Nr. 37/Herbst 2007 Gedruckt auf 100% Altpapier Landkreis-ZeitungLandkreis-Zeitung :EITUNGFàRDIE"àRGERIM,ANDKREIS'ARMISCH 0ARTENKIRCHEN

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, der Blick auf die zurücklie- war es möglich, auch die Landrat stoppt Büchergeld genden fast zehn Monate des Kreisumlage zu senken, Jahres 2007 zeigt, dass es wodurch die Gemeinden Kommt das Gesetz­, wird der Kreistag entscheiden auch in dieser Zeit gelungen um rund eine Million Euro ist, den Landkreis und seine entlastet werden. Märkte und Gemeinden für Landrat Harald Kühn hat die Einzie- entscheiden, ob das Geld eingehoben Die in den letzten vier Jah- hung des Büchergeldes für die Schu- wird oder nicht. die Zukunft gut weiter zu ent- ren erforderlichen Einspa- wickeln. Gemeinsam konn- len des Landkreises gestoppt. In einer rungen beinhalteten auch Der Landrat begrüßt die Gesetzesiniti- ten notwendige Projekte und Information an die Schulleiter wird Einschnitte bei den Zu- darauf verwiesen, dass die Staatsre- ative der Staatregierung als „richtigen schüssen für soziale Ein- gierung eine Gesetzesänderung ein- Schritt zur richtigen Zeit“. Ebenso positiv richtungen, für die Mu- bringen will, wonach die Erhebung wäre es, wenn die Entscheidung, ob ein sik- und Volkshochschulen des Büchergeldes in das Ermessen Büchergeld erhoben wird, in das Ermes- und andere Vereine und der kommunalen Sachaufwandsträger sen der politisch Verantwortlichen vor Verbände. Es freut mich be- gestellt werden soll. Falls es zu dieser Ort gestellt würde. sonders, dass im Hinblick Änderung kommt, wird sich der Kreis- auf die verbesserte Finanz- tag im Dezember damit befassen und Lesen Sie den weiteren Bericht auf Seite 3. lage und in Anerkennung der erbrachten Leistungen durch diese Organisationen die Zuschüsse angehoben werden konnten. Ein weiterer wichtiger Be- Vorhaben vorangebracht reich sind die Schulen. De- Klinik-Kooperation bzw. abgeschlossen und um- ren zukunftsorientierte Wei- gesetzt werden. Dafür danke terentwicklung hat für den ich allen Beteiligten sehr Landkreis hohe Priorität, herzlich. was sich auch ablesen lässt an den Baumaßnahmen, für weiter vertieft Zu den besonders erfreu- die allein in diesem Jahr lichen Entwicklungen zählt Ausgaben in Höhe von 7,3 die der Finanzlage. Die in Mio. Euro eingeplant sind; Herz­katheterlabor und Unfallchirurgie im Verbund den Jahren 2003 bis 2005 bis 2010 sind insgesamt In- sehr schwierige Situation hat vestitionen von rd. 15 Mio. sich weiter entspannt. So gab Euro vorgesehen. Beispiel- Das Klinikum Garmisch-Partenkir- fallchirurgie wesentlich vertieft. Ziel es z.B. heuer für den Land- haft genannt seien die im chen und die Berufsgenossenschaft- der vereinbarten Kooperation ist die kreis mehr Schlüsselzuwei- Zuge der G 8-Einführung liche Unfallklinik Murnau haben zum wirtschaftliche Stärkung der beiden sungen, die Bezirksumlage Ende September eingeweih- wurde gesenkt. Durch diese 1. Juli ihre Kooperation auf dem Ge- Kliniken und die Sicherung von ins- ten neuen Aufenthaltsräume biet der Inneren Medizin und der Un- gesamt rund 2.500 Arbeitsplätzen. finanziellen Verbesserungen und die neuen Klassenzim- sowie die konsequent fort- gesetzten Sparbemühungen Fortsetzung auf Seite 2 Hierzu wird die bishe- rige II. Interne Abteilung des Klinikums in Murnau schrittweise in die Unfall- Aus dem Inhalt klinik verlagert, wobei Neue Räume für zwei Organspenden im Klinikum bereits seit Anfang Juli 40 Gymnasien ...... 3/4 Garmisch-Partenkirchen...... 8 Betten in der Unfallklinik betrieben werden. Als wei- Jugendsozialarbeit: Hilfen Vorsorgevollmacht oder teren wichtigen Schritt hat an vier Hauptschulen ...... 4 gerichtliche Betreuung ...... 9 die Unfallklinik die Lei- Kreisumlage: Gemeinden Ehrenamtsversicherung ...... 9 tung der Unfallchirurgie um eine Million entlastet...... 5 Landkreis ist im im Klinikum am Standort Hochwasserverbauung: Klimaschutz aktiv...... 10 Garmisch-Partenkirchen Schutz für ...... 5/6 Kreistagsresolution übernommen. Börsengang der Bahn: zur Energiewende...... 11 Gefahr für Regional- Umweltbildungsstation: Ein Optimale strecken ...... 6 Spektiv über .... 11 Herz­infarkt- Breitband wichtiger Ehrenring des Landkreises versorgung Standortfaktor...... 6 für Hans Langmatz...... 12 Eröffneten das neue Herzkatheterlabor: v. l. Dr. Franz Dotzer, Seit Juli betreibt das Kli- Chefarzt der Kardiologie, Landrat Harald Kühn, Ärztlicher Direktor Organspende: Aufgabe Landrat würdigt Prof. Dr. Volker Bühren, Wolfgang Türk, Geschäftsführer Klinikum der ganzen Gesellschaft ...7/8 Spitzen-Biathletinnen...... 12 nikum Garmisch-Parten- Garmisch-Partenkirchen, Dr. Peter Schmidt, Geschäftsführer des Fortsetzung auf Seite 2 Trägervereins der Unfallklinik Murnau. Bild: Fotoabteilung UKM Seite  Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007

Fortsetzung von Seite 1 Lebensrettende kirchen, unter der Leitung Behandlung von Chefarzt Dr. Franz Dotzer, an der Berufs- im Akutstadium genossenschaftlichen Unfallklinik Murnau ein Seit der Eröffnung des zweites Herzkatheterla- Herzkatheterlabors im bor mit einer 24-Stun- Jahr 1998 behandelt den-Bereitschaft. Unter das Zentrum für Innere dem Dach einer perfekt Medizin im Klinikum funktionierenden Schwer- Garmisch-Partenkirchen punktklinik mit großen Patienten mit akuten Intensivkapazitäten und Herzproblemen. Hierbei einer beispielhaften Ret- werden bei einem Herz- tungs-Infrastruktur, mit infarkt die verstopften Notarzt und Rettungs- Herzkranzgefäße mit Bal- hubschrauber vor Ort, lonkathetern wiedereröff- können die Herzpatienten net und die Engstellen Im Beisein von Staatsministerin Christa Stewens haben am 28. Juni die Vertreter des Klini- kums Garmisch-Partenkirchen und der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Murnau im Landkreis optimal meist mit Koronarstents ihre am 7. Februar 2005 eingegangene Kooperation endgültig besiegelt. Das Foto zeigt versorgt werden. Die un- stabilisiert. Dieser Be- stehend v. li.: Dr. Johann Meierhofer, Ärztlicher Direktor des Klinikums Garmisch-Parten- schätzbaren Erfahrungen handlung im Akutstadium kirchen, Rüdiger-Gerd Sappa und Gerald Nicklas, die beiden Vorsitzenden des Vorstan- aus vielen tausend Infarkt- verdanken viele Patienten des der Unfallklinik, Erwin Kinateder, Verwaltungsdirektor der Unfallklinik, Dr. Michael behandlungen bringen die ihr Leben. Bei einer gro­ Rapp, 1. Bürgermeister des Marktes Murnau, Karl-Heinz Kaufmann, stellvertretender Kardiologen des Klini- ßen Patientenzahl können Geschäftsführer des Trägervereins der Unfallklinik, und Wolfgang Türk, Geschäftsführer kums mit nach Murnau. drohende Herzinfarkte des Klinikums Garmisch-Partenkirchen. Sitzend: Landrat Harald Kühn, Aufsichtsrats- Das Katheterlabor wird klein gehalten und eine vorsitzender des Klinikums Garmisch-Partenkirchen, Sozialministerin Christa Stewens und Dr. Peter Schmidt, Geschäftsführer des Trägervereins der Unfallklinik. vom gleichen Kardiolo- chronische Herzschwä- Foto: Sozialministerium genteam wie in Garmisch- che als Infarktfolge ver- Partenkirchen versorgt. mieden werden.

Fortsetzung von Seite 1 mer im Werdenfels-Gymna- nau das Gebot der Stunde. 2011 kommen diese opti- der Staatsregierung deutlich ihre Belange eintreten. Es ist sium sowie die Mensa am Am 1. Juli hat die vertiefte mierten Strukturen zugute. gemacht. Beide Projekte dringend erforderlich, für ex- Staffelsee-Gymnasium. Hier Zusammenarbeit der beiden sind dringend geboten und trem benachteiligte Gebiete konnte im Juli Richtfest ge- Häuser mit ihren über 2.500 Verkehrsentlastung für die Ost-West-Verbindung eigene agrarpolitische Lö- feiert werden, gegen Ende Mitarbeitern in den Berei- kommt voran eine entscheidende Verbes- sungsansätze zu entwickeln, des Jahres wird mit der Fer- chen Innere Medizin und serung. Darüber hinaus sind die eine Aufrechterhaltung tigstellung gerechnet. Unfallchirurgie begonnen. Zu den positiven Beispielen sie wichtige Bausteine für die der Flächenbewirtschaftung Auch beim Hochwasser- Ziel ist die quantitative und gehört die Verkehrsentlas- langfristige Verkehrsplanung gewährleisten können und schutz sind die Fortschritte qualitative Leistungsauswei- tung: Die Umfahrung des der Bundesstraße im Bereich den besonderen Gemein- sehr erfreulich. Zwei beson- tung, die Stärkung der Wirt- Ortsteils Garmisch durch des Kemmel-Geländes. wohlleistungen der Betriebe ders dringend nötige Pro- schaftlichkeit sowie die Si- den Kramertunnel ist finan- Rechnung tragen. jekte sind die Hochwasser- cherung der Arbeitsplätze. ziell abgesichert; es ist zu Wirtschaftsfaktor In diese beispielhafte Auf- freilegung Eschenlohe sowie Mit den beiden sehr leis- hoffen, dass die Maßnahme Tourismus zählung gehört auch die das Hochwasser-Rückhalte- tungsfähigen Kliniken wurde möglichst schnell realisiert Umweltbildungsstation Kar- becken in Garmisch-Par- in der Region Oberland eine wird. Bei der Umfahrung Von großer Bedeutung für wendel. Auf 2.244 m Höhe tenkirchen. Ein besonderer Kooperation begründet, die zeichnet sich mit das Isartal und den ganzen entsteht derzeit das höchs- Dank gilt hier dem Wasser- medizinisch und wirtschaft- der Ankündigung der Plan- Landkreis sind die großen te Umweltbildungszentrum wirtschaftsamt Weilheim, lich eine herausragende feststellung ein großer Fort- privaten Tourismusprojekte, Deutschlands. Ebenso dazu das gemeinsam mit den be- Stellung einnimmt. Diese schritt ab. Wir werden weiter die vom Landratsamt positiv gehört auch die Sicherung troffenen Gemeinden die Kooperation ist bundesweit dafür kämpfen, dass dieses begleitet wurden: die neuen der langfristigen Nutzung Maßnahmen und Planungen insofern einmalig, als hier für die Lösung der Ver- Hotels Schloss Elmau, Am des Schneefernerhauses als des Freistaates für den jetzt zwei große Kliniken in kehrsprobleme im - Kranzbach und die Inves- Umweltforschungsstation. Hochwasserschutz vorange- kommunaler bzw. berufsge- tal zwingend erforderliche titionen am Campingplatz Ich danke allen, die sich für trieben und umgesetzt hat. nossenschaftlicher Träger- Projekt vorankommt. Tennsee mit einem Gesamt- den Landkreis, die Märkte schaft zusammenarbeiten mit Die Weichen für die Beseiti- volumen von ca. 65 Mio. und Gemeinden in diesem Kooperation einem medizinischen Ange- gung des Bahnüberganges Euro. Hinzu kommen Über- Jahr eingesetzt haben. Mein bot, das fast der maximalen Kohlgruber Straße in legungen bzw. Planungen der Kliniken besonderer Dank gilt den Versorgungsstufe entspricht. Murnau wurden auf Grün zur Realisierung von Pro- vielen Bürgerinnen und Bür- Für den Landkreis immer Zur weiteren Qualitätsstei- gestellt. Der erste Spaten- jekten in , gern für ihren ehreamtlichen wichtiger wird der Gesund- gerung tragen auch der stich ist erfolgt. Auch für Farchant und Mittenwald. Einsatz zum Wohle unserer heitsbereich. In Studien wird neue onkologische Bereich die Umgehung Eine entscheidende Voraus- Heimat. er schon auf die gleiche Stu- im Klinikum Garmisch- wurde mit der Aufnahme in setzung für den Wirtschafts- fe gestellt wie der Tourismus. Partenkirchen und der neue den Investitionsrahmenplan faktor Tourismus ist der Er- Mit freundlichen Grüßen Vor diesem Hintergrund und Linksherzkatheter-Messplatz des Bundes eine bedeutende halt der Kulturlandschaft. Ihr den großen Herausforde- im UKM Murnau bei, die Hürde genommen. Vor die- Die Zukunft der Landwirt- Harald Kühn rungen, die auf die Kran- heuer in Betrieb gegangen sem Hintergrund hat Staats- schaft ist deshalb in unserer Landrat kenhäuser zukommen, ist die sind. Auch Großveranstal- sekretär Georg Schmid Region eine Angelegenheit Kooperation des Klinikums tungen wie z. B. der Passion heuer im Februar mit der von größtem, öffentlichen In- Garmisch-Partenkirchen Oberammergau 2010 oder Fertigstellung dieser Um- teresse. Deshalb werden wir mit der Unfallklinik Mur- der Ski-Weltmeisterschaft fahrung bis 2010 das Ziel weiterhin mit Nachdruck für Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007 Seite 

Ein Nachteil der Infarkt- Professor als Leitender Fortsetzung von Seite 1 versorgung der Region Arzt zur Seite. Unterstützt Oberland waren bisher werden sie durch die bei- teils lange Wege und den Neuzugänge aus der Landrat stoppt Büchergeld Transportzeiten nach Unfallklinik Murnau, Dr. Garmisch-Partenkirchen. Nils Baas auf dem Fach- Für den Fall, dass das Büchergeld in Zukunft auf der Sie verkürzen sich nun gebiet der Handchirurgie kommunalen Ebene geregelt wird, hält es Landrat durch die Eröffnung eines und dem Notfallmedizi- Harald Kühn aber für notwendig, dass der Staat sei- zweiten Herzkatheterla- ner Dr. Frithjof Wagner, nen Anteil von derzeit 4 Euro pro Schüler „mindestens bors an der Unfallklinik sowie durch Dr. Christian weiter bezahlt, besser noch erheblich aufstockt“. Murnau wesentlich. Schaller vom Klinikum Pro Schuljahr 140.000 Euro im Bereich der Kinder- Das Büchergeld wird seit dem Schuljahr 2005/2006 Ausbau der Prof. Dr. Volker Bühren traumatologie. Dr. Oliver Unfallchirurgie Bild: Fotoabteilung UKM Gonschorek, Leitender erhoben. Ausnahmen hier im Landkreis sind die Arzt in der Unfallklinik, Schnitzschule Oberammergau (42 Schüler) und die am Klinikum Geigenbauschule Mittenwald (114). Die weiteren neu strukturiert. Die Ab- kommt jeweils montags sechs Schulen in der Trägerschaft des Landkreises Mit der seit Juli 2007 teilung steht seither unter zur Wirbelsäulensprech- sind: Staatliche Berufsschule (1498), Werdenfels- vertieften Kooperation der chefärztlichen Leitung stunde in das Klinikum. Gymnasium (1067), Staffelsee-Gymnasium (980), des Klinikums Garmisch- von Professor Dr. Volker Mit dieser Neustrukturie- Zugspitz-Realschule (601), Staatliche Wirtschafts- Partenkirchen mit der Be- Bühren, dem Ärztlichen rung steht dem Klinikum schule und Schule für kaufmännische Assistenten rufsgenossenschaftlichen Direktor der Unfallklinik nun das gesamte Know- (279) sowie die Christophorus-Schule in Farchant Unfallklinik Murnau wur- Murnau. how der Unfallklinik am (201). Ca. 320 Schülerinnen und Schüler der genann- de auch die Abteilung für Dr. Peter Gutsfeld, seit 15 Standort Garmisch-Par- ten sechs Schulen sind aus sozialen Gründen befreit. Darüber hinaus kaufen etwa 620 Schülerinnen und Unfallchirurgie und Sport­ Jahren als Oberarzt am tenkirchen zur Verfü- Schüler – vorwiegend von der Berufsschule sowie orthopädie im Klinikum Klinikum tätig, steht dem gung. der Geigenbau- und der Schnitzschule – die Bücher selbst und sind deshalb ebenfalls von der Zahlung befreit. Insgesamt werden pro Schuljahr ca. 140.000 Euro erhoben.

Hohe Investitionen des Landkreises durch das G 8 Neue Räume für zwei Gymnasien

Für die Mensa des Staffel- fachturnhalle mit einem räumen für die Mittags- see-Gymnasiums Mur- geschätzten Gesamt-Kos- betreuung (ca. 60 m²) nau konnte im Juli Richt- tenvolumen von ca. 3,6 umgebaut. Sie wurden am fest gefeiert werden, ge- Millionen Euro sind wei- 27. September eingeweiht gen Ende des Jahres wird tere wichtige Schritte, um und dem Schulbetrieb mit der Fertigstellung ge- das Angebot für die Schü- übergeben. rechnet. Bei der Baumaß- ler zu verbessern.“ Im 2. Bauabschnitt wer- nahme handelt es sich um den die durch den Umbau einen zweigeschossigen Aufenthaltsräume entfallenden Klassenzim- Anbau an der westlichen für G 8-Schüler mer im Fachklassentrakt Stirnseite der Sporthalle des Gymnasiums neu zum Pausenhof hin. Im Auch am Werdenfels- gebaut. Hier entsteht der Erdgeschoss entstehen Gymnasium ist durch Ersatzbau für die beiden zwei Aufenthaltsräume die Umstellung auf eine Klassenzimmer sowie ein und zwei Lagerräume, Schulzeit von acht Jahren zusätzlicher Aufenthalts- in der oberen Etage ein (G 8) für alle Jahrgangs- raum von ca. 47 m². Der großer Speisesaal mit et- stufen Pflichtunterricht Rohbau ist kürzlich fertig wa 150 Sitzplätzen sowie am Nachmittag verbind- gestellt worden. Außer- eine Aufwärmküche. Im lich. Damit ist es notwen- dem wird derzeit auch an Zweischichtbetrieb kön- dig geworden, zusätzli- der Sanierung des Fach- nen damit 300 Schüler che Aufenthaltsräume für klassentraktes gearbeitet. eine Mittagsverpflegung die Mittagsbetreuung zu Die Kosten für beide Bau- erhalten. schaffen. maßnahmen zusammen Der Baukörper ist rund Die Maßnahme wird in werden auf ca. 2,8 Milli- 11 Meter breit und 45 Absprache mit der Schul- onen Euro geschätzt. Meter lang und soll et- leitung in zwei Bauab- Der Bau der Ersatzklas- wa 1,5 Millionen Euro schnitten umgesetzt. Im senräume und des zusätz- Ende des Jahres soll die Mensa am Staffelsee-Gymnasium Murnau fertig werden. In dem zweigeschossigen entstehen zwei kosten. Landrat Harald 1. Abschnitt wurden beim lichen Aufenthaltsraums Aufenthaltsräume und zwei Lagerräume, in der oberen Etage ein Kühn: „Diese Maßnahme Zugang zum südseitigen soll noch vor Winterein- großer Speisesaal mit etwa 150 Sitzplätzen sowie eine Aufwärm- und die laufende Gene- Pausenhof zwei Klassen- bruch unter Dach kom- küche. Foto: lra ralsanierung der Drei- zimmer zu Aufenthalts- Fortsetzung auf Seite 4 Seite  Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007

Fortsetzung von Seite 3 kreises wurden beide Im Werdenfels-Gym- nasium wurden zwei men. Die Fertigstellung Baumaßnahmen unmit- Klassenzimmer zu ist für Sommer 2008 telbar durch die Ein- Aufenthaltsräumen geplant, so dass diese führung des achtstufigen für die Mittagsbetreu- neu gebauten Räume Gymnasiums verursacht, ung umgebaut. Das Bild zeigt die Weihe ab Schuljahresbeginn weshalb das in der Bay- durch die Pfarrer 2008/09 zur Verfügung erischen Verfassung Manfred Reitlinger stehen. verankerte Konnexitäts- und Franz Hofherr. prinzip in vollem Um- Ganz rechts Schul- Landkreis pocht auf leiter OStD Reinhard fang anzuwenden sei. Bothschafter. ­Konnexitätsprinz­ip Deshalb wurde Klage Foto: lra erhoben, die noch nicht Aus Sicht des Land- entschieden worden ist. Hilfen an vier Hauptschulen

Drei Jugendsoz­ialarbeiterinnen haben ihre Arbeit aufgenommen

Seit Beginn des neuen unabhängig vom Lehrer- setzbuch VIII. Hier heißt Der Freistaat Bayern den handelt es sich um Schuljahrs sind Sozial­ kollegium handeln und es: „Jungen Menschen, hat heuer auf Antrag des anerkannte freie Träger arbeiterinnen an der eingreifen können. Sie die zum Ausgleich sozi- Kreistages der Förderung der Jugendhilfe. Max-Dingler-Schule in kümmern sich also we- aler Benachteiligungen von Jugendsozialarbeit Träger der Schulsozial- Murnau und an der niger um die Lern- und oder zur Überwindung an Schulen im Landkreis arbeit sind der Freistaat Grund- und Hauptschule Leistungsbereitschaft der individueller Beeinträch- Garmisch-Partenkirchen Bayern und der Landkreis in Oberammergau sowie Schüler, sondern haben tigungen in erhöhtem Ma- zugestimmt. In Murnau Garmisch-Partenkirchen an den beiden Haupt- das soziale Verhalten ße auf Unterstützung an- und Oberammergau ist zu je 40 Prozent, die be- schulen in Garmisch- und das Umfeld jedes gewiesen sind, sollen im der BRK-Kreisverband, troffenen Gemeinden be- Partenkirchen tätig. Ih- einzelnen im Auge. Die Rahmen der Jugendhilfe in Garmisch-Partenkir- teiligen sich jeweils mit re Aufgabe ist es, ver­ ganzheitliche Problem­ sozialpädagogische Hilfen chen der Caritasverband 20 Prozent und tragen zu- haltensauffälligen Schü- erkennung und -lösung angeboten werden.“ tätig. Bei beiden Verbän- sätzlich die Sachkosten. lern mit sozialen und er- durch Einbeziehung der zieherischen Problemen Lebensumstände des jun- zu helfen, Konflikte zu gen Menschen steht hier Julia Blefgen (27) betreut die beiden Hauptschulen in lösen und – soweit er- im Vordergrund und nicht Garmisch und in Partenkirchen. Die Sozialpädagogin hat bis- forderlich – Hilfe von sein schulisches Fortkom- her in einer heilpädagogischen Wohngruppe für Jugendliche außen zu vermitteln, men. gearbeitet und dort Erfahrungen mit problematischen Lebens- beispielsweise durch das geschichten und krisenhaften Zuspitzungen gesammelt. Dar- Jugendamt. BRK und Caritas über hinaus bringt sie Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen, wie Jugendämtern, Schulen und als Träger anderen, mit. Von Vorteil ist dabei, dass die Schulsozialar- Rechtsgrundlage für beiterinnen außerhalb des Jugendsozialarbeit an Schulsystems stehen und Schule ist das Sozialge- Monique Pohlmann (31) arbeitet an der Volkschule Oberammer- gau. Sie ist staatlich anerkannte Erzieherin und seit April 2003 staatlich aner- kannte Diplom-Sozialpädagogin/Diplom-So- Aufgaben der Jugendsoz­ialarbeit zialarbeiterin. In ihrer achtjährigen Tätigkeit in einem Internat konnte sie Erfahrungen in der n Beratung und Unterstützung von Schülerinnen und Schulsozialarbeit und in der Arbeit mit jungen Schülern, Menschen sammeln. Schwer- n Einzelfallhilfe und Gruppenarbeit, punkt war die Projektarbeit zu n Krisenintervention, den Themen Drogen-, Rauch- und Gewaltprävention. n Elternarbeit, n Zusammenarbeit mit Schulleitung, Lehrkräften und schulischen Diensten, insbesondere auch bei schwierigen disziplinarischen Entscheidungen, Annette Carrels (39) ist staatlich anerkannte Erzieherin und Diplom-Sozialpädagogin (FH). Erfahrungen im Berufsfeld n Projektarbeit (Sucht- und Gewaltprävention, Konflikt- Sozialarbeit an der Schule/pädagogisches Bildungs-Pro- lösung, Integration, Aggressionsabbau, Schulverwei- gramm sammelte sie in München, Weilheim und im Land- gerung), kreis Landsberg am Lech. Sie ist zuständig für die Jugend- n Öffentlichkeitsarbeit für den Aufgabenbereich der sozialarbeit an der Max-Dingler-Hauptschule in Murnau a. ­Jugendsozialarbeit an Schulen. Staffelsee. Fotos: privat Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007 Seite 

Landkreis senkte Kreisumlage Einrichtungen, Musik- und he Priorität. Das zeigt sich Volkshochschulen und an- auch in der mittelfristigen dere Vereine und Verbän- Finanzplanung: Bis 2010 de. Angesichts der verbes- sollen danach insgesamt Gemeinden werden um serten Finanzlage und in An­ rd. 15 Mio. Euro in die acht erkennung ihrer Leistungen Schulen des Landkreises werden die Zuschüsse für investiert werden. eine Million entlastet diese Organisationen jetzt Beträchtlich sind auch die um 5 Prozent angehoben. Ausgaben des Landkreises Die in den Jahren 2003 Der Verwaltungshaushalt hilfe wurden mit 4,4 Mio. Der Vermögenshaushalt für das Klinikum Garmisch- bis 2005 äußerst kritische beläuft sich für 2007 insge- Euro veranschlagt (Vorjahr weist ein Volumen von 16,3 Partenkirchen. Seit Janu- Finanzsituation der Kom- samt auf ca. 57,8 Mio. Euro 4,7 Mio.). Die weitere Ent- Mio. Euro (Vorjahr 7,3 Mio.) ar 2005 ist das Haus eine munen hat sich etwas (Vorjahr 59,1 Mio.). Die Aus- wicklung kann nicht genau aus. Davon entfallen auf In- eigenständige GmbH mit entspannt. Die allgemeine gaben entsprechen etwa prognostiziert werden, da vestitionsmaßnahmen 13,9 eigenem Wirtschafts- und Verbesserung wirkt sich dem Niveau des Vorjahres, die Ausgaben letztlich von Mio. Euro (Vorjahr 5 Mio.). Erfolgsplan, 100-prozen- auch auf die Finanzen des auch die Personalkosten der Anzahl der Hilfefälle ab- tiger Anteilseigner ist der Landkreises positiv aus. haben sich nicht erhöht. Die hängen. Schulen haben Landkreis Garmisch-Par- So gab es z. B. 547.000 Ausgaben für den Schul- Die Ansätze für die Leistun- Priorität tenkirchen. Im Jahr 2007 Euro mehr Schlüsselzu- aufwand einschließlich des gen der Sozialhilfe und Hartz leistet er Ausgaben für das weisungen, die Bezirks- Bauunterhalts steigen um IV (Heizung und Unterkunft) Seit dem Jahr 1980 hat- Klinikum und damit letztlich umlage wurde um 772.000 rd. 350.000 Euro an. Das ist liegen heuer mit 7,0 Mio. te der Vermögenshaushalt für den Bereich Gesundheit Euro gesenkt. Diese finan- auch bedingt durch die seit Euro um rd. 200.000 unter nur in den Jahren 1986 und in Höhe von 3,6 Mio. Euro. zielle Entlastung sowie die Jahren steigenden Schüler- denen des Vorjahres. Die 2000 ein ähnlich großes Vo- Dieser Betrag setzt sich zu- konsequent fortgesetzten zahlen. sog. „Hartz-IV-Reform“ zum lumen. Bestimmt wird der sammen aus der Kranken- Sparbemühungen haben 1. Januar 2005 belastet den Vermögenshaushalt über- hausumlage (1,4 Mio. Euro), den Kreistag veranlasst, Soz­ial-Etat Landkreis aber immer noch wiegend von den Schul- der sog. „örtliche Beteili- die Kreisumlage um 2 stabilisiert mit jährlichen Mehrkosten baumaßnahmen, die allein gung“ für vom Staat geför- Punkte auf 46,75 Pro- von rund 500.000 Euro. 2007 Ausgaben in Höhe von derte Maßnahmen (700.000 zent zu senken, wodurch Der Sozial-Etat hat sich Die Sparmaßnahmen der 7,3 Mio. Euro erfordern. Ei- Euro) und einem Investiti- die Gemeinden um rund stabilisiert, die Ausgaben letzten Jahre umfassten ne zukunftsorientierte Wei- onszuschuss für Tilgungs- 1 Million Euro entlastet gehen sogar leicht zurück. auch Einschnitte bei den terentwicklung der Schulen leistungen des Klinikums werden. Die Ausgaben der Jugend- Zuschüssen für soziale hat für den Landkreis ho- (1 Mio. Euro).

Mehr Schutz für Eschenlohe

Hochwasserverbauung an der Loisach feierlich eingeweiht

Nach 16 Monaten Bau- ßere Schäden verhindert die zwangsläufige Folge zeit konnte am 16. werden konnten, wie etwa waren. September die neue am 12. August 2002. Die alte Brücke mit ihrem Hochwasserverbauung Mittelpfeiler war bei den Eschenlohe feierlich ih- Höhere Deiche, Hochwassern 1970 und rer Bestimmung über- neue Brücke 1999 nahezu eingetaucht, geben werden. Wie Um- 2005 wurde sie fast völ- weltminister Dr. Werner Der Freistaat Bayern, ver- lig überströmt. Zudem Schnappauf dabei be- treten durch das Wasser- war es sehr schwierig, tonte, ist der Ort jetzt wirtschaftsamt Weilheim, das in großen Mengen vor einem hundertjähr- hat Ende September 2005 ankommende Treibzeug lichen Hochwasser ge- beim Landratsamt die rechtzeitig zu beseitigen, schützt. Durchführung des Plan- um Verklausungen zu ver- feststellungsverfahrens hindern. Die Gemeinde Bei allen größeren Hoch- für die Verbesserung des ersetzte deshalb das be- wasserabflüssen in der Hochwasserschutzes in stehende Bauwerk durch Loisach, wie am 10. Eschenlohe beantragt. eine neue, höher angeord- August 1970, an Pfings- Durchschnitten gemeinsam das Band in Eschenlohe: (v. li.) Die vorhandenen Deiche nete pfeilerlose Brücke. ten 1999 und im August Regierungspräsident Christoph Hillenbrand, Umweltminis- waren zu niedrig, über- 2005, wurde der gesamte ter Dr. Werner Schnappauf, die Landtagsabgeordnete Renate wiegend aus Flusskies Genehmigungs­ Ortskern von Eschenlohe Dodell, Bürgermeister Peter Stahr und Landrat Harald Kühn. geschüttet und dadurch verfahren z­ügig beiderseits des Flusses Foto: Jais sehr stark durchlässig. durchgeführt überflutet. Auch am 20. Zudem war ihre Stand- Juli 1981 war zumindest schwemmt. Dazu ka- nisse, bei denen nur durch sicherheit unzureichend, An der Notwendigkeit der östliche Ortsbereich men noch etliche weitere den Einsatz aller Katas- so dass insbesondere bei der beantragten Hoch- von Eschenlohe über- Hochwässer und Ereig- tropheneinsatzkräfte grö- Überströmung Brüche Fortsetzung auf Seite 6 Seite  Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007

­ Foto: photocase/ Fortsetzung von Seite 5 cke an mehreren Stellen Fast 6 Millionen carlitos wasserschutzmaßnahmen mit Hochdruck gearbeitet. Euro Kosten bestand keinerlei Zwei- Teilweise waren bis zu fel – das Vorhaben dient zwölf Bagger gleichzeitig Die Kosten für den reinen dem Wohl der Allgemein- im Einsatz. Von Anfang Hochwasserschutz (ohne heit. Die Loisach ist ein November 2006 bis Mai Loisachbrücke) betragen Gewässer I. Ordnung; 2007 wurde parallel die ca. 4,8 Millionen Euro. der Freistaat Bayern ist Hochwasserschutzwand Der gemeindliche An- deshalb nach dem Baye- in Ortbetonbauweise er- teil hierzu belief sich auf Börsengang der Bahn: rischen Wassergesetz zum stellt. ca. 1,2 Millionen Euro. Ausbau verpflichtet. Dieser Anteil wurde vom Gefahr für Regionalstrecken Das Landratsamt konnte Schutz­bauten Freistaat Bayern bis 31. das Verfahren trotz einer maßgeschneidert Dezember 2011 bei einer Den vom Bundeskabi- in die gewinnträchtigen Reihe von Widersprü- Verzinsung von 3,7 Pro- nett beschlossenen Bör- Hochgeschwindigkeits- chen, Klagen, weit über Mit den neuen Schutz- zent pro Jahr gestundet. sengang der Deutschen und Fernverkehrsstre- 100 Stellungnahmen und bauten können in der Die Kosten für die neue Bahn AG betrachtet der cken investieren und das anderer Probleme sehr zü- Loisach über 360 Kubik- Loisachbrücke (Maßnah- Landkreis Garmisch- teilweise ohnehin schon gig abwickeln und schon meter Wasser pro Sekun- menträger: Gemeinde Partenkirchen äußerst marode Nahverkehrsnetz am 6. April 2006 den Be- de sicher durch den Ort kritisch. Aus diesem vernachlässigen. Insoweit Eschenlohe) wurden ur- Grund hat sich Land- verweist der Landrat nur schluss erlassen. Unmit- geschleust werden. Rund sprünglich mit ca. 1,15 rat Harald Kühn nun an auf den Bericht des Bun- telbar danach begann das ein Kilometer Uferschutz- Millionen Euro veran- den Bundesminister für desrechnungshofes vom Wasserwirtschaftsamt mit mauer, Ufersicherungen schlagt. Die Gemeinde Verkehr, Bau und Stadt- März dieses Jahres, des- den Ausbaumaßnahmen aus 40.000 Tonnen Was- erhält zu den zuwen- entwicklung, Wolfgang sen Schlussfolgerungen im Bereich der Loisach- serbausteinen und vier dungsfähigen Kosten ei- Tiefensee, gewandt und sich nach Meinung hoch- brücke. Unter Ausnut- Kilometer Deicherhöhung nen Zuschuss vom Frei- eindringlich darum ge­ rangiger Experten so zu- zung des schneearmen aus 40.000 Kubikmeter staat Bayern in Höhe von beten, die Privatisierung sammenfassen lassen: Winters 2006/07 wurde Erd- und Kiesmaterial si- der Bahn zumindest in Das Netz der DB abseits 810.000 Euro. der vorgesehenen Form der lukrativen Strecken flussaufwärts wie fluss- chern die Bebauung vor nicht weiterzuverfolgen. verfällt. Genau diese Ent- abwärts der Loisachbrü- der Loisach. Nach dem Gesetzent- wicklung würden die aktu- wurf sei zu befürchten, ellen Privatisierungspläne dass der Bund seine im massiv beschleunigen. Grundgesetz verankerte Zu Recht habe daher Verantwortung für den auch der Deutsche Städ- Erhalt und den Ausbau te- und Gemeindebund, einer leistungsfähigen wie zahlreiche andere Or- Schieneninfrastruktur ganisationen und Verbän- Breitband wichtiger zugunsten der Rendite­ de, gefordert, die Privati- interessen privater Ka- sierungspläne zu ändern pitalgeber abgibt. und die Infrastruktur von Standortfaktor der Bahn AG zu trennen. „Schon jetzt ist absehbar, Mindestens aber wäre dass die vom Kabinett eine konkrete Finanzie- gebilligte Konstruktion rungs- und Leistungsver- Initiative bemüht sich um Verbesserungen für den ländlichen Raum eines ‚Börsenganges einbarung zwischen Bund mit Netz’ fatale Folgen und Bahn nötig, wenn für die Regionalstrecken sich die Bundespolitik Schnelle Datenverbin- Auch im Landkreis Partenkirchen sollen auf dem Land haben nicht vollständig aus ih- dungen sind für einen Garmisch-Partenkirchen sie die Nachfrage nach wird“, so Landrat Kühn. rer Verantwortung für das modernen Wirtschafts- sollen Unternehmen und Breitbandanschlüssen Betroffen davon wären Schienennetz zurückzie- evtl. die Strecke Murnau– hen will. standort unerlässlich. Bürger auf leistungsfä- ermitteln und passende Oberammergau und die Um wettbewerbsfähig hige Internetanschlüsse Anbieter vermitteln. Außerfernbahn zwischen Warnendes zu bleiben, benötigen zugreifen können. Dazu „Das Engagement der Garmisch-Partenkirchen Beispiel Post Unternehmen einen informierte Helmut Bur- Paten hat sich bislang als und Kempten. Zwar will Breitbandanschluss. In ger, Spezialist für Infor- Schlüsselfaktor für den der Bund auch künftig Die Erfahrungen mit der Ballungszentren ist die mations- und Kommu- Projekterfolg erwiesen“, erhebliche Mittel für das Privatisierung der ehe- schnelle Datenübertra- nikationstechnologie der betont der IHK-Spezia- Schienennetz bereitstel- maligen Bundespost gung schon Standard, IHK für München und list. Auch Landrat Harald len, die Entscheidung sollten Warnung genug aber, wo diese Mittel sein. Zahlreiche Gemein- nicht jedoch im länd- Oberbayern, die Bürger- Kühn unterstrich nach investiert werden, wird den auf dem Land seien lichen Raum. Die Breit- meister über die Arbeit der Bürgermeisterdienst- künftig die Bahn AG mit nicht einmal mehr mit ei- bandinitiative Bayern, der Breitbandinitiative besprechung die Bedeu- ihren privaten Anteilseig- ner kleinen Postfiliale und eine Gemeinschaftsak- Bayern. tung der Breitbandpaten. nern treffen. Doch die bis heute nicht mit einem tion des Bayerischen „Durch sie können die würden sich zwangsläufig leistungsfähigen DSL- Industrie- und Handels- „Breitbandpaten“ Kommunen Mitstreiter eher an Rendite- als an Anschluss ausgestattet: kammertags, des Baye- vermitteln finden, die die Nachfrage Gemeinwohlinteressen „Gerade die Bürger im rischen Gemeindetags, in ihren Gemeinden bün- orientieren, so Kühn. ländlichen Raum haben Anbieter es auszubaden, wenn des Bayerischen Land- deln“. Insgesamt bewer- Marodes sich ein Unternehmen der kreistags, des Baye- Mittlerweile betreuen tete er die Versorgung der Nahverkehrsnetz­ Daseinsvorsorge in erster rischen Städtetags und 334 „Breitbandpaten“ im Gemeinden mit Breitband Linie seinen Aktionären des Bayerischen Wirt- ganzen Freistaat 509 als notwendig, zeitgemäß Im Zweifel werde die verpflichtet fühlt“, warnt schaftsministeriums will Gemeinden, 151 davon und nicht zuletzt auch Bahn AG also künftig der Landrat. dies ändern und das An- in Oberbayern. Auch im als wichtigen Standort- gebot verbessern. Landkreis Garmisch- faktor. Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007 Seite 

Auszubildende im Landratsamt

Auch im Landratsamt Garmisch-Partenkirchen hat am 1. September eine neue Ausbildungszeit begonnen. Zwei junge Damen wurden von Geschäftsführer Mi- chael Kleißl (re.) und Ausbildungsleiter Frank Simon (li.) begrüßt: Katharina Krüner (2. v. li.) und Christine Matzura. Beide absolvieren ihre dreijährige Ausbildung im Landratsamt, an der Berufsschule Starnberg sowie an der Bayerischen Verwal- tungsschule München. Foto: lra

Organspende: Aufgabe der ganzen Gesellschaft

Kann Leben retten: Der Organspendeausweis, erhältlich bei den Immer noch 12.000 Patienten auf der Warteliste öffentlichen Gesundheitsstellen und Krankenkassen. Foto: Klinikum

Die bundesdeutsche Be- 1.259 Menschen spende- wärtstrend bei der Zahl anderen Menschen durch gegenüber. So befinden völkerung zeigt in ver- ten nach ihrem Tod ihre der Organspender weiter eine Organspende nach sich derzeit 12.000 Pati- schiedenen repräsen- Organe. Die Übersicht des fortsetzt. dem Tode zu helfen, steht entinnen und Patienten tativen Befragungen ersten Halbjahres 2007 Dieser steigenden Bereit- ein unverändert hoher Be- auf der Warteliste für eine seit den siebziger Jah- zeigt, dass sich der Auf- schaft in der Bevölkerung, darf an Spenderorganen Transplantation. Die Ent- ren eine anhaltend po- wicklung in der Medizin sitive Einstellung zur hat es möglich gemacht, Organspende. In einer Deutschland: dass heute lebenswich- von der Bundeszentra- Warteliste und Nierentransplantation tige Organe wie Niere, le für gesundheitliche Herz, Lunge, Leber und Aufklärung initiierten Bauchspeicheldrüse mit Umfrage aus dem Jahr großen Erfolgsaussichten 2001 stehen 82 Pro- übertragen werden kön- zent der Bevölkerung nen. Durch die Trans- der Organspende ge- plantation erfüllt sich für nerell positiv gegenüber. viele Organempfänger die 76 Prozent wären mit Hoffnung, weiterzuleben einer Organentnahme oder ein Leben ohne die nach dem Tode einver- belastende Dialyse zu standen. Doch besitzen führen. nur zwölf Prozent einen Organspendeausweis. Auch ältere Menschen können Die aktuelle Entwick- Organe spenden lung der Organspenden in Deutschland ist ermu- Der Fortschritt in den Be- tigend. So wurde im Jahr reichen Intensivmedizin 2006 ein neuer Höchst- und Transplantationsme- stand bei der Zahl der Immer noch kommen auf eine Nierentransplantation in Deutschland zwei weitere Patienten auf der dizin ermöglicht es, dass Organspender erreicht: Warteliste. Grafik: DSO Fortsetzung auf Seite 8 Seite  Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007

Fortsetzung von Seite 7 denen es aufgrund von auch Spenderorgane von tödlichen Hirnblutungen Gesetzliche Grundlage für Organspenden Verstorbenen, die das 60. oder anderen schweren Lebensjahr überschritten Verletzungen zu einem Nicht zuletzt wegen der großen Kluft zwi- Das Gesetz sieht wie in vielen europä- haben, noch mit Erfolg vollständigen Erlöschen schen der Anzahl der Organspenden und ischen und außereuropäischen Ländern der Zahl der benötigten Organe hat der eine so genannte „erweiterte Zustim- transplantiert werden. der Hirnfunktion gekom- Gesetzgeber mit dem Transplantationsge- mungslösung“ vor. Dies bedeutet, dass So können heute nicht men ist. Liegt eine Zu- setz (TPG) eine gesetzliche Grundlage für der zu Lebzeiten eines Verstorbenen geäu- nur Organe von jungen stimmung des Verstor- die Organspende und die Organtransplan- ßerte Wille absoluten Vorrang hat. Hat ein Unfallopfern übertragen benen zur Organspende tation geschaffen. Verstorbener seine Einstellung zur Organ- werden; vielmehr werden vor, werden die Organe Das TPG ist seit 1. Dezember 1997 in Kraft spende nicht dokumentiert oder bekannt auch Spenderorgane von im Vorfeld der Entnahme und regelt die Spende, Entnahme, Vermitt- gegeben, entscheiden die nächsten Ange- älteren Verstorben mit sehr sorgfältig auf ihre lung und Übertragung von Organen, die hörigen auf der Grundlage des vermuteten Erfolg transplantiert, bei Eignung überprüft. nach dem Tode oder zu Lebzeiten gespen- Willens des Verstorbenen. det werden. Es enthält auch die Forderung, Die Erklärung zur Organspende kann in die Bevölkerung über die Möglichkeiten einem Organspendeausweis dokumentiert der Organspende, die Voraussetzungen werden. Organspendeausweise sind bei der Organentnahme und die Bedeutung den öffentlichen Gesundheitsstellen und der Organübertragung aufzuklären. Krankenkassen erhältlich.

Strenge Maßstäbe für Organentnahme

Als Voraussetzung zur Organspende nennt zeichnet. Die Herz- und Kreislauffunktion das Gesetz neben der zu Lebzeiten geäu- des Verstorbenen wird nach Eintritt des ßerten Spendebereitschaft die Feststel- Hirntodes künstlich durch Beatmung und lung des Hirntodes und die medizinische Medikamente aufrechterhalten. Eignung der Organe. An die Feststellung Der Hirntod des Organspenders muss von des Hirntodes werden vom Gesetzge- zwei dafür qualifizierten Ärzten unabhän- ber sehr strenge Maßstäbe angelegt. Als gig voneinander festgestellt werden. Sie Hirntod wird der Zustand der unwieder- dürfen weder an der Entnahme noch an bringlich erloschenen Funktionen des der Übertragung der Organe des Organ- In Deutschland gibt es mittlerweile über 30.000 Dialyse-Patien­ gesamten Gehirns, also des Großhirns, spenders beteiligt sein. ten. Eine Organtransplantation könnte sie von der belastenden des Kleinhirns und des Hirnstamms be- Prozedur befreien. Foto: Klinikum

Intensivste Form gelebter Solidarität

Der Transplantations- beauftragte des Klini- kums, Dr. Ludwig Herb Organspenden im Klinikum (von dem auch dieser Bericht stammt), steht gerne für weitere Fra- Garmisch-Partenkirchen gen zur Verfügung: Tel. 08821/ 777821. Das Klinikum Garmisch-Partenkirchen sieht sich tet in den Fragen der Organspende sehr eng mit als Schwerpunktkrankenhaus in der besonderen der „Deutschen Stiftung Organtransplantation“ Verpflichtung, seinen Beitrag in der Versorgung (DSO) zusammen und wird durch die ärztlichen Organspende mit Spendeorganen zu leisten und Organentnah- Kollegen dieser Einrichtung bei der Vorbereitung men dort auch zu realisieren, wo die Vorausset- und Durchführung einer Organentnahme tatkräf- aus christ- zungen hierfür gegeben sind. Das Klinikum arbei- tig unterstützt. licher Sicht Die beiden großen Kir- Im Klinikum kann al- Behandlungsmaßnahmen und die Körpertemperatur schweren Zeit im Mittel- chen in Deutschland le ein bis zwei Jahre bei steht die Suche nach dem aufrechterhalten, werden punkt. befürworten Organ- einem Verstorbenen eine Willen des Verstorbenen bei vielen Angehörigen Organspende ist eine in- spenden. In einer ge- Organspende realisiert und die Einbeziehung und Fragen aufgeworfen und tensive Form gelebter meinsamen Erklärung werden. Muss bei einem Betreuung der Angehöri- heftige emotionale Reak- Solidarität. Alle Bürger der Deutschen Bi- schofskonferenz und Patienten im Verlauf ei- gen absolut im Vorder- tionen ausgelöst. In dieser sind aufgefordert, ih- des Rates der Evange- ner Intensivbehandlung grund. Ausnahmesituation halten re Einstellung zu einer lischen Kirche aus dem der unwiederbringliche die Pflegenden und Ärzte möglichen Organspende Jahr 1990 steht: „Vom Verlust sämtlicher Hirn- Enger Kontakt der Intensivbehandlungs- zu überdenken und ihre christlichen Verständ- funktionen und damit mit Angehörigen einheit engsten Kontakt Entscheidung in einem nis des Todes und vom der Eintritt des Hirntodes mit den Angehörigen und Organspendeausweis zu Glauben an die Aufer- festgestellt werden und ist Für die Angehörigen bieten nach Kräften Hilfe dokumentieren. stehung kann auch die nach Lage der Dinge eine stellt der unerwartete Tod und Unterstützung an. Die Weitere Informationen zu Organspende von Toten eines geliebten Menschen gewürdigt werden. Aus Organspende in Betracht würdevolle Versorgung den Themen Organspende christlicher Sicht ist die zu ziehen, beginnt für die ein erschütterndes und des Verstorbenen bis zum und Transplantation sind Bereitschaft zur Organ- Pflegenden und Ärzte die tief greifendes Erlebnis Abschluss der Organspen- auf der Homepage der spende ein Zeichen der Zeit des aktiven Bemü­ dar. Wird die Diagnose de und die einfühlsame „Deutschen Gesellschaft Nächstenliebe und Soli- hens um die Organspende. „Hirntod“ gestellt und und vertrauensvolle Be- für Organtransplantation“ darisierung mit Kranken Neben den Organ-schüt- werden gleichzeitig die gleitung der Angehörigen (DSO), www.dso.de er- und Behinderten.“ zenden medizinischen Herzkreislauffunktion stehen für uns in dieser hältlich. Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007 Seite  Vorsorgevollmacht oder gerichtliche Betreuung

„Für den Fall der Fäl- werden. Besteht jedoch macht, dass es gegen die vor allem dann verzichtet Kontakt im le: die Betreuung“ – so eine Gefährdung und ist gesetzliche Betreuung werden, wenn der oder Landratsamt lautete die Überschrift damit ein Schutz für ei- Vorbehalte gibt und sich die Betroffene in Vor- eines Beitrages in einer nen Menschen nötig, bie- viele wohler fühlen wür- aussicht einer späteren, Josef Wassermann (Fach- der letzten Landkreis- tet das Betreuungsrecht den, wenn sie selbst vor- altersbedingten Hilfsbe- bereichsleiter), Tel. 751-259, Zeitungen. Als Reaktion hierfür den Rahmen. Die­ ab bestimmen könnten, dürftigkeit jemand an- Geb. B, Zi. 001 auf diesen Artikel gingen se Betreuung wird stets wer für sie im Fall des derem eine rechtsgültige Wolfgang Fischer, Tel. 751- ungezählte Anfragen bei befristet; spätestens nach Falles wichtige Aufga- Vollmacht erteilt hat. 344, Geb. B, Zi. 003 der Betreuungsstelle im sieben Jahren muss sie ben übernimmt und ih- Birgit Strauß, Tel. 751-292, Landratsamt ein. Dieses auf ihre Notwendigkeit nen beisteht. Seit 1999 Die Betreuungs- Geb. B, Zi. 014 Interesse nehmen wir hin überprüft werden. Das ist es gesetzlich möglich, stelle informiert Fax-Nummer: 751-257 zum Anlass, auf die Betreuungsgesetz wird einen Verwandten oder häufigsten Fragen ein- von vielen Personen und eine andere Vertrauens- Durch eine solche Voll- E-Mail: Josef.Wassermann zugehen. Einrichtungen umgesetzt. person umfassend (auch macht können wichtige @LRA-GAP.de, Wolfgang. Die Betreuungsstelle im für persönliche Angele- Dinge zuverlässig geregelt [email protected], [email protected] Das Betreuungsgesetz Landratsamt übernimmt genheiten) ganz privat als werden: Vermögens- und regelt für Erwachsene, dabei wichtige Aufgaben. Bevollmächtigten zu be- Vertragsangelegenheiten die aufgrund einer psy- stimmen. Das Gesetz sagt etwa, auch Fragen, wel- chischen Krankheit oder Bevollmächtigte dazu ausdrücklich: Die che die Wohnung betref- Berufsbetreuer einer körperlichen, geis- selbst bestimmen (durch das Amtsgericht fen oder solche, die sich gesucht tigen oder seelischen Be- verfügte) Betreuung tritt mit der Unterbringung in hinderung ihre Angele- Die Betreuungsstelle Die erwähnten Reaktio­ gegenüber anderen Hil- einem Altenheim befas- genheiten ganz oder teil- sen. Möglich ist auch, die- sucht für den Landkreis nen haben deutlich ge- fen zurück. Auf sie kann freiberufliche Berufs- weise nicht mehr selbst se Vollmacht auf mehrere betreuer mit folgenden regeln können, die gesetz- Schultern zu verteilen und Qualifikationen: Diplom- liche Vertretung, eben die die verschiedenen Be- Sozialpädagogen, -Päd- Betreuung. reiche verschiedenen Per- agogen und -Psycholo- sonen anzuvertrauen. Wer gen. Voraussetzung ist Betreuung ist so rechtzeitig Vorsorge die langfristige Über- stets befristet treffen möchte, sollte sich nahmebereitschaft von informieren. Hier bietet mehr als zehn Betreu- ungen oder ersatzweise Dabei begleitet ein vom sich die Betreuungsstelle eine Teilzeittätigkeit von Vormundschaftsgericht im Landratsamt an. Dort mindestens 20 Wochen- bestellter Betreuer den gibt es Broschüren, aber arbeitsstunden. hilfsbedürftigen Men- natürlich auch die persön- Bei Interesse bitte direkt schen. In Deutschland liche Beratung darüber, bei Josef Wassermann kann heute kein Erwach- Die drei von der Betreuungsstelle im Landratsamt: (v. li.) Josef wie am besten vorzuge- melden. sener mehr entmündigt Wassermann, Birgit Strauß und Wolfgang Fischer. Foto lra hen wäre.

Schutz und Stärkung des Ehrenamtes Freistaat Bayern übernimmt die Kosten für die Versicherung

Im April 2007 ist die Bay- Bayern sind ehrenamtlich fallbereich sogar rund 1,5 Initiativen, Gruppen und schaftslebens ist das frei- erische Ehrenamtsversi- tätig. Das Engagement für Millionen der ehrenamtlich Projekten. willige und unbezahlte En- cherung in Kraft getreten. andere ist oftmals mit er- Tätigen nicht ausreichend Dazu die Bayerische So- gagement Einzelner unver- Als Auffangversicherung heblichen Unfallgefahren versichert. zialministerin Christa Ste- zichtbar. Deren Leistungen greift sie dann, wenn an- und Haftungsrisiken ver- wens: „Mit der Bayerischen kann die öffentliche Hand derweitig kein Versiche- bunden. Ein Teil davon ist Zeichen der Ehrenamtsversicherung niemals ersetzen“. Deshalb rungsschutz gegen Haft- bereits über bestehende Anerkennung setzt die Staatregierung sei ein ausreichender Versi- pflicht- und Unfallrisiken Versicherungen geschützt – ein Zeichen des Dankes, cherungsschutz notwendig, besteht. Die Versicherung sei es privat oder über den Diese Lücken hat der Frei- der Anerkennung und der auch im Hinblick auf die Si- ist für ehrenamtlich Enga- Träger. Doch gab es auch staat geschlossen. Die mit Ermunterung zum freiwilli- gnalwirkung zur Stärkung gierte antrags- und bei- viele Tätigkeitsbereiche, der Versicherungskammer gen Engagement in unserer des Ehrenamtes. tragsfrei; die Kosten trägt die nicht ausreichend ab- Bayern abgeschlossenen Gesellschaft“. Auch Land- Für Fragen und Schadens- der Freistaat. gesichert waren. Nach Verträge schützen jetzt rat Harald Kühn begrüßt meldungen steht die Versi- Schätzungen von Experten insbesondere Ehrenamt- die neue Absicherung von cherungskammer Bayern, Rund 3,8 Millionen Bür- waren im Haftpflichtbereich liche in den vielen kleinen, Ehrenamtlichen: „Für viele Tel. 089/2160-3777, zur gerinnen und Bürger in rund 450.000 und im Un- rechtlich unselbstständigen Bereiche des Gemein- Verfügung. Seite 10 Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007

Wärmepumpen, Isolierung, Sonnenstrom und Hackschnitz­el Landkreis ist im Klimaschutz aktiv

Klimaschutz ist das le versorgt. Seitdem ist Die Kollektoren große Thema dieser der Landkreis Vertrags- auf dem Dach Zeit. Weltweit wird dis- partner der „Bäuerlichen des Werdenfels- Gymnasiums: kutiert, wie die globale Hackschnitzel-Lieferge- Florian Hesse Erwärmung verringert sellschaft“, die ca. 2.800 verlegt eines von und deren Folgen abge- Schüttraummeter pro Jahr insgesamt 141 mildert werden können. liefert, womit ca. 200.000 Modulen. Ein wichtiger Bereich Liter Heizöl ersetzt wer- Fotos: lra ist dabei die Verringe- den. rung des Ausstoßes von Diese Zusammenarbeit ist Treibhausgasen, und einmal zu sehen unter der hier des mengenmäßig Überschrift „Direktver- bedeutsamsten Gases marktung“. Auf kurzen Kohlenstoffdioxid. Es Wegen gelangt der Ener- ist deshalb zum einen gieträger Hackschnitzel ein Umstieg auf CO2- aus heimischen Wäldern arme oder -freie Ener- zum Verbraucher. Zum gieträger erforderlich. anderen ist das eine sehr Gymnasium. Zum anderen muss aber gute Möglichkeit, das milienhäusern ein ganzes Würde man die auf den In Zusam- auch der zeitgemäßen bei der notwendigen Be- Jahr gedeckt werden. Bei beiden Schulen erzeugte menhang mit dieser Maß- konsequenten Wärme- standspflege anfallende derartigen Anlagen wird Elektrizität in einem Stein- nahme wird die gesamte dämmung ein besonders Schwachholz zu verwer- Sonnenlicht in elektrische kohlekraftwerk gewinnen, Fassade des dreistöckigen Augenmerk gegeben ten. Für einen Landkreis Energie umgewandelt. würden etwa 42 Tonnen Gebäudes nach dem heu- Wärme- werden. wie Garmisch-Partenkir- Die Elektroversorgungs- Kohlendioxid freigesetzt; tigen Stand der dämmung chen mit über 50 Prozent unternehmen sind ver- die gleiche Menge pro- nachgerüs- Waldanteil ist diese Arbeit pflichtet, den so gewon- duziert ein Auto bei einer tet. Abgestimmt auf den Der Landkreis Garmisch- nenen Strom ins öffent- Fahrleistung von rund 1 Schulbetrieb wurden die Partenkirchen hat sich der Waldbauern von hoher Bedeutung. liche Netz einzuspeisen. Million Kilometern. Arbeiten bereits begon- nicht erst seit den jüngsten Der Abnahmepreis ist Beide Anlagen sind in den nen, mit dem Abschluss Diskussionen mit diesem Photovoltaik auf staatlich subventio­niert Physikunterricht einge- der Wärmedämmung, die Thema befasst. So wird mit der Folge, dass sich bunden. So wird also auch gegenüber früher eine 30- z. B. die Christophorus- den Gymnasien die Investitionen bei län- das ökologische Bewusst- prozentige Verbesserung Schule in Farchant seit gerfristigem Betrieb in sein der Jugend für die mit sich bringt, wird En- Mit den Photovoltaik­ ihrer Eröffnung 1985 mit der Regel amortisieren. Thematik „regenerative de dieses, Anfang nächs- anklagen auf den Dä- Wärmepumpen beheizt. Die Anlage auf dem Wer- Energien“ geweckt. ten Jahres gerechnet. Die chern von Werdenfels- Als seinerzeit im Kreistag denfels-Gymnasium be- Kosten dafür werden rund und Staffelsee-Gymna- dafür die Entscheidung ge- steht aus 141 Modulen Wärmedämmung 220.000 Euro betragen. sium kann der Strombe- fallen ist, war das damals mit einer Spitzenleistung Zu diesen Projekten darf von ca. acht Einfa- am „Werdenfels“ auch unter dem Gesichts- von 25 KWp, die auf kommt auch noch die Be- punkt des Klimaschutzes dem Staffelsee-Gymna- Ein weiteres großes Vor- ratung. Ludwig Sailer aus geradezu vorbildlich. sium aus 146 Modulen haben setzt der Landkreis dem Bauamt der Behörde Hinzu kommt noch eine mit einer Spitzenleistung derzeit um. Die Rede ist (gelernter und geprüf- Kostenersparnis gegen­ von 26 KWp. Damit wird ist von der Generalsa- ter) Energieberater. In die- über herkömmlichen An- nicht nur eine beachtliche nierung des Fachklas- ser Funktion steht er den lagen, abhängig von den Strommenge erzeugt. sentraktes Werdenfels- Bürgerinnen und Bürgern Preisen für Gas oder Öl. telefonisch und auch bei Die Anlage wird heuer für Terminen zur Verfügung ca. 60.000 Euro saniert; (Tel. 08821-232). Und vorgesehen ist, dass auch Pro Jahr liefert die Bäuerliche schließlich werden poten- die neue Tagesstätte mit- Hackschnitzel- zielle Bauherren auf den versorgt wird. Liefergesell- Wärmeschutz hingewie- schaft ca. 2.800 sen und ihnen erläutert, Hackschnitz­el­ Schüttraummeter für die Hack- was gemacht werden kann: heiz­ung in Murnau schnitzelheizung Dämmung auf dem Dach, des Staffelsee- an Wänden, Mauern und Seit 2001 wird das Staffel- Gymnasiums. Fenstern, aber auch die Damit können see-Gymnasium Murnau ca. 200.000 Liter Positionierung des Hauses mit Hackschnitzeln aus Heizöl ersetzt sowie die Gestaltung einer den umliegenden Wäldern werden. Südfront mit großen Fens- beheizt. Über diese Anla- tern, um so die Sonne als ge wird auch die örtliche Heizung optimal nutzen Grund- und Hauptschu- zu können. Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007 Seite 11

Resolution zur Energiewende Vom Kreistag einstimmig beschlossen am 28. März­ 2007

Der Landkreis Garmisch- Lebensqualität unserer gemeinsam angekämpft werden, wenn erneuerbare zeugen davon, dass der Partenkirchen unter- Bürgerinnen und Bürger werden. Jeder einzelne Energie (z. B. aus Hack- Landkreis auf dem Weg stützt die Bestrebungen nachhaltig gestärkt wer- Bürger, jede Gemeinde, schnitzeln und Holzpellets, zur weitgehenden Versor- zur Energiewende in den. jeder Landkreis und jedes aber auch aus Sonne, Erd- gung mit erneuerbaren En- unserem Landkreis. Er Im direkten Einflussbereich Bundesland ist gleicher- wärme, Wind und Wasser) ergien ist. Diese Resolution befürwortet das Ziel, un- des Landkreises soll vor maßen aufgerufen, seinen eingesetzt wird. dient deshalb vor allem als sere Region bis zum Jahr allem bei Neu- und Um- Beitrag zur Energieeinspa- Die Energiewende hat in weiterer Wegweiser und 2040 soweit wie möglich bauten stets eine Energie- rung und einem geringeren unserem Landkreis schon ideelle Unterstützung der

mit erneuerbaren Ener- versorgung mittels erneu- CO2-Ausstoß zu leisten. längst begonnen. Das Energiewende. gien zu versorgen. erbarer Energien in die pla- Hauptziel der Energiewen- Blockheizkraftwerk und Allein für die Heizung der nerischen Überlegungen de ist es, fossile Brennstof- die Sonnenkollektoren des Gebäude ist ein erheb- Das Ziel soll erreicht wer- einbezogen werden. Im fe durch heimische, rege- Staffelsee-Gymnasiums licher Energieaufwand not- den durch: Übrigen soll dieser Be- nerative Energiequellen zu in Murnau und des Wer- wendig. Vielen Hauseigen- • Reduzierung des Ener- schluss die Bevölkerung, ersetzen. Damit ergeben denfels-Gymnasiums in tümern sind die Schwach- gieverbrauches, die Wirtschaft sowie alle sich auch für die hiesige Garmisch-Partenkirchen, stellen der Gebäude nicht • Einsatz innovativer und Institutionen und Verbände Wirtschaft erhebliche Vor- die moderne Wärmepumpe bewusst. effizienter Technologien, ermuntern, ihren Beitrag teile. Der jährliche Ener- der Christophorusschule in Beim Landratsamt Gar- • nachhaltige Nutzung al- zu einer Energiewende zu gieverbrauch im Landkreis Farchant, der Einsatz alter- misch-Partenkirchen ist ler heimischen Ressour- leisten. liegt bei 2.000 Gigawatt- nativer Energien in großen eine Stelle für Energiebera- cen. stunden, für die 160 Milli- Häusern, z. B. Hackschnit- tung eingerichtet. Die Bür- Damit können unsere na- Erläuterungen onen Euro bezahlt werden zel im Kloster , im ger können sich hier bei türlichen Lebensgrundla- müssen. Ein beachtlicher neuen Schloss Elmau und einem ausgebildeten Ener- gen erhalten, die regionale Gegen eine zunehmende Teil dieses Geldes könnte im Murnauer Kemmelpark, gieberater (Tel. 08821/751- Wirtschaftskraft sowie die Klimaveränderung kann nur in der Region gehalten sowie in Privathäusern 232) informieren.

Ein Spektiv hoch über Mittenwald

Umweltbildungsstation Karwendel soll im nächsten Jahr eröffnet werden

Auf 2.244 m Höhe ent- Bayern-Österreich ge- drucksvolle Landschaft steht derzeit an der fördert wird, will neue des Karwendel vorgestellt Westlichen Karwen- Impulse für eine posi- und Sensibilität für die delspitze in Form eines tive touristische und zu- Bergwelt vermittelt wird „Spektivs“ das höchste gleich naturverträgliche – ohne „erhobenen Zeige- Umweltbildungszent- Nutzung des Karwen- finger“. Damit wird nicht rum Deutschlands. Das dels setzen. nur ein echtes „Highlight“ Projekt der Marktge- für den Besuch in Mitten- meinde Mittenwald, das Das Gebäude hoch über wald geschaffen, sondern aus dem grenzübergrei- Mittenwald soll eine Aus- auch Natur erleb- und er- fenden EU-Förderpro- stellung beherbergen, in fahrbar gemacht. gramm INTERREG III A deren Rahmen die ein- Ganz­jähriges Ausflugsz­iel Die Umweltbildungsstation Karwendel wird die Form eines Spektivs erhalten. Fotomontage: Elmauer Zielgruppen sind dabei vorrangig Kinder- und Rundweg um die Kar- Österreich. Die weitere Jugendgruppen, Schul- wendelgrube, Naturfüh- Finanzierung wird u. a. klassen, Familien mit rungen, Aussichtspunkte durch die Marktgemein- Kindern (Schwerpunkt ab und zahlreiche Aktivitäten de Mittenwald, die Alli- 12 Jahren), Einheimische mit Bezug zum Lebens- anz Umweltstiftung, die und Gäste aus nah und raum Bergwelt. Deutsche Bundesstiftung fern. Ziel des Projektes Die Kosten für das Vor- Umwelt, den Landkreis ist es auch, ein ganzjährig haben belaufen sich auf Garmisch-Partenkirchen nutzbares Ausflugsziel zu rund 1 Million Euro. 50 und zahlreiche Sponsoren schaffen. Dazu beitragen Prozent der förderfähigen gesichert. sollen neben einer um- Mittel kommen dabei aus Die Fertigstellung sowohl Beim 1. Spatenstich hoch über Mittenwald (v. li.): Umweltminis- ter Dr. Werner Schnappauf, der Tiroler Landeshauptmann Dr. weltbezogenen Daueraus- dem grenzübergreifen- des Gebäudes als auch der Herwig van Staa, Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber und Mit- stellung u. a. ein Lehrpfad den Förderprogramm IN- Ausstellung wird voraus- tenwalds Bürgermeister Hermann Salminger. Foto: LR auf dem bestehenden TERREG III A Bayern- sichtlich 2008 erfolgen. Seite 12 Landkreis-Zeitung 37/Herbst 2007

Unternehmer für jahrz­ehntelanges soz­iales Engagement gewürdigt Ehrenring des Landkreises für Hans Langmatz

Mit dem Ehrenring in Gold, der höchsten Aus- Der Ehrenring zeichnung, die der Land- kreis Garmisch-Parten­ des Landkreises kirchen zu vergeben Der Ehrenring in Gold hat, würdigte Landrat mit dem eingravierten Harald Kühn das jahr- Wappen ist die höchs- zehntelange soziale En- te Auszeichnung, die gagement des Unterneh- der Landkreis verleihen mers Hans Langmatz zu kann. In Paragraf 3 der Satzung heißt es dazu: dessen 80. Geburtstag. Mit der höchsten Auszeichnung des Der Ehrenring kann nur Landkreises wurde Hans an Bürger, insbeson- 1962 hatte Hans Langmatz Langmatz von Landrat dere des Landkreises die Kunststoff verarbeiten- Harald Kühn geehrt. Garmisch-Partenkir- Links Anneliese Köhle, chen, verliehen werden, de Firma LIC-Langmatz die Lebensgefährtin in Garmisch-Partenkir- von Hans Langmatz. die mindestens 40 Jah- chen gegründet. Die Firma Foto: lra re alt sind, allgemeines beschäftigt heute 230 Mit- Ansehen genießen und Ehefrau die Hans und Werdenfelser Werkstät- Die herausragenden Ver- sich durch langjährige arbeiter und gehört zu den und besonders hervor- wichtigsten gewerblichen Klementia Langmatz- ten, bedürftige Personen dienste von Hans Lang- ragende Tätigkeit auf Betrieben im Landkreis. Stiftung. Sie hat sich der – und auch die besten Ab- matz, der seit letztem politischem, kulturellem, Vor 15 Jahren eröffnete er Fürsorge geistig und kör- solventen der Staatl. Be- Jahr Ehrenvorsitzender sozialem, wirtschaft- einen weiteren Betrieb in perlich Behinderter, der rufsschule Garmisch-Par- des Berufsschule-Förder­ lichen oder sportlichem Garmisch-Partenkirchen, Unterstützung bedürftiger tenkirchen. An sie werden vereins ist, wurden öf- Gebiet um das Wohl des das Innovations-Center Personen, der Förderung jährlich Förderpreise ver- fentlich u. a. mit dem Landkreises Garmisch- Langmatz, das sich mit des Sports, der Aus- und liehen, die sich seit 1992 Verdienstorden der Bun- Partenkirchen verdient gemacht haben. der Entwicklung neuer Fortbildung sowie der auf mehr als 92.000 Euro desrepublik Deutschland Produkte beschäftigt. Forschung und Lehre in summiert haben. Auch (an Hans und Klementia Neben Hans Langmatz den Bereichen Energie- dem Klinikum Garmisch- Langmatz), dem Baye- sind derzeit Prof. Dr. Fitz Lechner und Altlandrat Stiftungsgründer wirtschaft und Medizin Partenkirchen, Schulen rischen Verdienstorden Dr. Helmut Fischer In- verschrieben. Unter- und Sportvereinen wur- und der Verdienstmedaille haber dieser Auszeich- 1990 errichtete der Jubi- stützung erhielten und den beachtliche Förder- des Landkreises in Gold nung. lar zusammen mit seiner erhalten daraus u. a. die leistungen zugewiesen. gewürdigt. Sechsmal Edelmetall für Spitzen-Biathletinnen Landrat würdigt die Leistungen von Martina Glagow und Magdalena Neuner

Sechs Weltmeister- und Magdalena Neu- zur Freude auch von Ihr überreichte Harald sportliche Leistung der schaftsmedaillen haben ner bei den Biathlon- Landrat Harald Kühn, Kühn den Sonderehrentel- jungen Top-Athletinnen, die Ausnahmeathle- Titelkämpfen 2007 in der die Leistungen der ler des Landkreises. Die die damit erneut ihre Aus- tinnen Martina Glagow Antholz errungen. Sehr beiden Spitzensportle- Ehrenmedaille in Gold nahmestellung im Frauen- rinnen besonders wür- hatte sie bereits 2003 er- Biathlon bestätigt haben. digte. halten, für WM-Gold in Übrigens: Die Weltcup- der Verfolgung, Bronze Saison beginnt für die Dreimal Gold holte sich in der Staffel sowie dem beiden Damen am 30. No- Der Landrat wür- dabei die Wallgauerin Gesamtweltcup-Sieg der vember und 2. Dezember digte die heraus- Saison 2002/2003. mit dem Sprint und der ragenden sport- Magdalena Neuner, und liche Leistungen zwar in den Disziplinen Der Landrat würdigte Verfolgung im finnischen der jungen Top- Staffel, Sprint und Ein- damit die herausragende Kontiolathi. Athletinnen Mar- tina Glagow (li.) zel. Dafür erhielt sie vom und Magdalena Landrat die Ehrenmedaille Herausgeber: Landratsamt Garmisch-Partenkirchen Neuner, die bei des Landkreises in Gold. Landrat Harald Kühn der WM 2007 Olympiastraße 10 Dreimal Edelmetall gab 82467 Garmisch-Partenkirchen ihre Ausnahme- es auch für Martina Gla- stellung im Frau- Redaktion: Ingeborg Wurms M.A., Albrecht Ott en-Biathlon be- gow: Gold in der Staffel, Gestaltung, Wurms & Partner Public Relations

stätigt haben. Silber im Massenstart und IMPRESSUM Herstellung, © und Verlags-GmbH, 82327 Tutzing Foto: lra Bronze im Einzelrennen.