Die Schieferkohle-Abbaustellen im ersten Weltkrieg bei der Haltestelle Gondiswil und im Gebiet Engelprächtigen . Vorne die Grube bei der Haltestelle Gondiswil (Eisenbahnlinie -), links hinten das Abbaugebiet Fuchsmatt Ufhusen; rechts das Abbaugebiet Engel- prächtigen-West Ufhusen. Im Hintergrund die Kirche von Ufhusen. Die Aufnahme stammt vom 27. August 1918.

Die Belegschaft der Grube Engelprächtigen-West. 57 Männer und Abbau Engelprächtigen-West. Im Hintergrund Haltestelle Gondiswil Jugendliche posieren mit ihren Werkzeugen. Für den Transport bis zur Werkbahn dienten einfache Holzkaretten. Von der Abbaustelle (links), wo auf breiter Front gleichzeitig der Torf in die Karetten ge- schaufelt wurde, führten zahlreiche Holzlattenstege zur Umlade- Entstehung der Schieferkohle station. Im Hintergrund ist ein Holzkenel zu sehen, der die Abbau- stelle entwässern hilft. Foto: 17. Mai 1918. Das Tal zwischen Huttwil und Zell war vor der letzten Ver- gletscherung (vor ca. 20'000 Jahren) ein weites Sumpf-, Moor- und Überschwemmungsgebiet. Die ca. 30 m mächti- gen Ablagerungen von geschichteten Tonen, Sanden und Schottern enthalten je nach Grube 1 bis 5 Kohleflöze inklusi- ve einer reichhaltigen Flora und Fauna. (Flöze = Lagerstätte eines Rohstoffes)

Schieferkohlevorkommen im 19. Jahrhundert

Im Jahre 1894 entdeckte man beim Bau der Bahnlinie Hutt- wil-Wolhusen bei der Haltestelle Gondiswil Schieferkohle. Diese Schieferkohle wurde während einiger Zeit im beschei- denen Umfange abgebaut, getrocknet und als Brennmaterial verwendet. Dieser Abbau wurde aber bald wieder aufgege- ben.

Abbau im 1. Weltkrieg

Abbau Fuchsmatt. Links gut sichtbar die verschiedenen Schichten Im Jahr 1917 setzte zufolge der kriegsbedingten Brennstoff- der Kohleflöze. Rechts hinten sieht man den Hüswiler Berg. knappheit im Gebiet der Gemeinden Ufhusen (Engelprächtigen und Fuchsmatt) und Gondiswil (Haltestelle) ein umfangreicher Abbau ein, bei dem auch Dampfbagger und Rollbahnen zum Einsatz kamen. Von 1917 bis 1920 wurden im Gebiet von Gondiswil- Ufhusen-Zell insgesamt ca. 110‘000 t Schieferkohle ausge- beutet. Der Abbau wurde im Jahr 1920 eingestellt.

Mammutfunde

Grosses Aufsehen erregte damals die Entdeckung von Stoss- und Backenzähnen von mehreren Mammuts, die im Verlaufe des Abbaus an insgesamt drei verschiedenen Stellen zu Tage getreten waren. Zwei Mammutfunde im Gebiet Haltestelle Fahrt auf der Verladerampe mit Ross im Hüswiler Moos Gondiswil. Ein Mammutfund in der Abbaugrube Engelprächtigen-Ost: Im blauen, sandigen Lehm fand man 1 bis 2 Meter über dem obersten Flöz Knochen einer kaltzeitlichen Fauna, darunter Mammut, Rentier, Riesenhirsch, Bison und Nashorn. Vom Mammut fand man Stosszahnfragmente, zwei Backenzähne, Schädelfragmente und eine Beckenhälfte in 16 Bruchstücken.

Belegschaft der Grube Engelprächtigen-Ost

Die meisten Maschinen wurden in dieser Zeit mit Dampf betrieben.

Diese Informationstafel wurde auf Initiative von Albert Wüest, Ehrenbürger der Mammut-Backenzahn aus der Grube Engelprächtigen-Ost. Gemeinde Ufhusen, erstellt und durch die idee6153 realisiert. Der Zahn misst in der Diagonale 220 mm (L 170mm, B 75mm, H Die Informationen stammen aus folgenden Quellen: Jahrbuch des Oberaargaus; 120mm) Dieser Mammutzahn befindet sich im Naturhistorischen Autor Samuel Wegmüller, Minaria Helvetica; Autor Urspeter Schelbert, Heimatkunde des Wiggertals; Autor Bruno Bieri. Fotos J. Schär Gondiswil, L. Schäublin . Museum in Bern. Gestaltung und Realisierung: Heidi Stöckli, Peter Rathgeb, Leo Kneubühler

Gemeinde www.ufhusen.ch Ufhusen