Stadt , Ortsteil Oderbrück Landkreis Bebauungsplan N Nr. 20 Oderbrück Süd II

Kartengrundlage: Automatisierte Liegenschaftskarte Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Gebietsabgrenzung Vermessungs- und Katasterverwaltung, © (2018)

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6/3

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Das Plangebiet befindet sich im Süden der bebauten Ortslage Oderbrück, wie dargestellt.

@ OpenStreetMap - Mitwirkende

Dr.-Ing. W. Schwerdt Büro für Stadtplanung GbR - Waisenhausdamm 7 - 38100 Braunschweig

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Ausschnitt 1:500 20

30 3 10 5 3 SO 3 Freizeit und Tourismus 6/3 0,2 I o OK

LPB IV W LPB III BP Zone III

LPB V 15 20 LPB IV

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N 0 10 20 30 40 50 100

Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Stadt Braunlage Vermessungs- und Katasterverwaltung, © (2018) Ortsteil Oderbrück

Nr. 20 Oderbrück Süd II AH 05.2020 MP 08.2019 Stand: § 3 (2)/ § 4 (2) BauGB Bebauungsplan MP 05.2019 Dr.-Ing. W. Schwerdt Büro für Stadtplanung GbR - Waisenhausdamm 7 - 38100 Braunschweig

Planzeichenerklärung (BauNVO 2017, PlanZV)

Art der baulichen Nutzung

Sonstiges Sondergebiet, Freizeit und Tourismus, s. textl. Festsetzung Ziff. 1, 7, 8 und 9 SO Freizeit und Tourismus

Maß der baulichen Nutzung

Grundflächenzahl 0,2

Zahl der Vollgeschosse als Höchstmaß I

Oberkante als Höchstmaß, s. textl. Festsetzung Ziff. 2 OK

Bauweise, Baulinien, Baugrenzen

Offene Bauweise o

Baugrenze

Verkehrsflächen Straßenbegrenzungslinie

Bereich ohne Ein-und Ausfahrt

Wasserflächen und Flächen für die Wasserwirtschaft, den Hochwasserschutz und die Regelung des Wasserabflusses W Trinkwasserschutzgebiet Odertal, Zone III, s. Nachrichtliche Übernahme Ziff. 2 Zone III

Planungen, Nutzungsregelungen, Maßnahmen und Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege

Stadt Braunlage Ortsteil Oderbrück

Nr. 20 Oderbrück Süd II

Stand: § 3 (2)/ § 4 (2) BauGB Bebauungsplan

Dr.-Ing. W. Schwerdt Büro für Stadtplanung GbR - Waisenhausdamm 7 - 38100 Braunschweig Planungen, Nutzungsregelungen, Maßnahmen und Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft

Umgrenzung von Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft, s. textl. Festsetzung Ziff. 6

Sonstige Planzeichen

Umgrenzung der Flächen für besondere Anlagen und Vorkehrungen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, s. textl. Festsetzung Ziff. 4

Umgrenzung der Flächen, die von der Bebauung freizuhalten sind, s. textl. Festsetzung Ziff. 3

Kennzeichnung von Flächen, deren Böden erheblich mit Umweltgefährdenden Stoffen belastet BP sind (§ 9 Abs. 5 Nr. 3 BauGB) s.Nachrichtliche Übernahme der BPG-VO nach § 9 Abs. 6 BauGB, Zugehörigkeit zum Bodenplanungsgebiet im Landkreis Goslar, s. Nachrichtliche Übernahme Ziff. 1

LPB V Abgrenzung unterschiedlicher Lärmpegelbereiche, s. textl. Festsetzung Ziff. 5

LPB IV

Grenze des räumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplans

Stadt Braunlage Ortsteil Oderbrück

Nr. 20 Oderbrück Süd II

Stand: § 3 (2)/ § 4 (2) BauGB Bebauungsplan

Dr.-Ing. W. Schwerdt Büro für Stadtplanung GbR - Waisenhausdamm 7 - 38100 Braunschweig Textliche Festsetzungen

1. In dem sonstigen Sondergebiet SO wird die Zweckbestimmung mit "Freizeit und Tourismus" gemäß § 11 Abs. 2 BauNVO festgesetzt. In dem Sondergebiet sind außer den in Folge genannten baulichen Anlagen und Einrichtungen auch grundsätzlich Nutzungen und Nebenanlagen zulässig, die in einer Beziehung zu der Freizeit- und Tourismusnutzung stehen, deren Inanspruchnahme üblicherweise mit derartigen Einrichtungen verbunden werden kann. Folgende Nutzungen sind zulässig: - Gastronomie - Verkaufs- und Serviceeinrichtungen für touristischen Bedarf - Stellplätze und Zufahrten - Personalwohnungen

2. Die zulässige Oberkante für bauliche Anlagen (Gebäudehöhe) wird mit 802 m über N.N. festgesetzt. Eine Überschreitung der festgesetzten Höhe ist um bis zu 1,0 m für untergeordnete Gebäudeteile wie z. B. Schornsteine oder Lüftungsanlagen zulässig.

3. Freizuhaltende Flächen Gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 10 BauGB wird eine von der Bebauung freizuhaltende Fläche von 20 m Breite, gemessen vom äußeren, dem Baugrundstück zugekehrten Rand der befestigten Fahrbahn festgesetzt. (Die Festsetzung vollzieht die gem. § 9 (1) FStrG nachrichtlich zu übernehmende Bauverbotszone nach.) In diesem Bereich dürfen bauliche Anlagen und Gebäude, auch solche, die nach der NBauO genehmigungsfrei sind, ohne Zustimmung des Straßenbaulastträgers nicht errichtet werden. Ausnahmsweise zulässig sind Lärmschutzeinrichtungen (Wall oder Wall-/Wand-Kombination) zum Schutz vor Verkehrslärm bzw. Freizeitlärm innerhalb der festgelegten Teilflächen, sowie Gehölzpflanzungen. Im gesamten Bereich gilt gleichzeitig ein Zu- und Abfahrtsverbot. Ausnahmsweise sind innerhalb der von der Bebauung freizuhaltenden Fläche Baumpflanzungen, Stellplätze, Fußwege und Umfahrten sowie nicht zum dauerhaften Aufenthalt von Menschen vorgesehene Nebengebäude in Abstimmung mit dem Straßenbaulastträger zulässig.

4. Innerhalb der Flächen für besondere Anlagen und Vorkehrungen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes gilt folgendes: Auf der Fläche ist die Errichtung einer Lärmschutzeinrichtung (Wall oder Wall-/Wand Kombination mit einer Höhe von bis zu 2,00 m gemäß Vorgabe des Schallgutachtens (BMH GbR Nr: 19121R1 vom 22.04.2020) zulässig. Die Flächen sind nach ihrer Herstellung zu begrünen und mit standortgerechten heimischen Gehölzen als Sträucher zu bepflanzen. Es sind mind. 3 Sträucher je 10 m² Bepflanzungsfläche in der Qualität: verpflanzte Sträucher, 4 Triebe, Höhe: 60 bis 100 cm (vStr 4 Tr, 60-100) zu verwenden. Im Südwestlichen Abschnitt der Flächen ist anstelle der Strauchbepflanzung auf dem Wall die Neuanlage von montanem Borstgrasrasen (RNB) vorzunehmen. Vor Beginn der Errichtung ist eine Befreiung bei der unteren Naturschutzbehörde zu beantragen. Die sachgerechte Herstellung des neuen Borstgrasrasens ist nachzuweisen.

5. Zum Schutz der Bebauung vor Verkehrslärm werden für den Plangeltungsbereich nach Maßgabe des vorliegenden schalltechnischen Gutachtens (BMH GbR Nr: 19121R1 vom 22.04.2020) die in der Planzeichnung dargestellten Lärmpegelbereiche (LPB) nach DIN 4109, Schallschutz im Hochbau festgesetzt. Den genannten Lärmpegelbereichen entsprechen folgende Anforderungen an den passiven Schallschutz:

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Stand: § 3 (2)/ § 4 (2) BauGB Bebauungsplan

Dr.-Ing. W. Schwerdt Büro für Stadtplanung GbR - Waisenhausdamm 7 - 38100 Braunschweig dargestellten Lärmpegelbereiche (LPB) nach DIN 4109, Schallschutz im Hochbau festgesetzt. Den genannten Lärmpegelbereichen entsprechen folgende Anforderungen an den passiven Schallschutz: Lärmpegelbereich Maßgeblicher erforderliches bewertetes Schalldämmmaß nach DIN 4109 Außenlärmpegel La der Außenbauteile 1) R'w,res Wohnräume Büroräume² dB(A) dB(A) I-II bis 55; 56 - 60 30 30 III 61 - 65 35 30 IV 66 - 70 40 35

1) resultierendes Schalldämmmaß des gesamten Außenbauteils (Wände, Fenster und Lüftung zusammen) 2) An Außenbauteile von Räumen, bei denen der eindringende Außenlärm aufgrund der in den Räumen ausgeübten Tätigkeiten nur einen untergeordneten Beitrag zum Innenraumpegel leistet, werden keine Anforderungen gestellt. Die schalltechnischen Eigenschaften der Gesamtkonstruktion (Wand, Fenster, Lüftung) müssen den Anforderungen des jeweiligen Lärmpegelbereiches genügen. Die Eignung der für die Außenbauteile der Gebäude gewählten Konstruktionen nach den Kriterien der DIN 4109 ist nachzuweisen. Von den vorgenannten Festsetzungen kann abgewichen werden, wenn im Rahmen eines Einzelnachweises ermittelt wird, dass aus der tatsächlichen Lärmbelastung geringere Anforderungen an den Schallschutz resultieren.

6. Innerhalb der Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft ist die vorhandene Vegetation zu erhalten (montaner Borstgrasrasen) bzw. der Sukzession zu überlassen. Die Entnahme von Gehölzen ist, im Hinblick auf den Erhalt des Wiesencharakters der Fläche und die Entwicklung weiterer Flächenanteile des montanen Borstgrasrasens, außerhalb der Zeiten des Fällverbotes (s. auch Hinweis Nr. 1) zulässig.

7. Im Hinblick auf die Belange des Artenschutzes gilt innerhalb des Plangebietes folgendes: - in der allgemeinen Brut- und Setz- und Aufzuchtzeitzeit gem. § 33 NWaldLG (1. April bis 15.Juli eines jeden Jahres) sind Baumfällungen, Gehölzrodungen oder starke Schnittmaßnahmen unzulässig. - Im Sinne des § 39 BNatSchG dürfen vom 01.03. bis 30.09. eines jeden Jahres Bäume nur gefällt, Gehölze nur gerodet oder Bäume und Gehölze stark zurückgeschnitten werden, wenn sichergestellt ist, dass artenschutzrechtliche Belange gem. § 44 BNatSchG nicht berührt sind (Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde). - Bäume und Gehölze mit Habitateigenschaften für heimische Vögel oder Fledermäuse dürfen nur gefällt, gerodet oder stark zurückgeschnitten werden, wenn zuvor in Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde sichergestellt ist, dass Belange nach § 44 BNatSchG nicht berührt sind.

8. Der am östlichen Rand des Plangebietes vorhandene Erschließungsweg sowie Teile des am Nordrand des Plangebietes vorhandenen Parkplatzes sind zurückzubauen und in die Freiflächen des Freizeitgrundstückes zu integrieren. Die öffentliche Nutzung entfällt.

9. Zur Sicherung der Versickerungsfähigkeit sind die neu herzustellenden Stellplätze mit ihren Zufahrten in wassergebundener Decke unter Berücksichtigung der Vorgaben der DWA-A 138 "Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser" und der DWA-M 153 "Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Regenwasser"), herzustellen.

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Dr.-Ing. W. Schwerdt Büro für Stadtplanung GbR - Waisenhausdamm 7 - 38100 Braunschweig NACHRICHTLICHE ÜBERNAHMEN

1. Der gesamte Geltungsbereich sowie die angrenzenden Flächen liegt innerhalb des Teilgebietes 4 der Verordnung über das Bodenplanungsgebiet Harz im Landkreis Goslar. Die Vorgaben der Verordnung sind zu beachten.

2. Der gesamte Geltungsbereich liegt innerhalb der Zone III des Wasserschutzgebietes „Odertal“. Die Vorgaben der Verordnung sind zu beachten.

HINWEISE:

1. Für Bäume bestehen gem. § 39 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) gesetzliche Schonfristen zum Fällen außerhalb von Wäldern und gärtnerisch genutzten Grundflächen. Das Fällverbot gilt vom 01.03. bis einschließlich 30.09 eines jeden Jahres.

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Stand: § 3 (2)/ § 4 (2) BauGB Bebauungsplan

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Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Stadt Braunlage Vermessungs- und Katasterverwaltung, © (2018) Ortsteil Oderbrück

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AH 05.2020 Stand: § 3 (2)/ § 4 (2) BauGB Bebauungsentwurf MP 05.2019 Dr.-Ing. W. Schwerdt Büro für Stadtplanung GbR - Waisenhausdamm 7 - 38100 Braunschweig

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Ausschnitt 1:500 20

30 3 10 5 3 SO 3 Freizeit und Tourismus 6/3 0,2 I o OK

LPB IV W LPB III BP Zone III

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Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Stadt Braunlage Vermessungs- und Katasterverwaltung, © (2018) Ortsteil Oderbrück

Nr. 20 Oderbrück Süd II AH 05.2020 MP 08.2019 Stand: § 3 (2)/ § 4 (2) BauGB Bebauungsplan MP 05.2019 Dr.-Ing. W. Schwerdt Büro für Stadtplanung GbR - Waisenhausdamm 7 - 38100 Braunschweig

Planzeichenerklärung (BauNVO 2017, PlanZV)

Art der baulichen Nutzung

Sonstiges Sondergebiet, Freizeit und Tourismus, s. textl. Festsetzung Ziff. 1, 7, 8 und 9 SO Freizeit und Tourismus

Maß der baulichen Nutzung

Grundflächenzahl 0,2

Zahl der Vollgeschosse als Höchstmaß I

Oberkante als Höchstmaß, s. textl. Festsetzung Ziff. 2 OK

Bauweise, Baulinien, Baugrenzen

Offene Bauweise o

Baugrenze

Verkehrsflächen Straßenbegrenzungslinie

Bereich ohne Ein-und Ausfahrt

Wasserflächen und Flächen für die Wasserwirtschaft, den Hochwasserschutz und die Regelung des Wasserabflusses W Trinkwasserschutzgebiet Odertal, Zone III, s. Nachrichtliche Übernahme Ziff. 2 Zone III

Planungen, Nutzungsregelungen, Maßnahmen und Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege

Stadt Braunlage Ortsteil Oderbrück

Nr. 20 Oderbrück Süd II

Stand: § 3 (2)/ § 4 (2) BauGB Bebauungsplan

Dr.-Ing. W. Schwerdt Büro für Stadtplanung GbR - Waisenhausdamm 7 - 38100 Braunschweig Planungen, Nutzungsregelungen, Maßnahmen und Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft

Umgrenzung von Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft, s. textl. Festsetzung Ziff. 6

Sonstige Planzeichen

Umgrenzung der Flächen für besondere Anlagen und Vorkehrungen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, s. textl. Festsetzung Ziff. 4

Umgrenzung der Flächen, die von der Bebauung freizuhalten sind, s. textl. Festsetzung Ziff. 3

Kennzeichnung von Flächen, deren Böden erheblich mit Umweltgefährdenden Stoffen belastet BP sind (§ 9 Abs. 5 Nr. 3 BauGB) s.Nachrichtliche Übernahme der BPG-VO nach § 9 Abs. 6 BauGB, Zugehörigkeit zum Bodenplanungsgebiet Harz im Landkreis Goslar, s. Nachrichtliche Übernahme Ziff. 1

LPB V Abgrenzung unterschiedlicher Lärmpegelbereiche, s. textl. Festsetzung Ziff. 5

LPB IV

Grenze des räumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplans

Stadt Braunlage Ortsteil Oderbrück

Nr. 20 Oderbrück Süd II

Stand: § 3 (2)/ § 4 (2) BauGB Bebauungsplan

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Nr. 20 Oderbrück Süd II

AH 05.2020 Stand: § 3 (2)/ § 4 (2) BauGB Bebauungsentwurf MP 05.2019 Dr.-Ing. W. Schwerdt Büro für Stadtplanung GbR - Waisenhausdamm 7 - 38100 Braunschweig

Stadt Braunlage, Ortsteil St. Andreasberg/Oderbrück, Landkreis Goslar

Begründung zum Bebauungsplan Nr. 20 "Oderbrück Süd II"

Kartengrundlage: Topographische Karte 1: 25.000 (TK25) Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs-und Katasterverwaltung, © 2011

Stand: 06/ 2020 §§ 3 (2) / 4 (2) BauGB

Dr.-Ing. W. Schwerdt Büro für Stadtplanung GbR

Bearbeiter: Dipl.-Biol. E. Lüderitz; Dipl.-Ing. U. Kolb, A. Körtge, K. Müller B-Plan Nr. 20 "Oderbrück Süd II" - 2 -

Stadt Braunlage, OT St. Andreasberg-Oderbrück, Landkreis Goslar

Inhaltsverzeichnis:

Seite

1.0 Vorbemerkung 3 1.1 Lage und Abgrenzung des Plangebietes 3 1.2 Notwendigkeit der Planaufstellung; Ziele, Zwecke und Auswirkungen des Bebauungsplans 3 1.3 Ausgangssituation 3 1.4 Landes- und regionalplanerische Einordnung; Ziele der Raumordnung 4 1.5 Darstellungen des Flächennutzungsplanes/ Entwicklungsgebot 6 2.0 Planinhalt/ Begründung 7 2.1 Baugebiete 7 2.2 Ver- und Entsorgung 8 2.3 Verkehrliche Erschließung 9 2.4 Brandschutz 10 2.5 Bodenschutz 10 2.6 Immissionsschutz 11 2.7 Festsetzungen zu naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen 12 3.0 Umweltbericht 13 3.1 Einleitung 13 3.1.1 Inhalt und Ziele des Bauleitplans 13 3.1.2 Rechtliche und planerische Grundlagen/ Darstellung und Berücksichtigung der festgelegten Ziele des Umweltschutzes 14 3.2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen 15 3.2.1 Ziele des Umweltschutzes 15 3.2.2 Methodik 15 3.2.3 Entwicklungsprognose bei Nichtdurchführung der Planung 16 3.2.4 Bestand und Entwicklungsprognose bei Durchführung der Planung 16 3.2.5 Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und zum Ausgleich festgestellter erheblicher Umweltauswirkungen 30 3.2.6 Naturschutzfachliche Bilanzierung 32 3.2.7 Anderweitige Planungsmöglichkeiten 36 3.2.8 Auswirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der nach dem Bauleitplan zulässigen Vorhaben für schwere Unfälle oder Katastrophen zu erwarten sind 36 3.3 Zusatzangaben 37 4.0 Hinweise aus Sicht der Fachplanungen 40 5.0 Ablauf des Planaufstellungsverfahrens 44 6.0 Zusammenfassende Erklärung 45 6.1 Ziel der Planung 45 6.2 Beurteilung der Umweltbelange/ Abwägung 45 7.0 Bodenordnende oder sonstige Maßnahmen, für die der Bebauungsplan die Grundlage bildet 45 8.0 Verfahrensvermerk 46 Anlagen 47

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Stadt Braunlage, OT St. Andreasberg-Oderbrück, Landkreis Goslar

1.0 Vorbemerkung

1.1 Lage und Abgrenzung des Plangebietes Das Plangebiet liegt am Südwestrand der Siedlung Oderbrück angrenzend an die Bun- desstraße B 4. Östlich grenzt die Ortsstraße "Oderbrück-Süd" an, an der sich diverse Vereinshütten, Ferienhütten und Heime befinden, die der Ferien- und Freizeitnutzung dienen. Das Plangebiet hat eine Größe von rd. 0,38 ha.

1.2 Notwendigkeit der Planaufstellung; Ziele, Zwecke und Auswirkungen des Bebau- ungsplans Ziel der Planung ist die Errichtung einer Gaststätte am südwestlichen Rand der Sied- lung Oderbrück. Hier befand sich über Jahrzehnte ein Gasthaus, welches Wanderer und Skiläufer sowohl im Sommer als auch im Winter versorgte. Nach einem Brand vor einigen Jahren musste die Ruine aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Seitdem besteht keine Einkehrmöglichkeit mehr an diesem vielgenutzten Startpunkt für Wande- rer und Skiläufer die in großer Zahl diesen zentralen Punkt im Nationalpark ansteuern. Als Auswirkung der Planung ist davon auszugehen, dass das touristische Angebot in Oderbrück verbessert werden kann und somit die Attraktivität des Standortes gestei- gert wird. Gleichzeitig wird die Umgebung (Nationalpark) in gewisser Weise vom Be- sucherdruck entlastet, wenn hier das Versorgungs- und auch Entsorgungsangebot wie- der etabliert und konzentriert wird.

1.3 Ausgangssituation Bis vor einigen Jahren befand sich hier innerhalb des Plangebietes ein Gasthaus mit Restauration und Fremdenzimmern, das im Jahr 2010 einem Brand zum Opfer gefallen ist. Innerhalb der aktuell vorhandenen Wiesenflächen sind einzelne Anhaltspunkte des ehemaligen Gebäudes und der "Gartengestaltung" noch erkennbar. Da sich in Oderbrück sowohl ein wichtiger Einstiegspunkt in das Oberharzer Loipen- system als auch ein Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderstrecken befindet, führt das Fehlen der Gastwirtschaft zu zusätzlichen Belastungen der angrenzenden Flächen des Nationalparkes "Harz". Zudem fehlt ein Anlaufpunkt für die in Oderbrück logierenden Hüttengäste. Der überwiegende Teil der Flächen des Plangebietes wird als extensiv gepflegte Wiese genutzt. Bei Schneelagen im Winter halten sich hier teilweise Langlauf-Anfänger auf. Ein Teil des Areals am Nordrand wird, wie bereits früher, als Stellplatzfläche genutzt. Südlich des Plangebietes schließt sich ebenfalls eine Wiesenfläche an. Auch diese wird im Winter von Skiläufern genutzt. Entlang der westlich des Plangebiets verlaufenden Bundesstraße B 4 befinden sich beiderseits der Straße große Stellplatzflächen. Die östlich angrenzenden Flächen sind durch die bestehende Bebauung von "Oder- brück Süd" geprägt. Die Details zum gegenwärtigen Zustand von Natur und Landschaft sind der Bestands- aufnahme in Punkt 3.0 der Begründung (Umweltbericht) zu entnehmen.

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Stadt Braunlage, OT St. Andreasberg-Oderbrück, Landkreis Goslar

1.4 Landes- und regionalplanerische Einordnung; Ziele der Raumordnung Seit dem In-Kraft-Treten des Gesetzes über die Neubildung der Stadt Braunlage be- steht die Stadt Braunlage aus Braunlage mit dem zugehörigen Ortsteil Hohegeiß und St. Andreasberg mit fünf zugehörigen Ortsteilen. Braunlage liegt südlich des Mittelzent- rums Bad Harzburg und südöstlich des Mittelzentrums Clausthal-Zellerfeld im Ober- harz innerhalb des Naturparkes Harz. Der Stadtteil Braunlage hat derzeit rd. 3.278 Ein- wohner, Hohegeiß rd. 909 und die Bergstadt St. Andreasberg mit ihren Ortsteilen rd. 1601. Insgesamt weist die Stadt Braunlage aktuell (Stand 12/2018) rd. 5.788 Ein- wohner auf. Nach landesplanerischen Vorgaben 1) liegt die Stadt Braunlage innerhalb der ländli- chen Regionen. Schwerpunkt der Entwicklung innerhalb der ländlichen Regionen sind beispielsweise der Erhalt gewachsener Siedlungsstrukturen, die Sicherung einer aus- reichenden Bevölkerungsdichte sowie die angemessene Ausstattung mit Wohnraum, Dienstleistungs-, öffentlichen Verkehrs- u. a. Versorgungseinrichtungen. Gleichzeitig ist anzustreben, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auch außerhalb der Land- und Forstwirtschaft zu entwickeln. Wichtig ist schließlich auch die Sicherung der für diesen Raum typischen Funktionen, wie Land- und Forstwirtschaft, Wohnen sowie Erholungs- und Feriennutzung im naturnahen Raum mit seinen ökologischen Funktionen. Besonders attraktiv sind die ländlichen Regionen als Wohnstandorte dort, wo sich ein guter Bestand an wohnortnahen Infrastruktureinrichtungen und vielfältigen Erwerbs- möglichkeiten mit relativ günstigen Umweltbedingungen verbindet. Diese Vorausset- zungen sind allerdings für die Stadt Braunlage und ihre Ortsteile bedingt durch ihre Lage abseits größerer Verkehrsadern und ihre geringe Größe sowie die Lage innerhalb des Naturparkes Harz – die im Hinblick auf die Schaffung wohnortnaher Erwerbsmög- lichkeiten und umfassender Ortserweiterungen zwangsläufig limitierend wirkt – nur be- dingt gegeben. Nach den regionalplanerischen Zielsetzungen 2) ist die Stadt Braunlage als Grundzent- rum festgelegt. Gleichzeitig gilt für alle Ortsteile die besondere Entwicklungsaufgabe Erholung und Tourismus. "Grundzentren haben zentralörtliche Funktionen, die auf die Bevölkerungs-, Wirt- schafts- und Siedlungsstruktur des Gemeindegebietes auszurichten sind. Das Netz der Grundzentren hat in allen Teilen des Landes ein Mindestangebot an zentralen Einrich- tungen und Angeboten des allgemeinen, täglichen Grundbedarfs und deren Erreich- barkeit zu gewährleisten. Um die Tragfähigkeit des vielfältigen grundzentralen Versor- gungsangebotes und dessen Auslastung zu sichern, sollen Grundzentren einen inner- gemeindlichen Einzugsbereich von 5.000 Einwohnern nicht unterschreiten." 3) Hiermit sind neben der Deckung des Grundbedarfes der Bevölkerung mit Dienstleis- tungs- und Versorgungseinrichtungen auch die Aufgaben zur Versorgung der Frem- denverkehrsgäste und Erholungssuchenden verbunden. Diese Grundfunktionen wer- den im Wesentlichen im alten Stadtkern von Braunlage und in der Bergstadt erfüllt. Die Stadt ist bemüht, ein entsprechendes Potential aufzubauen bzw. weiter zu entwickeln, um einer in den vergangenen Jahren festzustellenden Kaufkraftabwanderung soweit wie möglich entgegenzuwirken. Die Ortslage Sankt Andreasberg ist im Bereich der vorhandenen Bebauung ebenfalls von regionalplanerischen Vorgaben frei. Die Umgebung ist jedoch im Hinblick auf die

1) Landesraumordnungsprogramm Niedersachen 2017 2) Regionales Raumordnungsprogramm Großraum Braunschweig (RROP) 2008 3) Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen 2017

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Stadt Braunlage, OT St. Andreasberg-Oderbrück, Landkreis Goslar

Belange des Naturschutzes mit vielfältigen Festlegungen überzogen. So ist praktisch die gesamte Umgebung als Vorbehaltsgebiet für Natur und Landschaft festgelegt. Dar- über hinaus sind westlich und südlich direkt angrenzend Festlegungen als Natura- 2000-Gebiet (Vorranggebiet) und Vorranggebiet für Natur und Landschaft gesichert. Dies ist vor allem auf die in diesen Bereichen vorhandenen Bergwiesen zurückzuführen bzw. durch die zu deren Erhalt erforderlichen Schutz- und Pflegemaßnahmen begrün- det. Im Hinblick auf die touristische Entwicklung gilt allerdings für die Umgebung der Orts- lage auch ein Vorranggebiet für "Erholung mit starker Inanspruchnahme durch die Be- völkerung". In der näheren Umgebung der bebauten Ortslage gilt zudem ein Vorbe- haltsgebiet für Erholung. Das aktuelle Plangebiet liegt innerhalb der zu Sankt Andreasberg gehörenden Splitter- siedlung Oderbrück, die nördlich der Ortslage zwischen Königskrug und an der Bundesstraße B 4 liegt. Die Siedlung ist im Bereich der vorhandenen Bebauung von regionalplanerischen Vorgaben frei. Dies gilt auch für das Plangebiet. Die Siedlung ist im Regionalen Raumordnungsprogramm als bauleitplanerisch gesicherter Bereich dargestellt. Gleichzeitig ist die Umgebung durch vielfältige Festlegungen zu natur- schutzfachlichen Belangen geprägt. Der Ortsteil liegt innerhalb der Flächen des Natio- nalparkes Harz, der auch als Vorranggebiet für Natur und Landschaft festgelegt ist. Darüber hinaus bestehen hier Überlagerungen mit dem FFH-Gebiet Nr. 147 und dem EU-Vogelschutzgebiet. Alle angrenzenden Flächen sind darüber hinaus Vorbehaltsge- biet für Erholung. Dieses Vorbehaltsgebiet wird ergänzt durch den Grundsatz der Raumordnung, dass Gebiete mit Bedeutung und Eignung für Erholung gesichert und entwickelt werden sol- len. 4) Erholungs- und tourismusrelevante Infrastrukturen sollen gesichert und unter Berücksichtigung der Belange von Natur und Landschaft behutsam weiterentwickelt werden. 5) Die gesamte Siedlung liegt als Exklave innerhalb des Nationalparks Harz, der für sei- nen Zuständigkeitsbereich gem. § 17 NPGHarzNI 6) die Funktionen der unteren Wald- und Naturschutzbehörde ausübt. Darüber hinaus sind die außerhalb der Siedlung angrenzenden Waldbestände Teil des für den gesamten Harz festgelegten Vorbehaltsgebietes für Wald. Hier sind beispiels- weise "alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen so abzustimmen, dass diese Gebiete in ihrer Eignung und besonderen Bedeutung möglichst nicht beeinträch- tigt werden". "Zu Waldrändern soll ein Mindestabstand von 100 m eingehalten wer- den". 7) Da das Vorhaben auf Grund der vorhandenen Nutzungen und der geringen Größe des Plangebietes als "nicht raumbedeutsam" einzustufen ist, wäre eine Unterschreitung des raumordnerisch wünschenswerten 100 m Abstandes unter Beachtung von erfor- derlichen Schutzabständen, auch im Hinblick auf die bereits seit Jahrzehnten vorhan- dene bauliche und touristische Nutzung im Plangebiet möglich. Das Plangebiet und seine Umgebung liegen innerhalb eines Vorranggebietes für die Trinkwassergewinnung. Hier befindet sich das Trinkwasserschutzgebiet "Odertal". Die Siedlung Oderbrück liegt innerhalb der Schutzzone III.

4) Ziff. III 2.4 (5) Satz 1 RROP 2008 5) Ziff. III 2.4 (8) Satz 1 RROP 2008 6) Gesetz über den Nationalpark "Harz (Niedersachsen)" (NPGHarzNI), 2005 7) Ziff. III 2.2 Satz 1-4 RROP 2008

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Stadt Braunlage, OT St. Andreasberg-Oderbrück, Landkreis Goslar

Für das gesamte Stadtgebiet von Braunlage gilt, dass die verkehrliche Anbindung ins- gesamt als eher durchschnittlich zu bewerten ist. Es bestehen keine Eisenbahnan- schlüsse mehr und die Funktionen des öffentlichen Personennahverkehrs werden aus- schließlich über Buslinien wahrgenommen. Als gut im Sinne der Richtlinien für inte- grierte Netzgestaltung (RIN 2008) ist allerdings die Verbindung zwischen der Kernstadt Braunlage und der Stadt Bad Harzburg über die Bundesstraße B 4, an der auch Oder- brück liegt, sowohl für den Pkw-Verkehr als auch im ÖPNV mit der Regiobuslinie 820, die im Stundentakt verkehrt, einzustufen. Eine Haltestelle ist in der Siedlung vorhan- den. Der Plangeltungsbereich ist über die Bundesstraße B 4 (Vorranggebiet für Straßenver- kehr – Hauptverkehrsstraße) nach Süden an Braunlage und nach Norden an Bad Harz- burg und das Harzvorland angebunden. Südlich der Siedlung besteht zudem im Be- reich der Abzweigung über die Bundesstraße B 244 Anschluss an das west- lich gelegene Mittelzentrum Clausthal-Zellerfeld.

1.5 Darstellungen des Flächennutzungsplanes/ Entwicklungsgebot In der wirksamen Fassung des Flächennutzungsplanes der Stadt Braunlage war der Geltungsbereich bisher als Sondergebiet mit der Zweckbestimmung "Erholungsheim" dargestellt. Um das angestrebte Planungsziel umsetzen zu können, wurde parallel im Rahmen der 9. Änderung der Flächennutzungsplan der Stadt Braunlage für die Berg- stadt Sankt Andreasberg geändert. Es bleibt bei der Darstellung einer Sonderbaufläche nach der allgemeinen Art der baulichen Nutzung. Die Zweckbestimmung "Erholungs- heim" wird aber in "Freizeit und Tourismus" geändert. Die Änderung wurde mit Be- kanntmachung in der Goslarschen Zeitung vom 26.06.2020 wirksam. Bereits bei der Änderung des Flächennutzungsplanes wurde die Lage des Plangebie- tes umgeben vom FFH-Gebiet Nr 147 (Nationalpark Harz) bzw. des EU-Vogelschutz- gebiet V 53, die sich weitestgehend überlagern in der Betrachtung mitberücksichtigt. Dabei wurde festgestellt, dass das Plangebiet bereits seit vielen Jahrzenten Bestand- teil der Siedlung Oderbrück ist und aufgrund seiner Bebauung bzw. der Lage zwischen der Bebauung und der Bundesstraße keine besondere Funktion für die einzelnen Schutzgüter hat. Eine Beeinträchtigung der Schutzziele und der wertbestimmenden Ar- ten konnte für die angrenzenden FFH- und Vogelschutzgebiete nicht festgestellt wer- den. Auf die Erstellung einer FFH-Verträglichkeits-Vorprüfung wurde daher seinerzeit verzichtet. Das jetzt festgesetzte Sondergebiet mit der Zweckbestimmung "Freizeit und Touris- mus" ist im Sinne des § 8 (2) BauGB aus den Darstellungen des wirksamen Flächen- nutzungsplanes entwickelt.

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2.0 Planinhalt/ Begründung

2.1 Baugebiete Der wirksame Flächennutzungsplan der Stadt Braunlage stellt für das Plangebiet zu- künftig weiterhin eine Sonderbaufläche (S) nach der allgemeinen Art der baulichen Nut- zung, allerdings mit der Zweckbestimmung "Freizeit und Tourismus" anstelle der Zweckbestimmung "Erholungsheim" dar. Der Plan wurde mit Bekanntmachung vom 26.06.2020 wirksam. Insoweit sind die gewählten Festsetzungen aus den Darstellun- gen des Flächennutzungsplanes im Sinne des § 8 (2) BauGB entwickelt.

- Festsetzungen zur Art der baulichen Nutzung Sonstiges Sondergebiet (SO) Freizeit und Tourismus Im Sinne der Planungsabsicht wird ein Sonstiges Sondergebiet (SO) mit der Zweckbe- stimmung "Freizeit und Tourismus" festgesetzt, um die an diesem Standort ursprüng- lich vorhandene Gaststätte für die touristische Nutzung wieder errichten zu können. Damit wird für den Standort erstmalig ein planungsrechtlicher Rahmen geschaffen, wel- cher detaillierte Regelungen für ein zukünftiges Baugenehmigungsverfahren vorgibt. Die bis vor einigen Jahren über Jahrzehnte vorhandene Nutzung war offensichtlich auf der Basis einer Einzelgenehmigung im Außenbereich errichtet worden.

- Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung Als Maß der Nutzung wird für den Plangeltungsbereich eine Grundflächenzahl von 0,2 bei eingeschossiger Bauweise festgesetzt. Der festgesetzte Wert wird einerseits mit den Erfordernissen der zukünftig vorgesehenen touristischen Nutzung und anderer- seits mit dem Ziel der Vermeidung einer übermäßigen Versiegelung des Plangebietes begründet. Aufgrund der festgesetzten Eingeschossigkeit kann hier auf die Festset- zung einer Geschossflächenzahl verzichtet werden. Um eine übermäßige Höhenentwicklung im Hinblick auf die Lage des Plangebietes am Rande der Siedlung im Übergang zur angrenzenden freien Landschaft zu vermeiden, wird eine maximale zulässige Gebäudehöhe, bezogen auf die Höhe über NN 802 m, festgesetzt. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass das Plangebiet nach Süden hin ansteigt, werden die überbaubaren Flächen im Nordteil des Geltungsbereiches festgesetzt. Im Hinblick auf die Belange des Landschaftsbildes und einen "weichen" Übergang zur an- grenzenden freien Landschaft mit Wiesenflächen südlich des Geltungsbereiches wird für die südlichen Teilflächen des Plangebietes eine Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft festgesetzt, um hier eine Sukzessionsfläche zu entwickeln. Innerhalb der überbaubaren Flächen im Nordteil des Plangebietes sind alle im Rahmen der getroffenen Festsetzungen zu- lässigen Baumaßnahmen bis zur festgelegten Obergrenze zulässig. Begründet wird diese Regelung damit, dass m Süden des Plangebietes eine bauliche Entwicklung nicht stattfinden soll, um die mögliche Beeinträchtigung des Land- schaftsbildes zu minimieren. Im Gegensatz dazu wird die Bebauung im Norden des Plangebietes keine weiteren negativen Auswirkungen auf die Umgebung (Straße, Parkplatz und Bebauung) haben und wird daher nicht weiter begrenzt.

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Auf die Festsetzung einer Hauptgebäuderichtung wird verzichtet, da durch die Kleintei- ligkeit des Baugebietes und die gegebenen Einschränkungen durch die "Bauverbots- zone" eine derartige Regelung eine nicht beabsichtigte und auch nicht erforderliche Einschränkung darstellen würde.

- Festsetzungen zur Bauweise Um eine übermäßige Verdichtung im Baugebiet insbesondere im Hinblick auf die Lage im Nationalpark Harz zu vermeiden wird neben der eher geringen Grundflächenzahl von 0,2 die offene Bauweise festgesetzt. Ziel dieser Festsetzung ist es besonders lange Bauriegel an diesem Standort zu vermeiden, weil dies einen Fremdkörper in der vorhandenen kleinteiligen Bebauung der Umgebung darstellen würde.

- Festsetzungen zu überbaubaren Grundstücksflächen Innerhalb des Baugebietes werden die überbaubaren Flächen durch Baugrenzen be- stimmt. Dabei wird eine großzügige überbaubare Fläche gebildet, um für zukünftige Bauvorhaben einen ausreichenden Gestaltungsspielraum innerhalb der Grundstücks- grenzen zu ermöglichen. Zur westlichen Plangebietsgrenze wahrt die Baugrenze einen Abstand von ca. 17 m. Grund hierfür ist der Umstand, dass die Baufläche an der freien Strecke der Bundes- straße B 4 liegt und somit hier die "Bauverbotszone" nach Straßenrecht mit einem Ab- stand von 20 m zum befestigten Fahrbahnrand eingehalten werden muss. Die bauliche Entwicklung wird durch die getroffenen Festsetzungen auf den Nordteil des Plangebietes - der bereits zuvor bebaut war – beschränkt, um eine gute städte- bauliche Integration in die Ortslage zu gewährleisten und die am Südrand des Gel- tungsbereiches vorhandenen Freiflächen vor Beeinträchtigungen zu schützen.

- Von der Bebauung freizuhaltende Flächen Im Westen grenzt das Baugebiet an die freie Strecke der Bundesstraße B 4. Aus die- sem Grunde ist hier gemäß der Vorgabe des Niedersächsischen Straßengesetzes eine "Bauverbotszone" von 20 m Tiefe gemessen ab dem befestigten Fahrbahnrand der Bundesstraße 4 einzuhalten. Dies ist nachrichtlich zu übernehmen. Der Bebauungs- plan setzt daher eine von der Bebauung freizuhaltende Fläche im erforderlichen Um- fang fest. Da am Westrand des Plangebietes aktiver Schallschutz erforderlich werden kann, so- fern Wohnnutzungen im Plangebiet etabliert werden, (s. 2.6) wird ausnahmsweise auf der Fläche die Errichtung einer Lärmschutzeinrichtung zugelassen. Ebenfalls aus- nahmsweise zugelassen werden Zu- und Umfahrten, Stellplätze und eine standortge- rechte Bepflanzung mit Sträuchern. Die Zulassung der jeweiligen Ausnahme ist im Vor- feld beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr – Geschäfts- bereich Goslar – zu beantragen.

2.2 Ver- und Entsorgung Netze für Wasser, Gas und Elektrizität sind im Bereich des der angrenzenden Bauge- biete, teilweise auch im Plangebiet, vorhanden. Ein Wiederanschluss bzw. bei Bedarf ein Ausbau der Systeme kann bei Herstellung der neuen Bebauung problemlos reali- siert werden. Entsprechende Hinweise des Versorgungsträgers HarzEnergie liegen bereits vor.

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Die Siedlung Oderbrück besitzt einen Anschluss an das Schmutzwassernetz der Stadt Braunlage. Nach Aufgabe der ursprünglich vor Ort vorhandenen Kläranlage wird das Schmutzwasser aktuell über eine Schmutzwassertransportleitung nach Braunlage transportiert und von dort aus der Bearbeitung zugeführt. Das anfallende Nieder- schlagswasser wird zukünftig, wie auch bisher, vor Ort versickert. Die unbefestigten Grundstücksflächen werden weiterhin für diesen Zweck ausreichend dimensioniert bleiben. Gleiches gilt für die vorhandenen (Nordrand des Grundstückes) bzw. neu her- zustellenden Stellplätze. Diese werden baulich so hergestellt (DWA-A 138 "Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser", DWA-M 153 "Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Regenwasser"), dass keine Versicke- rung der Oberflächenwässer unbehandelt direkt in den Untergrund erfolgen kann. Nach den Regeln der Technik werden die Oberflächenwässer von Fahr- und Stellflächen breitflächig diffus über die belebte Bodenzone (mind. 20 cm stark) in angrenzende Grünbereiche zur Versickerung gebracht. Zusätzlich ist begrenztem Umfang die Ein- leitung von Niederschlagswasser in die geplante Löschwasserzisterne möglich. Die Hausmüllbeseitigung erfolgt durch die Kreiswirtschaftsbetriebe des Landkreises Goslar. Eventuell anfallender Sondermüll ist, soweit er nicht wiederverwertet werden kann, auf die dafür vorgesehenen Deponien zu verbringen. Dieses gilt auch im Rahmen der Bauphase für neue Gebäude.

2.3 Verkehrliche Erschließung Das Plangebiet wird zukünftig, wie bisher auch, über die Straße "Oderbrück-Süd", de- ren Nutzung durch die Anlieger über eine vertragliche Regelung und grundbuchliche Sicherung mit den Landesforsten gesichert ist, erschlossen. Diese verläuft für die ge- samte Siedlung, zu der auch das Plangebiet gehört, von alters her über den vorhande- nen Parkplatz zur Bundesstraße. Aktuell befindet sich hier eine Erschließung in was- sergebundener Decke. Die Verkehrsströme in diesem Bereich sind durch eine Mischung aus dem touristischen Verkehr auf dem Parkplatz und dem Anwohnerverkehr gekennzeichnet. Überwiegend stand bereits in der Vergangenheit die Parkplatznutzung durch Wanderer und Skiläufer im Vordergrund. Die Nutzung der ehemaligen Gastwirtschaft erfolgte meist im An- schluss an die entsprechenden Freizeitaktivitäten. Ein gezieltes Anfahren der Gast- stätte war aufgrund der exponierten Lage und der Öffnungszeiten bereits seinerzeit der Ausnahmefall. An dieser Situation wird sich durch die Wiedererrichtung der Gaststätte keine Änderung ergeben. Von einer Zunahme des Verkehrs im Umfeld des Plangebie- tes ist daher nicht auszugehen, sodass bauliche Maßnahmen im Bereich des Verkehrs- weges nicht erforderlich werden. Für einzelne direkte Anfahrten zur Gaststätte können die am Westrand des Plangebietes geplanten Stellplätze zukünftig genutzt werden. Haltestellen des ÖPNV, die von der Buslinie 820 angefahren werden, befinden sich direkt nördlich und südlich des Plangebietes an der Bundesstraße 4 im Bereich der vorhandenen Parkplätze. Damit ist eine gute fußläufige Anbindung aus dem Baugebiet gegeben.

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2.4 Brandschutz Die erforderlichen Feuerwehrzufahrten zu den bebauten Plangebietssteilen gem. § 5 NBauO und § 2 DVNBauO sind grundsätzlich sicherzustellen. Da seit dem Abbrand des ehemals vorhandenen Gaststättenbetriebes bekannt ist, dass der in Oderbrück vorhandene unterirdische Löschwasserbehälter mit rd. 30 cbm Volumen nicht ausreichend dimensioniert ist und eine Löschwasserentnahme aus dem Fließgewässer Oder nicht ganzjährig gesichert ist und daher nicht als Grundversorgung angerechnet werden kann, ist in Abhängigkeit von der Art und Nutzung eines Neubaus eine gesicherte Löschwasserversorgung, z.B. in Form einer zusätzlichen Löschwass- erzisterne mit einem Volumen von mind. 50 m³, geplant. Zusätzliche Regelungen und sonstige Einzelheiten sowie ggf. erforderliche Maßnah- men sind noch mit dem Brandschutzbeauftragten des Landkreises Goslar und der zu- ständigen Freiwilligen Feuerwehr vor Ort abzustimmen und festzulegen.

2.5 Bodenschutz Grundsätzlich gilt, dass durch die Planung eine dem Wohl der Allgemeinheit entspre- chende Bodennutzung gewährleistet werden muss, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern ist und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln sind (§ 1 Abs. 5 Satz 1 BauGB). Durch die vorliegende Planung ist diesem Gesichtspunkt soweit als möglich im Rah- men der Festsetzungen Rechnung getragen worden. Im Gebiet des Landkreises Goslar und speziell im Bereich des Oberharzes treten, teil- weise anthropogen, teilweise geogen verursacht, großflächig Schadstoffbelastungen im Boden auf. Um im Rahmen der Bodeninanspruchnahme, beispielsweise durch Bau- tätigkeiten, auftretende Risiken besser erfassen und erforderliche Entsorgungsvor- gänge gezielt steuern zu können, wurde für den Bereich des Landkreises Goslar auf der Grundlage des Niedersächsischen Bodenschutzgesetzes (§§ 4 und 5) sowie der Bundesbodenschutz- und Altlastenverordnung (§ 12 Abs. 10) die Verordnung über das Bodenplanungsgebiet Harz im Landkreis Goslar8) erlassen. Diese Verord- nung regelt auf der Grundlage eines Bodeninformationssystems, welches Auskunft über die flächendeckende Bodenbelastung im Landkreis Goslar gibt, den Umgang mit harztypisch belasteten Böden. Hier sind neben Verzehrempfehlungen vor allem Rege- lungen für die Entsorgung von anfallendem Bodenaushub und die Sicherung gesunder Wohn- und Arbeitsverhältnisse auf durch Belastung betroffenen Grundstücken gere- gelt. Zu diesem Zweck wurden je nach Belastungsgrad einzelne Teilgebiete mit ent- sprechenden Regelungen zu Untersuchungspflicht, Umgang mit belastetem Boden Entsorgung etc. festgelegt. Nähere Einzelheiten sind der entsprechenden Verordnung zu entnehmen, die von der unteren Bodenschutzbehörde des Landkreises Goslar be- reitgehalten wird. Das gesamte Plangebiet befindet sich innerhalb des "Teilgebietes 4" dieser Verord- nung. Die Vorgaben der Verordnung sind zu beachten. Ein entsprechender Hinweis wurde in die zeichnerischen Festsetzungen aufgenommen.

8) Verordnung des "Bodenplanungsgebietes Harz im Landkreis Goslar", akt. Fassung 31.03.2011

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Bei der Entsorgung anfallenden Bodenaushubes bzw. Oberbodens sind grundsätzlich die Vorgaben des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes zu beachten. Dabei ist an- fallender Überschussboden als Abfall im Sinne des § 3 dieses Gesetzes nach den Grundsätzen "Vermeidung vor Verwertung" und "Verwertung vor Beseitigung" zu ent- sorgen. Die Verwertung muss dabei ordnungsgemäß und schadlos sein. Sonderrege- lungen bezüglich belasteter Böden sind in der o.a. Verordnung verankert. Grundsätzlich gilt, dass gem. § 202 BauGB Mutterboden, der bei der Errichtung und Änderung baulicher Anlagen sowie bei wesentlichen anderen Veränderungen der Erd- oberfläche ausgehoben wird, in nutzbarem Zustand zu erhalten und vor Vernichtung (z. B. Beimengung von Baurückständen, Metallen, chemischen Stoffen, Schlacken) oder Vergeudung (z. B. Auffüllen der Baugrube, Verwendung als nicht bepflanzbarer Untergrund) zu schützen ist. Diesem Erfordernis ist im Rahmen der Baugenehmigung bzw. Realisierung Rechnung zu tragen. Bezüglich möglicher Bodenbelastungen durch Kampfmittel kann laut Stellungnahme des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Niedersachsen eine Kampfmittelbelastung nicht ausgeschlossen werden. Da das Gelände seit Jahrzehnten bebaut war und zu keinem Zeitpunkt – auch nicht beim Abbruch - Kampfmittel aufgefunden wurden, ist allerdings von einer Nichtbelas- tung auszugehen. Sofern bei einer zukünftigen Neubebauung dennoch Kampfmittel aufgefunden werden sollten, wird die Stadt Braunlage kurzfristig entsprechende Maß- nahmen einleiten.

2.6 Immissionsschutz Da aufgrund der Lage des Plangebietes direkt angrenzend an die Bundesstraße B 4 davon auszugehen war, dass es zu Beeinträchtigungen des Schutzgutes Mensch durch Verkehrslärm und ggf. Gewerbelärm (durch die Gaststätte). kommen kann, wurde im Rahmen der Planung eine schalltechnische Untersuchung durchgeführt (Bonk-Maire-Hoppmann PartGmbH, Schalltechnische Untersuchung Nr. 19121R1 vom 22.04.2020). Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass unter Berücksichtigung der Straßenver- kehrslärmimmissionen bei freier Schallausbreitung die für Mischgebiete maßgeblichen Orientierungswerte von OW (tags)/ 60 dB(A) und OW (nachts)/ 50 dB(A) im gesamten Plangebiet sowohl nachts wie auch Tags überschritten werden. Dabei beträgt die Über- schreitung in der straßennahen Baufläche des Plangebiets bis zu 8 dB(A) tags und 10 dB (A) nachts. Innerhalb der überbaubaren Fläche liegt die rechnerisch mögliche Über- schreitung aufgrund der Entfernung zur Bundesstraße um rd. 5 -3 dB (A) (Erdgeschoss/ 1.OG) niedriger. Um hier für den Fall, dass neben der aktuell vorgesehenen gewerblichen Nutzung (Gaststätte etc.) zukünftig in Teilbereichen auch gewohnt werden soll, gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse gewährleisten zu können, trifft der Bebauungsplan die entspre- chende Festsetzung einer 5 m breiten Fläche für besondere Anlagen und Vorkehrun- gen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immis- sionsschutzgesetzes entlang der B 4 und eines Teils der südlichen Plangebietsgrenze. Hier wird eine Lärmschutzeinrichtung (Wall oder Wall-/Wandkombination) mit einer wirksamen Schirmhöhe von 2,00 m als zulässig festgesetzt. Im Hinblick auf künftige schutzwürdige Nutzungen werden in den Bebauungsplan die ermittelten Lärmpegelbereiche III – V gem. der DIN 4109 übernommen, auf deren Grundlage Festsetzungen zum passiven Schallschutz aufgenommen werden, wie z. B

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zur erforderlichen Schalldämmung der Umfassungsbauteile (z.B. Wände, Fenster, Dachkonstruktionen) von schutzbedürftigen Räumen die nach der bauordnungsrecht- lich eingeführten Bauvorschrift DIN 4109 "Schallschutz im Hochbau", anhand der im ersten Schritt ermittelten Außenlärmbelastung zu bemessen sind. Der Bebauungsplan lässt zu, dass im Rahmen eines schalltechnischen Einzelnachwei- ses nach DIN 4109 abweichende "Maßgebliche Außenlärmpegel" an den Fassaden der Baukörper ermittelt (z.B. auf Grund von Eigenabschirmung oder Abschirmung durch andere Baukörper) und diese alternativ für die Bestimmung der Anforderungen an die Luftschalldämmung nach der DIN 4109 zugrunde gelegt werden können.

Die Betrachtung des durch das Betreiben der Gaststätte und einer Außengastronomie voraussichtlich auftretenden "Gewerbelärms" kommt zu dem Ergebnis, dass Beein- trächtigungen der nächstgelegenen schutzwürdigen Wohnnutzung im Umfeld (an der Straße Oderbrück Süd im Osten) des Plangebiets nicht zu erwarten sind, da hier so- wohl die Orientierungswerte gem DIN 18005, Beiblatt 1 für Mischgebiete als auch für allgemeine Wohngebiete unterschritten werden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Außengastronomie entsprechend der Aussagen der zukünftigen Betreiber um 22.00 Uhr schließt. Eine detailliertere Prüfung der zu erwartenden Schallabstrahlung über die Gebäudefassaden kann jedoch nur in Kenntnis der konkreten Hochbaupla- nung im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens erfolgen. Erhebliche Beeinträchti- gungen werden nach Umsetzung der Maßnahmen nicht eintreten.

2.7 Festsetzungen zu naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen Die erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen für die durch den Bebauungsplan vorberei- teten Eingriffe im Plangebiet werden innerhalb des Geltungsbereiches durchgeführt. Sofern es zur Errichtung des zulässigen Lärmschutzwalles kommt, werden die hier- durch entstehenden Eingriffe in das Schutzgut Boden durch die Vergrößerung des An- teils der belebten Bodenoberfläche ausgeglichen. Gleichzeitig wird durch die Bepflan- zung mit standortgerechten heimischen Sträuchern und die Anlage von montanem Borstgrasrasen höherwertiger Lebensraum geschaffen bzw. erhalten (Borstgrasrasen). Als Maßnahme der Entsiegelung werden der an der östlichen Plangebietsgrenze vor- handene Erschließungsweg und Teile des am Nordrand des Plangebietes bestehen- den privaten Parkplatzes zurückgebaut und in die Freiflächen des Freizeitgrundstückes integriert. Die öffentliche Nutzung entfällt. Innerhalb der Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft werden die bestehenden Bestände des montanen Borst- grasrasens erhalten und die nicht bebaubaren Flächenanteile des Freizeitgrundstü- ckes im Süden durch die Entnahme einzelner Gehölze und die Förderung der natürli- chen Sukzession zu montanem Borstgrasrasen entwickelt. Details hierzu sind dem Umweltbericht zu entnehmen.

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3.0 Umweltbericht Im Hinblick auf die Umweltprüfung wurde im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung gem. §§ 3(1)/4(1) BauGB der Umfang und Detaillierungsgrad ermittelt. Der Umweltbericht wurde im Zuge der weiteren Planbearbeitung ergänzt und fortgeschrieben.

3.1 Einleitung Im vorliegenden Umweltbericht werden die aufgrund der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB ermittelten und bewerteten Belange des Umweltschutzes dargelegt.

3.1.1 Inhalt und Ziele des Bauleitplans Inhalt und Ziel der Planung ist die Errichtung einer Gaststätte mit Skiverleih und Ser- vicestation am westlichen Rand der Siedlung Oderbrück-Süd. Hier befand sich über Jahrzehnte ein Gasthaus, welches Wanderer und Skiläufer sowohl im Sommer als auch im Winter versorgte. Nach einem Brand im Jahr 2010 musste die Ruine aus Si- cherheitsgründen entfernt werden. Seitdem (2012) besteht keine Einkehrmöglichkeit mehr an diesem vielgenutzten Startpunkt für Wanderer und Skiläufer, die in großer Zahl diesen zentralen Punkt im Nationalpark ansteuern. In der wirksamen Fassung des Flächennutzungsplanes der Stadt Braunlage war der Geltungsbereich bisher als Sondergebiet mit der Zweckbestimmung "Erholungsheim" dargestellt. Um das angestrebte Planungsziel umsetzen zu können, wurde parallel im Rahmen der 9. Änderung der Flächennutzungsplan der Stadt Braunlage für die Berg- stadt Sankt Andreasberg geändert und stellt nunmehr ein Sondergebiet mit der Zweck- bestimmung "Freizeit und Tourismus" dar. Die Änderung wurde mit Veröffentlichung in der Goslarschen Zeitung vom 26.06.2020 wirksam. Der Bebauungsplan umfasst eine Fläche von rd. 0,38 ha Größe. Das Plangebiet wird, soweit hier nicht noch Reste von Versiegelungen der abgebrannten Bebauung vorhan- den sind, als extensiv gepflegte Wiese/Freizeitgrundstück genutzt. Bei Schneelagen im Winter halten sich hier teilweise Langlauf-Anfänger auf. Ein Teil des Areals am Nor- drand ist in wassergebundener Decke befestigt und wird aktuell als Stellplatzfläche von Touristen genutzt. Südlich des Plangebietes schließt sich ebenfalls eine Wiesenfläche an. Entlang der westlich des Plangebiets verlaufenden Bundesstraße B 4 befinden sich beiderseits der Straße große Stellplatzflächen. Die östlich angrenzenden Flächen sind durch die bestehende Bebauung von "Oder- brück-Süd" geprägt.

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3.1.2 Rechtliche und planerische Grundlagen/ Darstellung und Berücksichtigung der festgelegten Ziele des Umweltschutzes Die Stadt berücksichtigt bei der Planaufstellung insbesondere folgende, in den ein- schlägigen Fachgesetzen und Normen festgelegten Ziele des Umweltschutzes:  Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft 9)  Schutz und Vermeidung vor bzw. von schädlichen Umwelteinwirkungen 10) 11)  Nachhaltige Sicherung und Wiederherstellung der Bodenfunktion 12) Rechtsvorschriften:  Baugesetzbuch (BauGB), § 1 Abs. 5 und 7, § 1a Abs. 2 und 3  Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) § 1 und § 2  Niedersächsisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (NAG-BNatSchG)  Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG)  Bundes-Immissionschutzgesetz (BImSchG)  Verordnung zum Schutz wildlebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutz- verordnung)  Gesetz über den Nationalpark "Harz (Niedersachsen)" (NPGHarzNI), 19. Dezem- ber 2005 Planungsrecht:  Regionales Raumordnungsprogramm Großraum Braunschweig 2008  Landschaftsrahmenplan Landkreis Goslar  Flächennutzungsplan der Stadt Braunlage Konkrete Ziele und Bewertungsmaßstäbe wurden aus den umweltbezogenen Darstel- lungen und Festlegungen des Regionalen Raumordnungsprogramms 13), des Flächen- nutzungsplans der Stadt Braunlage sowie des Landschaftsrahmenplans des Landkrei- ses Goslar abgeleitet und im Sinne von § 1a BauGB i. V. m. § 21 BNatSchG berück- sichtigt. Informationen sind u.a. aus den interaktiven Niedersächsischen Umweltkarten der Umweltverwaltung (Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klima- schutz) sowie dem NIBIS®-Kartenserver des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) entnommen und dem vorgefundenen Bestand gegenübergestellt. Zur ausreichenden Berücksichtigung der Vermeidung und des Ausgleichs voraussicht- licher Beeinträchtigungen der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts wurde eine Eingriffsbilanzierung nach der Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung des Niedersächsischen Städtetages aus dem Jahr 2013 (Städtetagsmodell) erarbeitet. Für das Plangebiet wird zur Bewertung der Umweltbelange der derzeitige Zustand von Natur und Landschaft in der Örtlichkeit zugrunde gelegt. Eine Karte zur durchgeführten Biotoptypenkartierung nach dem Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen14) ist als Anhang 1 dieser Begründung beigefügt.

9) Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) 10) Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) 11) DIN 18005 – Schallschutz im Städtebau 12) Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG) 13) Regionalverband Großraum Braunschweig, RROP für den Großraum Braunschweig 2008 14) "Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen" (Drachenfels 2016)

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Aufgrund der für das Schutzgut Boden zu erwartenden Beeinträchtigungen wurden im Bebauungsplan Festsetzungen getroffen, die dafür Sorge tragen, dass Ausgleichs- maßnahmen zur Kompensation von Eingriffen durchgeführt werden.

3.2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen

3.2.1 Ziele des Umweltschutzes Die Stadt berücksichtigt bei der vorliegenden Planaufstellung insbesondere folgende, in den einschlägigen Fachgesetzen und Normen festgelegte Ziele des Umweltschut- zes:  Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft15)  Schutz und Vermeidung vor/von schädlichen Umweltein- oder -auswirkungen16) 17)  nachhaltige Sicherung und Wiederherstellung der Bodenfunktion18) Konkrete Ziele und Bewertungsmaßstäbe wurden in den umweltbezogenen Darstel- lungen und Festlegungen des Regionalen Raumordnungsprogramms 200819), des Landschaftsrahmenplans20) und des Flächennutzungsplans der Stadt Braunlage abge- leitet und im Sinne von § 1a BauGB i. V. m. § 18 BNatSchG berücksichtigt. Bei der Bewertung der Umweltbelange wurde der derzeitige Zustand von Natur und Landschaft in der Örtlichkeit zugrunde gelegt und den Festsetzungen des vorliegenden Bebauungsplans gegenübergestellt. Aufgrund der für verschiedene Schutzgüter zu er- wartenden Beeinträchtigungen sind im Bebauungsplan Ausgleichsmaßnahmen zur Kompensation dieser Eingriffe festzulegen.

3.2.2 Methodik Grundsätzlich sind zwei Bewertungsschritte zu unterscheiden: 1. Die naturschutzfachliche Bewertung des Bestandes hinsichtlich der Bedeutung für die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und das Landschaftsbild. 2. Die Bewertung der Umweltauswirkungen hinsichtlich ihrer Erheblichkeit. Im Hinblick auf die zu betrachtenden Schutzgüter werden

 die Aussagen des Landschaftsrahmenplans des Landkreises Goslar  das Kartenwerk des Niedersächsischen Landesamtes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)  das regionale Raumordnungsprogramm für den Großraum Braunschweig ausgewertet.

15) Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) 16) Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) 17) DIN 18005 18) Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) 19) Regionalverband Großraum Braunschweig: Regionales Raumordnungsprogramm 2008 für den Groß- raum Braunschweig, in der aktuellen Fassung 20) Planungsgruppe Ökologie und Umwelt: Landschaftsrahmenplan Landkreis Goslar, 1994

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Bezüglich der Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter Mensch und Kultur- und sonstige Sachgüter werden,

 Aussagen zu Schall, Verkehr etc. zugrunde gelegt. Die Erstellung des Umweltberichtes erfolgte gem. § 2a Satz 2 Nr. 2 BauGB auf der Grundlage der Anlage 1 zum BauGB.

Verwendete Technische Verfahren und Bewertungsmodelle: Bei der Aufstellung des vorliegenden Bauleitplanes durch die Stadt Braunlage wurde eine schalltechnische Untersuchung (Bonk-Maire-Hoppmann PartGmbH, Schalltechni- sche Untersuchung Nr. 19121R1 vom 22.04.2020) durchgeführt um die Auswirkungen des Verkehrs auf der Bundesstraße B 4 auf das Plangebiet abzuschätzen und ggf. erforderliche Maßnahmen zum Schallschutz einzuplanen und die von dem geplanten Baugebiet ausgehenden ggf. zu erwartenden Beeinträchtigungen der angrenzenden schutzwürdigen Wohn-/Freizeitnutzung zu ermitteln. Die Bestandserfassung erfolgt auf der Grundlage von § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB Schutz- gut bezogen. Grundlage sind neben der o.a. Untersuchung eine Biotoptypenkartierung und die Auswertung der vorhandenen Fachdaten (s. hierzu auch Pkt. 3.4). Die Eingriffsbilanzierung erfolgte auf der Basis des Modells des niedersächsischen Städtetages zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Fassung der 9. Überarbeiteten Auflage aus dem Jahr 201321).

3.2.3 Entwicklungsprognose bei Nichtdurchführung der Planung Bei Nichtdurchführung der Planung würde die z.Z. brachliegende Fläche weiterhin als Freizeitgrundstück, z.B. durch Skiläufer im Winter und Freizeitaktivitäten des Grund- stückeigentümers bzw. teilweise zu Parkzwecken genutzt werden.

3.2.4 Bestand und Entwicklungsprognose bei Durchführung der Planung Das Plangebiet liegt im Süden der Siedlung Oderbrück, direkt angrenzend an die Bun- desstraße B4. Das Areal hat eine Größe von insgesamt rd. 0,38 ha und war über Jahr- zehnte mit einem großen Gasthaus mit mehreren Fremdenzimmern und den entspre- chenden Nebenanlagen bebaut. Dieses musste nach einem Brand vor einigen Jahren im Jahr 2012 abgebrochen werden. Aktuell ist das Gelände eine als Freizeitgrundstück genutzte Grünfläche mit Einzelgehölzen, die vor allem im östlichen Randbereich im Übergang zum dort gelegenen Loipeneinstieg und direkt angrenzend an die Bundes- straße stehen. In Teilen sind Gehölze der ehemaligen Gartenanlage vorhanden. Am Südrand des Plangebietes stocken einzelne kleine Laubgehölze (Birke, Erle) aus Na- turverjüngung (Anflug) die aufgrund ihres Alters noch nicht als "Stangenholz" anzu- sprechen sind.

21) Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung, 9. völlig über- arbeitete Auflage 2013, Niedersächsischer Städtetag

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Das aktuelle Plangebiet liegt innerhalb der zu Sankt Andreasberg gehörenden Splitter- siedlung Oderbrück (Blatt "Forsthaus Oderbrück), die nordöstlich von Sankt Andreas- berg zwischen Königskrug und Torfhaus an der Bundesstraße 4 liegt. Das gesamte Areal ist im Regionalen Raumordnungsprogramm als bauleitplanerisch gesicherter Be- reich dargestellt. Gleichzeitig ist die Umgebung durch vielfältige Festlegungen zu na- turschutzfachlichen Belangen geprägt. Der Ortsteil liegt als Exklave innerhalb der Flä- chen des Nationalparkes Harz, der auch als Vorranggebiet für Natur und Landschaft festgelegt ist. Darüber hinaus bestehen hier Überlagerungen mit dem FFH-Gebiet Nr. 147 und dem EU-Vogelschutzgebiet V53. Alle angrenzenden Flächen sind darüber hin- aus Vorbehaltsgebiet für Erholung. Dieses Vorbehaltsgebiet wird ergänzt durch den Grundsatz der Raumordnung, dass Gebiete mit Bedeutung und Eignung für Erholung gesichert und entwickelt werden sol- len. 22) Erholungs- und tourismusrelevante Infrastrukturen sollen gesichert und unter Berücksichtigung der Belange von Natur und Landschaft behutsam weiterentwickelt werden. 23) Das Plangebiet und seine Umgebung liegen innerhalb eines Vorranggebietes für die Trinkwassergewinnung. Hier befindet sich das Trinkwasserschutzgebiet "Odertal". Die Siedlung Oderbrück liegt innerhalb der Schutzzone III. a) naturräumliche Schutzgüter - Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt Kriterium für die Bearbeitung des Schutzgutes stellen die Naturnähe des Biotops und das Vorkommen gefährdeter Arten dar. Informationsbasis für die Bestandsdarstellung des Schutzgutes sind nachfolgende Quellen:

- Landschaftsrahmenplan Landkreis Goslar - Wirksamer Flächennutzungsplan der Stadt Braunlage, Bergstadt Sankt Andreas- berg - Regionales Raumordnungsprogramm 2008 Großraum Braunschweig - Map-Server des NLWKN - Standarddatenbogen FFH-Gebiet Nr. 147 Nationalpark Harz - Standarddatenbogen EU-Vogelschutzgebiet V 53 - Atlas der Brutvögel in Niedersachsen und Bremen, NLWKN 2014 - Brutvögel im Niedersächsischen Harz, Informationsdienst Naturschutz Nieder- sachsen 4/2017 - Biotoptypenkartierung (s. Anhang 1 der Begründung) Bestand: Das Plangebiet ist bereits von alters her Bestandteil der Siedlung Oderbrück Süd. Die Fläche war über viele Jahrzehnte mit einer Gastwirtschaft mit Fremdenzimmern be- baut, die nach einem Großbrand vor einigen Jahren aus Sicherheitsgründen 2012 ab- gerissen werden musste. Nach dem Abriss wurden die ehemaligen Keller verfüllt und eine ca. 30 cm starke Überdeckung mit Mutterboden vorgenommen. In den an die ehe- maligen überbauten Flächen angrenzenden Bereichen sind Reste der alten Gartenan- lage erhalten. Die verfüllten Bereiche haben sich im Laufe der Zeit gesetzt und teilweise zu feuchten Bereichen mit hohem Anteil an Moosen entwickelt. Das Grundstück ist in den begrünten Bereichen überwiegend als Freizeitgrundstück (PHF) anzusprechen. Im

22) Ziff. III 2.4 (5) Satz 1 RROP 2008 23) Ziff. III 2.4 (8) Satz 1 RROP 2008

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Südwesten ist eine Teilfläche (s. Biotoptypenkartierung) als montaner Borstgrasrasen (LRT 6230) ausgeprägt, der im Rahmen der Pflege der angrenzenden Wiesenbereiche mit gemäht wird. Am Ostrand befindet sich ein befestigter Weg (OVW) der aktuell einen häufig genutzten Einstieg in die Achtermannsloipe darstellt. Die nördlichen Grund- stücksteile sind bestehende Parkplatzflächen (OVP) mit versiegeltem Untergrund in wassergebundener Decke. Die Umgebung weist eine Reihe unterschiedlicher Nutzungen auf. Dabei ist sie über- wiegend durch versiegelte Flächen geprägt. So grenzt im Westen die Bundesstraße B 4 (OVS) an, im Norden der vorhandene Parkplatz (OVP) und im Osten die Bebauung von Oderbrück-Süd mit Freizeitgrundstücken (PHF). Lediglich im Süden liegt mit der "Skiwiese", die als LRT 6230 (artenreicher montaner Borstgrasrasen) anzusprechen ist, ein naturnaher Offenlandbereich der regelmäßig gemäht wird. Die Fläche ist eine landwirtschaftliche Boden-Dauerbeobachtungsfläche (BDF), die durch das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) betreut wird. Jenseits der Straßen, Bebauungen und Wiesenflächen grenzen überwiegend Fichtenforste (WZF) der montanen Stufe an. Diese sind aktuell durch Sturmschäden und Borkenkäferkalamität stark geschädigt und ausgelichtet. Alle Flächen in der Umgebung des Plangebietes liegen, mit Ausnahme der bebau- ten/ehemals bebauten Bereiche, welche im Regionalen Raumordnungsprogramm als "bauleitplanerisch gesicherter Bereich festgelegt sind, innerhalb des FFH-Gebietes Nr. 147 (Nationalpark Harz) bzw. des EU-Vogelschutzgebietes V 53, die sich hier wei- testgehend überlagern.

Im Hinblick auf die vorhandene Flora ist das Plangebiet überwiegend lediglich von all- gemeiner Bedeutung für das Schutzgut, da es sich größtenteils um eine Grünfläche der bebauten Ortslage handelt. Die vorhandenen Gehölze sind junge bzw. mittelalte Fichten, die einzeln oder in kleinen Gruppen stocken. Höhlen oder sonstige als Fort- pflanzungsstätten geeignete Strukturen wurden im Zuge der Bestandsaufnahme nicht kartiert. Am Südrand es Grundstückes stocken aus Anflug entstandene Laubgehölze aus überwiegend Birke und z.T. Erle. Auch diese kommen aufgrund ihres Alters und Zustandes nicht als Fortpflanzungsstätten in Betracht. Ein gesonderter Schutz für diese Gehölze ist zudem nicht sinnvoll, da sie die weitere Entwicklung des montanen Borst- grasrasens innerhalb der festgesetzten Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft beeinträchtigen würden. Die intensiver genutzten Randbereiche mit Bebauung und Verkehrsflächen sind für das Schutzgut von allgemeiner bis geringer Bedeutung. Lediglich im Südwesten findet sich mit einer Borstgrasrasen-Fläche (montaner Borstgrasrasen, LRT 6230) ein geschützter Biotoptyp mit Bedeutung für die Flora.

Seltene, gefährdete, stark gefährdete oder geschützte/ streng geschützte Tierarten sind für den Änderungsbereich nicht kartiert und aufgrund der Lage innerhalb des Be- bauungszusammenhanges auch nicht zu erwarten. Sowohl die gemäß Artenliste zum Vogelschutzgebiet V 53 erfassten wertbestimmenden Arten – Rauhfußkauz, Schwarz- storch, Schwarzspecht, Wanderfalke, Sperlingskauz, Waldschnepfe und Auerhuhn - als auch die wertbestimmenden Arten gem. Artenliste zum FFH-Gebiet 147 –Groppe, Mopsfledermaus, Luchs und Großes Mausohr – finden, bedingt durch die fehlenden spezifische Biotope (Wasser, Wald, ), die vorhandene Bebauung, die stark frequentier-

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ten Verkehrsanlagen und die fehlende Deckung und Ruhe sowie den hohen Besucher- druck im Plangebiet und seiner direkten Umgebung, keine geeigneten Biotopstrukturen vor Im Rahmen der Erfassung ausgewählter Arten von Brutvögeln im EU-Vogelschutzge- biet V 53 im Nationalpark Harz24) wurden für die wertbestimmenden Arten Bestand und Reviere erfasst. Für alle gilt, dass sie nicht in räumlicher Nähe zur Siedlung Oderbrück liegen. So bestehen für Wanderfalke und Schwarzstorch 2 bzw. 4 Brutstandorte, die innerhalb geeigneter Biotope (z.B. Steinbrüche bzw. eher dichte Walbestände mit Nah- rungsgewässern) liegen. Die Brutreviere von Sperlingskauz und Rauhfußkauz liegen überwiegend im Acker/Bruchberg und im Rehbergbereich. Für die eher scheue Wald- schnepfe sind Beobachtungen z.B. für die Bereiche Rischkopf, Sonnenkopf, Bruchberg oder die fichtendominierten Bereiche des Nationalparkreviers Wolfstein registriert. Ein Brutvorkommen des Schwarzspechtes wurde südwestlich des Plangebietes am Odert- eich festgestellt. Die Revierschwerpunkte liegen überwiegend im Südwesten und Nord- osten des gesamten Vogelschutzgebietes und meiden in der Regel die Hochlagen. Für das ebenfalls wertbestimmende Auerhuhn konnten keine Nachweise erbracht werden. Es ist davon auszugehen, dass das Vorkommen erloschen ist. Die erfassten Arten Tannenhäher und Ringdrossel haben ihre Verbreitungsgebiete in den Bereichen Acker, , Torfhaus/ bzw. Wolfswarte und Brocken, wobei das Brockengebiet in Sachsen-Anhalt das Hauptvorkommen der Ringdrossel aufweist. Während für Brutvögel wertvolle Bereiche in einiger Entfernung (rd. 1 – 1,5 Km) östlich und nördlich der Siedlung Oderbrück kartiert sind, wurden wertvolle Flächen für Gast- vögel in der Umgebung des Plangebietes gar nicht festgestellt. Im Zuge der landeswei- ten Kartierung wurden mit dem Bodebruch im Norden und dem Oderbruch östlich der Siedlung Moore/Moorkomplexe als für den Naturschutzwertvolle Bereiche erfasst. Beide liegen jedoch mind. rd. 1 km von den bebauten Ortslagen entfernt. Das Plangebiet kann ungeachtet der o.a. Einschätzung als potentieller Lebensraum für Säugetiere von Bedeutung (Fledermausarten, Luchs) und Vögel, die typischer Weise im Hochharz vorkommen, angesehen werden. Anhand der möglichen vorkommenden Arten wird im Folgenden die Wahrscheinlichkeit des Vorkommens und der möglichen Auswirkungen diskutiert. Säugetiere - Luchs: der Luchs ist als zwischenzeitlich wieder heimische Art im Harz flächende- ckend (Reviergröße) anzutreffen. Aufgrund seiner versteckten Lebensweise ist das Plangebiet als Aufenthaltsort oder Fortpflanzungsstätte völlig ungeeignet, da es keiner- lei Deckung aufweist und permanenten Störungen ausgesetzt ist. Eine Beeinträchti- gung der Art durch das geplante Vorhaben innerhalb der Ortslage kann daher ausge- schlossen werden. Ein Durchzug bei Streifzügen während der Ruhezeiten (Nacht) ist grundsätzlich möglich. - Fledermäuse: die im Harz vorkommenden Arten Großes Mausohr, Mopsfledermaus, Großer Abendsegler, Bartfledermaus, Nordfledermaus, Rauhautfledermaus, Zweifarb- fledermaus und Zwergfledermaus sind für ihre Wochenstuben, Überwinterungs- und Sommerquartiere auf Höhlen und vor allem ältere Gebäude mit entsprechenden Hohl- räumen angewiesen. Beides kommt innerhalb des Plangebietes aktuell nicht vor, so- dass das Plangebiet für diese Zwecke ungeeignet ist.

24) Brutvögel im Niedersächsischen Harz, Informationsdienst. Naturschutz Niedersachs. 4/2017

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Innerhalb der angrenzenden Bebauung von Oderbrück-Süd kommen derartige Biotop- strukturen allerdings vor. Möglich ist daher die Nutzung des Plangebietes als Jagd- bzw. Nahrungsrevier durch potentiell vorkommende Fledermäuse. Dabei ist zu berück- sichtigen, dass das Plangebiet aufgrund seiner geringen Größe nur einen sehr kleinen Anteil an einem potentiellen Nahrungsrevier ausmachen kann. Außerdem fehlen hier Strukturen typischer Jagdgebiete wie Hecken, Gewässerränder und Waldränder. Vögel: Neben den bereits o.a. wertbestimmenden Arten des EU-Vogelschutzgebietes für die dargelegt wurde, dass ein Vorkommen anhand der aktuellen Kartierungen und vor Ort fehlender geeigneter Biotopstrukturen im Plangebiet ausgeschlossen werden kann, ist grundsätzlich mit dem Vorkommen weiterer Vogelarten im Plangebiet zu rechnen. Es sind dies zum einen ubiquitäre Arten wie Grünfink, Rotkehlchen, Buchfink, Kohl- meise, Tannenmeise, Zilpzalp, Heckenbraunelle, Wintergoldhähnchen, Mönchsgras- mücke, Zaunkönig, Amsel oder Singdrossel, die auch im Siedlungsbereich zu finden sind, wenig Scheu vor Menschen zeigen und verhältnismäßig störungsunempfindlich sind. Zum anderen sind Arten zu erwarten, die im Oberharz ihr Hauptverbreitungsge- biet haben. Hierzu zählen z.B. der Fichtenkreuzschnabel, das Wintergoldhähnchen o- der der Erlenzeisig. Da die Planung nur unwesentlich in die Habitatausstattung des Plangebietes eingreift sind ggf. zwar Änderungen der Aktivitätsmuster einzelner Arten zu erwarten, die jedoch keine grundlegenden (erheblichen) Auswirkungen auf die Brut- vogelgemeinschaft haben würden. Der Landschaftsrahmenplan des Landkreises Goslar bewertet die Umgebung bezüg- lich der Schutzgüter Arten und Lebensgemeinschaften als "wenig eingeschränkt". Diese Bewertung kann aufgrund der Situation vor Ort auf die bebauten Bereiche jedoch nicht übertragen werden. Diese sind im Hinblick auf die Schutzgüter als "einge- schränkt" u.a. aufgrund fehlender Brutmöglichkeiten wie Gebäude, Hecken oder Höh- len zu betrachten. Planung: Der Bebauungsplan setzt auf rd. 0,38 ha ein Sondergebiet mit der Zweckbestimmung "Freizeit und Tourismus", eine Fläche für besondere Anlagen und Vorkehrungen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissions- schutzgesetzes, eine Fläche die von Bebauung freizuhalten ist und eine Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land- schaft fest. Die überbaubaren Flächen sind auf den Nordteil des Plangebietes be- schränkt. Die umweltrelevanten Festsetzungen stellen sich wie folgt dar: Sonstige Sondergebiete gem. § 11 BauNVO rd. 0,38 ha Hiervon ab gehen nicht versiegelbare Flächen (von der Bebauung freizuhalten, zu be- pflanzen, der Sukzession zu überlassen). Innerhalb des Gebietes ist eine Grundflä- chenzahl (GRZ) von 0,2 festgesetzt. Hieraus ergibt sich für die tatsächlich bebaubaren Flächen bei einer Inanspruchnahme der zulässigen maximalen Versiegelung für Ne- benanlagen im Sinne des § 19 Abs. BauNVO eine zulässige Gesamtversiegelung von weniger als 0,12 (0,114) ha. Hieraus resultiert ein geringerer Versiegelungsgrad als bei der ursprünglich – vor dem Abriss – vorhandenen Bebauung. Die nicht versiegelten Flächen werden als Grünflächen angelegt bzw. erhalten oder der Sukzession überlassen. Der Weg am Ostrand des Plangebietes sowie Teile der vor- handenen Parkplatzanlage am Nordrand des Plangebietes werden zur Entsiegelung und Integration in die Grünflächen festgesetzt. Zusätzlich werden Strauchpflanzungen

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bzw. Flächen zur Anlage von montanem Borstgrasrasen (für den Fall der Errichtung eines zulässigen Lärmschutzwalles) festgesetzt. Es erfolgt weiterhin eine Nutzung als Freizeitgrundstück zu touristischen Zwecken. Prognose: Mit der Planung wird eine in Teilen bereits baulich vorgeprägte Fläche erneut in An- spruch genommen, die auch bei Verzicht auf die Planung weiterhin als Freizeitgrund- stück genutzt werden würde. Die zulässige maximale Versiegelung wird auf ein gegen- über der ursprünglich vorhandenen Bebauung deutlich geringeres (0,114 ha) Maß be- schränkt Da erhebliche Teile des Plangebietes unversiegelt bleiben, gleichzeitig aber in der Um- gebung (Bebauung mit Gärten, Wiesenflächen, angrenzende Waldbestände) ausrei- chende Ausweich- bzw. Jagdmöglichkeiten für Fledermäuse bestehen, würde der "Ver- lust" von Teilen des Plangebietes als Nahrungsbiotop zu keiner erheblichen Beein- trächtigung einer eventuellen Population führen. Grundsätzlich ist zudem zu berück- sichtigen, dass aufgrund der Höhenlage des Plangebietes von rd. 800 m ü. NN der betrachtete Lebensraum für Fledermäuse als eher ungeeignet anzusehen ist. Eine Be- einträchtigung oder gar erhebliche Beeinträchtigung potentiell vorkommender Arten kann daher ausgeschlossen werden. Vergleichbares gilt für potentiell vorhandene Vogelarten. Zum einen fehlen überwie- gend Biotopstrukturen die sich als Fortpflanzungsstätten eignen würden. Darüber hin- aus können die Vögel durch die geringe Größe und die Beschränkung der zulässigen Versiegelung auf den Nordteil des Plangebietes problemlos auf in der direkten Umge- bung vorhandene, vergleichbar geeignete Flächen, die eine deutlich höhere Eignung als Fortpflanzungs- und Lebensräume aufweisen, wie Hausgärten, Wiesenflächen und Waldbestände ausweichen. Ggf. während der Bauphase auftretende Störungen wer- den keine dauerhaften Beeinträchtigungen verursachen können. Eine Beeinträchti- gung oder gar erhebliche Beeinträchtigung potentiell vorkommender Vogelarten kann daher ausgeschlossen werden. Unter Berücksichtigung der vorliegenden Beeinträchtigungen und der Bestandssitua- tion sowie der festgesetzten Schutzmaßnahmen werden für das Schutzgut keine er- heblichen Beeinträchtigungen auftreten bzw. verbleiben. - Schutzgut Boden Kriterium für die Bearbeitung des Schutzgutes stellt der Natürlichkeitsgrad dar. Informationsbasis für die Bestandsdarstellung des Schutzgutes sind nachfolgende Quellen:  Landschaftsrahmenplan Landkreis Goslar  Wirksamer Flächennutzungsplan der Stadt Braunlage, Bergstadt Sankt Andreas- berg  Bodenübersichtskarte (BÜK) M 1 : 50.000  Altlastenkataster des Landkreises Goslar  Verordnung über das Bodenplanungsgebiet Harz im Landkreis Goslar Bestand: Der natürliche Boden im Änderungsbereich ist gem. Bodenübersichtskarte (BÜK 50) als Erd- Hochmoorboden anzusprechen. Es handelt sich um einen wassergesättigten Histosol. Dies ist eine meist stark saure Bodenart mit sehr geringem Nährstoffangebot. Beeinträchtigungen bestehen durch die zunehmende Bodenversauerung, wodurch es zur Lösung und Auswaschung von Schwermetallen kommt.

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Im Gebiet des Landkreises Goslar und speziell im Bereich des Oberharzes treten, teil- weise anthropogen, teilweise geogen verursacht, großflächig Schadstoffbelastungen im Boden auf. Um im Rahmen der Bodeninanspruchnahme, beispielsweise durch Bau- tätigkeiten, auftretende Risiken besser erfassen und erforderliche Entsorgungsvor- gänge gezielt steuern zu können, wurde für den Bereich des Landkreises Goslar auf der Grundlage des Niedersächsischen Bodenschutzgesetzes (§§ 4 und 5) sowie der Bundesbodenschutz- und Altlastenverordnung (§ 12 Abs. 10) die Verordnung über das Bodenplanungsgebiet Harz im Landkreis Goslar25) erlassen. Diese Verordnung regelt auf der Grundlage eines Bodeninformationssystems, welches Auskunft über die flä- chendeckende Bodenbelastung im Landkreis Goslar gibt, den Umgang mit harztypisch belasteten Böden. Hier sind neben Verzehrempfehlungen vor allem Regelungen für die Entsorgung von anfallendem Bodenaushub und die Sicherung gesunder Wohn- und Arbeitsverhältnisse auf durch Belastung betroffenen Grundstücken geregelt. Zu die- sem Zweck wurden je nach Belastungsgrad einzelne Teilgebiete mit entsprechenden Regelungen zu Untersuchungspflicht, Umgang mit belastetem Boden, Entsorgung etc. festgelegt. Nähere Einzelheiten sind der entsprechenden Verordnung zu entnehmen, die von der unteren Bodenschutzbehörde des Landkreises Goslar bereitgehalten wird und auch im Internet eingesehen werden kann. Das Plangebiet befindet sich innerhalb des "Teilgebietes 4" gem. Verordnung. Innerhalb des Änderungsbereiches sind nach den vorliegenden Informationen (Altlas- tenkataster des Landkreises Goslar) keine Altlasten oder Altlastenverdachtsflächen vorhanden. Der Landschaftsrahmenplan bewertet die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes auf- grund der Versiegelung und der großräumig vorhandenen Schadstoffe als stark einge- schränkt. Unter Berücksichtigung der vorliegenden Beeinträchtigungen und der Bestandssitua- tion wird das Schutzgut für den Änderungsbereich als beeinträchtigt bewertet. Planung: Der Bebauungsplan setzt auf rd. 0,38 ha ein Sondergebiet mit der Zweckbindung für Freizeit und Tourismus, eine Fläche für besondere Anlagen und Vorkehrungen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissions- schutzgesetzes, eine Fläche die von Bebauung freizuhalten ist und eine Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land- schaft fest. Die überbaubaren Flächen sind auf den Nordteil des Plangebietes be- schränkt. Die umweltrelevanten Festsetzungen stellen sich wie folgt dar: Sonstige Sondergebiete gem. § 11 BauNVO rd. 0,38 ha Hiervon ab gehen nicht versiegelbare Flächen (von der Bebauung freizuhalten, zu be- pflanzen, der Sukzession zu überlassen). Innerhalb des Gebietes ist eine Grundflä- chenzahl (GRZ) von 0,2 festgesetzt. Hieraus ergibt sich für die tatsächlich bebaubaren Flächen bei einer Inanspruchnahme der zulässigen maximalen Versiegelung für Ne- benanlagen im Sinne des § 19 Abs. BauNVO eine zulässige Gesamtversiegelung von weniger als 0,12 (0,114) ha. Hieraus resultiert ein geringerer Versiegelungsgrad als bei der ursprünglich – vor dem Abriss – vorhandenen Bebauung. Eine entsprechende Dar- stellung der ehemaligen Gebäudeflächen ist zur Information in die Karte zur Biotopty- penkartierung (s. Anlage 1 zur Begründung) integriert.

25) Verordnung des "Bodenplanungsgebietes Harz im Landkreis Goslar", akt. Fassung 31.03.2011

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Die nicht versiegelten Flächen werden als Grünflächen angelegt bzw. erhalten oder der Sukzession überlassen Der Weg am Ostrand des Plangebietes sowie Teile der vor- handenen Parkplatzanlage am Nordrand des Plangebietes werden zur Entsiegelung und Integration in die Grünflächen festgesetzt. Zusätzlich werden Strauchpflanzungen bzw. Flächen zur Anlage von montanem Borstgrasrasen (für den Fall der Errichtung eines zulässigen Lärmschutzwalles) festgesetzt. Es erfolgt weiterhin eine Nutzung als Freizeitgrundstück zu touristischen Zwecken, wie in den angrenzenden bebauten Be- reichen. Prognose: Unter Berücksichtigung der vorliegenden Bestandssituation wird es für das Schutzgut in den Bereichen der Neuversiegelungen zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der Bodenfunktionen kommen. Hier ist von Beeinträchtigungen des Schutzgutes auszuge- hen. Durch die festgesetzte Entsiegelung des im Ostteil des Plangebietes bisher vorhande- nen Weges und von Teilen der vorhandenen Stellplätze im Norden im Umfang von insgesamt rd. 0,054 ha wird es zu einem Teilausgleich für die neu zugelassenen Ver- siegelungen kommen. Darüber hinaus wird auf den neu versiegelten Flächen eine "Ab- dichtung" der schwermetallbelasteten Böden erfolgen, die ein weiteres Auswaschen der vorhandenen Bodenbelastungen in den Untergrund verhindert. Das rechnerisch verbleibende Restdefizit wird, unter Berücksichtigung der weiteren vorgesehenen Aus- gleichsmaßnahmen insbesondere zu Verbesserung der Biotopstrukturen im Plangebiet und die durch die Umsetzung der Planung zu erwartende Entlastung der angrenzenden Naturräume als vertretbar eingestuft. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die ehe- mals über Jahrzehnte vorhandene Versiegelung im Plangebiet deutlich massiver war als die jetzt planerisch vorbereitete. Nach Realisierung der Ausgleichsmaßnahmen verbleiben Beeinträchtigungen für das Schutzgut, die unter Würdigung des Bestandes aber als nicht erheblich anzusehen sind. - Schutzgut Fläche Bestand: Das Plangebiet ist bereits von alters her Bestandteil der Siedlung Oderbrück Süd. Die Fläche war über viele Jahrzehnte mit einer Gastwirtschaft mit Fremdenzimmern be- baut, die nach einem Großbrand vor einigen Jahren aus Sicherheitsgründen abgeris- sen werden musste. Nach dem Abriss wurden die ehemaligen Keller verfüllt und eine ca. 30 cm starke Überdeckung mit Mutterboden vorgenommen. In den an die ehema- ligen überbauten Flächen angrenzenden Bereichen sind Reste der alten Gartenanlage erhalten. Die verfüllten Bereiche haben sich im Laufe der Zeit gesetzt und sich teilweise zu feuchten Bereichen mit hohem Anteil an Moosen entwickelt. Das Grundstück ist in den begrünten Bereichen überwiegend als Freizeitgrundstück (PHF) anzusprechen. Am Ostrand befindet sich ein befestigter Weg (OVW) der als Einstieg in die Achter- mannsloipe genutzt wird. Die nördlichen Grundstücksteile sind Parkplatzflächen (OVP) mit versiegeltem Untergrund in wassergebundener Decke. Planung: Der Bebauungsplan setzt auf rd. 0,38 ha ein Sondergebiet mit der Zweckbindung für Freizeit und Tourismus, eine Fläche für besondere Anlagen und Vorkehrungen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissions- schutzgesetzes, eine Fläche die von Bebauung freizuhalten ist und eine Fläche für

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Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land- schaft fest. Die überbaubaren Flächen sind auf den Nordteil des Plangebietes be- schränkt. Die umweltrelevanten Festsetzungen stellen sich wie folgt dar: Sonstige Sondergebiete gem. § 11 BauNVO rd. 0,38 ha Hiervon ab gehen nicht versiegelbare Flächen (von der Bebauung freizuhalten, zu be- pflanzen, der Sukzession zu überlassen). Innerhalb des Gebietes ist eine Grundflä- chenzahl (GRZ) von 0,2 festgesetzt. Hieraus ergibt sich für die tatsächlich bebaubaren Flächen bei einer Inanspruchnahme der zulässigen maximalen Versiegelung für Ne- benanlagen im Sinne des § 19 Abs. BauNVO eine zulässige Gesamtversiegelung von weniger als 0,12 (0,114) ha. Es entsteht ein geringerer Versiegelungsgrad als bei der ursprünglich – vor dem Abriss – vorhandenen Bebauung. Eine entsprechende Darstel- lung der ehemaligen Gebäudeflächen ist zur Information in die Karte zur Biotoptypen- kartierung (s. Anlage 1 zur Begründung) integriert. Die nicht versiegelten Flächen werden als Grünflächen angelegt bzw. erhalten oder der Sukzession überlassen. Der Weg am Ostrand des Plangebietes wird zur Entsiegelung und Integration in die Grünflächen festgesetzt. Zusätzlich werden Strauchpflanzungen bzw. Flächen zur Anlage von montanem Borstgrasrasen (für den Fall der Errichtung eines zulässigen Lärmschutzwalles) festgesetzt. Es erfolgt weiterhin eine Nutzung als Freizeitgrundstück zu touristischen Zwecken, wie in den angrenzenden bebauten Be- reichen. Prognose: Da durch die vorliegende Planung ein ursprünglich über Jahrzehnte weitgehend be- bauter und überprägter Bereich in Anspruch genommen wird, der zudem im Regiona- len Raumordnungsprogramm als bauleitplanerisch gesicherter Bereich ausgewiesen ist und keine Flächen im Außenbereich neu versiegelt werden sollen, kommt es nicht zu einem tatsächlichen Flächenverbrauch im Sinne des Ansatzes. Das Schutzgut wird nicht beeinträchtigt. - Schutzgut Wasser Kriterium für die Bearbeitung des Schutzgutes stellt der Natürlichkeitsgrad dar. Informationsbasis für die Bestandsdarstellung des Schutzgutes sind nachfolgende Quellen:  Landschaftsrahmenplan Landkreis Goslar  Wirksamer Flächennutzungsplan der Stadt Braunlage, Bergstadt Sankt Andreas- berg  Bodenübersichtskarte (BÜK) M 1 : 50.000  Hydrogeologische Grundkarten (Grundwasserneubildung nach nGROWA) Bestand: Oberflächengewässer sind im Plangebiet nicht vorhanden. Grundwasser: Bedingt durch die Höhenlage von rd. 800 m über NN beträgt, ausgelöst durch eine hohe durchschnittliche Niederschlagsmenge von 1550 mm/a, die Grundwasserneubil- dungsrate im Plangebiet zwischen 551 und 600 mm pro Jahr und ist damit als hoch einzustufen. Der mittlere Grundwasserstand schwankt zwischen 10 und 40 dm unter

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der Geländeoberfläche. Das Plangebiet liegt in der Schutzzone III des Trinkwasser- schutzgebietes "Odertal". Aufgrund der durch die hohe Bodenbelastung anzunehmenden Schadstoffeinträge be- wertet der Landschaftsrahmenplan das Schutzgut als eingeschränkt. Planung: Der Bebauungsplan setzt auf rd. 0,38 ha ein Sondergebiet mit der Zweckbindung für Freizeit und Tourismus fest. Darauf eine überbaubare Fläche, eine Fläche für beson- dere Anlagen und Vorkehrungen zum Schutz gegen schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, eine Fläche die von Bebauung frei- zuhalten ist und eine Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Ent- wicklung von Boden, Natur und Landschaft fest. Die überbaubaren Flächen sind auf den Nordteil des Plangebietes beschränkt. Innerhalb des Gebietes ist eine Grundflächenzahl (GRZ) von 0,2 festgesetzt. Hieraus entsteht für die tatsächlich bebaubaren Flächen bei einer Inanspruchnahme der zuläs- sigen maximalen Versiegelung für Nebenanlagen im Sinne des § 19 Abs. BauNVO eine zulässige Gesamtversiegelung von weniger als 0,12 (0,114) ha. Es ergibt sich ein geringerer Versiegelungsgrad als bei der ursprünglich – vor dem Abriss – vorhandenen Bebauung. Eine entsprechende Darstellung der ehemaligen Gebäudeflächen ist zur Information in die Karte zur Biotoptypenkartierung (s. Anlage 1 zur Begründung) inte- griert. Die nicht versiegelten Flächen werden als Grünflächen angelegt bzw. erhalten oder der Sukzession überlassen. Der Weg am Ostrand des Plangebietes sowie Teile der vor- handenen Parkplatzanlage am Nordrand des Plangebietes werden zur Entsiegelung und Integration in die Grünflächen festgesetzt. Zusätzlich werden Strauchpflanzungen bzw. Flächen zur Anlage von montanem Borstgrasrasen (für den Fall der Errichtung eines zulässigen Lärmschutzwalles) festgesetzt. Es erfolgt weiterhin eine Nutzung als Freizeitgrundstück zu touristischen Zwecken, wie in den angrenzenden bebauten Be- reichen. Prognose: Da das Schutzgut bereits jetzt im Bereich der ehemaligen baulichen Anlagen als stark beeinträchtigt zu bewerten ist, sind in diesen Bereichen keine erheblichen Beeinträch- tigungen zu erwarten. Beeinträchtigungen des Schutzguts entstehen durch die erneute Versiegelung ehemals versiegelter Flächen. Eine Erheblichkeit wird unter Berücksich- tigung der gegenüber der ursprünglich im Plangebiet vorhandenen Bebauung geringe- ren zulässigen Versiegelung sowie der vorgegebenen Entsiegelungsmaßnahmen und der weiteren Nutzung als Freizeitgrundstück nicht gesehen. Dies auch unter Berück- sichtigung der Tatsache, dass eine erhebliche Minimierung durch die getroffenen Fest- setzungen zum Maß der Nutzung und die Anlage von Stellplätzen und Zufahrten in wassergebundener Decke erfolgt und das anfallende Oberflächenwasser im gleichen Umfang wie bisher auf dem Grundstück versickern kann. Die Grundwasserneubildung wird daher nicht beeinträchtigt. Zudem wird in den versiegelten Bereichen eine weitere Auswaschung von Schwermetallbelastungen unterbunden und so das Grundwasser vor Belastungen geschützt.

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- Schutzgut Klima/ Luft Kriterium zur Beurteilung des Schutzgutes bildet der Natürlichkeitsgrad. Informationsbasis für die Bestandsdarstellung des Schutzgutes sind nachfolgende Quellen:

- Landschaftsrahmenplan Landkreis Goslar Bestand: Der Harz liegt großklimatisch betrachtet in der Übergangszone zwischen subatlanti- schem und subkontinentalem Klima. Die Siedlung Oderbrück und damit auch das Plan- gebiet liegen auf einer Höhe von rd. 800 m ü. NN und damit in der hochmontanen Stufe des Mittelgebirgsklimas (oberhalb 600 m). Als Folge ergeben sich eine hohe Luftrein- heit, die mit einem erhöhten Anteil an UV-Strahlen einhergeht, gemäßigte Temperatur- schwankungen, sehr seltenes Vorkommen extrem hoher Sommertemperaturen und eine gegenüber dem Flachland deutlich vergrößerte Windgeschwindigkeit. Daneben fällt hier auch deutlich mehr Niederschlag, der oft in Form von Schnee auftritt. Dies führt zu guten Wintersportmöglichkeiten. Die Klimabedingungen eignen sich besonders zur Nutzung als heilklimatische- oder Luftkurorte. Dies trifft auch im vorliegenden Fall für Oderbrück zu, soweit die Flächen nicht, wie z.B. das aktuelle Plangebiet, direkt an der stark befahrenen Bundesstraße B 4 mit ihren Emissionen (Lärm, Abgase und Fein- staub) liegen. Kleinklimatisch betrachtet liegt das Plangebiet im Übergang zwischen dem Klima der Ortslagen (Bebauung bzw. versiegelte Verkehrsflächen grenzen an drei Seiten direkt an) und dem Freilandklima der angrenzenden Wiesen- und Waldflächen. Eine besondere Bedeutung als Frischluftentstehungsgebiet ist nicht gegeben. Vielmehr ist als Folge der direkten Lage an der vielbefahrenen Bundesstraße 4 (DTV 5.900/300) von einem erhöhten Eintrag von Schadstoffen und Feinstaub auszugehen. Frischluft entsteht in den angrenzenden nicht im Plangebiet liegenden Waldgebieten Wiesenflä- chen. Der Landschaftsrahmenplan beurteilt die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes be- züglich des Schutzgutes für die gesamte Siedlung als eingeschränkt. Dies ist auf den Umstand zurückzuführen, dass im Ortslagenbereich mit einer vermehrten Schadstoff- anreicherung zu rechnen ist. Planung Insgesamt setzt der Bebauungsplan eine Grundflächenzahl (GRZ) von 0,2 fest. Es ent- steht für die tatsächlich bebaubaren Flächen bei einer Inanspruchnahme der zulässi- gen maximalen Versiegelung für Nebenanlagen im Sinne des § 19 Abs. BauNVO eine zulässige Gesamtversiegelung von weniger als 0,12 (0,114) ha. Dies bedeutet einen geringeren Versiegelungsgrad als bei der ursprünglich – vor dem Abriss – vorhandenen Bebauung. Eine entsprechende Darstellung der ehemaligen Gebäudeflächen ist zur Information in die Karte zur Biotoptypenkartierung (s. Anlage 1 zur Begründung) inte- griert Die nicht versiegelten Flächen werden als Grünflächen angelegt bzw. erhalten oder der Sukzession überlassen. Der Weg am Ostrand des Plangebietes sowie Teile der vor- handenen Parkplatzanlage am Nordrand des Plangebietes wird zur Entsiegelung und Integration in die Grünflächen festgesetzt. Zusätzlich werden Strauchpflanzungen bzw. Flächen zur Anlage von montanem Borstgrasrasen (für den Fall der Errichtung eines

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zulässigen Lärmschutzwalles) festgesetzt. Es erfolgt weiterhin eine Nutzung als Frei- zeitgrundstück zu touristischen Zwecken, wie in den angrenzenden bebauten Berei- chen. Prognose Für das Schutzgut wird im Plangebiet eine erhebliche Beeinträchtigung aufgrund der geringen Versiegelungsrate und der vorgesehenen Entsiegelungen nicht entstehen. Die nicht versiegelten Flächen werden als Grünflächen angelegt bzw. erhalten. Zusätz- lich werden Strauchhecken gepflanzt. Es erfolgt weiterhin eine Nutzung als Freizeit- grundstück zu touristischen Zwecken. - Schutzgut Landschaft Kriterium zur Beurteilung des Schutzgutes bildet die naturraumtypische Vielfalt und Ei- genart. Informationsbasis für die Bestandsdarstellung des Schutzgutes sind nachfolgende Quellen:  Landschaftsrahmenplan Landkreis Goslar  Wirksamer Flächennutzungsplan der Stadt Braunlage, Bergstadt Sankt Andreas- berg  Map-Server des NLWKN Bestand: Unter dem Begriff Landschaftsbild können die Teilaspekte Vielfalt, Eigenart und Schön- heit zusammengefasst werden. Der Begriff Landschaftsbild beschreibt keine absolute Größe, sondern ein Bild, das sich der Mensch individuell von seiner Landschaft macht. Hierbei fließen verschiedene Einflüsse ein, die er erlebt und denen er unterworfen ist. Weiterhin ist die Bewertung eines Landschaftsbildes vom Werteverständnis der Ge- sellschaft abhängig und ist somit auch dem Wertewandel der Gesellschaft ausgesetzt. Gegenstand der Erfassung und Bewertung des Landschaftsbildes ist die sinnlich wahr- nehmbare Erscheinungsform von Natur und Landschaft. Hierzu gehören die Teilas- pekte Vielfalt, Eigenart und Naturnähe. Der Begriff Schönheit kann nicht ausreichend definiert werden, da jeder Nutzer bzw. jede Nutzergruppe ein unterschiedliches Schön- heitsempfinden besitzt und das Schönheitsideal sich im Wandel der Zeit verändert. Landschaftsbildrelevant sind insbesondere alle naturraumtypischen Erscheinungen von Oberflächenausprägung, Vegetation, Nutzung und Bebauung. Das Plangebiet und seine nähere Umgebung setzen sich aus verschiedenen naturna- hen (Wiesen, Wald und freiliegende Gesteinsformationen) und eher naturfernen (Be- bauung, Parkplatzflächen, Gärten, Freizeit- und Erholungsflächen, Straßenverkehrsflä- chen (B 4)) Biotoptypen zusammen. Der eigentliche Geltungsbereich ist durch die wenig abwechslungsreiche Grünfläche des ursprünglich bebauten Areals geprägt, die lediglich im östlichen Randbereich durch einige ältere Nadelgehölze im Übergang zum Loipeneinstieg und der angrenzenden Bebauung gegliedert ist. Zudem sind einzelne Fichten und im südlichen Randbereich ein Teil Laubgehölze in Form von Naturverjüngung aus Anflug (Birke, Erle) vorhanden. Es handelt sich insoweit um eine Teilfläche, die ohne besondere Funktion für das Orts- und Landschaftsbild ist. Eine Wirkung auf den Rest der Ortslage oder angrenzende Landschaftsbereiche besteht überwiegend nicht.

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Der Landschaftsrahmenplan bewertet das Schutzgut als mäßig eingeschränkt (Sied- lungsbereich) und wenig eingeschränkt (Umgebung). Unter Berücksichtigung der Be- standssituation und des touristischen Nutzungsdruckes wird das Schutzgut als von all- gemeiner Bedeutung bewertet. Planung: Durch die Planung entsteht ein neues Bauvorhaben am Ortsrand. Durch die festge- setzte Geschossigkeit und die geringe maximal zulässige Versiegelungsrate sowie die ausschließliche Zulässigkeit weniger Gebäude zu Freizeit- und Tourismuszwecken im Nordteil des Geltungsbereiches wird für die verträgliche Abrundung der angrenzenden bebauten Flächen im bestehende Ortsbild gesorgt. Der Übergang zur freien Landschaft wird durch den Erhalt großer zusammenhängender Grünflächen am Südrand des Plan- gebietes verträglich gestaltet. Prognose: Eine Wiederbebauung des Planbereichs führt zwar zu einer weiteren Verfestigung des Siedlungsgefüges an dieser Stelle, durch die bereits vorhandene Prägung werden al- lerdings hiermit keine Beeinträchtigungen erheblicher Natur für das Landschaftsbild verursacht. Dies auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass das Plangebiet be- reits viele Jahrzehnte Bestandteil der im Zusammenhang bebauten Ortslage von Oder- brück-Süd war. Auf Grund der Einschränkung der Höhenentwicklung über die Festsetzung zur maximal zulässigen Anzahl an Vollgeschossen, der geringen Grundflächenzahl von 0,2 und der Konzentration der überbaubaren Flächen im Nordteil des Plangebiets ist im Ergebnis nicht von Beeinträchtigungen für das Orts- und Landschaftsbild auszugehen. b) Schutzgut Mensch Kriterien zur Beurteilung des Schutzgutes bilden die gesunden Wohn- und Arbeitsver- hältnisse sowie die Erholungseignung. Informationsbasis für die Bestandsdarstellung des Schutzgutes sind nachfolgende Quellen:  Landschaftsrahmenplan Landkreis Goslar  Wirksamer Flächennutzungsplan der Stadt Braunlage, Bergstadt Sankt Andreasberg  Regionales Raumordnungsprogramm 2008 Großraum Braunschweig  Verkehrsmengenkarte Niedersachsen 2015  Schalltechnisches Gutachten, (Bonk-Maire-Hoppmann PartGmbH, Schalltechnische Untersuchung Nr. 19121R1 vom 22.04.2020) Bestand: Die Siedlung Oderbrück ist traditionell ein Tourismusschwerpunkt im Oberharz. Neben den vorhandenen Erholungsheimen und Vereinshütten, die als Ferienunterkünfte die- nen, befindet sich hier ein bedeutender Ausgangspunkt für den Wandertourismus und ein beliebter Einstiegsort in das Oberharzer Loipensystem. Die Ortslage ist zugleich geprägt und belastet durch ihre Lage direkt an der Bundes- straße B 4, mit einem DTV-Wert (durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge) von 5900/300 Fahrzeugen und den damit einhergehenden Geräuschbelastungen sowie der überdurchschnittlichen Menge an – durch die touristische Nutzung verursachtem -

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ruhendem Verkehr (Parkplätze). Auch Schadstoffeinträge und Feinstaubbelastung sind in den straßennahen Bereichen als erheblich einzustufen. Neben vielfachen naturschutzrechtlichen Festlegungen ist die Umgebung Oderbrück auch als Vorbehaltsgebiet für Erholung festgelegt. Der überwiegende Teil dieser Akti- vitäten hat quasi seinen Ausgangspunkt in Oderbrück selbst. Unter Berücksichtigung der Bestandssituation mit den wichtigen Freizeitangeboten wie Wandern und Skilaufen ist das Plangebiet in Bezug auf das Schutzgut von besonderer Bedeutung. Gleichzeitig bestehen jedoch auch erhebliche Beeinträchtigungen durch den Verkehrslärm und die verursachten Schadstoffeinträge. Planung. Der Bebauungsplan setzt auf rd. 0,38 ha ein Sondergebiet (SO) "Freizeit und Touris- mus fest. Dadurch entsteht angrenzend an die Bundesstraße B 4 ein Gaststättenbe- trieb mit Skiverleih und Servicestation, innerhalb dessen Wohnnutzungen durch Ver- kehrslärm belastet sein können. Die Planung lässt daher auf der Basis einer schall- technischen Untersuchung (s. Kap. 2.6) Maßnahmen zum aktiven (Lärmschutzwall) zu und gibt Regelungen zum passiven Schallschutz vor. Gleichzeitig berücksichtigt die Untersuchung im Sinne eines konservativen Ansatzes einen Prognosezuschlag von 15% für das Verkehrsaufkommen auf der Bundesstraße B 4 (DTV 7500/400). Prognose: Nach Umsetzung der festgesetzten zulässigen Lärmschutzmaßnahmen ist eine Beein- trächtigung der gesunden Wohn- und Arbeitsverhältnisse nicht zu erwarten. Die Erho- lungsfunktion und der Freizeitwert werden im Plangebiet bei Bedarf durch die Anlage eines Lärmschutzwalls, einer Strauchhecke und von hochwertigen Grünflächen für die Anwohner vor Ort und die Touristen verbessert. Eine Beeinträchtigung für die vorgese- hene gewerbliche Nutzung "Gaststätte" ist ohnehin nicht gegeben. Erhebliche Beein- trächtigungen verbleiben nicht. c) Schutzgut Kultur und Sachgüter Kriterien zur Beurteilung des Schutzgutes bildet die Schutzbedürftigkeit bzw. das Vor- handensein von Objekten Ensembles sowie ggf. Nutzungen, die unter Schutz stehen oder schutzwürdig sind. Informationsbasis für die Bestandsdarstellung des Schutzgutes sind nachfolgende Quellen:  Denkmallisten des Landkreises Goslar  Informationen über archäologische Funde oder Besonderheiten  Vor Ort vorhandene Kenntnisse über bedeutende Sachgüter Bestand: Weder im Plangebiet noch in der näheren Umgebung sind gelistete Denkmale vorhan- den. Auch Hinweise auf archäologische Besonderheiten liegen nicht vor. Gleiches gilt für sonstige Sachgüter von Bedeutung, die ebenfalls vor Ort nicht anzutreffen sind. Planung: Die Planung sieht die Neuerrichtung eines abgebrannten Gaststättenbetriebes mit Ski- verleih und Servicestation vor, der zukünftig wieder als Ausgangspunkt für Erholungs- und Freizeitaktivitäten dienen soll.

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Prognose: Durch die Umsetzung der Planung ist eine Aufwertung des Plangebietes und eine Stär- kung der gewünschten touristischen Entwicklung des Ortsteils Oderbrück zu erwarten, die keine Beeinträchtigung der vorhandenen Situation im Plangebiet und dem angren- zenden Siedlungsbereich mit sich bringt und den Nutzungsdruck auf die umliegenden Flächen des Nationalpark Harz senkt. Beeinträchtigungen des Schutzgutes können nicht eintreten, da kein Bestand vorhanden ist. d) Wechselwirkungen Die nach den Vorgaben des BauGB zu betrachtenden Schutzgüter beeinflussen sich gegenseitig in unterschiedlichem Maße. Diese Wirkungsketten und -netze sind bei der Beurteilung der Folgen eines Eingriffes zu betrachten, um sekundäre Effekte und Sum- mationswirkungen erkennen und bewerten zu können. Umweltauswirkungen auf ein Schutzgut können indirekte Folgen für ein anderes Schutzgut nach sich ziehen. Wechselbeziehungen, die für die vorliegende Planung von Belang sind, bestehen ins- besondere zwischen den Schutzgütern: Boden – Wasser: In Beziehung zueinander stehen insbesondere die Schutzgüter Bo- den und Wasser durch Betrachtung des Bodenwasserhaushaltes. (Versiegelung – Grundwasserneubildung/ Retention, Puffer- und Filtereigenschaften). Tiere und Pflanzen – Landschaft: Die Qualität des Landschaftsbildes steht oftmals im Wechselspiel mit der Naturnähe des Raums. Bereiche mit naturnahen Strukturen be- einflussen die Bewertung des Landschaftsbildes positiv (Gehölzbiotope – Landschafts- bild). Mensch – Landschaft: Wechselwirkungen treten zudem bei den Schutzgütern Land- schaftsbild und Mensch (Wohnfunktion/Erholungsnutzung, Freizeitinfrastruktur) auf. Sie zeigen für den Menschen die Eignung von Siedlung und Landschaft zur Erho- lung/Naherholung einerseits, zum Wohnen andererseits auf. So fließt z.B. die Ausprä- gung von Ortsrändern sowohl in die Bewertung der Wohn- und Wohnumfeldfunktion als auch in die Einstufung des Landschaftsbildes mit ein.

3.2.5 Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und zum Ausgleich festgestellter er- heblicher Umweltauswirkungen

a) Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wird für das Vorhaben ein überprägter Raum beansprucht. Weniger beeinträchtigte Bereiche können hierdurch erhalten werden. Zu- sätzlich erfolgt eine Aufwertung des Planbereichs durch die Anlage eines bepflanzten Lärmschutzwalls und einer Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft im Süden der Fläche, die zu einer Ver- besserung für das Schutzgut führt. Im Hinblick auf potentiell im Plangebiet vorkommende Vogelarten wird zur Vermeidung von Störungen und Beeinträchtigungen die Bauphase zur Umsetzung des Vorhabens außerhalb der Brut- und Setzzeit erfolgen, sodass ein Verlust von Fortpflanzungsstät- ten nicht zu befürchten ist. Vor Baubeginn wird eine Begehung zur Feststellung mögli- cher Brutstätten erfolgen. Festgesetzt wird zudem ein Verbot von Hecken- und Baum- schnitt für diese Zeitspanne.

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Dabei ist zudem zu berücksichtigen, dass nur einjährig genutzte Nester freibrütender Vogelarten lediglich während der Brutzeit als Fortpflanzungsstätten zählen und eine eventuelle Zerstörung dieser Nester nach Abschluss der Brut nicht unter die Verbots- tatbestände des § 44 Abs.1 Nr. 3 fällt. b) Schutzgut Boden - Vermeidung/ Minimierung: Um dem Vermeidungs- und Minimierungsgebot Rechnung zu tragen wird eine bereits baulich überprägte Fläche in Anspruch genommen. Darüber hinaus werden Festset- zungen getroffen, die eine übermäßige Versiegelung des zukünftigen Plangebiets ver- hindern. So wird eine geringe Grundflächenzahl (GRZ) von 0,2 festgelegt und Grund- stücksflächen in Anspruch genommen die bereits teilweise versiegelt sind und/oder versiegelt waren. Um übermäßige Versiegelungen zu vermeiden setzt der Bebauungs- plan im südlichen Teil des Plangebietes eine Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung für Boden, Natur und Landschaft fest, die der natürlichen Sukzession zu überlassen und damit nicht versiegelbar ist. Teile des Plangebiets wer- den für einen bei Bedarf zu errichtenden, bepflanzten Lärmschutzwall vorgesehen. Die sonstigen nicht überbaubaren Flächen sind als Grünflächen anzulegen. Festgesetzt wird zudem die Entsiegelung des vorhandenen Weges im Osten und eines Teilberei- ches der ehemaligen Parkplätze am Nordrand des Plangebietes. Durch die getroffenen Festsetzungen wird dafür Sorge getragen, dass anfallendes Niederschlagswasser auch weiterhin auf dem Grundstück im bisherigen Umfang versickern kann. Zum Schutz des Bodens vor Verunreinigungen werden die Vorgaben des Kreislaufwirt- schafts- und Abfallgesetzes beachtet. c) Schutzgut Fläche Im Hinblick auf das Planungsziel der Errichtung einer sonstigen Sonderbaufläche mit der Zweckbindung für einen Gaststättenbetrieb mit Skiverleih und Servicestation auf einer bereits ehemals baulich in Anspruch genommenen Fläche. Es wird keine neue Flächeninanspruchnahme geben. d) Schutzgut Wasser - Vermeidung/ Minimierung: Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wird für das Vorhaben ein überprägter Raum beansprucht, in dem bereits versiegelte Flächen vorhanden sind, die zu Beeinträchti- gungen des Schutzgutes führen. Über die vorhandene Situation hinausgehende erheb- liche Beeinträchtigungen des Schutzgutes Wasser sind nicht zu erwarten, zumal die geplante Nutzung der ehemals vorhandenen Nutzung entspricht und die Festsetzung einer Grundflächenzahl von 0,2 nur eine niedrigere Wiederversiegelung gegenüber der ursprünglich vorhandenen Bebauung im Plangebiet zulässt. Gleichzeitig wird sicherge- stellt, dass das anfallende Niederschlagswasser wie bisher innerhalb des Plangebietes versickern kann und somit eine Beeinträchtigung der Grundwasserneubildung ausge- schlossen ist. e) Schutzgut Klima/ Luft - Vermeidung/ Minimierung: Durch die geringe zulässige Versiegelungsrate im Plangebiet werden die negativen Einflüsse wie Temperaturerhöhung und Wärmeabstrahlung möglichst geringgehalten. Durch die Schaffung bzw. den Erhalt großer zusammenhängender Grünflächen wird

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die Frischluftzirkulation erhalten und die Verdunstungsrate nicht erhöht. Eine Ver- schlechterung gegenüber der aktuellen Nutzung wird nicht in erheblichem Umfang ein- treten. f) Schutzgut Landschaft - Vermeidung/ Minimierung: Durch die Neuerrichtung des vor wenigen Jahren abgebrannten Gaststättenbetriebs mit Skiverleih und Servicestation, der zukünftig wieder den Ortsrand von Oderbrück Süd bilden wird, erfolgen durch die festgesetzte Kleinteiligkeit der Bebauung keine Be- einträchtigungen für das Landschaftsbild, zumal die vorhandene Eingrünung des Bau- gebietes u.a. durch die Anordnung der überbaubaren Flächen ausschließlich im Nord- teil des Plangebietes überwiegend erhalten und z.T. ergänzt wird. Erhebliche Beein- trächtigungen für das Landschaftsbild werden so vermieden. g) Schutzgut Mensch - Vermeidung/ Minimierung: Da im gesamten Plangebiet eine Beeinträchtigung der gesunden Wohn- und Arbeits- verhältnisse durch Verkehrslärm von der Bundesstraße B 4 zu erwarten ist, wurden Festsetzungen zum aktiven und passiven Lärmschutz getroffen. Diese führen bei be- stimmungsgemäßer Umsetzung durch die Errichtung eines Lärmschutzwalles an der B 4 und die für Gebäude vorgegebenen Abstände und Lärmpegelbereiche zur Vermei- dung von Lärmbelastungen möglicher zukünftiger Wohnnutzungen bzw. der Urlauber. Eine Beeinträchtigung des gewerblichen Betriebes und der benachbarten Ferienwohn- nutzungen ist auch ohne Maßnahmen ausgeschlossen In die Planung wurde zudem ein Hinweis auf das Bodenplanungsgebiet "Harz" im Landkreis Goslar aufgenommen, um den sicheren und ordnungsgemäßen Umgang mit belasteten Böden zu gewährleisten. h) Schutzgut Kultur- und Sachgüter Maßnahmen zur Vermeidung oder Minimierung der Beeinträchtigung von Kultur- und Sachgütern waren nicht erforderlich, da entsprechende Objekte, Vorkommen oder Plätze im Plangebiet nicht vorhanden sind und die Errichtung des Gaststättenbetriebes den Touristen Vorteile bringt und zu der gewünschten touristischen Aufwertung des vorhandenen Siedlungsbereichs von Oderbrück führt.

3.2.6 Naturschutzfachliche Bilanzierung Zur Ermittlung des Kompensationsbedarfs für die planerisch vorbereiteten Eingriffe in die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes wird die "Ar- beitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitpla- nung"26) herausgegeben vom Niedersächsischen Städtetag angewandt. Das Modell geht von folgenden Grundsätzen aus: . Zitatbeginn Grundlage der Bewertung von Natur und Landschaft bildet die Zuordnung von Wert- faktoren zu den einzelnen Biotoptypen und Flächen. Es wird davon ausgegangen, dass

26) Niedersächsischer Städtetag, "Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnah- men in der Bauleitplanung", 9. völlig überarbeitete Auflage 2013

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jeder Biotoptyp einen spezifischen Wert für die Leistungsfähigkeit des Natur- haushaltes und das Landschaftsbild aufweist, der zu der Fläche in Beziehung ge- setzt werden kann. Neben diesem "Standardwert" der Biotoptypen weist jede Einzelfläche einen an andere Kriterien gebundenen Wert auf, der abhängig ist von Lage, Größe, Umgebung usw. Bezogen auf die einzelnen Schutzgüter werden folgende Kriterien für die Wertermitt- lung herangezogen:  Schutzgut Arten und Lebensgemeinschaften - Lebensraumfunktion der Biotoptypen - Wiederherstellbarkeit der Biotoptypen - Natürlichkeit der Biotoptypen  Schutzgut Boden - Natürlichkeit des Bodens  Schutzgut Wasser - Grundwasserneubildungsrate der Biotoptypen  Schutzgut Klima/ Luft - Filterleistung der Biotoptypen klimatische Ausgleichsfunktion im Plangebiet oder im Untersuchungsgebiet  Schutzgut Landschaftsbild - Erlebniswert der Biotoptypen für die Menschen Jeweils die höchste Bedeutung unter den Schutzgütern führte zur Bestimmung des Wertfaktors für jeden Biotoptyp. Es werden 6 Wertfaktoren unterschieden: 5 = sehr hohe Bedeutung 4 = hohe Bedeutung 3 = mittlere Bedeutung 2 = geringe Bedeutung 1 = sehr geringe Bedeutung 0 = weitgehend ohne Bedeutung Ausgehend von den Biotoptypen des Bestandes ist die voraussichtlich vom Eingriff be- troffene Fläche darzustellen. Hier wird zunächst, ohne Berücksichtigung des Planinhal- tes, der derzeitige Flächenwert bestimmt. Dieser Wert kann als grober Anhalt für den voraussichtlichen Ausgleich und Ersatz dienen. Für die Entwicklung möglichst umwelt- verträglicher Planungsvarianten und den Vergleich mit anderen Bauleitplänen der Ge- meinde ist dieser Wert hilfreich. Die Bewertung erfolgt regelmäßig durch die rechnerische Ermittlung des sog. Flächen- wertes für jeden Biotoptyp, der sich aus der Multiplikation des definierten Wertfaktors eines Biotoptyps mit der entsprechenden Flächengröße ergibt. Eine Differenzierung nach Untereinheiten innerhalb eines Biotoptyps ist im Regelfall nicht erforderlich, wenn für alle Untereinheiten gleiche Wertfaktoren angegeben sind. Den Biotoptypen bzw. den Teilen oder Komponenten von Biotoptypen kann im Hinblick auf das betroffene Schutzgut ein besonderer Schutzbedarf zukommen, der über den flächenbezogenen Wertfaktor des Biotoptyps nicht erfasst werden kann. In diesen Fäl- len sollte daher ein zusätzlich zum Wertfaktor des Biotoptyps vorhandener besonderer Schutzbedarf von Einzelfunktionen der Schutzgüter ermittelt werden. Auf diesen be- sonderen Schutzbedarf sollte durch eine auf die beeinträchtigte Funktion bezogene Vorkehrung zur Vermeidung oder eine Ausgleichs- bzw. Ersatzmaßnahme reagiert

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werden. Gegebenenfalls ist eine gesonderte Kartierung durchzuführen. Der besondere Schutzbedarf ist für jeden Biotoptyp mit Angabe der Flächen zu prüfen, nach Bedarf kartenmäßig dazustellen und textlich zu begründen." . Zitatende Ein Ausgleich ist erreicht, wenn der durch die Planung erzeugte Wertstufenverlust an anderer Stelle in gleicher Weise durch einen Wertstufensprung nach oben kompensiert wird. Kompensationsmaßnahmen besitzen in der Regel eine Mehrfachwirkung. Mit der Kom- pensation eines Schutzgutes bzw. mit ein und derselben Kompensationsmaßnahme wird häufig auch eine Kompensation weiterer Schutzgüter erreicht (adäquat zum Ein- griffstatbestand). Für die vorliegende Planung bedeutet dies, dass mit der geplanten Kompensation des Schutzgutes Boden auch eine Kompensation des Schutzgutes Wasser erreicht wird. Wertvolle Biotoptypen oder Landschaftsbereiche werden durch die Planung nicht be- ansprucht. Es handelt sich um ein Freizeitgrundstück, auf dem ein neuer Gaststätten- und Beherbergungsbetrieb mit ausreichender Durchgrünung entstehen soll. Ein natur- schutzfachlicher Ausgleich der Beeinträchtigungen ist möglich (siehe nachfolgende Ta- belle zur Bilanzierung). Eine Kompensation für die Beeinträchtigung der Schutzgüter Boden und damit auch Wasser durch die neu hinzukommende Versiegelung erfolgt innerhalb des Plangebie- tes.

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Tab. C: Rechnerische Bilanz Berechnung des Flächenwertes des Bestandes-/ der Planung Ist- Zustand Planung/ Ausgleich Ist-Zustand der Fläche Wertfak- Flächen- Planung Fläche Wert- Flächen- Biotoptypen (in ha) tor wert (in ha) faktor wert der Planung Freizeitgrund- 0,250 1 0,250 Sonstiges Sonder- 0,38 stück (PHF) gebiet (Gaststät- tenbetrieb)

davon

Parkplatz (OVP) Bebauung (GRZ 0,055 0 0 0,2(X) 0,076 0 0

Überschreitung der 0,038 0 0 GRZ I um 50% (Verkehrsflächen Weg (OVW) 0,015 0 0 Einstellplätze

(OVS/OVP)

Montaner Borst- 0,06 5 0,30 Lärmschutzwall mit 0,05 3 0,15 grasrasen Strauchbepflan- (RNB) zung(HPG)/Borst- grasrasen (RNB)

Fläche für Maß- 0,06 5 0,30 nahmen zum Schutz.. (Borst- grasrasen, RNB)

Nicht versiegelbare 0,15 1 0,15 Fläche: Freizeit- grundstück (PHF) davon 1 0,054 Entsiegelte Flä- 0.054

chen (PHF), ((Parkplatz (OVP), Weg (OVW))

Summe 0,38 0,55 Summe: 0,38 0,06

Flächenwert der Bestandsflä- Flächenwert der Eingriffsfläche chen(Ist- Zustand)  (Planung/ Ausgleich)  Flächenwert der Eingriffs-/ Ausgleichsfläche (Planung) 0,55 - Flächenwert der Eingriffs-/ Ausgleichsfläche (Ist- Zustand) 0,60 = +0,05

Im Zuge der Planung werden Beeinträchtigungen für das Schutzgut "Boden" durch Wiederversiegelung vorbereitet, die entsprechend auszugleichen sind. Die erforderli- chen Maßnahmen sind innerhalb des Plangebietes durch Heckenpflanzungen und Rückbau von befestigten Flächen (Wegeabschnitte, Parkplatzanteile) vorgesehen.

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Der Flächenwert der Planung beträgt 0,6 Werteinheiten (WE), der des Bestandes (Ist- Zustand) 0,55 WE. In der Bilanzierung ergibt sich rechnerisch eine leichte Überkom- pensation im Umfang von 0,05 Werteinheiten. Unter diesem Gesichtspunkt wird im Rahmen der Abwägung, auch unter Berücksichtigung der ehemals vorhandenen, deut- lich massiveren Versiegelung durch die ursprüngliche Bebauung, in Kauf genommen, dass der Ausgleich für das Schutzgut Boden nicht in vollem Umfang durch Entsiege- lung erfolgen kann. Weitere Maßnahmen sind unter diesen Umständen nicht erforder- lich.

3.2.7 Anderweitige Planungsmöglichkeiten Ziel der Planung ist die Errichtung einer Gaststätte am südwestlichen Rand der Sied- lung Oderbrück. Hier befand sich über Jahrzehnte ein Gasthaus mit Fremdenzimmern, welches Wanderer und Skiläufer sowohl im Sommer als auch im Winter versorgte. Nach einem Brand vor einigen Jahren musste die Ruine 2012 aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Seitdem besteht keine Einkehrmöglichkeit mehr an diesem vielge- nutzten Startpunkt für Wanderer und Skiläufer, die in großer Zahl diesen zentralen Punkt im Nationalpark ansteuern. Als Auswirkung der Planung ist davon auszugehen, dass das touristische Angebot in Oderbrück verbessert werden kann und somit die Attraktivität des Standortes gestei- gert wird. Gleichzeitig wird die Umgebung (Nationalpark) in gewisser Weise vom Be- sucherdruck entlastet, wenn hier das Versorgungs- und auch Entsorgungsangebot wie- der etabliert und konzentriert wird. Insofern besteht in erster Linie aufgrund der vorhandenen Standortbindung keine Al- ternative zu dem jetzt gewählten Bereich, zumal keine vergleichbaren Entwicklungsflä- chen anderer Art in Oderbrück verfügbar sind und der Besucherandrang aufgrund der vorhandenen Parkplatzflächen genau hier entsteht.

3.2.8 Auswirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der nach dem Bauleitplan zulässi- gen Vorhaben für schwere Unfälle oder Katastrophen zu erwarten sind Der vorliegende Bebauungsplan setzt, entwickelt aus dem wirksamen Flächennut- zungsplan der Stadt Braunlage, ein sonstiges Sondergebiet mit der Zweckbindung Freizeit und Tourismus mit dem Ziel der Errichtung eines Gaststättenbetriebes mit Ski- verleih und Servicestation am Siedlungsrand von Oderbrück fest. Durch die gewählte Art der Nutzung ist sicher ausgeschlossen, dass eine Ansiedlung eines Betriebes, durch den schwere Unfälle mit schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des Arti- kels 3 Nr. 13 der EU-Richtlinie 2012/18/EU ausgelöst werden können, im Plangebiet erfolgen kann. Im Umfeld des Plangebietes befinden sich keine Gewerbegebiete oder andere Flächen von denen Störungen auf das Baugebiet im Sinne des § 50 BImSchG ausgehen kön- nen. Die Ansiedelung von Störfallbetrieben oder Störfallstandorten im Sinne von § 3 Abs. 5b und 5c BImSchG werden durch den Bebauungsplan nicht vorbereitet.

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3.3 Zusatzangaben Als Grundlage für diesen Umweltbericht wurde eine Umweltprüfung gem. § 2 Abs. 4 BauGB durchgeführt. Dabei wurden vorhandene Planungen (RROP für den Großraum Braunschweig, LRP für den Landkreis Goslar, Flächennutzungsplan für die Stadt Braunlage sowie einschlägige Verordnungen und Fachbeiträge) ausgewertet und eine Bestandsaufnahme vor Ort durchgeführt. Darüber hinaus wurde ein Fachgutachten (Schallschutz) ausgewertet und eine Eingriffsbilanzierung erarbeitet. Die Eingriffsbilanzierung wurde unter Anwendung des Niedersächsische Städtetagmo- dells27) durchgeführt. Im Ergebnis wurden Festsetzungen im Bebauungsplan zur Um- setzung von Ausgleichsmaßnahmen getroffen. Besondere Schwierigkeiten haben sich dabei insgesamt nicht ergeben.

3.3.1 Beschreibung der technischen Verfahren/ Hinweise auf Schwierigkeiten und Kenntnislücken Bedingt durch die Lage des Plangebietes direkt angrenzend an die Bundesstraße B 4 und die nördlich und westlich angrenzend vorhandenen Parkplätze war bereits zu Be- ginn der Planungen erkennbar, dass es zu Schallbelastungen bei der Installation von Wohnbebauung im Plangebiet kommen könnte. Aus diesem Grund wurde im Rahmen der Planung eine schalltechnische Untersuchung beauftragt, deren Ergebnisse in Form von Festsetzungen in die vorliegende Planung eingeflossen sind Bei der Erstellung des Gutachtens haben sich keine speziellen Schwierigkeiten erge- ben.

3.3.2 Überwachung der erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt Die Stadt Braunlage wird in regelmäßigen Abständen die Umsetzung der vorgesehe- nen Ausgleichsmaßnahmen und die Auswirkungen der künftigen Bebauung auf die Umgebung prüfen und ggf. Nachbesserungen veranlassen. Gleichzeitig werden die zuständigen Fachbehörden im Hinblick auf neue Erkenntnisse angefragt. Alle Ergeb- nisse werden zukünftig im Rahmen weiterer Bauleitplanungen im größtmöglichen Um- fang berücksichtigt. Im Rahmen der ggf. erforderlichen Errichtung der Lärmschutzan- lage ist für den innerhalb der als montaner Borstgrasrasen (RNB) kartierten Teilfläche im Südwesten des Plangebietes vor Maßnahmebeginn eine Ausnahmegenehmigung zur Beseitigung des Biotoptyps bei der unteren Naturschutzbehörde zu beantragen. Gleichzeitig ist der Nachweis über die Neuanlage des betreffenden Biotoptyps auf den betroffenen Teilflächen des Lärmschutzwalles zu erbringen.

3.3.3 Allgemeinverständliche Zusammenfassung Der vorliegende Bebauungsplan wird aufgestellt, um am südwestlichen Rand der Sied- lung Oderbrück t die Errichtung einer Gaststätte mit Skiverleih und Servicestation pla- nungsrechtlich zu ermöglichen. An genau dieser Stelle befand sich über Jahrzehnte

27) Niedersächsischer Städtetag, "Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung", 9. völlig überarbeitete Auflage 2013

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ein Gasthaus mit Fremdenzimmern, welches Wanderer und Skiläufer sowohl im Som- mer als auch im Winter versorgte. Nach einem Brand vor einigen Jahren musste die Ruine aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Seitdem besteht keine Einkehrmög- lichkeit mehr an diesem vielgenutzten Startpunkt für Wanderer und Skiläufer die in gro- ßer Zahl diesen zentralen Punkt im Nationalpark ansteuern. Als Auswirkung der Planung ist davon auszugehen, dass das touristische Angebot in Oderbrück verbessert werden kann und somit die Attraktivität des Standortes gestei- gert wird. Gleichzeitig wird die Umgebung (Nationalpark) vom Besucherdruck entlastet, wenn hier das Versorgungs- und auch Entsorgungsangebot wieder etabliert und kon- zentriert wird. Dem Vermeidungs- und Minimierungsgebot wird dadurch Rechnung getragen, dass ein ursprünglich bereits über viele Jahrzehnte weitgehend bebauter und z. T. noch gärtnerisch gestalteter Bereich überplant wird. Dadurch wird an anderer Stelle ein bis- her unbelasteter Freibereich von Beeinträchtigungen freigehalten. Im Rahmen der Festsetzungen wird dafür Sorge getragen, dass im Hinblick auf die vorgesehene Nutzung nur ein geringes Maß an Versiegelung zulässig ist. Dies führt dazu, dass das Gelände auch weiterhin überwiegend unversiegelt bleibt und damit das anfallende Niederschlagswasser – wie bisher auch – auf dem Grundstück versickern kann. Gleichzeitig werden einige bisher versiegelte Teilflächen entsiegelt und in die Freiflächen des Plangebietes einbezogen. Eine Beeinträchtigung des Bodenwasser- haushaltes wird damit vermieden. Sonstige Belastungen werden auch durch den An- schluss zukünftig errichteter Gebäude an die zentrale Abwasserentsorgung von Oder- brück ausgeschlossen. Für potentiell im Plangebiet vorkommende Säugetier und Vo- gelarten gilt, dass diese entweder aufgrund fehlender Voraussetzungen im Plangebiet nicht vorkommen können – hierzu wurden aktuelle Kartierungen und Informationen der Fachbehörde für Naturschutz (NLWKN) ausgewertet- oder als ubiquitäre Arten auf- grund der geringen Größe des Plangebietes in angrenzenden Biotopen ohne Beein- trächtigung problemlos Ausweichmöglichkeiten vorfinden. Die erforderlichen weiteren Maßnahmen zum Ausgleich werden innerhalb des Plange- bietes realisiert. Als fachtechnische Untersuchung liegt ein Schallgutachten vor. Hieraus werden Fest- setzungen zu Lärmschutzmaßnahmen aktiver (Lärmschutzwall) und passiver Art (bau- licher Schallschutz) zur Wahrung der gesunden Wohn- und Arbeitsverhältnisse (Schutz vor Verkehrslärm von der B 4) im Plangebiet abgeleitet. Die Errichtung der Lärmschutz- einrichtung wird zugelassen, ist aber nur im Zusammenhang mit möglicher Wohnnut- zung – die nicht ausgeschlossen wird - im Plangebiet erforderlich. Als Grundlage zur Realisierung des passiven Schallschutzes werden für das Plangebiet Lärmpegelberei- che festgesetzt. Die Bewertung der vorgesehenen Maßnahmen im Bezug zum Bestand vor Ort wurde im Rahmen der Umweltprüfung durch eine Eingriffs- Ausgleichsbilanzierung unter Ver- wendung eines anerkannten Bilanzierungsmodells vorgenommen.

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3.3.4 Quellenangaben - Regionalverband Großraum Braunschweig: Regionales Raumordnungsprogramm 2008 für den Großraum Braunschweig - Landkreis Goslar: Landschaftsrahmenplan - Stadt Braunlage: wirksamer Flächennutzungsplan für St. Andreasberg - Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) - Verordnung zum Schutz wildlebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesarten- schutzverordnung) - Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz: Interaktive Niedersächsische Umweltkarten der Umweltverwaltung - Gesetz über den Nationalpark "Harz (Niedersachsen)" (NPGHarzNI), 19. Dezember 2005 - Standarddatenbogen FFH-Gebiet Nr. 147 Nationalpark Harz - Standarddatenbogen EU-Vogelschutzgebiet V 53 - Atlas der Brutvögel in Niedersachsen und Bremen, NLWKN 2014 - Brutvögel im Niedersächsischen Harz, Informd. Naturschutz Niedersachs. 4/2017 Niedersächsisches Gesetz über den Wald und die Landschaftsordnung (NWaldLG) - Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) - 16. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes (16. BImSchV) - Sechste allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG): Technische Anleitung zum Schutz vor Lärm (TA-Lärm) - Runderlass des Niedersächsischen Sozialministeriums vom 10.02.1983 (14.11.1 Begriffsbestimmungen) - DIN 18005 - Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) - Verordnung über das Bodenplanungsgebiet Harz im Landkreis Goslar - Länderarbeitsgemeinschaft Abfall: Anforderungen an die stoffliche Verwertung von mineralischen Abfällen: Teil II: Technische Regeln für die Verwertung, 1.2 Boden- material (TR Boden) - Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz- WHG) - Niedersächsisches Wassergesetz (NWG) - Verordnung über das Wasserschutzgebiet "Odertal" und "" in der Bergstadt St. Andreasberg, Braunschweig, 30.12.1977 - Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG): NIBIS®-Kartenserver - Niedersächsisches Denkmalschutzgesetz (DSchG ND) - Erste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft-TA Luft)

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4.0 Hinweise aus Sicht der Fachplanungen

Im Rahmen des dieser Planung vorgeschalteten Verfahrens zur 9. Änderung des Flä- chennutzungsplanes wurden für das Plangebiet bereits die folgenden Hinweise gege- ben:

- Ver- und Entsorgung Die Harz Energie Netz GmbH gibt mit Schreiben vom 19.12.2018 folgende Hinweise: Im vorliegenden Planentwurf wird eine oberirdische Hochspannungsleitung mit Schutz- streifen dargestellt. Diese Freileitung wurde in den Jahren 2015 und 2016 durch eine Erdkabeltrasse mit ähnlicher Leitungsführung ersetzt. Gern senden wir Ihnen bei Be- darf aktualisierte Bestandspläne auf Anforderung zu. Im Planbereich befinden sich verschiedene Versorgungsanlagen unseres Unterneh- mens, die der Versorgung des Ortsteiles mit Strom und Trinkwasser dienen und deren Bestand weiterhin gesichert bleiben muss. Versorgungsleitungen dürfen nicht überbaut oder tiefwurzelnd überpflanzt werden. Details für die Erschließung eines künftigen touristischen Angebotes mit Gaststätte wä- ren im Rahmen des weiteren Planverfahrens abzustimmen. Als Ansprechpartner für technische Fragen möchten wir Herrn Stefan Keil, Tel. 05524/850633 (Strom) und Herrn Andreas Heise, Tel. 05524/850636 (Wasser) benen- nen. Die Deutsche Telekom Technik GmbH gibt mit Schreiben vom 02.05.2019 folgende Hinweise: Die Telekom Deutschland GmbH (nachfolgend Telekom genannt) – als Netzeigentü- merin und Nutzungsberechtigte i. S. v. § 68 Abs. 1 TKG – hat die Deutsche Telekom Technik GmbH beauftragt und bevollmächtigt, alle Rechte und Pflichten der Wegesi- cherung wahrzunehmen sowie alle Planverfahren Dritter entgegenzunehmen und dem- entsprechend die erforderlichen Stellungnahmen abzugeben. Zu der o. g. Planung nehmen wir wie folgt Stellung: Im Planbereich befinden sich Telekommunikationslinien der Telekom. Die Belange der Telekom – z. B. das Eigentum der Telekom, die ungestörte Nutzung ihres Netzes sowie ihre Vermögensinteressen – sind betroffen. Für den Bereich des alten "Gasthaus Oderbrück" befinden sich Telekommunikationsli- nien der Telekom, die aus beigefügtem Plan ersichtlich sind. Der Bestand und der Betrieb der vorhandenen TK-Linien müssen weiterhin gewähr- leistet bleiben. Für zukünftige Erweiterung des Telekommunikationsnetzes sind in allen Verkehrswe- gen geeignete und ausreichende Trassen für die Unterbringung der Telekommunikati- onslinien der Telekom vorzusehen. Wir bitten Sie, uns den festgesetzten Plan mit Erläuterungsbericht zu übersenden. Mit Schreiben vom 06.01.2020 gibt der Landkreis Goslar aus der Sicht der Ab- fallentsorgung folgende Hinweise Abfälle sind so weit wie möglich zu vermeiden (§ 6 Abs. 1 Nr. 1 Kreislaufwirtschaftsge- setz (KrWG)).

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Anfallender Überschussboden ist Abfall im Sinne des § 3 KrWG, mit dem entsprechend den vorstehend genannten Grundsätzen des Gesetzes "Vermeidung vor Verwertung" und "Verwertung vor Beseitigung" umzugehen ist. Die Verwertung muss ordnungsge- mäß und schadlos, die Beseitigung gemeinwohlverträglich sein. Ich mache in diesem Zusammenhang auf die Belastung des Bodens mit Schwermetallen besonders auf- merksam. Zu beachten ist dabei insbesondere das Verschlechterungsverbot. Das be- deutet, dass Überschussboden nicht in Gebiete gebracht werden darf, die geringere Schwermetallbelastungen aufweisen. Informationen zum Umgang mit belastetem Bodenaushub und zu den unterschiedlich belasteten Teilgebieten erhalten Sie darüber hinaus unter Tel.-Nr. 05321/76-693 in meinem Fachdienst Umwelt bei Lisa-Sophie Winkel oder im Internet (www.landkreis- goslar.de) unter der Rubrik "Umwelt / Bodenaushub-Entsorgung". Mit Schreiben vom 06.01.2020 gibt der Landkreis Goslar aus der Sicht des Gewäs- serschutzes folgende Hinweise: Ausführungsart der Fahr- und Stellplätze: Laut Planzeichnung wird das Sondergebiet unterteilt in die Flächen A und B, wobei aber laut Textlicher Festsetzung Nr.1 nur innerhalb der mit B gekennzeichneten Fläche die Stellplätze und Zufahrten in wassergebundener Decke zulässig sind. Ich bitte um Überprüfung und Begründung, warum dies nicht auch für die Fläche A festgesetzt wird. Darüber hinaus weise ich darauf hin, dass Fahr- und Stellflächen so baulich herzustel- len sind (DWA-A 138 "Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser", DWA-M 153 "Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Re- genwasser"), dass keine Versickerung der Oberflächenwässer unbehandelt direkt in den Untergrund erfolgen kann. Nach den Regeln der Technik können die Oberflächen- wässer von Fahr- und Stellflächen breitflächig diffus über die belebte Bodenzone (mind. 20 cm stark) in angrenzende Grünbereiche zur Versickerung gebracht werden oder in das städtische Kanalnetz ggf. mit Rückhaltungen eingeleitet werden. Fahr- und Stellflächen sind mit einem Abflussbeiwert von mind. 0,7 herzustellen und können hierzu z. B. als mineralisch- oder hydraulisch gebundene Decke (Deck-/Ver- schleißschicht), mit Rasengittersteinen mit Oberbodenauffüllung, mit Kunststoffgitter- waben mit Oberbodenauffüllungen, mit Pflasterung mit breiten Fugen mit Oberboden- auffüllungen, usw.-, oder komplett versiegelt z. B. mit Verbundsteinpflaster, Asphaltiert usw. ausgeführt werden. Da sich das Plangebiet im Oberharz befindet, sollte bei der baulichen Ausführungsart insbesondere das Schneeräumen mit ev. Beschädigung der Oberfläche berücksichtigt werden.

- Verkehr Die Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, GB Goslar, gibt mit Schrei- ben vom 16.12.2019 folgende Hinweise: Zu den von Ihnen übersandten Unterlagen die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 20 "Oderbrück Süd II" betreffend möchte ich Ihnen mitteilen, dass Bedenken der Straßenbauverwaltung nicht bestehen, wen Folgendes berücksichtigt wird. Sofern für den aktiven Lärmschutz ein Wall oder eine Wall-/Wand-Kombination vorge- sehen ist, ist vor dem Lärmschutzwall eine Entwässerungsmulde vorzusehen, so dass kein vom Wall abfließendes Oberflächenwasser auf die Grundflächen der Straßenbau- verwaltung gelangt.

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Die Anlage von Fahrflächen und Stellplätzen im Bereich der Bauverbotszone ist ein- vernehmlich mit mir abzustimmen.

- Bodenschutz/Geologie Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie gibt mit Schreiben vom 28.01.2019 folgende Hinweise: Im Untergrund des Planungsgebietes sind keine löslichen Gesteine bekannt. Es be- steht keine Erdfallgefahr (Gefährdungskategorie 0 gemäß Erlass des Niedersächsi- schen Sozialministers "Baumaßnahmen in erdfallgefährdeten Gebieten" vom 23.02.1987, AZ. 305.4 – 24 110/2 –). Auf konstruktive Sicherungsmaßnahmen bezüg- lich Erdfallgefährdung kann daher bei Bauvorhaben im Planungsbereich verzichtet werden. Für die geotechnische Erkundung des Baugrundes sind die allgemeinen Vorgaben der DIN EN 1997-1:2014-03 mit den ergänzenden Regelungen der DIN 1054:2010-12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-1/NA:2010-12 zu beachten. Der Umfang der geo- technischen Erkundung ist nach DIN EN 1997-2:2010-10 mit ergänzenden Regelungen DIN 4020:2010-12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-2/NA:2010-12 vorgegeben. Vorabinformationen zum Baugrund können dem Internet-Kartenserver des LBEG (www.lbeg.niedersachsen.de) entnommen werden. Diese Stellungnahme ersetzt keine geotechnische Erkundung des Baugrundes. Zusätzlich weisen wir darauf hin, dass sich unmittelbar südlich an das Grundstück an- grenzend eine landwirtschaftliche Boden-Dauerbeobachtungsflächen (BDF) befindet (siehe Abbildung). BDFs dienen der langfristigen Erfassung von belastungs- und nut- zungsspezifischen Bodenveränderungen und sind Bestandteil eines landesweiten Net- zes von 90 dauerhaft eingerichteten Standorten (Näheres auch unter http://www.lbeg. niedersachsen.de/boden_grundwasser/bodenmonitoring/bodendauerbeobachtung/ das-boden-dauerbeobachtungsprogramm-von-niedersachsen-572.html). Im Zuge der Erstaufnahme der Fläche und bei den regelmäßig durchgeführten Bodenuntersuchun- gen sind erhebliche Finanzmittel durch das Land Niedersachsen verwendet worden. Um die genannten Aufgabe erfüllen zu können, ist es erforderlich, dass diese Fläche gesichert bleibt. Sie sollte daher durch die geplanten Aktivitäten möglichst nicht beein- trächtigt werden. Dies betrifft insbesondere folgende Aspekte: - keine Versiegelung, - kein Abtrag von Oberboden oder Entnahme von Unterbodenmaterial auf der Flä- che, - kein Auftrag von Material (auch nicht zeitweise zur Zwischenlagerung), - keine Befahrung mit Fahrzeugen und Maschinen jeglicher Art, zur Vermeidung von Bodenverdichtung oder Eintrag von schädlichen Stoffen (Mineralöle, Treibstoff u. ä.), - keine Lagerung von Baumaterialien (auch nicht kurzzeitig). Die Eckkoordinaten der BDF lauten:

GK LS100 ETRS89-GNTRANS Land- Kurz- Punkt- BDF Code rechts hoch East North kreis bez. bez. Goslar ODER BDF040-L E1 4400150,6 5738676,0 32607070,6 5736969,9 Goslar ODER BDF040-L E2 4400228,1 5738695,9 32607147,1 5736993,0 Goslar ODER BDF040-L E3 4400196,9 5738817,0 32607111,0 5737112,6 Goslar ODER BDF040-L E4 4400119,5 5738797,0 32607034,5 5737089,5

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Bei weiteren Fragen können Sie sich an Herrn Dr. H. Höper unter 0511 - 643 3265, [email protected] wenden. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie gibt mit Schreiben vom 27.05.2019 folgende zusätzliche Hinweise: Als Datenbasis zur Bearbeitung des Schutzgutes Boden empfehlen wir unsere aktua- lisierte Bodenkarte i.M. 1:50.000 (BK50) und ihre Vielzahl an Auswertungskarten – u. a. zu Suchräumen für schutzwürdige Böden und zu Empfindlichkeiten der Böden (http://nibis.lbeg.de/ cardomap3/#). Während der Planungsphase lassen sich aus bodenschutzfachlicher Sicht mehrere Möglichkeiten der Minimierung der Beeinträchtigungen in das Schutzgut bedenken und – wenn möglich – in Ausschreibungen bzw. folgende Planungsstufen übernehmen. Im Rahmen von Bautätigkeiten sollten z. B. entsprechende DIN-Normen aktiv Anwendung finden (u. a. DIN 18915 Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Bodenarbeiten, DIN 19731 Verwertung von Bodenmaterial, E-DIN 19639 Bodenschutz bei Planung und Durchführung von Bauvorhaben). Arbeitsflächen sollten sich auf das notwendige Maß beschränken und angrenzende Flächen sollten nicht befahren oder anderweitig be- nutzt werden. Boden sollte im Allgemeinen schichtgetreu ab- und aufgetragen werden. Die Lagerung von Boden sollte ortsnah, schichtgetreu, in möglichst kurzer Dauer und entsprechend vor Witterung und Wassereinstau geschützt vorgenommen werden (u. a. gemäß DIN 19731). Außerdem sollte das Vermischen von Böden verschiedener Her- kunft oder mit unterschiedlichen Eigenschaften vermieden werden.

- Gewässerschutz Mit Schreiben vom 14.12.2019 gibt der Regionalverband Großraum Braunschweig folgenden Hinweis: Das Plangebiet liegt vollständig innerhalb eines in der Zeichnerischen Darstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP) 2008 für den Großraum Braunschweig festgelegten Vorranggebietes Trinkwassergewinnung. Grundlage dieser Festlegung ist das Trinkwasserschutzgebiet Odertal (hier Schutzzone Ill). Planungen und Maßnahmen innerhalb des Vorranggebietes müssen gemäß RROP 2008 (Abschnitt lll Ziffer 2.5.2 Abs. 6) mit der vorrangigen Zweckbestimmung Trinkwas- sergewinnung vereinbar sein. Mit Schreiben vom 06.01.2020 gibt der Landkreis Goslar aus der Sicht des Gewäs- serschutzes folgende Hinweise: Wasserschutzgebiet: O.a. Geltungsbereich liegt im Wasserschutzgebiet für die Wassergewinnungsanlagen "Odertal" und "Sonnenberg" der Bergstadt St. Andreasberg in Zone III. Gemäß der Wasserschutzgebietsverordnung sind u. a. nach § 4 Absatz a) die Ziffer 15 "Anlage von Wohnbauten sowie Wirtschafts- und Nebengebäuden", Ziffer 16 "Anlagen von gewerblichen Bauten", Ziffer 30 "Neuanlage von Parkplätzen", Ziffer 42 "Neubau und Umbau von Straßen und sonstigen Verkehrsanlagen" nur beschränkt zulässig. Nach § 6 der v. g. VO dürfen beschränkt zulässigen Handlungen nur mit Genehmigung des Landkreises Goslar – untere Wasserbehörde – vorgenommen werden. Die ent- sprechenden Ausnahmegenehmigungen sind bei der unteren Wasserbehörde zu be- antragen.

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Hinsichtlich der geplanten Nutzungen verweise ich generell auf die WSG-VO, wonach es bestimmte zugelassene, beschränkte und verbotene Handlungen gibt, die zu be- achten sind. Anlage am Gewässer: Direkt an der Geltungsbereichsgrenze, angrenzend zur B 4, verläuft ein Straßengra- ben. Es handelt sich dabei um ein Gewässer III. Ordnung. Planzeichnung und Begrün- dung ist zu entnehmen, dass aus schallschutztechnischen Gründen zur B 4 eine Lärm- schutzeinrichtung in Form einer Verwallung, einer Wand oder einer Kombination aus beidem vorzusehen ist. Ich weise darauf hin, dass es einer wasserrechtlichen Genehmigung als Anlage am Gewässer bedarf, wenn eine bauliche Lärmschutzeinrichtung innerhalb des Gewässer- randstreifens von 3 m (gemessen ab der tatsächlichen Böschungsoberkante) errichtet wird.

- Brandschutz Mit Schreiben vom 24.01.2019 gibt der Landkreis Goslar aus der Sicht des vorbeu- genden Brandschutzes folgende Hinweise: Aufgrund der Erfahrungen der Löscharbeiten während der Abbrands der ehem. Gast- stätte und der klimatischen Entwicklung "Trockenzeiten" wird darauf hingewiesen, dass der vorhandene unterirdische Löschwasserbehälter mit rd. 30 cbm Volumen nicht aus- reichend dimensioniert ist. Eine Löschwasserentnahme aus dem Fließgewässer Oder ist nicht ganzjährig gesichert und kann nicht als Grundversorgung angerechnet werden. In Abhängigkeit von der Art und Nutzung eines Neubaus muss eine gesicherte Lösch- wasserversorgung geplant und umgesetzt werden. (wird nach dem Planverfahren ergänzt)

5.0 Ablauf des Planaufstellungsverfahrens

- Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 1 BauGB fand in Form einer Auslegung vom 17.11.2019 bis 31.12.2019 statt. Anregungen wurden nicht vorgetra- gen.

- Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange Die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden gem. § 4 Abs. 1 BauGB mit Schreiben vom 29.11.2019 unterrichtet und zur Äußerung auch im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und den Detaillierungsgrad der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB bis zum 06.01.2020 aufgefordert. Die in diesem Verfahren eingegange- nen Stellungnahmen und Hinweise wurden bei der weiteren Bearbeitung der Planun- terlagen mitberücksichtigt. Dies führte zu Änderungen bzw. Ergänzungen in den textli- chen und zeichnerischen Festsetzungen sowie der Begründung.

- Öffentliche Auslegung/ Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange (wird nach dem Planverfahren ergänzt)

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6.0 Zusammenfassende Erklärung Dem Bebauungsplan ist gemäß § 10 a BauGB eine zusammenfassende Erklärung bei- zufügen über die Art und Weise, wie die Umweltbelage und die Ergebnisse der Öffent- lichkeits- und Behördenbeteiligung berücksichtigt wurden und aus welchen Gründen der Plan nach Abwägung mit den geprüften, in Betracht kommenden anderweitigen Planungsmöglichkeiten gewählt wurde.

6.1 Ziel der Planung Das Plangebiet liegt am Südwestrand der Siedlung Oderbrück angrenzend an die Bun- desstraße B 4. Östlich grenzt die Ortsstraße "Oderbrück Süd" an, an der sich diverse Vereinshütten, Ferienhütten und Heime befinden, die der Ferien- und Freizeitnutzung dienen. Das Plangebiet selbst hat eine Größe von rd. 0,38 ha. Ziel der Planung ist die Errichtung einer Gaststätte mit Skiverleih und Servicestation am südwestlichen Rand der Siedlung Oderbrück. Hier befand sich über Jahrzehnte ein Gasthaus mit Fremdenzimmern, welches Wanderer und Skiläufer sowohl im Sommer als auch im Winter versorgte. Nach einem Brand vor einigen Jahren musste die Ruine aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Seitdem besteht keine Einkehrmöglichkeit mehr an diesem vielgenutzten Startpunkt für Wanderer und Skiläufer die in großer Zahl diesen zentralen Punkt im Nationalpark ansteuern. Als Auswirkung der Planung ist davon auszugehen, dass das touristische Angebot in Oderbrück verbessert werden kann und somit die Attraktivität des Standortes gestei- gert wird. Gleichzeitig wird die Umgebung (Nationalpark) in gewisser Weise vom Be- sucherdruck entlastet, wenn hier das Versorgungs- und auch Entsorgungsangebot wie- der etabliert und konzentriert wird.

6.2 Beurteilung der Umweltbelange/ Abwägung (wird nach den Planverfahren ergänzt)

7.0 Bodenordnende oder sonstige Maßnahmen, für die der Bebauungsplan die Grundlage bildet

- Bodenordnung Bodenordnende Maßnahmen sind für den Änderungsbereich nicht erforderlich, da das gesamte Areal zukünftig nur durch einen Investor baulich in Anspruch genommen wird. Zur Verwirklichung des Bebauungsplanes sind die Anlage neuer Erschließungsstraßen und die Fortführung der in der Nachbarschaft vorhandenen Ver- und Entsorgungsstruk- turen in das Baugebiet hinein nicht erforderlich. Notwendig sind bei Bedarf die Errichtung des festgesetzten Lärmschutzwalles sowie die Umsetzung der festgesetzten Strauchpflanzungen.

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- Kosten Da das Plangebiet durch einen Investor erschlossen wird, der auch Eigentümer der Flächen ist, entstehen der Stadt keine Kosten. Auf eine Kostenermittlung im Einzelnen wird daher verzichtet.

8.0 Verfahrensvermerk Die Begründung mit Umweltbericht hat mit dem zugehörigen Beiplan gem. § 3 Abs. 2 BauGB vom ……………….. bis einschließlich ……………….. öffentlich ausgelegen. Sie wurde in der Sitzung am …………… durch den Rat der Stadt Braunlage unter Be- handlung/ Berücksichtigung aller zu den Bauleitplanverfahren eingegangenen Stel- lungnahmen, Anregungen und Hinweise beschlossen.

Braunlage, den ………………

……………………………..…. (Bürgermeister)

Anlagen

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Anlagen

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Dr.-Ing. W. Schwerdt Büro für Stadtplanung GbR Braunschweig STADT BRAUNLAGE, STADTTEIL ST. ANDREASBERG, LANDKREIS GOSLAR BEBAUUNGSPLAN NR. 20 "ODERBRÜCK SÜD II" STELLUNGNAHMEN DER BEHÖRDEN, SONSTIGER TRÄGER ÖFFENTLICHER BELANGE (TÖB) UND NACHBARGEMEINDEN ZUM VORENTWURF (VERFAHREN GEM. § 4 (1) BauGB) NR. TÖB STELLUNGNAHME BEMERKUNG

Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange

1 Landkreis Goslar Stellungnahme vom 06.01.2020 Naturschutz: Um aus naturschutzfachlicher Sicht eine abschließende Stellungnahme abgeben zu können, sind die Planunterlagen folgendermaßen zu ergänzen, bzw. zu überarbeiten: Eingriffs-/Ausgleichsbilanzierung: Im Umweltbericht wird der Ausgangszustand beschrieben, ebenso wie die zu erwartenden Be- einträchtigungen auf die einzelnen Schutzgüter. Hierbei wird für jedes Schutzgut das Fazit ge- zogen, dass durch die Planung keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Diesen Schlussfolgerungen kann aus fachlicher Sicht aufgrund der vorhandenen Begründungen jedoch nicht gefolgt werden. Die jeweiligen Begründungen sind rein verbal-argumentativ kurz und knappgehalten, so dass sie nicht zweifelsfrei nachzuvollziehen sind. Hier fehlt eine detaillierte, nachvollziehbare Eingriffs-/Ausgleichsbilanzierung mit Gegenüberstellung von Ist- und Planzu- stand, bei der auch die Biotoptypen quantifiziert gegenübergestellt werden. Zur Beurteilung der vorbereiteten Eingriffe in Natur und Landschaft ist daher eine flächendeckende Biotoptypenkar- tierung auf der Grundlage des "Kartierschlüssels für Biotoptypen in Niedersachsen" (Drachen- fels 2016) durchzuführen. Zur Nachvollziehbarkeit wird empfohlen, eine Karte mit den entspre- chenden Biotoptypen als Anlage beizufügen. Für die Ermittlung des Kompensationsflächenbe- darfs soll laut Ziffer 3.2.6 des Umweltberichtes das Kompensationsmodell des Niedersächsi- schen Städtetages (Niedersächsischer Städtetag (2013): Arbeitshilfe zur Ermittlung von Aus- gleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung) angewandt werden. Die Umsetzung ist jedoch in der Tabelle C (Rechnerische Bilanz) mangelhaft. Statt einer flächigen Biotoptypenkar- tierung mit kartographischer Darstellung werden in der Tabelle C lediglich drei Biotoptypen des Ist-Zustandes aufgeführt. Der in Kapitel 3.2.4 angesprochene montane Borstgrasrasen, der laut Luftbild in den Geltungsbereich hineinragt, findet dabei ebenso wenig Erwähnung wie die auf dem Grundstück befindlichen Laub-und Nadelgehölze. Bei diesen ist die Relevanz der Struktu- ren als Lebensraum für geschützte Arten zusätzlich zur Bewertung im Rahmen der Eingriffsre- gelung konkret zu untersuchen und darzustellen (s. Punkt Artenschutz). Zudem wird bei der Bewertung des Plan-Zustandes die Kompensation für das Schutzgut Boden mit dem Ist-Zu- stand der Biotoptypen verrechnet. Der Ausgleich für das Schutzgut Boden kann jedoch nicht gleichzeitig auch für das Schutzgut Biotope sein und muss gesondert dargestellt werden, es sei denn es findet eine Entsiegelung statt und darauf dann die Entwicklung entsprechender Bio- toptypen. Dies wäre dann jedoch nachvollziehbar darzustellen, möglichst mit kartographischer Unterstüt- zung. Die Eingriffs-/Ausgleichsbilanzierung ist demnach komplett zu überarbeiten und die Er- gebnisse sind im Umweltbericht und in der Begründung entsprechend darzulegen. Artenschutz: In Bezug auf den Artenschutz werden Aussagen auf Grundlage verschiedener Daten wie z.B. der landesweiten Kartierung getroffen. Eine tatsächliche Kartierung des Untersuchungsbereichs hat jedoch offenbar nicht stattgefunden. Da das Grundstück inmitten des Nationalparks liegt und mit seinen Gehölzstrukturen am Rand einer Grünlandfläche durchaus Lebensraum für Vö- gel als Brut- und Nahrungshabitat bieten könnte, ist hier zumindest eine differenziertere Poten- zialabschätzung oder Worst-Case-Betrachtung erforderlich, mit Würdigung der vor Ort vorhan- denen Strukturen. Im Umweltbericht wird dies in einem kurzen Absatz abgehandelt und, wie bei den anderen Schutzgütern auch, das Fazit gezogen, dass keine erheblichen Beeinträchtigun- gen auf das Schutzgut zu erwarten sind. Um dem besonderen Artenschutz gem. § 44 BNatSchG Rechnung zu tragen, ist hier jedoch eine detailliertere, ausführlichere Würdigung erforderlich. Auf eine vollständige artenschutzrechtliche Prüfung mit Brutvogelkartierung und Dauerdetekto- raufnahmen von Fledermäusen kann jedoch verzichtet werden.

Seite 1 STADT BRAUNLAGE, STADTTEIL ST. ANDREASBERG, LANDKREIS GOSLAR BEBAUUNGSPLAN NR. 20 "ODERBRÜCK SÜD II" STELLUNGNAHMEN DER BEHÖRDEN, SONSTIGER TRÄGER ÖFFENTLICHER BELANGE (TÖB) UND NACHBARGEMEINDEN ZUM VORENTWURF (VERFAHREN GEM. § 4 (1) BauGB) NR. TÖB STELLUNGNAHME BEMERKUNG

Flächeninanspruchnahme: Die Planung von vier Blockhäusern ist zudem aus naturschutzfachlicher Sicht kritisch zu sehen. In der Begründung wird als übergeordnetes Planungsziel eine Gaststätte als Einkehrmöglichkeit für Wanderer, Wintersportler und andere Erholungssuchende genannt. Die Notwendigkeit von Blockhäusern zur Fremdenbeherbergung ist in Hinblick auf den sparsa- men Verbrauch von Flächen in Frage zu stellen. Dies gilt vor allem, da im Übergang zum an- grenzenden Flurstück montaner Borstgrasrasen des LRT 6230 vorgefunden wurde. Dieser stellt ein gesetzlich geschütztes Biotop dar. Ich weise vorsorglich darauf hin, dass für eine eventuelle Inanspruchnahme des Biotops daher eine Ausnahmegenehmigung von den Bestimmungen des Biotopschutzes beantragt und der Biotoptyp entsprechend ausgeglichen werden müsste. Textliche Festsetzungen: Die textliche Festsetzung Nr. 6 für die Gehölzpflanzungen, die eine Strauchhecke aus standort- gerechten heimischen Arten vorsieht, ist zu ergänzen. Es ist genauer zu definieren, was ge- pflanzt werden muss: es sollte eine Artenliste zur Auswahl gestellt werden und die Art der Hecke (bspw. einreihig oder zweireihig usw.) muss zumindest als Mindeststandart festgelegt werden. Ich rege außerdem an, Angaben zur Mindestqualität der Gehölze zu ergänzen: "Mindestqualität Sträucher: verpflanzte Sträucher, 4 Triebe, Höhe: 60 bis 100 cm (vStr 4 Tr, 60-100); Mindest- qualität Bäume: Hochstamm, 3 x verpflanzt, Stammumfang 10 bis 12 cm (H 3xv 10/12); Pflanz- abstände: Sträucher: Pflanz- und Reihenabstand 1 m, Bäume: Pflanzabstände: 12 m, bei klein- kronigen, schwachwüchsigen Bäumen 6 m". Um die vorhandenen Bäume bei der Umsetzung der Baumaßnahmen nicht zu beeinträchtigen, rege ich zudem an, die Einhaltung der DIN 18920 zum Baumschutz auf Baustellen als Hinweis auf die Planzeichnung aufzunehmen. Redaktionell ist der Verweis in der Planzeichenerklärung für die Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen auf die textliche Festsetzung Nr. 5 zu än- dern in textliche Festsetzung Nr. 6. Bemerkung: An der Planung wird im Grundsatz festgehalten. Bei der weiteren Planbearbeitung wird auf die Blockhäuser verzichtet. Der Umweltbericht wird um weitere Aussagen zum Artenschutz ergänzt. Es werden zeichnerische und textliche Festsetzungen zum Erhalt bzw. Wiederherstellung des Borstgrasrasens getroffen. Anders als in der Stellungnahme dargestellt, wurde eine Biotoptypenkartierung nach Drachenfels auf der Grundlage einer Begehung vor Ort durchgeführt. Sie ist als An- lage zur Begründung in den bereits vorliegenden Unterlagen enthalten! Die ebenfalls vorliegende Eingriffs- Ausgleichsbilanzierung wird an die geänderte Planung ange- passt. An dem verwendeten anerkannten Bilanzierungsmodell wird festgehalten. Baumschutzmaßnahmen sind aufgrund der Qualität der vorhandenen Gehölze nicht erforderlich. Soweit redaktionelle Änderungen an textlichen Festsetzungen erforder- lich sind, werden diese im Rahmen der Überarbeitung der Planung im erforderlichen Umfang vorgenommen. Gewässerschutz: Wasserschutzgebiet: O.a. Geltungsbereich liegt im Wasserschutzgebiet für die Wassergewinnungsanlagen "Odertal" und "Sonnenberg" der Bergstadt St. Andreasberg in Zone III. Gemäß der Wasserschutzgebietsverordnung sind u. a. nach § 4 Absatz a) die Ziffer 15 "Anlage von Wohnbauten sowie Wirtschafts- und Nebengebäuden", Ziffer 16 "Anlagen von gewerbli- chen Bauten", Ziffer 30 "Neuanlage von Parkplätzen", Ziffer 42 "Neubau und Umbau von Stra- ßen und sonstigen Verkehrsanlagen" nur beschränkt zulässig. Nach § 6 der v. g. VO dürfen beschränkt zulässigen Handlungen nur mit Genehmigung des Landkreises Goslar – untere Wasserbehörde – vorgenommen werden. Die entsprechenden Ausnahmegenehmigungen sind bei der unteren Wasserbehörde zu beantragen. Seite 2 STADT BRAUNLAGE, STADTTEIL ST. ANDREASBERG, LANDKREIS GOSLAR BEBAUUNGSPLAN NR. 20 "ODERBRÜCK SÜD II" STELLUNGNAHMEN DER BEHÖRDEN, SONSTIGER TRÄGER ÖFFENTLICHER BELANGE (TÖB) UND NACHBARGEMEINDEN ZUM VORENTWURF (VERFAHREN GEM. § 4 (1) BauGB) NR. TÖB STELLUNGNAHME BEMERKUNG

Hinsichtlich der geplanten Nutzungen verweise ich generell auf die WSG-VO, wonach es be- stimmte zugelassene, beschränkte und verbotene Handlungen gibt, die zu beachten sind. Anlage am Gewässer: Direkt an der Geltungsbereichsgrenze, angrenzend zur B 4, verläuft ein Straßengraben. Es handelt sich dabei um ein Gewässer III. Ordnung. Planzeichnung und Begründung ist zu ent- nehmen, dass aus schallschutztechnischen Gründen zur B 4 eine Lärmschutzeinrichtung in Form einer Verwallung, einer Wand oder einer Kombination aus beidem vorzusehen ist. Ich weise darauf hin, dass es einer wasserrechtlichen Genehmigung als Anlage am Gewässer bedarf, wenn eine bauliche Lärmschutzeinrichtung innerhalb des Gewässerrandstreifens von 3 m (gemessen ab der tatsächlichen Böschungsoberkante) errichtet wird. Bemerkung: Die Hinweise werden beachtet. Zur Berücksichtigung im Zuge zukünftiger Baumaß- nahmen erfolgt ein Hinweis in der Begründung unter Punkt 4.0 Hinweise aus der Sicht der Fachplanungen. Erforderliche Genehmigungen werden rechtzeitig vor Baubeginn beantragt. Ver- und Entsorgung: Unter Pkt. 2.2 "Ver- und Entsorgung" werden in der Begründung keine Aussagen zur Beseiti- gung des anfallenden Abwassers oder der Niederschlagsoberflächenwässer gemacht. Dies be- darf einer entsprechenden Überarbeitung, auch vor dem Hintergrund, dass die Versiegelungs- rate zukünftig höher liegt als ursprünglich. Ausführungsart der Fahr- und Stellplätze: Laut Planzeichnung wird das Sondergebiet unterteilt in die Flächen A und B, wobei aber laut Textlicher Festsetzung Nr.1 nur innerhalb der mit B gekennzeichneten Fläche die Stellplätze und Zufahrten in wassergebundener Decke zulässig sind. Ich bitte um Überprüfung und Be- gründung, warum dies nicht auch für die Fläche A festgesetzt wird. Darüber hinaus weise ich darauf hin, dass Fahr- und Stellflächen so baulich herzustellen sind (DWA-A 138 "Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswas- ser", DWA-M 153 "Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Regenwasser"), dass keine Ver- sickerung der Oberflächenwässer unbehandelt direkt in den Untergrund erfolgen kann. Nach den Regeln der Technik können die Oberflächenwässer von Fahr- und Stellflächen breitflächig diffus über die belebte Bodenzone (mind. 20 cm stark) in angrenzende Grünbereiche zur Ver- sickerung gebracht werden oder in das städtische Kanalnetz ggf. mit Rückhaltungen eingeleitet werden. Fahr- und Stellflächen sind mit einem Abflussbeiwert von mind. 0,7 herzustellen und können hierzu z. B. als mineralisch- oder hydraulisch gebundene Decke (Deck-/Verschleißschicht), mit Rasengittersteinen mit Oberbodenauffüllung, mit Kunststoffgitterwaben mit Oberbodenauffül- lungen, mit Pflasterung mit breiten Fugen mit Oberbodenauffüllungen, usw.-, oder komplett ver- siegelt z. B. mit Verbundsteinpflaster, Asphaltiert usw. ausgeführt werden. Da sich das Plangebiet im Oberharz befindet, sollte bei der baulichen Ausführungsart insbe- sondere das Schneeräumen mit ev. Beschädigung der Oberfläche berücksichtigt werden. Redaktioneller Korrekturbedarf: In der Planzeichenerklärung wird unter "Wasserflächen und Flächen für die Wasserwirtschaft, den Hochwasserschutz und die Regelung des Wasserabflusses" das Trinkwasserschutzgebiet Okertal statt Odertal angegeben. Darüber hinaus mache ich bereits in diesem Verfahrensschritt auf mögliche Probleme bei der Umsetzung der geplanten Festsetzungen aufmerksam und empfehle, eine gemeinsame Be- sprechung mit dem Investor, dem Planungsbüro und Ihnen bei mir im Hause, um mit dem nächsten Verfahrensschritt ein reibungsloses Baugenehmigungsverfahren vorzubereiten.

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Bemerkung: Die Hinweise werden beachtet. Bei der weiteren Planbearbeitung wird die Begrün- dung um die erforderlichen Aussagen ergänzt. Die redaktionellen Korrekturen wer- den vorgenommen. Auf die technischen Hinweise wird in dem Kapitel "Hinweise aus der Sicht der Fachplanung gesondert hingewiesen. Immissionsschutz: Das zum Bebauungsplan erstellte Schallgutachten wurde im Vorfeld mit dem LK Goslar nicht abgestimmt. Die schalltechnische Untersuchung vom 05.08.2019 legt sowohl für die östlich des Plangebietes im Außenbereich befindliche Nachbarbebauung als auch für die geplante Bebau- ung im Geltungsbereich generell den Schutzanspruch eines WA-Gebietes zugrunde. Dies er- scheint aus meiner Sicht zumindest fraglich. Das Gutachten schlägt keine konkreten Festsetzungen für den Bebauungsplan vor. Die Folge- rungen aus dem Gutachten in Form von Festsetzungen in der Planzeichnung sind nicht diffe- renziert genug: Die Errichtung eines Schallschutzwalles ist z.B. erst erforderlich, wenn von der Möglichkeit Ge- brauch gemacht wird, schutzbedürftige Nutzungen zu etablieren. Nicht schutzbedürftige Nut- zungen wie z.B. Gastronomie bedürfen keines Schallschutzes. Auch die Vorlage rechnerischer Nachweise zur Einhaltung der Schallschutzwerte kann auf schutzbedürftige Nutzungen be- schränkt werden. Bemerkung: Das schalltechnische Gutachten wurde im Zuge der weiteren Planbearbeitung im Sinne des erfolgten Abstimmungsgespräches beim Landkreis Goslar am 02.03.2020 überarbeitet. Die entsprechenden Festsetzungen, u.a. zu Lärmpegelbereichen, wer- den ergänzt bzw. modifiziert. Planungsrecht: Verkehrliche Erschließung: Die Angaben zur verkehrlichen Erschließung in der Begründung Ziffer 2,3 bitte ich zu prüfen. Flächen einer "Gemeindestraße", die öffentliche Verkehrsfläche ist, sind nicht bekannt. Unmit- telbar an die überplante Fläche grenzen Flächen an, die offensichtlich zur Bundesstraße gehö- ren. Die Verkehrsfläche Flur 1, Flurstück 54/3 steht im Eigentum der Landesforsten und hat baurechtlich einen privaten Charakter. Art der Nutzung: Zugelassen werden "Blockhütten". Dieser Begriff gibt keine Auskunft über die Art der Nutzung, er wäre entsprechend der geplanten Nutzung zu ersetzen durch z.B. Ferienhäuser. Gestalteri- sche Fragen, wie z.B. in Bezug auf Materialien können im Rahmen einer örtlichen Bauvorschrift geregelt werden. Textliche Festsetzungen: Es wird empfohlen, die in der textlichen Festsetzung geregelte Lärmschutzeinrichtung konkret zu benennen und das Gutachten namentlich vollständig zu zitieren, damit die Umsetzung im Baugenehmigungsverfahren sichergestellt werden kann. Ich weise darauf hin, dass aufgrund der textlichen Festsetzung Nr.5 in den Bauantragsverfahren Schallschutznachweise der Gesamtkonstruktion für jedes Bauvorhaben, unabhängig von der schalltechnischen Sensibilität, vorzulegen sind. Diese sind von Prüfingenieuren, die entspre- chende Prüfgebühren verursachen, zu prüfen. Eine alternative Lösung ist m.E. wünschenswert. Evtl. kann die Nachweispflicht und der Prüfaufwand auf bestimmte Nutzungen eingeschränkt werden (s.o. Immissionsschutz). Daneben empfehle ich eine abschließende Regelung bereits auf der Ebene des Bebauungsplanverfahrens, die ohne weitere Gutachten verbunden mit dem entsprechenden Kostenaufwand umsetzbar ist.

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In der Planzeichenerklärung ist das Planzeichen 6.4 PlanzV für den Bereich ohne Ein- und Ausfahrt aufgeführt, in der Planzeichnung wird es jedoch nicht verwendet. Ein Zu- und Abfahrts- verbot wird über die textliche Nr. 3 geregelt. Ich bitte das Planzeichen 6.4 in der Planzeichen- erklärung zu streichen. Bemerkung: Die öffentliche Erschließung der gesamten Siedlung Oderbrück-Süd – und damit auch des Plangrundstückes – verläuft von alters her über den angrenzenden öffent- lichen Parkplatz. Da durch die Planung keine wesentliche Zunahme des Verkehrs zu erwarten ist, kann nach mündlicher Abstimmung mit der Landesbehörde für Stra- ßenbau und Verkehr, GB Goslar, die Erschließungssituation in der bestehenden Form beibehalten werden. Die Festsetzung zur Art der Nutzung wird bei der weiteren Planbearbeitung überar- beitet. Auf die Festsetzung von "Blockhütten" wird dabei verzichtet. Für die Planung wurde ein überarbeitetes schalltechnisches Gutachten erstellt. Die Festsetzungen zum Schallschutz werden auf dieser Basis aktualisiert und rechtssi- cher gefasst. Bauordnungsrecht: Die im Bebauungsentwurf eingetragenen 8 Stellplätze scheinen den Bedarf nach § 47 NBauO an notwenigen Einstellplätzen für die geplanten Nutzungen nicht vollumfänglich zu decken. Ich weise darauf hin, dass die öffentlichen Parkplatzflächen als Nachweis der notwendigen Einstell- plätze nicht herangezogen werden dürfen. Die nach § 47 NBauO notwendigen Einstellplätze sind auf dem Baugrundstück vorzuhalten. Die notwendige Anzahl richtet sich nach den Richt- zahlen für den Einstellplatzbedarf (Ausführungsbestimmungen zu § 47 NBauO). Ich weise darauf hin, dass die Gebäudeabstände auf dem Baugrundstück gem. § 7 NBauO so zu bemessen sind, als verliefe zwischen ihnen eine Grenze. Das bedeutet in jedem Fall einen Mindestabstand der Gebäude untereinander von 6 m. Den Bebauungsentwurf bitte ich vor die- sem Hintergrund zu prüfen. Bemerkung: Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen. Da Stellplätze innerhalb des Plan- gebietes nicht an einer bestimmten Stelle zeichnerisch festgesetzt sind, sind sie grundsätzlich im Rahmen der zulässigen Versiegelung (GRZ + Überschreitung) auf dem gesamten Grundstück möglich. Bei der Darstellung der Stellplätze in dem Be- bauungsentwurf sind lediglich zur Verdeutlichung ihrer Lage innerhalb der "Bauver- botszone" die gemäß der entsprechenden Festsetzung ausnahmsweise zulässigen Stellplätze angedeutet. Darüber hinaus befinden sich auf dem Grundstück nördlich angrenzend an den ehemaligen Gebäudekomplex im Bestand bereits seit langem Stellplätze in wassergebundener Decke, die nicht Bestandteil des öffentlichen Park- platzes sind, aber derzeit von dort mitgenutzt werden. Unabhängig davon muss der erforderliche Stellplatznachweis zukünftig ohnehin im Rahmen des Bauantragsverfahrens erfolgen, da es sich bei der vorliegenden Pla- nung um eine Angebotsplanung (im Gegensatz zu einer vorhabenbezogenen Pla- nung) handelt und die genaue Größe der "Gastwirtschaft" im Plan nicht festgelegt wird! Soweit Grenzabstände zu beachten sind muss dies im Rahmen des Bauan- tragsverfahrens beachtet werden. Überwachung der Abfallentsorgung: Hinweise: Abfälle sind so weit wie möglich zu vermeiden (§ 6 Abs. 1 Nr. 1 Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)). Anfallender Überschussboden ist Abfall im Sinne des § 3 KrWG, mit dem entsprechend den vorstehend genannten Grundsätzen des Gesetzes "Vermeidung vor Verwertung" und "Verwer- tung vor Beseitigung" umzugehen ist. Die Verwertung muss ordnungsgemäß und schadlos, die Seite 5 STADT BRAUNLAGE, STADTTEIL ST. ANDREASBERG, LANDKREIS GOSLAR BEBAUUNGSPLAN NR. 20 "ODERBRÜCK SÜD II" STELLUNGNAHMEN DER BEHÖRDEN, SONSTIGER TRÄGER ÖFFENTLICHER BELANGE (TÖB) UND NACHBARGEMEINDEN ZUM VORENTWURF (VERFAHREN GEM. § 4 (1) BauGB) NR. TÖB STELLUNGNAHME BEMERKUNG

Beseitigung gemeinwohlverträglich sein. Ich mache in diesem Zusammenhang auf die Belas- tung des Bodens mit Schwermetallen besonders aufmerksam. Zu beachten ist dabei insbeson- dere das Verschlechterungsverbot. Das bedeutet, dass Überschussboden nicht in Gebiete ge- bracht werden darf, die geringere Schwermetallbelastungen aufweisen. Informationen zum Umgang mit belastetem Bodenaushub und zu den unterschiedlich belaste- ten Teilgebieten erhalten Sie darüber hinaus unter Tel.-Nr. 05321/76-693 in meinem Fachdienst Umwelt bei Lisa-Sophie Winkel oder im Internet (www.landkreis-goslar.de) unter der Rubrik "Umwelt / Bodenaushub-Entsorgung". Bemerkung: Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen und beachtet. Unter Pkt. 2.5 der Be- gründung Bodenschutz wurde bereits auf die Belange des KrWG und die Verord- nung über das Bodenplanungsgebiet Harz im Landkreis Goslar eingegangen. Zu- dem ist hierzu eine nachrichtliche Übernahme in der Planzeichnung enthalten. Es erfolgt zusätzlich ein Hinweis unter Punkt 4.0 der Begründung Hinweise aus der Sicht der Fachplanungen.

2 Harz Energie GmbH & Co. KG Stellungnahme vom 02.01.2020 Wir danken für die Zusendung der genannten Planfeststellungsunterlagen. Hierzu verweisen wir auf unsere Stellungnahme vom 19.12.2018, welche weiterhin unverändert beibehalten werden kann. Wir bitten um Kenntnisnahme und senden als Anhang eine Kopie des Schreibens. Gern sind wir bei Fragen für Sie da. Mit Schreiben vom 19.12.2018 hatte die Harz Energie GmbH & Co. KG zur 9. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Braunlage im Bereich Oderbrück Süd II wie folgt Stellung genommen: Wir danken für die Zusendung der genannten Bauleitplanung. Strom- und Wasserversorgung Ohne auf die Details der Erschließung mit Versorgungsanlagen einzugehen, welche nach dem Planverfahren ergänzt werden soll, möchten wir ein paar grundsätzliche Hinweise geben. Im vorliegenden Planentwurf wird eine oberirdische Hochspannungsleitung mit Schutzstreifen dargestellt. Diese Freileitung wurde in den Jahren 2015 und 2016 durch eine Erdkabeltrasse mit ähnlicher Leitungsführung ersetzt. Gern senden wir Ihnen bei Bedarf aktualisierte Bestands- pläne auf Anforderung zu. Im Planbereich befinden sich verschiedene Versorgungsanlagen unseres Unternehmens, die der Versorgung des Ortsteiles mit Strom und Trinkwasser dienen und deren Bestand weiterhin gesichert bleiben muss. Versorgungsleitungen dürfen nicht überbaut oder tiefwurzelnd über- pflanzt werden. Details für die Erschließung eines künftigen touristischen Angebotes mit Gaststätte wären im Rahmen des weiteren Planverfahrens abzustimmen. Als Ansprechpartner für technische Fragen möchten wir Herrn Stefan Keil, Tel. 05524/850633 (Strom) und Herrn Andreas Heise, Tel. 05524/850636 (Wasser) benennen. Gern sind wir bei Fragen für Sie da. Bemerkung: Die Hinweise wurden beachtet. Der aktuelle Leitungsverlauf der Hochspannungs- trasse wurde bereits nachrichtlich im Rahmen der 09. Änderung des Flächennut- zungsplanes für St. Andreasberg in die Plandarstellungen übernommen. Weitere Maßnahmen sind daher nicht erforderlich

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Auf die vorhandenen Versorgungsanlagen erfolgte zudem bereits ein Hinweis in der aktuellen Begründung unter dem Punkt 4.0 Hinweise aus der Sicht der Fachplanung zur Beachtung im Rahmen zukünftiger Baumaßnahmen. Die Harz Energie Netz wird im Zuge des weiteren Planverfahrens erneut beteiligt.

3 Bischöfliches Generalvikariat, Abt. Immobilien, Hildesheim keine Stellungnahme

4 Deutscher Wetterdienst, Hamburg Stellungnahme vom 11.12.2019 Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bedankt sich als Träger öffentlicher Belange für die Beteili- gung an o.a. Vorhaben. Der DWD hat keine Einwände gegen die von Ihnen vorgelegte Planung, da keine Standorte des DWD beeinträchtigt werden bzw. betroffen sind. Sofern Sie für Vorhaben in Ihrem Einzugsgebiet amtliche klimatologische Gutachten für die Landes-, Raum- und Städteplanung, für die Umweltverträglichkeit (UVP) o.ä. benötigen, können Sie dies bei uns in Auftrag geben bzw. Auftraggeber in diesem Sinne informieren. Für Rückfragen stehen Ihnen die Ansprechpartner des DWD gerne zur Verfügung. Bemerkung: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen.

5 Landwirtschaftskammer Niedersachsen Stellungnahme vom 16.12.2019 Nach Durchsicht der Unterlagen nehmen wir zu dem Vorhaben aus Sicht der von der Landwirt- schaftskammer Niedersachsen zu vertretenden öffentlichen und fachlichen Belange wie folgt Stellung: Mit vorliegender Bauleitplanung sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errich- tung einer Gaststätte mit Zimmern und Blockhütten für die touristische Nutzung am südwestli- chen Rand der Siedlung Oderbrück geschaffen werden. Das Plangebiet hat eine Größe von rd. 0,38 ha und soll analog zur 9. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Braunlage als "Sondergebiet Freizeit und Tourismus" überplant werden. Der Standort war in der ursprüngli- chen Darstellung des Flächennutzungsplans als Sondergebiet mit der Zweckbestimmung Erho- lungsheim überplant und wies als Baubestand ein Gasthaus auf, welches nach einem Brand rückgebaut werden musste. Vorliegende Planung ermöglicht quasi eine Nachnutzung der Flächenbereiche. Wenngleich Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen innerhalb des Plangebietes flächenhaft umge- setzt werden, so können wir diese dennoch mittragen, da diese Flächenverbräuche innerhalb des Plangebietes stattfinden und somit keine externen Flächen in Anspruch genommen werden. Angrenzend an den Standort befinden sich u.a. landwirtschaftliche Nutzflächen, von welchen durch Bewirtschaftung dieser Emissionen ausgehen können, welche in das Plangebiet in Form von Geruchs-, Geräusch- und Staubimmissionen einwirken können. Vorgenannte Immissionen wären als ortsüblich hinzunehmen; ein entsprechender Hinweis im Begründungstext wäre hilf- reich. Grundsätzliche Bedenken gegen die Planung bestehen unsererseits nicht. Bemerkung: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Die angesprochene landwirtschaftliche Fläche wird nicht im Sinne der Stellungnahme landwirtschaftlich genutzt. Es handelt sich vielmehr um eine Borstgrasrasen-Fläche innerhalb des FFH-Gebietes (Natio- nalpark Harz), die als landwirtschaftliche "Dauerbeobachtungsfläche" (BDF) des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie dient.

6 Stadt Wernigerode keine Stellungnahme

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7 Forstamt Lauterberg keine Stellungnahme

8 Forstamt Südniedersachsen keine Stellungnahme

9 Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade Stellungnahme vom 16.12.2019 keine Bedenken

10 Vodafone GmbH/ Vodafone Kabel Deutschland GmbH & Co. KG Stellungnahme vom 17.11.2020 Wir bedanken uns für Ihr Schreiben vom 02.12.2019. Eine Ausbauentscheidung trifft Vodafone nach internen Wirtschaftlichkeitskriterien. Dazu erfolgt eine Bewertung entsprechend Ihrer Anfrage zu einem Neubaugebiet. Bei Interesse setzen Sie sich bitte mit dem Team Neubaugebiete in Verbindung: Vodafone GmbH/ Vodafone Kabel Deutschland GmbH, Neubaugebiete KMU, Südwestpark 15, 90449 Nürnberg [email protected] Bitte legen Sie einen Erschließungsplan des Gebietes Ihrer Kostenanfrage bei. Weiterführende Dokumente:  Kabelschutzanweisung Vodafone  Kabelschutzanweisung Vodafone Kabel Deutschland  Zeichenerklärung Vodafone  Zeichenerklärung Vodafone Kabel Deutschland Bemerkung: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Da es sich hier nicht um ein Neubauge- biet handelt und die technische Erschließung bereits vorhanden ist, besteht kein weiterer Handlungsbedarf.

11 Niedersächsische Landesforsten, Forstamt Clausthal keine Stellungnahme

12 LGLN, RD Northeim, Katasteramt Goslar Stellungnahme vom 11.12.2019 Als Träger öffentlicher Belange gebe ich zur geplanten Bauleitplanung folgende Stellungnahme ab (zutreffendes ist angekreuzt): ☒ Die vorgesehene Kartengrundlage entspricht nicht den Vorgaben der VV-BauGB Nr. 41 in Verbindung mit dem Erlass des MS vom 09.08.2011 (Az. 501.2-21013.4). ☒ Die Kartengrundlage ist nach dem NVermG und durch das Urheberrechtsgesetz rechtlich geschützt. Für die Verwendung der Daten sind die Verwendungs- und Geschäftsbedingun- gen der Vermessungs- und Katasterverwaltung Niedersachsens zu beachten. Sie sind ver- öffentlicht unter https://www.lgln.niedersachsen.de/wir_ueber_uns/verwendungs_und_ge- schaeftsbedingungen/--97401.html (Allgemeine Geschäfts- und Nutzungsbedingungen (AGNB). Eine Internetpräsentation hat zudem einen deutlich sichtbaren und in angemessener Größe gestalteten Link auf die Homepage des LGLN (www.lgln.de) zu enthalten. ☒ Die abschließende Bescheinigung der amtlichen Vermessungsstelle auf dem vorgelegten Bebauungsplan wird nach drei inhaltlichen Aussagen unterschieden. Je nach erforderli- chem Bescheinigungstyp können nach Prüfung durch die amtliche Vermessungsstelle bei fehlenden Voraussetzungen Liegenschaftsvermessungen für den erforderlichen Darstel- lungsinhalt sowie der Geometriegenauigkeit der dargestellten Grenzverläufe erforderlich werden. Begründet durch das vorgeschriebene Verwaltungsverfahren können hierfür mehrwöchige Bearbeitungszeiten sowie Kosten gemäß der KOVerm entstehen und ein Seite 8 STADT BRAUNLAGE, STADTTEIL ST. ANDREASBERG, LANDKREIS GOSLAR BEBAUUNGSPLAN NR. 20 "ODERBRÜCK SÜD II" STELLUNGNAHMEN DER BEHÖRDEN, SONSTIGER TRÄGER ÖFFENTLICHER BELANGE (TÖB) UND NACHBARGEMEINDEN ZUM VORENTWURF (VERFAHREN GEM. § 4 (1) BauGB) NR. TÖB STELLUNGNAHME BEMERKUNG

anschließender Austausch der Kartengrundlage erforderlich werden. Eine frühzeitige Klä- rung ist von Vorteil. Für weitere Informationen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. Bemerkung: Die Kartengrundlage wird von einem öffentlich bestellten Vermessungsingenieur be- reitgestellt. Es ist daher davon auszugehen, dass die einschlägigen Vorschriften Be- achtung gefunden haben. Eine abschließende Bescheinigung der amtlichen Ver- messungsstelle kann somit erteilt werden. Die Hinweise bezüglich der Internetpräsentation (LGLN-Logo) werden bei der wei- teren

13 LGLN, RD Hameln-Hannover, Kampfmittelbeseitigungsdienst Stellungnahme vom 03.12.2019 Sie haben das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN), Regionaldirektion Hameln - Hannover (Dezernat 5 - Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD)) als Träger öffentlicher Belange gem. § 4 Baugesetzbuch (BauGB) beteiligt. Meine Ausführungen hierzu entnehmen Sie bitte der Rückseite; diese Stellungnahme ergeht kostenfrei. Sofern in meinen anliegenden Ausführungen eine weitere Gefahrenerforschung empfohlen wird, mache ich darauf aufmerksam, dass die Gemeinden als Behörden der Gefahrenabwehr auch für die Maßnahmen der Gefahrenerforschung zuständig sind. Eine Maßnahme der Gefahrenerforschung kann eine historische Erkundung sein, bei der alli- ierte Kriegsluftbilder für die Ermittlung von Kriegseinwirkungen durch Abwurfmunition ausge- wertet werden (Luftbildauswertung). Der KBD hat nicht die Aufgabe, alliierte Luftbilder zu Zwe- cken der Bauleitplanung oder des Bauordnungsrechts kostenfrei auszuwerten. Die Luftbildaus- wertung ist vielmehr gem. § 6 Niedersächsisches Umweltinformationsgesetz (NUIG) in Verbin- dung mit § 2 Abs. 3 Niedersächsisches Verwaltungskostengesetz (NVwKostG) auch für Behör- den kostenpflichtig. Die Bearbeitungszeit für Luftbildauswertungen beträgt derzeit beim KHD ca. 20 Wochen ab Antragstellung. Da diese Zeitspanne zwischen Erteilung einer Baugenehmigung und dem Baubeginn erfahrungsgemäß nicht verfügbar ist, empfehlen wir den Kommunen eine rechtzeitige Antragstellung. Sofern eine solche kostenpflichtige Luftbildauswertung durchgeführt werden soll, bitte ich um entsprechende schriftliche Auftragserteilung unter Verwendung des Antragsformulars, welches Sie über folgenden Link abrufen können: http://www.lgln.niedersachsen.de/startseite/kampfmittelbeseitigung/luftbildauswertung/kampf- mittelbeseitigungsdienst-niedersachsen-163427.html Für die Planfläche liegen dem Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen die folgen- den Erkenntnisse vor (siehe beigefügte Kartenunterlage): Empfehlung: Luftbildauswertung Fläche A Luftbilder: Die derzeit vorliegenden Luftbilder wurden nicht vollständig ausgewertet. Luftbildauswertung: Es wurde keine Luftbildauswertung durchgeführt. Sondierung: Es wurde keine Sondierung durchgeführt. Räumung: Die Fläche wurde nicht geräumt. Belastung: Es besteht der allgemeine Verdacht auf Kampfmittel. In der vorstehenden Empfehlung sind die Erkenntnisse aus der Zeit vor der Einführung des Kampfmittelinformationssystems Niedersachsen (KISNi), dem 11.06.2018, nicht eingeflossen, da sie nicht dem Qualitätsstand von KISNi entsprechen. Sie können natürlich trotzdem von den Kommunen in eigener Zuständigkeit berücksichtigt werden. Bitte senden Sie uns, nach Übernahme unserer Stellungnahme, zur Arbeitserleichterung keine weiteren Schreiben in dieser Angelegenheit zu: Seite 9 STADT BRAUNLAGE, STADTTEIL ST. ANDREASBERG, LANDKREIS GOSLAR BEBAUUNGSPLAN NR. 20 "ODERBRÜCK SÜD II" STELLUNGNAHMEN DER BEHÖRDEN, SONSTIGER TRÄGER ÖFFENTLICHER BELANGE (TÖB) UND NACHBARGEMEINDEN ZUM VORENTWURF (VERFAHREN GEM. § 4 (1) BauGB) NR. TÖB STELLUNGNAHME BEMERKUNG

Bemerkung: Es wird zur Kenntnis genommen, dass ein allgemeiner Verdacht auf Kampfmittel besteht. Da bei der Stadt keine Kenntnisse über Kampfmittel im Plangebiet vorliegen (die Fläche war bereits bebaut) und auch beim Abriss der Altgebäude keine Kampf- mittel aufgefunden wurden, geht die Stadt davon aus, dass keine Kampfmittel vor- handen sind. Sollten bei zukünftigen Arbeiten dennoch Kampfmittel festgestellt wer- den, wird die Stadt umgehend entsprechende Maßnahmen einleiten.

14 Stadt keine Stellungnahme

15 Industrie- und Handelskammer Braunschweig Stellungnahme vom 20.12.2019 keine Bedenken

16 Nds. Landesbehörde für Wasserwirtschaft, Küsten- u. Naturschutz keine Stellungnahme

17 Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Magdeburg keine Stellungnahme

18 Staatliches Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig keine Stellungnahme

19 Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Stellungnahme vom 08.01.2020 Aus Sicht des Fachbereiches Landwirtsch./Bodenschutz wird zu o.g. Vorhaben wie folgt Stel- lung genommen: Wir weisen darauf hin, dass sich unmittelbar südlich an das Plangebiet angrenzend eine land- wirtschaftliche Boden-Dauerbeobachtungsfläche (BDF) befindet. BDFs dienen der langfristigen Erfassung von belastungs- und nutzungsspezifischen Bodenveränderungen und sind Bestand- teil eines landesweiten Netzes von 90 dauerhaft eingerichteten Standorten. Im Zuge der Erst- aufnahme der Fläche und bei den regelmäßig durchgeführten Bodenuntersuchungen sind er- hebliche Finanzmittel durch das Land Niedersachsen verwendet worden. Hier ist es unbedingt erforderlich, dass diese Fläche gesichert bleibt. Sie sollte daher durch die geplanten Aktivitäten möglichst nicht beeinträchtigt werden. Dies betrifft insbesondere folgende Aspekte: - keine Versiegelung - kein Abtrag von Oberboden oder Entnahme von Unterbodenmaterial auf der Fläche - kein Auftrag von Material (auch nicht zeitweise zur Zwischenlagerung) - keine Befahrung mit Fahrzeugen und Maschinen jeglicher Art, zur Vermeidung von Boden- verdichtung oder Eintrag von schädlichen Stoffen (Mineralöle, Treibstoff u. ä.) - keine Lagerung von Baumaterialien (auch nicht kurzzeitig). Bei weiteren Fragen können Sie sich an Herrn Dr. H. Höper unter 0511 - 643 3265, heinrich.hoe- [email protected] wenden. Weitere Anregungen oder Bedenken aus Sicht unseres Hauses bestehen unter Bezugnahme auf unsere Belange nicht. Bemerkung: Die Hinweise werden beachtet. Hierauf wurde bereits gesondert in der Begründung im Kapitel 4.0 Hinweise aus der Sicht der Fachplanungen hingewiesen. Eine Beein- trächtigung der angesprochenen Fläche ist, auch aus naturschutzfachlicher Sicht, nicht zulässig und auch nicht beabsichtigt.

20 Staatliches Baumanagement Südniedersachsen keine Stellungnahme

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21 Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, GB Goslar Stellungnahme vom 16.12.2019 Zu den von Ihnen übersandten Unterlagen die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 20 "Oder- brück Süd II" betreffend möchte ich Ihnen mitteilen, dass Bedenken der Straßenbauverwaltung nicht bestehen, wen Folgendes berücksichtigt wird. Sofern für den aktiven Lärmschutz ein Wall oder eine Wall/Wand-Kombination vorgesehen ist, ist vor dem Lärmschutzwall eine Entwässerungsmulde vorzusehen, so dass kein vom Wall ab- fließendes Oberflächenwasser auf die Grundflächen der Straßenbauverwaltung gelangt. Die Anlage von Fahrflächen und Stellplätzen im Bereich der Bauverbotszone ist einvernehmlich mit mir abzustimmen. Bemerkung: Die gegebenen Hinweise werden beachtet. Es erfolgt ein entsprechender Hinweis in der Begründung. Im Zuge zukünftiger Baumaßnahmen wird dafür Sorge getragen, dass keine zusätzlichen Wassermengen in den Straßenbereich abfließen. Alle aus- nahmsweise zulässigen Nutzungen innerhalb der Bauverbotszone werden im Vor- feld mit der Straßenbauverwaltung abgestimmt. Eine ggf. erforderliche Entwässe- rungsmulde kann problemlos innerhalb des Geltungsbereiches auf der Parzelle für den Lärmschutzwall angelegt werden.

22 Regionalverband Großraum Braunschweig keine Stellungnahme

23 Deutsche Telekom GmbH, Bonn keine Stellungnahme

24 Deutsche Telekom GmbH, Göttingen keine Stellungnahme

25 Städtische Betriebe Braunlage keine Stellungnahme

26 Polizeiinspektion Goslar Stellungnahme vom 02.12.2019 keine Bedenken

27 Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld Stellungnahme vom 11.12.2019 keine Anregungen

28 ArL – Amt für regionale Landesentwicklung keine Stellungnahme

29 RBB – Regionalbus Braunschweig GmbH keine Stellungnahme

30 HarzBus GbR keine Stellungnahme

31 KVG Kraftverkehrsgesellschaft mbH, Bad Harzburg keine Stellungnahme

32 Nationalpark Harz keine Stellungnahme

33 Stadt Bad Lauterberg im Harz keine Stellungnahme

34 Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar keine Stellungnahme

35 Deutsche Post AG, Bonn keine Stellungnahme

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36 Finanzamt Goslar keine Stellungnahme

37 Aktion Fischotterschutz e.V., Hankensbüttel keine Stellungnahme

38 BUND - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Goslar keine Stellungnahme

39 Landesjägerschaft Niedersachsen e.V., Goslar keine Stellungnahme

40 NABU, Regionalgeschäftsstelle Südostniedersachsen keine Stellungnahme

41 Naturschutzverband Niedersachsen e.V., Biol. Schutzgem. Göttingen keine Stellungnahme

42 Niedersächsischer Heimatbund e.V., Hannover Stellungnahme vom 18.12.2019 In unserer Eigenschaft als eine nach Bundesnaturschutzgesetz anerkannte Naturschutzverei- nigung teilen wir Ihnen nach Rücksprache mit unseren Mitarbeitern mit, dass zu dem geplanten Vorhaben, soweit aus den Unterlagen ersichtlich, keine Bedenken bestehen. Wir weisen darauf hin, dass das Gebiet im FFH-Gebiet des Nationalparks liegt und dass ent- sprechende Abstandsregelungen einzuhalten sind; in Abstimmung mit der Nationalparkverwal- tung. Bemerkung: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Die Nationalparkverwaltung wurde am Bauleitplanverfahren ebenfalls beteiligt, um die entsprechenden Belange zu berück- sichtigen.

43 Landesverband Nds. Deutscher Gebirgs- u. Wandervereine e.V. keine Stellungnahme

44 Schutzgemeinschaft Dt. Wald, Landesverband Niedersachsen e.V. keine Stellungnahme

45 Verein Naturschutzpark e.V. Naturpark Harz keine Stellungnahme

46 Biologische Schutzgemeinschaft Hunte-Weser-Ems e.V. keine Stellungnahme

47 Anglerverband Niedersachsen, Hannover Stellungnahme vom 02.12.2019 keine Bedenken

48 Naturfreunde Niedersachsen e.V. keine Stellungnahme

49 Landesfischereiverband Weser-Ems e.V., Sportfischerverband keine Stellungnahme

Seite 12 STADT BRAUNLAGE, STADTTEIL ST. ANDREASBERG, LANDKREIS GOSLAR BEBAUUNGSPLAN NR. 20 "ODERBRÜCK SÜD II" STELLUNGNAHMEN DER BEHÖRDEN, SONSTIGER TRÄGER ÖFFENTLICHER BELANGE (TÖB) UND NACHBARGEMEINDEN ZUM VORENTWURF (VERFAHREN GEM. § 4 (1) BauGB)

ÜBERSICHT ÜBER DIE EINGEGANGENEN STELLUNGNAHMEN / VERTEILER

Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange 1 1 Landkreis Goslar Stellungnahme vom 06.01.2020 1 2 Harz Energie GmbH & Co. KG Stellungnahme vom 02.01.2020 6 3 Bischöfliches Generalvikariat, Abt. Immobilien, Hildesheim keine Stellungnahme 7 4 Deutscher Wetterdienst, Hamburg Stellungnahme vom 11.12.2019 7 5 Landwirtschaftskammer Niedersachsen Stellungnahme vom 16.12.2019 7 6 Stadt Wernigerode keine Stellungnahme 7 7 Forstamt Lauterberg keine Stellungnahme 8 8 Forstamt Südniedersachsen keine Stellungnahme 8 9 Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade Stellungnahme vom 16.12.2019 8 10 Vodafone GmbH/ Vodafone Kabel Deutschld. GmbH & Co. KG Stellungnahme vom 17.11.2020 8 11 Niedersächsische Landesforsten, Forstamt Clausthal keine Stellungnahme 8 12 LGLN, RD Northeim, Katasteramt Goslar Stellungnahme vom 11.12.2019 8 13 LGLN, RD Hameln-Hannover, Kampfmittelbeseitigungsdienst Stellungnahme vom 03.12.2019 9 14 Stadt Oberharz am Brocken keine Stellungnahme 10 15 Industrie- und Handelskammer Braunschweig Stellungnahme vom 20.12.2019 10 16 Nds. Landesbeh. für Wasserwirtschaft, Küsten- u. Naturschutz keine Stellungnahme 10 17 Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Magdeburg keine Stellungnahme 10 18 Staatliches Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig keine Stellungnahme 10 19 Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Stellungnahme vom 08.01.2020 10 20 Staatliches Baumanagement Südniedersachsen keine Stellungnahme 10 21 Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, GB Goslar Stellungnahme vom 16.12.2019 11 22 Regionalverband Großraum Braunschweig keine Stellungnahme 11 23 Deutsche Telekom GmbH, Bonn keine Stellungnahme 11 24 Deutsche Telekom GmbH, Göttingen keine Stellungnahme 11 25 Städtische Betriebe Braunlage keine Stellungnahme 11 26 Polizeiinspektion Goslar Stellungnahme vom 02.12.2019 11 27 Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld Stellungnahme vom 11.12.2019 11 28 ArL – Amt für regionale Landesentwicklung keine Stellungnahme 11 29 RBB – Regionalbus Braunschweig GmbH keine Stellungnahme 11 30 HarzBus GbR keine Stellungnahme 11 31 KVG Kraftverkehrsgesellschaft mbH, Bad Harzburg keine Stellungnahme 11 32 Nationalpark Harz keine Stellungnahme 11 33 Stadt Bad Lauterberg im Harz keine Stellungnahme 11 34 Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar keine Stellungnahme 11 35 Deutsche Post AG, Bonn keine Stellungnahme 11 36 Finanzamt Goslar keine Stellungnahme 12 37 Aktion Fischotterschutz e.V., Hankensbüttel keine Stellungnahme 12 38 BUND - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Goslar keine Stellungnahme 12 39 Landesjägerschaft Niedersachsen e.V., Goslar keine Stellungnahme 12 40 NABU, Regionalgeschäftsstelle Südostniedersachsen keine Stellungnahme 12 41 Naturschutzverband Niedersachsen e.V., Biol. Schutzgem. Gö keine Stellungnahme 12 42 Niedersächsischer Heimatbund e.V., Hannover Stellungnahme vom 18.12.2019 12 43 Landesverband Nds. Dt. Gebirgs- u. Wandervereine e.V. keine Stellungnahme 12 44 Schutzgemeinschaft Dt. Wald, Landesverband Nds. e.V. keine Stellungnahme 12 45 Verein Naturschutzpark e.V. Naturpark Harz keine Stellungnahme 12 46 Biologische Schutzgemeinschaft Hunte-Weser-Ems e.V. keine Stellungnahme 12 47 Anglerverband Niedersachsen, Hannover Stellungnahme vom 02.12.2019 12 48 Naturfreunde Niedersachsen e.V. keine Stellungnahme 12 49 Landesfischereiverband Weser-Ems e.V., Sportfischerverband keine Stellungnahme 12

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