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DIPLOMARBEIT / DIPLOMA THESIS Titel der Diplomarbeit / Title of the Diploma Thesis „Heimat bist du großer Töchter“ Konstruktion nationaler Identität in Österreich während der Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017 verfasst von / submitted by Christoph Steinhart angestrebter akademischer Grad / in partial fulfilment of the requirements for the degree of Magister der Philosophie (Mag. phil.) Wien, 2019 / Vienna, 2019 Studienkennzahl lt. Studienblatt / A 190 313 456 degree programme code as it appears on the student record sheet: Studienrichtung lt. Studienblatt / Lehramtsstudium degree programme as it appears on UF Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung the student record sheet: UF Geographie und Wirtschaftskunde Betreut von / Supervisor: Mag. Dr. Martin Tschiggerl Danksagung und Widmung Für meine Eltern. Besonderer Dank gilt meinem Betreuer, Mag. Dr. Martin Tschiggerl, der mir bei dieser Arbeit alle Freiheiten ließ und bei Fragen stets ein offenes Ohr für mich hatte. Dank gilt auch all jenen, die durch Zusprache und interessante Diskussionen zum Gelingen dieser Arbeiter beigetragen haben. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ....................................................................................................................... 1 2 Theoretische Überlegungen und Ausführungen ............................................................. 4 2.1 Der Nationsbegriff ................................................................................................... 4 2.1.1 Die Nation als imagined community ................................................................. 4 2.1.2 Definitionen ...................................................................................................... 8 2.2 Nationale Identität ..................................................................................................10 2.3 Identifikation durch Sport ........................................................................................15 2.4 Geschlechterrollen im Sport ...................................................................................19 3 Methodische Überlegungen ...........................................................................................21 4 Analyseteil .....................................................................................................................24 4.1 Charakterisierung der Quellen ................................................................................24 4.1.1 Kronen Zeitung ................................................................................................24 4.1.2 Der Standard ...................................................................................................25 4.1.3 ORF ................................................................................................................25 4.2 Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017 ......................................................27 4.3 Analyse ..................................................................................................................29 4.3.1 Intensität und Umfang der Berichterstattung ...................................................29 4.3.2 Belacht, geschätzt, verehrt – Daseinsberechtigung durch Erfolg .....................35 4.3.3 Selbst- und Fremddarstellung der Nationalmannschaft ...................................42 4.3.4 Das Rot-Weiß-Rot in der Berichterstattung – Symbole und Bilder ...................54 4.3.5 Heimat bist du großer Töchter – Wertschätzung und Gleichberechtigung .......60 4.3.6 Frauen in „Männerdomänen“ ...........................................................................70 4.3.7 Nationalstolz und Euphorie..............................................................................74 5 Zusammenfassung und Conclusio ................................................................................80 6 Verzeichnisse ................................................................................................................83 6.1 Primärquellen .........................................................................................................83 6.1.1 Internetquellen ................................................................................................83 6.1.2 Printmedien .....................................................................................................87 6.1.3 TV- und Rundfunkbeiträge ..............................................................................92 6.2 Sekundärquellen ....................................................................................................94 6.2.1 Internetquellen ................................................................................................94 6.2.2 Literatur ...........................................................................................................94 7 Abstract .........................................................................................................................99 1 Einleitung „Einige Leute halten Fussball für eine Frage von Leben und Tod. Ich bin von dieser Einstellung sehr enttäuscht. Ich versichere Ihnen, dass es viel viel wichtiger als das ist.“1 Mit diesem oft falsch zitierten Ausspruch des ehemaligen Trainers des englischen Clubs FC Liverpool verabschiedete Bundeskanzler Christian Kern am 11. Juli 2017 die österreichische Fußball-Nationalmannschaft der Frauen zur Europameisterschaft in die Niederlande.2 Die Mannschaft hatte sich erstmalig für eine Endrundenteilnahme qualifiziert und hatte eine Außenseiterrolle inne. Umso überraschender war es, dass die Österreicherinnen bei ihrem Auftaktspiel gegen die Schweizerinnen gewonnen hatten und bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Bewerb ungeschlagen blieben. Ich erinnere mich gut an das Spiel gegen die Isländerinnen vom 26. Juli 2017. Ich war zu diesem Zeitpunkt gerade auf Urlaub in Reykjavík und besuchte im Stadtkern, am Ende der berühmten Einkaufsstraße Laugavegur am Ingólfstorg – der Ingolfsplatz –, eine Public Viewing-Veranstaltung. Es war das letzte Spiel der Gruppenphase und die österreichische National-Elf hatte sich noch nicht fix für die Finalphase qualifiziert. Als die ÖFB-Spielerinnen das erste Tor erzielten, war ich einer der wenigen, die jubelten. Wenige Meter vor mir stand eine Familie, die ebenfalls zu jenen gehörten, die sich über den Führungstreffer Österreichs freuten. Ich ging zu ihnen hin, fragte sie, ob sie ebenfalls aus Österreich kämen und folgte weiter dem Spiel, bis wir wenige Minuten später über ein weiteres Tor jubeln durften. Schlussendlich erreichten die Österreicherinnen als Gruppenerste die K.O.-Phase des Turniers. Ich frage mich, was mich dazu getrieben hat, zu meinen Landsleuten zu gehen und mit ihnen gemeinsam zu jubeln. War es der Umstand, dass sich auf diesem Platz sonst niemand sonderlich darüber freute, dass die ÖFB-Damen in Führung gingen? Lag es an der Tatsache, dass sich meine Kenntnisse des Isländischen nur begrenzt für eine Konversation mit Einheimischen eigneten und ich froh war, neben meinen Reisebegleitern auch noch mit anderen Österreichern und Österreicherinnen sprechen zu können? War es ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das Ausdruck in der Freude über die Führung der heimischen Nationalmannschaft fand? Ist es eine Mischung aus all diesen Gründen und hätte ich diese Familie überhaupt als aus Österreich stammend erkannt, hätten sie sich nicht über die Tore gefreut? 1 Fifa.com, Shanklys beste Sprüche (26. Februar 2010), online unter <https://de.fifa.com/news/shanklys-beste-spruche-1174579> Letzter Zugriff: 11. Juni 2019. 2 Vgl. ORF, Multimediales Archiv, OSP Fußball Damen/Frauen EM 2017 Niederlande Verabschiedung Empfang Team Österreich beim Bundespräsidenten (11. Juli 2017). 1 Diesen Fragen widme ich mich in der nachstehenden Arbeit. Ich möchte herausfinden, wie nationale Identität konstruiert wird und was überhaupt darunter verstanden werden kann. Nachdem ein Zusammengehörigkeitsgefühl, ausgehend von der eigenen Herkunft, scheinbar während der Übertragung von Fußballspielen erreicht werden kann, werde ich mir diesen Aspekt genauer ansehen. Dies führt mich zur Formulierung meiner Forschungsfrage: Wie wird nationale Identität in Österreich während sportlicher Großereignisse konstruiert? Exemplarisch werde ich dafür die Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017 analysieren. Mein Hauptaugenmerk wird dabei auf der Konstruktion von Nation und Identität sowie Alterität im Zuge der Sportberichterstattung von Fernsehen und Zeitungen liegen. Ich stelle die These auf, dass mit zunehmendem Erfolg der Nationalmannschaft sowohl der Umfang der Berichterstattung zunimmt als auch die Inhalte der Beiträge zunehmend von nationaler Symbolik und identitätskonkreten Begriffen geprägt sein werden und somit dazu beiträgt nationale Identität zu konstruieren. Ausgehend von Michel Foucalts Diskursbegriff und den Ausführungen von Achim Landwehr zur historischen Diskursanalyse ist die kommende Analysearbeit eine Betrachtung von Metanarrativen und Diskursen. Dabei stelle ich mit meinen Überlegungen keinesfalls einen Anspruch auf Vollständigkeit oder Allgemeingültigkeit. Ich kann durch die Arbeit mit dem Quellenmaterial unmöglich wissen, ob die Berichterstattung der Tageszeitungen oder des Fernsehrundfunks tatsächlich dazu beiträgt bei den Rezipienten und Rezipientinnen ein Gefühl von Nationalstolz zu erzeugen oder identitätsbildend ist. Viel mehr zeige ich auf, welche Darstellungsformen verwendet werden und formuliere daraus induktive Schlüsse. Dabei bin ich nicht der erste, der die Zusammenhänge zwischen Sport und