Landrat Kommunal- und Prüfungsdienst Mitarbeiter: 9 Leiter: Siegfried Gerlach

Kommunal- und Prüfungsdienst

Bürgermeisterwahlen

� Asselfingen � Hausen Q Q Unter- Bei der Bürger- am Bussen wachingen meisterwahl in Die Bürger­ Wie in Asselfingen am in­nen und fand die Bürgermeisterwahl 29. November Bürger von am 15. März 2009 statt. Als 2009 wurde Hausen am Alleinbewerber erreichte Bür­germeister Bussen wähl­- Hans Rieger in Unterwa- Armin Bollin- ten am chingen 86 Prozent der gül- ger für eine zweite Amtszeit 15. März 2009 Hans Rie- tigen Stimmen, bei einer wiedergewählt. Er erhielt ger zum Nachfolger von Wahlbeteiligung von gut 81 95 Prozent der gültigen Stim- Karl Traub, MdL, der nach Prozent und trat die Nach- men. Die Wahlbeteiligung 42 Jahren als dienstältester folge von Karl Traub, MdL, lag bei 62 Prozent. Bollinger Bürgermeister von Baden- an. Traub war 30 Jahre lang war der einzige Kandidat. Württemberg verabschie- Bürgermeister in Unterwa- det wurde. Hans Rieger chingen. Seit seinem Amts- hatte keinen Mitbewerber antritt in Hausen am Bus- und erzielte 73 Prozent der sen und in gültigen Stimmen bei einer ist Hans Rieger der zweite Wahlbeteiligung von „Dreifach-Bürgermeister“ 74 Prozent. in Baden-Württemberg (in ist er Bürger- meister seit 1999). � Bürgermeister Nach der Wahl Franko Kopp von Günter wurde am 19. Stolz zum Juli 2009 wie- Kämmerer des Bürgerentscheid dergewählt. Landkreises Mit 97 Prozent Göppingen ie Voraussetzungen für der gültigen legte der Ge- DBürgerbegehren und Bür- Stimmen konnte er in seine meinderat Merklingen den gerentscheide wurden vom Ge- zweite Amtszeit starten. Tag der Bürgermeisterwahl setzgeber im Juli 2005 gelo- Die Wahlbeteiligung lag auf den Tag der Bundestags- ckert. Nach der baden-württem- bei 48 Prozent. Kopp hatte wahl fest. Günter Stolz war bergischen Gemeindeordnung keinen Mitbewerber. seit 1986 Bürgermeister in kann die Bürgerschaft über An- Merklingen. Am 27. Sep- gelegenheiten des Wirkungs- tember 2009 wurde Sven kreises der Gemeinde, für die Kneipp bei zwei Mitbewer- der Gemeinderat zuständig ist, bern auf Anhieb zum neuen einen Bürgerentscheid bean- Bürgermeister gewählt. Er tragen. Das ist das so genann- erzielte 60 Prozent der te Bürgerbegehren. Das Bürger- gültigen Stimmen bei begehren muss von mindestens einer Wahlbeteiligung 10 Prozent der Bürger unter- von 84 Prozent. zeichnet sein, in Gemeinden

Seite 12 Jahresbericht 2009 Kommunal- und Prüfungsdienst Landrat

Finanzlage der Gemeinden mit nicht mehr als 50.000 Ein- ie globale Finanz- und Q Q Ausblick: wohnern, höchstens jedoch von DWirtschaftskrise hat sich Die Finanzplanung zeigt, 2.500 Bürgern. Über die Zuläs- bereits auf einige Gemeinden dass die höheren Steuer- sigkeit des Bürgerbegehrens ent- im Alb-Donau-Kreis in Form einnahmen in den Vorjah- scheidet der Gemeinderat. von Gewerbesteuerrückgängen ren künftig zu geringeren Für das Durchbringen des ausgewirkt, zu Beginn des Jah- Finanzzuweisungen und Bürgerentscheids ist eine Mehr- res am deutlichsten auf die Städ- höheren Umlagen führen. heit der gültigen Stimmen der te und . Zusätzlich sind bei einigen Bürgerinnen und Bürger er- In Laichingen musste der Haus- Gemeinden zum Teil ganz forderlich, sofern diese Mehr- haltsansatz der Gewerbesteuer drastische Einnahmeausfälle heit mindestens 25 Prozent der von 7 Millionen Euro auf 2,14 Mil- zu befürchten. Stimmberechtigten beträgt. lionen Euro, in Schelklingen von 2009 reichte die Spanne der Die Neuregelung führte drei Millionen Euro auf minus negativen Investitionsrate von auch im Alb-Donau-Kreis da- 700.000 Euro reduziert werden. 41 Euro bis 589 Euro je Ein- zu, dass die Bürgerinnen und Ein Haushaltsausgleich war noch wohner (2008 von 5 Euro Bürger diese Form der unmit- möglich, weil vorausschauend bis 166 Euro je Einwohner). telbaren Demokratie verstärkt höhere Gewerbesteuereinnah- Nicht ganz soweit klaffte die nutzen. men in Vorjahren der Rücklage Schere bei der positiven Inve- zugeführt worden sind. stitionsrate auseinander, die Q Q Auch in weiteren Gemein- sich von drei Euro bis Aufgrund eines Bürger­ den hat nach ein paar Jahren der 311 Euro je Einwohner er- begehrens kam es in Iller- Entspannung die Entwicklung streckte (2008 von 0,14 Euro kirchberg zu einem erfolg- zu negativen Investitionsraten bis 398 Euro je Einwohner). reichen Bürgerentscheid: geführt. Waren 2008 nur fünf, 2007 sogar nur drei Gemeinden Weitaus größer waren die Zur Abstimmung stand am nicht in der Lage, ihre Kredit- Unterschiede bei der Ver- 7. Juni 2009 die Frage: verpflichtungen aus wiederkeh- schuldung. Während sieben „Sind Sie für die Einführung renden Einnahmen zu decken, Gemeinden komplett schul- des Gelben Sacks in Iller- so hat sich die Zahl der Gemein- denfrei sind (, Ballen- kirchberg?“. 52 Prozent der den mit einem defizitären Ver- dorf, , , abstimmenden Bürgerinnen waltungshaushalt auf elf erhöht. , und und Bürger haben die Fra- Sie mussten Rücklagen und Ver- Öllingen), lastet auf anderen ge bejaht. Mit 32,5 Prozent mögenserlöse einsetzen. ein (geplantes) Kreditvolumen war das erforderliche Quo- von sechs Euro bis zu 1.775 rum von 25 Prozent der Q Q Rückblick: Euro je Einwohner. Stimmberechtigten deutlich Von 2001 bis 2004 stieg die Info: überschritten. Die „Wahlbe- Zahl der Gemeinden mit ei- Investitionsrate, auch freie Spitze genannt, teiligung“ lag bei 62,5 Pro- ner negativen Investitionsrate ist der Überschuss des Verwaltungshaus- zent. Der Bürgerentscheid kontinuierlich an, von sechs halts abzüglich Kredittilgungen; dieser Be- hat die Wirkung eines bis auf 29. Von 2005 bis trag steht für Investitionen zur Verfügung. Negativ ist die Investitionsrate, wenn der Gemeinderatsbeschlusses. 2007 kehrte sich diese Ent- Überschuss des Verwaltungshaushalts für wicklung um; 2007 hatten die notwendigen Tilgungen nicht ausreicht nur noch drei Kommunen ei- und/oder sogar noch Vermögen für den lau- fenden Betrieb verbraucht werden muss. ne negative Investitionsrate.

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