Begründung zum Bebauungsplan

Stadt

1. Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“ im vereinfachten Verfahren gemäß § 13 BauGB

(Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29)

Bebauungsplan

Aufstellung: 19.02.2018 Entwurf: 26.03.2018 Fassung:

Entwurfsverfasser: WeimannIngenieure Dipl.-Ing.(Univ.) Arno Weimann Am Bach 1 97337

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Inhaltsverzeichnis

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1. Anlass und Ziel der Bebauungsplanänderung gemäß § 8 BauGB 1

2. Planungsrechtliche Situation 2 2.1. 1. Änderung des Bebauungsplans „Sonnenberg“ mit vereinfachten Verfahren gemäß § 13 BauGB 2 2.2. Gewerbe- und Industriegebietsfläche des westlichen Geltungsbereiches 4 2.3. Änderung der Verkehrsführung des regionalen Straßenverkehrsnetzes 4

3. Lage und Charakteristika des Änderungsgebietes 5

4. Vereinfachtes Verfahren gemäß § 13 BauGB 7

5. Grundzüge der städtebaulichen Planung – Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“ 7 5.1. Belange des LEP und RP 2 sowie der Wirtschaft 8 5.2. Belange der Nachbarschaft mit den Wohnquartieren 8 5.3. Belange des Naturschutzes 9 5.4. Planungsziele 9

6. Art und Umfang der Änderung 10 6.1. Art der Änderung 10 6.2. Umfang der Änderung 11

7. Verkehrserschließung – Baulastträger der Verkehrsanlagen 12

8. Ver- und Entsorgung 13 8.1. Trinkwasserversorgung 13 8.2. Stromversorgung und Fernmeldenetz 13 8.3. Gasversorgung 13 8.4. Abwasserableitung 14

9. Grünordnung, Umweltbericht, Artenschutzprüfung 14

10. Immissionsschutz 17 10.1. Städtebauliche Anforderungen 17 10.2. Verkehrslärmemissionen 17

11. Überschwemmungsgebiet des Mains 18 11.1. Überschwemmungsgebiet 18 11.2. Hochwasserschutz 18

12. Behandlung von Niederschlagswasser 19

13. Hinweise zum Aufstellungsverfahren 20

Anhänge - Anhang 1: Schreiben Regierung von Unterfranken an LRA vom 26.02.2018 - Anhang 2: Artenschutzbeitrag - Anhang 3: Umweltfachbeitrag

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1. Anlass und Ziel der Bebauungsplanänderung gemäß § 8 BauGB

Die 1. Änderung des Bebauungsplans „Sonnenberg“ als GE-/GI-Gebiet umfasst den westlichen Teilbereich des Erschließungsgebietes mit der veränderten Verkehrsführung der Erschließungsstraße und den damit verbundenen Anschluss an das Staatsstraßen- netz der St 2260 mit der St 2271.

Der neue Geltungsbereich des Bebauungsplans „Sonnenberg“ umfasst in Abänderung des rechtskräftigen Bebauungsplanes den Anschluss an die St 2260 / St 2271 im un- mittelbaren Knotenpunktbereich der Staatsstraßen mit dem Umbau zu einem 5-armigen Kreisverkehr. Dieser Kreisverkehr verbindet künftig neben den drei Straßenästen der Staatsstraßen den Anschluss der Erschließungsstraße „Sonnenberg“ und berücksichtigt im nördlichen Quadranten den Anschluss der Durchfahrtstraße im GE-/GI-Gebiet „Im Seelein“ entsprechend der Bebauungsplanänderung vom 11.12.2017.

Durch die veränderte Verkehrsregelung im Knotenpunkt St 2260 / St 2271 sehen sich die Staßenbaulastträger für den Knotenpunkt der St 2271 mit der Kreisstraße KT 29 (Landkreis Kitzingen) und der gegenüberliegenden Feldwegeinmündung (Stadt Volkach) veranlasst, systembedingt die verkehrliche Situation dieses Knotenpunktes durch die Ausbaumaßnahme in Verbindung mit einem innenliegenden Linkseinfädelstreifen (iLES) zu verbessern. Durch diese Maßnahmen erhöht sich die Verkehrssicherheit in den Streckenabschnitten der Staatsstraßen und der KT 29.

Der Bebauungsplan regelt die Nutzung der bestehenden und künftigen Verkehrsflächen mit besonderer Zweckbestimmung für die:

- Veränderte Verkehrsführung der Erschließungsstraße „Sonnenberg“ anstelle einer Einmündung in die St 2260 mit Anschluss an den Kreisverkehr St 2260 / St 2271;

- Änderung des Knotenpunktes St 2260 / St 2271 zu einem Kreisverkehr;

- Selbstständig geführter Geh-/Radweg in Kombination mit dem Unterhaltungsweg im nordwestlichen Erschließungsbereich der GI b-Erschließungsfläche;

- Selbstständig geführter Feldweg östlich der St 2271 von der Erschließungsstraße Sonnenberg zum südöstlichen Wegenetz als Ersatzmaßnahme für den aufzulassenden und rückzubauenden Wegeanschluss an die St 2271 im Knotenpunkt mit der KT 29;

- Verbreiterung der St 2271 in Verbindung mit der Einmündung KT 29 für den Ausbau eines innenliegenden Linkseinfädelstreifens (iLES). Stadt Volkach 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan Seite - 2 -

Die Sicherung und Neuordnung der öffentlichen Verkehrsflächen mit der jeweils zuge- ordneten Zweckbestimmungen der einzelnen Teilflächen steht im Zusammenhang mit den veränderten Erschließungsflächen des GI b-Gebietes im westlichen Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Sonnenberg“. Die Maßnahmen dienen grundsätzlich der Ver- besserung der Leistungsfähigkeit des Knotenpunkts St 2260 / St 2271 sowie der Einmün- dung St 2271 / KT 29, wodurch gleichzeitig eine erhöhte Verkehrssicherheit gewähr- leistet wird.

Ziel der 1. Änderung des Bebauungsplanes ist es daher:

- Verbesserte und flexiblere Flächeneinteilung des GI b-Erschließungsgebietes;

- Verbesserung der Verkehrssicherheit im Knotenpunkt St 2260 / St 2271;

- Verbesserung der Verkehrssicherheit im Knotenpunkt St 2271 / KT 29;

- Verbesserung der barrierefreien Verbindungsqualität zwischen den Erschließungs- gebieten „Sonnenberg“ und „Im Seelein“ (nördlich St 2260) durch den selbstständig geführten Geh-/Radweg mit der Querungsstelle am östlichen Anschlussast der St 2260;

- Vermeidung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände in Bezug auf die im Geltungs- bereich nachgewiesenen Zauneidechsen durch grünordnerische Festsetzungen.

2. Planungsrechtliche Situation

2.1. 1. Änderung des Bebauungsplans „Sonnenberg“ mit vereinfachten Verfahren gemäß § 13 BauGB

Der Stadtrat der Stadt Volkach hat in seiner Sitzung am 19.02.2018 die 1. Änderung des Bebauungsplans „Sonnenberg“ beschlossen, welche ortsüblich bekannt gemacht wurde.

Die 1. Änderung beruht auf dem rechtskräftigen Bebauungsplan für das Gewerbegebiet „Sonnenberg“ vom 20.12.2005 mit dem eingetragenen Sichtvermerk des Landratsamtes Kitzingen vom 15.03.2006. Dieser Bebauungsplan stellt die Grundlage für die 1. Ände- rung dar, welche innerhalb des bestehenden Geltungsbereichs im Wesentlichen eine Veränderung der Verkehrsanlagen und deren Trassenführungen beinhaltet. Stadt Volkach 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan Seite - 3 -

Der rechtskräftige Bebauungsplan enthält neben dem östlichen Anschluss an die Kreis- straße KT 10 einen nördlichen Anschluss an die St 2260 – ca. 160 m östlich von der St 2271 abgerückt – an die Staatsstraße St 2260 Richtung Eichfeld / Gerolzhofen.

Im Zusammenhang mit der Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“ gemäß § 13 BauGB und dem beabsichtigen Umbau des Knotenpunktes der St 2260 / St 2271 zu einem Kreisverkehr wird die Erschließungsstraße „Sonnenberg“ als fünfter Anschlussast mit dem Kreisverkehr verknüpft. Damit entfällt der gemäß dem rechtskräftigen Bebau- ungsplan vorgesehene Anschluss an die St 2260. Aufgrund bisheriger Erfahrungen der Stadt Volkach werden die weiteren Verkehrsanlagen im westlichen Geltungsbereich überprüft und im Rahmen der ersten Änderung angepasst.

Im Rahmen einer Projektabstimmung mit der Regierung von Unterfranken (vgl. Anhang 1) ist die Einbeziehung des Kreisverkehrs in das Bebauungsplanverfahren eine hin- reichende Mittelbeschaffung der baurechtlichen Genehmigung für den Umbau des Knotenpunktes zu einem Kreisverkehr mit fünf Anschlussästen.

Die Regierung von Unterfranken führt aus, dass mit der Knotenpunktänderung keine wesentliche Änderung vorliegt, die ein Planfeststellungsverfahren für die Verkehrs- anlagen der Staatsstraße nach Art. 36 BayStrWG erforderlichen machen würde. Der notwendige Sachverhalt über die Hochwasserfreilegung durch Anhebung des Gelände- niveaus im nordwestlichen Erschließungsgebiet des Geltungsbereiches, einschließlich dem geplanten Kreisverkehr, erfordert die Wasserrechtliche Genehmigung durch die Untere Wasserbehörde des Landkreises Kitzingen gemäß WHG.

Der vereinfachte Knotenpunktumbau der St 2271 mit der KT 29 bei gleichzeitiger Redu- zierung des östlichen Feldwegeanschlusses stellt mit der 3-streifigen Verbreiterung der St 2271 für die Gestaltung eines innenliegenden Linkseinbiegestreifens (iLES) in gleicher Weise keine wesentliche Änderung der Verkehrsanlage dar, sodass dieser Knotenpunkt- umbau ein zusätzlicher Bestandteil des erweiterten Geltungsbereiches ist.

Das Erschließungsgebiet ist Bestandteil des in den Jahren 1983/1984 aufgestellten Flächennutzungsplanes (gemeinsamer FNP der Stadt Volkach mit den Gemeinden Nord- heim und ), welcher durch die Regierung von Unterfranken am 28.06.1984 (Bescheid-Nr. 420-4621.04-13/84 mit Auflagen) eine Teilgenehmigung erhielt. Dieser FNP sieht für die Stadt Volkach südlich der Umgehungstrasse (St 2260) zwischen der Sommeracher Straße und der Dimbacher Straße (KT 10) ein „G-Gebiet“ vor. Stadt Volkach 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan Seite - 4 -

2.2. Gewerbe- und Industriegebietsfläche des westlichen Geltungsbereiches

Die Abgrenzung der unterschiedlichen Nutzungen gemäß § 1 BauNVO entspricht dem rechtskräftigen Bebauungsplan vom 20.12.2005, indem für den geänderten Geltungs- bereich durch den Wegfall der Zufahrtsstraße zur St 2260 eine veränderte GE-Fläche gemäß § 8 BauNVO berücksichtigt wird.

Das GI b-Gebiet gemäß § 9 BauNVO wird in der Änderung des Bebauungsplanes unver- ändert vom rechtskräftigen Bebauungsplan übernommen, jedoch mit veränderter Lage- anordnung der Erschließungsstraße. Hierbei kann die bestehende Wegeverbindung des FlSt.-Nr. 5992, Gemarkung Volkach, als Grünweg zum südlich Feldwegenetz beibehalten werden.

2.3. Änderung der Verkehrsführung des regionalen Straßenverkehrsnetzes

Der Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“ beinhaltet die Änderung der Kontenpunkte:

- St 2260 / St 2271 zu einem 5-armigen Kreisverkehr mit Anschlüssen für das nördliche GE-/GI-Gebiet „Im Seelein“ und das südliche GE-/GI-Gebiet „Sonnenberg“;

- St 2271 / KT 29 mit Auflassung und Reduzierung des östlichen Feldwegeanschlusses (FlSt.-Nr. 6020, Gemarkung Volkach) mit Gestaltung eines innenliegenden Linksein- biegestreifens aus der KT 29 in die St 2271, Richtung Volkach.

Die Änderungen an den Knotenpunkten im Zuge der St 2271 stellen jeweils unwesent- liche Änderungen dar, die ein Planfeststellungsverfahren nach Art. 36 BayStrWG ent- behrlich machen. Somit ist die Erlangung der baurechtlichen Genehmigung im Rahmen der 1. Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“ zulässig. Die Ausbaumaßnahme der Verkehrsanlagen erfolgt nach den einschlägigen Richtlinien und Vorschriften für Verkehrsanlagen gemäß den Einführungserlassen der Bayerischen Staatsbauverwal- tung.

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3. Lage und Charakteristika des Änderungsgebietes

Die Erschließungsfläche des GE-/GI b-Gebietes umfasst maßgeblich landwirtschaftliche Nutzflächen mit einer Obstbaumwiese, welche in ihrer topographischen Struktur eine nordwestliche Geländeneigung in Richtung des Knotenpunktes St 2260 / St 2271 auf- weist.

Im nördlichen und westlichen Geltungsbereich stellen die vorhandenen Verkehrsanlagen der Staatsstraßen St 2260 und St 2271 mit der Einmündung der KT 29 die bestehenden Verkehrswege des regionalen Straßennetzes dar. Für die Andienung der gewerblichen bzw. industriellen Erschließungsfläche „Sonnenberg“ entstehen mit der Fortschreibung des Bebauungsplanes keine grundlegenden Änderungen.

Aus naturschutzfachlichen Erwägungen wird ein Grünzug westlich der St 2271 und die damit verbundene Verlegung des Feldweges (FlSt.-Nr. 6827/1, Gemarkung Volkach) veranlasst.

Die durch den maßgebenden Busch-, Hecken- und Baumbestand gekennzeichneten Freiflächen im nordwestlichen Quadranten des Knotenpunktes St 2271 / KT 29 bleiben in ihren Ausmaßen erhalten.

Der Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“ umfasst eine Fläche von ca. 7,75 ha (inkl. externe Flächen von A-/E-Maßnahmen bzw. artenschutz- rechtlich veranlassten FCS-Maßnahmen).

Die betroffenen Flurstücke des Geltungsbereiches der 1. Änderung des Bebauungs- planes „Sonnenberg“ sind in der nachstehenden Auflistung erfasst.

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FlSt.-Nr. der FlSt.-Nr. der Bestehende Nutzung Bestehende Nutzung Gemarkung Gemarkung der Teilfläche der Teilfläche Volkach Volkach

Erschließungsflächen Acker- und Grünflächen GE-/GI b-Gebiet westlich St 2271 6009 Ackerfläche 6845 Ackerfläche 6010 Ackerfläche 6844 Ackerfläche 6011 Ackerfläche 6843 Ackerfläche 6012 Grünfläche 6842 Ackerfläche 6013 Grünfläche 6841 Ackerfläche 6014 Ackerfläche 6840 Ackerfläche 6015 Ackerfläche 6835 Ackerfläche 6016 Ackerfläche 6834 Ackerfläche 6017 Ackerfläche 6831 Ackerfläche 6018 Grünfläche 6830 Ackerfläche 6019 Grünfläche 6829 Ackerfläche 6021 Grünfläche 6826 Grünfläche 6022 Ackerfläche 6826/1 Grünfläche 6023 Ackerfläche 6817 Grünfläche, Graben 6024 Ackerfläche 6816 Grünfläche 6025 Ackerfläche 6815 Grünfläche 5990 Grünfläche 6814 Grünfläche

5991 Grünfläche 6681 Ackerfläche (gepl. A-/E-Maßn.)

5993 Ackerfläche 5783 Grünfläche (gepl. A-/E-Maßn.) Feldwege Verkehrsanlagen 6020 Feldweg, östlich St 2271 6868 St 2260 / St 2271 5983 Feldweg, südlich St 2260 5960/1 St 2260 5992 Feldweg, Nord-Süd verlau- 6791 St 2271 fend im GE-/GI b-Gebiet 6827/1 Feldweg, westlich St 2260 / 6812 KT 29 St 2271 6849 Feldweg, westlich St 2260 / 6027 Straßennebenfläche St 2271, St 2271 östlich Einmündung St 2271/ KT 29 6028 Straßennebenfläche St 2271, östlich Einmündung St 2271/ KT 29

Tabelle: Auflistung der Flurstücke, Gemarkung Volkach, innerhalb des Geltungsbereiches der 1. Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“

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4. Vereinfachtes Verfahren gemäß § 13 BauGB

Die 1. Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“ erfolgt im vereinfachten Verfahren nach § 13 BauGB.

Begründung:

Die Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“ berührt die Grundzüge des bestehen- den und rechtskräftigen Bebauungsplanes für das GE-/GI-Gebiet „Sonnenberg“ vom 20.12.2005 weder im Zusammenhang zur Art noch zum Maß der baulichen Nutzung entsprechend der ursprünglichen Festsetzungen gemäß der BauNVO. Die geänderten und neuen Festsetzungen betreffen ausschließlich die Anlagen der verkehrlichen Infra- struktur im Zusammenhang mit der Erschließung der Gewerbeflächen anstelle des Knotenpunktes mit der St 2260 in Verbindung mit der Neuordnung des Knotenpunktes St 2260 / St 2271 mit einem Kreisverkehr sowie ergänzend mit der Knotenpunktände- rung der St 2271 mit der KT 29 (Richtung Nordheim) durch die Anordnung eines innen- liegenden Linkseinfädelstreifens (iLES). Durch die Erweiterung des Geltungsbereiches im Rahmen der 1. Änderung auf die Verkehrsanlagen der St 2260 mit der St 2271 ist keine Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung veranlasst noch ergeben sich Anhaltspunkte für die Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 b genannten Schutzgüter.

5. Grundzüge der städtebaulichen Planung – Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“

Nach § 2 (3) BauGB sind die Belange, die für die Abwägung von Bedeutung sind, zu ermitteln und zu bewerten.

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5.1. Belange des LEP und RP 2 sowie der Wirtschaft

Die Stadt Volkach liegt in der Planungsregion Würzburg (2) im ländlichen Raum. Als Mittelzentrum soll Volkach vorrangig die folgenden regionalplanerischen Funktionen erfüllen:

- Mittelpunktsfunktionen; sie beinhalten gleichzeitig die Funktionen aus dem Bereich der Wohnsiedlungstätigkeit (WS) und aus dem Bereich der gewerblichen Wirtschaft (GE)

- Funktionen aus dem Bereich der Land- und Forstwirtschaft

- Funktionen aus dem Bereich des Bildungs- und Erziehungswesens und der Kultur

- Funktionen aus dem Bereich des Fremdenverkehrs und der Tages- und Wochenend- erholung

- Funktionen aus dem Bereich des Sozial- und Gesundheitswesens

- Funktionen aus dem Bereich des Verteidigungswesens

Mit dem GE-/GI-Gebiet „Sonnenberg“ wird den Anforderungen auf die Schaffung von gewerblichen Erschließungsflächen entsprochen.

5.2. Belange der Nachbarschaft mit den Wohnquartieren

Mit der 1. Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“ entstehen keine neuen Be- troffenheiten für die Nachbarschaft, da sich einerseits die Änderung der GE-/GI b- Flächen gegenüber dem rechtskräftigen Bebauungsplan im nordwestlichen Randbereich nur geringfügig ändern und nördlich der St 2260 die Gewerbeflächen des Bebauungs- planes „Im Seelein“ in der unmittelbare Nachbarschaft als Bestand eine gleichartige Nutzungsstruktur aufweist.

Maßgebliche Änderungen bestehen in den Verkehrsflächen mit der Neugestaltung eines 5-armigen Kreisverkehrs im Knotenpunkt der St 2260 mit der St 2271 sowie mit der veränderten Verkehrsführung (iLES) im Knotenpunktbereich St 2271 / KT 29. Hierbei beschränken sich die Knotenpunktausbaumaßnahmen auf die bestehenden Verkehrs- flächen der vorhandenen Knotenpunkte mit geringen Anpassungen in den Randberei- chen der bestehenden Flurstücke der Verkehrsanlagen. Stadt Volkach 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan Seite - 9 -

Infolgedessen entstehen mit der 1. Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“ keine neuen Belange zur Nachbarschaft, vor allem zu Wohnquartieren, die sich im östlichen Ortsrandbereich der Stadt Volkach befinden (vgl. Übersichtslageplan, M 1 : 2.500).

5.3. Belange des Naturschutzes

Das maßgebliche Planungsziel der 1. Änderung zum Bebauungsplan „Sonnenberg“ besteht ausschließlich in der Neukonzipierung der verkehrlichen Infrastruktur. Damit verbunden sind Eingriffe in Lebensräume der im Geltungsbereich nachgewiesenen, streng geschützten Zauneidechse. Zur Vermeidung artenschutzrechtlicher Verbotstat- bestände wird ein Artenschutzbeitrag (vgl. Anhang 2) erstellt, um die notwendigen Maßnahmen ermitteln und in den Bebauungsplan aufnehmen zu können.

Die Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans in Bezug auf die naturschutz- rechtliche Eingriffsregelung und die erforderlichen Kompensationsmaßnahmen bleiben grundsätzlich bestehen. Die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung ist neu anzuwenden für die Inhalte der geplanten Änderung des Bebauungsplans (Umbau der beiden Ver- kehrsknotenpunkte, Änderung der Erschließungsstraße im GE-/GI-Gebiet).

5.4. Planungsziele

Das maßgebliche Planungsziel der 1. Änderung zum Bebauungsplan „Sonnenberg“ be- steht ausschließlich in der Neukonzeption der verkehrlichen Infrastruktur. Die bestehen- den verkehrlichen Bedingungen in den Knotenpunkten der St 2260 / St 2271 sowie der St 2271 / KT 29 weisen Defizite hinsichtlich der Belange der Verkehrssicherheit aufgrund verkehrlicher Überlastungen der jeweils nachgeordneten Verkehrsströme auf. Dies be- trifft insbesondere die Linkseinbiegeverkehre. Aufgrund dessen entstehen notwendige Maßnahmen in Verbindung mit der Erschließung der Gewerbeflächen „Sonnenberg“ im unmittelbaren Zusammenwirken der westlich und nördlich angrenzenden Verkehrsflä- chen des regionalen Straßenverkehrsnetzes. Die notwendigen Ausbaumaßnahmen die- nen der Verbesserung der Verkehrssicherheit und stellen einen wesentlichen Bestandteil der 1. Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“ dar:

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- Ausbau des Knotenpunktes St 2260 / St 2271 mit einem 5-armigen Kreisverkehr, der zusätzliche Anschlüsse für die nördliche GE-/GI-Erschließung „Im Seelein“ berück- sichtigt und den Anschluss der Erschließungsstraße „Sonnenberg“ gewährleistet.

- Ausbau des Knotenpunktes St 2271 / KT 29 mit einem innenliegenden Linkseinfäde- lungsstreifen (iLES) in Verbindung mit der notwendigen Neugestaltung des südlichen Anschlussastes der St 2271 an den Kreisverkehr.

- Optimierung und die damit verbundene Reduzierung der verkehrlichen Erschlie- ßungsmaßnahme im westlichen Teilabschnitt des Bebauungsplanes „Sonnenberg“, indem die nördliche Einmündung an die St 2260 entfällt – neu: Anschluss an Kreisverkehr – und sich die Sackstraße mit der Wendeanlage aufgrund der veränder- ten Verkehrsführung der durchgehenden Straßenverbindung auf eine Stichstraße reduzieren lässt.

- Verbesserte Wegebeziehungen für den landwirtschaftlichen Verkehr mit direktem Anschluss zum Kreisverkehr und Herstellung einer Geh-/Radwegverbindung von der Erschließungsstraße „Sonnenberg“ zur nördlich gelegenen Grundstücksfläche ALDI (FlSt.-Nr. 3627, Gemarkung Volkach), sodass eine barrierefreie sowie verkehrsge- rechte Lösung für den Radverkehr aus dem Stadtgebiet Volkach in die südliche Fernradwegeführung Richtung Gerlachshausen/Kitzingen möglich ist.

6. Art und Umfang der Änderung

6.1. Art der Änderung

Die Maßgaben der 1. Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“ beinhalten keine Änderungen zu Art und Maß der baulichen Nutzung gegenüber dem rechtskräftigen Bebauungsplan.

Die Festsetzungen zur Grünordnung sind in Anlehnung an den bestehenden Bebauungs- plan ausgedehnt und berücksichtigen die Intention der Stadt Volkach, einen durchge- henden Grünzug zwischen den Erschließungsflächen und dem regionalen Straßenver- kehrsnetz zu erreichen und die bestehende Grünverbindung westlich der St 2271 im Norden nach Süden zum Einmündungsbereich der KT 29 auszudehnen.

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Die Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans in Bezug auf die naturschutz- rechtliche Eingriffsregelung und die erforderlichen Kompensationsmaßnahmen bleiben grundsätzlich bestehen, werden jedoch ergänzt für die Inhalte der geplanten Änderung des Bebauungsplans (Umbau der beiden Verkehrsknotenpunkte, Änderung der Erschlie- ßungsstraße im GE-/GI-Gebiet). Zusätzlich sind artenschutzrechtliche Belange zu berücksichtigen, da mit der Änderung des Bebauungsplans Eingriffe in Lebensräume der streng geschützten Zauneidechse vorbereitet werden.

Der maßgebliche Inhalt der 1. Änderung berücksichtigt die verkehrliche Erschließung innerhalb der bebaubaren Fläche sowie die Neugestaltungen der Knotenpunkte im regio- nalen Straßennetz im Zuge der Staatsstraßen St 2260 und St 2271 (KT 29) zur Ver- besserung der Leistungsfähigkeit und damit zur maßgeblichen Erhöhung der Verkehrs- sicherheit.

6.2. Umfang der Änderung

Der Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“ wird maßgeb- lich ausgedehnt im Westen in Verbindung mit den Knotenpunkten im Zuge der St 2271 – KT 29 und St 2260 – und der westlich angrenzen Erweiterung der Grünflächen mit Verlegung des Wirtschaftsweges.

Weitergehende externe Flächen außerhalb des unmittelbaren Geltungsbereiches der 1. Änderung betreffen Grundstücke für naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen und artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahmen (Umsiedlung des innerhalb des Gel- tungsbereiches nachgewiesenen Zauneidechsenvorkommens). Entsprechende Flächen wurden in Abstimmung mit der Unteren und der Höheren Naturschutzbehörde festgelegt und sind dem Bebauungsplan eindeutig zugeordnet.

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7. Verkehrserschließung – Baulastträger der Verkehrsanlagen

Die verkehrliche Erschließung innerhalb der GE-/GI-b-Bauflächen erhält gegenüber dem rechtskräftigen Bebauungsplan – bisher: nördlicher Anschluss mit Einmündung in die St 2260 – einen Anschluss an den geplanten Kreisverkehr im südöstlichen Bereich mit gleichzeitiger Reduzierung der südlichen Stichstraßenerschließung.

Die Neuordnung in Verbindung mit dem Kreisverkehr sieht eine Geh-/Radwegverbindung nach Norden mit Querung der St 2260 am Kreisverkehr in das nördliche GE-/GI- Erschließungsgebiet „Im Seelein“ vor.

Die 1. Änderung zum Bebauungsplan integriert die Umbaumaßnahme des Knotenpunk- tes St 2260 / St 2271 mit einem 5-armigen Kreisverkehr, der einen nördlichen Anschluss- ast zum GE-/GI-Gebiet „Im Seelein“ über die Privatfläche der FlSt.-Nr. 3621, Gemarkung Volkach (ALDI GmbH & Co.KG) im Rahmen eines städtebaulichen Erschließungsvertrags für den öffentlichen Verkehr ermöglicht.

Ferner ist im südlichen Geltungsbereich der vorhandene Knotenpunkt der St 2271 mit der KT 29 enthalten, da zur Verbesserung der Verkehrssicherheit ein innenliegender Linkseinfädelungsstreifen (iLES) vorgesehen ist, der mit dem südlichen Anschlussast der St 2271 an den Kreisverkehr in Verbindung steht.

Als Baulastträger der Verkehrsanlagen innerhalb des Geltungsbereiches sind:

- St 2260 / St 2271: Freistaat Bayern, Straßenbauverwaltung: Staatliches Bauamt Würzburg;

- KT 29: Landkreis Kitzingen, Straßenbauverwaltung: Tiefbauamt im Landratsamt Kitzingen;

- Erschließungsstraße „Sonnenberg“: Anschlussast zum GE-/GI-b-Gebiet „Sonnenberg“ sowie Feldwege und Geh-/Radwege: Stadt Volkach, Straßenbauverwaltung: Verwaltungsgemeinschaft Volkach;

- Verbindungsstraße „Im Seelein“: Anschlussast zum GE-/GI-Gebiet „Im Seelein“ mit zugehörigen Geh- und Radwegen: ALDI Helmstadt GmbH & Co. KG als Vorhabenträger in Verbindung mit Stadt Volkach.

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8. Ver- und Entsorgung

8.1. Trinkwasserversorgung

Die Stadt Volkach betreibt eine Wasserverteilungsanlage in ihrem Stadtgebiet und bezieht das Trinkwasser vom Zweckverband Fernwasserversorgung Franken, Uffenheim. Die Erweiterung des Ortsnetzes im Bereich des Baugebietes wird durch einen Ring- schluss an die Hauptzuleitung in der KT 10 (Dimbacher Straße) zum Trinkwassernetz im Bereich des GE-/GI-Gebietes „Im Seelein“ (Querung der St 2260) sichergestellt, sodass die notwendigen Anforderungen der Löschwasserversorgung gewährleistet sind.

8.2. Stromversorgung und Fernmeldenetz

Für das Stadtgebiet Volkach ist der Betrieb des Stromversorgungsnetzes mit der Stromversorgung vertraglich mit der Unterfränkischen Überlandzentrale Lülsfeld e. G. gesichert. Die Erweiterung des Stromnetzes ist im vorhandenen Erschließungsbereich bereits ausgeführt und wird im Änderungsgebiet des Bebauungsplanes entsprechend den Bedürfnissen erweitert. Die Errichtung einer weiteren Trafostation für das westliche Erschließungsgebiet ist vorgesehen.

Das Fernmeldekabelnetz in der Stadt Volkach wird durch die Deutsche Telekom Technik GmbH betrieben. Das bereits für die erste Teilerschließung errichtete Kabelnetz wird für das Erschließungsgebiet der 1. Änderung erweitert.

8.3. Gasversorgung

Die Gasversorgung Unterfranken GmbH – verpachtet an Energienetze Bayern GmbH – versorgt die Stadt Volkach mit Erdgas. Im Zuge der ersten Teilerschließung wurde be- reits eine Versorgungsleitung in der Erschließungsstraße verlegt, die mit der Versor- gungsleitung der Mainfrankenkaserne verbunden ist. Im Zuge der weiteren Erschließung des Änderungsgebietes wird die Gasversorgungsanlage westlich fortgeführt.

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8.4. Abwasserableitung

Im Erschließungsgebiet ist ein Trennsystem vorgesehen, indem die Gewerbeflächen des Gewerbegebietes „Sonnenberg“ mit einem reinen Schmutzwasserkanal an das Misch- wasserkanalnetz im GE-/GI-Gebiet „Im Seelein“ angeschlossen wird. Die Ableitung in den erfolgt über die vollbiologische Kläranlage, deren Dimensionierung ausreicht, um die auf den Gewerbe-/Industrieflächen entstehenden Abwässer aufzunehmen und entsprechend den Anforderungen vor der Ableitung in den Main zu reinigen. Die Klär- anlage der Stadt Volkach entspricht den geforderten Ausbaustandards.

9. Grünordnung, Umweltbericht, Artenschutzprüfung

Artenschutzrechtliche Belange wurden bei der Aufstellung des ursprünglichen Bebau- ungsplans bisher nicht geprüft. Die Notwendigkeit der jetzt vorgenommenen Prüfung ergibt sich daraus, dass Bebauungspläne, deren Festsetzungen nicht ausräumbare Hindernisse durch den „vorhabenbezogenen europarechtlichen Artenschutz“ entgegen- stehen, die ihnen zugedachte städtebauliche Entwicklung und Ordnung nicht erfüllen können; ihnen fehlt die „Erforderlichkeit“ im Sinn des § 1 Abs. 3 Satz 1 BauGB (vgl. Bayerisches Landesamt für Umwelt, Verfahrenshinweise zur speziellen artenschutz- rechtlichen Prüfung).

Daher wurden die artenschutzrechtlichen Belange im Rahmen der 1. Änderung des rechtskräftigen Bebauungsplans geprüft und insbesondere im Hinblick auf Zaunei- dechsenvorkommen im Geltungsbereich durch entsprechende Maßnahmen berücksich- tigt (vgl. Anhang 2: Artenschutzbeitrag).

In Abstimmung mit der Höheren und Unteren Naturschutzbehörde werden zwei Flächen für die aus Artenschutzgründen notwendige Umsiedlung der im Geltungsbereich vor- kommenden Zauneidechsen vorgesehen:

- FlSt.-Nr. 6681, Gemarkung Volkach (2.541 m²) Das Grundstück wird gleichzeitig zur Eingriffskompensation nach der naturschutz- rechtlichen Eingriffsregelung verwendet (siehe unten).

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- FlSt.-Nr. 5783, Gemarkung Volkach (3.545 m²) Das Grundstück ist für die Umsiedlung der Zauneidechsen geeignet, allerdings bereits als Ausgleichsfläche für den Bebauungsplan „Schaubmühle“ der Stadt Volkach belegt. Damit kann es nicht mehr als Ausgleichsfläche für die 1. Änderung des vorliegenden Bebauungsplans angerechnet werden.

Trotz der festgesetzten artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen kann das Eintreten von Verbotstatbeständen im Hinblick auf das Zauneidechsenvorkommen nicht ausgeschlossen werden, weshalb bei der Regierung von Unterfranken (Höhere Natur- schutzbehörde) ein entsprechender Antrag auf Ausnahmegenehmigung nach § 45 Abs. 7 Nr. 5 BNatSchG zu stellen ist.

Zur Berücksichtigung weiterer naturschutzrechtlicher Belange wurde ein Umweltfach- beitrag (vgl. Anhang 3) erarbeitet und die notwendigen Maßnahmen als Festsetzungen in den Bebauungsplan aufgenommen. Dabei ist insbesondere die Ausgleichspflicht im Rahmen der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung von Bedeutung.

Im rechtskräftigen Bebauungsplan ist in Bezug auf die erforderlichen Kompensations- maßnahmen bisher festgesetzt:

- Für die öffentlichen Flächen (Straßen und Wege) wird die Stadt Volkach als Baulast- träger für Ausgleich sorgen (Ökokonto und öffentliche Grünflächen im Baugebiet).

- Für die privaten Grundstücke hat jeder Grundeigentümer im Rahmen des Baugeneh- migungsverfahrens einen Bepflanzungsplan mit Ökobilanz und Ausgleichsmaßnah- men – soweit möglich auf dem Baugrundstück – vorzulegen. Die Prüfung und Fest- setzung soll im jeweiligen Baugenehmigungsverfahren erfolgen.

Die Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans in Bezug auf die naturschutz- rechtliche Eingriffsregelung und die erforderlichen Kompensationsmaßnahmen bleiben grundsätzlich bestehen, werden jedoch ergänzt für die Inhalte der 1. Änderung (Umbau der beiden Verkehrsknotenpunkte, Änderung der Erschließungsstraße im GE-/GI-Ge- biet).

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Es werden an mehreren Stellen öffentliche Grünflächen festgesetzt, die die umgestal- teten Straßenverkehrsflächen landschaftlich einbinden. Die Bilanzierung von Eingriff und Ausgleich erfolgt nach dem Leitfaden „Eingriffsregelung in der Bauleitplanung“ des Bayerischen Umweltministeriums; sie ist im Umweltfachbeitrag (vgl. Anhang 3) ausführ- lich dargestellt. Demnach ergibt sich aufgrund der 1. Änderung des Bebauungsplans ein Ausgleichsbedarf in Höhe von 582 m².

Zur Deckung des Ausgleichsbedarfs wird eine externe Fläche außerhalb des Geltungs- bereichs (FlSt.-Nr. 6681, Gemarkung Volkach, 2.541 m²) nach artenschutzrechtlichen Gesichtspunkten umgestaltet (Einbringen von Strukturelementen: Steinhaufen, Totholz- und Reisighaufen; Ansaat einer autochthonen Blüh-/Kräutermischung, siehe oben). Diese externe Ausgleichsfläche wird dem vorliegenden Bebauungsplan als Fläche zum Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft im Sinne des § 1a Abs. 3 BauGB mit einer Größe von 2.541 m² außerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans verbind- lich und dauerhaft zugeordnet.

Die Größe der Ausgleichsfläche (2.541 m²) übersteigt den ermittelten Ausgleichsbedarf (582 m²). Damit ergibt sich ein rechnerischer Überschuss an Ausgleichsfläche in Höhe von 1.959 m², der für zukünftige, andere Vorhaben der Stadt Volkach angerechnet werden kann.

Entlang der Staatsstraße im Norden und der Staatsstraße im Westen sollte gemäß der grünordnerischen Festsetzungen auf dem nicht mehr benötigten Wirtschaftsweg eine öffentliche Allee mit landschaftstypischen Hochstämmen (z. B. Linden, Ahorn, heimische Obstbäume wie Apfel, Birne, Walnuss) angelegt werden. Unter Beachtung der aktuellen Anforderungen an die Verkehrssicherheit (vgl. RPS 2009) ist dies nicht möglich, weshalb Einzelbaumpflanzungen zur landschaftlichen Einbindung v. a. im Bereich des geplanten Kreisverkehrs festgesetzt werden.

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10. Immissionsschutz

10.1. Städtebauliche Anforderungen

Für die westliche Teilfläche der 1. Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“ im Bereich des GI b-Gebiets besteht entsprechend dem rechtskräftigen Bebauungsplan eine Einschränkung für Betriebe und Anlagen nach § 9 BauNVO mit einer Reduzierung der Geräuschemissionen (IFSP) von bis zu 65 dB(A)/m² tags und 50 dB(A)/m² nachts für den zugelassenen Schallleistungspegel. Zudem ist die Nachtzeit für den Zeitraum 20:00 Uhr bis 06:00 Uhr festgelegt. Die einschlägigen Vorgaben gemäß der TA Lärm, Ausgabe 26.08.2018 (GMBl. S. 503), sind im Rahmen der jeweiligen Bauantragsunter- lagen als rechtskräftige Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz zu berücksichtigen.

10.2. Verkehrslärmemissionen

Die Planungen im Zusammenhang mit den Knotenpunkten der St 2260 / St 2271 sowie der St 2271 / KT 29 stellen Ausbaumaßnahmen dar, die im Sinne der geltenden Rechts- vorschrift der 16. BImSchV (Verkehrslärmschutzverordnung) zum Bundes-Immissions- schutzgesetz nicht als wesentliche Änderung zu betrachten sind. Im Rahmen der tras- sengebundenen Ausbaumaßnahmen sind somit keine Lärmschutzmaßnahmen veran- lasst. Zudem sind angrenzend an die Verkehrsanlagen Erschließungsbereiche entspre- chend der Nutzung für GE-/GI-Gebiete gemäß § 8 bzw. § 9 der BauNVO ausgewiesen, für die mit der Knotenpunktänderungen der entsprechende Nachweis auf Prüfung der Anspruchsgrundvoraussetzungen für Lärmvorsorge gemäß 16. BImSchV entfällt, da keine relevanten Immissionsorte betroffen sind.

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11. Überschwemmungsgebiet des Mains

11.1. Überschwemmungsgebiet

Die westliche Teilfläche des GI b-Gebietes befindet sich im faktisch festgelegten HQ100- Überschwemmungsgebiet des Mains. Die im Geltungsbereich der 1. Planänderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“ angegebene Hochwassergrenze wird mit 197,01 m ü. NN angegeben. Die westliche Teilfläche des Erschließungsgebietes, einschließlich der gesamte Knotenpunkt der St 2260 und St 2271 liegen ebenfalls innerhalb des Über- schwemmungsgebietes des Mains. Weitere Teilflächen des GI b-Gebietes befinden sich

im Einzugsbereich des HQextrem-Überschwemmungsgebietes (Risikogebiet), auf welches explizit im Bebauungsplan verwiesen wird.

11.2. Hochwasserschutz

Im Zuge der Erschließungsmaßnahmen mit Schaffung der Infrastruktureinrichtungen wird die Stadt Volkach die Flächen innerhalb des Überschwemmungsgebietes des Mains, einschließlich dem geplanten Kreisverkehr mit der St 2260 / St 2271 und den weiteren Anschlussästen der St 2260 mit der St 2271 – Richtung Kitzingen – eine Hochwasser- freilegung auf einem Höhenniveau von mindestens 197,50 m ü. NN vornehmen. Damit wird nach dem Hochwasserschutzgesetz II. vom 30.06.2017, das am 05.01.2018 in Kraft getreten ist, entsprechend § 78b (1) Nr. 1 WHG ein Schutz für Leben und Gesundheit sowie zur Vermeidung erheblicher Sachschäden für das Risikogebiet berücksichtigt. Die privaten Baumaßnahmen sind angewiesen, entsprechend hochwasserangepasste Bau- weisen zu berücksichtigen.

Der durch die Anhebung des Erschließungsgebietes mit den Verkehrsanlagen entstehen- de Retentionsraumverlust wird im Rahmen einer Kiesausbeutung in der Gemarkung Fahr (durch die Beuerlein GmbH, Gaibach) ausgeglichen. Das entsprechende Wasserrecht- liche Genehmigungsverfahren wird durch das LRA Kitzingen im Zusammenwirken mit der Fachbehörde, WWA Aschaffenburg, geregelt.

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Die Notwendigkeit der Hochwasserfreilegung wird durch eine entsprechende Zustim- mung seitens dem WWA Aschaffenburg und dem LRA Kitzingen wie folgt begründet:

„Eine Ausweisung von Gewerbeflächen in der Gemarkung Volkach ist an anderer Stelle wegen der topographischen Lage im Maintal, den Rebhängen, Sondernutzungsflächen für Spargel- und Obstanbau, Wasserschutzgebiet, Überschwemmungsbereiche, Natur- schutz- und Landschaftsschutzgebietsflächen nicht möglich. Nach den Vorgaben des LEP für Bayern ist Volkach als mögliches Mittelzentrum eingestuft. Daraus ergibt sich die Verpflichtung ausreichend wohn- und gewerblich nutzbare Bauflächen zur Verfügung zu stellen.“

12. Behandlung von Niederschlagswasser

Im Zuge der Erschließungsmaßnahmen wird ein Regenwassersammler errichtet, der die Oberflächenwässer aus den Fahrbahn- und Gehwegbereichen gesondert ableitet. Die anfallenden Niederschlagswässer aus den Dachflächen und sonstigen befestigten Flächen der Privatgrundstücke sind durch Versickerungseinrichtungen abzuleiten. Ein Notüberlauf kann an über eine Hausanschlussleitung an den Entwässerungskanal ange- schlossen werden. Das entsprechende Regelwerk mit den zugehörigen Nachweisen ist für die Privatgrundstücke im Rahmen der Bauanträge nachzuweisen (vgl. Hinweise auf Bebauungsplan).

Die Ableitung der gesammelten Oberflächenwässer erfolgt wie bisher über das beste- hende Grabensystem westlich der St 2271 über offene Vorflutgräben mit Ableitung in den Main.

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13. Hinweise zum Aufstellungsverfahren

Der Stadtrat der Stadt Volkach hat in seiner Sitzung am 19.02.2018 die 1. Änderung des Bebauungsplanes „Sonnenberg“ beschlossen. Der Aufstellungsbeschluss wurde am ______ortsüblich bekannt gegeben.

Am Aufstellungsverfahren wurden die nachfolgenden Behörden, Träger öffentlicher Belange und sonstige Institutionen mit Schreiben vom ______beteiligt.

Beteiligte Behörden, Träger öffentlicher Belange und sonstige Institutionen:

- Regierung von Unterfranken, Würzburg; - Landratsamt Kitzingen; - Staatliches Bauamt Würzburg; - Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg, Dienstort Würzburg; - Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Memmelsdorf; - Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken, Würzburg; - Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Kitzingen; - Bayerischer Bauernverband, Würzburg; - Handwerkskammer für Unterfranken, Würzburg; - Immobilien Freistaat Bayern, Regionalvertretung Mittelfranken, Würzburg - Industrie- und Handelskammer Würzburg – Schweinfurt; - Landwirtschaftsamt Kitzingen; - Regierung von Mittelfranken, Luftamt Nordbayern, Nürnberg; - Regierung von Oberfranken, Bergamt Nordbayern, Bayreuth - Regionaler Planungsverband Würzburg; - Vermessungsamt Kitzingen; - Wasser- und Schifffahrtsamt Schweinfurt; - Wehrbereichsverwaltung VI, Außenstelle Süd, München - Markt Schwarzach am Main; - Gemeinde Sommerach; - Gemeinde Nordheim; - Bayernwerk Netz GmbH, Schweinfurt; - Deutsche Telekom Technik GmbH, Würzburg; - PLEdoc GmbH, Nürnberg; - Deutsche Post Bauen GmbH, Nürnberg; - Gasversorgung Unterfranken GmbH, Würzburg; - Bayernwerk Wasserkraft AG, Werkleitung Obermain, Schweinfurt; - E-ON Wasserkraft GmbH, Regensburg; - Unterfränkische Überlandzentrale (ÜZ), Lülsfeld; - Bund Naturschutz, OG Volkach; - Zweckverband Fernwasserversorgung Franken, Uffenheim.

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Die öffentliche Auslegung gemäß § 3 (2) BauGB wurde zwischen dem ______und dem ______durchgeführt.

Die Stadt Volkach hat mit Beschluss des Stadtrates vom ______die Änderung des Bebauungsplans gemäß § 10 (1) BauGB in der Fassung vom ______als Satzung beschlossen.

Entwurf: Dettelbach, den 26.03.2018 Geändert: Dettelbach, den

Volkach, den ………………………………

WeimannIngenieure Dipl.-Ing. (Univ.) Arno Weimann Stadt Volkach Am Bach 1 Marktplatz 1 97337 Dettelbach 97332 Volkach

……………………………………………………… ………………………………………………… Dipl.-Ing. Arno Weimann Peter Kornell Geschäftsleitung 1. Bürgermeister

Die Bebauungsplanänderung wurde am ______gemäß § 10 (3) BauGB ortsüblich bekannt gemacht. Die Änderung des Bebauungsplans ist damit in Kraft getreten.

Volkach, den ………………………………

Stadt Volkach Marktplatz 1 97332 Volkach

………………………………………………… Peter Kornell 1. Bürgermeister

Dateiname: S:\18534\Bericht\534_Begründung-BPlan.docx Stadt Volkach 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan

Anhang 1 Schreiben Regierung von Unterfranken an LRA Kitzingen vom 26.02.2018 Stadt Volkach Anhang 1 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 1 von 2 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan

Stadt Ochsenfurt Anhang 1 1. Änderung des Bebauungsplanes „Lindhardstraße West“ Seite 2 von 2 im beschleunigten Verfahren gemäß § 13a BauGB Begründung zum Bebauungsplan

Stadt Volkach 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan

Anhang 2 Artenschutzbeitrag

Stadt Volkach Anhang 2 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 1 von 29 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang: Artenschutzbeitrag

Inhaltsverzeichnis

Seite

1 Prüfungsinhalt ...... 2

2 Datengrundlagen ...... 4

3 Methodisches Vorgehen und Begriffsbestimmungen ...... 4

4 Wirkungen des Vorhabens ...... 5

5 Bestand sowie Darlegung der Betroffenheit der Arten ...... 6 5.1 Verbotstatbestände ...... 6 5.1.1 Schädigungsverbot ...... 6 5.1.2 Tötungs- und Verletzungsverbot ...... 7 5.1.3 Störungsverbot...... 7 5.2 Maßnahmen zur Vermeidung ...... 7 5.3 Maßnahmen zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität (vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen i. S. v. § 44 Abs. 5 Satz 3 BNatSchG) ...... 10 5.4 Prüfung der Verbotstatbestände für folgende Arten ...... 10 5.4.1 Pflanzenarten nach Anhang IV b) der FFH-Richtlinie ...... 10 5.4.2 Tierarten nach Anhang IV a) der FFH-Richtlinie ...... 11 5.4.3 Europäische Vogelarten nach Art. 1 der Vogelschutz-Richtlinie ...... 14

6 Literatur / Quellen ...... 18

7 Tabellen zur Ermittlung des zu prüfenden Artenspektrums ...... 19

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1 Prüfungsinhalt

Die 1. Änderung des Bebauungsplans „Sonnenberg“ im vereinfachten Verfahren gemäß § 13 BauGB übernimmt die Festsetzungen aus dem rechtskräftigen Bebauungsplan „Sonnenberg“ vom 20.12.2005 für die bebaubaren Erschließungsflächen. Da sich Änderungen der Straßenverkehrs- flächen zum regionalen Straßennetz (St 2260) ergeben, enthält der Bebauungsplan Festset- zungen für die Neuordnung der Verkehrsflächen mit jeweils besonderer Zweckbestimmung für

− Veränderte Verkehrsführung der Erschließungsstraße „Sonnenberg“ anstelle einer Einmündung in die St 2260 mit Anschluss an den Kreisverkehr St 2260 / St 2271;

− Änderung des Knotenpunktes St 2260 / St 2271 zu einem Kreisverkehr;

− Selbstständig geführter Geh-/Radweg in Kombination mit dem Wirtschaftsweg im nordwest- lichen Erschließungsbereich der GI b-Erschließungsfläche;

− Selbstständig geführter Feldweg östlich der St 2271 von der Erschließungsstraße Sonnenberg zum südöstlichen Wegenetz als Ersatzmaßnahme für den aufzulassenden und rückzubauenden Wegeanschluss an die St 2271 im Knotenpunkt mit der KT 29;

− Verbreiterung der St 2271 in Verbindung mit der Einmündung KT 29 für den Ausbau eines innenliegenden Linkseinfädelstreifens (iLES).

Dementsprechend wird der Geltungsbereich des rechtskräftigen Bebauungsplans um diese angrenzenden Straßenverkehrsflächen erweitert.

Luftbild des Planungsgebiets Quelle: FIS-Natur (Bayerisches Landesamt für Umwelt)

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Der Umbau des Knotenpunktes St 2260 / St 2271 zu einem Kreisverkehr

- beseitigt eine Unfallhäufungsstelle,

- erhöht die Verkehrssicherheit (öffentliche Sicherheit) im Bereich des Verkehrsknotens St 2260 / St 2271 und des Verkehrsknotens St 2271 / KT 29,

- verbessert die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes St 2260 / St 2271 sowie der Einmün- dung St 2271 / KT 28,

- verbessert die barrierefreie Verbindungsqualität zwischen den Erschließungsgebieten „Sonnenberg“ und „Im Seelein“ durch den selbständig geführten Geh-/ Radweg mit Querung des östlichen Anschlussastes der St 2260 und

- verbessert die Erschließung der an den Knotenpunkt angrenzenden Gewerbebetriebe (Gewer- begebiete „Sonnenberg“ und „Im Seelein“) und dient damit der Stärkung der Wirtschaftskraft und Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen.

In der vorliegenden Unterlage werden:

- die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG bezüglich der gemeinschaftsrechtlich geschützten Arten (alle europäischen Vogelarten, Arten des Anhangs IV FFH-Richtlinie) sowie der „Verantwortungsarten“ nach § 54 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG, die durch das Vorhaben erfüllt werden können, ermittelt und dargestellt. (Hinweis zu den „Verantwortungsarten“: Diese Regelung wird erst mit Erlass einer neuen Bundes- artenschutzverordnung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktor- sicherheit mit Zustimmung des Bundesrates wirksam, da die Arten erst in einer Neufassung bestimmt werden müssen. Wann diese vorgelegt werden wird, ist derzeit nicht bekannt),

- die naturschutzfachlichen Voraussetzungen für eine Ausnahme von den Verboten gemäß § 45 Abs. 7 BNatSchG geprüft.

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2 Datengrundlagen

Als Datengrundlagen wurden herangezogen:

- Eigene Bestandserhebungen (Biotop- und Nutzungstypenkartierung, September bis Oktober 2017),

- Gutachten zu den faunistischen Erhebungen von Zauneidechsen (Büro PLÖG, Sommer 2018),

- Informationen der Unteren Naturschutzbehörde (Landratsamt Kitzingen) über das Vorkommen von geschützten Arten (mündlich Herr Kube, 22.03.2018),

- Artenschutzkartierung Bayern, Bayerisches Landesamt für Umwelt (März 2018),

- Arten- und Biotopschutzprogramm, Landkreis Kitzingen,

- Online-Arbeitshilfe (Bayerisches Landesamt für Umwelt) zu Vorkommen von relevanten Arten.

3 Methodisches Vorgehen und Begriffsbestimmungen

Methodisches Vorgehen und Begriffsabgrenzungen der nachfolgenden Untersuchung stützen sich auf die mit Schreiben der Obersten Baubehörde vom 19. Januar 2015 (Az..: IIZ7-4022.2-001/(05) eingeführten „Hinweise zur Aufstellung naturschutzfachlicher Angaben zur speziellen arten- schutzrechtlichen Prüfung in der Straßenplanung (saP)“ mit Stand 01/2015.

Die faunistischen Erfassungen von Zauneidechsen erfolgten gemäß „Leistungsbeschreibungen für faunistische Untersuchungen im Zusammenhang mit landschaftsplanerischen Fachbeiträgen und Artenschutzbeitrag“ (Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Auftrag des Bundesverkehrs- ministeriums).

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4 Wirkungen des Vorhabens

Nachfolgend werden die Wirkfaktoren ausgeführt, die vom Vorhaben ausgehen und Be- einträchtigungen und Störungen der streng und europarechtlich geschützten Tier- und Pflanzen- arten verursachen können.

Baubedingte Wirkfaktoren

− Baufeldräumung, Beseitigung von Einzelbäumen sowie Gras- und Krautfluren auf den Straßennebenflächen, Oberbodenabtrag (Straßennebenflächen und geplantes GI-/GE-Gebiet)

− Verkehrsaufkommen durch Baufahrzeuge (im Bereich der bestehenden Staatsstraßen sowie bauzeitliche Umfahrung westlich der St 2271)

− zeitlich begrenzte erhöhte Lärmentwicklung, Staub- und Schadstoffemissionen

− Geländeauffüllung im Rahmen der Hochwasserfreilegung

Anlagenbedingte Wirkfaktoren

− dauerhafte Flächenumwandlung durch Versiegelung (Fahrbahn, Wirtschaftsweg, Gehweg, Bebauung im GE-/ GI-Gebiet) von bisherigen Straßennebenflächen (gehölzfreie Grasfluren) und landwirtschaftlich genutzten Flächen (Acker, Ackerbrache, Grünland)

− Verlust von gewachsenen Böden durch Versiegelung und Überbauung

Betriebsbedingte Wirkfaktoren

− keine Änderung der bestehenden Auswirkungen auf Natur und Landschaft (z. B. unverändertes Kollisionsrisiko, Lärmemissionen) durch Verkehrsbetrieb auf den umgebauten Staatsstraßen

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5 Bestand sowie Darlegung der Betroffenheit der Arten

Datengrundlage für die Bestandserfassung war v. a. die online-Datenbankabfrage zur Verbreitung (Bayerisches Landesamt für Umwelt, LfU) nach dem Kriterium „Vorkommen im Landkreis Kitzingen“ als die räumlich niedrigste Ebene mit der erweiterten Auswahl nach Lebensraumtypen (Verkehrsflächen, Siedlungen, Höhlen / Hecken und Gehölze / Extensivgrünland und andere Agrarlebensräume).

Im Hinblick auf potenzielle Vorkommen von Zauneidechsen erfolgte eine entsprechende fau- nistische Erfassung durch das Büro PLÖG im Sommer 2018.

5.1 Verbotstatbestände

Aus § 44 Abs.1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG ergeben sich für nach § 15 BNatSchG zulässige Eingriffe sowie für nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zulässige Vorhaben im Geltungsbereich von Bebauungsplänen, während der Planaufstellung nach § 33 BauGB und im Innenbereich nach § 34 BauGB bezüglich Tier- und Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH-RL und Europäische Vogelarten folgende Verbote:

5.1.1 Schädigungsverbot

(sh. Nr. 2.1 der Formblätter)

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten / Standorten wild lebender Pflanzen und damit verbundene vermeidbare Verletzung oder Tötung von wild lebenden Tieren oder ihrer Entwicklungsformen bzw. Beschädigung oder Zerstörung von Exemplaren wild lebender Pflanzen oder ihrer Entwicklungsformen. Ein Verstoß liegt nicht vor, wenn die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätten bzw. Standorte im räum- lichen Zusammenhang gewahrt wird.

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5.1.2 Tötungs- und Verletzungsverbot

(für mittelbare betriebsbedingte Auswirkungen, z. B. Kollisionsrisiko - sh. Nr. 2.2 der Formblätter)

Signifikante Erhöhung des Tötungsrisikos für Exemplare der durch den Eingriff oder das Vorhaben betroffenen Arten Die Verletzung oder Tötung von Tieren und die Beschädigung oder Zerstörung ihrer Entwicklungsformen, die mit der Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten verbunden sind, werden im Schädigungsverbot behandelt.

5.1.3 Störungsverbot

(sh. Nr. 2.3 der Formblätter)

Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten. Ein Verstoß liegt nicht vor, wenn die Störung zu keiner Verschlechterung des Er- haltungszustandes der lokalen Population führt.

5.2 Maßnahmen zur Vermeidung

Folgende Vorkehrungen zur Vermeidung werden vorgesehen, um Gefährdungen der nach den hier einschlägigen Regelungen geschützten Tier- und Pflanzenarten zu vermeiden oder zu mindern. Die Ermittlung der Verbotstatbestände gem. § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG erfolgt unter Berücksichtigung folgender Vorkehrungen:

V 1: Bauzeitenbeschränkung Baufeldräumung (Gehölzrodung) Die notwendige Rodung der Einzelbäume und Gebüsche im Vorhabensbereich darf nur außerhalb der Nestbau-, Lege-, Bebrütungs- und Aufzuchtzeit im Nest von Vögeln und damit während der Vegetationsruhe stattfinden, d. h. im Zeitraum vom 1. Oktober bis 28. Februar.

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V 2: Umsiedlung von Zauneidechsen Die im Geltungsbereich vorkommenden Zauneidechsen sind vor Beginn der Baumaßnahmen und außerhalb der Fortpflanzungszeit und Winterruhe (also ab April bis spätestens 10. Mai sowie Anfang August bis Ende August) abzufangen und auf entsprechend gestaltete Ersatzflächen mit artgerechter Habitatausstattung umzusiedeln. Dazu sind vor Baubeginn spätestens ab März Schutzzäune zum Abfangen der Zauneidechsen um das Baufeld aufzustellen. Damit wird gewähr- leistet, dass Zauneidechsen nicht wieder einwandern können. Von der Eingriffsseite her müssen die Zäune übersteigbar sein, damit Zauneidechsen die Eingriffsfläche verlassen können (leichte Schrägstellung, alle 5 m Aufschüttung eines kleinen Erdwalls, der kegelförmig bis an die Zaun- oberkante der Eingriffsseite reichen muss). Die Zäune müssen bis zum Ende der Bautätigkeit regelmäßig auf Funktionstüchtigkeit überprüft werden.

Bei der Höheren Naturschutzbehörde (Regierung von Unterfranken) ist eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung gemäß § 45 Abs. 7 BNatSchG zu beantragen.

Für die Umsiedlung der abgefangenen Zauneidechsen werden in Abstimmung mit der Höheren und Unteren Naturschutzbehörde die beiden folgenden Flächen verwendet und vor der Umsied- lung entsprechende gestaltet:

FlSt.-Nr. 5783 Gemarkung Volkach (ca. 3.545 m²) Bei dem Grundstück handelt es sich um eine Ackerbrache, die bis vor 2 Jahren bewirtschaftet wurde. Die Fläche ist Ausgleichsfläche für den Bebauungsplan „Schaubmühle“. Vor der Umsiedlung sind in den Randbereichen geeignete Strukturelemente anzulegen (Stein- haufen, Totholz- bzw. Reisighaufen). Die Flächen sollen später abschnittsweise gemäht werden, sodass eine Verbuschung vermieden wird, aber immer Teilflächen mit Altgras vorhanden sind. Im Einzelnen ist vorgesehen:

− Verzicht auf Ansaat (die durch Sukzession entstandene Vegetation ist ausreichend).

− Einbringen von Strukturelementen (acht bis zehn Steinhaufen, darüber hinaus Totholz- bzw. Reisighaufen) in den Randbereichen (zur Vereinfachung der Pflege/Mahd), in zwei Reihen am Grundstücksrand.

− Später dann abschnittsweise Mahd, sodass eine Verbuschung vermieden wird, aber in Teil- bereichen immer Altgras stehen bleibt.

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FlSt.-Nr. 6681 Gemarkung Volkach (2.541 m²)

Die bis vor kurzem bestehende Obsthalbstammanlage wurde zwischenzeitlich gerodet. Auf der Fläche befindet sich noch 1 älterer Obsthochstamm. Die Fläche wird derzeit landwirtschaftlich als Acker genutzt. Die südliche, heuer als Maisacker genutzte Teilfläche soll mit einer autochthonen Blüh-/ Kräutermischung (Magerrasen-Mischung, z. B. Fa. Rieger-Hofmann, Fa. Saaten-Zeller) angesät werden. Vor der Umsiedlung sind in den Randbereichen geeignete Strukturelemente anzulegen (Steinhaufen, Totholz- bzw. Reisighaufen). Die Flächen sollen später abschnittsweise gemäht werden, sodass eine Verbuschung vermieden wird, aber immer Teilflächen mit Altgras vorhanden sind.

Im Einzelnen ist vorgesehen:

− Absammeln der auf dem Südteil der Fläche liegenden Wurzelstockteile aus der Rodung der ehemaligen Halbstammanlage und Einbringen als Totholzhaufen.

− Im derzeit mit Wintergetreide eingesäten Nordteil der Fläche Belassen eines Getreidestreifens.

− Einbringen von Strukturelementen (6 Steinhaufen, zusätzlich Totholz- bzw. Reisighaufen) am Ostrand der Fläche (zur Vereinfachung der Pflege / Mahd), möglichst mit Südexposition.

− Umgehende Ansaat einer autochthonen Blüh-/ Kräutermischung (Magerrasen-Mischung, z. B. Fa. Rieger-Hofmann, Fa. Saaten-Zeller) in Teilflächen.

− Später dann abschnittsweise Mahd, sodass eine Verbuschung vermieden wird, aber in Teil- bereichen immer Altgras stehen bleibt.

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FlSt.-Nr. 5783

FlSt.-Nr. 6681

Flächen für geplante Zauneidechsenumsiedlung Quelle: FIS-Natur (Bayerisches Landesamt für Umwelt)

V 3: Ökologische Baubegleitung Durch eine ökologische Baubegleitung ist die frist- und sachgerechte Durchführung der dargestellten Vermeidungs- und Ausgleichs-/ Ersatzmaßnahmen sicherzustellen.

5.3 Maßnahmen zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität (vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen i. S. v. § 44 Abs. 5 Satz 3 BNatSchG)

Unter Berücksichtigung der dargestellten Vermeidungsmaßnahmen sind keine artspezifischen Maßnahmen zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität (CEF-Maßnahmen) der betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätten notwendig.

5.4 Prüfung der Verbotstatbestände für folgende Arten

5.4.1 Pflanzenarten nach Anhang IV b) der FFH-Richtlinie

Pflanzenarten nach Anhang IV b) FFH-Richtlinie sind für das Untersuchungsgebiet nicht nach- gewiesen. Aufgrund des Verbreitungsgebiets, der Standortverhältnisse und der Biotopausstattung sind keine Vorkommen im Plangebiet zu erwarten.

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5.4.2 Tierarten nach Anhang IV a) der FFH-Richtlinie

Säugetiere

Fledermäuse Im Geltungsbereich bzw. im Umfeld sind eine Reihe von Fledermausarten als potenziell vor- kommend einzustufen (Bechsteinfledermaus, Braunes Langohr, Fransenfledermaus, Graues Lang- ohr, Großer Abendsegler, Großes Mausohr, Kleine Bartfledermaus, Mopsfledermaus, Wasser- fledermaus, Zwergfledermaus), die das Untersuchungsgebiet möglicherweise als Jagdhabitat nutzen. Bei den zur Rodung vorgesehenen Einzelbäumen handelt es sich jedoch nicht um potenzielle Quartierbäume; Baumhöhlen, Rindenspalten o. ä. Strukturen konnten nicht nach- gewiesen werden. Somit entstehen keine Verluste von Lebensstätten der potenziell vorkommen- den Fledermausarten. Die betriebsbedingten Auswirkungen (Kollisionsrisiko) ändern sich nicht gegenüber der bestehenden Situation, sodass keine Beeinträchtigungen der vorkommenden Fledermausarten zu erwarten sind.

Sonstige Säugetiere Vorkommen anderer prüfungsrelevanter Säugetierarten sind aufgrund der Verbreitung in Bayern und der Lebensraumausstattung im Untersuchungsgebiet auszuschließen.

Reptilien

Zauneidechse Im Rahmen von faunistischen Erhebungen (Büro PLÖG, Sommer 2018) wurden im Geltungs- bereich (Straßennebenflächen, Ackerbrache, Gras- und Krautfluren) Zauneidechsen nach- gewiesen.

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Zauneidechse (Lacerta agilis)

1 Grundinformationen Rote-Liste Status Deutschland: V Bayern: V Art(en) im UG nachgewiesen potenziell möglich

Erhaltungszustand der Art auf Ebene Bayerns günstig ungünstig – unzureichend ungünstig – schlecht

Die wärmeliebende Zauneidechse besiedelt ein breites Biotopspektrum von strukturreichen Flächen (Gebüsch-Offenland- Mosaik) einschließlich Straßen-, Weg- und Uferrändern. Geeignete Lebensräume sind wärmebegünstigt, bieten aber gleich- zeitig Schutz vor zu hohen Temperaturen. Die Habitate müssen im Jahresverlauf ein Mosaik unterschiedlichster Strukturen aufweisen, um im Jahresverlauf trockene und gut isolierte Winterquartiere, geeignete Eiablageplätze, Möglichkeiten zur Thermoregulation, Vorkommen von Beutetieren und Deckungsmöglichkeiten zu gewährleisten. Dabei ist häufig eine sehr enge Bindung der Zauneidechse an Sträucher oder Jungbäume festzustellen. Normalerweise Ende Mai bis Anfang Juli legen die Weibchen ihre ca. 5-14 Eier an sonnenexponierten, vegetationsarmen Stellen ab. Dazu graben sie wenige cm tiefe Erdlöcher oder -gruben. Je nach Sommertemperaturen schlüpfen die Jungtiere nach zwei bis drei Monaten. Über die Winterquartiere, in der die Zauneidechsen von September/Oktober bis März/April immerhin den größten Teil ihres Lebens verbringen, ist kaum etwas bekannt. Die Art soll "üblicherweise" innerhalb des Sommerlebensraums überwintern. Die Wahl dieser Quartiere scheint in erster Linie von der Verfügbarkeit frostfreier Hohlräume abzuhängen. Grundsätzlich sind auch offene, sonnenexponierte Böschungen oder Gleisschotter geeignet. Da Zauneidechsen wechselwarme Tiere sind, die auf schnelle Temperaturzufuhr angewiesen sind, um aktiv werden zu können, werden Bereiche mit Ost-, West- oder Süd- exposition zum Sonnen bevorzugt. Die Tiere ernähren sich im Wesentlichen von bodenlebenden Insekten und Spinnen.

Lokale Population: Zur Erfassung erfolgten 4 Begehungen im Sommer 2018, bei denen zahlreiche Nachweise im Geltungsbereich erbracht werden konnten (sh. Gutachten Büro PLÖG, 2018).

2.1 Prognose der Schädigungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 3, 4 und 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Durch das Vorhaben (insbesondere die Straßenbauarbeiten zur Umgestaltung der Verkehrsknotenpunkte und den Bau der Erschließungsstraße im GE-/ GI-Gebiet) werden genutzte Habitate (Fortpflanzungs- und Ruhestätten) beschädigt und zerstört. Baubedingt ist mit der Verletzung oder Tötung von Tieren zu rechnen, z. B. durch den Einsatz schwerer Maschinen beim Oberbodenabtrag.

Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich: . V 2: Umsiedlung von Zauneidechsen vor Beginn der Baumaßnahmen und außerhalb der Fortpflanzungszeit . V 3: Ökologische Baubegleitung zur Sicherstellung der frist- und sachgerechten Durchführung der dargestellten Vermeidungsmaßnahmen CEF-Maßnahmen erforderlich:

Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein

2.2 Prognose des Tötungsverbots nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 Satz 1, 5 BNatSchG Das Tötungsrisiko durch mittelbare betriebsbedingte Auswirkungen (z. B. Kollisionsrisiko) ist nicht signifikant erhöht, da es sich um die Umgestaltung vorhandener Verkehrsknotenpunkte handelt und bereits ein gewisses Tötungsrisiko besteht.

Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich:

Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein

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Zauneidechse (Lacerta agilis)

2.3 Prognose des Störungsverbots nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i. V. m. Abs. 5 Satz 1, 5 BNatSchG Durch die Bauarbeiten (insbesondere Oberbodenabrag) sind erhebliche Störungen von Zauneidechsen während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten möglich.

Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich: . V 2: Umsiedlung von Zauneidechsen vor Beginn der Baumaßnahmen und außerhalb der Fortpflanzungszeit . V 3: Ökologische Baubegleitung zur Sicherstellung der frist- und sachgerechten Durchführung der dargestellten Vermeidungsmaßnahmen

Störungsverbot ist erfüllt: ja nein

3 Prüfung der Wahrung des (günstigen) Erhaltungszustands als fachliche Ausnahmevoraussetzung des § 45 Abs. 7 S. 2 BNatSchG (i. V. m. Art. 16 Abs. 1 FFH-RL) Durch die Umsiedlung der Zauneidechsen auf zwei vorbereitete Ersatzflächen mit artgerechter Habitatausstattung wird gewährleistet, dass der Erhaltungszustand gewahrt wird.

Die Gewährung einer Ausnahme führt zu

keiner nachhaltigen Verschlechterung des derzeitigen Erhaltungszustandes der Populationen

keiner Behinderung der Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustands

Kompensationsmaßnahmen zur Wahrung des Erhaltungszustandes erforderlich:

Ausnahmevoraussetzung erfüllt: ja nein

Bei allen anderen Reptilienarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie liegt der Wirkraum nicht im bayerischen Verbreitungsgebiet oder es kommt kein erforderlicher Lebensraum vor.

Amphibien

Bei allen Amphibienarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie liegt der Wirkraum nicht im baye- rischen Verbreitungsgebiet oder es kommt kein erforderlicher Lebensraum vor (Kammmolch, Kleiner Wasserfrosch, Knoblauchkröte, Kreuzkröte, Laubfrosch, Springfrosch).

Fische

Bei der einzigen saP-relevanten Fischart (Donaukaulbarsch) liegt der Wirkraum nicht im baye- rischen Verbreitungsgebiet.

Libellen

Bei allen Libellenarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie liegt der Wirkraum nicht im bayerischen Verbreitungsgebiet.

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Käfer

Bei allen Käferarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie liegt der Wirkraum nicht im bayerischen Verbreitungsgebiet oder es kommt kein erforderlicher Lebensraum vor.

Tagfalter

Bei allen Tagfalterarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie liegt der Wirkraum nicht im baye- rischen Verbreitungsgebiet oder es kommt kein erforderlicher Lebensraum (Dunkler Wiesenknopf- Ameisenbläuling) vor.

Nachtfalter

Bei allen Nachtfalterarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie liegt der Wirkraum nicht im baye- rischen Verbreitungsgebiet.

Schnecken

Bei allen Schneckenarten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie liegt der Wirkraum nicht im baye- rischen Verbreitungsgebiet.

Muscheln

Potenzielle Vorkommen der Flussmuschel im Main liegen außerhalb des vorhabensbedingten Wirkraums, sodass die Art abgeschichtet wird.

5.4.3 Europäische Vogelarten nach Art. 1 der Vogelschutz-Richtlinie

Datengrundlage für die Bestandserfassung war v. a. die online-Datenbankabfrage zur Verbreitung (Bayerisches Landesamt für Umwelt, LfU) nach dem Kriterium „Vorkommen im Landkreis Kitzingen“ als die räumlich niedrigste Ebene mit der erweiterten Auswahl nach Lebensraumtypen (Verkehrsflächen, Siedlungen, Höhlen / Hecken und Gehölze / Extensivgrünland und andere Agrarlebensräume).

Die als GI- bzw. GE-Gebiet vorgesehenen Flächen werden überwiegend ackerbaulich genutzt. Nur schmale, kleine Flächen sind als Grünland oder Brachfläche mit Altgrasfluren ausgebildet. Der bestehende Wirtschaftsweg östlich der St 2271 wird auch von Fußgängern mit Hunden genutzt, sodass nicht mit Vorkommen von bodenbrütenden Vogelarten in diesem Bereich zu rechnen ist.

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Im Geltungsbereich sind einige jüngere Einzelbäume und kleine Gebüsche vorhanden, sodass freibrütende Vogelarten, die ihre Nester in Bäume oder Hecken bauen, zu erwarten sind. Einige dieser Einzelbäume und Gebüsche werden vorhabensbedingt gerodet, sodass diese ökologische Gilde als prüfungsrelevant einzustufen ist.

Potenzielle Quartierbäume (mit Baumhöhlen) sind nicht vorhanden, sodass entsprechende Arten wie Spechte oder Meisen abgeschichtet werden.

Für alle anderen Europäischen Vogelarten gilt somit:

- das bayerische Verbreitungsgebiet liegt entweder nicht im Wirkraum

- oder der erforderliche Lebensraum fehlt im Wirkraum

- oder die Wirkungsempfindlichkeit der Art ist projektspezifisch so gering, dass mit hinreichen- der Sicherheit davon ausgegangen werden kann, dass keine Verbotstatbestände ausgelöst werden,

sodass sie als nicht prüfungsrelevant abgeschichtet werden.

Unter den potenziell vorkommenden Vogelarten sind außerdem viele weit verbreitete Arten („Allerweltsarten“), bei denen regelmäßig davon auszugehen ist, dass durch das Vorhaben keine Verschlechterung des Erhaltungszustands erfolgt. Relevante Beeinträchtigungen dieser Arten sind aus nachfolgenden Gründen nicht zu erwarten:

- Hinsichtlich des Lebensstättenschutzes im Sinn des § 44 Abs. 1 Nr. 3, Abs. 5 BNatSchG kann für diese Arten im Regelfall davon ausgegangen werden, dass die ökologische Funktion der von dem Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammen- hang weiterhin erfüllt wird.

- Hinsichtlich des sog. Kollisionsrisikos (§ 44 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 5 Satz 5 BNatSchG) zeigen diese Arten in diesem Zusammenhang entweder keine gefährdungsgeneigten Verhaltens- weisen oder es handelt sich um Arten, für die denkbare Risiken durch Vorhaben insgesamt im Bereich der allgemeinen Mortalität im Naturraum liegen.

- Hinsichtlich des Störungsverbotes (§ 44 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 5 Satz 5 BNatSchG) kann für diese Arten grundsätzlich ausgeschlossen werden, dass sich der Erhaltungszustand der lokalen Population verschlechtert.

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EHZ KBR deutscher Name wissenschaftlicher Name RL D RL BY *1

Bluthänfling Carduelis cannabina 3 2 s Dorngrasmücke Sylvia communis - V g Neuntöter Lanius collurio - V g Raubwürger Lanius excubitor 2 1 s

Tab. 1: Schutzstatus und Gefährdung der im Untersuchungsraum potenziell vorkommenden, eingriffsrelevanten Europäischen Vogelarten

fett streng geschützte Art (§ 7 Abs. 2 Nr. 14 BNatSchG) RL D Rote Liste Deutschland und RL BY Rote Liste Bayern 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt R extrem seltene Art mit geographischer Restriktion V Arten der Vorwarnliste D Daten defizitär EHZ Erhaltungszustand ABR = alpine Biogeographische Region KBR = kontinentale biogeographische Region g günstig (favourable) u ungünstig - unzureichend (unfavourable – inadequate) s ungünstig – schlecht (unfavourable – bad) ? unbekannt (unknown)

Freibrüter (Hecken, Gebüsche, Bäume) (Bluthänfling, Dorngrasmücke, Neuntöter, Raubwürger) Ökologische Gilde Europäischer Vogelarten nach VRL

1 Grundinformationen Rote-Liste Status Deutschland: Bayern: Art(en) im UG nachgewiesen potenziell möglich (sh. Tab. 1)

Erhaltungszustand der Art auf Ebene Bayerns günstig ungünstig – unzureichend ungünstig – schlecht (sh. Tab. 1) Die o. g. Gilde umfasst diejenigen Vogelarten, die als Freibrüter ihre Nester u. a. in Hecken, Gebüschen und Einzelbäumen anlegen. Im Untersuchungsgebiet stellen kleinflächige Reste von Hecken und Gebüschen sowie Einzelbäume (Zwetschgen, Birnen) potenziellen Lebensraum für die Gilde dar.

Lokale Population: Vorkommen der o. g. Arten sind im Wirkraum des Vorhabens potenziell möglich. Detaillierte Angaben zu den lokalen Popu- lationen liegen nicht vor.

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Freibrüter (Hecken, Gebüsche, Bäume) (Bluthänfling, Dorngrasmücke, Neuntöter, Raubwürger) Ökologische Gilde Europäischer Vogelarten nach VRL

2.1 Prognose der Schädigungsverbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 3, 4 und 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Mit der Rodung von mehreren Einzelbäumen sowie kleinflächiger Gebüsche gehen potenzielle Lebensräume für Nestbau-, Lege-, Brut- und Aufzucht dauerhaft verloren. Tötungen oder Verletzungen während der Bauzeit (durch die Gehölzrodung) sind bei Berücksichtigung der Vermeidungs- maßnahmen nicht zu erwarten.

Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich: . 1 V: Bauzeitenbeschränkung Baufeldräumung (Gehölzrodung) nur im Zeitraum vom 1. Oktober bis 28. Februar. CEF-Maßnahmen erforderlich:

Schädigungsverbot ist erfüllt: ja nein

2.2 Prognose des Tötungsverbots nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 i. V. m. Abs. 5 Satz 1, 5 BNatSchG Das Tötungsrisiko durch mittelbare betriebsbedingte Auswirkungen (z. B. Kollisionsrisiko) ist nicht signifikant erhöht, da es sich um die Umgestaltung vorhandener Verkehrsknotenpunkte handelt und bereits ein gewisses Tötungsrisiko besteht.

Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich:

Tötungsverbot ist erfüllt: ja nein

2.3 Prognose des Störungsverbots nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i. V. m. Abs. 5 Satz 1, 5 BNatSchG Baubedingte Störungen von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungs- zeiten sind möglich durch die notwendigen Rodungsarbeiten.

Konfliktvermeidende Maßnahmen erforderlich: . 1 V: Bauzeitenbeschränkung Baufeldräumung (Gehölzrodung) nur im Zeitraum vom 1. Oktober bis 28. Februar.

Störungsverbot ist erfüllt: ja nein

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6 Literatur / Quellen

Bayerisches Landesamt für Umwelt: Artenschutzkartierung Bayern

Bayerisches Landesamt für Umwelt: Bayerisches Fachinformationssystem Naturschutz (FIS-Natur)

Bayerisches Landesamt für Umwelt: Biotopkartierung Bayern

Bayerisches Landesamt für Umwelt: Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) bei der Vorhabenszulassung – Internet-Arbeitshilfe

Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen: Arten- und Biotopschutzprogramm (ABSP), Landkreis Kitzingen

Gesetz über den Schutz der Natur, die Pflege der Landschaft und die Erholung in der freien Natur (Bayerisches Naturschutzgesetz – BayNatSchG)

Gesetz zur Neuregelung des Rechts des Naturschutzes und der Landschaftspflege (Bundesnatur- schutzgesetz, BNatSchG)

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7 Tabellen zur Ermittlung des zu prüfenden Artenspektrums

Die folgenden vom Bayerischen Landesamt für Umwelt geprüften Tabellen beinhalten alle in Bayern aktuell vorkommenden - Arten des Anhangs IVa und IVb der FFH-Richtlinie, - nachgewiesenen Brutvogelarten in Bayern (1950 bis 2008) ohne Gefangenschaftsflüchtlinge, Neozoen, Vermehrungsgäste und Irrgäste Hinweis: Die "Verantwortungsarten" nach § 54 Absatz 1 Nr. 2 BNatSchG werden erst mit Erlass einer neuen Bundesartenschutzverordnung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit mit Zustimmung des Bundesrates wirksam, da die Arten erst in einer Neufassung bestimmt werden müssen. Wann diese vorgelegt werden wird, ist derzeit nicht bekannt.

In Bayern ausgestorbene/verschollene Arten, Irrgäste, nicht autochthone Arten sowie Gastvögel sind in den Listen nicht enthalten. Anhand der dargestellten Kriterien wird durch Abschichtung das artenschutzrechtlich zu prüfende Artenspektrum im Untersuchungsraum des Vorhabens ermittelt. Von den sehr zahlreichen Zug- und Rastvogelarten Bayerns werden nur diejenigen erfasst, die in relevanten Rast-/Überwinterungsstätten im Wirkraum des Projekts als regelmäßige Gastvögel zu erwarten sind. Die ausführliche Tabellendarstellung dient vorrangig als interne Checkliste der Nachvollziehbarkeit der Ermittlung des zu prüfenden Artenspektrums und als Hilfe für die Abstimmung mit den Naturschutzbehörden. Die Ergebnisse der Auswahl der Arten müssen jedoch in geeigneter Form (z.B. in Form der ausgefüllten Listen) in den Genehmigungsunterlagen dokumentiert und hinreichend begründet werden.

Abschichtungskriterien (Spalten am Tabellenanfang): Schritt 1: Relevanzprüfung

V: Wirkraum des Vorhabens liegt: X = innerhalb des bekannten Verbreitungsgebietes der Art in Bayern oder keine Angaben zur Verbreitung der Art in Bayern vorhanden (k.A.) 0 = außerhalb des bekannten Verbreitungsgebietes der Art in Bayern

L: Erforderlicher Lebensraum/Standort der Art im Wirkraum des Vorhabens (Lebensraum- Grobfilter nach z.B. Feuchtlebensräume, Wälder, Gewässer): X = vorkommend; spezifische Habitatansprüche der Art voraussichtlich erfüllt oder keine Angaben möglich (k.A.) 0 = nicht vorkommend; spezifische Habitatansprüche der Art mit Sicherheit nicht erfüllt E: Wirkungsempfindlichkeit der Art: X = gegeben, oder nicht auszuschließen, dass Verbotstatbestände ausgelöst werden können 0 = projektspezifisch so gering, dass mit hinreichender Sicherheit davon ausgegangen werden kann, dass keine Verbotstatbestände ausgelöst werden können (i.d.R. nur weitverbreitete, ungefährdete Arten)

Arten, bei denen eines der o.g. Kriterien mit "0" bewertet wurde, sind zunächst als nicht-relevant identifiziert und können von einer weiteren detaillierten Prüfung ausgeschlossen werden. Alle übrigen Arten sind als relevant identifiziert; für sie ist die Prüfung mit Schritt 2 fortzusetzen. ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

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Schritt 2: Bestandsaufnahme

NW: Art im Wirkraum durch Bestandserfassung nachgewiesen X = ja 0 = nein

PO: potenzielles Vorkommen: Vorkommen im Untersuchungsgebiet möglich, d. h. ein Vorkommen ist nicht sicher auszuschließen und aufgrund der Lebensraumausstattung des Gebietes und der Verbreitung der Art in Bayern nicht unwahrscheinlich X = ja 0 = nein

Auf Grund der Ergebnisse der Bestandsaufnahme sind die Ergebnisse der in der Relevanzprüfung (Schritt 1) vorgenommenen Abschichtung nochmals auf Plausibilität zu überprüfen. Arten, bei denen eines der o.g. Kriterien mit "X" bewertet wurde, werden der weiteren saP (s. Anlage 1, Mustervorlage) zugrunde gelegt. Für alle übrigen Arten ist dagegen eine weitergehende Bearbeitung in der saP entbehrlich.

Weitere Abkürzungen: RLB: Rote Liste Bayern: für Tiere: BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ (2003) 0 Ausgestorben oder verschollen 1 Vom Aussterben bedroht 2 Stark gefährdet 3 Gefährdet G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt R Extrem seltene Arten oder Arten mit geografischen Restriktionen D Daten defizitär V Arten der Vorwarnliste x nicht aufgeführt - Ungefährdet nb Nicht berücksichtigt (Neufunde)

für Gefäßpflanzen: Scheuerer & Ahlmer (2003) 00 ausgestorben 0 verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet RR äußerst selten (potenziell sehr gefährdet) (= R*) R sehr selten (potenziell gefährdet) V Vorwarnstufe D Daten mangelhaft - ungefährdet

RLD: Rote Liste Deutschland (Kategorien wie RLB für Tiere): für Wirbeltiere: Bundesamt für Naturschutz (2009)1 für Schmetterlinge und Weichtiere: BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (2011)2 für die übrigen wirbellose Tiere: Bundesamt für Naturschutz (1998) für Gefäßpflanzen: KORNECK ET AL. (1996) sg: streng geschützte Art nach § 7 Abs. 2 Nr. 14 BNatSchG

1 Bundesamt für Naturschutz (2009, Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 1: Wirbeltiere. - Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(1). Bonn - Bad Godesberg

2 BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (2011, Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). - Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(3). Bonn - Bad Godesberg

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A Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie

Tierarten:

V L E NW PO Art Art RLB RLD sg

Fledermäuse

X X O Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii 3 2 x

X X O Braunes Langohr Plecotus auritus - V x

O Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus 3 G x

X X O Fransenfledermaus Myotis nattereri 3 - x

X X O Graues Langohr Plecotus austriacus 3 2 x

O Große Bartfledermaus Myotis brandtii 2 V x

O Große Hufeisennase Rhinolophus ferrumequinum 1 1 x

X X O Großer Abendsegler Nyctalus noctula 3 V x

X X O Großes Mausohr Myotis myotis V V x

X X O Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus - V x

O Kleine Hufeisennase Rhinolophus hipposideros 1 1 x

O Kleinabendsegler Nyctalus leisleri 2 D x

X X O Mopsfledermaus Barbastella barbastellus 2 2 x

O Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus D D x

O Nordfledermaus Eptesicus nilssonii 3 G x

O Nymphenfledermaus Myotis alcathoe x 1 x

O Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii 3 - x

X X O Wasserfledermaus Myotis daubentonii - - x

O Weißrandfledermaus Pipistrellus kuhlii D - x

O Wimperfledermaus Myotis emarginatus 2 2 x

O Zweifarbfledermaus Vespertilio murinus 2 D x

X X O Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus - - x

Säugetiere ohne Fledermäuse

O Baumschläfer Dryomys nitedula R R x

X O Biber Castor fiber - V x

O Birkenmaus Sicista betulina G 1 x

X O Feldhamster Cricetus cricetus 2 1 x

O Fischotter Lutra lutra 1 3 x

X O Haselmaus Muscardinus avellanarius - G x

O Luchs Lynx lynx 1 2 x

O Wildkatze Felis silvestris 1 3 x

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V L E NW PO Art Art RLB RLD sg

Kriechtiere

O Äskulapnatter Zamenis longissimus 1 2 x

X O Europ. Sumpfschildkröte Emys orbicularis 1 1 x

O Mauereidechse Podarcis muralis 1 V x

X O Schlingnatter Coronella austriaca 2 3 x

O Östliche Smaragdeidechse Lacerta viridis 1 1 x

X X X X Zauneidechse Lacerta agilis V V x

Lurche

O Alpensalamander Salamandra atra - - x

O Geburtshelferkröte Alytes obstetricans 1 3 x

O Gelbbauchunke Bombina variegata 2 2 x

X O Kammmolch Triturus cristatus 2 V x

X O Kleiner Wasserfrosch Pelophylax lessonae D G x

X O Knoblauchkröte Pelobates fuscus 2 3 x

X O Kreuzkröte Bufo calamita 2 V x

X O Laubfrosch Hyla arborea 2 3 x

O Moorfrosch Rana arvalis 1 3 x

X O Springfrosch Rana dalmatina 3 - x

O Wechselkröte Pseudepidalea viridis 1 3 x

Fische

O Donaukaulbarsch Gymnocephalus baloni D - x

Libellen

O Asiatische Keiljungfer Gomphus flavipes G G x

O Östliche Moosjungfer Leucorrhinia albifrons 1 1 x

O Zierliche Moosjungfer Leucorrhinia caudalis 1 1 x

O Große Moosjungfer Leucorrhinia pectoralis 1 2 x

O Grüne Keiljungfer Ophiogomphus cecilia 2 2 x

O Sibirische Winterlibelle Sympecma paedisca (S. braueri) 2 2 x

Käfer

O Großer Eichenbock Cerambyx cerdo 1 1 x

O Schwarzer Grubenlaufkäfer Carabus nodulosus 1 1 x

O Scharlach-Plattkäfer Cucujus cinnaberinus R 1 x

O Breitrand Dytiscus latissimus 1 1 x

O Eremit Osmoderma eremita 2 2 x

O Alpenbock Rosalia alpina 2 2 x

Tagfalter

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V L E NW PO Art Art RLB RLD sg

O Wald-Wiesenvögelchen Coenonympha hero 2 2 x

O Moor-Wiesenvögelchen Coenonympha oedippus 0 1 x

O Kleiner Maivogel Euphydryas maturna 1 1 x

O Quendel-Ameisenbläuling Maculinea arion 3 3 x

X O Dunkler Wiesenknopf- Maculinea nausithous 3 V x Ameisenbläuling

O Heller Wiesenknopf- Maculinea teleius 2 2 x Ameisenbläuling

O Gelbringfalter Lopinga achine 2 2 x

O Flussampfer-Dukatenfalter Lycaena dispar - 3 x

O Blauschillernder Feuerfalter Lycaena helle 1 2 x

O Apollo Parnassius apollo 2 2 x

O Schwarzer Apollo Parnassius mnemosyne 2 2 x

Nachtfalter

O Heckenwollafter Eriogaster catax 1 1 x

O Haarstrangwurzeleule Gortyna borelii 1 1 x

O Nachtkerzenschwärmer Proserpinus proserpina V - x

Schnecken

O Zierliche Tellerschnecke Anisus vorticulus 1 1 x

O Gebänderte Kahnschnecke Theodoxus transversalis 1 1 x

Muscheln

X O Bachmuschel, Gemeine Unio crassus 1 1 x Flussmuschel

Gefäßpflanzen:

V L E NW PO Art Art RLB RLD sg

O Lilienblättrige Becherglocke Adenophora liliifolia 1 1 x

O Kriechender Sellerie Apium repens 2 1 x

O Braungrüner Streifenfarn Asplenium adulterinum 2 2 x

O Dicke Trespe Bromus grossus 1 1 x

O Herzlöffel Caldesia parnassifolia 1 1 x

O Europäischer Frauenschuh Cypripedium calceolus 3 3 x

O Böhmischer Fransenenzian Gentianella bohemica 1 1 x

O Sumpf-Siegwurz Gladiolus palustris 2 2 x

X O Sand-Silberscharte Jurinea cyanoides 1 2 x

O Liegendes Büchsenkraut Lindernia procumbens 2 2 x

O Sumpf-Glanzkraut Liparis loeselii 2 2 x

Stadt Volkach Anhang 2 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 24 von 29 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang: Artenschutzbeitrag

V L E NW PO Art Art RLB RLD sg

O Froschkraut Luronium natans 0 2 x

O Bodensee-Vergissmeinnicht Myosotis rehsteineri 1 1 x

O Finger-Küchenschelle Pulsatilla patens 1 1 x

O Sommer-Wendelähre Spiranthes aestivalis 2 2 x

O Bayerisches Federgras Stipa pulcherrima ssp. bavarica 1 1 x

O Prächtiger Dünnfarn Trichomanes speciosum R - x

B Vögel

Nachgewiesene Brutvogelarten in Bayern (2005 bis 2009 nach RÖDL ET AL. 2012) ohne Gefangenschaftsflüchtlinge, Neozoen, Vermehrungsgäste und Irrgäste

V L E NW PO Art Art RLB RLD sg

O Alpenbraunelle Prunella collaris R R -

O Alpendohle Pyrrhocorax graculus - R -

O Alpenschneehuhn Lagopus muta 2 R -

O Alpensegler Apus melba X R -

Amsel*) Turdus merula - - -

O Auerhuhn Tetrao urogallus 1 1 x

Bachstelze*) Motacilla alba - - -

O Bartmeise Panurus biarmicus - - -

X O Baumfalke Falco subbuteo V 3 x

X O Baumpieper Anthus trivialis 3 V -

X O Bekassine Gallinago gallinago 1 1 x

O Berglaubsänger Phylloscopus bonelli - - x

O Bergpieper Anthus spinoletta - - -

X O Beutelmeise Remiz pendulinus 3 - -

O Bienenfresser Merops apiaster 2 - x

O Birkenzeisig Carduelis flammea - - -

O Birkhuhn Tetrao tetrix 1 2 x

Blässhuhn*) Fulica atra - - -

X O Blaukehlchen Luscinia svecica V V x

Blaumeise*) Parus caeruleus - - -

X X X X Bluthänfling Carduelis cannabina 3 V -

X O Brachpieper Anthus campestris 1 1 x

O Brandgans Tadorna tadorna R - -

X O Braunkehlchen Saxicola rubetra 2 3 -

Buchfink*) Fringilla coelebs - - -

Buntspecht*) Dendrocopos major - - -

X O Dohle Coleus monedula V - -

Stadt Volkach Anhang 2 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 25 von 29 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang: Artenschutzbeitrag

V L E NW PO Art Art RLB RLD sg

X X X X Dorngrasmücke Sylvia communis - - -

O Dreizehenspecht Picoides tridactylus 2 2 x

X O Drosselrohrsänger Acrocephalus arundinaceus 2 V x

Eichelhäher*) Garrulus glandarius - - -

X O Eisvogel Alcedo atthis V - x

Elster*) Pica pica - - -

X O Erlenzeisig Carduelis spinus - - -

X O Feldlerche Alauda arvensis 3 3 -

X O Feldschwirl Locustella naevia - V -

X O Feldsperling Passer montanus V V -

O Felsenschwalbe Ptyonoprogne rupestris 2 R x

Fichtenkreuzschnabel*) Loxia curvirostra - - -

O Fischadler Pandion haliaetus 2 3 x

Fitis*) Phylloscopus trochilus - - -

X O Flussregenpfeifer Charadrius dubius 3 - x

O Flussseeschwalbe Sterna hirundo 1 2 x

X O Flussuferläufer Actitis hypoleucos 1 2 x

O Gänsesäger Mergus merganser 2 2 -

Gartenbaumläufer*) Certhia brachydactyla - - -

Gartengrasmücke*) Sylvia borin - - -

X O Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus 3 - -

Gebirgsstelze*) Motacilla cinerea - - -

X O Gelbspötter Hippolais icterina - - -

Gimpel*) Pyrrhula pyrrhula - - -

Girlitz*) Serinus serinus - - -

X O Goldammer Emberiza citrinella V - -

X O Grauammer Emberiza calandra 1 3 x

O Graugans Anser anser - - -

X O Graureiher Ardea cinerea V - -

Grauschnäpper*) Muscicapa striata - - -

X O Grauspecht Picus canus 3 2 x

O Großer Brachvogel Numenius arquata 1 1 x

Grünfink*) Carduelis chloris - - -

X O Grünspecht Picus viridis V - x

X O Habicht Accipiter gentilis 3 - x

O Habichtskauz Strix uralensis 2 R x

X O Halsbandschnäpper Ficedula albicollis V 3 x

O Haselhuhn Tetrastes bonasia V 2 -

Stadt Volkach Anhang 2 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 26 von 29 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang: Artenschutzbeitrag

V L E NW PO Art Art RLB RLD sg

O Haubenlerche Galerida cristata 1 1 x

Haubenmeise*) Parus cristatus - - -

O Haubentaucher Podiceps cristatus - - -

Hausrotschwanz*) Phoenicurus ochruros - - -

Haussperling*) Passer domesticus - V -

Heckenbraunelle*) Prunella modularis - - -

X O Heidelerche Lullula arborea 1 V x

X O Höckerschwan Cygnus olor - - -

X O Hohltaube Columba oenas V - -

Jagdfasan*) Phasianus colchicus - - -

O Kanadagans Branta canadensis - - -

O Karmingimpel Carpodacus erythrinus 2 - x

Kernbeißer*) Coccothraustes coccothraustes - - -

X O Kiebitz Vanellus vanellus 2 2 x

X O Klappergrasmücke Sylvia curruca V - -

Kleiber*) Sitta europaea - - -

X O Kleinspecht Dryobates minor V V -

O Knäkente Anas querquedula 1 2 x

Kohlmeise*) Parus major - - -

O Kolbenente Netta rufina 3 - -

O Kolkrabe Corvus corax - - -

X O Kormoran Phalacrocorax carbo V - -

X O Kranich Grus grus - - x

O Krickente Anas crecca 2 3 -

X O Kuckuck Cuculus canorus V V -

O Lachmöwe Larus ridibundus - - -

O Löffelente Anas clypeata 3 3 -

O Mauerläufer Tichodroma muraria R R -

X O Mauersegler Apus apus V - -

X O Mäusebussard Buteo buteo - - x

X O Mehlschwalbe Delichon urbicum V V -

Misteldrossel*) Turdus viscivorus - - -

O Mittelmeermöwe Larus michahellis 2 - -

X O Mittelspecht Dendrocopos medius V - x

Mönchsgrasmücke*) Sylvia atricapilla - - -

X O Nachtigall Luscinia megarhynchos - - -

O Nachtreiher Nycticorax nycticorax 1 1 x

X X X X Neuntöter Lanius collurio - - -

Stadt Volkach Anhang 2 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 27 von 29 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang: Artenschutzbeitrag

V L E NW PO Art Art RLB RLD sg

X O Ortolan Emberiza hortulana 2 3 x

X O Pirol Oriolus oriolus V V -

O Purpurreiher Ardea purpurea 1 R x

Rabenkrähe*) Corvus corone - - -

X X X X Raubwürger Lanius excubitor 1 2 x

X O Rauchschwalbe Hirundo rustica V V -

O Raufußkauz Aegolius funereus V - x

X O Rebhuhn Perdix perdix 3 2 -

Reiherente*) Aythya fuligula - - -

O Ringdrossel Turdus torquatus V - -

Ringeltaube*) Columba palumbus - - -

Rohrammer*) Emberiza schoeniclus - - -

O Rohrdommel Botaurus stellaris 1 2 x

O Rohrschwirl Locustella luscinioides 3 - x

X O Rohrweihe Circus aeruginosus 3 - x

O Rostgans Tadorna ferruginea - -

Rotkehlchen*) Erithacus rubecula - - -

O Rotmilan Milvus milvus 2 - x

O Rotschenkel Tringa totanus 1 V x

X O Saatkrähe Corvus frugilegus V - -

O Schellente Bucephala clangula 2 - -

O Schilfrohrsänger Acrocephalus schoenobaenus 1 V x

X O Schlagschwirl Locustella fluviatilis 3 - -

X O Schleiereule Tyto alba 2 - x

O Schnatterente Anas strepera 3 - -

O Schneesperling Montifringilla nivalis R R -

Schwanzmeise*) Aegithalos caudatus - - -

O Schwarzhalstaucher Podiceps nigricollis 1 - x

O Schwarzkehlchen Saxicola rubicola 3 V -

O Schwarzkopfmöwe Larus melanocephalus 2 - -

X O Schwarzmilan Milvus migrans 3 - x

X O Schwarzspecht Dryocopus martius V - x

O Schwarzstorch Ciconia nigra 3 - x

O Seeadler Haliaeetus albicilla - -

O Seidenreiher Egretta garzetta - - x

Singdrossel*) Turdus philomelos - - -

Sommergoldhähnchen*) Regulus ignicapillus - - -

X O Sperber Accipiter nisus - - x

Stadt Volkach Anhang 2 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 28 von 29 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang: Artenschutzbeitrag

V L E NW PO Art Art RLB RLD sg

O Sperbergrasmücke Sylvia nisoria 1 - x

O Sperlingskauz Glaucidium passerinum V - x

Star*) Sturnus vulgaris - - -

O Steinadler Aquila chrysaetos 2 2 x

O Steinhuhn Alectoris graeca 0 0 x

O Steinkauz Athene noctua 1 2 x

O Steinrötel Monticola saxatilis - 1 x

O Steinschmätzer Oenanthe oenanthe 1 1 -

Stieglitz*) Carduelis carduelis - - -

Stockente*) Anas platyrhynchos - - -

Straßentaube*) Columba livia f. domestica - - -

O Sturmmöwe Larus canus 2 - -

Sumpfmeise*) Parus palustris - - -

O Sumpfohreule Asio flammeus 0 1

Sumpfrohrsänger*) Acrocephalus palustris - - -

X O Tafelente Aythya ferina - - -

Tannenhäher*) Nucifraga caryocatactes - - -

Tannenmeise*) Parus ater - - -

X O Teichhuhn Gallinula chloropus V V x

X O Teichrohrsänger Acrocephalus scirpaceus - - -

X O Trauerschnäpper Ficedula hypoleuca - - -

O Tüpfelsumpfhuhn Porzana porzana 1 1 x

Türkentaube*) Streptopelia decaocto - - -

X O Turmfalke Falco tinnunculus - - x

X O Turteltaube Streptopelia turtur V 3 x

O Uferschnepfe Limosa limosa 1 1 x

X O Uferschwalbe Riparia riparia V - x

X O Uhu Bubo bubo 3 - x

Wacholderdrossel*) Turdus pilaris - - -

X O Wachtel Coturnix coturnix V - -

O Wachtelkönig Crex crex 1 2 x

Waldbaumläufer*) Certhia familiaris - - -

X O Waldkauz Strix aluco - - x

Waldlaubsänger*) Phylloscopus sibilatrix - - -

X O Waldohreule Asio otus V - x

X O Waldschnepfe Scolopax rusticola V V -

X Waldwasserläufer Tringa ochropus 2 - x

O Wanderfalke Falco peregrinus 3 - x

Stadt Volkach Anhang 2 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 29 von 29 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang: Artenschutzbeitrag

V L E NW PO Art Art RLB RLD sg

O Wasseramsel Cinclus cinclus - - -

X O Wasserralle Rallus aquaticus 2 V -

Weidenmeise*) Parus montanus - - -

O Weißrückenspecht Dendrocopos leucotus 2 2 x

X O Weißstorch Ciconia ciconia 3 3 x

X O Wendehals Jynx torquilla 3 2 x

X O Wespenbussard Pernis apivorus 3 V x

X O Wiedehopf Upupa epops 1 2 x

O Wiesenpieper Anthus pratensis V V -

X O Wiesenschafstelze Motacilla flava 3 - -

X O Wiesenweihe Circus pygargus 1 2 x

Wintergoldhähnchen*) Regulus regulus - - -

Zaunkönig*) Troglodytes troglodytes - - -

O Ziegenmelker Caprimulgus europaeus 1 3 x

Zilpzalp*) Phylloscopus collybita - - -

O Zippammer Emberiza cia 1 1 x

O Zitronenzeisig Carduelis citrinella V 3 x

O Zwergdommel Ixobrychus minutus 1 1 x

O Zwergohreule Otus scops 0 - x

O Zwergschnäpper Ficedula parva 2 - x

Zwergtaucher*) Tachybaptus ruficollis - - -

*) weit verbreitete Arten („Allerweltsarten“), bei denen regelmäßig davon auszugehen ist, dass durch Vorhaben keine populationsbezogene Verschlechterung des Erhaltungszustandes erfolgt. Vgl. Abschnitt "Relevanzprüfung" der Internet- Arbeitshilfe zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung bei der Vorhabenszulassung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt

Dateiname: S:\18534\Bericht\Anhang 2.docx

Stadt Volkach 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan

Anhang 3 Umweltfachbeitrag Stadt Volkach Anhang 3 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 1 von 31 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang Umweltfachbeitrag

Inhaltsverzeichnis

Seite 1 Einleitung ...... 3 1.1 Kurzdarstellung der wichtigsten Ziele der Änderung ...... 3 1.2 Rechtliche Grundlagen ...... 5 1.3 Darstellung der in Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten umweltrelevanten Ziele ...... 6 2 Bestandsaufnahme und Bewertung der Umweltauswirkungen einschließlich der Prognose bei der Durchführung der Planung ...... 7 2.1 Kurzbeschreibung des Untersuchungsgebietes ...... 7 2.2 Wirkfaktoren des Planungsvorhabens ...... 10 2.3 Schutzgut Mensch (Wohnfunktion, Erholungsfunktion) ...... 10 2.4 Schutzgut Tiere und Pflanzen ...... 11 2.5 Schutzgut Boden ...... 15 2.6 Schutzgut Wasser ...... 17 2.7 Schutzgut Klima / Luft ...... 18 2.8 Schutzgut Landschaft ...... 19 2.9 Schutzgut Kultur- und Sachgüter ...... 19 3 Prognose bei Nichtdurchführung der Planung...... 20 4 Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung ...... 21 4.1 Bestandserfassung und -bewertung ...... 22 4.2 Erfassung der Auswirkungen des Eingriffs ...... 23 4.3 Vermeidung von Beeinträchtigungen durch das Vorhaben ...... 24 4.4 Ermittlung des Kompensationsbedarfs ...... 24 4.5 Ausgleichsflächen ...... 26 4.6 Bilanzierung Eingriffs und Ausgleich ...... 27 4.7 Festsetzung der Flächen zum Ausgleich ...... 27 5 Gesamtbeurteilung des Eingriffs ...... 28 5.1 Ergebnisse der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) ...... 28 5.2 Betroffenheit von Schutzgebieten und -objekten ...... 29 5.2.1 Natura 2000-Gebiete ...... 29 5.2.2 Weitere Schutzgebiete und -objekte ...... 29 5.3 Eingriffsregelung gem. § 15 BNatSchG ...... 29 6 Kostenschätzung ...... 30 7 Literatur / Quellen ...... 31

Stadt Volkach Anhang 3 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 2 von 31 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang Umweltfachbeitrag

Abbildungverzeichnis

Seite Abbildung 1: Bestehender Bebauungsplan und 1. Änderung ...... 4 Abbildung 2: Lage im Raum ...... 7 Abbildung 3: Topographie ...... 8 Abbildung 4: Geltungsbereich im Luftbild ...... 9 Abbildung 5: Flächen für geplante Zauneidechsenumsiedlung ...... 14 Abbildung 6: Geologie ...... 15 Abbildung 7: Festgesetztes Überschwemmungsgebiet des Mains ...... 17 Abbildung 8: Einteilung der Flächen nach der Bedeutung für Naturhaushalt und Landschaftsbild ...... 22 Abbildung 9: Ermittlung der Beeinträchtigungsintensität ...... 25

Stadt Volkach Anhang 3 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 3 von 31 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang Umweltfachbeitrag

1 Einleitung

1.1 Kurzdarstellung der wichtigsten Ziele der Änderung

Die 1. Änderung des Bebauungsplans „Sonnenberg“ im vereinfachten Verfahren gemäß § 13 BauGB übernimmt die Festsetzungen aus dem rechtskräftigen Bebauungsplan „Sonnenberg“ vom 20.12.2005 für die bebaubaren Erschließungsflächen. Da sich Änderungen der Straßenverkehrs- flächen zum regionalen Straßennetz (St 2260) ergeben, enthält der Bebauungsplan Fest- setzungen für die Neuordnung der Verkehrsflächen mit jeweils besonderer Zweckbestimmung für

− Veränderte Verkehrsführung der Erschließungsstraße „Sonnenberg“ anstelle einer Einmün- dung in die St 2260 mit Anschluss an den Kreisverkehr St 2260 / St 2271,

− Änderung des Knotenpunktes St 2260 / St 2271 zu einem Kreisverkehr,

− Selbstständig geführter Geh-/Radweg in Kombination mit dem Wirtschaftsweg im nord- westlichen Erschließungsbereich der GI b-Erschließungsfläche,

− Selbstständig geführter Feldweg östlich der St 2271 von der Erschließungsstraße Sonnenberg zum südöstlichen Wegenetz als Ersatzmaßnahme für den aufzulassenden und rückzu- bauenden Wegeanschluss an die St 2271 im Knotenpunkt mit der KT 29,

− Verbreiterung der St 2271 in Verbindung mit der Einmündung KT 29 für den Ausbau eines innenliegenden Linkseinfädelstreifens (iLES).

Dementsprechend wird der Geltungsbereich des rechtskräftigen Bebauungsplans um diese angrenzenden Straßenverkehrsflächen erweitert.

Der Umbau des Knotenpunktes St 2260 / St 2271 zu einem Kreisverkehr

− beseitigt eine Unfallhäufungsstelle,

− erhöht die Verkehrssicherheit im Bereich des Verkehrsknotens St 2260/St 2271 und des Ver- kehrsknotens St 2271 / KT 29 (öffentliche Sicherheit),

− erhöht die verkehrliche Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes,

− verbessert die barrierefreie Verbindungsqualität zwischen den Erschließungsgebieten „Sonnenberg“ und „Im Seelein“ (nördlich St 2260) durch den selbstständig geführten Geh-/ Radweg mit der Querungsstelle am östlichen Anschlussast der St 2260 und

− verbessert die Erschließung der an den Knotenpunkt angrenzenden Gewerbebetriebe („Sonnenberg“ und „Im Seelein“) und dient damit der Stärkung der Wirtschaftskraft und Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen. Stadt Volkach Anhang 3 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 4 von 31 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang Umweltfachbeitrag

Abbildung 1: Bestehender Bebauungsplan und 1. Änderung Stadt Volkach Anhang 3 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 5 von 31 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang Umweltfachbeitrag

1.2 Rechtliche Grundlagen

Beschleunigtes Verfahren

Die Änderung des rechtskräftigen Bebauungsplans erfolgt im vereinfachten Verfahren nach § 13 BauGB (Bebauungsplan der Innenentwicklung). Gemäß § 13 Abs. 3 BauGB wird von der Umwelt- prüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB abgesehen. Nach §§ 1 Abs. 6 Nr. 7 und 1a BauGB sind allerdings die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege, in jedem Bebauungsplanverfahren zu berücksichtigen und in der Begründung als wesentliche Aus- wirkungen darzulegen. Dazu wird als Grundlage der vorliegende Umweltfachbeitrag erstellt.

Artenschutzrecht

Die artenschutzrechtlichen Belange sind unabhängig von der Art des Bebauungsplanverfahrens zu berücksichtigen. Es ist zu prüfen, ob durch die Aufstellung des Bebauungsplans Verbotstat- bestände nach § 44 BNatSchG hinsichtlich Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie oder europäischen Vogelarten ausgelöst werden können.

Grünordnungsplan

Nach Art. 4 BayNatSchG sind Grünordnungspläne von der Kommune aufzustellen, sobald und soweit dies aus Gründen des Naturschutzes und der Landschaftspflege erforderlich ist. Der Grün- ordnungsplan ist Bestandteil des Bebauungsplans. Die grünordnerischen Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans werden im Rahmen der 1. Änderung angepasst.

Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung

Im rechtskräftigen Bebauungsplan sind Festsetzungen in Bezug auf die erforderlichen Ausgleichs- maßnahmen für die öffentlichen und privaten Flächen enthalten. Diese Festsetzung sollen grund- sätzlich beibehalten werden. Lediglich für die Inhalte der 1. Änderung (Umbau der Verkehrs- knotenpunkte, geänderte Erschließungsstraße innerhalb GE-/ GI-Gebiet) ist die Anwendung der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung entsprechend anzupassen.

Stadt Volkach Anhang 3 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 6 von 31 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang Umweltfachbeitrag

1.3 Darstellung der in Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten umweltrelevanten Ziele

Regionalplan

Der Regionalplan (Region 2 – Würzburg) nennt folgende umweltrelevanten Ziele:

− In den Tälern der Region, insbesondere in den Tälern von Main (…) sollen die Über- schwemmungsgebiete auch innerhalb der Siedlungseinheiten als Freiflächen erhalten bzw. nach Möglichkeit wieder in Freiflächen umgewandelt werden (B I, 3.1.3).

− Im innerörtlichen und ortsnahen Bereich, insbesondere in Gemeinden des Verdichtungs- raumes Würzburg und in den übrigen Maintalgemeinden, soll auf die Erhaltung vorhandener Grün- und Freiflächen einschließlich wertvoller Baumbestände sowie die Entwicklung neuer Grünflächen im Zuge der Bauleitplanung verstärkt hingewirkt werden (B I, 3.1.4).

Naturschutzrecht (BNatSchG und BayNatSchG)

Im Geltungsbereich der geplanten Bebauungsplanänderung sowie in der näheren Umgebung be- finden sich keine Natura 2000-Gebiete oder andere Schutzgebiete nach Naturschutzrecht (Land- schaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete, Geschützte Landschaftsbestandteile, Naturdenkmäler). Amtlich kartierte Biotope sind ebenfalls nicht vorhanden.

Arten- und Biotopschutzprogramm Landkreis Würzburg (ABSP)

Das Untersuchungsgebiet liegt im ABSP-Schwerpunktgebiet 675H „Unterfränkische Sande“ (sandige Flächen des Naturraums östlich des Mains zwischen Kitzingen und Fahr). Für das Unter- suchungsgebiet werden keine besonderen Ziele und Maßnahmen genannt.

Stadt Volkach Anhang 3 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 7 von 31 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang Umweltfachbeitrag

2 Bestandsaufnahme und Bewertung der Umweltauswirkungen einschließlich der Prognose bei der Durchführung der Planung

Die vorliegende flächendeckende Erhebung der Biotop- und Nutzungstypen erfolgte im Herbst 2017. Parallel zur Erstellung des Umweltfachbeitrags wurde ein artenschutzrechtlicher Fach- beitrag erstellt.

2.1 Kurzbeschreibung des Untersuchungsgebietes

Der Geltungsbereich liegt am südlichen Rand des Stadtgebietes von Volkach. Im Norden wird er begrenzt durch die St 2260, im Westen durch die St 2271 und im Osten durch die KT 10. Im Süden wird der Geltungsbereich begrenzt von einem nur temporär wasserführenden Graben mit begleitendem Gehölzsaum.

Abbildung 2: Lage im Raum Quelle: FIS-Natur (Bayerisches Landesamt für Umwelt)

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Naturraum und Topographie

Das Planungsgebiet gehört zum Naturraum „Mittleres Maintal“ bzw. zur Untereinheit „Main- talhänge (133-B)“, die die Hänge zu beiden Seiten des Maintals umfasst.

Abbildung 3: Topographie Quelle: Bayernatlas, Positionsblätter (1817-1841) 1:25000 (Bayerisches Landesamt für Umwelt)

Geologisch sind die Maintalhänge durch die Schichten des Oberen Muschelkalkes im Übergang zu denen des Lettenkohlenkeupers geprägt. Die unterschiedlichen Verwitterungseigenschaften der Schichten bewirken unterschiedlich steile Hangbereiche.

Das klimatisch besonders trockene und warme Gebiet ist vor allem vom intensiven Weinbau geprägt.

Potenziell natürliche Vegetation

Als potentiell natürliche Vegetation bezeichnet man das Endstadium einer ungestörten Vegeta- tionsentwicklung an einem Standort, das sich unter heutigen Umweltbedingungen einstellen würde, wenn jeglicher menschliche Einfluss aufhören würde. Für Gehölzpflanzungen sollten be- vorzugt Arten der potentiell natürlichen Vegetation verwendet werden, da diese für sie günstige Wachstumsbedingungen vorfinden. Im Untersuchungsgebiet wäre dies Flatterulmen-Hainbuchen- wald bzw. im südlichen Bereich Waldmeister-Buchenwald im Komplex mit Waldgersten-Buchen- wald (Quelle: FIS-Natur). Stadt Volkach Anhang 3 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 9 von 31 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang Umweltfachbeitrag

Nutzung und reale Vegetation

Der östliche Teil des Geltungsbereichs des rechtskräftigen Bebauungsplans ist bereits mit Gewer- bebetrieben bebaut, der westliche Teil wird derzeit noch landwirtschaftlich genutzt (Acker und Ackerbrache, Grünland). Im Anschluss an die bereits erfolgte Bebauung befinden sich einige Einzelgehölze (Zwetschgenbäume, Birnbäume) sowie ein Bestand an Halbstammobstbäumen. Die Straßennebenflächen des Knotenpunktes (Verkehrsinsel) sind mit jüngeren Einzelbäumen bepflanzt (Spitz-Ahorn, Mehlbeere).

Abbildung 4: Geltungsbereich im Luftbild

Stadt Volkach Anhang 3 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 10 von 31 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang Umweltfachbeitrag

2.2 Wirkfaktoren des Planungsvorhabens

Baubedingte Wirkfaktoren

− Baufeldräumung, Beseitigung von Einzelbäumen sowie Gras- und Krautfluren auf den Straßennebenflächen, − erhöhtes Verkehrsaufkommen durch Baufahrzeuge (im Bereich der bestehenden Staats- straßen sowie bauzeitliche Umfahrung westlich der St 2271), − zeitlich begrenzte erhöhte Lärmentwicklung, Staub- und Schadstoffemissionen, − Geländeauffüllung im Rahmen der Hochwasserfreilegung.

Anlagebedingte Wirkfaktoren

− dauerhafte Flächeninanspruchnahme und Versiegelung/Überbauung (Straßenverkehrsfläche), − Verlust von Retentionsraum durch Hochwasserfreilegung, − Verlust von Bodenfunktionen.

Betriebsbedingte Wirkfaktoren

− Betriebsbedingt ergeben sich keine wesentlichen Änderungen gegenüber den bestehenden Verhältnissen hinsichtlich Schadstoff-, Lärm- und Lichtemissionen durch den Straßenverkehr.

2.3 Schutzgut Mensch (Wohnfunktion, Erholungsfunktion)

Bestand

Die Änderung des Bebauungsplans betrifft die Erschließungsstraße innerhalb des GE-/ GI-Gebiets sowie die Umgestaltung der Knotenpunkte St 2260 / St 2271 und St 2271 / KT 29. Beim über- planten Bereich handelt es sich v. a. um landwirtschaftlich genutzte Flächen und Straßenneben- flächen, die nur sehr geringe Bedeutung für die Wohn- und Erholungsfunktion haben. Vorbe- lastungen bestehen in Form von Verkehrsemissionen (Straßenverkehr).

Umweltauswirkungen

Mit dem Vorhaben sind keine neuen erheblichen Umweltauswirkungen verbunden, da die gewerbliche Nutzung der überplanten Flächen bereits zulässig ist und bestehende Verkehrs- knotenpunkte umgebaut werden sollen. Es ist kein zusätzlich anfallender Straßenverkehr zu erwarten. Lediglich baubedingt ist mit einer höheren Belastung in Bezug auf Lärm- und Schad- stoffemissionen zu rechnen.

Stadt Volkach Anhang 3 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 11 von 31 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang Umweltfachbeitrag

Für Fußgänger und Radfahrer ergibt sich eine verbesserte Erreichbarkeit der siedlungsnahen Freiflächen (Fuß- und Radwege im Bereich des geplanten Kreisverkehrs).

Die nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Mensch sind daher als gering zu bewerten.

2.4 Schutzgut Tiere und Pflanzen

Bestand

Beim Geltungsbereich handelt es sich um die Straßennebenflächen der bestehenden Straßen (St 2271, St 2260, KT 29) sowie um landwirtschaftlich genutzte Flächen im Bereich des bereits rechtskräftigen Bebauungsplans, der geändert und dabei räumlich erweitert werden soll.

Im Geltungsbereich befinden sich keine Schutzgebiete nach Naturschutzrecht oder amtlich kartierte Biotope.

Das vorhandene Straßenbegleitgrün hat nur eingeschränkte Biotopfunktion für häufige und weit verbreitete gehölzbrütende Vogelarten (Verkehrsinsel mit einzelnen jüngeren Bäumen: Ahorn, Mehlbeere, Stammdurchmesser ca. 10-15 cm). Allerdings wurden im Rahmen der von der Unteren Naturschutzbehörde geforderten Erfassung von Zauneidechsen im Geltungsbereich zahl- reiche Individuen nachgewiesen, die gemäß Artenschutzrecht im Rahmen des Bauleitplan- verfahrens berücksichtigt werden müssen (siehe unten).

Südlich des bereits ausgewiesenen Gewerbegebiets „Sonnenberg“ verläuft ein kleiner Graben, der das Gebiet zum Main hin entwässert. Er wird von einem schmalen Gehölzstreifen begleitet.

In der Artenschutzkartierung sind für das engere Umfeld der Trasse keine Nachweise von besonders bedeutsamen Tierarten vorhanden.

Für andere Tiergruppen und -arten ist das Planungsgebiet aufgrund des bereits zulässigen hohen Versiegelungsgrads nur von geringer Bedeutung als Lebensraum.

Stadt Volkach Anhang 3 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 12 von 31 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang Umweltfachbeitrag

Umweltauswirkungen

Durch das Vorhaben werden straßennahe Einzelbäume sowie Vegetationsstrukturen mit geringer Bedeutung (Straßennebenflächen, Gras- und Krautfluren) beseitigt.

Die dauerhafte Flächeninanspruchnahme und flächige Bodenversiegelung bzw. Überbauung bewirken den Verlust von Flächen mit Lebensraumfunktion. Dem stehen ein Rückbau und die Entsiegelung von Straßenverkehrsflächen gegenüber, wodurch Lebensräume für Tiere und Pflanzen neu geschaffen werden, allerdings ebenfalls mit geringer Bedeutung.

Mit der Änderung des Bebauungsplans werden Lebensräume der streng geschützten Zaun- eidechse beseitigt. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände können eintreten, weshalb eine ent- sprechende artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung bei der Höheren Naturschutzbehörde (Regierung von Unterfranken) zu beantragen ist und entsprechende Vermeidungsmaßnahmen durchzuführen sind (siehe unten).

Spezieller Artenschutz

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens ist zu prüfen, ob dem Vorhaben die artenschutz- rechtlichen Verbote nach § 44 Abs. 1 BNatSchG entgegenstehen und ob entsprechende Ver- meidungs- oder Ausgleichsmaßnahmen notwendig sind, die im Bebauungsplan festgesetzt werden müssen.

Die von der Unteren Naturschutzbehörde geforderte Erfassung von Zauneidechsen zeigte, dass alle potenziellen artgerechten Lebensräume im Geltungsbereich von einer individuenstarken Population besiedelt sind.

Bei Realisierung des Vorhabens können trotz der dargestellten Vermeidungsmaßnahmen Verbots- tatbestände eintreten, sodass bei der Höheren Naturschutzbehörde eine entsprechende Ausnah- megenehmigung nach § 45 Abs. 7 Nr. 5 BNatSchG beantragt wurde.

Um den aktuellen Bestand der lokalen Population trotz der Baumaßnahmen zu erhalten, wird in Abstimmung mit der Höheren und Unteren Naturschutzbehörde ein Zauneidechsenkonzept aufgestellt.

Die im Geltungsbereich lebenden Zauneidechsen werden ab Frühjahr 2019 abgefangen und umgesiedelt. Dazu werden entsprechend den Anforderungen der Höheren Naturschutzbehörde zwei stadteigene Flächen umgestaltet. Es handelt sich um folgende Flächen: Stadt Volkach Anhang 3 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 13 von 31 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang Umweltfachbeitrag

FlSt.-Nr. 5783 (3.545 m²) Bei dem Grundstück handelt es sich um eine Ackerbrache, die bis vor 2 Jahren bewirtschaftet wurde. Die ca. 1,3 km östlich des Geltungsbereichs liegende Fläche ist bereits Ausgleichsfläche für den Bebauungsplan „Schaubmühle“ (WA-Gebiet) und kann daher zwar für die Umsiedlung der Zauneidechsen verwendet werden, nicht jedoch als Kompensationsfläche im Sinn der natur- schutzrechtlichen Eingriffsregelung. Vor der Umsiedlung sind in den Randbereichen geeignete Strukturelemente anzulegen (Steinhaufen, Totholz- bzw. Reisighaufen). Die Flächen sollen später abschnittsweise gemäht werden, sodass eine Verbuschung vermieden wird, aber immer Teil- flächen mit Altgras vorhanden sind.

FlSt.-Nr. 6681 (2.541 m²) Das Grundstück liegt ca. 300 m südlich des Geltungsbereichs. Die bis vor kurzem bestehende Obsthalbstammanlage wurde zwischenzeitlich gerodet, sodass sich auf der Fläche nur noch 1 älterer Obsthochstamm befindet. Die Fläche wird derzeit landwirtschaftlich als Acker genutzt. Die südliche, heuer als Maisacker genutzte Teilfläche soll mit einer autochthonen Blüh-/ Kräuter- mischung (Magerrasen-Mischung, z. B. Fa. Rieger-Hofmann, Fa. Saaten-Zeller) angesät werden. Vor der Umsiedlung sind in den Randbereichen geeignete Strukturelemente anzulegen (Stein- haufen, Totholz- bzw. Reisighaufen). Die Flächen sollen später abschnittsweise gemäht werden, sodass eine Verbuschung vermieden wird, aber immer Teilflächen mit Altgras vorhanden sind.

Nachfolgende Abbildung zeigt die Lage der beiden Flächen für die Umsiedlung der Zaun- eidechsen. Rot markiert sind amtlich kartierte Biotope, grün und lila markiert sind Flächen gemäß Ökoflächenkataster.

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FlSt.-Nr. 5783

FlSt.-Nr. 6681

Abbildung 5: Flächen für geplante Zauneidechsenumsiedlung (Quelle: FIS-Natur Bayern)

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2.5 Schutzgut Boden

Bestand

Das Untersuchungsgebiet gehört zum Fränkischen Schichtstufenland und wird maßgeblich durch die Schichtenfolge des Oberen Muschelkalks geprägt, die der Main bei seiner Eintiefung durch- schnitten hat. Für die Talsohle des Mains ist Flussschotter und Niederterrassensand typisch, wie sich auch an den sandigen Ackerflächen im Geltungsbereich zeigt.

Abbildung 6: Geologie (Quelle: Umweltatlas Bayern)

Der geplante Kreisverkehr befindet sich im Bereich des bestehenden Knotenpunktes, sodass die Neuversiegelung minimiert wird. Für die Neuversiegelung werden v. a. straßennahe Bereiche in Anspruch genommen. Die Versiegelung führt zum vollständigen Verlust aller Bodenfunktionen und ist damit grundsätzlich als erheblich einzustufen. Durch Versiegelung (Verlust von ver- sickerungsfähigen Flächen) und Überbauung ist ebenso die Wasserfunktion betroffen. Gleichzeitig werden bestehende Straßenflächen zurückgebaut und entsiegelt. Ein Teil der Bodenfunktionen kann hier wiederhergestellt werden.

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Umweltauswirkungen

Mit der 1. Änderung des Bebauungsplans wird im geplanten GE-/ GI-Gebiet kein Baurecht neu geschaffen. Gegenüber der bereits zulässigen baulichen Nutzung ergeben sich daher keine wesentlichen Änderungen innerhalb des GE-/ GI-Gebiets. Die Änderung der Erschließungsstraße innerhalb des GE-/ GI-Gebietes ergibt eine Reduzierung der neu zu versiegelnden Fläche von ca. 5.300 m³ (rechtskräftiger Bebauungsplan) auf ca. 4.700 m² (1. Änderung des Bebauungsplans).

Durch den Umbau des Verkehrsknotens St 2271 / St 2260 verringert sich der Anteil an ver- siegelter Fläche sogar um ca. 300 m². Allerdings wird der östlich der St 2271 angrenzende Wirt- schaftsweg ausgebaut und asphaltiert (ca. 950 m²), wodurch es in der Summe zu einer gering- fügigen Erhöhung der versiegelten Fläche kommt.

Eine Zunahme der Flächenversiegelung ergibt sich auch durch den Ausbau der Einmündung St 2271 / KT 29 mit einem innenliegenden Linkseinfädelstreifen (Neuversiegelung ca. 500 m², Rückbau und Entsiegelung an der Einmündung Wirtschaftsweg ca. 180 m², ergibt eine Netto- Neuversiegelung von ca. 320 m²).

Die Auswirkungen auf das Schutzgut Boden (Verlust von Bodenfunktionen) sind daher als gering bis mittel zu bewerten.

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2.6 Schutzgut Wasser

Bestand

Es sind keine Trinkwasserschutzgebiete vorhanden.

Der geplante Kreisverkehr sowie der westliche Teil des geplanten GI-Gebiets befinden sich im amtlich festgesetzten Überschwemmungsgebiet des Mains.

Abbildung 7: Festgesetztes Überschwemmungsgebiet des Mains Quelle: Informationsdienst Überschwemmungsgefährdete Gebiete (Bayerisches Landesamt für Umwelt)

Umweltauswirkungen

Mit der 1. Änderung des Bebauungsplans wird im geplanten GE-/ GI-Gebiet kein Baurecht neu geschaffen. Gegenüber der bereits zulässigen baulichen Nutzung ergeben sich daher keine wesentlichen Änderungen innerhalb des GE-/ GI-Gebiets. Die Änderung der Erschließungsstraße innerhalb des GE-/ GI-Gebietes ergibt eine Reduzierung der neu zu versiegelnden Fläche von ca. 5.300 m³ (rechtskräftiger Bebauungsplan) auf ca. 4.700 m² (1. Änderung des Bebauungsplans).

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Durch den Umbau des Verkehrsknotens St 2271 / St 2260 verringert sich der Anteil an ver- siegelter Fläche sogar um ca. 300 m². Allerdings wird der östlich der St 2271 angrenzende Wirt- schaftsweg ausgebaut und asphaltiert (ca. 950 m²), wodurch es in der Summe zu einer gering- fügigen Erhöhung der versiegelten Fläche und damit zu einem Verlust an versickerungsfähigen Flächen kommt.

Eine Zunahme der Flächenversiegelung ergibt sich auch durch den Ausbau der Einmündung St 2271 / KT 29 mit einem innenliegenden Linkseinfädelstreifen (Neuversiegelung ca. 500 m², Rückbau und Entsiegelung an der Einmündung Wirtschaftsweg ca. 180 m², ergibt eine Netto- Neuversiegelung von ca. 320 m²).

Die Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser sind als mittel bis hoch zu bewerten, da im Bereich des geplanten Kreisverkehrs Geländeauffüllungen geplant sind und Retentionsraum verloren geht. Ein entsprechender Ausgleich für diesen Verlust an Retentionsraum erfolgt in Abstimmung mit den zuständigen Behörden.

2.7 Schutzgut Klima / Luft

Bestand

Das Planungsgebiet zählt zum trockenwarmen Bezirk „Mainfranken“. Die jährlichen Niederschläge liegen unter 600 mm bei Jahresmitteltemperaturen zwischen 8 und 9 °C.

Das Plangebiet ist aufgrund Lage am Stadtrand und der z. T. bereits vorhandenen gewerblichen Nutzung (Überbauung, Versiegelung) ohne besondere Bedeutung für das Geländeklima. Die Bereiche entlang der Straßen (Staatsstraßen 2260 und 2271 sowie Kreisstraße KT 29) sind durch den Straßenverkehr mit seinen Schadstoffemissionen vorbelastet.

Umweltauswirkungen

Durch das Vorhaben werden Flächen in geringem Umfang neu versiegelt oder überbaut. Aller- dings wird durch die 1. Änderung gegenüber dem rechtskräftigen Bebauungsplan kein Baurecht neu geschaffen. Auswirkungen auf das Geländeklima sind nicht zu erwarten. Durch den Umbau des Knotenpunktes ergeben sich keine wesentlichen Änderungen gegenüber der bestehenden Situation.

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2.8 Schutzgut Landschaft

Bestand

Die Änderung des Bebauungsplanes betrifft in erster Linie die Neukonzipierung der verkehrlichen Infrastruktur. Baurecht für das geplante GE-/ GI-Gebiet besteht bereits. Durch die Änderung des Bebauungsplans gehen keine ortsbildprägenden Strukturen (z. B. markante Einzelbäume) verlo- ren. Der vorhandene Gehölzbestand südlich des Geltungsbereichs (entlang eines Grabens) sowie nördlich im Bereich des Gewerbegebiets „Im Seelein“ bleibt erhalten. Die Flächen sind ohne besondere Bedeutung für das Landschaftsbild. Einzelne jüngere Laubbäume werden gerodet.

Umweltauswirkungen

Mit dem Vorhaben sind keine neuen erheblichen Umweltauswirkungen (z. B. Rodung von land- schaftsbild- bzw. ortsbildprägenden Gehölzen) verbunden, da die gewerbliche Nutzung der über- planten Flächen bereits zulässig ist und vorhandene Verkehrsknotenpunkte umgebaut werden sollen.

Die grünordnerischen Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans (Einzelbaumpflan- zungen zur Eingrünung und landschaftlichen Einbindung) werden angepasst. Einzelbaumpflanz- ungen werden vor allem im Bereich des geplanten Kreisverkehrs festgesetzt.

2.9 Schutzgut Kultur- und Sachgüter

Bestand

Kultur- und Sachgüter (Boden- und Baudenkmäler, Vorrang- oder Vorbehaltsflächen für Boden- schätze) sind im Geltungsbereich nicht bekannt.

Umweltauswirkungen

Keine

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3 Prognose bei Nichtdurchführung der Planung

Ohne die Änderung des rechtskräftigen Bebauungsplans kann die flächensparende Verkehrs- infrastruktur im GE-/GI-Gebiet mit dem unmittelbaren Anschluss im Knotenpunktsbereich mit dem 5-armigen Kreisverkehr nicht umgesetzt werden. Damit verbunden ist eine vergrößerte und effektivere Nutzung der bebaubaren Flächen für die gewerblichen bzw. industriellen Betriebsan- siedlungen. Mit diesen Optimierungen können die verkehrlichen Verbesserungen im Knoten- punktsbereich St 2260 / St 2271 (5-armiger Kreisverkehr) sowie im Einmündungsbereich der St 2271 / KT 29 mit dem iLES umgesetzt werden.

Die Neuversiegelung aufgrund der im rechtskräftigen Bebauungsplan festgesetzten Erschließung (Fahrbahn) innerhalb des GE-/ GI-Gebiets wäre mit ca. 5.300 m² höher als die aufgrund der 1. Änderung des Bebauungsplans vorgesehene Erschließungsstraße (ca. 4.700 m²).

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4 Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung

Das maßgebliche Planungsziel der 1. Änderung zum Bebauungsplan „Sonnenberg“ besteht aus- schließlich in der Neukonzipierung der verkehrlichen Infrastruktur.

Die Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans in Bezug auf die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung und die erforderlichen Kompensationsmaßnahmen bleiben grundsätzlich bestehen.

Die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung ist jedoch anzuwenden für die Inhalte der geplanten Änderung des Bebauungsplans (Umbau der beiden Verkehrsknotenpunkte, Änderung der Er- schließungsstraße im GE-/ GI-Gebiet).

Es werden an mehreren Stellen öffentliche Grünflächen festgesetzt, die die umgestalteten Straßenverkehrsflächen landschaftlich einbinden. Gleichzeitig werden durch entsprechende Ge- staltung und Pflege dieser öffentlichen Grünflächen neue Lebensräume bzw. Vernetzungs- strukturen für Zauneidechsen geschaffen. Die Bilanzierung von Eingriff und Ausgleich erfolgt nach dem Leitfaden „Eingriffsregelung in der Bauleitplanung“ des Bayerischen Umweltministeriums.

Entlang der Staatsstraße im Norden und der Staatsstraße im Westen sollte gemäß der grün- ordnerischen Festsetzungen auf dem nicht mehr benötigten Wirtschaftsweg eine öffentliche Allee mit landschaftstypischen Hochstämmen (z. B. Linden, Ahorn, heimische Obstbäume wie Apfel, Birne, Walnuss) angelegt werden. Unter Beachtung der aktuellen Anforderungen an die Verkehrs- sicherheit (vgl. RPS 2009) ist dies nicht möglich, weshalb Einzelbaumpflanzungen zur land- schaftlichen Einbindung v. a. im Bereich des geplanten Kreisverkehrs festgesetzt werden.

In Abstimmung mit der Höheren und Unteren Naturschutzbehörde werden zwei Flächen für die aus Artenschutzgründen notwendige Umsiedlung der im Geltungsbereich vorkommenden Zaun- eidechsen vorgesehen (sh. Kap. 2.4):

− Das Grundstück FlSt.-Nr. 6681 (Gemarkung Volkach, 2.541 m²) wird gleichzeitig zur Eingriffs- kompensation nach der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung verwendet.

− Das Grundstück FlSt.-Nr. 5783 (Gemarkung Volkach, 3.545 m²) ist für die Umsiedlung der Zauneidechsen geeignet, allerdings bereits als Ausgleichsfläche für den Bebauungsplan „Schaubmühle“ der Stadt Volkach belegt. Damit kann es nicht mehr als Ausgleichsfläche für die 1. Änderung des vorliegenden Bebauungsplans angerechnet werden.

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4.1 Bestandserfassung und -bewertung

Zur Ermittlung des Ausgleichsbedarfs wird der Geltungsbereich der 1. Änderung zunächst nach seiner Bedeutung für Natur und Landschaft untergliedert (sh. nachfolgende Tabelle und Ab- bildung).

Abbildung 8: Einteilung der Flächen nach der Bedeutung für Naturhaushalt und Landschaftsbild

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Gemäß o. g. Leitfaden (Kap. 3.2, Seite 11) werden Flächen, die keine erhebliche oder nachhaltige Umgestaltung oder Nutzungsänderung – auch nicht mittelbar – im Sinne der Eingriffsregelung erfahren, nicht in die Betrachtung einbezogen. Entsprechendes gilt bei der Überplanung von Ackerflächen zu nicht oder nur unerheblich versiegelten Grünflächen.

Bestand / Biotop- und Nutzungstypen Bedeutung für Naturhaushalt und Landschaftsbild Straßenbegleitgrün (regelmäßig gemäht) Kategorie I, unterer Wert Teilversiegelte Flächen (Schotterweg) Kategorie I, unterer Wert landwirtschaftlich genutzte Flächen (Acker, Ackerbrache, Kategorie I, oberer Wert Grünland) Halbstammobstkultur Kategorie I, oberer Wert Straßenfläche ohne Bedeutung

4.2 Erfassung der Auswirkungen des Eingriffs

Die Ausgestaltung der geplanten Bebauung beeinflusst die Intensität der konkreten Beeinträchti- gungen von Natur und Landschaft. Durch die Versiegelung gehen nahezu alle Schutzgut- funktionen verloren.

Die Auswirkungen auf Natur und Landschaft werden überschlägig aus dem Maß der vorgese- henen baulichen Nutzung abgeleitet.

Dabei werden nur die Inhalte der 1. Änderung des Bebauungsplans (Umbau der beiden Verkehrs- knotenpunkte, geänderte Erschließungsstraße im GE-/ GI-Gebiet) zugrundegelegt. Die Fest- setzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans werden grundsätzlich beibehalten.

Das Vorhaben ist als Fläche mit hohem Versiegelungs- bzw. Nutzungsgrad (Typ A) einzustufen. Auf den übrigen Flächen (z. B. Straßennebenflächen, Böschungen) erfolgt kein Eingriff.

Einzelne Gehölzverluste (Einzelbäume im Bereich des Verkehrsknotens, Obstbäume im Bereich des geplanten GI-Gebiets) werden durch straßenbegleitende Gehölzpflanzungen ausgeglichen.

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4.3 Vermeidung von Beeinträchtigungen durch das Vorhaben

Vermeidungsmaßnahmen

− Sparsamer Umgang mit Grund und Boden durch flächensparende Erschließung (die ver- siegelte Fläche beim Kreisverkehr ist kleiner als der bestehende Verkehrsknoten; die ge- änderte Erschließungsstraße innerhalb des GE-Gebiets hat ebenfalls weniger versiegelte Fläche als die Variante im rechtskräftigen Bebauungsplan),

− Pflanzgebote zur landschaftlichen Einbindung des Kreisverkehrs und des geplanten GE-/ GI- Gebiets,

− Erhaltung der Durchlässigkeit zur freien Landschaft zur Förderung von Wechselbeziehungen durch öffentliche Grünflächen,

− Erhaltung des Hochwasserrückhalteraums (Main) durch Ausgleich der notwendigen Hoch- wasserfreilegung (Geländeauffüllung im nordwestlichen Bereich des Planungsgebietes ein- schließlich Kreisverkehr St 2260 / St 2271),

− Versickerung der anfallenden Niederschlagswässer aus den Dachflächen und sonstigen be- festigten Flächen der Privatgrundstücke durch Versickerungseinrichtungen.

Artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahmen

− Bauzeitenbeschränkung im Hinblick auf Brutvögel (Gehölzrodung nur außerhalb der Vogel- brutzeit),

− Bauzeitenbeschränkung entsprechend der Aktivitätsphasen der Zauneidechse,

− Aufstellung von Schutzzäunen um das Baufeld,

− Umsiedlung der Zauneidechsen aus dem Baufeld auf vorbereitete Ersatzflächen mit art- gerechter Habitatausstattung durch fachlich ausreichend qualifiziertes Personal,

− Durchführung einer Umweltbaubegleitung zur Sicherung der fachlich korrekten Umsetzung.

4.4 Ermittlung des Kompensationsbedarfs

Durch Überlagerung der naturschutzfachlichen Bedeutung des Änderungsbereiches (Kategorie I) mit der Eingriffsschwere (Kategorie A) ergibt sich auf den neu zu versiegelnden Flächen eine Beeinträchtigungsintensität von A I. Die nicht veränderten Straßennebenflächen bleiben unbe- rücksichtigt (s. o.), ebenso das bereits rechtskräftige GE-/ GI-Gebiet, das im Rahmen der 1. Änderung unverändert bleibt. Aus der Multiplikation der Flächengröße und dem jeweiligen Kompensationsfaktor ergibt sich der in die Abwägung einzustellende Kompensationsbedarf.

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Abbildung 9: Ermittlung der Beeinträchtigungsintensität

Nach dem Leitfaden ergibt sich für die Beeinträchtigungsintensität „A I“ eine Spanne für den an- zuwendenden Kompensationsfaktor von 0,3 – 0,6.

Die Verkehrsfläche wird durch den Umbau zu einem Kreisverkehr vergrößert. Der Neu- versiegelung (insgesamt 2.450 m²) steht eine zu entsiegelnde Fläche von 1.480 m² gegenüber. Daher beträgt die tatsächliche Neuversiegelung außerhalb des eigentlichen GE-Gebiets 970 m².

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Durch die Änderung der Erschließungsstraße innerhalb des GE-/ GI-Gebiets reduziert sich die ver- siegelte Fläche innerhalb des Gebiets geringfügig gegenüber der bisherigen Variante im rechts- kräftigen Bebauungsplan. Die Versiegelung für die öffentliche Erschließungsstraße im GE-/ GI- Gebiet wird deshalb nicht als Eingriff bewertet.

Die ursprünglich im Bebauungsplan festgesetzte Neupflanzung von Bäumen entlang der St 2260 ist gemäß RPS 2009 nicht möglich. Soweit aus Verkehrssicherheitsaspekten möglich, werden ersatzweise Baumpflanzungen im Bereich des geplanten Kreisverkehrs festgesetzt.

Damit ergibt sich ein Kompensationsbedarf von 582 m² (sh. nachfolgende Tabelle).

(1) (2) (3) = Sp. 2 ./. Sp. 3 Ver- Ent- Ausgl. siegelung siegelung Eingriffsfläche Faktor bedarf Umgestaltung Einmündung St 2271 / KT 29 (innenliegender Linkseinbiege- streifen) 500 180 320 Umbau Kreuzung St 2271/St 2260 zu Kreisverkehr 1.000 1.300 -300 Ausbau Wirtschaftsweg östl. St 2271 950 0 950 Ausgleichsbedarf gesamt 2.450 1.480 970 0,6 582

4.5 Ausgleichsflächen

Zur Deckung des Ausgleichsbedarfs wird eine externe Fläche außerhalb des Geltungsbereichs (FlSt.-Nr. 6681, Gemarkung Volkach, 2.541 m²) nach artenschutzrechtlichen Gesichtspunkten umgestaltet. Die bis vor kurzem bestehende Obsthalbstammanlage wurde zwischenzeitlich gero- det. Auf der Fläche befindet sich noch 1 älterer Obsthochstamm. Die Fläche wurde in 2018 land- wirtschaftlich als Acker genutzt. Hier soll in Teilbereichen eine Ansaat erfolgen, ein Teilbereich ist bereits als Getreide angesät und wird nicht verändert

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Im Einzelnen ist vorgesehen:

− Absammeln der auf dem Südteil der Fläche liegenden Wurzelstockteile aus der Rodung der ehemaligen Halbstammanlage und Einbringen als Totholzhaufen,

− Im derzeit mit Wintergetreide eingesäten Nordteil der Fläche Belassen eines Getreide- streifens,

− Einbringen von Strukturelementen (6 Steinhaufen, zusätzlich Totholz- bzw. Reisighaufen) am Ostrand der Fläche (zur Vereinfachung der Pflege / Mahd), möglichst mit Südexposition,

− Umgehende Ansaat einer autochthonen Blüh-/ Kräutermischung (Magerrasen-Mischung, z. B. Fa. Rieger-Hofmann, Fa. Saaten-Zeller) in Teilflächen,

− Später dann abschnittsweise Mahd, sodass eine Verbuschung vermieden wird, aber in Teil- bereichen immer Altgras stehen bleibt.

4.6 Bilanzierung Eingriffs und Ausgleich

Die Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz stellt sich folgendermaßen dar:

Ermittelter A usgleichsbedarf 582

A usgleichsfläche - Externe Ausgleichsfläche (Zauneidechsen-Ersatzlebensraum, Fl. Nr. 6681) 2.541

Bilanzierung A usgleichsbedarf - A usgleichsfläche -1.959

Die Größe der Ausgleichsfläche (2.541 m²) übersteigt den ermittelten Ausgleichsbedarf (582 m²). Damit ergibt sich ein rechnerischer Überschuss an Ausgleichsfläche in Höhe von 1.959 m², der für zukünftige, andere Vorhaben der Stadt Volkach angerechnet werden kann.

4.7 Festsetzung der Flächen zum Ausgleich

Die externe Ausgleichsfläche FlSt.-Nr. 6681 (Gemarkung Volkach) wird dem vorliegenden Be- bauungsplan als Fläche zum Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft im Sinne des § 1a Abs. 3 BauGB mit einer Größe von 2.541 m² außerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungs- plans verbindlich und dauerhaft zugeordnet.

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5 Gesamtbeurteilung des Eingriffs

5.1 Ergebnisse der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP)

Artenschutzrechtliche Belange wurden bei der Aufstellung des ursprünglichen Bebauungsplans bisher nicht geprüft. Die Notwendigkeit der jetzt vorgenommenen Prüfung ergibt sich daraus, dass Bebauungspläne, deren Festsetzungen nicht ausräumbare Hindernisse durch den „vor- habensbezogenen europarechtlichen Artenschutz“ entgegenstehen, die ihnen zugedachte städte- bauliche Entwicklung und Ordnung nicht erfüllen können; ihnen fehlt die „Erforderlichkeit“ im Sinn des § 1 Abs. 3 Satz 1 BauGB (vgl. Bayerisches Landesamt für Umwelt, Verfahrenshinweise zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung). Daher wurden die artenschutzrechtlichen Belange im Rahmen der 1. Änderung des rechtskräftigen Bebauungsplans geprüft und insbesondere im Hinblick auf Zauneidechsenvorkommen im Geltungsbereich durch entsprechende Maßnahmen be- rücksichtigt (sh. Anhang: Artenschutzbeitrag), nachdem vorhabensbedingt in Lebensräume der streng geschützten Zauneidechse eingegriffen wird.

Die artenschutzrechtliche Prüfung kommt zu nachfolgenden Ergebnissen:

Pflanzenarten

Für Pflanzenarten nach Anhang IV b) der FFH-Richtlinie werden durch das Vorhaben keine Verbotstatbestände gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 4 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG ausgelöst.

Tierarten nach Anhang IV

Aufgrund des Vorkommens von Zauneidechsen im Geltungsbereich kann das Eintreten von Verbotstatbeständen trotz artenschutzrechtlicher Vermeidungsmaßnahmen (Umsiedlung der Zauneidechsen auf eine externe Ersatzfläche) nicht ausgeschlossen werden, weshalb bei der Regierung von Unterfranken (Höhere Naturschutzbehörde) ein entsprechender Antrag auf Aus- nahmegenehmigung nach § 45 Abs. 7 Nr. 5 BNatSchG zu stellen ist.

Alle anderen Tierarten nach Anhang IV a) der FFH-RL (Säugetiere einschließlich Fledermäuse, andere Kriechtiere, Amphibien, Libellen, Käfer, Tagfalter, Nachtfalter, Schnecken, Muscheln) kommen im Untersuchungsbereich nicht vor oder die Wirkungsempfindlichkeit der Arten ist projektspezifisch so gering, dass mit hinreichender Sicherheit davon ausgegangen werden kann, dass keine Verbotstatbestände gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 4 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG ausgelöst werden.

Stadt Volkach Anhang 3 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 29 von 31 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang Umweltfachbeitrag

Europäische Vogelarten

Für die europäischen Vogelarten gemäß Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie werden unter Berücksichtigung von Vermeidungsmaßnahmen (Rodung von Gehölzen im Winterhalbjahr) keine Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1, 2, und 3 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG ausgelöst.

5.2 Betroffenheit von Schutzgebieten und -objekten

5.2.1 Natura 2000-Gebiete

Im Untersuchungsraum bzw. im Wirkraum des Vorhabens befinden sich keine FFH- oder SPA- Gebiete. Eine Betroffenheit ist ausgeschlossen.

5.2.2 Weitere Schutzgebiete und -objekte

Nach § 30 BNatSchG i. V. m. Art. 23 BayNatSchG gesetzlich geschützte Biotope sowie Schutz- gebiete und -objekte nach Naturschutzrecht fehlen ebenfalls im Untersuchungsraum bzw. im Wirkraum des Vorhabens.

5.3 Eingriffsregelung gem. § 15 BNatSchG

Die externe Ausgleichsfläche FlSt.-Nr. 6681 (Gemarkung Volkach) wird dem vorliegenden Be- bauungsplan als Fläche zum Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft im Sinne des § 1a Abs. 3 BauGB mit einer Größe von 2.541 m² außerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungs- plans verbindlich und dauerhaft zugeordnet.

Die Größe der Ausgleichsfläche (2.541 m²) übersteigt den ermittelten Ausgleichsbedarf (582 m²). Damit ergibt sich ein rechnerischer Überschuss an Ausgleichsfläche in Höhe von 1.959 m², der für zukünftige, andere Vorhaben der Stadt Volkach angerechnet werden kann.

Damit werden die Beeinträchtigungen des Naturhaushalts kompensiert. Das Landschaftsbild wird durch Einzelbaumpflanzungen entlang der Verkehrsflächen wiederhergestellt.

Stadt Volkach Anhang 3 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 30 von 31 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang Umweltfachbeitrag

6 Kostenschätzung

Landschaftspflegerische Maßnahmen Menge Einh. EP GP - Abfangen und Umsiedlung von 1 psch 70.000,00 € 70.000,00 € Zauneidechsen (einschl. Aufstellen von Schutzzäunen) - Ansaat Fl. Nr. 6681 (Teilfläche) als 1.500 m² 2,20 € 3.300,00 € Zauneidechsen-Ersatzlebensraum - Steinschüttungen, Totholzhaufen 1 psch 9.000,00 € 9.000,00 € (Zauneidechsen-Habitat) - Einzelbaumpflanzungen 15 St. 400,00 € 6.000,00 € - Ökologische Baubegleitung 1 psch 6.000,00 € 6.000,00 € Zwischensumme 94.300,00 € MWST 19% 17.917,00 € Summe brutto (ohne Ingenieurgebühren) 112.217,00 €

davon entfallen auf: - Ausbau Einmündung ca. 10% 11.221,70 € St 2271 / KT 29 - Ausbau Einmündung ca. 50% 56.108,50 € St 2271 / St 2260 (Kreisverkehr) - Neubau Erschließungsstraße im ca. 40% 44.886,80 € GI-/ GE-Gebiet Sonnenberg

Stadt Volkach Anhang 3 1. Änderung des Bauungsplans „Sonnenberg“ Seite 31 von 31 (Kreisverkehr St 2260 / St 2271 mit Einmündung St 2271 / KT 29) Begründung zum Bebauungsplan – Anhang Umweltfachbeitrag

7 Literatur / Quellen

Bayerisches Landesamt für Umwelt: Artenschutzkartierung

Bayerisches Landesamt für Umwelt: Biotopkartierung

Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen: Arten- und Biotop- schutzprogramm (ABSP), Landkreis Kitzingen

DIN 18 920 - Vegetationstechnik im Landschaftsbau - Schutz von Bäumen, Pflanzbeständen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen

Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV): Richtlinie für die Anlage von Straßen, Teil: Landschaftspflege, Abschnitt 4: Schutz von Bäumen, Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaßnahmen (RAS-LP 4)

Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV): Richtlinie für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme (RPS 2009)

Gesetz über den Schutz der Natur, die Pflege der Landschaft und die Erholung in der freien Natur (Bayerisches Naturschutzgesetz – BayNatSchG) in der Fassung vom 10.02.2011.

Gesetz zur Neuregelung des Rechts des Naturschutzes und der Landschaftspflege (Bundes- naturschutzgesetz, BNatSchG) vom 29.07.2009

Planungsverband Region (2) Würzburg: Regionalplan

Internet-Recherchen

Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Bayerischer Denkmal-Atlas (BayernViewer Denkmal)

Bayerisches Landesamt für Umwelt: FIS-Natur (Schutzgebiete, Biotopkartierung, FFH-Gebiete)

Bayerisches Landesamt für Umwelt: Informationsdienst Überschwemmungsgefährdete Gebiete

Dateiname: S:\18534\Bericht\Anhang 3.docx