochzeitstag gefeiert. Sie haben 1953 in der reformierten Kirche in Baden geheiratet. Auf- gewachsen sind beide in Ennetbaden, und sie kannten sich schon als Kinder. Mit ihrer Familie (drei Kinder) lebten sie bis 1964 an der Geiss- bergstrasse und zogen dann nach . Seit 1994 leben sie wieder in Ennetbaden, an der Schlösslistrasse. Sie sind noch immer unter- Avis-Präsident nehmungslustig und haben ihren 60. Hoch- Leo Gentile mit Jubiläums- zeitstag in Venedig gefeiert. skulptur: Blut

Bild: Tabea Baumgartner/Aargauer Zeitung Tabea Bild: und Penne.

News der Jugendanimation Seit Anfang Juni steht beim Badener Kantons- Ennetbaden spital eine Herzskulptur, die an die Badener Vertretung der italienischen Blutspendeverei- nigung Avis erinnert. Diese ist als erster aus- ländischer Ableger vor genau 50 Jahren in der Schweiz gegründet worden. Bis heute hat die Avis Baden den Sitz in den Raumlichkeiten der Missione Cattolica Italiana in Ennetbaden. In Italien ist die Avis (Associazione Volontari Ita- «Halle für liani del Sangue – Italienischer Verband frei- alle»: Neu- williger Blutspender) die grosste und wichtig- auflage im nächsten ste Blutspenderorganisation. Die Avis ist zwar Winter. in erster Linie ein Blutspendeverein. In Ennet- baden aber kennt man die Mitglieder auch als Die JEB! Jugendanimation Ennetbaden hat Spezialisten fur Kulinarisches. Am Sankt-Mi- eine neue Homepage: www.j-eb.ch / An zwei chaelsfest Ende September servieren sie jeweils Samstagabenden im März fand in der Turn- die traditionellen «Penne al ragu».

16 Zum Gedenken

Max Schneider, 1928–2013 Otto Wetzel, 1930–2013 Wer vor zwanzig und mehr Jahren Am 13. Juni ist nach einer längeren schon in Ennetbaden gelebt hat, Krankheit Otto Wetzel, Gärtner- erinnert sich an den Mann mit meister, im Alter von 82 Jahren ge- dem Stumpen, der mit Kenntnis storben. Otto Wetzel war ein Ur- und Hingabe die gemeindeeigenen Ennetbadener. Als Nachfahre der Blumenrabatten pflegte. seit 400 Jahren in unserem Dorf ansässigen Max Schneider – geboren am 3. Januar 1928 in Rebbauerndynastie Wetzel lag ihm das Dorf­ Niederlenz – war Gärtner. Ein Beruf, der ihm leben sehr am Herzen. Er engagierte sich als Freude machte. 1962 fand er eine Anstellung Obertürgg der Türggenzunft während eines beim Bauamt in Ennetbaden. Dass er schliesslich­ Vierteljahrhunderts für das Ennetbadener Ge- 30 Jahre lang und bis zur Pensionierung 1992 sellschaftsleben, namentlich für die Fasnacht. unser Dorfgärtner war, ist Beleg dafür, dass es Er sang im Kirchenchor, und er war mit Rat ihm hier gefiel. und Tat zur Stelle, wenn es um die Organisa­ Max Schneider war kein Kind von Traurigkeit. tion eines Dorffestes ging. Als junger Mann ging er gerne auf den Tanz, und Man könnte ob solch einer Aufzählung schlies- vor allem war er ein begeisterter Laienschau- sen, Otto Wetzel sei in erster Linie ein Bruder spieler. Er gehörte während Jahren der Freien Lustig­ gewesen. Er liebte zwar das gesellige Zu- Bühne an. Aber er engagierte sich auch sammensein. Doch Otto Wetzel hatte auch eine politisch. Bei der SP Ennetbaden war er einer der stille Seite. Er war ein gläubiger Mensch, und treuesten Parteiversammlungsbesucher. sein Glaube hat ihm über manch schwierige 1952 heiratete Max Schneider Luise Fuchs. Zeit geholfen. Er war noch jung, als er seine Mehr als 60 Jahre gingen sie gemeinsam durchs erste Frau an den Tod verlor. Trost habe er im Leben. Fünf Kinder zogen sie auf, sie erlebten Gebet gefunden, sagte er später. In zweiter Ehe das Aufwachsen ihrer sieben Grosskinder, und verband er sich mit Renata Biffi, die ihm bis ans vor fünf Jahren durfte Max Schneider Urgross­ Sterbebett eine liebende Partnerin und den vier vater werden. Ein schmerzlicher Schicksals- Kindern eine verständnisvolle Mutter war. schlag war für Max und Luise Schneider, als sie Otto Wetzel wurde am 16. Juli 1930 in Ennet- 1985 ihren jüngsten Sohn mit erst 20 Jahren baden geboren. Zeit seines Lebens blieb er im nach einem Motorradunfall verloren. selben Haus wohnen. Und er erzählte gerne, wie Bis vor wenigen Wochen sah man Max Schnei- sich das Dorf um sein Heim herum verändert der, wie er zusammen mit seiner Frau von der hat. Er fand: nicht immer zum Guten. Altersstiftung an der Schlösslistrasse hinunter Es war für Otto Wetzel Ehrensache, dass er sich in die Limmatau, dann über den Steg und hinauf in verschiedenen Ämtern für die Gemeinde, in im Lift nach Baden zum Einkaufen ging. Eine der er derart verwurzelt war, einsetzte und enga- oder zwei Stunden später sah man sie den glei- gierte. Er war Mitglied der Schulpflege, gehörte chen Weg zurückgehen. Nicht mehr so schnell der Kulturkommission, der Planungskommis- wie früher, sondern gemächlichen Schrittes, sion und der Land-, Forstwirtschafts- und Be- das Märtwägeli hinter sich herziehend. grünungskommission an. Über seine Pensionie- Als Max Schneider in diesem Frühjahr auf den rung hinaus pflegte der gelernte Landschafts- Tod krank wurde, verzichtete er bewusst dar- gärtner den Ennetbadener Friedhof. auf, dass sein Leben künstlich verlängert wird. Otto Wetzel wusste seit längerem um die Unheil- Am 1. Mai, am Tag der Arbeit, ist er gestorben. barkeit seiner Krankheit. Er hat sein Schicksal Es war sein Wunsch, dass er im Kreis seiner Fa- mit Würde getragen – in der Hoffnung, dass in der milie und zu Hause diese Welt verlassen durfte. Welt, in die er nun eingegangen ist, «Gott nicht Sein Wunsch wurde ihm erfüllt. gleich urteilt wie die Menschen» (Otto Wetzel).

17 Veranstaltungen

Kunst im Treppenhaus umzug statt (Gratis-Abgabe der Lampions an die Kinder). Wie es Tradition ist, offeriert die Gemeinde Ennetbaden den Apéro. Musika- lisch wird die Feier von der Wynavalley Old- time Jazzband begleitet. Eine detaillierte Ein- ladung wird noch in alle Haushaltungen ver- schickt.

4. Kinonacht Ennetbaden Künstlerin Annette Wells Talsi, Werk: Jedes Bild eine eigene Reise. Bereits zum vierten Mal findet in diesem Jahr Im Rahmen von «Kunst im Treppenhaus» (im die «Kinonacht Ennetbaden» statt: Am Frei- Gemeindehaus) und unter dem Titel «Jour- tag und Samstag, 9. und 10. August, wer- neys» zeigt die in Ennetbaden lebende Künst- den die Terrassen auf dem Parkhausdach wie- lerin Annette Wells Talsi eine Auswahl von der zum Freiluftkino umfunktioniert. Gezeigt Werken aus ihrem breiten Schaffen. Wells, 43, werden die Filmkomödie «Intouchables» wurde in England geboren, lebte in Finnland (Freitag) über die seltsame Freundschaft zwi- und in Frankreich und wohnt seit 12 Jahren schen einem Tetraplegiker und seinem Pfleger in der Schweiz. Zu ihrer Arbeit sagt sie: «Ich und die britische Filmbiographie «The King’s benutze Kreide, Pastell, Kohle oder Tinte. Das Speech» (Samstag) über den stotternden bri- erlaubt ein direktes und feines Arbeiten.» Dass tischen König Georg VI. Filmvorführung je- sie ihre Ausstellung mit «Journeys» übertitelt, weils ab 21.15 Uhr (bei jeder Witterung), Grill erklärt die Künstlerin so: «Jedes Bild ist eine mit Salaten, Crêpes und Bar ab 19 Uhr. Eintritt eigene Reise. Einige beziehen sich auf wirkli- frei, Kollekte. che Orte, andere kommen aus der Phantasie. Oft gleicht der Entstehungsprozess einer Reise durch die Zeit, in Erinnerungen und Gefühle hinein, zu mir selbst.» Vernissage ist am Mitt- woch, 3. Juli, 18.30 Uhr. Die Ausstellung dau- ert bis zum 30. Oktober und ist während der Bürozeiten geöffnet.

1.-August-Feier mit Radiofrau Regi Sager

Die 1.-August-Feier findet auch in diesem Jahr auf dem Schul- hausplatz statt. Festrednerin ist die in Baden aufgewachsene SRF- Radio-Moderatorin Regi Sager. Die 1.-August-Feier beginnt um 17 Uhr mit der Eröffnung der Regi Sager: Festwirtschaft. Für das kulinarische Wohl sind 1.-August- Raoul Abraham und sein Team verantwortlich. Rednerin in Das Ennetraum-Team gestaltet das Kinderpro- Ennetbaden. Szenen aus «Intouchables» (o.) und «The King’s Speech»: gramm. Beim Eindunkeln findet ein Lampion- Komödie und Filmbiographie auf dem Parkhausdach.

18 Juli

Montag 1., 8., 15., 22., 29.7. Mütter-/Väterberatung, 13.30–19 Uhr Baden, ref. Kirchgmd. (8., 22.7. mit Voranmeldung auch von 8.30–11.30 Uhr) Mi 3.7. Büchertausch im Ennetraum, 14.30–16.30 Uhr Gärtnerweg 7 Mi 3.7. Vernissage «Kunst im Treppenhaus», 18.30 Uhr Gemeindehaus

August Montag 5., 12., 19., 26.8. Mütter-/Väterberatung, 13.30–19 Uhr Baden, ref. Kirchgmd. (5., 19.8. mit Voranmeldung auch von 8.30–11.30 Uhr) Mi 1.8. Bundesfeier, mit Festrednerin Regi Sager, ab 17 Uhr Schulhausplatz Di 6.8. 4-tägiger Ferien-Zirkusworkshop «Sürprisä» für Kinder, Gärtnerweg 7 Infos/Anmeldung bis 5.7. an [email protected] Fr 9.8. 3. Bundesübung 300 m, 18–20 Uhr Sackhölzli Fr 9.8. Kinonacht Ennetbaden «Intouchables», ab 19 Uhr Posttäli (Parkhausdach) Sa 10.8. Kinonacht Ennetbaden «The King’s Speech», ab 19 Uhr Posttäli (Parkhausdach) Di 13.8. 2. Bundesübung Pistole, 18–19.15 Uhr 25/50 m Schiessanlage Do 22.8. Letzte Bundesübung Pistole, 18–19.15 Uhr 25/50 m Schiessanlage Mi 28.8. Treffpunkt «Einblick Theaterprojekt», 20.15 Uhr Feuerwehrmagazin Sa 31.8. Altpapiersammlung Gemeindegebiet Sa 31.8. Sommerfest im Ennetraum, ab 14 Uhr Ennetraum Sa 31.8. Energietag: Energieberatung und mehr, ab 10.30 Uhr Schulhausplatz Sa 31.8. 4. Bundesübung 300 m, 9.30–12 Uhr Sackhölzli Ehrendingen

September So 1.9. Fussballturnier, 9–16 Uhr Sportplatz Bachteli Mo 2.9. Mütter-/Väterberatung, 13.30–19 Uhr Baden, ref. Kirchgmd.

Veranstaltung des Treffpunkt Plakat für die «Biedermann»- Produktion: Mittwoch, 28. August, 20.15 Uhr Leidenschaft für Feuerwehrmagazin (!), Geissbergstrasse 6 das Theater. «Biedermann und die Brandstifter» – Einblick in das neue Theaterprojekt Das Theater liegt ihnen im Blut – und am Her- zen. Ruth und Röbi Egloff aus Ennetbaden haben in den vergangenen Jahren immer wie- der packende Theaterprojekte auf die Bühne gebracht, z.B. die Weihnachtsspiele 2004 und 2009 in Ennetbaden oder im vergangenen Jahr die Produktion «Herzklopfen» im Histo- rischen Museum Baden. Nun steht das nächste Projekt an: Max Frischs Stück «Biedermann und die Brandstifter», das im September im Feuerwehrmagazin in Ennetbaden aufgeführt wird. Am Treffpunkt-Abend geben Ruth und Röbi Egloff Einblick in ihre Arbeit und lassen uns teilhaben an ihrer Leidenschaft.

19 Kolumne

Entwicklungshilfe

Zugezogen sind wir 1985, als es in nicht, belebend zu wirken, und das roman- Ennetbaden noch eine Post, zwei tische, eigentümlich-einmalige «Café Schief» Bäckereien, eine Metzgerei, eine verschwand aufgrund eines eher zufälligen, Coop-Filiale, einen Quartierladen, äusserst knappen Mehrheitsbeschlusses. eine Polsterei, ein Betten-, ein Näh- maschinen- und ein Pastageschäft Wir leben im Grosselternhaus meiner Frau an sowie diverse Restaurants gab. der Sonnenbergstrasse und sind täglich kon- frontiert mit dem intensiven Verkehrsaufkom- Wir kamen von Basel her, wo das men auf dieser Kantonsstrasse. Wir wohnen Christian Jenny, 57, ist sonnige, rechtsufrige Kleinbasel von aber auch an der Fussgängerverbindung vom am anderen Limmatufer, den Grossbaslern etwas herablas- Fluhweg zur Limmat, die durch die Brücke mit in Baden, aufgewachsen, send als das «mindere Basel» be- dem Promenadenlift eine ungeheure Aufwer- arbeitet am Badener Kirchplatz als Psychiater zeichnet wurde. Ennetbaden erfuh- tung erlangt hat. Wie eine Nabelschnur verbin- und lebt mit seiner ren wir jedoch nicht als Schatten- den Steg und Lift die beiden Baden, und so hat Frau, drei erwachsenen pflanze von Baden, sondern als eigentlich schon eine kleine Fusion zwischen Kindern und diver- sen Vierbeinern in selbstbewusste Gemeinde auf der «Gross- und Kleinbaden» stattgefunden. Ennetbaden. In seiner sonnigen Seite der Limmat. Wir Freizeit singt er leiden- merkten bald, dass hier aktive, auf- Wäre es nicht an der Zeit, sich mit dieser Zen- schaftlich gerne und ist geschlossene Menschen leben. trumsgemeinde zusammenzutun und sich dort Mitglied des Badener Vokalensembles. mit den progressiven Ideen und Errungen- Es gefällt uns, dass bei Abstimmun- schaften selbstbewusst einzubringen, sozusa- gen Ennetbaden meistens als pro- gen nachbarschaftliche Entwicklungshilfe zu gressivste Gemeinde des Kantons leisten? abschneidet und man an der Ge- meindeversammlung die Demokra- tie ganz direkt erleben kann. Auf die Errungenschaften unserer Gemeinde wie Tagesstrukturen, integratives Schulsystem, Schutz von Naherho- lungsgebieten sind wir stolz, und wir schätzen die Möglichkeit, durch die Mitarbeit in Kommissionen und Redaktionsschluss und Impressum Interessengruppen direkt etwas be- wirken zu können. Redaktionsschluss Nr. 4/ 2013 Montag, 12. Aug. 2013 Leider blieben die Schattenwürfe auf Redaktionsanschrift «Ennetbadener Post», diese Idylle nicht aus. Die von uns Gemeindekanzlei, Grendelstr. 9, 5408 Ennetbaden besuchten Ladengeschäfte schlossen Tel. 056 200 06 01, Fax 056 221 59 04, eines nach dem anderen, wodurch E-Mail: [email protected] der Einkauf ohne Auto mit drei Redaktion Gemeinde Dominik Andreatta kleinen Kindern zu einer beträcht- Redaktion, Produktion Urs Tremp, Ennetbaden lichen sportlichen Herausforderung Layout, Gestaltung satz., Ennetbaden und Anstrengung wurde. Die Kern- Druck Schmäh Offset&Repro AG, Ehrendingen umfahrung vermochte es bis heute

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