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Vitali Klitschko (ukrainisch Віта́лій Володи́ мирович Кличко́ / Witalij Vitali Klitschko Wolodymyrowytsch Klytschko; * 19. Juli 1971 in Belowodskoje bei Frunse, Kirgisische SSR, heute Bischkek, Kirgisistan) ist ein ukrainischer Profiboxer und Politiker (UDAR). Er ist Champion im Ruhestand (Champion Emeritus) der WBC im Schwergewicht sowie ehemaliger Weltmeister nach Version der WBO. Insgesamt gingen bisher 87,25 % seiner Gegner k. o. Dies ist die zweithöchste K.o.-Quote in der Geschichte des Profiboxens, nur knapp hinter Rocky Marciano (87,75%).

Sein jüngerer Bruder ist .

Inhaltsverzeichnis

◾ 1 Herkunft / Ausbildung ◾ 2 1985 bis 1992: Kickboxen ◾ 3 1992 bis 1996: Amateurboxen ◾ 4 Profiboxer seit 1996 Daten ◾ 4.1 1998: Europameister im Schwergewicht Vitali ◾ 4.2 1999: Erster Weltmeistertitel der WBO Geburtsname Wladimirowitsch ◾ 4.3 2000: WBO-Niederlage gegen Klitschko ◾ 4.4 2003: Kampfabbruch gegen WBC-Weltmeister Lennox Kampfname Dr. Eisenfaust Lewis Gewichtsklasse Schwergewicht ◾ 4.5 2004: WBC-Weltmeister durch Sieg über Nationalität ◾ 4.6 Zwangspause bis 2008 Geburtstag 19. Juli 1971 ◾ 4.7 2008: Rückkehr und erneute WBC-Weltmeisterschaft Geburtsort Belowodskoje ◾ 5 Boxstil Stil Linksauslage 6 Liste der Profikämpfe ◾ [1] ◾ 7 Daten und Erfolge Größe 2,00 m ◾ 8 Politik Kampfstatistik ◾ 9 Sonstiges Kämpfe 47 ◾ 10 Film Siege 45 ◾ 11 Auszeichnungen K.-o.-Siege 41 ◾ 12 Literatur Niederlagen 2 ◾ 13 Weblinks Profil in der BoxRec-Datenbank ◾ 14 Einzelnachweise (http://www.boxrec.com/list_bouts.php? human_id=7033&cat=boxer)

Herkunft / Ausbildung

Vitali Klitschko wurde als Sohn des ukrainischen Offiziers der Sowjetarmee Wladimir Rodionowitsch Klitschko und der ukrainischen Pädagogin Nadeschda Uljanowna Klitschko geboren. Seine Muttersprache ist russisch.[2] Der Großvater väterlicherseits, Rodion Klitschko (1910–?), war Mitarbeiter des Volkskommissariats für innere Angelegenheiten (NKWD). Die Großmutter väterlicherseits, Tamara Jefimowna, geborene Etkinson, war Dorfschullehrerin und Holocaustüberlebende. Ihre Eltern, ein Bruder und ihr ältester Sohn wurden ermordet. Sie selbst wurde von ihrem Ehemann bis zur Befreiung versteckt.

Klitschkos Vater starb am 13. Juli 2011 in Kiew. Seit April 1996 ist Klitschko verheiratet. Mit seiner Frau Natalia hat er drei Kinder (* 16. Mai 2000, * 24. November 2002 und * 1. April 2005).

Klitschko schloss ein Sportlehrerstudium an der Pädagogischen Universität „Hryhorij Skoworoda“ in Perejaslaw- Chmelnyzkyj (Ukraine) mit Auszeichnung ab. Im Jahre 2000 erfolgte seine Promotion in Sportwissenschaften. Thema seiner Dissertation war „Sportbegabung und Talentförderung“.

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1985 bis 1992: Kickboxen

Erste Erfahrungen im Boxen machte Vitali Klitschko im Alter von dreizehn Jahren auf einem sowjetischen Militärstützpunkt in Hradčany, Tschechoslowakei, wo die Familie Klitschko seit der Versetzung des Vaters lebte. Dort war eine Boxsektion eingerichtet worden, um den Kindern der Soldaten eine Freizeitbeschäftigung zu bieten. 1985 zog die Familie nach Kiew. Während Klitschko den Boxsport auch weiterhin ausübte, galt seine Aufmerksamkeit nun verstärkt dem Kickboxen, das er unter Andrei Schistow zu trainieren begann. Innerhalb der nächsten drei Jahre gewann er erst die Stadtmeisterschaft, dann die Republikmeisterschaft der Ukraine und anschließend die Spartakiade. Er wurde in die sowjetische Junioren-Nationalmannschaft der Kickboxer aufgenommen. Diese reiste im Frühjahr 1989 auf Einladung nach West Palm Beach, USA, zum Wettkampf gegen die US-amerikanische Jugendnationalmannschaft. Der 17-jährige Klitschko verlor dort seinen Kampf.

Der Antritt des Armeedienstes erzwang vorübergehend eine Unterbrechung seiner sportlichen Karriere. Im ZSKA nahm Klitschko bei Wladimir Solotarew das Training wieder auf. Klitschko betrieb schwerpunktmäßig Kickboxen und parallel dazu Boxen. Als Armeesportler gewann er 1991 die Kickbox-Weltmeisterschaft in Paris. Insgesamt beläuft sich die Zahl seiner Weltmeisterschaftstitel im Kickboxen auf sechs; zwei bei den Amateuren, vier bei den Profis. Während seiner Kickboxkarriere erlitt er den einzigen K. o. seiner sportlichen Laufbahn. Bei den Kickbox-Europameisterschaften 1992 in Warna, Bulgarien traf er im Finale auf den Briten Pele Reid und ging nach einem Tritt ans Kinn in der zweiten Runde zu Boden. Da es bei dieser Leichtkontaktvariante des Kickboxens kein Anzählen gibt, wurde der Kampf vom Ringrichter sofort abgebrochen. 1992 bis 1996: Amateurboxen

Als Amateur war Klitschko auch im Boxen erfolgreich, er siegte in 195 Kämpfen (80 Siege vorzeitig) bei nur 15 Niederlagen. Unter anderem gewann er drei ukrainische Meisterschaften. Mit Punktsiegen über Willi Fischer, René Monse und einem kampflosen Erfolg über Georgi Kandelaki siegte er beim 23. Chemiepokal in . Außerdem gewann er die Militärweltmeisterschaft 1995 in Rom, dabei schlug er im Finale den Russen Alexei Lesin nach Punkten. Bei der Amateurweltmeisterschaft 1995 in schlug er Attila Levin vorzeitig sowie Monse erneut nach Punkten und belegte den zweiten Platz, da er im Finale Lesin unterlag.

Danach bereitete er sich auf die Olympischen Spiele 1996 von vor. Da ihm in einer Dopingprobe jedoch die Einnahme des Steroids Nandrolon nachgewiesen wurde, blieb ihm aufgrund der folgenden einjährigen Sperre die Teilnahme versagt. Sein Bruder wurde für ihn nachnominiert und errang daraufhin die Goldmedaille. Profiboxer seit 1996

Nach den Olympischen Spielen wechselten die Klitschko-Brüder gemeinsam in das Profilager und schlossen einen Vertrag mit dem deutschen Boxstall Universum Box-Promotion. Sein Debüt im Profiboxen entschied Vitali Klitschko am 16. November 1996 für sich, als er in Tony Bradham in der zweiten Runde K. o. schlug.

1998: Europameister im Schwergewicht

Sein erster bedeutender Titelgewinn gelang ihm am 24. Oktober 1998 in seinem 22. Profikampf, als er Mario Schießer im Kampf um die Europameisterschaft vorzeitig besiegte.

1999: Erster Weltmeistertitel der WBO

Nach einer Serie von 24 K.-o.-Siegen in Folge gewann Klitschko am 26. Mai 1999 gegen Herbie Hide den Weltmeistertitel der WBO durch K. o. in der zweiten Runde. Klitschko wurde damit der erste Schwergewichtsweltmeister aus der ehemaligen Sowjetunion sowie der erste, der promoviert wurde. Den WBO-Gürtel verteidigte er in zwei Kämpfen erfolgreich.

2000: WBO-Niederlage gegen Chris Byrd

Überraschend verlor er am 1. April 2000 gegen den US-Amerikaner Chris Byrd den WBO-Gürtel. Byrd war nur 1,5 Wochen vor dem Kampf als Ersatzgegner für den ursprünglich vorgesehenen, aber kurzfristig erkrankten Donovan Ruddock verpflichtet worden. Nach der neunten Runde gab Klitschko den Kampf wegen eines Sehnenrisses in der linken Schulter auf. Er lag zu diesem Zeitpunkt auf allen drei Punktzetteln vorn (zweimal mit 7:2, einmal mit 8:1 Runden); besonders in den USA wurde ihm jedoch mangelnder Kampfgeist vorgeworfen.

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Nach der verletzungsbedingten Pause gab Klitschko am 25. November 2000 mit einem Kampf um den vakanten Europameistertitel gegen sein Comeback. Es war der erste Kampf seiner Profikarriere, den Klitschko nach Punkten gewann. In der Folgezeit kämpfte er sich mit mehreren Siegen, unter anderem gegen , , Vaughn Bean und an die Spitze der Ranglisten der Boxverbände zurück und stieg dadurch zum Herausforderer des damaligen WBC-Weltmeisters auf.

2003: Kampfabbruch gegen WBC-Weltmeister Lennox Lewis

Ursprünglich sollte Klitschko bei einer freiwilligen Titelverteidigung von Lewis gegen den Kanadier in einem Vorkampf gegen den ungeschlagenen US-Amerikaner Cedric Boswell boxen. Durch die verletzungsbedingte Absage Johnsons bekam Klitschko allerdings die Chance, selbst gegen Lewis anzutreten. Am 21. Juni 2003 verlor er im von gegen Lewis durch technischen K. o. Nach der sechsten Runde wurde der Kampf vom Ringrichter auf Empfehlung des Ringarztes wegen mehrerer stark blutender Platzwunden im Augenbereich Klitschkos abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er auf allen drei Punktzetteln der Punktrichter vier der sechs Runden gewonnen.

2004: WBC-Weltmeister durch Sieg über Corrie Sanders

Wegen der unglücklichen Art der Niederlage blieb Klitschko allerdings weiterhin hoch in den Ranglisten platziert. Noch im Dezember desselben Jahres konnte er sich durch einen K.-o.-Sieg über Kirk Johnson für einen weiteren Titelkampf der WBC qualifizieren. Nachdem der erwartete und vom WBC-Verband angesetzte Rückkampf gegen Lewis aufgrund des Rücktritts des amtierenden Weltmeisters nicht zustande kam, boxte Klitschko am 24. April 2004 in Los Angeles gegen den Südafrikaner Corrie Sanders, der im März 2003 Klitschkos Bruder Wladimir bei dessen WBO- Titelverteidigung überraschend geschlagen hatte, um den nunmehr vakanten Titel. Er gewann in einem mit hoher Intensität geführten Kampf durch technischen K. o. in der achten Runde. Vitali Klitschko zeigte sich in diesem Kampf, wie bereits im Kampf gegen Lewis, als kompletter Boxer auf der Höhe seines Könnens. Er verdiente sich durch seine spektakuläre Kampfesführung den Respekt der US-amerikanischen Boxszene sowie den Ruf als zu diesem Zeitpunkt bester Schwergewichtsweltmeister.

Ein anschließend angestrebtes prestigeträchtiges Duell mit ließ sich nicht realisieren, da der gealterte Tyson in der Zwischenzeit überraschend gegen den Briten verlor. Klitschko verteidigte seinen Titel daraufhin am 11. Dezember 2004 gegen Williams durch technischen K. o. in der achten Runde. Es war der vorerst letzte Kampf in der Karriere des Ukrainers, was zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen war.

Zwangspause bis 2008

Nächster Gegner sollte der US-Amerikaner sein. Rahman hatte sich 2001 mit einem sensationellen K.-o.-Sieg über Lennox Lewis einen Namen gemacht, war im direkten Rückkampf allerdings selbst schwer K. o. gegangen und hatte auch anschließend in einigen anderen Kämpfen seiner weiteren sportlichen Laufbahn enttäuscht. Klitschko musste diese Pflichtverteidigung mehrmals verletzungsbedingt verschieben. Am 30. April war ein Muskelfaserriss der Grund, am 18. Juni und am 23. Juli eine Rücken-Operation und kurz vor dem 12. November dann ein Meniskusriss im rechten Knie. Neben dem Meniskusschaden wurde bei ihm zusätzlich noch ein Riss des Kreuzbandes im rechten Knie diagnostiziert. Da durch diese Verletzungen der Kampf erneut abgesagt werden musste, kündigte der WBC an, Klitschko den Titel abzuerkennen, falls er seiner Verpflichtung zur Titelverteidigung nicht innerhalb von sechzig Tagen nachkomme. Daraufhin entschied sich der damals 34-Jährige zum überraschenden Rücktritt. Am 9. November 2005 gab Klitschko offiziell das Ende seiner Profiboxkarriere bekannt. Er wurde daraufhin vom WBC zum so genannten „World Champion Emeritus“ ernannt, ein Status, der es ihm ermöglichte, bei einem Comeback sofort wieder um den WBC-Titel boxen zu dürfen.

Nachdem er ein derartiges Comeback lange ausgeschlossen hatte, wurde am 24. Januar 2007 seine Absicht zur Rückkehr in den Boxring publik. Er legte dem WBC einen Antrag auf einen Kampf gegen den aktuellen Weltmeister des Verbandes Oleg Maskajew vor. Der Kampf war zunächst für Juni 2007 in Moskau geplant, konnte aber nicht realisiert werden, da die Verhandlungen zwischen Klitschko, Maskajew und dessen Pflichtherausforderer scheiterten und entschieden wurde, dass zunächst Peter gegen Maskajew antreten sollte. Der Gewinner dieses Duells sollte den WBC- Titel danach gegen Klitschko verteidigen. In der Zwischenzeit plante Vitali Klitschko für den 22. September 2007 einen Kampf in München gegen Jameel McCline, musste dieses Duell allerdings aufgrund eines Bandscheibenvorfalls, den er während der Vorbereitung in Kitzbühel erlitt, zwei Wochen vor dem Kampftermin absagen. Die erneute Trainingsverletzung erforderte eine Notoperation in Innsbruck mit anschließender sechswöchiger Rehabilitation. Er beschloss, danach keinen Aufbaukampf mehr zu bestreiten und gleich gegen den WBC-Weltmeister Samuel Peter anzutreten, der inzwischen Oleg Maskajew entthront hatte.

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2008: Rückkehr und erneute WBC-Weltmeisterschaft

Vitali Klitschko trat am 11. Oktober 2008, drei Jahre und zehn Monate (1400 Tage) nach seinem vorläufigen Rücktritt, in der Berliner O2 World gegen den Nigerianer Samuel Peter an. Er beherrschte den Kampf deutlich und nutzte dabei den Vorteil seiner wesentlich größeren Reichweite. Nachdem Peter alle acht vorangegangenen Runden klar verloren hatte und im Gesicht bereits schwer gezeichnet war, kam er zur neunten Runde nicht mehr aus seiner Ecke und gab den Kampf auf. Durch den Gewinn des WBC-Titels durch Vitali Klitschko gelang den Klitschko-Brüdern zudem ein boxhistorisches Novum, da erstmals zwei Brüder gleichzeitig Weltmeistertitel im Schwergewicht hielten. Zudem gelang es ihm als erst viertem Boxer nach , und Lennox Lewis, ein drittes Mal eine Weltmeisterschaft im Schwergewicht zu gewinnen.

Gemäß der Vereinbarung mit dem WBC-Verband, die ihm trotz der langen Inaktivität den Weltmeisterschaftskampf ermöglichte, musste Klitschko den Titel gegen den ehemaligen Cruisergewichtsweltmeister Juan Carlos Gómez verteidigen. Gómez, ein früherer Sparringspartner der Klitschkos aus der Zeit, als sie gemeinsam beim Hamburger Universum-Boxstall unter Vertrag standen, erwarb sich das Recht auf den Titelkampf mit einem Sieg über Klitschkos Landsmann Wolodymyr Wirtschis. Im Dezember 2008 wurde zudem von der WBC angeordnet, dass der Gewinner des Kampfes zwischen Klitschko und Gómez seinen Titel innerhalb von 120 Tagen gegen den Ex-Weltmeister Oleg Maskajew verteidigen sollte, wogegen Klitschko allerdings beim internationalen Sportgerichtshof (CAS) Beschwerde einlegte. Die Pflichtverteidigung gegen den Exilkubaner Gómez fand am 21. März 2009 in der Stuttgarter Hanns-Martin- Schleyer-Halle statt. Klitschko gewann den Kampf durch technischen K. o. in der neunten Runde. Im Juni 2009 wurde von der CAS zugunsten Klitschkos geurteilt, so dass er nicht gegen Maskajew antreten musste und stattdessen seinen nächsten Gegner im Rahmen der Verbandsbestimmungen für eine freiwillige Titelverteidigung selbst bestimmen konnte. Kurz nach dem Sieg gegen Gómez erklärte der World Council WBC den zu diesem Zeitpunkt 37-jährigen Ukrainer zum größten Knockouter aller Zeiten. „Die Quote von 36 K. o. bei 37 Siegen (97,3 Prozent) hat noch nie ein Boxer in der Geschichte des Schwergewichts erreicht.“

Nachdem der ehemalige britische Cruisergewichtsweltmeister einen Kampf gegen Vitalis Bruder Wladimir Klitschko wegen einer umstrittenen Rückenverletzung abgesagt hatte, einigte man sich kurz darauf auf einen Kampf Vitali Klitschkos gegen Haye.[3] Der Kampf sollte am 12. September 2009 in der Commerzbank-Arena in stattfinden, aber auch dieser Kampf kam nicht zu stande, da Haye den Kampf wegen Meinungsverschiedenheiten bezüglich des Vertrages absagte.[4] Klitschkos nächster Gegner wurde stattdessen der in 27 Profikämpfen unbesiegte US- Amerikaner Chris Arreola. Der Kampf fand am 26. September 2009 im Staples Center in Los Angeles statt. Klitschko traf seinen Kontrahenten von Beginn an häufig, nutzte seine Reichweitenvorteile optimal und boxte den ganzen Kampf aus der Rückwärtsbewegung heraus. Arreola gelang es nicht, an Klitschkos starker Führhand vorbeizukommen, und wurde oft ausgekontert. Nach insgesamt 301 Treffern, die er bei Arreola platzieren konnte, siegte Klitschko durch Abbruch durch den Ringrichter in der Pause zur elften Runde vorzeitig.[5]

In seiner dritten Verteidigung des WBC-Titels innerhalb eines Jahres trat Klitschko weniger als drei Monate nach seinem Sieg gegen Arreola am 12. Dezember 2009 in der Berner PostFinance-Arena gegen den US-Amerikaner an. Da sein Bruder Wladimir diesen ursprünglich für ihn geplanten Kampftermin (mit dem Sender RTL waren für das Jahr 2009 vier Kampfabende mit Beteiligung der Klitschkos vereinbart worden) wegen einer Schulterverletzung, die eine Operation erforderte, nicht wahrnehmen konnte, übernahm Vitali Klitschko den Termin und bestritt damit erstmals seit 1999 mehr als zwei Kämpfe in einem Kalenderjahr. Den Kampf gegen Johnson, der in der WBC-Rangliste auf Rang sechs platziert und in 23 Profikämpfen ungeschlagen war, gewann Klitschko einstimmig nach Punkten und dadurch erstmals seit 2000 nicht vorzeitig, da der weitgehend passiv und defensiv agierende Johnson durch Pendel- und Meidbewegungen nur wenige klare Treffer zuließ. Nach Ende der zwölf Runden werteten zwei der drei Punktrichter alle Runden zugunsten Vitali Klitschkos, während der dritte Vitali Klitschko gegen Punktrichter dem Herausforderer eine Runde gutschrieb. In diesem Kampf in der Veltins-Arena am schlug Klitschko insgesamt 1013 mal, davon 749 , was laut Compubox 29. Mai 2010 einen Rekord im Schwergewicht darstellt.[6] Nachdem zu Beginn des Jahres 2010 langwierige Verhandlungen für einen Kampf gegen den ehemaligen WBA-Weltmeister Nikolai Walujew insbesondere an den hohen finanziellen Forderungen von Walujews Co-Promoter Don King scheiterten, wurde als nächster Gegner der in Großbritannien lebende, in Deutschland zuvor eher unbekannte Pole Albert Sosnowski verpflichtet. Sosnowski gewann im Dezember 2009 die Europameisterschaft im Schwergewicht. Das Duell zwischen

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Klitschko und Sosnowski, zu diesem Zeitpunkt die Nummer elf der WBC-Rangliste, fand am 29. Mai 2010 in der Arena auf Schalke in Gelsenkirchen statt, in der im Jahr zuvor Wladimir Klitschko gegen Ruslan Tschagajew kämpfte und gewann. Klitschko besiegte den Polen durch K. o. in der zehnten Runde.

Anschließend wurde die Verhandlungen mit Haye und Walujew wieder aufgenommen, doch es konnte erneut keine Einigung erzielt werden, so dass schließlich der ehemalige WBO-Weltmeister als nächster Gegner verpflichtet wurde. Beim WM-Kampf am 16. Oktober 2010 in der Hamburger O2 World besiegte Klitschko den US- Amerikaner in zwölf Runden einstimmig nach Punkten.

Der kubanische Boxer Odlanier Solís gewann am 17. Dezember 2010 in einem WM-Ausscheidungskampf das Herausforderungsrecht auf einen WBC-Weltmeisterschaftskampf gegen Vitali Klitschko. Dieser WM-Kampf fand am 19. März 2011 in Köln statt. Solís (in 17 Profi-Kämpfen ungeschlagen und Olympiasieger von 2004) verlor den Kampf gegen Klitschko durch Technischen KO in der ersten Runde. Laut Solís waren Risse im vorderen Kreuzband und äußeren Meniskus im rechten Knie für das Ende des Kampfes verantwortlich.[7]

Bereits im Januar 2011 war eine Vorvereinbarung zwischen dem Management der Klitschko-Brüder und dem des Polen Tomasz Adamek für einen möglichen Kampf im September 2011 getroffen worden, zunächst mit Präferenz für Wladimir Klitschko. Da sich Wladimir Klitschko allerdings im März nach langwierigen Verhandlungen zu einem Titelvereinigungskampf gegen den WBA-Titelträger David Haye verpflichtete, sollte Vitali Klitschko stattdessen gegen Adamek antreten. Als Termin und Veranstaltungsort wurden der 10. September 2011 und das für die Europameisterschaft 2012 errichtete Fußballstadion in Breslau ausgewählt. Nach überlegen geführtem Kampf gewann Klitschko durch technischen K. o. in der zehnten Runde.

Für die folgende freiwillige Titelverteidigung am 18. Februar 2012 in München wurde Dereck Chisora verpflichtet. Chisora hätte bereits 2010 bzw. 2011 gegen seinen Bruder Wladimir boxen sollen, dieser Kampf wurde jedoch zweimal verschoben und schließlich gänzlich abgesagt. Im Rahmen des nun stattfindenden Kampfes sorgte Chisora insbesondere außerhalb des Rings für Aufsehen; unter anderem ohrfeigte er Vitali Klitschko beim Wiegen, spuckte Wladimir Klitschko Wasser ins Gesicht und lieferte sich auf der Pressekonferenz nach dem Kampf mit dem ebenfalls anwesenden David Haye eine intensive verbale und physische Auseinandersetzung. Den Kampf selbst gewann Vitali Klitschko trotz einer Schulterverletzung, durch die er ab der fünften Runde seine linke Hand nicht mehr richtig einsetzen konnte, über zwölf Runden letztlich klar nach Punkten.[8][9] Seinen bisher letzten Kampf bestritt er am 8. September 2012 in Moskau gegen Manuel Charr, den er durch TKO nach der 4. Runde besiegte.

Am 16. Dezember 2013 wurde Vitali Klitschko vom WBC zum "Champion Emeritus" ernannt. Damit hat Klitschko seinen WBC-Weltmeistergürtel niedergelegt. Dieser ist dadurch aktuell vakant und muss neu ausgeboxt werden. Boxstil

Der schlagstarke Linksausleger Vitali Klitschko zählt zusammen mit seinem Bruder Wladimir zu den momentan stärksten Boxern im Schwergewicht. Sein Boxstil zeichnet sich durch einen linken , den er sehr variantenreich einsetzen kann, und eine starke rechte Schlaghand aus.

Aufgrund seiner Körpergröße von 2,00 m und guten Reflexen kann er es sich erlauben, in einem Kampf nahezu ohne Deckungsarbeit zu agieren. Seine linke Führhand lässt er auf Hüfthöhe hängen, die rechte Schlaghand behält er etwa auf Brusthöhe. Aufgrund seiner tiefen Linken, die er variantenreich als Gerade, Kopf- oder Aufwärtshaken von unten schlägt, kann er seine starke Führhand platzieren, ohne dass der Gegner diese sieht. Die rechte Hand schlägt er oft als von seiner Schulterhöhe nach unten, aber auch als einfache Gerade oder Seitwärtshaken. Ein wichtiger Aspekt ist auch die psychische Wirkung: Klitschko steht ohne Deckung vor dem Gegner und trifft häufig, ohne selbst getroffen zu werden. Dieser unorthodoxe und für seine Gegner sehr unbequeme Kampfstil ermöglicht es ihm, seine Kontrahenten schnell zu zermürben.

Seine Defensivarbeit besteht lediglich aus kurzen Meidbewegungen mit dem Oberkörper nach hinten, gepaart mit Rollbewegungen der Schulter, um das Kinn zu schützen, sowie einer Beinarbeit, mit der er im Rückwärtsgang zur Seite ausweicht. Anders als sein Bruder ist er nicht immer auf die Distanz zum Gegner angewiesen, sondern kann auch in der Halbdistanz mit schnellen Händen agieren. Mit diesem Stil schaffte es der dreifache Schwergewichtsweltmeister, 40 seiner 44 gewonnenen Kämpfe vorzeitig zu beenden, meistens durch einen Technischen (Stand: Juli 2012). Er ist dafür bekannt, in gefährlichen Situationen starke Nerven zu zeigen, und gilt als Boxer, der bereit ist, in einem Kampf an seine Grenzen zu gehen, auch wenn das die amerikanische Boxöffentlichkeit nach seiner Aufgabe gegen Chris Byrd noch bezweifelte. Es werden ihm sehr gute Nehmerfähigkeiten zugesprochen, die er vor allem in den Duellen mit Lennox Lewis und Corrie Sanders unter Beweis stellte, aber auch eine sehr hohe Verletzungsanfälligkeit, die dann auch die Gründe für seine beiden einzigen Niederlagen waren.

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Liste der Profikämpfe

45 Siege (41 K.o.-Siege), 2 Niederlagen (1 K.o.-Niederlagen), 0 Unentschieden Jahr Tag Ort Gegner Ergebnis für Klitschko 1996 16. Sporthalle Hamburg, Hamburg, Tony Bradham Sieg / KO 2. Runde November Deutschland 30. Arena Nova, Wiener Neustadt, Österreich František Sumina Sieg / TKO 1. Runde November 21. Zoo-Gesellschaftshaus, Frankfurt am Brian Sargent Sieg / TKO 2. Runde Dezember Main, Deutschland 1997 25. Januar Maritim Hotel, , Deutschland Mike Acklie Sieg / KO 1. Runde Sporthalle Hamburg, Hamburg, 22. Februar Troy Roberts Sieg / KO 2. Runde Deutschland 8. März Sartory Säle, Köln, Deutschland Calvin Jones Sieg / KO 1. Runde 12. April Eurogress, , Deutschland Derrick Roddy Sieg / TKO 2. Runde Ballsporthalle, Frankfurt am Main, 10. Mai Cleveland Woods Sieg / KO 2. Runde Deutschland 14. Juni Saaltheater Geulen, Aachen, Deutschland Jimmy Haynes Sieg / KO 2. Runde 4. Oktober Stadionsporthalle, Hannover, Deutschland Will Hinton Sieg / KO 2. Runde Ballsporthalle, Frankfurt am Main, Gilberto 8. November Sieg / KO 6. Runde Deutschland Williamson 29. Rheinstrandhalle, Karlsruhe, Deutschland Herman Delgado Sieg / TKO 3. Runde November 20. Oberrheinhalle, , Deutschland Anthony Willis Sieg / KO 5. Runde Dezember 1998 Sport- und Erholungszentrum, Berlin, 17. Januar Marcus Rhode Sieg / TKO 2. Runde Deutschland Berdux Filmstudios, München, 30. Januar Alben Belinski Sieg / KO 2. Runde Deutschland 7. März Sartory Säle, Köln, Deutschland Sieg / KO 3. Runde Ballsporthalle, Frankfurt am Main, 20. März Levi Billups Sieg / KO 2. Runde Deutschland 18. April Eurogress, Aachen, Deutschland Julius Francis Sieg / TKO 2. Runde 2. Mai Hansehalle, Lübeck, Deutschland Dicky Ryan Sieg / TKO 5. Runde Sporthalle Hamburg, Hamburg, 5. Juni José Ribalta Sieg / TKO 2. Runde Deutschland 11. August Miccosukee Indian Gaming, Miami, USA Ricardo Kennedy Sieg / TKO 1. Runde Sporthalle Hamburg, Hamburg, Mario Schießer 24. Oktober Sieg / TKO 2. Runde Deutschland vakante Europameisterschaft Francesco Spinelli 5. Dezember Sportpalast, Kiew, Ukraine Sieg / TKO 1. Runde EM-Titelverteidigung 1999 Sporthalle Hamburg, Hamburg, Ismael Youla 20. Februar Sieg / TKO 2. Runde Deutschland EM-Titelverteidigung Herbie Hide 26. Juni Arena, London, Großbritannien Sieg / KO 2. Runde WBO-Weltmeisterschaft Arena , Oberhausen, Ed Mahone 9. Oktober Sieg / TKO 3. Runde Deutschland WBO-Titelverteidigung 11. Sporthalle Hamburg, Hamburg, Obed Sullivan Sieg / TKO 9. Runde Dezember Deutschland WBO-Titelverteidigung 2000 Estrel Convention Center, Berlin, Chris Byrd Niederlage / Aufgabe 9. 1. April Deutschland WBO-Titelverteidigung Runde

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25. Preussag-Arena, Hannover, Deutschland Timo Hoffmann Punktsieg (einstimmig) / 12 November vakante Runden Europameisterschaft 2001 Rudi-Sedlmayer-Halle, München, 27. Januar Orlin Norris Sieg / KO 1. Runde Deutschland Arena Oberhausen, Oberhausen, 8. Dezember Ross Puritty Sieg / TKO 11. Runde Deutschland 2002 Volkswagen Halle, Braunschweig, 8. Februar Vaughn Bean Sieg / TKO 11. Runde Deutschland 23. Westfalenhalle, , Deutschland Larry Donald Sieg / TKO 10. Runde November 2003 Lennox Lewis 21. Juni Staples Center, Los Angeles, USA Niederlage / TKO 6. Runde WBC-Weltmeisterschaft , , 6. Dezember Kirk Johnson Sieg / TKO 2. Runde USA 2004 Corrie Sanders 24. April Staples Center, Los Angeles, USA vakante WBC- Sieg / TKO 8. Runde Weltmeisterschaft 11. Danny Williams Hotel, , USA Sieg / TKO 8. Runde Dezember WBC-Titelverteidigung Samuel Peter 2008 11. Oktober O2 World, Berlin, Deutschland Sieg / Aufgabe 8. Runde WBC-Weltmeisterschaft 2009 Hanns-Martin-Schleyer-Halle, Stuttgart, Juan Carlos Gómez 21. März Sieg / TKO 9. Runde Deutschland WBC-Titelverteidigung 26. Chris Arreola Staples Center, Los Angeles, USA Sieg / TKO 10. Runde September WBC-Titelverteidigung 12. Kevin Johnson Punktsieg (einstimmig) / 12 PostFinance-Arena, , Schweiz Dezember WBC-Titelverteidigung Runden 2010 Veltins-Arena, Gelsenkirchen, Albert Sosnowski 29. Mai Sieg / KO 10. Runde Deutschland WBC-Titelverteidigung Shannon Briggs Punktsieg (einstimmig) / 12 16. Oktober O2 World, Hamburg, Deutschland WBC-Titelverteidigung Runden 2011 Odlanier Solís 19. März Lanxess-Arena, Köln, Deutschland Sieg / TKO 1. Runde WBC-Titelverteidigung 10. Tomasz Adamek Stadion Miejski, Breslau, Polen Sieg / TKO 10. Runde September WBC-Titelverteidigung 2012 Dereck Chisora Punktsieg (einstimmig) / 12 18. Februar , München, Deutschland WBC-Titelverteidigung Runden 8. Manuel Charr Olimpijski-Halle, Moskau, Russland Sieg / TKO 4. Runde September WBC-Titelverteidigung

Daten und Erfolge

Aktive Zeit (Profi): 1996–2005, 2008-2013 Trainer: Fritz Sdunek Manager: Bernd Bönte Alias: Dr. Ironfist Gewicht (Ø): 112 kg Größe: 2,00 Meter Brustkorbumfang: 1,19 Meter Oberarmumfang: 43,5 cm Unterarm: 43 cm Faust: 30 cm

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Erfolge als Amateur

◾ 195 Siege – 5 Niederlagen

◾ 1995: Vize-Weltmeister im Superschwergewicht (Berlin, Deutschland) ◾ 1995: Militär-Weltmeister im Superschwergewicht (Ariccia, Italien)

Erfolge als Profi

◾ 44 Siege – 2 Niederlagen

◾ 26. Juni 1999: WBO-Weltmeister im Schwergewicht (2 Titelverteidigungen) ◾ 24. April 2004: WBC-Weltmeister im Schwergewicht (bisher 10 Titelverteidigungen)

Regionale Titel

◾ 2. Mai 1998: WBO Interkontinentaler Meister im Schwergewicht ◾ 24. Oktober 1998: EBU-Europameister im Schwergewicht (2 Titelverteidigungen) ◾ 25. November 2000: EBU-Europameister im Schwergewicht ◾ 27. Januar 2001: WBA Interkontinentaler Meister im Schwergewicht (3 Titelverteidigungen) Politik

Die Klitschko-Brüder engagierten sich für die Farbrevolution „Orange Revolution“ in der Ukraine. Am 26. März 2006 trat Vitali Klitschko erstmals bei der Wahl zum Bürgermeister der Stadt Kiew an und kandidierte für das ukrainische Parlament. Bei der Bürgermeisterwahl erzielte er 29 % der Stimmen und verlor damit gegen Leonid Tschernowezkyj, für den 34 % stimmten. Der Amtsinhaber Olexander Omeltschenko erreichte nur 20 %. Klitschko errang dadurch ein Abgeordnetenmandat für den Stadtrat der ukrainischen Hauptstadt.

Im März 2008 wurden vorzeitige Neuwahlen zum Bürgermeisteramt und dem Stadtparlament angesetzt, bei denen Vitali Klitschko erneut, u. a. gegen den Vitali Klitschko 2014 bei der jetzigen Amtsinhaber Tschernowezkyj und Olexandr Turtschynow, antrat. Der Sicherheitskonferenz in München Urnengang fand am 25. Mai statt. Wie bereits bei den vorherigen Bürgermeisterwahlen war Klitschko dabei Spitzenkandidat des nach ihm benannten Wahlbündnisses Blok Witalij Klytschko.[10] Bei der Wahl wurde Amtsinhaber Tschernowezkyj bestätigt, Klitschko kam nach Olexandr Turtschynow auf den dritten Platz.[11][12] Er erklärte, bei den nächsten Bürgermeisterwahlen in Kiew wieder kandidieren zu wollen.[13]

Im April 2010 wurde Vitali Klitschko zum Vorsitzenden der neu gegründeten, pro-westlichen Partei Ukrainische demokratische Allianz für Reformen (Ukrajinskij demokratitschnij aljans sa reformy) UDAR (ukr./rus. für Schlag bzw. Fausthieb) gewählt.[14] Er war der Spitzenkandidat der Partei für die Parlamentswahlen 2012. Klitschko erklärte vor diesen Wahlen, sein Ziel sei es mit UDAR 15 Prozent der Stimmen zu erhalten.[15] Bei den Wahlen am 28. Oktober 2012 erreichte UDAR 13,9 % der Wählerstimmen und wurde mit einer Fraktionsstärke von 42 Abgeordneten drittstärkste Parlamentsfraktion. Klitschko wurde im Dezember 2012 zum Fraktionsvorsitzenden von UDAR gewählt.[16] Im August 2013 kündigte er an, 2015 für das Präsidentenamt kandidieren zu wollen.[17][18] Bei den Protesten in der Ukraine 2013 spielt Klitschko eine wichtige Rolle.[19] Er bildet gemeinsam mit Oleh Tjahnybok von der Swoboda-Partei sowie der Allukrainischen Vereinigung „Vaterland“ der ehemaligen Ministerpräsidentin Julia Timoschenko ein oppositionelles Dreierbündnis, das den Rücktritt von Präsident Wiktor Janukowytsch erreichen will.[20][21] Klitschko und seine Partei erhielten u.a Unterstützung von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel.[22] Nach schweren Ausschreitungen in Kiew am 19. Januar 2014 verabredete Klitschko mit Janukowytsch ein Zusammentreffen von Regierungsmitgliedern und Oppositionsvertretern. Klitschko selbst war während der Ausschreitungen von Demonstranten angegriffen worden.[23] Sonstiges

2012, wenige Wochen vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft in der Ukraine, kritisierte Klitschko in einem Interview die Menschenrechtssituation in der Ukraine.[24]

http://de.wikipedia.org/wiki/Vitali_Klitschko 05.02.2014 Vitali Klitschko – Wikipedia Seite 9 von 11

Seit 1996 engagieren sich Vitali Klitschko und sein Bruder Wladimir neben dem Sport für mehr soziale Gerechtigkeit. Sie haben einen Fonds für sozial benachteiligte Kinder gegründet und starteten in Marokko und Brasilien Hilfsprojekte. Sie unterstützen Schulungs- und Bildungsaktivitäten für Kinder in Afrika, Asien und Südamerika. Für ihren Einsatz wurden sie von der UNESCO als „Heroes for Kids“ ausgezeichnet, als Vorbilder für Fairness, sportlichen Erfolg und Bildung.

Zusammen mit seiner Frau Natalia und wie bereits zuvor sein Bruder Wladimir unterstützt er die Felix Burda Stiftung bei einer Kampagne zur Darmkrebsvorsorge unter dem Titel „Wer seinen Partner LIEBT, schickt ihn zur Vitali Klitschko und Wladimir Kramnik, Dortmund 2002 Vorsorge“.[25]

Bei den Dortmunder Schachtagen spielte er am 20. Juli 2002 eine Blitzpartie gegen Schachweltmeister Wladimir Kramnik, die remis endete (bei einer Zeitvorgabe von einer Minute für Kramnik zu fünf Minuten für Klitschko).[26]

Die Klitschko-Brüder betreiben seit Oktober 2007 eine eigene Vermarktungsagentur „Klitschko Management Group GmbH“ (KMG) mit Sitz in Hamburg-Ottensen. Geschäftsführer der Agentur ist der langjährige Klitschko-Manager Bernd Bönte.[27]

Im Disney-Film Die Kühe sind los liehen er und sein Bruder Wladimir 2004 den Jungbullen Boris und Noris ihre Stimmen.

Das Lied Hells Bells von AC/DC wird vom Boxer als Einlaufmusik genutzt. Film

Vitali Klitschko ist zusammen mit seinem Bruder Wladimir Protagonist eines Kinofilms, Klitschko, der am 16. Juni 2011 im Majestic Filmverleih in die deutschen Kinos kam. Regisseur Sebastian Dehnhardt begleitete in seinem Kinodebüt die Klitschkos über einen Zeitraum von zwei Jahren in Deutschland, in der Ukraine, in USA, in Kasachstan, in Kanada, in Österreich und in der Schweiz. Seine Weltpremiere feierte der Film auf dem Tribeca Film Festival, welches vom Schauspieler Robert De Niro und der Produzentin Jane Rosenthal ins Leben gerufen wurde.

Hannes Stein schrieb in Die Welt: Klitschko ist Sebastian Dehnhardts erster Film fürs Kino. Und er ist ziemlich großartig. (…) Am besten versteht man, worum es in Klitschko geht, wenn man sich klarmacht, wovon der Film überhaupt nicht und auf gar keinen Fall handelt. Es geht also nicht um die alte Geschichte der Rivalität zwischen zwei Brüdern, die uns seit Kain und Abel beschäftigt. Es geht um das glatte Gegenteil: um die Liebe zwischen zwei Brüdern, die einander ganz buchstäblich raushauen, einander durch Niederlagen und Zusammenbrüche beistehen und durch eine seltsame Mischung von Brüderlichkeit und zähem Beharren zu Weltmeistern werden. (…) Man muss den Boxsport nicht lieben, um diesen Film zu genießen, der beinahe zwei Stunden dauert und doch kurzweilig bleibt. Tatsächlich gibt es schön widerliche Szenen mit blutig aufgeplatzten Brauen und Menschengesichtern, die, von eisenharten Fäusten traktiert, in Zeitlupe zu einer wabernden Masse verkommen. Was einem beim Betrachten solcher Bilder klar wird: Aus amerikanischer Sicht ergibt die Geschichte der Gebrüder Klitschko eigentlich keinen Sinn. In Amerika werden Leute zu Boxern, die keine andere Wahl haben. Was haben Vitali und Wladimir Klitschko in diesem Hau-Drauf-Metier zu suchen, zwei blitzgescheite Burschen, die vier Sprachen sprechen und auch Universitätskarrieren anstreben könnten? Diese Sache, das Boxen, scheint ihnen wohl Spaß zu machen. Und sie betreiben es mehr wie einen Denksport, nicht als dummen Körperkult. Zu den Leitmotiven des Films gehört ein Schachspiel, vor dem Vitali und Wladimir Klitschko mit tiefen Grüblerfalten auf der Stirn hocken. (…) Als der Film jetzt in Manhattan uraufgeführt wurde, sagte Vitali Klitschko in sympathisch ungelenkem Englisch, dieser Film handle gar nicht von ihm und seinem Bruder. Er handle auch nicht vom Boxen. „Dies ist ein Film über das Leben.“ So komisch es klingen mag, das ist die reine Wahrheit.[28] Auszeichnungen

◾ Bambi in der Kategorie Sport (2005, 2009) ◾ Laureus World Sports Award in der Kategorie Comeback des Jahres (2009) ◾ Bundesverdienstkreuz am Bande für seine Verdienste um die deutsch-ukrainischen Beziehungen (2010) ◾ Vitali Klitschko wurde vom Fachmagazin BoxSport zum Boxer des Jahres 2010 gewählt. ◾ Steiger Award 2011 ◾ DVD Champion 2011 – World Award für Klitschko, gemeinsam mit seinem Bruder Wladimir ◾ Internationaler Brückepreis[29]

http://de.wikipedia.org/wiki/Vitali_Klitschko 05.02.2014 Vitali Klitschko – Wikipedia Seite 10 von 11

Literatur

◾ Leo G. Linder: Die Klitschkos. Biografie, neues leben, Berlin, 2013, ISBN 978-3-355-01817-3. Weblinks

Commons: Vitali Klitschko (//commons.wikimedia.org/wiki/Category:Vitali_Klitschko?uselang=de) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

◾ Literatur von und über Vitali Klitschko (https://portal.dnb.de/opac.htm?query=Woe% 3D123965381&method=simpleSearch) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek ◾ Vitali Klitschko (http://www.imdb.com/name/nm0459889/) in der Internet Movie Database (englisch) ◾ Klitschko (http://www.klitschko-film.de/) – Website des Kinofilms ◾ Offizieller Internetauftritt der Klitschko-Brüder (http://www.klitschko.com/) ◾ Vitali Klitschko (http://www.boxrec.com/list_bouts.php?human_id=007033&cat=boxer) in der BoxRec-Datenbank ◾ Klitschko kam 1995 nach Deutschland. Wie es begann (http://leifpm.com/2012/07/19/klitschko-kam-1995-nach- deutschland-wie-es-begann/) Einzelnachweise

1. Persönliche Webseite von Vitali Klitschko (http://www.klitschko.com/de/vitali-wladimir/vitali-klitschko/) 2. Klitschko und der Aufstand in Kiew (http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-klitschko-und-opposition- gegen-janukowitsch-und-oligarchen-a-937552.html), SPON vom 10. Dezember 2013 3. Haye bittet um Verlegung von Kampftermin (http://www.zeitong.de/news/fulda/d/da/2009/06/04/nachdem-david- haye-den-wm-kampf-gegen-wladimir-klitschko-verletzungsbedingt-absagen-musste-bittet-d/) zeitong.de, 4. Juni 2009 4. Hintergründe zur Kampfabsage Vitali Klitschko gegen David Haye (http://www.klitschko.com/deu/hintergruende- zur-kampfabsage-vitali-klitschko-gegen-david-haye.html) klitschko.com, 24. Juli 2009 5. Klitschko zermürbt Arreola und bleibt WBC-Weltmeister (http://sport.rtl.de/boxen/boxen_97704.php? media=artikel1) sport.rtl.de, 27. September 2009 6. Compuboxstatistik Klitschko – Johnson (http://compuboxonline.com/news.php?news=CompuBox_Stats% 3A_Malignaggi_W_12_Diaz% 3B_Klitscko_W_12_Johnson&news_id=46&start=0&category_id=7&parent_id=7&arcyear=2009&arcmonth=12) compuboxonline.com, 14. Dezember 2009 7. http://sport.orf.at/stories/2048579/ 8. Klitschko bleibt Weltmeister (http://www.stern.de/sport/sportwelt/boxtitel-im-schwergewicht-klitschko-bleibt- weltmeister-1788774.html), stern.de vom 19. Februar 2012. 9. Klitschko und Haye schlagen Chisora: Morddrohung und Keilerei nach dem Kampf (http://www.focus.de/sport/boxen/klitschko-gegen-chisora-klitschko-gegen-chisora-nachdreh_aid_713902.html) vom 19. Februar 2012. 10. NEWSru.ua: Кличко заявил, что выборы выиграет либо он, либо Черновецкий – третьего не дано (http://rus.newsru.ua/ukraine/24mar2008/klichko_libo.html), 24. März 2008, (russisch) 11. NEWSru.ua: По данным экзит-пола, на выборах побеждает Леонид Черновецкий с 32 % и блок его имени – 25,7 % (http://rus.newsru.ua/ukraine/25may2008/poll.html), 25. Mai 2008 (russisch) 12. dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH: Ex-Boxweltmeister Klitschko scheitert bei Bürgermeisterwahl in Kiew (http://www.dernewsticker.de/news.php?id=11836), 25. Mai 2008 13. Björn Jensen: Vitali Klitschko: "Meine Aufgabe ist es, der Beste zu sein". (http://www.abendblatt.de/sport/article2378375/Vitali-Klitschko-Meine-Aufgabe-ist-es-der-Beste-zu-sein.html) In: Hamburger Abendblatt. 23. August 2012, abgerufen am 22. Dezember 2013. 14. Spiegel-Online: Ukraine: Witalij Klitschko zum Parteichef gewählt (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,691122,00.html) bei Spiegel Online, 25. April 2010 15. Klitschko will Politik für Menschen machen, DIE WELT vom 12. September 2012 (http://www.welt.de/sport/article109168524/Klitschko-will-Politik-fuer-Menschen-machen.html) 16. UDAR elects faction's leadership in parliament, (http://www.kyivpost.com/content/politics/udar-elects-factions- leadership-in-parliament-317537.html) Post vom 12. Dezember 2012 17. Vitali Klitschko is planning to run for President (http://www.wbcboxing.com/wbceng/news/1089-vitali-klitschko- is-planning-to-run-for-president), Webseite des abgerufen am 17. August 2013 18. Ulrich Krökel: Klitschko betritt den Ring. (http://www.fr-online.de/politik/ukraine-klitschko-klitschko-betritt-den- ring,1472596,24036306.html) In: Frankfurter Rundschau. 17. August 2013, abgerufen am 22. Dezember 2013.

http://de.wikipedia.org/wiki/Vitali_Klitschko 05.02.2014 Vitali Klitschko – Wikipedia Seite 11 von 11

19. Ukraine: Klitschko scheitert mit Misstrauensantrag gegen Regierung. (http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-klitschko-scheitert-mit-misstrauensantrag-gegen-regierung-a- 936944.html) In: Spiegel Online. 3. Dezember 2013, abgerufen am 3. Dezember 2013. 20. Ukraine: Erster Erfolg für die Opposition. (http://www.faz.net/aktuell/ukraine-erster-erfolg-fuer-die-opposition- 12690638.html) In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 2. Dezember 2013, abgerufen am 22. Dezember 2013. 21. Proteste gegen die Regierung in der Ukraine. Vitali Klitschko ruft Demonstranten zum Durchhalten auf. (http://www.rp-online.de/politik/ausland/kiew-vitali-klitschko-ruft-demonstranten-zum-durchhalten-auf- aid-1.3858242) In: RP Online. 2. Dezember 2013, abgerufen am 22. Dezember 2013. 22. Ukraine: Merkel unterstützt Klitschko. (http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-12/merkel-klitschko-ukraine) In: Zeit Online. 8. Dezember 2013, abgerufen am 22. Dezember 2013. 23. Klitschko und Janukowitsch verhandeln nach Straßenschlachten (http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/ueber-200-verletzte-in-kiew-klitschko-und-janukowitsch- verhandeln-nach-strassenschlachten-12759932.html), FAZ vom 20. Januar 2014 24. EM-Gastgeber Ukraine: Klitschko greift Janukowitsch an. (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,830276,00.html) In: Spiegel Online. 28. April 2012, abgerufen am 22. Dezember 2013. 25. Vitali Klitschko ist Testimonial für die Felix Burda Stiftung. (http://www.wuv.de/nachrichten/unternehmen/vitali_klitschko_ist_testimonial_fuer_die_felix_burda_stiftung) 9. Februar 2012, abgerufen am 17. Februar 2012. 26. Dortmunder Sparkassen Chess-Meeting 2002, 20. Juli 2002 (http://teleschach.de/dortmund- 2002/presse.htm#0720b) 27. Website der Klitschko Management Group GmbH (http://k-mg.com/) 28. Hannes Stein: Boxweltgeister. (http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13275730/Boxweltgeister.html) In: Welt.de. 27. April 2011, abgerufen am 22. Dezember 2013. 29. Pressemeldung vom 3. April 2012 bei brückepreis.de (http://www.brueckepreis.de/index.jsp? p_contrib=153&p_cursor=282)

Vorgänger Amt Nachfolger Herbie Hide Boxweltmeister im Chris Byrd Schwergewicht (WBO) 26. Juni 1999 bis 1. April 2000 Lennox Lewis Boxweltmeister im Hasim Rahman Schwergewicht (WBC) 24. April 2004 bis 9. November 2005 Samuel Peter Boxweltmeister im vakant Schwergewicht (WBC) 11. Oktober 2008 bis 16. Dezember 2013 Normdaten (Person): GND: 123965381 | LCCN: n2006068982 | VIAF: 43730672 | Von „http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vitali_Klitschko&oldid=127167881“ Kategorien: Weltmeister (Boxen) Boxer (Ukraine) Boxer (Sowjetunion) Boxer (Deutschland) Kickboxer Mitglied der Werchowna Rada Held der Ukraine Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande Deutsch-ukrainische Beziehungen Ukrainer Geboren 1971 Mann

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http://de.wikipedia.org/wiki/Vitali_Klitschko 05.02.2014