Für den Landkreis Göppingen in Berlin

Ausgabe 56 Januar 2018

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde im Landkreis Göppingen, wie kommen wir raus aus unserem Stim- Zeichen innerparteilicher Demokratie und mungstief? Mir hilft das Bild, das Heribert einer fairen, konstruktiven Debatte, wie ich Prantl in der Süddeutschen Zeitung von uns finde. gezeichnet hat: Da ist noch Glut unter der Sollten wir als Mitglieder am Ende der Koali- Asche. Diese Glut wieder anzufachen, darum tionsverhandlungen für den Eintritt in eine müssen wir ringen. Große Koalition stimmen, muss die SPD mit Wir können weder das Wahlergebnis vom ihren Themen deutlich hörbarer sein als bis- 24.09. ändern, noch die nicht immer glückli- her. Die schonungslose Auseinandersetzung chen Schritte unserer Parteispitze in die Koa- mit dem, was wir erreichen wollen und kön- litionsverhandlungen. Wir können aber be- nen und wo wir unsere Grenzen ziehen, herzt die Möglichkeiten nutzen, die wir jetzt muss unsere zukünftige Regierungsarbeit haben, um sozialdemokratische Projekte auf leiten. Es darf nicht jeder Kompromiss als den Weg zu bringen. So manche Sondie- Riesenerfolg dargestellt werden. Gleichzeitig rungsergebnisse bilden dafür eine gute darf das von uns Erreichte aber auch nicht Grundlage (s. S. 4). kleingeredet werden.

Wer jetzt nur auf gemachte Fehler schaut Wir brauchen jetzt eine streitbare, kritische und einen kompletten personellen Neuan- und optimistische Partei, die den Willen hat, fang fordert, der bläst in dieser zugespitzten Zukunft zu gestalten. Die vielen neuen Ein- Lage nicht in die Glut, um das Feuer zu entfa- tritte machen da Mut. Denn sie zeigen, dass chen, sondern bringt es womöglich zum Erlö- den Menschen unsere interne Debatte nicht schen. lästig ist, sondern dass sie sich im Gegenteil an der Gestaltung der SPD-Zukunft beteili- Die so wichtige innerparteiliche Debatte gen wollen. Darum lasst uns die Glut in der rund um die GroKo bietet einen fruchtbaren Asche wieder befeuern. Nährboden dafür, den notwendigen Erneue- rungsprozess weiterzuführen. Der Sonder- Ihre/Eure parteitag in Bonn war ein beeindruckendes

www.heike-baehrens.de www.facebook.com/baehrensmdb Warum es so schmerzt

Die SPD hat eine klare Haltung: Wir wollen, den Stimmen aus der CSU suggerieren wol- dass die Menschen, die aus purer Not abseh- len, handelt es sich dabei nur um die Kernfa- bar für längere Zeit hier in unserem Land le- milie: Ehepartner, Kinder, bei Minderjährigen ben, nicht von ihren Familien getrennt sein die Eltern. Nicht einmal Geschwister dieser müssen. Familienleben ist Menschenrecht. Minderjährigen fallen momentan in die Kate- Das gemeinsame Leben mit den Eltern ist gorie des Familiennachzugs, was eine große Kinderrecht. Wer getrennt von seiner Familie Tragik im Einzelfall bedeuten kann. Von ei- ist, sich Sorgen um seine Kinder oder Ehe- nem Nachzug der "erweiterten Großfamilie" partner machen muss, oder ohne Eltern in kann also keine Rede sein. einem fremden Land leben muss, von dem Auch bei uns im Landkreis gibt es viele Bei- kann kaum erwartet werden, sich ideal zu spiele dafür, welche Konsequenzen das Aus- integrieren. Wie soll man sich auf Spracher- setzen des Familiennachzugs hat. Seit über werb konzentrieren anderthalb Jahren war- oder in Gepflogenhei- tet zum Beispiel ein ten vor Ort einleben, junger Syrer in Donz- wenn sich alle Gedan- dorf darauf, seine El- ken um die Angehöri- tern wieder zu sehen. gen drehen, die in Mit 15 kam er nach Kriegsgebieten täglich Deutschland als Christ, bedroht sind von Ver- geflohen vor der Ver- folgung und Bomben- folgung und vor dro- regen. henden Bomben. Aber Ein gesetzlich geregel- er erhielt nur subsidiä- ter Familiennachzug ren Status. Die Sehn- ist die beste Möglich- sucht nach seiner Fami- keit, illegalen Schleppern das Handwerk zu lie und die Verzweiflung angesichts schreck- legen und das Sterben im Mittelmeer einzu- licher Nachrichten aus der Heimat zehren an schränken. Denn wenn das eigene Kind seit seinen Nerven. So hat seine Mutter miterle- Jahren allein in der Fremde ist und sich keine ben müssen, wie drei ihrer Studentinnen ge- legale Möglichkeit abzeichnet, es wiederzu- tötet wurden. Trotz allem spricht er längst sehen, ist es nicht verwunderlich, dass Men- Deutsch, bringt überdurchschnittliche Leis- schen die Gefahr auf sich nehmen und in ein tungen in der Schule – doch Donzdorf wird Boot steigen. erst dann für ihn sein Zuhause sein, wenn er auch seine Familie in Sicherheit weiß. Aus diesen Überzeugungen – für Menschen- rechte und gute Integration, gegen Schlepper Es sind solche Schicksale und es ist unsere – wollen wir einen Familiennachzug ermögli- solidarische Verantwortung für Menschen in chen. Anders als die Zustimmung heischen- Fortsetzung auf der nächsten Seite lung bis zum 31. Juli. Bis dahin wird – sollte die GroKo tatsächlich zustande kommen – eine neue Regelung erarbeitet, durch die ab August 2018 1000 Menschen pro Monat im Rahmen des Familiennachzugs nach Deutschland kommen können. Hinzu kom- men noch diejenigen, die durch die bestehen- de Härtefallregelung aufgenommen werden. Ich bin sicher: Das überfordert niemanden. Mehr hätten wir uns sicher leisten können. Wären wir nicht bereit zu diesem mühsam Not wie auch für ein gelingendes Zusammen- errungenen Kompromiss, hätten wir in der leben von Alteingesessenen und Neuan- Sache nichts gewonnen: Denn die Mehrhei- kömmlingen in unserer Gesellschaft, warum ten im sind nicht auf unserer Sei- wir in diesen Koalitionsverhandlungen einen te. Die Union könnte mit FDP und AfD ihr ei- so großen Fokus auf das Thema Familien- gentliches Ziel erreichen, den Familiennach- nachzug gelegt haben. Es ist eine Grundsatz- zug komplett auszusetzen. Nur mit dem jet- frage, die über Einzelschicksale entscheidet zigen Kompromiss ist es möglich, subsidiär und das Selbstverständnis einer gerechten Geschützen in Deutschland überhaupt einen Gesellschaft ausmacht. Familiennachzug zu ermöglichen. Wir wer- Der Kompromiss, den wir jetzt erreicht ha- den uns weiter dafür starkmachen, die Krite- ben, stellt uns nicht zufrieden. Aber: Es war rien der Härtefallregelung so zu überarbei- der maximal mögliche Kompromiss, der mit ten, dass sie den Anforderungen der UN- der Union zu machen war. Wir haben er- Kinderrechtskonvention gerecht wird. reicht, dass die Aussetzung des Familien- Die Rede unserer Innenexpertin Eva Högl zu nachzugs für subsidiär Geschützte ein festes dem Thema hier . Enddatum hat. Zwar verlängern wir die Rege- Entschlossen gegen Antisemitismus In einer bewegenden Gedenkstunde im Bun- schlossenes politisches und gesamtgesell- destag hat die Holocaustüberlebende Dr. h. c. schaftliches Engagement zur Bekämpfung Anita Lasker-Wallfisch ihre Überlebensge- von Antisemitismus. Dazu gehört die Beru- schichte vorgetragen. Als Cellistin spielte sie fung eines oder einer Antisemitismusbeauf- im Lagerorchester mit und fand dort ihren tragten ebenso wie die Förderung von zivil- „inneren Zufluchtsort, um einen Funken gesellschaftlichem Engagement, politischer Würde zu bewahren“. Bildungs- und Präventionsarbeit und For- schung zu dem Thema. Auch müssen antise- Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozi- mitische Straftaten besser erfasst und konse- alismus und die Ermordung von sechs Millio- quent geahndet werden. nen europäischen Juden wachzuhalten, ist angesichts des Erstarkens von rechtsextre- Die Verbrechen des Naziregimes begannen men Kräften in Deutschland und Europa nicht mit Gaskammern und Massenerschie- wichtiger denn je. Der Bericht des Unabhän- ßungen. Sie begannen mit Hassreden, dem gigen Expertenkreises Antisemitismus offen- Schaffen von Feindbildern, der Abgrenzung barte ein erschreckendes Ausmaß an Juden- von „uns“ gegenüber „den anderen“. Sich feindlichkeit in der deutschen Gesellschaft. daran zu erinnern und sich diesen Mustern Deswegen fordern wir in einem Antrag mit entgegenzustellen ist unser aller Aufgabe – der Union, der FDP und den Grünen ein ent- und zwar an jedem Tag im Jahr. Unsere Handschrift in den Sondierungen —nicht abschließend, denn es wird noch verhandelt...

Integration Investitionen Einwanderungsgesetz, Ausweitung Angebot Fortführung des sozialen Wohnungsbaus; an Sprach- und Integrationskursen für Ge- Regionale Strukturförderung in Ost und flüchtete West; mehr Investitionen in Verkehrswege, Internet, Kommunen; Finanzielle Unterstüt- Neuer Aufbruch für Europa zung der Regionen beim Strukturwandel Soziale Grundrechte werden gestärkt; mehr Mittel zur Bekämpfung Jugendarbeitslosig- Gesundheit und Pflege keit und Kinderarmut; konsequente Bekämp- Parität bei den Krankenkassenbeiträgen; fung von Steuerhinterziehung; Investitions- mehr Personal und bessere Bezahlung in der haushalt für die Eurozone; mehr Mittel für Pflege durch bessere Tarifbindung; die EU aus nationalen Haushalten; Einsatz „Konzertierte Aktion Pflege“ für Verbesse- für Finanztransaktionssteuer rungen in der Altenpflege und Entlastung der Angehörigen; Ausbildungs- und Qualifi- Arbeit zierungsoffensive Einstieg in die Arbeitsversicherung mit Recht auf Weiterbildungsberatung; Öffentlich ge- Familie und Gleichstellung förderter Arbeitsmarkt; Ausweitung der Mit- Rechtsanspruch auf Rückkehr in Vollzeit; bestimmung (Initiativrecht von Betriebsrä- Maßnahmenpaket Kinderarmut; Gebühren- ten bei Weiterbildung wird gestärkt) freie Kitas; Rechtsanspruch auf Ganztagsbe- treuung; Kinderrechte ins Grundgesetz Rente Doppelte Haltelinie, um Beiträge und Niveau Bildung bis 2025 gesetzlich abzusichern; Einbezie- Aufhebung Kooperationsverbot und mehr hung Selbständiger in die Rentenversiche- Investitionen in Bildung; Erhöhung und Aus- rung; Solidarrente; Verbesserung Erwerbs- weitung des BAföG, Mindestausbildungs- minderungsrente vergütung, Aufstiegsfortbildungsförde- rungsgesetz („Meister-BAföG“) Innere Sicherheit: Mehr Polizei, leistungsfähige Justiz und ef- fektive Strafverfolgung, dauerhafte Finanzie- Soziale Gerechtigkeit und Frieden rung von Programmen gegen Rechts Schrittweise Abschmelzung des Soli, Entlas- tung Geringverdiener bei Sozialbeiträgen; Umwelt Besteuerung von Internetkonzernen; mehr Grundsätzliches Glyphosat-Verbot; Tierwohl- Mittel für Entwicklungszusammenarbeit, label; "Zwischenspurt“ zur Erreichung Klima- humanitäre Hilfe und Krisenprävention; ziel 2030; Strukturwandel-Kommission zur Weltweite Ächtung automatisierter Waf- Beendigung der Kohleverstromung; Klima- fensysteme und völkerrechtswidriger Tö- schutzgesetz; bundesweit einheitliche Rege- tungen; Keine Rüstungsexporte an Länder, lung eines Gentechnikanbau-Verbots; Aus- die am Jemen-Krieg beteiligt sind bau erneuerbare Energien

Eine vollständige Liste unserer Ergebnisse in den Sondierungsgesprächen hier Unterwegs im Landkreis

Zu Beginn des neuen Jahres be- Viele Ideen suchten mich Vertreterinnen und Vertreter des Vereins Lichtblicke e.V., der sich für die Förderung des Assistenzhundewesens einsetzt. Sie fordern, dass Begleit- und As- sistenzhunde geprüft werden, wie es in Österreich bereits der Fall ist.

Viele Fragen

Wie im Flug verging die Doppelstunde im Mörike-Gymnasium Göppingen, weil die Elftklässler Fragen über Fragen hatten zu meiner Arbeit als MdB. Die- ses große Interesse hat mich begeistert!

Besuch in der Diakonischen Bezirks- stelle in Geislingen: Die neue Leiterin Simone Zwicker schilderte mir, wie notwendig es ist, mehr für Kinder in armen Familien zu tun. Darum bin ich froh, dass bei den Sondierungsge- sprächen bereits wichtige Verbesse- rungen vereinbart wurden. Auch wer- Viel Bedarf den die Kinderrechte endlich im Grundgesetz verankert. Große Verantwortung – Die Delegation der SPD Baden-Württemberg mit unserer Vorsitzenden vor Beginn des Sonderparteitages in Bonn.

Termine - 02. Februar bis 02. März 2018

Freitag, 02. Februar 19:30 Uhr Mittwoch, 14. Februar 11:00 Uhr „Bei der Kreissäge die große Schau Politischer Aschermittwoch mit – Geislingen kriegt endlich ein TV!“ Forum am Schlosspark Ludwigsburg Jahnhalle Geislingen Montag, 19. Februar bis Freitag, 02. März Sonntag, 04. Februar 19:30 Uhr Sitzungswochen in Berlin TV-Sitzung „Schwäbische Fasnet“ Stadthalle Donzdorf

Montag, 05. Februar bis Sonntag, 11. Februar Delegationsreise Korea-Japan mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

Dienstag, 13. Februar 11:00 Uhr Gespräch mit dem Kreisverein "Leben mit Behinderungen" Göppingen e.V. Süßen 14:00 Uhr Vertreterinnen und Vertreter der "Demokratischen Stimme Gespräch mit Thekla Schlör, der Jugend" besuchten mich im Bundestag. Sie setzen sich ein Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit für einen bundesweiten Jugendrat, einen neuen Generatio- Göppingen nenvertrag, ein zukunftsfähiges Bildungssystem und mehr Empathie in der Gesellschaft. Meine Unterstützung haben sie! Hier mit .

Bürgerbüro Deutscher Bundestag

Roth Carreé Schillerplatz 10 Platz der Republik 1 73033 Göppingen 11011 Berlin

Tel: 07161 / 988 35 46 Tel: 030 / 227 74157 Fax: 07161 / 504 82 74 Fax: 030 / 227 70159

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