Kreischronik und Tätigkeitsbericht 2015 des Landratsamtes Unterallgäu

Kreischronik 2015

2

Januar

Bayern und die Welt 2. Januar In nimmt die dritte bayerische Erstaufnahmeeinrichtung ihren Be- trieb auf. Sie soll die Unterkünfte in München und Zirndorf entlasten. Weitere Erstaufnahmeeinrichtungen in Bayern sollen folgen: in , , und . 3. Januar Weiterhin fliehen Tausende Menschen aus Syrien und dem Irak. Schlepper be- dienen sich dabei einer neuen Methode: Sie überlassen mit Flüchtlingen voll be- setzte Frachter auf hoher See sich selbst. Am 3. Januar werden 360 Menschen von einem in der Adria treibenden Schiff gerettet. 7. Januar Ein brutaler Terroranschlag erschüttert Frankreich: Drei vermummte Personen stürmen gegen 11.30 Uhr mit Kalaschnikows die Redaktionskonferenz der fran- zösischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ und erschießen zwölf Menschen. Elf weitere werden verletzt. Die Todesopfer sind zwei Polizisten, vier Journalisten und sechs weitere Mitarbeiter von „Charlie Hebdo“. Die mutmaßlichen Attentä- ter sind schnell identifiziert. Es handelt sich bei ihnen um drei Männer mit radi- kal-islamistischem Hintergrund. Am 9. Januar werden zwei der Attentäter, die beiden Brüder Chérif (32) und Said Kouachi (34) in ihrem Unterschlupf in einem Schusswechsel mit der Polizei getö- tet. Fast zeitgleich schlagen Sondereinheiten gegen den weiteren als Islamisten bekannten Geiselnehmer Amedy Coulibaly in einem jüdischen Lebensmittelladen zu. Bei der Geiselnahme dort kommen vier Menschen ums Leben; vier weitere Menschen werden schwer verletzt. Am 11. Januar setzen rund 1,5 Millionen Menschen in Paris ein Zeichen für Frie- den. Israels Premier Benjamin Netanjahu steht in einer Reihe mit dem Palästi- nenserpräsidenten Mahmud Abbas, Kanzlerin Angela Merkel an der Seite von Frankreichs Präsidenten Francois Hollande. Fast zeitgleich wird ein Bekennervi- deo eines Attentäters publik, al-Qaida habe die Anschläge geplant. Die neue Ausgabe des Satirehefts ist am 14. Januar binnen weniger Stunden aus- verkauft. 15. Januar In Belgien werden bei einem groß angelegten Anti-Terror-Einsatz zwei mutmaßli- che Islamisten getötet. Spezialkräfte der Polizei gehen am späten Nachmittag im ostbelgischen Verbiers nahe der deutschen Grenze gegen eine islamistische Ter- rorzelle vor. Dabei gibt es einen minutenlangen Schusswechsel. 3

15. Januar Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hebt überraschend die Kopplung des Franken an den Euro auf und löst damit Turbulenzen an den Finanzmärkten aus. Seit mehr als drei Jahren galt ein Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro; er sollte eine zu starke Aufwertung verhindern, um Schweizer Exporte zu schützen. Nach der Entscheidung brach der Schweizer Aktienmarkt zeitweilig um 14 Prozent ein. Der Franken wurde im Verhältnis zum Euro zunächst um 28 Prozent aufgewertet. Der Euro fiel auf den tiefsten Stand seit November 2003. 24. Januar Die südostukrainische Hafenstadt Mariupol wird von Raketen beschossen. Min- destens 15 Menschen sterben, viele Zivilisten werden verletzt. Die Regierung in Kiew macht prorussische Separatisten verantwortlich. 25. Januar In Griechenland gewinnt das Linksbündnis Syriza mit Alexis Tsipras die Parla- mentswahl. Nach nur wenigen Stunden schließt Tsipras eine Koalition mit den Rechtspopulisten „Unabhängige Griechen“ und lässt sich am 26. Januar zum Mi- nisterpräsidenten vereidigen. Er stoppt Privatisierungsvorhaben und kündigt an, sich der Sparpolitik der Troika verweigern zu wollen. Das lässt am 28. Januar die griechischen Märkte einbrechen. Irritiert reagiert die EU auch auf den außenpoli- tischen Kurs von Tsipras: Von einer gemeinsamen Erklärung, in der die EU- Staaten einen Angriff auf das ukrainische Mariupol verurteilen, distanziert er sich zunächst, bevor sein Außenminister am 29. Januar beim EU- Außenministertreffen in Brüssel doch einer Ausweitung der Sanktionen gegen Russland zustimmt. 25. Januar Das Interesse am islamfeindlichen Pegida-Bündnis in Dresden scheint allmählich zu erlahmen: Zur Demonstration kommen erstmals weniger Besucher. Am 28. Januar verlassen im Zwist um die ungeklärte Rolle des zurückgetretenen Pegida- Gründers Lutz Bachmann seine Nachfolgerin Kathrin Oertel und vier ihrer Mit- streiter das Bündnis. 26. Januar Am Kemptener Landgericht beginnt einer der spektakulärsten Prozesse der ver- gangenen Jahre: Der ehemalige Chef der Allgäuer Drogenfahndung, der 53- jährige Armin N., muss sich unter anderem wegen des Besitzes von 1,8 Kilo Koka- in und der Vergewaltigung seiner Ehefrau verantworten. Außerdem werden ihm Bedrohung und gefährliche Körperverletzung sowie Trunkenheit im Verkehr vor- geworfen. Armin N. gesteht zu Prozessbeginn, alle vorgeworfenen Taten unter dem Einfluss von Kokain, Psychopharmaka und Alkohol begangen zu haben. Am 9. Februar wird er zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten ver- urteilt. Zudem wird die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet. Ungeklärt bleibt jedoch die exakte Herkunft der Drogen. 27. Januar Im polnischen Oswiecim wird des 70. Jahrestags der Befreiung des Konzentrati- onslagers Auschwitz durch die Rote Armee gedacht. Bundespräsident Joachim Gauck mahnt im Bundestag: Es gebe keine deutsche Identität ohne Auschwitz. 31. Januar Der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker stirbt im Alter von 94 Jah- ren. In seinen zehn Jahren als Staatsoberhaupt der Bundesrepublik trägt er viel dazu bei, dass die Welt wieder lernt, den Deutschen zu trauen. Mit seiner Rede zum 8. Mai 1945 machte Weizsäcker sich am 8. Mai 1985 unvergessen, weil er den Tag der deutschen Kapitulation zum Tag der Befreiung erklärte. Mit einem Staatsakt im Berliner Dom wird am 11. Februar des Politikers gedacht. 31. Januar Die Terrormiliz Islamischer Staat setzt ihr Morden fort. Am 31. Januar tötet der IS den Japaner Kenji Goto. Drei Tage später verbreitet IS ein weiteres Video: Darin ist zu sehen, wie der jordanische Kampfpilot Moaz Kasasbeh verbrannt wird. Jor- danien antwortet mit massiven Luftschlägen.

4

Das Unterallgäu im Januar 7. Januar Der Ottobeurer Allgemeinarzt Dr. Michael Haberland erhält aus den Händen von Gesundheitsministerin Melanie Huml den 100. Förderbescheid der bayerischen Staatsregierung, weil er sich auf dem Land niedergelassen hat. Der Freistaat will mit bis zu 60.000 Euro junge Hausärzte unterstützen, die in einer Gemeinde mit weniger als 20.000 Einwohnern praktizieren. Zurückzahlen müssen sie die Förde- rung nicht. Haberland hat die Mittel unter anderem bereits in ein Ultraschallge- rät investiert. 11. Januar Im Bad Wörishofer Kurhaus findet das 25. Minigardetreffen statt. 12. Januar Vom Haushaltsentwurf über das Projekt „Flussraum Iller“ bis hin zu geplanten Hoch- und Tiefbauprojekten: Eine umfangreiche Tagesordnung hat die erste Sit- zung des Jahres.  Kreishaushalt: Die Umlagekraft des Landkreises Unterallgäu steigt heuer um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit dieser guten Nachricht beginnt Landrat Hans-Joachim Weirather die Ausführungen zum Haushaltsentwurf 2015 des Landkreises Unterallgäu im Kreisausschuss. Je Einwohner liegt die Umlagekraft laut statistischem Landesamt bei 905,35 Euro und damit bei ins- gesamt rund 124,5 Millionen Euro. 2014 lag die Umlagekraft noch bei 858,50 Euro je Einwohner. Der Entwurf sieht ein Haushaltsvolumen von 131,4 Millio- nen Euro vor. Eine Neuverschuldung ist nicht eingeplant. 113,9 Millionen Euro entfallen auf den Verwaltungshaushalt und 17,5 Millionen Euro auf den Ver- mögenshaushalt. Der Vermögenshaushalt enthält die Investitionen des Land- kreises und ist heuer besonders geprägt von Schulsanierungen und Straßen- baumaßnahmen. Das Volumen bewegt sich auf ähnlich hohem Niveau wie in den Vorjahren. Außer 2014: Da schloss der Vermögenshaushalt mit 23,1 Milli- onen Euro noch höher, was laut stellvertretender Kreiskämmerin Petra Stein insbesondere am Bau der Technikerschule und der betrieblichen Kinderkrippe lag. Der Entwurf wird jetzt in weiteren Ausschusssitzungen dis- kutiert und soll am 13. April dem Kreistag zur Abstimmung vorgelegt werden. Die Mitglieder des Kreisausschusses nehmen den Entwurf zur Kenntnis. Zu- dem genehmigen sie einstimmig überplanmäßige Ausgaben in Höhe von 145.000 Euro aus dem Jahr 2014 im Bereich Gastschulbeiträge. Das sind Bei- träge, die das Unterallgäu für Schüler zahlt, die eine Schule außerhalb des Landkreises besuchen. Die Ausgaben sind laut stellvertretender Kreiskämme- rin Petra Stein durch Mehreinnahmen an anderer Stelle gedeckt.  Projekt Flussraum Iller: Der Landkreis Unterallgäu wird sich an den Unter- haltskosten des Weges zu dem derzeit im Bau befindlichen Illersteg bei - Sack beteiligen und dafür Sorge tragen, dass mit Schildern auf mögliche Ge- fahren hingewiesen wird, und weitere Sicherungsmaßnahmen getroffen wer- den. Das beschließt der Kreisausschuss des Unterallgäuer Kreistags. Mehrheit- lich stimmt der Ausschuss auch einer Kooperationsvereinbarung zu. Nachdem in einer Kreisausschusssitzung im Dezember 2014 einige Kreisräte die Sorge geäußert hatten, der Weg zum geplanten Erlebnissteg über die Iller könnte für Radfahrer gefährlich sein, haben die Straßenverkehrsbehörde und die Po- lizei den Weg nun besichtigt. Der Weg von Oberbinnwang zum Projekt „Fluss- raum Iller“ verläuft auf einem mindestens 3,6 Meter breiten Feld- und Wald- weg, der nicht ausgebaut ist. Das größte Gefälle beträgt 17 Prozent. Das Er- gebnis der Besichtigung: Die Beteiligten hatten keine Bedenken, dass der Weg auch von Radfahrern benutzt werden kann. Zur Sicherheit schlugen sie vor, noch eine entsprechende Beschilderung sowie ein Geländer mit Reflexfolie anzubringen. Zudem hat die BEW zugesagt, den Weg nach Beendigung der Baumaßnahmen wieder herzustellen und auf vier Meter zu verbreitern. Laut 5

Ulrike Klotz, Juristin und Abteilungsleiterin am Landratsamt, liegt die Unter- haltsverpflichtung kraft Gesetzes bei den Anliegern des Weges. Die meisten Kreisräte sind aber der Meinung: Als künftiger Eigentümer des Illerstegs - also als sogenannter Hinterlieger - ist der Landkreis an einem guten Zustand des Weges interessiert. Schließlich muss der Steg zum Beispiel für Wartungsarbei- ten gut erreichbar sein. Deshalb beschloss der Ausschuss, dass der Landkreis 20 Prozent der Unterhaltskosten trägt und sich auch an den Sicherungsmaß- nahmen beteiligt. Landrat Hans-Joachim Weirather macht deutlich: „Das hat nichts damit zu tun, dass der Weg von Radfahrern und Wanderern genutzt wird.“ Da es sich um einen öffentlich gewidmeten Feld- und Waldweg han- delt, sei diese Nutzung im Rahmen des Gemeingebrauchs schon vorher mög- lich gewesen. Schließlich stimmt der Kreisausschuss auch einer Kooperations- vereinbarung zu, die der Landkreis mit der Bayerischen Elektrizitätswerke GmbH (BEW), der Lechwerke AG und der Gemeinde Altusried trifft. Diese re- gelt rechtliche Details, zum Beispiel wer in Zukunft für den Unterhalt der An- lage zuständig ist und wer die Verkehrssicherungspflicht innehat. So soll der Steg nach dem Bau ins Eigentum des Landkreises übergehen. Jedoch über- nimmt die BEW für zwölf Jahre den Unterhalt.  Hochbau-Projekte: Nach den Faschingsferien sollen die ersten Schüler der Technikerschule Mindelheim im neuen Gebäude an der Ecke Westernacher Straße/Teckstraße unterrichtet werden. Einen Überblick über die Schulsanie- rungen im Unterallgäu gibt Anton Bartenschlager, Leiter des Hochbauamtes am Landratsamt Unterallgäu, in der gemeinsamen Sitzung des Kreis- und Bau- ausschusses. Bartenschlager berichtet von dem logistischen Kraftakt, die 13 Tonnen schwere Fertigungsmaschine mithilfe von Schwerlastkran und Luftkis- sen an ihren Standort in der Technikerschule zu bringen. Derzeit wird die Schule noch fertig ausgestattet. Der Bau kostet 3,45 Millionen Euro, die Aus- stattung 1,8 Millionen Euro - abzüglich einer Spende der Firma Grob und der Fördermittel muss der Landkreis noch Kosten von rund 2,6 Millionen Euro tragen. Die Betriebliche Kindertagesstätte für Kinder von Mitarbeitern des Landrats- amts, der Kreiskliniken und der Firma Grob ist bereits in Betrieb. „Unsere Kita ist aufstockbar und erweiterbar“, erklärt Bartenschlager. Die Kosten liegen bei 1,3 Millionen Euro, wobei der Landkreis mit einem Zuschuss von 750.000 Euro rechnen kann und eine Spende der Firma Grob erhält. Auch über die Schulsanierungen, die über die Schulverbände laufen, gibt Bar- tenschlager einen Überblick: In , wo Gymnasium, Realschule und Hauptschule in einem Schulzentrum untergebracht sind, ist der erste Bauab- schnitt abgeschlossen - der Nordflügel ist bereits in Betrieb. Mit der Sanie- rung der Westseite hat der zweite Bauabschnitt begonnen und es stehen dann noch Maßnahmen am Ostflügel an. Die Kosten liegen insgesamt bei 17,3 Millionen Euro. Am Gymnasium Türkheim laufen derzeit der zweite und dritte Bauabschnitt parallel, nämlich die Sanierung des östlichen Gebäudeteils und der Sporthalle. Das Projekt soll heuer abgeschlossen werden. Die Kosten lie- gen bei 14 Millionen Euro. Im Schulzentrum Babenhausen dauern die Bauar- beiten noch bis ins Jahr 2017 an. Laut Bartenschlager mussten hier keine Klas- sen ausgelagert werden. Die aktuelle Kostenprognose liegt bei 12,4 Millionen Euro. Anschließend gibt Bartenschlager noch einen Überblick über die Haushaltsan- sätze 2015 für Hochbauprojekte des Landkreises Unterallgäu außerhalb der Zweckverbände. Hier werden neben Zahlungen für die Technikerschule und die Kindertagesstätte vor allem die Sanierung des Kolleggebäudes und die Sa- nierung und Erweiterung des Kreis-Seniorenwohnheims St. Martin in Türk- heim zu Buche schlagen. Insgesamt sind heuer Investitionen von rund 1,1 Mil- 6

lionen Euro geplant. Kreis- und Bauausschuss befürworten die Maßnahmen einstimmig und empfehlen dem Kreistag, die Mittel in den Haushaltsplan 2015 einzustellen.  Tiefbau-Projekte: Rund 6,6 Millionen Euro stehen im Haushaltsentwurf 2015 für den Tiefbau zur Verfügung - davon muss rund 2,3 Millionen Euro der Landkreis tragen. Die anstehenden Straßenbauprojekte stellt Tiefbauamtslei- ter Walter Pleiner dem Kreis- und Bauausschuss vor. Sowohl der Bau- als auch der Kreisausschuss empfehlen dem Kreistag einstimmig, die Investitionen in den Haushaltsplan aufzunehmen. Im Jahr 2015 sind folgende Maßnahmen prägend: - MN 26: Die Kreisstraße von bis zur Stadtgrenze wird auf sechs Meter verbreitert und ausgebaut. Die Gesamtkosten liegen bei zwei Millionen Euro, wovon 1,45 Millionen voraussichtlich heuer anfal- len. - MN 15: Zwischen Schwaighausen und wird die Brücke über die Bahnlinie erneuert und ein Geh- und Radweg gebaut. Die Gesamtkos- ten liegen bei drei Millionen Euro, davon müssen heuer wohl rund 2,3 Mil- lionen aufgebracht werden. - MN 24: Die Durchfahrt durch Herbisried (Bad Grönenbach) wird ausgebaut und ein Gehweg errichtet. Von den Gesamtkosten von rund 1,1 Millionen Euro fallen heuer voraussichtlich 900.000 Euro an. Auch einige Projekte, die 2016 verwirklicht werden sollen, werfen ihre Schat- ten voraus. Zum Teil sind bereits Ausgaben für Planungen in den Haushalts- entwurf 2015 eingestellt: - Am Bahnübergang soll die Straße künftig unter der Bahnlinie hindurch führen, eine sogenannte Höhenfreimachung. - MN 3: 1,3 Kilometer der Kreisstraße zwischen und Mörgen sollen ausgebaut und ein Radweg angelegt werden. - MN 8: Die Ortsdurchfahrt Bedernau soll erneuert und ein Radweg gebaut werden. - MN2: In soll die Ortsdurchfahrt ausgebaut werden. - Die alte Illerbrücke bei Illerbeuren, einst eine Trasse der Bahnlinie, soll weiterhin als Überweg für Fußgänger und Radfahrer dienen. Derzeit werde ein Konzept erarbeitet, um sie zu sanieren und dafür eine Förderung zu er- halten, so Pleiner.

12. Januar Die Kasseler Firma Wintershall teilt mit, dass sie im Unterallgäu Testförderungen zur Gewinnung von Erdöl vornehmen möchte. Zunächst beginnt sie damit Mitte Januar in Lauben, etwa vier Wochen später dann in Bedernau. Bereits im Som- mer 2014 hatte es dort Erkundungsbohrungen gegeben. Je nach Ergebnis der Probebohrungen soll dann eventuell die traditionelle Erdölproduktion wieder aufgenommen werden. Schon einmal - von 1958 bis 1985 - war der Rohstoff auf dem Ölfeld, das zwischen Lauben und Egg an der Günz liegt, gewonnen worden. Dann wurde dies aber unrentabel, weil die Ölpreise sanken. Inzwischen gilt die Ölförderung in Deutschland wieder als lukrativer.

13. Januar Die Betreuung von Menschen mit Gedächtnisstörungen erfordert rund um die Uhr die Aufmerksamkeit der Angehörigen. Dies kann zu enormen gesundheitli- chen Belastungen bis hin zum Verlust wichtiger sozialer Kontakte führen. Im Rahmen eines allgäuweiten Leader-Projektes ist es der Stadt Mindelheim in Ko- operation mit der Familiengesundheit 21 e.V., der Blauen Blume, dem Senioren- heim St. Georg und der Sozialstation Diakonie/Caritas gelungen, durch die Ein- richtung einer Kontaktstelle ein Unterstützungsangebot für Demenz-Betroffene und deren Angehörigen wohnortnah anzubieten. In einer Feierstunde unter- 7

zeichnen Mindelheims Bürgermeister Dr. Stephan Winter und Klaus Fischer (Ge- schäftsführer der Allgäu GmbH) den Kooperationsvertrag zwischen der Allgäu GmbH und der Stadt Mindelheim. Die Kontaktstelle Demenzhilfe schult unter an- derem Demenzbegleiter und bietet damit häusliche - von den Pflegekassen aner- kannte - Besuchsdienste an. Die ersten Demenzbegleiter haben die Schulung be- reits erfolgreich abgeschlossen. In Vorbereitung sind außerdem weitere Demenz- Begleiter-Schulungen sowie häusliche Kran- kenpflegekurse. Somit wird durch träger- und sektorenübergreifende Zusammenar- beit die Auseinandersetzung mit dem The- ma Demenz in der breiten Öffentlichkeit ge- fördert. 16. bis 24. Januar Unter dem großen Dach der Marke Allgäu präsentiert sich der Landkreis Unterallgäu als Kneippland bei der Tourismusmesse CMT in Stuttgart. Die europaweit größte Ur- laubsmesse bricht in diesem Jahr gleich mehrere Rekorde. Über 2000 Aussteller aus 98 Ländern und Regionen bieten den 241.000 Besuchern Neuheiten aus den Be- reichen Tourismus, Camping und Carava- ning. Am Allgäu-Stand sind neben dem Kneippland und Bad Wörishofen auch Oberstdorf, das Allgäuer Seenland sowie das West- und Ostallgäu vertreten. Mit im Gepäck haben Claudia Juen und Erwin Mar- schall vom Landratsamt Unterallgäu und Tobias Klöck von der Unterallgäu Aktiv GmbH die neueste Auflage des Freizeitbe- gleiters für das Unterallgäu und die Stadt Memmingen. „Im handlichen Format gibt das Heft viele Tipps für die aktive Freizeitge- staltung und bietet einen umfangreichen Überblick über das vielfältige Freizeit-, Sport-, Kultur- und Gesundheitsangebot in unserer Region“, so Klöck. Er koordinierte im Auftrag des Landkreises die Erstel- lung des Freizeitbegleiters. 19. Januar Über 500 Seiten umfasst der Haushaltsentwurf des Landkreises Unterallgäu. Im Umweltausschuss des Kreistages informieren sich die Räte über die Ausgaben und Einnahmen in den Bereichen Abfallwirtschaft, Umwelt-, Natur- und Land- schaftsschutz und Klimaschutz und empfehlen dem Kreistag, diese im Haushalt zu berücksichtigen.  Abfallwirtschaft: Der Etat der Abfallwirtschaft ist dabei gesondert zu betrach- ten. Er ist unabhängig vom Gesamthaushalt und in sich ausgeglichen. Sachge- bietsleiter Anton Bauer versorgt die Räte mit interessanten Fakten: Die Unte- rallgäuer trennen vermehrt Müll. So hat der Landkreis im Jahr 2014 fünf Pro- zent mehr Altpapier, elf Prozent mehr Biomüll und zehn Prozent mehr Leicht- verpackungen gesammelt als im Vorjahr. Die Gesamtabfallmenge lag bei 23.349 Tonnen und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 0,54 Prozent zu- rückgegangen. Die größten Ausgaben fallen bei der Müllabfuhr und Verbren- nung an. Bauer macht deutlich, Mülltrennung lohne sich für den Bürger: „Ins- gesamt zahlen wir für die Sammlung und Entsorgung einer Tonne Restmüll 248 Euro. Wird der Abfall verwertet, zahlen wir je Tonne nur 35 Euro.“ Die Ab- 8

fallwirtschaft finanziert sich hauptsächlich mit Gebühren - wobei Bauer her- vorhebt: „Wir sind bei fast allen Gefäßgrößen günstiger als noch im Jahr 1991.“ Und er vermutet, bei unveränderten Rahmenbedingungen bleiben die Gebühren bis 2020 stabil. Als „Bürgeranlagen im besten Sinn“ bezeichnet Bauer die Photovoltaik-Anlagen auf Dächern verschiedener Abfallentsor- gungsanlagen. Die Vergütung lag 2014 bei rund 109.000 Euro. Laut Bauer sor- gen unter anderem diese Einnahmen dafür, dass die Entsorgungsgebühren für die Bürger weiterhin niedrig bleiben. Weil Bauer in den kommenden Jahren mit mehr Ausgaben für Rekultivierung und Nachsorge auf den zwölf Unterall- gäuer Altdeponien rechnet, schlägt er vor, Geld aus der Gebührenrücklage in die Sonderrücklage für Rekultivierung und Nachsorge zu verschieben. Insge- samt schließt der Haushalt der Abfallwirtschaft mit neun Millionen Euro.  Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz: Für die Bereiche Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz stellt Sachgebietsleiter Konrad Schweiger die Haus- haltsansätze vor. Um zu verdeutlichen, welche Naturschutzprojekte der Land- kreis unterstützt, referiert Dr. Michael Schneider vom Landschaftspflegever- band über das Biodiversitätsprojekt „Bachmuschel und Helm-Azurjungfer“. Projektträger sind der Bund Naturschutz und der Landschaftspflegeverband. Ziel ist, die Populationen der Bachmuscheln und der Helm-Azurjungfern im Unterallgäu zu erhalten. Die Bachmuschel kommt insbesondere in Wasser- gräben bei Lauben und vor. Von nur noch neun Populationen in ganz Bayern befinden sich zwei im Unterallgäu. Für die Helm-Azurjungfer, eine Li- bellenart, ist das Unterallgäu eine wichtige Brücke zwischen den Lebensräu- men in den Voralpen und dem Donautal.  Klimaschutz: Die Ausgaben und Einnahmen im Bereich Klimaschutz stellt Kli- maschutzbeauftragte Andrea Ruprecht vor.  Gelber Sack im Bringsystem bleibt vorerst: Alle drei Jahre verhandelt die Ab- fallwirtschaft des Landkreises neu mit Betreibern eines Rücknahmesystems für Verpackungen. Der neue Vertrag soll dann von 2016 bis 2018 greifen. Deshalb überdachte der Umweltausschuss die bisherige Praxis im Unterallgäu: Verpackungen sammelt der Bürger im Gelben Sack und bringt diesen zum Wertstoffhof. „Wir hatten uns für dieses System entschieden, um an unseren Wertstoffhöfen festzuhalten“, erinnert Landrat Hans-Joachim Weirather. Bauer betont, dank der kontrollierten Annahme würden im Gelben Sack nur die Materialien landen, die dort auch hineingehören. Zudem stehe ein neues Wertstoffgesetz zur Debatte, das aber noch nicht spruchreif sei. Weirather empfiehlt: „Wir belassen es vorerst bei unserem System. Änderungen können wir in Erwägung ziehen, wenn es eine klare bundespolitische Rechtssetzung gibt.“ Dem stimmt der Ausschuss zu. 21. Januar (MN-Z) Wie die Mindelheimer Zeitung schreibt, hat das Unterallgäu seinen Spitzenplatz in Bayern als viehreichster Landkreis behauptet. Zum Stichtag 3. November 2014 weise das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung einen Be- stand von 141.917 Rindern aus. 1822 Rinderhalter seien im Unterallgäu regis- triert. Damit würden im Landkreis 21 Prozent aller Rinder im Schwaben gehalten. Die Zahl der Landwirte sei innerhalb eines Jahres spürbar um vier Prozent zurückgegangen. Dies sei im Vergleich zu anderen Landkreisen auffallend viel. 26. Januar Ob Sprachförderung in den Kindertagesstätten, soziales Kompetenztraining oder Kinderparlamente in den Gemeinden: Im Unterallgäu gibt es bereits eine Vielzahl an Angeboten, bei denen die Bildung und die positive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt steht. Um all diese bereits bestehenden Aktivi- täten zu bündeln, sie wenn möglich zu verbessern und fehlende Bausteine zu er- gänzen, will sich der Landkreis Unterallgäu an der „Initiative Bildungsregionen in 9

Bayern“ beteiligen - möglichst in Zusammenarbeit mit der Stadt Memmingen. Dort soll eine Entscheidung voraussichtlich Anfang März fallen. Richard Steurer von der Regierung von Schwaben stellt den Mitgliedern des Schul-, Kultur- und Sportausschusses des Unterallgäuer Kreistags die Initiative vor. Im Jahr 2012 wurde sie vom bayerischen Kultusministerium ins Leben geru- fen. In einer „Bildungsregion“ arbeiten die Schulen, die Kommunen, die Jugend- hilfe, die Arbeitsverwaltung, die Wirtschaft und weitere außerschulische Organi- sationen laut Steurer zusammen, um die Bildungsqualität der Region zu verbes- sern. Dabei geht es vorrangig um fünf Bereiche:  die Organisation und Begleitung von Übergängen (Kindergarten, Schule, Be- rufsausbildung, Beruf, Hochschule),  die Vernetzung schulischer und außerschulischer Bildungsangebote und Bil- dungsträger (Schule, Wirtschaft, Arbeitsverwaltung, Jugendhilfe, Erwachse- nenbildung),  die Unterstützung junger Menschen in besonderen Lebenslagen (Jugendsozi- alarbeit, Integration, Inklusion),  die Entwicklung und Stärkung der Bürgergesellschaft (verbandliche Jugendar- beit, Ehrenamt, generationsübergreifende Dialog- und Unterstützungsange- bote) und  die Berücksichtigung des demographischen Wandels (Bildung als Standortfak- tor, Sicherung der Wohnortnähe von Schule und Ausbildungsstätte). Bayernweit beteiligen sich laut Steurer aktuell 61 Landkreise und kreisfreie Städ- te an der Initiative. „Wir sind schon jetzt eine Bildungsregion“, betont Landrat Hans-Joachim Weirather. Abteilungsleiterin Dr. Maria Bachmaier untermauert dies mit einer mehrseitigen Zusammenstellung bestehender Angebote. Einen „echten Mehrwert“ im Vergleich zum Ist-Zustand sehen der Landrat und die Aus- schussmitglieder nach längerer Diskussion darin, dass über die Initiative alle An- gebote gebündelt und koordiniert, überdacht, ergänzt und verbessert werden können. So beschließt der Ausschuss letztlich einstimmig, dass sich der Landkreis Unterallgäu - möglichst gemeinsam mit der Stadt Memmingen - an der „Initiative Bildungsregionen in Bayern“ beteiligt und sich um das Qualitätssiegel bewirbt. Hierfür soll eine neue Teilzeitstelle in Memmingen geschaffen werden.

Weitere Themen in Kürze:  Ausschuss stimmt Haushaltsansätzen zu: Einstimmig empfiehlt der Ausschuss dem Kreistag, die Haushaltsansätze im Bereich Schulen, Kultur und Sport so anzunehmen, wie von der Verwaltung vorgelegt. Dabei stehen im Jahr 2015 Einnahmen in Höhe von rund 7,25 Millionen Euro Ausgaben von rund 24,40 Millionen Euro gegenüber. Im Vergleich zum Vorjahr steigen für den Landkreis insbesondere die Ausgaben für das Schulzentrum Ottobeuren und für die Be- ruflichen Schulen. Hinzu kommen Kosten für den Betrieb der neuen Techni- kerschule.  Landkreis soll Personalverwaltung übernehmen: Ab August 2015 soll der Landkreis die Personalverwaltung für den Zweckverband Gymnasium und Re- alschule übernehmen. Hierfür spricht sich der Ausschuss einstimmig aus. Das letzte Wort hat hierüber nun noch der Kreistag. Auch der Zweckverband selbst muss noch formal zustimmen. In diesem haben sich die Benediktinerab- tei Ottobeuren, der Markt Ottobeuren und der Landkreis Unterallgäu im Jahr 1971 zusammengeschlossen, um das Progymnasium (also das Gymnasium bis einschließlich 10. Klasse) weiter zu betreiben. 1972 eröffnete die Realschule und seit dem Schuljahr 2009/2010 kann in Ottobeuren auch das Abitur ge- macht werden. Die nicht vom Freistaat gedeckten Personalkosten trägt seit 10

dem Jahr 2003 vollständig der Landkreis. Jetzt soll er auch die Personalverwal- tung übernehmen.

26. Januar Ob Öl- oder Acrylfarben auf Leinwand, ob gestalterisches Arbeiten mit Metallge- webe, Gips, Ton, Speckstein oder Beton, ob Glasmalerei, Siebdruck oder Bleistift- zeichnungen: Die Werke der Ottobeurer Künstlerin Julia Zuchtriegel sind extrem vielfältig und vielschichtig. Bis einschließlich 6. März sind sie im Foyer des Land- ratsamts Un- terallgäu in Mindelheim zu sehen. Da- bei spiegelt jedes Ausstel- lungsstück den Titel der Schau wieder: „Freude am Gestalten“. „Sie zeigen eine beachtli- che künstleri- sche Vielfalt“, betont denn auch Landrat Hans-Joachim Weirather in seiner Begrüßung ebenso wie Dr. Jürgen Körner in seiner Laudatio: Die Bilder und Kunstgegenstände zeigten „einen repräsentativen Überblick über die Vielfalt an Techniken und Ideen“ der Künstlerin. „Mein Ziel ist, die große Freude, die ich beim Malen und Gestalten erlebe, durch meine Bilder und Figuren an viele Menschen weiterzugeben“, sagt sie selbst über sich und ihre Werke. Julia Zuchtriegel, die „in ihrem ersten Leben“ Bauzeichnerin gewesen sei, male und schaffe „mit unglaublichem Fleiß und motiviert sich ständig zu Neuem und mehr“, so Körner. 28. Januar Über 200 Kilogramm Datenträger werden am Wertstoffhof Ottobeuren fachge- recht vernichtet. Im Rahmen des Europäischen Datenschutztages veranstaltet die Kommunale Abfallwirtschaft des Landkreises zusammen mit der Firma „recycle it“ aus einen Aktionstag zur Da- tenvernichtung. Bürger, Gewerbetreibende und Freiberufler können dabei ihre ausge- dienten Datenträger vor den eigenen Augen kostenlos vernichten lassen. Die Firma recycle it hat ein spezielles Verfah- ren zur Zerkleinerung von Festplatten entwi- ckelt, das den Vorgaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik ent- spricht und zertifiziert ist. Die Festplatten werden dabei geschreddert und die darauf gespeicherten Daten vernichtet. Dasselbe Verfahren wird auch zur Zerstörung von CDs, Disketten, Magnetbändern oder USB-Sticks angewendet. So wurden beim Aktionstag ins- gesamt 154 Kilogramm Festplatten (292 Stück), 40 Kilogramm Magnetbänder und elf Kilogramm CDs fachgerecht zerstört und die 11

darauf gespeicherten Daten vernichtet. Das gewonnene Schreddergut besteht unter anderem aus Aluminium und Kupfer, welches nun von der Firma recycle it der Wiederverwertung zugeführt wird und anschließend zur Herstellung neuer Produkte eingesetzt werden kann. 29. Januar In Vereinsform und mit erweitertem Vorstand will der Schwabenbund den baye- risch/württembergischen Grenzraum noch besser gegenüber den benachbarten Metropolen Stuttgart und München vertreten. In der konstituierenden Sitzung in (Landkreis Unterallgäu) gibt die neu gewählte Vereinsspitze gleichzeitig einen Überblick über die zahlreichen bereits laufenden Projekte des vor rund drei Jahren ins Leben gerufenen überregionalen Bündnisses. Der Schwabenbund tritt als strategische Allianz für die Stärkung der Regionen Allgäu, Bodensee-Oberschwaben, Donau-Iller und Ostwürttemberg ein. Was dem Verbund bislang aber fehlte, war eine förderfähige Struktur für die erfolgreiche Bewältigung der gemeinsamen Projekte. Das sind zahlreiche Projekte, mit wel- chen die Region weiter gestärkt werden könne, sind sich die neuen Vorstands- mitglieder Gerhard Pfeifer (stellvertretender Präsident der IHK Schwaben), Land- rat Thomas Reinhardt (Landkreis Heidenheim), Oberbürgermeister Thomas Kiechle (Stadt ) und Otto Sälzle (Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm) ei- nig. Der von bislang zwei auf vier Personen erweiterte Vorstand, dessen Vorsitz Reinhardt und Pfeifer übernommen haben, spiegelt die Mitgliedsstruktur des Schwabenbundes wider – durch die ausgewählten Vertreter soll das Gleichge- wicht zwischen Politik und Wirtschaft, Baden-Württemberg und Bayern, Norden und Süden gehalten werden. Geschäftsführer des Vereins sind Markus Riethe, Di- rektor des Regionalverbands Donau-Iller, und Markus Anselment, stellvertreten- der Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben. „Durch die Vereinsgründung ist der Schwabenbund nun noch besser aufgestellt, um unserem Lebens- und Wirtschaftsraum noch mehr Gewicht zu verleihen und ihn noch besser zu positionieren“, so Pfeifer. Der Schwabenbund sei das Sprach- rohr aller vertretenen Regionen gegenüber dem Land, dem Bund und der EU, er- gänzt Reinhardt, der betont: „Als Einzelkämpfer hätten wir wenig Chancen, uns zwischen den großen Metropolen zu behaupten. In der Gemeinschaft können wir unserer Stimme deutlich mehr Gewicht verleihen und gleichzeitig Projekte initiie- ren, die unseren Raum weiter voranbringen.“ Eine ganze Reihe solcher Projekte hat der Schwabenbund bereits vor der Vereinsgründung gestemmt oder begon- nen: Mit dem bereits herausgebrachten Hochschul- und Studienführer „Südkurs“ soll etwa der Bekanntheitsgrad der Studienmöglichkeiten im Bereich des Schwa- benbundes gesteigert werden. Für die Hochschullandschaft in der Region setzt sich der Schwabenbund stark ein: Im RegioWIN-Wettbewerb des Landes Baden- Württemberg wurde das vom Schwabenbund initiierte Wissenstrans- fer[Netzwerk]2, das die Hochschulen besser untereinander und mit der Wirt- schaft vernetzt, prämiert. Für ein Innovations- und Technologiezentrum an der Hochschule Biberach ist es der IHK Ulm als Federführer gelungen, insgesamt sie- ben Millionen Euro Fördergelder der Europäischen Union und des Landes Baden- Württemberg einzuwerben. Auch für ein Projekt an der Hochschule Kempten sieht es gut aus: Die Chancen auf eine Einrichtung eines Zentrums für Lebensmit- tel- und Verpackungstechnologie mit Unterstützung durch den Freistaat Bayern stehen gut. So sind für eine erste Implementierungsphase bereits 1,4 Millionen Euro bereitgestellt worden. Im Schwerpunktbereich Energie wird aktuell eine Analyse erarbeitet, in welcher nicht nur der Strombedarf, sondern auch die Potenziale erneuerbarer Energien und mögliche Lücken in der Stromversorgung aufgezeigt werden sollen. Und im Freizeit- und Tourismusbereich soll ein Schwabenbundticket, gültig für alle Ver- kehrsbetriebe, mittelfristig für eine verbesserte Mobilität, insbesondere auch 12

über die Ländergrenze hinweg, sorgen. Des Weiteren gibt es das Projekt „Schwa- benbund-Services“. In einer Machbarkeitsstudie wird derzeit geprüft, ob über den Schwabenbund eine Online-Plattform realisiert werden kann, in welcher alle Angebote regionaler Dienstleister aus den Bereichen Verkehr, Tourismus, Kultur, etc. gebündelt werden. Durch eine optimale Darstellung und Verfügbarkeit der Angebote kann die Identität und Attraktivität des Schwabenbundes gegenüber den Metropolregionen gestärkt werden. Weitere Schwerpunktthemen sind Gesundheitsversorgung und die Verkehrsinf- rastruktur – zwei wichtige Aspekte, die in den Regionen zwischen den Großstäd- ten eine entscheidende Rolle spielen, so die neu gewählten Vorsitzenden Pfeifer und Reinhardt. 29. Januar Die Arbeitslosenquote im Unterallgäu liegt im Januar bei 2,7 Prozent. Obwohl sie im Vergleich zum Dezember gestiegen ist, hat der Landkreis weiterhin eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in ganz Deutschland. Insgesamt haben 2.069 Menschen im Unterallgäu keine Arbeit. 30. Januar Pfarrer Josef Nowak wird zum 70. Geburtstag die Ehrenbürgerwürde der Ge- meinde Boos verliehen. In den 32 Jahren, in denen der Jubilar als Seelsorger in Boos, Reichau und Niederrieden tätig ist, seien der Pfarrhof saniert und die Kir- che innen und außen renoviert worden, so Bürgermeister Michael Ehrentreich. Mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde wolle die Gemeinde das große Enga- gement Nowaks würdigen, betonte er.

13

Februar

Bayern und die Welt 1. Februar Die Fußball-Welt trauert um Meistertrainer Udo Lattek, der im Alter von 80 Jah- ren stirbt. 3. Februar Die Entscheidung von Ministerpräsident Horst Seehofer und Münchens Oberbür- germeister Dieter Reiter, keinen neuen Konzertsaal zu bauen und das Kulturzent- rum im Gasteig umzubauen, führt nicht nur zu heftigen Protesten in München, sondern auch in der internationalen Musikwelt. 4. Februar Der griechische Premier Alexis Tsipras und sein Finanzminister Yanis Varoufakis werben mit einer Tour durch die EU für einen neuen Kurs in der Schuldenkrise. Athen will eine Umschuldung und mehr Zeit für ein neues Reformprogramm. Die EZB erhöht den Druck: Sie akzeptiert griechische Staatsanleihen nicht mehr als Sicherheit. Auch vom deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble holt sich Varoufakis einen Korb. Die Verhandlungen um die griechische Schuldenkrise entwickeln sich zu einem Nervenkrieg. Am 27. Februar stimmt der Bundestag letztlich mit großer Mehrheit dafür, Athen mehr Zeit für den Schuldenabbau zu gewähren. 7. Februar Das Ringen um den Frieden in der Ukraine bestimmt die Woche. Kanzlerin Angela Merkel spricht sich am 7. Februar bei der Sicherheitskonferenz in München ge- gen Waffenlieferungen an die Ukraine aus. Am 8. Februar fliegt sie zu US- Präsident Barack Obama. Beide sind sich einig, auf eine diplomatische Lösung zu setzen. Am 11. Februar findet schließlich ein Krisengipfel mit Frankreichs Präsi- dent Francois Hollande, Russlands Präsident Wladimir Putin und Ukraines Staats- chef Petro Poroschenko statt. Das Treffen im weißrussischen Minsk wird zum Nervenkrieg. Nach einer durchwachten Nacht und 16 Stunden Verhandlungen 14

steht eine Vereinbarung. Die Parteien einigen sich auf eine Waffenruhe, Ukrainer und Separatisten sollen sich hinter eine Pufferzone zurückziehen. In Kraft tritt die Waffenruhe am 15. Februar. Erleichterung und Zweifel halten sich an diesem Tag in der Ukraine die Waage: Der vereinbarte Waffenstillstand hält - zumindest weitgehend. Bis zuletzt hatte wohl keine der Parteien so recht daran geglaubt. Am 24. Februar melden die Separatisten den Abzug schwerer Waffen, die Ukrai- ner vermuten zunächst ein Täuschungsmanöver. Am 26. Februar meldet auch Kiew den Abzug. 8. Februar Im Mittelmeer ereignet sich eine neue Flüchtlingskatastrophe. Vor Lampedusa erfrieren oder ertrinken mehr als 200 Menschen. Etliche von ihnen waren in Schlauchbooten unterwegs. Gerettet werden nur wenige Menschen. 14. Februar Ein bewaffneter Mann greift eine Veranstaltung zur Meinungsfreiheit in Kopen- hagen an. Der Anschlag gilt dem Mohammed-Karikaturisten Lars Vilks. Er bleibt unverletzt, ein Zuschauer wird getötet. Wenig später tötet der Angreifer vor ei- ner Synagoge einen jüdischen Wachmann. Die Polizei erschießt den mutmaßli- chen Täter Omar Abdel Hamid El-Hussein, einen Dänen mit palästinensischen Wurzeln. 15. Februar Die Video-Plattform Youtube wird zehn Jahre alt. Es sind vor allem Kuriositäten, Peinlichkeiten und Ausrutscher aller Art, die Youtube groß gemacht haben. Mehr als eine Milliarde Menschen nutzen die Plattform im Monat. Jede Minute werden inzwischen rund 300 Stunden Videomaterial hochgeladen. Unter Jugendlichen zählt Youtube zu den beliebtesten Webseiten. 15. Februar Die SPD gewinnt deutlich die Bürgerschaftswahl in Hamburg. Mit etwa 46 Pro- zent erhält sie fast drei Mal so viele Stimmen wie die CDU. Olaf Scholz bleibt Bür- germeister. 23. Februar In Berlin stirbt ein eineinhalbjähriger Junge an Masern. Mehr als 600 Menschen sind in Berlin an der Infektionskrankheit erkrankt. Die Bundespolitik diskutiert deshalb in dieser Woche über die Einführung einer Impfpflicht. 28. Februar Der 55-jährige Oppositionspolitiker und Putin-Kritiker Boris Nemzow wird auf einer Brücke in der Nähe des Kreml erschossen. Nemzow, der unter Boris Jelzin stellvertretender Ministerpräsident war, hatte die Ukraine-Politik Russlands scharf kritisiert. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar.

15

Das Unterallgäu im Februar 1. Februar Nach 20 Jahren Pause gibt es in Stockheim wieder einen Faschingsumzug mit rund 1000 Teilnehmern. 5. Februar Ein Familienmitglied wird pflegebedürftig - manch- mal kann man sich auf die- se Lebenslage vorbereiten, manchmal tritt sie ganz plötzlich ein. „Der Ratge- ber für Senioren bietet dann ein Basisgerüst für wichtige Entscheidungen“, beschreibt Landrat Hans- Joachim Weirather die neue Broschüre des Land- kreises Unterallgäu in ei- ner Pressekonferenz. Der Ratgeber ist im Landratsamt Unterallgäu und in den Gemeindeverwaltungen er- hältlich. Sabine Eberle von der Fachstelle für Seniorenangelegenheiten am Landratsamt Unterallgäu kennt die häufigsten Fragen, die auftreten, wenn eine Person pfle- gebedürftig wird. „Diese wollten wir im sogenannten Leitfaden Pflegebedürftig- keit in der Broschüre darstellen“, erklärt sie. Das Schaubild zählt alle wichtigen Entscheidungen auf, die Betroffene und Angehörige treffen müssen. „Am Anfang steht der Kontakt zu den Pflegekassen“, so Eberle. Danach müsse man sich über die Pflegeform klar werden - ambulant oder stationär. Alle Aspekte des Leitfa- dens werden laut Eberle in den nachfolgenden Kapiteln erklärt. Eine Übersicht über Pflegedienste und -einrichtungen im Unterallgäu gibt die Landkreis-Karte in der Heftmitte. Häufig tauche auch die Frage auf, wie die Pflege finanziert werden kann, weiß Eberle. Darüber gibt das Kapitel „Finanzielle Hilfen und Vergünstigun- gen“ Auskunft. Gerhard König, Sachgebietsleiter „Soziales und Senioren“, betont: „Der Ratgeber bietet wertvolle Grundinformationen. Doch insbesondere bei Fi- nanzfragen ist immer ein persönliches Gespräch mit Fachleuten sinnvoll.“ Des- halb enthält die Broschüre auch die Kontaktdaten vieler Ansprechpartner, unter anderem die der Seniorenbeauftragten der Gemeinden. Hier weist Landrat Wei- rather auch auf das seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises hin, das in den vergangenen Jahren viel bewegt habe. „Seniorenbeauftragte gab es vor einigen Jahren in kaum einer Gemeinde, inzwischen in fast allen“, veranschau- licht der Landrat. Eberle erklärt, der Ratgeber sei eine Ergänzung zu anderen In- formationsangeboten des Landkreises. So gebe es auch den Sozialatlas, der Kon- takte zu vielen Hilfsangeboten enthält. Zudem informiert das Landratsamt über Senioren-Themen im Seniorenportal im Internet unter www.unterallgaeu.de/senioren. Doch das Internet könne ein gedrucktes Nach- schlagewerk nicht ersetzen - insbesondere, weil ältere Menschen nicht immer Zugang zum Internet hätten, so Eberle. 7. Februar Die Jugendbeauftragten der Unterallgäuer Gemeinden sollen die Anliegen der Jugendlichen vertreten. Damit nehmen sie eine wichtige Aufgabe wahr, denn: „Wo sich junge Leute wohlfühlen, dort bleiben sie oder kommen später eher dorthin zurück“, sagt Julia Veitenhansl vom Kreisjugendamt am Landratsamt Un- terallgäu. Die Jugendbeauftragten werden in der Regel aus den Reihen des Ge- meinderats bestimmt. Um sie im Unterallgäu bei ihrer Arbeit zu unterstützen, or- ganisiert das Kreisjugendamt ein Treffen in der Jugendbildungsstätte Baben- 16

hausen. In so großem Stil hatte die Veran- staltung bislang noch nie stattgefunden. Neben Vorträgen zu verschiedenen The- men ist der sogenann- te Marktplatz ein zentrales Element: Hier präsentieren sich Kreisjugendring, Poli- zei, das Unterallgäuer Gesundheitsamt und viele weitere Ansprechpartner aus der Region und informieren über ihre Arbeit. Die Jugendbeauftragten können Kontakte knüpfen und kommen auch unterei- nander ins Gespräch. Einige von ihnen stellen ihr Angebot für Jugendliche vor, zum Beispiel das schon seit Jahren bestehende Ferienprogramm in Memminger- berg. Im Herbst sollen wieder - wie gehabt - regionale Treffen der Jugendbeauf- tragten in fünf Unterallgäuer Gemeinden stattfinden. „Doch auch das große Tref- fen wollen wir wiederholen“, sagt Veitenhansl. Denn die Rückmeldungen aller Anwesenden seien positiv gewesen. 9. Februar (MN-Z) Der Mindelheimer Firma Kersa wurde - wie die Mindelheimer Zeitung schreibt - als einzigem Unternehmen aus Schwaben eine seltene Auszeichnung zuteil: Der Handpuppenhersteller ist seit 65 Jahre auf der Spielwarenmesse Nürnberg prä- sent. Das Spielwaren-Atelier zählt damit zu den wenigen Ausstellern, die erstmals kurz nach Gründung der Messe ihre Produkte vorstellten. Von 2700 nationalen und internationalen Ausstellern wurde diese Ehrung an nur fünf Hersteller ver- liehen. Die Spielwarenmesse Nürnberg gilt als der weltgrößte Informationspool für Spielwaren und Start-ups. Einkäufer großer Ketten, Fachhändler und Medien- vertreter machen die Messe zum wichtigsten Ereignis der Spielwarenbranche. 10. Februar Um das Unterallgäu von oben zu sehen, muss man jetzt nicht mehr unbedingt in ein Flugzeug steigen. Der Landkreis Unterallgäu hat einen Film mit dem Titel „Das Unterallgäu von oben“ herausgebracht. „Dieser Film ist ein Nebenprodukt unse- res Image-Films“, erklärt Tourismusreferent Erwin Marschall. Vergangenes Jahr ist der neue Image- Film des Landkreises „Der Müller und seine Frau“ er- schienen. Dabei hatte die Produktionsfirma „Film- baar“ aus Schongau auch ansprechende Luftauf- nahmen mit einer Drohne gemacht, die letztlich nicht alle in dem kurzen Clip Platz fanden. So ent- stand „Das Unterallgäu von oben“. „Ganz ohne Worte können Sie die Schönheit unseres Land- kreises betrachten“, sagt Landrat Hans-Joachim 17

Weirather über den fünfminütigen Film. „Das Unterallgäu von oben“ steht auf der Internetseite des Landkreises Unterallgäu unter www.landkreis- unterallgaeu.de und auf dem Youtube-Kanal des Landkreises - einfach nach „Un- terallgäu Channel“ suchen. Hier findet man auch den Image-Film „Der Müller und seine Frau“ auf Deutsch und auf Englisch. 12. Februar Der langjährige Wahl-Bad Wörishofer Max Jörg Vorwerk verstirbt in Wuppertal. Er war eng mit dem traditionsreichen Haushaltsgeräte-Hersteller Vorwerk ver- bunden. Viele Erinnerungen und bleibende Spuren hat er als Förderer von Sport und Kultur in Bad Wörishofen hinterlassen. Untrennbar ist sein Name mit der Halle der Reit- und Fahrvereinigung am Unteren Hart verbunden, deren Bau er 2010 großzügig mitfinanzierte. Als Sponsor unterstützte er auch viele Jahre das „Festival der Nationen“. 13. Februar Das Mindelheimer Urgestein Anni Doll wird im Alter von 99 Jahren zu Grabe ge- tragen. Sie war in zahlreichen Vereinen aktiv und führte den Hutsalon Dill. 13. Februar Im Staatlichen Bauamt Kempten wird Leitender Baudirektor Bruno Fischle verab- schiedet. Sein Nachfolger ist Thomas Hölzl. 13. Februar Die Einwohnerzahl im Unterallgäu ist im ersten Halbjahr 2014 erneut gestiegen. Zum Stichtag 30. Juni 2014 lag sie bei 138.022. Das sind 538 Personen mehr als im Dezember 2013. Das geht aus den aktuellen Daten des Bayerischen Landes- amts für Statistik und Datenverarbeitung hervor. Die meisten Einwohner im Un- terallgäu hat die Stadt Bad Wörishofen mit 14.912, gefolgt von Mindelheim mit 14.412 und Ottobeuren mit 8092. Die kleinsten Gemeinden sind Böhen (721 Ein- wohner) und Pleß (842 Einwohner). 16. Februar An der Kreisklinik Mindelheim wird ein hochmoderner digitaler Röntgenarbeits- platz in Betrieb genommen, der an einem vollmotorisierten Deckenstativ hängt - und damit so beweglich ist, dass die Patienten für die Aufnahmen nicht mehr umgelagert oder neu positioniert werden müssen. Zusammen mit einem drahtlo- sen Detektor, der beim digitalen Röntgen quasi die Aufgabe des Röntgenfilms übernimmt, können die Patienten sogar im eigenen Bett untersucht werden. Die- se Kombination ist dem Hersteller zufolge bisher deutschlandweit einzigartig. 19. Februar Anna Bonk aus Türkheim feiert ihren 102. Geburtstag. Die rüstige Seniorin war als Schneidermeisterin im ganzen Ort bekannt. Sie hat zwei Söhne, vier Enkel und sechs Urenkel. 21. Februar (MM-Z) Die Marktgemeinde Ottobeuren und die Stiftung „Europäische Kulturtage Otto- beuren“ gedenken dem Ehrenbürger und Stiftungsgründer Hans August Lücker. Der langjährige Politiker wäre am 21. Februar 100 Jahre alt geworden. Die Fest- rede hält Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, ehemaliger Präsident des Europäischen Parlaments und bis 2014 dessen Mitglied. Lücker sei tief in den Grundsätzen der christlichen Demokratie verwurzelt gewesen und habe als Parlamentarier in der deutschen wie in der europäischen Geschichte tiefe Spuren hinterlassen, so Pöt- tering. 23. Februar Insbesondere aufgrund der Tariferhöhungen sind im Haushaltsentwurf des Land- kreises Unterallgäu heuer höhere Personalkosten eingeplant. Die Einnahmen und Ausgaben in diesem Bereich diskutiert der Ausschuss für Personal und Soziales des Unterallgäuer Kreistags in seiner Sitzung. Zunächst stellt Landrat Hans-Joachim Weirather die Eckdaten des Gesamthaus- haltsentwurfs vor. Personalchefin Ingrid Arnold berichtet, insgesamt steigen die Ausgaben für das Personal im Vergleich zum Vorjahr um rund eine Million Euro. Dreiviertel der Steigerungen sind den Tariferhöhungen geschuldet. Zudem seien einige neue Stellen geschaffen worden, zum Beispiel im Bereich Asyl und zur Um- 18

setzung des Aktionsplans für Menschen mit Behinderung. Die Wirtschaftspläne der Kreis-Seniorenwohnheime erläutert Gesamtleiter Ara Gharakhanian. Die drei Einrichtungen seien auch im vergangenen Jahr wieder voll ausgelastet gewesen. Während Gharakhanian in Babenhausen und Bad Wö- rishofen auch in diesem Jahr von einer Vollbelegung ausgeht, kalkuliert er in Türkheim heuer mit einer Auslastung von 96 Prozent. Denn der Altbau des Senio- renwohnheims St. Martin in Türkheim wird heuer saniert und erweitert. Um trotz geringerer Auslastung das gesamte Personal halten zu können und Ertragsausfäl- le zu kompensieren, stellt der Landkreis Mittel in Höhe von 200.000 Euro zur Ver- fügung. Das Fazit von Gharakhanian: „Die Wirtschaftspläne 2015 zeigen weiter- hin einen Trend zur wirtschaftlichen Stabilität der Kreis-Seniorenwohnheime.“ Die Mitglieder des Ausschusses nehmen die Berichte zustimmend zur Kenntnis und empfehlen dem Kreistag einstimmig, die Ansätze der Bereiche Personalma- nagement und Kreis-Seniorenwohnheime in den Haushalt 2015 aufzunehmen. Personalchefin Ingrid Arnold informiert die Kreisräte außerdem über ein neues Konzept zur Entwicklung von Führungskräften am Landratsamt Unterallgäu. „Wir wollen als Arbeitgeber attraktiv bleiben und Nachwuchsführungskräfte gezielt fördern“, erklärt sie. 23. Februar Die Regio-S-Bahn kommt: Diese gute Nachricht für die Gemeinden entlang der Bahnstrecke Ulm-Memmingen bringt der Unterallgäuer Landrat Hans-Joachim Weirather aus München mit. Hier findet ein Gespräch mit der Obersten Baube- hörde statt. Läuft alles wie geplant, dann können im Dezember 2019 die ersten vier im neuen Regio-S-Bahn-Konzept geplanten Haltepunkte in Pless, , und Amendingen in Betrieb gehen. Die Haltepunkte am Berufsbildungszentrum (BBZ) in Memmingen und in Buxheim sind voraussichtlich zwei bis drei Jahre später fertig, weil es hier Abhän- gigkeiten zur Elektrifizierung der Bahnstrecke München – gibt. Alle neuen Haltepunkte werden künftig stündlich angefahren. Da zwischen Heimertingen und Memmingen weiterhin Busse verkehren, wird es von dort jede halbe Stunde eine Verbindung nach Memmingen geben. Den Bau der neuen Regio-S-Bahn-Haltepunkte zahlen der Freistaat Bayern und die Deutsche Bahn. Der Landkreis Unterallgäu und die Stadt Memmingen müssen sich um die Anpassung der Busverkehre kümmern. Für den Bau von Park-and- Ride-Plätzen oder Fahrradabstellmöglichkeiten sind die Stadt Memmingen und die betroffenen Gemeinden zuständig. Beim Gespräch in der Obersten Baube- hörde wurde hierzu vereinbart, dass noch in diesem Jahr ein entsprechender Re- alisierungsvertrag abgeschlossen werden soll. Auf diese Weise wird die vom Frei- staat Bayern und der Deutschen Bahn vereinbarte Stationsoffensive fortgeführt. Landrat Weirather ist sehr erleichtert über den Ausgang des Gesprächs: „Viele haben sich für dieses Projekt eingesetzt. Zuletzt haben wir - der Landtagsabge- ordnete Klaus Holetschek, der Memminger Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und ich - ein gemeinsames Schreiben formuliert. Das trägt jetzt Früchte.“ Am gesamten Regio-S-Bahn-Konzept sind acht Gebietskörperschaften beteiligt, aus der Region Donau-Iller die Landkreise Neu-Ulm, Unterallgäu, Günzburg, Alb- Donau-Kreis und Biberach sowie die kreisfreien Städte Ulm und Memmingen, aus der Region Ostwürttemberg der Landkreis Heidenheim. Derzeit wird der Verein Regio-S-Bahn Donau-Iller gegründet. Dieser wird das Projekt weiter vorantreiben. 24. Februar Egal ob im Supermarkt, an der Tankstelle, in der Schule oder im Sportverein: Überall wird geschnieft und gehustet. Dass sich Viren auf diese Weise schnell verbreiten, liegt auf der Hand. Der Leiter des Gesundheitsamts am Unterallgäuer Landratsamt, Dr. Wolfgang Glasmann, rät deshalb allen Erkrankten dringend da- zu, möglichst zuhause zu bleiben und sich auszukurieren. Die Zahl der Grippe- Erkrankungen ist wie in ganz Deutschland auch im Unterallgäu in diesem Jahr 19

sehr hoch: Seit Januar sind laut Glasmann im Gesundheitsamt über 100 Grippe- meldungen eingegangen. „Die tatsächliche Zahl liegt sicher um ein Vielfaches hö- her“, vermutet er. Denn nicht immer lassen Ärzte die Krankheitserreger im Labor diagnostizieren. Etwa 70 Personen mussten gar im Krankenhaus behandelt wer- den. Zum Vergleich: In der gesamten Grippesaison 2014 wurden dem Gesund- heitsamt lediglich elf Influenzafälle gemeldet. „Ob der Gipfel der Grippewelle be- reits erreicht ist, lässt sich momentan nicht seriös vorhersagen“, so Glasmann. Deshalb sei es umso wichtiger, eine Erkrankung wirklich zuhause auszukurieren. 24. Februar In vielen wichtigen Fragen rund um die Jagd zieht das Landratsamt als Untere Jagdbehörde den Jagdbeirat hinzu, zum Beispiel wenn es um die Abschusspla- nung oder die Verlängerung der Jagdzeiten geht. Jetzt bestellt Landrat Hans- Joachim Weirather als Vorsitzender des Beirats zwei neue Mitglieder und vier neue Stellvertreter für die nächsten fünf Jahre. Insgesamt besteht das Gremium aus fünf Vertretern verschiedener Bereiche und deren Stellvertreter. Der Jagdbeirat setzt sich zusammen aus:  Günther Duscha, Stellvertreter Peter Heckel (Vertreter der Forstwirtschaft)  Andreas Scheitle, Stellvertreter Michael Weissenhorn (Vertreter der Landwirt- schaft)  Pius Kirner, Stellvertreter Wolfram Hennemann (Vertreter der Jagd)  Alois Hartmann, Stellvertreter Hermann Glas (Vertreter der Jagdgenossen- schaften)  Wolfgang Striegel, Stellvertreter Peter Graser (Vertreter des Natur- und Wald- schutzes) Landrat Weirather ver- abschiedet Karl Riegg und Ernst Häring sowie die stellvertretenden Beiräte Lorenz Nägele, Andreas Ruepp und An- ton Böck. Er dankt dem Jagdbeirat für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. 25. Februar Über 50.000 Tonnen Wertstoffe wurden im Jahr 2014 im Unterall- gäu gesammelt - ein neuer Höchststand. Das und viele weitere inte- ressante Fakten rund um die Abfallentsor- gung im Landkreis fin- den sich in der neuen Umweltzeitung. Auf zwölf Seiten bietet sie laut Edgar Putz von der Kommunalen Abfall- wirtschaft des Land- kreises allen Unterall- gäuern wieder eine ganze Menge Informa- tionen: Neben den 20

Sammelterminen für Schadstoffe und Gartenabfälle sowie für die Leerung der kommunalen Altpapiertonne findet man darin auch die aktuellen Öffnungszeiten der Wertstoffsammelstellen. Die diesjährige Jubiläumsausgabe informiert über die richtige Entsorgung von Bioabfällen, warnt vor den Auswirkungen von Mikro- plastik und gibt Tipps zur richtigen Entsorgung von Gerätealtbatterien sowie LED- und Energiesparlampen. Zum Jubiläum der Unterallgäuer Umweltzeitung gibt es in der aktuellen Ausgabe auch ein kleines Gewinnspiel mit attraktiven Preisen. 26. Februar Die Arbeitslosenquote im Unterallgäu liegt im Februar bei 2,8 Prozent. Obwohl sie im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen ist, hat der Landkreis weiterhin eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in ganz Deutschland. Insgesamt haben 2.094 Menschen keine Arbeit. 26. Februar (MN-Z) Der Marktgemeinderat setzt ihrem Heimat- und Geschichtsfor- scher Julius Sesar ein „Denkmal“: Das neue Baugebiet „Ziegeleistraße Nord“ wird durch eine Ringstraße erschlossen, die seinen Namen tragen wird. Heuer wäre Sesar 125 Jahre alt geworden. Obwohl Sesar in München lebte und arbeitete, blieb er seinem Geburtsort Pfaffenhausen immer aufs Engste verbunden und er- warb sich bleibende Verdienste als profunder und unermüdlicher Heimatfor- scher.

21

März

Bayern und die Welt 2. März Im Irak startet die Armee eine Großoffensive auf die von der Terrormiliz Islami- scher Staat besetzte Stadt Tikrit. 30.000 Soldaten nehmen daran teil, zudem bis zu 1000 sunnitische Stammeskämpfer. 3. März Die diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und den USA erreichen in dieser Woche einen Tiefpunkt. Der israelische Premier Benjamin Netanjahu kritisiert in einer Rede vor dem US-Kongress Präsident Barack Obama wegen dessen geplan- ten Abkommens mit dem Iran im Atomstreit. Die Rede war mit Obama nicht ab- gesprochen, das Weiße Haus reagiert mit scharfer Kritik. 8. März Russlands Präsident Wladimir Putin gibt in einer Fernsehdokumentation zu, schon früh die Eroberung der Krim beschlossen zu haben. Ein Jahr liegt die Anne- xion der Ukraine-Halbinsel nun zurück. 11. März In Memmingen erschießt die Polizei einen per Haftbefehl gesuchten Straftäter beim Versuch, ihn festzunehmen. Der 48-Jährige habe sich der Verhaftung ent- ziehen wollen und die Beamten mit einem Messer bedroht, heißt es von Seiten der Polizei. Zunächst hätten die Beamten Pfefferspray eingesetzt. Der Haftbefehl gegen ihn war ergangen, weil er eine einjährige Freiheitsstrafe wegen Beleidi- gung und Verleumdungen zu verbüßen hatte. 13. März Das Bundesverfassungsgericht entscheidet: Der Staat darf muslimischen Lehre- rinnen das Tragen von Kopftüchern nicht grundsätzlich verbieten. Die Karlsruher Richter kippen mit ihrem Urteil eine Vorschrift im Schulgesetz Nordrhein- Westfalens, nach der christliche Werte und Traditionen bevorzugt werden sollen. Zwei muslimische Lehrerinnen hatten dagegen geklagt. Ein Kopftuch-Verbot ist nach Ansicht der Verfassungsrichter nur dann gerechtfertigt, wenn durch das Tragen eine „hinreichend konkrete Gefahr“ für den Schulfrieden oder die staatli- che Neutralität ausgeht. 22

18. März Bei der Eröffnung der neuen Gebäude der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt kommt es zu schweren Ausschreitungen mit mindestens 220 Verletzen. Zu den Protesten hatte die kapitalismuskritische Blockupy-Bewegung aufgerufen. 18. März Der ehemalige Chef der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag, Georg Schmid, wird vom Amtsgericht Augsburg zu einer Bewährungsstrafe von 16 Monaten und zu einer Geldauflage von 120.000 Euro verurteilt. Das Gericht sieht es als erwie- sen an, dass Schmid seine Frau fast 22 Jahre als Scheinselbstständige beschäftigt und die Sozialkassen dadurch um mehrere hunderttausend Euro geprellt habe. Ins Rollen gekommen war die „bayerische Verwandtenaffäre“ im Frühjahr 2013. Davon betroffen waren mehrere Kabinettsmitglieder. 19. März Bei einem Terroranschlag auf das Nationalmuseum in Tunis kommen 23 Men- schen ums Leben, darunter 20 Touristen und zwei Attentäter. Die Terrormiliz Is- lamischer Staat bekennt sich zu dem Terroranschlag. 20. März In Deutschland ist vormittags eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen. 24. März Ein Airbus der Lufthansa-Tochter Germanwings stürzt am späten Vormittag in unwegsamem Gebiet in den französischen Alpen ab. Die Maschine war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf. Keiner der 144 Passagiere und sechs Besat- zungsmitglieder überlebt das Unglück. An Bord waren unter anderem 16 Zehnt- klässler mit ihren beiden Lehrerinnen eines Spanischkurses des Gymnasiums der Stadt Haltern (Westfalen), die von einem Schüleraustausch zurückkamen. Wie sich zwei Tage später herausstellt, steuerte der Co-Pilot den Airbus absichtlich in die Katastrophe. Diese Erkenntnis erbrachte die Auswertung des Stimmenrekor- ders. Über die Tat herrscht Fassungslosigkeit. Als Reaktion führen deutsche Airli- nes die in den USA längst gebräuchliche Zwei-Personen-Regel ein: Ein Pilot darf nie mehr alleine im Cockpit bleiben. 26. März Der ehemalige „Musikantenstadl“-Moderator Karl Moik stirbt im Alter von 76 Jahren in Salzburg. 30. März Ein Großer des deutschen Film- und Fernsehschaffens ist tot: Helmut Dietl erliegt einem Lungenkrebsleiden. Der Regisseur und Drehbuchautor wurde 70 Jahre alt. 2014 wurde Helmut Dietl mit der Ehrentrophäe des Deutschen Filmpreises aus- gezeichnet. Zu den erfolgreichen Kinowerken Dietls zählten die Mediensatiren "Schtonk!" (1992) und "Late Show" (1999) sowie "Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" (1997). Zunächst wurde Dietl aber berühmt als Autor und Regisseur von Fernsehserien. In den ARD-Serien "Monaco Franze - der ewige Stenz" (1983) und "Kir Royal" (1986) setzte er seiner Heimatstadt München ein Denkmal. 31. März Orkan Niklas fordert mit einer Spitzengeschwindigkeit von 192 Stundenkilome- tern in Deutschland mehrere Menschenleben und Verletzte und hat zahlreiche schwere Verkehrsunfälle, Stromausfälle, starke Verkehrsbehinderungen und den Ausfall des Bahnverkehrs sowie zahllose umgestürzte Bäume zur Folge. 23

Das Unterallgäu im März 2. März Ferdinand Rosen aus Mindelheim feiert seinen 101. Geburtstag. Nur knapp zwei Wochen später - am 17. März - verstirbt er. 2. März (MN-Z) Der Mindelheimer Donat Waltenberger wird für sein Lebenswerk mit dem „Apis- ticus des Jahres 2015“ geehrt. Die Auszeichnung gilt als „Oscar der Imkerei“ und wird jedes Jahr deutschlandweit nur einer Person verliehen. Überreicht wurde der Preis in Münster von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und dem dort angesiedelten Verein „Apis“ (lateinisch für „Biene“). Waltenberger ist seit Jahrzehnten in der internationalen Imkerszene bekannt und drehte unzählige Filme über das Leben der Bienen. Bereits mit neun Jahren war der heute 84- Jährige stolzer Besitzer seines ersten eigenen Bienenvolks. Schon in den 60er Jah- ren begann er das Leben der Bienen auf Fotos und Filmen aufzuzeichnen. 52 Jah- re lang stand er dem Unterallgäuer Kreisverband der Imker vor. 2. März Die Fluggesellschaft „Intersky“ fliegt künftig täglich außer samstags von Fried- richshafen über den Allgäu Airport nach Berlin und Hamburg. 6. März (MN-Z) Vor genau 70 Jahren kommt ein „Geisterzug“ in Türkheim an, erinnert die Min- delheimer Zeitung. Schwerstverwundete - überwiegend Brandopfer - und einige bereits tote Menschen lagen darin. Nach der Zerstörung Dresdens waren die ärztlichen Kapazitäten in ganz Sachsen völlig erschöpft und die Bombenopfer wurden über das ganze Reich verteilt. In Türkheim wurde ein Notlazarett in der Knabenschule eingerichtet. 7. März Der Modellfliegerclub Ettringen feiert sein 50-jähriges Bestehen und stellt aus diesem Grund seine Flugzeugmodelle in der Turnhalle aus. Zu sehen sind Sport- flugzeuge, Militärflugzeuge, Jets, Segelflieger, Hubschrauber und Fallschirmsprin- ger. 9. März Das Sachgebiet Naturschutz am Landratsamt Unterallgäu in Mindelheim zieht um. Die Mitarbeiter beziehen Räume in der Hallstattstraße 1 im ersten Oberge- schoss. Im gleichen Gebäude ist auch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Mindelheim untergebracht. 11. März Um 46,6 Prozent wird der Anteil der „Generation 65 plus“ im Unterallgäu im Zeitraum von 2012 bis 2032 zunehmen. Das besagen Prognosen des Landesamts für Statistik. Der Landkreis und seine Gemeinden rüsten sich dafür vorbildlich - das wird bei der Bezirksversammlung der Landesseniorenvertretung Bayern (LSVB) deutlich. Rund 40 Seniorenvertreter aus ganz Schwaben kommen dazu ins Landratsamt, um sich auszutauschen und zu informieren. Dr. Stephan Winter beleuchtet die Seniorenarbeit aus zwei Perspektiven - als Bürgermeister der Stadt Mindelheim und als stellvertretender Landrat des Land- kreises Unterallgäu. Im Unterallgäu gibt es in 49 von 52 Gemeinden Seniorenbe- auftragte. „Sie vertreten die Belange der Senioren gegenüber den Gemeinderä- ten und dem Bürgermeister. Sie sind also wichtige Vermittler und Ansprechpart- ner“, so Winter. In Mindelheim gibt es mit dem Seniorenbeirat inzwischen ein Gremium, das sich für die Interessen älterer Menschen einsetzt. Winter dankt der LSVB: Sie habe die Stadt bei der Einführung dieses Gremiums unterstützt. Der Beirat habe sich erstaunlich schnell gegründet, sagt Josef Niederleitner, LSVB- Sprecher des Bezirks Schwaben. Die Aktivitäten im Unterallgäu beobachte der Verband anerkennend. „Und wir helfen wo wir können“, so Niederleitner. Walter Voglgsang, Vorsitzender der LSVB, hob ganz Schwaben als besonders „rührigen Bezirk“ in Seniorenangelegenheiten hervor. Ansätze, um die in der Seniorenarbeit engagierten Akteure und Organisationen im Unterallgäu und der Stadt Memmingen besser zu vernetzen, stellt Hubert Ple- 24

pla vor. Er koordiniert das Seniorenkonzept im Unterallgäu. Indem Angebote aufeinander abgestimmt werden und man voneinander lernt, könne die Senio- renarbeit noch besser werden, betont er. Dann informieren Heike Holzer und Heidi Hailand von der Pallium gGmbH über die spezialisierte ambulante Palliativ- versorgung (SAPV) im Landkreis Unterallgäu und der Stadt Memmingen. Im an- schließenden Erfahrungsaustausch diskutieren die Teilnehmer aktuelle Themen aus der Seniorenarbeit ihrer Kommunen sowie relevante Themen aus Bayern. Die Tagung endet mit einer Stadtführung. 11. März (MM-Z) Der ehemalige Böhener Bürgermeister Hans Gropper wird im Rahmen der Bür- gerversammlung zum Altbürgermeister ernannt. Überreicht wird ihm die Urkun- de von seinem Nachfolger Andreas Meer und dessen Stellvertreter Gerhard Zil- lober. 11. März (MN-Z) Der Mindelheimer Philosophiepreis wird nach sechs Jahren, drei Preisträgern und viel Lob eingestellt, wie die Mindelheimer Zeitung berichtet. Hauptgrund ist, dass Initiator Hubertus Stelzer die Organisation zeitlich nicht mehr leisten kann. 12. März Die LAG Kneippland Unterallgäu ist wieder als „Lokale Aktionsgruppe“ (LAG) an- erkannt und kann so finanzielle Mittel aus dem EU-Förderprogramm LEADER be- antragen. Bei einem Festakt in München erhalten die Vertreter aus dem Unter- allgäu die offizielle Anerkennungsurkunde aus den Händen von Landwirtschafts- minister Helmut Brunner. Beworben hatten sich insgesamt 68 Regionen in Bay- ern. Das Unterallgäu wurde als eine von 61 Regionen ausgewählt. 12. März (AZ) Rockige Rhythmen zum Finale und als Dank Ovationen im Stehen: So endet die Premiere des Franziskus-Musicals in der Big Box in Kempten. Fast 2000 Besucher erleben eine farben- und facettenreiche Aufführung des Altusrieder U50-Chores und der Laub’ner Blasmusik unter Leitung des Franziskus-Komponisten Kurt Gäb- le. Die musikalischen und schauspielerischen Leistungen der Amateure überzeu- gen und berühren die Zuschauer. 2007 war „Franziskus“ mit großem Erfolg in der Hawanger Mehrzweckhalle uraufgeführt worden. 12. März (MN-Z) Die Mittelschule Mindelheim gehört in Sachen Berufsorientierung zu den zehn besten Schulen Bayerns. Unter 94 weiteren Schulen schafften es die Mindelhei- mer beim Wettbewerb „Starke Schule. Deutschlands beste Schulen, die zur Aus- bildungsreife führen“ auf Platz zehn, schreibt die Mindelheimer Zeitung. Dies bringt der Schule etliche Vorteile: Die zehn besten Schulen werden in ein länder- übergreifendes Netzwerk aufgenommen, das Rektoren und Lehrern den Zugang zu zahlreichen Fortbildungen ermöglicht. Zudem tauschen sich die Schulen un- tereinander aus. 15. März Raphaela Streng übernimmt die Leitung der Freiwilligenagentur „Schaffenslust“ von Isabel Mang. Diese geht nach zehn Jahren an der Spitze der Freiwilligenagen- tur für voraussichtlich drei Jahre in Elternzeit. „Schaffenslust“ vermittelt Ehren- amtliche und entwickelt Projekte für ehrenamtliche Helfer. So gibt es beispiels- weise Schülerpaten, die dabei helfen, Jugendliche auf das Berufsleben vorzube- reiten. 15. bis 19. März Die Landessynode der evangelischen Kirche in Bayern tagt in Bad Wörishofen. Dabei geht es um Chancen und Herausforderungen für die evangelische Kirche in einer älter werdenden Gesellschaft. „Alter neu sehen“ lautet das Thema. Unter anderem besuchen die 108 Delegierten die „DiakoNische“ in Mindelheim und in- formieren sich dort auch über die ambulante Sterbebegleitung von „Pallium“. Zum Abschluss der Tagung beschließen die Mitglieder ein „Wort zum Älterwer- den“: Darin werden Wege beschrieben, wie ältere Menschen ihren Platz in Ge- sellschaft und Kirche finden können. Die Senioren seien mit ihrer Energie, Le- benskompetenz und Lernbereitschaft ein „Schatz“ für die Gesellschaft. Deshalb 25

sollten sie im öffentlichen Leben mit ihren Kompetenzen bewusster wahrge- nommen werden, zitiert die Augsburger Allgemeine. Konkrete Maßnahmen könnten unter anderem flexiblere Altersgrenzen für die Rente, mehr Möglichkei- ten für einen altersgerechten Zuverdienst und eine generationengerechte Umge- staltung des sozialen Systems der Alterssicherung sein. Pflegekräfte müssten in der Gesellschaft eine neue Wertschätzung mit angemessener Bezahlung erfah- ren. 16. März (MM-Z) Bei der Bürgerversammlung der Gemeinde Lachen wird Herbert Rabus zum Alt- bürgermeister ernannt. Sein Nachfolger Josef Diebolder würdigt in seiner Lauda- tio das Wirken des Geehrten, der 18 Jahre lang Rathauschef in Lachen und insge- samt 30 Jahre kommunalpolitisch aktiv war. 16. März Rosa Schwarz war 20 Jahre lang Ortsbäue- rin von Bad Grönenbach, gilt als Initiato- rin des Altiller- taler Bäuerin- nenchors und engagiert sich in der evange- lischen Kir- chengemeinde und im Diako- nieverein Bad Grönenbach. Für ihren großen ehrenamtlichen Einsatz händigt Landrat Hans-Joachim Weirather ihr die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus. Ortsbäuerin von Bad Grönenbach war Rosa Schwarz von 1976 bis 1996. „Sie wa- ren äußerst rührig und mit Herzblut bei der Sache“, beschreibt Weirather die Ge- ehrte. Unter anderem habe sie eine Partnerschaft mit den Ortsbäuerinnen aus Schleswig-Holstein aufgebaut. Und sie organisierte viele gut besuchte Vorträge, setzte sich für die Erwachsenenbildung und eine gute Gemeinschaft ein. Von 1987 bis 1992 war Rosa Schwarz außerdem im Vorstand des Bauernverbandes aktiv und brachte sich von 1990 bis 2002 als Kreisrätin auch politisch ein. „Das können wir auch“, soll Rosa Schwarz einem Zeitungsbericht zufolge bei ei- nem Treffen der Landfrauenchöre in Kirchheim gesagt haben - und gründete kur- zerhand den „Altillertaler Bäuerinnenchor“, dessen Vorsitz sie bis 2006 innehat- te. Der Chor gelte als „Botschafter des Allgäus“, sagt Weirather in seiner Lauda- tio. Aktiv ist Rosa Schwarz zudem in der evangelischen Kirchengemeinde Bad Grönenbach; von 2001 bis 2012 war sie auch Kassiererin des Diakonievereins. „Sie haben stets die Ärmel hochgekrempelt und zugepackt - und das mit viel Be- scheidenheit“, so Weirather. Die ehemalige Landesbäuerin Hannelore Siegel ha- be Rosa Schwarz einmal als „Frau mit Seele und Herz“ beschrieben: „Dem lässt sich höchstens noch hinzufügen: Frau mit Seele, Herz … und vor allem mit Tat- kraft“, sagt der Landrat. Ludwina Endres, die lange die stellvertretende Vorsitzende des Altillertaler Bäue- rinnenchors war, erzählt bei der Ehrung: „Zu Rosa konnte ich immer kommen, wenn der Schuh drückte.“ Staatsminister a.D. Josef Miller, der die Ehrung zu- sammen mit Hansjörg Klemp angeregt hatte, sagt: „Landfrauen sind in Haus, und Stall gefordert.“ Sich nebenbei noch ehrenamtlich zu engagieren, sei nicht selbstverständlich. Auch Bernhard Kerler, Bürgermeister von Bad Grönenbach, Kreisbäuerin Margot Walser und Pfarrer Hermann Brill loben die Tatkraft der Ge- 26

ehrten und gratulieren zur hohen Auszeichnung. Mit dem Bundesverdienstorden werden Verdienste im sozialen, karitativen und mitmenschlichen Bereich gewürdigt. Verliehen wird der Orden vom Bundesprä- sidenten. Den Bundesverdienstorden gibt es in verschiedenen Stufen, eine davon ist die Verdienstmedaille. 16. März (MN-Z) Die Stadt Mindelheim hat eines ihrer markantesten Gebäude, den Gefängnisturm aus dem 13. Jahrhundert und die Nebengebäude aus dem Jahr 1834 grundlegend saniert. Die Mindelheimer Zeitung berichtet von der gelungenen Sanierung, bei der zuletzt der Nordflügel für rund 450.000 Euro erneuert worden war. 17. März (MN-Z) Wie die Mindelheimer Zeitung schreibt, ist die Wildkatze nun auch im Unterall- gäu wieder angekommen. Das beweisen Haarbüschel, die gleich an vier verschie- denen Stellen im Angelberger Forst bei gefunden wurden. Sie war in Bayern längst ausgestorben und wurde 1984 vom Bund Naturschutz im Spess- art wieder ausgewildert. 18. März Die Gemeinden und Hawangen gründen den Zweckverband „Inter- kommunaler Gewerbepark Flughafen Süd - Benningen/Hawangen“. Sie wollen gemeinsam einen rund 80 Hektar großen Gewerbepark südlich des Allgäu- Airports ausweisen. Die Gemeinde Benningen erwarb hierfür rund 45 Hektar von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die Gemeinde Hawangen sechs. Zu- dem hat Hawangen außerhalb des Fliegerhorst-Geländes im direkten Anschluss eine weitere rund 15 Hektar große Gewerbefläche im Flächennutzungsplan aus- gewiesen. 20. März (MN-Z) Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West gibt seine jährliche Statistik bekannt. Insgesamt sei die Region weiterhin sehr sicher, so Polizeipräsident Werner Strößner in der Mindelheimer Zeitung. Pro 100.000 Einwohner wurden im Unter- allgäu 4254 Straftaten registriert, so wenige wie seit zehn Jahren nicht mehr. Zum Vergleich: In Bayern liegt die Zahl bei 5164. Auch die Zahl der Gewaltverbre- chen ist laut Strößner um 8,7 Prozent zurückgegangen. Sorgen macht der Polizei allerdings die Zahl der Diebstähle und Einbrüche im vergangenen Jahr: Diese nahmen um 13,7 Prozent zu. 21. März In Benningen wird eine neue Kinderkrippe eingeweiht. Dafür entstanden im Obergeschoß des Kindergartens auf insgesamt 122 Quadratmetern ein Gruppen- raum mit Küche und Essbereich, eine Garderobe mit Wartebereich für die Eltern, ein Ruheraum und ein Sanitärraum. 21. bis 27. März 20 Schüler der Wirtschaftsschule Bad Wörishofen besuchen die Gesamtschule in Krobia. Neben der Teilnahme am Unterricht und verschiedenen Unterrichtspro- jekten stehen auch verschiedene Ausflüge auf dem Programm. Beide Schulen sind unter den 20 Finalteilnehmern des diesjährigen Wettbewerbs des Deutsch- Polnischen Jugendwerks „chang/ces@work“, bei dem die berufliche Orientierung junger Menschen und ihre Situation auf dem Arbeitsmarkt Thema der Projekte sind. Die interessantesten Projekte werden mit dem Deutsch-Polnischen Jugend- preis 2014 bis 2016 ausgezeichnet. 21. März (MM-Z) Mit der Eröffnung einer neuen Mehrgenerationen-Wohnanlage fällt in Bad Grö- nenbach der Startschuss für das Projekt „Lebensräume für Jung und Alt“. Rund 4,3 Millionen Euro kosteten die beiden Wohnblocks mit 19 Wohnungen und zu- gehöriger Tiefgarage sowie Servicezentrum. Darin sollen die Bewohner wie in ei- ner Art Großfamilie zusammenleben, wobei jeder seine eigene Wohnung hat. Realisiert wurde das Projekt von der gemeinnützigen Landkreiswohnungsbau Un- terallgäu (LKWB) in Zusammenarbeit mit dem Markt Bad Grönenbach und der Stiftung Liebenau. 27

22. März Michael Mayer aus Mindelheim feiert seinen 101. Geburtstag. 23. März Der Kreisausschuss spricht sich für den von der Verwaltung vorgelegten Haus- haltsplanentwurf für das Jahr 2015 aus. Endgültig über das Zahlenwerk entschei- den wird der Kreistag am 13. April. Landrat Hans-Joachim Weirather informiert die Kreisräte zunächst über aktuelle finanzielle Entwicklungen. Die Mitglieder des Kreisausschusses folgen dem Vor- schlag des Landrats, eine Einnahmenverbesserung in Höhe von 256.000 Euro für die Generalsanierung des Schulzentrums in Babenhausen zu verwenden. Außer- dem begrüßen sie die Idee, für die Generalsanierung des Schulzentrums in Bad Wörishofen einen sogenannten Energiekredit aufzunehmen. Der Kredit in Höhe von 1,86 Millionen Euro ist laut Weirather zehn Jahre zinsfrei und mit einem Til- gungszuschuss von 12,5 Prozent, also 232.000 Euro, verbunden. „Wir würden ei- nen Fehler machen, wenn wir auf diese sensationellen Modalitäten verzichten würden“, sagt der Landrat - auch, wenn sich dadurch der Schuldenstand des Landkreises etwas erhöhe. Ebenfalls Zustimmung findet darüber hinaus folgen- der Vorschlag: Da das Jahresergebnis der Kreiskliniken besser ausfallen wird als erwartet, soll diese Verbesserung den Kreiskliniken in Form erhöhter Investiti- onszuschüsse zugutekommen. Erfolge, die die Mitarbeiter erwirtschaften, so Weirather, sollen auch im Unternehmen bleiben. Ferner geht der Kreischef kurz auf die wesentlichen Eckdaten des Haushaltsplan- Entwurfs ein, der in den vergangenen Wochen bereits in den verschiedenen Aus- schüssen des Unterallgäuer Kreistags vorberaten wurde. Der Haushaltsplanent- wurf hat in diesem Jahr ein Gesamtvolumen von 133,3 Millionen Euro. Davon entfallen 113,9 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt, aus dem die lau- fenden Ausgaben finanziert werden. Der Vermögenshaushalt, aus dem die Inves- titionen getätigt werden, umfasst 19,4 Millionen Euro. In diesem Jahr wird zum Beispiel in die Generalsanierung der weiterführenden Schulen in Babenhausen, Ottobeuren und Türkheim investiert. Außerdem fließt das Geld unter anderem in Straßenbauprojekte wie den Ausbau der Kreisstraße MN 26 zwischen Niederrie- den und Memmingen oder die neue Brücke über die Bahnlinie bei Schwaighau- sen. Um Projekte wie diese stemmen zu können, ist der Landkreis auf Einnahmen an- gewiesen. So erhält der Kreis vom Staat sogenannte Schlüsselzuweisungen (2015: 17,2 Millionen Euro) und von den Unterallgäuer Gemeinden die sogenannte Kreisumlage. Die Kreisumlage soll dem Haushaltsplanentwurf zufolge mit einem Hebesatz von 47 Prozent unverändert gegenüber dem Vorjahr bleiben. Damit würde der Landkreis heuer 58,5 Millionen Euro Kreisumlage einnehmen. Von diesen Einnahmen muss der Kreis selbst wiederum einen großen Teil abführen: Der größte Ausgabeposten ist die Bezirksumlage, die der Landkreis an den Bezirk Schwaben bezahlt. Diese beträgt in diesem Jahr 28,5 Millionen Euro. Weitere Themen in Kürze: • 120.000 Euro für die Feuerwehr: Einen Zuschuss in Höhe von insgesamt 120.000 Euro sollen die Gemeinden Legau und Türkheim in diesem Jahr für die Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen erhalten. Der Kreisausschuss spricht sich einstimmig dafür aus, den Markt Legau mit einer Summe von 104.500 Euro beim Kauf eines sogenannten Hilfeleistungslöschgruppen- Fahrzeugs zu unterstützen. Der Markt Türkheim soll 15.500 Euro für ein Mehrzweckfahrzeug bekommen. • 7500 Euro für Deutsche Lebensrettungsgesellschaft: Der Kreisverband Memmingen-Unterallgäu der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) erhält einen Baukostenzuschuss von fünf Prozent, maximal aber 7500 Euro, 28

für die Errichtung einer Fahrzeughalle in Memmingen. Dies beschließt der Kreisausschuss einstimmig. In der Halle sollen Wasserrettungsfahrzeuge und Boote untergebracht werden. Die Gesamtkosten für die Garage betragen 150.000 Euro. Die Stadt Memmingen hat ebenfalls einen Zuschuss in Höhe von fünf Prozent der Kosten in Aussicht gestellt. • Jahresrechnung 2013: Der Kreisausschuss empfiehlt dem Kreistag einstimmig, die Jahresrechnung des Landkreises für das Haushaltsjahr 2013 festzustellen und die Entlastung zu erteilen. Außerdem spricht sich der Ausschuss für die Feststellung der Jahresabschlüsse 2013 der Kreis-Seniorenwohnheime aus. Zuvor berichtete Ara Gharakhanian, der Leiter der Kreis-Seniorenwohnheime, davon, dass sich die positive Entwicklung in den Kreis-Seniorenwohnheimen fortgesetzt hat. Der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Kreisrat Rudolf Jackel, bezog Stellung zur Jahresrechnung und äußerte keinerlei Be- denken. • Jahresrechnung 2014: Der Kreishaushalt 2014 schließt mit einem Volumen von rund 131 Millionen Euro ab. Darüber informiert stellvertretende Kreis- kämmerin Petra Stein, als sie den Mitgliedern des Kreisausschusses die Eckda- ten der Jahresrechnung 2014 vorstellt. Der Verwaltungshaushalt umfasste demnach rund 109 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt 23 Millionen Euro. 23. März In der Kemptener BigBox zeichnet der bayerische Landwirtschaftsminister Hel- mut Brunner die Preisträger aus, die mit ihren Ideen die künftige Arbeit der Loka- len Aktionsgruppen (LAG) unterstützen: Unter 255 Vorschlägen aus den Berei- chen Umwelt- und Naturschutz, Lebensqualität und Ortsentwicklung sowie Sozia- les wurden im Rahmen eines Ideenwettbewerbs der Allgäu GmbH vier Sieger und einige Sonderpreisträger gekürt. Als eine der besten Ideen wurde dabei ein Pro- jekt des Maristenkollegs Mindelheim ausgezeichnet. Die Schülerfirma „Maristen- schüler für Menschen mit Handicap und Senioren (MsMHS)“ bietet Nachbar- schaftshilfe für Senioren und Behinderte an. Die Schüler übernehmen Aufgaben, die bestehende Pflegeeinrichtungen nicht wahrnehmen können - zum Beispiel übernehmen sie Gartenarbeiten, Einkäufe oder lesen vor. Nach Ablauf eines Pro- bejahres soll eine Genossenschaft gegründet werden, um das Projekt auch lang- fristig zu erhalten. Weitere prämierte Vorschläge waren eine allgäuweit einheitli- che Lade-Infrastruktur für alle E-Bike-Marken, ein Netzwerk Naturparkschulen und ein Allgäuer Literaturfestival. 24. März Von wegen langweilig und unkreativ. Von wegen farblos und trist. Mit so man- chem Vorurteil gegenüber einer Behörde räumen Mitarbeiter des Unterallgäuer Landratsamts auf: Im Foyer des Amtsgebäudes in Mindelheim sind noch bis ein- 29

schließlich 24. April farbenfrohe und interessante Werke zu sehen - meist Foto- grafien, aber auch Zeichnungen, Öl-, Acryl- und Aquarellbilder. Bei der Ausstel- lungseröffnung freut sich so auch Landrat Hans-Joachim Weirather über die Krea- tivität seiner Mitarbeiter. So zeigt etwa Jaqueline Hartmann, die im Gesundheits- amt arbeitet, einzigartige „Tropfen-Fotografie“, die sie zusammen mit ihrem Sohn Daniel in einer speziellen Technik mit Hilfe von Guakernmehl-Spiritus- Wasser anfertigt. Die meisten Werke und die größte Bandbreite zeigt Thomas Wild aus dem Ausländeramt mit zahlreichen Fotografien, Aquarellen, Acrylbil- dern und Objekten. Mit ganz unterschiedlichen Motiven mit ihren Fotografien vertreten sind außerdem Sebastian Malschinger aus der IT-Abteilung, Sabine Mayer aus dem Gesundheitsamt, Markus Orf (Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege), Elisabeth Schmidbauer aus dem Bereich Sozialhilfe, Franz Sirch vom Bereich Organisation und Stefanie Vögele von der Pressestelle. Stell- vertretende Kreiskämmerin Petra Stein stellt Ölbilder ihrer Mutter Gerlinde Lindmajer aus und Angelika Mehnert aus dem Sachgebiet Kommunalaufsicht zeigt moderne Bilder und Collagen. In gewitzten Reimen führen Personalratsvor- sitzender Frank Rattel und Organisatorin Christine Heim in die Ausstellung ein. Für die musikalische Umrahmung sorgen die beiden jungen Mitarbeiter Franziska Bosch und Matthias Baur mit Saxophon und Trompete. 24. und 25. März Geht es um Klimaschutz, spielen Kinder eine entscheidende Rolle: Vor allem sie werden von den längerfristigen Folgen des Klimawandels betroffen sein. Sie sind die Klimaschützer von morgen. Einmal von dem Thema begeistert, werden sie zu hervorragenden Botschaftern, die Informationen weiter in ihre Familien und in den Freundeskreis tragen. Die Fachstelle für Klimaschutz am Landratsamt Unter- allgäu und der Bund Naturschutz, Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu, wollen deshalb besonders Kinder an das Thema heranführen und zwar mit dem Projekt „Prima Klima Kids Unterallgäu“. Jetzt wird es Erzieherinnen und Erziehern im Landkreis vorgestellt. „Prima Klima Kids Unterallgäu“ ist ein mobiles Umweltbildungsangebot für Kin- der im Vorschul- und Grundschulalter. Ausgebildete Umweltmultiplikatoren kommen zu den Kindern und vermitteln die Inhalte handlungs- und erlebnisori- entiert. Drei Module werden angeboten: • Energien erleben - Sonne, Wind, Wasser. • Appetit auf Zukunft - wie ich bei der Ernährung das Klima schonen kann. • Auf kleinerem Fuß - der Einfluss des Menschen auf die Umwelt und wie Du Deinen ökologischen Fußabdruck verkleinerst. Laut Andrea Ruprecht, Klimaschutzmanagerin am Landratsamt Unterallgäu, ver- folgen der Bund Naturschutz und die Fachstelle für Klimaschutz im Bereich Bil- dung ähnliche Ziele. Darum findet das Projekt als Kooperation statt. „Ziel ist es, unseren Kindern spielerisch und mit einer großen Portion Spaß wichtige Zu- kunftsthemen näher zu bringen, zum Beispiel Klimawandel, regenerative Energie und nachhaltigen Umgang mit Energie und Ressourcen.“ Finanziert wird das Projekt vom Landkreis Unterallgäu, mit Mitteln aus dem Um- weltfonds des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucher- schutz und Eigenmitteln des Bund Naturschutz. 25. März In der Kreisklinik Mindelheim wird die neu gestaltete Notaufnahme eingeweiht. Das neue „Notfallzentrum“ verfügt über einen neuen Patientenempfang, einen Sichtungsraum zur raschen Erfassung kritisch erkrankter Patienten und einen hochmodernen Schockraum. In allen Räumen ist eine lückenlose Monitorüber- wachung möglich. Mit der Innovation des deutschlandweit erstmals eingesetzten Röntgenarbeitsplatz DigitalDiagnost 4.1 mit vollmotorisiertem Deckenstativ er- 30

folgt auch im hektischen Notfall eine schnelle Röntgendiagnostik ohne möglich- erweise schmerzhafte Umlagerung des Patienten mit minimalster Strahlenbelas- tung. Jeder ankommende Patient kann, wenn erforderlich, sofort vor Ort radiolo- gisch diagnostiziert werden. Das neue Notfallzentrum unter der Leitung von Jür- gen Auerhammer ist Teil eines Konzepts der verbesserten Notfallversorgung im Unterallgäu, das nun gemeinsam mit der bereits 2010 eröffneten Herzkatheter- abteilung seinen Abschluss findet. Rund drei Millionen Euro kosteten die Um- baumaßnahmen. 25. März Gunilla Fürstin Fugger von Babenhausen stirbt im Alter von 95 Jahren. Die gebür- tige Schwedin war bis vor wenigen Jahren über viele Jahrzehnte ein wichtiger Teil des öffentlichen Lebens in der Marktgemeinde. Die Frau von Fürst Friedrich Carl Fugger († 1979) lebte mit ihren vier Söhnen und einer Tochter auf Schloss Babenhausen und engagierte sich nicht nur im Roten Kreuz und bei der Caritas, sondern auch im Pfarrgemeinderat oder als Kommunionhelferin. Am 1. April wird sie unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. 26. März Die Ortsdurchfahrt von Trunkelsberg sowie die Straße von Herbisried nach Bad Grönenbach werden dieses Jahr erneuert. Der Bauausschuss des Kreistags be- schließt in seiner Sitzung einstimmig Deckenbauarbeiten auf den beiden Kreis- straßen. Tiefbauamtsleiter Walter Pleiner erläutert die Maßnahmen. Unter anderem wegen Rissen und einer starken „Ausmagerung“ der Asphalt- schicht bekommt die Trunkelsberger Ortsdurchfahrt, die Kreisstraße MN 15, eine neue Deckschicht. Die Arbeiten erstrecken sich von der Einmündung in die Al- penstraße in Richtung Autobahn-Anschlussstelle Memmingen-Ost. Die Entwässe- rungseinrichtungen werden angepasst und defekte Rinnen und Borde ausge- tauscht. Darüber hinaus werden die vier Busbuchten entlang der Ortsdurchfahrt barrierefrei ausgebaut werden. Dies geschieht auch im Zuge der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen und des kommunalen Ak- tionsplan für Menschen mit Behinderung. Die Kosten für die Maßnahmen belau- fen sich auf insgesamt rund 150.000 Euro. Die Deckenbauarbeiten in Trunkelsberg sind Teil mehrerer Arbeiten an der Kreis- straße MN 15: So wird die Straße heuer zwischen Trunkelsberg und Schwaighau- sen ausgebaut. Die Brücke über die Bahnlinie wird erneuert und es entsteht ein neuer Rad- und Gehweg, der eine durchgängige Verbindung nach Memmingen ermöglicht. Auf der Kreisstraße MN 24 von Herbisried in Richtung Bad Grönenbach finden in diesem Jahr ebenfalls Deckenbauarbeiten statt. Die Straßendecke wird auf einer Länge von 400 Metern von Herbisried bis zum Waldbeginn erneuert, die Kosten betragen voraussichtlich rund 40.000 Euro. Auch dies ist eine von mehreren Maßnahmen: Die Kreisstraße MN 24 wird in diesem Jahr zudem im Bereich der Ortsdurchfahrt ausgebaut. 2014 wurde die MN 24 bereits auf der Strecke zwi- schen Herbisried und der Landkreisgrenze zum Oberallgäu ausgebaut. Weiter befasst sich der Bauausschuss in seiner Sitzung mit dem aktuellen Stand der Generalsanierung des Bad Wörishofer Schulzentrums und Schülerheims. Demnach befinden sich die Arbeiten im Zeitplan, die Kosten liegen im Rahmen. Martin Wall vom Projektsteuerungsbüro Meixner und Partner gibt den Mitglie- dern des Ausschusses einen Überblick über die Baumaßnahmen. So laufen in die- sen Tagen Abbruch- und Gerüstarbeiten an. Außerdem steht heuer unter ande- rem die Erneuerungen von Wohnheimzimmern, Klassenräumen, der Mensakü- che sowie Teilen der Gebäudefassenden auf dem Programm. „Ziel ist die ge- ringstmögliche Beeinträchtigung des Schulbetriebs“, betont Wall. Das Schulzent- rum und das angegliederte Schülerheim werden seit vergangenem Jahr auf den 31

neuesten Stand gebracht - ob energetisch oder im Hinblick auf Barrierefreiheit und Brandschutz. Ende 2016 soll die Generalsanierung abgeschlossen sein. Im Anschluss vergibt das Gremium in der nichtöffentlichen Sitzung Aufträge in Höhe von fast fünf Millionen Euro. Das entspricht knapp der Hälfte des Bauvolu- mens. Die Kosten für das gesamte Projekt bewegen sich voraussichtlich zwischen elf und zwölf Millionen Euro. Die nun vergebenen Aufträge betreffen zum Bei- spiel Dämmung, Fassaden- und Dachabdichtungsarbeiten, Heizungs- und Sanitä- rinstallation sowie Lüftungs- und Elektrotechnik. Die Generalsanierung in Bad Wörishofen ist Teil eines umfassenden Schulsanie- rungskonzepts, im Rahmen dessen rund 60 Millionen Euro in weiterführende Schulen im Unterallgäu investiert werden. 27. März Ein äußerst erfolgreiches Jahr liegt hinter den Unterallgäuer Sportlern – so er- folgreich, dass Landrat Hans-Joachim Weirather bei der 39. Sportlerehrung des Landkreises im Mindelheimer Forum so viele Sportler wie noch nie auszeichnet: 172 Einzelsportler und 75 Mannschaften erhalten die begehrte Sportlerehrungs- medaille (in diesem Jahr ist darauf Schloss Lautrauch zu sehen) beziehungsweise eine Urkunde. Zudem würdigen Weirather und der Kreisvorsitzende des Bayeri- schen Landes-Sportverbands (BLSV), Uli Theophiel, den langjährigen ehrenamtli- chen Einsatz von Gerd Scheer und Roland Seitz von der Schiedsrichtergruppe Memmingen, von Helga de Paly vom TSV Ettringen, von Xaver Rappold von der SG und von Otto Hörmann vom SV Oberegg.

Gleich fünf Weltmeister und zahlreiche Europameister und Deutsche Meister sind unter den Geehrten. „Vor dem Erfolg steht ganz viel Training“, betont Wei- rather. „Nur mit Zielstrebigkeit, Fleiß und Ausdauer sind solche herausragenden Leistungen möglich.“ Dies unterstreicht auch der diesjährige Ehrengast des Abends, die ehemalige Spitzen-Langläuferin Katrin Zeller. Die Oberstdorferin, die im Alter von drei Jahren ihre ersten Langlaufski bekommen hatte, gibt den Unte- rallgäuer Sportlern mit auf den Weg, sich immer die Freude und den Spaß am Sport zu erhalten und die eigenen Ziele zu verfolgen: „Wer ein Ziel hat, der schafft das auch“, betont sie. Bereitwillig erfüllt die langjährige Profisportlerin je- den Autogrammwunsch. 32

Moderiert wird die Sportlerehrung von Andreas Schales von Hitradio rt1 Südschwaben. Für die musikalische Umrahmung sorgt die Ottobeurer Gala-Rock- Band „Scallywags“. Ehrengast Katrin Zeller im Kurzporträt: • Die ehemalige Skilangläuferin Katrin Zeller ist gebürtige Oberstdorferin und arbeitet als Polizeihauptmeisterin bei der Bundespolizei. • Sportliche Erfolge: Die heute 36- Jährige nahm an zwei Olympischen Spielen (2010 in Vancouver und 2014 in Sotchi) teil. In Vancouver gewann sie die Silbermedaille mit der 4x5- Kilometer-Staffel und belegte den 14. Platz im Sprint. In Sotchi schaffte sie den 12. Platz über 30 Kilometer Freistil. Zudem wurde Katrin Zeller im Jahr 2009 Vize-Weltmeisterin mit der 4x5- Kilometer-Staffel und ist fünffache Deutsche Meisterin. • Im vergangenen Jahr beendete sie ihre sportliche Karriere. 28. März Mit einem Festabend beginnen in Dietershofen die Feierlichkeiten zum 110- jährigen Bestehen des Schützenvereins Buchenwald. In den kommenden Wochen wird dort auch das Gauschießen stattfinden. Ein weiterer Höhepunkt wird ein Festtag am 17. Mai mit Kirchenzug, Festgottesdienst und Königsproklamation sein. 28. März Mit einem Frühjahrskonzert eröffnet die Musikkapelle Benningen ihr Jubiläums- jahr: Die Kapelle feiert ihren 120. Geburtstag mit einem viertägigen Festzelt vom 30. Juli bis 2. August. 28. März (MN-Z) Die Mindelheimer Zeitung berichtet über Heinrich Maucher. Der inzwischen 73- Jährige lebt seit 30 Jahren als Eremit im Wald in der Nähe des Wallfahrtsorts Baumgärtle. In seiner Holzhütte hat er keinen Stromanschluss, er trägt keine Schuhe und lebt so weit möglich abgeschieden von der Welt. Sieben bis acht Stunden betet der tiefgläubige Einsiedler am Tag. Besuch erhält er von etlichen Pilgern. Diese bringen ihm auch Kreuze und Amulette mit in der Hoffnung, dass seine Gebete die Gegenstände mit einer besonderen Kraft aufladen. 30. März Er war eine Leitfigur im Unterall- gäu. Einer, für den seine Aufgabe eine Berufung war und der das Feuerwehrwesen im Landkreis maßgeblich mitgeprägt hat: Mit Worten wie diesen verabschieden Landrat Hans-Joachim Weirather und Kreisbrandrat Franz Gaum Kreisbrandinspektor Leo Krywult aus Benningen und danken ihm für sein unermüdliches Engage- ment. Krywult war 29 Jahre lang Kreisbrandinspektor im Bereich 33

West. Mit Erreichen der Altersgrenze scheidet er aus dem aktiven Feuerwehr- dienst aus. Sein Nachfolger als Kreisbrandinspektor ist Willi Hörberg aus Legau. Landrat Weirather blickt in der Feierstunde im Landratsamt auf die Verdienste von Krywult zurück. Krywult trat 1969 in die Freiwillige Feuerwehr Benningen ein. 1982 wurde er stellvertretender Kommandant in Benningen und Schiedsrichter bei Feuerwehr-Leistungsprüfungen. Seit 1986 bekleidete der Benninger das Amt des Kreisbrandinspektors, seit 1994 war er auch Vertreter des Kreisbrandrats. Darüber hinaus absolvierte Krywult zahlreiche Feuerwehrlehrgänge und erhielt mehrere Auszeichnungen - darunter das Steckkreuz für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen. Im Unterallgäu gibt es drei Kreisbrandinspektoren, die jeweils für die Bereiche West, Nord und Ost zuständig sind. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Beratung in Brandschutzfragen, die Unterstützung des Kreisbrandrats sowie das Abhalten von Übungen und Versammlungen. Außerdem entscheiden sie in ihrem Bereich zum Beispiel über Alarmierung, Ausbildung, Ausrüstung, Einsatz- planung und Organisation. Im Katastrophenfall nehmen die Kreisbrandinspekto- ren die Aufgaben des sogenannten örtlichen Einsatzleiters wahr. Der Inspektionsbereich West ist mit 49 Feuerwehren der größte der drei Inspek- tionsbereiche - sowohl in Hinblick auf die Zahl der Feuerwehren als auch flä- chenmäßig. Schwerpunkte bei den Einsätzen bilden Teile der A7 und A96 sowie die Orte Bad Grönenbach und Ottobeuren. Außerdem unterstützen die Feuer- wehren aus dem Bereich Unterallgäu-West ihre Kollegen aus Memmingen bei großen Bränden im Gebiet der kreisfreien Stadt. 31. März Die Arbeitslosenquote im Unterallgäu lag im März bei 2,6 Prozent und ist damit im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. Damit hat der Landkreis weiterhin eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in ganz Deutschland. Insgesamt haben 1.988 Menschen im Unterallgäu keine Arbeit, davon sind 252 unter 25 Jahre. Die Arbeitslosigkeit unter den 15- bis 24-Jährigen liegt damit bei 2,4 Prozent. 540 Personen beziehen Arbeitslosengeld II, also 0,7 Prozent aller Erwerbspersonen - diese Quote ist die zweitniedrigste in ganz Deutschland.

34

April

Bayern und die Welt 2. April Zwölf Jahre harter Verhandlungen finden ein vorläufiges Ende. Die fünf UN- Vetomächte und Deutschland einigen sich mit Iran in Lausanne auf Eckpunkte zur Regulierung des iranischen Atomprogramms. Iran akzeptiert weitreichende tech- nische Beschränkungen, im Gegenzug sollen Sanktionen gegen das Land fallen. 11. April Ein Treffen und ein Händedruck zwischen US-Präsident Barack Obama und sei- nem kubanischen Kollegen Raúl Castro versehen die historische Wende in den Beziehungen der beiden Länder mit neuem Schwung. Ihr Treffen beim Amerika- Gipfel in Panama war das erste offizielle zwischen einem kubanischen Staatschef und einem US-Präsidenten in 60 Jahren. Der „Kalte Krieg ist vorbei“, sagt Obama. Und: „Nach 50 Jahren gescheiterter Politik ist es nun an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren.“ 12. April Die ehemalige First Lady und Außenministerin Hillary Clinton versucht erneut, die erste Präsidentin in der Geschichte der USA zu werden. Sie verkündet über Twit- ter, dass sie im November 2016 zur Wahl antreten wird. 35

13. April Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass verstirbt im Alter von 87 Jahren an einer plötzlichen schweren Erkrankung. Grass brachte es mit Werken wie „Die Blech- trommel“, „Der Butt“, „Katz und Maus“, „Hundejahre“ und „Beim Häuten der Zwiebel“ auch international zu großem Ruhm. Für sein Werk erhielt er 1999 den Nobelpreis. Er galt als führender deutscher Schriftsteller der Nachkriegszeit und zugleich als einflussreiche moralische und politische Instanz. 19. April Im Mittelmeer ereignet sich die bislang schlimmste Flüchtlingskatastrophe: Über 700 Menschen ertrinken rund 110 Kilometer vor der Küste Libyens und etwa 200 Kilometer vor der italienischen Insel Lampedusa, nachdem ihr Boot in Seenot ge- raten und gekentert war. Ein Handelsschiff kann lediglich 28 Menschen retten. Die Tragödie führt zu vielen Diskussionen darüber, ob die EU zu zögerlich handelt und wie solche Unglücke in Zukunft besser vermieden werden können. Die Mittel für die „Triton-Mission“ werden verdreifacht. 25. April Ein schweres Erdbeben im Himalaja mit Stärke 7,8 bringt Tod und Zerstörung nach Nepal. Das Epizentrum liegt in der Nähe der Hauptstadt Kathmandu. Die Zahl der Opfer steigt in den kommenden Tagen auf über 7000. Ganze Bergdörfer liegen in Schutt, am Mount Everest lösen sich verheerende Lawinen, Leichen und Verletzte liegen vor den Krankenhäusern, der Großteil der ohnehin schlechten Infrastruktur des Landes ist kaputt, zahlreiche Unesco-Weltkulturerbe- und Pil- gerstätten sind dem Erdboden gleich gemacht. Hilfsorganisationen haben große Schwierigkeiten, in das Katastrophengebiet vorzudringen, da auch der Flughafen von Kathmandu teilweise zerstört ist und wegen Nachbeben immer wieder ge- sperrt werden muss. 29. April Heute vor 70 Jahren wurde das Konzentrationslager befreit. 30. April In der Nacht zum 30. April vereiteln die hessischen Sicherheitsbehörden womög- lich im letzten Moment einen islamistischen Terroranschlag. Im Fokus der Is- lamisten soll ein Radrennen gestanden haben, zu dem am 1. Mai zehntausende Zuschauer erwartet wurden. In Oberursel im Taunus nimmt ein Spezialeinsatz- kommando ein türkischstämmiges Ehepaar fest. Im Keller der Wohnung finden die Ermittler eine funktionsfähige Rohrbombe, 100 Schuss scharfe Munition, Tei- le eines Sturmgewehrs und eine Übungsgranate für eine Panzerfaust. Das geplan- te Radrennen wird aus Sicherheitsgründen abgesagt.

36

Das Unterallgäu im April 1. April Personalwechsel in der Abfallwirt- schaft des Landkreises: Edgar Putz übernimmt die Leitung des Sach- gebiets am Unterallgäuer Landrat- samt. Der 40-Jährige folgt auf An- ton Bauer, der in den Ruhestand geht. Putz war bislang stellvertre- tender Leiter der Kommunalen Ab- fallwirtschaft des Landkreises. Anton Bauer leitete das Sachgebiet 29 Jahre lang. Laut Landrat Hans- Joachim Weirather hat der 64- Jährige die Abfallentsorgung im Unterallgäu maßgeblich mit aufgebaut. Unter Bauer seien die Dienstleistungsan- gebote für die Bürger ständig ausgebaut worden. Sein Weitblick und unterneh- merisches Geschick hätten dazu beigetragen, dass der Landkreis im bundeswei- ten Vergleich sehr niedrige Abfallentsorgungsgebühren hat. Anton Bauer blickt auf die vergangenen drei Jahrzehnte zurück: Die Aufgabe der Abfallentsorgung hat der Landkreis demnach erst 1977 von den Gemeinden übernommen. Damals wurden Wertstoffe noch nicht systematisch erfasst und recycelt, sondern kamen in der Regel mit dem Müll auf die Deponie. Unter ande- rem mit Einführung von Wertstoffhöfen und kommunalen Kompostplätzen An- fang der 1990er Jahre, später auch durch die Biotonne, reduzierte sich der Rest- müll stark. „Im Jahr 2005 wurde im Unterallgäu die letzte von zwölf Deponien ge- schlossen und so das Ende des Deponiezeitalters eingeläutet“, sagt Bauer. „Heu- te geht es nicht mehr um Abfallbeseitigung, sondern um Rohstoffwirtschaft, also um die Rückgewinnung immer knapper werdender Rohstoffe.“ Wertstoffe und Gartenabfälle werden in Zusammenarbeit mit Gemeinden und privaten Dienstleistern an 24 Wertstoffhöfen und sieben Kompostanlagen ge- sammelt. Der Restmüll wird im Müllkraftwerk Weißenhorn verbrannt. Wesentli- che Aufgabe der Abfallwirtschaft des Landkreises ist die Deponie-Nachsorge. Ein Drittel des Personals der Abfallwirtschaft stellt sicher, dass von den Altablage- rungen auch in Zukunft keine Umweltgefahren ausgehen. Ferner leistet die Ab- fallwirtschaft mit fünf Photovoltaikanlagen, deren Einspeisevergütungen letztlich dem Bürger zugutekommen, einen Beitrag zur Energiewende. 2. April In Bad Wörishofen geht künftig eine Sicherheitswacht auf Streife. Fünf Männer und drei Frauen absolvierten dafür eigens eine fast 50-stündige Ausbildung. Sie werden jeweils zu zweit rund 15 Stunden im Monat Dienst tun und sollen nach Bedarf eingesetzt werden. 4. April (AA) Der renommierte Bad Wörishofer Kirchenrestaurator Hermann Dreyer will die vom Zerfall bedrohte Zentralkirche Santa Felicitas de Baraccas in Buenos Aires (Argentinien) sanieren. Es soll ein Geschenk für Papst Franziskus sein, berichtet die Augsburger Allgemeine. In der im Jahr 1876 im deutsch-neogotischen Stil er- bauten Kathedrale müssen im Chor wie im Langhaus massive Wasserschäden behoben sowie Plastiken, Altäre und Fresken gefasst und vergoldet werden. Der 79-Jährige will sich für die Dauer der Arbeiten eine Wohnung in der Nähe der Kir- che mieten und während der Arbeitspausen zwischen Südamerika und dem Un- terallgäu pendeln. Vor Ort will Dreyer auch junge Leute als Restauratoren ausbil- den - darum hat ihn die in Buenos Aires ansässige Hanns-Seidel-Stiftung gebeten, die der Kunsthandwerker mit ins Boot geholt hat. 37

12. April 760 Motorradfahrer kommen zur mittlerweile größten Motorradsegnung im süddeutschen Raum auf das Übungsgelände der Fahrschule Gleich bei Altensteig. 12. April Die Stadtkapelle Bad Wörishofen eröffnet mit einem Konzert den Reigen der Veranstaltungen zum 46. Bezirksmusikfest des ASM-Bezirks 10. Dieses findet vom 3. bis zum 7. Juni statt. Bereits am 25. und 26. April messen sich 28 Musikkapel- len aus der Region bei den Wertungsspielen. Viele hundert Besucher hören sich den musikalischen Wettstreit im Kursaal an und schwärmen danach von den „hochklassigen Leistungen“. Die Jugendkapelle Mindelheim 2 erspielt sich in der Höchststufe mit 93,6 Punkten die zweithöchste Wertung des Tages. 13. April Auch 2015 will der Landkreis wieder kräftig investieren: Das Geld soll vor allem in Schulsanierungen und Straßenbauprojekte fließen. So sieht es der diesjährige Haushaltsplan vor, den der Unterallgäuer Kreistag in seiner Sitzung verabschie- det. Weitere Themen der Sitzung sind die Asyl-Sozialberatung, die Jahresrech- nung 2013 und die Personalverwaltung von Gymnasium und Realschule in Otto- beuren. Zudem wird Jürgen Bäurle als Nachfolger von Ludwig Kleiner als Kreisrat vereidigt. Haushalt 2015: Der Etat hat ein Gesamtvolumen von 133,9 Millionen Euro. Da- von entfallen 113,9 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt, aus dem die laufenden Ausgaben finanziert werden. 20 Millionen Euro umfasst der Vermö- genshaushalt, aus dem die Investitionen getätigt werden. Laut Kämmerei bewegt sich das Volumen des Vermögenshaushalts auf ähnlich hohem Niveau wie in den Vorjahren - mit Ausnahme von 2014. Wegen dem Bau der Technikerschule und der betrieblichen Kindertagesstätte schloss der Vermögenshaushalt im vergan- genen Jahr mit 23,1 Millionen Euro noch höher ab. Auch heuer gibt der Landkreis wieder viel Geld für die Generalsanierung der wei- terführenden Schulen in Babenhausen, Ottobeuren und Türkheim aus. Die Sanie- rungen sind Teil eines umfassenden Konzepts, im Rahmen dessen rund 60 Millio- nen Euro investiert werden. „Wir haben uns große Aufgaben gestellt“, sagt Land- rat Hans-Joachim Weirather und spricht von einem finanziellen „Kraftakt“. Den- noch sollen die Kosten nicht auf die lange Bank geschoben, sondern zeitnah abfi- nanziert werden. Große Straßenbauprojekte sind in diesem Jahr der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Herbisried sowie der Ausbau der Kreisstraße MN 26 zwischen Niederrieden und Memmingen. Außerdem steht der Neubau der Brücke über die Bahnlinie bei Schwaighausen an. Im Zuge dessen wird die Kreisstraße MN 15 nach Trunkels- berg ausgebaut und es entsteht ein neuer Rad- und Gehweg, der eine durchgän- gige Verbindung nach Memmingen ermöglicht. Größter Ausgabeposten im Verwaltungshaushalt ist die Bezirksumlage, die der Landkreis an den Bezirk Schwaben zahlen muss. Diese erhöht sich in diesem Jahr auf 28,5 Millionen Euro. Zweitgrößter Brocken sind die Personalkosten, die auf 16 Millionen Euro steigen. Weiter erhöht haben sich nach Weirathers Worten mit 6,9 Millionen Euro die Personalkosten für Lehrer am Gymnasium und an der Re- alschule in Ottobeuren. Diese belasten den Haushalt nach Abzug der Zuschüsse durch den Freistaat Bayern mit 3,9 Millionen Euro. Der Landkreis Unterallgäu müsse hier eine „exorbitante Sonderleistung“ stemmen, so Weirather. Deshalb wolle er sich weiter gemeinsam mit den örtlichen Abgeordneten beim Kultusmi- nisterium für eine Lösung des Problems stark machen. Auf der Einnahmenseite verbucht der Landkreis heuer voraussichtlich staatliche Schlüsselzuweisungen in Höhe von 17,2 Millionen Euro. Von den Unterallgäuer Gemeinden erhält der Landkreis nach derzeitigem Stand 58,5 Millionen Euro Kreisumlage. Der Hebesatz dafür bleibt mit 47 Prozent unverändert gegenüber dem Vorjahr. 38

Für die Generalsanierung des Schulzentrums Bad Wörishofen nimmt der Land- kreis einen Energiekredit in Höhe von 1,86 Millionen Euro in Anspruch. Wie Land- rat Weirather erläutert, bekommt der Landkreis diesen zu „Top-Konditionen“. Der Kredit ist auf zehn Jahre zinsfrei und mit einem Tilgungszuschuss von 12,5 Prozent, also 232.000 Euro, verbunden. „Diesen finanziellen Vorteil holen wir uns ab.“ Grundlage für den Kreis-Haushalt ist die gute wirtschaftliche Situation im Unter- allgäu. Nach Angaben der Kämmerei sind die Steuereinnahmen der Gemeinden in diesem Jahr um 13,2 Prozent auf ein neues Rekordhoch gestiegen, die Umla- gekraft ging um 6,3 Prozent nach oben. Asylsozialberatung: Rund 820 Asylbewerber sind aktuell im Unterallgäu unterge- bracht. Damit müsste es eigentlich fünfeinhalb Stellen für die Asylsozialberatung geben. Tatsächlich sind es aber deutlich weniger. Mit dieser Problematik befasst sich der Kreistag in seiner Sitzung ebenfalls. Die soziale Beratung und Betreuung von Asylbewerbern in Bayern erfolgen laut Dr. Maria Bachmaier, Abteilungsleiterin am Landratsamt, durch die Wohlfahrts- verbände, die hierfür einen Personalkostenzuschuss vom Freistaat erhalten. Die Asylsozialberatung im Unterallgäu hat der Caritasverband für die Diözese Augs- burg übernommen. „Vorgesehen ist eine Vollzeitkraft für jeweils 150 Asylbewer- ber“, erklärt Bachmaier. Die Caritas habe die Asylsozialberatung im Unterallgäu vor kurzem von zwei auf drei Mitarbeiter aufgestockt, ab Mai sollen es vier sein, wie Dietmar Bauer von der Caritas erläutert. Er informiert in der Sitzung über die aktuelle Situation. Trotz intensiver Suche habe man zunächst kein zusätzliches Personal gefunden, so Bauer. „Ab Mai haben wir nun vier Mitarbeiter, was aber immer noch nicht reicht.“ Nichtsdestotrotz sei die Caritas mit ihrer Belastung an einem Punkt ange- kommen, an dem man nachdenken müsse. „Wir zahlen 50 Prozent der Kosten und kommen damit an finanzielle Grenzen“, so Bauer. Ein weiterer Ausbau des Angebots sei daran gebunden, wie sich die der Asylsozialberatung zugrundlie- gende neue Richtlinie darstelle. Für Mai ist eine Neuregelung angekündigt. „Wir machen uns stark dafür, dass die Fördersituation verbessert wird“, betont Bauer. Landrat Hans-Joachim Weirather wiederholt in der Sitzung das Angebot, pro Jahr und Stelle 8000 Euro zur Deckung der Sachkosten zur Verfügung zu stellen. Die schwierige Situation der Caritas sei nachvollziehbar, sagt Weirather. Dennoch: „Was wir an Asylsozialberatung brauchen, ist nicht in dem Maße da. Wir brau- chen eine weitergehende Hilfe, als wir sie heute haben.“ Ohne die vielen ehren- amtlichen Helfer würde es nicht funktionieren, hebt Weirather hervor. In allen Gemeinden, in denen Asylbewerber untergebracht sind, gibt es laut Ab- teilungsleiterin Maria Bachmaier Ehrenamtliche, die sich für die Flüchtlinge en- gagieren. „Diese geben zum Beispiel Deutschunterricht oder übernehmen Fahr- dienste zu Ärzten oder Behörden.“ Zur hauptamtlichen Unterstützung dieser Eh- renamtlichen und zur Koordination der Asylarbeit im Unterallgäu hat der Land- kreis eine Vollzeitstelle eingerichtet, die baldmöglichst besetzt werden soll. Die Arbeitsbelastung im Landratsamt ist nach Bachmaiers Worten hoch. Auch hier habe man einen zusätzlichen Bedarf an Personal und stelle neue Mitarbeiter ein. Die Zahl der Asylbewerber habe sich innerhalb eines halben Jahres verdop- pelt. Am Landratsamt sind zwei Sachgebiete mit dem Thema Asylbewerber be- fasst. Das Sachgebiet „Soziales, Senioren“ ist für den Vollzug des sogenannten Asylbewerberleistungsgesetzes zuständig, also für die Kosten für Nahrung, Klei- dung oder Unterbringung. Das Sachgebiet „Personenstands- und Ausländerange- legenheiten“ kümmert sich um Asylangelegenheiten wie die Anmietung von Un- terkünften oder Asylverfahren. „Darüber hinaus hat der Landkreis auf eigene Kosten zwei Hausmeisterstellen für die technische Betreuung der rund 40 de- 39

zentralen Unterkünfte geschaffen, für die der Kreis zuständig ist“, so Bachmaier. Ferner gibt es vier Gemeinschaftsunterkünfte der Regierung von Schwaben. Vereidigung: Ludwig Kleiner aus Mindelheim hat sein Amt als Kreisrat niederge- legt. Der Unterallgäuer Kreistag entbindet den CSU-Kreisrat in seiner Sitzung von dem Ehrenamt. Kleiner hatte aus persönlichen Gründen darum gebeten. Nach- folger ist Jürgen Bäurle aus Bad Wörishofen. Der 32-jährige Diplom- Handelslehrer hat bei der Kreistagswahl im vergangenen Jahr auf dem Wahlvor- schlag der CSU 22.526 Stimmen auf sich vereint und ist damit der Listennachfol- ger von Kleiner. Landrat Hans-Joachim Weirather vereidigt den neuen Kreisrat feierlich. Jahresrechnung 2013: Der Kreistag stellt die Jahresrechnung des Landkreises für das Haushaltsjahr 2013 fest und erteilt die Entlastung. Außerdem sprechen sich die Kreistagsmitglieder für die Feststellung der Jahresabschlüsse 2013 der Kreis- Seniorenwohnheime aus. Der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Kreisrat Rudolf Jackel, hatte Stellung zur Jahresrechnung bezogen und ein positi- ves Resümee gezogen. Landkreis soll Personalverwaltung übernehmen: Ab August soll der Landkreis Unterallgäu die Personalverwaltung für den Zweckverband Gymnasium und Real- schule Ottobeuren übernehmen. Das beschließt der Unterallgäuer Kreistag. Der Zweckverband hat bereits zugestimmt, nun muss sich noch die Gemeinschafts- versammlung der Verwaltungsgemeinschaft Ottobeuren mit dem Thema befas- sen. Der Zweckverband wurde 1971 von der Benediktinerabtei Ottobeuren, dem Markt Ottobeuren und dem Landkreis Unterallgäu gegründet, um das bisher von der Abtei betriebene Progymnasium (also das Gymnasium bis einschließlich zehnte Klasse) weiterzuführen. 1972 eröffnete die Realschule und seit dem Schuljahr 2009/2010 kann in Ottobeuren auch das Abitur gemacht werden. Die nicht vom Freistaat gedeckten Personalkosten trägt seit dem Jahr 2003 vollstän- dig der Landkreis. Jetzt soll er auch die Personalverwaltung übernehmen. 16. April Hochmodern, bestens ausgestat- tet, architektonisch hervorragend gelungen und in Rekordzeit fertig- gestellt: Bei der Einweihung der Technikerschule in Mindelheim mit zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Schule gibt es viel Lob für das neue Ge- bäude. Benannt ist die Schule nach dem Mindelheimer Unternehmer Dr. Burkhart Grob, der das Projekt mit einer Millionenspende ins Rol- len gebracht hat. Feierlich wird vor dem Gebäude eine Stele mit dem Namen „Burkhart-Grob- Technikerschule“ enthüllt. Landrat Hans-Joachim Weirather blickt bei der Einweihung zurück: Nachdem Burkhart Grob die Spende beim Besuch des Ministerpräsidenten im März 2013 überraschend angekündigt hatte, sei es schnell gegangen: bereits im September desselben Jahres habe die Schule den Betrieb aufgenommen - zunächst in Räu- men der Mindelheimer Berufsschule. Nach dem Spatenstich habe der Landkreis die neue Schule mit Gesamtkosten in Höhe von 5,3 Millionen Euro in nur einem Jahr Bauzeit komplett fertiggestellt. Und das, obwohl die Baustelle „sehr an- spruchsvoll“ gewesen sei, so Weirather. Von der Architektur der Schule sei er 40

„absolut begeistert“, fährt der Land- rat fort. Diese füge sich gut in die historische Umgebung ein. Eine hochmoderne Maschine der Firma Grob ermögliche eine „erstklassige Ausbildung“. Auch Staatssekretär Franz Josef Pschierer spricht von ei- ner der „schnellsten Entscheidungen und einer der schnellsten Realisie- rungen überhaupt“. Mit der Techni- kerschule sei es gelungen, den Be- rufsschulstandort Mindelheim zu si- chern. „Die Schule wertet den Schul- und Bildungsstandort massiv auf.“ Schulleiter Reinhard Vetter dankt dem Landkreis für das „schöne Gebäude“. Er ist sich sicher, dass die Schule mehr sein werde als ein Ort des Lernens, nämlich auch ein Ort, den man gerne betritt. Den Festvortrag hält Professor Dr. Hans-Eberhard Schurk von der Hochschule Augsburg zum Thema Bildung. Schüler der Technikerschule schlüpfen in die Rol- len von Landrat, Ministerpräsident, Schulleiter und Unternehmer, spielen so die Entstehungsgeschichte nach und überreichen am Ende einen symbolischen Schlüssel. Anschließend wird das Gebäude von Dekan Andreas Straub und sei- nem evangelischen Kollegen Pfarrer Erik Herrmanns gesegnet. Für den musikali- schen Rahmen sorgen Schüler der Technikerschule. Fakten rund um die Technikerschule • Gebäude: Die Technikerschule befindet sich auf dem Gelände der Mindelhei- mer Berufsschule. Der Neubau wurde im Passivhausstandard errichtet und ist barrierefrei. • Kosten: Die Baukosten betrugen 3,55 Millionen Euro. Hinzukamen 1,75 Milli- onen Euro für die Ausstattung des Schulhauses sowie 280.000 Euro für die Er- richtung eines Parkplatzes an der Luxenhofer Straße. • Schule: Die Schule hat die Fachrichtung Maschinenbautechnik mit den Schwerpunkten Mechatronik und Automatisierungstechnik. Betrieben wird sie von der Berufsschule. Als staatliche Schule ist der Freistaat Bayern für die Finanzierung der Lehrkräfte zuständig. Der Landkreis Unterallgäu kümmert sich um den Sachaufwand und sorgt damit für das Gebäude. • Hintergrund: Fahrt aufgenommen hatte das Projekt, als Grob-Seniorchef Dr. Burkhart Grob beim Besuch des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer im Frühjahr 2013 überraschend ankündigte, dem Landkreis Unter- allgäu zwei Millionen Euro für die Realisierung der Schule zur Verfügung zu stellen. 20. April Ob Färberkamille, Schafgarbe, Wiesenflockenblume, Wiesenmilchkraut, Schlüs- selblume oder Leimkraut – sie alle sollen in ein paar Wochen wieder überall in den Landkreisen Lindau und Unterallgäu sowie in der Stadt Memmingen ihre ganze Pracht entfalten und die Region in den schönsten Farben erblühen lassen. Entsprechende Saatmischungen sind ab kommender Woche kostenlos in allen Sparkassen-Filialen erhältlich. In den Gemeinden ohne Sparkassenfiliale können die Saatgutpäckchen in den Gemeindeverwaltungen, sowie im Landratsamt in Mindelheim und in der Dienststelle Memmingen abgeholt werden. 41

Die ersten Päckchen säen die Vorschulkinder des Kindergartens „Sternschnuppe“ mit Hilfe von Kreisfachberater Markus Orf im Garten des Kreis- Seniorenwohnheims St. Andreas in Babenhausen aus: Voller Eifer sind die Kinder dabei, als der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege ihnen erklärt, wie sie die Samenmischung am besten im ganzen Beet verteilen. Die Bewohner des Kreis-Seniorenwohnheims haben ihrerseits alles bestens im Blick.

Die Aktion „Unser Landkreis blüht auf“ findet in diesem Jahr bereits zum dritten Mal im Unterallgäu und der Stadt Memmingen statt. Bereits in den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Grünflächen an Schulen, in den Gemeinden und auch auf privaten Grundstücken in bunte Blumenwiesen verwandelt. „Es ist einfach schön, wie wir gemeinsam den Landkreis zum Blühen bringen“, betont der Vor- standsvorsitzende der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim, Thomas Munding. Die Sparkasse unterstützt die Aktion des Landkreises und der Stadt Memmingen finanziell. Ziel sei es, wieder mehr blühende Flächen zu erschaffen und so dem Artenschwund und dem mangelnden Nahrungsangebot für Insekten entgegen zu wirken, erklärte Orf. Landrats-Stellvertreter Helmut Koch freut sich ebenso wie Babenhausens Bürgermeister Otto Göppel auf zahlreiche blühende Flächen. Bislang haben sich bereits 30 Gemeinden und 26 Kindergärten ange- meldet. 20. April Die Straße zwischen Holzgünz und Niederrieden soll dieses Jahr auf kompletter Länge erneuert werden. Um das 1,9 Kilometer lange Teilstück ab Holzgünz geht es im Bauausschuss des Unterallgäuer Kreistags. Die Mitglieder sprechen sich einstimmig für Deckenbauarbeiten auf dem Streckenabschnitt der Kreisstraße MN 26 aus. Walter Pleiner, Tiefbauamtsleiter am Landratsamt, erläutert die Maßnahme. Die Entwässerung funktioniere teilweise nicht mehr, die Fahrbahn habe Risse und der Belag löse sich ab, so Pleiner. Die Kosten für die Erneuerung belaufen sich nach seinen Worten voraussichtlich auf 230.000 Euro. Die Strecke ist laut Pleiner insgesamt sechs Kilometer lang. Im Anschluss an das 1,9 Kilometer lange Teilstück ab Holzgünz schließe sich im Westen ein ebenso langer Abschnitt im Zuständigkeitsbereich der Stadt Memmingen an, die MM 26. Die Stadt Mem- mingen als Straßenbaulastträger habe angekündigt, dieses Zwischenstück eben- falls zu erneuern, so Pleiner. Der dritte Abschnitt der Strecke, also die restlichen gut zwei Kilometer bis Niederrieden, liege wieder in der Verantwortung des Landkreises. Dieser Teil der Straße werde heuer ausgebaut. 42

Ferner sprechen sich die Mitglieder des Bauausschusses für zwei sogenannte Oberflächenbehandlungen aus. „Dabei wird die Fahrbahn versiegelt und griffiger gemacht“, erklärt Pleiner. In diesem Jahr seien dafür die 620 Meter lange Strecke zwischen der Wertachbrücke bei Stockheim und der Grenze zum Landkreis Ost- allgäu (MN 29) sowie die 2,3 Kilometer lange Strecke von Karlins bis zur Ottobeu- rer Sternwarte (MN 18) vorgesehen. Die Kosten für diese Maßnahmen und ver- schiedene kleinere Arbeiten belaufen sich auf 75.000 Euro. Die Arbeiten werden überwiegend von den beiden Kreis-Bauhöfen durchgeführt. 21. April (MN-Z) Die Raiffeisenbank Rammingen feiert ihr 125-jähriges Bestehen, berichtet die Mindelheimer Zeitung. Im Jahr 1889 hatten 27 Ramminger den „Darlehenskas- senverein“ aus der Taufe gehoben, so der heutige Vorstand Wolfgang Bertl. Als Mindesteinlage sei eine Mark festgelegt worden, während Kredite höchstens bis 1000 Mark ausgezahlt werden durften. Zur Zeit der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg habe Rammingen eine Bilanzsumme von 991 Billionen Mark ausweisen können, berichtet Bertl in seiner Chronik. Rammingens Bürgermeister Anton Schwele betont in seiner Ansprache die Verbundenheit des Ortes mit der Bank. Diese unterstützt anlässlich des Jubiläums verschiedene Vereine und Organisati- onen mit insgesamt 15.000 Euro. 22. April (MM-Z) Der Obst- und Gartenbauverein Niederdorf-Dietratried feiert, wie die Memmin- ger Zeitung schreibt, sein 110-jähriges Bestehen. Erstmals in seiner Geschichte habe der Verein die Hundertermarke überschritten und seit vergangenem Jahr genau 104 Mitglieder, so Vorsitzende Hanni Schweighart erfreut. Gleichzeitig sei der Verein mit vielen Aktionen und Angeboten aktiver als je zuvor. 23. April (MN-Z) In Könghausen wird der offizielle Grundstein für den Bau eines Bürger- und Ver- einsheimes gelegt - wenn auch der Rohbau dank der tatkräftigen ehrenamtlichen Helfer bereits fast fertig ist, wie die Mindelheimer Zeitung schreibt. Rund 630.000 Euro wird das Projekt samt Eigenleistung kosten. Fördermittel kommen von der Gemeinde Eppishausen, vom Amt für Ländliche Entwicklung Krumbach, vom Bayerischen Sport-Schützenbund, dem staatlichen Feuerwehrwesen sowie von kirchlichen Institutionen. Die Patenschaft übernimmt der ehemalige Land- wirtschaftsminister Josef Miller. 23. April Ein Festabend macht den offiziellen Auftakt zu den Feierlichkeiten zum 150- jährigen Bestehen der Musikkapelle Lautrach. Dabei erhalten die Musiker die große silberne Plakette am weiß-blauen Band. Um die Geschichte der Kapelle an- schaulicher zu gestalten, stellt der Verein anhand der unterschiedlichen Kleidung der Musikanten die jeweiligen Epochen nach. Burkhard Mader, der die Kapelle von 1966 bis 1993 führte, wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten findet vom 19. bis 21. Juni zudem ein großes Musikfest mit Sternmarsch und Umzug statt. 24. April „Er wird bis zu 200 Jahre alt“, „er ist sehr unempfindlich gegenüber Hitze und Frost“ und „er bietet vielen Tieren Lebensraum und Nahrung“: Die Schüler der Ludwig-Aurbacher-Mittelschule in Türkheim wissen jede Menge über den Feld- Ahorn zu berichten, bevor sie zu Spaten und Gießkanne greifen und am Kiesgru- benweg den „Baum des Jahres 2015“ pflanzen. Zusammen mit Vertretern des Landkreises Unterallgäu und der Marktgemeinde Türkheim feiern sie den inter- nationalen Tag des Baumes. Die Veranstaltung ist auch Auftakt für die landkreis- weite Aktion „Mehr Bäume für den Klimaschutz“. Ab sofort können die Unterall- gäuer Gemeinden wieder Bäume beim Landkreis bestellen. Seit 1952 gibt es den Tag des Baumes in Deutschland, sagt stellvertretender Landrat Dr. Stephan Winter. Seit 1989 werde hierfür jedes Jahr eine andere Baumart zum Baum des Jahres gewählt und bundesweit gepflanzt. Der Landkreis 43

Unterallgäu habe diese Tradition aufgegriffen und pflanze den Baum jedes Jahr in einer anderen Gemeinde. Ziel sei es, auf die Bedeutung von Bäumen aufmerksam zu machen. Der Feld-Ahorn spiele eine wichtige Rolle für Natur und Klima. Auch Türkheims Bürgermeister Sebastian Seemüller freut sich, gemeinsam etwas fürs Klima zu tun. Gleichzeitig werde der Ortsteil Bahnhof mit der Bepflanzung des Kiesgrubenwegs besser an Türkheim angebunden.

„Bäume, Bäume, die sind wichtig“, singen die Schüler und geben dem frisch ge- pflanzten Baum viele gute Wünsche mit auf den Weg. Die Menschen sollen ihn pflegen und keine Äste abreißen, die Bienen sollen viel Nektar an ihm finden. Die Fünftklässler hatten die Wünsche auf grüne Papierblätter geschrieben, die an den frisch gepflanzten Feld-Ahorn geheftet wurden. Auch alle anderen Gemeinden im Unterallgäu ruft der Landkreis im Rahmen des Projekts „Mehr Bäume für den Klimaschutz“ dazu auf, Bäume zu pflanzen. „Die Kosten für die Beschaffung des ersten Baumes werden übernommen“, erklärt Andrea Ruprecht von der Fachstelle Klimaschutz am Landratsamt. Bevorzugt soll- te der Feld-Ahorn gepflanzt werden. Andrea Ruprecht hat die Aktion im vergan- genen Jahr zusammen mit Markus Orf, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, ins Leben gerufen. Der Baum des Jahres 2015: Der Feld-Ahorn, auch Maßholder genannt, ist eine eher zierliche Baumart, die bis zu 200 Jahre alt werden kann. Die Bezeichnung Maßholder hängt damit zusammen, dass der Feld-Ahorn einen ähnlichen Wuchs wie der Holunder hat und seine Blätter früher in der Küche Verwendung fanden. Die jungen Blätter waren in Notzeiten zeitweise Sauerkraut-Ersatz. Die Blüten des Feld-Ahorns locken viele Insekten an. Zudem bieten Ahornhecken und -bäume ideale Brutplätze für heimische Vogelarten. Die Herbstfärbung des Feld-Ahorn ist besonders erwähnenswert: sehr schön goldgelb und langanhaltend bis weit in den November. Außerdem ist der Baum salz-, immissions-, trockenheits- und ozontolerant, erträgt Bodenverdichtung, Hitze und intensive Sonnenstrahlung. Diese Eigenschaften qualifizieren ihn für Pflanzungen im Siedlungsbereich als ein Gehölz, das gut mit den besonderen Anforderungen und dem Klimawandel zu- rechtkommt. 44

24. April Der Schützengau Memmingen feiert sein 90-jähriges Bestehen. Gegründet wor- den war er am 29. November 1925 im Gasthaus zum „Schwanen“ in Memmingen auf Anregung des Zimmerstutzen-Schützenvereins „Deutsche Eiche“ Memmin- gen. Aus diesem Anlass veranstaltet der Schützengau in diesem Jahr sein Gau- schießen in eigener Regie im Schützenheim Heimertingen. Am 24. April findet das Eröffnungsschießen statt. 25. April (MN-Z) Von Bad Wörishofen aus Richtung Schwarzwald, von dort weiter in den Thüringer Wald und über den Bayerischen Wald wieder zurück nach Bad Wörishofen - wer diese Strecke mit dem Auto abfahren wollte, braucht dafür rund 18 Stunden und fährt rund 1500 Kilometer. Der 18-jährige Simon Schröder aus Bad Wörishofen wählte den Luftweg und flog die 1005 Kilometer lange Strecke mit dem Segel- flugzeug, wie die Mindelheimer Zeitung berichtet. Damit schaffte er den zweit- längsten der an diesem Wochenende weltweit insgesamt 2300 gemeldeten Se- gelflüge und saß für seinen Rekordflug zehneinhalb Stunden im Cockpit. 25. April In einer Feierstunde wird dem TV Erkheim von Dr. Peter Wassermann, dem Eh- renamtsbeauftragten des Kreises Allgäu und früherem Erkheimer Bürgermeister, die Goldene Raute mit Ähre verliehen. Diese Auszeichnung ist ein Gütesiegel des Bayerischen Fußballverbandes, das bisher nur wenigen Vereinen zuerkannt wur- de. Damit wolle er alle Mitglieder des Vereins ehren, die zum Erreichen dieses Gütesiegels mit beigetragen hätten, so Wassermann in seiner Laudatio. Durch den Erwerb dieses Gütesiegels, das mit einer Zertifizierung in der freien Wirt- schaft vergleichbar sei, könne ein Verein nach außen sichtbar belegen, dass er in Führung, Organisation, seinem sozialen Engagement und in seinen Angeboten den hohen gesellschaftlichen und sportlichen Anforderungen unserer Zeit ge- recht werde. Erst wenn 40 Kriterien in den Aufgabenfeldern Ehrenamt, Jugend, Breitensport und Prävention gegen Sucht und Gewalt erfüllt worden seien, könne das Gütesiegel verliehen werden. 26. April Eine Begegnungsstätte für Jung und Alt soll er werden - der neue Generationen- platz in Erkheim. Mit einer Feierstunde wird er nun nach vielen Stunden ehren- amtlicher Arbeit eingeweiht. Entstanden ist er auf eine Initiative des Vereins Kin- derfleck. Im Rahmen des Projektes "Hand in Hand" zwischen Kirche und Kommune wurde ein Gemeinschaftshaus mit ansprechenden und familienfreundlichen Außenanla- gen geschaffen. Im Gemeinschaftshaus besteht viel Raum für gemeinschaftliche Aktivitäten unterschiedlichster Altersklassen und Interessensgruppen. Ziel des Mehrgenerationenspielplatzes ist es, den Kindern durch die abwechslungsreiche Gestaltung des Geländes und der Bodenbeläge Lust zum Bewegen zu machen. Kreative Elemente die Phantasie an und Kriechtunnel und Kletterbaum fordern ein wenig Mut und machen stolz, wenn sie bewältigt werden. Neben gut begehbaren Wegen, die auch für Kinderwagen und Rollator geeignet sind, sollen die Kinder lernen, sich auf unebenem Boden sicher zu bewegen. Sitzplätze in un- terschiedlichen Varianten laden zum Verweilen ein, und ein Schachbrettpflaster soll auch für die Senioren oder Eltern ein Anreiz für körperliche und geistige Akti- vität darstellen. Kontakte können so geknüpft werden und Freundschaften ent- stehen. Zudem sollten auch die fünf Säulen der Kneipptherapie in das Platzkon- zept integriert werden. Als Besonderheit wurde die Jugend vor Ort bei der Erstel- lung des Platzes eingebunden, indem sowohl die Lehrlingswerkstatt der örtlichen Firma Baufritz, wie auch Schüler der höheren Klassen der Mittelschule Erkheim am Projekt mitarbeiteten. 26. April Mit einem Festakt mit rund 280 Gästen aus der Welt der Blasmusik, aus Politik und Gesellschaft feiern die Allgäuer Dorfmusikanten aus Böhen ihr 190-jähriges Bestehen. Gleichzeitig ist das Fest der Auftakt für das 54. Bezirksmusikfest des 45

Allgäu-Schwäbischen Musikbundes (ASM) im Bezirk 6. Dieses richtet die Kapelle mit ihren 54 Aktiven vom 13. bis 17. Mai aus. Bei den Wertungsspielen, die in der Festhalle in ausgetragen werden, erreicht die Musikkapelle Erkheim in der Oberstufe mit 95,8 Punkten das beste Ergebnis der Veranstaltung. Insgesamt stellen sich 34 Musikkapellen mit mehr als 1400 Musikern den ge- schulten Ohren von sechs Wertungsrichtern. 27. April In 34 Fällen hat die Fachstelle gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendli- chen im vergangenen Jahr beraten. Dass damit Bedarf für das Angebot besteht, ist für den Jugendhilfeausschuss eindeutig. Die Mitglieder sprechen sich in ihrer Sitzung einstimmig für den Fortbestand der Fachstelle aus. Auch die Einrichtung von Jugendsozialarbeit am Sonderpädagogischen Förderzentrum in Mindelheim und an der Berufsschule in Memmingen befürwortet der Ausschuss einhellig. Weitere Themen der Sitzung in der Jugendbildungsstätte Babenhausen sind die Bewerbung um das Qualitätssiegel „Bildungsregion in Bayern“ und die Arbeit der Koordinierenden Kinderschutzstelle (KoKi). • Sozialpädagogin Michaela Kalcher stellt die Fachstelle gegen sexuelle Gewalt vor. Diese ist seit ihrer Einrichtung im November 2013 erste Anlaufstelle für betroffene Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, für deren Angehörige und pädagogische Fachkräfte. Die Halbtagesstelle ist an die Erziehungsbera- tungsstelle des Landkreises angebunden und wird von der katholischen Ju- gendfürsorge der Diözese Augsburg getragen. „Oberstes Ziel ist es, Betroffene vor sexueller Gewalt beziehungsweise vor weiterer sexueller Gewalt zu schüt- zen“, sagt die Sozialpädagogin. Die Beratung bei den Psychologischen Bera- tungsstellen in Memmingen und Mindelheim erfolge persönlich, telefonisch und auf Wunsch auch anonym. Daneben bietet die Fachstelle laut Kalcher verschiedene Präventionsangebote an, die sich vor allem an Multiplikatoren und Eltern richten. 2015 sollen zum Beispiel Ehrenamtliche in Vereinen und Verbänden sowie die Leitungen von Kindertagesstätten geschult werden. Fer- ner gehören Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit zu den Aufgaben der Fach- stelle. Laut Kreisjugendamtsleiter Otto Gaschler und dem Arbeitskreis gegen sexuellen Missbrauch von Mädchen und Jungen in Memmingen und dem Un- terallgäu ist die Fachstelle ein „unverzichtbares Hilfsangebot“. Die Fachstelle habe sich in den knapp eineinhalb Jahren ihres Bestehens bereits etabliert, so Gaschler. • Was die Jugendsozialarbeit betrifft, soll am Sonderpädagogischen Förder- zentrum Mindelheim ab dem Schuljahr 2016/2017 ein halbe Stelle eingerich- tet werden. An der Berufsschule Mindelheim, Außenstelle Memmingen, soll es bereits ab kommendem Schuljahr Jugendsozialarbeit im Umfang einer vier- tel Stelle geben. „Zielgruppe sind junge Menschen, die sozial benachteiligt sind, denen es an der notwendigen Unterstützung durch die Familie mangelt oder die durch ihr Verhalten auffallen, zum Beispiel durch Schulverweigerung oder Gewaltbereitschaft“, so Gaschler. Die Zahl dieser Kinder und Jugendli- chen nehme zu. Schule und Jugendhilfe seien immer mehr gefordert, Defizite auszugleichen.  Auf das Thema Bildungsregion geht Dr. Maria Bachmaier, Abteilungsleiterin am Landratsamt, in der Sitzung ein. Der Landkreis wolle sich innerhalb von zwei Jahren gemeinsam mit der Stadt Memmingen um das Qualitätssiegel „Bildungsregion in Bayern“ bewerben. In einer Bildungsregion arbeiten die Schulen, die Kommunen, die Jugendhilfe, die Arbeitsverwaltung, die Wirt- schaft und weitere außerschulische Organisationen zusammen. „Ziel ist es, die Bildungsqualität in der Region zu verbessern“, sagt Bachmaier. Die dafür er- forderliche Koordinationsstelle sei bei der bestehenden Bildungsberatung an 46

der Volkshochschule Memmingen angesiedelt und mit Saskia Nitsche besetzt. Bis Oktober soll nun ein sogenanntes Bildungskompendium erarbeitet wer- den, erläutert Nitsche. Dabei soll es sich um ein „Nachschlagewerk mit vielen Adressen und Ansprechpartnern“ handeln. • Rund um die Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) informieren Maria- Luise Bogner und Kreszentia Gromer. Die KoKi berät und unterstützt werden- de Eltern und Familien mit Kindern bis zu drei Jahren bei allen Themen rund um Schwangerschaft, Geburt, Entwicklung und Erziehung. Im Jahr 2014 be- treute die KoKi 116 Familien. 27. April In Türkheim wird im Rahmen einer bewegenden Gedenkveranstaltung am Mahnmal an die Befreiung der ehemaligen Außenstelle des Konzentrationslagers Dachau gedacht. Daran nehmen auch einige Überlebende teil. 28. April Wie viel Biomüll wurde 2014 pro Einwohner im Unterallgäu erfasst? Diese Frage war für die Gewinner des Preisrätsels in der diesjährigen Umweltzeitung des Landkreises kein Problem. Mit 26,56 Kilogramm kreuzten sie nicht nur die richti- ge Antwort an, sondern freuten sich nun auch über einen von mehreren Preisen. Im Rahmen einer kleinen Feier im Landratsamt werden die Gewinne vergeben. Edgar Putz, Leiter der Kommunalen Abfallwirtschaft, gratuliert Sigrid Raddatz aus Mindelheim zum Hauptpreis, einem Smartphone. Damit könne sie sich nun die Unterallgäu-App herunterladen und so ständig auf dem Laufenden bleiben, sagt Putz. Johann Reger, ebenfalls aus Mindelheim, gewinnt ein Tablet. Sonja Pfand- zelter aus Siebnach und Maria Hefele aus Dietershofen bekommen die Biotonne ein Jahr lang gratis. Das Gewinnspiel fand zum 25-jährigen Jubiläum der Umwelt- zeitung statt. Die Gewinner wurden aus mehr als 400 Einsendungen gezogen.

29. April Um die Artenvielfalt zu erhalten, schafft und schützt der Landkreis Unterallgäu Rückzugsräume für seltene Pflanzen und Tiere. Dazu hat der Kreis in den vergan- genen Jahren zahlreiche Fläche erworben. Konrad Schweiger, Leiter des Sachge- biets „Naturschutz und Landschaftspflege“ am Landratsamt, gibt den Mitgliedern des Kreis-Umweltausschusses in ihrer Sitzung einen Überblick über Grundstücke, die für naturschutzfachliche Zwecke gekauft wurden. Ein weiteres Thema der Sit- zung ist die Aufwandsentschädigung für Jäger.  Natur- und Artenschutz: In den vergangenen zehn Jahren hat der Landkreis laut Schweiger 69 Grundstücke mit einer Fläche von insgesamt 54,5 Hektar erworben. „Davon wurden 27,2 Hektar mit Ausgleichsmitteln gekauft und na- turschutzfachlich aufgewertet“, sagt der Sachgebietsleiter. Für Eingriffe in Na- tur und Landschaft, etwa durch das Aufstellen von Funktürmen oder Windrä- dern, müssten die Betreiber einen Ausgleich zahlen. Mit diesen Ausgleichsmit- teln habe der Landkreis einen Teil der Grundstücke gekauft. „Der Kauf der 47

restlichen 27,3 Hektar wurde mit Eigenmitteln finanziert.“ Der Landkreis be- sitzt unter anderem große Teile der Naturschutzgebiete Kettershauser Ried, Benninger Ried, Pfaffenhauser Moos und des Hundsmoors bei Westerheim. Aber auch ökologisch wertvolle Grundstücke wie das Biotop bei Goßmanns- hofen, im Babenhauser, Winterriedener und Booser Ried, im Hillental bei Nassenbeuren oder im Weidmoos bei Tussenhausen gehören dem Landkreis. Bei diesen Flächen handle es sich um die „absoluten Perlen des Landkreises“, betont Landrat Hans-Joachim Weirather. Der Landkreis kaufe keine beliebigen Grundstücke, sondern investiere dort, wo das Potenzial hoch sei. Es würden möglichst zusammenhängende Flächen erworben, so dass sich Biotopsysteme entwickeln. Außerdem würden die Bereiche so gepflegt, dass sich die Natur optimal entfalten könne. Die Naturschutzgebiete und anderen Biotope sind Lebensräume für verschiedenste, auch vom Aussterben bedrohte, Pflanz- und Tierarten - von der Riednelke bis zum Wiesenbrüter. Um die Pflege und Auf- wertung der Flächen kümmere sich der Landschaftspflegeverband Unterall- gäu, erläutert Schweiger. Diese würden zum Beispiel renaturiert oder durch das Anlegen von Teichen aufgewertet. Insgesamt verfüge der Landkreis über 231 Hektar naturschutzfachliche Eigentumsfläche - davon 122 Hektar in und an Naturschutzgebieten.  Aufwandsentschädigung für Wildschwein-Verwertung: Der Landkreis Unter- allgäu beteiligt sich seit vergangenem Jahr an den Kosten für die Verwertung von Wildschweinen. Für jedes erlegte und verwertbare Tier gibt es zehn Euro. Viele Jäger nehmen diese Aufwandsentschädigung gerne an. Dieses Fazit zieht Sonja Stäger von der Unteren Jagdbehörde am Landratsamt im Umweltaus- schuss. Hintergrund sind die in den vergangenen Jahren stark gestiegene Schwarzwildpopulation sowie steigende Untersuchungskosten. Im Jagdjahr 2014/2015 seien in den Revieren des Landkreises und der Stadt Memmingen insgesamt 683 Wildschweine erlegt worden, berichtet Stäger. Vor 15 Jahren seien es 105 Stück und damit deutlich weniger gewesen. Da mit den Tieren auch die Schäden in Wald und Landwirtschaft zunehmen, ist das Schwarzwild „in den vergangenen Jahren zu einem Problem geworden“, sagt Landrat Hans- Joachim Weirather. Die Jagd auf die Tiere ist nach Stägers Worten aber nicht nur zeitaufwändig, sondern auch mit Kosten verbunden. So fallen bei der Verwertung von Wildschweinen Kosten für die Untersuchung auf Trichinen (Fadenwürmer) sowie für die Becquerelmessung (Strahlenbelastung) an. Gleichzeitig sinken die Preise, die für Wildbret bezahlt werden. Gerade die Be- jagung von Frischlingen sei für viele Jäger wenig attraktiv, wenn sie die Unter- suchungskosten den Preisen für Wildbret gegenüberstellen, erläutert die Re- ferentin. „Da wir nicht wollen, dass derjenige, der im öffentlichen Interesse handelt und sich die Mühe macht, beim Schwarzwild regulierend einzugrei- fen, vollständig auf den Kosten sitzen bleibt, haben wir die kleine Aufwands- entschädigung beschlossen“, betont Landrat Weirather. Diese soll auch ein „Zeichen der Wertschätzung“ sein. Die Aufwandentschädigung wird gewährt, wenn folgende Kriterien erfüllt sind: Das Wildschwein muss in einem Revier im Unterallgäu erlegt worden, verwertbar und in einer der fünf fürs Unterall- gäu zuständigen Stellen untersucht worden sein. Außerdem ist es Vorausset- zung, dass der Revierinhaber Mitglied im jeweiligen Arbeitskreis der Arbeits- gemeinschaft Schwarzwild ist und an den entsprechenden Drückjagden teil- nimmt. Ein Grund für die steigende Wildschweinpopulation ist laut Stäger un- ter anderem die deutliche Verbesserung der Lebensbedingungen - insbeson- dere durch eine veränderte Anbaustruktur in der Landwirtschaft und durch Veränderungen im Waldbau mit mehr Mischwäldern.

48

Mai

Bayern und die Welt 4. bis 10. Mai Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) ruft zum Streik auf - dem längsten in der Geschichte der Deutschen Bahn. Dabei geht es um die Frage, ob die GDL auch für die Lokrangierführer einen eigenen Tarifvertrag mit der Bahn aushandeln darf. Am 18. Mai ruft GDL-Chef Claus Weselsky dann erneut zum Streik auf. 8. Mai Das Ende des Zweiten Weltkriegs jährt sich zum 70. Mal. In der Gedenkstunde im Bundestag sagt der Historiker Heinrich August Winkler: „Abgeschlossen ist die deutsche Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte nicht, und sie wird es auch niemals sein.“ Am 8. Mai 1945 liegt Deutschland in Trümmern, Millionen Menschen sind auf der Flucht. Mindestens 55 Millionen Menschen kostete der Krieg auf der ganzen Welt das Leben - die meisten von ihnen sind Zivilisten. Mit mehr als 26 Millionen Toten hatte die Sowjetunion die größten Verluste. Deutschland zählte etwa 6,3 Millionen Tote, darunter fast 5,2 Millionen Soldaten. Die USA verloren 292.000 Mann, über zehn Millionen Chinesen sollen umgekommen sein. Amerikanische Atombomben töteten etwa 150.000 Japaner auf der Stelle. Sechs Millionen Ju- den wurden von den Nazis ermordet. Nach Kriegsende waren rund elf Millionen deutsche Soldaten in Gefangenschaft. 14. Mai Nur 17 Tage nach dem gewaltigen Erdbeben der Stärke 7,8 kommt es in Nepal zu einem weiteren schweren Beben der Stärke 7,2 und stürzt das Land erneut ins Chaos. Erneut sterben viele Menschen. 49

14. Mai Ein Tornado hinterlässt in der Nacht zum Vatertag eine Schneise der Verwüstung im Landkreis Aichach-Friedberg. Mindestens 200 Gebäude werden teils stark be- schädigt, davon sind etwa 20 Wohnungen nicht mehr bewohnbar. Sturmböen mit Geschwindigkeiten von über 200 Stundenkilometern fegen knapp eine Vier- telstunde lang über mehrere Ort hinweg. Am nächsten Tag zeigt sich das ganze Ausmaß der Katastrophe: Dutzende Häuser sind einsturzgefährdet und damit unbewohnbar. Einige Wohnungen dürfen nicht einmal mehr begangen werden. Der Gesamtschaden wird auf über 100 Millionen Euro geschätzt. Hunderte Feu- erwehrleute, Rettungskräfte und Freiwillige sind im Einsatz. Viele Bau- und Handwerksfirmen folgen dem Aufruf des Landratsamts Aichach-Friedberg und helfen am Feiertag. 23. Mai Im erzkatholischen Irland stimmen bei einem Volksentscheid 62 Prozent der Wähler für die Gleichstellung homosexueller Paare. 27. Mai Zwei Tage vor der geplanten Wiederwahl des Präsidenten des Fußball- Weltverbands Fifa, Sepp Blatter, wird der Verband von Korruptionsskandalen eingeholt: In Zürich werden sieben hochrangige Fußball-Funktionäre verhaftet. Sie sollen in die USA ausgeliefert werden, wo ihnen Korruption, Betrug und die Annahme von Bestechungsgeld im dreistelligen Millionenbereich vorgeworfen wird. Uefa-Chef Michel Platini fordert Blatter auf zurückzutreten. Dieser stellt sich am 29. Mai trotzdem zum fünften Mal zur Wahl - und setzt sich durch. Aller- dings tritt Blatter dann nur vier Tage später - am 2. Juni - doch zurück und zieht damit die Konsequenzen nach den nicht enden wollenden Korruptionsvorwürfen gegen die Fifa. Ein neuer Präsident kann nun frühestens bei einem außeror- dentlichen Fifa-Kongress in vier Monaten gewählt werden.

50

Das Unterallgäu im Mai 2. Mai In der Nacht von 2. auf 3. Mai wird die Brücke über die Bahnlinie bei Schwaig- hausen abgerissen. Die Bahnstrecke Buchloe-Memmingen wird währenddessen für Züge gesperrt. Die Brücke mit einer Tragkraft von 30 Tonnen stammte laut Walter Pleiner, Tiefbauamtsleiter am Landratsamt, aus dem Jahr 1962 und wies

Schäden am Beton, Unebenheiten und Flickstellen im Belag auf. Sie wird nun durch eine neue Brücke ersetzt. Dies geschehe auch, weil zur Elektrifizierung der Bahnstrecke ein höheres Bauwerk erforderlich sei, so Pleiner. Der Neubau der Brücke ist Teil mehrerer Arbeiten an der Kreisstraße MN 15: So wird die Straße zwischen Schwaighausen und Trunkelsberg derzeit ausgebaut und es entsteht ein neuer Rad- und Gehweg, der eine durchgängige Verbindung nach Memmingen ermöglicht. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich Ende November abgeschlos- sen und die Straße wieder befahrbar sein. Die Kosten für das gesamte Projekt be- laufen sich auf rund drei Millionen Euro. 4. Mai Traditionell wird im Unterallgäu wieder der schönste Maibaum gesucht: 128 Ver- eine, Gruppen, Kindergärten und Schulen beteiligen sich in diesem Jahr am Wett- streit, den es bereits seit 1974 gibt und der von der Memminger und Mindelhei- mer Zeitung sowie der Memminger Brauerei organisiert wird. Die Juroren achten bei ihrer Tour durch den Landkreis unter anderem auf die Schnitzereien am Stamm, auf Aussehen und Zahl der Kränze sowie auf die Gestaltung der Schau- bilder. Eine Rolle bei der Bewertung spielt auch ein zentraler Standort des Bau- mes im Ort. 4. Mai Elena Münnich ist die neue Koordinatorin im Bereich Asyl am Landratsamt. Die 25-jährige Soziologin ist ab sofort Ansprechpartnerin für Ehrenamtliche, Bürger und Gemeinden. Die Stelle wurde neu geschaffen. Zu den Aufgaben gehören insbesondere die Beratung und Unterstützung von Freiwilligen und Gruppen, die sich für die im Unterallgäu untergebrachten Asylbewer- ber engagieren. Elena Münnich koordiniert die Hilfsan- gebote für Asylbewerber und informiert zum Beispiel über Themen wie das Asylverfahren, Leistungen für Asylbewerber und das Kilometergeld für ehrenamtliche Fahrdienste. Zudem hilft sie bei der Vermittlung von gemeinnütziger Arbeit. Darüber hinaus soll mit ihrer fe ein Netzwerk aus den ehrenamtlichen 51

kreisen und -vereinen sowie anderen in der Flüchtlingsarbeit tätigen Stellen ge- bildet werden. Außerdem ist Elena Münnich Ansprechpartnerin für Gemeinden und Bürger und steht für allgemeine Fragen zur Verfügung. Sie ist auch für Ge- meinden da, in denen die Unterbringung von Asylbewerbern ansteht - beispiels- weise in Form einer Erstinformation und einer Teilnahme an einem runden Tisch. Ferner arbeitet Elena Münnich mit den Hausmeistern der dezentralen Unterkünf- te des Landkreises zusammen und informiert zum Beispiel über Mülltrennung oder richtiges Lüften. Landrat Hans-Joachim Weirather freut sich, die vielen ehrenamtlichen Helfer im Landkreis mit der neuen Stelle noch besser unterstützen zu können. Er hofft, dass die Asylbewerber so bestmöglich integriert werden. Neben der neuen Koordinatoren-Stelle gibt es eine weitere personelle Verände- rung im Landratsamt. Martina Eder hat die Leitung des Sachgebiets „Personen- stands- und Ausländerangelegenheiten“ übernommen. Ihr Vorgänger Jürgen Friedrich wurde vor kurzem in den Ruhestand verabschiedet. 5. Mai Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) meldet: Die Aktualisierung der Bio- topkartierung im Unterallgäu ist abgeschlossen. Sie belegt: Naturnahe Quellen und großflächige, grundwassergespeiste Niedermoore zählen zu den natur- schutzfachlichen Besonderhei- ten im Landkreis. Von 2012 bis 2014 haben Experten des LfU in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Unterallgäu zum zweiten Mal die Naturschätze im Landkreis kartiert. Über 2,3 Prozent der Fläche im Land- kreis wurden als Biotop einge- stuft, das sind knapp 2900 Hektar und über 1600 Bioto- pe. Die Ergebnisse sind eine wichtige Arbeitsgrundlage für Naturschutzbehörden, Pla- nungsbüros und Wissenschaft- ler, zum Beispiel für die Erarbeitung von Landschafts- und Grünordnungsplänen oder im Vertragsnaturschutz. Das bedeutendste und bekannteste Quellmoor des Landkreises ist das Benninger Ried, der weltweit einzige Wuchsort der Purpur-Grasnelke. Einen entscheiden- den Beitrag für die Artenvielfalt im Landkreis leisten auch das Hundsmoor, das Kettershauser Ried oder das Pfaffenhauser Moos. Viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten sind in den nährstoffarmen Niedermoor- und Quellstandorten zu- hause, wie beispielsweise Mehlprimel, Sumpf-Glanzkraut, Bayerisches Löffelkraut oder der Teufelsabbiss-Scheckenfalter – eine stark gefährdete Tagfalterart, deren Raupe den blau blühenden Teufelsabbiss als Nahrungspflanze nutzt. Neben den Quellen und Mooren stellen die vielen Flüsse und Bäche wichtige Biotope im Landkreis dar. Wie ein feingliedriges Netz durchziehen Iller, Günz, Haselbach, Mindel, Neufnach oder Wertach und deren Zuflüsse die Riedellandschaft der Il- ler-Lech-Schotterplatte und bilden mit ihren gewässerbegleitenden Gehölzen, Auwäldern oder sonstigen Feuchtbiotopen wichtige, verbindende Lebensadern im Umfeld einer größtenteils intensiv genutzten Landschaft. Mit ihren ausge- dehnten Au- und Hangwäldern stellt etwa die Iller eine wichtige Verbundachse zwischen Alpen und Donau dar. 52

Die erste Inventur liegt über 25 Jahre zurück. Das Bayerische Umweltministerium stellte rund 200.000 Euro für die Natur-Inventur zur Verfügung. Die Geländear- beiten wurden von einem Fachbüro aus am Lech durchgeführt. Die Ergebnisse der Biotopkartierung können über das Fachinformationssystem Naturschutz im Internet (FIN-Web) eingesehen werden unter http://fisnat.bayern.de/finweb oder kostenlos heruntergeladen werden unter http://www.lfu.bayern.de/natur/biotopkartierung_daten/index.htm. 5. Mai „Malerei ist für mich ein Dialog zwischen Farbe, Form und Bild- raum“, sagt Erwin Holzhauser über seine Kunst. Wie er dies in seinen Bildern und Col- lagen umsetzt, ist vom 4. Mai bis 26. Juni im Foyer des Landratsamts Unterallgäu in Mindelheim zu sehen. Die Aus- stellung zeigt einen Querschnitt seiner Arbeiten. „Malerische Vielschichtigkeit“ bescheinigt die Vorsitzende des Mindelheimer Kunstvereins, Christel Klemenjak, Erwin Holzhauser in ihrer Laudatio. Diese male- rische Vielschichtigkeit gebe auch ein „Stück seiner Lebenserfahrung“ wieder und erzeuge oft „eine räumliche Tiefe, die auch durch große Farbkontraste, Schattie- rungen oder den Bildaufbau“ entstehe. Holzhausers Werke zeigten, dass man sich auch mit abstrakten Bildern intensiver beschäftigen müsse. Stellvertretende Landrätin Marlene Preißinger betont in ihrer Begrüßung, dass Holzhauser „ohne Fesseln, mit Power und Dynamik“ male. Musikalisch umrahmt wird die Ausstel- lungseröffnung von einem Klarinettenensemble der Musikschule Mindelheim mit Michaela Scharpf, Michelle Herdlitschka, Hannah Lauerer und Martin Zettl. 7. Mai Luise Storm aus Bad Wörishofen feiert ihren 100. Geburtstag. 8. bis 17. Mai Unter dem Motto „Give me five“ steht die Kinder- und Jugendgesundheit im Mit- telpunkt der Unterallgäuer Gesundheitswoche. Diese findet heuer zum 13. Mal statt. Über 200 Veranstaltungen und Aktionen sind in 27 Gemeinden geplant. Die Auftaktveranstaltung findet in der erlebnispädagogischen Landschaft „K-Wood“ in Klosterwald statt. 8. Mai Die Kreisverkehrswacht Mindelheim gibt es seit 50 Jahren. Gefeiert wird das Jubi- läum im Mindelheimer Forum. 9. Mai Die Chorgemeinschaft Derndorf-Kirchheim feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Vereinsbestehen. Gefeiert wird mit einem Jubiläumskonzert im Zedernsaal auf Schloss Kirchheim. Daran wirken auch der Männerchor Dirlewang und die Sing- gemeinschaft Tiefenbach mit. 9. Mai „90 Jahre und kein bisschen leise“: Unter diesem Motto feiern die Oberneufna- cher Musikanten ihr 90-jähriges Bestehen im Rahmen eines Jubiläumskonzerts. 53

10. Mai Der Männergesangsverein feiert sein 60-jähriges Bestehen mit einem Frühjahrskonzert gemeinsam mit den Chören aus Ettringen und Dirle- wang. 11. Mai 145 Kilometer ist er lang, der neu ausgeschilderte Wertach-Radweg. Er führt die Radler von der Quelle des Flusses in Oberjoch durch das Unterallgäu bis zu seiner Mündung in den Lech bei Augsburg. Offiziell eröffnet wird er im Ostallgäuer Pfor- zen. 350.000 Euro hat es gekostet, das Konzept innerhalb von drei Jahren umzu- setzen. Über 200.000 Euro stammten aus dem EU-Programm „Leader“. Im Ver- lauf des neuen Fernradwegs sind jetzt beispielsweise Pausen an der erneuerten Kneippanlage in Stockheim oder an einer Balancierstation möglich. Geschaffen wurden auch ein fahrradgerechter Übergang über den Altarm der Wertach und neue Hinweistafeln, die über die Kneipp’sche Lehre informieren. 13. Mai (MM-Z) Seit 25 Jahren ist Karl Fleschhut (Freie Wähler) Bürgermeister von Wolfert- schwenden. Im Rahmen einer Feierstunde würdigt der Gemeinderat dessen Ver- dienste - von zahlreichen Gewerbeansiedlungen über Neubau und Übernahme der Trägerschaft des Kindergartens bis hin zum Bau des Dorfladens. Zweiter Bür- germeister Eugen Wölfle betont, dass die Gemeinde auch dank Fleschhut gut da- stehe. 13. Mai (AZ) Die längste und anspruchsvollste Elektromobil-Rallye Europas rollt laut Allgäuer Zeitung derzeit durch den Kontinent. Insgesamt sind dabei tausend E-Fahrzeuge in Bewegung. 15 Teams fahren in neun Tagen durch neun Länder und „tanken“ dabei an zentralen Ladestellen ihre Autos auf. Eine davon ist die Ladestation des Holzhaus-Herstellers Baufritz in Erkheim. 13. bis 17. Mai Das 54. Bezirksmusikfest im Bezirk VI Memmingen im Allgäu-Schwäbischen Mu- sikbund findet in Böhen statt. Die dortigen Allgäuer Dorfmusikanten feiern ihr 190-jähriges Bestehen. Neben mehreren Partyabenden steht unter anderem ein großes Familien- und Vatertagsfest auf dem Programm. Zudem gibt es einen Sternmarsch, einen Festgottesdienst, einen großen Gemeinschaftschor der teil- nehmenden Blaskapellen und einen Festumzug insgesamt über 80 verschiedenen Gruppen. 13. Mai Der neue Postsaal in Bad Grönenbach wird offiziell eingeweiht - und die nächsten Tage mit einem bunten Festprogramm gefeiert. Ein Höhepunkt ist der Auftritt der Rockband „Feedback“ um den Bad Grönenbacher Ehrenbürger Abtprimas Notker Wolf. Der Saal bietet bei einfacher Bestuhlung für Konzerte rund 300 Zu- hörern Platz, mit Tischen für etwa 220 Gäste. Im Jahr 2013 hatte die Gemeinde Bad Grönenbach beschlossen, den Saal zu kau- fen. Im Frühjahr 2014 begannen die Arbeiten. Rund 2,2 Millionen Euro kostete das Projekt. Bürgermeister Bernhard Kerler betont in seiner Ansprache, dass der Marktrat nach langer Diskussion überzeugt gewesen sei, dass eine Gemeinde der Größe Bad Grönenbachs einen angemessenen Saal benötige. 14. Mai Gemeinsam die Unterallgäuer Landschaft auf dem Rad erleben, das steht auch bei der mittlerweile siebten Unterallgäu-Radtour am Feiertag Christi Himmel- fahrt wieder im Mittelpunkt. Angeboten werden zwei verschiedene Touren - eine längere für Rennradfahrer und eine kürzere für Mountainbiker. Auch Landrat Hans-Joachim Weirather steigt selbst wieder aufs Rennrad. In diesem Jahr führt die knapp 41 Kilometer lange Mountainbike-Tour über , Dirlewang, Warmisried, Oberegg, Rappen, Wineden, Lannenberg, Mussenhausen und Sau- lengrain. Die Rennrad-Tour ist rund 81 Kilometer lang und verläuft über Wester- nach, , Erkheim, Westerheim, Hawangen, Benningen, Goßmannshofen, Ottobeuren, Engetried, Markt Rettenbach, Eutenhausen, Köngetried und Dirle- wang. 54

14. Mai Der Unterallgäuer Bäuerinnenchor feiert sein 40-jähriges Bestehen zusammen mit dem Bayerischen Bauernverband mit einem Mariensingen in der Wallfahrts- kirche in . Daran wirken auch der Altillertaler Bäuerinnenchor und der Allgäuer Bauernchor mit. 14. Mai Insgesamt 734 Wanderer nehmen am 40. Internationalen Wandertag und 24. Volksradfahren in Niederrieden teil. Der Tag wird dem im vergangenen Jahr ver- storbenen Altbürgermeister Benedikt Büchler gewidmet, der die allerersten Wandertage in der Gemeinde organisiert hatte. Seit 1991 führt der Wander- und Radfahrverein diese Tradition weiter. 14. bis 17. Mai Über 500 Künstler haben sich für die „Artmuc“ - eine Messe für zeitgenössische Kunst in München - beworben. Unter den rund 80 Künstlern, die ihre Werke zei- gen dürfen, ist in diesem Jahr auch eine Mindelheimerin: Nina Schmid aus Oberauerbach. Sie präsentiert dort ihre Architekturbilder mit Stadtansichten aus München, Augsburg und New York. 15. Mai (IZ) Die Praxisklasse der Mittelschule Babenhausen gibt es seit inzwischen etwas mehr als 15 Jahren - und wurde in dieser Zeit vom ganz besonderen Modellpro- jekt zu einem festen Bestandteil des Angebots der Mittelschule Babenhausen. Dies war für das Praxisklassenteam laut Illertisser Zeitung der Grund, sich mit ei- nem 18 Meter großen Maibaum bei allen zu bedanken, die das Projekt unter- stützt haben. 16. Mai Am Vorabend des 194. Geburtstags von Sebastian Kneipp enthüllt eine Delegati- on aus Bad Wörishofen in dessen Geburtsort Stephansried zwei Gedenktafeln. Zu sehen sind darauf historische Fotos und Wissenswertes über das Leben des Pfar- rers. 16. Mai Der Schützenverein „Immergrün“ Wolferts feiert sein 90-jähriges Bestehen mit einem Festakt. 16. und 17. Mai In Bad Wörishofen findet die „Neue Meile“ der „Aktiven Einzelhändler Bad Wö- rishofen“ statt - mit drei Showbühnen in der Fußgängerzone, rund 20 Schman- kerlzelten und einem Kinderland. Mit dabei sind unter anderem als Ehrengäste TV-Koch Mike Süsser, Schauspielerin Annabelle Mandeng und Sängerin Patricia Prawit. Tausende Menschen kommen in die Stadt. 18. Mai Ewald Pirner aus Fellheim feiert seinen 100. Geburtstag. 18. Mai (IZ) Die Illertisser Zeitung berichtet über einen Kreis hilfsbereiter Frauen aus Baben- hausen, der seit genau 25 Jahren arme Menschen in Rumänien unterstützt. Un- ermüdlich strickt die Damenrunde seitdem Decken, Socken, Pullover, Westen, Mützen und Schals für Bedürftige. 18. Mai (MN-Z) Die Stadt Mindelheim räumt mit ihrer Vergangenheit auf - und setzt gut 82 Jahre, nachdem der Stadtrat am 25. März 1933 auf Betreiben des damaligen NSDAP- Kreisleiters Ludwig Schug Adolf Hitler die Ehrenbürgerwürde angetragen hatte, ein deutliches Zeichen: Einstimmig distanziert sich die Stadt ausdrücklich von die- sem Beschluss und bekräftigt, auch in Zukunft alle Möglichkeiten wahrzuneh- men, sich für das friedliche Zusammenwirken aller Menschen in Europa und der ganzen Welt einzusetzen. Die Ehrenbürgerwürde war 1945 zwar mit dem Tod Hitlers erloschen, einen ausdrücklichen Beschluss, mit dem sich die Stadt davon distanziert, hatte es aber nie gegeben. 55

19. Mai Die schwäbischen Landrä- te treffen sich zu einer Arbeitstagung in Mindel- heim. Beherrschendes Thema ist dabei die Asyl- Problematik, die alle Landkreise beschäftigt. Laut Landräte-Sprecher Hubert Hafner kamen in den ersten fünfeinhalb Monaten dieses Jahres fast genauso viele Flücht- linge nach Schwaben wie im gesamten vorigen Jahr - in Zahlen: rund 32.000 Menschen waren es 2014, 2015 sind es bereits 28.200. Landrat Wei- rather spricht im Inter- view mit der Mindelheimer Zeitung von einer „dramatischen Situation“. Dringend werde Wohnraum gesucht. Erste Landkreise sehen sich bereits gezwungen, Flüchtlinge in Turnhallen unterzubringen. Thema der Arbeitstagung ist deshalb auch eine gerechtere Verteilung der Flüchtlinge in den Gemeinden - im Unterall- gäu etwa hat die Hälfte der Gemeinden noch keinen einzigen Flüchtling aufge- nommen. 19. Mai (AZ) Ein klares Bekenntnis zum Allgäu Airport geben führende Unternehmer aus der Region ab: Knapp 60 private Gesellschafter stimmen für eine schnelle Kapitalauf- stockung. Sie wollen bis zum 1. August ihre Anteile um mindestens vier Millionen Euro erhöhen und damit die Zukunft des Flughafens sichern. Zudem soll die Be- treiber-Gesellschaft um acht bis zehn Anteilseigner wachsen. Damit soll der Li- quiditäts-Engpass des Flughafens in Kürze beendet sein. Derzeit ist die Allgäuer Wirtschaft mit knapp 20 Millionen Euro am Airport beteiligt. Den Airport belas- ten Verbindlichkeiten in Höhe von 15 Millionen Euro; zudem müssen mittelfristig knapp 16 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur investiert werden - bei- spielsweise in die Vergrößerung der Start- und Landebahn, zusätzliche Rollwege, einen Ausbau der Vorfelder und die Vergrößerung der Abfertigungshalle. 20. Mai Ausgerüstet mit Spaten, Bauhelmen und Regen- schirmen feiern Politiker, Vertreter der Baufirmen, der Bahn und des Tief- bauamts am Landratsamt Unterallgäu den Spaten- stich zum Ausbau der Kreisstraße MN15 zwi- schen Trunkelsberg und Schwaighausen. Landrat Hans-Joachim Weirather nutzt die Gelegenheit, ein Lob an alle auszuspre- chen, die auf dieser Bau- stelle arbeiten: „Es ist viel Know-how nötig, um eine solche Baustelle zeitgerecht und in einem Kostenrahmen von rund drei Millionen Euro fertigzustellen.“ Der 56

Landrat dankt auch allen Finanzierungspartnern: Der Freistaat gibt einen Zu- schuss von rund 50 Prozent, die Deutsche Bahn beteiligt sich am Bau der neuen Brücke über die Schienen mit rund einer Million Euro und die Gemeinden Trun- kelsberg und Holzgünz übernehmen je 20 Prozent der Kosten für den neuen Radweg. Walter Pleiner, Leiter des Tiefbauamts, stellt kurz die Baumaßnahmen vor: Die Kreisstraße MN 15 wird zwischen Trunkelsberg und Schwaighausen ausgebaut und soll künftig 6,50 Meter breit sein. Die alte Brücke über die Bahnlinie wurde bereits abgerissen. Die neue Brücke wird etwas höher als das bisherige Bauwerk - das sei nötig, um die Bahnstrecke München-Lindau zu elektrifizieren. Südlich der Kreisstraße entsteht zudem ein 2,50 Meter breiter Geh- und Radweg. Des Weite- ren wird die Decke der Kreisstraße in Trunkelsberg von der Einmündung Alpen- straße in Richtung Autobahnanschlussstelle Memmingen-Ost erneuert. Im Zuge dessen werden auch die vier Busbuchten entlang der Strecke barrierefrei ausge- baut. Die Kosten für diese Maßnahmen liegen bei rund 150.000 Euro. Bis Jahres- ende soll die Kreisstraße MN15 wieder befahrbar sein. 20. Mai In der Dampfsäg in Sontheim findet die Vorpremiere des 45-minütigen Films „Daheim in… Sontheim“ statt. Dieser wird am 4. Juni im Rahmen der Reihe „Da- heim in…“ des Bayerischen Rundfunks ausgestrahlt. Zum Dreh im Unterallgäu war es gekommen, weil die Journalistin Katharina Schickling einen Stau umfahren wollte und dabei beeindruckt vom Sontheimer Ortsbild war. In insgesamt über zehn Drehtagen entstand schließlich die Dokumentation. 21. Mai (MM-Z) Eines der ältesten Unternehmen der Region, die Firma Azett mit Sitz in Unger- hausen, feiert seine 175-jährige Firmengeschichte. Azett entwickelte sich im Lau- fe der Zeit von einer einfachen Seifensiederei zu einem modernen Betrieb für Produkte der Hygiene, der Reinigung, des Hautschutzes und der Kosmetik. Ge- gründet worden war sie im Jahr 1840 in Memmingen vom gelernten Seifensieder Johannes Köhle. 22. Mai (MM-Z) Seit 25 Jahren besteht die deutsch-französische Freundschaft zwischen den Ge- meinden Buxheim und St. Denis d’Anjou im Departement Mayenne - und seit- dem pflegen die beiden Gemeinden einen regelmäßigen Austausch (mit bislang rund 50 Treffen). Im Rahmen eines Festabends wird das Jubiläum gefeiert. 22. bis 25. Mai Der Verein Bauwagen Rammingen feiert sein 25-jähriges Bestehen mit einer vier- tägigen Party. Zunächst sei der Bauwagen nur als Treffpunkt für eine Silvester- party oder ein Geburtstagsfest gedacht gewesen, erinnern sich die Vorstands- mitglieder in der Mindelheimer Zeitung. Inzwischen zählt der Verein über 250 Mitglieder und hat seit zehn Jahren ein eigenes Vereinsheim, das beispielsweise für Montagsclub, Frauenstammtisch, Seniorennachmittage, Krankensalbungen und Blockflötenkonzerte genutzt wird. 23. Mai (MN-Z) Die in Stetten-Bahnhof ansässige Firma BayPack, die sich auf Verpackungen aus Vollkarton spezialisiert hat, wächst weiter: Jetzt findet der Spatenstich für einen 2600 Quadratmeter großen Anbau statt. Bislang gibt es auf 4500 Quadratmetern ein Bürogebäude und eine Fertigungshalle. Rund acht Millionen Euro wird BayPack in den Anbau investieren, eine 32 Meter lange Offset-Druckmaschine, eine hochautomatisierte Klebemaschine und ein vollautomatisches Hochregalla- ger für Halbfertigprodukte und Fertigware inklusive einer vollautomatischen Ver- sandstraße. 23. Mai (MN-Z) Die Kneippkur soll immaterielles Weltkulturerbe werden. Der Eintrag in die ent- sprechende Unesco-Liste ist das große Ziel der Stadt Bad Wörishofen, des Kneipp-Bundes und des Verbandes der Kneippheilbäder. Wie die Mindelheimer Zeitung berichtet, werden die entsprechenden Anträge aus dem vergangenen 57

Jahr nun in einem gemeinsamen Antrag gebündelt. Dieser 18-seitige Antrag ent- hält nun neben einer Kurzbeschreibung des Kneippschen Naturheilverfahrens un- ter anderem auch eine Darstellung der fünf Kneippschen Elemente und die histo- rische Entwicklung der Kneippkur. Voraussichtlich im Herbst soll die Entschei- dung über eine Aufnahme in die Weltkulturerbe-Liste fallen. 23. bis 30. Mai In der Umweltstation Unterallgäu in Legau findet das Landespfingstlager der bayerischen Pfadfinder statt. Fast 1000 Teilnehmer aus 42 Pfadfinderstämmen kommen. Alle vier Jahre organisiert der Landesverband Bayern das Zeltlager. 24. Mai Theresia Zwerger aus Ottobeuren wird 102 Jahre alt. 25. Mai Abtpräses Jeremias Schröder aus St. Otilien weiht im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes am Pfingstmontag die neue Orgel der Stadtpfarrkirche St. Ste- phan in Mindelheim. Zur Feier des Tages erklingt die große Orgelsolomesse „Missa in honorem Beatissimae Virginis Mariae“ in Es-Dur von Joseph Haydn. Die Kosten in Höhe von 850.000 Euro teilen sich die Kurt-und-Felicitas-Viermetz- Stiftung, die Stadt Mindelheim, der Landkreis Unterallgäu und die Bayerische Landesstiftung. 160.000 Euro steuerten Spender bei und 638.000 Euro stammen aus einer Erbschaft. „Seit 50 Jahren wurde im Landkreis kein Instrument dieser Größenordnung mehr gebaut“, sagt der Leiter des Amtes für Kirchenmusik und Orgelsachverständiger der Diözese, Pater Stefan Kling, im Interview mit der Min- delheimer Zeitung. Die neue Orgel wiegt 10,5 Tonnen und verfügt über 52 Regis- ter, drei Manuale und Pedal. Sie hat 273 Pfeifen aus Holz und 2791 aus Metall. Die größte von ihnen ist 5,1 Meter hoch, die kleinste Pfeife misst gerade einmal neun Millimeter. Die wertvollen Register der Steinmeyer-Orgel von 1867 und noch brauchbare Pfeifen des Zeilhuber-Instruments von 1952/58 wurden wie- derverwendet. Rund 11.000 Arbeitsstunden investierten die Orgelbauer um Sieg- fried Schmid in die neue Stephanus-Orgel. 26. Mai In Mindelheim und Bad Wörishofen erinnern jetzt „Stolpersteine“ an die Ge- schichte der jüdischen Familien Liebschütz und Glasberg sowie des Kommunisten Jakob Grünwald, die von den Nazis ermordet wurden. Verlegt werden sie vom Initiator des mittlerweile europaweit bekannten Kunstprojekts, dem Künstler Günter Demnig aus Köln. Inzwischen gibt es in ganz Europa mehr als 52.000 Stol- persteine. 27. Mai Heute vor 100 Jahren verlieh König Ludwig III. dem damaligen „Wörishofen“ das Stadtwappen. Es zeigt in der oberen Hälfte einen grünen, achtblättrigen Linden- zweig und im unteren Teil in Blau einen silbernen Wellenbalken, der Wasser symbolisieren soll. Den ursprünglichen Wunsch der Gemeinde, eine Gießkanne als Zeichen für die Kneippkur zum Wappenbild zu machen, hatte das Reichs- heroldsamt „aus künstlerischen und heraldischen Gründen“ abgelehnt, schreibt die Mindelheimer Zeitung. 27. Mai (MN-Z) Pfarrer Alfons Riedle feiert das 60. Jubiläum seiner Priesterweihe in Bad Wörish- ofen. Über 4000 Gläubige seien am 30. Mai 1955 zur Primiz nach Ingenried ge- kommen, um den Primizsegen zu empfangen, erinnert sich der heute 86-Jährige. Als Kaplan beziehungsweise Benefiziat war Riedle anschließend auch in Bad Grö- nenbach tätig. 1967 wurde er Pfarrer. 27. Mai Prozessauftakt in München: Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof befasst sich mit dem Allgäu Airport in Memmingerberg. Die Gemeinden Memmingerberg und Westerheim, der Bund Naturschutz und fünf Familien, die in unmittelbarer Nähe des Regionalflughafens wohnen, hatten gegen den Planfeststellungsbeschluss des Luftamts Südbayern geklagt. Sie zweifeln am verkehrspolitischen Bedarf und an der Wirtschaftlichkeit des Projekts und machen unter anderem Gesundheits- gefahren durch Lärm geltend. Die Flughafengesellschaft dagegen hofft, den Air- 58

port mit einer Erweiterung profitabel zu machen, um ihn auch in Zukunft nutzen und als Standortvorteil für die Allgäuer Wirtschaft erhalten zu können. Keine Einwände hat der VGH gegen eine Verbreiterung der Start- und Landebahn. Zweifel haben die Richter allerdings an der Notwendigkeit, Landungen auch zwi- schen 22 und 23 Uhr sowie in Ausnahmefällen bis 23.30 Uhr zu gestatten. 27. Mai (IZ) Die Pfarrkirche St. Vitus im Kettershausener Ortsteil Tafertshofen erstrahlt nach einer umfassenden Sanierung in frischen Farben. Ursprünglich sollten, wie Kir- chenpfleger Michael Gschwind der Illertisser Zeitung berichtet, nur die Empore renoviert und die Orgel neu gefasst werden. Dabei habe sich allerdings ergeben, dass der Dachstuhl dringend renoviert werden müsse und die Empore sogar ein- sturzgefährdet gewesen sei. Die Gesamtkosten für die Sanierung belaufen sich auf 642.000 Euro. 28. Mai (MN-Z) Der Oberriedener Ortsteil Hohenreuten enthüllt voller Stolz einen Gedenkstein, der an die 800-jährige Geschichte des Orts erinnert. 29. bis 31. Mai Seit 40 Jahren gibt es den Musikverein Nassenbeuren - gefeiert wird unter ande- rem mit Sternmarsch, Auftritten verschiedener Musikkapellen und einem Fest- gottesdienst. 29. bis 31. Mai Zum 70. Geburtstag des Regisseurs Rainer Werner Fassbinder am 31. Mai findet in Bad Wörishofen ein ganzes Fassbinder-Wochenende statt. Damit soll er auch in seinem Geburtsort gefeiert werden. 31. Mai Der Radfahrverein feiert sein 110-jähriges Bestehen unter anderem mit einem Festgottesdienst, einem Fahnenzug, Rückblicken und Ehrungen.

59

Juni

Bayern und die Welt 6. Juni Er war Winnetou: Der französische Schauspieler Pierre Brice stirbt im Alter von 86 Jahren. 8. Juni Beim Gipfel in Schloss Elmau versprechen die Staats- und Regierungschefs der G- 7-Staaten den Abschied von fossilen Brennstoffen und einen radikalen Umbau der Energiegewinnung bis 2050. Weitere Themen: Die griechische Schuldenkrise und das Verhältnis zu Russland. Kreml-Chef Putin blieb wegen des russischen Vorgehens in der Ukraine vom Gipfel ausgeschlossen. Unmittelbar vor Beginn der Gespräche demonstrierten Kanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama trotz Verstimmung über die Geheimdienstaffäre einen engen deutsch- amerikanischen Schulterschluss. Die befürchteten Krawalle gegen den Gipfel bleiben weitgehend aus, die Protest- aktionen verlaufen großteils friedlich. Rund 20.000 Polizisten waren vor Ort. 9. Juni Musiklegende James Last stirbt im Alter von 86 Jahren in seiner Wahlheimat Flo- rida. Noch bis April war er mit seinem Orchester unterwegs. 13. Juni In Oberstdorf sorgt eine Schlammlawine für Zerstörung: Gut 400 Einwohner und Gäste müssen kurzerhand ihre Häuser verlassen, weil sich nach einem starken Dauerregen Schlamm und Geröll von den Ufern des Oybachs gelöst hatten und ins Tal geschwemmt wurden. Neben mehreren Dutzend Häusern wird auch die Skisprungarena beschädigt. Mehrere Bewohner müssen im Tagungszentrum Haus Oberstdorf übernachten. Der Schaden beläuft sich auf mehrere Millionen Euro. 16. Juni Nach Augsburg, Kempten und Neu-Ulm dürfen sich in Schwaben künftig auch die Städte Memmingen und Nördlingen Hochschulstandort nennen, wie die Augs- burger Allgemeine berichtet. Ab dem Wintersemester 2016/2017 können Studie- rende dort in dem Verbundprojekt „Digital und Regional“ ein vier Semester dau- 60

erndes Basisstudium in einem technischen Fach absolvieren. Danach können sie sich entscheiden, wie sie ihre Ausbildung beenden - entweder in einem Vollzeit- studium an einer der Stammhochschulen Augsburg oder Kempten oder in Teilzeit von zu Hause aus. 26. Juni Drei Terroranschläge an einem Tag: Vor einer Hotelanlage im tunesischen Sousse erschießt ein Attentäter mindestens 37 Menschen. In Frankreich verübt ein Is- lamist am selben Tag bei Lyon einen Anschlag auf eine Gasfabrik, ein Mann wird enthauptet aufgefunden. In Kuwait sterben beim Anschlag eines Selbstmordat- tentäters 27 Menschen in einer Moschee. Die Terrormiliz IS bekennt sich zu der Tat. 30. Juni Nach tagelangen, erfolglosen Verhandlungen lassen die Euro-Finanzminister das Hilfspaket für Griechenland auslaufen. Regierungschef Tsipras hatte beschlossen, ein Referendum über die Spar-Bedingungen abzuhalten. Seit 29. Juni sind die griechischen Banken geschlossen. An Geldautomaten können täglich nur noch 60 Euro abgehoben werden. 30. Juni Nach mehr als 50 Jahren nehmen die USA und Kuba wieder diplomatische Bezie- hungen auf. Die Regierungen verständigen sich darauf, in den Hauptstädten Washington und Havanna Botschaften zu eröffnen. Damit endet die Ära des Kal- ten Krieges in der Karibik endgültig.

61

Das Unterallgäu im Juni 1. Juni (MN-Z) In Bad Wörishofen wird ein zweiter Bouleplatz eröffnet. Entstanden ist er in einer Kooperation zwischen dem Kur- und Tourismusbetrieb und den Boulefreunden Bad Wörishofen. 2. Juni Die Arbeitslosenquote im Landkreis Unterallgäu ist im Mai auf 2,1 Prozent gesun- ken. Nach Angaben der Agentur für Arbeit ging sie im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte zurück. Damit hat der Kreis weiterhin eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in ganz Deutschland. Insgesamt haben 1632 Menschen kei- nen Job, davon sind 217 unter 25 Jahre. Die Arbeitslosigkeit unter den 15- bis 24- Jährigen liegt bei 2,1 Prozent. 490 Personen beziehen Arbeitslosengeld II, also 0,6 Prozent aller Erwerbspersonen. Diese Quote ist die drittniedrigste in Deutsch- land. 3. Juni (AA) Der Österreicher Philipp Herzog soll die Führung des Bauernhofmuseums in Il- lerbeuren übernehmen. Er setzt sich gegen rund 40 weitere Bewerber durch, nachdem die Probezeit seiner Vorgängerin Ursula Winkler nicht verlängert wor- den war. 3. Juni Der Landkreis Unterallgäu gehört zu den Top-Regionen in Deutschland. Im Ver- gleich aller 402 Landkreise und kreisfreien Städte belegt das Unterallgäu in einer aktuellen Wirtschaftsstudie des Nachrichtenmagazins „Focus“ den siebten Platz. Bayernweit kommt der Landkreis auf Rang drei. In einer Rangliste der Regionen zeigt der Focus auf, wie die Städte und Kreise „in den entscheidenden Faktoren wirtschaftlicher Stärke“ abschneiden. Dazu verglich die Zeitschrift die Regionen anhand der Kategorien Wachstum und Jobs, Firmengründungen, Produktivität und Standortkosten sowie Einkommen und Attraktivität. Besonders gut war das Unterallgäu in den Bereichen Wachstum und Jobs sowie Produktivität und Standortkosten. „Die Studie belegt wieder einmal, dass unser Landkreis ein star- ker Wirtschaftsstandort ist“, freut sich Landrat Hans-Joachim Weirather über den bundesweiten Spitzenplatz. Neben anderen Studien bescheinigte der Focus dem Landkreis bereits im vergangenen Jahr beste Bedingungen. Damals verglich das Nachrichtenmagazin die Kreise und Städte in Kategorien wie Wohlstand, Sicher- heit, Infrastruktur oder Gesundheit. Das Unterallgäu schaffte es auf Platz vier der lebenswertesten Regionen Deutschlands. Wie im vergangenen Jahr präsentierte sich der Süden der Republik auch diesmal wieder besonders stark. In der aktuel- len Untersuchung lagen die zehn besten Regionen alle in Bayern oder Baden- Württemberg. Auf den ersten Platz schaffte es an der Ilm. 3. bis 7. Juni Unter dem Motto „Wellness für die Ohren“ findet das Bezirksmusikfest in Bad Wörishofen statt. Auf dem Programm stehen neben den Wertungsspielen unter anderem Sternmarsch, Festgottesdienst, Massenchor und Festumzug, aber auch ein Konzert von Ernst Hutter und seinen Egerländer Musikanten sowie ein großer Familientag der Blasmusik. Die Besucher sind begeistert. 6. Juni Der Männerchor Markt Wald feiert sein 115-jähriges Bestehen mit einem Lieder- abend. 8. Juni Seit 20 Jahren gibt es den ehrenamtlichen Besuchsdienst der Kreisklinik Mindel- heim. Mit einem Empfang bedanken sich Klinik-Vorstand Franz Huber und der Ärztliche Direktor PD Dr. Peter Steinbigler bei den engagierten Ehrenamtlichen. Der Krankenhausbesuchsdienst wurde 1995 von der Pfarrei St. Stephan in Min- delheim unter der Führung von Pfarrer Schneck und Pfarrer Badura gegründet. Der heutige Krankenhausbesuchsdienst hat 22 aktive Mitglieder. 8. Juni Es geht um Fahrdienste, um Deutschkurse oder um gemeinsame Aktionen. Aber es geht eben in vielen Fällen nicht nur darum. Meist steckt viel, viel mehr hinter 62 dem ehrenamtlichen Einsatz, den inzwischen schon so viele engagierte Men- schen für die Asylbewerber im Unterallgäu erbringen. Wie der Landkreis die Eh- renamtlichen in ihrer Arbeit noch besser unterstützen kann, ist Thema im Kreis- ausschuss. Isabel Mang stellt ein neues Projekt der Freiwilligenagentur Schaffens- lust vor, das genau hier ansetzt. Mit eindrucksvollen Beispielen verdeutlicht Mang den Kreisräten, dass die beste- henden ehrenamtlichen Initiativen teilweise schon jetzt an ihre Grenzen kommen - weil das persönliche Engagement manchmal fast zu groß ist, weil es nicht ein- fach ist, die notwendige Distanz zu den Schicksalen der Flüchtlinge zu bewahren, weil ein Austausch mit anderen Initiativen noch fehlt. Hier will Schaffenslust an- setzen: Als Anlaufstelle für alle ehrenamtsspezifischen Anliegen und mit speziel- len Schulungen, in denen es beispielsweise um den Umgang mit belastenden Er- fahrungen ebenso gehen kann wie um die Themen Nähe und Distanz, Zusam- menarbeit in der Gruppe, Motivation und Anerkennung oder Grenzen des Ehren- amts. Zudem sollen in Zusammenarbeit mit der neuen Koordinationsstelle Asyl im Landratsamt regelmäßige Treffen für die Ehrenamtlichen organisiert werden, um den Erfahrungsaustausch zu fördern. Für die dafür notwendige Stelle hofft die Freiwilligenagentur auf Mittel aus dem europäischen LEADER-Programm. Wie Landrat Hans-Joachim Weirather und die Mitglieder des Kreisausschusses unisono deutlich machen, steht der Landkreis uneingeschränkt hinter dem Projekt. Dafür verdoppelt der Kreisausschuss die beantragte Kofinanzierung von 10.050 Euro sogar auf 20.100 Euro. Auf diese Weise kann die neue Stelle mehr Stunden pro Woche tätig sein. Spätestens im Oktober soll sie ihre Arbeit aufnehmen. Die neue Anlaufstelle der Freiwilligenagentur ergänzt damit, wie Landrat Hans- Joachim Weirather betont, optimal die neue Koordinationsstelle Asyl im Landrat- samt: Elena Münnich ist seit Mai 2015 Ansprechpartnerin für Gemeinden und Eh- renamtliche. Zu ihren Aufgaben gehören die Beratung und Unterstützung von Freiwilligen und Gruppen, die sich für die im Unterallgäu untergebrachten Asyl- bewerber engagieren. Sie koordiniert die Hilfsangebote für Asylbewerber und in- formiert zum Beispiel über Themen wie das Asylverfahren, Leistungen für Asyl- bewerber und das Kilometergeld für ehrenamtliche Fahrdienste. Zudem hilft sie bei der Vermittlung von gemeinnütziger Arbeit. Die neue Koordinatorin hat eine wichtige Scharnierfunktion zwischen allen Beteiligten. „Es gibt viel zu tun, um die Herkulesaufgabe Flüchtlingshilfe zu stemmen“, sagt Weirather. Zahlen, Daten, Fakten: • Aktuell leben 888 Flüchtlinge im Unterallgäu (Stand 8. Juni 2015). Darunter sind auch bereits abgelehnte oder anerkannte Asylbewerber, die noch in den Unterkünften leben. • 569 Flüchtlinge leben in den derzeit 48 dezentralen Unterkünften in 27 Ge- meinden. Zudem sind 298 Menschen in den vier Gemeinschaftsunterkünften der Regierung von Schwaben untergebracht. • Zum Jahresende werden nach den derzeit vorliegenden Zahlen voraussichtlich rund 1300 Asylbewerber im Unterallgäu leben. Weitere Themen im Kreisausschuss:  Umbau des Bahnübergangs bei Ungerhausen: Ein Fall für die Dorfchronik wird bald der Bahnübergang bei Ungerhausen sein: Wo alle Fahrzeuge jetzt noch an einer Ampel und vor geschlossenen Schranken warten müssen, wenn ein Zug aus Memmingen oder München kommt, soll ab dem Jahr 2017 freie Fahrt gelten. Der so genannte „höhengleiche Bahnübergang“ wird dann durch 63

eine Unterführung ersetzt - ähnlich wie dies etwa in der Bad Wörishofer Stra- ße in Mindelheim der Fall ist. Der Umbau findet im Zuge der Elektrifizierung der Bahnstrecke statt. Die Mitglieder des Unterallgäuer Kreisausschusses sprechen sich jetzt einstimmig für die Planungen der DB Netz AG aus. Tiefbauamtsleiter Walter Pleiner stellt den Kreisräten das Bauvorhaben vor. Hierzu gehört auch eine leicht geänderte Straßenführung zwischen Ungerhau- sen und der neuen Unterführung für Autos, Radfahrer und Fußgänger. Diese Bahnbrücke selbst wird im Jahr 2017 an Ort und Stelle gebaut und „einge- schoben“. Im Vorfeld der eigentlichen Arbeiten zum Bau der Straßenunterführung muss laut Pleiner im kommenden Jahr zunächst die Kreisstraße MN 17 verlegt wer- den. Diese führt aktuell über Ungerhausen-Bahnhof nach Holzgünz. Nach dem Umbau des Bahnübergangs kann sie wegen der neuen Höhenunterschiede nicht mehr wie bisher in die Kreisstraße MN 16 münden. Stattdessen ist an ih- rem Ende eine Wendeplatte vorgesehen. Die Verbindung zwischen Auto- bahn-Anschlussstelle und Holzgünz soll dann eine neue Trasse der Kreisstraße über das Gewerbegebiet Ungerhausen ersetzen. Die Kosten der gesamten Baumaßnahme belaufen sich laut Pleiner nach aktuellen Schätzungen auf ins- gesamt rund 4,5 Millionen Euro. Der Landkreis muss davon voraussichtlich rund 850.000 Euro schultern. • Verein Regio-S-Bahn geplant: Mit einer Regio-S-Bahn soll das ÖPNV-Angebot in der Region weiter verbessert werden. Davon profitieren werden auch die Gemeinden entlang der Bahnstrecke Ulm-Memmingen: Ab Dezember 2019 sollen die ersten vier neuen Haltepunkte in Pless, Fellheim, Heimertingen und Amendingen in Betrieb gehen. Hinzu kommen etwas später Haltestellen am Berufsbildungszentrum (BBZ) in Memmingen und in Buxheim. Alle neuen Hal- tepunkte werden stündlich angefahren. Um das Projekt weiter schlagkräftig voranzutreiben, haben sich, wie Landrat Hans-Joachim Weirather und die zu- ständige Abteilungsleiterin Dr. Maria Bachmaier im Kreisausschuss erläutern, Vertreter der beteiligten Städte und Landkreise in mehreren Gesprächen da- für ausgesprochen, einen eigenen Verein zu gründen. Dieser soll mit einer ei- genen Geschäftsstelle ausgestattet werden. Zur Finanzierung müsste der Landkreis Unterallgäu jährlich rund 15.000 Euro beitragen. Über den Beitritt entscheiden wird der Kreistag in seiner nächsten Sitzung. Bereits für den Bei- tritt ausgesprochen haben sich etwa die Stadt Memmingen, der Alb-Donau- Kreis sowie die Städte Ulm und Neu-Ulm. • Landkreis fördert Familienpflege und Ehe-, Familien- und Lebensberatung: Sie kommen beispielsweise zu Hilfe, wenn die Mama krank ist und über einen längeren Zeitraum nicht für Haushalt und Kinder sorgen kann. Die Mitarbeiter des Familienpflegewerks Memmingen/Unterallgäu unterstützen Familien in sozialen, familiären und finanziellen Notlagen. Finanziell gefördert wird der Verein dabei seit vielen Jahren vom Landkreis Unterallgäu - 2015 wieder mit 16.000 Euro. Eine ähnliche Arbeit leisten die Dorfhelferinnen und Betriebshel- fer. Sie werden wieder mit 4000 Euro bezuschusst. Mit 7000 Euro unterstützt der Landkreis nach dem einstimmigen Beschluss des Kreisausschusses zudem wieder die Psychologische Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfra- gen der Diözese Augsburg. Sie steht als Anlaufstelle bei allen Fragen rund um Konflikte und Krisen in der Partnerschaft, bei Trennung und Scheidung zur Verfügung. • Jahresrechnung 2014: Zur Kenntnis nimmt der Kreisausschuss die Jahresrech- nung 2014. Kreiskämmerer Manuel Eberhard stellt die Zahlen vor. Insgesamt hatte der Haushalt des Landkreises im vergangenen Jahr ein Volumen von 64

130,35 Millionen Euro. Thema waren auch nicht geplante Ausgaben, vor allem im Bereich Sozialhilfe. Hier empfiehlt der Kreisausschuss einstimmig, diese zu genehmigen. 9. Juni Der WM-Pokal kommt für einen Tag nach Mindelheim - und gleichzeitig findet ein Integrations-Fußballturnier statt. Der TSV Mindelheim ist damit nur einer von sie- ben bayerischen Vereinen, die den Pokal bei sich be- grüßen dürfen. Die Freude darüber ist vor allem bei denen riesig, die sich mit einem eigens gedrehten Video darum beworben haben. 22.000 Amateurvereine hatte der DFB zum Mitmachen aufgerufen. Nur 63 von ihnen wurden ausgewählt. Am Bewerbungsvideo beteiligten sich auf Initi- ative von 13 engagierten Ehrenamtlichen um Felix Jäckle Maristenschüler ebenso wie die „Mindelkicker“, eine neu gegründete Abteilung des TSV Mindelheim, die sich besonders um die Integration von Flüchtlingen kümmert. Zu sehen sind im Video auch Mindelheims Bürgermeister Dr. Stephan Winter und Landrat Hans- Joachim Weirather. 10. Juni Insgesamt rund 1000 Schü- ler und Praktikanten aus dem Partnerlandkreis Gostyn haben bereits das Unterallgäu besucht. „Eine beeindruckende Zahl“, fin- det stellvertretender Land- rat Dr. Stephan Winter, als er 21 Schüler aus dem pol- nischen Landkreis im Sit- zungssaal des Landratsamts begrüßt. Seit über zehn Jahren pflegt das Joseph- Bernhart-Gymnasium in Türkheim diese Partnerschaft. „Die Beziehung zwischen den Landkreisen besteht aber schon länger und wurde 2001 offiziell besiegelt“, so Winter. Die Freund- schaft sei etwas ganz besonderes - nur vier Landkreise in Bayern pflegen eine Partnerschaft zu einem Landkreis in Polen. „Solche Beziehungen sind wichtig für den Frieden in Europa“, schließt Winter. Engelbert Degenhart, Partnerschaftsbe- auftragter am Landratsamt Unterallgäu, stellt den Schülern kurz den Landkreis Unterallgäu vor. Eine Woche verbringen die polnischen Schüler in Gastfamilien im Unterallgäu. Dabei erwartet sie ein umfangreiches Programm mit einer All- gäu-Rundfahrt, einem Besuch im Allgäu Skyline Park und einer Stadtbesichtigung in München. 10. Juni Leise und umweltfreundlich ist der neue Elektrobus, der künftig seine Runden in Bad Wörishofen drehen wird. Um auf sich aufmerksam machen zu können, be- sitzt das Fahrzeug sogar ein musikalisches Warnsignal. Der Elektrobus spart so viele Emissionen ein wie etwa 100 Elektroautos. 65

12. bis 14. Juni In Türkheim wird das Herzogfest gefeiert - alle fünf Jahre erinnern die Teilnehmer dabei an die Markterhebung Türkheims durch Herzog Maximilian Philipp am 7. Oktober 1700. Auf dem Programm stehen neben einem Handwerkermarkt und vielen Showeinlagen auch Festzüge, eine Festmesse und verschiedene Führun- gen. Es kommen wieder mehrere tausend Besucher. 13. Juni Der Landkreis Unterallgäu verliert einen bedeutenden Bürger: Martin Frehner aus Attenhausen verstirbt im Al- ter von 94 Jahren. Nach seiner Zeit als Landrat des Alt- landkreises Memmingen war Frehner zwölf Jahre Bür- germeister des Marktes Ottobeuren. „Sein Tod ist ein großer Verlust“, sagt Landrat Hans-Joachim Weirather. „Wir sind Martin Frehner zu aufrichtigem Dank für sein Lebenswerk verpflichtet.“ Frehner habe einen großen Teil seines Lebens der Entwicklung des Landkreises Memmingen und später der Marktgemeinde Ottobeuren gewidmet. „Martin Frehner war ein bedeutender Wegbe- reiter und überzeugter Europäer“, betont auch Ottobeu- rens Bürgermeister German Fries. Beide sprechen der Familie des Verstorbenen ihr aufrichtiges Beileid aus. „Das Wohl seiner Heimat stand immer im Mittelpunkt seines Wirkens“, betont Weirather und bezeichnet Frehner als „Kommunalpoliti- ker erster Klasse“. Der Verstorbene ist unter anderem Träger des Bundesver- dienstkreuzes, der kommunalen Verdienstmedaille in Silber und des Landkreis- Ehrenschilds. Zudem ist er Ehrenbürger und Ehrenring-Träger des Marktes Otto- beuren. Geboren wurde Frehner als Sohn eines Gastwirt-Ehepaares in Attenhausen. Nach seiner Schulzeit arbeitete er im damaligen Landratsamt Memmingen, bis er in den Krieg eingezogen wurde. Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft im Jahr 1948 arbeitete Frehner wieder im Landratsamt, wo er bald vom damali- gen Landrat Dr. Karl Lenz zum Kämmerer ernannt wurde. Nach dessen plötzli- chem Tod wurde Frehner im Alter von 39 Jahren am 12. März 1961 zum Landrat gewählt. Wichtig war es Frehner in seiner gesamten Amtszeit laut Landrat Weirather, die Ansiedlung von Gewerbe- und Industriebetrieben und die Entwicklung Ottobeur- ens und Grönenbachs als Kurorte zu fördern. Zu den wichtigsten Projekten zähl- ten der Aufbau der Wasserversorgung Woringer Gruppe und der Anschluss der Gemeinden um Memmingen an das Gruppenklärwerk in Heimertingen. Er habe sich zudem äußerst engagiert für den Landkreis-Wohnungsbau, den Ausbau des Straßennetzes und die Entwicklung der Kreiskrankenhäuser in Memmingen und Ottobeuren eingesetzt, betont Weirather. Mit der Gebietsreform im Jahr 1972, bei der die Landkreise Memmingen, Min- delheim und Teile des Landkreises Illertissen zum Landkreis Unterallgäu zusam- mengelegt wurden, nahm Frehner Abschied vom Amt des Landrats. Zwei Jahre später wurde er zum Bürgermeister von Ottobeuren gewählt, wo er bis 1986 die Entwicklung des Marktes entscheidend mitprägte. Mit Clemens Schlögel (Ha- wangen) und Otto Wanner (Böhen) gründete er die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ottobeuren und sicherte so die Selbstständigkeit Böhens und Hawangens. Zu den vielen Projekten seiner Zeit als Bürgermeister zählen etwa der Bau des Schulzentrums Ottobeuren, der VG-Kläranlage in Hawangen und der Umbau der alten Knabenschule in das „Haus des Gastes“. Mit Freude setzte er sich auch für Basilika und Benediktinerabtei ein. Als überzeugter Europäer legte er unter ande- rem die Basis für die Partnerschaft mit dem italienischen Norcia, dem Geburtsort des Heiligen Benedikts. „Mit Weitblick hat Martin Frehner den Grundstock für 66

viele Einrichtungen gelegt, von denen wir heute noch profitieren“, so Bürger- meister Fries. 13. Juni (MN-Z) Wie die Mindelheimer Zeitung schreibt, ziehen in diesem Jahr 18 Storchenpaare insgesamt mindestens 24 Jungvögel groß. Die Nester in Memmingen, Lauben, , Erkheim, Bedernau, Mindelheim, Türkheim, Salgen, Pfaffenhau- sen, Bronnerlehe und Kirchheim sind besetzt. Neue Nester gibt es laut dem Kreisvorsitzenden des Landesbunds für Vogelschutz, Georg Frehner, jedoch nicht. 2014 gab es im Landkreis 19 Storchenpaare mit insgesamt 30 Jungstörchen. 13. Juni Skistar Felix Neureuther absolviert mit seinen DSV-Teamkollegen ein Konditions- trainingslager in Ottobeuren. 13. und 14. Juni Die Feuerwehr Derndorf feiert ihr 140-jähriges Bestehen. 13. und 14. Juni Mit einem zweitägigen Festprogramm feiert die Katholische-Arbeitnehmer- Bewegung (KAB) Erkheim-Günztal ihr 40-jähriges Bestehen. Auf dem Programm steht unter anderem ein politischer Frühschoppen zum Thema „Armut trotz Ar- beit“ mit den Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke (CSU) und Ekin Deligöz (Grüne) sowie Hannes Kreller, Bundessekretär der KAB. 14. Juni In Benningen findet der Schwäbische Imkertag 2015 statt. Im Fachvortrag geht es um die Beurteilung der Bienenvölker ohne Öffnen. 14. Juni In Buxheim wird die neue Kinderkrippe offiziell eingeweiht. 14. Juni (MM-Z) Zum 25. Mal findet in Niederrieden der Europatag statt. „Wir brauchen diese Tage, an denen auch mal positiv über Europa geredet wird und nicht nur von Eu- rokrise, Staatsverschuldung, Grexit oder Brexit“, betont Bürgermeister Michael Büchler laut Memminger Zeitung in der Festhalle. Bayerns Justizminister Winfried Bausback bricht in seiner Festrede eine Lanze für ein geeintes Europa und stellt den seit 70 Jahren anhaltenden Frieden und die Stabilität in Europa in den Vordergrund. In den 25 Jahren, in denen der Europatag stattfindet, ist es der Gemeinde immer wieder gelungen, hochrangige Persönlichkeiten aus Kirche, Po- litik, Adel und Gesellschaft als Festprediger und Festredner zu gewinnen. 14. Juni Nach fast 13 Jahren als Pfarrer in Ottobeuren wird Carl-Franz Weingärtner von der evangelisch-lutherischen Gemeinde in den Ruhestand verabschiedet. Vier Wochen später steht fest: Sein Nachfolger wird Werner Vogl. Er wird zu- sammen mit seiner Familie ab Februar 2016 in Ottobeuren tätig sein. 16. Juni Von aktuellen Investitionsprojekten des Landkreises über die Archivpflege in den Gemeinden, die neue Asyl-Koordinatorin, die Breitbandentwicklung und den Mobilfunkausbau bis hin zum kommunalen Versicherungswesen und mehr Un- terstützung für die Tierheime: Die Palette der Themen, mit denen sich die Unter- allgäuer Bürgermeister im Rahmen ihrer Dienstversammlung in Ottobeuren be- fassen, ist groß. Im Mittelpunkt steht zunächst jedoch das Gedenken an einen früheren Kollegen, den langjährigen Landrat des Altkreises Memmingen und Bür- germeister von Ottobeuren, Martin Frehner. Ottobeurens Bürgermeister German Fries lässt das Lebenswerk des engagierten und vorausschauend handelnden Kommunalpolitikers Revue passieren.  Neue Standards bei Breitbandausbau: Eine rasante Entwicklung habe das Thema Breitband in den vergangenen Jahren gemacht, so Landrat Weirather. Die Daten-Übertragungsraten seien längst ein wichtiges Kriterium bei der Standortwahl von Firmen geworden. Deshalb müssten die Gemeinden hier dringend handeln. Peter Schwägele vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in Memmingen und Jürgen Deller vom bayerischen Breit- bandzentrum stellen den Bürgermeistern die Fördermöglichkeiten des Frei- 67

staats vor und informieren sie über die aktuellen technologischen Standards. Mit Glasfaserkabeln seien die Kommunen deutlich besser auch auf längere Sicht für die Zukunft gerüstet als über die bislang überwiegend eingesetzten Kupferkabel. „Sorgen Sie als Gemeinde dafür, dass der richtige Technologie- mix verbaut wird und Sie ein vernünftiges Konzept bekommen“, betont Schwägele. Beide Referenten appellieren an die Bürgermeister, möglichst zü- gig in das Förderverfahren einzusteigen und sowohl die kostenlose Beratung als auch die vorhandenen Fördermittel in Anspruch zu nehmen.  Unterstützung für Mobilfunkausbau: Handlungsbedarf bestehe auch im Be- reich Mobilfunk, informiert Frank-Peter Käßler von der Telekom die Gemein- dechefs. Die Bedürfnisse der vielen Handynutzer würden laufend steigen, deshalb müsse auch das Netz der Mobilfunkanlagen nach und nach verdichtet werden. Käßler bittet die Bürgermeister, sich aktiv an der Suche nach neuen Standorten zu beteiligen und schlecht versorgte Gebiete zu melden.  Aktuelle Hoch- und Tiefbauprojekte: Landrat Weirather gibt den Bürgermeis- tern einen umfassenden Überblick über die laufenden und in nächster Zeit geplanten Bauprojekte des Landkreises - vom Straßenbau über den Bau neuer Radwege bis hin zu den Generalsanierungen der Schulzentren in Bad Wöris- hofen, Babenhausen, Türkheim und Ottobeuren sowie des Kreis- Seniorenwohnheims in Türkheim. „Wir setzen unsere Kreisumlage sehr ver- antwortungsbewusst fest“, betont Weirather.  Neue Koordinatorin für Asyl und Flüchtlinge: Elena Münnich stellt sich den Unterallgäuer Bürgermeistern als neue Koordinatorin für Asyl und Flüchtlinge vor. Sie stehe im Landratsamt als Anlaufstelle für alle Fragen zum Thema zur Verfügung - für Gemeinden ebenso wie für ehrenamtliche Helferkreise, die Unterstützung benötigen. Um deren Arbeit zu erleichtern, sei beispielsweise geplant, die bestehenden Initiativen und Angebote zu vernetzen.  Tierheime brauchen Geld: Stefan Mitscherling vom Tierheim Beckstetten und Wolfgang Courage vom Tierheim in Memmingen appellieren an die Bürger- meister, sich jedes Jahr pauschal mit einem Euro je Einwohner an den laufen- den Kosten der Einrichtungen zu beteiligen. So müssten keine gesonderten Rechnungen mehr gestellt werden. Gesetzlich sind die Gemeinden für die Un- terbringung so genannter Fundtiere verantwortlich.  Wechsel in der Kreisarchivpflege: „Ein vollständig geordnetes und zugängliches Ge- meindearchiv ist un- abdingbar“, appelliert Eduard Haug an die Unterallgäuer Bürger- meister. Er legt sein Amt als Kreisarchiv- pfleger in jüngere Hände: Künftig wird Thomas Klein die Ge- meinden im westli- chen Landkreis beraten. Silverius Bihler betreut den östlichen Landkreis. Die Kreisarchivpfleger stehen den Gemeinden als Ansprechpartner bei allen Fra- gen rund um die Archivpflege zur Verfügung. Durch ihre regelmäßigen Besu- che verschaffen sie sich einen Überblick über die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort und geben bei Bedarf auch den Anstoß für notwendige Maßnahmen. „Die Archivpflege sollte jedem ein wichtiges Anliegen sein, der stolz auf seine Heimat und auf die Geschichte der eigenen Gemeinde ist“, betont Landrat 68

Weirather. Er bedankt sich bei Eduard Haug für dessen unermüdliches Enga- gement und seine akribische Arbeit. Der frühere Legauer Bürgermeister war zehn Jahre mit voller Leidenschaft als Kreisarchivpfleger tätig. Bei seiner Ver- abschiedung im Rahmen der Dienstbesprechung der Unterallgäuer Bürger- meister richtet Haug noch einmal eindringliche Worte an die Gemeindechefs und betont: „Es erspart viele Stunden des Suchens, wenn der Übergang von Registratur zu Altregistratur und von dort ins Archiv stimmt. Ordnung ist das halbe Leben.“ Ins selbe Horn stößt auch der Leiter des Staatsarchivs Augsburg, Dr. Thomas Engelke: Er bittet die Bürgermeister, die Vorteile dieser kommu- nalen Pflichtaufgabe zu sehen und bietet ihnen bei speziellen Fragen auch die Hilfe der Mitarbeiter des Staatsarchivs an. 16. Juni (AZ) Die Stadt Memmingen erhält im Rahmen des vom bayerischen Wissenschaftsmi- nisterium landesweit ausgerufenen Wettbewerbs „Partnerschaft, Hochschule und Region“ den Zuschlag zur Einrichtung einer staatlichen Hochschul- Außenstelle. Die Entscheidung wird laut Allgäuer Zeitung von Politikern und Wirt- schaftsvertretern gleichermaßen begrüßt. Bei der Bewerbung arbeiteten Kom- munen, Politik und die drei Hochschulen eng zusammen. Ab dem Wintersemes- ter 2016/2017 können Studierende in Memmingen und Nördlingen ein vier Se- mester dauerndes Basis-Studium in einem technischen Fach absolvieren. Danach können sie ihre Ausbildung entweder in Vollzeit an den beteiligten Stammhoch- schulen in Kempten und Augsburg oder in Teilzeit von zu Hause aus abschließen. Ab dem Wintersemester 2017/2018 ist zudem ein Studium im betriebswirtschaft- lichen Bereich möglich - dann auch mit der Hochschule in Neu-Ulm. Der Freistaat finanziert das Projekt mit jährlich 1,5 Millionen Euro. Damit es auf Dauer beste- hen bleibt, müssen laut Wissenschaftsministerium in Zukunft mindestens 30 Stu- dierende pro Jahr und Standort das Angebot nutzen. 19. Juni Die Kreisklinik Mindelheim be- kommt einen Magnetresonanzto- mografen (kurz MRT) - dank einer Spende von Unternehmer Dr. Burkhart Grob. Zwei Millionen Euro hat er für die Anschaffung eines solchen Geräts zugesagt. Ab Herbst 2016 wird mit Hilfe dieses bildge- benden Verfahrens diagnostiziert. Dies geht für ein Haus der Grund- und Regelversorgung über die Standardausstattung weit hinaus. „Dr. Burkhart Grob hat uns eine Tür geöffnet. Ohne seine Unterstützung wäre ei- ne solche Anschaffung nicht möglich“, macht Hans-Joachim Weirather, Landrat und Vorsitzender des Verwaltungsrats Kommunalunternehmen Kreiskliniken, deutlich. Dr. Grob sei insbesondere die medizinische Versorgung im Landkreis sehr wichtig, berichtet Weirather von einem Gespräch mit dem Unternehmer. Sohn Christian Grob bestätigt das: „Meinem Vater bedeutet es viel, dass sich die Stadt Mindelheim und das Unterallgäu gut entwickeln.“ Laut der Barmer GEK benötigen von rund 1000 Einwohnern knapp 100 MRT- Untersuchungen pro Jahr. Bislang mussten Patienten der Kreisklinik Mindelheim dafür in eine Arztpraxis oder ein anderes Krankenhaus in der Umgebung gebracht werden, schildert Franz Huber, Vorstand der Kreiskliniken Unterallgäu. Der Transport sei für den Patienten mit Unannehmlichkeiten verbunden und in man- chen Fällen sogar riskant. „Künftig wird das komfortabler“, freut sich Huber und spricht von einer Aufwertung des Klinikstandorts Mindelheim. „Das MRT-Gerät komplettiert unsere bildgebenden Verfahren.“ Nun suchen die Kliniken einen 69

Chefarzt für Radiologie und entsprechend qualifiziertes Personal. Das Gerät soll in einem extra angefertigten Anbau neben der Röntgenabteilung im Erdgeschoss installiert werden. Chefarzt Privatdozent Dr. Peter Steinbigler er- läutert: Dank des MRT-Geräts stehen den Ärzten künftig wichtige Informationen über die Erkrankung des Patienten binnen kurzer Zeit zur Verfügung. Zum Bei- spiel könne entzündliches Weichteilgewebe, also Sehnen, Bänder und der Herz- muskel, erkannt werden. Steinbigler betont: „Dr. Burkhart Grob steht mit gan- zem Herzen hinter einer schnellen und guten medizinischen Versorgung - nicht nur für das Herz, auch für die Knochen und Muskeln.“ 19. Juni Kreszenz Rummel feiert in Ottobeuren ihren 101. Geburtstag. 19. - 21. Juni 2015 Ein dreitägiges Musikfest bildet den Abschluss der Feierlichkeiten zum 150- jährigen Bestehen der Musikkapelle Lautrach. 20. Juni Mit einem bunten Abend feiert der Kneippverein Markt Rettenbach sein 50- jähriges Bestehen. Das Angebot des Vereins reicht von Mutter-Vater-Kind-Turnen über Nordic-Walking, Radfahren, Wirbelsäulen- und Fitmachergymnastik und Zumba bis hin zur Seniorengymnastik. Auf dem Programm stehen auch Fachvor- träge, Wanderungen und Ausflüge. 20. Juni Im Förderzentrum Notkerschule in Memmingen der Lebenshilfe Memmin- gen/Unterallgäu werden mit einem Tag der offenen Tür das 40-jährige Bestehen der Einrichtung und der Abschluss der Generalsanierung gefeiert. 21. Juni Aus ganz Schwaben kommen zehn Landfrauenchöre und ein Bauernchor mit ins- gesamt rund 300 Sängern zu einem gemeinsamen Liedertag nach Bad Wöris- hofen. Bayernweit gibt es derzeit 70 Landfrauenchöre mit rund 1500 Sängerin- nen. 21. Juni Dekan Kurt Kräß wird in den Ruhestand verabschiedet. Seit 1999 stand er an der Spitze des evangelisch-lutherischen Dekanats Memmingen. Nach dem Tod seiner Frau Gerda zog der 63-Jährige sich vor gut einem Jahr aus der Öffentlichkeit zu- rück. 22. Juni Ein genaues Bild der bereits angelaufe- nen Generalsanie- rung des Schulzent- rums in Bad Wöris- hofen macht sich der Bauausschuss des Unterallgäuer Kreistags in seiner Sitzung: Bei einem Rundgang über das Schulgelände infor- mieren sich die Kreisräte über den aktuellen Stand der Arbeiten - vom Keller angefangen über die Außenfassade bis hin zu Schülerheim und Atrium. Dort sind die Arbeiten be- reits in vollem Gang, wie Bauleiter Albert Bedic und Hochbauamtsleiter Anton Bartenschlager erläutern. Zudem geht es in der Sitzung um ein weiteres Großpro- jekt: die Generalsanierung und Erweiterung des Kreis-Seniorenwohnheims St. Martin in Türkheim. Nachdem von August bis November 2014 zunächst mehrere Kellerräume der Schule als Ausweichmöglichkeit für die Zeit der eigentlichen Bauarbeiten saniert worden waren, standen laut Bedic im zweiten Bauabschnitt vorbereitende Arbei- ten wie der Abbruch der Außenfassade und der Gerüstbau im Mittelpunkt. Ende 70

Juli soll nun der Innenabbruch beginnen - und voraussichtlich bis Dezember dau- ern. Wie Bedic betont, würden alle Arbeiten eng mit den Schulleitungen abge- stimmt, um den Schulbetrieb so wenig wie möglich einzuschränken. Abgeschlos- sen sein soll die Generalsanierung im Dezember 2016. Im Anschluss an den Rundgang geben Landrat Hans-Joachim Weirather und Pro- jektleiter Holger Kirchmann dem Bauausschuss einen Überblick über den aktuel- len Stand der Kosten: So wird die Generalsanierung voraussichtlich insgesamt 10,8 Millionen Euro kosten - inklusive zunächst nicht geplanter neuer Küche für die Mensa des Wohnheims und neuer Trafostation sowie gestiegener Nebenkos- ten. Sehr positiv wirke sich auf die Gesamtkosten aus, dass einige Aufträge güns- tiger als gedacht vergeben werden konnten. „Wir liegen im grünen Bereich“, so Weirather. Ähnlich sieht es bei der Generalsanierung des Kreis-Seniorenwohnheims in Türk- heim aus: Die Kosten hierfür belaufen sich am Ende voraussichtlich auf 5,085 Mil- lionen Euro. Hier stehen laut Bauleiter Andreas Bartenschlager mehreren nicht geplanten Kosten wie für eine überraschend notwendige Dachsanierung, uner- wartete Arbeiten an den Keller-Außenwänden sowie für den Einbau eines neuen Aufzugs und für neue Pflegebetten auch Einsparungen durch eine einfachere Fas- sade und den Verzicht auf den Teilausbau des Dachgeschoßes gegenüber. Im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung vergeben die Mitglieder des Bauausschuss mehrere Aufträge für die zuvor besprochenen Generalsanierungen - in Höhe von rund 677.000 Euro für Schulzentrum und Schülerheim Bad Wörishofen und in Höhe von rund 709.000 Euro für Generalsanierung und Erweiterung des Kreis- Seniorenwohnheims in Türkheim. Weitere Themen in Kürze: • Neuer Rad- und Gehweg bei : Zwischen Woringen und dem Weiler Darast soll im Zuge von Kanalbauarbeiten auf einer Länge von rund 1,5 Kilo- metern ein neuer Rad- und Gehweg gebaut werden. Der Landkreis wird sich nach dem einstimmigen Beschluss des Bauausschusses mit 20 Prozent an den Gesamtkosten in Höhe von rund 390.000 Euro beteiligen. • Abschluss mehrerer Vereinbarungen: Gemeinsam mit den betroffenen Ge- meinden baut der Landkreis die Kreisstraße zwischen Schwaighausen und Trunkelsberg aus. In diesem Zug entstehen eine neue Brücke über die Bahnli- nie und ein neuer Geh- und Radweg. Zudem soll die Ortsdurchfahrt von Her- bisried ausgebaut werden. Wie Tiefbauamtsleiter Walter Pleiner erläutert, müssen für die Ausführung und Abrechnung der Maßnahmen entsprechende Vereinbarungen mit den Gemeinden getroffen werden. Diesen stimmt der Bauausschuss einstimmig zu. • Deckenbaumaßnahme zwischen Dorschhausen und Altensteig: Auf einer Länge von rund 1,5 Kilometern wird der Landkreis nach dem einstimmigen Beschluss des Bauausschusses die Asphaltdecke der Kreisstraße zwischen Dorschhausen und Altensteig erneuern. 22. Juni (MN-Z) Die Maristen haben laut einem Bericht der Mindelheimer Zeitung Internat, Stu- dienkirche und das umliegende Gelände an die Mindelheimer Wohnungsgenos- senschaft verkauft. Diese will dort zusammen mit der Stadt Mindelheim und dem Landkreis Unterallgäu ein Bildungszentrum etablieren. Aktuell sind auf dem 17.000 Quadratmeter großen Gelände der Kindergarten St. Stephan, die katholi- sche Jugendfürsorge, das Schulungszentrum BFZ sowie die Mensa untergebracht. Darüber hinaus übernachten zwischen 40 und 60 Berufsschüler im Internat. Da- ran soll sich vorerst auch nichts ändern. 71

23. Juni Als die Bundeswehr den Standort Memmingerberg aufgab, drohte eine Fläche von etwa 240 Hektar brachzuliegen. In einigen Bereichen hat sich inzwischen Gewerbe angesiedelt. 207 Hektar gehören der Allgäu Airport GmbH & Co.KG, da- von wird aber nur ein Teil für den Flugbetrieb genutzt. Nun soll sich eine neue Besitzgesellschaft um die Vermarktung jener Flächen kümmern, die nicht direkt für den Flugbetrieb verwendet werden. An dieser Gesellschaft sollen sich auch Städte und Landkreise beteiligen. Diese Idee hat der ehemalige Landrat des Oberallgäus, Gebhard Kaiser, vorgebracht, der für den Flughafen als Koordinator tätig ist. Landrat Hans-Joachim Weirather stellt sie dem Kreisausschuss des Unte- rallgäuer Kreistages vor. Die Allgäu Airport GmbH & Co.KG soll demnach neu aufgestellt werden - in drei Teilgesellschaften. Eine Gesellschaft soll sich um den Flugbetrieb kümmern. Eine weitere Gesellschaft stellt die Fläche und Infrastruktur für den Flugbetrieb zur Verfügung. Die dritte Gesellschaft soll die Liegenschaften außerhalb des Flugbe- triebs vermarkten, zehn Hektar nördlich und 18 Hektar südlich des Flughafens. Die Gebietskörperschaften in der Region - also Städte und Landkreise - sollen sich an dieser Gesellschaft mit insgesamt rund 8,2 Millionen Euro beteiligen. Die Hö- he der Beteiligung hängt von der Entfernung zum Flughafen ab. Das Konzept sieht vor, dass das Unterallgäu zusammen mit der Stadt Memmin- gen eine Erschließungsstraße erwirbt für insgesamt eine Million Euro. Der Land- kreis müsste hierfür 650.000 Euro aufbringen. Zudem soll sich das Unterallgäu mit 1,8 Millionen Euro am Grunderwerb beteiligen - macht insgesamt eine Inves- tition von 2,45 Millionen Euro. Die Werthaltigkeit der Flächen sei vorab geprüft worden. „Wir erhalten für unser Geld also einen Gegenwert“, so Weirather. „Und der Landkreis würde einen wichtigen Beitrag leisten, damit sich das Areal weiter- hin positiv entwickelt.“ Der Landrat hebt hervor, dass auf dem ehemaligen Mili- tärgelände inzwischen insgesamt 1200 Arbeitsplätze entstanden sind. Rechtens wäre diese Investition - das habe Regierungspräsident Karl Michael Scheufele bereits bestätigt. Und für Weirather besonders wichtig: Das Engage- ment des Landkreises wäre sauber abgegrenzt vom Flugbetrieb. „Es wäre das richtige Zeichen zum richtigen Zeitpunkt“, so der Landrat angesichts dessen, dass der Freistaat derzeit über eine Beteiligung am Allgäu Airport nachdenkt und örtli- che Firmen sich bereits beteiligt haben. Eine Entscheidung darüber wird der Un- terallgäuer Kreistag in seiner Sitzung am 29. Juni treffen. Des Weiteren erhalten die Mitglieder des Ausschusses in der Sitzung Informatio- nen zur Wahl der Vertreter für die Verbandsversammlung des Regionalverbands Donau-Iller, zu einer Resolution des Kreistags zur Aufnahme von Asylbewerbern und zur Unterstützung der Resolution der kommunalen Spitzenverbände zum Handelsabkommen TTIP. Auch über diese Punkte wird der Kreistag in seiner nächsten Sitzung abstimmen. 25. Juni (MM-Z) Nach 18 Jahren seelsorgerischer Tätigkeit verabschieden die beiden evangelisch- lutherischen Kirchengemeinden Frickenhausen und Arlesried ihren Pfarrer Peter Herbert. Sein künftiger Wirkungskreis sind zwei Gemeinden im Dekanat Forch- heim in Herberts fränkischer Heimat. 26. Juni In Ottobeuren und Memmingen findet die „Nacht der Kirchen“ statt. In nächtli- cher Atmosphäre findet dabei in den Gotteshäusern ein besonderes Programm statt. In Ottobeuren ziehen die Basilika, die Krypta und St. Stephan beim Friedhof zahlreiche Besucher an. 26. bis 28. Juni Der Schützenverein Egg a. d. Günz feiert sein 125-jähriges Bestehen mit einem ganzen Festwochenende. Nach einem offiziellen Festabend am Freitag findet am Samstag eine Dorfmeisterschaft im Sommerbiathlon statt. Den feierlichen Ab- 72

schluss bildet am Sonntag ein Festgottesdienst. Derzeit hat der Verein 155 Akti- ve. 26. Juni bis 5. Juli In Mindelheim begeistert das Frundsbergfest erneut tausende Menschen. So kommen nicht nur zu den großen Umzügen, sondern beispielsweise auch zur nachgespielten Schlacht von Peutelstein unzählige Schaulustige. In den Lagern der Fähnlein pulsiert das Leben und die Zeit wird in Mindelheim wieder um über 500 Jahre zurückgedreht. Fahnenschwinger, Gaukler, Handwerker und Lands- knechte bestimmen das Stadtbild. 2500 Aktive sorgen auch in diesem Jahr dafür, dass das Frundsbergfest eines der größten historischen Feste in Süddeutschland ist. 28. Juni Wer Anregungen für den eigenen Garten sucht, kann sich seit 15 Jahren im Kreislehrgarten in Bad Grönenbach inspirieren lassen. Aus diesem Anlass beteiligt sich auch der Kreislehrgarten am „Tag der offe- nen Gartentür“. Immer am letzten Sonntag im Juni öff- nen Gärten in ganz Bayern und Baden Württemberg ihre Gartentür - insgesamt vier Gärten im Unte- rallgäu und ein Garten in Memmingen sind dabei. Im Kirchheimer Ortsteil Tiefen- ried sind unter anderem ein 1500 Quadratmeter großer Staudengarten, 150 Lo- tusblumen und rund 300 Sorten tropische und winterharte Seerosen zu sehen, in Woringen öffnet Anita Lyshy ihren rund 500 Quadratmeter großen Garten mit Apfelbäumen, Spalierbäumen und Gartendeko aus Naturmaterialien, in der Fuß- gängerzone in Bad Wörishofen (Kneippstraße) zeigen Vereine zehn sogenannte temporäre Gärten zu verschiedenen Themen. 28. Juni Mit einem Gottesdienst, einem Umzug und einem Festakt feiern die Mitglieder der Musikkapelle Pless die Weihe ihrer neuen und gleichzeitig ersten Vereinsfah- ne. Seit Gründung der Kapelle im Jahr 1854 können sich die Musikanten nun erstmals nach 161 Jahren unter einer Fahne versammeln. Finanziert wurde die Fahne vollständig über Spenden - die Namen aller 58 Spender sind nun auf einem Band auf der Fahne verewigt. 28. Juni Der frühere bayerische Landwirtschaftsminister Josef Miller aus Memmingen erhält den Europa-Preis Mérite Européen. Der 67-Jährige habe sich auf vielfältige Weise für ein geeintes Europa eingesetzt, heißt es in der Feierstunde. Der Elsäs- ser Joseph Daul, Vorsitzender der Europäischen Volkspartei, bezeichnet Miller als unermüdlichen Europäer, der als Anwalt der Bauern und seiner schwäbischen Heimat in Brüssel viel erreicht habe: „Dies ist nicht jedem Politiker in dem Maße gelungen.“ Für Daul ist Miller ein "Patriot und Brückenbauer", der Menschen von der Idee Europas überzeugen könne und diesbezüglich ein Vorbild sei. 28. Juni Im Hohen Dom zu Augsburg werden die beiden Diakone Bernd Rochna (aus Wes- tendorf, tätig in Mindelheim) und Felix Siefritz aus Hawangen zusammen mit Christian Wolf aus Utting am Ammersee von Bischof Konrad Zdarsa zum Priester geweiht: Auf die Weihe durch Handauflegung und Gebet folgen Riten, die das Geschehen und den Auftrag der Priester ausdeuten sollen. Die jungen Männer 73

werden mit Stola und Messgewand bekleidet und bekommen durch den Bischof die Hände gesalbt und Hostienschale und Kelch zur Feier der Eucharistie über- reicht. Zuvor traten sie einzeln vor und versprachen ihre Bereitschaft zum Dienst in der Kirche und in Einheit mit dem Bischof. 28. Juni Christine Hofer feiert in Buxheim ihren 100. Geburtstag. 29. Juni Der Landkreis Unterallgäu beteiligt sich an einer Grundbesitzgesellschaft, die Flächen auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorstes Memmingerberg entwi- ckeln und vermarkten soll. Dafür spricht sich der Kreistag in seiner Sitzung mehr- heitlich aus. Der Landkreis stellt 2,45 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dieser Entscheidung leiste der Kreis „einen wertvollen Beitrag“ zu einer posi- tiven Gesamtentwicklung des Areals, sagt Landrat Hans-Joachim Weirather. Das Engagement des Landkreises sei sauber vom Flugbetrieb abgegrenzt, betont Wei- rather. Regierungspräsident Karl Michael Scheufele habe das Vorhaben begrüßt und festgesellt, dass für die Regierung von Schwaben keine kommunalaufsichtli- chen Bedenken gegen die Pläne bestehen. Die Beteiligung des Landkreises ist dem Landrat zufolge „das richtige Zeichen zur richtigen Zeit“. Sowohl für die anderen Allgäuer Landkreise und Städte, die sich ebenfalls an der Gesellschaft beteiligen sollen als auch für den Freistaat Bayern. Letzterer knüpfe eine weitere finanzielle Unterstützung des Flughafens an ein Engagement der Gebietskörperschaften und habe „eine substantielle finanzielle Beteiligung des Freistaats in Aussicht gestellt“. Um das Konversionsgelände weiter zu entwickeln und zusätzlich Gewerbe anzu- siedeln, sollen die Eigentumsverhältnisse neu geordnet werden. Der ehemalige Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser, der für den Allgäu Airport als Koordinator tätig ist, hat hierzu ein Konzept erarbeitet. Demnach soll die Allgäu Airport GmbH & Co. KG, die derzeit 207 Hektar Flächen besitzt, aber nur einen Teil für den Flugbetrieb nutzt, neu aufgestellt werden. Als Nebeneffekt soll der Allgäu Airport durch die Veräußerung von Flächen Kapital erhalten. Geplant sind drei Teilgesellschaften. Eine Gesellschaft soll sich um den Flugbe- trieb kümmern. Eine weitere soll die Fläche und Infrastruktur für den Flugbetrieb zur Verfügung stellen. Die dritte Gesellschaft, die Besitzgesellschaft, soll die Lie- genschaften außerhalb des Flugbetriebs einer wirtschaftlichen Nutzung zuführen. Dabei handelt es sich um insgesamt 28 Hektar - zehn Hektar nördlich und 18 Hek- tar südlich des Flughafens. Vorgesehen ist, dass sich die Städte und Landkreise mit insgesamt 8,2 Millionen Euro beteiligen. Den kommunalen Investitionen stünden reelle Werte gegenüber, so Weirather. Darüber hinaus sieht das Konzept vor, dass das Unterallgäu zusammen mit der Stadt Memmingen für eine Million Euro eine Erschließungsstraße erwirbt. Für den Landkreis fallen hierfür Kosten in Höhe von 650.000 Euro an. Für den Grund- erwerb sind es 1,8 Millionen Euro, so dass sich insgesamt eine Summe von 2,45 Millionen Euro ergibt. Um den Anteil des Landkreises zu mindern, wird laut Wei- rather zum Beispiel eine Einbindung der Landkreiswohnungsbau GmbH ange- strebt. Der Kreis hat sich nach den Worten des Landrats bereits in den vergangenen Jah- ren für eine Erschließung des Konversionsgeländes engagiert. So erinnerte er an den Bau der Entlastungsstraße in Memmingerberg. Damit wurden die Gewerbe- gebiete und der Allgäu Airport an die Autobahn angeschlossen. Knapp fünf Milli- onen Euro seien unter finanzieller Beteiligung des Freistaats Bayern und der Ge- meinde Memmingerberg investiert worden, so Weirather. Für den Flughafen hät- ten 70 Gesellschafter aus dem Allgäu mehr als 20 Millionen Euro aufgebracht. „Inzwischen sind auf dem Gelände des Allgäu Airports insgesamt 1200 Arbeits- plätze entstanden.“ 74

Weitere Themen im Kreistag:  Kreistag verabschiedet Resolution: Der Landkreis Unterallgäu bekennt sich klar zu seiner Verantwortung gegenüber Menschen auf der Flucht. Es sei eine „humanitäre Pflicht, hilfesuchenden Menschen Zuflucht zu bieten“, heißt es in einer Resolution zur Aufnahme von Asylbewerbern. Der Kreistag verabschie- det diese einstimmig. In der Erklärung appelliert das Gremium an den Frei- staat, die Städte, Märkte und Gemeinden im Unterallgäu sowie alle Bürger, ihren Beitrag zur Bewältigung des Flüchtlingsstroms zu leisten. Mit Bestürzung habe man die Vorfälle in Tröglitz zur Kenntnis genommen, so der Kreistag in der Resolution. Dort wurden politische Verantwortliche bedroht, weil sie Un- terkünfte für Asylbewerber eingerichtet haben. „Dem ausgrenzenden und fremdenfeindlichen Geist, der aus solchen Drohungen spricht, treten wir mit Nachdruck entgegen.“ Dem Kreistag sei es ein Anliegen, für alle Asylbewerber, die dem Landkreis zugewiesen werden, auch in Zukunft angemessene Unter- künfte bereitzustellen. Den Freistaat Bayern ruft das Kreisgremium in dem Schriftstück dazu auf, seine Leistungen auch weiterhin der ständig steigenden Zahl von Asylbewerbern anzupassen. Konkret bitten die Kommunalpolitiker um personelle und finanzielle Hilfe. Insbesondere bestehe ein zusätzlicher Bedarf an Asylsozialberatung. Die Wohlfahrtsverbände könnten diesen nur decken, wenn die staatliche Förderung erhöht werde. Aktuell würden nur et- wa 50 Prozent der tatsächlichen Kosten übernommen. Darüber hinaus würde zusätzliches Personal für die Sachbearbeitung am Landratsamt und die Be- treuung der Unterkünfte benötigt. An die Bevölkerung appellieren die Kreis- tagsmitglieder, weiterhin aufgeschlossen gegenüber den Fremden zu sein und bei der Suche nach Wohnungen zu helfen. Ziel sei es, die Flüchtlinge gleich- mäßig auf die Gemeinden im Kreis zu verteilen. Wer geeignete Räumlichkei- ten zur Verfügung stellen könne, solle diese dem Landratsamt melden. Ferner bedankt sich der Kreistag in der Resolution bei allen Bürgern, Bürgermeistern und Verwaltungsmitarbeitern für die bereits geleistete Hilfe. „Die Hilfsbereit- schaft der Unterallgäuer ist vorbildlich.“ In allen Kommunen, in denen Asyl- bewerber untergebracht sind, hätten sich Menschen gefunden, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stünden. Dem Freistaat Bayern dankt das Gremium für die Zusage, sich an den Kosten für Hausmeister und Mitarbeiter an Jugendäm- tern zu beteiligen. Aktuell leben rund 900 Asylbewerber im Unterallgäu.  Landkreis tritt Verein zur Umsetzung der Regio-S-Bahn bei: Der Landkreis Unterallgäu tritt dem Verein „Regio-S-Bahn Donau-Iller“ bei. Dafür sprechen sich die Mitglieder des Unterallgäuer Kreistags nun einstimmig aus. Der Ver- ein soll den Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) im Gebiet der Regio-S-Bahn fördern und die Umsetzung des Projekts vorantreiben. Ab De- zember 2019 sollen auf der Bahnstrecke Ulm-Memmingen die ersten vier neuen Haltepunkte in Pleß, Fellheim, Heimertingen und Amendingen in Be- trieb gehen. Hinzu kommen etwas später Haltestellen am Berufsbildungszent- rum (BBZ) in Memmingen und in Buxheim. Alle neuen Haltepunkte sollen stündlich angefahren werden. Bislang war das Projekt beim Regionalverband Donau-Iller angesiedelt. Wie Markus Riethe vom Regionalverband in der Sit- zung erläutert, sei nun jedoch eine organisatorische Neuausrichtung nötig. Es sei ein „gemeinsames, starkes Auftreten“ erforderlich, so Riethe. Der Schie- nenverkehr müsse über Länder- und Kreisgrenzen hinweg organisiert werden und es stünden Aufgaben von der Vorplanung bis hin zur Klärung von Finan- zierungsfragen an. Der Regionalverband könne dies nicht leisten. Zudem sei der Verband nicht förderfähig, ein Verein dagegen schon. Der Verein soll eine eigene Geschäftsstelle in Ulm erhalten. Zur Finanzierung fallen für den Land- 75

kreis jährlich Kosten in Höhe von 15.000 Euro an. Dem Verein bereits beige- treten sind die Städte Memmingen, Ulm, Neu-Ulm und der Alb-Donau-Kreis.  Kreis-Vertreter für den Regionalverband gewählt: Der Unterallgäuer Kreistag wählt die Vertreter des Landkreises für die Verbandsversammlung des Regio- nalverbands Donau-Iller. Neben dem Landrat, der kraft Amtes in dem Gremi- um ist, sind dies die Bürgermeister Otto Göppel, Sebastian Seemüller und Al- win Lichtensteiger. Stellvertreter sind Franz Abele, Christian Seeberger und Hans Egger. Aus den Reihen der Kreisräte werden Karl Fleschhut, Helmut Koch und Dr. Ingrid Fickler gewählt. Stellvertreter sind Martin Osterrieder, Doris Kienle und Christian Fröhlich. Die Amtsperiode dauert sechs Jahre.  Kreistag unterstützt TTIP-Resolution: Der Unterallgäuer Kreistag unterstützt eine Resolution zum Handelsabkommen TTIP. Dies beschließt das Gremium einstimmig. Vereinfacht gesagt sollen durch TTIP unter anderem Zölle und andere Handelsbarrieren zwischen Europa und den USA abgebaut und die Märkte stärker geöffnet werden. Um sicherzustellen, dass die kommunale Selbstverwaltung nicht beeinträchtigt wird, fordern das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, die kommunalen Spitzenverbände und der Ver- band Kommunaler Unternehmen in der Resolution, dass bestimmte Bereiche aus dem Abkommen herausgenommen werden. Dies betrifft unter anderem kommunale Dienstleistungen wie das Krankenhauswesen oder die Trink- und Abwasserversorgung.  Neuer Beteiligungsbericht vorgestellt: Kreiskämmerer Manuel Eberhard prä- sentiert dem Kreistag den Beteiligungsbericht 2013 in neuer Form. In dem Be- richt sind nun neben den Beteiligungen an Unternehmen des privaten Rechts wie zum Beispiel an der Unterallgäu Aktiv GmbH oder am Verkehrsverbund Mittelschwaben (VVM) auch die Beteiligungen an Zweckverbänden und dem Kommunalunternehmen Kreiskliniken enthalten. In dem Bericht aufgeführt sind wirtschaftliche Entwicklungen und Bilanzdaten. Ferner genehmigt der Kreistag überplanmäßige Ausgaben.

76

Juli

Bayern und die Welt 5. Juli „Hoch Annelie“ lässt die Menschen in Deutschland schwitzen und sorgt dafür, dass sogar der Temperaturrekord geknackt wird: Im bayerischen werden laut Deutschem Wetterdienst 40,3 Grad gemessen. Der bisherige Spitzenwert aus den Jahren 1983 und 2003 lag bei 40,2 Grad. 5. Juli In einer Volksabstimmung lehnen die griechischen Bürger die Sparvorgaben der interna- tionalen Geldgeber ab. 61,31 Prozent der Stimmberechtigten votieren mit Nein. Nach dem Referendum verstärkt sich die ökonomische Misere in Griechenland, die Banken bleiben geschlossen. Finanzminister Yanis Varoufakis tritt am 6. Juli von seinem Amt zu- rück. Die Staats- und Regierungschefs der EU kommen am 7. Juli zu einem Sondergipfel zusammen und geben Griechenland eine letzte Frist. Am 9. Juli beantragt die griechische Regierung weitere Milliardenhilfen und legt ein Sparprogramm vor. 10. Juli Das Massaker von Srebrenica jährt sich zum 20. Mal. Noch immer sind nicht alle Toten identifiziert und der mutmaßliche Hauptschuldige, Ratko Mladic ist noch immer nicht verurteilt. Beim Massaker von Srebrenica während des Bosnienkriegs wurden über 8000 Bosnier - fast ausschließlich Männer und Jungen zwischen 13 und 78 Jahren – getötet. 13. Juli Bei einem Sondergipfel in Brüssel einigen sich die Staats- und Regierungschefs der Euro- zone auf ein Abkommen mit Griechenland im Schuldenstreit. Nach 17-stündigen Ver- handlungen stimmt der griechische Premierminister Alexis Tsipras einem weiteren Spar- und Reformpaket zu. Die Euro-Gruppe erklärt sich dafür zu Verhandlungen über ein drit- tes Rettungsprogramm bereit. Am 20. Juli zahlt Griechenland Staatsschulden und Zinsen in Höhe von insgesamt 6,2 Milliarden Euro zurück. 77

14. Juli Nach jahrelangen Verhandlungen einigt sich Iran mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland auf ein Abkommen im Konflikt um das iranische Atomprogramm. Iran stimmt Maßnahmen zu, die verhindern sollen, dass das Land an Atombomben gelangt. Im Gegenzug sollen Wirtschaftssanktionen fallen. 20. Juli Bayern will künftig in Schnellverfahren über Asylanträge von Flüchtlingen aus den Bal- kanstaaten entscheiden lassen und abgelehnte Bewerber innerhalb weniger Wochen wieder in ihre Heimatländer zurückschicken. Das Kabinett beschließt, dass Asylsuchende aus so genannten sicheren Herkunftsstaaten sowie aus Albanien, Kosovo und Mon- tenegro mit nur „geringer Bleibewahrscheinlichkeit“ dafür in zwei neuen Aufnahmezen- tren in Grenznähe untergebracht werden sollen. Angesichts der mehr als tausend Menschen, die jeden Tag in Deutschland Zuflucht su- chen, rufen führende Landespolitiker nach mehr Hilfe. Die Bundesländer und Kommunen sehen sich mit der wachsenden Flüchtlingszahl überfordert. 20. Juli Zwei Anschläge erschüttern die Türkei: Am 20. Juli tötet ein Selbstmordattentäter 32 Menschen. Die Terrormiliz Islamischer Staat bekennt sich zu der Tat. Die Kurdenpartei PKK ermordet daraufhin zwei türkische Polizisten, weil sie ihnen Komplizenschaft mit dem IS unterstellt. Am 24. Juli bombardiert die Türkei IS-Stellungen. Am 28. Juli kündigt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den seit 2009 laufenden Friedensprozess mit den Kurden auf. 21. Juli Das Bundesverfassungsgericht erklärt das Betreuungsgeld für verfassungswidrig. Der Bund hätte die vor zwei Jahren eingeführte Leistung nicht beschließen dürfen, da er da- für keine Gesetzgebungskompetenz gehabt habe. Bayern will das Betreuungsgeld weiter zahlen. 29. Juli Auf der zu Frankreich gehörenden Insel La Réunion im Indischen Ozean werden Flugzeug- Wrackteile gefunden. Ob sie zu der verschollenen Boeing von Flug MH370 gehören, die am 8. März 2014 auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwand, ist zunächst nicht klar. Das Wrackteil wird in Frankreich untersucht und wenige Tage später tatsächlich als Teil der Unglücksmaschine identifiziert. 30. Juli Es wird bekannt, dass Generalbundesanwalt Harald Range gegen Journalisten des Blogs Netzpolitik.org ermittelt. Er wirft ihnen Landesverrat vor. Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen hatte wegen der Veröffentlichung von Verfassungsschutzdokumen- ten Strafanzeige erstattet. Die Affäre schlägt in den nächsten Tagen Wellen. Der Generalbundesanwalt klagt in einer Pressekonferenz über die Einmischung von Justizminister Heiko Maas und wird daraufhin in den Ruhestand versetzt. Am 10. August werden die Ermittlungen schließlich eingestellt. Der amtierende General- bundesanwalt Gerhard Altvater sagt, er gehe nicht von aus, dass die veröffentlichten In- halte ein Staatsgeheimnis betreffen.

78

Das Unterallgäu im Juli 1. Juli Von Bad Wörishofen und Bad Grönenbach über Bad Wurzach, Bad Waldsee, Au- lendorf, Bad Schussenried, Bad Buchau und Bad Saulgau bis nach Überlingen führt die Schwäbische Bäderstraße. Ab sofort verbindet die neun Orte zwischen Bodensee, Oberschwaben und Allgäu auch ein durchgängig beschilderter Bäder- radweg. Rund 250 Kilometer ist der Weg lang, aufgeteilt ist er in fünf Etappen. Die Streckenabschnitte sind zwischen acht und 71 Kilometer lang. 1. Juli Die neue Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Unter- allgäu heißt Tanja Zugmaier. Die 24-Jährige ist die Nachfol- gerin von Ulrike Klotz, die das Amt seit 1986 ausübte. Auf- gabe der Gleichstellungsbeauftragten ist es, auf die Gleich- stellung von Frauen und Männern in Familie, Beruf und Ge- sellschaft hinzuwirken. Tanja Zugmaier berät sowohl die Be- schäftigten des Landkreises als auch alle anderen Männer und Frauen, die gleichstellungsrelevante Fragen haben. Um die Chancengleichheit zu gewährleisten, wirkt sie am Gleich- stellungskonzept des Landkreises mit und begleitet Perso- nalentscheidungen. Darüber hinaus pflegt die Gleichstel- lungsbeauftragte Kontakte zu Verbänden, entwickelt Initia- tiven und betreibt Aufklärungsarbeit. Das Amt der Gleich- stellungsbeauftragten wird auf die Dauer von drei Jahren besetzt. Landrat Hans- Joachim Weirather freut sich über Tanja Zugmaiers Engagement, die Aufgabe neben ihrer sonstigen Tätigkeit am Landratsamt zu übernehmen. Tanja Zugmaier arbeitet in der Kämmerei. 1. Juli (MN-Z) Wie die Mindelheimer Zeitung berichtet, verlässt Pfarrer Bernhard Hesse nach 22 Jahren Türkheim; 14 Jahre betreute er auch die Gläubigen in Amberg, Irsingen und . Ab 1. Oktober übernimmt er die Stadtpfarrei St. Anton in Kempten. Sein Nachfolger in Türkheim ist Pfarrer Martin Skalitzky. Der 40-Jährige übernimmt die Pfarrstelle Anfang September. 1. Juli (MN-Z) 130.747 Menschen übernachteten im vergangenen Jahr in Bad Wörishofen - so viele wie nie zuvor, berichtet die Mindelheimer Zeitung. Der Aufschwung habe im Jahr 2001 begonnen, richtig steil bergauf sei es mit der Zahl der Übernach- tungsgäste seit dem Jahr 2004 gegangen. Ob dies mit der Eröffnung der Therme in diesem Jahr zusammenhängt, darüber gebe es leider keine belastbaren Erhe- bungen, so Kurdirektor Horst Graf. Sorgenkind ist allerdings die Zahl der Über- nachtungen: Waren es 2001 noch rund 900.000 Übernachtungen, so ringe man in diesem Jahr mit der Marke von 700.000. Es kommen also mehr Menschen nach Bad Wörishofen als je zuvor, sie bleiben jedoch deutlich kürzer. 2. Juli Die Stiftung KulturLandschaft Günztal gibt den Startschuss für ihr neues Projekt „Naturschutz in Intensivgrünland-Regionen - Biotopverbund am Beispiel des Günztals“. Seit 15 Jahren treibt die Stiftung die Entwicklung einer Biotopverbund- Achse vom Allgäu bis zum Donautal voran. Eine neue Projekt-Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ermöglicht es nun, die Initiativen im Rahmen des „Biotopverbunds Günztal“ noch weiter auszubauen. Bei einer Bus-Rundfahrt durch das Günztal werden im Rahmen der Auftaktveranstaltung verschiedene Ausgangsbedingungen, Aufgabenstellungen und Strategieansätze des Projekts vorgestellt. 3. Juli Der Ortsverband Memmingen des Technischen Hilfswerks (kurz: THW) feiert sein 60-jähriges Bestehen mit einem Festakt. Die Redner stellen dabei vor allem die gute Einbindung des Memminger THW bei der örtlichen Gefahrenabwehr und die überaus gute Beziehung zu den anderen Hilfsorganisationen heraus. Mit seinen 79

fünf Gruppen, die in den Bereichen Räumen, Logistik, Ortung und Bergung tätig sind, ergänze der Memminger Ortsverband deren Arbeit optimal. 3. Juli Die Berufsschule Mindelheim wird in Berlin als Vize-Energiesparmeister ausge- zeichnet. Im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs suchen die Klimaschutz- kampagne und das Bundesumweltministerium die besten, kreativsten und effizi- entesten Klimaschutzprojekte an deutschen Schulen. 243 Schul- und Schülerpro- jekte hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt. In der Laudatio heißt es, dass den Schülern und Lehrern der Staatlichen Berufsschule Mindelheim für den Klima- schutz nicht die bloße Verhaltensänderung des Einzelnen reiche – und sie viel- mehr die ganze Bildungsstruktur verändern wollen. Durch ein fundiertes Bil- dungskonzept rund um erneuerbare Energien und den Klimaschutz werden die Berufsschüler zu Energieexperten ausgebildet und setzen ihr Wissen dann am Arbeitsplatz um. Ziel ist es, möglich viele junge Mitarbeiter der nächsten Genera- tionen für CO2- und Ressourcenschonung zu sensibilisieren und so Einsparpoten- ziale im privaten, aber auch im öffentlichen Rahmen auszuschöpfen. Das Pilot- projekt soll nach einer dreijährigen Probephase an allen bayerischen Berufsschu- len umgesetzt werden. Ein weiteres Projekt der Berufsschule Mindelheim: Die In- tegrationsklasse für Schüler mit Migrationshintergrund baute ein interaktives Energiesparmodell-Dorf als Anschauungsmaterial für den Unterricht. 3. bis 5. Juli In Ottobeuren findet das traditionelle „Ottobeurer Fescht“ statt - bei hochsom- merlichen Temperaturen wird bis spät in die Nacht gefeiert. Mit einem Festgot- tesdienst am Sonntag wird dabei auch das 80-jährige Bestehen des Veranstalters, des Heimat- und Trachtenvereins Ottobeuren, gefeiert. 3. bis 6. Juli Matthias Jendricke, der neue Landrat des Landkreises Nord- hausen, verbindet seine erste Reise ins Unterallgäu gleich mit einer Zeitreise ins Mittelalter. Er ist zu- sammen mit einer Delegation des Land- ratsamts Nordhausen und mit seiner Vor- gängerin Birgit Keller beim Frundsbergfest in Mindelheim zu Gast. Keller ist inzwi- schen Thüringer Mi- nisterin für Infra- struktur und Land- wirtschaft. Bei einem Empfang im Silvestersaal betont Landrat Hans-Joachim Weirather: „Ich wünsche mir, dass wir den Kontakt mit dieser persönlichen Note weiter pflegen. Denn Partnerschaft lebt nicht auf dem Papier, sondern von Begegnungen.“ Die Partnerschaft der Landkreise besteht seit 1990. Ministerin Keller bezeichnet sie deshalb als eine „Geschichte der Einheit“. Nach dem Empfang stürzen sich die Gäste ins muntere Markttreiben der Bauern und Handwerker auf dem histori- schen Bauernmarkt. Doch in ihrer neuen Position als Ministerin ist für Keller auch die Unterallgäuer Landwirtschaft ein Thema ihrer Reise. So steht auf dem Programm auch ein Be- 80

such des Viehweidhofs der Familie Kerler in Hausen. Hier stehen rund 600 Milch- kühe in einem hochmodernen Stall. Auch Landrat Jendricke ist beeindruckt. Er betont: „Die Partnerschaft unserer Landkreise lebt nicht nur vom Austausch der Verwaltungen, sondern gerade auch vom Kennenlernen von Unternehmen in beiden Regionen." 4. Juli (MN-Z) Für „hervorragende Verdienste um Gemeinde und Bevölkerung“ verleiht Wie- dergeltingens Bürgermeister Norbert Führer die Ehrenbürgerwürde an Anton Lutzenberger und Franz Schneider sen., berichtet die Mindelheimer Zeitung. Da- mit würdigt die Gemeinde die Lebensleistung der beiden. 5. Juli Rund 1200 Gläubige feiern in der festlich geschmückten Hawanger Festhalle die Primiz von Felix Siefritz. Der ganze Ort hatte sich zum Festtag herausgeputzt. Mit Felix Siefritz sind bisher fünf Pfarrer aus der Gemeinde hervorgegangen. 5. Juli Der Kindergarten St. Vitus in Derndorf feiert sein 60-jähriges Bestehen - mit ei- nem Festgottesdienst und einem bunten Programm. 5. Juli In Bad Wörishofen wird die neue evangelische Pfarrerin Andrea Elisabeth Die- derich herzlich empfangen. 5. Juli Ein Großbrand zerstört am Vormittag das Sägewerk in Niederrieden. Beschädigt wird dabei auch ein angrenzendes Wohnhaus. Verletzt wird glücklicherweise niemand. Der Sachschaden liegt ersten Schätzungen zufolge bei zwei bis drei Mil- lionen Euro. Insgesamt sind elf Feuerwehren und rund 300 Helfer im Einsatz. Die Brandursache ist unklar. 6. Juli In Mindelheim gibt es jetzt zum Beispiel einen „Mobilitätspass“. In Erkheim ent- stand unter anderem eine ambulant betreute Wohngemeinschaft in der Alten Molkerei und in Wolfertschwenden wurde beispielsweise eine Nachbarschaftshil- fe aufgebaut. Angebote wie diese erleichtern es älteren Menschen, im gewohn- ten Umfeld wohnen zu bleiben. Entstanden sind die Projekte durch eine „alters- gerechte Quartiersentwicklung“. Diese wird vom Landkreis im Rahmen des Seni- orenkonzepts begleitet und gefördert. Sieben Kommunen arbeiten inzwischen an einer altersgerechten Gestaltung ihres Ortes. Nun wird das Projekt auf weitere Gemeinden ausgedehnt. Das beschließt der Sozialausschuss des Unterallgäuer Kreistags in seiner Sitzung einstimmig. „Aus einer Befragung zum Kreisseniorenkonzept geht hervor, dass die meisten Unterallgäuer im Alter auch bei Unterstützungsbedarf am liebsten zu Hause be- ziehungsweise im eigenen Ort wohnen bleiben möchten“, erläutert Seniorenkon- zept-Koordinator Hubert Plepla. Die Quartiersentwicklung ziele genau darauf ab. „Durch die ganzheitliche Sichtweise werden alle Themen rund ums Alter bezogen auf den jeweiligen Ort aufgegriffen und mit den lokalen Akteuren und Bürgern diskutiert. Dadurch wird es möglich, passgenaue Projekte zu entwickeln und um- zusetzen.“ Oder anders formuliert: Die Gemeinden erarbeiten eine Strategie, um mit der demografischen Entwicklung, also mit den Herausforderungen einer im- mer älter werdenden Gesellschaft, umzugehen. Nach dem Willen der Ausschussmitglieder können nun jährlich bis zu zwei weite- re Gemeinden eine Quartiersentwicklung beginnen. Sie können sich beim Land- ratsamt dafür bewerben und werden von der Seniorenkonzept- Koordinationsstelle ausgewählt. Die Umsetzung des Quartierskonzepts wird von der Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (AfA) aus München so- wie von der Koordinationsstelle am Landratsamt begleitet. Für die Leistungen der AfA fallen nach Pleplas Worten pro Gemeinde Kosten in Höhe von rund 8000 Eu- ro an. Diese werden zu 40 Prozent vom Landkreis Unterallgäu übernommen. Den Rest trägt die jeweilige Gemeinde. Mindelheim, Erkheim und Wolfertschwenden waren die ersten drei Orte, die ein 81

Quartierskonzept entwickelt haben, blickt Plepla zurück. „In allen drei Kommu- nen wurde dies als sehr gewinnbringend bewertet.“ Es seien verschiedene Pro- jekte umgesetzt worden, die zu einem altersgerechten Leben beitragen. Außer- dem gebe es inzwischen in allen drei Kommunen einen sogenannten Quartiers- manager, der den Prozess in den Gemeinden steuere und dynamisch gestalte. Im vergangenen Jahr wurde die Quartiersentwicklung laut Plepla auf drei weitere Gemeinden ausgeweitet - auf Ettringen, Lautrach und Ottobeuren. Die Gemeinde Rammingen habe sich ohne eine Förderung durch den Landkreis an die Arbeit an einem Quartierskonzept gemacht, könne auf Antrag aber 2016 in den Kreis der geförderten Gemeinden aufgenommen werden. Alle vier Gemeinden hätten in- zwischen mit Workshops und der Beteiligung der Bürger begonnen, so der Senio- renkonzept-Koordinator. Außerdem seien Befragungen gemacht worden. Aktuell bilde man Arbeitsgruppen. Diese sollen dann konkrete Projekte realisieren. 8. Juli Nach über tausend Jahren wieder zurück in Ottobeuren: Im Rahmen der nun- mehr 60. Ulrichswoche bekommt der wertvolle Ulrichsschrein aus der Gruft der Basilika St. Ulrich in Augsburg für einen Tag einen Ehrenplatz im Chorraum der Basilika in Ottobeuren. Der Heilige Ulrich war von 972 bis 973 der siebte Abt des Klosters Ottobeuren. Zahlreiche Wallfahrer aus Nah und Fern kommen zum Fest- gottesdienst mit Bischof Konrad Zdarsa. Dieser fordert in seiner Predigt dazu auf, Flüchtlinge in kirchliche Einrichtungen aufzunehmen. 9. Juli Wahre „Farbfeuerwerke“, großformatig und kraftvoll, sind im Foyer des Landrat- samts Unterallgäu in Mindelheim zu sehen. Noch bis einschließlich Freitag, 14. August, stellt Johanna Kieling Werke aus den vergangenen fünf Jahren aus. Land- rat Hans-Joachim Weirather zeigt sich bei der Ausstellungseröffnung fasziniert von den großflächigen Gemälden der Künstlerin. Das Foyer des Landratsamts bie- te den optimalen Rahmen für diese Ausstellungen, betont er und weist darauf hin, dass die Kunsthistorikerin Johanna Magg dank der Unterstützung des Land- kreises derzeit Kielings Werke inventarisiert - 900 sind bereits erfasst, es folgen nach Schätzungen der Künstlerin nochmals so viele.

Die Laudatio hält der Mindelheimer Kulturamtsleiter Christian Schedler, der über Kieling sagt: „Stetes Training, malerische Disziplin und kritische Beurteilung des eigenen Werkes begründen ihre überzeugenden künstlerischen Leistungen.“ Aus den Bildern lassen sich laut Schedler die positive Energie und der jugendliche Geist der Künstlerin erkennen. 82

Musikalisch umrahmt die Ausstellungseröffnung ein Streicherensemble der Mu- sikschule Mindelheim mit Julia Streitel, Anna-Sophia Schneider, Julia Abt, Lea Schneider und Lydia Hartmann unter der Leitung von Christina Sontheim. 9. bis 13. Juli Das Erkheimer Volksfest findet in diesem Jahr zum 50. Mal statt - im Jubiläums- jahr gleich an fünf Tagen. Eröffnet wird das Fest mit einem Sternmarsch der um- liegenden Musikkapellen, es folgen eine Blasmusikparty, zwei Rockpartys, ein Festgottesdienst und der traditionelle Stimmungsabend „Erkheim wie es singt und lacht“. Im Rahmen des Volksfests werden auch die Preisträger des diesjähri- gen Maibaum-Wettbewerbs ausgezeichnet. Insgesamt hatten sich heuer 129 Vereine und Gruppierungen am Wettbewerb beteiligt, 16 von ihnen belegten den ersten Platz. 10. Juli Ihren 175. Geburtstag feiert die Firma Azett. Von 1840 bis 2009 war die ehemali- ge Seifenfabrik in Memmingen ansässig. 2009 zog die Spezialfirma für Haut- schutz, -reinigung und -pflege nach Ungerhausen um. 10. bis 12. Juli Im Rahmen einer Pastoralvisitation kommt Bischof Dr. Konrad Zdarsa in die Pfar- reiengemeinschaft Markt Rettenbach und spricht dort mit Kirchenverantwortli- chen, Kindern, Jugendlichen und Senioren. Zudem feiert er Gottesdienste in den Pfarreien. Den krönenden Abschluss bildet ein Pontifikalamt in Markt Retten- bach, musikalisch umrahmt von mehreren Chören und Musikgruppen, begleitet von Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine. 11. und 12. Juli Der Heimat- und Volkstrachtenverein „D’Wertachtaler“ Ettringen feiert sein 90- jähriges Bestehen. 11. Juli (IZ) Wie die Illertisser Zeitung berichtet, hat die Babenhausener Ortsgruppe des Lan- desbunds für Vogelschutz (LBV) den landkreisweit einzigen Brutplatz der Fluss- Seeschwalbe im Kettershausener Günzstausee mit einem neuen Floß ausgestat- tet. Und das Angebot wird bereits angenommen: Ein Seeschwalbenpärchen brü- tete dort und zieht jetzt einen Jungvogel groß. 12. Juli In Oberrieden feiert Martin Schmid seine Primiz mit über 1000 Gläubigen am Sportplatz. Der gelernte Koch wurde von Erzbischof Franz Lackner im Salzburger Dom zum Priester geweiht. 12. Juli Bei einem Bürgerentscheid in Buxheim setzen sich die Gegner des Projekts „Ge- nerationenpark“ knapp durch. Die Wähler stimmen sowohl beim Bürger- als auch beim Ratsbegehren mehrheitlich mit Ja - die Stichfrage entscheidet deshalb. Die Wahlbeteiligung liegt bei 45,9 Prozent. Damit wird der Brunogarten für maximal 300.000 Euro modernisiert, wie von einer Bürgerinitiative gefordert. 13. Juli Die Bachmuschel und das Zierliche Wollgras sind vom Aussterben bedroht. Im Falchengraben bei Erkheim gibt es die Bachmuschel noch, im Hundsmoor zwi- schen Ottobeuren und Westerheim findet man das Zierliche Wollgras. Der Land- kreis Unterallgäu hat hier Flächen erworben, um den Lebensraum gefährdeter Arten zu schützen. Insgesamt besitzt der Landkreis laut Konrad Schweiger von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt rund 230 Hektar sogenannte naturschutzfachliche Eigentumsfläche. Dabei handelt es sich um große Teile der vier Unterallgäuer Naturschutzgebiete Hundsmoor, Kettershauser Ried, Bennin- ger Ried und Pfaffenhauser Moos, aber auch um andere ökologisch wertvolle Grundstücke und Biotope. Einen Teil davon besichtigen die Mitglieder des Natur- schutzbeirats und des Umweltausschusses sowie deren Stellvertreter bei einer Exkursion. Im Rahmen einer Informationsfahrt vom Hundsmoor zum Falchengra- ben und vom Gutnachtal bei Oberrieden zum Pfaffenhauser Moos machen sie sich ein Bild davon, wie sich der Landkreis für den Erhalt der Artenvielfalt ein- setzt. Um die Pflege der Grundstücke kümmert sich der Landschaftspflegever- 83

band Unterallgäu (LPV). Der Zustand des 20 Hektar großen Hundsmoors sei bei der Erstellung eines sogenannten Managementplans mit der bestmöglichen Note bewertet worden, betont LPV-Geschäftsführer Jens Franke. Zum Vergleich: Wäh- rend auf einer herkömmlichen Wiese 15 verschiedene Pflanzenarten wachsen, sind es im Hundsmoor 235. Das Moor habe sich in den vergangenen Jahren posi- tiv entwickelt, blickt Franke zurück. So habe es früher nur noch rund 40 Exempla- re des sogenannten Sumpfglanz-Stendels gegeben, jetzt gedeihe die seltene Orchidee mit rund 1000 Pflanzen wieder stärker. „Außerdem hat das Hundsmoor mit 10.000 Pflanzen den größten Bestand an Zierlichem Wollgras nördlich der Al- pen.“ Eine ebenfalls große Bedeutung hat der Falchengraben bei Erkheim. Wie Franke erläutert, lebt dort mit 10.000 Individuen eine der größten Bachmu- schelpopulationen in Bayern. Wäh- rend die Muschel früher weitverbrei- tet war und den Schweinen gefüttert wurde, steht sie heute unter Natur- schutz. Das größte Problem ist laut Dr. Michael Schneider vom LPV soge- nannter Sedimenteintrag, also Oberboden, der ins Gewässer einge- schwemmt wird. Lagert sich dieser als Schlamm auf dem Bachbett ab und dichtet den kiesigen Untergrund ab, bekommen die Muscheln weder Sau- erstoff noch Nahrung. Sie ersticken oder verhungern. Um den Lebens- raum der Bachmuschel zu schützen, habe der Kreis einen Pufferstreifen erworben und das Ufer umgestaltet, erklärt Landrat Hans-Joachim Wei- rather. Bei Oberrieden bewirtschaftet der Landkreis 25 Hektar Biotopflächen. „Diese Flä- chen haben wir mit Eigenmitteln gekauft“, erläutert Konrad Schweiger. Ein Groß- teil der naturschutzfachlichen Grundstücke sei aber auch mit Ausgleichsmitteln erworben worden - also mit Geldern, die für Eingriffe in die Natur wie etwa für das Aufstellen von Windrädern bezahlt werden müssen. Letzte Station der Fahrt ist das Pfaffenhauser Moos. Das mit rund 50 Hektar größte Naturschutzgebiet ist unter anderem Rückzugsraum für seltene Vogel- und Insektenarten. Zum Beispiel ist der Weißstorch hier Stammgast. Wie Uwe Kießling vom Allgäuer Streueprojekt sagte, sind die Streuwiesen im Pfaffenhauser Moos Lebensraum für viele gefährdete Arten. Darüber hinaus entstünden aus den Gräsern, Kräutern und anderen Pflanzen hervorragende Produkte für die Landwirtschaft - zum Beispiel Einstreu oder Pferdefutter. 14. Juli Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof entscheidet: Der Allgäu Airport in Mem- mingerberg darf wie geplant ausgebaut werden und seine Betriebszeiten von 22 auf 23 Uhr ausdehnen. Die Klagen des Bund Naturschutz, der Gemeinden Wes- terheim und Memmingerberg sowie von Anwohnern werden von den Richtern in allen Punkten zurückgewiesen. Der Planfeststellungsbeschluss ist rechtmäßig. Laut den Richtern ist der Bedarf für Nachtflüge plausibel, mit unzumutbaren Lärmbeeinträchtigungen sei nicht zu rechnen. 84

14. Juli Den Bildungsreichtum der Region fördern, wichtige Synergieeffekte nutzen und damit die Bildungsqualität fördern: Das sind die Ziele des Projekts „Bildungsregi- on“, an dem sich jetzt auch der Landkreis Unterallgäu und die Stadt Memmingen beteiligen. Die Auftaktveranstaltung findet in Klosterwald statt. 15. Juli Nach elf Jahren an der Spitze der Wirtschafts-, Fachober- und Berufsoberschule sowie der Hotelfachschule in Bad Wörishofen wird Schulleiter Ernst Schönhaar in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger wird Studiendirektor Johannes Storch. 16. Juli Hubert Eichheim erinnert sich, wie seine Mutter erblasste, als sie beim Einkaufen vom Judenlager am oberen Bahnhof erfuhr. Er erinnert daran, wie Hitler in Landsberg im Gefängnis saß und von den Türkheimern mit Backsteinkäse und He- fezopf versorgt wurde oder seine Eltern Hitlers „Mein Kampf“ zur Hochzeit be- kamen. In seinem autobiografischen Buch „Endmoräne - Erinnerungen an eine Heimat 1938 - 1949“ spürt Eichheim der Geschichte Türkheims in der Zeit des Zweiten Welt- kriegs nach. Aus dem nun erschienenen Werk liest er im Foyer des Landratsamts in Mindelheim. In der kurzweiligen Lesung macht Eichheim nachdenklich, versteht es aber auch, seine Zuhörer zu unterhalten. Der gebürtige Türkheimer, der heute in Griechenland lebt, erzählt in seinem Buch bildhaft und detailreich und erweckt die Vergangenheit so zum Leben. Szenen des Kriegs wechseln sich ab mit humorvollen Anekdoten und feinsinnigen Personenbe- schreibungen. „Brillant“ nennt Landrat Hans-Joachim Weirather seine Art zu schreiben. Eichheim sei ein „guter Beobachter seiner Zeit“. Auch Dr. Peter Fassl, Heimatpfleger des Bezirks Schwaben, hebt die präzise Schilderung der Zeit des Nationalsozialismus hervor. Trotz aller Genauigkeit habe der 1934 geborene Au- tor aber einen distanzierten Blick auf die Heimat. Der Leser könne sich selbst ein Urteil bilden. 16. Juli Der Skyline-Park bei Bad Wörishofen stellt einen neuen Themenbereich vor: eine „Bauernhof-Spiel-und-Abenteuer-Insel“ mit unterirdischen Geheimgängen, Strei- chelzoo, Kletter- und Balanciermöglichkeiten und Wasserbahn. Investiert hat die Betreiberfamilie Löwenthal rund zwei Millionen Euro in die Erweiterung. Im nächsten Jahr sollen noch einmal vier Hektar Park in Richtung Türkheim hinzu- kommen. Jährlich wird der Park derzeit von rund 410.000 Menschen besucht. 17. Juli Trotz Temperaturen um 30 Grad stellen 20 Schüler der 8. bis 10. Klassen der Re- alschule Babenhausen gemeinsam einen neuen Weltrekord im 10.000-Meter- Lauf auf - inoffiziell und im Staffellauf. Ihre Zeit liegt bei 25:07 Minuten. Laut Sportlehrer Günther Theil unterbieten sie damit den Weltrekord des Äthiopiers Kenenisa Bekele vom August 2005 und verbessern die eigene Schul-Bestzeit von vor zehn Jahren. 17. Juli Christoph Löcherbach wird für sein Lebenswerk mit der „Staudenähre“ ausge- zeichnet. Er hatte das alte Gasthaus „Zur Post“ in Markt Wald gekauft, von Grund auf saniert und damit den Grundstein für das schwäbische Kulturzentrum „Klangwerkstatt Markt Wald“ gelegt. Die „Staudenähre“ ist der Kulturpreis der Regionalentwicklung Stauden (RES). 85

17. Juli Die beiden Mindelheimer Polizeibeamten Martin Kling (24) und Peter Säuberlich (52) werden von Ministerpräsident Horst Seehofer mit der Bayerischen Ret- tungsmedaille ausgezeichnet. Sie retteten am 11. Februar 2014 in Mindelheim einem Mann das Leben, indem sie den Bewusstlosen aus seiner bereits komplett verqualmten Wohnung holten. 18. Juli Die neue betriebliche Kinder- krippe für die Beschäftigten von Landratsamt, Kreisklinik und Grob-Werken wird eingeweiht. Träger ist die Johanniter- Unfallhilfe. Bereits im Januar hatten die „Mindelzwerge“ ihre Pforten geöffnet. Wie kann das Landratsamt als Arbeitgeber noch familienfreundlicher wer- den? Wie gewinnen wir gute Ärzte und Pflegekräfte für die Kreisklinik in Mindelheim? Diese Überlegungen von Landrat Hans-Joachim Weirather waren der Boden, auf dem die Idee ei- ner Betriebskinderkrippe ge- dieh. Bei der Eröffnung betont Landrat Weirather, wie sehr es ihn freue, „dass es uns - in we- niger als einem Jahr - gelungen ist, den Neubau der Betriebs- kinderkrippe mit Zuschüssen des Freistaats Bayern und der Firma Grob in die Tat umzuset- zen und unseren Mitarbeitern eine qualifizierte und flexible Kinderbetreuung in diesen wunderschönen Räumen anzu- bieten. Mit der Johanniter- Unfall-Hilfe haben wir einen in der Kinderbetreuung erfahrenen Partner als Träger gewinnen können, der die Kinder und ihre Eltern mit ihren Bedürfnissen in den Mittelpunkt seiner Arbeit rückt.“ Jürgen Wanat vom Landesvorstand der Johanniter würdigt das Engage- ment der Mitarbeiter der Mindelzwerge um Leiterin Patricia Bäuerle und betont, wie wichtig in der heutigen Zeit eine gute pädagogische Betreuungseinrichtung für die Kinder berufstätiger Eltern ist. Bevor die neuen Räumlichkeiten besichtigt werden können, feiern Stadtpfarrer Andreas Straub und der eigens angereiste Landespfarrer der Johanniter in Bayern, Dr. Reinhard Biller, eine Andacht. 18. Juli Der Tennis- und Turnierclub Bad Wörishofen feiert sein 120-jähriges Bestehen mit einem Sommerfest, den Jugend-Club-Meisterschaften und einem Tennis- schaukampf. 17. bis 19. Juli Gleich an zwei Wochenenden feiert die Musikkapelle Memmingerberg ihr 175- jähriges Bestehen - zunächst im Rahmen eines Festfrühschoppens am 12. Juli und dann mit viel Musik vom 17. bis 19. Juli. Nach einem Sternmarsch findet am Samstag ein großer Blasmusikcup statt, bei dem die Musikkapelle Benningen für die meiste Stimmung sorgt. Am Sonntag folgt schließlich ein Musikantentreff. 86

Die Ursprünge der Kapelle gehen laut Vereinschronik auf den begeisterten Musi- ker Samuel Wassermann zurück. Dieser begann 1827 seinen Dienst als Lehrer, Organist und Mesner in Memmingerberg und unterrichtete junge Leute an der Klarinette, dem Waldhorn, der Posaune und der Trompete. 1840 wurde darauf- hin die Musikkapelle gegründet. 19. Juli Im Rahmen eines Pfarrfests wird in Pfaffenhausen die umfangreiche Außensanie- rung der Pfarrkirche St. Stephan gefeiert. Seit 2008 war das Gotteshaus samt Turm eine Baustelle. Erneuert wurden das gesamte Dach inklusive Dachlattung und Dachplatten. Zudem standen Spengler-, Glaser-, Holzschutz- und Malerarbei- ten auf dem Programm. Als Problemfall erwies sich während der Bauzeit das an- gebaute zweistöckige Sakristeigebäude. Insgesamt muss die Pfarrgemeinde Bau- kosten in Höhe von rund 1,5 Millionen stemmen. Nun präsentiert sich die 226 Jahre alte Bischofskirche mit ihrem 60 Meter hohen Zwiebelturm wieder „wie neu“. Im Zuge der Außensanierung wurden auch innerhalb der Kirche einige wichtige Arbeiten durchgeführt - so wurden unter anderem die Turmtreppe er- neuert, eine Turmstube mit Info-Tafel eingerichtet, die historische Turmuhr er- neuert und der imposante Dachboden sicher begehbar gemacht. 19. Juli Die Gemeinden Stetten und Erisried haben einen neuen Bürgermeister: Bei der Wahl erhält der Freie Redakteur Richard Linzing 51,25 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die Wahlbeteiligung liegt bei 61,2 Prozent. Für seinen Kontrahenten Robert Kopp sprechen sich 48,75 Prozent der Wähler aus. 20. Juli Autofahrer können sich auf sechs Kilometer neue Fahrbahn freuen: Die Straße zwischen Niederrieden und Holzgünz wird auf kompletter Länge erneuert. Be- reits im kommenden Jahr soll der schlechte Zustand der wichtigen Verbindungs- straße Geschichte sein, heißt es jetzt beim offiziellen Spatenstich für das Projekt. Landrat Hans-Joachim Weirather erläutert, was geplant ist. Demnach baut der Landkreis ein zwei Kilometer langes Teilstück der Kreisstraße 26 aus - 300 Meter davon im Ortsbereich von Niederrieden. Der Landkreis verbreitert die Fahrbahn auf sechs Meter. Die Gemeinde Niederrieden errichtet einen Gehweg und er- neuert die Kanal- und Wasserleitungen. Die restliche, vier Kilometer lange Stre- cke bis Holzgünz erneuern der Landkreis und die Stadt Memmingen. Insgesamt kostet das Straßenbauprojekt laut Walter Pleiner, Tiefbauamtsleiter am Landratsamt, rund zwei Millionen Euro. Die Straße ist gesperrt, soll über den Winter aber befahrbar sein, so Pleiner. Im Frühjahr 2016 bringe man die Deck- schicht auf und erledige Restarbeiten. Wie Landrat Weirather hebt auch Dr. Bernhard Zanker von der Obersten Baube- 87

hörde im Bayerischen Innenministerium die „große Verbindungsfunktion“ der Straße hervor. Die Kreisstraße MN 26 verbindet die Bundesstraße 300 und die Staatsstraße 2020 sowie indirekt die Autobahnen 7 und 96. Weirather hatte Zan- ker zuvor als „besonderen, prominenten Gast“ begrüßt. Der Ministerialrat, der auch über staatliche Zuschüsse für Unterallgäuer Straßen mitentschied, geht in den Ruhestand und kam zum Abschied in den Landkreis. Daneben sind auch Niederriedens Bürgermeister Michael Büchler und Landtags- abgeordneter Klaus Holetschek unter den Gästen und freuen sich über den Start des Projekts. Ein Kompliment für den Landkreis gibt es von Wilhelm Weirather von der Regierung von Schwaben. Der Kreis habe ein „super-tolles Kreisstraßen- netz“. Die Straßen seien sehr gut „beieinander“. Das Kreisstraßennetz ist 329 Ki- lometer lang. 20. Juli (MM-Z) In Bad Grönenbach wird ein neuer Natur-Erlebnisweg „Bad Grönenbach blüht auf für Bienen, Hummeln, Mensch&Co.“ eröffnet. Der Themenweg ist 5,8 Kilometer lang und soll Jung und Alt die Natur näher bringen, berichtet die Memminger Zei- tung. Insgesamt 45 individuell gestaltete Stationen informieren über die wich- tigsten Zusammenhänge von Insekten und Pflanzenwelt. 22 alte Kernobstsorten wurden entlang des Weges gepflanzt. Auf halber Strecke ist am Westhang des Hohen Schlosses ein Bienenstock platziert. Initiator Markus Haseitl verspricht den Besuchern „Faszination, Kurzweile und jede Menge Hintergrundinformatio- nen“. Er will auch künftig regelmäßig Führungen anbieten. Insgesamt kostete der neue Themenweg rund 200.000 Euro. Rund 81.000 Euro werden aus dem EU- Förderprogramm Leader erwartet. 21. Juli Die Grund- und Mittelschule Kirchheim verabschiedet ihre beiden Schulleiter: Rektor Anton Sonntag und sein Stellvertreter Herbert Gutser gehen in den Ruhe- stand. 22. Juli Die Bayerische Elektrizitätswerke GmbH (BEW) und der Landkreis Unterallgäu eröffnen das Leader-geförderte Projekt „Flussraum Iller – Wasserkraft und Natur am Allgäuer Illerdurchbruch erleben!“. Mit dem Projekt soll der Illerwinkel für Wanderer und Radfahrer attraktiver gemacht und der Naturraum im und am Wasser ökologisch aufgewertet werden. 88

Eine Hängebrücke überspannt nun die Iller bei Legau auf einer Länge von rund 80 Metern. Auf diese Weise kann der Fluss im Bereich zwischen Legau und Bad Grö- nenbach überquert werden. Am südlichen Ufer ermöglicht eine 23 Meter hohe Aussichtsplattform den Besuchern einen Blick in die naheliegende Illersteilwand, ohne dass sensible Naturbereiche betreten werden müssen. Der Illersteg wird an das bestehende Rad- und Wanderwegenetz angeschlossen. Um den Besuchern den Zugang zum Gewässer wieder zu ermöglichen, wurden die Uferbereiche ab- geflacht und ein naturnahes Illerufer geschaffen. Die Uferaufweitung bietet neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Ein zentrales Ziel des Projekts ist das Thema Umweltbildung: An einem zusätzli- chen Seitengewässer können interessierte Gruppen aus der Umweltstation Unte- rallgäu Bachpatenschaften übernehmen. Bachpaten unterstützen bei der natur- nahen Pflege und Gestaltung von Gewässern und ihrer Uferbereiche. Außerdem schafft eine Fischbeobachtungsstation mit Zählbecken an der neu errichteten Fischwanderhilfe umweltpädagogische Möglichkeiten. Durch ein beleuchtetes Sichtfenster können heimische Fischarten wie Huchen und Äsche beobachtet werden. Besonders attraktiv für Radler und Wanderer ist schließlich das natur- nah gestaltete Tretbecken. Hier bietet sich die Gelegenheit zu rasten und die Iller im Kneippland Unterallgäu „hautnah“ zu erleben. Das Projekt „Flussraum Iller“ besteht aus fünf unterschiedlichen Bausteinen: An der Staustufe Legau sind in den vergangenen Monaten ein Steg über die Iller, ein naturnahes Illerufer, ein neues Auengewässer, eine Fischbeobachtungsstation sowie ein Tretbecken entstanden. An den Staustufen Altusried und Fluhmühle im Landkreis Oberallgäu wurden die Illerufer ebenfalls naturnah gestaltet. Zusätzlich entstand in Fluhmühle eine weitere Fischbeobachtungsstation. Auftraggeber des Projekts sind die Lechwerke AG (LEW) und der Landkreis Unterallgäu. Die BEW ist Projektträger und Bauherr. Unterstützt werden sie dabei von den Lokalen Akti- onsgruppen Kneippland Unterallgäu und Regionalentwicklung Oberallgäu. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf insgesamt 863.000 Euro. Das Amt für Er- nährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten (AELF) hat LEADER-Fördermittel in Höhe von 60 Prozent der förderfähigen Kosten zugesagt. Die Lechwerke AG nimmt 214.000 Euro in die Hand, der Landkreis Unterallgäu steuert ebenfalls 214.000 Euro bei. Außerdem beteiligen sich die Märkte Legau und Bad Grönen- bach mit jeweils 25.000 Euro. Leader ist ein Programm der Europäischen Union zur Stärkung des ländlichen Raumes. 22. Juli (MN-Z) Zwei Ettringer sanieren ehrenamtlich das alte Friedhofskreuz der Gemeinde, berichtet die Mindelheimer Zeitung. Schreiner Anton Käsbauer und Malermeister Dieter Kühnel ist es zu verdanken, dass das im Mai 1953 auf Anregung der Sude- tendeutschen Landsmannschaft errichtete und stark beschädigte Kreuz bald wie- der aufgestellt werden kann. 22. Juli In Türkheim findet der Spatenstich für die neue evangelische Kirche statt. In den vergangenen Wochen war die alte Kirche abgerissen worden. Die Fertigstellung des Neubaus ist für Ende Juni 2016 geplant. 22. Juli Ganz Deutschland schaut nach Katzenhirn: In dem kleinen Weiler bei Mindelheim macht ein Team des ZDF-Morgenmagazins im Rahmen der Sommertour von Wet- termoderator Benjamin Stöwe Station. Die Zuschauer hatten laut Mindelheimer Zeitung in den vergangenen Tagen Vorschläge für Orte eingereicht, die ihrer Meinung nach nicht auf einer Wetterkarte fehlen dürften. Sommerloch zum Bei- spiel, Lederhose oder eben Katzenhirn. Drei Tage lang bereitete das Team schließlich die Übertragung aus dem Unterallgäu vor. 23. Juli Das Buxheimer Marianum verabschiedet den langjährigen Schulleiter Michael Heinrich. Er war zunächst im Jahr 1981 als Krankheitsvertretung an die Schule 89

gekommen und sollte sechs Monate an dem Gymnasium unterrichten - daraus wurden 34 Jahre. 23. Juli Früher markierten Feldgeschworene Grenzen mit Hilfe geheimer Zeichen. Sie kennzeichneten die Lage von Grenzsteinen mit Ton- oder Metallteilen und ver- hinderten so, dass diese heimlich versetzt werden konnten. Oft war der Ton oder das Metall besonders geformt und beschriftet. Das Wissen über diese spezielle Art der Markierung, das „Siebenergeheimnis“, wurde gut gehütet. So waren die Feldgeschworenen bis zur Einführung des amtlichen Vermessungswesens Anfang des 19. Jahrhunderts die einzigen, die bei Grenzstreitigkeiten für Aufklärung sor- gen konnten. Heute werden nur noch selten Siebenerzeichen verwendet. Große Bedeutung haben die Feldgeschworenen als ehrenamtliche Helfer des Vermes- sungsamts aber immer noch. Das betonen Landrat Hans-Joachim Weirather und Peter Schwägele, Leiter des Vermessungsamts in Memmingen. In einer Feier- stunde händigt Weirather sechs Feldgeschworenen Ehrenurkunden für ihre lang- jährige Amtszeit aus. Verliehen werden diese vom Bayerischen Fi- nanzministerium. Herbert Steinle, Jo- sef Faulhaber und Alois Gutleber aus Babenhausen so- wie Georg Ruf aus Benningen sind seit über 40 Jahren als Feldgeschworene tätig. Wilhelm Heel aus Westerheim und Erwin Schmid aus Pfaffenhausen üben das Amt seit 25 Jahren aus. Weirather, Schwägele und die Bürgermeister Otto Göppel (Babenhausen), Christa Bail (Westerheim), Martin Osterrieder (Benningen) und Johann Weigele (Pfaffenhausen) danken für das ehrenamtliche Engagement. 24. bis 26. Juli Nach fünf Jahren verwandelt sich die Marktgemeinde Tussenhausen wieder in ein mittelalterliches Spektakulum und feiert damit 560 Jahre Marktrecht. Auf dem Marktplatz findet deshalb rund um die 355 Jahre alte Marienstatue ein gro- ßes historisches Fest mit Lagerleben und mittelalterlichen Darbietungen statt. Die Besucher sind begeistert. 24. Juli Der Konrektor der Rupert-Ness-Realschule Ottobeuren, Rolf Börner, wird in den Ruhestand verabschiedet. 26. Juli In Trunkelsberg wird der Abschluss der Renovierung der Kirche St. Stanislaus gefeiert. Fast ein Jahr wurde daran gearbeitet - nun ist das Gebäude wieder stabil, hat ein dichtes Dach und eine freundliche Innenausstattung. Den Festgot- tesdienst zelebriert Weihbischof Florian Wörner. Im Jahr 1764 war die Kirche als ovaler Rundbau errichtet worden. Die Erlaubnis, diese um einen weiteren Rundbau erweitern zu dürfen, erhielten die Trunkels- berger nur, weil sie 1958 der Diözese versprachen, dass sie weiterhin zum Sonn- tagsgottesdienst nach Amendingen kommen würden. 27. Juli Die Realschule des Maristenkollegs Mindelheim verabschiedet ihren Schulleiter Franz Kroner in den Ruhestand. 28. Juli Ob Sanitätsdienste, Feldküche, Rot-Kreuz-Laden, Blutspendedienste, Glücksha- fen, Seniorenbetreuung, Katastrophenschutz oder Krankenbesuche: Was die zwölf Ehrenamtlichen in den vergangenen Jahrzehnten unentgeltlich und in ihrer Freizeit geleistet haben, spiegelt die ganze Bandbreite des Wirkens des Bayeri- schen Roten Kreuzes (BRK) wider. Landrat Hans-Joachim Weirather überreicht 90

das BRK-Ehrenzeichen in Gold für 40-jährigen Einsatz an Gerlinde Kleinsteuber und Berta Tögel aus Tussenhausen, Elisabeth Steber aus Mindelheim, Rolf Mauer aus Westerheim und Herbert Rohr aus Ot- tobeuren. Für ihr 25- jähriges Engagement werden Veronika Paul und Erna Ze- delmaier aus Baben- hausen, Stephan Voß aus Bad Grönenbach, Marianne Peter aus Mindelheim und Monika Sonntag- Nieberle aus Tussenhausen mit dem BRK-Ehrenzeichen in Silber geehrt. In Abwe- senheit ausgezeichnet werden Wilma Materne aus Tussenhausen und Theo Wölfle aus Babenhausen. 28. Juli Die Allgäuer Kliniken schlagen Alarm: Mit dem geplanten Krankenhausstruktur- gesetz würden massive finanzielle Einschnitte drohen. Deshalb treffen sich Land- räte, Oberbürgermeister und Geschäftsführer der kommunalen Kliniken im All- gäu mit den Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke (CSU) und Karl-Heinz Brunner (SPD) in Kempten zu einem runden Tisch. Dabei diskutieren sie über die Konsequenzen des neuen Krankenhausstrukturgesetzes, das zum 1. Januar 2016 umgesetzt werden soll. Die Vertreter der Kliniken im Allgäu bringen ihre Beden- ken zum Ausdruck und legen die Folgen für die finanzielle Situation der Kliniken sowie das Personal dar. Grundsätzlich, so das gemeinsame Statement gegenüber den Bundestagsabge- ordneten, besteht auch unter den Kliniken im Allgäu Konsens, dass eine Kran- kenhausreform notwendig ist. Nur so könnten die Rahmenbedingungen einer hochwertigen Patientenversorgung in den Krankenhäusern weiterentwickelt werden. Bedauerlich sei jedoch, dass die Regierung mit dem nunmehr vorgeleg- ten Gesetzentwurf den Erwartungen und Bedürfnissen der Krankenhäuser in kei- ner Weise gerecht werde. Die Krankenhäuser im Allgäu unterstützen vollumfänglich die Prämisse, dass eine konsequente Patientenorientierung im Mittelpunkt einer solchen Reform stehen muss. Konsequente Patientenorientierung erfordere jedoch, dass in den Kran- kenhäusern die dafür notwendigen Ressourcen und Strukturen vorgehalten wer- den können und die Leistungsfähigkeit der Kliniken gefördert werde. Das geplan- te Gesetz, so die einhellige Meinung der Klinikvertreter, werde die finanzielle Si- tuation der Krankenhäuser jedoch weiter verschärfen und die bereits große Ar- beitsbelastung für das Personal weiter erhöhen. Sollte das Gesetz in der vorgelegten Fassung verabschiedet werden, würden den kommunalen Krankenhäusern im Allgäu in der Summe innerhalb der nächsten fünf Jahre Vergütungen in Höhe von rund 20 Millionen Euro gestrichen werden und circa 50 Pflegestellen wegfallen. „Dies ist im Hinblick auf die bereits beste- hende Arbeitsbelastung und die ohnehin seit Jahren nicht finanzierte tarifliche Personalkostensteigerung nicht hinzunehmen.“ 28. Juli (MM-Z) Wie die Memminger Zeitung schreibt, werden die Weichen im Ottobeurer Kunerth-Museum neu gestellt: So übernimmt die Marktgemeinde Ottobeuren den Betrieb des Museums, das von Anfang an mit finanziellen und personellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Bisher war dafür der „Förderverein Kunst und Werk Diether Kunerth“ verantwortlich. An diesen hatte die Gemeinde das Ge- 91

bäude nach der Eröffnung des Museums im Mai 2014 vermietet. Der Pachtver- trag wird zum 31. Oktober aufgelöst, beschließt die Mitgliederversammlung. 29. Juli Das Sonderpädagogische Förderzentrum Mindelheim verabschiedet seinen Rek- tor Günter Kamleiter in den Vorruhestand. Neun Jahre lang hatte er die Förder- einrichtung geleitet. Seine Nachfolgerin wird Petra Eggert, die bisher Konrektorin in Ursberg war. 29. Juli (MM-Z) Jetzt steht der Name fest: Das restaurierte jüdische Gotteshaus in Fellheim soll künftig „Ehemalige Synagoge Fellheim“ heißen. Damit soll die jüdische Geschich- te des Gebäudes deutlich zum Ausdruck kommen. 30. Juli Der Landkreis Unterallgäu hat weiterhin eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in Deutschland. Auch, wenn die Quote im Juli mit 2,1 Prozent saisonbedingt leicht gestiegen ist. Nach Angaben der Agentur für Arbeit stieg sie im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte. Insgesamt haben 1607 Menschen keinen Job, davon sind 241 unter 25 Jahre. Die Arbeitslosigkeit unter den 15- bis 24- Jährigen liegt bei 2,3 Prozent. 488 Personen beziehen Arbeitslosengeld II. Das sind 0,6 Prozent aller Erwerbspersonen. Hierbei handelt es sich bundesweit um die drittniedrigste Quote. 30. Juli (MN-Z) Rektor Franz Oberstaller wird von der Grund- und Mittelschule Bad Wörishofen verabschiedet. Er arbeitete dort seit 1976, wurde 1995 Konrektor und übernahm 2003 die Leitung der Hauptschule. Seit 2005 war er Rektor der zusammengeführ- ten Grund- und Hauptschule, der jetzigen Mittelschule. 30. Juli bis 2. August Die Gründung der Musikkapelle Benningen jährt sich heuer zum 120. Mal - aus diesem Grund wird an vier Tagen im Feststadel der Familie Kustermann mit viel Musik und Unterhaltung gefeiert. 31. Juli Die Schüler der Volksschule Erkheim verabschieden ihren Rektor Karl Lang nach 39 Dienstjahren an der Grund- und der Mittelschule in Erkheim in den Ruhe- stand. 16 Jahre war Lang in der Schulleitung tätig. Seine Nachfolgerin ist Sabine Hummel.

92

August

Bayern und die Welt 11. August Die Unterhändler der internationalen Geldgeber und der griechischen Regierung einigen sich auf ein drittes Reformpaket für den verschuldeten Staat. 86 Milliar- den Euro sollen als Kredite ausgezahlt werden. Im Gegenzug verpflichtet sich die griechische Regierung, den bisherigen Sparkurs fortzusetzen. Der Bundestag stimmt dem Hilfspaket am 19. August zu. 15. August Swing-Musiker Max Greger verstirbt im Alter von 89 Jahren. Zwei Tage später, am 17. August verstirbt 82-jährig der CDU-Politiker und ehemalige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Gerhard Mayer-Vorfelder. Am 19. August stirbt dann Egon Bahr im Alter von 93 Jahren. Der ehemalige SPD-Bundesminister war ein Vertrauter Willy Brandts und gilt als Architekt der deutschen Ostpolitik. 19. August Bundesinnenminister Thomas de Maizière gibt bekannt, dass die Bundesregie- rung für das laufende Jahr mit einer Rekordzahl von bis zu 800.000 Flüchtlingen rechnet. 20. August Der griechische Premierminister Alexis Tsipras kündigt seinen Rücktritt an. Am gleichen Tag ruft Mazedonien wegen der Tausenden Flüchtlinge, die das Land auf dem Weg in die EU durchqueren, den Ausnahmezustand aus. 21. und 22. August Im sächsischen Heidenau liefern sich rechtsextreme Asylgegner Straßenschlach- ten mit der Polizei und Gegendemonstranten vor einem Heim für Asylbewerber. 24. August Massive Kursverluste von bis zu acht Prozent an den chinesischen Börsen führen zu Panikreaktionen an anderen Aktienmärkten. Der DAX bricht um fünf Prozent ein. 93

24. August Das Thema Flüchtlinge beschäftigt Europa die ganze Woche. Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Francois Hollande fordern gemein- sam einheitliche europäische Standards für Registrierung, Unterbringung und Abschiebung von Geflohenen. Zudem mahnen sie eine gerechtere Verteilung der Flüchtlinge innerhalb der EU an. 27. August Es ist eine der schlimmsten Flüchtlingstragödien auf dem europäischen Festland seit dem Fall des Eisernen Vorhangs: In einem an der Autobahn in der Nähe von Wien abgestellten Lastwagen entdecken österreiche Polizisten die Leichen von 71 Flüchtlingen, unter ihnen vier Kinder. Offenbar haben Schlepper das Fahrzeug dort einen Tag zuvor abgestellt. Die Menschen sind vermutlich schon einige Tage zuvor im überfüllten Laderaum erstickt. 31. August Im Rahmen ihrer jährlichen Sommerpressekonferenz bezeichnet Bundeskanzlerin Merkel Deutschland angesichts der hohen Flüchtlingszahlen als „ein Land der Hoffnung“. Am selben Tag machen sich Tausende Flüchtlinge vom Budapester Bahnhof Keleti in Zügen auf in Richtung Westen. Die Polizei ist offenbar mit der Situation dort überfordert und lässt die Geflohenen ohne Registrierung in Ungarn passieren. Mehr als 3000 Menschen erreichen den Münchner Hauptbahnhof. Dort versorgt sie eine große Zahl freiwilliger Helfer mit Lebensmitteln. 31. August Vor genau 25 Jahren, am 31. August 1990, wird der deutsch-deutsche Einigungs- vertrag unterzeichnet.

94

Das Unterallgäu im August 1. August Mit einem Drei-Städte-Fest Schwaz-Mindelheim-Tramin wird die 25-jährige Part- nerschaft mit der Stadt Mindelheim drei Tage in Tirol gefeiert. Die Mindelheimer reisen hierzu mit einer großen Delegation an den Inn. In den vergangenen 25 Jahren sei Großartiges und Menschliches geschaffen worden, betont der Schwazer Bürgermeister Hans Lintner im Rahmen des Festakts. Mindelheims Bürgermeister Dr. Stephan Winter wird dabei - wie auch der langjährige Bürger- meister von Tramin, Werner Dissertori - mit der Verdiensturkunde der Stadt Schwaz ausgezeichnet. Auch die Altbürgermeister Erich Meier und Hubert Danzl erhalten eine Ehrung. 1. August Grund zum Feiern hat die Sparkasse Türkheim. Sie wird 160 Jahre alt. Als „Ge- burtstagsgeschenk“ überreicht Bürgermeister Sebastian Seemüller dem Vor- standsvorsitzenden der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim, Thomas Munding, die originale Gründungsurkunde, die bis vor kurzem noch im Rathaus- archiv schlummerte. In Türkheim werden aktuell rund 3500 Girokonten und Ein- lagen in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro verwaltet. 1. August (MM-Z) In Ottobeuren beendet der Rektor der Mittelschule, Michael Stürmer, nach 37 Jahren seinen Schuldienst. Im Jahr 2006 hatte Stürmer die Schulleitung über- nommen. Sein Nachfolger ist Bernhard Negele. 2. August Vor 300 Jahren wurde in Lehenbühl der Grundstein für ein neues Gotteshaus gelegt, jetzt wird dieses Jubiläum im Legauer Ortsteil mit einem Festgottesdienst gefeiert. Lehenbühl gilt als einer der ältesten Marien-Wallfahrtsorte im Allgäu. 4. August Vor genau 20 Jahren wurde vom Unterallgäu aus ein Stück Luftfahrtgeschichte geschrieben, erinnert die Mindelheimer Zeitung. Damals setzte das Höhenozon- Forschungsflugzeug Strato 2C zu einem Rekordflug an. Die Maschine, die von Grob-Aircraft in Mattsies entwickelt worden war, erreichte damals einen Hö- henweltrekord von 18.477 Metern. Die Maschine war das größte aus mit Kohlen- stofffaser verstärktem Kunststoff gefertigte Flugzeug weltweit. 7. August (IZ) Zu seinem 190. Geburtstag organisiert der Musikverein Tafertshofen im Rahmen des jährlichen Dorffests einen Sternmarsch und anschließend einen Gemein- schaftschor. Daran nehmen die Musikkapellen Breitenthal, Nattenhausen und Kettershausen-Bebenhausen sowie die Ebershauser Musikanten teil. 8. August (MM-Z) Seit drei Jahrzehnten ist Pater Johannes Stegmeier Seelsorger in der Pfarrei St. Bartholomäus in Egg a. d. Günz. Wie die Memminger Zeitung schreibt, dankt die Pfarrgemeinde ihm mit einem Festgottesdienst. 9. August Der Schützenverein Adler Altensteig veranstaltet ein Gartenfest beim Schützen- heim und feiert so sein 90-jähriges Bestehen. 13. August (AZ) Wie die Allgäuer Zeitung schreibt, boomt der Tourismus im Allgäu: Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik für das erste Halbjahr 2015 zeigen, dass die Zahl der Gästeankünfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,1 Prozent auf knapp 1,5 Millionen angestiegen sind. Die Zahl der Übernachtungen nahm um 5,3 Prozent auf gut fünf Millionen zu. 15. August Vor 120 Jahren wurde die erste Kurparkanlage in Bad Wörishofen fertiggestellt - dies wird jetzt mit einem großen Kurpark- und Lichterfest gefeiert. Erzherzog Jo- seph habe seinerzeit für die neuen Anlagen „1400 Ziersträucher und Bäume un- entgeltlich überlassen und sogar die Frachtkosten bezahlt“, heißt es in den Kneippblättern vom 2. Mai 1895. An diesem Tag wurde der Park offiziell unter dem Namen „Erzherzog-Joseph-Anlagen“ eröffnet. In all den Jahrzehnten wuchs der Kurpark kontinuierlich weiter. Inzwischen laden unter anderem auch drei 95

Heilkräutergärten, ein Barfußwanderweg, ein Duft- und Aromagarten mit 250 verschiedenen Pflanzen und ein Rosarium mit rund 6000 Rosenstöcken von 550 unterschiedlichen Sorten die Gäste zum Verweilen ein. 15. August Über 500 Radler aller Altersklassen und aus allen Himmelsrichtungen machen sich am Feiertag Maria Himmelfahrt wieder auf den Weg in den Wallfahrtsort Baumgärtle: Zum mittlerweile 29. Mal findet dort der Unterallgäuer Radlertag statt. Nach einer gemeinsamen Andacht im Klosterhof segnet Pater Alois Schlachter die Fahrräder; Landrat Hans-Joachim Weirather ehrt die jüngsten und ältesten Radler sowie die stärksten Gruppen und die Radler mit der weitesten Anfahrt. 16. August Die Feuerwehr Oberegg feiert ihr 140-jähriges Bestehen. Dabei werden sowohl ein neues Fahrzeug als auch eine neue Pumpe eingeweiht. 16. August Eine Futterhalle und ein Viehstall werden in der Nacht bei einem Großbrand in der Einöde Schulerloch (Bad Grönenbach) vollständig zerstört. Den Schaden schätzt die Polizei auf rund eine Million Euro. Drei Personen erleiden Rauchgas- vergiftungen, ein Feuerwehrmann verletzt sich an der Schulter. Ein Rind kommt ums Leben. Brandursache war nach ersten Angaben der Polizei wohl ein techni- scher Defekt. 17. August Die Raiffeisenbank Iller--Günz schließt die Geschäftsstellen in Frickenhausen, Oberschönegg, Oberroth und Osterberg. Als Grund gibt die Bank eine spürbar rückläufige Kundenfrequenz an. Die Filiale in Frickenhausen wird mit der in Erk- heim und die in Oberschönegg mit der in Egg zusammengelegt. 17. August In einem Wald bei Türkheim wacht an diesem Montag ein Mann auf und weiß nichts mehr - weder seinen Namen, noch sein Alter, noch woher er kommt und wie er in den Wald gelangt ist. Von einer Telefonzelle an der Türkheimer Spar- kasse aus ruft er die Polizei an, nachdem er zunächst kilometerweit zu Fuß um- herirrte. Erst mehrere Tage später kann ihn die Polizei nach der Veröffentlichung eines Fotos mit Hilfe seiner Angehörigen identifizieren: Es handelt sich um einen 48-jährigen Lastwagenfahrer aus der Schweiz. Sein Fahrzeug wird später an ei- nem Autobahnparkplatz an der A96 südlich von Wiedergeltingen gefunden. Was an diesem 17. August mit ihm passiert ist, wird der Mann aber womöglich nie er- fahren: Weil die Polizei bei ihren Ermittlungen keine Hinweise auf eine Straftat entdeckt, geht man davon aus, dass die Amnesie des Schweizers rein medizini- scher Natur ist. Deshalb werden die Ermittlungen Anfang September eingestellt. 18. August Ursula Pollack feiert ihren 105. Geburtstag. Die Bad Wörishofenerin ist inzwi- schen die älteste Landkreisbürgerin. 18. August 25 Landwirts-Paare aus Piaski im Landkreis Gostyń besuchen das Unterallgäu. Auf dem Programm steht auch eine Besichtigung des Biohofes der Familie Lerf in Dennenberg bei Ottobeuren. 28. bis 30. August In Bad Wörishofen findet ein großes Isetta-Treffen statt - mit einer großen Aus- fahrt durch das Allgäu und einer Ausstellung der Autos in der Innenstadt und auf der Reitanlage. Rund 260 Fahrzeuge aus dem In- und Ausland kommen zu dem Treffen, das als eines der größten für Oldtimer dieser Art gilt. Über 2000 Auto- liebhaber freuen sich über die kleinen Sehenswürdigkeiten. 30. August Nach 30-jährigem Wirken verabschiedet die Pfarrgemeinde ihren Pfarrer Robert Schwaiger im Rahmen eines Festgottesdienstes in den Ruhestand. Daran wirken neben der Chorgemeinschaft St. Martin auch der Pfarrgemeinde- rat, die Kirchenverwaltung, Ministranten, die Musikkapelle, die Gemeinde und die örtlichen Vereine mit. Am 1. August 1985 hatte der beliebte Seelsorger die Pfarreien Winterrieden, Klosterbeuren und Engishausen übernommen. Auch von 96 den anderen Pfarrgemeinden wird der 74-Jährige in den nächsten Wochen feier- lich verabschiedet.

97

September

Bayern und die Welt 3. September Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gibt der deutschen Regierung die Schuld an der Flüchtlingskrise. Der Bundeskanzlerin wirft sein Stabschef vor, Menschen aus Syrien „an den gedeckten Tisch eingeladen“ zu haben. Die Bun- desregierung weist die Vorwürfe zurück. Große Betroffenheit erzeugt ein Foto, das um die Welt geht. Es zeigt einen drei- jährigen Jungen, der tot am Strand von Bodrum in der Türkei liegt. Er ertrank ebenso wie seine Mutter und sein Bruder bei dem Versuch, mit einem Schlauch- boot von dort auf die griechische Insel Kos zu fahren. 5. und 6. September 12.000 Flüchtlinge kommen an diesem Wochenende in München an, so viel wie seit der unmittelbaren Nachkriegszeit nicht mehr. In vielen deutschen Städten werden die Geflohenen mit Applaus und Geschenken willkommen geheißen. 6. September Anlässlich seines 100. Geburtstags finden in Bayern mehrere Gedenkfeiern für den bayerischen Ministerpräsidenten, CSU-Generalsekretär und Bundestagsab- geordneten Franz Josef Strauß statt. Auch im Unterallgäu war Strauß mehrfach zu Gast - vor allem auf Schloss Kirchheim. 9. September Zum ersten Mal in der Geschichte hält ein EU-Kommissionspräsident eine „Rede zur Lage der Nation“ im EU-Parlament. Dabei bescheinigt Jean-Claude Juncker der Union einen kritischen Zustand: „Es fehlt an Europa und es fehlt an Union.“ Grund ist die Uneinigkeit in der Flüchtlingskrise. Dieser will Juncker unter ande- rem mit der Verteilung von insgesamt 160.000 Flüchtlingen aus Italien, Griechen- land und Ungarn in andere Unionsstaaten begegnen. Die vielen Flüchtlinge führen immer wieder zu ungewohnten Szenen an den ei- gentlich offenen innereuropäischen Grenzen: So beschließt etwa Dänemark am 9. September, den Zugverkehr aus Deutschland zu stoppen. Auch die österreichi- sche Bundesbahn stellt am 10. September den Verkehr zwischen Wien und Bu- dapest ein. Am 13. September teilt Bundesinnenminister Thomas de Maizière mit, dass Deutschland wegen des anhaltend starken Andrangs von Flüchtlingen vorübergehend wieder Grenzkontrollen einführt. Der Schwerpunkt werde zu- nächst an der Grenze zu Österreich liegen. Die Deutsche Bahn unterbricht den Zugverkehr von Österreich nach Deutschland mehrere Stunden. 98

15. September „Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.“ Mit diesem seltenen Gefühlsausbruch verteidigt Bundeskanzlerin Merkel ihre Entscheidung, Tausende syrische Flüchtlinge aus Ungarn nach Deutschland ein- reisen zu lassen. 18. September Der Autokonzern Volkswagen schlittert in eine Krise: Die US-Umweltbehörde Epa beschuldigt ihn, Abgastests für Dieselfahrzeuge mit einer speziellen Software manipuliert zu haben. Dem größten deutschen Autobauer drohen Strafzahlungen in Höhe von bis zu 18 Milliarden Euro. Der Börsenkurs des Unternehmens fällt innerhalb von vier Tagen um mehr als 34 Prozent. Vorstandsvorsitzender Martin Winterkorn tritt einige Tage später zurück, seine Nachfolge tritt der bisherige Porsche-Manager Matthias Müller an. 22. September Die Innenminister der EU beschließen eine Quote zur Verteilung von Flüchtlin- gen. 120.000 Schutzsuchende sollen aus Italien und Griechenland in die übrigen Mitgliedsstaaten gebracht werden. 24. September Bund und Länder befassen sich bei einem Flüchtlingsgipfel in Berlin mit der Un- terbringung und Behandlung von Flüchtlingen. Dabei beschließen sie unter ande- rem finanzielle Hilfen für Länder und Kommunen und Investitionen in den sozia- len Wohnungsbau. Zudem sollen Asylverfahren beschleunigt werden. Gleichzeitig wird das Asylrecht in vielen Punkten verschärft. So sollen Leistungen für be- stimmte Gruppen von Asylbewerbern gekürzt und weitere Balkanstaaten zu si- cheren Herkunftsländern erklärt werden. 24. September Die Erfinderin des Kobolds Pumuckl, die deutsche Kinderbuch-Autorin Ellis Kaut, stirbt im Alter von 94 Jahren. 24. September Fast 800 Menschen sterben bei einer Massenpanik bei der jährlichen muslimi- schen Pilgerfahrt Hadsch nahe Mekka. 28. September Am Rande der UN-Vollversammlung treffen sich US-Präsident Barack Obama und der russische Präsident Wladimir Putin in New York, um über eine Lösung des Sy- rien-Konflikts zu beraten. 28. September Ein seltenes Himmelsschauspiel begeistert alle Frühaufsteher: Der Super-Blut- Mond. Zur totalen Mondfinsternis kommt hinzu, dass der Vollmond auf seiner Bahn der Erde besonders nahe kommt. Außerdem wird langwelliges Licht von der Erdatmosphäre in den Schattenkegel gestreut - der Effekt: der Mond schimmert rötlich. Zuletzt gab es dieses Ereignis im Jahr 1982, das nächste Mal erst wieder 2033. 28. September Die neue sechsspurige Autobahn A8 zwischen Augsburg und Günzburg wird von Verkehrsminister Joachim Herrmann und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt offiziell für den Verkehr freigegeben. Damit ist der Autobahnausbau zwischen dem Autobahnkreuz Ulm-Elchingen und München abgeschlossen. Das Projekt kostete gut 400 Millionen Euro. Es wurde im Rahmen einer öffentlich- privaten Partnerschaft realisiert. Dabei wird der Ausbau der Autobahn, die bauli- che Erhaltung, der Betriebsdienst und die Finanzierung einem privaten Partner übertragen. Im Gegenzug erhält dieser die Lkw-Maut aus diesem Abschnitt und eine Anschubfinanzierung aus dem Bundeshaushalt. 29. September Das Kabinett beschließt Verschärfungen im Asylrecht. 29. September Der bekannte Kritiker und Feuilletonist Hellmuth Karasek stirbt im Alter von 81 Jahren. 99

Das Unterallgäu im September 1. September Am Fuggerweiher in Babenhausen gibt es jetzt einen naturnahen Kindergarten des Marktes. Dieser hat Aufenthaltsräume in der ehemaligen Gaststätte „Weih- erstüble“. 2. September (MN-Z) Symbolisch drücken in Tussenhausen die Verantwortlichen den Startknopf für eine neue Großbatterie: Im Rahmen des Projekts „Smart Power Flow“ soll getes- tet werden, wie Stromspeicher vor Ort dazu beitragen können, die kurzzeitige Überlastung von Stromnetzen zu vermeiden, wenn Photovoltaikanlagen bei Son- nenschein auf einmal sehr viel Strom erzeugen. Dabei handelt es sich laut LEW- Verteilnetz GmbH (LVN) um den größten Speicher dieser Art in Bayern. Er soll den überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien zwischenspeichern und bei Bedarf wieder ins Ortsnetz abgeben - und somit einen effizienten, lokalen Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch schaffen. Die Kosten für das For- schungsvorhaben liegen laut einem Bericht der Mindelheimer Zeitung bei insge- samt 2,9 Millionen Euro. 3. September (MN-Z) Die Mindelheimer Zeitung erinnert mit einer Sonderseite daran, dass im Sommer 1985, also vor genau 30 Jahren, der Kultfilm „Xaver und sein außerirdischer Freund“ in den Stauden gedreht wurde. Noch heute erinnern sich vor allem viele Mittelneufnacher an das große Spektakel und den Hauch von Hollywood. Viele von ihnen erlebten die Dreharbeiten hautnah als Komparsen mit. Noch immer gibt es Kontakte zum Filmteam. 5./6. September Ihren 150. Geburtstag feiert die Feuerwehr in Günz mit einem Festwochenende. Zu sehen sind dabei unter anderem auch eine Fotoausstellung und alte Löschge- räte. 6. September In Fellheim kann die ehemalige Synagoge nach jahrelangen Planungs- und Um- bauarbeiten am „Europäischen Tag der Jüdischen Kultur“ erstmals öffentlich be- sichtigt werden. Zudem wird die Wanderausstellung „Ma tovu - Wie schön sind deine Zelte, Jakob“ bis einschließlich 9. November in der Synagoge gezeigt. Sie wurde vom Netzwerk der ehemaligen Synagogenorte in Schwaben konzipiert und dokumentiert die Geschichte der schwäbischen Synagogen vom 16. bis zum 21. Jahrhundert. 6. September Die Legauer Feuerwehr feiert ihr 145-jähriges Bestehen mit der Segnung eines neuen Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeugs HLF 20. 6. September Der Bayerische Bauernverband feiert landesweit sein 70-jähriges Bestehen. Die Geschäftsstelle Erkheim bietet der Bevölkerung an diesem Tag im Rahmen eines Tags der offenen Tür viele Informationen über die Verbandsarbeit an. Gegründet wurde der BBV direkt nach dem Zweiten Weltkrieg am 7. September 1945. Hauptaufgabe war damals die Mithilfe bei der Ernährungssicherung der Bevölke- rung. Inzwischen vertritt der BBV die Interessen der Landwirtschaft und bietet seinen Mitgliedern Beratung und vielfältige Dienstleistungen an. 6. September In Tiefenried wird der Abschluss der Renovierung der Wallfahrtskirche „Maria Hilf“ mit einem Kirchenfest gefeiert. Innen wie außen erstrahlt das Gotteshaus jetzt wieder in neuem Glanz. Zweieinhalb Jahre dauerten die Arbeiten, wie Kir- chenpfleger Alois Mayr zurückblickt. Rund 750.000 Euro kostete das Projekt, 40.000 Euro wurden gespendet. 7. September (MN-Z) Seit zehn Jahren unterstützt die Bad Wörishofer Tafel bedürftige Personen. In Räumen der ehemaligen Stadtwerke werden vor allem Lebensmittel ausgegeben. Hinzu kommen ein Pack- und Lieferdienst für sehr gebrechliche Menschen, ein 100

Medikamenten-Hilfsprojekt, ein Kulturabkommen mit der Kurverwaltung und ein Kinderhygieneprojekt. Zudem gibt es seit etwa zwei Jahren ein Tafelcafé. Rund 80 Beitragszahler und 68 Ehrenamtliche unterstützen die Arbeit der Tafel, die auf eine Idee von Tafel-Leiterin Ilse Westphal zurückgeht. Etwa 150 Haushalte mit rund 250 Personen und knapp 50 Kindern werden jede Woche versorgt. 7. September In das ehemalige Internatsgebäude des Marianums in Buxheim ziehen die ersten minderjährigen Asylbewerber ein. Sie kamen ohne ihre Eltern nach Deutschland. Um die jungen Flüchtlinge kümmert sich die Katholische Jugendfürsorge. Im Ok- tober und November sollen dann zwei weitere Gruppen ins Marianum kommen. 8. September (MN-Z) Im Unterallgäu kamen laut einem Bericht der Mindelheimer Zeitung im vergan- genen Jahr so viele Kinder auf die Welt wie seit zehn Jahren nicht mehr: 1164 Neugeborene haben nach Angaben des Statistischen Landesamts in der Region das Licht der Welt erblickt, darunter 578 Buben und 686 Mädchen. 2004 hatte die Zahl noch bei 1204 Babys gelegen, danach war sie immer weiter gesunken. 9. September Die Energiewende ist machbar – unter diesem Leitgedanken steht eine Wander- ausstellung, die in der Burkhart-Grob-Technikerschule in Mindelheim Station macht. Bis 16. Oktober holen die Fachstelle für Klimaschutz am Landratsamt Un- terallgäu und der Bund Naturschutz, Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu, die spannenden Mitmach-Stationen nach Mindelheim. Das Ausstellungskonzept hat das Landesamt für Umwelt entwickelt und realisiert. Im Mittelpunkt stehen die drei für die Energiewende erforderlichen Schritte Energieeinsparung, effiziente Energienutzung und Förderung der erneuerbaren Energien. Die Besucher haben die Möglichkeit, sich Tipps zum Energiesparen in den eigenen vier Wänden zu ho- len und können damit bares Geld sparen. An verschiedenen Modulen können sie selbst ausprobieren, wie man den Umgang mit Energie effizienter gestaltet, Kos- ten spart und das Klima schützt. Es können Lichtfarben und Helligkeit unter- schiedlicher Leuchtmittel getestet werden, Drehscheiben geben Auskunft, wel- che Einsparpotenziale sich im Haushalt verbergen, Bauherren oder Hausbesitzer können an den verschiedenen Hauswandmodellen sowie einem Gefrierschrank ausprobieren, welchen Effekt eine Drei-Scheiben-Verglasung hat. Ein Heizungs- pumpenmodell demonstriert den Unterschied zwischen alten und modernen Umwälzpumpen und eine Mitmach-Station informiert über die Auswirkungen der Windenergienutzung. 10. bis 13. September Vier Tage lang feiert der Musikverein „Harmonie“ Frechenrieden sein 140- jähriges Bestehen. Auf dem Programm stehen ein Sternmarsch, ein Gemein- schaftschor mit den Nachbarkapellen aus Attenhausen, Markt Rettenbach und Eutenhausen/Mussenhausen und ein Festabend. Den Auftakt zu den Feierlichkei- ten macht ein Filmvortrag über vier Jahrzehnte Dorfleben. 11. September Auf dem Gelände von Grob Aircraft in Mattsies wird das Deutsche Erprobungs- zentrum für Unbemanntes Fliegen mit einer Flugshow eröffnet. Dabei werden verschiedene Modelle präsentiert. 11. und 12. September Die Motorradfreunde Wiedergeltingen veranstalten ihr jährliches Motorradtref- fen - und feiern damit in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. 11. bis 13. September Die Feuerwehr Arlesried feiert ihr 125-jähriges Bestehen mit einem Festzelt am Sportplatz, einem Festgottesdienst und der Ausstellung von Feuerwehrfahrzeu- gen. 12. September Mit „Concertino München“ findet ein besonderes Konzert im Kaisersaal der Be- nediktinerabtei in Ottobeuren statt - Anlass ist das 70-jährige Bestehen der Kon- zertreihe. Am 18. August 1945 waren die „Ottobeurer Sommerkonzerte“ ins Le- ben gerufen worden. Der Veranstalter hatte sich seinerzeit die Genehmigung da- 101

für bei der amerikanischen Militärregierung holen müssen. 1949 entstanden aus den Sommerkonzerten die „Ottobeurer Konzerte“. Zum Jubiläum werden die gleichen Werke wie 1945 aufgeführt: Stücke von Mozart, Beethoven und Haydn. 12. September (MM-Z) Die Angelfischer und Naturfreunde Günz-Lauben gibt es seit 40 Jahren. Dieses Jubiläum feiern sie mit einem Festzelt zwischen den Weihern. In den vier Jahr- zehnten hatte der Verein erst drei Vorsitzende. 12./13. September Eine große zweitägige Flugschau veranstaltet der Modellfliegerclub Bad Wöris- hofen anlässlich seines 50-jährigen Bestehens. Ihre Künste zeigen dabei Showpi- loten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Außerdem gibt es einen Flugsimulator und es können über 100 verschiedene Maschinen bestaunt wer- den. 13. September Das Babenhausener Technikmuseum hat eine neue Bleibe gefunden: Es ist nun nach wochenlanger Arbeit in zwei Kellerräumen des Babenhausener Schulzent- rums zu finden. Erstmals geöffnet ist es am bundesweiten Denkmaltag, der heuer unter dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ steht. Der verstorbene Baben- hausener Technikfreak Otto Löw hatte den Grundstein für die umfangreiche Sammlung gelegt. Neu hinzu kamen Ausstellungsstücke von Privatpersonen und Firmen. So kann etwa anhand von analogen Telefonen mit Drehscheibe, über 15 Kilogramm schweren Ur-Laptops und historischen Messgeräten die rasante Ent- wicklung von der Mechanik zur Digitalisierung erlebt werden. Die Ausstellung gliedert sich jetzt unter Federführung von Susanne Huber in die vier Bereiche Te- lekommunikation, Radio-Funk-Phono, Foto-Film-Video und Bürotechnik-EDV. 14. September (IZ) Zwei Tage lang besucht Bischof Konrad Zdarsa die Pfarreiengemeinschaft Kirch- haslach, Dietershofen-Oberschönegg und Weinried. Auf dem Programm steht, wie die Illertisser Zeitung schreibt, neben der Besichtigung der Kirchen auch ein gemeinsamer Pfarrfamilienabend. 14. September Erstmals startet ein Airbus A320 von Memmingerberg nach Vilnius. Die Haupt- stadt Litauens ist das achte Flugziel, das die Fluggesellschaft Wizz Air vom Allgäu Airport aus anbietet. 14. September Ab 2017 sollen Fußgänger, Autofahrer und Radler unter der Bahnlinie bei Unger- hausen hindurchgehen oder -fahren können. Der sogenannte höhengleiche Bahnübergang soll dann durch eine Unterführung ersetzt sein. Dieses Vorhaben befürwortet der Bauausschuss in seiner Sitzung einstimmig. Darüber beschließen wird der Kreisausschuss in seiner nächsten Sitzung. Walter Pleiner, Tiefbauamtsleiter am Landratsamt, erläutert in der Sitzung das Bauvorhaben, das im Zuge der Elektrifizierung der Bahnstrecke München-Lindau stattfindet. Demnach muss die Straßenführung zwischen Ungerhausen und der neuen Unterführung leicht geändert werden. Die Bauarbeiten dafür beginnen Pleiner zufolge im kommenden Jahr. „Die Bahnbrücke wird dann 2017 einge- schoben.“ Die Kosten für das gesamte Projekt betragen laut Landrat Hans- Joachim Weirather rund 5,7 Millionen Euro. An dem Bauvorhaben beteiligt sind die Deutsche Bahn Netz AG, der Bund, der Landkreis sowie die Gemeinde Unger- hausen. Die Planung, Durchführung und Kostenverteilung regelt eine Vereinba- rung, die der Bauausschuss in seiner Sitzung ebenfalls gutheißt. Eine entsprechende Vereinbarung wird in der Sitzung auch für die neue Bahnbrü- cke bei Schwaighausen mit Ausbau der Kreisstraße MN 15 nach Trunkelsberg be- schlossen. Auch für den Ausbau der Kreisstraße MN 26 zwischen Niederrieden und der Memminger Stadtgrenze wird dem Abschluss einer Vereinbarung zur Abwicklung der Baumaßnahme zugestimmt. 14. September „Natur in Form und Farbe“: Unter diesem Titel stellen die Memmingerinnen Bar- bara-Karin Wiest und Kerstin Sams bis 23. Oktober im Landratsamt in Mindel- 102

heim aus. Landrat Hans-Joachim Weirather freut sich bei der Ausstellungseröff- nung, dass Besucher der Behörde in den kommenden Wochen von Aquarellen und Acrylbildern der beiden Künstlerinnen empfangen werden. Die Motive von Barbara-Karin Wiest reichen von Blumen-Arrangements und Landschaften bis hin zu Bauwerken. Ihr Stil ist weitgehend naturalistisch. Kerstin Sams zeichnet Blu- menstillleben, Landschafts- und Städtebilder sowie abstrakte Werke. 15. September Seit 40 Jahren gibt es die Familienpflege im Landkreis Unterallgäu - gefeiert wird dies anstelle eines aufwändigen Festakts mit einem Konzert des Bundeswehror- chesters Bonn. Die Familienpflegerinnen sind seit 40 Jahren bei Krisensituationen in der Familie, bei Risikoschwangerschaften, nach Unfällen, bei Kindern mit geis- tigen und körperlichen Beeinträchtigungen und Eltern mit psychischen Erkran- kungen das ganze Jahr über im Einsatz. Zudem werden Senioren in ihrem Alltag begleitet. Das Familienpflegewerk Unterallgäu/Memmingen ist die größte Famili- enpflegestation in Bayern mit derzeit 24 Mitarbeitern und zwei Einsatzleitungen. 15. September (MM-Z) 250.000 Ausleihen in 25 Jahren - mit dieser beeindruckenden Zahl kann die Ge- meindebücherei St. Vitus in Wolfertschwenden aufwarten. Mit einem Festakt wird das Jubiläum gefeiert. Herausgestellt wird dabei vor allem die Arbeit des zwölfköpfigen ehrenamtlichen Büchereiteams. 15. September 1187 Mädchen und Buben starten im Unterallgäu ins Schulleben. Insgesamt gibt es im Landkreis in diesem Schuljahr 4863 Grundschüler in 226 Klassen, wie Schulamtsdirektorin Elisabeth Fuß in ihrem Bericht zum Schulbeginn 2015/16 schreibt. Im Unterallgäu gibt es 29 Grundschulen und 13 Mittelschulen. 15. September In das neue Schuljahr starten etliche Schulen im Landkreis unter einer neuen Leitung. So ist beispielsweise Petra Eggert künftig neue Rektorin des Sonderpä- dagogischen Förderzentrums in Mindelheim. Sie war zuvor viele Jahre in Ursberg tätig. Barbara Engel leitet die Ludwig-Auerbacher-Mittelschule in Türkheim - sie war dort bisher Konrektorin. 17. September In Bad Wörishofen wird die neue Zentrale samt Kompetenzzentrum der Microstep Europa GmbH eröffnet. Die Firma bietet unter anderem Laser-, Was- serstrahl- und Autogenschneideanlagen an. Die Technik kommt in einer Vielzahl von Branchen zum Einsatz. Rund 2,5 Millionen Euro hat Microstep in den neuen Firmensitz investiert, rund 60 Mitarbeiter werden dort Platz finden. 17. September Ob Musikkapelle, Gartenbau- oder Schützenverein, Feuerwehr oder Ol- larzried Aktiv: Um zu zeigen, zu wie viel Dank sie Benedikt Bernhard ver- pflichtet sind, lassen es sich die Ollarz- rieder Vereine nicht nehmen, einen Vertreter zu schicken, als im Landrats- amt von Landrat Hans-Joachim Wei- rather die Bundesverdienstmedaille ausgehändigt wird. Seit über 60 Jahren engagiert sich das waschechte Ollarz- rieder Urgestein in seinem Ort. Ihre Hochachtung vor einem solchen Ein- satz bringen auch Altabt Paulus Wei- gele, Landtagsabgeordneter Klaus Ho- letschek sowie German Fries und Bernd Schäfer als amtierender und früherer Bürgermeister von Ottobeuren durch ihre Anwesenheit zum Ausdruck. Und so liegen an diesem Tag fünf dicht bedruckte Seiten vor dem Landrat. Dicht bedruckt mit kurzen Stichpunkten zu all den ehrenamtlichen Tätigkeiten, die der 103

heute 83-Jährige im Laufe seines Lebens ausgeübt hat. „Ich bin überwältigt, was in einem einzigen Leben Platz hat. Das habe ich so noch nicht erlebt“, sagt der Landrat. „Sie sind ein wahrliches Multitalent.“ Der ehemalige Leiter der Ollarzrieder Bankfiliale war nicht nur einige Jahre Mes- ner und im Pfarrgemeinderat sowie seit 1947 auch Mitglied im Kirchenchor; vielmehr leitete er diesen über Jahrzehnte und ist bis heute als dessen Dirigent im Einsatz. Auch dass die Ollarzrieder Musikkapelle nach dem Krieg wieder auf- lebte, war laut Weirather unter anderem ein Verdienst Bernhards. Selbst aktiv an Tenor- und Flügelhorn, engagierte er sich auch als Zweiter Vorsitzender und über 30 Jahre als Dirigent sowie in der Jugendarbeit. Aber damit nicht genug: Neben dem Aufbau eines regen musikalischen Lebens in Ollarzried haben, wie Weirather betont, auch viele Jahrzehnte lang die Ortsfeu- erwehr und die Schützen von Bernhards Begeisterung für die Gemeinschaft profi- tiert. Dabei war er dort - wie auch im Veteranen- und Soldatenverein, im Fußball- club, beim Obst- und Gartenbauverein oder in der Waldgenossenschaft - nicht einfach nur Mitglied, sondern in allen Vereinen im Vorstand aktiv: sei es als Schriftführer, Kassier oder stellvertretender Vorsitzender. Doch auch damit nicht genug: Im Jahr 2002 sei Bernhard zudem einer der Gründer von „Ollarzried Aktiv“ gewesen und habe sich von Anfang an mit vielen Ideen in die Vereinsarbeit ein- gebracht, betont der Landrat. Ein Beispiel hierfür sei das beliebte Volksliedersin- gen an jedem ersten Donnerstag im Monat. So wird aus den Ausführungen des Landrats deutlich, dass Benedikt Bernhard den Ort und seine Entwicklung maßgeblich geprägt hat. Das sieht auch Bürger- meister German Fries so: „Ollarzried wäre ohne Benedikt Bernhard nicht das, was es heute ist.“ Für sein herausragendes Engagement hat der Ollarzrieder 1999 bereits das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten erhalten. 18. September Der Kreisrat und langjährige Bürger- meister von Breiten- brunn, Alfons Biber, erhält die Medaille für besondere Ver- dienste um die kommunale Selbst- verwaltung in Silber. Verliehen wird sie ihm im Odeon des Bayerischen Innen- ministeriums von Staatsminister Joachim Herrmann. Der Innenminister lobt Bibers „beispielhaftes ehrenamtliches Engagement in der Kommunalpolitik auf Gemeinde- und Kreisebene“. 36 Jahre lang habe er sich für die Gemeinde Breitenbrunn eingesetzt, davon 27 Jahre als Bürgermeister. Auch im Kreistag sei er seit 25 Jahren ein wertvoller Rat- und Impulsgeber. 18. September Der Krieger- und Soldatenverein Bedernau feiert sein 125-jähriges Bestehen mit einem Festabend. 18. bis 20. September Über 400 Mitwirkende in historischen Gewändern zeigen im Bauernkriegslager am Bad Grönenbacher Schlossberg, wie es im Jahr 1525 zuging. 19. September Auch der Landkreis Unterallgäu muss nun eine Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge einrichten: Im Zuge eines Notfallplans der Regierung von Schwaben funktioniert 104

der Kreis eine Halle auf dem Gelände des Allgäu-Airports in Memmingerberg zu einer Notunterkunft um. Diese soll vorübergehend rund 250 Asylbewerbern Platz bieten. Landrat Hans-Joachim Weirather ist froh, dass es gelungen ist, eine Alter- native zu einer Turnhalle zu finden. „Mit der Unterbringung der Asylbewerber in der Halle vermeiden wir eine Beeinträchtigung des Schul- und Vereinssports.“ Im Zuge des Notfallplans sind die schwäbischen Landkreise und kreisfreien Städte dazu verpflichtet, neben dezentralen Unter- künften abwechselnd Not- Erstaufnahmeeinrichtungen und damit sehr große Quartiere zu betreiben. Die regulären staatlichen Unterkünfte zur Erstaufnahme reichen nicht mehr aus. Wann welcher Landkreis oder welche Stadt aushelfen muss, legt die Regierung fest. In einer Erstaufnahmeeinrichtung werden Asylbewerber registriert und es erfolgen erste medizinische Un- tersuchungen. Die Flüchtlinge bleiben dort etwa fünf bis maximal sieben Tage und werden dann in Bayern oder auf andere Bundesländer verteilt. Vor der Ankunft mussten Betten und Sanitäranla- gen aufgestellt und die Versorgung der Flüchtlinge mit Nahrung, Hygieneartikeln oder Medikamenten organisiert werden. Der Landkreis wurde dabei von den Maltesern, dem Roten Kreuz, den Feuer- wehren und Jugendfeuerwehren Benningen, Memmingerberg und Trunkelsberg unterstützt. Außerdem helfen Ärzte, Dolmetscher und Sicher- heitskräfte, wenn die Flüchtlinge ankommen. Der Landkreis will es weiterhin so lange wie möglich vermeiden, Flüchtlinge in Turnhallen unterbringen zu müssen. „Dass das bislang funktioniert hat, verdan- ken wir auch der Solidarität vieler Unterallgäuer Gemeinden“, sagt Weirather. „Darauf sind wir allerdings weiterhin angewiesen. Noch haben nicht alle Ge- meinden Unterkünfte zur Verfügung gestellt. Dafür habe ich immer weniger Ver- ständnis.“ Der Kreis müsse auch in Zukunft mit kurzfristigen Zuweisungen rech- nen und weitere Quartiere bereitstellen. Unabhängig vom Notfallplan werden dem Landkreis pro Woche 40 Flüchtlinge zugewiesen, die dezentral im Landkreis untergebracht werden müssen. Insgesamt leben mittlerweile rund 1200 Asylbe- werber im Unterallgäu. 19. September Der Trachten- und Heimatverein „Günztaler“ Ottobeuren feiert sein 80-jähriges Bestehen mit einem großen Festgottesdienst und einem Festabend. Dabei wer- den Eduard Schneider und sein Sohn Bernhard für ihre großen Verdienste beson- ders geehrt. 19./20. September Die Freiwillige Feuerwehr Bad Wörishofen feiert unter dem Motto „Familie und Feuerwehr“ ihr 140-jähriges Bestehen mit zwei Tagen der offenen Tür und einem Weinfest. Zudem stehen ein Festgottesdienst mit Fahrzeugsegnung und Brand- schutzübungen auf dem Programm. Gegründet worden war die Freiwillige Feu- erwehr am 1. Mai 1875. Noch im Gründungsjahr schaffte die Gemeinde eine Druckspritze an. Alte Gemeinderechnungen belegen, dass schon im Jahr 1791 ei- ne Feuerspritze in Wörishofen beschafft wurde, doch war damals noch nicht von einer Feuerwehr die Rede. Heute stehen der Feuerwehr in Bad Wörishofen ins- gesamt zehn Einsatzfahrzeuge mit moderner Ausrüstung zur Verfügung. 20. September In ein strahlendes Kleinod hat sich die Friedhofskapelle in Babenhausen nach ihrer Renovierung wieder verwandelt. Und so stehen Freude und Dankbarkeit im 105

Mittelpunkt des Gottesdienstes und des anschließenden Festakts zur Wieder- einweihung der Kirche. Insgesamt rund 590.000 Euro kostete die Renovierung, die fünf Jahre dauerte. Gebaut worden war die Friedhofskapelle in den Jahren 1721/22. Früher wurde das Kirchlein als Aufbahrungsort für Verstorbene genutzt. Seit 1947 stellt der Markt Babenhausen die Kapelle den evangelischen Christen zur Verfügung. 21. September Das höchste Feuerwehr-Ehrenzeichen, das Steckkreuz für besondere Verdienste um das Feuerlöschwesen, erhält Kreisbrandmeister Giovanni Aichele aus Lautrach im Rokokosaal der Regierung von Schwaben von Regierungspräsident Karl Michael Scheufele. Aichele habe bereits als Kommandant der Feuerwehr Lautrach sein besonderes Engagement bewiesen und sich über das normale Maß hinaus eingesetzt, heißt es in der Laudatio. Seit 2006 ist er als Fach- Kreisbrandmeister für die Grund- und Maschinistenausbildung verantwortlich. Im Jahr 2013 übernahm er auch die Ausbildung für den neuen Feuerwehrführer- schein. 21. September Die Mindelheimer Feuerwehr plant seit längerem einen Erweiterungsbau. Darin soll auch ein Schulungszentrum für die 131 Wehren im Landkreis untergebracht werden. Jetzt sollen weitere Schulungsräume, eine Kreiseinsatzzentrale sowie ei- ne Betriebsstelle für den Funkverkehr hinzukommen. Wie Hubert Stolp in der Sit- zung des Unterallgäuer Kreisausschusses sagt, wurden die ursprünglichen Pläne maßgeblich verändert. Es sei nun kein Umbau bestehender Gebäude, sondern ein Neubau vorgesehen. Die Kreisräte befürworten das neue Konzept, das der Landkreis zusammen mit der Stadt Mindelheim erarbeitet hat. „Wir machen uns damit zukunftsfest“, sagt Landrat Hans-Joachim Weirather. Hubert Stolp vom Sachgebiet Sicherheitsangelegenheiten am Landratsamt erläu- tert in der Sitzung, dass die Kosten durch die neuen Pläne von rund 855.000 Euro auf 2,1 Millionen Euro steigen. Grund dafür ist zum einen der Neubau, der erfor- derlich ist, „da die vorhandene Bausubstanz den Anforderungen des Projekts nicht standhält und ein Komplettabriss unumgänglich ist“. Zum anderen habe man das Vorhaben erweitert, weil der Landkreis entsprechend ausgestattete Räume für eine Kreiseinsatzzentrale, eine Taktisch-Technische Betriebsstelle so- wie die steigende Zahl an Schulungen brauche. Die Mindelheimer Feuerwehr be- nötige das Gebäude unter anderem für die Unterbringung von Fahrzeugen. Die Kreiseinsatzzentrale soll die Integrierte Leitstelle Donau-Iller künftig von dem neuen Gebäude aus bei großflächigen Schadensfällen unterstützen. Die Taktisch- Technische Betriebsstelle müsse man im Zuge der Einführung des Digitalfunks einrichten, so Stolp. Sie stelle sicher, dass der Funkverkehr funktioniert. Großer Raumbedarf besteht darüber hinaus für Aus- und Fortbildungen. „Schon jetzt gibt es 80 Lehrgänge pro Jahr in Mindelheim“, sagte Kreisbrandrat Franz Gaum. 60 ehrenamtliche Ausbilder des Landkreises seien dafür im Einsatz. So findet zum Beispiel die Atemschutzausbildung der Unterallgäuer Wehren in Mindelheim statt. Hinzu kommen demnächst Schulungen im Bereich Digitalfunk. Hier steht in den kommenden Jahren die Ausbildung von mehreren Hundert Feuerwehrleuten an, wie Stolp betont. Außerdem müssten die Landkreise die fehlenden Kapazitä- ten der staatlichen Feuerwehrschulen mit weiteren eigenen Lehrgängen kom- pensieren. Der Neubau soll je etwa zur Hälfte vom Landkreis und der Mindelheimer Wehr genutzt werden. Der Kreisausschuss beschließt, sich mit rund 930.000 Euro an den Kosten zu beteiligen. Die Stadt Mindelheim befürworte das gemeinsame Pro- jekt ebenfalls, sagt Bürgermeister Dr. Stephan Winter. Ein Beschluss des Stadt- rats steht aber noch aus. Gibt es grünes Licht für das Feuerwehrzentrum, wird laut Gaum voraussichtlich im Juni oder Juli 2016 mit dem Bau begonnen. „Wenn alles gut läuft, könnten wird im Herbst 2017 fertig sein.“ 106

 Schulen werden auf Barrierefreiheit untersucht: Welche Schulen im Unter- allgäu sind barrierefrei? Wo gibt es Toiletten, Parkplätze oder Aufzüge für Menschen mit Behinderung? Diese Informationen soll man bald im Internet abrufen können. Im Rahmen des kommunalen Aktionsplans zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen lässt der Landkreis die Schulen auf Barrierefreiheit untersuchen und veröffentlicht die Ergebnisse im Internet. Dr. Maria Bachmaier, Abteilungsleiterin im Landratsamt, stellt das Projekt in der Sitzung des Kreisausschusses vor. Demnach biete sich für die Veröffentlichung der Daten das Portal „Allgäu-Tirol barrierefrei“ an, das im Netz unter www.allgaeu-tirol-barrierefrei.eu zu finden ist. Auf der Internetsei- te gibt es laut Bachmaier eine Übersicht mit verschiedenen öffentlichen Ge- bäuden im Allgäu und in Tirol, die auf die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderung untersucht wurden. Eingestellt seien detaillierte Informationen über Zugänge, Behindertentoiletten, Parkplätze, Aufzüge oder die Ausmaße von Türen und Gängen. 167 Gebäude aus dem Unterallgäu sind aktuell in dem Portal zu finden, darunter bereits jetzt eine Handvoll Schulen. Um das Ange- bot zu vervollständigen, müssen laut Bachmaier rund 80 Schulen begangen und die dazugehörigen Daten eingepflegt werden. Übernehmen werde das die „Herzogsägmühle“, eine soziale Einrichtung, die die Daten für das Portal auch bisher erhoben hat. Die dafür anfallenden Kosten - rund 25.000 Euro - trägt der Landkreis, beschließt der Kreisausschuss einstimmig.  Bahnübergang in Ungerhausen wird umgebaut: Autofahrer müssen in Un- gerhausen in Zukunft nicht mehr vor geschlossenen Schranken ausharren, wenn ein Zug kommt: Nach dem Bauausschuss spricht sich nun auch der Kreisausschuss einstimmig dafür aus, dass der Bahnübergang in Ungerhausen durch eine Unterführung ersetzt wird. Damit ist der Weg für das Bauvorhaben frei. Wie Landrat Weirather erläutert, wird der Umbau des Bahnübergangs in zwei Abschnitten realisiert. So baue man im kommenden Jahr zunächst eine neue Kreisstraße im Gewerbegebiet von Ungerhausen. Im Zuge des Projekts wird die Straßenführung leicht geändert. Der Verkehr von der Autobahn in Richtung Holzgünz verläuft künftig nicht mehr über den Ungerhauser Bahn- hof, sondern über eine neue Kreisstraße im Gewerbegebiet. In einem zweiten Schritt werde im Jahr 2017 dann die Unterführung gebaut, so Weirather. Die Gesamtkosten für das Projekt, an dem neben dem Landkreis auch die Deut- sche Bahn Netz AG, der Bund und die Gemeinde Ungerhausen beteiligt sind, betragen voraussichtlich 5,7 Millionen Euro.  Landratsamt muss Personal im Bereich Asyl aufstocken: Die Zahl der Flücht- linge im Unterallgäu nimmt zu - und damit auch die Arbeitsbelastung im Land- ratsamt. In den Bereichen Jugend, Soziales und Ausländerangelegenheiten ist laut Landrat Hans-Joachim Weirather deshalb Personalverstärkung erforder- lich. „Der Zustrom an Flüchtlingen hat ein Maß angenommen, das wir mit un- seren personellen Ressourcen nicht mehr bewältigen können“, sagt der Land- rat in der Sitzung des Kreisausschusses. Die Mitarbeiter der Ausländerbehör- de, des Kreisjugendamts und des Sozialamts bräuchten dringend Unterstüt- zung. Realistisch sei in diesem Jahr die Einstellung von zwölf neuen Mitarbei- tern, so der Landrat. Im Verlauf des nächsten Jahres sollen insgesamt bis zu 27 Mitarbeiter eingestellt werden. Da viele Landkreise und Städte in der glei- chen Situation wie das Unterallgäu seien, sei die Lage auf dem Arbeitsmarkt nicht einfach. Damit die neuen Stellen geschaffen werden können, spricht sich der Kreisausschuss einhellig für eine Nachtragshaushaltssatzung aus, also eine Anpassung des Haushalts- und Stellenplans 2015. Darüber entscheiden wird der Kreistag in seiner nächsten Sitzung. Aktuell leben rund 1200 Asylbewerber im Landkreis. Bis Ende des Jahres werden es laut Weirather voraussichtlich 1800 oder mehr sein. 107

 Diskussion über Haftpflichtversicherung für Asylbewerber: Soll der Landkreis eine Privathaftpflichtversicherung für Asylbewerber abschließen oder nicht? Auch über diese Frage diskutieren die Mitglieder des Kreisausschusses in ihrer Sitzung. Die Entscheidung wird letztlich vertagt, bis die Versicherungskriterien genauer geklärt sind. Laut Kreiskämmerer Manuel Eberhard würde es sich um eine freiwillige Leistung handeln, Asylbewerber zu versichern. „Gesetzlich vorgeschrieben ist die Versicherung nicht.“ Eine Privathaftpflichtversicherung kommt für Schäden auf, die Dritten zugefügt werden. Der Wunsch nach dem Abschluss einer solchen Versicherung war aus den Reihen der ehrenamtlichen Unterstützerkreise für Asylbewerber gekommen.  Caritas erhält 32.000 Euro für Asylsozialberatung: Die Caritas erhält für die Asylsozialarbeit im Landkreis Unterallgäu einen einmaligen Sachkostenzu- schuss in Höhe von 32.000 Euro. Das beschließt der Kreisausschuss einstim- mig. Der Caritasverband für die Diözese Augsburg übernimmt die soziale Be- treuung der derzeit rund 1200 Asylbewerber im Unterallgäu. Dafür erhält er einen Personalkostenzuschuss vom Freistaat Bayern. An den Sachkosten für Fahrzeuge, EDV-Ausstattung oder Räume beteiligt sich der Freistaat nicht.  Resolution gegen Krankenhausreform: Massive Einschnitte in der medizini- schen Versorgung, das befürchten die kommunalen Kliniken im Allgäu durch das für 2016 geplante Krankenhausstrukturgesetz. Sie haben Sorge, dass ihnen 20 Millionen Euro und 50 Pflegestellen wegfallen. Das Unterallgäu will sich nun mit einer Resolution dafür einsetzen, dass der Bund am Gesetzent- wurf nachbessert. Der Kreisausschuss begrüßt eine entsprechende Erklärung einhellig. Verabschiedet werden soll sie am 5. Oktober vom Kreistag.  Neue Satzung für Bürgerbegehren: Die Satzung zur Durchführung von Bür- gerbegehren und Bürgerentscheiden im Unterallgäu soll der aktuellen Rechts- lage angepasst werden. Der Kreisausschuss befürwortet die Neufassung ein- stimmig und empfiehlt dem Kreistag, diese zu erlassen. Wie Frank Rattel vom Landratsamt erläutert, sind künftig zum Beispiel alle stimmberechtigt, die sich seit zwei Monaten im Landkreis aufhalten. Bislang waren es drei Monate. Auf das aktuelle Bürgerbegehren zum Flächenkauf am Allgäu Airport haben die Änderungen laut Rattel keine Auswirkungen. 24. September (MM-Z) Die Firma Zettler-Bau aus Memmingerberg feiert ihr 130-jähriges Bestehen. Ge- gründet worden war sie im Jahr 1885 von Mathias Hasel mit 60 Mitarbeitern als Zimmerei und Schreinerei. 1950 wurde der Holzbetrieb um eine Bauunterneh- mung ergänzt. Aktuell umfasst die Angebotspalette der Firma mit 90 Mitarbei- tern Tief-, Holz-, Gewerbe-, Fassaden- und Wohnbau sowie Bau-Schnell-Hilfe, Bauberatung sowie Dachdecker-, Putz- und Stuckarbeiten. 24. bis 27. September In Baumgärtle wird vier Tage lang gefeiert: Der Orden der Missionare vom Kost- baren Blut begeht sein 200-jähriges Bestehen mit einem vielfältigen Programm - von einem Stehcafé über eine Kinderwallfahrt mit dem in Brasilien lebenden Bi- schof Erwin Kräutler, einem Begegnungsabend mit dem Bischof und Gottesdiens- ten ist viel los in dem kleinen Ortsteil von Breitenbrunn. Gegründet worden war die Gemeinschaft von Kaspar del Bufalo im Jahr 1815 in San Felice/Giano im italienischen Umbrien. 1954 wurde der Ordensgründer hei- liggesprochen. In Baumgärtle leben aktuell sechs Missionare und zwei Schwes- tern vom weiblichen Ordenszweig („Anbeterinnen des Blutes Christi“) unter der Leitung von Pater Alois Schlachter im Missionshaus. 1871 kam der erste Missio- nar nach Baumgärtle. Rund 50.000 Pilger kommen jedes Jahr in den kleinen Ort. Viele von ihnen kommen auch extra zum Beichten. 26. September In Ottobeuren findet zum 24. Mal der Unterallgäuer Ordenstag statt. Dabei refe- riert Schwester Radegund Bauer aus Mallersdorf über die Ordensgründung und 108

die Tätigkeit der Mallersdorfer Schwestern in den Niederlassungen. Über 100 Or- densleute nehmen am Ordenstag teil. 26. September Der Unterallgäuer Bäuerinnenchor feiert sein 40-jähriges Bestehen mit einem Chorkonzert im Haus der Vereine in Breitenbrunn. Seit seiner Gründung liegt den Mitgliedern des Chors neben ihrer Liebe zu Musik und Brauchtum vor allem auch das soziale Engagement am Herzen. Aus der Taufe gehoben hatte den Chor die heutige Ehrenvorsitzende Leni Lampert. 26. und 27. September 1955 startete die Firma Berger als „Alois Berger Schrauben und Facondrehteile“ - jetzt feiert das Unternehmen sein 60-jähriges Bestehen. Dazu begrüßt das mitt- lerweile international tätige Unternehmen Mitarbeiter aus aller Welt auf dem Firmengelände in Ottobeuren und rund 6000 Besucher bei einem Tag der offe- nen Tür. Inzwischen beschäftigt die Firma rund 2.400 Mitarbeiter an insgesamt zwölf Standorten in Deutschland, Kanada, USA, Polen und China. Der Jahresum- satz liegt bei rund 300 Millionen Euro. 27. bis 29. September Der Polizeikommandant des Landkreises Gostyń, Piotr Gorynia, besucht zusam- men mit dem Leiter der Kriminalabteilung der Landkreispolizeiinspektion Gostyń, Krzysztof Wróblewski, Vertretern der Firma Netbox sowie Jurek Ptak vom Land- ratsamt den Landkreis Unterallgäu. Neben einem Empfang bei Landrat Hans- Joachim Weirather informieren sich die polnischen Gäste vor Ort im Polizeipräsi- dium München, in der betrieblichen Kindertagesstätte „Mindelzwerge“ und bei der Firma Tricor in Bad Wörishofen. 28. September Türen und Paletten kostenlos am Wertstoffhof abgeben, Sperrmüll bei Bedarf auch ein zweites Mal abholen lassen: Das soll bald möglich sein. Der Landkreis Unterallgäu will seine Abfallgebührensatzung aktuellen Entwicklungen anpassen. Der Umweltausschuss befürwortet die Änderungen, die Edgar Putz, Leiter der Abfallwirtschaft, in der Sitzung erläutert. Endgültig darüber entscheiden wird der Kreistag. Die neuen Regelungen sollen ab 2016 gelten. „Um den sich wandelnden Bedürfnissen privater Haushalte Rechnung zu tragen, soll die bisher gewährte Freimenge Altholz von 100 Litern auf einen Kubikmeter angehoben werden“, sagt Putz. „Damit können auch Innentüren und Zargen be- ziehungsweise gelegentlich anfallende Holztransportverpackungen wie Paletten gebührenfrei am Wertstoffhof abgegeben werden.“ Die Entsorgung von Dämm- material wie Glaswolle bei der Umladestation in Breitenbrunn soll laut Putz um 84 Euro je Tonne günstiger werden. Außerdem soll es künftig möglich sein, Sperrmüll bei Bedarf mehr als einmal pro Jahr gegen Gebühr abholen zu lassen. Bauschutt kann laut Putz in Mengen bis zu 100 Litern nach wie vor kostenfrei an den Wertstoffhöfen mit Bauschuttcontainer abgegeben werden. Die Gebühren für die Abgabe von Bauschutt an der Deponie in Breitenbrunn müssen dagegen angehoben werden. Grund sind Mehrkosten wegen gestiegener Anforderungen an die Deponiebeschaffenheit, wie Putz erklärt. So fallen in Breitenbrunn künftig statt zwölf Euro 21 Euro pro Kubikmeter Bauschutt an. Neben der Gebührensatzung geht es in der Sitzung auch um die Abfallwirt- schaftssatzung. Diese regelt unter anderem die Verwertung und Beseitigung von Abfällen im Unterallgäu. Wie Putz sagt, seien geringfügige Änderungen erforder- lich. Der Umweltausschuss stimmt auch hier einhellig zu.  Deponie soll neues Sammelbecken für Sickerwasser bekommen: Für die ehemalige Hausmüll-Deponie in Derndorf soll ein neues Sammelbecken für Si- ckerwasser gebaut werden. Auch dieses Vorhaben befürwortet der Umwelt- ausschuss einstimmig. Die Zustimmung des Kreisausschusses steht noch aus. Das Becken nehme Niederschlagswasser auf, das in die Deponie gelangt ist und dadurch Auswaschungen der dort abgelagerten Abfälle enthalten kann, 109

erläutert Putz. Das bisherige Becken stamme aus dem Jahr 1983 und weise Mängel auf. „Eine Instandsetzung ist nicht wirtschaftlich“, so Putz. Hinzu- komme, dass das Fassungsvermögen des alten Beckens mit 84 Kubikmeter zu gering sei. Es gebe durch den Klimawandel immer häufiger kurze, heftige Nie- derschläge. „Das bisherige Becken ist bei starken Regenfällen aber relativ schnell voll.“ Deshalb ist der Neubau eines größeren, 180 Kubikmeter Wasser fassenden Behälters geplant. Dieser soll eine Reservevorrichtung haben, die im Notfall zusätzliche 50 Kubikmeter Regenwasser aufnehmen kann. Die Kos- ten dafür belaufen sich voraussichtlich auf 161.000 Euro. Um die Anfahrt für Lastwagen zu verbessern, die das Wasser aus dem Sammelbecken abtrans- portieren, soll der Behälter an einem neuen Standort errichtet werden. Das alte Becken soll am bisherigen Platz bleiben und künftig zum Sammeln von Regenwasser genutzt werden. So könne dieses statt dem bisher verwendeten Trinkwasser zum Spülen der Leitungen genutzt werden, so Putz.  Landkreis unterstützt Projekt zum Erhalt der Artenvielfalt: Flächen ökolo- gisch aufwerten und die Artenvielfalt erhalten, darum geht es beim Projekt „100 Auen - 100 Arten“. Der Landkreis Unterallgäu unterstützt das Vorhaben des Landschaftspflegeverbands (LPV) mit bis zu 28.000 Euro. Das beschließt der Umweltausschuss in seiner Sitzung ebenfalls einstimmig. Im Rahmen des Leader-Projekts soll das Saatgut artenreicher Unterallgäuer Flächen gewon- nen und auf verarmtes oder neuangelegtes Grünland ausgebracht werden. „Der Landschaftspflegeverband pflegt seit nunmehr 13 Jahren verschiedene Wiesentypen im Landkreis“, erläutert Konrad Schweiger von der Unteren Na- turschutzbehörde. „Durch die fachgerechte Pflege sind auf den Flächen arten- reiche Grünlandgesellschaften entstanden, die den Bestand an bedrohten Ar- ten sichern.“ Im Zuge des Projekts sollen diese Samen laut LPV- Geschäftsführer Jens Franke zum Beispiel an den Ufern von Bächen ausgesät werden. Damit sollen die Auenzonen als Lebensraum für Tiere und Pflanzen ökologisch aufgewertet werden. So soll das Projekt zum Erhalt der heimischen Artenvielfalt beitragen und als Nebeneffekt das Unterallgäuer Landschaftsbild bereichern. 29. September (MN-Z) Die beiden Mindelheimer Christa und Walter Feil werden für den Aufbau und den Einsatz im Naturlehrgarten mit der „Silberdistel“ der Augsburger Allgemei- nen und der Allgäuer Zeitung ausgezeichnet. Damit zeichnet die Zeitung vorbild- liches Engagement aus. 30. September Die Arbeitslosenquote im Landkreis Unterallgäu ist im September um 0,2 Pro- zentpunkte im Vergleich zum Vormonat gesunken. Sie liegt nun bei zwei Prozent. Damit hat der Landkreis weiterhin eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in Deutschland. Nach Angaben der Agentur für Arbeit haben insgesamt 1584 Men- schen keinen Job, davon sind 298 unter 25 Jahre. Die Arbeitslosigkeit unter den 15- bis 24-Jährigen liegt bei 2,9 Prozent. 462 Personen beziehen Arbeitslosengeld II. Das sind 0,6 Prozent aller Erwerbspersonen. Nur zwei Landkreise - Eichstätt und Pfaffenhofen an der Ilm - können hier eine bessere Quote aufweisen.

110

Oktober

Bayern und die Welt 5. Oktober Die Bilanz der diesjährigen Münchner Wiesn: 5,9 Millionen Besucher, 7,3 Millio- nen getrunkene Mass Bier, 110.000 geklaute Masskrüge, 114 verzehrte Ochsen in der Ochsenbraterei, 2017 Polizeieinsätze. 5. Oktober Der schwedische Autor Henning Mankell stirbt im Alter von 67 Jahren an Krebs. 6. Oktober Der Europäische Gerichtshof kippt die Regelung zum Datenaustausch zwischen den USA und der EU. Die Luxemburger Richter erklären das Safe-Harbor- Abkommen aufgrund mangelnder Datensicherheit für ungültig. Datenschutzbe- auftragte feiern die Entscheidung des obersten Gerichts, das US-Konzerne wie Facebook und Amazon in die Schranken weist, als „historisches Urteil“. 6. Oktober Bundeskanzlerin Angela Merkel macht die Flüchtlingspolitik zur Chefsache: Sie entzieht Innenminister Thomas de Maizière die Koordination. Gleichzeitig wächst die Kritik an Merkels Vorgehen in der Flüchtlingsfrage - ihre Umfragewerte sin- ken, in der eigenen Partei brodelt es, die CSU droht dem Bund gar mit „Not- wehr“. 7. Oktober In Syrien starten Assads Truppen eine Bodenoffensive mit Hilfe russischer Kampfjets. Europa und die USA zeigen sich besorgt, auch angesichts russischer Flugzeuge über der Türkei. 8. Oktober Die Fifa-Ethikkommission verkündet, dass Fifa-Präsident Sepp Blatter und Uefa- Chef Michel Platini wegen Korruptionsvorwürfen vorübergehend für 90 Tage von allen Funktionen suspendiert werden. 111

10. Oktober Ein schwerer Anschlag erschüttert die Türkei. Bei einer Friedensdemonstration in Ankara explodieren zwei Sprengsätze, 102 Menschen sterben. Viele Kurden wer- fen der Regierung eine Mitverantwortung vor. Diese wiederum glaubt, dass die Täter aus den Reihen der Terrormiliz Islamischer Staat kommen. 15. Oktober Der VW-Konzern ruft europaweit 8,5 Millionen Diesel-Fahrzeuge in die Werkstät- ten. Das Kraftfahrtbundesamt ordnet allein in Deutschland wegen der Affäre um manipulierte Abgaswerte den Rückruf von 2,4 Millionen Autos an. 16. Oktober Die EU und die Türkei einigen sich mit Blick auf die Flüchtlingskrise auf einen gemeinsamen Aktionsplan. Die Details sind noch offen. 18. Oktober Henriette Reker wird zur neuen Oberbürgermeisterin von Köln gewählt. Einen Tag zuvor war sie von einem Rechtsextremen mit einem Messer attackiert und dabei schwer verletzt worden. Als das Wahlergebnis verkündet wird, liegt sie im Koma. Am 22. Oktober nimmt sie die Wahl an. 18. Oktober In München beginnt die Generalsanierung des Deutschen Museums: Für einen ersten Bauabschnitt werden Teile der Ausstellung geschlossen und ausgeräumt. Im Mai 2025, zum 100. Geburtstag des Hauses, soll das vollständig erneuerte Technikmuseum schließlich fertig sein. Zur Verfügung stehen dafür 445 Millionen Euro. Mit dem Geld sollen das Ausstellungsgebäude aus dem Jahr 1925 sowie 31 der 50 Einzelausstellungen in zwei Bauabschnitten komplett renoviert werden. 24. Oktober Im Vatikan geht die Familiensynode zu Ende - ohne eine Revolution in der Kirche auszulösen. Viele strittige Fragen etwa zum Umgang mit Homosexualität und wiederverheirateten Geschiedenen bleiben offen; Papst Franziskus betont, nicht alles müsse in Rom entschieden werden. 25. Oktober Bei einem Sondertreffen beraten die EU-Staaten gemeinsam mit den Balkanlän- dern über die Flüchtlingskrise. Entlang der Balkanroute sollen Aufnahmeplätze für 10.000 Flüchtlinge geschaffen werden. 31. Oktober Über der Sinai-Halbinsel stürzt ein russisches Flugzeug ab. Alle 224 Menschen an Bord sterben, nachdem die Maschine in der Luft auseinandergebrochen war. Die Ursache ist unklar. Vermutet wird eine Bombenexplosion im Frachtraum.

112

Das Unterallgäu im Oktober 1. Oktober Nach 30 Jahren übergibt Gerda Buck ihre „Ballettschule Mindelheim“ an Tosca Strasser aus Memmingen. Sie verabschiedet sich mit einem großen Ballettabend. 1. Oktober Die Salamander Industrie-Produkte Gruppe baut ihren Standort in Türkheim wei- ter aus und investiert mehr als drei Millionen Euro in Umbaumaßnahmen. Hin- tergrund sei die steigende Nachfrage. Dabei sollen über 40 neue Arbeitsplätze geschaffen und die Lagerfläche um insgesamt 3800 Quadratmeter erweitert werden. Zudem sind Optimierungsmaßnahmen der Abteilung Profilkaschierung geplant, mit der die hergestellten Kunststofffensterprofile in einem weiteren Ar- beitsschritt mit einer Dekoroberfläche farbig beschichtet werden. 1. Oktober Das Bürgerbegehren „Kein Geld für Flughafengrundstücke“ ist wohl zulässig. Ob- wohl es Kritik an der Begründung auf den Unterschriftslisten gab, stimmt der Kreisausschuss des Landkreises Unterallgäu schließlich zu und empfiehlt dem Kreistag, das Bürgerbegehren in die Wege zu leiten. Der Ausschuss rät zudem, dem Wähler als Alternative zum Bürgerbegehren ein Ratsbegehren anzubieten. Endgültig stimmt darüber der Kreistag in seiner Sitzung am 5. Oktober ab. Auf Kritik stößt im Kreisausschuss die bei der Unterschriftensammlung verwen- dete Begründung. Diese dürfe grundsätzlich keine wahrheitswidrigen Aussagen oder übertriebene Darstellungen und Zuspitzungen enthalten, mit denen Bürger fehlgeleitet würden. In Abstimmung mit der Regierung von Schwaben wurden insbesondere folgende Kritikpunkte aufgeworfen:  Der Landkreis wolle sich mit 1,8 Millionen Euro an der Grundbesitzgesellschaft beteiligen - nicht, wie die Interessengemeinschaft behaupte, mit 2,45 Millio- nen Euro.  Die Begründung enthalte keine Angaben darüber, dass sich die Bewertungs- grundlage der Grundstücke durch die Änderung der rechtlichen Rahmenbe- dingungen entscheidend geändert habe. Auf besagten Flächen bestehe inzwi- schen Baurecht, der Allgäu Airport habe erheblich in die Infrastruktur inves- tiert und über die neue Entlastungsstraße sei das Gelände inzwischen gut an die Autobahn angebunden. Damit habe sich der Wert der Flächen deutlich ge- steigert. Außerdem habe die allgemeine Preisentwicklung im Immobilienbe- reich ebenfalls zu einer Wertsteigerung geführt.  Ebenfalls nicht erwähnt habe die Interessengemeinschaft: Eine Übernahme der Haftung der Besitzgesellschaft für Altlasten solle vertraglich ausgeschlos- sen werden.  Entgegen den Behauptungen der Interessengemeinschaft seien die Grundstü- cke im Norden bereits weitgehend erschlossen. Die weitere Erschließung im Süden hänge von der künftigen Nutzung ab, die auch von den kommunalen Gesellschaftern bestimmt werde.  Große Teile der Flächen würden bereits genutzt und erzielten veritable Ein- nahmen. Mitarbeiter der Kommunalaufsicht hatten zudem geprüft, ob genügend gültige Unterschriften für das Bürgerbegehren abgegeben wurden: Es waren 5857, das sind 5,27 Prozent aller Wahlberechtigten; nötig waren fünf Prozent, also 5559 Unterschriften. Einstimmig erachtet es der Kreisausschuss auch für sinnvoll, mittels eines eige- nen Ratsbegehrens eine Alternative zum Bürgerentscheid der Interessengemein- schaft anzubieten. So könne der Kreistag selbst aktiv um die Zustimmung der Bürger werben und seine Auffassung hierzu in angemessenem Umfang darlegen, heißt es in der Sitzung. Der Gestaltung des Stimmzettels und dem Termin für den Bürgerentscheid stimmt der Ausschuss geschlossen zu; ebenso einer Begrün- 113

dung, die erläutert, warum die Mehrheit des Kreistags einer Beteiligung an der Besitzgesellschaft sehr positiv gegenübersteht. 3. Oktober Der Männerchor Markt Rettenbach feiert sein 60-jähriges Bestehen im Rahmen seines traditionellen Herbstkonzerts. Dabei wird Engelbert Kohler zum Ehrendiri- genten ernannt. Er leitete den Chor 20 Jahre lang und ist seit 15 Jahren dessen stellvertretender Leiter. 3. bis 11. Oktober Sich auf Schusters Rappen begeben, Naturschönheiten genießen und Unbekann- tes entdecken: Beim vierten Unterallgäuer Wanderherbst von 3. bis 11. Oktober kommen Wanderliebhaber wieder auf ihre Kosten. Es stehen mehr als 20 geführ- te Wanderungen auf dem Programm. Organisiert wird die Veranstaltung vom Landkreis Unterallgäu zusammen mit der Unterallgäu Aktiv GmbH. „Das Angebot ist sehr abwechslungsreich“, sagt Landrat Hans-Joachim Weirather. „Von kunst- und kulturhistorischen Führungen über Gesundheitswanderungen bis hin zur Naturerlebnisführung ist für jeden Geschmack etwas geboten.“ Alle Touren werden von Experten geführt. Die Teilnehmer wandern zum Beispiel auf den Spuren der Kelten oder können sich über die Forschungen des Eiszeitgeolo- gen Albrecht Penck informieren. Und auch wer schon immer einmal Geocaching - eine moderne Art der Schnitzeljagd mit GPS - ausprobieren wollte, ist beim Wan- derherbst richtig. Darüber hinaus spielt das Thema Gesundheit eine große Rolle. So zum Beispiel bei einer Therapiewanderung mit Atemübungen, einer meditati- ven Abendwanderung bei Bad Grönenbach oder bei einer Tour, bei der es auf Kneipps Spuren zu Kultur- und Naturschätzen an der Westlichen Günz geht. Neu im Programm ist die Unterallgäuer Pilgerwanderung. „Bisher fand diese im- mer im Frühsommer statt. In Abstimmung mit der Projektgruppe ,Pilgern‘ haben wir sie in den Unterallgäuer Wanderherbst integriert“, sagt Tobias Klöck von der Unterallgäu Aktiv GmbH. 4. Oktober In Winterrieden geht ein lange gehegter Wunsch der Feuerwehr in Erfüllung: Nach 34 Jahren löst ein neues Mittleres Löschfahrzeug (MLF) das alte Tragkraft- spritzenfahrzeug ab. Darin sind auch Geräte integriert, mit denen kleinere tech- nische Hilfeleistungen ausgeführt werden können. Das Fahrzeug hat unter ande- rem einen 800 Liter fassenden Wassertank sowie einen 1800-Liter-Faltbehälter, einen Flachsauger, einen Nass-Trockensauger, ein Rettungsbrett, eine Wärme- bildkamera und einen Notfallrucksack mit Defibrillator. Die Kosten belaufen sich auf rund 170.000 Euro. 5. Oktober Das Bürgerbegehren „Kein Geld für Flughafengrundstücke“ ist zulässig. Nach dem Kreisausschuss stimmt auch der Unterallgäuer Kreistag zu. Das Gremium be- schließt, dem Bürgerbegehren ein Ratsbegehren entgegenzustellen. Die Bürger- entscheide finden am Sonntag, 22. November, statt. Für das Bürgerbegehren wurden laut Kreisverwaltung genügend Unterschriften abgegeben. Mit 5857 Unterschriften haben 5,27 Prozent aller Wahlberechtigten im Landkreis das Bürgerbegehren unterstützt. Nötig waren fünf Prozent, also 5559 Unterschriften. Obwohl die formalen Voraussetzungen damit unter ande- rem erfüllt waren, stößt das Bürgerbegehren auch auf Kritik. Diese bezieht sich auf die bei der Unterschriftensammlung verwendete Begründung. Um dem Wähler eine Alternative zum Bürgerentscheid der Interessensgemein- schaft anzubieten, spricht sich der Kreistag für ein Ratsbegehren aus. So könne der Kreistag selbst aktiv um die Zustimmung der Bürger werben und seine Auf- fassung hierzu in angemessenem Umfang darlegen, heißt es in der Sitzung. Das bedeutet, dass auf dem Stimmzettel zwei Bürgerentscheide und eine Stichfrage stehen werden. Die Bürgerentscheide sind jeweils gültig, wenn zehn Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme für den jeweiligen Entscheid abgeben. Das sind im Unterallgäu rund 11.000 Bürger. Wird die erforderliche Beteiligung bei beiden 114

Bürgerentscheiden erreicht, entscheidet die Mehrheit der Stimmen. Ist das Er- gebnis widersprüchlich, entscheidet die Stichfrage. Der Gestaltung des Stimmzettels, dem Termin für die Bürgerentscheide am 22. November und der dazugehörigen Bekanntmachung stimmt der Kreistag zu; ebenso einer Begründung, die erläutert, warum die Mehrheit des Kreistags einer Beteiligung an der geplanten Besitzgesellschaft sehr positiv gegenübersteht. Der Landkreis Unterallgäu will sich gemeinsam mit Allgäuer Städten und Landkreisen in eine Grundbesitzgesellschaft einbringen, die Grundstücke auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts Memmingerberg erwirbt und die Flächen entwi- ckelt und vermarktet.  Kreistag fordert Änderungen an Klinikreform: In einer Resolution fordert der Kreistag, dass der Bund am geplanten Krankenhausstrukturgesetz nachbes- sert. Die kommunalen Kliniken im Allgäu befürchten massive Einschnitte durch das Gesetz, das 2016 in Kraft treten soll. Sie haben Sorge, dass sich die finanzielle Situation verschärft und Personal reduziert werden muss. Franz Huber, Vorstand der Unterallgäuer Kreiskliniken, geht in der Kreistagssitzung auf die Auswirkungen der Klinikreform ein und gibt bekannt, dass Ende ver- gangener Woche Änderungen am Gesetzentwurf angekündigt wurden. „Diese sind anzuerkennen, beseitigen aber nicht die grundsätzliche Unterfinanzie- rung der Krankenhäuser.“ Auch Landrat Hans-Joachim Weirather sagt, mit diesen Änderungen könne man nicht zufrieden sein: „Das ist nur eine partielle Rücknahme von eklatanten Verschlechterungen.“ Gegen diese Verschlechte- rungen wendet sich die Resolution. „Grundsätzlich besteht ein Konsens, dass eine Krankenhausreform notwendig ist, um die Rahmenbedingungen einer hochwertigen Patientenversorgung weiterentwickeln zu können“, heißt es da- rin. Bedauerlich sei jedoch, dass die Regierung mit dem Gesetzentwurf „den Erwartungen und Bedürfnissen der Krankenhäuser nicht gerecht wird“. Das Ziel einer qualitativ hochwertigen, patientenorientierten Versorgung sei nur zu erreichen, wenn die notwendigen Ressourcen vorgehalten und finanziert werden würden. Der Kreistag fordert in der Resolution unter anderem, dass die Finanzierung der tariflichen Personalkostensteigerungen sichergestellt und eine neue Grundlage für die Vergütung ambulanter Notfallbehandlungen geschaffen wird. Hier gebe es eine „eklatante Unterfinanzierung“. Kliniken-Vorstand Franz Huber erläutert das mit Zahlen: In einem neutralen Gutachten sei fest- gestellt worden, dass die Kosten eines Falles in der Klinik durchschnittlich 126 Euro betragen. Es würden den Kliniken pro Fall aber nur 32 Euro erstattet. Für die Kreiskliniken bedeutet das „bei mehr als 10.000 ambulanten Notfällen pro Jahr eine Unterdeckung im hohen sechsstelligen Bereich von knapp einer Mil- lion Euro“, so Huber. Die Resolution wird nun an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und die Bundestagsabgeordneten der Region geschickt. Die Idee, eine Resolution zu verfassen, kam von der CSU- und JWU-Fraktion im Kreistag. Die Allgäuer Landräte und Oberbürgermeister hatten bereits im Juni Alarm geschlagen. Sie wandten sie sich mit der Bitte an die Bundestagsabgeordneten, Änderungen am Gesetzentwurf herbeizuführen. Bei einem runden Tisch mit den Ge- schäftsführern der Kliniken trugen sie ihnen ihre Sorgen über die Auswirkun- gen des Gesetzes auf den ländlichen Raum vor.  Verschiedene Fördermöglichkeiten für Flüchtlingskinder an Schulen: Die zu- nehmende Zahl an Kindern und Jugendlichen aus asylsuchenden Familien stellt auch die Schulen in Memmingen und dem Unterallgäu vor eine Heraus- forderung. „Wir sind auf die Situation jedoch gut vorbereitet“, sagt Schul- amtsdirektorin Elisabeth Fuß in der Sitzung des Kreistags. Die Grund- und Mit- 115

telschulen hätten Lehrerstunden erhalten und man habe verschiedene Unter- stützungsangebote entwickelt. Laut Fuß besuchen derzeit 335 Kinder von Asylbewerbern die 35 Grund- und 16 Mittelschulen im Schulamtsbezirk. Die Schulamtsdirektorin erläutert den Kreisräten, wie die Schüler dort gefördert werden. Zum Schuljahresbeginn habe man an zwei Schulen - der Grundschule Mindelheim und der Bismarck- schule (Mittelschule) in Memmingen - jahrgangsgemischte Übergangsklassen eingerichtet. In diese gehen ausschließlich Schüler ohne oder mit sehr gerin- gen deutschen Sprachkenntnissen. Darüber hinaus gibt es Fuß zufolge an der Mindelheimer Grundschule und der Memminger Elsbethen-Grundschule je zwei jahrgangsreine Deutschförderklassen, in denen Schüler ohne ausrei- chende Deutschkenntnisse in ausgewählten Fächern getrennt von ihren Deutsch sprechenden Klassenkameraden unterrichtet werden. An anderen Schulen lernen die Flüchtlingskinder laut der Schulamtsdirektorin in extra Leh- rerstunden oder in speziellen Kursen die deutsche Sprache. Für jüngere Kin- der in Kindertagesstätten habe man Vorkurse eingerichtet, die in Zusammen- arbeit zwischen den Erzieherinnen und Grundschullehrkräften stattfinden. Ferner seien viele Angebote entstanden, die helfen, die Schüler zu integrie- ren, zum Beispiel gemeinsame Spiele- und Bastelstunden. „Es ist beeindru- ckend, was in kurzer Zeit alles auf die Beine gestellt wurde“, sagt Landrat Hans-Joachim Weirather.  Landratsamt stockt Personal auf: Weil der Flüchtlingsstrom nicht abreißt, muss das Landratsamt sein Personal aufstocken. In diesem und im kommen- den Jahr sollen 27 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Diese sollen die mit dem Thema Asyl befassten Sachgebiete am Landratsamt - die Ausländerbe- hörde, das Kreisjugendamt und das Sozialamt - verstärken. Um die neuen Stellen schaffen zu können, beschließt nach dem Kreisausschuss auch der Kreistag einstimmig eine Nachtragshaushaltssatzung, also eine entsprechende Anpassung des Haushalts- und Stellenplans.  Änderung der Gebühren für Altholz und Glaswolle: Einige Anpassungen der Abfallgebührensatzung beschließt nach dem Umweltausschuss auch der Kreistag einhellig. So können Privathaushalte künftig bis zu einen Kubikmeter Altholz kostenlos am Wertstoffhof abgeben. Möbelaltholz ist wie bisher bis drei Kubikmeter gebührenfrei. Sperrmüll kann bei Bedarf in Zukunft auch oh- ne Sperrmüllkarte gegen Gebühr abgeholt werden. Die Entsorgung von Glas- und Steinwolle an der Umladestation Breitenbrunn wird etwas günstiger. Die Abgabe von nicht verwertbarem Bauschutt wie zum Beispiel Glasbausteinen an der Bauschuttdeponie Breitenbrunn wird teurer. Außerdem wird die Abfallwirtschaftssatzung geringfügig geändert. Die neuen Regelungen gelten ab 2016.  Neue Satzung für Bürgerbegehren erlassen: Die Satzung zur Durchführung von Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden im Unterallgäu wird der aktuel- len Rechtslage angepasst. Dafür spricht sich der Kreistag einstimmig aus. 6. Oktober Mit einem Festgottesdienst und einer Feier blickt der Schützenverein Frohsinn Mindelau auf sein 120-jähriges Bestehen zurück. Dabei wird der Vorsitzende Manfred Klaus mit der Ehrennadel in Gold des Bayerischen Sportschützenbunds ausgezeichnet. 8. Oktober Im Bad Wörishofer Stadtteil Kirchdorf wird nach einem Jahr Bauzeit und jahre- langen Planungen ein Hochwasser-Schutzdamm eingeweiht. Dieser schließt west- lich an den Mühlweiher an und ist 7,80 Meter hoch. Das entstandene Becken kann bei Bedarf etwa 70.000 Kubikmeter Wasser fassen. 116

8. Oktober Der Hospizverein Memmingen-Unterallgäu veranstaltet zu seinem 20-jährigen Bestehen eine Podiumsdiskussion. Das Thema ist „Let’s talk about death - Kann man Sterben lernen?“. Auf Festreden verzichtete die Vorstandschaft bewusst. Derzeit begleiten 75 Ehrenamtliche des Hospizvereins Sterbende. 10. Oktober Die Staatsstraße 2015 zwischen Ettringen und der Landkreisgrenze in Richtung Hiltenfingen wird nach einer 1,5 Millionen Euro teuren Sanierung für den Verkehr freigegeben. 10. Oktober Seit fünf Jahrzehnten gibt es den Kegelclub Klosterbeuren - dieses Jubiläum wird jetzt groß gefeiert. Seit 25 Jahren ist der Kegelclub Klosterbeuren eine eigene Ab- teilung im TSV 1862 Babenhausen. Die Bezeichnung „Klosterbeurer Sportkegler“ gibt es aber weiterhin im Abteilungsnamen. In den 50 Jahren, in denen die Klos- terbeurer kegelten, habe es vor allem viele Höhen gegeben, so der heutige Abtei- lungsleiter Max Meier in seinem Rückblick. Ein Blick in die Vereinschronik zeigt, dass allein in den ersten vier Jahrzehnten des Vereinsbestehens über drei Millio- nen Kugeln (inklusive Training) geschoben und mit dem 2222:2222 gegen die Krumbacher Kegler ein legendäres „Schnapszahlenunentschieden“ erreicht wur- de. Doch auch vor schweren Zeiten blieben die Kegelfreunde nicht verschont. So wurde im Jahr 2013 ein Großteil der Spitzenspieler von Nachbarvereinen abge- worben. Dadurch reduzierte sich die Zahl der aktiven Mannschaften im Punkt- spielbetrieb schlagartig auf nur noch eine. 11. Oktober In Hawangen wird eine neue „Lourdes-Grotte“ feierlich eingeweiht. Nachdem die alte Grotte auf einem Baugrund gestanden hatte, fand sie jetzt einen neuen Platz im Pfarrgarten direkt neben der Pfarrkirche. Möglichst viele alte Teile wurden wiederverwendet, etwa ein Schmiedegitter und das Kreuz. 12. Oktober Der Landkreis fördert die Denkmalpflege, die Jugendarbeit und die Erwachse- nenbildung im Unterallgäu mit insgesamt 296.000 Euro. Der Schul-, Kultur- und Sportausschuss des Unterallgäuer Kreistags vergibt in seiner Sitzung jeweils ein- stimmig verschiedene Zuschüsse. Kreiskämmerer Manuel Eberhard erläutert zu- vor die Fördermodalitäten. • Denkmalpflege: 153.000 Euro kommen denkmalpflegerischen Projekten zu- gute. Die Verteilung der Mittel erfolgt nach einer Vorschlagsliste, die die Kreisheimatpfleger zusammen mit der Unteren Denkmalschutzbehörde am Landratsamt und der Kreiskämmerei erarbeitet haben. Kreisheimatpfleger Pe- ter Kern stellt den Ausschussmitgliedern die verschiedenen Maßnahmen vor. Insgesamt handelt es sich um 27 Unterallgäuer Projekte. Unter anderem för- dert der Kreis die Instandsetzung der Maria-Hilfe-Kirche in Tiefenried und des Fuggerschlosses in Markt Wald, die Sanierung eines Kalkbrennofens in Atten- hausen sowie die Restaurierung eines Gebäudes in Babenhausen, das zum „Haus der Geschichte“ werden soll. Unabhängig von diesen Zuschüssen be- reits beschlossen und ausbezahlt worden ist in diesem Jahr ein Betrag in Höhe von 50.000 Euro für den Umbau der ehemaligen Synagoge in Fellheim. Der Landkreis und der Bezirk Schwaben unterstützen das Projekt mit insgesamt jeweils 200.000 Euro. • Jugendarbeit: Die Jugendarbeit der Sportvereine, Sänger, Musikkapellen, Schützen, Feuerwehren und Kirchen im Unterallgäu bezuschusst der Landkreis mit 79.000 Euro. Gefördert werden die jeweiligen Dachorganisationen, die wiederum die Vereine vor Ort unterstützen. Der Bayerische Landessportver- band (BLSV), Kreis Unterallgäu-Memmingen, bekommt 35.000 Euro, der Sän- gerkreis 2.050 Euro, die beiden hiesigen Bezirke des Allgäu-Schwäbischen Mu- sikbunds (ASM) insgesamt 26.000 Euro. Der ASM-Zuschuss teilt sich auf in 13.740 Euro für den Bezirk 6 Memmingen und 12.260 Euro für den Bezirk 10 117

Mindelheim. Zudem fördert der Landkreis die Schützengaue Babenhausen (1.970 Euro), Memmingen (2.250 Euro), Mindelheim (2.270 Euro), Ottobeuren (1.220 Euro) und Türkheim (1.500 Euro) sowie die Jugendarbeit der Feuer- wehren (2.120 Euro), des Fördervereins des Jugendhauses Waldmühle (2.620 Euro), des evangelisch-lutherischen Pfarramts Mindelheim (270 Euro) und der Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit (2.100 Euro). Die Verteilung der Gelder orientiert sich an den Mitgliederzahlen. • Erwachsenenbildung: Für die Erwachsenenbildung gibt der Landkreis insge- samt 64.000 Euro. Die Volkshochschulen im Unterallgäu erhalten 57.000 Euro. Die Katholische Erwachsenenbildung bekommt 4.200 Euro, die Katholische Landvolkbewegung 1.070 Euro und das Evangelische Bildungswerk Memmin- gen 1.730 Euro. Die Beträge bemessen sich nach der Zahl der Kursteilnehmer aus dem Unterallgäu. Weitere Themen in Kürze:  Mindelheimer Krippenmuseum wird neu gestaltet: Das schwäbische Krip- penmuseum in Mindelheim soll nicht nur saniert, sondern komplett neu ge- staltet werden. Was geplant ist, stellt Christian Schedler, Leiter des Kultur- amts und der Museen in Mindelheim, im Schul-, Kultur- und Sportausschuss vor. Mit Hilfe des Museumsplaners Dr. Peter Schreiner habe man ein neues Konzept erarbeitet, das den Besuch im Krippenmuseum zu einem Erlebnis las- sen werden soll. Das Vorhaben, das unabhängig von der Sanierung mit 690.000 Euro veranschlagt ist, stößt bei den Ausschussmitgliedern auf einhel- lige Zustimmung. Der Landkreis will sich neben dem Bezirk Schwaben und der Stadt Mindelheim finanziell beteiligen. Der Betrag steht noch nicht fest. Das Krippenmuseum wird derzeit saniert und soll danach neu eingerichtet wer- den. Wiedereröffnung ist laut Schedler voraussichtlich im Advent 2017.  Maria-Ward-Realschule wird erweitert: Die Maria-Ward-Realschule in Min- delheim war ursprünglich auf 14 Klassen ausgelegt - jetzt sind es 24 Klassen. Deshalb will das Schulwerk der Diözese Augsburg die Schule umbauen und erweitern. Geplant sind unter anderem der Ausbau des Dachgeschosses sowie der Neubau einer Einfachturnhalle mit Mensa. Der Ausschuss befürwortet die Baumaßnahmen, die voraussichtlich 6,2 Millionen Euro kosten werden. Der Landkreis will sich mit 1,5 Millionen Euro beteiligen.  Neue Küche für die Landwirtschaftsschule: Die Landwirtschaftsschule im Memminger Landwirtschaftsamt soll eine neue Küche bekommen. Dafür spricht sich der Schul-, Kultur- und Sportausschuss geschlossen aus. Die bishe- rige Küche, die für den Studiengang „Hauswirtschaft“ genutzt wird, ist laut Kreiskämmerer Manuel Eberhard in die Jahre gekommen. Sie stammt aus den 1970er Jahren. 13. Oktober (MM-Z) Die Grund- und Mittelschule Memmingerberg wird, wie die Memminger Zeitung berichtet, mit dem Ehrenpreis für vorbildliches Engagement im Schulsport ausge- zeichnet. Seit vielen Jahren sei die Schule ein Aushängeschild in Sachen Breiten- sport und Sportabzeichen im Unterallgäu, so Rudi Broda und Uli Theophiel von der Kreisgruppe Unterallgäu des Bayerischen Landessportverbands (BLSV). 14. Oktober Das Unterallgäu gehört Studien zufolge zu den Top-Regionen in Deutschland. Einen großen Beitrag zu diesem Erfolg leisten laut Landrat Hans-Joachim Wei- rather die Kommunalpolitiker in den Gemeinden des Landkreises. 30 davon wird nun ein besonderer Dank zuteil: Für ihr langjähriges Engagement zeichnet der Landrat die Bürgermeister, Gemeinderats- und Kreistagsmitglieder im Namen des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann aus. In einer Feierstunde im Landratsamt erhalten sie die Kommunale Dankurkunde beziehungsweise die 118

Kommunale Verdienstmedaille in Bronze. Um mit der Dankurkunde geehrt zu werden, muss man mindestens 18 Jahre, also drei Amtsperioden, im Gemeinde- rat oder Kreistag gewesen sein. Mit der Verdienstmedaille in Bronze gewürdigt wird zum Beispiel, wer mindestens 18 Jahre Bürgermeister oder 30 Jahre Mit- glied im Gemeinde- oder Kreistag war. „Sie brachten und bringen unglaublich viel von Ihrer freien Zeit ein“, dankte Wei- rather den Geehrten für ihren unermüdlichen Einsatz. Ob der Antrieb dafür nun der Wunsch, die Heimat voranzubringen oder die Freude an der Begegnung mit den Bürgern gewesen sei, gemeinsam sei allen Ausgezeichneten ein ganz be- sonderes Verantwortungsbewusstsein, so der Landrat. „Genau solche Menschen brauchen wir. Menschen, die mit Stehvermögen und einem langen Atem zum Wohle der Gemeinschaft handeln.“ Auch der Vorsitzende des Unterallgäuer Kreisverbands des Bayerischen Gemeindetags, der Babenhauser Bürgermeister Otto Göppel, streicht die Verdienste der Geehrten heraus. „Sie haben sich über viele Jahre in den Dienst der Allgemeinheit gestellt und das Leben und die Ent- wicklung Ihrer Gemeinde mitgeprägt.“ Sechs Kommunalpolitiker werden mit der Verdienstmedaille in Bronze ausge- zeichnet: Johann Gropper (Böhen), Franz Lutzenberger (Breitenbrunn), Armin Bauer (Heimertingen), Georg Leinsle (Oberrieden), Roswitha Siegert (Türkheim) und Maximilian Huber (Wiedergeltingen). 24 Kommunalpolitiker erhalten die Dankurkunde: Sybille Dörner (Bad Wöris- hofen), Hel- mut Simon (Breiten- brunn), Ed- mund Mikusch (Erkheim), Dr. Martin Wohl- leb (Heimer- tingen), Jo- hann Ehren- huber und Georg Förg (Kammlach), Hermann Gromer, Martin Natterer und Christine Rott- mar (), Thomas Klein, Gerd Mehling, Gerhard Veit und Walter Wasser- mann (Lauben), Dorothea Maurer (Lautrach), Rose Maria Bechter (Pleß), Her- mann Waigel und Norbert Wanner (Salgen), Max Zech (Türkheim), Herbert Ale- xander, Christa Bail, Heinrich Müller und Michael Weißenhorn (Westerheim) so- wie Norbert Führer und Michael Schulz (Wiedergeltingen). 14. Oktober Die Erkheimer Unternehmerin Dagmar Fritz-Kramer wird von Ministerpräsident Horst Seehofer für ihr besonderes Engagement im ökologischen und sozialen Be- reich ihres Unternehmens mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Als Beispiele dafür werden etwa die „konsequent nachhaltige und gesunde Bau- weise der Baufritz Voll-Werte-Häuser“ sowie die Unterstützung der "Archege- meinschaft", einer Werkstätte für körperlich und geistig benachteiligte Men- schen in Slowenien, oder der "Unterallgäuer Werkstätten" Memmingen und Mindelheim angeführt. Der Bayerische Verdienstorden wird seit 1957 einmal im Jahr durch den Ministerpräsidenten überreicht. Die Gesamtzahl der lebenden Ordensträger ist auf 2000 begrenzt. Ausgezeichnet werden in diesem Jahr auch die zweimalige Biathlon-Olympiasiegerin Magdalena Neuner und Papst-Sekretär Erzbischof Georg Gänswein. 119

15. bis 25. Oktober „Jazz goes to Kur“ swingt seit 25 Jahren in Bad Wörishofen. Zum Jubiläumskon- zert kommt der deutsche Superstar Till Brönner in die Kneippstadt. Gast an die- sem Abend ist auch Jiggs Whigham, der das Jazz-Festival mit aus der Taufe geho- ben hat. Eine Woche später eröffnet dann ein Bluesabend im Filmhaus das ei- gentliche Festival. 16. Oktober Die Unterallgäuer Werkstätten in Mindelheim feiern ihr 30-jähriges Bestehen mit einem Oktoberfest auf der Schwabenwiese - und Attraktionen wie „Hau den Lu- kas“ oder Dosenwerfen und einem Fassanstich. 16. Oktober Seit 50 Jahren gibt es den Zweckverband Wasserversorgung „Woringer Gruppe“. Gegründet wurde der Zweckverband 1965 aufgrund einstimmiger Beschlüsse der Gemeinderäte der beteiligten Gemeinden Woringen, Kronburg, Niederdorf und Zell. Das Versorgungsgebiet umfasst heute 110 Quadratkilometer. Versorgt wer- den rund 9000 Einwohner. Gefeiert werden gleichzeitig der Neubau und die Er- weiterung des Bürogebäudes. Das Hauptpumpwerk in Woringen ist die zentrale Steuereinheit der Wasserversorgung. Heute sind die Gemeinden Kronburg, La- chen, Wolfertschwenden (für den Gemeindeteil Niederdorf), Woringen, Bennin- gen (für die Benninger Einöde östlich Kellerberg bis Gemeindegrenze), der Markt Bad Grönenbach (für den Gemeindeteil Zell), die Stadt Memmingen (für die Stadtteile Dickenreishausen und Volkratshofen), der Markt Ottobeuren (für die Weiler Brüchlins und Schachen) und die Gemeinde Hawangen (für den Ortsteil Moosbach) Mitglied im Zweckverband. 17. Oktober (MM-Z) Der Freundeskreis Ottobeuren-Saint Donat (Frankreich) feiert sein 25-jähriges Bestehen. 17. und 18. Oktober Energetisch Bauen und Sanieren ist mit dem 10.000-Häuser-Programm noch at- traktiver geworden. Die Besucher der Messe und Infoveranstaltung „Bauen & Sanieren im Allgäu“ erfahren im Mindelheimer FORUM alles über die neue För- derung der bayerischen Staatsregierung und andere Zuschussquellen. 35 Ausstel- ler und das umfangreiche Vortragsprogramm decken zudem sämtliche Aspekte des energieoptimierten Bauens und Sanierens ab: von der Wärmedämmung über Fenster und Heizung bis hin zur Nutzung erneuerbarer Energien. 18. Oktober Die Pfarrgemeinde St. Andreas im Mindelheimer Stadtteil Westernach feiert den Abschluss der Außensanierung der Kirche. In diesem Rahmen wurde der marode Dachstuhl ebenso erneuert wie das Ziffernblatt der Kirchturmuhr. Damit endet die 13-jährige schrittweise Renovierung des Gotteshauses - nach und nach waren bereits der Innenraum (ab 2002), der 36 Meter hohe Kirchturm samt Glocken- stuhl (ab 2006) und die Orgel (ab 2010) erneuert worden. Die Gesamtkosten be- laufen sich auf rund 400.000 Euro. 18. Oktober Auch in Böhen feiert die Pfarrgemeinde: Dort ist die grundlegende Außen- und Innensanierung der Pfarrkirche St. Georg abgeschlossen. Rund 750.000 Euro kos- teten die Arbeiten, in deren Zuge nicht nur die gesamte Außenhülle aus Nagel- fluh in mühevoller Handarbeit saniert wurde, sondern auch die lebensgroße Hei- ligenfigur erneuert, die Dachkonstruktion des Turmes und des Dachstuhls über- arbeitet und neu eingedeckt, das Ziffernblatt ausgetauscht und statische Mängel beseitigt wurden. 19. Oktober Die Zahl der Einwohner im Landkreis Unterallgäu ist erneut gestiegen: Wie das Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung jetzt bekannt gegeben hat, lebten zum Stichtag 31. Dezember 2014 genau 138.712 Menschen in den 52 Unterall- gäuer Gemeinden. Das sind 690 mehr als bei der letzten Erhebung im Juni 2014. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Einwohnerzahl um 1228 Menschen gestiegen - im Dezember 2013 waren es noch 137.484 Einwohner. Die größte Stadt im Un- terallgäu ist mit 14.898 Bürgern nach wie vor Bad Wörishofen. Auf Platz zwei 120

liegt Mindelheim mit 14.560 Einwohnern, auf Platz drei Ottobeuren mit 8.137 Einwohnern. Die beiden kleinsten Gemeinden im Landkreis sind Böhen mit 728 und Pleß mit 841 Bewohnern. 23. Oktober Die Generalsanierung des Joseph-Bernhart-Gymnasiums in Türkheim ist ge- schafft: Zum Abschluss der Arbeiten wird das Gebäude feierlich eingeweiht. Seit dem Jahr 2013 wurde die Schule in drei Bauabschnitten energetisch saniert, bar- rierefrei gestaltet und der Brandschutz verbessert. Rund 16 Millionen Euro koste- ten die Umbauarbeiten. 25. Oktober „Sie haben diesem Gebäude seine Würde zurückgegeben“: Mit diesen Worten bringt die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden, Dr. Charlotte Knob- loch, als Festrednerin bei der Einweihung ihre Freude über den Wiederaufbau der ehemaligen Synagoge Fellheim zum Ausdruck. Hochrangige Gäste aus Politik und Geistlichkeit unterstreichen die Bedeutung des Projekts. Insgesamt 1,82 Mil- lionen Euro kosteten die Arbeiten samt Außenanlagen, beachtliche 1,5 Millionen Euro wurden über verschiedene Fördertöpfe zugeschossen. 25. Oktober Das neue Mehrzweckfahrzeug der Bad Grönenbacher Feuerwehr wird einge- weiht. Es ersetzt einen VW-Kombi aus dem Jahr 1989. Das neue Fahrzeug unter- stützt die mobile Einsatzleitung und ist hierzu mit mehreren Funkplätzen, einer drahtlosen Telefonanbindung, Laptop mit Drucker, einem Flachbildschirm und mobilem Internet ausgestattet. 26. Oktober Das Unterallgäu ist ein starker Wirtschaftsraum: Das wird in der Sitzung des Wirt- schafts- und Tourismusausschusses des Kreistags deutlich. Erwin Marschall, Wirt- schaftsreferent am Landratsamt, informiert über die wirtschaftliche Entwicklung des Landkreises. „Das Unterallgäu ist gut aufgestellt“, sagt er. Studien bescheini- gen dem Unterallgäu laut Marschall und Landrat Hans-Joachim Weirather eine hohe Wirtschafts- und Investitionskraft, beste Zukunftschancen und eine beson- ders gute Lebensqualität. Die Wirtschaftsstruktur im Landkreis gestaltet sich nach den Worten des Refe- renten wie folgt: Die Unternehmen sind vorwiegend familiengeführt und mittel- ständisch geprägt, dominierend ist das produzierende Gewerbe. Mit 2307 Be- trieben, 10.500 Beschäftigten und 1,2 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2014 hat das heimische Handwerk eine hohe Bedeutung. Das Unterallgäu zeichnet sich aber auch durch umsatzstarke Industrieunternehmen aus. 117 Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten gab es 2013. Die 16.175 Beschäftigten erwirtschafteten ei- nen Umsatz von 3,36 Milliarden Euro. Ferner gibt es ein großes Angebot an Aus- bildungsplätzen mit 1.679 Ausbildungsverhältnissen in der Industrie und 812 im Handwerk. Dass es der Wirtschaft im Unterallgäu gut geht, zeigt auch die konstant niedrige Arbeitslosenquote. Wie Marschall sagt, lag diese im Jahr 2014 bei durchschnitt- lich 2,2 Prozent und gehörte damit zu den niedrigsten in Deutschland. Bemer- kenswert sei auch die sehr geringe Arbeitslosenquote bei den 15- bis 24-Jährigen. Diese betrug im Jahr 2014 im Schnitt 1,7 Prozent. Zum Vergleich: In ganz Bayern waren es 2,1 Prozent, deutschlandweit 5,7 Prozent. Ein wichtiges Standbein im Landkreis ist der Tourismus. 215.105 Gäste kamen Marschall zufolge im vergangenen Jahr ins Unterallgäu und hielten sich dort durchschnittlich 4,7 Tage auf. Sie übernachteten vor allem in den drei Kurorten Bad Wörishofen, Bad Grönenbach und Ottobeuren sowie in Mindelheim und Babenhausen.  Auf „Glückswegen“ durchs Unterallgäu: Die Heimat des Wasserdoktors Se- bastian Kneipp erlebbar machen - das ist das Ziel eines Projekts, das der Aus- schuss für Wirtschaft und Tourismus einhellig begrüßt. Das Freizeitangebot im 121

Unterallgäu soll dadurch noch attraktiver werden. Das Konzept hierfür soll nun erstellt werden. Hintergrund ist folgender: Im Jahr 2014 wurde mit der Wandertrilogie Allgäu ein über 870 Kilometer langes Weitwanderwegenetz im Allgäu eröffnet. Dieses führt auch durchs Unterallgäu. Es wurden neun Erleb- nisräume definiert – für das Unterallgäu der Erlebnisraum der Glückswege. Dieser soll durch das Leader-Projekt „Konzeptentwicklung Erlebnisraumge- staltung Glückswege“ konkrete Formen annehmen. Wie Michael Stoiber von der Unterallgäu Aktiv GmbH erklärt, sollen neue Freizeitangebote entwickelt, bestehende verbessert und Potenziale herausgearbeitet werden. „Der rote Faden dabei wird Sebastian Kneipp sein.“ So soll das Profil als „Kneippland Unterallgäu“ gestärkt werden. Geplant ist, dass Einheimische und Touristen emotional angesprochen werden und die Erkundung des Unterallgäus als ein Erlebnis erfahren. Träger des Projekts ist der Landkreis. Vorgesehen ist, dass die Kosten in Höhe von 52.000 Euro je zur Hälfte durch Eigenmittel sowie durch Fördergelder aus dem EU-Programm Leader gedeckt werden. Die Um- setzung des Konzepts soll von der Unterallgäu Aktiv GmbH und dem Landrats- amt koordiniert werden. Das Projekt zur Gestaltung eines Erlebnisraums ist laut Stoiber eines von in- zwischen sieben Vorhaben, die in der aktuellen Leader-Periode gefördert werden sollen. Die Unterallgäu Aktiv GmbH habe die Entwicklungsstrategie für die Förderperiode von 2014 bis 2020 erarbeitet, so der Geschäftsführer, der den Ausschussmitgliedern auch einen Überblick über die Arbeit der Unter- allgäu Aktiv GmbH gibt.  Kreis macht auch 2016 wieder Werbung fürs Unterallgäu: Der Landkreis will auch 2016 wieder Werbung fürs Unterallgäu machen. So ist im kommenden Jahr wieder eine Teilnahme an der Messe für Caravaning, Motor und Touris- tik, kurz CMT, in Stuttgart geplant. Dort hat sich der Kreis bereits in den ver- gangenen Jahren als Kneippland präsentiert. 2015 war die Teilnahme wieder ein voller Erfolg, wie Erwin Marschall vom Landratsamt sagt. Der Landkreis war gemeinsam mit Bad Grönenbach, Ottobeuren, Mindelheim, Babenhausen und der Stadt Memmingen auf der Messe vertreten. Es hätten intensive Bera- tungsgespräche stattgefunden und die Nachfrage nach Prospekten sei hoch gewesen, so Marschall. Die Ausschussmitglieder begrüßen das vorgestellte Messekonzept einstimmig.  Unterallgäu hat großes Flächenpotenzial: Das Unterallgäu hat das größte Gewerbeflächenpotenzial in der Region. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Axel Egermann von der Allgäu GmbH im Ausschuss vorstellt. Um den künfti- gen Bedarf an Gewerbeflächen im Allgäu zu ermitteln, hat die Allgäu GmbH mit den Landkreisen Unterallgäu, Ostallgäu, Oberallgäu und Lindau sowie den kreisfreien Städten , Kempten und Memmingen eine Gewerbeflä- chenstudie durchgeführt. Zudem gab der Landkreis eine Sonderauswertung speziell fürs Unterallgäu in Auftrag. Unter anderem wurden Unternehmer be- fragt, Workshops veranstaltet und es wurde der Bestand an Gewerbeflächen ermittelt. Weil viele Unternehmen mittelfristig expandieren wollen, könnte es der Studie zufolge bei den Gewerbeflächen im Allgäu zu Engpässen kommen. Nicht so im Unterallgäu: Wegen des großen Angebots an Flächen ist hier vor allem das Vorhandensein von Fachkräften entscheidend für die künftige wirt- schaftliche Entwicklung. Die Allgäu GmbH will nun als Konsequenz aus der Studie verschiedene Maßnahmen umsetzen. Unter anderem geplant ist eine Informationsbroschüre für Kommunen und Unternehmen, eine Zusammen- stellung positiver Beispiele interkommunaler Gewerbegebiete sowie eine re- gelmäßige Aktualisierung der gewonnenen Daten.  Haushaltsplan befürwortet: Der Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus empfiehlt dem Kreistag einstimmig, den Haushalt für das Jahr 2016 im Bereich 122

Kreisentwicklung, Wirtschaftsförderung und Tourismus wie in der Sitzung vor- gelegt zu bilden. 29. Oktober Mühlen-, Krippen- und Fliegermuseum − die Bandbreite der Museen in dem neu aufgelegten Flyer der Arbeitsgemeinschaft „Museen und Sammlungen im Land- kreis Unterallgäu und in der Stadt Memmingen“ ist enorm. 35 nicht staatliche Museen findet man darin; im ersten Faltblatt - erschienen 1977 - waren es zwölf. Mit der Übergabe des neuen Flyers an Landrat Hans-Joachim Weirather und Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger feiert die Arbeitsgemeinschaft ihr 40- jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass eröffnen Weirather und Holzinger auch eine Ausstellung im Foyer des Landratsamts, die all diese Museen kurz vorstellt. Weirather freut sich: „Wir haben in der Region eine große Vielfalt an Museen.“ Diese decke viele Themen ab, wie zum Beispiel Natur, Technik und Geschichte. Das betont auch Dr. Hans-Wolfgang Bayer, Kulturamtsleiter der Stadt Memmin- gen und Sprecher der Arbeitsge- meinschaft. Er nennt die Muse- umslandschaft in der Region eine „wahren Wun- dertüte“. Ober- bürgermeister Holzinger lobt das Engagement der Museumsverant- wortlichen, die häufig ehrenamt- lich tätig sind. Die Arbeitsgemeinschaft ist ein loser Zusammenschluss vieler nicht staatlicher Museen und Sammlungen im Landkreis Unterallgäu und in der Stadt Memmingen. Die Mitglieder arbeiten insbesondere im Bereich Öffentlichkeitsar- beit zusammen, organisieren regelmäßig einen Museumstag und tauschen sich untereinander aus. Die neue Broschüre liegt in allen beteiligten Museen und im Landratsamt Unterallgäu aus. 29. Oktober Staatsminister Helmut Brunner ehrt in der Münchener Residenz 13 private, ge- meinnützige und kommunale Bauherren mit Staatspreisen im Wettbewerb „Dorferneuerung und Baukultur". Sie hätten laut Brunner einen wichtigen Beitrag zur Dorferneuerung geleistet und ortsbildprägende Gebäude erhalten und revita- lisiert oder neue geschaffen. Ausgezeichnet wird dabei auch der Markt Pfaffen- hausen für sein Bauprojekt „Neues Zentrum für dörfliches Leben als Ausdruck der Partnerschaft zwischen Gemeinde, Kirche, Jung und Alt“. Die Sieger wurden von einer Fachjury aus fast 2000 Projekten ausgewählt, die in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen der Dorferneuerung bezuschusst wurden. 30. Oktober 20 Jugendliche aus Polen haben das Leben in Deutschland kennengelernt. Die Schüler einer Gesamtschule aus Krobia im Partnerlandkreis Gostyn waren für ei- ne Woche zu Gast im Unterallgäu. Sie wohnten bei Familien und besuchten die Bad Wörishofer Wirtschaftsschule. Stellvertretende Landrätin Marlene Preißinger empfing die Schüler und ihre Lehrer im Landratsamt. Während ihres Besuchs arbeiteten die polnischen und deutschen Schüler an ei- nem gemeinsamen Projekt. Sie waren beim Wettbewerb „Chan- ges/Chances@work“ mit ihrer Idee, die Gründung eines Hotels in Polen zu pla- nen, aus über 100 Projekten ausgewählt worden und haben sich damit für die Endrunde qualifiziert. Nun feilten sie weiter an dem Vorhaben. Sie gestalteten 123

einen Flyer sowie eine Homepage für das zu gründende Hotel und befassten sich mit der Frage nach dem Personal. Im Januar 2016 fahren Lehrer und Schüler bei- der Schulen zur Präsentation des Projekts und zur Siegerehrung nach Warschau. 30. Oktober Spatenstich für ein 40-Millionen-Euro-Projekt in der Kreisstadt Mindelheim: Die Gabor Shoes AG mit Sitz in erweitert ihr bestehendes Logistikzent- rum. Im April 2017 soll neben dem bestehenden Gebäude ein weiterer Bau be- reitstehen. Der Neubau wird 19 Meter hoch sein. Markantes Kennzeichen soll laut einem Bericht der Mindelheimer Zeitung ein überdimensionierter Schuhkar- ton werden, der gewissermaßen aus dem Gebäude herausragt. 31. Oktober Der Kleintierzuchtverein Tussenhausen feiert sein 25-jähriges Bestehen und ver- anstaltet aus diesem Anlass eine große Kaninchenausstellung in der Festhalle in Mattsies. 31. Oktober Der neue Dorftreff in Wolfertschwenden wird eröffnet. Den Mittelpunkt des Treffs bildet ein rund 80 Quadratmeter großer Gemeinschaftsraum. Darin könn- ten Spielenachmittage oder gemeinsame Mittagstische ebenso stattfinden wie etwa Computerkurse oder Handarbeitsangebote, so Quartiersmanagerin Maxi Weiss beim Festakt. Die Wolfertschwendener Nachbarschaftshilfe, in der sich in- zwischen über 50 Menschen engagieren, wird im Dorftreff Sprechstunden anbie- ten. Laut Bürgermeister Karl Fleschhut investierte die Gemeinde rund 300.000 Euro in den neuen Dorftreff. Die in einem Gebäudeteil untergebrachten Woh- nungen gehören einer Eigentümergemeinschaft, eine Wohnung hat die Gemein- de gekauft. Im anderen Gebäudeteil ist eine Filiale der Raiffeisenbank unterge- bracht. Entstehen soll nun in den nächsten Jahren laut Fleschhut noch ein Wohn- konzept für Senioren. 31. Oktober Pfarrer Thomas Maria Rimmel verlässt die Pfarreiengemeinschaft Bad Wöris- hofen und wechselt als „geistlicher Assistent“ zum katholischen Fernsehsender K-TV. Der Privatsender mit Niederlassungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz fühlt sich nach eigenen Angaben der Neuevangelisierung verpflichtet. Sein neues Amt tritt Rimmel im Frühjahr 2016 an. In Bad Wörishofen war er seit März 2013 als Stadtpfarrer tätig gewesen.

124

November

Bayern und die Welt 1. November Keine gemeinsame Linie finden die Koalitionspartner CDU, CSU und SPD bei ei- nem Flüchtlingsgipfel. Streitpunkt sind insbesondere die von CDU und CSU gefor- derten Transitzentren. Diese lehnt die SPD ab. Am 5. November einigen sich die Parteichefs dann jedoch auf die Einrichtung von so genannten Registrierzentren. In diesen sollen Flüchtlinge mit geringen Bleibechancen ein beschleunigtes Asyl- verfahren durchlaufen. 3. November Steuerfahnder durchsuchen wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehungen die Zentrale des Deutschen Fußballbundes sowie die Wohnungen von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und seines Amtsvorgängers Theo Zwanziger. Am 9. Novem- ber zieht Niersbach Konsequenzen aus einer dubiosen Millionenzahlung im Zu- sammenhang mit der Fußball-WM 2006 und verkündet seinen Rücktritt. 10. November Altbundeskanzler Helmut Schmidt stirbt im Alter von 96 Jahren in seiner Heimat- stadt Hamburg. Bundespräsident Joachim Gauck würdigt den Altkanzler als „lei- denschaftlich vernünftigen Denker“. Sein „entschlossenes Handeln in schwierigs- ten Situationen, seine Fähigkeit, das Machbare zu erkennen und zu gestalten, aber auch seine Kompromissfähigkeit, sein Eintreten für die Verteidigungsbereit- schaft der freien Staaten Europas in Zeiten der Bedrohung - das alles steht mir und vielen Menschen in unserem Land in diesen Stunden der Trauer vor Augen“, so Gauck. Der SPD-Politiker Schmidt war von 1974 bis 1982 der fünfte Bundes- kanzler der Bundesrepublik. Die größten Herausforderungen während seiner Amtszeit waren die weltweite Wirtschaftsrezession und die Ölkrisen der 1970er Jahre sowie die Rentenfinanzierung 1976/1977 und der Terrorismus der Roten Armee Fraktion (RAF) im sogenannten „Deutschen Herbst“. Am 23. November nehmen rund 1800 Gäste in einem Staatsakt Abschied von Helmut Schmidt. Der frühere amerikanische Außenminister Henry Kissinger nennt seinen langjährigen Weggefährten dabei „eine Art Weltgewissen“. 12. November Schweden führt als Reaktion auf die steigenden Flüchtlingszahlen wieder Grenz- kontrollen ein. 13. November Eine Serie schwerer Terroranschläge in Paris erschüttert die Menschen in der ganzen Welt. 130 Menschen sterben, rund 350 Menschen werden verletzt. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekennt sich wenige Tage später zu den An- schlägen. Die Täter waren den Ermittlungen zufolge mit Kalaschnikows und Sprengstoffgürteln bewaffnet. Einige Angreifer wollen in die Fußballarena Stade de France eindringen, in dem das Fußball-Länderspiel Deutschland-Frankreich ausgetragen wird. Sie sprengen sich außerhalb des Stadions in die Luft. Weitere Attentäter beschießen Restaurants und Bars in der Pariser Innenstadt. Die dritte Terroristen-Gruppe stürmt das Rockkonzert der Band „Eagles of Death Metal“ in 125

der Konzerthalle Bataclan, schießt dort in die Menge und sprengt sich dann selbst in die Luft. 14. November Frankreich muss eine weitere Tragödie verkraften: Beim bisher schwersten Un- glück des Hochgeschwindigkeitszugs TGV in Frankreich werden elf Menschen ge- tötet. Der Zug entgleist wohl wegen überhöhter Geschwindigkeit bei einer Test- fahrt, zwei Triebwagen und sechs Waggons stürzen von einer Brücke in den Rhein-Marne-Kanal im Elsass. 17. November Erstmals in der Geschichte der EU bittet mit Frankreich ein Mitglied der Union um den Beistand der Partner. Dabei soll es auch um militärische Unterstützung im Kampf gegen den IS in Syrien und im Irak gehen. 17. November Das Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden wird kurz- fristig abgesagt. Sicherheitskräfte evakuieren das Stadion. Als Grund werden Hinweise auf geplante Sprengstoffanschläge genannt. Sprengstoff wird jedoch nicht gefunden. 19. November (AA) Dem Tourismus in Schwaben geht es laut einer Bilanz von IHK Schwaben, Tou- rismusverband Allgäu/Bayerisch-Schwaben und Bayerischem Hotel- und Gast- stättenverband gut. Über 90 Prozent der befragten Betriebe im Gastgewerbe be- zeichnen die Geschäftslage als gut oder sind zufrieden. So waren es von Januar bis September 2015 acht Prozent mehr Ankünfte und fünf Prozent mehr Über- nachtungen als im Vorjahreszeitraum, schreibt die Augsburger Allgemeine. Auch die Allgäu GmbH zieht wenige Tage später eine sehr positive Bilanz: Ins All- gäu kamen laut Geschäftsführer Joachim Bernhard noch nie so viele Urlauber wie im vergangenen Sommerhalbjahr. Von Mai bis Oktober verzeichnete das Allgäu ein Plus von fast elf Prozent bei den Gästeankünften und mehr als fünf Prozent bei den Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit stieg die Zahl um 210.600 neue Gäste auf 2,2 Millionen und die Zahl der Übernachtungen um 368.800 auf 7,6 Millionen. 20. November Mutmaßliche Dschihadisten greifen ein Luxushotel in Bamako, der Hauptstadt des westafrikanischen Mali, an. Sie nehmen mehr als 130 Menschen als Geiseln. Nach Angaben der UN werden 27 Menschen getötet. 21. November In Belgien rufen die Behörden die höchste Terrorwarnstufe für die Hauptstadtre- gion Brüssel aus. Zwei Terrorverdächtige sollen dort untergetaucht sein. 24. November Im Grenzgebiet zu Syrien schießt die türkische Luftwaffe einen russischen Kampfjet ab. Das Militärflugzeug soll in den türkischen Luftraum eingedrungen sein, die russische Regierung bestreitet das. 26. November Die Bundesregierung beschließt, sich mit einem Militäreinsatz am Kampf gegen den IS zu beteiligen. Dabei sollen Radarsatelliten Lagebilder von Syrien und dem Irak liefern. Außerdem soll die Bundeswehr Frankreich mit Aufklärungs- „Tornados“, Tankflugzeugen sowie einer Fregatte unterstützen. 29. November Bei einem Sondergipfel in Brüssel einigen sich die EU und die Türkei auf einen Aktionsplan, um die Flüchtlingszahlen in Europa zu senken. Die Türkei soll ihre Grenzen strenger kontrollieren und erhält im Gegenzug drei Milliarden Euro. Au- ßerdem will die EU Visabestimmungen für türkische Bürger lockern und den Pro- zess zur EU-Aufnahme der Türkei beschleunigen. 30. November In Paris beginnt die zweiwöchige UN-Klimakonferenz. 150 Staats- und Regie- rungschefs wollen sich auf ein globales Umweltabkommen einigen, um den Kli- mawandel zu stoppen.

126

Das Unterallgäu im November 2. November Die Beschäftigungsinitiative „Babenhauser Modell“ des Vereins „Menschen be- gegnen Menschen“ (MbM) wird beim bundesweiten Wettbewerb „Menschen und Erfolge“ des Bundesministeriums für Umwelt und ländliche Entwicklung in Berlin mit einem von drei Hauptpreisen ausgezeichnet. Insgesamt 275 Initiativen und Vereine aus ganz Deutschland hatten mitgemacht. Gesucht waren Projekte, die für die Aufnahme und Integration von Geflüchteten sehr wertvoll und hilf- reich sind. Das „Babenhauser Modell“ wurde 2014 entwickelt. Seither ermöglich- ten viele Betriebe in Babenhausen und Umgebung Flüchtlingen eine berufliche Integration. 3. November (MM-Z) Der Radsportverein Lautrach feiert laut einem Bericht der Memminger Zeitung sein 125-jähriges Bestehen. Dabei wird Günther Nowotny zum neuen Ehrenvor- sitzenden ernannt. Heute ist der Verein sowohl im Radball- als auch im Kunstrad- sport sehr erfolgreich. 7. November Mit vielen Bildern und Schriftstücken blickt die Blaskapelle Irsingen im Rahmen eines Festabends auf ihr 120-jähriges Bestehen zurück. Aktuell zählt die Kapelle 41 Musiker, Dirigentin ist Gabriele Vogel. 9. November (AZ) Ob Tourismusprojekte, Arbeitsplätze, Straßenbau oder die Identität der Region: Die Allgäu GmbH, die vor 20 Jahren als Allgäu-Initiative gegründet wurde, ist eine echte Erfolgsgeschichte. Davon sind, wie die Allgäuer Zeitung schreibt, beim Festakt im Kloster Ottobeuren neben Staatsminister Markus Söder auch die anderen Ehrengäste überzeugt. Vorsitzender Hans-Joachim Weirather verweist auf die vielen Impulse, die seit 1995 die Region vorangebracht und Kirchturm- denken bekämpft hätten. Im Rahmen des Festakts gibt Söder bekannt, dass der Freistaat Bayern den Ausbau des Allgäu Airports mit über zwölf Millionen Euro fördern wird und dass auch eine staatliche Beteiligung denkbar wäre. 10. November Zwei Großeinsätze an einem Abend halten die Feuerwehren in Atem: Am späten Nachmittag bricht ein Feuer auf dem Gelände der Papierfabrik Lang in Ettringen aus. Ursache ist wohl ein technischer Defekt. Zwei Angestellte der Fabrik ziehen sich leichte Rauchgasvergiftungen zu, die hinzugerufenen Einsatzkräfte haben das Feuer schnell unter Kontrolle. Der Sachschaden beläuft sich dennoch auf über 100.000 Euro. Nur wenige Stunden später bricht dann in einem Biergarten in der Bad Wörishof- er Innenstadt ein Brand aus. Dies führt zu einem weiteren Großeinsatz der Feu- erwehren aus Bad Wörishofen, Mindelheim und Türkheim. Die Flammen erfas- sen auch die Fassade des benachbarten Mehrfamilienhauses, die dortigen Woh- nungen sind nicht mehr bewohnbar. Verletzt wird niemand. Der Gesamtschaden wird auf über 100.000 Euro geschätzt, die Brandursache ist zunächst unklar. 12. November Die alte Bahnbrücke bei Illerbeuren ist kulturhistorisch von großer Bedeutung - darüber sind sich die Räte des Kreis- und Bauausschusses im Unterallgäuer Kreis- tag in ihrer gemeinsamen Sitzung einig. Deshalb soll das marode Bauwerk eigent- lich saniert und künftig als Geh- und Radweg genutzt werden. Doch dafür wün- schen sich die Räte mehr Engagement der anliegenden Gemeinden Kronburg und Lautrauch. Rund 2,2 Millionen Euro würde die Instandsetzung kosten. „Vor allem müssen wir die Brücke von oben abdichten, damit kein Wasser mehr eindringt“, erklärt Walter Pleiner, Leiter des Tiefbauamts. Die geplanten Maßnahmen seien bereits mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt und sollen sich über zwei Jahre erstrecken. Zuwendungsbescheide gebe es zwar noch nicht, infor- miert Landrat Hans-Joachim Weirather: „Aber es wurde eine Förderung von circa 50 Prozent in Aussicht gestellt.“ Die Gemeinden Kronburg und Lautrach haben außerdem eine Beteiligung von jeweils fünf Prozent zugesagt und berufen sich 127 dabei auf eine frühere Vereinbarung. Diese besagt aber auch, dass die Gemein- den sich am Unterhalt der Brücke beteiligen müssen. Die Räte aus Kreis- und Bauausschuss wünschen sich aber eine höhere Beteiligung der Gemeinden. Als Richtwert waren 20 Prozent der Gesamtkosten im Gespräch, wie es sonst für den Bau von Geh- und Radwegen üblich ist - also zehn Prozent je Gemeinde. Wei- rather schlägt vor, den Gemeinden dafür anzubieten, sie von der Unterhalts- pflicht zu entbinden. Der Landrat wird nun erneut mit Kronburg und Lautrach verhandeln. Über die Sanierung stimmen die Ausschüsse dann im Januar ab. Zudem befassen sich die Mitglieder des Kreis- und Bauausschusses in ihrer ge- meinsamen Sitzung mit mehreren Neubaumaßnahmen für Kreisstraßen und stimmen diesen einstimmig zu. Insgesamt geht es um Investitionen von circa 4,3 Millionen Euro. Dank dieser Beschlüsse kann das Tiefbauamt am Landratsamt Unterallgäu jetzt die Zuwendungsprojekte für nächstes Jahr bei der Obersten Baubehörde einreichen. Tiefbauamtsleiter Walter Pleiner rechnet jeweils mit Zu- schüssen von mindestens 50 Prozent der förderfähigen Kosten. Die Maßnahmen im Einzelnen:  Die Kreisstraße zwischen Salgen und Mörgen soll auf einer Länge von 1,6 Ki- lometern erneuert werden. Pleiner beschreibt den Straßenzustand als sehr schlecht mit Spurrillen und Rissen. Die Fahrbahn soll auch breiter werden. Außerdem ist nord-westlich der Fahrbahn ein Rad- und Gehweg geplant. Dazu müsse auch eine neue Brücke über den Lettenbach errichtet werden. Insge- samt soll der Ausbau 1,8 Millionen Euro kosten. An den Kosten für den Rad- und Gehweg beteiligen sich die Gemeinden Salgen und Eppishausen mit 20 Prozent.  Nicht förderfähig sind die Kosten für Deckenbaumaßnahmen, die im Zuge des Ausbaus geplant sind: Im Ortskern von Salgen soll die Straßendecke auf einer Länge von 460 Metern erneuert werden, ebenso wie von der Einmündung der Kreisstraße MN 11 (Richtung Bronnen) bis zum Ortsbeginn von Mörgen. Die Kostenschätzung hierfür liegt bei 120.000 Euro.  Ausgebaut werden soll auch die Ortsdurchfahrt Bedernau und weiter die Kreisstraße MN 8 bis nach der Abzweigung Richtung Baumgärtle - insgesamt sollen zwei Kilometer Straße erneuert und auf sechs Meter verbreitert wer- den. Auch hier wird zusätzlich ein Geh- und Radweg gebaut. „Es ist höchste Zeit, dass wir diese Projekt angehen können, damit Radfahrer auf sicherem Weg nach Baumgärtle kommen“, betont Landrat Weirather. Der Radweg soll am Ortsende von Bedernau beginnen und nach der Abzweigung Richtung Baumgärtle enden. Über einen Wirtschaftsweg durch den Wald können Rad- fahrer dann weiter fahren bis Märxle, wo sie auf den bereits bestehenden Radweg Richtung Babenhausen kommen. Am westlichen Ortsrand von Be- dernau soll außerdem eine Mittelinsel als Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer entstehen. Die Gesamtkosten für das Projekt liegen laut Pleiner bei 2,2 Millionen Euro. Es soll gemeinsam mit der Gemeinde Breitenbrunn ver- wirklicht werden. Für den Landkreis fallen demnach rund 1,95 Millionen Euro an.  Außerdem stimmen Bau- und Kreisausschuss dem Ausbau der Ortsdurchfahrt Amberg auf einer Länge von rund 370 Metern vom westlichen Ortseingang bis zum Rathaus zu. Dazu werden auch zwei Busbuchten neu errichtet. Der Kos- tenansatz liegt bei 310.000 Euro. Zusätzlich plant die Gemeinde Amberg wei- tere Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung. Ein weiteres Thema der Sitzung des Kreisausschusses sind Veränderungen im lau- fenden Haushalt: 128

 Im Haushalt 2015 ist für das Kommunalunternehmen Kreiskliniken Unterall- gäu ein Zuschuss von 2,5 Millionen Euro vorgesehen, um Fehlbeträge zu de- cken und Investitionen zu tätigen. Damals gingen die Räte von einem Fehlbe- trag von rund 930.000 Euro für das Jahr 2014 aus und von einem Investitions- zuschuss von 1,57 Millionen Euro. Inzwischen steht fest: Das Defizit der Kreis- kliniken für das Jahr 2014 fällt geringer aus. Es muss nur ein Fehlbetrag von rund 860.000 Euro gedeckt werden. Damit kann der Investitionszuschuss mit 1,64 Millionen Euro höher ausfallen. Dazu genehmigt der Kreisausschuss nun überplanmäßige Ausgaben beim Investitionszuschuss. Diese sind gedeckt durch geringere Ausgaben bei der Begleichung des Fehlbetrags.  Der Landkreis kann bereits heuer teilweise den Zwischenkredit für den Neu- bau der Technikerschule zurückzahlen. Denn laut Kämmerer Manuel Eberhard sind erste Zuweisungen in Höhe von 377.000 Euro früher eingegangen als er- wartet. Nun stimmt der Kreisausschuss einstimmig zu, diese Zuweisungen di- rekt zur Tilgung des Kredits zu verwenden.  Außerdem geht es um Mehrkosten von 200.000 Euro, die beim Bau der Tech- nikerschule angefallen sind. Der Betrag wird auf das laufende und das nächste Jahr aufgeteilt. Statt 3,45 Millionen Euro hat der Bau also insgesamt 3,65 Mil- lionen Euro gekostet. Den überplanmäßigen Ausgaben von 100.000 Euro in diesem Jahr stimmt der Ausschuss geschlossen zu. Sie sind durch Mehrein- nahmen an anderer Stelle gedeckt.  Auf dem Gelände der Deponie Derndorf wird ein neues Sammelbecken für Si- ckerwasser gebaut. Das bestehende Becken ist laut Edgar Putz, Leiter der Ab- fallwirtschaft, in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den Anforde- rungen. Die Kosten für ein neues Becken liegen voraussichtlich bei 161.000 Euro. Da heuer lediglich 60.000 Euro dafür eingeplant waren, stimmt der Kreisausschuss überplanmäßigen Ausgaben einstimmig zu und folgt damit ei- ner Empfehlung des Umweltausschusses. Die Ausgaben werden durch höhere Einnahmen und eine Entnahme aus den Sonderrücklagen gedeckt.  Zu überplanmäßigen Ausgaben von 123.000 Euro kam es außerdem bei der Verwaltungskostenumlage für den Zweckverband Gymnasium und Realschule Ottobeuren. Die Ausgaben können durch Minderausgaben und Mehreinnah- men gedeckt werden. Der Ausschuss stimmt dem zu. Im Anschluss an die Sitzung informieren sich die Mitglieder des Kreis- und des Bauausschusses bei einer Infofahrt über den aktuellen Stand verschiedener Bau- projekte. Erste Sta- tion ist dabei das Kreis- Seniorenwohnheim St. Martin in Türk- heim. Derzeit wird der Altbau saniert und erweitert. Das Haus bietet künftig 133 Plätze für Senioren. Bisher waren es 117. Die Kreisräte begutachten das Gebäude vom neuen, gut gedämmten Dach bis in den Keller. Insgesamt werde das Haus einen hocheffizienten Energiestan- dard erreichen, informiert Hochbauamtsleiter Anton Bartenschlager. Die Ge- samtkosten für die Sanierung liegen bei 5,2 Millionen Euro. 129

Ein weiteres großes Projekt ist die Sanierung des Schulzentrums in Ottobeuren mit Realschule, Gymnasium und Mittelschule. Der nördliche Teil wurde bereits umgebaut, derzeit ist der südwestliche Gebäudeteil an der Reihe. Die Kreisräte besichtigen die neue Aula, die gerade entsteht, und sie überzeugen sich von mo- dernster Technik in den neuen Klassenzimmern. Ende 2016 soll die Sanierung laut Bartenschlager abgeschlossen sein. Die Kostenprognose liegt bei 17,56 Milli- onen Euro und verteilt sich auf den Schultern der Mitglieder des Zweckverbands Realschule und Gymnasium und des Schulverbands Mittelschule. In Memmingerberg machen die Räte einen Zwischenstopp bei der Erstaufnah- meeinrichtung für Asylbewerber. Weiter geht es nach Trunkelsberg, wo Tiefbau- amtsleiter Walter Pleiner die erneuerte Ortsdurchfahrt zeigt. Hier gibt es jetzt barrierefreie Busbuchten. Zum Teil noch nicht asphaltiert ist die neue Kreisstraße zwischen Holzgünz und Niederrieden. Zudem zeigt Pleiner den Bahnübergang bei Ungerhausen. „Nächstes Jahr soll die Kreisstraße MN17 durch das Gewerbege- biet Ungerhausen verlegt werden. Im Anschluss daran wird 2017 der Bahnüber- gang in Ungerhausen durch eine Unterführung ersetzt“, erklärt er. Abschließend besichtigen die Kreisräte noch das Kolleggebäude Mindelheim, in dem im Advent 2017 das Krippenmuseum wieder eröffnen wird. Hier werden derzeit Balkenköpfe ausgetauscht und die Statik verbessert. 13. November Beim Frundsberg-Festring in Mindelheim geht eine Ära zu Ende: Der langjährige Vorsitzende Hermann Schuster übergibt sein Amt seinem bisherigen Stellvertre- ter Norbert Sliwockyj und arbeitet selbst „nur“ noch als Beisitzer mit. Der Verein hat inzwischen 1388 Mitglieder. 13. November Der Bezirksjugendring Schwaben feiert in der Jubi Babenhausen sein 60-jähriges Bestehen. Wie Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert betont, stellte sich der Be- zirksjugendring in den vergangenen sechs Jahrzehnten immer aktuellen Themen, etwa der politischen Bildung, der Medienberatung und der Erlebnispädagogik. 16. November Kinder brauchen nicht nur Kleidung, Schlaf und etwas zu essen, sondern auch „emotionale Nahrung“. Das ist laut Dr. Karl Heinz Brisch überlebenswichtig. Der renommierte Wissenschaftler und Psy- chiater spricht in Mindelheim über das Thema „Sichere Bindung“. Diese sei „die Wiege des Urvertrauens“. Der Vortrag findet zum 15-jährigen Bestehen der Vortragsreihe „Rund um die Familie“ statt. Landrat Hans-Joachim Weirather freut sich, dass das Thema auf großes In- teresse stößt. Der Vortag lockt mehr als 300 Besucher ins Forum. Kinder, die viel Zuwendung bekommen und eine sichere Bindung zu ihren Eltern oder einer anderen Bezugsperson haben, „können die ganze Welt erobern“, sagt Brisch. Wichtig für eine gute Bindungsentwicklung sei das erste Lebensjahr. El- tern fördern diese nach seinen Worten, indem sie feinfühlig mit ihrem Säugling umgehen, seine Signale wahrnehmen und dem Baby durch Körperkontakt und Beruhigung dabei helfen, seine Gefühle zu regulieren. So sollte man ein Baby, das weint, nicht schreien lassen, sondern auf den Arm nehmen und beruhigen. Kinder, die durch einen liebevollen Umgang Sicherheit und Vertrauen erfahren, haben dem Experten zufolge viele Vorteile: sie zeigen zum Beispiel weniger ag- gressives Verhalten, haben ein größeres Einfühlungsvermögen und können bes- ser mit Schwierigkeiten umgehen. Leider glaubten viele Eltern aber noch immer, 130

den Nachwuchs nicht verwöhnen zu dürfen, sondern abhärten zu müssen, so Brisch. „Die Angst, ein verwöhntes Kind zu bekommen, ist typisch deutsch.“ Dies sei ein „schreckliches Erbe“ aus der Nazizeit, als das Buch „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“ ein Standardratgeber gewesen sei. Das Werk, das Härte ge- genüber Kindern verlange, sei in leicht veränderter Form bis 1986 aufgelegt wor- den. Der Jubiläumsvortrag ist laut Landrat Weirather die 170. Veranstaltung im Rah- men von „Rund um die Familie“. Die Vortragsreihe wird seit 15 Jahren vom Kreis- jugendamt, der Schwangerenberatung am Gesundheitsamt und der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg veranstaltet. Mit der großen Bandbreite an Themen in verschiedenen Veranstaltungen habe man in den vergangenen Jahren vielen Familien Hilfestellung geben können, blickt der Landrat zurück. Die Vor- tragsreihe sei sehr beliebt, die Vorträge und Seminare stets gut besucht. 17. November „In unserer heutigen Gesellschaft haben Tod und Trauer kaum noch Platz. Ster- ben gehört aber zum Leben“, so Landrat Hans-Joachim Weirather bei der Eröff- nung der Wanderausstellung „Gemeinsam Gehen“. Die Ausstellung, zusammen- gestellt vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, gastiert bis Ende November im Foyer des Landratsamts Unterallgäu. Sie will das Thema Sterbebegleitung stärker ins Bewusstsein rücken. Landrat Weirather, Landtags- abgeordneter Klaus Holetschek und dessen Bundestagskollege Dr. Georg Nüßlein eröffnen die Ausstellung offiziell. 19. November Es ist ein vergnüglicher Abend, eine Feier mit vielen strahlenden Gesichtern: Ver- bunden mit einem „dicken Dankeschön“ für den vielfältigen engagierten ehren- amtlichen Einsatz verleihen Landrat Hans-Joachim Weirather und Seniorenkon- zept-Koordinator Hubert Plepla zum zweiten Mal drei Förderpreise für vorbild- hafte Projekte in der Seniorenarbeit. Ausgezeichnet werden die Nachbarschafts- hilfe Babenhausen, der Seniorenkreis Rammingen und der Seniorentreff des Ro- ten Kreuzes in Mindelheim. Sabine Wenng von der bayerischen Koordinations- stelle „Wohnen im Alter“ und Josef Niederleitner von der Landesseniorenvertre- tung Bayern (LSVB) stellen dem Unterallgäuer Seniorenkonzept beim Festabend ein herausragendes Zeugnis aus. Für die passende musikalische Umrahmung sorgt die „Jazzbande“ aus Mindelheim. „Es ist großartig, was hier läuft“, betont Wenng. Sie werde nicht müde, die Un- terallgäuer Projekte in ganz Bayern bekannt zu machen. In den vergangenen Jah- ren sei viel erreicht worden und aus einem bloßen Konzept seien viele „passge- naue Lösungen“ für die Senioren in den Unterallgäuer Gemeinden entstanden. Dies sei keineswegs selbstverständlich - schließlich brauche es dazu vier Dinge: engagierte Bürger, ein gutes Netzwerk, einen engagierten Bürgermeister und je- manden, der die Fäden in der Hand halte. Dass Seniorenkonzept-Koordinator Hubert Plepla diese Aufgabe hervorragend löse, betont nicht nur Wenng, son- dern alle Redner. „In den heute ausgezeichneten Projekten spiegelt sich die Bandbreite der Senio- renarbeit im Unterallgäu wider“, meint auch der stellvertretende LSVB- Vorsitzende Niederleitner. „Was im Unterallgäu geleistet wird, geht weit über den üblichen Rahmen hinaus.“ Er bezeichnet die Preisträger als „leuchtende Bei- spiele“ dafür, wie selbst in kleinen Gemeinden das Leben für Senioren nachhaltig verbessert werden könne. Eine siebenköpfige Jury - besetzt mit Experten aus der Seniorenarbeit und Ver- tretern des Kreistags - hatte laut Weirather die schwere Aufgabe, aus den einge- reichten sehr guten Projekten die drei besten auszuwählen. „Jedes einzelne Pro- jekt trägt dazu bei, dass wir unserem gemeinsamen Ziel einen Schritt näher kommen: Jeder Unterallgäuer soll im Alter so lange wie möglich zuhause wohnen können“, betont Plepla. 131

Das sind die Preisträger: • 1. Preis (3000 Euro): „BuS - Bürger unterstützen Senioren“ der Nachbar- schaftshilfe Babenhausen: Ziel des Projekts war es laut Vorsitzendem Man- fred Lingens, eine organisierte Nachbarschaftshilfe aufzubauen, um hilfsbe- dürftige Senioren so zu unterstützen, dass ein möglichst langer Verbleib im eigenen Zuhause möglich wird. „BuS“ wurde von den Arbeitsgruppen des Se- niorenkon- zepts des Landkreises entwickelt. Die Pro- jektleitung übernahm in den ers- ten beiden Jahren das Kolping- Bildungs- werk. Jetzt hat der Verein rund 250 Mitglieder und ist in Babenhausen in über 25 Haushalten mit seinem Helferkreis unter- stützend tätig - dabei werden die Senioren etwa zu Ärzten und Behörden oder zum Einkaufen begleitet, sie bekommen Hilfe im Garten oder im Haushalt, bei Bürotätigkeiten oder mit dem Handy. Die Helfer bekommen für ihre Leistun- gen eine Aufwandsentschädigung, der Hilfsbedürftige bezahlt für die Leistun- gen ein Entgelt an den Verein. Für Senioren mit geringer Rente wurde ein So- zialfond aufgebaut. Das Preisgeld soll in diesen Sozialfond fließen. • 2. Preis (2000 Euro): Senioren-Jahresprogramm „Wohnen und Leben in Rammingen“ des Seniorenkreises Rammingen: Im Ramminger Seniorenkreis engagieren sich fünf Frauen seit 2012 ehrenamtlich. Seitdem wurden die An- gebote in der Gemeinde nach und nach ausgeweitet und kirchliche und ge- meindliche Angebote aufeinander abgestimmt, wie Ingrid Schindele vorstellt. Bisher profitieren etwa 40 Senioren von diesem Projekt - so findet ein regel- mäßiger Treff statt, bei dem auch Vorträge, Ausflüge, Gedächtnistraining und generationsübergreifende Angebote durchgeführt werden. Zudem gibt es auch einen Besuchsdienst im Krankenhaus und zu Hause. Das Preisgeld soll unter anderem in (Spiel-) Geräte für Jung und Alt fließen. Es ist auch der Auf- bau eines Mittagstischs angedacht. • 3. Preis (1000 Euro): BRK-Seniorentreff des Rotkreuz-Kreisverbands Unter- allgäu: Ziel des BRK-Seniorentreffs ist es laut Markus Riker, Begegnung zu för- dern und die Isolation von älteren Menschen zu vermeiden sowie präventive Angebote für Körper und Geist zu machen. Das Angebot gibt es bereits seit 26 Jahren. Über 21.000 ehrenamtliche Helferstunden wurden seither geleistet. Durchschnittlich 15 bis 20 Seniorinnen und Senioren nehmen das wöchentli- che Angebot regelmäßig in Anspruch. 20. November Die Grund- und Mittelschule Memmingerberg feiert den 60. Geburtstag ihres Schulhauses, das 1955 gebaut wurde, mit einem großen Tag der offenen Tür und einer bunten Feier. 132

22. November Der Landkreis Unterallgäu beteiligt sich wie geplant an einer Grundbesitzgesell- schaft auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts in Memmingerberg. Das ist das Ergebnis von zwei Bürgerentscheiden im Unterallgäu. Die Mehrheit der Wäh- ler (52,66 Prozent, 14.573 Stimmen) spricht sich bei der Stichfrage, die letztlich entscheidend ist, für das Kreistagsbegehren und damit für den Erwerb von Grundstücken und Gebäuden auf dem Areal des Allgäu Airports aus. Das Bürger- begehren „Kein Geld für Flughafengrundstücke“ befürworten in der Stichfrage 47,34 Prozent der Wähler (13.100 Stimmen). Die Wahlbeteiligung liegt bei 25,83 Prozent. Die Stichfrage ist entscheidend, weil die Ergebnisse von Kreistags- und Bürgerbe- gehren nicht miteinander zu vereinbaren sind. Für das Kreistagsbegehren stim- men 14.925 Bürger (53,70 Prozent). Dagegen sind 12.869 Bürger (46,30 Prozent). Gleichzeitig unterstützen 13.896 Bürger (52,58 Prozent) das Bürgerbegehren, 12.534 Bürger (47,42 Prozent) sagen dazu „Nein“. „Ich freue mich, dass die Bürger die allgäuweite Bedeutung des Vorhabens er- kannt und unseren Beschluss bestätigt haben, wenn auch knapp“, sagt Landrat Hans-Joachim Weirather. Der Kreistag hatte die Beteiligung an der Gesellschaft im Juni dieses Jahres beschlossen. Als sich ein Bürgerbegehren gegen das Vorha- ben stark machte, entschied sich das Gremium, dem Bürgerbegehren ein Kreis- tagsbegehren gegenüberzustellen. Das Unterallgäu will gemeinsam mit allen All- gäuer Landkreisen und kreisfreien Städten sowie dem Landkreis Neu-Ulm 7,2 Millionen Euro in die Grundbesitzgesellschaft einbringen. Die Gesellschaft soll Flächen kaufen und diese als Gewerbegrundstücke vermarkten. „Wir können damit die Entwicklung des Konversionsgeländes weiter voranbringen, die Wirt- schaftsregion stärken und Arbeitsplätze sichern“, sagt Weirather. Die Landkreise und kreisfreien Städte setzten „in einer einmaligen konzertierten Aktion ein Zei- chen für die Region und die Zusammenarbeit im Allgäu“. 25. November Die Mindelheimer Kindertagesstätte St. Stephan und die St.-Christopherus- Kindertagesstätten in Pfaffenhausen werden von Bayerns Umweltministerin Ulri- ke Scharf für ihr Umweltengagement ausgezeichnet. Die Auszeichnung „ÖkoKids“ erhalten in diesem Jahr insgesamt 49 Kindertagesstätten in Schwaben, Ober- und Niederbayern. 26. November Der Stamm-Kneipp-Verein mit fast 1200 Mitgliedern in Bad Wörishofen feiert seinen 125. Geburtstag mit einem Festakt, der symbolische 125 Minuten dauert. Dabei wird auf das großartige Wirken von Sebastian Kneipp aufmerksam ge- macht. Prominenter Gast ist Landtagspräsidentin Barbara Stamm. 26. November Insgesamt 60 bayerische Filmtheater werden vom Filmfernsehfonds Bayern (FFF) im sanierten Kurtheater in Bad Wörishofen für ihr hervorragendes Jahresfilmprogramm aus- gezeichnet. Geehrt wird zum wiederholten Mal auch Rudolf Huber, der das Filmhaus an der Bahnhofstraße in Bad Wörishofen be- treibt. 27. November Die diesjährige Adventsfeier der Bäuerinnen in Westerheim wird Kreisbäuerin Margot Walser wohl als ganz besonderes Ereignis in Erinne- rung bleiben. Landrat Hans-Joachim Weirather tritt dabei als Bote des bayerischen Minister- präsidenten auf und überreicht ihr in dessen Namen das Ehrenzeichen, eine Anerkennung für ihre langjährige hervorragende ehrenamt- liche Tätigkeit. Seit 1997 ist Margot Walser 133

Kreisbäuerin im Unterallgäu, seit 2002 auch stellvertretende Bezirksbäuerin in Schwaben. In seiner Laudatio lobt Weirather ihren herausragenden Einsatz um die 92 Ortsverbände: „Der Zusammenhalt innerhalb der landwirtschaftlichen Vereinigung liegt dir besonders am Herzen.“ Probleme sehe sie als Herausforde- rungen, so Weirather. Walser engagiert sich für die Landwirtschaft auf mehreren Ebenen. So ist sie Vorsitzende der Katholischen Dorfhelferinnen und Betriebshel- fer, Station Unterallgäu. Als Kreisrätin vertritt sie die Belange der Landwirtschaft auch politisch. 28. November Zum elften Mal wird der Lukas-Preis des Schwäbischen Krippenmuseums in Min- delheim verliehen. 103 Künstler aus dem In- und Ausland reichen dafür ganz un- terschiedliche Arbeiten ein. Die Installation „Willkommenskultur - Asyl für die Heilige Familie“ von Michael Vogler aus Immenstadt schafft es auf den ersten Platz. 28. November Maria Schroth aus Mussenhausen feiert ihren 100. Geburtstag. 30. November Seit 1940 - also seit 75 Jahren - gibt es die Gemeindebücherei Boos. Dies wird mit einem kleinen Festakt gefeiert. Inzwischen nutzen laut Büchereileiterin Ute Pistl- Syha über 570 Leser das Angebot. 7600 Medien stehen zur Ausleihe bereit. Nach 37 Jahren ehrenamtlichen Engagements wird Pistl-Syha feierlich verabschiedet. Ihre Nachfolgerin ist Birgit Hefele. 30. November Was noch vor wenigen Jahren nur in größeren Kommunen denkbar war, ist in- zwischen in allen Gemeinden im Landkreis Realität: Überall im Unterallgäu gibt es umfassende Angebote der Kinderbetreuung - für Kleinkinder ebenso wie für Schüler. Die Unterallgäuer Fachberaterin Manja Sailer und Schulamtsdirektorin Elisabeth Fuß ziehen im Jugendhilfeausschuss des Unterallgäuer Kreistags eine durchweg positive Bilanz. „Von diesen Zahlen haben wir vor ein paar Jahren nur geträumt“, freut sich Landrat Hans-Joachim Weirather in der Sitzung und be- dankt sich sowohl beim Freistaat für die finanzielle Unterstützung als auch bei den Gemeinden für ihren Einsatz. Auch die Angebote der Ferienbetreuung wur- den deutlich ausgebaut. Inzwischen stehen laut Sailer im Unterallgäu 61 Krippengruppen mit insgesamt 898 Plätzen für die Betreuung der unter Dreijährigen zur Verfügung. Noch vor fünf Jahren waren es insgesamt lediglich 441 Plätze gewesen. Seit August 2013 gibt es einen Rechtsanspruch auf die Betreuung in einer Tageseinrichtung oder in Kindertagespflege. „Der Krippenausbau im Unterallgäu ist fast abgeschlossen“, so die Fachberaterin. Jedes dritte Kind unter drei Jahren kann nun entweder eine Kindertagesstätte besuchen oder von einer Tagesmutter betreut werden. Dies entspricht dem ermittelten Bedarf. Hinzu kommen die 4720 Plätze, die in 82 Ein- richtungen im Landkreis für Kindergartenkinder angeboten werden. Ob Hortgruppen, Schulkindbetreuung im Kindergarten, gebundene Ganztags- schule, Mittagsbetreuung oder offene Ganztagsschule - auch die Nachmittagsbe- treuung von Schulkindern habe im Unterallgäu, wie Schulamtsdirektorin Fuß dem Ausschuss erläutert, in den vergangenen Jahren einen großen Sprung nach vorn gemacht. Gebundene Ganztagesklassen besuchen 291 Schüler. An 24 Schul- standorten steht für 767 Grundschulkinder die Mittagsbetreuung zur Verfügung und 564 Schüler nehmen an elf Schulen offene Ganztagesangebote in Anspruch. Gerade die offenen Betreuungsformen seien dank ihrer Flexibilität bei den Fami- lien sehr beliebt, so Fuß. Der Trend gehe ganz eindeutig in Richtung offene Ganz- tagsschulen. Doch wie sieht es in den Schulferien aus? Auch hier seien die Angebote in den vergangenen Jahren Zug um Zug deutlich verbessert worden, betont Sailer. Quer durch die Gemeinden des Landkreises gebe es verschiedenste erfolgreiche Pro- jekte. 134

Weitere Themen in Kürze:  Haushaltsplan vorgestellt: Jugendamtsleiter Otto Gaschler stellt den Mitglie- dern des Jugendhilfeausschuss die Eckdaten und wichtigsten Positionen des Kreishaushalts im Bereich der Jugendhilfe vor. Er betont dabei, dass das Zah- lenwerk aktuell noch etliche Unwägbarkeiten enthalte. Hintergrund sei der große Zustrom an Flüchtlingen. Das Jugendamt am Landratsamt ist für die minderjährigen Flüchtlinge zuständig, die ohne erwachsene Begleitung nach Deutschland kommen. Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses empfehlen dem Kreistag einstimmig, den vorgelegten Entwurf des Haushaltsplans anzu- nehmen.  Mehr Geld für die Schwabenhilfe: Seit über drei Jahrzehnten fördert der Ver- ein Schwabenhilfe in „Schulvorbereitenden Einrichtungen“ (kurz: SVE) Kinder mit Entwicklungsverzögerungen und mit Sprachschwierigkeiten - ein „Er- folgsmodell“, wie Landrat Hans-Joachim Weirather betont. Über zwei Drittel von ihnen kann im Anschluss an die SVE eine Regelklasse der Grundschule be- suchen. Unterallgäuer Kinder werden in sechs Gruppen an zwei SVE- Standorten (in Memmingen und in Mindelheim) gefördert. Um die Qualität dieser besonderen Förderung aufrechterhalten zu können und die Fachkräfte etwas zu entlasten, soll nun im kommenden Jahr an jedem Standort eine zu- sätzliche Kinderpflege-Fachkraft eingestellt werden. Dafür muss der Umlage- beitrag für die Vereinsmitglieder (unter anderem fast alle Landkreise und kreisfreien Städte in Schwaben) erhöht werden. Der Jugendhilfeausschuss spricht sich einstimmig dafür aus, diese Mehrkosten in Kauf zu nehmen. Aller- dings soll die Umlage nach Meinung des Ausschusses nicht anhand der Zahl der SVE-Gruppen, sondern anhand der Standorte festgelegt werden. Mit die- sem Mandat soll der Unterallgäuer Vertreter in die Mitgliederversammlung der Schwabenhilfe gehen.  Kommunale Jugendarbeit im Unterallgäu: Einen Einblick in ihre Arbeit gaben die beiden Kreisjugendpflegerinnen Julia Veitenhansl und Lisa Hofmann dem Jugendhilfeausschuss. Hierzu gehört es unter anderem, die Jugendbeauftrag- ten der Gemeinden zu unterstützen und die Gemeinden beim Auf- und Aus- bau der Jugendarbeit zu beraten. Hinzu kommen laut Veitenhansl beispiels- weise das Kinderkino, Präventionsprojekte und Jugendschutz-Beratungen für Vereine. Ein wichtiges Thema 2015 sei auch das Führungszeugnis für Ehren- amtliche gewesen, so Hofmann. Hierzu fanden elf Infoveranstaltungen statt. 30. November Ob Sport oder Heimat- pflege, ob Kommunal- politik oder Städte- partnerschaften, ob Theater oder Feuer- wehr, ob generatio- nenübergreifende An- gebote oder Musik: In diesen Bereichen ha- ben sich Johann Bleyer aus Türkheim, Michael Hartmann aus Markt Wald, Barbara Mor- bach aus Sontheim und Hermann Simon aus Frechenrieden in den vergangenen Jahrzehnten weit über das normale Maß hinaus ehrenamtlich engagiert. Landrat Hans-Joachim Weirather verleiht ihnen hierfür in einer Feierstunde im Namen des bayerischen Ministerpräsidenten das Ehrenzeichen und die goldene Ehren- amtskarte. „Es freut mich sehr, dass Sie alle sich schon so lange in ganz unter- 135 schiedlicher Weise einbringen“, betont der Landrat. „Sie wissen ganz genau, was mit Ehrenamt in der Gesellschaft möglich ist.“ So könnten sich die Türkheimer Vereine glücklich schätzen, mit Zimmerermeister Johann Bleyer einen Mann in ihren Reihen zu haben, der sein „enormes planeri- sches und handwerkliches Geschick“ seit Jahrzehnten völlig uneigennützig zur Verfügung stelle, betont der Landrat. So komme es nicht von ungefähr, dass die meisten Baumaßnahmen der Türkheimer Vereine die Handschrift des inzwischen 81-Jährigen trügen - von der Fundushalle über die Anlage des Eissportvereins, das Wertachstadion und das Kulturvereinsheim bis hin zu mehreren Vereinsräu- men des TV Türkheim. Daneben habe Johann Bleyer sich fast vier Jahrzehnte in der Kommunalpolitik engagiert - und das sowohl auf Gemeinde- wie auch auf Kreisebene. Doch damit nicht genug: Bleyer sei ein Wegbereiter der Partner- schaft zwischen Türkheim und der südungarischen Stadt Vaskut. Eine besondere Gabe, die Menschen zu motivieren, habe Michael Hartmann aus Markt Wald. So zeige er nicht nur selbst seit Jahrzehnten vollen Einsatz für die „Junge Mannschaft“, den Theaterverein, die Feuerwehr und die Regionalentwick- lung Stauden, sondern schaffe es auch, andere für ehrenamtliche Einsätze zu be- geistern, betont der Landrat. Ein Beispiel von vielen sei die Renovierung des The- atersaals - inzwischen ein Treffpunkt im Ort. Verwaltung und Vergabe dieses Saals seien ebenfalls Aufgabe von Michael Hartmann. Hinzu komme auch bei ihm sein kommunalpolitisches Engagement im Marktgemeinderat und inzwischen auch als Zweiter Bürgermeister. Begeisterungsfähigkeit, Herzlichkeit, Umsicht und gelebte Mitmenschlichkeit - dafür stehe der Name Barbara Morbach, so Weirather. Von Beginn an habe sie sich mit vielen Ideen und enormem persönlichen Einsatz im Arbeitskreis „Familie, Kirche und Soziales“ in Sontheim eingebracht. Daraus sei auch das bayernweite Vorzeigeprojekt Generationenhaus entstanden, das heute ein Ort der Begegnung für Senioren und Kinder, Behinderte und Nichtbehinderte und die Vereine sei. Barbara Morbach habe - unter anderem durch die Leitung des Generationenhau- ses - auf uneigennützige Weise Verantwortung für Mitbürger übernommen. „Dies verdient Respekt, Anerkennung und vor allem Dank“, betont der Landrat. Aus dem Vereinsleben in Frechenrieden sei wiederum Hermann Simon nicht wegzudenken, so Weirather in seiner Laudatio. Der 62-Jährige habe sich ganz der Musik und dem Sport verschrieben und sei seit Jahrzehnten in verschiedenen wichtigen Funktionen sowohl beim Musikverein wie auch beim SV Frechenrieden tätig. Auch die Bläserschule Günz/Kammel mit 14 Mitgliedskapellen sei durch sein herausragendes Engagement untrennbar mit dem Namen Hermann Simon verbunden. Zusätzlich habe der Geehrte verschiedenste Chroniken und Kirchen- führer erstellt und bringe dadurch die tiefe Verwurzelung mit seinem Heimatort zum Ausdruck. Zudem schlage sein Herz für die Kommunalpolitik - aktuell als Zweiter Bürgermeister von Markt Rettenbach. Ihre Hochachtung vor der Leistung der Geehrten bringen auch Landtagsabgeord- neter Klaus Holetschek und die anwesenden Bürgermeister zum Ausdruck.

136

Dezember

Bayern und die Welt 2. Dezember Der Mitherausgeber und Mitgesellschafter der Allgäuer Zeitung, Georg Fürst von Waldburg-Zeil, stirbt im Alter von 87 Jahren auf Schloss Zeil. Mehr als fünf Jahr- zehnte lenkte der diplomierte Volkswirt eines der bedeutendsten Adelshäuser Süddeutschlands. 9. Dezember Zum ersten Mal im NSU-Prozess äußert sich die Angeklagte Beate Zschäpe. Ihr Verteidiger verliest eine Einlassung seiner Mandantin, in der sie bestreitet, an den Verbrechen der NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt beteiligt gewesen zu sein. Sie habe von den Morden immer erst im Nachhinein erfahren. Auch eine Entschuldigung lässt sie verlesen. Die Angehörigen der Opfer reagieren enttäuscht. 12. Dezember Bei der UN-Klimakonferenz in Paris beschließen 195 Länder einen Weltklimaver- trag. In der Vereinbarung verpflichten sich erstmals nahezu alle Länder zum Kampf gegen den Klimawandel. Im Vertrag ist das Ziel festgelegt, die durch Treibhausgase verursachte Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. 17. Dezember Die Frauen in Deutschland bekommen wieder mehr Kinder, schreibt die Augs- burger Allgemeine. Im vergangenen Jahr kamen 715.000 Babys zur Welt. Damit ist die Geburtenrate zum dritten Mal in Folge gestiegen und hat den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung erreicht. Sie liegt bei 1,47 Kindern je Frau.

137

Das Unterallgäu im Dezember 1. Dezember Die Mindelheimer Polizei bezieht ihre neue Dienststelle: In zwei Jahren Bauzeit entstand das Gebäude auf dem Gelände neben der bisherigen Dienststelle. 3. Dezember Der Rad- und Motorsportverein 1890 Lautrach wird anlässlich seines 125- jährigen Bestehens mit der Sportplakette und einer Urkunde von Bundespräs- dent Joachim Gauck ausgezeichnet. Verliehen wird die Auszeichnung von Bay- erns Innenminister Joachim Herrmann und dem Präsidenten des Bayerischen Landessportverbands (BLSV), Günther Lommer. 4. Dezember Das Kneipp’sche Naturheilverfahren ist jetzt offiziell Unesco-Kulturerbe. Es wird in das Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Das Ver- zeichnis soll die kulturelle Vielfalt in Deutschland widerspiegeln. Nach den ersten 27 Eintragungen Ende 2014 werden jetzt sieben weitere Kulturformen aufge- nommen. Die Aufnahme hatten der Kneipp-Bund, die Stadt Bad Wörishofen und der Verband Deutscher Kneippheilbäder und Kneippkurorte gemeinsam bean- tragt. 4. Dezember Die Mindelheimer Tafel gibt es seit zehn Jahren. 7. Dezember Der Verkehr zwischen Schwaighausen und Trunkelsberg rollt wieder: Landrat Hans-Joachim Weirather, Vertreter des Tiefbauamts am Landratsamt, der Bahn, der beteiligten Gemeinden und Baufirmen sowie des Staatlichen Bauamts geben die Straße für den Verkehr frei. „Die Baumaßnahmen wurden innerhalb eines halben Jahres komplett fertiggestellt“, freut sich Weirather über die schnelle Realisierung des Drei-Millionen-Euro-Projekts und dankt allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. Die Bahnbrücke bei Schwaighausen wurde durch einen Neubau ersetzt, die Kreisstraße ausgebaut und ein neuer Rad- und Gehweg er- richtet.

Tiefbauamtsleiter Walter Pleiner erläutert die Maßnahmen auf der als Umlei- tungsstrecke der Autobahn viel befahrenen Straße im Detail: Die aus dem Jahr 1962 stammende Brücke musste abgerissen werden, weil sie baulich in schlech- tem Zustand war. Außerdem war das alte Bauwerk zu niedrig, um die Bahnstre- cke München-Lindau elektrifizieren zu können. Zwischen Schwaighausen und Trunkelsberg wurde die Kreisstraße auf eine Breite von 6,50 Meter ausgebaut. In Trunkelsberg wurde auf einer Länge von 700 Metern die Straßendecke erneuert. Zudem wurden die Entwässerungseinrichtungen angepasst, defekte Rinnen und Borde ausgetauscht und die vier Busbuchten barrierefrei ausgebaut. Für Fußgän- ger und Radler entstand südlich der Kreisstraße ein 1,6 Kilometer langer Geh- und Radweg mit einer Breite von 2,50 Metern. Damit wurde eine durchgängige Verbindung nach Memmingen geschaffen. Der Landkreis finanziert das Projekt laut Pleiner mit mehreren Partnern: Der Frei- 138

staat Bayern bezuschusst die Baumaßnahmen mit 65 Prozent der Kosten des Landkreises. Die Deutsche Bahn beteiligt sich mit rund einer Million Euro am Bau der neuen Brücke über die Gleise. Die Gemeinden Trunkelsberg und Holzgünz übernehmen je 20 Prozent der Kosten für den neuen Radweg. Trunkelsberg gibt zudem 30.000 Euro für die Arbeiten an der Ortsdurchfahrt. Bernhard Blaas von der DB Netz AG sagt bei der Freigabe, mit dem Projekt sei ein „Meisterstück“ geglückt und eine wichtige Voraussetzung für die Elektrifizierung geschaffen worden. Wie Trunkelsbergs Bürgermeister Roman Albrecht und Peter Groll von der Baufirma Kutter dankt Blaas für die gute Zusammenarbeit. Albrecht tut dies auch im Namen der Gemeinde Holzgünz, Groll auch im Namen des Bau- unternehmens Assner. 7. Dezember Don Quijote, ein Gorilla und drei Grazien bevöl- kern das Land- ratsamt in Min- delheim. Es handelt sich da- bei um Me- tallskulpturen des Künstlers Horst Wend- land, der dort unter dem Titel „Eisenwerk“ ausstellt. Bis 8. Januar zeigt der Bildhauer, Maler und Karikaturist aus Frickenhausen im Foyer Skulpturen und Bilder. Landrat Hans-Joachim Weirather eröffnet die Ausstellung: Er sei beeindruckt „von der besonderen Art und Weise, mit dem Werkstoff Me- tall umzugehen“. Das betont auch Laudator Johann Stoll: Es sei faszinierend, was man aus Bronze, Eisen oder Messing machen könne. Die Figuren seien verspielt, lebendig und zeichneten sich trotz ihres Bestehens aus Metall durch Leichtigkeit und Fragilität aus. „Es ist immer wieder spannend, sich die Skulpturen näher anzusehen.“ Ty- pisch für Horst Wendland sei sein Humor. Dem Künstler sitze beim Arbeiten oft der Schalk im Nacken. So interpretiert der Laudator eine Gorilla-Skulptur von Wendland zum Beispiel als „augenzwinkernde Antwort auf das uns allumgeben- de Machtgehabe“. Horst Wendland wurde 1964 in München geboren und eignete sich seine Fähig- keiten autodidaktisch an. Seit 1996 arbeitet er freischaffend. Bekannt geworden ist er auch durch seine Karikaturen in verschiedenen Zeitungen, zum Beispiel in der Mindelheimer Zeitung, im Münchner Merkur oder in der Süddeutschen Zei- tung. 2005 bekam Wendland den Sonderpreis des Deutschen Lokaljournalisten- preises der Konrad-Adenauer-Stiftung. 8. Dezember (MN-Z) Inhaber Joachim Löwenthal vermeldet ein neues Rekordergebnis für die nun zu Ende gegangene Saison des Allgäu Skyline Parks Bad Wörishofen: Dort hätten sich heuer 415.000 Gäste und damit mehr Besucher als je zuvor vergnügt. 9. Dezember Um Eltern bei der Entscheidung, auf welche Schule sie ihr behindertes Kind schi- cken sollen, nicht allein zu lassen, wird in der Außenstelle des Landratsamts in Memmingen eine „Unabhängige Beratungsstelle Inklusion“ eröffnet. Dort finden Eltern aus Memmingen und dem Unterallgäu mit Kindern ab dem Vorschulalter kostenlos Rat und Hilfe. 139

14. Dezember Viel geschehen ist laut Hubert Plepla, seit das Seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises im Jahr 2009 fertiggestellt wurde. Wie die Umsetzung voran- kommt, darüber informiert der Seniorenkonzept-Koordinator die Mitglieder des Unterallgäuer Kreistags in deren Weihnachtssitzung. „Viele Landkreise beneiden uns um den Status, den die Seniorenarbeit im Unterallgäu zwischenzeitlich hat“, betont Landrat Hans-Joachim Weirather und lobt Pleplas Engagement. Dadurch sei es gelungen, zusammen mit den lokalen Akteuren in den Gemeinden etliche gewinnbringende Projekte aufzubauen, die das Leben im Alter erleichtern. Ne- ben dem Seniorenkonzept geht Plepla auf das Angebot an Pflegeplätzen ein und zieht folgendes Fazit: „Wer nicht zuhause wohnen bleiben kann und einen Pfle- geplatz braucht, wird im Unterallgäu einen finden.“ Im Zentrum von Pleplas Vortrag stehen insbesondere drei Projekte aus dem Se- niorenkonzept: die Einrichtung von Runden Tischen, die Quartiersentwicklung und die Gründung eines Netzwerks Altenhilfe. „Die Runden Tische nehmen zu- nehmend Fahrt auf“, sagt der Koordinator. Es gebe diese in immer mehr Ge- meinden. Vor kurzem seien in Kronburg, Woringen und Buxheim Runde Tische entstanden. Sie sollen ein Forum sein, in dem man sich über die Gestaltung der Seniorenarbeit in der Gemeinde austauschen und diese zukunftsfähig machen kann. Bei der Quartiersentwicklung geht es darum, einen Ort so zu gestalten, dass auch Menschen mit Unterstützungsbedarf dort möglichst lange wohnen bleiben kön- nen. Sieben Kommunen arbeiten laut Plepla inzwischen daran. Wolfertschwen- den, Erkheim und Mindelheim waren die ersten drei Gemeinden. Es seien unter anderem soziale Treffpunkte entstanden, Wohnprojekte auf den Weg gebracht und Nachbarschaftshilfen aufgebaut worden, so der Fachmann. Daneben hätten auch die anderen vier Gemeinden - Ettringen, Lautrach, Rammingen und Otto- beuren - ihre Themen gefunden und arbeiteten zielstrebig an verschiedenen Pro- jekten. Dass man mit der Quartiersentwicklung auf dem richtigen Weg sei, zeige eine Befragung: Die Gemeinden hätten diese dabei als sehr gewinnbringend be- urteilt. Ein weiteres großes Projekt ist laut Plepla die Gründung des Netzwerks Altenhilfe und seelische Gesundheit. „Ziel des Netzwerks ist es, die Lebensbedingungen al- ler in Memmingen und im Kreis lebenden Senioren mit Hilfe der in der Region tä- tigen Akteure zu verbessern.“ Es seien inzwischen acht Arbeitsgruppen gebildet worden - ob zum Thema Demenz, Mobilität, Prävention oder ambulante Hilfen. Eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landkreis Unterallgäu, der Stadt Memmingen, dem Bezirk Schwaben und dem Gemeindepsychiatrischen Verbund Memmingen-Unterallgäu sowie eine Geschäftsordnung regeln die Struktur des Netzwerks und das Zusammenwirken. Auf welche Resonanz die Projekte aus dem Seniorenkonzept stoßen, erläutert Plepla auch mit Zahlen. Die Wohnberatung habe seit ihrer Gründung im Jahr 2012 in 270 Fällen beraten, die Schulung „Fit fürs Ehrenamt“ hätten inzwischen 88 Menschen besucht. In vier Gemeinden sei eine Kontaktstelle der Demenzhilfe Allgäu, in sieben Gemeinden seien Nachbarschaftshilfen aufgebaut worden. In engem Austausch stehe er mit den 49 Seniorenbeauftragten der Gemeinden, so Plepla. Bei den regelmäßigen Treffen würden unterschiedlichste Aspekte behan- delt - von der Hospizarbeit über das Thema Pflegeversicherung bis hin zur Ein- richtung von Mittagstischen. Um noch mehr Menschen zu motivieren, mache man gute Beispiele aus dem Unterallgäu bekannt - etwa mit der Verleihung eines Förderpreises. Ziel des Seniorenkonzepts ist es, Strukturen zu schaffen, damit die Bürger zuhau- se alt werden können - so wie sie es sich in einer Befragung gewünscht haben. Dass der Kreis diesem Ziel ein Stück näher gekommen ist, zeigt sich Plepla zufolge an der Zahl der Pflegeplätze. Diese stagniere seit einiger Zeit, seien aber mehr als 140 ausreichend: So gab es im Juni dieses Jahres 1315 Pflegeplätze im Unterallgäu. Davon waren 1191 Plätze belegt und 124 (9,5 Prozent) frei. Die Pflege im Landkreis • Stationäre Pflege: Im Unterallgäu gibt es 1315 stationäre Pflegeplätze in 18 Heimen. • Kurzzeitpflege: In nahezu allen Pflegeeinrichtungen sind eingestreute Kurz- zeitpflegeplätze vorhanden. 19 solitäre Plätze gibt es außerdem in der Kreis- klinik Mindelheim. • Tagespflege: Zudem gibt es 42 solitäre Tagespflegeplätze in vier Einrichtungen sowie weitere eingestreute Tagespflegeplätze in Heimen. • Wohngemeinschaften: Ambulant betreute Wohngemeinschaften für Senio- ren sind in Memmingerberg (elf Plätze), Woringen (acht Plätze) und Erkheim (elf Plätze). In Erkheim gibt es zudem eine Intensivpflege-WG (zwölf Plätze). • Pflegedienste, Unterstützung und Beratung: 24 ambulante Pflegedienste sind im Unterallgäu tätig. Es gibt zwei Fachstellen für pflegende Angehörige, eine in Bad Wörishofen und eine in Ottobeuren. Außerdem hat die Demenzhilfe Allgäu drei sogenannte Kontaktstellen eingerichtet, in Bad Wörishofen, in Mindelheim und Erkheim. Eine vierte Kontaktstelle wird demnächst in Ettrin- gen eröffnet. Weitere Themen im Kreistag in Kürze:  Die Technikerschule in Mindelheim ist beliebt: Laut stellvertretendem Schul- leiter Peter Fischer gibt es drei- bis viermal so viele Bewerber, wie aufge- nommen werden können. Zusammen mit Schulleiter Reinhard Vetter infor- miert Fischer den Kreistag über die Schule. Diese sei „top ausgestattet“ und die Schüler hätten gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Im Juli dieses Jahres habe man den ersten Jahrgang verabschiedet, sagt Fischer. Die Techniker- schule gibt es seit September 2013, die Ausbildung dauert zwei Jahre. Alle 23 Schüler hätten den Abschluss geschafft und eine Stelle gefunden. Die Absol- venten seien auf dem Arbeitsmarkt „weggegangen wie warme Semmeln“, so Fischer. Errichtet wurde die Schule vom Landkreis Unterallgäu. Die Kosten für den Neubau samt Ausstattung betrugen laut Landrat Hans-Joachim Weirather 5,43 Millionen Euro. Eingeweiht wurde das Gebäude im Frühjahr dieses Jah- res. Bis dahin fand der Unterricht in Räumen der Mindelheimer Berufsschule statt, die die Technikerschule betreibt.  Beteiligungsbericht vorgestellt: Thema in der Sitzung ist auch der Beteili- gungsbericht 2014. Weirather stellt diesen kurz vor. In dem Bericht sind ne- ben den Beteiligungen des Landkreises an Unternehmen des privaten Rechts wie zum Beispiel an der Unterallgäu Aktiv GmbH oder am Verkehrsverbund Mittelschwaben (VVM) auch die Beteiligungen an Zweckverbänden und dem Kommunalunternehmen Kreiskliniken enthalten. Aufgeführt sind wirtschaftli- che Entwicklungen und Bilanzdaten.  Organisationsstruktur des Landratsamts: Zusammen mit Abteilungs- und Sachgebietsleitern erläutert der Landrat die Organisationsstruktur des Land- ratsamts. „Fast alle Sachgebiete – manche mehr, manche weniger – sind mit dem Thema Asylbewerber befasst“, sagt Abteilungsleiterin Ulrike Klotz. Insbe- sondere seien aber das Jugendamt, das Ausländeramt und das Sozialamt da- mit beschäftigt. Das Jugendamt kümmert sich um unbegleitete minderjährige Asylbewerber. Das Sozialamt ist für den Vollzug des Asylbewerberleistungsge- setzes zuständig, also für die Kosten für Nahrung, Kleidung oder Unterbrin- gung. Das Ausländeramt befasst sich mit den Asylverfahren und mietet zum 141

Beispiel Unterkünfte an. Aktuell leben rund 1600 Asylbewerber im Unterall- gäu. 17. Dezember (MM-Z) Nach fast drei Jahrzehnten wird die Dorferneuerung in Zell mit einer letzten Sit- zung des Vorstandsgremiums abgeschlossen. In dieser Zeit wurden Maßnahmen für rund 1,1 Millionen Euro umgesetzt. Kernstück der Dorferneuerung war die Verwirklichung des Dorfgemeinschaftshauses, das im vergangenen Jahr eröffnet wurde.

31. Dezember Die Arbeitslosenquote Arbeitslose Arbeitslosenquote im Landkreis Unterallgäu lag im Dezember bei 2,2 Dezember 2015 1.676 2,2 Prozent. Damit hat das November 2015 1.554 2,0 Unterallgäu weiterhin eine der niedrigsten Ar- Oktober 2015 1.461 1,9 beitslosenquoten in ganz September 2015 1.584 2,0 Deutschland, obwohl die Quote nach Angaben der August 2015 1.690 2,2 Agentur für Arbeit sai- Juli 2015 1.607 2,1 sonbedingt leicht gestie- gen ist. Insgesamt haben Juni 2015 1.528 2,0 1676 Menschen im Un- Mai 2015 1.632 2,1 terallgäu keinen Job, da- von sind 178 unter 25 April 2015 1.715 2,3 Jahre. Die Arbeitslosen- März 2015 1.988 2,6 quote unter den 15- bis 24-Jährigen liegt damit Februar 2015 2.094 2,8 bei 1,7 Prozent. 527 Per- Januar 2015 2.069 2,7 sonen beziehen Arbeits- losengeld II. Das sind 0,7 Prozent aller Erwerbspersonen. Nur drei Landkreise in Deutschland können hier eine noch niedrigere Quote aufweisen.

Tätigkeitsbericht (Statistik)

BL Landrat S 1 Büro Landrat Kreisentwicklung, Wirtschafts- Stefan Kienle förderung, Tourismus ORGANISATIONSPLAN Pressestelle Sylvia Rustler Hans-Joachim Weirather Erwin Marschall Stand: 01.11.2015 S 2 Kreisrechnungsprüfung

Engelbert Degenhart

Abteilung Z Abteilung 1 Abteilung 2 Abteilung 3 Abteilung 4 Zentrale Angelegenheiten Soziales, Familie, Jugend, Öffentliche Sicherheit und Bauen und Umwelt Gesundheits- und Veterinärbereich Senioren, Ordnung, Kommunales Lebensmittelüberwachung Rechtliche Beratung Abt. 4 Ulrike Klotz Dr. Maria Bachmaier Doris Back Christian Baumann Dr. Armin Mareis

SG Z 1 SG 11 SG 21 SG 31 SG 41 Organisations- und Kinder, Jugend und Familie Sicherheitsangelegenheiten, Ge- Immissionsschutz, Abfallrecht, Rechtl. Vollzug für SG 42 und 43 IT-Management werbe, Land- und Forstwirtschaft Bodenschutz Lebensmittelüberwachung Franz Sirch Otto Gaschler Hubert Stolp Anton Grotz Thomas Simon

SG Z 2 SG 12 SG 22 SG 32 SG 42 Personalmanagement Soziales, Senioren Personenstands- und Ausländer- Naturschutz und Gesundheitsamt angelegenheiten Landschaftspflege Ingrid Arnold Gerhard König Martina Eder Konrad Schweiger Dr. Wolfgang Glasmann

SG Z 3 SG 13 SG 23 SG 33 SG 43 Finanzmanagement, Rechnungs- Staatliche Schulangelegenheiten, Verkehr, Kfz-Zulassung Wasserrecht und Veterinäramt wesen, Kommunale Schulen ÖPNV Gewässeraufsicht Manuel Eberhard Alfred Böhm Johann Roßkopf Martin Daser Dr. Armin Mareis

SG Z 4 SG 24 SG 34 Hochbau Kommunalaufsicht, Bauleitplanung, Bauordnung, Techn. Gebäudemanagement Staatliche Rechnungsprüfung Raumordnung Anton Bartenschlager Karl Schönhaar Manfred Lieb Beauftragte SG Z 5 SG 35 Arbeitssicherheit: Manfred Balzat Tiefbauverwaltung Bauplanung, Denkmalschutz Brandschutz: Franz Gaum Kreisstraßenmanagement Datenschutz: Hubert Stolp Walter Pleiner Claus Irsigler Geheimschutz: Hubert Stolp Gleichstellung: Tanja Zugmaier Klimaschutz: Andrea Ruprecht SG Z 6 Menschen mit Behinderung: Claus Irsigler, Marianne Mayer Abfallwirtschaft des Landkreises Verkehrssicherheit: Johann Roßkopf

Edgar Putz

SG Z 7 Senioreneinrichtungen des Landkreises

Ara Gharakhanian 144

Büro Landrat

Im Jahr 2015 fanden insgesamt 35 Sitzungen des Kreistags und seiner Ausschüsse statt. Auf die verschie- denen behandelten Themen geht die „Kreischronik“ näher ein.

Kreistag/Ausschüsse: Sitzungen Kreistag 4 Kreisausschuss 6 Bauausschuss 7 Gemeinsame Sitzung Kreis- und Bauausschuss 2 Schul-, Kultur- und Sportausschuss 2 Ausschuss für Personal und Soziales 3 Umweltausschuss 3 Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus 1 Jugendhilfeausschuss 2 Rechnungsprüfungsausschuss 5 Gesamt 35

Pressestelle

Eine aktive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit war für das Landratsamt auch 2015 wieder sehr wichtig. Ziel war es, die Unterallgäuer Bürger umfassend ebenso über die verschiedensten Serviceangebote des Land- ratsamts zu informieren wie über aktuelle Ereignisse und Entwicklungen, Gesetzesänderungen oder rechtliche Grundlagen. Genauso wichtig war eine gut verständliche und parteipolitisch neutrale Bericht- erstattung über die Arbeit des Unterallgäuer Kreistags. Dabei sollen alle Publikationen – von Pressemitteilungen über Flyer und Broschüren bis hin zu Informati- onen auf der Homepage www.unterallgaeu.de – so aufbereitet sein, dass die Inhalte auch für Laien leicht verständlich und gut nachvollziehbar sind. So gab die Pressestelle im Jahr 2015 in enger Zusammenarbeit mit allen Sachgebieten des Landratsamts insgesamt über 450 Pressemitteilungen aus den verschiedenen Bereichen des Landratsamts heraus. Die- se wurden von den lokalen Medien oft ohne wesentliche Veränderungen veröffentlicht. Gleichzeitig ist jede Pressemitteilung im Internetauftritt des Landkreises unter www.unterallgaeu.de/aktuelles zu fin- den. Hinzu kommen zahlreiche Flyer und mehrere umfangreiche Info-Broschüren. Ebenso Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit ist der wöchentliche „Blickpunkt Unterallgäu“ bei Hitra- dio.RT1 Südschwaben, über den das Landratsamt in mehrminütigen Beiträgen auf interessante Themen aufmerksam macht.

Internet Die Pressestelle betreut die Bereiche „Landkreis“ sowie „Landratsamt“ des Internetauftritts www.unterallgaeu.de. Diese umfassen inzwischen weit über 1000 Seiten, die laufend aktualisiert, über- arbeitet und ergänzt werden. Im Jahr 2015 wurden die Bereiche „Landkreis“ und „Landratsamt“ rund 220.000 Mal besucht. Am häufigsten angeklickt wurden dabei mit deutlichem Abstand die Informationen rund um Auto und Verkehr sowie die Seiten zur richtigen Abfallentsorgung. Großes Interesse bestand zudem an den aktuellen Meldungen, den Stellenangeboten sowie an den Informationen aus den Berei- chen „Kinder, Jugend und Familie“, „Senioren“ sowie „Bauen und Wohnen“.

145

Kreisentwicklung, Wirtschaftsförderung, Tourismus (S1)

Kreisentwicklung Im Bereich Kreisentwicklung lag der Schwerpunkt auf Themen, die den gesamten Landkreis betreffen. Dazu gehört die Mitarbeit an der Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) für den Zeitraum von 2014 bis 2020. Das Leader-Projekt „Flussraum Iller“ konnte am 22. Juli 2015 freigegeben werden (siehe Kreischronik); das Besucherlenkungskonzept dazu wurde ebenfalls umgesetzt. Daneben ging es um eine gleichmäßige Breitbandversorgung; neben Regional- und Standortmarketing wurden EU- und Leader-Fördermöglichkeiten ausgelotet. Dem Leiter des Sachgebietes S1 wurde auch 2015 die Geschäftsführung der Unterallgäu Aktiv GmbH mit übertragen.

Wirtschaftsförderung Hauptaufgabe im Bereich Wirtschaftsförderung war die Beratung von Existenzgründern sowie die Unter- stützung von Unternehmen bei Investitionsmaßnahmen als Projektbegleiter. Im Jahr 2015 wurden zehn Verfahren mit einem Gesamt-Investitionsvolumen von 50,1 Millionen Euro begleitet. Die durchschnittli- che Genehmigungsdauer betrug 2,4 Monate. Mit einem neuen Flyer in deutscher und englischer Sprache präsentiert sich das Unterallgäu gemeinsam mit der Stadt Memmingen seit Mai 2015 als ein Wirtschaftsraum mit Potenzial. Der Flyer steht im Wirt- schaftsportal (www.wirtschaft-unterallgaeu.de) unter Service als Download zur Verfügung. Daneben wurde zusammen mit der Unterallgäu Aktiv GmbH ein Leitfaden zum Thema „Weiterentwick- lung der kommunalen Bestandspflege für kleine und mittelständischen Unternehmen (KMU)“ konzipiert und im Herbst 2015 vorgestellt. Die Broschüre steht im Wirtschaftsportal (www.wirtschaft- unterallgaeu.de) unter Service als Download zur Verfügung.

Wirtschaftsstruktur Die absoluten Zahlen der Beschäftigten nach Wirtschaftssektoren im Vergleich mit Bayern und Schwaben aus dem Jahr 2014. Neuere Zahlen lagen zum Redaktionsschluss nicht vor.

Beschäftigte nach Wirtschaftssektoren Bayern Schwaben Unterallgäu Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 26.063 4.494 491 Produzierendes Gewerbe 1.665.507 256.445 22.203 Handel, Verkehr, Gastgewerbe 1.081.837 156.147 8.586 Unternehmensdienstleister 987.911 90.957 3.245 Öffentliche und private Dienstleister 1.149.018 146.779 7.865 Beschäftigte gesamt 4.910.336 654.822 42.390

Der größte Teil der im Jahr 2014 sozialversicherungspflich- Wirtschaftssektoren tig Beschäftigten im Unterall- gäu arbeitete im produzieren- 1,2% Land- und Forstwirtschaft, den Gewerbe. Fischerei 18,5% Produzierendes Gewerbe

7,7% Handel, Verkehr, 52,4% Gastgewerbe 20,2% Unternehmensdienstleister

öffentliche und private Dienstleister

146

Arbeitsmarkt Der Arbeitsmarkt im Unterallgäu steht im bundesweiten Vergleich mit an der Spitze. Im Jahresschnitt 2015 lag die Arbeitslosenquote im Landkreis bei nur 2,2 Prozent.

3000 2800 2600 2400

2200 2011 2000 2012 1800 2013 1600 2014 1400 2015 1200 1000

Tourismus Hauptaufgabe im Bereich Tourismus war neben Werbemaßnahmen für das Kneippland® Unterallgäu im Jahr 2015 die Organisation und Betreuung von Messeaktivitäten auf der Touristikmesse CMT in Stuttgart vom 17. bis 25. Januar, bei der Freizeitmesse F.re.e in München vom 18. bis 22. Februar und der Messe „Die 66“ in München vom 17. bis 19. April. Daneben wurden unter anderem die 7. Unterallgäu Radtour am 14. Mai und der 29. Unterallgäuer Rad- lertag am 15. August organisiert. Gemeinsam mit der Unterallgäu Aktiv GmbH wurde der 4. Unterallgäu- er Wanderherbst vom 3. bis 11. Oktober geplant und durchgeführt.

Die Zahl der Gästeankünfte im Unterallgäu legte im Jahr 2014 gegenüber 2013 zu (neuere Zahlen lagen zum Redaktionsschluss noch nicht vor). Die Gästeübernachtungen, die Bettenkapazität sowie die Aufent- haltsdauer sind gesunken, wie folgender Tabelle zu entnehmen ist.

Veränderung 2013/2014 Tourismuszahlen 2012 2013 2014 in Prozent Gästeübernachtungen gesamt 1.067.212 1.019.281 1.006.251 -1,3 - Kurtourismus 1.018.986 971.240 953.823 -1,8 - Landtourismus 48.226 48.041 52.428 +9,1 Gästeankünfte gesamt 204.257 207.149 215.105 +3,8 - Kurtourismus 183.428 186.027 190.548 +2,4 - Landtourismus 20.829 21.122 24.557 +16,2 Bettenkapazität 6.841 6.750 6.644 -1,5 Aufenthaltsdauer 5,2 Tage 4,9 Tage 4,7 Tage -4,1

Die folgenden Tabellen zeigen die Zahl der Übernachtungen und Ankünfte sowie die prozentuale Vertei- lung von Übernachtungen und Ankünften im Unterallgäu.

147

Übernachtungen Veränderung 2013/2014 2012 2013 2014 in Prozent Kneippheilbad 763.086 726.387 709.641 -2,3 Bad Wörishofen Kneippheilbad 183.800 167.770 162.919 -2,9 Bad Grönenbach Kneippkurort 72.100 77.083 81.263 +5,4 Ottobeuren Mindelheim 27.940 27.755 34.897 +25,7 Erholungsort Babenhausen 20.286 20.286 17.531 -13,6 (staatl. anerkannt)

Übernachtungen 3,5 % 1,7 % Mindelheim Babenhausen Bad Wörishofen Bad Grönenbach 8,1 % Ottobeuren Ottobeuren Mindelheim Babenhausen 16,2 % Bad Grönenbach

70,5 % Bad Wörishofen

Veränderung 2013/2014 Ankünfte 2012 2013 2014 in Prozent Kneippheilbad 126.907 127.173 130.748 + 2,8 Bad Wörishofen Kneippheilbad 19.350 19.358 19.146 - 1,1 Bad Grönenbach Kneippkurort 37.171 39.496 40.654 + 2,9 Ottobeuren Mindelheim 13.322 13.660 17.571 + 28,6 Erholungsort Babenhausen 7.507 7.462 6.986 - 6,4 (staatlich anerkannt)

148

8,2 % Ankünfte 3,2 % Mindelheim Babenhausen

18,9 % Ottobeuren 60,8 % Bad Wörishofen Bad Wörishofen Bad Grönenbach Ottobeuren 8,9 % Bad Mindelheim Grönenbach Babenhausen

Kreisrechnungsprüfung (S2)

Das Rechnungsprüfungsamt unterstützt den Rechnungsprüfungsausschuss bei der örtlichen Rechnungs- prüfung. Geprüft wird, ob alle Vorschriften und Grundsätze eingehalten wurden, insbesondere, ob  die Haushaltssatzung und der Haushaltsplan eingehalten wurden,  die Einzahlungen und Auszahlungen sowie Erträge und Aufwendungen beziehungsweise die Einnah- men und Ausgaben begründet und belegt sind,  der Jahresabschluss und der konsolidierte Jahresabschluss beziehungsweise die Jahresrechnung so- wie die Vermögensnachweise ordnungsgemäß aufgestellt sind,  wirtschaftlich und sparsam verfahren wird,  die Aufgaben mit geringerem Personal- oder Sachaufwand oder auf andere Weise wirksamer erfüllt werden können. Die Rechnungsprüfung kann von Natur aus nicht vollständig sein, sondern muss sich angesichts des Um- fangs des Prüfungsstoffes unter Bildung besonderer Schwerpunkte auf Teilbereiche und angemessene Stichproben beschränken. Dem Rechnungsprüfungsamt obliegen des Weiteren die örtlichen Kassenprüfungen der Kreiskasse, der Zahlstellen, der Handvorschüsse und der verbundenen Sonderkassen. Es prüft, ob Kassengeschäfte ord- nungsmäßig erledigt wurden, die Kasse ordnungsmäßig eingerichtet wurde und es prüft das Zusammen- wirken mit der Verwaltung.

Prüfungs- und Tätigkeitsschwerpunkte im Jahr 2015 waren unter anderem:  Verwendungsnachweise für Staats-, Bezirks- und Kreiszuschüsse  Zuschüsse für die Erwachsenenbildung  Kreiskliniken und Kreis-Seniorenwohnheime  Staatliches Kostenaufkommen  Beratung in haushalts-, kassen- und kostenrechtlichen sowie finanzwirtschaftlichen Angelegenheiten  Prüfung des Landschaftspflegeverbandes

Ferner wurde für die Mitglieder des Rechnungsprüfungsausschusses des Kreistages und der Rechnungs- prüfungsausschüsse der Gemeinden im Landkreis in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband ein eintägiges Seminar zum Thema Rechnungsprüfung organisiert.

149

Daneben nahm die Stabsstelle S2 noch folgende Sonderaufgaben wahr:  Koordination der Partnerschaften mit den Landkreisen Gostyn, Polen und Nordhausen, Thüringen (Partnerschaftsbeauftragter)  Archiv- und Heimatpflege, kulturelle Angelegenheiten

150

Abteilung Z - Zentrale Angelegenheiten

Gleichstellungsstelle

Aktionen und Veranstaltungen Aktionen der Gleichstellungsbeauftragten im Jahr 2015 waren:  Teilnahme am Welttag der Hauswirtschaft am 26. März  „Girls‘ Day“ und „Boys‘ Day“ am 23. April  Taschenaktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt am 25. November  Hinweis zu Veranstaltungen der Arbeitsagentur für den Beruflichen Wiedereinstieg  Hinweis zur Umfrage Diskriminierung „Sie haben es er- lebt? Berichten Sie davon!“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Netzwerk-Arbeit  Arbeitskreis Häusliche Gewalt  Treffen mit Arbeitsagentur Kempten - Memmingen  Treffen mit Kommunalen Gleichstellungsstellen  Veranstaltung LAG (Landesarbeitsgemeinschaft der baye- rischen Gleichstellungsstellen)

Mitwirkung/Teilnahme  an 170 Personalentscheidungen  an Monatsgesprächen mit dem Personalrat  an den Sitzungen des Jugendhilfeausschusses als beratendes Mitglied

Z 1 - Organisations- und IT-Management

Das Sachgebiet Z 1 erledigt eine Fülle verschiedener Aufgaben. Dies zeigt sich auch in der Gliederung des Sachgebietes:

 Allgemeine Organisation, Leitung  Arbeitssicherheit  Fahrdienst des Hauses  Registratur  Hausdruckerei  Empfang  Hausservice (Raumreservierung, Veranstaltungsservice)  Hausmeisterservice  Raumpflege  EDV  Geoinformation

Typische Aufgaben sind die Durchführung von weiten Teilen des Beschaffungswesens im Hause, der Verwaltung des ständig wachsenden Fuhrparks, die Anbindung und Zusammenführung von künftig neun Gebäuden, die Ausstattung und Möblierung aller Büros und Gemeinflächen mit ergonomischen Möbeln, EDV- und Telekommunikationseinrichtungen, die Vernetzung der Gebäude, die Organisation des gesam-

151 ten Druckoutputs und vieles mehr. Allein der Bereich der IT verwaltet hunderte von PC mit einigen tau- send Servern, Druckern, Scannern, Kopierern, Netzwerkkomponenten, Kleingeräte und umfangreicher Software (siehe unten). Zu den genannten Bereichen kommen weitere Aufgaben wie das Beschwerde- management, Statistik, das Verbesserungsmanagement oder zum Beispiel die Organisation von Ausstel- lungen.

Im Jahr 2015 stand die Bewältigung des Asyl- und Flüchtlingsthemas im Mittelpunkt der Arbeit. Durch diesen bislang nie gekannten Ansturm mussten viele neue Mitarbeiter untergebracht und in die Gesamt- organisation eingebunden werden. Da der Platz im Hauptgebäude dabei nicht mehr ausreichte, wurden im Gebäude alle verfügbaren Ressourcen zu Büros und neuen Besprechungsräumen umgestaltet. Nach dem Abschluss umfangreicher Umbaumaßnahmen zogen zwei Sachgebiete in das Gebäude des Land- wirtschaftsamtes (AELF) um. Vorbereitet wird außerdem der Auszug von zwei weiteren Sachgebieten in weitere externe Gebäude. Um hier die richtige Entscheidung zu treffen, wurden zahlreiche Immobilien begutachtet und verglichen. Im Hauptgebäude war es ein Anliegen, die durch Auszüge frei werdenden Räume vor einer Neubelegung grundlegend zu sanieren.

Die Arbeit einiger Stellen des Sachgebietes sei hier exemplarisch dargestellt:

Arbeitssicherheit Die Fachkraft für Arbeitssicherheit am Landratsamt hat die Aufgabe, den Arbeitgeber in allen Fragen der Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten in Verbindung mit dem Betriebsarzt zu beraten und zu un- terstützen. Diese Aufgaben erstrecken sich auf das Landratsamt, die Kreis-Seniorenwohnheime Babenhausen, Türk- heim und Bad Wörishofen, den Kreisbauhof sowie die kreiseigenen Schulen. Dazu gehören unter ande- rem folgende Aufgaben:

 Unfallverhütung in geplanten Kreisbauten  Stellungnahme zu Bauplanungen  Teilnahme an Baubesprechungen  Sicherheit in bestehenden Gebäuden  Mitwirkung an der Beseitigung von Mängeln  Teilnahme an Betriebsbegehungen mit Betriebsarzt, Hygienefachkraft und ggf. dem Sicherheits- beauftragten der Seniorenwohnheime  Erfassung von Arbeitsstoffen und Erstellen von Betriebsanweisungen nach der Gefahrstoffver- ordnung für Kreiseinrichtungen  Mitarbeit bei der Erstellung und Änderung von Flucht- und Rettungswegplänen in Kreisgebäuden durch Ingenieurbüro  Mitarbeit bei Durchführung von Brandschutzunterweisungen

Kommt es zu einem Arbeitsunfall, wird dieser der Kommunalen Unfallversicherung Bayern gemeldet. 2015 waren im Zuständigkeitsbereich dreizehn meldepflichtige Unfälle zu verzeichnen.

IT-Management Die Arbeitsgruppe IT-Management gliedert sich in die Bereiche Technik, Geoinformation, IT-Beschaffung und Gestaltung. Das IT-Management kümmert sich vor allem um den Betrieb der EDV-Geräte; außerdem plant und beschafft es im IT-Bereich. Es ist auch für die Datensicherheit verantwortlich. Darüber hinaus betreibt das IT-Management ein kommunales Behördennetz in eigener Verantwortung. Einige Zahlen und Fakten im Überblick:  Das Kernstück bilden vier leistungsfähige Serversysteme, die 58 virtuelle Server hosten. Diese Server sind an ein Datenspeichernetzwerk (SAN) angebunden. Dazu sind noch sieben weitere physikalische Server mit speziellen Aufgaben vorhanden.  Das EDV-Netz besteht aus einem zentralen Netzwerkknoten und bietet nahezu 3000 Anschlussmög- lichkeiten im gesamten Gebäude.

152

 Neben circa 420 PC und Notebooks betreut die IT rund 180 Drucker und Multifunktionsgeräte sowie 360 Monitore.  Die Betreuung des Kommunalen Behördennetzes umfasste im Jahr 2015 25 Firewall-Systeme, die fortlaufend gepflegt und gewartet werden.

Das IT-Management betreibt und pflegt über 100 Software-Produkte im Haus wie z.B. Standardsoftware (Microsoft Windows und Office Professional), Fachsoftware (für circa 25 verschiedene Fachbereiche), Datenbanksysteme, Kommunikationssysteme (für die Übertragung unserer Daten), Sicherheitssoftware (Firewall-Systeme, Malwaresysteme wie Virenscanner und Spamfilter) und Spezialsoftware (wie Archivie- rung, Geoinformationssysteme, Managersoftware für die Telefonanlage). Diese Softwareprodukte wer- den permanent auf dem neuesten Stand gehalten. In den Jahren 2014/2015 sind insgesamt ca. 60 PC-Arbeitsplätze neu hinzugekommen. Zusätzlich war eine größere Zahl an Umzügen technisch umzusetzen. Dies war ohne zusätzliches Personal nur mit hohem persönlichem Engage- ment und Überstunden möglich. Ein Schwerpunkt im Jahr 2015 war der Austausch der sieben Jahre alten, zentralen Server durch neue leistungsfähigere Server inklusive der Erneuerung des Virtualisierungssystems. Anfang 2015 wurde der zentrale Schwarz-Weiß-Kopierer ausgetauscht und durch ein Hochleistungs- Farb-Multifunktionsgerät ersetzt. In diesem Zusammenhang wurde auch die langjährig eingesetzte Offset-Druckmaschine durch ein professionelles Druck- und Kopiersystem mit Farbmanagement er- setzt. Die Drucksysteme erfüllen die Anforderungen an den Datenschutz durch die Authentifizierung der Be- nutzer und eine verschlüsselte Übertragung der Druckdaten. Diese Systeme können auch Papierakten in die digitale Form überführen und durchsuchbare PDF- Dokumente erzeugen. Die dazu notwendige Serversoftware wurde Ende 2015 nochmals aktualisiert.

Die GIS-Stelle innerhalb des IT-Teams betreut ca. 100 Benutzer im Landratsamt mit dem Geoinformati- onssystem. Seit Februar 2015 stellt die GIS-Stelle ein hochgenaues GPS-Vermessungsgerät für die Nut- zung durch die Fachbereiche im Landratsamt zur Verfügung.

Der Bereich IT-Beschaffung steuert die Beschaffung von Hard- und Software für das Landratsamt und seine Dienststellen. Dazu gehört auch das Verbrauchsmaterial von Druckern. Insgesamt wurden im Be- richtsjahr 232 Beschaffungsvorgänge bearbeitet. Seit 2015 werden diese Beschaffungsmaßnahmen und Verträge im IT-Bereich elektronisch im Dokumentenmanagement verwaltet.

Der Bereich Gestaltung übernimmt alle Anfragen im Haus bezüglich des Umgangs mit Office-Produkten und führt besonders schwierige und aufwändige Bearbeitungen durch. Er erstellt Plakate und Vorlagen für Flyer und fertigt wöchentlich das Amtsblatt. In diesem Jahr bildete die Umstellung von Vorlagen wie z.B. Kopfbögen einen besonderen Schwerpunkt.

Der Empfang ist die Visitenkarte des Hauses, empfängt den Bürger, verbindet Telefonate, führt den Hausservice durch (circa 701 Einsätze mit einem Aufwand von ca. 760 Stunden), kümmert sich um die Schlüssel- und Fahrzeugausgabe der neun Dienstwagen und schreibt außerdem für die Sachgebiete des Hauses (270 Diktate pro Jahr). Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verteilung von Gesetzesblättern und Fachzeitschriften per E-Mail, die elektronisch erfasst werden.

153

Ausstellungen Im Jahr 2015 waren im Foyer des Landratsamts neun Ausstellungen zu sehen:  Beatrice Amstadmüller: “raumZEITEN“  Julia Zuchtriegel: „FREUDE am Gestalten“  Landratsamt Unterallgäu: “Werke unserer Mitarbeiter/-innen“  Erwin Holzhauser: „Form und Farbe“  Johanna Kieling: „Neue Bilder von Johanna Kieling“  Barbara-Karin Wiest und Kerstin Sams: „Natur in Form und Farbe“  Arbeitsgemeinschaft der Museen: „40 Jahre Arbeitsgemeinschaft der Museen“  Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege: „Gemeinsam Gehen“  Horst Wendland: „Eisenwerk - Skulpturen aus Metall“

Statistische Zahlen

Bevölkerung Die Zahl der Einwohner im Landkreis Unterallgäu stieg von 1993 bis 2013 von 127.706 auf 138.022 Men- schen und damit um knapp 7,5 Prozent. Die Zahlen für das Jahr 2015 lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor, zum Stichtag 30. Juni 2015 stellte das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbei- tung aber ein leichtes Wachstum gegenüber dem Vorjahr fest.

140000 Einwohnerzahl 138.022 135000 135.300 135.898 136.383

130000 131.503

125000 125.766

120000 1992 1997 2002 2007 2012 2017

Entgegen dem allgemeinen Trend wächst die Geburtenzahl im Unterallgäu wieder leicht. Sie stieg im Jahr 2014 auf 1.164 Neugeborene:

1800 Geburten und Sterbefälle 1700 1600 1500 1400 1300 1200 1100 1000 1992 1997 2002 2007 2012

Geburten Sterbefälle

154

In der Regel zogen in den vergangenen 20 Jahren mehr Menschen ins Unterallgäu als fort. 2014 verleg- ten 9.801 Menschen ihren Wohnsitz in den Landkreis, 8.358 verließen das Unterallgäu.

9500 Wanderungsbewegungen 9000 8500 8000 7500 7000 6500 6000 5500 1992 1997 2002 2007 2012

Zuzüge Fortzüge

Z2 - Personalmanagement

Am Landratsamt Unterallgäu als Kreisbehörde arbeiteten im Jahr 2015 insgesamt 388 Menschen - 262 Beschäftigte und 72 Beamte sowie 54 Ehrenamtliche. Am Staatlichen Landratsamt waren wiederum 68 Beamte und sieben Beschäftigte im Einsatz. Einen Überblick über die Verteilung des Personals nach Arbeitgeber gibt folgende Tabelle:

Personal je Arbeitgeber

Kommunalunternehme n Landratsamt 803 388

Staatsverwaltung 75

Kreis- Seniorenwohnheime 229

Zweckverband Zweckverband Gymnasium und Berufliche Schulen Realschule Ottobeuren 52 103

155

Einen Überblick über die Verteilung der Teilzeitbeschäftigungen im Landratsamt gibt folgende Tabelle:

Verteilung der Teilzeitbeschäftigung 2015

Männer Vollzeit Frauen Teilzeit 41% 27%

Frauen Vollzeit Männer Teilzeit 1% 31%

Die Ausbildungssituation hat sich im Landratsamt Unterallgäu in den vergangenen Jahren folgenderma- ßen entwickelt:

Ausbildungsberuf 2011 2012 2013 2014 2015 Beamtenanwärter/in 3. Qualifikationsebene 6 6 5 3 3 (Landkreis) Beamtenanwärter/in 3. Qualifikationsebene 3 4 5 3 1 (Staat) Beamtenanwärter/in 2. Qualifikationsebene 2 1 1 0 0 (Landkreis) Beamtenanwärter/in 2. Qualifikationsebene 1 1 1 1 0 (Staat) Verwaltungsfachangestellte 5 5 8 9 9 Straßenwärter/in 1 1 1 1 0 Altenpfleger/in 4 9 13 6 5 Altenpflegehelfer/in 1 1 1 1 1 Gesamt 23 28 35 24 19

156

Finanzmanagement, Rechnungswesen, Kommunale Schulen (Z3)

Kreisfinanzen Im April 2015 beschloss der Kreistag den Haushaltsplan 2015 des Landkreises Unterallgäu. Im Vergleich zum Vorjahr wies der Landkreishaushalt 2015 folgende Werte auf:

Veränderung 2015 2014 in Euro in Prozent Verwaltungshaushalt Einnahmen und Ausgaben je 113.912.700 Euro 107.231.700 Euro +6.681.000 +6,23 Vermögenshaushalt Einnahmen und Ausgaben je 20.010.200 Euro 23.120.800 Euro -3.110.600 -13,45 Gesamt 133.922.900 Euro 130.352.500 Euro +3.570.400 +2,74

Für die Kreis-Seniorenwohnheime wurden folgende Wirtschaftspläne beschlossen:

Kreis-Seniorenwohnheim Türkheim Bad Wörishofen Babenhausen Erfolgspläne  Erträge 4.115.378,45 Euro 1.901.043,49 Euro 2.514.357,12 Euro  Aufwendungen 4.115.378,45 Euro 1.966.099,89 Euro 2.565.366,02 Euro Vermögenspläne Einnahmen und Ausgaben 3.888.268,00 Euro 263.381,00 Euro 260.631,00 Euro

Im Herbst 2015 musste ein Nachtragsaushalt beschlossen werden. Der Grund hierfür war die starke Zu- nahme des Zustroms von Flüchtlingen nach Europa und Deutschland - in diesem Zusammenhang musste auch im Landratsamt zusätzliches Personal eingestellt werden, um die Aufgaben im Bereich Asyl zu be- wältigen. Dies hatte wiederum beispielsweise auch die Erweiterung von Büroräumen zur Folge.

Veränderung 2015 Nachtrag 2015 in Euro in Prozent Verwaltungshaushalt Einnahmen und Ausgaben je 114.052.700 Euro 113.912.700 Euro +140.000 +0,12 Vermögenshaushalt Einnahmen und Ausgaben je 20.040.200 Euro 20.010.200 Euro +30.000 +0,15 Gesamt 134.092.900 Euro 133.922.900 Euro +170.000 +0,13

Schulen Die Schülerzahlen der weiterführenden Schulen im Landkreis entwickelten sich wie folgt:

Schule 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 Realschule Babenhausen 551 550 550 523 Gymnasium und Realschule Ottobeuren  Gymnasium 567 555 531 523  Realschule 646 642 676 689 Gymnasium Türkheim 799 780 746 721

157

Maristenkolleg Mindelheim  Gymnasium 1.032 960 877 828  Realschule 588 546 520 483 Marianum Buxheim (Gymnasium) 494 461 473 451 Maria-Ward-Realschule Mindelheim 766 735 711 693

Das vom Kreistag im Juni 2011 beschlossene Sanierungskonzept für die weiterführenden Schulen im Landkreis wurde weitergeführt. Bei den Zweckverbandsschulen in Babenhausen, Ottobeuren und Türk- heim wurde wie geplant im Jahr 2013 mit den Maßnahmen begonnen, in Bad Wörishofen wurde 2015 der Bauabschnitt I abgeschlossen und mit Bauabschnitt II begonnen. Zudem wurde die Generalsanierung der Zweckverbandsschule in Türkheim im Herbst 2015 abgeschlossen. Im Februar 2014 begannen die Arbeiten am Bau des neuen Gebäudes für die im Schuljahr 2013/2014 an die Staatliche Berufsschule Mindelheim angegliederte Fachschule für Maschinenbau (Technikerschule). Die Fertigstellung erfolgte bereits im Frühjahr 2015.

Die Entwicklung der Schülerzahlen an den staatlichen beruflichen Schulen im Landkreis und an den be- ruflichen Schulen des Zweckverbands in Bad Wörishofen stellt sich wie folgt dar:

Staatliche Berufsschule Mindelheim und Außenstellen 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 Mindelheim

 Teilzeit 1.208 1.220 1.260 1.365  Vollzeit 19 95 106 131  Technikerschule für Maschinenbau 26 55 55 Bad Wörishofen  Teilzeit 570 493 472 438  Teilzeit BGJ/K 185 187 164 183  Berufsfachschule Hotel- und Tourismusmanagement 68 78 61 66 Memmingen  Berufsschule Vollzeit 16 9 17 43  Berufsfachschule Hauswirtschaft 47 55 53 64  Berufsfachschule Kinderpflege 83 86 82 83  Berufsfachschule Sozialpflege 41 36 45 44

Zweckverband Berufliche Schulen Bad Wörishofen 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 Wirtschaftsschule 289 255 231 231 Hotelfachschule 78 66 70 69 Fachoberschule (FOS) 152 217 219 230 Berufsoberschule (BOS) 16 16

Die Schülerzahlen der Landwirtschaftsschulen Mindelheim und Memmingen sowie des Sonderpädagogi- schen Förderzentrums Mindelheim, welche ebenfalls vom Landkreis Unterallgäu als Sachaufwandsträger zu betreuen sind, entwickelten sich wie folgt:

Landwirtschaftsschule 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 Mindelheim 49 56 58 56 Memmingen 22 21 22 22

Sonderpädagogisches Förderzentrum 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 Mindelheim 136 136 135 124

158

Hochbau, Technisches Gebäudemanagement (Z4)

Investitionen Im Jahr 2015 investierte der Landkreis in folgende Kreisgebäude:

Gebäude Maßnahmen Kosten Veranlassung Betriebliche  Neubau  Bedarf für Landratsamt, Kindertagesstätte 392.954 Euro Kreisklinik Mindelheim, Firma Grob Technikerschule  Neubau  Neue Schule 1.208.295 Euro Mindelheim Schwerpunktmuseum  Standsicherungs-  Sanierung der Decken, Mindelheim maßnahmen 313.584 Euro Balken, etc. - Kolleggebäude Staatliche Berufsschule,  Generalsanierung  Instandhaltung Außenstelle Bad Wöris- Schulzentrum und  Energetische Verbesserung hofen und Schülerheim 3.473.229 Euro  Brandschutz Zweckverband Berufliche Schulen Bad Wörishofen Kreis-Seniorenwohnheim  Generalsanierung und  Instandhaltung 2.273.696 Euro „St. Martin“, Türkheim Erweiterung  Erweiterungsbau

Gebäudeunterhalt Für den Gebäudeunterhalt der Kreisbauten fielen im Jahr 2015 folgende Kosten an (in Euro):

Gebäude 2013 2014 2015 in Euro in Euro in Euro Dienstgebäude Memmingen und Mindelheim 268.827 180.872 236.848 Berufsschulen  Berufsschule Mindelheim 241.254 164.013 228.985  Berufsschule Bad Wörishofen/Berufliche Schulen 121.819 146.236 125.165 ½ + ½  Berufsschule Außenstelle Memmingen 54.667 56.869 48.984 Landwirtschaftliche Schulen  Landwirtschaftsschule Mindelheim 60.707 81.766 129.904  Landwirtschaftsschule Memmingen 33.086 51.474 50.868 Kolleggebäude Mindelheim 75.203 52.539 63.956 Sonderpädagogisches Förderzentrum Mindelheim 170.501 211.135 208.102 Schülerheim Bad Wörishofen 50.666 203.694 104.172 Kreis-Seniorenwohnheime  St. Andreas Babenhausen (Stand: 11. Januar 2016) 16.378 18.023 19.016  Am Anger, Bad Wörishofen (Stand: 11. Januar 2016) 35.308 23.740 27.067  St. Martin Türkheim (Stand: 11. Januar 2016) 71.982 39.788 45.588 Gesamt 1.200.398 1.230.149 1.288.655

Straßen- und Brückenbaumaßnahmen im Jahr 2015

MN 15 – Neubau der Straßenüberführung bei Schwaighausen mit Ausbau MN 26 – Ausbau der Kreisstraße zwischen Niederrieden und Stadtgrenze der Kreisstraße nach Trunkelsberg und Neubau eines Rad- und Gehweges Memmingen Ausbaulänge: ca. 1,6 Kilometer Ausbaulänge: ca. 2,1 Kilometer (davon 300 Meter in der Ortsdurchfahrt) Kosten: ca. 3,0 Millionen Euro Kosten: ca. 1,7 Millionen Euro Bauzeit: Mai bis November 2015 Bauzeit: Juli 2015 bis Juni 2016 Neubau der Bahnbrücke / Straßenausbau mit einer Breite von 6,50 Metern Straßenausbau mit einer Regelbreite von 6,00 Metern, Gehwege Rad- und Gehweg mit einer Breite von 2,50 Metern errichtet

② ⑤

MN 36/St 2015 – Ausbau der Kreuzung nördlich Ettringen Ausbaulänge: ca. 200 Meter Kosten: ca. 210.000 Euro Bauzeit: Juli bis Oktober 2015 Straßenausbau – Sonderbaulastmaßnahme

① Deckenbaumaßnahmen: ① MN 24 - Herbisried in Richtung Bad Grönenbach 400 Meter, ca. 25.000 Euro ② MN 15 - Trunkelsberg bis Anschlussstelle A 96 MM-Ost sowie barrierefreier Ausbau von vier Busbuchten 700 Meter, ca. 140.000 Euro ③ MN 26 - Holzgünz – Stadtgrenze Memmingen 1,9 Kilometer, ca. 215.000 Euro ④ MN 4 - Dorschhausen – Altensteig 1,5 Kilometer, ca. 185.000 Euro ⑤ MN 33 - Radweg Buxheim 150 Meter, ca. 20.000 Euro

MN 24 – Ausbau der Ortsdurchfahrt Herbisried MN 22 – Rad- und Gehweg Woringen - Darast Ausbaulänge: ca. 850 Meter Ausbaulänge: ca. 1,5 Kilometer Kosten: ca. 1,0 Millionen Euro Kosten: ca. 390.000 Euro Bauzeit: Juli 2015 bis Mai 2016 Bauzeit: Juli 2015 bis Mai 2016 Straßenausbau mit Regelbreite von 6,00 Metern - Gehwege Gemeinde Woringen errichtet in Sonderbaulast entlang angelegt sowie ein Rad- und Gehweg auf ca. 130 Metern errichtet der Kreisstraße einen Rad- und Gehweg 160

Tiefbauverwaltung, Kreisstraßenmanagement (Z5)

Das Straßen- und Tiefbauamt des Landkreises Unterallgäu gehört zu den Abteilungen der Kreisverwal- tung, die hohe Investitionen in die Praxis umsetzt. Das Sachgebiet ist für ein rund 329 Kilometer langes Kreisstraßennetz verantwortlich. Durch das steigende Verkehrsaufkommen sowie die Zunahme des Schwerlastverkehrs werden die Stra- ßen immer stärker beansprucht. Sie müssen laufend unterhalten und wenn nötig saniert oder ausgebaut werden. Im Jahr 2015 wurden von der Tiefbauverwaltung und dem Kreisbauhof Unterallgäu mit Sitz in Mindelheim und Stützpunkt Ottobeuren wieder zahlreiche Maßnahmen zur Instandhaltung und Verbes- serung des 329 Kilometer langen Kreisstraßennetzes sowie der 117 Brücken und zahlreichen Durchlässe durchgeführt. Über 6,5 Millionen Euro wurden in diesem Jahr allein in die Kreisstraßen investiert. Die Planung und Abwicklung der Straßen- und Brückenbaumaßnahmen wird größtenteils von der Tief- bauverwaltung selbst durchgeführt.

Kreisbauhof Unterallgäu Der Kreisbauhof Unterallgäu in Mindelheim mit Stützpunkt in Ottobeuren ist für den Straßen- und Brü- ckenunterhalt zuständig. Er sorgt für den reibungslosen Winterdienst auf den Kreisstraßen, setzt Straßen instand und hält die kreiseigenen Fahrzeuge und Geräte in Schuss. Zudem pflegt er die Grünanlagen von mehreren Liegenschaften des Landkreises. Auch bei Sofortmaßnahmen etwa nach Unfällen und Naturer- eignissen ist das Personal im Einsatz. Parallel hierzu erledigt der Kreisbauhof zahlreiche Aufgaben für Dritte sowie für die Gemeinden des Landkreises im Sommer- und Winterdienst.

Das abgelaufene Jahr 2015 war ein arbeitsreiches Jahr. Die aufgeführten Projekte zeigen die großen Her- ausforderungen und anspruchsvollen Planungs- und Bauaufgaben.

 Kreisstraße MN 15 - Neubau der Stra- ßenüberführung bei Schwaighausen mit Ausbau der Kreisstraße nach Trunkels- berg sowie Neubau eines Rad- und Gehweges: Nach rund sieben Monaten Bauzeit fand am 7. Dezember 2015 die Verkehrsübergabe der neu ausgebauten Kreisstraße mit Neubau der Brücke über die Bahnlinie Memmingen-Buchloe statt. Gleichzeitig wurde südlich der Kreisstra- ße ein 2,50 Meter breiter Geh- und Rad- weg errichtet, sodass eine durchgängige Anbindung nach Memmingen entstan- den ist.

 Kreisstraße MN 24 - Ausbau der Ortsdurchfahrt Herbisried: Hier wurde im gesamten Ortsbereich die Kreisstraße auf eine Breite von 6,00 Metern ausgebaut und ein Gehweg neu angelegt. Daran schließt sich ein Geh- und Radweg auf einer Länge von ca. 130 Metern an, sodass eine lückenlose Verbindung zum Ortsteil Kornhofen entstanden ist. Die Gemeinde hat im Vorfeld sämtliche Entwäs- serungseinrichtungen neu hergestellt. Die Bauarbeiten werden im Frühjahr 2016 abgeschlossen.

 Kreisstraße MN 26 - Ausbau der Kreisstraße zwischen Niederrieden und der Stadtgrenze Mem- mingen: Die Straße wurde auf einer Länge von 2,1 Kilometern neu ausgebaut, 300 Meter davon lie- gen im Ortsdurchfahrtsbereich. Dabei wurde die Fahrbahnbreite auf Stand der Technik mit 6,0 Me- tern hergestellt. Östlich der Kreisstraße konnte ein Gehweg neu angelegt werden. Die Bauarbeiten werden im Frühjahr 2016 abgeschlossen.

161

 „Flussraum Iller - Wasserkraft und Natur am Allgäuer Illerdurchbruch erleben“: In Zusammenar- beit mit den Lechwerken wurde das Vorzeigeprojekt „Flussraum Iller - Wasserkraft und Natur am Allgäuer Illerdurchbruch erleben“ realisiert. Im Rahmen der Besucher- und Tourismuslenkung wur- den auch Parkmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Hierbei errichtete das Sachgebiet Tiefbau einen Wanderparkplatz in Oberbinnwang mit 55 Stellplätzen und erneuerte einen vorhandenen Wander- parkplatz mit zwölf Stellplätzen bei Graben.

Geplante Neubaumaßnahmen 2016

 MN 3 - Ausbau der Kreisstraße zwischen Salgen und Mörgen mit Neubau eines Rad- und Gehweges  MN 8 - Ausbau der Ortsdurchfahrt Bedernau und der Kreisstraße bis nach der Abzweigung Baumgärt- le mit Neubau eines Rad- und Gehweges  MN 16/17 - Beseitigung des Bahnüberganges im Zuge der Kreisstraße in Ungerhausen - Neubau der Eisenbahnüberführung (im Jahr 2016 wird die Kreisstraße MN 17 ins Gewerbegebiet verlegt; 2017 wird der Bahnübergang durch eine Unterführung ersetzt)  MN 2 - Ausbau der Ortsdurchfahrt Amberg  Privatweg - Rad- und Gehwegbrücke Illerbeuren (Alte Bahnbrücke)  MN 32 - Neubau eines Rad- und Gehweges zwischen Westerheim und Günz (Sonderbaulastmaßnah- me der Gemeinde Westerheim)

Abfallwirtschaft des Landkreises (Z6)

Müllbeseitigung 2015 wurden insgesamt 23.818 Tonnen Müll gesammelt. An Hausmüll waren es 18.794 Tonnen – das sind 138,97 Kilogramm pro Unterallgäuer Bürger:

Abfallart 2014 2015 Veränderung absolut spezifisch absolut spezifisch in Prozent in t in kg/E,a in t in kg/E,a bezogen auf kg/E,a Hausmüll 19.106 138,97 18.794 134,77 -3,02 Sperrmüll 887 6,45 1.974 14,16 119,44 Gewerbeabfälle 2.338 17,01 2.047 14,68 -13,69 Sonstiges 1.249 9,08 1.004 7,20 -20,77 Gesamt 23.580 171,51 23.819 170,81 -0,41

(t = Tonnen; kg/E,a = Kilogramm pro Einwohner und Jahr; Einwohner 2014: 137.484, Stand 31. Dezember 2014; Einwohner 2015: 139.445, Stand 30. Juni 2015)

Zum Vergleich die spezifischen Werte aus dem Jahr 2014 für Schwaben und Bayern:

Abfallart Schwaben Bayern kg/E,a kg/E,a Hausmüll 131,3 144,8 Sperrmüll 18,0 15,9 Gewerbeabfälle 6,8 16,9

162

Wertstoffsammelergebnisse An Wertstoffen wurde im Jahr 2015 eine Menge von 53.166 Tonnen erfasst und verwertet. Pro Einwoh- ner betrug die Wertstoffsammelmenge insgesamt rund 381,27 Kilogramm:

Wertstoff 2014 2015 Kilogramm pro in Tonnen in Tonnen Einwohner 2015 Glas 3.198 3.242 23,25 Papier 10.644 10.736 76,99 Leichtverpackungen (Kunststoffe, 2.189 2.325 16,67 Verbunde, Alu, Weißblechdosen) Gartenabfälle 18.965 20.736 148,70 Bioabfälle 3.651 3.982 28,56 Schrott 1.082 1.156 8,29 Elektronikschrott 1.128 1.144 8,20 Holz 3.708 3.655 26,21 Sonstige verwertete Abfälle (verpackungs- fremde Kunststoffe, Altfenster und Flach- 492 478 3,43 glas, Altreifen, CDs, Druckerpatronen) Textilien 655 642 4,60 Altfett 71 72 0,52 Autobatterien 14 10 0,07 Verwertete Schlacke 4.236 4.315 30,94 Schrott aus Müllverbrennung 604 673 4,83 Gesamt 50.637 53.166 381,27

Verwertungsquote Drei Viertel aller häuslichen Abfälle im Landkreis Unterallgäu wurden 2015 verwertet – die Verwertungs- quote belief sich auf 75,98 Prozent. Die Quote berechnet sich im Grunde aus den erfassten Wertstoffen durch die gesamten Wertstoff- und Restmüllmengen (abzüglich Doppelerfassungen von Schlacke und Schrott aus der thermischen Behandlung).

Energiebericht Die von der Abfallwirtschaft des Landkreises Unterallgäu betreuten Photovoltaikanlagen erzeugten im Jahr 2015 insgesamt 265.537 Kilowattstunden Energie:

Anlage In Betrieb Installierte Jahresertrag Spezifischer seit Leistung in kWh Jahresertrag in kWp in kWh/kWp*Jahr Breitenbrunn Umladestation Mai 2004 49,35 51.492 1043

Breitenbrunn Gerätehalle Mai 2005 30,90 25.804 835 (Ost-West Dach) Bauhof Mindelheim Februar 2010 80,60 80.303 996 Wertstoffhof Ottobeuren März 2010 25,20 26.516 1052 Bauhof Ottobeuren April 2010 49,28 51.053 1.036 Wertstoffhof Dirlewang Juni 2011 25,83 30.369 1.176 Gesamt 261,16 265.537 (kWp = Kilowatt-Peak; kWh = Kilowattstunde)

Darüber hinaus wurden aus Deponiegas und durch die thermische Restmüllbehandlung 10.046.741 Kilowattstunden Strom erzeugt:

163

Stromerzeuger Jahresertrag in kWh Deponiegas Breitenbrunn 85.478 Deponiegas Derndorf 40.285 Deponiegas Wolfertschwenden 59.978 Thermische Restmüllbehandlung im Müllkraftwerk Weißenhorn 9.861.000 (anteilig) Gesamt 10.046.741

Zählt man die Strommengen zusammen, die durch Photovoltaikanlagen und aus Abfällen gewonnen wurden, ergeben sich 10.312.278 Kilowattstunden Strom, die 2015 ins öffentliche Stromnetz eingespeist wurden. Damit könnten rund 2.292 Haushalte ein Jahr lang versorgt werden.

Kreis-Seniorenwohnheime des Landkreises Unterallgäu (Z7)

Wirtschaftliche Entwicklung (Jahresabschlüsse 2014)

Die positive Entwicklung der vergangenen Jahre konnte fortgesetzt werden. Alle drei Kreis- Seniorenwohnheime waren im Jahr 2014 mit über 100 Prozent Belegung voll ausgelastet. Das Kreis- Seniorenwohnheim St. Andreas (Babenhausen) und das Kreis-Seniorenwohnheim Am Anger (Bad Wöris- hofen) erreichten trotz Vollauslastung keine Ergebnisverbesserungen zum Vorjahr. Das Kreis- Seniorenwohnheim St. Martin (Türkheim) schloss bereits zum sechsten Mal in Folge das Geschäftsjahr mit einem positiven Jahresergebnis ab.

Qualitätsprüfungen

Der MDK Bayern (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) führte auch im Jahr 2015 im Auftrag der Ar- beitsgemeinschaft der Pflegekassenverbände in Bayern in allen drei Kreis-Seniorenwohnheimen eine Qualitätsprüfung (nach §§ 112ff SGB XI) durch. Die Pflege- und Leistungsqualität wurde dabei folgen- dermaßen bewertet:

 Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas, Babenhausen: Note 1,5 (gut)  Kreis-Seniorenwohnheim Am Anger, Bad Wörishofen: Note 1,5 (gut)  Kreis-Seniorenwohnheim St. Martin, Türkheim: Note 1,5 (gut)

Bewohner in den Kreis-Seniorenwohnheimen nach Pflegestufen am 31. Dezember 2015

Rüstige Pflegestufe 0 Pflegestufe 1 Pflegestufe 2 Pflegestufe 3 Härtefall Babenhausen 4 3 23 19 14 0 Bad Wörishofen 0 1 19 19 10 0 Türkheim 7 5 30 39 16 1

Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas, Babenhausen

Das Kreis-Seniorenwohnheim St. Andreas verfügt über 62 Pflege- und Rüstigenplätze. Hiervon werden zwei Dauerkurzzeitpflegeplätze vorgehalten. Am Stichtag 31. Dezember 2015 lag der Altersdurchschnitt in Babenhausen bei 81,73 Jahren, im Vorjahr lag er bei 80,44 Jahren. 41 Bewohner stammen aus der Verwaltungsgemeinschaft Babenhausen mit Babenhausen, Egg a. d. Günz, Kettershausen, Kirchhaslach, Oberschönegg und Winterrieden, acht aus dem restlichen Unterallgäu und 14 aus anderen Landkreisen und Städten.

164

Altersgruppe Bewohner in Prozent gesamt männlich weiblich gesamt männlich weiblich 0 – 59 2 2 0 3,17 7,14 0,00 60 - 69 7 6 1 11,11 21,43 2,86 70 - 79 13 8 5 20,63 28,57 14,29 80 - 89 25 10 15 39,68 35,71 42,86 90 - 99 16 2 14 25,40 7,14 40,00 100 – 100+ 0 0 0 0,00 0,00 0,00 Gesamt 63 28 35 100,00 44,44 55,56 Altersdurchschnitt 81,73 76,79 85,69

Kreis-Seniorenwohnheim Am Anger, Bad Wörishofen

Das Kreis-Seniorenwohnheim Am Anger verfügt über 48 Pflege- und Rüstigenplätze. Am Stichtag 31. Dezember 2015 lag der Altersdurchschnitt bei 84,94 Jahren (Vorjahr: 85,73 Jahre). 38 Bewohner stam- men aus Bad Wörishofen, drei aus dem restlichen Landkreis und acht aus anderen Landkreisen und Städ- ten.

Altersgruppe Bewohner in Prozent gesamt männlich weiblich gesamt männlich weiblich 0 – 59 1 1 0 2,04 14,29 0,00 60 - 69 2 1 1 4,08 14,29 2,38 70 - 79 4 2 2 8,16 28,57 4,76 80 - 89 24 3 21 49,98 42,86 50,00 90 - 99 18 0 18 36,73 0 42,86 100 – 100+ 0 0 0 0 0 0 Gesamt 49 7 42 100,00 14,29 85,71 Altersdurchschnitt 84,94 73,71 86,81

Kreis-Seniorenwohnheim St. Martin, Türkheim

Das Kreis-Seniorenwohnheim St. Martin verfügt über 117 Pflege- und Rüstigenplätze. Wegen der Gene- ralsanierung des Altbaus wurde die Gesamtplatzzahl im Jahr 2015 auf maximal 105 Plätze reduziert. Der Altersdurchschnitt der Bewohner lag am Stichtag 31. Dezember 2015 bei 84,45 (Vorjahr: 84,57 Jahre). 28 Bewohner stammen aus Türkheim, 22 aus Bad Wörishofen, 22 aus dem restlichen Landkreis und 26 aus anderen Landkreisen und Städten.

Altersgruppe Bewohner in Prozent gesamt männlich weiblich gesamt männlich weiblich 0 – 59 2 2 0 2,04 7,14 0,00 60 - 69 3 3 0 3,06 10,71 0,00 70 - 79 20 5 15 20,41 17,86 21,43 80 - 89 43 12 31 43,88 42,86 44,29 90 - 99 30 6 24 30,61 21,43 34,29 100 – 100+ 0 0 0 0,00 0,00 0,00 Gesamt 98 28 70 100,00 28,57 71,43 Altersdurchschnitt 84,45 80,79 85,91

165

Abteilung 1 - Soziales, Familie, Jugend und Senioren

Kinder, Jugend und Familie (11)

Adoptionsvermittlung 2013 2014 2015

Laufende und abgeschlossene Verfahren  Inlandsadoption 1 2 1  Auslandsadoption 3 3 0  Stiefelternadoption 6 7 15 Allgemeine Beratung für Adoptionsbewerber 16 21 18

Allgemeine Beratung für Herkunftseltern 0 0 0

Eignungsüberprüfungen von Adoptionsbewerbern 9 4 6

Nachbetreuung Auslandsadoption 1 1 1 Nachforschungen/Herkunftssuche 6 4 6 Arbeitskreis Adoption Schwaben/Bayern 3 3 3 Arbeitskreis Vertrauliche Geburt - 1 0

2013 2014 2015 Pflegekinderdienst/ Pflegekinder 67 66 61 Vollzeitpflege Pflegekinder, Betreuung in Amtshilfe 2 3 0 Für die Vollzeitpflege (Hilfe zur Pflegeverhältnisse, Erziehung §§ 27, 33 SGB VIII; Hilfe 8 Hilfe für junge Volljährige § 41 SGB VIII 5 9 für junge Volljährige § 41 SGB Allgemeine Beratung für VIII) wurden im Jahr 2015 insge- 25 7 25 Pflegeelternbewerber samt 937.117 Euro ausgegeben (davon 137.500 Euro für Kosten- Eignungsprüfungen von Pflegeeltern 15 13 5 erstattungen). Pflegeerlaubnisse § 44 SGB VIII 3 4 4 Dem standen Einnahmen in Höhe Pflegekinderverbundtreffen 4 4 4 von 485.792 Euro gegenüber Pflegeelternfortbildungen 0 0 0 (davon 393.069 Euro aus Kosten- Pflegefamilienausflug 1 1 1 erstattungen). Mitwirkung an 1 1 6 familiengerichtlichen Verfahren

2013 2014 2015 Vollstationäre Unterbringungen Für vollstationäre Unterbringungen (Hilfe zur Heimunterbringungen Erziehung §§ 27, 34 SGB VIII; Eingliederungshil-  Zugänge 17 34 23 fe § 35 a SGB VIII; Hilfe für junge Volljährige §  Einstellungen 25 21 24 41 SGB VIII) fielen 2015 Kosten in Höhe von  Laufende Fälle 25 40 42 2.058.788 Euro und für die Unterbringung von  UMF Zugänge 141 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen  UMF Einstellungen 29 1.153.685 Euro an. 102 Untergebracht waren die jungen Menschen in  UMF laufende Fälle Jugendhilfeeinrichtungen mit sozialpädagogi- Betreutes Wohnen scher, heilpädagogischer oder therapeutischer  Zugänge 5 1 2 Ausrichtung.  Einstellungen 3 5 2 Der Allgemeine Sozialdienst (ASD) betreute im  Laufende Fälle 3 3 2 Jahr 2015 insgesamt 141 unbegleitete minder-  UMF Zugänge 3 jährige Flüchtlinge (kurz: UMF), die neu in den  UMF Einstellungen 1 Landkreis kamen. Zunächst wurden alle in ei- ner vollstationären Jugendhilfeeinrichtung  UMF laufende Fälle 2

166 betreut. Durch Hilfeeinstellungen hat sich die Zahl der zu betreuenden Jugendlichen im Dezember 2015 auf 102 reduziert. Zwei der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge konnten von der vollstationären Einrichtung in ein betreutes Wohnen wechseln.

Teilstationäre Unterbringungen 2013 2014 2015 Für die heilpädagogische Tagestätte (Hilfe zur Heilpädagogische Tagesstätte Erziehung §§ 27, 32 SGB VIII; Eingliederungs-  Zugänge 13 3 7 hilfe § 35 a SGB VIII) betrugen die Ausgaben  Einstellungen 9 6 5 2015 309.207 Euro, für die teilstationäre Un- terbringung im Hort (Eingliederungshilfe Hort  Laufende Fälle 17 14 16 § 35 a SGB VIII) 39.954 Euro. Hort  Zugänge 4 2 1  Einstellungen 1 3 3  Laufende Fälle 9 9 7

Ambulante Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder/Jugendliche 2013 2014 2015 Die ambulante Eingliederungshilfe für seelisch Zugänge 19 7 6 behinderte Kinder und Jugendliche verzeichne- Einstellungen 25 15 15 te 2015 sechs neue Fälle (Ausgaben: 23.785 Laufende Fälle 27 19 12 Euro).

Schulbegleitung für seelisch behinderte Kinder/Jugendliche 2013 2014 2015 Für Schulbegleitungen für seelisch behinderte Zugänge 8 11 Kinder und Jugendliche wurden 2015 insge- Einstellungen 3 5 samt 207.546 Euro aufgewendet. Laufende Fälle 11 16

Tagespflege Was die Tagespflege betrifft, bekamen 2015 insgesamt 15 Tagesmütter einen Erlaubnisbe- 2013 2014 2015 scheid. Für die Tagespflegestruktur wurden Zugänge 84 79 88 53.060 Euro, für Einzelfälle 540.872 Euro aus- Einstellungen 91 58 82 gegeben. Die Einnahmen beliefen sich auf Laufende Fälle 87 104 124 488.356 Euro.

Verfahren beim Familiengericht/Vormundschaftsgericht Verfahren 2013 2014 2015 Das Jugendamt wirkt an Verfahren beim Fami- Sorgerecht 63 62 70 liengericht/Vormundschaftsgericht mit. Im Umgangsrecht 42 44 59 Jahr 2015 war das Jugendamt zum Beispiel an Aufenthaltsbestimmungsrecht 31 29 34 70 Verfahren zum Sorgerecht beteiligt. Entzug der elterlichen Sorge 4 7 8

Jugendgerichtshilfe Die Jugendgerichtshilfe verzeichnete im Jahr 2015 knapp 150 Anklageverfahren (Verfahren nach dem Jugendgerichtsgesetz, JGG).

167

Formlose Betreuung Die Formlose Betreuung nach § 16 SGB VIII nahmen 2015 insgesamt 169 Familien in Anspruch. Neu ka- men 52 Familien hinzu, abgeschlossen wurde die Betreuung von 36 Familien.

Sozialpädagogische Familienhilfe 2013 2014 2015 Die sozialpädagogische Familienhilfe unter- Zugänge 23 19 19 stützte zum 31. Dezember 2015 33 Familien Einstellungen 44 23 21 (Ausgaben inklusiv Mieten und Fahrtkosten: 554.219 Euro): Laufende Fälle 36 38 33

Erziehungsbeistandschaften Im Rahmen von ehrenamtlichen und gewerb- 2013 2014 2015 lichen Erziehungsbeistandschaften wurden Zugänge 31 24 28 2015 28 Kinder und Jugendliche zum ersten Einstellungen 40 17 35 Mal betreut (Ausgaben: 96.443 Euro). Laufende Fälle 43 50 45

Unterhaltsvorschuss Mit dem Unterhaltsvorschuss wird der Unter- 2013 2014 2015 halt von minderjährigen Kindern sicherge- stellt, wenn ein unterhaltspflichtiger Elternteil Leistungseinstellungen 196 174 172 keinen Unterhalt zahlt oder diesen nicht zah- Laufende Zahlfälle 293 311 317 len kann. 2015 betrug die Summe an Vor- Rückstandsfälle § 5 39 46 36 schüssen insgesamt 586.000,00 Euro. Ein Rückstandsfälle § 7 373 332 320 Drittel des Unterhaltsvorschusses übernimmt der Bund, zwei Drittel der Freistaat Bayern. Das verauslagte Geld wird zurückgeholt. Die Rückholquote betrug 2015 37,67 Prozent. Gezahlt wurde der Unterhaltsvorschuss 2015 in 317 Fällen.

Kindbezogene Betriebskostenförderung für Kindertageseinrichtungen Im Rahmen der kindbezogenen Betriebskostenförderung für Kindertageseinrichtungen stellte der Frei- staat Bayern im Kalenderjahr 2015 insgesamt 12.584.238,09 Euro zur Verfügung.

Zum Stichtag 31. Dezember 2015 nahmen die staatlichen Fördergelder in Anspruch:  76 Kindergärten – davon 43 Kindergärten mit Krippengruppen  sechs Häuser für Kinder (d.h. Hort, Kindergarten und Krippe unter einem Dach)  drei Kinderkrippen  zwei Kinderhorte  ein Netz für Kinder

Fachberatung für Krippen, Kindergärten, Horte, Netz Die Fachberatung betreut 88 Kindertageseinrichtungen im Landkreis Unterallgäu, davon befinden sich 53 Einrichtungen in kommunaler und 35 Einrichtungen in freier Trägerschaft. Im Rahmen der Fachberatung wurden 2015 die folgenden pädagogischen Themen angeboten:  Drei Workshops zu den Themen „Mathematik in Raum und Form“ sowie „Wasser 1“ im Rahmen des Projektes „Kleine Entdecker – nachhaltiges Forschen, Entdecken und neugierig sein im Kita-Alltag“ unter der Leitung der Fachberatung  Zwei zweitägige und zwei eintägige Fortbildungen für Leitungen, pädagogische Fach- und Ergän- zungskräfte  Mitorganisation von zwei Fortbildungen für Kindertagesstätten und Grundschulen  Zwei Informationsveranstaltung für Lehrkräfte „Rund um die Kindertagesstätten“  Organisation von zwei Fachnachmittagen zum Thema „Die vergessenen Kinder“

168

 Durchführung verschiedener Arbeitskreise: „Krippe“, „Schulkindpädagogik“, „Integration/Inklusion“, „Flüchtlingskinder“ für pädagogische Fach- und Ergänzungskräfte  Acht regionale Konferenzen für die Leitungen der freien und öffentlichen Jugendhilfe von Kinderta- gesstätten  Ein Treffen für Träger von Kindertageseinrichtungen (Bürgermeister, Kirchenpfleger, Verwaltungs- kräfte)  In drei Einrichtungen insgesamt neun Termine zur Konzeptionsentwicklung

Außerdem fanden 24 Begehungen von Kindertagesstätten und Beratungen der kommunalen und freien Träger zur Betriebserlaubnis und der Erweiterung des Betreuungsangebotes statt. Beraten wurden 14 kommunale Träger und zehn freie Träger. Im Jahr 2015 wurden acht Einrichtungen gemäß § 23 AVBayKiBiG geprüft. Zu den Aufgaben der Fachbe- ratung gehören die Prüfung der Konzeption, der Umsetzung im Haus sowie die Prüfung der Beobach- tungsbögen und die Umsetzung des Vorkurses Deutsch.

2015 war weiterhin Folgendes relevant:  Betreuung in allen pädagogischen Fragen rund um den Betrieb der Betriebskinderkrippe  Überarbeitung der Arbeitshilfe Kinderschutz in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst, der insoweit erfahrenen Fachkraft (Monika Vey) und der Fachstelle gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Ju- gendlichen im Landkreis Unterallgäu  Fragestellungen rund um die Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingskindern

Jugendhilfeplanung/Kindertagesbetreuung Im Zuge der Jugendhilfeplanung nach SGB VIII und BayKiBiG zur Kindertagesbetreuung ging es 2015 um folgende Themen:  Rückmeldungen zur Bedarfsabfrage zur verlässlichen Ferienbetreuung an die Bürgermeister gegeben und einige Gemeinden und Städte zum Ausbau beraten  Teilnahme an den Rothenburger Planungstagen (drei Tage) für bayerische Jugendhilfeplaner  Mitwirkung an fünf Statistiken (Kinder und Jugendliche)  Beratung zur Spielplatzleitplanung  Beratung einer Gemeinde zur zukünftigen Entwicklung im Bereich Kinder, Jugend und Familie  Erhebung der Angebote zur Jugendarbeit in 52 Gemeinden mit Hilfe der Jugendbeauftragten

Beratungen nach § 24 SGB VIII (KiföG) erfolgten bei  zwei Architekten zur Raumplanung einer Kindertageseinrichtung  und dreizehn Kitas zum Ausbau der Kindertagesbetreuung

Arbeitskreis (AK) gegen sexuellen Missbrauch Der Arbeitskreis gegen sexuellen Missbrauch gestaltete 2015 insgesamt sechs Arbeitstreffen. Dabei wa- ren der Austausch und die Fallberatung genauso von Bedeutung wie die Information und die Weiterbil- dung aller Beteiligten. Da sich die Fachstelle gegen sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen sowohl für den Landkreis Unterallgäu, als auch die Stadt Memmingen etabliert hat, wird der Arbeitskreis sich weiterhin alle zwei Monate treffen. Das Kreisjugendamt Unterallgäu wird von einer Mitarbeiterin aus dem ASD (Allgemeiner Sozialdienst) vertreten.

Jugendpflege In der Kommunalen Jugendarbeit gab es 2015  das Kinderkino an 18 ehrenamtlich geführten Spielstellen; die sechs Filme wurden von insgesamt 2982 Kindern besucht; zusätzlich wurde ein Arbeitstreffen mit den Ehrenamtlichen organisiert  neben der Beratung der 86 Jugendbeauftragten ein überregionales und fünf regionale Treffen, bei denen gemeinsam zwei Teile des „Jugendarbeits-Checks“ entwickelt wurden  Beratungen von zwölf Gemeinden zum Auf- und Ausbau der Jugendarbeit  fünf Beratungen von ehrenamtlich geführten Jugendtreffs

169

 Buden- und Bauwagenberatungen in zwölf Gemeinden und eine Jugendschutzkontrolle mit der Poli- zei  Zusammenarbeit und regelmäßigen Austausch mit dem Kreisjugendring . sieben Arbeitstreffen mit der pädagogischen Fachstelle für Offene Jugendarbeit . Antrittsbesuche in zehn Jugendzentren und zwei Kinderparlamenten, Unterstützung und Be- gleitung der Jugendzentren bei verschiedenen Projekten . zwei Quartalsgespräche und eine Vollversammlung . zwei Arbeitskreise offene Jugendarbeit und zwei Treffen zum Ferienprogramm . Prüfung der Zuschussanträge und der Jahresabrechnungen  zwei Vollversammlungen des Bezirksjugendrings und Feier zum Jubiläum  Teilnahme an der Unterallgäuer Gesundheitswoche, Organisation von 18 Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche gemeinsam mit dem Kreisjugendring und weiteren Vernetzungspartnern  Mitwirkung in zwei Arbeitskreisen der Bildungsregion und am Familientag in Mindelheim  Teilnahme an einer viertägigen Zusatzausbildung für Jugendpfleger, zwei Austauschtreffen der schwäbischen Jugendpfleger und der zweitägigen Fachtagung der bayerischen Jugendpfleger.

Im Bereich Kinder- und Jugendschutz gab es  546 Beteiligungen an gaststättenrechtlichen Gestattungen bei Veranstaltungen mit 259 Beratungen von Veranstaltern und Gemeinden zur Umsetzung des Jugendschutzes und der Erstellung von Ju- gendschutzkonzepten, teilweise im Rahmen von sogenannten „Blaulichtgesprächen“ vor Ort  52 Ausnahmegenehmigungen und 15 Beratungen zum § 5 Jugendschutzgesetz  65 Beratungen rund um das Thema Jugendschutz, dazu zwei Stellungnahmen und die Zusendung von Materialien in 13 Fällen; zehn Beratungen zum Partypass im Landkreis Unterallgäu, dazu Rücksen- dung liegengebliebener Pässe an die Eltern und ein Vernetzungstreffen mit den Jugendbeamten der Polizei  Bearbeitung von 18 Ordnungswidrigkeiten und sieben Mitteilungen der Polizei, ggf. Weitervermitt- lung an das Alkoholpräventionsprojekt „steil“. „Steil“ wurde in zwei Kliniken vorgestellt und aktiv beworben.  13 Beratungen und Stellungnahmen zum Jugendarbeitsschutzgesetz  Durchführung und Vermittlung verschiedener Präventionsprojekte, dazu zweimalige Referentin beim Cocktailkurs des Kreisjugendrings  Umsetzung des § 72a SGB VIII: Abfrage und Zustimmung aller Bürgermeister zum Regensburger Mo- dell, Versand der Trägervereinbarung an ca. 1500 freie Träger, elf regionale Informationsveranstal- tungen mit rund 700 Teilnehmern, Aktualisierung der Trägerkontaktliste, Rücklaufquote an Verein- barungen von 30 Prozent (Stand 16. Dezember 2015), Formularerstellungen, telefonische und per- sönliche Beratungen von Vereinsvorständen und Verbänden, erstes Erinnerungsschreiben an 900 Träger Ende Dezember.  Organisation von zwei Infoveranstaltungen zum Thema „Sexueller Missbrauch im Verein“ in Koope- ration mit der Fachstelle gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen  Zweimalige Teilnahme am Arbeitskreis Suchtprävention, an dem veranstalteten Vortrag „Rausch und Pubertät“ und dem Fachtag „Sexueller Missbrauch bei Kindern und Jugendlichen“  Teilnahme an einer Fortbildung zur Gesprächsführung und der dreitägigen MOVE-Fortbildung  Öffentlichkeitsarbeit mit 33 Presseartikeln, zwei Interviews, drei Radiobeiträgen und einem aktuali- sierten Internetauftritt zur Schärfung des Profils der Kommunalen Jugendarbeit

170

Beistandschaft/ Vormundschaft Bekommen Eltern, die nicht miteinander Neugeborene nicht verheirateter Eltern verheiratet sind, ein 350 Kind, geht es häufig 300 um den Unterhalt. 312 250 288 291 290 Beantragt der Sorge- 200 253 251 berechtigte eine Bei- 226 226 standschaft, hilft das 150 Jugendamt bei der 100 Geltendmachung der Unterhaltsansprüche 50 des Kindes. 0 Im Jahr 2015 hat sich 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 die Zahl der Kinder von nicht verheirate- ten Eltern sowie die Zahl der Beistand- Beistandschaften schaften leicht er- 780 höht. 2015 kamen 312 Babys zur Welt, 760 deren Eltern nicht 740 755 758 verheiratet waren. 741 Die Zahl der Beistand- 720 738 schaften lag bei 758. 720 700 706 Daneben erfolgten 703 täglich persönliche 680 687 und telefonische Be- ratungen, 609 Beur- 660 kundungen und in 14 640 Fällen die Geltendma- 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 chung von Kindergar- tenbeiträgen als Mehrbedarf zum laufenden Unterhalt.

2015 vereinnahmte das Jugendamt Unterhaltszahlungen in Höhe von 1.435.734,00 Euro (siehe Tabelle). 2015 wurden zwischen 14 und 16 Vormundschaften und 32 bis 43 Ergänzungspflegschaften geführt (bei Vormundschaften wird das gesamte elterliche Sorgerecht, bei Ergänzungspflegschaften Teile davon auf das Jugendamt über- tragen). Das für Mün- Vereinnahmte Unterhaltszahlungen del verwaltete Vermö- 1.460.000 gen betrug 32.127,00 1.435.734 € 1.440.000 Euro. 1.420.000 Neu hinzugekommen 1.427.032 € sind im Jahr 2015 Vor- 1.400.000 1.420.824 € 1.403.488 € mundschaften für un- 1.380.000 1.362.227 € begleitete minderjähri- 1.360.000 1.365.244 € ge Flüchtlinge; es wa- 1.340.000 1.361.447 € 1.320.000 ren im vergangenen 1.331.514 € Kalenderjahr zwölf 1.300.000 Vormundschaften vom 1.280.000 Kreisjugendamt Unter- 1.260.000 allgäu zu führen. 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

171

Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) Die Koordinierende Kinderschutzstelle betreut (werdende) Eltern und deren Kinder im Alter von null bis drei Jahren. Ziel der Arbeit ist es, vorbeugenden Kinderschutz in Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern im Landkreis zu gewährleisten, indem frühzeitig auf freiwilliger Basis Hilfe angeboten wird. Schwerpunkt im Jahr 2015 war die erstmalige regelmäßige Einsatzplanung, Begleitung und Abrechung von Familien- hebammen und Familiengesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen. Nachfolgend sind alle Tätigkeiten im Einzelnen aufgelistet.

Fallzahlen 2015 Einzelfallarbeit  Betreute Familien insgesamt 135  davon Beginn der Betreuung in der Schwangerschaft 30  davon Flüchtlings- / Asylbewerberfamilien 14  anonyme Fallberatung mit Familien 2  anonyme Fallberatung mit Fachkräften 15  Glückwunschbrief zur Geburt und allgemeine Information über Hilfen circa 1150 Netzwerkarbeit mit Akteuren Früher Hilfen  Planungsrunden zur Netzwerkarbeit in Memmingen und dem Unterallgäu 4  Gesprächsrunden über Zusammenarbeit zum präventivem Kinderschutz 6 mit/bei Netzwerkpartnern und Kooperationsvereinbarungen  Netzwerktreffen, Fachveranstaltungen: Frühe Hilfen und Kinderschutz im 2 Landkreis Unterallgäu und Memmingen  Besuche/Gespräch auf Wochenstationen Geburtskliniken MM und MN 2  interdisziplinäre Austauschtreffen/Fallberatung mit Schwangerenberatung 9  Schriftliche Erstellung einer netzwerkbezogenen Kinderschutzkonzeption für 1 den Landkreis Unterallgäu Teilnahme an Arbeitskreisen, Netzwerktreffen, Gremien  Arbeitskreis Koki Allgäu 2  Arbeitskreis Häusliche Gewalt Memmingen und Unterallgäu 1  Netzwerk Junge Familie/Ernährung und Bewegung mit Amt für Ernährung, 1 Landwirtschaft und Forsten  Familiennetzwerk Mindelheim: Treffen und Familientag 1  Jugendhilfeausschuss Landkreis Unterallgäu 1 Projektarbeit  Treffpunkt für junge Mütter im Jugendcafe frox in Mindelheim 12  Babysitterkurse (in Kooperation mit sozialpädagogischem Fachdienst ) 2 Umsetzung Bundesinitiative Netzwerk Frühe Hilfen, Familienhebammen und vergleichbare Gesundheitsberufe  Planungsgespräche mit Amtsleitung / Sachbericht für Landesjugendamt 2  Kooperationsgespräche u. -verträge mit Familienhebammen und Familien- gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen sowie Fachteams 8

 Familienpaten: Austauschtreffen mit Koordinatorin/Patinnen 6

172

Soziales, Senioren (12)

Grundsicherung und Hilfe zum Lebensunterhalt Viele ältere und erwerbsunfähige Menschen sind auf finanzielle Hilfe angewiesen. Die Zahl der Empfän- ger dieser Leistungen im Unterallgäu ist 2015 erneut angestiegen. Mit der Zahl der Hilfeempfänger stie- gen auch die Ausgaben für die Grundsicherung und die Hilfe zum Lebensunterhalt auf nunmehr 2,09 Millionen Euro. Die Nettoausgaben der Grundsicherung (1,82 Millionen Euro) wurden vom Bund erstat- tet.

Hilfeempfänger Ausgaben 397 400 2,5 389 2,09 390 2 1,75

380

€ 1,5 1,37 370 360 1 360 Millionen

350 0,5

340 0 2013 2014 2015 2013 2014 2015

Hartz IV Die Höhe der Leistungsbeteiligung an den Kosten der Unterkunft für Arbeitssuchende (Hartz IV) stieg von 2014 auf 2015 um ca. 480.000 Euro auf rund 3,32 Millionen Euro.

Ausgaben Hartz IV 3,50

3,00

2,50

2,00

1,50

1,00

0,50

0,00 2013 2014 2015

173

Asylbewerber Insgesamt waren zum Jahresende im Landkreis Leistungsempfänger 1.648 Personen untergebracht, davon 376 in Ge- 1600 meinschaftsunterkünften (in Mindelheim, Sieb- 1482 nach, Markt Wald, Memmingerberg und Bad 1400 Wörishofen) und 1.255 Personen in dezentralen 1200 Unterkünften in verschiedenen Gemeinden (Leis- tungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz - 1000 AsylbLG erhielten am Jahresende 1.482 Perso- 800 nen). 518 Die Ausgaben für die dezentralen Unterkünfte, 600 Bekleidung, Taschengeld, Geldleistungen für Le- 400 bensmittel und Krankenkosten sind auf insgesamt 68 7,4 Millionen Euro Euro gestiegen - diese werden 200 jedoch vom Freistaat Bayern in voller Höhe er- 0 stattet. 2013 2014 2015

Wohngeld 2015 gingen 664 Anträge auf Wohngeld ein. We- Wohngeld 2014 2014 niger als die Hälfte - 316 Anträge - wurden bewil- Anträge 823 664 ligt. Bewilligungen 463 316  Mietzuschuss 424 282  Lastenzuschuss 39 34 Ausgaben 427.836 Euro 368.269 Euro

Sonstige relevante Aufwendungen Darüber hinaus waren an weiteren (wesentlichen) Ausgaben zu verzeichnen:

Art Umfang Ausgaben Kostenbeteiligung Frauenhaus Memmingen 591 Belegungstage 56.373 Euro Hilfe zur Pflege 27 Hilfefälle 144.799 Euro Förderung ambulanter Pflegedienste 22 Pflegedienste 100.000 Euro

FQA/Heimaufsicht Die „Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen - Qualitätsentwicklung und Aufsicht“ (FQA) überprüfte regelmäßig und anlassbezogen verschiedene Einrichtungen im Unterallgäu. 2015 gab es im Unterallgäu folgende Einrichtungen und Pflegeplätze:

 18 Altenpflegeeinrichtungen (1325 Plätze)  eine Altenpflegeeinrichtung für Menschen mit Behinderung (29 Plätze)  eine Kurzzeitpflegeeinrichtung (19 Plätze)  eine Phase-F-Abteilung in einer Pflegeeinrichtung (bis 31. Oktober 2015)  38 eingestreute Tagespflegeplätze  44 solitäre Tagespflegeplätze  fünf Träger für Behinderteneinrichtungen (480 Plätze)  vier ambulant betreute Wohngemeinschaften (davon eine Intensivpflege-Wohngemeinschaft)  eine soziotherapeutische Einrichtung (24 Plätze)

Darüber hinaus beriet die FQA Bewohnervertretungen, Träger und Einrichtungen zum Beispiel bei Erwei- terungen, Neubau und Konzeptänderungen sowie bei der Gründung ambulant betreuter Wohngemein- schaften.

174

Fachstelle für Seniorenangelegenheiten Die Fachstelle für Seniorenangelegenheiten beriet zu verschiedenen Fragen und Themen des Alters. Für einen Überblick über die vielfältigen Angebote und Leistungen wurde - als Ergänzung zum Sozialatlas - die Broschüre „Ratgeber für Senioren“ ausgegeben. Der Sozialatlas wurde aktualisiert und in neuer Auflage gedruckt und ausgegeben.

Bildungs- und Teilhabepaket Mit dem Bildungs- und Teilhabepaket sollen Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Fami- lien an kulturellen und sozialen Aktivitäten teil- nehmen können und den gleichen Zugang zur Bil- dung erhalten. Gefördert werden Schulbedarf, Klassenfahrten, Schülerbeförderung, Nachhilfe, gemeinschaftliche Mittagsverpflegung und Mit- gliedsbeiträge (zum Beispiel im Sportverein). Die Leistungen beliefen sich im Jahr 2015 auf insge- samt 144.874 Euro. Die Verteilung ist in nebenste- hender Tabelle ersichtlich.

Ehrenamtskarte Der Landkreis Unterallgäu beteiligt sich an der Initiative des Bayerischen Sozialministeriums. Im Jahr 2015 wurden 251 Ehrenamtskarten und 62 goldene Ehrenamtskarten ausgehändigt. Im Landkreis Unter- allgäu unterstützen 30 Akzeptanzpartner dieses Projekt.

Betreuungsstelle Menschen, die ihre Angelegenheiten wegen Behinderung oder Krankheit nicht besorgen können, be- kommen vom Gericht einen (rechtlichen) Betreuer zur Seite gestellt. Die Betreuungsstelle unterstützt das Gericht bei der Feststellung des Sachverhalts und bei der Auswahl der Betreuer (die Anzahl der Verfah- ren/Ermittlungen lag im Jahre 2015 bei 341). Daneben führte die Betreuungsstelle selbst vier Betreuun- gen.

Seniorenpolitisches Gesamtkonzept Die Schwerpunkte bei der Umsetzung des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts im Jahr 2015 waren:

 Durchführung von 25 Workshops und Arbeitstreffen zu den Handlungsfeldern im Seniorenkonzept des Landkreises

175

 Begleitung von 14 Gemeinden des Landkreises bei den Themen zur Seniorenarbeit  44 Beratungstermine/Workshops/Arbeitsgruppen vor Ort in den Gemeinden  Mitwirkung beim Aufbau von Projekten zur Seniorenarbeit (Gemeinde/Landkreis)  Vernetzung und Information der gemeindlichen Seniorenbeauftragten (vier Netzwerktreffen und ein ganztägiger Klausurtag)  Vernetzung der Akteure zu den Themen der Seniorenarbeit im Landkreis Unterallgäu  Vorträge und Informationen zum Seniorenkonzept des Landkreises Unterallgäu  Vertretung des Landkreises bei 16 überregionalen Tagungen zur Seniorenarbeit und -politik  Begleitung der laufenden Projekte und Maßnahmen aus dem Seniorenkonzept, insbesondere: - Runde Tische zur Seniorenarbeit in drei Gemeinden - Quartiersentwicklung in sieben Gemeinden - Aufbau „Netzwerk Altenhilfe und seelische Gesundheit“ - Förderpreis für örtliche Projekte aus der Seniorenarbeit - Mitwirkung beim Aufbau von Kontaktstellen zur Demenzhilfe in vier Gemeinden - Mitwirkung beim Aufbau von Nachbarschaftshilfen in sieben Gemeinden - Landkreisweite Wohnberatung für Bürgerinnen und Bürger - Schulung und Begleitung von Akteuren in der ehrenamtlichen Seniorenarbeit (Projekt „Fit fürs Ehrenamt“) in zwei Gemeinden - Beratung beim Aufbau von offenen Mittagstischen in den Gemeinden

UN-Behindertenrechtskonvention Die Koordinationsstelle Inklusion am Landratsamt setzte einzelne Maßnahmen aus dem kommunalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention um. An die Behindertenbeauftragten des Landkreises und der Gemeinden wurden aktuelle Informationen weitergegeben. Im Rahmen der Netzwerkarbeit wirkte die Koordinationsstelle in verschiedensten Arbeitsgruppen im Landkreis und überörtlich mit. Ebenso wurden Schnittstellen in verschiedenen Besprechungen bearbeitet. Zudem wurde der kommunale Aktionsplan auf die Internetseite des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) „Gemeinsam-einfach-machen“ gestellt.

Staatliche Schulangelegenheiten, ÖPNV (13)

Unterhaltssicherung 2014 2015 Personen, die freiwilligen Wehrdienst ableis- ten oder zu Wehrübungen einberufen wer- Freiwilliger Wehrdienst den, haben zur Sicherung des Lebensbedarfs  Anträge 2 1 Ansprüche nach dem Unterhaltssicherungs-  Ausgaben in Euro 2.483 4.048 gesetz (USG). Die Ausgaben des Landkreises Wehrübungen werden voll vom Bund erstattet. Seit 1. No-  Anträge 66 47 vember 2015 ist das Bundesamt für das Per-  Ausgaben in Euro 32.655 28.547 sonalmanagement der Bundeswehr in Düs- seldorf für die Bearbeitung der Anträge nach dem USG zuständig.

176

Ausbildungsförderung Die Ausgaben des Landkreises für die Aus- 2014 2015 bildungsförderung werden ebenfalls voll BAföG und BayAföG vom Bund beziehungsweise vom Land er- stattet.  Anträge 258 277 Im Jahr 2015 gab es 277 Anträge auf eine  Ausgaben in Euro 1.118.967 1.101.162 Förderung nach dem Bundesausbildungsför- AFBG („Meister-BAföG“) derungsgesetz (BAföG) oder dem Bayeri-  Anträge 298 302 schen Ausbildungsförderungsgesetz (BayA-  Ausgaben in Euro 688.184 715.323 föG). Eine Förderung nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG), dem sogenannten Meister- BAföG, wurde 302 Mal beantragt.

Schülerbeförderung Der Landkreis ist zuständig für die Beförde- rung von Schülern bis zur 10. Klasse zum 2014 2015 Besuch des Vollzeitunterrichts an öffentli- Schüler mit Beförderungsanspruch chen Förderschulen und öffentlichen oder Fahrkartenbestellungen 5.391 5.307 staatlich anerkannten Realschulen, Gymna- bewilligte Erstattungsanträge 129 155 sien, Berufsschulen, Berufsfachschulen, abgelehnte Anträge 18 38 Wirtschaftsschulen, Fachoberschulen und Schüler mit Kostenerstattungsanspruch Berufsoberschulen (Beförderungsanspruch). Zum Stichtag am 1. Oktober 2015 hatten Fahrkartenbestellungen 200 240 5307 Schüler einen Anspruch auf Beförde- bewilligte Erstattungsanträge 527 512 rung und damit auf volle Kostenübernahme. abgelehnte Anträge 106 91 In 512 Fällen wurden für Schüler ab der 11. Klasse und Berufsschüler mit Teilzeitunter- Ausgaben insgesamt 4.022.548 € 3.948.520€ richt die Schulwegkosten auf Antrag ganz Staatl. pauschale Zuweisung 2.942.767 € 2.956.291 € oder teilweise erstattet (Kostenerstattungs- anspruch).

Die Entwicklung der Ausgaben und Einnahmen im Rahmen der Schülerbeförderung zeigt folgende Grafik:

4.500.000 4.000.000 3.500.000 3.000.000 2.500.000 2.000.000 1.500.000 1.000.000 Einnahmen und Ausgaben 500.000 Schülerbeförderung in Euro 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Ausgaben Staatl. pauschale Zuweisung

177

Schulpflichtverletzungen 2014 2015 Wegen Schulpflichtverletzungen wurden 50 Bußgeldverfahren 37 50 Bußgeldverfahren eingeleitet und Bußgelder Bußgelder in Höhe von 8.295 Euro festgesetzt.  festgesetzt 5.175 € 8.295 € In 26 Fällen wurde beim Amtsgericht die  3.228 € 3.486 € Auferlegung von Arbeitsleistungen an Stelle bezahlt der Geldbuße beantragt. Abgabe an das Amtsgericht 18 26

Öffentlicher Personennahverkehr Für den Öffentlichen Personennahverkehr wurden 2015 insgesamt 488.896 Euro aus- 2014 2015 gegeben. Rund ein Drittel dieser Ausgaben Gesamtausgaben 496.505 € 488.896 € (35 Prozent) wurde über die staatliche ÖPNV-Zuweisung des Landes 193.128 € 172.152 € ÖPNV-Zuweisung gedeckt.

Die Nutzwagenkilometer, also die Kilome- 2013 2014 ter, die ohne Leerfahrten zurückgelegt wur- den, betrugen im Jahr 2014 rund 2,17 Milli- Nutzwagenkilometer 2.246.835 2.167.353 onen Kilometer. Die Nutzplatzkilometer, die Nutzplatzkilometer 214.186.024 209.426.258 sich aus dem zurückgelegten Weg mal den Fahrgastplätzen berechnen, betrugen rund 209,43 Millionen Kilometer. Aktuellere Zahlen lagen zum Redaktionsschluss noch nicht vor.

178

Abteilung 2 - Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Kommunales Sicherheitsangelegenheiten, Gewerbe, Land- und Forstwirtschaft (21)

Brand- und Katastrophenschutz Im Unterallgäu gab es 2015 insgesamt Aktive Feuerwehrleute 2013 2014 2015 131 Feuerwehren – 130 Freiwillige Feu- Erwachsene 5472 5487 5492 erwehren und eine Werkfeuerwehr. Die Freiwilligen Feuerwehren verfügten ins- Anwärter (16 bis 18 Jahre) 335 315 313 gesamt über 36 Jugendfeuerwehren und Jugendfeuerwehrleute (12 bis 16 Jahre) 387 384 369 6.174 aktive Mitglieder. Gesamt 6194 6186 6174

Langjährige Mitglieder bekommen das Feuerwehr-Ehrenzeichen 2013 2014 2015 Feuerwehr-Ehrenzeichen. Für 40 Jahre im aktiven Feuerwehrdienst wurden im Für 40 Jahre aktiven Dienst 26 36 43 vergangenen Jahr 43 Feuerwehrleute Für 25 Jahre aktiven Dienst 164 105 119 damit ausgezeichnet. Diese erhielten jeweils Freiplätze für einen einwöchigen Aufenthalt im Feuerwehr- erholungsheim Bayerisch Gmain; 25 Freiplätze wurden bereits genutzt bzw. sind gebucht.

2015 fanden wieder mehrere Leistungsprüfungen statt. An der Leistungsprüfung „Gruppe im Löschein- satz“ nahmen 615 Feuerwehrleute teil. Die Leistungsprüfung „Technische Hilfeleistung“ absolvierten 142 Teilnehmer.

Leistungsprüfung Leistungsprüfung 2014 2015 2014 2015 Gruppe im Löscheinsatz Technische Hilfeleistung Stufe 1/Bronze 178 157 Stufe 1/Bronze 35 32 Stufe 2/Silber 93 110 Stufe 2/Silber 29 41 Stufe 3/Gold 85 107 Stufe 3/Gold 25 19 Stufe 4/Gold Stufe 4/Gold 72 71 20 19 mit blau unterlegt mit blau unterlegt Stufe 5/Gold Stufe 5/Gold 48 89 8 15 mit grün unterlegt mit grün unterlegt Stufe 6/Gold Stufe 6/Gold 42 81 5 16 mit rot unterlegt mit rot unterlegt Gesamt 518 615 Gesamt 122 142

Die Bayerische Jugendleistungsprüfung legten in diesem Jahr fünf Jugendfeuerwehren ab (Babenhausen, Klosterbeuren, Bad Wörishofen, Mindelheim und Türkheim). Die Deutsche Jugendspange errangen am 18. April 2015 18 Mitglieder der Jugendfeuerwehren Klosterbeuren, Oberschönegg und Memminger- berg; dies ist die höchste Auszeichnung in der Deutschen Jugendfeuerwehr.

Die Ausbildung im Bereich Feuerwehr stellte sich 2015 so dar:

Lehrgang/Fortbildung 2014 2015 Lehrgang Atemschutzgeräteträger 57 69 Fortbildung Atemschutz 589 527 Fortbildung Brandschutzcontainer Neu-Ulm/ Realbrandausbildung Brandübungscontainer MN 86 83 Lehrgang Maschinisten für Tragkraftspritzen und Löschfahrzeuge 59 47 Lehrgang Führungsassistent - 10

179

Fortbildung Führungstrupp Mehrzweckfahrzeug 11 - Lehrgang Sprechfunker 88 131 Fortbildung Einsatzorganisation 18 - Modulare Truppausbildung Teil 1 Grundausbildung Basismodul (bisher Truppmann) 175 184 Modulare Truppausbildung Teil 2 Grundausbildung Basismodul (bisher Truppführer) 67 112 Fahrsicherheitstraining 12 24 Ausbildung Feuerwehrführerschein 7,5 Tonnen (mit/ohne Anhänger) 46 16

Folgende Anträge für Staats- und Kreiszuschüsse wurden durch die Städte, Märkte und Gemeinden für Beschaffungen im Feuerwehrwesen eingereicht:

Beschaffung 2014 2015 Tragkraftspritze PFPN 10-1000 5 3 Mehrzweckfahrzeug - 2 Hilfeleistungssätze 1 3 Mannschaftstransportfahrzeug - 1 Tragkraftspritzenfahrzeug 2 3 Mittleres Löschgruppenfahrzeug 1 - Flachwasserschubboot 1 - Hilfeleistungsfahrzeug 1 - Verkehrssicherungsanhänger - 1 Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser - 1 Neubau Feuerwehrgerätehaus 2 -

Im Bereich Brand- und Katastrophenschutz fanden folgende Übungen statt:  eine Fortbildung im EDV-Programm „Einsatz-Protokoll-System Katastrophenschutz Bayern, EPS- Web“, teilweise in Zusammenarbeit mit der Regierung von Schwaben und den schwäbischen Landratsämtern  eine Sprech- und Kommunikationsübung  eine Planbesprechung zum Thema „G7-Gipfel in Elmau - Bericht“

Waffen- und Sprengstoffrecht Einen Überblick über die Arbeit im Waffen- und Sprengstoffrecht gibt diese Tabelle:

Art der Vorgänge Anzahl 2014 Anzahl 2015 Überprüfung von Schießstätten 31 20 Ausstellung Waffenbesitzkarten Standard 83 99 Ausstellung Waffenbesitzkarten Sportschützen 26 21 Ausstellung Erlaubnisse nach § 27 SprengG 39 32 Ausstellung/Verlängerung (kleine) Waffenscheine 25 62 Eintragung von erworbenen Schusswaffen 512 574 Austragung von veräußerten Schusswaffen - 468 Entzug waffen-/sprengstoffrechtlicher Erlaubnisse 12 5 Erteilung von Schießerlaubnissen 7 13 Verlängerung von Europäischen Feuerwaffenpässen 5 6 Erteilung von Schießstättenerlaubnissen 1 1

180

Ausnahmegenehmigungen von Alterserfordernis 17 32 Einziehung von Schusswaffen bei Erbfällen 19 21 Ausstellung von Unbedenklichkeitsbescheinigungen 27 29 Ausstellung von Europäischen Feuerwaffenpässen 17 26 Verlängerung von Erlaubnissen nach § 27 SprengG 35 64 Ausstellung Waffenbesitzkarte als Sammler 1 0 Erlaubnisse Gauschießen 2 1 Überprüfungen/Abnahme Böller-/Armbrustschießen 1 3 Abnahme Sachkundeprüfungen 3 6 Voreintrag Schusswaffen und Munitionserwerb in WBK 87 84 Mitteilungen Waffenerwerb/-verkauf 381 399 Aktenübernahme, Zusammenstellung/Versendung 86 71 Ordnungswidrigkeitenverfahren nach OWiG/WaffG/SprengG 29 24 Ein-/Ausfuhrgenehmigungen 7 10 Waffenrechtliche Erlaubnisverfahren im Rahmen von Erbfällen 51 59 Ein-/Austragung Firmen-Waffenschein 3 13 Verlängerung Firmen-Waffenschein 3 8 Übernahme von Waffen anlässlich Abgabe/Abholung 152 137 Tresorkontrollen vor Ort erfolgreich 133 83 Tresorkontrollen vor Ort erfolglos 211 184 5348 Bereinigte Schusswaffen von 12483 Zuverlässigkeitsüberprüfung Waffen-/Sprengstoffinhaber - Bundeszentralregister - 4576 - zentrales staatsanwaltschaftliches Verf.-Register - 4582 - polizeiliches Auskunftsersuchen WZP - 3994

Landesstraf- und Verordnungsgesetz Motorsportliche Erlaubnisse nach dem Landesstraf- und Verordnungsgesetz (LStVG) gab es 2015 wie in den beiden Vorjahren insgesamt drei.

Jagd-, Forst- und Fischereirecht Wesentliche Vorgänge im Bereich Jagd-, Forst- und Fischereirecht sind hier zusammengefasst:

Art der Vorgänge 2013 2014 2015 Erteilung/Verlängerung von Jagdscheinen 307 251 292 Bestätigung von Jagdpachtverträgen 65 20 13 Bestätigung von Jagdaufsehern 10 2 1 Bestätigung Forstschutzbeauftragter 2 - 1

Genehmigung von Abschüssen bzw. der Fallenjagd im befriedeten 3 4 2 Bezirk Prüfung und Bestätigung von Fischereipachtverträgen 17 21 21

Ausstellen von Genehmigungen zur Ausgabe von Fischereierlaubnisschei- 9 17 12 nen Genehmigungen zur Elektrofischerei 8 6 4 Bestätigung von Landpachtverträgen 247 214 255 Geschäftsfälle nach Grundstücksverkehrsgesetz 594 581 615

181

Gaststättengesetz Art der Vorgänge 2013 2014 2015 Erteilen einer Gaststättenerlaubnis 68 60 67 Erteilen einer Stellvertretererlaubnis 4 3 4 Genehmigung für die Erweiterung einer Gaststätte 10 10 10 Widerruf der Gaststättenerlaubnis 5 1 1

Gewerbeordnung Art der Vorgänge 2013 2014 2015 Erteilung/Erweiterung einer Reisegewerbekarte 28 33 32 Widerruf der Reisegewerbekarte - - - Erteilen einer Erlaubnis nach § 34 c GewO (z.B. Makler) 27 24 25 Widerruf der Maklererlaubnis 4 2 1 Gewerbeuntersagungsverfahren 26 28 21 Wiedergestattung der Gewerbeausübung - 3 1 Genehmigung zum Betrieb bzw. Erweiterung einer Privatklinik 2 0 2 Überprüfungen, ob Gewerbetreibende ein überwachungspflichtiges Ge- 65 56 52 werbe nach § 38 GewO ausüben Erteilen einer Bewachungserlaubnis nach § 34 a GewO 3 1 2 Genehmigung von Spielhallen nach § 33 i GewO - - 1

Schornsteinfeger-Handwerksrecht Nach dem Schornsteinfeger-Handwerksrecht wurden 2015 unter anderem zwei Leistungsbescheide we- gen rückständiger Kehrgebühren erlassen:

Art der Vorgänge 2013 2014 2015 Leistungsbescheide (wegen rückständiger Kehrgebühren) 10 3 2 Maßnahmen bei Kehrpflichtverweigerungen 62 60 65

Bußgeldverfahren Verstöße gegen… 2013 2014 2015 Feiertagsgesetz 5 14 14 Gaststättengesetz 18 8 9 Gewerbeordnung 28 29 35 Handwerksordnung 11 12 9 Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz 3 2 2 Spielverordnung 15 - 5 Jagdrecht 10 8 5 Fischereirecht - 4 - Forstrecht 3 8 - Landesstraf- und Verordnungsgesetz - 3 3 OWiG falsche Namensangabe 8 5 14 OWiG unzulässiger Lärm 34 32 41 Sonstige Ordnungswidrigkeiten 8 8 13 Verordnung über die Verhütung von Bränden 9 13 10 Ladenschlussgesetz - - 10

182

Personenstands- und Ausländerangelegenheiten (22)

Im Landkreis Unterallgäu lebten im Jahr Herkunftsstaat Anzahl Anteil 2015 10751 Ausländer aus 100 ver- in Prozent schiedenen Nationen. Im Vergleich zu Türkei 1286 11,96 2014 hat die Zahl der Ausländer um Ungarn 1076 10,01 10,28 Prozent zugenommen, also um Rumänien 1072 9,97 1105 Personen. Damit waren, - gemes- Polen 795 7,39 sen an der Einwohnerzahl vom Oktober Italien 582 5,41 Kosovo, Republik 574 5,34 2015 - 7,75 Prozent der Landkreisbe- Kroatien 524 4,87 wohner Ausländer. 2014 betrug der Griechenland 479 4,46 Anteil noch 7,02 Prozent. Österreich 412 3,83 Über die Hälfte der Ausländer kommt Bosnien und Herzegowina 308 2,86 aus den Mitgliedsstaaten der Europäi- Bulgarien 269 2,50 schen Union, genau gesagt 5890 Men- Syrien, Arabische Republik 236 2,20 Serbien, Republik 190 1,77 schen, das sind 54,79 Prozent. Aus wel- Mazedonien 176 1,64 chen Staaten die im Unterallgäu leben- Nigeria 141 1,31 den Ausländer genau stammen, zeigt Tschechische Republik 134 1,25 die Tabelle (Stand: Dezember 2015). Russische Föderation 133 1,24 Am stärksten vertreten sind im Land- Thailand 121 1,13 Vereinigte Staaten von Amerika 107 1,00 kreis Unterallgäu - wie in den vergange- Slowakische Republik 101 0,94 nen Jahren - Menschen aus der Türkei. Spanien 95 0,88 Der Anteil an Männern (6178 Personen) Vereinigtes Königreich Großbritannien 86 0,80 ist höher als der der Frauen (4573 Per- Serbien und Montenegro (ehemals) 82 0,76 sonen). Albanien 78 0,73 58,73 Prozent der hier lebenden Aus- Frankreich 74 0,69 Portugal 71 0,66 länder (5040 Menschen) sind über 35 Schweiz 70 0,65 Jahre alt. 20,47 Prozent (2324 Men- Senegal 66 0,61 schen) sind zwischen 25 und 34 Jahre Eritrea 60 0,56 alt, 12,65 Prozent (2422 Menschen) sind Litauen 60 0,56 zwischen 16 und 24 Jahre und 8,15 Pro- Niederlande 60 0,56 zent (965 Menschen) sind unter 16. Ukraine 57 0,53 Somalia 34 0,32

Restliche Staaten 1142 10,62 Gesamt 10751 100,00

Integrationskurse Bescheinigungen Anzahl Im laufenden Jahr wurden im Rahmen von Integrations- Orientierungskurse 1 kursen 195 Bescheinigungen ausgestellt. Teilnahmeberechtigungen 3

Zur Teilnahme Verpflichtete 191

Gesamt 195

Maßnahmen Zwangsmaßnahmen wurden in 39 Fällen ergriffen. Maßnahme Anzahl Versagung der 1 Aufenthaltserlaubnis Ausweisung - Abschiebungen erfolgreich 23 Abschiebungen gescheitert 15 Zwangsmaßnahmen gesamt 39

183

Asylrecht Im Jahr 2015 stellten insgesamt 476.649 Menschen in der Bundes- republik einen Asylantrag. Im Ver- 1648 gleich zum Vorjahr bedeutet dies bundesweit einen Anstieg um 135 2013 2014 2015 Prozent. Die Zahl der im Landkreis Unterallgäu lebenden Asylbewer- ber stieg auf insgesamt 1648 (Stand Dezember 2015), was ei- nem Anstieg gegenüber dem Vor- jahr von 284,14 Prozent ent- spricht. Von den im Landkreis Unterallgäu 580 lebenden Asylbewerbern waren zum Jahresende 376 Personen in den fünf Gemeinschaftsunterkünf- 221 ten untergebracht. Vom Landkreis 140 74 selbst wurden im vergangenen 42 44 34 50 Jahr 72 dezentrale Unterkünfte Asylbewerber (Stand Dez.) Freiwillige Ausreisen Asylberechtigte/Flüchtlinge neu angemietet. Insgesamt sind (anerkannt) bzw. im vergangenen Jahr 1139 Asyl- Abschiebungshindernisse bewerber in 81 dezentralen Un- terkünften untergebracht worden.

Staatsangehörigkeitsrecht 2015 wurden 95 Personen eingebürgert. Davon fünf Personen von der Regierung und 90 Personen vom Landkreis Unterallgäu. 2015 wurden 60 Staatsangehörigenausweise neu ausgestellt.

Verkehr, Kfz-Zulassung (23)

Verkehrsschauen Unter Beteiligung der zuständigen Polizeidienststellen in Mindelheim und Memmingen, sowie dem Staat- lichen Bauamt Kempten wurden im Jahr 2015 zwei Verkehrsschauen für die Bundes- und Staatsstraßen im Landkreis Unterallgäu durchgeführt. Der Schwerpunkt bei den Verkehrsschauen lag bei der Erkenn- barkeit der Beschilderung bei Nacht. Notwendige straßenverkehrsrechtliche Maßnahmen wurden ange- ordnet und straßenbauliche Verbesserungen vereinbart.

Sicherheit an Bahnübergängen In Zusammenarbeit mit dem Eisenbahn-Bundesamt, der DB Netz AG, den Polizeiinspektionen Memmin- gen und Mindelheim, dem Staatliches Bauamt Kempten, der Tiefbauabteilung des Landkreises Unterall- gäu sowie den betreffenden Städten, Märkten und Gemeinden als Straßenbau- und Verkehrsbehörden wurden zwei Bahnverkehrsschauen für die Bahnlinie 5400 (Strecke Neu-Ulm - Kempten) und die Bahnli- nie 5351 („Mittelschwabenbahn“; Strecke Mindelheim - Breitenbrunn) durchgeführt. Dabei wurden 44 Bahnübergänge überprüft. Die Sicherung von Bahnübergängen ist eine Gemeinschaftsaufgabe der für die Eisenbahnanlage und die Straßenanlage Verantwortlichen. Die Organisation liegt bei der Unteren Stra- ßenverkehrsbehörde.

184

Verkehrssicherheitsarbeit der Unfallkommission im Landkreis Unterallgäu Die Unfallkommission im Landkreis Unterallgäu hat auch im Jahr 2015 die Unfallhäufungen auf den Bun- des-, Staats- und Kreisstraßen analysiert und Abhilfemaßnahmen festgelegt. Das Spektrum reichte dabei von Geschwindigkeitsüberwachung und Beschilderung bis hin zu aufwändigen straßenbaulichen Maß- nahmen wie z. B. Kurvenentschärfungen, den Bau von Kreisverkehren, etc.

Erlaubnisse, Ausnahmegenehmigungen und Anordnungen der Straßenverkehrsbehörde Folgende Übersicht zeigt die Anzahl von Erlaubnissen, Ausnahmegenehmigungen und Anordnungen der Straßenverkehrsbehörde im Jahr 2015:

2013 2014 2015

Erlaubnisse für 48 45 49 Festveranstaltungen, Umzüge, Volksradfahren, Volkswandern Verkehrsrechtliche Anordnungen anlässlich von 61 62 78 Festveranstaltungen, Umzügen und sonstigen Veranstaltungen Anordnungen wegen 224 238 223 verkehrsbeeinträchtigender Arbeiten im Straßenraum Ausnahmen vom Sonntagsfahrverbot 39 63 71 Ausnahmegenehmigungen zum Befahren gesperrter Straßen 45 25 7 Anordnungen für Treib- und Drückjagden 3 2 7 Stellungnahmen für Marktfestsetzungen 8 3 5

Großraum- und Schwerverkehr Für den Großraum- und Schwerverkehr wurden 2015 folgende Erlaubnisse gemäß § 29 Abs. 3, § 46 Abs. 1 StVO erteilt:

Erlaubnisse gemäß § 29 Abs. 3, § 46 Erlaubnisse gemäß § 29 Abs. 3, § Abs. 1 StVO im Jahr 2014 46 Abs. 1 StVO im Jahr 2015

224 256 Einzelerlaubnisse Einzelerlaubnisse Dauererlaubnisse Dauererlaubnisse 361 456

Güterkraftverkehr Lizenzen, Erlaubnisse, Abschriften und Fahrerbescheinigungen wurden folgende erteilt:

2013 2014 2015 Bestand/Zu-Abgänge an EU-Lizenzen  EU-Lizenzen 84 79 80  Abschriften 701 625 658 Bestand/Zu-Abgänge an Erlaubnissen national  Erlaubnisse 43 42 42

185

 Abschriften 144 122 128 Fahrerbescheinigungen 8 16 17

Personenbeförderung Unternehmer im Gelegenheitsverkehr, also Unternehmer, die Personen befördern, registrierte die Stra- ßenverkehrsbehörde mit folgendem Fahrzeugbestand:

Unternehmer 2013 2014 2015 Taxiunternehmer 9 10 7 Taxi-/Mietwagenunternehmer (Mischkonzession) 5 2 2 Mietwagenunternehmer 18 20 18 Anbieter von Ausflugsfahrten 1 1 1

Fahrzeug 2013 2014 2015 Taxi 21 18 15 Taxi-/Mietwagen 2 2 2 Mietwagen 24 30 30 Fahrzeug für Ausflugsfahrten 1 1 1

Fahrerlaubniswesen Im Jahr 2015 hielten im Unterallgäu 1662 Menschen zum ersten Mal einen eigenen Führerschein in Hän- den. 1058 Unterallgäuer erweiterten ihre Fahrerlaubnis – etwa um die Erlaubnis, ein Motorrad fahren zu dürfen – und 1509 junge Menschen bekamen ihren Führerschein im Rahmen des begleiteten Fahrens ab 17. Die deutliche Steigerung im Bereich Eignungsüberprüfungen der Fahrerlaubnisinhaber bei Drogenkon- sumenten, im Alter/bei Krankheit, der Änderung von Auflagen sowie das hohe Niveau bei der Verlänge- rung von Fahrerlaubnissen setzte sich - auch im Vergleich zu den Vorjahren - im Jahr 2015 weiter fort. Der Bereich Sonderfahrerlaubnisse (sogenannter „Feuerwehr-Führerschein“) war rückläufig. Seit Februar 2015 besteht die Möglichkeit, im Wege der Ausnahme bereits mit 15 Jahren eine beschränk- te Fahrerlaubnis für Traktoren der Klasse T (statt wie bisher Klasse L) zu erwerben: in der Folge hat sich die Anzahl der erteilten Fahrerlaubnisse im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.

2013 2014 2015 Ersterteilung einer Fahrerlaubnis 1704 1666 1662 Erweiterung der Fahrerlaubnis 1070 1037 1058 „Begleitetes Fahren ab 17“ 1530 1504 1509 Ersatzführerscheine 441 553 500 Umtausch in EU-Führerscheine 1612 762 702 Verlängerungen von Fahrerlaubnissen 698 1006 906 Umschreibung Dienstfahrerlaubnisse 11 18 10 Umschreibung ausländischer Fahrerlaubnisse 61 124 120 Neuerteilung nach Entzug oder isolierter Sperre 136 170 146 Internationale Führerscheine 583 618 760 Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung (Taxi, Mietwagen) 52 72 80 Sonderfahrerlaubnisse (Feuerwehr, etc.) 36 61 22 Fahrerlaubnisentziehungen durch das Landratsamt 59 84 62 Freiwillige Fahrerlaubnisverzichte wegen fehlender Eignung 77 75 69 Antragsversagungen durch das Landratsamt 72 60 61 EU-Führerscheintourismus (Überprüfungen/Aberkennungen/Feststellungen) 53 38 23 Verwarnung/Ermahnung wegen Punkten 182 221 186

186

Verwarnung in der Probezeit 12 10 Aufbauseminar für Fahranfänger 104 133 120 Untersagung zum Führen fahrerlaubnisfreier Fahrzeuge 17 8 7 Ausnahmen vom Mindestalter - Klasse L bzw. T - 14 32 Ausnahmen vom Mindestalter - Klasse B - 4 5 Ausnahmen vom Mindestalter - Klassen C, D - 6 8 Überprüfung der Fahreignung im Alter/bei Krankheit 79 101 116 Überprüfung der Fahreignung wegen Drogenkonsums 72 96 110 Überprüfung der Fahreignung bei Fahrern fahrerlaubnisfreier Fahrzeuge 23 13 10 Verwarnungen („Gelbe Karte“ bei Alkohol-/Drogen- /Verkehrsdelikten) 32 51 32 Änderung von Auflagen (z.B. Berufskraftfahrerqualifikation) 125 956 1283 Anordnung von Begutachtungen 446 451 484 Nicht ausgehändigte Führerscheine (z.B. Prüfung nicht bestanden) 308 547 523

Fahrlehrerwesen Im Jahr 2015 wurde keine Fahrschul- oder Zweigstellenerlaubnis erteilt (2014: 1). Es wurde eine Fahr- lehrerlaubnis (2014: 6) erteilt und eine Fahrschule verlegt (2014: 1).

Bayerisches Straßen- und Wegegesetz Im Jahr 2015 wurden 26 Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen unerlaubter Sondernutzung nach dem Bayerischen Straßen- und Wegegesetz eingeleitet. Im Jahr 2014 waren es 27 Verfahren gewesen (2013: 47).

Straßenverkehrs-Zulassungsverordnung Im Jahr 2015 wurden in 16 Fällen Fahrtenbuchauflagen angedroht bzw. angeordnet. Im Jahr 2014 waren es 14 Verfahren gewesen.

Fahrzeuge Im Jahr 2015 gab es im Unterallgäu 143.108 Fahrzeuge. Folgende Grafik zeigt die Entwicklung des Fahr- zeugbestands in den vergangenen zehn Jahren. Der reduzierte Fahrzeugbestand ab 2007 erklärt sich durch die Einführung der Fahrzeug- Zulassungsverordnung in diesem Jahr. Seitdem werden außer Betrieb gesetzte Fahrzeuge aus dem Fahr- zeugregister gelöscht.

150.000 Fahrzeugbestand 145.000 140.000 143.108 135.000 131.744 139.417 130.000 135.972 129.444 132.876 125.000 129.577 126.370 120.000 122.161 123.620 121.286 115.000 110.000 105.000 100.000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

187

Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Zahl der Fahrzeuge im Jahr 2015 um 3691 – das sind 2,65 Prozent. Die am häufigsten im Unterallgäu vorkommenden Fahrzeuge sind Autos. Auf Platz zwei liegen Anhänger, auf Platz drei Zugmaschinen:

Fahrzeugart 2013 2014 2015

Pkw 85.108 87.041 89.165

Anhänger 19.483 20.093 20.804 Zugmaschinen 14.340 14.481 14.593 Krafträder 11.231 11.729 12.169 Lkw 4489 4791 5083 Busse 137 137 137 Sonstige 1184 1145 1157 Gesamt 135.972 139.417 143.108

Zulassungen Die Zulassungsstelle verzeichnete 2015 insgesamt 26.209 Neuzulassungen und Umschreibungen von Fahrzeugen. Daneben wurden zum Beispiel 18.823 Fahrzeuge außer Betrieb gesetzt - davon eines online. Der Rückgang bei den Kurzzeitkennzeichen war nach Änderung der Gesetzeslage und den damit er- schwerten Voraussetzungen für die Zuteilung absehbar (Fahrzeugnachweis, gültige Hauptuntersuchung, Standortnachweis).

2013 2014 2015 Neuzulassungen und Umschreibungen 24.871 25.052 26.209 Internationale Zulassungen 596 532 564 Wiederzulassungen 2603 2635 2467 Außerbetriebsetzungen 21.924 21.659 18.823 Zuteilung von roten Kennzeichen 53 60 52 Kurzzeitkennzeichen 2412 2481 1590 Saisonkennzeichen 337 363 366 Änderung von Halter-/Technikdaten 2495 2737 2631 Betriebsuntersagungen wegen fehlenden Versicherungs- 3502 2969 2990 schutzes, Fahrzeugmängeln und Steuerrückständen Schriftliche Halterauskünfte 487 459 492 Versichererwechsel 8769 9166 9967 Einzelgenehmigung nach EG- 295 264 259 Fahrzeuggenehmigungsverordnung

Von der seit 1. Januar 2015 bestehenden Möglichkeit, beim Umzug in einen anderen Landkreis das bishe- rige Kennzeichen beizubehalten, wurde reger Gebrauch gemacht: 1.544 Halter sind zugezogen und dür- fen weiter mit ihren bisherigen Kennzeichen fahren. 883 Halter sind aus dem Landkreis weggezogen und fahren weiter mit MN-Kennzeichen. Zwischenzeitlich gibt es neben MN nahezu kein deutsches Unter- scheidungszeichen mehr, das nicht auch im Register der Unterallgäuer Zulassungsbehörde geführt wird.

188

In den 52 Gemeinden im Landkreis Unterallgäu gab es jeweils so viele Fahrzeuge:

Gemeinde 2013 2014 2015 Gemeinde 2013 2014 2015 Amberg 1.495 1.532 1.578 Lautrach 932 971 1.013 Apfeltrach 1.079 1.109 1.147 Legau 3.220 3.311 3.384 Babenhausen 5.019 5.179 5.284 Markt Rettenbach 4.052 4.144 4.247 Bad Wörishofen 11.612 12.173 12.694 Markt Wald 2.624 2.645 2.710 Benningen 2.071 2.107 2.160 Memmingerberg 2.211 2.247 2.299 Böhen 994 1.001 1.030 Mindelheim 12.308 12.570 12.919 Boos 2.024 2.063 2.130 Niederrieden 1.322 1.360 1.417 Breitenbrunn 2.785 2.852 2.878 Oberrieden 1.352 1.348 1.381 Buxheim 2.222 2.290 2.394 Oberschönegg 1.320 1.356 1.378 Dirlewang 2.239 2.271 2.351 Ottobeuren 6.940 7.092 7.252 Egg a. d. Günz 1.278 1.315 1.336 Pfaffenhausen 2.732 2.741 2.799 Eppishausen 2.414 2.394 2.405 Pleß 936 940 974 Erkheim 3.460 3.520 3.669 Rammingen 1.486 1.525 1.559 Ettringen 3.618 3.692 3.748 Salgen 1.569 1.643 1.673 Fellheim 951 980 1.018 Sontheim 2.426 2.502 2.540 Bad Grönenbach 5.102 5.268 5.458 Stetten 1.578 1.643 1.659 Hawangen 1.337 1.388 1.425 Trunkelsberg 1.492 1.522 1.543 Heimertingen 1.609 1.644 1.674 Türkheim 6.415 6.642 6.775 Holzgünz 1.309 1.342 1.380 Tussenhausen 3.266 3.373 3.435 Kammlach 2.006 2.064 2.089 Ungerhausen 1.095 1.097 1.146 Kettershausen 2.048 2.105 2.135 1.653 1.670 1.708 Kirchhaslach 1.638 1.657 1.678 Westerheim 2.239 2.319 2.424 Kirchheim 2.908 2.965 3.037 Wiedergeltingen 1.549 1.554 1.613 Kronburg 1.915 1.934 1.981 Winterrieden 1.033 1.040 1.063 Lachen 1.604 1.633 1.673 Wolfertschwenden 2.015 2.089 2.130 Lauben 1.519 1.596 1.637 Woringen 1.951 1.999 2.078 gesamt 135.972 139.417 143.108

189

Kommunalaufsicht, Staatliche Rechnungsprüfung (24)

Haushaltsprüfungen Haushalte 2013 2014 2015 Das Sachgebiet „Kommunalaufsicht, Staatliche Rech- anzeigepflichtig 27 31 34 nungsprüfung“ prüft die Haushalte der 52 Städte und genehmigungspflichtig 25 21 18 Gemeinden im Landkreis Unterallgäu. Im Jahr 2015 waren 18 der 52 Haushalte genehmigungspflichtig. Gesamt 52 52 52 Bis auf eine Kommune wurden die Genehmigungen Körperschaften 2013 2014 2015 ohne Einschränkungen erteilt. anzeigepflichtig 39 39 40 Daneben wurden auch die Haushaltssatzungen von 46 genehmigungspflichtig 6 6 6 Körperschaften – von Verwaltungsgemeinschaften, Schulverbänden, Wasser- und Abwasserverbänden und Gesamt 45 45 46 Stiftungen – geprüft. Hiervon waren sechs genehmi- Geprüfte gungspflichtig. Die Genehmigungen konnten ohne Auf- Körperschaft Haushalte lagen erteilt werden. Gemeinden 52 Insgesamt begutachtete das Sachgebiet „Kommu- nalaufsicht und Staatliche Rechnungsprüfung“ damit 98 Verwaltungsgemeinschaften 11 Haushaltssatzungen und -pläne. Schulverbände 20 Zweckverbände 13 Stiftungen 2 Gesamt 98 Staatliche Rechnungsprüfung Die überörtliche, staatliche Rechnungsprüfung ist für 34 Gemeinden, sieben Verwaltungsgemeinschaf- ten, elf Schulverbände, neun Zweckverbände und zwei Waldgenossenschaften vorgesehen. Es werden auch überörtliche Kassenprüfungen durchgeführt. Die Zahl der zu prüfenden Körperschaften liegt bei 63. Im Jahr 2015 wurden Rechnungsprüfungen von 71 Jahresrechnungen überwiegend von Einheitsgemeinden durchgeführt.

Haushaltslage der Gemeinden Die Haushaltslage in den Gemeinden im Landkreis Unterallgäu war 2015 Haushaltslage Gemeinden nur in einer Gemeinde günstig, aber auch nur in drei Gemeinden un- günstig. Beim Großteil der Gemeinden ist die Haushaltslage geordnet, günstig 1 bei einigen Gemeinden ist sie angespannt. geordnet 35 Die Verschuldung der Gemeinden (einschließlich mittelbare Verschul- angespannt 13 dung bei Verbänden) war 2014 mit 110.559.799 Euro nur gering über ungünstig 3 dem Niveau des Jahres 2013. Zahlen für 2015 lagen bei Redaktions- Gesamt 52 schluss noch nicht vor. Höchster Niedrigster

Steuer Hebesatz Hebesatz Die wichtigste Finanzierungsquelle einer Gemeinde sind die Realsteuern. Die Hebesätze legen die Gemeinden Grundsteuer A 600 220 selbst fest. Den jeweils höchsten und niedrigsten Hebe- Grundsteuer B 450 230 satz im Kreis zeigt nebenstehende Tabelle: Gewerbesteuer 350 230

Genehmigung kreditähnlicher Rechtsgeschäfte 2015 wurden fünf Anträge auf kreditähnliche Rechtsgeschäfte (2014: acht) genehmigt. Außerdem wurde den Genehmigungsanträgen zu vier Ausfallbürgschaften (2014: drei) zugestimmt.

Erschließungs- und Abgabenrecht Im Rahmen des Erschließungs- und Abgabenrechts – dabei geht es um Steuern oder Gebühren bezie- hungsweise Abgaben für die Infrastruktur – wurden 24 Widersprüche (2014: elf) gegen Bescheide Unter- allgäuer Gemeinden abschließend bearbeitet. In diesem Rechtsgebiet wurden auch drei Eingaben von Bürgern behandelt.

190

Straßen-, Städtebau- und Kinderbetreuungsförderung Wie im Jahr 2014 bekamen auch 2015 51 Gemeinden Straßenunterhaltszuschüsse nach dem Finanzaus- gleichsgesetz (FAG) und dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG). Die Höhe der Gesamtsum- me erhöhte sich von 2,37 Millionen Euro auf 2,52 Millionen Euro.

Folgende Tabelle zeigt die Anzahl der Anträge auf Zuschüsse zum Straßen- und Städtebau sowie zur Kin- derbetreuungsfinanzierung:

2013 2014 2015 Zuschussanträge nach GVFG und Art. 13 c FAG 0 2 3 Zuschussanträge nach Art. 10 FAG (mit Kinderbetreuungsfinanzierung) 5 1 2 Zuschussanträge für Städtebauförderung 5 5 5

Vereinspauschale Im Jahr 2015 wurden 111 Vereine (2014: 110) mit der Vereinspauschale gefördert. Insgesamt wurde eine Summe in Höhe von 181.211 Euro (2014: 180.355 Euro) ausbezahlt.

Gemeindegrenzänderungsverfahren Zur Änderung der Gemeindegrenzen zwischen Memmingerberg, Benningen und Hawangen wurde ein Grenzänderungsverfahren durchgeführt und durch Verordnung abgeschlossen.

Petitionen, Beschwerden und Dienstaufsichtsbeschwerden Ferner wurden insgesamt dreizehn Petitionen, Beschwerden und Dienstaufsichtsbeschwerden behan- delt. Im Vorjahr waren es neun.

Bürgerentscheid auf Landkreisebene Der Bürgerentscheid aufgrund des eingereichten Bürgerbegehrens und des Begehrens des Kreistages zur Beteiligung des Landkreises Unterallgäu an einer Grundbesitzgesellschaft auf dem Konversionsgelände des ehemaligen Fliegerhorstes Memmingerberg wurde vom Sachgebiet 24 organisiert und betreut.

191

Abteilung 3 - Bauen und Umwelt

Fachstelle für Klimaschutz

Der Klimaschutz stellt eine facettenreiche Aufgabe dar. Diese Aufgabe erfolgreich anzupacken gelingt nur Fachgebiet über- greifend und in Kooperation mit regionalen und überregiona- len Akteuren. Die Fachstelle für Klimaschutz im Landratsamt wurde im Jahr 2014 eingerichtet mit der Einstellung einer Klimaschutzmanagerin. Ihre Hauptaufgabe ist die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes des Landkreises. Darüber hinaus gehören zu den Aufgaben des Klimaschutzmanagements die Vernetzung der Klima- schutzaktivitäten im Landkreis, Aufklärung und Motivation sowie kontinuierliche Information und Wis- sensvermittlung zu den Themen des Klimaschutzes. Dabei übernimmt die Fachstelle für Klimaschutz die Rolle der Organisation und Koordination und kümmert sich um Wissenstransfer und -weitergabe.

Im vergangenen Jahr wurden aus dem Maßnahmenkatalog des Kli- maschutzkonzeptes zahlreiche Projekte initiiert und durchgeführt. Die Hauptschwerpunkte lagen in den Bereichen Bildung und Öffent- lichkeitsarbeit. Ein Beispiel dafür ist das Projekt „PrimaKlimaKids“ - dabei handelt es sich um ein mobiles Umweltbildungsprogramm für Kindergärten und Grundschulen zu Klimaschutz und Energiewende. Es wird in Kooperation mit dem Bund Naturschutz seit Anfang des Jahres 2015 den Bildungseinrichtungen im Landkreis angeboten und soll über mehrere Jahre weitergeführt werden. Insgesamt 30 Kurse wurden von Kindergärten und Grundschulen im Laufe des Jahres gebucht. Weitere Projektbeispiele aus den Bereichen Bildung und Öffentlichkeitsarbeit umfassen Ausstellungen, Baumpflanzaktionen und Schulwettbewerbe.

Unterstützt wird die Klimaschutzmanagerin durch das Energieteam des Landkreises. Dieses besteht aus 19 Mitgliedern und vereint mit Vertretern aus der Politik, Wirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, von regionalen Verbänden sowie Verwaltungsangehörigen vielfälti- ge fachliche Kompetenz in einem Gremium. Das Energieteam trifft sich mehrmals jährlich, um über die Umsetzung von Klimaschutz- maßnahmen im Landkreis zu beraten.

Eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe „Klima“ führt unter Leitung der Fachstelle für Klimaschutz Projek- te zu Energieeffizienz, Energiesparen sowie Infokampagnen zum Klimaschutz für die Mitarbeiter der Landkreisverwaltung durch.

Seit 2015 nimmt der Landkreis am Qualitätsmanagement und Zertifizierungsverfahren European Energy Award® teil.

192

Immissionsschutz, Abfallrecht, Bodenschutz (31)

Immissionsschutz Das Landratsamt Unterallgäu ge- 2014 2015 nehmigt auf der Grundlage des Anzahl genehmigungsbedürftiger Anlagen 151 152 Bundes-Immissionsschutzgesetzes Anlagengenehmigungen nach § 4 bzw. § 16 BImSchG (BImSchG) umweltrelevante Anla- (Neu- und Änderungsgenehmigungen) einschließl. 13 10 gen. Im Jahr 2015 gab es im Land- Zulassungen vorzeitigen Beginns nach § 8a BImSchG kreis Unterallgäu einen Bestand Rücknahme von Genehmigungsanträgen 1 1 von insgesamt 152 genehmigungs- Anordnungen (Vollstreckung von Auflagen, § 17 2 4 bedürftigen Anlagen. Es ist Aufga- BImSchG, Sofortvollzug) be der Immissionsschutzbehörde, Prüfung von Anzeigen nach §§ 15 und 67 BImSchG 26 42 die Einhaltung der Bestimmungen Überwachung von Anlagen nach BImSchG und des- zur Luftreinhaltung und zum Lärm- sen Durchführungsverordnungen wie z.B. Störfall- schutz bei den Betrieben zu über- verordnung (eigene Vor-Ort-Kontrollen einschließ- 78 75 wachen. Darüber hinaus bearbeite- lich Prüfung der Berichte von Sachverständigen und te die Behörde zahlreiche Nach- Messinstituten) barbeschwerden. Ordnungswidrigkeiten-Verfahren 1 3

Prüfung von Nachbarbeschwerden wegen Luftverun- Einen weiteren Überblick zur Tätig- 16 728 reinigung und Lärmbelästigung keit 2015 gibt nebenstehende Ta- Bescheinigung für Biogasanlagen nach Erneuerbare- belle. 32 35 Energien-Gesetz (EEG) „Formaldehyd-Bonus“

Stellungnahmen der Umweltschutzingenieure an

Dritte außerhalb des Sachgebiets 31 (für Bauvorha- 202 212

ben, Bauleitplanung usw.)

Abfallrecht Der Fachbereich Abfallrecht (Kreislaufwirtschaftsgesetz - KrWG -) überwacht unter anderem die Abfall- verwertung und Abfallbeseitigung. Diesem Zweck dient auch der Vollzug der Klärschlamm- und Nach- weisverordnung.

2014 2015 Überwachung von Deponien einschließlich Anordnungen von Nachsorgemaßnahmen 23 23 Überwachung der Abfallverwertung und Abfallbeseitigung mit Schwerpunkt Klärschlamm- 1650 1680 und Nachweisverordnung Beratung, Auskünfte und sonstige Stellungnahmen zur Klärschlammentsorgung, Nachweis- 595 490 verordnung und Änderung des Abfallrechts Entgegennahme und Bearbeitung von Anzeigen nach §§ 18 und 53 KrWG 20 17 Erlaubnisse nach § 54 KrWG für Sammler, Beförderer, Händler und Makler von gefährli- 3 5 chen Abfällen Maßnahmen bei unzulässigen Abfallentsorgungen (Beseitigungsanordnungen, Zwangsgel- 22 19 der, Ersatzvornahmen) Verfahren für Ausnahmegenehmigungen nach § 28 Abs. 2 KrWG (Verwendung von Bau- 42 45 schutt im Wegebau)

193

Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten nach dem Ordnungswidrigkeiten-Verfahren 2014 2015 Abfallrecht gab es im Jahr 2015 insgesamt 81: Einstellungen 23 19

Kostenfreie Verwarnungen 7 5

Kostenpflichtige Verwarnungen 18 14 Bußgelder 78 34 Noch nicht entschiedene Fälle 4 9 Gesamt 130 81

Bodenschutz Der Bodenschutz (Bundes-Bodenschutzgesetz, BBodSchG) soll die natürliche Lebensgrundlage von Men- schen, Tieren und Pflanzen - den Boden - bewahren. Dabei geht es auch um so genannte Altlasten, die eine Fläche mit Schadstoffen belasten. Im Jahr 2015 wurden zum Beispiel acht neue Verdachtsflächen im Altlastenkataster erfasst:

2014 2015 Erhebung und Erfassung von neuen Verdachtsflächen im Altlastenkataster 3 8 Erstellung von Historischen Erkundungen 6 8 Durchführung von bzw. Mitwirkung bei orientierenden Untersuchungen in Zusammenar- 7 5 beit mit dem Wasserwirtschaftsamt Kempten/Allgäu Aufforderungen zur Durchführung von Detailuntersuchungen gemäß § 10 Abs. 2 4 7 BBodSchG Kontrolle der ordnungsgemäßen Eigenüberwachung von Flächen mit Altlasten 15 18 Entlassungen aus der Altlastenbehandlung nach Durchführung von orientierenden Unter- 3 5 suchungen Auskünfte aus dem Altlastenkataster 23 26 Überwachung von Abbruchmaßnahmen 8 8 Stellungnahmen in anderen Verfahren 16 31

Naturschutz und Landschaftspflege (32)

Schutzgebiete Das Sachgebiet „Naturschutz und Land- 2012 2013 2014 2015 schaftspflege“ registrierte im Jahr 2015 insgesamt zwölf Verstöße in Schutzgebie- Verstöße in Schutzgebieten 3 8 14 12 ten, also zum Beispiel in Naturschutzge- Kontrollen und Ermittlungen 1051 950 830 790 bieten oder in Landschaftsschutzgebieten. Es gab insgesamt 790 Kontrollen und Ermittlungen.

Stellungnahmen und Beratungen Das Sachgebiet fertigt naturschutz- fachliche Stellungnahmen an und 2012 2013 2014 2015 erteilt Bürgern Rechtsauskünfte. Naturschutzrechtliche Stellungnahmen 1182 1140 1215 1075 Einen Überblick über die vergange- Rechtsauskünfte an Bürger 289 302 385 305 nen Jahre gibt nebenstehende Ta- belle.

194

Artenschutz Ziel des Artenschutzes ist es, gefährdete Tiere zu schützen, ihren Lebensraum zu bewahren und den Handel mit diesen Tieren zu überwachen. Zum Beispiel muss die Haltung besonders geschützter Wirbel- tiere gemeldet werden. 2015 war das 122 Mal der Fall. Außerdem wurden 18 Biberschäden abgewickelt.

2012 2013 2014 2015 Meldungen nach § 7 BArtSchV (Haltung besonders geschützter Wirbeltiere) 145 130 152 122 Überprüfungen und Bescheinigungen 339 312 304 295 Abwicklung von Biberschäden 14 30 37 18 Ordnungswidrigkeiten (Bußgeldverfahren, Verwarnungen) 16 12 18 19

Landschaftspflege 2015 wurden 22 Zuschussanträge auf Landschaftspflegemaßnahmen gestellt. Bei 289 Kaufverträgen wurde das Vorkaufsrecht nach dem Bundesnaturschutzgesetz geprüft und es wurden 15 Vereinbarungen nach dem Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm geschlossen. Im Rahmen des Programms gewährt der Freistaat Bayern für Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auf landwirtschaftlich genutzten Flächen einen finanziellen Ausgleich.

2012 2013 2014 2015 Landschaftspflegemaßnahmen (Zuschussanträge) 23 21 20 22 Negativbescheinigungen zur Ausübung des Vorkaufsrechts 329 289 346 289 Vereinbarungen nach dem Bayerischen Vertragsnaturschutzpro- 82 40 306 15 gramm/Erschwernisausgleich (Vertragsabschlüsse)

Naturschutzbeirat Der Naturschutzbeirat traf sich im vergangenen Jahr einmal zum Austausch über aktuelle Themen des Naturschutzes und der Landschaftspflege.

Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege Die Aufgaben der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege sind vielfältig. Ein wichtiger Be- reich ist die Arbeit im Kreislehrgarten am Hohen Schloss in Bad Grönenbach. Dort gab es insgesamt neun Arbeitseinsätze mit Gartenbauvereinen und sechs Führungen. Hinzu kamen fünf Schnittkurse für Garten- bauvereine und Interessierte, die Initiierung und Betreuung von Aktionen wie „Unser Landkreis blüht auf“, die Pflanzung des „Baum des Jahres“, den „Tag der offenen Gartentür 2015“ im Kreislehrgarten Bad Grönenbach anlässlich des 15-jährigen Bestehens, und die Durchführung des Friedhofswettbewerbs im Landkreis Unterallgäu mit acht teilnehmenden Gemeinden. Weitere Aufgabenbereiche der Fachberatung sind die Baumkontrolle an Naturdenkmalen, die Baumkon- trolle an Liegenschaften des Landkreises, die Öffentlichkeitsarbeit, die Durchführung von Schnittkursen für die Gemeinde- und Landkreisbauhofmitarbeiter zur Pflege von Streuobstwiesen, die Beratung von Bürgern und Gemeinden, die Beratung der zuständigen Kollegen im Landratsamt für die Bepflanzung an Straßen und Bauten sowie die Organisation und Durchführung von Wettbewerben auf Kreisebene.

195

Wasserrecht und Gewässeraufsicht (33)

Das Sachgebiet Wasserrecht und Gewässeraufsicht hat im Jahr 2015 insgesamt 145 Erlaubnisse für Ge- wässerbenutzungen erteilt. Der Großteil der Genehmigungen bezog sich auf Anlagen in und an Gewäs- sern.

Erlaubnisse für Gewässerbenutzungen 2013 2014 2015 Abwasserbeseitigung 25 78 42 Wärmepumpen/Erdwärmesonden 59 35 38 Kleinkläranlagen 44 57 16 Wasserversorgungen 27 20 17 Sonstige Tatbestände (Fischteiche, Kiesabbau usw.) 25 24 32 Gesamt 180 214 145

Genehmigungen 2013 2014 2015 Anlagen in und an Gewässern 11 18 7 Einleitungen wassergefährdender Stoffe in Kanalisationen 2 8 8 Tankanlagen (Eignungsfeststellung) - - - Sonstige Tatbestände (z.B. Schifffahrt, Ausnahmegenehmigungen) 10 2 5

Weitere Zahlen aus dem Bereich Wasserrecht sind in folgender Tabelle zusammengefasst. So gab es 2015 zum Beispiel 292 überwachungspflichtige Anlagen zur Lagerung wassergefährdender Stoffe:

2013 2014 2015 Planfeststellungen/-genehmigungen für Gewässerausbauten und - 28 28 20 umgestaltungen Bohranzeigen 51 46 72 Festsetzung und Änderung von Wasserschutzgebieten; 1 11 6 Regelungen zum Gemeingebrauch an Gewässern Überwachungspflichtige Anlagen zur Lagerung wassergefährdender Stoffe 347 299 292 Anlagensanierungen - 18 2 Anordnungen 9 23 17 Bußgeldverfahren 2 4 2 Stellungnahmen zu Bauleitplänen und Ähnlichem 68 82 83 Stellungnahmen zu sonstigen Vorhaben 7 7 5

Fachkundige Stelle Wasserwirtschaft Die Fachkundige Stelle Wasserwirtschaft nahm 2015 zum Beispiel 221 Mal Stellung zu Baumaßnahmen und sonstigen Vorhaben. Hinzu kamen 72 Betriebsprüfungen beziehungsweise Überwachungen von An- lagen zur Lagerung wassergefährdender Stoffe und 14 Sachverständigengutachten zu Gewässerbenut- zungen (z. B. Abwasserbeseitigung, Bauwasserhaltung). 2015 wurden insgesamt 176 Abwasserabgabenbescheide erstellt - 74 im Bereich der Großeinleiter, 104 für Kleineinleiter und einer für Niederschlagswasser.

196

Bauleitplanung, Bauordnung und Raumordnung (34)

Die Zahl der Bauanträge ist im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr von 1.207 auf 1.299 gestiegen. Ge- genüber den Vorjahren sind große Investitionsvorhaben im gewerblichen Bereich verwirklicht bzw. be- gonnen worden (siehe auch „Bauplanung, Denkmalschutz“).

Die bewilligten Mittel für zinslose und zinsverbilligte Darlehen sind vom Vorjahr von 3,8 Millionen Euro auf 2,4 Millionen Euro gesunken. Insgesamt sind 46 Objekte gefördert worden. Von der Förderung der Anpassung von Wohnraum für behinderte Personen wird dabei weiterhin reger Gebrauch gemacht.

Im Bereich der Raumordnung wurde vom Regionalverband Donau-Iller die Teilfortschreibung zur Nut- zung der Windkraft abgeschlossen.

Bauplanung, Denkmalschutz (35)

Das Aufgabengebiet des Sachgebiets 35 Bauplanung/Denkmalschutz umfasst

 die baufachliche Prüfung von Bauanträgen und Voranfragen  den Vorsitz des Gutachterausschusses  die Beurteilung zur Bauleitplanung  den fachlichen Denkmalschutz  die bautechnische Unterstützung anderer Sachgebiete  die Prüfung von Verwendungsnachweisen

Bearbeitet wurden unter anderem folgende Großobjekte:

Firma Maßnahme Kosten in Millionen Euro Grob, Mindelheim Hochhaus B 6 35,0 Gabor, Mindelheim Hochregalerweiterung, etc. 19,2 Multivac, Wolfertschwenden Logistikzentrum 9,9 Kößler, Babenhausen Produktionshalle 8,3 Kreis-Seniorenwohnheim, Türkheim Altbausanierung 4,6 Mang, Memmingerberg Wohnanlage 4,0 Filgis, Ottobeuren Wohnanlage 3,8 Schulwerk, Mindelheim Schulsporthalle 3,7

Bauleitplanung Neben der Beurteilung von Bauanträgen und Bauvoranfragen wurden die Bauleitplanungen der Gemein- den begutachtet und Beratungsgespräche geführt. Die Zahl der fachlichen Stellungnahmen zu Bebau- ungs- und Flächennutzungsplänen ist dieser Tabelle zu entnehmen:

Bauleitplanung 2013 2014 2015 Stellungnahmen zu Bebauungsplänen 63 56 57 Stellungnahmen zu Flächennutzungsplänen 39 22 14 Sonstige Vorhaben, Planfeststellungen, Verwendungsnachweise, 36 22 15 Denkmalschutz, Flurbereinigung, Städtebauförderung

197

Denkmalschutz In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und den Kreisheimatpflegern wurden 2015 insgesamt 13 Denkmalschutzsprechtage durchgeführt. Zusätzlich wurden zahlreiche Beratungsgespräche mit Denkmaleigentümern und Interessenten geführt. Hinsichtlich der Denkmalpreise wurden den einzelnen Gremien Vorschläge unterbreitet und zugearbei- tet.

Gutachterausschuss und Sonstiges Neben Beratungsgesprächen, Ortseinsichten und baufachlichen Stellungnahmen für andere Fachberei- che wurden auch Verkehrswertgutachten erstellt. Der Gutachterausschuss fertigte 2015 insgesamt 34 Gutachten und fachliche Äußerungen an.

Baukultur Zur Lösung der ortsplanerischen Herausforderungen im Dorfkern und an den Dorfrändern wurde in Zu- sammenarbeit mit dem Landkreis Ostallgäu das Leader-Projekt „Dorfkerne_Dorfränder“ vorbereitet. Zusammen mit dem Architekturforum Allgäu wurde das Leader-Projekt „Baukulturlandschaft Allgäu“ entwickelt.

Barrierefreiheit Im Zuge der allgemeinen Beratung wurden zahlreiche Gespräche geführt und Stellungnahmen zu The- men der Barrierefreiheit im Hoch- und Tiefbaubereich sowie der Dorferneuerung und Städtebauförde- rung abgegeben.

198

Abteilung 4 - Gesundheits- und Veterinärwesen, Verbraucherschutz

Gesundheitsverwaltung, Verbraucherschutz, Lebensmittelüberwachung (41)

Schlachtzahlen 2015 wurden im Unterallgäu insgesamt 65.320 Tiere geschlachtet. Die Anzahl der Schlachttiere setzt sich wie folgt zusammen:  Geflügel (Hühner, Puten, Enten und Gänse): 36.570 Stück  Schweine, Rinder, Kälber, Schafe, Ziegen usw.: 28.750 Stück

Einen Überblick über die vergangenen Jahre zeigt folgende Grafik:

40.000 Schlachtzahlen 36.570 34.277 35.000 34.226 31.089 30.000 28.750 27.128 26.028 25.611 25.000

20.000

15.000

10.000

5.000 2012 2013 2014 2015

Geflügel (Hühner, Puten, Enten usw.) Schweine, Rinder, Kälber, Schafe, Ziegen usw.

Gesundheitlicher Verbraucherschutz Im Jahr 2015 fanden 2.181 Lebensmittelkontrollen statt. Dabei wurden 317 lebensmittelrechtliche Ver- stöße festgestellt:

Veränderung Veränderung 2014 2015 absolut in Prozent Anzahl der Betriebe 2.628 2.636 8 0,30 Lebensmittelkontrollen 2.313 2.181 -132 -5,71 Lebensmittelrechtliche Verstöße 382 317 -65 -17,02 Eingesandte Lebensmittelproben 435 448 13 2,99 Beanstandungen (Lebensmittelproben) 111 126 15 13,51 Stellungnahmen zu Bauvorhaben 24 24 0 0,00

200

Tuberkulose-Umgebungsuntersuchungen 111 Überwachungsbedürftige Tuberkulosefälle 19 Quantiferon-Tests (Tbc) 162 Drogen-Screening 9 Zweitschrift Gesundheitszeugnisse 35 Belehrungen nach § 43 Infektionsschutzgesetz („Lebensmittelzeugnisse“) 1020 Schuleingangsuntersuchungen 1426 Überprüfung Impfbücher/Impfberatung im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung 1411 Schulärztliche Untersuchungen 77 Neugeborenen-Screening - Datenabgleich 1228 Neugeborenen-Screening - Stoffwechsel- u. Hörscreening - schriftliche Kontaktaufnahmen 161 Sehtests bei Kindern und Erwachsenen bei Präventionsaktionen 82 Impfberatung bei Asylbewerbern 400 Mitarbeit bei der Heimaufsicht 6 Schwangerschafts-Konfliktberatung nach § 219 48 Allgemeine Schwangerschafts-Beratungs-Kontakte 390 Vermittlung von finanziellen Hilfen bei familiären Notlagen 272 Tätigkeiten im Bereich allgemeiner Sozialdienst (z.B. Krisenintervention, Tbc-Vorsorge) 443 Präventionsveranstaltungen (Sucht, Sexualpädagogik, Familientag, Aids, Aktion Sonne n- 76 schutz, Gesundheitstage) Vortragsreihe "Rund um die Familie" und "Basics Haushalt und Ernährung", Vorträge 72 Außensprechstunden Sozialdienst in Bad Wörishofen 45 Teilnahme Sozialdienst an Arbeitskreisen/Netzwerken 47

Veterinäraufgaben (43) Tierart Tiere Betriebe

Geflügel 161.961 2.358 Nutztiere Die am häufigsten im Unterallgäu gehaltene Tierart war Geflügel. Rin- Rinder 141.138 1.728 der kamen am zweithäufigsten vor, am dritthäufigsten Schweine. Schweine 25.742 262 Darüber hinaus gab es 743 Imker-Betriebe. Schafe 9.129 332 Einhufer 3.028 786

Ziegen 2.120 27 0

Auftreten von anzeigepflichtigen Tierseuchen

Rindertuberkulose 2015 wurden die Tiere auf Rindertuberkulose untersucht, die sich 2014 auf den Alpen im Oberallgäu befunden hatten und die Rinder, die 2015 auf Alpen ins Oberallgäu gebracht werden sollten. Neben die- sen Tieren wurden einige noch aus den Vorjahren fehlende Screening-Untersuchungen nachgeholt. Eine Kuh fiel bei der Schlachtung durch Tuberkuloseanzeichen auf. Die jeweiligen Tierzahlen sind folgender Tabelle zu entnehmen:

200

Tuberkulose-Umgebungsuntersuchungen 111 Überwachungsbedürftige Tuberkulosefälle 19 Quantiferon-Tests (Tbc) 162 Drogen-Screening 9 Zweitschrift Gesundheitszeugnisse 35 Belehrungen nach § 43 Infektionsschutzgesetz („Lebensmittelzeugnisse“) 1020 Schuleingangsuntersuchungen 1426 Überprüfung Impfbücher/Impfberatung im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung 1411 Schulärztliche Untersuchungen 77 Neugeborenen-Screening - Datenabgleich 1228 Neugeborenen-Screening - Stoffwechsel- u. Hörscreening - schriftliche Kontaktaufnahmen 161 Sehtests bei Kindern und Erwachsenen bei Präventionsaktionen 82 Impfberatung bei Asylbewerbern 400 Mitarbeit bei der Heimaufsicht 6 Schwangerschafts-Konfliktberatung nach § 219 48 Allgemeine Schwangerschafts-Beratungs-Kontakte 390 Vermittlung von finanziellen Hilfen bei familiären Notlagen 272 Tätigkeiten im Bereich allgemeiner Sozialdienst (z.B. Krisenintervention, Tbc-Vorsorge) 443 Präventionsveranstaltungen (Sucht, Sexualpädagogik, Familientag, Aids, Aktion Sonnen- 76 schutz, Gesundheitstage) Vortragsreihe "Rund um die Familie" und "Basics Haushalt und Ernährung", Vorträge 72 Außensprechstunden Sozialdienst in Bad Wörishofen 45 Teilnahme Sozialdienst an Arbeitskreisen/Netzwerken 47

Veterinäraufgaben (43) Tierart Tiere Betriebe

Geflügel 161.961 2.358 Nutztiere Die am häufigsten im Unterallgäu gehaltene Tierart war Geflügel. Rin- Rinder 121.491 1.843 der kamen am zweithäufigsten vor, am dritthäufigsten Schweine. Schweine 25.742 262 Darüber hinaus gab es 743 Imker-Betriebe. Schafe 9.129 332 Einhufer 3.028 786

Ziegen 2.120 270

Auftreten von anzeigepflichtigen Tierseuchen

Rindertuberkulose 2015 wurden die Tiere auf Rindertuberkulose untersucht, die sich 2014 auf den Alpen im Oberallgäu befunden hatten und die Rinder, die 2015 auf Alpen ins Oberallgäu gebracht werden sollten. Neben die- sen Tieren wurden einige noch aus den Vorjahren fehlende Screening-Untersuchungen nachgeholt. Eine Kuh fiel bei der Schlachtung durch Tuberkuloseanzeichen auf. Die jeweiligen Tierzahlen sind folgender Tabelle zu entnehmen:

201

Simultan-Hauttest PCR-Untersuchung Bakterienanzüchtung 4.176 Tiere 42 Tiere 0 37 zweifelhaft 36 negativ 0 11 positiv 6 positiv 6 positiv

BHV-1 Im Jahr 2015 sind Rinder aus Österreich nach Deutschland verbracht worden, die mit BHV1 infiziert wa- ren. Auch das Unterallgäu war davon betroffen. Es wurden folgende Untersuchungen zur Seuchenermitt- lung durchgeführt:

Tankmilch-Untersuchungen Einzelblut-Untersuchungen Nasentupferproben Anzahl 184 606 23 Davon positiv 5 34 0 Davon fraglich 0 2 0

Infektiöse hämatopoetische Nekrose In einem Aquakulturbetrieb in Baden-Württemberg war der Ausbruch der nicht exotischen Fischseuche Infektiöse Hämatopoetische Nekrose (IHN) amtlich festgestellt worden. Da ein Betrieb aus dem Landkreis Unterallgäu von dem betroffenen Betrieb Fische bezogen hatte, wurden Seuchenermittlungsmaßnah- men ergriffen. Diese Untersuchungen ergaben, dass der Betrieb im Landkreis Unterallgäu ebenfalls von der IHN befallen war.

Meldepflichtige Tierkrankheiten Tierkrankheit Aufgetretene Fälle An meldepflichtigen Tierkrankheiten Q-Fieber 3 gab es die Fälle gemäß nebenstehender Tabelle. Geflügelsalmonellose 1 Campylobacteriose (Hund) 1

Laufende Tierseuchenbekämpfung

BHV1-Verfahren Nach Bayern sind mehrere weitere Bundesländer von BHV1 2015 der Europäischen Kommission als BHV1-frei anerkannt Untersuchungspflichtige Bestände 1691 worden. Deshalb wurde im Jahr 2015 mit einer Ände- Ausgestellte BHV1- rung der BHV1-Verordnung die Bescheinigungspflicht 2.818 größtenteils gestrichen. Freiheitsbescheinigungen Entnommene BHV1-Proben:  4.230 Bestandsmilchproben in 1.391 Betrieben, 2015  7.922 Blutproben von Einzeltieren in 252 Betrieben Kostenrechnungen BHV1-Blutproben 43  42 Milchproben von Einzeltieren in 2 Betrieben der praktizierenden Tierärzte Es gab Anträge auf Zuschuss bzgl. des  elf Betriebe mit verdächtigem Tankmilchbefund, Verbringens von Nutzrindern in 6 davon im Weiteren alle Betriebe blutserologisch ne- Mastbetriebe gativ Kostenrechnungen TBC 49  44 Betriebe mit 99 milchserologisch positiven Tie- Bearbeitete Beihilfeanträge 28 ren, davon alle Betriebe blutserologisch negativ Kostenrechnungen Einen Überblick über Abrechnungen und Zuschussanträ- BVD/MD-Blutproben der 9 ge, die geprüft und an die Bayerische Tierseuchenkasse praktizierenden Tierärzte weitergeleitet wurden, gibt die Tabelle rechts. Entschädigungsanträge BHV-1 2

202

Brucellose-Verfahren Folgende Untersuchungen wurden hinsichtlich der Brucellosefreiheit der Betriebe durchgeführt:  589 Bestandsmilchproben in 329 Betrieben  2.283 Blutproben von Einzeltieren in 52 Betrieben

Enzootische Rinderleukose Folgende Proben wurden zum Monitoring auf enzootische Rinderleukose untersucht:  584 Bestandsmilchproben in 326 Betrieben  554 Blutproben von Einzeltieren in 46 Betrieben

Bovines Virusdiarrhoe-Virus BVD 2015 Einen Überblick über die Bekämp- fung des Virus der Bovinen Virusdiar- Ausgemerzte Virämiker 90 rhoe (BVD) gibt folgende Tabelle: Durchgeführte Untersuchungen auf BVD gesamt 68.302 BVD/MD-Veterinärvorgänge in der HI-Tier-Datenbank 124 Zu Untersuchungen aufgeforderte Betriebe 6 Betriebe zur Ausmerzung aufgefordert (auch telefonisch) 14

Aujeszky´sche Krankheit 253 Tiere in zwölf Beständen wurden auf dieses Herpesvirus untersucht.

Cross-Compliance-Kontrollen Cross-Compliance 2015 Mit Cross-Compliance-Kontrollen in fol- Rinderkennzeichnung 85 genden Bereichen prüfte das Veteri- Schweinekennzeichnung 3 näramt, ob die EU-Verpflichtungen einge- Schaf-/Ziegenkennzeichnung 13 halten wurden. Lebensmittelsicherheit 96 Tierschutz 82

Viehverkehrsverordnung 2015 Um die Verbreitung von Seuchen zu ver- Bearbeitete „Veterinärvorgänge“ hindern, gibt es die Viehverkehrsordnung. 1.870 in der HI-Tier-Datenbank Folgende Vorgänge wurden dazu bearbei- Landwirte schriftlich zur Bearbeitung tet: 118 von Fehlern aufgefordert

Neue noch unbearbeitete Veterinärvorgänge 149 Futtermittelüberwachung 2015 wurden 86 Futtermittelproben entnommen.

Veterinärzertifikate 2015 Export von Milch und Milcherzeugnissen in ein Drittland 602 Export von anderen Waren in ein Drittland 72 Verbringen von Tieren innerhalb der EU 297 Export von Tieren in ein Drittland 23 Vorzeugnisse (Tierseuchen- und Lebensmittelbereich) 344 Ausstellungen, Märkte, Turniere 21 Alpenweideviehverkehr 17 Sonstige Seuchenfreiheitsbescheinigungen 3

203

Tierschutzrecht Tierschutzkontrollen 2015 2015 führte das Veterinäramt 401 401 Tierschutzkontrollen durch: Anzahl durchgeführter Tierschutzkontrollen davon in landwirtschaftlichen Tierhaltungen 254 davon in Pferdehaltungen 41 davon in Hunde- und Katzenhaltungen 62 davon in Zirkusbetrieben 3 davon in sonstigen Betrieben 23

davon in Schlachtbetrieben 18

Tierimpfstoffverordnung Im Jahr 2015 wurden 348 Abgaben von Impfstoffen zur Anwendung durch den Tierhalter angezeigt.

Tierarzneimittelrecht Tierarzneimittelrecht 2015 Folgende Kontrollen wurden im Jahr 2015 nach dem Arzneimittelrecht durchgeführt: Kontrollen tierärztlicher Hausapotheken 14 Kontrollen bei Tierhaltern 23

Nebenprodukteverordnung Zum Umgang mit tierischen NebenproduNe k- 2015 Stellungnahme zu Neuzulassungen bzw. zu Ände- ten verzeichnete das Veterinäramt 2015 2 folgende Vorgänge: rungen von Biogasanlagen Kontrollen in Nebenproduktebetrieben 6

Kontrollen in Lebensmittelbetrieben Diese Kontrollen in Lebensmittelbetrieben führte das Veterinäramt 2015 durch: 2015 Kontrollen in Lebensmittelbetrieben 259 Vorortkontrollen wegen Hemmstoff-Nachweis 26 Vorortkontrollen wegen Zell- bzw. Keimzahlüberschreitung 11 Vorortkontrollen aufgrund Mitteilung des Milchprüfrings Bayern e. V. 59 Stellungnahmen zu Anträgen auf Sachkundebescheinigung Betäuben 34 Entnommene Proben für den Nationalen Rückstandskontrollplan 230 Stellungnahme zu Bauanträgen für Lebensmittelbetriebe 2 EU-Zulassungen (Vorbereitung für Regierung von Schwaben) 6

Impressum

Kreischronik Die Kreischronik gibt das Geschehen im Jahr 2015 im Landkreis Unterallgäu sowie überregional in Aus- schnitten wieder. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit!

Redaktion: Stefanie Vögele (Pressestelle des Landratsamts Unterallgäu)

Quellen: Landratsamt Unterallgäu Mindelheimer Zeitung (MN-Z) Memminger Zeitung (MM-Z) Illertisser Zeitung (IZ) Augsburger Allgemeine (AA) Allgäuer Zeitung (AZ) Süddeutsche Zeitung (SZ)

Fotos: Archiv Landratsamt Unterallgäu: S. 65 Bleier Christina (LEW): S. 87 Büchele Eva (Landratsamt Unterallgäu): S. 15, 25, 55 unten, 64 unten, 68, 121, 127, 131 Degenhart Engelbert (Landratsamt Unterallgäu): S. 79 Deutscher Fußball-Bund: S. 64 oben Filmbaar: S. 16 unten Landesamt für Umwelt: S. 51 Putz Edgar (Landratsamt Unterallgäu): S. 10, 19 Rustler Sylvia (Landratsamt Unterallgäu): S. 32, 36, 39, 40, 43, 46, 50 unten, 55 oben, 78, 83, 84, 86, 89, 101, 117, 128, 136, 137 Schedensack: S. 102 Schmid Stefan (Landratsamt Unterallgäu): S. 50 oben Sirch Franz (Landratsamt Unterallgäu): S. 52, 81 Unterallgäu Aktiv GmbH: S. 7 Veitenhansl Julia (Landratsamt Unterallgäu): S. 16 oben Vögele Stefanie (Landratsamt Unterallgäu): S. 28, 31 (beide), 41, 67, 69, 72, 85, 103, 130, 133 Zuchtriegel Louis, S. 10

Tätigkeitsbericht (Statistik) Redaktion/Gestaltung: Sachgebiete im Landratsamt Unterallgäu; Stefanie Vögele, Pressestelle