Regionales Entwicklungskonzept Für Die Region
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Regionales Entwicklungskonzept für die Region Das vorliegende Regionale Entwicklungskonzept (REK) wurde in einem öffentlichen Beteiligungsprozess erarbeitet unter der Trägerschaft der Wirtschaftsförderung Wetterau GmbH Hanauer Straße 5 61169 Friedberg Telefon 06031/692143 Fax 06031/692159 Mail [email protected] Homepage www.wfg-wetterau.de Erstellt mit Unterstützung von: Dr.-Ing. Ulrich Gehrlein Dipl.-Geogr. Nicola von Kutzleben in Zusammenarbeit mit: Dipl.-Ing. agr. Andrea Soboth Dipl.-Ing. agr. Caroline Seibert Friedberg/Gießen/Frankfurt am Main, im August 2014 Vorwort Vorwort Zunächst möchte ich allen Akteuren, die an der Erstellung der Regionalen Entwicklungskonzeption (REK) beteiligt waren, für ihr Engagement und die gute Zusammenarbeit danken. Zahlreiche Vereine, Verbände, Organisationen, Kommunen, Bürgerinnen und Bürger haben sich engagiert in den Prozess eingebracht und zu den verschiedenen Handlungsfeldern sehr interessante Projektideen entwickelt. Alle verfolgen ein gemeinsames Ziel: Die nachhaltige Entwicklung unserer Region. Unschätzbare Werte unserer Heimat sind die ländlichen Gemeinden und die hohe Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Region. Die Werterhaltung und Weiterentwicklung der agrarisch geprägten Kulturlandschaft ist dabei eine wichtige Aufgabe. Das Leitbild „Zukunft Heimat – lebenswert, naturnah, zentral“ zeigt das starke Gefühl der Verbundenheit der Menschen mit ihrer Region und den liebenswerten Dörfern und Städten. Diese Identifikation mit der Region weiter zu fördern und durch aktive Einbindung der Bürger und Bürgerinnen in die regionalen Entwicklungsprozesse wertzuschätzen, stellt die Basis der weiteren Entwicklung dar. Mit dem Leitbild soll aber auch die Attraktivität als Wohnstandort hervorgehoben werden und eine besondere Willkommenskultur für Zuzügler und Gäste zum Ausdruck gebracht werden. Derzeit stehen die Kommunen aufgrund der Demografie und des wirtschaftlichen Wandels vor erheblichen Herausforderungen. Gerade für unsere Region, die an den Ballungsraum FrankfurtRheinMain grenzt, ist es wichtig diesen Wandel nachhaltig zu gestalten, um eine ausgewogene Wirtschaftsstruktur mit leistungsstarken kleineren und mittleren Betrieben, guten Lebensbedingungen für Jung und Alt sowie ein kulturell vielfältiges ländliches Gebiet mit Naherholungsfunktion für die Metropole Frankfurt zu schaffen. Mit der Erarbeitung einer touristischen Profilspitze „Heimat der Keltenfürsten“ soll zukünftig authentisch und unverwechselbar für das reiche Kulturerbe der Region geworben werden. Wir benötigen hierzu in den ausgewählten Handlungsfeldern vernetzte Maßnahmen und Strategien sowie technologische Innovationen, um die spezifischen Stärken und Entwicklungspotenziale der Region zu erhalten und zukunftsfähig zu gestalten. In den vergangenen Dekaden hat besonders der östliche Teil des Landkreises durch das hohe Rationalisierungspotenzial der rohstoffgeprägten Wirtschaft viele Arbeitsplätze verloren. Das stark ausgeprägte Stadt-Land-Gefälle innerhalb des Landkreises muss verbessert und neue Wirtschafsfelder erschlossen werden. Die Region braucht neue Ideen und Konzepte: Vernetzte Mobilität, die die ganze Wegekette in den Fokus rückt, gemeinschaftliche Nutzungsformen sowie flexible Formen für einen öffentlichen Verkehr der Zukunft, die Bedeutung der Nahmobilität mit lebenswerten Dorfkernen und attraktiven kurzen Wegen sowie deren Anbindung an die Zentren. Ein gutes Beispiel ist hier das vom Land Hessen finanzierte Forschungsprojekt zum Test der Alltagstauglichkeit der Elektro-Mobilität im ländlichen Raum, das von der regionalen Wirtschaftsförderung gesteuert wird. Neben den Mobilitätsaspekten geht es auch darum, regenerative Energie in der Region zu gewinnen und für E-Fahrzeuge einzusetzen. Aus dem Forschungsprojekt heraus haben sich für unsere Region innovative Entwicklungsansätze ergeben, die sich im Regionalen Entwicklungskonzept (z. B. die Gründung einer Mobilitätsgenossenschaft) als Leitprojekte wiederfinden. Nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum kann nur durch sektorübergreifendes Handeln, durch verstärkten Wissenstransfer mit relevanten Hochschulen und Bündelung der Aktivitäten umgesetzt werden. Regionales Entwicklungskonzept Wetterau/Oberhessen 2014-2020 I Vorwort Aus diesem Grund soll die Wirtschaftsförderung und LEADER-Regionalentwicklung zukünftig unter einem Dach konzentriert werden. In der abgelaufenen Förderperiode 2007-2013 waren elf Wetterauer Kommunen erstmals ein von der Europäischen Union und dem Land Hessen anerkanntes regionales LEADER- Fördergebiet. Die Gebietskulisse umfasste den östlichen Teil des Landkreises unter der Bezeichnung „LEADER-Region Oberhessen“. Der Verein Oberhessen hat hier als Träger mit vielfältigem Engagement wertvolle Aufbauarbeit für die Entwicklung unseres Raumes geleistet. Die erzielten guten Ergebnisse, der Bedarf von weiteren Kommunen an einer gemeinsamen strukturräumlichen Entwicklung sowie die vielfältigen funktionalen Beziehungen zwischen den Kommunen sind Anlass für die neue Gebietskulisse und die Bewerbung. Unter der Trägerschaft der Wirtschaftsförderung Wetterau GmbH bewerben sich nun beim Land Hessen siebzehn Wetterauer Kommunen zur Anerkennung für die Förderperiode 2014- 2020. Die Region trägt den Namen „Wetterau/Oberhessen“. Die im Regionalen Entwicklungskonzept umfassend beschriebenen Ziele werden von den Bürgerinnen und Bürgern der gesamten Region unterstützt und mitgetragen. Viele der erarbeiteten Projekte, z. B. die Gründung einer virtuellen Dorfakademie als zentraler Impulsgeber und Austauschplattform, haben mich geradezu begeistert. Ich wünsche der Bewerbung von Herzen viel Erfolg! Friedberg/Wetterau, im August 2014 Joachim Arnold Wetterauer Landrat II Regionales Entwicklungskonzept Wetterau/Oberhessen 2014-2020 Kurzzusammenfassung Kurzzusammenfassung Die Region Wetterau/Oberhessen wurde mit Blick auf die vorangegangene Förderperiode 2007 – 2013 um weitere sechs Kommunen des Wetteraukreises erweitert. Die gewonnenen Erfahrungen und entstandenen Verflechtungen in der Region der LEADER-Region Oberhessen bilden für die neu gebildete Region Wetterau/Oberhessen eine gute Grundlage, um die festgelegten Ziele für die Region Wetterau/Oberhessen umzusetzen. Die Region Wetterau/Oberhessen ist naturräumlich umschlossen und geprägt von der Wetterau und dem Vulkankomplex Vogelsberg sowie dem Meerholzer Hügelland, dem Büdinger Wald und dem östlichen Hintertaunus. Mit 149.456 Einwohnern beträgt die durchschnittliche Bevölkerungsdichte im Jahr 2012 in der Region Wetterau/Oberhessen 208,4 EW/km². Die Altersgruppe der über 65-Jährigen macht in der Region Wetterau/Oberhessen die größte Gruppe aus. Zusätzlich ist eine kontinuierliche Bevölkerungsabnahme zu beobachten. Damit setzt sich auch hier der deutschlandweite Trend des demographischen Wandels fort. Gleichwohl verzeichnet die Region insgesamt ein positives Wanderungssaldo, das aber nach Altersgruppen und Kommunen spezifiziert zu betrachten ist und die natürliche Bevölkerungsentwicklung nicht auszugleichen vermag.. In der Region Wetterau/Oberhessen sind die Sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer hauptsächlich im Tertiärsektor beschäftigt. Die Arbeitslosenquote in der Region Wetterau/Oberhessen liegt mit 5,3 % unterhalb des Landesdurchschnitts. Insgesamt handelt es sich bei der Region Wetterau/Oberhessen um eine Auspendler-Region, wobei die Kommunen in der Nähe von Autobahnen die höchsten Quoten aufweisen. Die Entwicklung des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte in der gesamten Region Wetterau/Oberhessen war stets positiv und liegt sogar über dem Landesdurchschnitt. Bei der Kaufkraft lässt sich ebenfalls eine positive Entwicklung beobachten, allerdings ist ein West- Ost Gefälle erkennbar. Die Region verfügt über eine gute Wissensinfrastruktur mit zahlreichen Bildungseinrichtungen und einer guten Vereinsstruktur und einigen Initiativen. Im Bereich der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs verfügen alle Kommunen in der Region Wetterau/Oberhessen über Lebensmitteleinzelhandel, Bäckereien, Metzger und Cafés und Restaurants. Außerdem besteht ein Angebot an Bank- und Postfilialen sowie zahlreichen Kindergärten und mindestens einer Grundschule. Ein allgemeiner Rückgang bzw. der vollständige Verlust von Versorgungsstrukturen ist jedoch in immer mehr Dörfern zu verzeichnen. Für Schüler und Berufspendler bieten die Verkehrsgesellschaften für den ÖPNV angepasste Zusatzfahrten an und gewährleistet somit eine gute Erreichbarkeit der jeweiligen Einrichtungen. In der Region Wetterau/Oberhessen ist besteht ein erhöhter Handlungsbedarf zur Breitbandverfügbarkeit. Die gesundheitliche Versorgung der Bewohner in der Region Wetterau/Oberhessen ist für den ländlichen Raum weitestgehend stabil. Die Wetterau zählt zu einer der ältesten deutschen Kulturlandschaften und so finden sich in der Region Wetterau/Oberhessen zahlreiche Zeugnisse der kulturhistorischen Vergangenheit, welche durch ein dichtes Netz an Fahrrad- und Wanderwegen gut erreicht werden kann. Neben den kulturellen Bereich bietet die Region Wetterau/Oberhessen im Bereich Tourismus somit auch zahlreiche Gelegenheiten für Outdoor-Aktivitäten, sodass auf Landkreisebene mit die längste Aufenthaltsdauer im Landesvergleich erzielt wird. Diese gute Entwicklung soll mit der neu gegründeten TourismusRegion Wetterau GmbH weiter gefördert werden. Im Bereich der Landwirtschaft finden sich vornehmlich im Westen der Region Wetterau/Oberhessen ackerbauliche Gunststandorte, während im Nord-Osten der Grünflächenanteil überwiegt. Zahlreiche Erzeuger der