1853–2013

160Jahre

160 Jahre BERNHARD Vom Dachdecker mit Handwagen zur Spezialistin der Gebäudehülle.

Seit 160 Jahren sorgt BERNHARD für dichte Planung und Ausführung von Steil- und Flach- Dächer und schützende Fassaden. Eine Tat- bedachungen, Fassadenbekleidungen und sache, die verpflichtet: Bis heute ist das Tra- Spenglerarbeiten, aber auch Solar- und Pho- ditionsunternehmen familiengeführt – mittler- tovoltaikanlagen an. Energieeffizienz, Nach- weile in fünfter Generation. Mit Markus und haltigkeit, Ästhetik und Wohnkomfort werden Peter Bernhard leiten heute die Ururenkel des von der modernen Gebäudehülle respektive Firmengründers Christian ihre Betriebe in Lan- deren Ersteller erwartet. Dafür kommt eine na- genthal und Utzenstorf. hezu unbegrenzte Vielfalt an Materialien zum Einsatz: Blech, Keramik, Faserzementplatten, Dächer und Fassaden haben sich im Laufe der Holz und Stein, bis hin zum immer häufiger ein- Jahre stark verändert. Jahrhundertelang domi- gesetzten Glas. nierten Steildächer das Bild der Schweiz. Als Deckmaterialien wurden vor allem Holzschin- Die Geschichte von BERNHARD geht einher deln, Ziegel und Faserzementplatten (Eternit) mit der Entwicklung des Dachdeckerberufs. verwendet, bei der Unterkonstruktion Holz. Von dieser Geschichte, vom Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation sowie von Inzwischen geht es längst nicht mehr nur «ums den Menschen, die das Familienunternehmen Ziegeltragen». Moderne Gebäudehüllen-Un- prägten und prägen, handelt diese Broschüre. ternehmen bieten heute die systematische

Bilder Titelseite: Firmensitz Utzenstorf (links) und Firmensitz Langenthal. 1853 Christian Bernhard 1904 Die Elektrizitätsversor- FÜR WISSBEGIERIGE FÜR WISSBEGIERIGE gründete in Goldbach bei Lützelflüh i. E. gung kam nach Utzenstorf und brachte nebst seinem Kleinbauernbetrieb eine die erste Mechanisierung für Gewerbe Holzschindeln kosteten diejenigen, die sie Fünf regionale Verbände schlossen sich Dachdeckerei. Zu dieser Zeit wurden und Landwirtschaft. herstellten, nichts weiter als Zeit und Ar- 1907 zusammen und gründeten den im Emmental als Bedachungsmaterial beit, denn das Holz stammte gewöhnlich Schweizerischen Dachdeckermeisterver- hauptsächlich Holzschindeln verwendet. In den Haushalten manifestierte sich die aus ihren eigenen Wäldern. Holzschindeln band (SDV). Motivation der «zunftlosen» Diese waren 45 bis 51 cm lang, 10 bis Stromversorgung am augenfälligsten hätten also das ideale Deckmaterial sein Dachdecker waren vor allem Unsicher- 15 cm breit und 5 bis 7 mm dick und in der Beleuchtung: Der allgegenwär- können, wäre da nicht die grosse Brand- heiten in der Preispolitik. So gehörten die wurden während der langen Wintermo- tige Russ und das tägliche Putzen der gefahr gewesen, insbesondere dort, wo Regelung der Tarife und die Förderung nate von Hand auf Vorrat angefertigt. Petrollampen hatten ein Ende. Nach und die Häuser aneinandergebaut waren. der beruflichen Ausbildung zu den ersten nach eroberten auch elektrische Geräte Tätigkeiten des SDV. die Haushalte. Obwohl ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Brandbekämpfung bes- Die Sektion - wurde 1909 ser organisiert und Feuerlöschpumpen gegründet. Das Verbandsgebiet wurde von der Quell- 1906 eingeführt wurden, blieben die Folgen je- erstreckte sich von Schang- Ob sich Christian Bernhard im Jahr 1853 aus zelflüh. Die Ehe scheint glücklich gewesen gasse an die Kieswerkstrasse umgezo- des Grossfeuers verheerend (1865 wur- nau i. E. bis Rothrist. Die gen. Not oder vom Willen zur Selbstständigkeit be- zu sein. Jedenfalls kamen in den folgenden den z.B. in Tafers 101 Häuser zerstört). Ziele waren damals seelt entschliesst, Schindeln zu fabrizieren, sei zwanzig Jahren elf Kinder zur Welt. Die Fami- und sind heute die dahingestellt. Den Dachdecker im heutigen lie betrieb zur Existenzsicherung einen kleinen Nach und nach trafen die kommunalen gleichen. und kantonalen Behörden Präventivmass- Sinn gab es damals noch nicht. Die Hauseigen- Landwirtschaftsbetrieb, denn nur von der Arbeit 1 nahmen. Dazu gehörte in erster Linie das Ein wichtiger Meilenstein erfolgte 1949 tümer, meist Bauern, flickten damals die Haus- auf der Stör konnte sie sich nicht ernähren und Verbot von Holzdächern. mit der Gründung der Nationalen Gewer- dächer selber oder nahmen jemanden «uf d im Winter gab es dabei ohnehin nichts zu ver- beschule in Uzwil, heute unter dem Na- Stör». Alle Bauern haben das so gemacht. Sie dienen. Umzug nach Utzenstorf 1892 1807 Gründung der Brandversicherungs- men Polybau ein Begriff. konnten alles und waren alles in einer Person: an die Quellgasse. Auch hier wurde zur anstalt des Kantons Bern (BVA, heutige Existenzsicherung nebst der Dachdecke- GVB) mit rund 6000 versicherten Gebäu- 1995 erhielt der SDV einen neuen Na- Bauer, Schreiner, Zimmermann und Dachde- Christian erwarb 1892 eine Liegenschaft in Ut- rei der Kleinbauernbetrieb gepflegt. den und einem Gesamtversicherungswert men: Schweizerischer Verband Dach und cker. zenstorf. Man darf annehmen, dass der Grund von rund 20 Millionen Franken. Wand (SVDW). Damit wurde dem Wandel für den Umzug damit zusammenhing, dass sei- vom Dachdecker zum Gebäudehüllen- Nun, Christian scheint ein initiativer und mu- ne Frau von Utzenstorf stammte. Zudem bot 1881 Einführung des allgemeinen Ver- spezialisten Rechnung getragen. tiger junger Mann gewesen zu sein und galt sich hier vermehrt Gelegenheit, die über Jahr- sicherungsobligatoriums und des Versi- Nebst Schindeln und 2 1903 cherungsmonopols durch die BVA. Die Das Jahr 2010 ging mit der Namensände- bald einmal als einer, der es verstand, Ziegel zehnte erworbene Berufserfahrung anzuwen- Ziegeln wurden die ersten Eternitwaben- Versicherung der Gebäude erfolgte zu rung zu Gebäudehülle Schweiz ebenfalls und Schindeln zu ersetzen, die Dächer dicht zu den. schiefer verlegt. In Utzenstorf wurden 80 Prozent des Versicherungswertes; die in die Geschichte des Verbandes ein. damit zwei Häuser neu gedeckt. Eternit- machen. Für einen Zehn- bis Zwölfstundentag Prämie bemass sich nach Gefahrenklas- schiefer fanden hauptsächlich Anwen- verlangte er neben freier Kost 60 bis 80 Rap- Christian war tüchtig und mit guter Gesundheit sen. dung auf Bauernhäusern, welche bisher pen Lohn. Zudem war es Brauch und Sitte, gesegnet. Er blieb in der Dachdeckerei feder- ein Schindel- oder Strohdach hatten. Da «Gott schütze das ehrbare Handwerk dass der Handwerker noch mit einem Gläschen führend bis ins Alter von 84 Jahren. Dann über- die vorhandene Dachkonstruktion für zwischen Himmel und Erde.» Schnaps entlöhnt wurde. gab er das Geschäft seinem Sohn Friedrich. eine Ziegelneueindeckung zu schwach war, bildete die verhältnismässig leichte Eternitwabendeckung die willkommene 1858 führte Christian im Alter von 20 Jahren Christian starb mit 87 Jahren, 9 Jahre nach sei- Lösung. 3 Christian Bernhard, 1838–1925 seine Frau Elisabeth vor den Traualtar in Lüt- ner Frau Elisabeth.

1 Dach aus Holzschindeln. │2 Rechnung von 1912. Der Quadratmeter Falzziegeldach kostete 3 Franken 60, der Meter Latten 10 Rappen. │ 3 Postkarte von 1899. 1920 Die Schweizerische FÜR WISSBEGIERIGE Eternitwerke AG in Niederurnen organi- sierte nun regelmässig kostenlose Die Suva nahm 1918 ihren Betrieb auf. Schulungen für Dachdeckermeister, um Wegen des Ersten Weltkriegs und der damit Reklamationen wegen schlecht Grippeepidemie gestaltete sich der Start ausgeführter Arbeiten entgegenzuwirken nicht einfach. Bereits im ersten Jahr wur- – Kurse, welche Friedrich Bernhard den 105 863 Unfälle gemeldet und die regelmässig besuchte. Suva erbrachte Versicherungsleistungen 2 4 in der Höhe von 9,9 Millionen Franken. Friedrich Bernhard fand ebenfalls Freude am Friedrich und seine Frau waren sehr arbeitsam, speziell dafür zuständig. Dachdeckerberuf, welcher neben handwerk- aber auch arm. Die grosse Sorge galt der Er- übernahm Friedrich das 1984 trat das neue Unfallversicherungs- lichem Können auch ein Mass an körperlicher nährung der vielen Kinder, hatte Friedrich als 1922 Friedrich beschäftigte tageweise zwei Geschäft inkl. Kleinlandwirtschaft von gesetz (UVG) in Kraft. Die obligatorische Kondition und Schwindelfreiheit verlangte, denn Angestellter seines Vaters doch lediglich einen seinem Vater Christian. Stand viel Arbeit Mitarbeitende. Die ausbezahlten Stun- Unfallversicherung wurde auf sämtliche an, konnte Friedrich auf die Unterstüt- denlöhne betrugen 80 Rappen für Jakob Arbeitnehmende ausgedehnt. es wurde auf freiem Dach gearbeitet, ohne Si- Wochenlohn von 18 Franken (das Kilo Brot zung des jüngeren Bruders Johannes Niklaus, 70 Rappen für Fritz Sollberger cherung durch ein Gerüst. kostete 73 Rappen). zählen. Friedrich bezahlte ihm einen und 1 Franken 20 für den Meister (Fried- Beim Arbeiten auf Dächern und an Fassa- Tageslohn von 8 Franken. Die Arbeits- rich selber). den kann ein Misstritt, ein Ausgleiten oder Trotz körperlicher Fitness durfte Friedrich nicht Zusätzlich zur Dachdeckerarbeit wurde weiter- woche hatte sechs Tage, nur der Sonn- eine kleine Unkonzentriertheit schnell zu in den Militärdienst eintreten, weil er zu wenig hin eine kleine Landwirtschaft betrieben, was tag galt als allgemeiner arbeitsfreier einem tödlichen Absturz führen, wenn kei- Brustumfang hatte und zu klein war. Später der Familie einigermassen die Ernährung si- Ruhetag. 5 ne Absturzsicherung vorhanden ist. Bei BERNHARD legte und legt man deshalb wuchs er immerhin noch bis zu einer Körper- cherte. Und um zu Hause den Tisch zu entlas- grossen Wert darauf, die erforderlichen grösse von einem Meter siebzig. ten, wurden die älteren Kinder zur Mithilfe zu Sicherheitsmassnahmen zum Schutz der den Landwirten geschickt. Mitarbeitenden einzuhalten. Vor dem Arbeitsbeginn auf dem Dach wurde Dank solchen Massnahmen und dank viel jeweils gegrast und wurden die zwei Kühe ge- Friedrich übernahm 1922, im respektablen Al- Glück musste in 160 Jahren Firmenge- molken. Dann folgte der Fussmarsch mit dem ter von 56 Jahren, die Dachdeckerei offiziell schichte kein tödlicher Unfall verzeichnet Handkarren auf die Baustelle, oft bis nach So- von seinem Vater. 19 Jahre später trat er den werden. Unfälle gab es jedoch auch bei lothurn. Am Abend folgte der Ablauf in umge- kleinen Betrieb an seinen Sohn Fritz ab. BERNHARD. Zum Beispiel damals, als 1 kehrter Reihenfolge. Feierabend war zwischen 6 ein Mitarbeiter durch das Dach eines Bau- ernhauses von Utzenstorf in die Tenne fiel 21 und 22 Uhr. Später konnte sich Friedrich Nachdem 1947 die Alters- und Hinterlassenen- und von einem Dreirad «aufgefangen» ein Velo leisten, es war das erste in Utzenstorf. versicherung (AHV) gegründet wurde, kam Die grosswelligen 1933 wurde. Der Mann hatte keinen einzigen Eternitplatten kamen auf den Markt und Durch diese Erleichterung musste er dann nicht Friedrich in dessen Genuss. Er freute sich sehr Knochenbruch und kam «lediglich» mit wurden auf Dächern verlegt. Für die mehr so früh aus den Federn. über den kleinen Zustupf. Friedrich durfte sich einem Trauma davon. Überdeckung mussten die Ecken der einer guten Gesundheit erfreuen. Im 90. Le- Platten geschnitten werden, was von den «Dr Dachdecker het dr Schärme Friedrich heiratete mit 38 Jahren die 16 Jah- bensjahr überstand er noch eine Leistenbruch- Dachdeckern mit dem Fuchsschwanz geng unger em Füdle ...» re jüngere Hermine und wurde Vater von vier operation. Zwei Jahre später wachte er nach gemacht wurde. Das Werkzeug wurde dadurch stark beansprucht und musste Söhnen und sechs Töchtern. Die als Vierte ge- einem Mittagsschlaf nicht mehr auf. Hermine regelmässig nachgefeilt werden. Bei borene Rosa musste früh infolge Hirnhautent- starb vier Jahre vor ihm. grossen Dachflächen war ein Mitarbeiter 3 7 Friedrich Bernhard, 1866–1958 zündung ihr Leben lassen. 1 Rapportbuch, April 1922: Es wurden nicht Stunden, sondern ganze Tage eingetragen. │ 2 Rapportbuch, Mai 1933: Die Arbeitstage dauerten mind. 10 Stunden. │ 3 Preiseingabe für den Unterhalt eines Staatsgebäudes. │ 4 Hermine und Friedrich Bernhard auf dem «Fürobebänkli». │ 5 Friedrich Bernhard auf Reisen. │ 6 Die Familie Bernhard, ca. 1953. │ 7 Drei Generationen Bernhard 1958 (von rechts): Friedrich, Fritz sen., Fritz jun. 1921–1924 1936 Umzug in die Liegen- FÜR WISSBEGIERIGE Fritz absolvierte eine 2½-jährige Dach- schaft Seilerhaus Utzenstorf (heute deckerlehre bei seinem Vater Friedrich. Gotthelfstrasse 5), die von der Erbenge- In Utzenstorf musste 1943 ein US-ameri- Die Weltkriegsjahre 1914–1918 und 1939–1945 Gerüst erstellt wurde. Auf der obersten Gerüst- Abschlussprüfung 1924 in Burgdorf. meinschaft Kehrli erworben wurde. Der kanischer Bomber notlanden, nachdem er brachten mit wirtschaftlicher und finanzieller brüstung drückte Fritz wagemutig einen Hand- Dachdeckerbetrieb wurde anhin ohne die Messerschmitt-Werke in Regensburg stand, ungesichert – wohlverstanden. Landwirtschaft weitergeführt. lm Laufe Not viele Sorgen in die Familien von Utzenstorf. (D) bombardiert hatte. Fritz Bernhard Um den elterlichen Tisch zu entlasten, musste der Jahre wurde die Liegenschaft um- sen. war einer der Ersten vor Ort. Seine und ausgebaut. Eine Werkstatt wurde Erinnerung: «Ich war auf einem Dach in sich Fritz Bernhard sen. ab drittem Schuljahr 1932 heiratete Fritz seine Frau Ida und wur- angebaut, wo in den strengen Wintern 5 der Nähe der Kirche und sah das Flug- bei einem Landwirt verdingen. «Die Arbeit be- de ein Jahr später Vater von einem Sohn. Drei Ziegelschindeln von Hand gemacht zeug in der Luft. Sofort stieg ich hinunter gann um 5 Uhr morgens und endete um 8 Uhr Jahre danach erwarb er die Liegenschaft Sei- wurden. lm Weitern wurde eine Maschine und fuhr zum Landeort. Dort war ich einer lerhaus. lm Laufe der Jahre wurde diese um- zum Herstellen von Unterdachschindeln abends. Es war eine harte, aber doch schöne der Ersten. Die Mannschaft war noch im Jugendzeit», schrieb Fritz in seinen Lebenser- und ausgebaut. angeschafft. Flugzeug. Als Erstes steckten die Solda- ten dann die Beine zur Tür heraus, zogen innerungen. ihre Pelzjacken aus und warfen sie fort. Bis 1941 war Fritz Angestellter von seinem Als einer ein Bündel Papiere, das er unter Eine Augentuberkulose begleitete ihn während Vater, dann übernahm er den kleinen Betrieb dem Arm herausgetragen hatte, anzün- seiner Schulzeit und sorgte für viel Abwesen- in dritter Generation. Durch Weiterbildung an den wollte, konnte ein Bauer ihm dieses heit in der Schule. Die Folgen waren schlechte Kursen im Eternitwerk und durch seriöse Arbeit entreissen, obschon der Amerikaner Wi- derstand leistete. Bald darauf kam der schulische Leistungen, ein schwaches Sehver- gelang es ihm, einen überall geschätzten Be- Kommandant der Ortswehr Utzenstorf mögen sowie die Nichtzulassung zur Autoprü- trieb aufzubauen, gemeinsam mit seiner Frau und wir Männer von der Ortswehr, von fung. Ida, die ihren Teil zum guten Gelingen beitrug 3 denen ich einer der jüngsten war, muss- – musste sie ihren Mann doch bei der Arbeit ten absperren. Wir durften das Innere der Nach dem Schulaustritt absolvierte Fritz als oft als Handlangerin unterstützen. Freilich hal- Maschine noch für eine Weile betreten, Bisher angestellt bei Erster der Familie Bernhard eine 2½-jährige fen vielmals ganze Familien oder Schulklassen 1 1941 dann wurde es uns untersagt. Im Laufe seinem Vater, übernahm Fritz den klei- der folgenden Tage wurde der Bomber Berufslehre. Danach war er als Geselle einige beim «Ziegelrecken», wenn ein Haus neu ge- nen Betrieb offiziell in dritter Generation. 6 demontiert und auf Bahnwagen verladen, Monate in Wohlen AG sowie als Dachdecker in deckt wurde. Umbau des Kirchturms Bald darauf wurde mit Ernst Frieden der für wohin wussten wir nicht, da mittlerwei- Jegenstorf tätig. Als Fahrzeug stand ein Hand- 1926 erste Dachdeckerlehrling unter Vertrag Utzenstorf: Gelegenheit für Fritz, zu- le das Schweizer Militär die Angelegen- karren zur Verfügung. Die bescheidenen Werk- Im Alter von 64 Jahren trat Fritz aus der Firma genommen und ausgebildet. Ihm folgten heit übernommen hatte.» oberst auf dem Gerüst einen Handstand aus und privatisierte glücklich. Er pflegte sei- zu drücken. im Laufe der Jahre noch viele Lehrlinge. zeuge bestanden aus Beilhammer, Schrotstock, Spitzhammer, Schindelhammer, Nageltasche nen Garten, züchtete Kaninchen und genoss und Fuchsschwanz. die sonntäglichen Ausfahrten als Beifahrer von Ida. Ferien in Pontresina, an der Lenk und im Fritz war ein ausgezeichneter Kunstturner. Er Leukerbad standen regelmässig auf dem Pro- «Wir sind stets auf der Höhe.» gewann etliche Kränze und leitete während gramm. Nach dem Tod von Ida 1987 lebte Fritz 7 einiger Zeit den Turnverein Utzenstorf. Eine noch ein Jahr in seinem Heim an der Gott- helfstrasse, wo er nach kurzer Krankheit 1988 Fritz trat altershalber Kostprobe seines Könnens gab er anlässlich 1970 von Arbeiten am Kirchturm Utzenstorf. Dieser friedlich einschlief. aus der Firma aus. Diese beschäftigte Bild: Fritz Bernhard sen. mit Langgewehr. 2 4 inzwischen 18 Mann. Fritz Bernhard sen., 1906–1988 wurde um einen Mauerkranz erhöht, wofür ein 1 Umbau Kirchturm Utzenstorf 1926. │2 Fritz Bernhard sen. als Kunstturner. │3 Haus Gotthelfstrasse 5, Utzenstorf. │4 1958 (von rechts): Fritz Bernhard sen. und Ida Bernhard, Fritz Bernhard jun. und Ursula Bernhard.│5 7-Pässe- Fahrt 1958 mit dem Opel Olympia Rekord. │6 Rechnung von 1950: Die Meisterstunde kostete CHF 2.90, die Handlangerstunde CHF 2.30, ein Kilo Lattennägel CHF 1.50. │7 Fritz Bernhard sen. (links) und Fritz Bernhard jun. Kiesklebedächern spezialisiert. Der Be- 1949–1952 trieb hatte sich auf 6 Mann vergrössert. 1961–1964 Dachdeckerlehre in Biel. Als einziger Erwerb und etappenweiser Umbau der Dachdeckerlehrling im Seeland und dank Liegenschaft Quellgasse 6, Utzenstorf: Fritz Bernhard jun. ist als Einzelkind aufge- die Familie den Neubau mit Büro an der Linden- einem umsichtigen Gewerbeschullehrer Wohnungserneuerung, Werkstattanbau, wachsen und kam früh mit dem Dachdecker- strasse in Utzenstorf. Die Villa mit schwarzem erhielt Fritz die Möglichkeit, gewisse Materiallager, Garderoben und Schlos- Eternitdach war ein architektonisches und Fächer mit den Bauzeichnern zu absol- serei. Wenig später: Neubau Lagerhalle beruf in Verbindung. Sein erstes Sackgeld ver- vieren. Lohn: 42 Franken pro Monat. mit eingebautem Laufkran an der Ober- diente er beim Holzschindelnmachen. Er liess handwerkliches Novum und wurde zum sonn- dorfstrasse 12, Utzenstorf. Dient auch sich in Biel zum Dachdecker ausbilden und täglichen Ausflugsziel vieler Schaulustiger. 50 Jahre später noch als Herzstück der 6 kehrte anschliessend in den väterlichen Betrieb Bernhard AG Utzenstorf. Zu den sechs zurück. Die weitere Ausbildung erfolgte unter Sämtliche Büroarbeiten wurden selbstverständ- bisher Beschäftigten konnten neue Ar- lich an den Feierabenden und am Wochenen- 2 beitskräfte eingestellt werden. der Leitung des strengen Vaters – Fritz wurde 1975 Die Einzelfirma wur- de erledigt. Trotzdem fand Fritz jahrelang Zeit, de zur Aktiengesellschaft Bernhard AG nicht geschont. umgewandelt und die Entwicklung eines sich im Dachdeckermeisterverband, als Ge- Firmenlogos in Auftrag gegeben. Sämt- Eine Hüftgelenkoperation mit achtwöchigem meinderat, Feuerwehrmann und als Präsident Umzug mit Familie und 1970 liche Aktien blieben in Familienbesitz. Büro ins neue Haus an der Lindenstras- Spitalaufenthalt stellte 1956 die berufliche Zu- der Baukommission für den Mehrzweckhallen- 1 se 7, Utzenstorf. Vater Fritz sen. trat kunft infrage. Trotz schlechter Diagnose ging neubau Utzenstorf zu engagieren. altershalber aus der Firma aus. Neu die Heilung gut voran und Fritz konnte, zur Er- 1949 begann der damalige hiess die Einzelfirma Fritz Bernhard- 1980 Erwerb des Dachde- leichterung aller, seinen Beruf weiterhin aus- Ab dem 47. Altersjahr fand Fritz vermehrt im SDV (Schweiz. Dachdeckermeisterver- Kräuchi und beschäftigte 18 Mitarbeiter. ckergeschäfts von Hans Hirter mit zehn üben. Lauf- und Langlaufsport den Ausgleich zum Beschäftigten in Langenthal. Als Ge- band) mit dem Betrieb der Fachschule Beruf. Es machte ihm Spass, sich auch hier zu in Uzwil. Das bedeutete einen gossen schäftsführer der neuen Bernhard & Hir- 3 messen, und er nahm mehrmals am Grandprix Fortschritt für die fachliche Ausbildung ter AG zeichnete bis 1987 Willy Walther 1958 heiratete Fritz seine Frau Ursula. Er wur- der Dachdecker im Hinblick auf vermehrt verantwortlich. de Vater von drei Söhnen und einer Tochter. Im Bern und zwanzig Mal am Engadin Skimara- anspruchsvolle Arbeiten. Die ersten BERNA- selben Jahr konstruierte er die erste Eternitga- thon teil. 1958 Im gleichen Jahr: Bau der Servicehalle Eternitgaragen wurden fabriziert. Im rage mit Kipptor. Er hatte entdeckt, dass die zu- auf dem von Eduard Schürch erwor- Laufe der Jahre wurden deren 8500 nehmend mobile Gesellschaft grosses Interes- Inzwischen engagierten sich auch die Söhne Rückkehr ins väterliche benen Land in Utzenstorf. 1952 montiert. Das Garagenprogramm wurde se an Garagen hatte, aber kein überzeugendes Markus und Peter in den Betrieben Langenthal Geschäft, das 3 Mitarbeiter beschäftigte. jahrelang an der BEA Bern ausgestellt. Produkt auf dem Markt war. Nach einer schwie- und Utzenstorf. Fritz verstand es, ihnen den lm Winter wurde der für damalige Ver- Später wurden auch Carports und Velo- 5 hältnisse grosse Schuppen hinter der boxen hergestellt und montiert. 1992 Offizielle Übergabe der rigen Einführungsphase boomte das Garagen- nötigen Freiraum zur beruflichen Entfaltung zu Kirche gebaut. Fritz besuchte die Abend- Betriebe an die Söhne: Utzenstorf an geschäft, und im Laufe der Jahre wurden 8500 lassen, und übergab 1992 offiziell an die 5. Ge- handelsschule und es folgten verschie- 1973–1977 Peter, Langenthal an Markus. neration. Die Garagenabteilung leitete er bis zu Trotz Umsatzrekordzahlen zeichneten BERNA-Eternitgaragen montiert. «Die Gara- dene praktische und theoretische Kurse seiner Pensionierung. im Hinblick auf die Meisterprüfung. sich 1973 Rezessionswolken am Himmel Die Garagenabteilung im Betrieb gen waren ein Hobby – in meiner Seele bin ich ab und wurden schliesslich Realität. Der Utzenstorf wurde von Fritz bis zu seiner immer dem Dachdeckerberuf treu geblieben», Sektor Garagenbau verzeichnete einen Pensionierung 1997 geleitet. «Architektur oder Flugschule waren schreibt Fritz in seinen Erinnerungen. Seither pflegt Fritz neben sportlichen Aktivitäten 1956 Nach abgeschlossener Umsatzrückgang von 50%. In der Folge mein Traum, der Beruf meines Vaters die Fischerei, die Malerei und seine zwei Oldti- Meisterprüfung wurde Fritz mit 23 Jahren wurde das Garagenpersonal auf Dachde- und das Geschäft hatten Vorzug.» Es folgten Jahre mit Immobilienkäufen sowie mer. Der gute Kontakt zur gesamten Familie ist Teilhaber der Kollektivgesellschaft Fritz ckerarbeiten umgeschult. Dank extremer 1998 Verkauf der Abteilung Bernhard und Sohn. Inzwischen hatte Sparsamkeit und Arbeitsdisziplin musste Garagenbau an Hans-Ulrich Kunz, Um- und Neubauten, die vorwiegend der Ver- ihm bis heute ein grosses Anliegen. man sich auch auf die Herstellung von 4 kein Personal entlassen werden. Utzenstorf. Fritz Bernhard jun., *1933 grösserung des Betriebs dienten. 1970 bezog 1 Als Dachdeckerlehrling 1949 in Biel (Blitzeinschlag in Kamin). │2 Erstellen eines Kiesklebedaches (hinten: Fritz). │3 Fritz (rechts) in jungen Jahren beim Erstellen eines Schindelunterdaches. │4 Das Garagenprogramm wird alljährlich an der BEA Bern ausgestellt. │5 Wohnhaus an der Lindenstrasse in Utzenstorf. │6 Fritz demonstriert das Herstellen von Holzschindeln an der Gewerbeausstellung Utzenstorf. FÜR WISSBEGIERIGE Gotthelfschulhaus Utzenstorf. Haben Sie gewusst, dass Utzenstorf zu agogischen Fragen, eine fortschrittliche den sogenannten «Gotthelf-Dörfern» Gesinnung, und dass er kein Leisetreter Im Jahr 2006 sanierte die Bernhard AG Ut- und viel Training gelang uns dies schliesslich gehört? Nein, dann laden wir Sie jetzt war. Als Vikar verkündete er unumwun- zenstorf das Dach des Gotthelfschulhauses Ut- optimal. ein, die Geschichte vom jungen Gotthelf den die Wahrheit und mit diplomatischem zenstorf. Fritz Bernhard jun. erinnerte sich bei während seines Lebensabschnittes in Ut- Geschick vermochte er schwierige Famili- zenstorf (1805–1824) kennenzulernen. enhändel in Utzenstorf zu schlichten. dieser Gelegenheit an den Schulhausneubau Nun galt es noch, eine Lösung für den Ziegel- Übrigens: Das Wort Utzenstorf hatte zu des Jahres 1954. transport auf die grosse Dachfläche zu finden. Gotthelfs Zeiten verschiedene Schreib- Gerade in Utzenstorf, bei den reichen Schon während meiner Lehrzeit in Biel hatte weisen: Uzistorf, Utzistorf, Uzensdorf. Bauern und den armen Tagelöhnern, bei «Mit dem Neubau des Gotthelfschulhauses Ut- mich dieses Problem beschäftigt. War doch Meistersleuten und Dienstboten, fand Al- zenstorf stand im Herbst 1954 ein Grossauftrag das aufwendige Anbinden der Ziegelbürden mit Albert Bitzius, alias , bert Bitzius den Weg zum Bernervolk, zu wurde am 4. Oktober 1797 in Murten gebo- seiner Kirche und Schule, zum heimischen vor der Tür. Für die damalige Zeit etwas ganz Seilen sowie das senkrechte Aufziehen der- ren. Nachdem Murten an das katholische Bauern- und Brauchtum schlechthin. Hier Aussergewöhnliches. selben mit einem Handaufzug bis lediglich zur Freiburg übergegangen war, übersiedelte wurde er zum Jeremias Gotthelf. Traufe unbefriedigend. Gemeinsam mit einem die Familie 1805 nach Utzenstorf. Rechtzeitig machten mein Vater und ich uns Schlosser entwickelten wir deshalb ein neues Es ist erwiesen, dass viele Personen und 1 Gedanken, wie wir die bevorstehenden Arbei- Aufzugssystem mit einer Überlaufstütze an der Nach einem Studienaufenthalt in Göt- Ereignisse aus Gotthelfs Romanen ihren tingen (D) und einer anschliessenden Rei- Ursprung in Utzenstorf haben. Da Gott- ten rationell und vor allem mit dem eigenen Traufe und einem Dreibeinbock bei der First. se durch Norddeutschland kehrte Albert helf seinen Romanfiguren eine bestimmte Personal von fünf Mann termingerecht ausfüh- So konnten die Ziegelbünde vom Boden mit im Jahre 1822 nach Utzenstorf zurück. Rolle gab und ihnen verschiedene Eigen- ren konnten. Als Unterdach kannte man da- dem Sessel bis zuoberst zur First befördert Dort wurde er wieder Vikar bei seinem Va- schaften andichtete, war er bei seinen mals eigentlich nur den Schindelunterzug. Es werden. Und dies natürlich mit einer Motorwin- ter. Mit ganz besonderer Freude widmete Zeitgenossen in Utzenstorf nicht unbe- galt also, rund zweihunderttausend Schindeln de! Die Ziegel mussten aber – wie noch Jahr- er sich in Utzenstorf dem Schulwesen. Er dingt sehr beliebt. schulmeisterte oft tagelang mit grossem auf den vorgängig erstellten Lattenrost zu ver- zehnte danach – zuerst von Hand vom Lastwa- Erfolg, suchte Reformen und vertiefte legen. Wir prüften dafür verschiedene Befesti- gen auf den Boden abgeladen werden, jeweils sich in die bahnbrechenden Ideen Pesta- gungsmöglichkeiten nach Preis und Leistung. vier Stück gleichzeitig. Eine gute Kondition war lozzis. Obschon die neuartige Befestigung mit Klam- Pflicht und Stolz eines jeden Dachdeckers! mern (anstelle von Nägeln) sehr viel teurer war, Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1824 konnte er nicht als Nachfolger gewählt entschlossen wir uns für diese Lösung. Wir So weit ich mich erinnern kann, lief dann auch werden, da er die erforderlichen fünf Jah- kauften dafür Schlagheftapparate von einem alles zu unserer Zufriedenheit. Der neue Zie- re als Vikar um ein Jahr noch nicht erfüllt Berufskollegen aus der Ostschweiz, der diese gelaufzug war damals eine Sensation. Und die hatte. In der Folge zog Albert nach Herzo- speziell für die Schindelbefestigung entwickelt ganze Baukommission war in der Endphase genbuchsee um. hatte. beim Bau versammelt, um zu kontrollieren, ob Albert Bitzius engagierte sich zeit sei- der Zusammenschluss der Ziegel tatsächlich nes Lebens unermüdlich für den Aufbau Im Hinblick auf den Schulhaus-Grossauftrag klappte. Denn wir hatten gleichzeitig von Os- und die Verbesserung des bernischen Bild «Dorfschule» von Albert Anker, testeten wir bei kleineren Baustellen aus, wie ten und Westen mit dem Eindecken begonnen. Schulwesens. Bereits von Jugendzeit an der 1899 in Utzenstorf malte und zeichnete die Schindeln möglichst schnell verlegt werden Auch das war etwas Neues.» zeigte er ein lebhaftes Interesse an päd- und im Gasthof Bären logierte. 2 konnten. Mit einer speziellen Arbeitsmethode 1 Drei Generationen auf dem Dach des Gotthelfschulhauses im Jahr 2006. Von rechts (hinten): Fritz jun., Peter, (vorn) Ingo, Simon. 2 Ziegelaufzug mit Sessel, konstruiert nach eigener Idee von Fritz Bernhard jun. ben aus der ganzen Schweiz sowie mit 1975–1978 450 Lieferanten. 2000 Bezug Neubau an der 2009 Montage der ersten Dachdeckerlehre in Hasle-Rüegsau. Gaswerkstrasse 63, Langenthal: Bauvo- Potovoltaikanlage: ein weiterer wichtiger lumen 20 000 m³, Parzellengrösse Schritt auf dem Weg zur Gebäudehüllen- 1996 Zertifizierung nach 10 000 m². spezialistin. 1982–1984 ISO 9002 als eine der branchenersten Spenglerlehre in Montreux. Darauf Firmen. Im gleichen Jahr: erster Internetauftritt. folgten im Hinblick auf die Meisterprüfung Ausbildung an der Schieferschule Angers (F) sowie Vorarbeiter- und Lehrmeister- Mit Markus Bernhard wurde der Stammhalter anhaben konnte. kurse. der fünften Generation geboren. Entsprechend gross war die Freude bei Eltern und Grossel- 1990 heiratete Markus seine Frau Marlis. Nun 1985 Eintritt in die Bernhard & tern. galt es, eine Bleibe für die Familie zu suchen. Hirter AG, Langenthal. Im gleichen Jahr: Diese wurde in einem Bauernhaus am Rande Polierprüfung. 6 Nach dem Schulaustritt absolvierte Markus die von Thunstetten gefunden. Das Haus wurde 2 4 Dachdeckerlehre in Hasle-Rüegsau. Um sich saniert, mit Pferdestall versehen und konnte 2011 Auf der Arena Thun gründlich auf die Betriebsübernahme vorzube- 1995 bezogen werden. 1997 wurde Markus wurde mit 2 691 m² die erste grosse Mit dem Ziel, künftig 1998 Photovoltaikanlage installiert. Es wurden reiten, ging er anschliessend nach Montreux Vater von Tochter Rebecca. sämtliche Teile für die Bauspenglerei Mit zunehmender 2001 zudem 8 650 m² Profilblechdach, für die Zweitausbildung zum Spengler. inhouse zu fertigen, wurde in den Aufbau Anzahl Mitarbeitenden nahmen auch der 1 650 m² Fassade und 500 m Dachrinne Der Bezug des Firmenneubaus im Jahr 2000 und die Einrichtung einer Spenglerei in- Umsatz und die Grösse der Aufträge zu. montiert. vestiert. In Aarwangen wurde als Schwei- Ein Beispiel dafür: Am Paul Scherrer 1985 trat Markus im Alter von 26 Jahren in den bedeutete einen wichtigen Schritt in der Ent- zer Premiere ein Doppelfalzdach im Institut in Villigen wurden 12 800 m² Dach Betrieb Langenthal ein. Die ersten Jahre galten wicklung der Firma. Die Investitionen waren mu- Schnappfalzverfahren montiert. Für die und 6 080 m² Fassade abgedichtet. neben der Arbeit im Betrieb dem Aufbau von tig, erwiesen sich aber als gerechtfertigt. Heute 1 Montage von 3,3 Tonnen Blech auf das Der Betrieb ist auf 75 Beziehungen. Er wurde Mitglied in der Feuer- ist der Betrieb Langenthal eines der grössten 900 Quadratmeter grosse Dach wurden 2013 Mitarbeitende und eine Firmenflotte von wehr, im Lions Club sowie bei der Läufergrup- Gebäudehüllen-Unternehmen im Berner Mit- keine zwei Tage benötigt. 35 Fahrzeugen angewachsen. 1987 Meisterprüfung und pe des LV Langenthal. Sein Logis hatte Markus telland. Als leidenschaftlicher Unternehmer hat Übernahme der Firmenleitung in Langen- Markus auch in Zukunft noch viel vor, denn mit thal. Gleichzeitig wurde die Liegenschaft in der 3-Zimmer-Wohnung über dem Büro des Murgenthalstrasse 70a, Langenthal, Firmengebäudes. vierundfünfzig ist ja erst das halbe Leben vor- gekauft. Die Firma hiess inzwischen bei. Bernhard Bedachungen AG und wurde Markus schlug von Beginn weg ein energisches 1992 offiziell vom Vater an Markus über- Tempo an. Er wollte sich nicht lange mit Dach- Den Ausgleich zur anspruchsvollen Arbeit fin- geben. 5 decken zufriedengeben, sondern suchte neue det Markus seit Jahren im Ausdauersport. 2009 Herausforderungen und wollte das Leistungs- gelang ihm als Finisher am Transeuropalauf die «Fordere viel von dir selbst und 1988–1998 3 angebot vergrössern. Dafür wurden Firmen ge- beeindruckendste sportliche Leistung: In 64 Ta- Gründungen und Beteiligungen an 2002 Bernhard Bedachungen 7 erwarte von andern wenig, so bleibt gründet oder übernommen sowie in die Infra- gen rannte er von Bari (I) ans Nordkap (N) und Firmen wie MB Holding AG, Held Trans- AG wurde zur Bernhard Polybau AG, dir mancher Ärger erspart.» struktur investiert. Nicht jedes Projekt war von legte dabei die Strecke von 4487,7 Kilometern port AG, Logista EG AG. Aus Letzterer 1999 Gewerbeausstellung um der Entwicklung hin zum modernen entstand die Einkäufergemeinschaft für Langenthal: Man präsentierte sich mit Gebäudehüllen-Unternehmen gerecht zu Erfolg gekrönt, was Markus' Pioniergeist und zurück. Handwerker mit heute 230 Fachbetrie- einer Ziegelgalerie und einer Dachbar. werden. Markus Bernhard, *1959 seinem Glauben an die eigene Idee aber nichts 1. Geschäftssitz Langenthal bis 1999. │ 2 Schweizer Premiere in Aarwangen: Ein Doppelfalzdach im Schnappfalzverfahren wird montiert. │ 3 Messestand an der Gewerbeausstellung 1999 in Langenthal. │ 4 Firmensitz Langenthal ab 2000. │ 5 Synchrotron Lichtquelle Schweiz SLS, Paul Scherrer Institut, Villigen. │ 6 Photovoltaikanlage auf dem Fussballstadion Thun. │ 7 Das neuste Fahrzeug: Scania 5-Achs-Ladekran. geben. Im Jahr zuvor wurde die Dach & 1977–1980 Fassaden AG im solothurnischen Gerla- 2001 Per Helikopter wurden FÜR WISSBEGIERIGE Dachdeckerlehre in Bolligen bei Bern. Als fingen gegründet. 130 Paletten mit 56 000 Ziegeln und Lehrling mit der besten Abschlussprüfung einem Gewicht von 96 Tonnen auf das Das Schloss Landshut (Bild) wurde im In den Folgejahren amtete Peter als wurde Peter mit dem silbernen Schiefer- Dach der Aarebrücke in Büren a. A. ge- 12. Jahrhundert in Utzenstorf auf einem Mitglied in der technischen Kommission hammer ausgezeichnet. flogen. In zehn Tagen gedeckt, ergaben Molassehügel in der Schwemmebene der Flachdach des SVDW (Schweiz. Ver- die «Biberschwanz» naturrot mit Hand- Emme zum Schutz von Burgdorf erbaut. band Dach und Wand) und nahm u.a. am strich eine Dachfläche von 1 200 m². IFD-Kongress (Internationale Föderation des Dachdeckerhandwerks) teil.

Peter Bernhard liess sich in Bolligen bei Bern persönlich betreut und berät. Das Leistungs- zum Dachdecker ausbilden und bestand die angebot umfasst die Bereiche Neubauten, 1 Abschlussprüfung mit der Jahresbestnote. An- Sanierungen, Unterhalt, Spenglerei sowie 4 schliessend trat er in den elterlichen Betrieb in Photovoltaik. Seit Jahren werden ausserdem 1987 Das erste Flachdach Utzenstorf ein. Wohnimmobilien gekauft und saniert sowie wurde begrünt. Was zu dieser Zeit nur Als ortsansässiger Dachdeckerbetrieb 2009 Peter begann sich mit neue Gebäude gebaut und weiterverkauft. ökologischen Musterbauten vorbehalten 3 führt BERNHARD seit 1892 am Schloss dem Thema Solarenergie zu befassen Ab den frühen Achtzigerjahren traf man Peter war, gehört heute zum Standard. und installierte die erste Photovoltaik- Reparaturen aus, überholt Dächer und anlage. Inzwischen sind Solaranlagen zu deckt Türme neu ein. Dabei entstehen nicht nur auf dem Dach, sondern auch in der Die Wochenenden verbringt Peter zusammen 1996 Zertifizierung nach einem wichtigen Fachgebiet der Firma Geschichten wie die- Luft an. Er pilotierte einmotorige Flugzeuge, mit seiner Familie in den Schweizer Bergen ISO 9002 als eine der branchenersten geworden und nahezu 100 Anlagen wur- se: Bei umfassenden machte Fallschirmabsprünge und übte sich als oder im nahen Ausland. Hier gewinnt er Ab- Firmen. den von BERNHARD realisiert. Reparaturarbeiten am Schlossdach im Pionier beim Gleitschirmfliegen von den - Ber stand vom Geschäftsalltag und kann sich ent- Jahr 2005 entdeck- gen. spannen. Schöne Wanderungen, gutes Essen, te ein Mitarbeiter Orkan Lothar wütete erlesener Wein und ein feiner Whisky gehören 1999 der Bernhard AG am 26. Dezember in weiten Teilen der Erste Erfahrungen in der Geschäftsführung in diesen «Auszeiten» ohne Frage dazu. Da- Utzenstorf den hier Schweiz mit Windgeschwindigkeiten machte er 1983 anlässlich einer längeren Bra- neben widmet sich Peter dem Jagen und Fi- abgebildeten Ziegel von über 200 Kilometern pro Stunde. 2 und übergab ihn sei- silienreise seiner Eltern. Er leitete den Betrieb schen. Er fährt seit seinem dritten Lebensjahr An Gebäuden zeigte Lothar, was er nem überraschten mit 15 Angestellten, bevor er 1985 die Polier- leidenschaftlich gerne Ski und steigt in letzter draufhatte: Zahlreichen Häusern riss er Chef Peter Bern- prüfung und 1989 die Dachdeckermeisterprü- Zeit auch vermehrt aufs Mountainbike. Nach der Polierprüfung Ziegel von den Dächern oder deckte sie 1989 hard. Dieser hatte 1985 bildete sich Peter an der Fach- vollständig ab. Bei Bernhard AG Ut- fung absolvierte. 5 anlässlich seines schule der Dachdecker in Uzwil sowie zenstorf gingen 300 Schadenmeldungen Eigentlich wollte sich Peter mit fünfzig Jahren Ferienjobs im Alter an Abendkursen weiter und bestand die ein. Kurzfristig galt es, Prioritäten zu «Wer sich zu wichtig für kleine von zwölf Jahren ei- 1990 heiratete Peter seine Frau Yolanda und vom Geschäftsalltag zurückziehen. Der Zeit- Dachdeckermeisterprüfung. setzen und den Fokus darauf zu legen, Zusammen mit zwei 2013 nen Biberschwanzziegel Arbeiten hält, ist oft zu klein für wurde Vater von zwei Söhnen. punkt seiner Vision aus jungen Jahren ist inzwi- dass keine zusätzlichen Schäden ent- Geschäftspartnern wird im Verenapark mit folgender Inschrift versehen und im standen. Es dauerte zwei Jahre, bis alle Gerlafingen eine Wohnüberbauung reali- wichtige Arbeiten.» schen überschritten. Seit Sohn Simon im Ge- Turmdach eingebaut: «25. Mai 1974, Pe- Der Betrieb Utzenstorf Schäden repariert und mit der Gebäude- siert. Per dato stehen vier von insgesamt Peters Unternehmen sind vorwiegend auf Pri- schäft mitarbeitet, öffnen sich jedoch sowieso 1992 ter Bernhard, geb. 28. Juli 1961». wurde offiziell vom Vater an Peter über- versicherung abgerechnet waren. zehn Mehrfamilienhäusern. Peter Bernhard, *1961 vat- und Firmenkunden fokussiert, welche er neue Perspektiven. 1 Peter Bernhard nimmt den silbernen Schieferhammer für seine Abschlussprüfung mit Note 5,6 entgegen. │2 Dachbegrünungen gehören heute zum Standard. │3 Eingiessen von Dichtungsbahnen mit Heissbitumen: Peter Bernhard (rechts) und André Röthlisberger. │ 4 Neueindeckung der Aarebrücke bei Büren a. A., nachdem diese 1989 von jurassischen Separatisten angezündet worden war. │5 Erste installierte Photovoltaikanlage auf Unterstand in Utzenstorf. Wer ist hier der Boss? Die BERNHARD-Frauen.

Elisabeth Bernhard- Hermine Bernhard- Ida Bernhard-Lüdi Ursula Bernhard-Kräuchi Marlis Bernhard- Yolanda Bernhard- Steiner Eichenberger 1910–1987 *1934 Giezendanner Winistörfer 1837–1916 1882–1954 *1961 *1961

Wie die in Utzenstorf ge- Hermine lernte Friedrich Ida und Fritz heirateten im Nach der Heirat mit Fritz Nach der Heirat mit Mar- Yolanda hat ihre Wurzeln borene Elisabeth den von im Restaurant Freischütz Sommer 1932 und wurden führte Ursi alsbald einen kus trat Marlis im Dezem- im solothurnischen Was- Lützelflüh stammenden in Utzenstorf kennen, wo Eltern von einem Sohn. Haushalt mit vier Kindern, ber 1990 als Kauffrau seramt. Als kaufmännisch Christian kennenlernte, ist sie als gelernte Glätterin einer Haushaltlehrtochter ins Geschäft Langenthal ausgebildete Fachfrau und nicht überliefert. Jedenfalls und Mädchen für alles an- Ida leistete einen grossen und einem Dachdecker- ein. Bis dahin im Export- Verlobte von Peter trat sie heirateten die beiden im gestellt war. Beitrag beim Aufbau des lehrling bei Kost und Logis. bereich tätig und ohne 1989 in den Betrieb Ut- Sommer 1858 und Elisa- Dachdeckerbetriebs. Als Zudem erledigte sie einen Erfahrung im Bausektor, zenstorf ein. beth brachte knapp neun Nach der Heirat wurde sie resolute Frau scheute sie Grossteil der Büroarbeit, lebte sie sich schnell in die Monate später Tochter Mutter von zehn Kindern. keine Mühe und packte was ihr, dank kaufmän- Baubranche ein und erle- Auch nach der Heirat Anna zur Welt. Es folgten Auf dem Menüplan stan- auf den Baustellen beim nischer Ausbildung, leicht- digte den ganzen adminis- und der Geburt der bei- zehn weitere Kinder. den oft Mehlsuppe oder Ziegelreichen oder Auf- fiel. Das Arbeitspensum, trativen Bereich inklusive den Söhne behielt sie die Kartoffeln. Brot wurde im zugbedienen mit an. welches sie bewältigte, Buchhaltung. Leitung des Sekretariats Das enge Budget be- eigenen Holzofen geba- war enorm. Sie leistete es, inne. Kann ein Familienbetrieb vom Ehepaar part- ihnen kompetente, fachkundige Ansprechpart- stimmte das Wohnen, die cken und musste für ein, Nachdem sie im bemer- ohne sich je zu beklagen Nach dem Bezug des neu- Kleidung und die Ernäh- zwei Wochen reichen. An- kenswerten Alter von oder sich in den Vorder- en Firmensitzes im Jahr Yolanda ist eine Genera- nerschaftlich geführt werden, ist es ein Glück. nerinnen. rung der Familie. Erträge statt Butter und Konfitüre fünfzig Jahren Autofah- grund zu stellen. 2000 wurde der Personal- listin und stille Schafferin, Denn dann besteht wohl die beste Vorausset- vom «Pflanzblätz» waren wurden gekochter Rha- ren gelernt hatte, machte bestand ständig erhöht. welche vor allem für die zung für den Erfolg. Als «Chefin» sind sie aktiv in alle wichtigen unentbehrlich – für die barber oder Apfelmus aufs sie nicht nur private, son- Jeweils im Frühjahr wurde Zur Entlastung von Marlis Administration und für Entscheidungen eingebunden. Nicht nur ihre Nahrungszubereitung so- Brot gestrichen. dern auch geschäftliche das Garagenprogramm an wurde 2002 eine Buchhal- Spezialaufgaben zustän- Seit Generationen leisten die BERNHARD- Männer, auch sie verstehen es, Nägel mit wie für das Anlegen von Fahrten, da Fritz nicht im der BEA Bern ausgestellt. terin angestellt. Seither ist dig ist. Vorräten. Hermine wusste Nadel Besitz des Führerscheins Auch hier war Ursi präsent Marlis im Betrieb vor allem Frauen einen wertvollen und wertschöpfenden Köpfen zu machen und im richtigen Zeitpunkt und Faden gut einzuset- war. Ida wurde zur leiden- und gab kompetent Aus- für die Personaladminis- Das intensive Tageswerk Beitrag zum Unternehmenserfolg – als Ehe- Entscheidungen zu fällen. Diese Frauen schaf- An den langen Winter- zen und fertigte die meis- schaftlichen Autolenkerin. kunft. tration zuständig. als Geschäfts- und Fa- frauen, als Mütter und als Unternehmerinnen. fen es, die traditionellen Werte zu wahren und abenden hat Elisabeth ten Kleider selber an. milienfrau lässt ihr nicht Sie koordinieren Büroarbeiten, erledigen die trotzdem mit der Zeit zu gehen. wohl beim matten Schein 1958 gab sie die Büro- Die Kindererziehung sowie Mit Geschäft, Familie, viel Freiraum für Hobbys. Buchhaltung, kümmern sich um Mitarbeiter der Öllampe geflickt, denn Trotz der vielen Entbeh- arbeit mit Vergnügen an die Betreuung von Eltern Haus und Hof mit Tieren Wenn es die Zeit jedoch zum Stricken und Nähen rungen lebte die Familie in ihre kaufmännisch ausge- und Schwiegereltern ge- sind ihre Tage voll ausge- erlaubt, trifft man Yolanda und Familie und halten damit dem Patron den So darf sicher gesagt werden: «Diese starken wird das Geld gefehlt ha- Frieden und Harmonie. bildete Schwiegertochter hörten selbstverständlich füllt. in der Natur beim Nordic Rücken frei. Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter, Frauen stehen nicht hinter ihren erfolgreichen ben. Ursi ab. auch zu ihren Aufgaben. Walking an. Ämter, Banken und Versicherungen finden in Männern, sondern daneben.» FÜR WISSBEGIERIGE Menschen machen den Erfolg. Der Dachdecker deckt zwar immer noch das Dach, aber er heisst seit 2008 offiziell Polybauer und versteht von Wärmedäm- mung mindestens so viel wie von Ziegeln. Zur neuen Berufsgruppe gehören auch die Fachrichtungen Fassadenbau, Ab- dichten, Gerüstbau und Sonnenschutz- systeme – also die gesamte Gebäudehül- le vom Fundament bis zum First.

Mit dem neuen Berufsbild des Polybau- ers und den beiden Ausbildungszentren in Uzwil und Châtel-St-Denis sorgt der Verband Schweizer Gebäudehüllen-Un- ternehmungen für Aufbruchstimmung in der Branche. Das Know-how in Sachen Gebäudehülle wird gebündelt. Zahlen messen und belegen den Erfolg – Men- den an einem Samstag pro Monat an Modellen Im Berufsfeld Gebäudehülle arbeiten fünf schen machen ihn. Ihre Motivation, ihre Identi- die fachgerechte Be- und Verarbeitung ver- Verbände zusammen und bilden gemein- fikation mit dem Unternehmen und ihre Freude schiedener Materialien üben. Dieses Wissen sam das Bildungszentrum Polybau. an der Leistung sind unverzichtbar für den Un- festigen die Lehrlinge anschliessend bei der ternehmenserfolg. täglichen Arbeit und an Kursen in der Berufs- • Gebäudehülle Schweiz • Schweiz. Gerüstbau-Unternehmer- schule. Verband (SGUV) BERNHARD investiert seit fünf Generationen • Schweiz. Fachverband für hinterlüf- in die Bildung und Entwicklung ihrer Mitar- Die Anstrengungen zugunsten der Bildung loh- tete Fassaden (SFHF) beitenden, damit diese auf sämtlichen Stufen nen sich – es konnten schöne Erfolge gefeiert • Pavidensa Abdichtungen Estriche kompetent und auf zukünftige Anforderungen werden. Aus den BERNHARD-Reihen kamen Schweiz • Verband Schweiz. Anbieter von Son- vorbereitet sind. Schulungs- und Entwicklungs- bereits zwei Schweizer Berufsmeister sowie nen- und Wetterschutz-Systemen bedarf wird mithilfe von Fachkursen, Diplom- der aktuelle Weltmeister in der Kategorie Ab- (VSR) lehrgängen sowie bei der täglichen Arbeit im dichten. Team abgedeckt. Drei Mal jährlich finden zu- dem innerbetriebliche Mitarbeiterschulungen BERNHARD ist dankbar und stolz darauf, stets statt – die Teilnahme gehört für alle zur Pflicht. auf langjährige Mitarbeitende und somit auf kontinuierliches Know-how und viel Fachkom- BERNHARD bildet auch Lehrlinge aus und hat petenz zählen zu dürfen. Per dato arbeiten im dafür seit 2004 ein Lehrlingskonzept. Dieses Team achtzehn Mitarbeitende seit 10 Jahren sieht unter anderem vor, dass die Auszubilden- und mehr. So weit, so gut.

Simon Bernhard Ingo Bernhard Rebecca Bernhard *1991 *1995 *1997

Simons Berufswahl zum Seit 2011 ist Ingo in der Rebecca hat zeichne- Polybauer passierte eher Lehre zum Bauspeng- risches Talent und ein zufällig. Er fand einen ler. Dafür fährt er täglich «Gspüri» für Formen und idealen Lehrbetrieb in mit dem Roller nach Je- Proportionen. Sie wird im Bätterkinden und schloss genstorf. Dort arbeitet er Sommer 2013 die Sekun- 2007 die Polybaulehre in in einem kleinen Team mit darschule abschliessen der Fachrichtung Steil- einem vorbildlichen Chef. und den einjährigen Vor- Seit 160 Jahren ist BERNHARD erfolgreich am haber Markus und Peter Bernhard. «Ob es uns dach ab. 2010 bis 2011 kurs an der Neuen Schule folgte die Ausbildung zum Nach anfänglicher Skepsis für Gestaltung Langenthal Markt tätig. So lange zu überleben, ist keine gelingen wird, das über Generationen erschaf- Fassadenbauer. Seit der ist Ingo begeistert von sei- besuchen. Selbstverständlichkeit – es ist das Zeichen für fene Lebenswerk und das unternehmerische Rekrutenschule arbeitet nem Beruf und zeigt sich Qualität und eine Leistung, auf die man stolz Feuer an unsere Kinder weiterzugeben, ist noch Simon als Gruppenführer entsprechend interessiert Rebecca möchte Innenar- sein darf. ungewiss. Es ist jedoch schön, zu sehen, dass im elterlichen Betrieb in und ehrgeizig. chitektin werden, interes- die sechste Generation auf dem Weg ist.» Utzenstorf. siert sich aber auch für das Das Zeichnen von Plänen Familienunternehmen. Ihr Wer Dächer deckt und Fassaden bekleidet, Ob er einmal den Fa- liegt ihm besonders und Ziel ist eine Lehrstelle als muss sich jedoch bei jedem Auftrag neu bewäh- BERNHARD steht für Qualität und energieeffi- milienbetrieb fortführen trägt auch mit guten No- Hochbauzeichnerin mit ren. Und wer als modernes Gebäudehüllen-Un- zientes Bauen und Sanieren. Die ISO-Zertifizie- möchte? «Das stehe noch ten Früchte. Viel Spass Berufsmatura sowie der ternehmen bestehen will, wird mit vielfältigen rung sowie Mitgliedschaften in Verbänden wie nicht fest», lautet seine machen ihm zudem das Besuch der Fachhoch- Forderungen konfrontiert: die Gebäudehülle Schweizer Gebäudehüllen-Unternehmungen, Antwort. Aber so ganz un- Verarbeiten und Formen schule Luzern für Innenar- wahrscheinlich ist es nicht. von verschiedenen Mate- chitektur. optimal vor Witterungseinflüssen geschützt, auf Minergie und Swissolar sind Mitgaranten für Das Übernehmen von im- rialien und das Anfertigen dem Dach eine Photovoltaikanlage, der Balkon das Versprechen. mer mehr Verantwortung von Spezialteilen für einen Rebecca liebt Tiere: Sie mit Flüssigkunststoff abgedichtet – alles aus ei- und die zunehmende Rou- grossen Abnehmer. hegt seit Jahren Hühner, ner Hand und intelligent kombiniert. Dass sich die Gebäudehülle zum Hauskraft- tine beflügeln Simon. Der Katzen und einen Hund werk entwickelt, davon hätte Firmengründer Beruf macht ihm Spass Man darf gespannt sein, sowie ihr Pferd Fräulein und bringt ihm viel Befrie- wie der berufliche Weg Fine, mit dem sie oft aus- «Wir mögen Herausforderungen, denn nur da- Christian Bernhard 1853 wohl kaum zu träu- digung und Anerkennung. weitergeht. reitet und für Dressurprü- durch können wir uns und unsere Firmen wei- men gewagt. fungen trainiert. terentwickeln», sagen die aktuellen Firmenin-

Die heutige Führungsgeneration mit Markus Bernhard (links) und Peter Bernhard. Optischer Auftritt im Laufe der Jahre.

1912

1922

1950

1967

1970 1980

1996 1987

1998 1998

Utzenstorf 2002 Langenthal 2002

1975 wurde anlässlich der Umwandlung der Einzelfirma in die Aktiengesellschaft die Entwicklung eines Logos in Auftrag gegeben. Die Familie Bernhard.

Christian Bernhard Elisabeth Steiner 1838–1925 1837–1916 Bürger von Lützelflüh Gründer des Dachdeckergeschäfts

Anna Anna Maria Jakob Albert Friedrich Hermine Eichenberger Johannes Elise Rudolf Erich Alfred Bertha 1859– 1860– 1862– 1864– 1866–1958 1882–1954 1868–1924 1870–1937 1871–1950 1873–1891 1875– 1879–

Bertha Fritz sen. Ida Lüdi Emma Rosa Hermine Rosa Hans Albert Frida Ernst 1904–2003 1906–1988 1910–1987 1907–1998 1909–1910 1911–1984 1913–1999 1914–1994 1918–2007 1919–2003 1921–2003

Fritz jun. Ursula Kräuchi *1933 *1934

Markus Marlis Giezendanner Peter Yolanda Winistörfer Ella Fred *1959 *1961 *1961 *1961 *1962 *1965

Rebecca Simon Ingo *1997 *1991 *1995 IMPRESSUM

Herausgeberinnen Bernhard AG, Utzenstorf Bernhard Polybau AG, Langenthal

www.bernhard-group.ch

Recherche/Text/Layout Ella Bernhard, Lengnau Januar 2013 [email protected]