Donnerstag, 13. November 2014 37 Integration am Beispiel der Tibeter Das Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg(BWZT) greift das Thema der Migration und Integration in einer Projektwoche auf. Vom17. bis 21.November können auszubildende Berufsleuteund interessiertePersonen aus der Bevölkerung an Veranstaltungen teilnehmen.

CHRISTIANA SUTTER

WATTWIL. DieTibeter waren in den TibeterimFocus 60er-Jahren die ersten aussereu- Gespräche –Filme – ropäischen Flüchtlinge in der tibetisches Essen Schweiz. Eine der ersten Gruppen vontibetischen Flüchtlingen fand Anhand vonFakten, Filmen im Toggenburgihreneue Heimat. und Fluchtgeschichtenaus Siewurden vonder Bevölkerung Tibetwirddas Thema Migra- freundlich aufgenommen und ha- tion und Integration veran- ben sich mehrheitlich positiv in- schaulicht. Es sind Tibeter tegriert. Vor13Jahren hatsich die anwesend, die über ihreEr- Arbeitsgruppe Tibet auf dem Sän- fahrungen erzählen. Am Mitt- tis konstituiert, welche sich zum woch istein Gespräch zwi- Ziel setzte,mit verschiedensten schen Mutterund Tochter Veranstaltungen auf dem Säntis vorgesehen. Jeweils morgens die problematische Situation in von10.30 bis 12 Uhr und Tibet öffentlich zu machen. Die nachmittags 13.40 Uhr bis Arbeitsgruppe hatsich mit Lukas 15.10 Uhr finden die Veran- Weibel, Leiter des Sozialdienstes staltungen in der Aula des am Berufs- und Weiterbildungs- BWZT statt, nichtamFrei- zentrum Toggenburg, im Februar tagnachmittag. (csu) in Verbindung gesetzt, um im Rahmen einer Projektwoche das www.bwzt.ch Thema Migration –Integration am Beispiel der Tibeter umzuset- zen. DenLernenden wirdüber Bild: pd die als Kinder flüchten mussten, Fakten, Filme und Fluchtge- Klassenfoto der vierten bis sechstenPrimarklasse in Unterwasser von1966. Die Tibeter-Kinder wurden damals gut in die Klasse integriert. erzählen über ihreFluchtge- schichten aus Tibet das Thema Daraus sind Freundschaften entstanden, die bis heuteBestand haben. schichten und wie sie anschlies- Migration und Integration über send in der Schweiz aufgenom- Generationen veranschaulicht. gration –Integration verfolgen überfremden Kulturen abgebaut der neuen Kultur zu integrieren. Nationalitätkeine Rolle.»Essei men wurden. Darunter auch Lob- verschiedene Ziele. «Wir wollen werden. «Das Beispielder Tibeter Angesprochen aufmöglichePro- auch ausser Frage,aus welcher sang Zatul, ein Darsteller wäh- Traditionenpflegen die Lernenden für das Thema zeigt, dass trotzIntegration die bleme der Migranten an der Be- Generation die jungen Berufs- rend der Woche.Erunterrichtet In der Arbeitsgruppe Schule, sensibilisieren. Nicht nurdie Mi- eigenenTraditionen und das tibe- rufsschule, sagt Berufsschullehrer leute stammen, denn Migranten heute Tibetisch. der Projektwoche des BWZT,sind granten, sondernauch die tische Brauchtum in der neuen Egli: «Solange sich die Jugend- hatesinder Schweiz schon In der Eingangshalledes BWZT nebst Lukas Weibel auch Peter Schweizer Lernenden», sagt Peter Heimatgelebtwerden können», lichenandie Regeln halten und immer gegeben. Kamen diese frü- sindwährend der Projektwoche Egli, Berufsschullehrer und Abtei- Egli. sagtEgli. DasLeben der eigenen sich mit Respekt begegnen, gibt her aus Spanien, Portugal, Italien eine Ausstellung über Tibet und lungsleiter fürdie Allgemeine Bil- EinweiteresZiel dieser Woche Kultur verhinderenicht, sich in es keine Probleme.Daspielt die oder seit den 60er-Jahren aus traditionelletibetischeWandbe- dung, Anja Leuzinger,Sozialar- sei es,dass die Jugendlichen ler- Tibet, sind es heutzutage eher hänge und Symbolezusehen. beiterin in Ausbildung, sowie nen, die Begriffe Migration und Menschen aus den Balkanlän- Auch der Gaumen kommt nicht Rektor Fredy Huber für die Um- Integration differenzierter zu be- dernoder Nordafrika. «Wenn es zu kurz. Tibeter kochen jeweils setzung zuständig.Die Verant- trachten. Miteinem breiteren Tibeter finden Zuhause Schwierigkeiten gibt, sind es oft am Mittaginder Mensa die tradi- wortlichen der Sonderwoche Mi- Wissen sollen Vorurteilegegen- sprachliche», sagt Anja Leuzinger. tionellen Teigtaschen Momos. CHRISTIANASUTTER Deutsch und Schreiben. Im Zuge Es ist auch wichtig, sagen Egli und der offiziellen Aufnahmen kamen Leuzinger,dass die Jugendlichen TOGGENBURG. Bereits in vierter am 1. Mai1963 36 Personen, vor die neue Sprache erlernen, «denn Generation leben heute Tibeter allem Familien, Waisenkinder sie ist zentral für die Teilnahme im Toggenburg. Mehr als 50 Jahre und Geistliche,nach Unterwas- am gesellschaftlichen Leben». ist es her,dass die Tibeter im Tog- ser.Sie fanden ebenfalls im Fe- genburgeine neue Heimatgefun- rienheim Säntisthur ein neues Gespräche mit Tibetern den haben. Ende Oktober 1961 ist Zuhause.Ebnat-Kappel nahm Während der Projektwoche im eine erste Gruppe tibetischer am 7. Oktober 1963, 23 Personen Berufs- und Weiterbildungszen- Flüchtlinge gekommen. Siewur- in der Heimstätte Winterau auf. trum ToggenburgwerdenFilm- Bilder: Christiana Sutter Anja Leuzinger PeterEgli den für einige Monate im Ferien- Heute leben in der Schweiz rund ausschnitteaus Tibet und der Lobsang Zatul Praktikantin, Sozialarbeiterin Lehrperson Allgemeinbildung – heim Säntisthur in Unterwasser 4000 Tibeter –einige immer noch Schweiz vonfrüher und heute ge- Darsteller während der in Ausbildung Abteilungsleiter untergebracht. Dort lernten sie im Toggenburg. zeigt. Tibeter und Tibeterinnen, Projektwoche

Spiritualitätim ARBEITSMARKTTOGGENBURG täglichen Alltag Zunahme der Stellensuchenden . Lorenz Marti, Buch- autor und Kolumnist, arbeitete Im Einzugsgebiet des Regiona- Monatwaren auf dem RAV im verarbeitenden Gewerbe während mehr als 35 Jahren als lenArbeitsvermittlungszen- Wattwil 657 Stellensuchende haben die Stellensuchenden- Religions-Redaktor bei Schwei- trums (RAV) Wattwil sind die registriert. Im Oktober haben zahlen um 7,5 Prozentoder zerRadio DRS2. Am Donnerstag, Stellensuchendenzahlen im sich 134 Personen auf dem 18 Personen zugenommen. Im 20. November,um19.30 Uhr Oktober gestiegen, um 5,3 Pro- Regionalen Arbeitsvermittlungs- Dienstleistungssektor beträgt wirderimkatholischen Pfarrei- zent gegenüber dem Vormonat. zentrum Wattwil angemeldet. die Zunahme gegenüber dem heim in Wattwil seine faszinie- Damit folgt das Toggenburg Im gleichen Zeitraum konnten Vormonat 4,4 Prozent oder rende Sicht einer gelebten Spiri- dem aktuellen kantonalen und 101 Abmeldungen stellen- 16 Personen. Gemäss Trend- tualität im Alltag darlegen. Denn nationalen Trend. DieStellen- suchender Personen verzeich- barometer der Fachstellefür «Spiritualität ist eine Liebeser- suchenden-Quote im Toggen- net werden. Gegenüber dem Statistikist in den nächsten klärung an das ganz Gewöhn- Bild: pd burg entspricht 3,0 Prozent. September (624 Stellensuchen- Monaten mit leicht sinkenden liche». Nichts ist selbstverständ- Nirgends vereinen sich die Facetten der Karibik so wie auf der Diese ist im Vergleich zum Kan- de) hatdie Stellensuchenden- Stellensuchendenzahlen zu lich: Wermit dieser Haltung grösstenInsel Mittelamerikas. tonSt.Gallen mit 3,7 Prozent zahl im Einzugsgebiet des RAV rechnen. durch die Welt geht, erlebteine und der Schweiz mit 4,3 Prozent Wattwil um 33 Personen zuge- Überraschung nach der ande- ein erfreulich tiefer Wert.Ende nommen. In der Industrie und RAVWattwil ren. Eine Tür erzählt ganzeGe- schichten. Einschmerzender Viva Cuba –30Tage per Velo Zahn erinnertandas verlorene Ein Vortrag vonSAC und SGWKulturforum Stellensuchendeper 31.Oktober 2014 Paradies.Ein Loch im Socken verleitet zum Philosophieren. mit Andi Allensbach am Mittwoch, 19.November. imVergleichzumVormonat Hinter den vielen kleinen Ge- Zahl VeränderungQuote¹Veränderung schichten des Alltags verbergen WATTWIL. In Havanna wirdman Facetten der Karibik so wie auf Schweiz 187715 +46024.3%+0.1% sich die grossen Menschheitsfra- auf offener Strasse eingeladen, der grössten Insel Mittelameri- gen: Wo kommen wir her,wo um einen Rumzutrinken. Sucht kas.Eine Fülleendemischer Na- Kanton SG 10 022+1193.7%0% gehen wir hin –und was soll das man etwas Bestimmtes,wirdes turwunder unter einer durch Toggenburg (RAV Wattwil)*657 +333.0%+0.1% alles?Dabei hilft auch ein Blick auf der Strasse organisiert. Hun- den Sozialismus vonder Zeit iso- zu den Sternen, denn wir sind ger leidet niemand. Sportklet- lierten Glocke. Stellensuchende sind alle arbeitslosenund nichtarbeitslosen Personen, welche beiihremRegionalen Arbeits­ wortwörtlich Sternenstaub.In ternkann innerhalb vonTagen Dieeinstige Pirateninsel lockt vermittlungszentrum(RAV) gemeldet sind undeineStelle suchen. uns begegnen sich Himmel und vomStaatverboten werden. Ur- mit traumhaften Wanderrouten, *Gemeinden Bütschwil­,Degersheim,Ebnat­Kappel, Hemberg, , Lütisburg, , Erde.Vor und nach der Veran- laub während des Urlaubs,von kolonialen Altstädten, schnee- , ,,Wattwil,­Alt St.Johann staltung können die höchst an- Vigniales zur Südküste in 30 weissen Stränden und mit Sta- Quelle: Seco/AVAMBerechnung: Fachstelle fürStatistik Kanton St.Gallen regenden Bücher vonLorenz Tagen per Velo. laktiten bestückten Kletterrou- 1 Quoten werden alsAnteilder Arbeitslosen beziehungsweise Stellensuchenden an den Erwerbspersonenberechnet. Martigekauft werden, in denen Andi Allenspach erzählt im ten. (pd) Rückwirkend auf Januar 2010 wirddie Zahlder Erwerbspersonen neu aufgrundvon Stichprobenerhebungen hoch­ er Leserinnen und Leser mit- Kongresszentrum Thurparkin gerechnet. Stichprobensind immer mit einem statistischen Fehler behaftet,der umsogrösser ist, je kleiner dieZahlder nimmt auf eine «Exkursion mit- Wattwil auf Einladung des SAC Alle Interessierten sind herzlich auf Beobachtungen ist. ten ins Herz des Alltäglichen». Toggenburgund der SGW Kul- 20 Uhr eingeladen. FürSGW-und WeitereInformationenunter:http://www.statistik.sg.ch/home/themen/b03/arblos.html DieÖkumenische Erwachsenen- turforum vonseiner Reise durch SAC-Mitglieder istder Eintrittfrei. Grafik: Milena Stampfli bildung Wattwil lädt ein. (pd) Kuba. Nirgends vereinen sich die www.sgw-kultur.ch Obwohl leichtgestiegen, sind die Stellensuchendenzahlen im Vergleich zum Kanton im tiefen Bereich.