Flyer Berlin Klondyke

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Flyer Berlin Klondyke Der Neue Pfaffenhofener Kunstverein präsentiert Ausstellende Künstler Wir bedanken uns bei unseren Partnern und Sponsoren und laden ein Rikke Aamann Secundino Hernandez Pat Rosenmeier Öffentliche Vernissage von Berlin-Klondyke Pablo Alonso Matthias Hesselbacher Yps Roth Berlin-Klondyke Axel Anklam Peik Hoberg-Wünsche Katrin Rother am 21.9.2012 um 20 Uhr Thomas Arnolds Andreas Höhne Christian Rothmaler Kulturhalle Pfaffenhofen a.d. Ilm. 100 Künstler – 300 WerKe Herbert Basilewski Andy Hope 1930 Christoph Ruckhäberle Eintritt frei! Olivia Berckemeyer Marcel Hüppauff Benja Sachau Michael Biber Kahee Jeong Adam Saks Anne Louise Blicher Klaus Jörres Ralf Schauff Und danach... www.rieglerdruck.de Gesamtherstellung: Armin Boehm Franka Kaßner Martin G. Schmid Terne Bork Isabel Kerkermeier Hank Schmidt in der Beek Fritz Bornstück Martin Kippenberger Thomas Schroeren Madeleine Boschan Christiane Klatt Philipp Schwalb Berlin-Klondyke-Party im Moosburger Hof (tiefgarage) Guillaume Bruère Henning Kles Emanuel Seitz Joanna Buchowska Erwin Kneihsl Markus Selg Jessica Buhlmann Peter K. Koch Marcus Sendlinger André Butzer Maja Körner Judith Sönnicken Goldrausch Astrid Marie Christiansen Peter Krauskopf Andrea Stappert Goldrausch Björn Dahlem Ludwig Kreutzer Lorenz Strassl ANZEIGE Sven Drühl Gerda Leopold Frank Stürmer mit DeAr-Us aus Berlin Rose Eken Valentin Emil Lubberger Hans-Peter Thomas live und DJ-set Carola Ernst Robert Lucander Willi Tomes & Murmel (PAF) Valérie Favre René Luckhardt Klaus-Martin Treder Shannon Finley Stefan Mannel Daniela Trixl 21. SEPTEMBER BIS 14. OKTOBER 2012 Habima Fuchs Jannis Marwitz Henry Vincent Tine Furler Otto Mecky Jorinde Voigt KULTURHALLE PFAFFENHOFEN Andrew Gilbert Jonathan Meese Sonja vom Brocke Gotscha Gozalishvili Zoe Claire Miller Susanne Wagner Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 16 –19 Uhr │ Samstag und Sonntag 15 –18 Uhr Stefanie Gutheil Jan Muche Felix Weber Axel Heil Aribert von Ostrowski Hans Weigand Thomas Helbig Catalina Pabon Carolin Weihrauch Stamati Papazoglou Bettina Weiß Manfred Peckl Claudio Wichert Katrin Plavcak Thomas Winkler Kerstin Podbiel Dominic Wood Luisa Pohlmann Ulrich Wulff Maeghan Reid Philipp Zaiser Nina Rendtorff Ralf Ziervogel Rokke Thomas Zipp Axel Anklam, Zetis, 2011, courtesy Galerie Rothamel, Erfurt / Frankfurt am Main · Thomas Arnolds, Küche (klein), 2008, courtesy Galerie Hammelehle und Ahrens, Köln · Madeleine Boschan, Ad Fontes (Teknopod), 2012, courtesy Galerie Bernd Kugler, Innsbruck · André Butzer, Ohne Titel, 2011, courtesy Galerie Guido W. Baudach, Berlin · Andy Hope 1930, Medley 17, 2011, courtesy Galerie Guido W. Baudach, Berlin · Marcel Hüppauff, vom Feuerwehrauto verfolgt, 2011, courtesy Galerie van de Loo Projekte, München · Jonathan Meese, Seehundbabylein „Breifisch“ im Imminsystem „Spucki“, 2009, www.kunstverein-pfaffenhofen.de courtesy Contemporary Fine Arts, Berlin · Jan Muche, Front, 2012, courtesy Galerie Börgmann, Krefeld · Katrin Rother, Enchantress VII, 2010 · Adam Saks, Pferd, 2011, courtesy Bourouina, Berlin · Philipp Schwalb, Kartoffel-brei, Apfel-muß, Blau-kraut, Wasser-melone, 2010, courtesy 8. Salon, Hamburg · Thomas Zipp, Ohne Titel, 2010, courtesy Galerie Guido W. Baudach, Berlin Neuer Pfaffenhofener Kunstverein e .V. Ein alter Wiener im Gekommen, um zu gehen Stammgäste waren, hingen Bilder an den Wän- Kunstrausch, junge Berliner den, dicht an dicht. Martin Kippenbergers Paris- Berlin und seine Künstler und die Berliner Kunst zur Magd der andere kommen von drau- Selbsterfahrungsspiel- am Goldgräberfluss: Bar-Gemälde, kürzlich für Millionen versteigert, Berlin – eine Stadt ohne Struktur. Ideologien machte. Doch formiert ßen, aus Hamburg, Frankfurt, platz oder eben einfach 100 Künstler zu Gast zeigt es uns. Eine Stadt, erbaut auf Treibsand, sich dagegen Widerstand und Köln, Düsseldorf, Karlsruhe, als die Stadt, in der »halt in Pfaffenhofen a. d. Ilm in der nichts sicher steht. Trotz mit Baselitz, Hödicke, Koberling Dresden oder sonst woher. eben alle« sind. dieser Brüchigkeit aber ist Berlin oder Lüpertz gibt es um 1965 für Lebenshaltung und Mieten Eine »Berliner Schule« Der Mann, dem ich – ohne ihn damals zu ken- ein Schauplatz auch der (Kunst-)Ge- ein, zwei Jahre plötzlich wirklich eine sind billig, es gibt viel Neues gibt es aber immer noch nen – die besten Wiener Schnitzel verdanke, schichte. Doch diese kommt meist von originäre Berliner Malerei. Keine Schu- und Fremdes zu entdecken, nicht. Doch entstehen die ich in Berlin jemals gegessen habe, saß mir außen und wird in Berlin mehr aufgeführt le, aber eine gemeinsame Haltung – gegen ungeheuren Leerstand, un- unentwegt kurz- bis längerfristige Kollaborati- an einem eiskalten Pfaffenhofener Wintertag denn gemacht. Das immer unfertige Berlin ist, alle ideologischen Zwänge von Abstraktion genutzte Räume, onen, Freundschaften gegen die gegenüber, in einem Wirtshaus am Hauptplatz, egal von wo man kommt, eher der Ort, an dem im Westen und Realismus im Osten. Souverän Begegnungen, Vereinsamung. Man hat meis- und wir unterhielten uns über sein Doppelleben man reüssiert und bei Erfolg wieder fortgeht. stellen sich diese Wenigen zwischen alle Stühle, Erfahrungen. Was tens nicht viel Geld, braucht wie zwischen Berlin und Kanada. Reinald Nohal – Die Hauptstadt der Debütanten. verlassen die Stadt nichtsdestotrotz schon bald die Stadt werden könnte, ließ sich zu allen Zeiten Gesellschaft und ein alter Wiener – lebt mit seiner Frau Irmelin Martin Kippenberger: „Trompe L‘oeil“ Ein erster Höhepunkt der Berliner Kunst um darauf. damals ungezwungen, oft illegal und Austausch. Folglich stellt man nämlich nicht nur an der Spree, sondern ver- 1986 aus Paris Bar, Buch, Quadriga, 2000 das Jahr 1900, der Realismus von Liebermann In den 1980ern ist das zu nacht schlafender Zeit erproben. gemeinsam aus, besucht und or- bringt einen Gutteil des Jahrs in einer Gegend, und Corinth hat seine Wurzeln in den Malschu- rosige Aufbaupathos der Einige Galerien folgen, doch zu- ganisiert Ausstellungen, teilt Ate- die jeden Kenner des Donald-Duck-Universums Doch immer noch kann der alte Wirt es ein- len von Dresden, München und Paris – nach Wirtschaftswunderjahre meist sind es selbst organisierte liers, trinkt zusammen, streitet, aufhorchen lässt: Nohals leben in Dawson City, fach nicht lassen, sich Künstler ins Haus zu ho- dem 1. Weltkrieg ist er tot und die wilden aufgebraucht. Es herrscht Off-Räume oder Bars, in denen man liebt, sucht nach Anerkennung. am Klondike-Fluss, wo Dagobert Duck bekannt- len: nun allerdings nicht mehr in die Paris-Bar, Zwanziger Jahre, in de- Endzeitstimmung: »die sich trifft und nebenbei Kunst zeigt. Immer neu. lich seine erste Million in Form von Goldnuggets sondern in das Bunkhouse Hotel, einen mächti- nen internationale Gäste Häuser in braun-grauer Da aber ab einem gewissen Punkt alle Betei- Der Kunstrausch von „Berlin-Klondyke zusammenkratzte, damals, beim Klondike-Gold- gen Holzbau in klassischer kanadischer Bauwei- wie die blutjungen Ge- Farbe, überall waren ligten regelmäßig Geld für Wohnung, Haus, 2012“, ein nie dagewesener Versuch, die Ber- rausch. se, den Nohal – studierter Architekt – in Dawson nies Francis Bacon, Sa- noch Kriegsschäden Atelier, Familie und Kneipenbesuche verdienen liner Gegenwartskunst trotz ihrer bizarren Zer- Wir sprachen über Eishockey und Nohal er- City errichtet hat. Dort entstand auch die Idee, muel Beckett oder Chris- sichtbar, und es gab quadratkilometerweit Nie- müssen, entstehen Ende der 90er die ersten splitterung zu fassen, wird von diesem Netz- zählte mir, dass es im Winter dort in Dawson Nohals Berliner Künstlerfreunde zu einer ersten topher Isherwood ein mandsland, jede Woche Krawall, Hausbeset- professionellen Neuberliner Galerien. Mit ju- werk untergründig mitgetragen und gespeist oft minus 40° kalt werde und der Klondike-Fluss Ausstellung einzuladen: das örtliche Museum zwischen Kokain, Dada, zerdemos und Räumungen, es herrschte eine gendlichem Selbstbewusstsein laufen diese den – jeder der hundert Künstler steht für sich, dermaßen zufriere, dass er sogar von Lastwa- wurde vollgehängt, wie ehedem die Paris-Bar, Neuer Sachlichkeit und diffuse Angst vor dem Atomkrieg – das war die überalterten rheinischen Galerien den Rang ab. doch alle zusammen gen befahren werden könne. Die Bewohner von und das mit so großem Erfolg, dass das Kurato- spätem Expressionismus Glocke, die über Berlin hing« (Alexander Hacke, Schließlich sind es ab 2002 die internationalen stehen für die Stadt. Dawson bohrten dann Löcher ins Eis, das her- ren-Paar die Einladung erhielt, die Ausstellung schier explodierendes Einstürzende Neubauten). Großsammler und Spekulanten, die sich in die Vielleicht aufgrund aussprudelnde Wasser gefriere augenblicklich „Berlin-Klondyke“ im Art Center Los Angeles zu Berlin erlebten und liebten, finden ihr Ende mit Und dann bleibt der Atomkrieg aus, der deutsche, Leipziger und Berliner Kunst ›verlie- dieser in der Kunst- und bilde eine spiegelglatte, gleichwohl zarte wiederholen. der Weltwirtschaftskrise von 1928. Ostblock bricht zusammen und Berlin wird ein ben‹, ›fasziniert‹ sind von den ›Abgründen‹ der welt einmaligen Rei- Schicht besten Eises, auf dem dann Eishockey Fünfmal so umfangreich, erweitert um viele Der gescheiterte Maler Adolf Hitler baute weiteres Mal Hauptstadt. Aufbruchsjubel. Doch deutschen Historie und deren ›Neubeginn‹ – bungswärme ist Ber- gespielt werde, wie nirgends sonst. Arbeiten von insgesamt Hundert Berliner Künst- sein Haus der Kunst in München und träumte was folgt, ist ein großes, sinnleeres Vakuum. zumindest bis die
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