Interessengemeinschaft Kleine Heime & Jugendhilfeprojekte Schleswig-Holstein

INFO 16 April 2001

BERICHTE ERFAHRUNGEN DARSTELLUNGEN

Geschäftsstelle: Hauptstraße 3 • 24893 Telefon:04622/2892 •T elefax: 0 46 22 / 28 83 eMail: [email protected] • Internet: http://www.ikh-sh.de Inhalt Vorwort ...... 4 Jahresbericht 2000 ...... 6

Aus unseren Mitgliedseinrichtungen zum Thema „Wandel“ • PRISMA – Ein Jugendhilfeprojekt stellt sich vor Ute Schaper ...... 8 • Trägerwechsel –V on der Übernahme einer Einrichtung Claudia und Jürgenv on Ahn ...... 14 • Der Alte geht von Bord Johannes Brummack, Dietrich Brummack ...... 19

Zum Thema „Wandel“ • Die Rotorblätter der Windmühlen drehen sich kräftiger Ein Blick aus demF enster meines Arbeitsplatzes Martin Krieg ...... 22 • „Wer nicht mit der Zeit geht, wird mit der Zeit gehen.“ Veränderungen in derJ ugendhilfe im Hinblick auf die Neuregelungen im Bereich der Finanzen ReinerK orneffel ...... 26 • „.. und abends wiederholt sich dasT agesgeschehen...“ Manuela Zager ...... 33 IMPRESSUM • Mitarbeitermotivation in Zeiten des Wandels Herausgeber: Interessengemeinschaft Kleine Heime & Ute Risch ...... 34 Jugendhilfeprojekte Schleswig-Holsteine .V. • „Vom Pflegesatz zum Entgelt – alter Wein in neuen Schläuchen?!“ Redaktion: Johannes Brummack•RuthFabianke • Jons-MichaelJ ach Manfred Binka ...... 40 Ute Koch • Martin Krieg • He-man statt Hinkepott, Gameboy statt Gummitwist (Für den Inhalt der namentlich gekennzeichneten Beiträge sind Umfeld- undW ertewandel in der Kinderspielwelt im Sinne des Presserechts allein dieA utorInnenv erantwortlich.) Klaudia Kroggel ...... 43 Zeichnungen: Astrid Dürkopp Die IKH Umschlagentwurf: Studio Basiar,Üls byholz • PERSON im Spiegel ...... 51 Satz: Logos Computer, Osterby • Einige Beispiele bereits in INFOs erschienener Artikel zum Thema „Wandel“...... 55 Druck: hansadruck Kiel • Ziele und Aufgaben ...... 56 Erscheinungsweise: halbjährig • Adressenübersicht der Mitgliedseinrichtungen ...... 58 Auflage: 700 • Standortübersicht der Mitgliedseinrichtungen ...... 60 Bezugspersonen (Eltern, Sozialarbeiter Wir haben einige Änderungenv or- u.a.). genommen: Seit dem INFO 15 erschei- nen unsere INFOs mit einem Schwer- In den Beiträgenv on Martin Krieg (Alte punktthema. Zur Auflockerung und bild- Schule Sollwitt), ReinerK orneffel (Kin- Vorwort lich-karikaturhafter Unterstreichung der derhaus Husby) und Manfred Binka (Kin- Artikel lässt Astrid Dürkopp (Studentin Wandel in derJ ugendhilfe derhaus Sörup) schildern drei direkt der Sozialpädagogik) unser IKH-Logo Betroffene ihren Umgang und ihre Er- Wie gehen wir in der IKH mit den aktu- schaftliche und finanzielleF ragen und laufen lernen. Hinzu gekommen ist die lebnisse und Sichtweisen der „Neuen ellen Herausforderungen anJ ugendhilfe- Auflagen nicht die unsnv a ertrauten Kin- Rubrik PERSON im Spiegel, in der Steuerung“ in derJ ugendhilfe, wobei einrichtungen um? der und Jugendlichen und deren Lebens- wir Menschen, die in der IKH tätig deutlich wird, dass die Sichtweise eines und Entwicklungschancen aus demA uge sind, direkt zu Wortek ommen lassen Regionalisierung und Lebenswelt-Ori- Pädagogen sichv on der eines Betriebs- zu verlieren. wollen. Den Anfang macht unsere neue entierung und „ambulantv or stationär“ wirtes unterscheidet, aber auch zwei GeschäftsführerinF rau RuthF abianke, heißenf ortan die Stichworte bei der Ge- Und dennoch – die positiven Erfah- Pädagogen durchaus zu unterschiedli- die uns seit November 2000 unterstützt. staltung der Rahmenbedingungen der rungswerte, die wir in der Arbeit und chen Ergebnissen undF olgerungen ge- In einem Interview schildert sie, wie Kinder- und Jugendhilfe nach dem KJHG. dem Zusammenleben mit Kindern und langen. Es geht nach wie vor um Hilfen für Kinder Jugendlichen mit Entwicklungsstörungen sie ihre Aufgabe als Geschäftsführerin undJ ugendliche. Das betonen alle Be- undV erhaltensauffälligkeiten in unseren Mit der organisatorischen Umsetzung mit frischem Wind anpackt und dabei teiligten. Es gehen ur angesichts leerer verhältnismäßig kleinen Einrichtungen von neuen Ideen,K onzepten und Anfor- „alt“ bewährte Erfahrungenn utzt, um die öffentlicher Kassen umT ransparenz und mit Erfolg gesammelt haben,w erden wir derungen beschäftigen sich die Artikel neuen Herausforderungen zu meistern. Effektivität, um gezielten Einsatz der fi- auch in Zukunft einbringen – trotz allen von Manuela Zager (Mitarbeiterin in der Außerdem sind wir für Rückmeldungen nanziellen Mittelv or Ort: Das heißt ober- Wandels in der Jugendhilfe und unserer Alten Schule Bojum) und Ute Risch (als und Anregungen nichtn ur offen, son- stes Ziel aller Art von Hilfen ist der Er- Wandlungsbereitschaft. freischaffende Supervisorin tätig in der dern geradezu auf Ihre Mittätigkeit ange- halt derF amilie und derV erbleib der Alten Schule Sollwitt). wiesen. Der Wandel sollte hier in Form Angesichts der neuen Herausforde- Kinder undJ ugendlichen in derF amilie. von noch regerer und aktivererP ar- rungen reagieren wir offen auch mit neu- Klaudia Kroggelv om Kinderblockhaus Dieses Zielk önnen ur gewährleistet wer- tizipation am Erfahrungsaustausch zur en pädagogischenK onzepten wie bei- Kunterbunt hat Bewegungsarmut als Zi- den durch dief ortgesetzte und enge Zu- Schilderung undV erbesserung unserer spielhaft dasJ ugendhilfeprojekt PRIS- vilisationsproblem und -krankheit nicht sammenarbeit aller Beteiligtenv or Ort pädagogischen Arbeit erfolgen. MA, das Projekt Rendsburger Integrative nur erkannt, sondern sich als psycho- einschließlich derF amilie. Stationäre Sozialpädagogische Mädchen- und Frau- motorische Bewegungspädagogin fortge- Jons-Michael Jach Heimunterbringungen sollen nach Mög- en-Arbeit verdeutlicht, das wir hiermit ei- bildet und beschreibt, wie sie diese Er- Dipl.Päd. lichkeitv ermiedenw erden bzw. erst so ner breiteren Öffentlichkeitv orstellen und kenntnisse undF ähigkeiten jetzt in ihrer Leiter des Heilpädagogischen spät wie möglich, bzw. so kurz wie empfehlen. pädagogische Arbeit ein- und umsetzt. Kinderheimes Widar, Kiel möglich erfolgen. Es wird zwar immer be- tont, dass die pädagogischen Entschei- In den Beiträgenv om Heilpädagogi- Auch in eigener Sache einW ort an un- dungen bei derF estsetzung des Hilfe- schen Kinderheim und der Al- sere Leser und Leserinnen: bedarfs für ein Kind oder einenJ ugend- ten Schule Bojum wird anschaulich und le- lichen den finanziellen Rahmen bestim- bendig geschildert, wie einTrägerwechsel men. Das erleben wir als indirekt Betrof- im Rückblick erfolgreich gemeistert wur- fene aber zunehmend problematischer: de bzw. momentan Schritt für Schritt sich vollzieht, indem das frische und junge Wer will, daßdieWelt bleibt wie sie ist, In den letzten Jahren haben wir zuneh- Blut sich die Erfahrungen der Älteren zu- mend um unseren pädagogischenF rei- derwill nicht, daßsiebleibt. nutze macht – im Interesse der betreu- raum kämpfenm üssen, um über wirt- ten Kinder undJ ugendlichen und deren Erich Fried 4 5 Zu den allgemeinenV erwaltungsarbeiten der Geschäftsstelle gehörte auch das Er- heben der alljährlichen Daten für die ...

3. IKH in Zahlen Jahresbericht 2000 Auswertung aus Angabenv on 28 Mitgliedseinrichtungen Erhebung, Stand 1.11.2000

„Wandel“ – so lautet das Schwer- kussionen in der IKH undb ündelte die 1. Anzahl der Plätze, Belegung, Pflegesatz, Beschulung punktthema in diesem Infoheft. Auch die Energie der Mitglieder inv erschiedenen Geschäftsstelle war im vergangenen Jahr Arbeitsgremien. davon betroffen. Nach vielenJ ahren in- Schwerpunkt der Arbeit war das ... tensiver Arbeit schied unser langjähriger Geschäftsführer Hans Wüllner zum Ende desJ ahres inF olge einer chronischen 2. Qualitätsmanagementverfahren in Erkrankung aus seinem Amt aus. Auch den Mitgliedseinrichtungen an dieser Stelle möchten wir nicht Im letzten Infoheft wurde ausführlich versäumen, ihm für seinen unermüdlichen über dasv on der IKH entwickelteV er- Einsatz – auch im Namen der uns an- fahren zur Qualitätsentwicklung und -si- vertrauten Kinder undJ ugendlichen – zu cherung berichtet. Von Seiten interes- danken. Die Lücke in der Arbeit wurde sierter Fachöffentlichkeit kamen positive durch denv erstärkten Einsatz von Mit- Rückmeldungen, die deutlich machten, dass die IKH einr ichtungsweisendes gliedern undv on den Mitarbeiterinnen * Für zu Betreuende über 18J ahren ist eine Betriebserlaubnis nicht erforderlich. der Geschäftsstelle geschlossen. Modell entwickelt hat, die Qualität so- zialer Arbeit nachzuweisen und zu do- Zentrales Thema für die IKH auf Lan- kumentieren. Mittlerweile haben die ers- 2.Personalsituation desebeneb lieben unter anderem die ... ten Einrichtungen die beschriebene Audit Anzahl der Mitarbeiter (regelmäßig Beschäftigte) undT räger I-Phase durchlaufen. Die theoretischen 1.Landesrahme nvertragsverhandlungen Überlegungen konnten an der Praxis Mittlerweile ist dasV ertragswerk mit überprüft und gewonnene Erfahrungen in Beteiligung der IKH und der anderen dasK onzept eingearbeitetw erden. Die- Verbände ausgehandelt und unterschrifts- ser Prozess dauert an, die Arbeit an und reif* und damit endlich einev ertragliche mit Qualitätsstandards wird kontinuierlich Grundlage nach § 78f SGB VIII geschaf- fortgeführt. fen, auf der die Mitgliedseinrichtungen Daneben mussten die alltäglichen Auf- der IKH ihre Arbeit weiterführen können. gaben der Geschäftsstellef ortgeführt Aus derV orgabe des § 78b SGB VIII werden. Ein besonders wichtiges Ereig- entwickelten sich für die Mitgliedsein- nis stellte die Teilnahme amb undeswei- richtungen gemeinsame Fragestellungen. tenJ ugendhilfetag im Mai in Nürnberg Taarstedt, im Februar 2001 Michael Wagner Die Arbeit an den Entwürfen für Leis- dar. Ein Bericht darüber ist im INFO 15 – Vorstand – tungs-, Qualitätsentwicklungs- und Ent- erschienen.A uf demJ ugendhilfetag im geltvereinbarungen führte zu vielen Dis- Kreis Steinburg im Oktober war die IKH ebenfallsv ertreten. * bei Redaktionsschluss stand derT ermin 7 zur Unterzeichnung noch nicht fest Das ganzheitlicheK onzept, dasF reizeit, schiedlich intensiver sozialpädagogischer Beratung, Krisenintervention und Unter- Begleitung und Hilfe aufarbeitenk önnen. bringungsmöglichkeiten umfasst, hat das Die zweite Zielgruppe sind junge Mütter. Ziel, Mädchen und jungenF rauen die Hier seiv or allem an die jüngsten Ar- Chance zu eröffnen, eigene Lebensent- mutsuntersuchungen erinnert,w o sehr würfe zu denken und auszuprobieren deutlich wurde, dass vor allem Alleiner- 24791 Alt-Duvenstedt und die Selbstkompetenz zu stärken.“ Dorfstraße 31 ziehende in zunehmendem Maße von Ar- Tel. 04338 - 2 88 Dazu gehört die kritische Reflexion der mut betroffen sind und dieg rößte Grup- Fax 04338 - 99 99 39 gesellschaftlichen Realität und die aktive pe armutsgefährdeter Menschen auch Auseinandersetzung mit den Lebensbe- in Schleswig-Holstein darstellen. Junge dingungen im Sozialraum, in dem die Familien stehen unter einem immer PRISMA Mädchen und jungenF rauen ihren eige- stärkeren Druck, auf der einen Seite nen selbstbestimmten Platz finden sol- mit den gesellschaftlichen Anforderun- ProjektR endsburger Integrative SozialpädagogischeM ädchen- undF rauen-Arbeit len. gen stand zu halten – und dazu zähle ich eMail: [email protected] auch die suggerierten Konsumanforde- PRISMA ist bewusste und rungen – und auf der anderen Seite eine PRISMA – individuelle geschlechtsspezifische eigene Existenz aufzubauen bei konstant Ein Jugendhilfeprojekt in der IKH stellt sich vor Mädchen- und Frauenarbeit hoher Arbeitslosigkeit. Beides beinhaltet Gerade diese Zielgruppe ist es, für die einen starken finanziellen Druck und eine Der Name PRISMAsteht für ein neu- gruppe zum einen auf Mädchen und junge bislangw enig umfassende spezifische psychische Belastung, die sich negativ es Projekt im Rahmen derJ ugendhilfe im Frauen, zum zweiten auf junge Alleiner- Angebote im Rahmen der Jugendhilfe an- auf die Mutter-Kind-Beziehung und die Kreis Rendsburg-Eckernförde und gleich- ziehende oder im Familienverbund leben- gebotenw erden, gleichwohl sind sie es, Erziehung auswirken kann.A uch für die- zeitig alseine Ant wort auf den Wandel de Mütter ein. Der sozialpädagogische die zunehmend mit ihren Problemen zu se Zielgruppe bietet PRISMA gezielte im Rahmen der sozialpädagogischen Ar- Ansatz legt ein humanistisches Men- kämpfen haben und dabei Unterstützung Unterstützungsformen und Hilfen an. beit in der Jugendhilfe. PRISMA be- schenbild zugrunde, das jeden Menschen brauchen. Dabei sein ur anv erschiede- Während auf der einen SeiteF amili- deutet:P rojekt Rendsburger Integrative mit seinen Stärken und Schwächen, ne Studien erinnert, wo immer wieder be- enflucht von Mädchen und jungenF rau- Sozialpädagogische Mädchen- und Frau- Fähigkeiten und Grenzen sieht, und das schrieben wird, dass Mädchen und junge enw egenr igider Erziehungsstile, ambi- en-Arbeit – und bereits im Namen wird an deren Wahrnehmung undF örderung Frauen zunehmendv on belastendenF a- valenten und belastendenF amilienstruk- deutlich,w orum es hier geht: Es wird bzw. Aufarbeitung ansetzt. miliensituationen betroffen sind, dass sie turen und teilweise starren Rollenstereo- ein breites Spektrum an Hilfeformen für Im Konzept von PRISMA heißt es immer noch bei Bildung, Ausbildung und typen zunimmt, fehlen auf der anderen eine bestimmte Zielgruppe angeboten. dazu: Berufsfindung benachteiligt sind. Dazu Seite ausreichende und spezifische An- Mädchen und jungeF rauen sollen inte- kommt die gerade in jüngerer Zeit stärker gebote derJ ugendhilfe für Mädchen und griert und bei der möglichstk onfliktfreien „PRISMA bedeutet ein pädagogisches ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückte junge Frauen. Mädchenw erden nach Rückkehr in den Alltag sozialpädagogisch Konzept, das sich den Mädchen und jun- Problematik der Gewalterfahrung in- und außenw eniger auffällig alsJ ungen, sie begleitet und unterstützt werden. genF rauen unter Berücksichtigung ihrer außerhalb derF amilie, des sexuellen reagieren dafür häufiger autoaggressiv Vorstellungen,W ünsche, Interessen und Missbrauchs und des steigenden Dro- (etwa Drogenmissbrauch, höhere Suizid- PRISMA steht für ein ganzheitliches ihren individuellen Lebenssituationen an- genkonsums. Die Angebotev on PRISMA rate). In der Jugendhilfe gibt es auch Konzept individuell abgestimmter passt. Mädchenspezifische, emanzipato- sind so angelegt und aufgebaut, dass heute dieT endenz, Mädchen eher in der Hilfen rischeJ ugendhilfe versteht sich als Le- auch diese Mädchen hier einen angemes- Familie zu belassen oder in gemischten PRISMA hat einen bewusst geschlechts benseinstellung und Handlungsansatz in senen Rahmen finden, in dem sie ihre Gruppen zu betreuen. spezifischen Ansatz undg renzt die Ziel- derk onkreten pädagogischen Praxis. Probleme mitv erschiedener und unter-

8 9 PRISMA bietet eine Kombination Mädchen- und Frauen-Wohngruppe: ung, so dass sie jeder Zeit zur Krisenin- eine der oben beschriebenen Hilfeformen einzeln abgestimmter eigener Für diejenigen, die noch nicht in der tervention zurV erfügung stehen. von PRISMA auf ihrem Weg in ein eigen- unde xterner Hilfen verantwortetes Lebenw echselnk önnen. Lage sind, selbständig in ihrem eigenen DieW ohngemeinschaft steht bewusst Dadurch dass PRISMA gerade diese Wohnraum zu leben, unterhält PRISMA relativ jungen Mädchen offen, denen auf- Zielgruppe der Mädchen und jungen eine Mädchen- undF rauen-Wohngruppe grund der gegebenenF amilienstrukturen Mutter-Kind-Angebote, Frauen in den Mittelpunkt der sozial- inF ockbek ebenfalls für die Alters- ein Zusammenleben in Ursprungs-, Rest- Sozialpädagogische Familienhilfe pädagogischen Arbeit stellt, ergibt sich gruppe ab 16J ahren mit 3 Plätzen. oder Pflegefamilie nicht möglich ist, damit (SPFH) zwangsläufig, dass das Maßnahmen- Ähnlich wie in der Flexiblen Betreuung sie nicht erst verschiedene Einrichtungen Vor allem im Rahmen der Flexiblen Be- spektrum von PRISMA sehr breit ange- stehen auch hier Beziehungsarbeit und der Erziehungshilfe durchlaufenmüssen, treuung im eigenenW ohnraum und über legtw erdenm uss. Es umfasst die folgen- sozialpädagogische Begleitung im Mittel- ehe sie in eine langfristig und differen- Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) den Arbeits- und Hilfeformen: punkt.Dazu kommt, dass hier in der Grup- ziert aufgebaute Hilfeform kommen. Da- bietet PRISMA Hilfen für junge Alleiner- pe gezielt das Sozialverhalten gefördert bei werden sie in einer prägenden Phase ziehende oder im Familienverbund leben- Flexible Betreuung – wird, denn diese Mädchen und jungen der Gefühlsentwicklung begleitet, bei der de junge Mütter mit Kindern an.Auch hier- sozialpädagogisch betreutes Frauenk ommen überwiegend aus so- sie diese neu und stärker wahrnehmen bei ist der Ausgangspunkt diek onkrete Wohnen: zialen Verhältnissen oder einem so- und zu akzeptieren lernen. Lebenssituation und die Lebensentwürfe Hierw erden Mädchen und jungeF rau- zialen Umfeld,w o dieses nicht so der Frauen, ihre Vorstellungen, Wünsche, ausgeprägt wurde, dass sie damit zu einer enab16Jahren, die selbständig in eige- Individualmaßnahmen, Stärken und Schwächen. Diese beziehen eigenständigen Lebensführung befähigt nenW ohnungen leben betreut. Die Mit- Erlebnispädagogik dabei zusätzlich dieF ragen der Erzie- wurden. Je nach Grad der entwickelten hung der in aller Regel kleinen Kinder mit arbeiterinnen von PRISMA begleiten die- Hierzu heißt es imK onzept von PRIS- Selbständigkeit in derW ohngruppe kann ein, bei denen die Mütter in ihrem Um- se Mädchen und jungenF rauen durch MA: regelmäßige aufsuchende Sozialarbeit hier ein begleiteter Übergang zur Flexib- feld nicht die notwendige Unterstützung und helfen ihnen etwainFragen der Be- len Betreuung erfolgen. „Für Mädchen und jungeF rauen, die erfahren. sich ine xtrem gefährdenden Situationen rufsausbildung und Arbeitssuche, beim Im Konzept von PRISMA wird dies so Mädchen-Wohngemeinschaft: befinden und für die das Umfeld keine Umgang mit Behörden und Ämtern, bei beschrieben: Gesundheitsfragen und vielem mehr. Es hat sich gezeigt, dass vielfach be- förderlichen Ressourcen bereithält, kann Kernpunkt dieser Arbeit ist der Aufbau reits sehr junge Mädchen in ihrer Eltern- es notwendig sein, es zuv erlassen.“ „Zielsetzung der Arbeit ist es, die Selbstkompetenz der jungen Mütter so fester Beziehungsstrukturen, denn erfah- Kind-Beziehung starke Probleme haben Neben den oben beschriebenen eige- zu fördern, dass die Befähigung für eine rungsgemäß haben diese Menschen aus und denJ ugendämtern auffälligw erden. nen Hilfeformen bietet PRISMA intensive eigenständige Lebensführung im eigenen ihrer früheren Sozialisation negative Be- Für diese Mädchen ab 11 Jahren unterhält Einzelbetreuung an und arbeitet mit dem Wohnraum innerhalb der gesellschaftli- ziehungserfahrungen. Die Arbeit ist ein- PRISMA in Rendsburg eine Mädchen- Medium der Erlebnispädagogik. Mit die- chen Realität und der eigenverantwortli- gebunden in das soziale Lebensumfeld, Wohngemeinschaft mit 5-6 Plätzen. Hier sen sehr intensiven Einzelmaßnahmen che Umgang mit dem Kind erreicht wird. in dem die Mädchen und jungenF rauen wird intensive sozialpädagogische Arbeit erfahren die Mädchen und jungenF rau- Neben der grundsätzlichen Entscheidung zunehmend selbständig zurecht kommen geleistet, etwa zu Fragen der Schulaus- en eine gezielte Förderung selbständigen für das Kind gehört die Schaffung der sollen. Durch dieseK ombination prak- bildung,v or allem aber auch stehen hier und selbstverantworteten Handelns, die wirtschaftlichen, sozialen und emotiona- tischer Lebenshilfe und Beziehungsar- Einübenv on Sozialverhalten und Aufar- Verantwortung und Beteiligung aller an len Bedingungen dazu.“ beit im sozialen Lebensraum erfahren die beiten negativer früher Sozialisationser- einem gemeinsamen Ziel,K ontinuität Mädchen und jungenF rauen eine zu- fahrungen bis hin zu sexuellem Miss- und Intensität sozialer Beziehungen. Sie Auch hier stehen soziale Beratung nehmende Stärkung ihrerP ersönlichkeit. brauch undT raumata im Vordergrund. erwerben sozialeK ompetenz, eigenes und Beziehungsarbeit im Mittelpunkt, Der Arbeitsansatz der Hilfe zur Selbst- Die Mitarbeiterinnen der Mädchen-Wohn- Urteilsvermögen, erfahren Geborgenheit dazu kommen lebenspraktische Hilfe hilfe stärkt ihr Selbstwertgefühl und ihr gemeinschaft arbeitenw echselschichtig und lernen, mit Grenzsituationen umzu- und insbesondere dieF örderung der Selbstbewusstsein. und gewährleisten eine Rundumbetreu- gehen, so dass sie im Anschluss daran in Mutter-Kind-Beziehung.

10 11 Krisenintervention, Beratungseinrichtungen, außerschuli- Vor21⁄2Jahren habe ich mich mit dem MA ist innovativ und kreativ, geht neue Projektvorbereitung, Zufluchtstätte schen Bildungsträgern und im Freizeitbe- Projekt PRISMA aus diesen Erfahrungen Wege und bietet Angebote und Hilfefor- Außer den genannten längerfristig an- reich. Im Sinne der ganzheitlichen Förde- und dieser Erkenntnis heraus selbständig men für Mädchen und jungenF rauen mit gelegten Hilfeformen bietet PRISMA für rung und Hilfe und nach dem Prinzip der gemacht und biete hier ein besonderes sich ändernden Problemlagen an. PRIS- kurzfristig auftretende Individualbetreu- Hilfe zur Selbsthilfe sollen die Mädchen Angebot im ländlichen Raum an, das so- MA arbeitet mit Hilfemodulen, die in den ung oder die Vorbereitung auf eine ande- und jungen Frauen auf demW eg zu ei- wohl den individuellen Bedürfnissen der Sozialraum eingebunden und dort ver- re Maßnahme eine Zufluchtstätte mit 1 nem selbständigen und eigenverantwor- Mädchen und jungen Frauen gerecht wird netzt sind. Neben der Projektleiterin ar- bzw. 2 Plätzen im Rendsburger Umland teten Leben begleitetw erden. als auch den eigenen Handlungsspiel- beiten bei PRISMA zur Zeit 8 Mitarbei- raumv erwirklicht. terinnen in 2 Teams (Flexible Betreuun- an. Hier ist eine sehr intensive undf a- Beziehungsarbeit ist dabei immer Auf- gen, Wohngemeinschaft + Wohngruppe). milienbezogene Hilfe möglich, die auch und Ausbauvon Beziehungsfähigkeit,Ver- Dadurch dass die IHK ihre Satzung Es finden regelmäßigeT eamkonferen- für dieV orbereitung auf die Teilnahme trauen, Geborgenheit und Offenheit zwi- geändert hat, war es möglich, dass PRIS- zen, Supervisions- undF ortbildungsver- an einem individualpädagogischen Pro- schen Mitarbeiterinnen und den Mädchen MA als erstes JugendhilfeprojektMitglied anstaltungen statt. jekt genutztw erden kann.A uf jedenF all und jungen Frauen, auch in Bezug auf werdenk onnte. Ferner bin ich Mitglied im soll einA ufenthalt in der Psychiatrie oder deren Außenkontakte. Bundesverband Erlebnispädagogike .V. Ute Schaper gar Obdachlosigkeit vermiedenw erden. und dort im Bundesvorstand tätig. Sozialpädagogin u. Diplom-Pädagogin Nur so kann PRISMA dem Anspruch Es werden diew eiterenW ege gemein- Leiterinv on PRISMA sam erörtertundfestgelegt. gerecht werden, durch diese Arbeit auch Der Name PRISMA steht für Vielfalt und präventiv und prophylaktisch zur Vermin- Farbigkeit: so wie dieF ähigkeiten und Ei- PRISMA bedeutet Netzwerkarbeit derung der Wiederholung negativer Er- genkompetenzen der Mädchen und jun- im Sozialraum fahrung zu wirken. genF rauen gefördert und gestärktw er- den, entfaltet auch ein Prisma seineF ar- Die hier beschriebenen Angebote und ben dann,w enn Licht darauf fällt. PRIS- Hilfeformen, die PRISMA für Mädchen PRISMA bedeutet, neue Wege aus der und junge Frauen anbietet, sind offen eigenen Erfahrung heraus zu gehen gestaltet. Das bedeutet, dass kontinuier- Als Projektleiterin, Ute Schaper,bin ich lich mit den Mitarbeiterinnen, die über Sozialpädagogin und Diplom-Pädagogin eine entsprechende sozialpädagogische und habe lange Jahre in einer Ein- oder erzieherische Qualifikation verfügen, richtung derJ ugendhilfe einesg roßen und denT eilnehmerinnen regelmäßig Trägers gearbeitet. In meiner eigenen überprüft wird, welche Hilfeform weiter Familie (3T öchter) habe ich mit 4J u- angemessen ist. gendlichen über 13J ahre als Erzie- hungsfamilie zusammengelebt. Ich habe Neben dieser internenV ernetzung ist erlebnispädagogische Projekte mitk on- die Arbeit so angelegt, dass der Sozial- zipiert und durchgeführt,k enne also raum der Stadt Rendsburg und des dasF eld der sozialpädagogischen Ar- ländlichen Umfeldes, in dem die beit in derJ ugendhilfe seit Jahren und Mädchen und jungenF rauen ihren in vielenF acetten. Dabei habe ich zu- Es ist nicht der unwichtigste Teil der Lebenskunst, eigenständigenW ohnraum haben, ein- nehmend erkannt, dass es zu wenig dieschönenDinge im Lebennicht aufhören, bezogen wird. Dies geschieht überf este individualpädagogische Angebote für sondern ausklingen zu lassen. Vernetzungen sowohl mit anderen Mädchen und jungeF rauen gibt, obwohl Maßnahmeträgern als auch mit Institutio- der Handlungsbedarf stetigw ächst. Elisabeth Berner nen etwa aus dem Bildungs- und Ausbil- dungsbereich, Behörden und Ämtern,

12 13 bedacht und getanw erden?) und Wir haben unsereT ätigkeit in Langbal- Veränderungen. ligv on Anfang an als reizvoll, befriedi- gend und effektiv empfunden. Die „kur- Überlegungen, Planungen und Ent- zen Wege“ in der eigenen Einrichtung, die scheidungen sind jedem bekannt, der sich umfassende Zuständigkeit für alle Berei- im Bereich derJ ugendhilfe selbständig che sowie die Möglichkeit zu intensiven gemacht hat. Auch diejenigen, die einen Beziehungen zu Kindern undJ ugendli- solchen Schritt nicht selbst gegangen 24977 Langballig chenv erhalfen uns zu beruflichen und sind, können sich gewiss unschwerv or- Hauptstraße 1 persönlichen Erfolgen, die dazu führten, stellen, was damit verbunden ist. Indivi- Tel. 04636 - 4 68 dass wir bis heute an der Richtigkeit un- dueller scheinen uns die Veränderungen, Fax 04636 - 6 94 seres Entschlusses nicht zweifeln. Ein die sich durch die Übernahme des eingeschränkteres Privatleben undw eni- Heilpädagogischen Kinderheimes Lang- Heilpädagogisches Kinderheim Langballig ger Freizeit haben wir dafür gerne in Kauf ballig für uns, für die damals hier leben- eMail: [email protected] genommen. Im LaufederJahrew achsen den Kinder und für die Einrichtung an die Möglichkeiten diesbezüglich. sichv ollzogen haben. Als wir das Heilpädagogische Kin- Wir (Erzieherin und Heilpädagoge)w a- Trägerwechsel – derheim Langballig im Oktober 1994 ren damals beschäftigt gewesen in den übernahmen, lebten hier noch vier Kin- von der Übernahme einer Einrichtung Heilpädagogischen Kinderheimen Bad der, die schon seit einigenJ ahren ihr Zu- Segeberg, derselben Einrichtung, aus hause in Langballig gefunden hatten. Anfang desJ ahres 1994 begann für Aushang am schwarzen Brett aufmerk- der heraus auch unsereV orgängerinnen uns – Claudia undJ ürgenv on Ahn – ein sam, auf dem ein Kleinstheim in der Nähe denW eg in die Selbständigkeit gewagt Einv olljähriges junges Mädchenw ar neuer Lebensabschnitt.Unsere Entschei- von zumV erkauf angeboten hatten. gerade dabei, sich zuv erselbständigen. dung, das „Heilpädagogische Kinderheim wurde. Wir planten damals, uns langfris- Wir betreuten sie noch für einige Mona- Das enge Zusammenleben mit Kin- Langballig“ in privater Trägerschaft von tig beruflich zuv erändern und orientier- te gemeinsam mit Frau Hechsel und Frau dern, der Umgang mit Auffälligkeiten und Gerda Hechsel und Edelgard Langer zu ten uns gerade, in welche Richtung diese Langer und unterstützten sie auf ihrem Störungen unterschiedlichster Natur und übernehmen,w ar gefallen. Veränderung führen sollte. Weg. der gesamte pädagogische Alltagw aren In gleicherW eise beginnt der Artikel Durch Zufall begegneten wir in Bad Lau- unsv ertraut und wir darin nach entspre- Drei andere Kinderb lieben, zwei davon „Rückblick“ von Edelgard Langer und terberg Freundenv onF rau Langer und chender Berufserfahrung sicher. sind heute noch bei uns. Gerda Hechsel, derv or sechs Jahren im Frau Hechsel, diev erantwortlich waren Info5zu lesenw ar. Seitdem beabsichtig- für das Anbringen des Aushanges und Neuw ar für uns, unsere Arbeit unter Für die Kinderm usste der Wechsel ten wir, einen Beitrag für das IKH-Info zu uns erste Informationen und persönliche eigener „Regie“ zu führen. Kontakte zu behutsamv onstatten gehen,g roße schreiben, natürlich unter dem Leitsatz Eindrücke über das Heilpädagogische Ämtern und Sozialarbeitern, Verantwor- Veränderungen hättenn ur zu noch „Ausblick“. Mittlerweile ist es dafür ein- Kinderheim Langballigv ermittelten. tung für den gesamten finanziellen Be- stärkerer Verunsicherungen geführt. reich und die alleinige Zuständigkeit für deutig zu spät, für einen „Rückblick“ je- Wir haben uns damals intensiv mit un- Unser Interesse war geweckt und Personalangelegenheitenw aren Berei- doch scheint es noch zu früh. Was bleibt, serenV orgängerinnen ausgetauscht und wir setzten uns persönlich mit unseren che, in die wir bei unsererv orherigen ist das Festhalten der Entwicklungen und für einen stabilenF ortlauf ihres Alltages Vorgängerinnen in Verbindung. Arbeit wenig eingebundenw aren und in Veränderungen, die mit der Übernahme gesorgt. einer privaten Einrichtungv erbunden wa- Es folgte einJ ahr der Überlegungen die es galt, sich einzuarbeiten. Erstmalig ren. (wollen wir das mit allenK onsequen- übernahmen wir die ganzheitliche Lei- Noch heute bestehen Kontakte von den zen?), Entscheidungen (ja, dasw ollen tung eines Kinderheimes - und lernten Kindern zu unserenV orgängerinnen, die Auf dem Heilpädagogenkongress 1993 wir!), Planungen (was muss noch alles dies uneingeschränkt zu schätzen. in Bad Lauterberg wurden wir auf einen 14 15 demnächst ihrenW ohnort auch wieder hier lebenden jungen Menschen pflegen uns alle sehr positiv ausgewirkt hat. Ne- Die pädagogischen Schwerpunkte und nach Langballigv erlegen werden. eine intensive Beziehung zu Moritz und ben eines Platzgewinnes im Gemein- sicher auch die Konstanz in der Gruppen- erleben unser Kind alsg roße Bereiche- schaftsbereich haben wir seitdem die größe haben zurF olge, dass wir häufig DieT atsache, dass Kinder sich schnell rung. Möglichkeit, jedem Kind ein Einzelzim- Anfragenv onJ ugendämtern für lang- umgewöhnen, bewahrheitete sich ein mer bereitstellen zuk önnen. fristige Unterbringungen haben. Die da- weiteres Mal: sie arrangierten sich mit Seit 1994 haben wir fünf Kinder entlas- durch begünstigte Stabilität unserer Grup- den neuenV erhältnissen,w aren neugie- sen. Davon drei zurück in den elterlichen Wirv erfügen dadurch über eine sepa- pe macht es möglich, auch schwer rig und aufgeschlossen. Haushalt, eines in eine andere Einrich- rate Wohnung, die uns die Möglichkeit verhaltensauffällige Kinder mit der Ziel- tung und eins in die Selbständigkeit. bietet, uns zurückzuziehen, ein Privatle- Eine große Veränderung war für sie das setzung einer Rückführung zu stabilisie- ben zu führen und Abstand zu gewin- Vorhandensein einer männlichen Bezugs- Im vergangenen Jahr haben wir begon- ren. nen. person. Besonders für die zwei Mädchen nen, einen Volljährigen, der sechsJ ahre Der Generationswechsel in der war dies eineg roße Umstellung, die eini- in der Einrichtung gelebt hat, in Form des EineV oraussetzung, die wir zur pro- Trägerschaft zog für die Kinder undJ u- ge Zeit brauchte, bis Grenzen ausgetes- betreutenW ohnensw eiter zu begleiten. fessionellen Ausübung unserer Arbeit für gendlichen eine Modernisierung in vie- tet und abgestecktwaren. sehr wichtig halten. Nach wiev orwerden im Heilpädagogi- len Alltagsbereichen nach sich: Compu- Vor zwei Jahren erweiterte sich unsere schen Kinderheim Langballig sieben Kin- Die pädagogischeK onzeption des ter und Videorecorder hielten ebenso Ein- Gemeinschaft durch die Geburt unseres der undJ ugendliche betreut. Heilpädagogischen Kinderheimes Lang- zug wiez eitgemäße Geräte in Haushalt Sohnes. Für uns überraschend unkom- ballig hat sich durch denT rägerwechsel undW erkstatt. 1997 haben wir das bestehende pliziert nahmen die Kinder undJ ugend- kaumv erändert: wirv erstehen uns als Gebäude erweitert und dadurch den uns In der Alltagsgestaltung für die Kinder lichen auch dieseV eränderungen in ihr differenziertes Angebot im Bereich der zur Verfügung stehenden Privatbereich undJ ugendlichenb lieb jedoch vieles Leben auf. Besonders die schon lange Jugendhilfe, nicht als Konkurrenz zu an- vergrößert. Eine Maßnahme, die sich für identisch: auch wir ernten im Sommer deren Kinderheimen oder Pflegefamilien, aus unserem eigenen Gemüsegarten, auch nicht alsF amilienersatz. pressen den Saft von den Äpfeln unse- Schwerpunkt unserer Arbeit ist das rer Obstbäume undv ersorgen Haus und enge Zusammenlebenv onk onstanten Gelände gemeinsam mit den Kindern. Bezugspersonen undv erhaltensauffälli- Wir nutzen dieses Miteinander, um die gen, entwicklungsgestörten, psychisch Kinder zu befähigen,V erantwortung zu beeinträchtigten Kindern/Jugendlichen übernehmen, Bezug zu dem gemeinsa- mit meist belasteter, problematischer Ver- men „zu Hause“ aufzubauen und lebens- gangenheit. praktische Fertigkeiten zu erlernen. DieF orm unserer Lebensgemeinschaft Veränderungen ergaben sich durch ermöglicht den Aufbauv on Beziehungen das Einbringen der individuellen als Grundvoraussetzung für pädagogi- Persönlichkeiten der Bezugspersonen im sches Handeln. Ein überschaubarer, klar Rahmen derF reizeitgestaltung: neben strukturierter Rahmen bietet den Kin- den vielfältigen Integrationsmöglichkeiten dern undJ ugendlichen die Möglichkeit, im Ort und in den Nachbarorten (Sport- zur Ruhe zuk ommen, physische Sicher- vereine, Kirchengemeinde, Jugendfeu- heit und emotionale Stabilität zu erfah- erwehr,P fadfinder etc.) liegt unser ren, um sich durch heilpädagogische Hil- Schwerpunkt auf einer erlebnisorientier- festellung den individuellenF ähigkeiten ten Freizeitpädagogik.Wochenenden und entsprechend zu entwickeln.

16 17 Ferienfreizeitenv erbringen wir gerne mit lichen Standard unserer Einrichtungw ei- Wandern, Rad-, Ski- und Kanufahren. terentwickeln und sichern. Anfang 1995 beantragten wir die Mit- Hinter uns liegen heute sechs ereig- gliedschaft in der IKH. Die Hilfestellung nisreiche und bewegteJ ahre der Ent- durch erfahreneK ollegen, der Austausch wicklung undV eränderung, auf die wir über pädagogische und organisatorische zurückblicken. Fragen sowie die Unterstützung durch Bedanken möchten wir uns auf die- 24402 Bojum- die Geschäftsstelle gaben uns in Zeiten sem Wege für die Unterstützung und das Tel. 04637 - 6 77 der persönlichenV eränderung und des in uns gesetzte Vertrauen bei unseren Fax 04637 - 17 64 Wandelsv on rechtlichen Rahmenbedin- Vorgängerinnen Frau Hechsel undF rau gungen nichtn ur wichtige Informationen Langer, bei den mit uns zusammenarbei- sondern oft Sicherheit und Orientierung. tendenJ ugendämtern, den Mitgliedsein- Alte Schule Bojum Die Neuregelung der §§ 77/78 und richtungen und der Geschäftsstelle der eMail: [email protected] das Entwickeln eines tragfähigen, auf un- IKH undv or allem bei den Kindern und sere Einrichtung zugeschnittenen Um- Mitarbeitern des Heilpädagogischen Kin- setzungskonzeptes nahmen während der derheimes Langballig. Der Alte geht von Bord– letzten Jahre viel Zeit und Energie in An- Mit Hilfe ihrer Unterstützung sowie un- spruch. Trägerwechsel in der IKH seres persönlichen undf achlichen Ein- Die Arbeit an einem Dokumentations- satzesblicken wir optimistisch auf die vor Vor dem Anfang zur Gründung eines war deren Eltern nichts anderes im Sinn und Qualitätssicherungssystem sowie die uns liegendenJ ahre. Kinderhauses zum April 1976 gab es Ge- als diesen eine ihrenF ähigkeiten und Mitarbeit bei der Entwicklung und Umset- danken zu dessen Ende.Alseswährend Wünschen entsprechenden Ausbildungs-/ zung des IKH internen QM-Verfahrens Claudia und Jürgenvon Ahn des Planspieles um die Gründung her- Bildungsweg zu ermöglichen. Mit den forderten uns neben dem pädagogischen Erzieherin und Heilpädagoge um immer deutlicher geworden war, dass Kindern war nichts geplant. Alltag mit den KindernundJugendlichen mit der Fragestellung: „Ob es geht“ sich Leiter des „Heilpädagogischen Und da während des gemeinsamen Le- stark. Neben der oft lästigen Zusatzbe- die Fragestellung aufhob mit der seh- Kinderheimes Langballig“ bens im Kinderhaus diese beiden Kinder lastung haben wir dies aber auch als baren Möglichkeit: „es geht“ war gleich- unabhängig voneinander unterschiedli- spannend und gewinnbringend für die zeitig bedacht, dass nach einer Zeit che Kritik gegenüber dem Leben im Kin- Qualität unserer Arbeit erlebt, konnten von fünfundzwanzigJ ahren Arbeitsein- derhaus äußerten war an mehr als an wir doch nicht zuletzt dadurch denf ach- satz übergehen würde in Rentenzeit. Da- gelegentliche Hilfe nicht zu denken. mit stellte sich dieF rage: „Und dann?“ Drei Möglichkeiten waren in den Sinn ge- Alle lebten miteinander, machten man- kommen: ches gemeinsam und gingen ihrer Wege. 1. Auflösen, Wenn eineralleineträumt, ist esnur ein Traum. 2. Verkaufen/ Vermieten /Verpachten, Das älteste Kind interessierte sich mit 3. Weiterführen lassen. dem Besuch der Oberschule für ein Ar- Wenn viele gemeinsamträumen, chitekturstudium, alternativ für ein Studi- An das Dritte war zuletzt gedacht. soist dasder BeginneinerneuenWirklichkeit. um der Sozialpädagogik, das dann be- In Bezug auf die Entwicklung der gonnen und abgeschlossen wurde. Das Helder Camara bei Gründung der Einrichtung zehn und ließ gemeinsames Denken zu, das nach sechs Jahre alten Kindern derF amilie Abschluss des Studiums zu gemeinsa- 18 19 mem Handeln führte, welches im Ablauf meinsames Leben in einem Kinderhaus „Werf ährt zu den Mitglieder- von anderthalbJ ahren entscheiden ließ, denkenk onnte. Klar war,w enn, dann im versammlungen der IKH und das Kinderhaus nichtw eiterführen und Übergang zur Weiterführungn ur gemein- anderer Gruppierungen und nicht übernehmen zuw ollen. sam einigeJ ahre mit den Eltern; auch übernimmt dort welcheA ufga- weil beide dann noch eine Zusatzaus- ben?“, Das zweite Kind entschied sich für bildung zum Heilpädagogen absolvieren ein Lehramtsstudium und erklärte ein- „Wer pflegt den Kontakt mit den wollten. deutig,w ährend Studienzeiten und bis Vertretern der Behörden?“, zur Beendigung derA usbildung zu einem Für den Sohn und seine „Frau“ stand „Wer ist beiw elchem Hilfeplan Gespräch über Alternativen dazu nicht fest:Nur gemeinsam, so dicht wie möglich gesprächen dabei und über- zur Verfügung zu stehen. am Geschehen, zunächst mit Wohnraum nimmt dabeiw elche Rolle?“ im Nachbarhaus, dann mit Schlafraum im Das Studienende und das Lebensalter undw eitereF ragen und Ant- Gästezimmer im Kinderhaus und dann der Eltern liefenz eitlich auf einen Punkt wortenm ussten abgestimmt mit Erweiterung um zwei Zimmer in ei- zu, an dem über dasW eiterbestehen und geklärt werden. Verschie- ner ehemaligen Lehrerwohnung, bis zum des Kinderhauses zu entscheidenw ar. dene Ansichten, zunehmend Umzug in dieW ohnräume, die die Eltern Nochw aren einigeJ ahre Zeit, das Kin- seitdemk onfrontiert wurden. Den Kin- zurückhaltender bei den „Alten“ und mit zuvor genutzt hatten bevor sie ins Nach- derhaus aufzulösen, das meinte, Kinder dern undJ ugendlichen gegenüber hieß stetig steigenderK onsequenzv onV er- barhaus gezogenw aren. nicht mehr aufzunehmen und die derzei- es immer öfter: „Fragt bitte Annika oder antwortung bei den „Jungen“, bestimmen tigen Kinder undJ ugendlichen mit ent- ... im Spielraum zwischen besprecht das mit Johannes.“Dadurch den Übergang. wurden Entscheidungen und damitV er- sprechenden Übergängen/Abschlüssen Zurückhaltung und Zugriff, Aufgaben für alle Beteiligten wurden antwortung zunehmend übergeleitet. zu entlassen oder sich nach einem Nach- wünschenswerter Nähe und neuv erteilt. folger umzusehen. notwendiger Distanz entwickelte Mitte 1998 wurden Gespräche mit Das Büro wurde neu eingerichtet –die sich Handlungskompetenz dem Steuerberater und mit Mitarbeitern Kurz nach dem sechzigsten Geburtstag Akten wurden gesichtet und anders der Bank geführt. Kaufen, Mieten, Leib- des Vaters erklärte der Sohn auf Nach- Stimmungenw ahrnehmen, Atmosphä- geordnet – Abläufe und Inhalte, An- rente, Mietkauf, Kredite, Steuersätze, frage: „interessiert“. Zu dieser Zeit lebte re spüren, Situationen unmittelbar erfas- sichten und Aussichten kamen auf den Zuschüsse, Prozentsätze waren unter der Sohn mit einerF rau einige Jahre zu- sen können und das gemeinsame Le- Prüfstand. sammen, mit der er gemeinsam über ge- ben mit den Kindern mit den eigenen anderem die Gedanken der nächsten Vorstellungen abzustimmen Zeit. Dazu kamen in Beachtung Fazit: Die Alten gehen nichtv on Bord, war einer der ersten Schritte gesetzlicher Bestimmungen und Richt- sie haben sich Liegestühle auf das Son- und im Spielraum zwischen linien Gespräche und Entscheidungen nendeck gestellt und dehnen den „Land- Zurückhaltung und Zugriff, in Abstimmungen mitV ertretern von gang“ immerw eiter aus. wünschenswerter Nähe und Aufsichtsbehörden. Johannes Brummack notwendiger Distanz entwi- Fragen wie: Heilpädagoge, Realschullehrer ckelte sich Handlungskom- petenz. „Welcher Teppich, Schranko .ä. wohin?“, Dietrich Brummack „Wer erledigtw elchen Schriftverkehr?“, Heilpädagoge, Sozialarbeiter/ „Daw enden Sie sich bitte Sozialpädagoge an die jungen Brummacks.“ „Wer geht inwelcher Reihenfolge ans Te- oder„Das entscheide ich lefon?“, beide sindT räger der nicht mehr alleine.“w aren „Wer begrüßt Besucher?“, Alten Schule Bojum Aussagen der Eltern, mit de- „Werf ährt in die Schule und führt nen Anrufer oder Besucher Gespräche mit den Lehrern?“, 20 21 durch „FrischerW ind in den Köpfen derJ ugendhilfe“. Diese steifen Brisen machen Mut Ein Blick aus dem Fenster meines Arbeitsplatzes und man lernt, sich hier richtig ge- gen den Wind aufzurichten. Der Blick „Die Rotorblätter der Windmühlen drehen sich kräftig“ nachv orne ist gefragt, auchw enn man die Augen aufgrund des Win- Warum beginnt das gerade jetzt in Nord- beschäftigt war,dem Erarbeiten und Ver- des einw enig zukneifenmuss. friesland, ungläubig schüttelt so man- fassen von Leistungs- Qualitätssicherung- Mir wird immer klarer,ich muss cher Erdenbürger seinenK opf. Gemeint sowie Entgeltbeschreibungen. Ich wollte drehenden Windmühlen. Ich sollte sie handeln. „Wer nicht mit der Zeit geht, ist die steife Brise, die die Rotorblätter mir hier erst einmal den klaren Blick über wird mit der Zeit gehen“(Hen ry Ford), so derJ ugendhilfe mächtig in diesem Lan- den persönlichen Deichzustand meines nun mitnehmen auf eine Bahnreise durch die Republik. die Überschrift des Beitrages in diesem desteilv on Schleswig Holstein in Bewe- Betriebesv erschaffen. Heft von ReinerK orneffel im Hinblick auf gung bringt, aber nichtn ur da. Nunk ommt der Nordfrieslandexpress, Sie reservieren sich einen Sitzplatz in die Neuregelungen im Bereich der Finan- Den Nordfriesenb läst der Wind direkt rauscht einspurig durch das Land und dem Zug nach Irgendwo, z.B. im Rahmen zen in derJ ugendhilfe. ins Gesicht. Sie werden dem Rechnung bei derF ahrplansuche im Internet stoße einerF ortbildung zuF ragen der sozial- raumorientiertenJ ugendhilfe, dann ma- Ich habe mich daher in das „Internet- tragen,w enn da nicht auch noch andere ich auf einen weiteren Beitrag zu der neu- cafe“ in unsererJ ugendhilfeeinrichtung Kampfbilder mit Windmühlenflügeln in en Aufgabenstellung „Esf ährt ein Zug chen sie einen Zwischenhalt in Husum mit Ihrem Schleswig-Holstein-Jugendhilfe begeben und die Suchmaschine ange- unserenK öpfenwären (Don Quichote). nach Irgendwo“ von Christian Meinecke/ worfen. Hier wurde ich fündig: Werner Meyer. ticket. Sie erleben dort einen Bahnhof, „Wenn der Wind des Wandelsw eht, dessen Bahnsteigüberdachungen aus www.jugendhilfe.de, www.jugendhilfe- bauen einige Mauern- andereW ind- Fasziniert über diesen Express erfahre Sorgev or denF rühjahrsstürmen abge- netz.de, www.igfh.de, www.soznet.de mühlen. Dabeik ommt es drauf an, die ich: „Die theoretischen und praktischen baut wurde. Die Mitreisenden sind hier usw. Mühlenr ichtig in den Wind zu stellen“ Herausforderungen, die in den Diskus- scheinbar schutzlos dem neuen Wind meint Bernd Hemker in seinem Beitrag sionen um ein neues Steuerungsmodell ausgeliefert „Chancen und Risiken der Sozialraum- derK ommunalverwaltungen für dieJ u- budgetierung“. gendhilfe einher gehen,z eichnen sich Steigen sie dann aber eine der Treppen erst in Ansätzen ab“(Flösser 1996:69). zum Ausgang hinab, könnte sie die Bot- Von diesen Windanlagen (Jugendhilfe- schaft eines Werbeplakatesf aszinieren, einrichtungen) haben wir in Schleswig- Es beginnt mich zu interessieren,w o- dessen Slogan so lautet: „Der besondere Holstein genug, scheinbarf ast zu viele, hin diese Reise geht, im Land der sich Charme der sozialräumlichenJ ugendhil- um aller ichtig in den Wind zu fe liegt darin, dass Qualität belohnt wird.“ stellen. Welche Mühle darf und Ich bin einw enig verwirrt, denn ich arbei- kannw eiter produzieren –k einen te in einer Interessengemeinschaftv on Strom – sondern Ideen, wie man Kleinen Heimen, die sich ihrer Gründung „Herzlich willkommen im Zug auf der zum Beispiel als HzE-Trägerv on 1983 Qualität in der Arbeit auf dieF ah- Reise nach Irgendwo“ seinerv ersäulten Angebotsorien- nen geschrieben hat. Mit diesem Zug fuhr ich nun durch vie- tierung zu einer nachfrageorien- An der nächsten Bahnstation in Niebüll le Städte und Landschaften in Deutsch- tierten integrativen Hilfe zur Erzie- land: hung kommen kann.Und dies trifft würde ich sicher wieder beruhigter auf mich gerade zu einem Zeitpunkt, einemw eiteren Werbeplakat zu lesen Stuttgart/Celle/Neukirchen/Hamburg/ wo ich mit ganz anderen Dingen bekommen„Mehr Chancen als Risiken“ Tübingen/Dresden usw. und überall stieß oder ichw erde ermuntert in Rendsburg 22 23 ich auf dieW erbebotschaften, die ich mir zesse seit ca. zwei Jahren mit uns zu kopierte: gestalten. Nun wird deren Arbeitsauftrag ausgeweitet werdenm üssen. „Kurze Wege und direkteK ontakte er- leichtern die Arbeit“ Die hier eingebrachten Gedanken/ „Fachlichkeit und Qualität“ Anregungen über Führungs- Leitungs- „Partnerschaftlichkeit mit Freien Trägern“ und Planungsstrukturen waren uns bis- „Aufgaben undV erantwortlichkeiten“ lang nicht fremd, doch wirw ollten uns als „Aufbau aktivierungsstützender Struk- Pädagogen nicht so sichtbar von der Wirt- turen“ schaft und Ihren Konzepten „gängeln“ „Aktivierung“ lassen. „Kontraktmanagement und Qualitäts- Doch auch dieseF reiheitsnische wettbewerb“ scheint es nicht mehr längerfristig zu ge- „Eine neueF achlichkeit“u sw. ben. Dies kann einen zunächst schonv er- Wer glaubt, sich demv erweigern zu unsichern. So wie mir geht es vielenK ol- können, irrt meines Erachtens. Er macht legen in Einrichtungen und auch in den sich etwasvor. Verwaltungsbehörden. Somit haben wir uns jetzt mit unserer Was macht ein Nordfriese in solchen Zukunft zu beschäftigen, wenn wirw eiter An dieT räger stellt dies die Anforde- So groß die Aufgabe! Lebenssituationen? Klären und Klarhei- alsP ädagogen unter sichv erändernden rung, sich aktiv in Planungs- und Steu- WolfgangT redef asst in seinemK om- ten schaffen. Marktbedingen tätig seinw ollen. erungsprozesse auf kommunaler Ebene mentar „Pro und Contra Sozialraumbud- „einzumischen“. Wollen sie Klarheit gewinnen, dann Durch die Implementierung des „So- getierung“ zusammen: „Es ist wie ein Wa- empfehle ich Ihnen einen Beitrag aus dem zialraumes“ werden nicht nur Struktu- DasF azit aus meiner Reise durchs ckelbild: Schaut man von der einen Seite, Internet:http://www.mara.de/standpunkte/ ren verändert, sondern alleF aktoren Internet in Sachen Sozialraumarbeit?. so erblickt man dasP aradies, während position/JugRahmen.html, (Bethel) einer einer Unternehmung berührt. der Blick von der anderen Seitef ach- Ich möchte hier eine kleine Erkenntnis weiteren Station meiner Internet-Sozial- liche Abgründe zu offenbaren scheint. Wie sehen oderk önnten/sollen Her- einstreuen: raumreise. Diese Zusammenfassung half Kein Wunder, dass die derzeit geführte ausforderungen an eine Jugendhilfeein- mir den Überblick zu bekommen, um mich Eine Halligbewohnerin kommt zum ers- Debatte so heftig ist“. richtung aussehen? (siehe Grafik n.S.) nunmehr mit den vielen Stationen des ten Mal in ihrem Leben auf dasF estland Martin Krieg NF-Sozial-Inter-Regio zu beschäftigen. und schaut über den Deich:„Soo grood Sozialarbeiter Ein echter Wandel erfordert die dat Land“ihr erstaunter Ausruf. „Hilfe mein Heim wird ein Unterneh- Beachtung aller Aspekte Leiter des Kinderheimes men“ lautet ein Beitrag in einerF achzeit- Hier beginnt und schließt sich ein neu- So ähnlich geht es mir, wenn ich an die „Alte Schule“ in Sollwitt schrift. er Kreis. Eine solche Orientierung kann Aufgaben im Hinblick auf Sozialraumar- Diesv ollzieht sich spätestens jetzt in nur im regionalen Kontext verfolgt werden beit denke: unserer Einrichtung. Wir haben im Rah- und setzt einen laufenden Prozess der men der Erstellung unserer „Handbücher“ Jugendhilfe- bzw. Sozialplanungv oraus, (Leistungs-, Qualitätssicherungs- und der unter derF ederführung derK ommu- Nichts in derGeschichtedesLebensist beständigeralsderWandel. Entgeltbeschreibungen)e xterneFachbe- nen sichergestelltw erdenm uss und zu- rater beauftragt, die u.a. auch in der Wirt- gleich ein hohes Maß anT ransparenz CharlesDarwin schaft ihr Geld verdienen, um diese Pro- undP artizipation zu gewährleisten hat. 24 25 Auszug aus dem KJHG Problematisch ist dieK omplexität und § 78g (2) [Schiedsstelle] damit die Definition der Parameter „Leis- tung und Qualität“. Selbst aus betriebs- (2)K ommt eineV ereinbarung nach wirtschaftlicher Sicht gibt es grundlegen- § 78b Abs. 1 innerhalbv on sechsW o- „Wer nicht mit der Zeitg eht, wird mit der Zeitg ehen.“ de Unterschiede: Veränderungen in derJ ugendhilfe im Hinblick auf die chen nicht zustande, nachdem eineP ar- tei schriftlich zu Verhandlungen aufgefor- • Ein Unterschied zur betriebswirtschaftli- Neuregelungen im Bereich der Finanzen dert hat, so entscheidet die Schiedsstelle chen Betrachtungsweise ist, dass im Ju- Aus der Sicht eines mittelbar Betroffenen Nachträgliche Ausgleiche sind nicht zu- auf Antrag einerP artei unverzüglich über gendhilfebereich Leistungsempfänger lässig. die Gegenstände, über diek eine Eini- (Kind/Jugendlicher und Eltern) und Im Bereich der Jugendhilfe fanden in gung erreichtw erdenk onnte. Gegen die Kostenträger (öffentlicheT räger/Ju- der letzten Zeit Veränderungenv erschie- (2) DieV ereinbarungen treten zu dem Entscheidung ist der Rechtsweg zu den gendämter) zwei verschiedene Organe denster Art statt. Ich möchte in diesem darin bestimmten Zeitpunkt in Kraft. Wird Verwaltungsgerichten gegeben. Die Kla- sind. Der Kostendruck der öffentlichen Artikel einige Probleme, die durch diese ein Zeitpunkt nicht bestimmt, so werden ge richtet sich gegen eine der beiden Ver- Kassen könnte dazu führen, dass der Veränderungen entstanden, aufgreifen. die Vereinbarungen mit dem Tage des Ab- tragsparteien, nicht gegen die Schieds- Auftrag im Hilfeplan im Hinblick auf eine schlusses wirksam. Eine Vereinbarung, Elemente derV eränderungen sind stelle. Einer Nachprüfung der Entschei- kostengünstige Unterbringung modifi- die vor diesen Zeitpunkt zurückwirkt, ist dung in einemV orverfahren bedarf es ziert wird. • die Begrenzung derK ostenübernahme nicht zulässig; dies gilt nicht für Verein- nicht. • „Qualität hat ihren Preis“. Wer Qualität durch dasJ ugendamt im Einzelfall barungenv or der Schiedsstelle für die will,m uss dafür bezahlen. Qualität und auf solche Einrichtungen, mit denen Zeit ab Eingang des Antrages bei der Eine Gefahr desK ostendeckungsprin- zips,derzeitlichen Begrenzungv onKos- Leistung als gleichartig anzusehen und vorabV ereinbarungen über die Leis- Schiedsstelle. Nach Ablauf des Vereinba- zu bewerten, ist nicht nur betriebs-wirt- tungsinhalte, die Grundsätze der rungszeitraums gelten diev ereinbarten tenzusagen und der Einforderungv on Leistungsnachweisen, ist der Anstieg schaftlich sondern auch pädagogisch Qualitätsentwicklung und die Entgelte Vergütungen bis zum Inkrafttreten neuer ein Problem. Verstärkt wird das noch abgeschlossenw orden sind, Vereinbarungenw eiter. des finanziellen Risikos für den Leis- tungserbringer (Vorfinanzierung).Können dadurch, dass die Bedürfnislage des • der Abschluss solcherV ereinbarungen (3) Bei unvorhersehbarenw esentli- sich Leistungserbringer und Kostenträger Hilfeempfängers gegenüber der Dis- für die Zukunft und chenV eränderungen der Annahmen, die über die Höhe des Entgelts nicht einigen, kussion über dieF olgekosten unter • die Einführung eines Schiedsstellenver- der Entgeltvereinbarung zugrunde lagen, hat der Leistungserbringer gleichwohl die Umständen in den Hintergrund tritt. fahrens für die Schlichtung von Streitig- sind die Entgelte auf Verlangen einer Ver- Leistungen (mit Kind und Hilfeplan) zu keiten zwischen denT rägern von Ein- Qualitätsentwicklung und tragspartei für den laufendenV ereinba- erbringen und damit möglicherweise richtungen und denK ostenträgern. Qualitätssicherung können nicht rungszeitraum neu zuv erhandeln. Die vorzufinanzieren. kostenneutral eingefordert Durch Vorlage einer Leistungsbeschrei- Absätze 1 und 2 gelten entsprechend. Dieses Problem beinhaltet unter Um- werden. bung, einer Entgeltvereinbarung und einer (4) Vereinbarungen über die Erbrin- ständenf olgende Gefahren: Qualitätsentwicklung und Qualitäts- Qualitätsentwicklungsbeschreibung sol- gungv on Leistungen nach § 78a Abs.1, len die Pflegeentgelte mit den öffentlichen • Der freieT räger hat die finanziellen sicherung können nicht kostenneutral ein- diev or dem 1. Januar 1999 abgeschlos- gefordert werden. Trägern jährlich (gleichberechtigt) ausge- sen worden sind, gelten bis zum Inkraft- Rücklagen nicht, um diese Durststre- handeltw erden. treten neuerV ereinbarungenw eiter. cke zu überbrücken. Insofern können Qualitätsentwicklung • Deröffentliche Trägerk önnte diese Tat- und Qualitätssicherung mit einerK osten- Auszug aus dem KJHG DieV erhandlungenk önnen sich über § 78d (1-4)[Vereinbarungszeitraum] sache für sichn utzen, um sich eine dämpfung nicht verbunden werden.Wenn einen längeren Zeitraum hinziehen, wenn Verhandlungsposition zu seinen Guns- in Bezug auf zunehmend höherenK on- (1) DieV ereinbarungen nach § 78b sich dieV erhandlungsparteien nicht ei- ten zu verschaffen. kurrenzdruck Kosten gesenkt bzw. mini- nigen können. Für diesenF all wird eine Abs.1 sind für einen zukünftigen Zeitraum • Es besteht Planungsunsicherheit durch miert werden, ist die Frage nach der dann Schiedsstelle (§78g (2)) eingerichtet. (Vereinbarungszeitraum)abzuschließen. eine offeneV ertragsgestaltung. noch möglichen Leistung zu stellen. Hier 26 27 kommen wir zu dem Punktv onW ettbe- tungsangebote zur Erbringung von Leis- beschreibung sowie einer Qualitätsent- • Qualitätsentwicklung mit Qualitätsnach- werb undK onkurrenz. Dem Wettbewerb tungen nach § 78a Abs.1 geeignet so- wicklungsbeschreibung neu ausgehan- weis und Leistungserbringung erzeu- liegt derV ergleich zu Grunde. wie ausreichend, zweckmäßig und wirt- deltw erden. gen ein Produkt. Für dieses Produkt schaftlich sind. • Die Entgelte sollen leistungs- und qua- kann der Leistungserbringerv erant- • Was soll verglichenw erden? litätsbezogen sein. wortlich gemacht und in die Haftung • Wie undw oranw erden zukünftig die (2) Die Entgeltem üssen leistungsge- • Entsprechend sollen die Leistungsbe- genommenw erden. Einrichtungen gemessen undw odurch recht sein. Grundlage der Entgeltverein- schreibungen/Konzeptionen und sons- • Alle pädagogischen Prozesse müssen verglichen? barung sind die in der Leistungs- und der tige Dokumentationen aussehen. durchschaubar und nachvollziehbar ge- • Wie misst man den Erfolg/ die Qualität Qualitätsentwicklungsvereinbarungf est- • Kostenträger und Leistungserbringer macht werden. und Leistung einer Einrichtung und gelegten Leistungs- und Qualitätsmerk- sollen gleichgestellt miteinanderv er- • Wie und durchw en findet die Ent- macht diesev ergleichbar? male. Eine Erhöhung derV ergütung für handeln können. scheidung über die Qualität der Arbeit • Aufwelcher Ebene und wie werden die Investitionen kann nur dann verlangt wer- • Sollte es zuk einer Einigungk ommen, einer Einrichtung statt (Kinder/Eltern/ verschiedenen Ebenen,f achlich, wirt- den,w enn der zuständigeT räger der so wird nach gesetzlicherV orgabe die Behörden)? schaftlich, ethisch, politisch, metho- öffentlichenJ ugendhilfe der Investitions- Schiedsstelle angerufen. • Was bedeutet die Klassifizierungv on disch-messtechnisch gewichtet? maßnahmev orher zugestimmt hat. För- derungen aus öffentlichen Mitteln sind • Die Zeitspanne von der Entwicklung der Standards für die Einrichtungen? Ebensob leibt dieF rage nach der Defi- anzurechnen. Leistungsbeschreibung über dieV er- Problematische nitionv on Qualität in derP ädagogik auch handlung bis hin zur Einigung kann ein Aus dem § 78c ist zu erkennen, dass Finanzierungsbedingungen unter dem Aspekt der Standardisierung zeitliches Problem darstellen. Qualitätsmerkmale eine Grundlage der Durch dieV erlagerungv on finanziel- und des Betrachtungsstandortes und der • „Qualität hat ihren Preis“ ist in der Leistungsvereinbarung sind. Qualitäts- lem Aufwand für Leistungen nach dem Betrachtungsweise offen. Wirtschaftr ichtig, in derJ ugendhilfe merkmale haben einen entsprechenden KJHG auf die Kommunen besteht auf aber auch. In der Wirtschaft bezahlen Auszug aus dem KJHG Preis undm üssen dementsprechend Seiten derK ommunen die Tendenz, sich Auftraggeber/Kunde den Preis der ge- § 78c (1-2) [Inhalt der Leistungs- und in Rechnung gestelltw erden. Insofern auf die Pflichtaufgaben nach dem KJHG forderten Qualität. In der Jugendhilfe Entgeltvereinbarungen] hat die wirtschaftliche Verwendung der zurückziehen. Dabei ist besonders pro- sindK unde und Auftraggeber nicht Mittel in Bezug auf Sparsamkeit nur ei- blematisch, dass ein Großteil an KJHG- (1) Die Leistungsvereinbarung muss die identisch und derK ostenträger ist ver- nen mittelbaren Bezug zu den angebote- Leistungen als Pflichtleistungen der Sa- wesentlichen Leistungsmerkmale, insbe- antwortlich für beide, in Bezug auf die nen Qualitätsmerkmalen und deren Inan- che nach, jedoch nicht dem Umfang sondere geforderte Qualität. spruchnahme. nach anzusehen sind. Dies führt im Ex- 1. Art, Ziel und Qualität des Leistungs- • DerK ostenträger hat zuv erantworten, trem zu einem Handeln nach der Devi- angebots, Allerdingsb leibtw eiterhin dieF rage of- ob Bedürfnislage (kundenorientiert) und se: „Eine Leistung, die mit einem Preis 2. den in der Einrichtung zu betreuen- fen, was dennn un als Qualität angese- Leistungsanforderung (durch den Auf- von z. B. 100 DM ausgewiesen ist, wird denP ersonenkreis, hen wird. Desw eiteren stellt sich dieF ra- traggeberf ormuliert) übereinstimmen. möglicherweisev on einemK ostenträger 3. die erforderliche sächliche und per- ge nach der Bewertung der Qualität.Wer Diese Entscheidung orientiert sich pauschaliert geringfügiger abgegolten“. sonelleA usstattung, bewertet diese wofür und fürw en? möglicherweise an der Höhe der ent- 4. die Qualifikation desP ersonals so- Werden Qualitätsmerkmale und deren stehendenK osten. GravierendeA uswirkungen hat die zeit- wie liche Begrenzung vonKostenzusagen oft Anwendung und Nachweis Wettbewerbs- Problematik 5. die betriebsnotwendigen Anlagen faktoren? während die Leistung erbracht wurde der Einrichtungf estlegen. • Fürw elche Maßnahmen wird ent- oder noch erbracht wird. So wächst das In dieV ereinbarung ist aufzunehmen, Welche Rollew erden in diesem Zu- schieden? Ist möglicherweise eine finanzielle Risiko des Leistungserbrin- unterw elchenV oraussetzungen der sammenhangK ostenfragen spielen? Maßnahmenfolge vorgeschrieben (am- gers. Aktuelle Strategien, die bei den bulantv or stationär, Pflegefamiliev or Träger der Einrichtung sich zur Erbrin- • Entgelte zwischen öffentlichen und Kostenträgern diskutiert werden, sind in Heimunterbringung)? gungv on Leistungenv erpflichtet. Der freienT rägern derJ ugendhilfe sollen diesem Zusammenhang: Budgetierung Träger muss gewährleisten, dass die Leis- jährlich durchV orlage einer Leistungs- 28 29 an die Zusammenarbeit sowie die der Hilfe zu äußern. DerW ahl und den Auszug aus dem KJHG Vernetzung der Hilfeanbieter un- Wünschen soll entsprochenw erden, so- § 34 [Heimerziehung, sonstige betreute tereinander. Dazu trägt bei, dass fern dies nicht mit unverhältnismäßigen Wohnform] die Anforderungen an die Hilfepla- Mehrkosten verbunden ist. Die Leistungs- Hilfe zur Erziehung in einer Einrichtung nung durch das KJHG höher ge- berechtigten sind auf dieses Recht hin- überT ag und Nacht (Heimerziehung) worden sind (§ 36 (1)). zuweisen. oder in einer sonstigen betreutenW ohn- Auszug aus dem KJHG Zugleich werden die Eingriffsrechte des form soll Kinder undJ ugendliche durch § 36 (1) [Mitwirkung, Hilfeplan] Staates eingeschränkt. Dies bedeutet eine Verbindungv on Alltagserleben mit zum einen, dass Kinder, Jugendliche und pädagogischen und therapeutischen An- (1) DerP ersonensorgeberech- ihreF amilien zunehmend alsm ündige, geboten in ihrer Entwicklungf ördern. Sie tigte und das Kind oder derJ u- wahl- und entscheidungsfähige Nutzer soll entsprechend dem Alter und Entwick- gendliche sindv or ihrer Entschei- ins Blickfeld rücken. DieP artizipation der lungsstand des Kindes oder desJ ugend- dung über die Inanspruchnahme und dezentrale Ressourcenverwaltung, Betroffenen bei der Gestaltung der Hilfen lichen sowie den Möglichkeiten derV er- einer Hilfe undv or einer notwendigen Übergang zu pauschalen Finanzierungs- bekommt einen hohen Stellenwert. besserung der Erziehungsbedingungen Änderungv on Art und Umfang der Hilfe formen und ergebnisorientiertes Control- in der Herkunftsfamilie zu beraten und auf die möglichenF ol- Auf der anderen Seite ist unüber- ling. Voraussetzung dafür ist einer atio- gen für die Entwicklung des Kindes sehbar, dass auch an die Mitwir- 1. eine Rückkehr in dieF amilie zu errei- nelle Planung und Steuerung der Res- oderJ ugendlichen hinzuweisen. Vor und kungsbereitschaft und -fähigkeit der Be- chenv ersuchen oder sourcenvergabe. Derzeit ist jedoch nicht während einer langfristig zu leistenden troffenen steigende Anforderungen ge- 2. die Erziehung in einer anderenF amilie absehbar, wie lange es dauern wird, bis Hilfe außerhalb der eigenenF amilie ist stellt werden. Damit wird die Schwelle vorbereiten oder diese Stellen über praxisreife Konzepte zu prüfen, ob die Annahme als Kind in zur Erlangung von Hilfeleistungen ten- und das notwendige Know-how für deren 3.eine auf längere Zeit angelegte Lebens- Betracht kommt. Ist Hilfe außerhalb der denziell erhöht. Es stellt sich die Frage, Umsetzung verfügen. form bieten und auf ein selbständiges eigenen Familie erforderlich, so sind die ob die Aufhebung des Klientenstatus und Lebenv orbereiten. Individualisierung der Hilfen und in Satz 1 genanntenP ersonen bei der mehr „Kundenorientierung“ dem Hilfebe- Jugendliche sollen inF ragen der Aus- steigender Kooperations- Auswahl der Einrichtung oder der Pfle- darf derjenigen gerechtw erden kann, die bildung und Beschäftigung sowie der all- und Vernetzungsaufwand gestelle zu beteiligen. DerW ahl und den Leistungen nicht aktiv einfordern und die Wünschen ist zu entsprechen, sofern sie nur eingeschränkt mitwirkungsfähig und gemeinen Lebensführung beraten und Mit der Aufgabe desK ostendeckungs- nicht mit unverhältnismäßigen Mehrkos- mitwirkungsbereit sind. Dies könnte gera- unterstütztw erden. prinzips ist das Erziehungsangebot in ten verbunden sind. de im Hinblick auf besonders ausgeprägte Einzelleistungen zuz erlegen, die unter Dies gilt auch für Leistungen beiJ u- undk omplexe Problemlagenv on Ein- Umständen einzeln zu beantragen sind gendlichen selbst dann, wenn die Bedeu- Vom Hilfeempfänger zum Nutzer zelpersonen undF amilienv erstärkt zum und gewährt werden. Das bezieht sich tung der Sozialisationsinstanz derF ami- Einw esentlicher Impuls des KJHG Problemw erden. ebenso auf den Umfang, der in Anspruch lie zurückgeht. Die Familie wird dadurch ist die Stärkung derW unsch- und genommenen Leistung, wie auf die in An- gleichwohl stärker auf ihre Selbstver- Wahlmöglichkeiten der Betroffenen bzw. Verschiebungv on Prioritäten spruch genommene Zeit („Fachleistungs- antwortung hingewiesen. Möglicherweise Familien (§ 5). Das KJHG ist geprägt vom Primat stunde“). Die Anforderungen an Indivi- verändern sich auch die Art und die In- kompensatorischer Hilfen, in Bezug auf dualisierung und Flexibilisierung bei der Auszug aus dem KJHG haltev on Nachfragen und damit dieF or- diev orhandenen Ressourcen und Gestaltung der Hilfen wachsen damit er- § 5 [Wunsch und Wahlrecht] derungen an die Leistungs-Erbringer, die Selbsthilfekräfte derF amilien, die sow eit heblich. Zugleichw erden mit der Wahr- sich auf das Lebensalter der zu Betreu- Die Leistungsberechtigten haben das wie möglich erhalten und gefördert wer- nehmung zunehmend umfangreicherer enden und die zeitliche Eingrenzung Recht, zwischen Einrichtungen und den sollen.F amilienergänzende und -er- Problemlagen die Grenzenv on instituti- der Maßnahme beziehen. Flexibilität, Diensten verschiedener Träger zu wählen setzende Hilfen sind demgegenüber oneller Spezialisierung deutlich. Daraus Spontaneität und Spezialisierung könnten und Wünsche hinsichtlich der Gestaltung nachrangig (§ 34). ergeben sich steigende Anforderungen gefragt sein. 30 31 • Stärkungv on Selbsthilfekompe- gendhilfe durchgeführt, so sind bei der Man sollte sich aktiv an diesen poli- tenzen und Selbstverantwortung Förderung die Grundsätze und Maßstäbe tischen und pädagogischen Prozessen auf Seiten der Betroffenen anzuwenden, die für die Finanzierung der beteiligen, um diese zukünftig mitzuge- • größtmögliche Integration aller Maßnahmen der öffentlichenJ ugendhilfe stalten. gelten. „Problemgruppen“. Reiner Korneffel Hiermit schließt sich der Kreis. Diese kurze Abhandlung lässtV erän- Betriebswirt, Kinderhaus Husby derungen im Bereich derP ädagogik er- Eine solche Orientierung kannn ur Quellen:V erschiedene kennen. im regionalen Kontext verfolgt wer- Veröffentlichungen im Internet den. Sie setzt einen laufenden Ob es sich um positive oder negative Prozess der Jugendhilfe- bzw. Veränderungen handelt, wird uns die Zu- Sozialplanungv oraus, der unter kunftz eigen. Federführung derK ommunen si- chergestellt werdenm uss und zu- gleich ein hohes Maß anT ransparenz Lebensweltorientierung und undP artizipation zu gewährleisten hat. Wer sich mit demZeitgeist verheiratet, ist morgenverwitwet. regionale Planung An dieT räger derJ ugendhilfe stellt dies Otto vonHabsburg Die Grenzen einesV ersorgungskon- die Anforderung, sich aktiv in Planungs- zeptes nach dem Muster einer Vielfalt und Steuerungsprozesse auf kommuna- relativ hochspezialisierter Anbieter / An- ler Ebene „einzumischen“. gebote ohne eindeutige undv erbindliche Entsprechendes gilt, wenn mehrere An- räumliche/sächliche Zuständigkeiten wer- tragsteller dieF örderungsvoraussetzun- „... und abends wiederholt sich das Tagesgeschehen...“ den auch im Bereich der Hilfen für Kin- gen erfüllen und die von ihnen vorgesehe- der,J ugendliche undF amilienv erstärkt nen Maßnahmen gleich geeignet sind, zur thematisiert und problematisiert. Befriedigung des Bedarfs jedoch nur eine Aufgrund der immer häufiger geforder- Auf derS chulkarte werden sämtliche In der aktuellen Diskussion wird des- Maßnahme notwendig ist. Bei der Be- ten Dokumentation unserer pädagogi- Begebenheiten, die die Schule betreffen, halb auchv onk ommunalen Stellen das messung der Eigenleistung sind die un- schenT ätigkeiten haben wir seit Dezem- notiert. terschiedliche Finanzkraft und die sonsti- Konzept der „Lebenswelt-Orientierung“ ber 1999 in der ‚Alten Schule Bojum‘ zu Dief olgende Karteikarte, die Kranken- genV erhältnisse zu berücksichtigen. wieder aufgenommen. unseremT agesjournal (hier werdenT er- karte, beinhaltet einen Überblick über mine und Besonderheiten, die die Kin- Vor diesem Hintergrundw erden An- Bei sonst gleich geeigneten Maßnah- Krankheiten, ggf. Medikamente, Arztbe- der betreffen, eingetragen) einen Kartei- forderungen für eine Neuorientierung men soll solchen derV orzug gegeben suche, Impfungen etc.. Die Ämterkarte kasten angelegt, in dem für jedes Kind derJ ugendhilfe u.a. durch folgende Auf- werden, die stärker an den Interessen enthält dieV erpflichtungen dese j weili- eine Spalte mitv erschiedenen Karteikar- zählungf ormuliert: der Betroffenen orientiert sind und ihre gen Kindes, z.B. Ämter/Aufgaben, die es Einflussnahme auf dieA usgestaltung der ten vorhanden ist. Ersichtlich in verschie- regelmäßig zu erledigen hat, sowie den • sozialräumliche Orientierung der Hilfe- Maßnahme gewährleisten. denenF arben sindf olgende Sparten ent- Beitritt in einen oder mehrereVereine oder angebote halten: z.B. dieTeilnahme am Konfirmandenun- Bei derF örderung gleichartiger Maß- • Alltagsorientierung und Niedrigschwel- Die erste Karte ist dieP ersonalienkar- terricht. nahmen mehrererT räger sind unter ligkeit te. Hier sind Personalien, Krankenversi- Berücksichtigung ihrer Eigenleistungen Außerdem gibt es dieK ontaktkarte • Entspezialisierung der Angebote cherung, das zuständigeJ ugendamt so- gleiche Grundsätze und Maßstäbe anzu- auf der ein- und ausgehende Anrufe, • Vernetzung der Hilfeangebote unterei- wie Ansprechpartner der Jugendhilfe und legen. Werden gleichartige Maßnahmen Posteingänge und -ausgänge sowie Be- nander Adressen von Eltern und anderenV er- von der freien und der öffentlichenJ u- suche jeder Art dokumentiert werden. wandten auf einen Blickerkennbar. 32 33 Schließlich gibt es dann noch die werdenk önnen, abends noch einmal Wandels ist neben der Einführung neuer der Regelw erden sich dieP ersonen in- Sparte „Sonstiges“, die am Umfang- vor Augen führe. Somit kann ich am Strukturen, das Verhaltenv on Mitarbei- nerhalb ihres sichv eränderndenF eldes reichsten genutzt wird. Darinw erden nächsten Tag gezielt an bestimmte Dinge tern und Führungskräften den Erforder- schneller anpassenm üssen. sämtliche außerordentlichen Dinge no- anknüpfen oder sie einfachn ur im Sinn nissen des Wandels anzupassen. Die Unsere Generation hat gelernt, dass tiert wie z.B.Verhaltensauffälligkeiten, be- haben. Strukturen einer Organisation und das der Erfolg in erster Linie auf der Leis- sondere Aktivitäten u.a.. Verhalten sind miteinanderv erknüpft, Außerdem hat so jede/r Mitarbeiter/in tungv on Einzelnen beruht, dennoch, an- dennoch erzeugen neue Strukturen nicht Wir handhaben es also so, dass alles neben der ständigen mündlichen Abspra- gesichts der Fülle derV eränderungen, automatisch das gewünschte angemes- Wichtige/Besondere über denT ag hin- che auf einen Blick besondere wichtige derV eränderungsdynamik und der seneV erhalten. Im Gegenteil, bedürfen weg in unserT agesjournal eingetragen Punkte, die das jeweilige Kind betreffen, Verschärfung der Anforderungen reicht die MitarbeiterInnen und Führungskräfte wird. DieK ollegin/derK ollege die/der die vor Augen und kann dementsprechend es nicht aus, sich auf Einzelleistungen einer besonderen Orientierung und spe- Kinder abends ins Bett bringt, im Haus reagieren. zu stützen. Die Grenzen einer einzelnen ziellerF örderung in Zeiten der Unsicher- übernachtet und auch morgens die Kin- Einw eiterer positiver Aspekt dieser ge- Person sind zu eng, die Risikenv on heit. der wiederw eckt, trägt dann diese wich- forderten, abrufbaren Dokumentation ist Fehleinschätzungen zu hoch. Eine Ant- tigen Dinge desT ages in die jeweiligen der, dass wir für dieF ertigungv on Ent- Strukturveränderungen bedeuten im- wort auf diese Situation ist die Einführung Karteikarten der Kinder um undv ersieht wicklungsberichten für jedes Kind alle mer Systemveränderungen.Und System- desK onsensmodells. Es ist ein Rah- das mit seinem Namenskürzel. Dieses wichtigen Daten zur Hand haben. Das veränderung heißt: Es entsteht ein kri- men, in welchem dieK ompetenzen, Ver- bedeutet, dass man abends noch ca. erleichtert die Berichterstattung um Eini- senhaftes Geschehen mit all den Aus- antwortung und Motivationv on Mitar- 10-20 Minuten mit diesen Schreibarbei- ges. wirkungen, die Krisen auf die beteiligten beitern bestmöglich gefördert werden. ten beschäftigt ist. Ich kann diesen Um- Manuela Zager und betroffenen Menschen haben. Sie Auf der individuellen Ebene, hilft es den stand begrüßen, weil ich mir so manche Erzieherin, Alte Schule Bojum machen neue Formen des Arbeitsflusses Ansprüchen an die eigene Rolle und der Sachverhalte, die im Laufe desT ages und der Arbeitsplanung notwendig, wir- Person gerecht zu werden.A uf der kol- an Wichtigkeit verlieren oderv ergessen ken auf Arbeitsinhalte und auf Anforde- lektiven Ebene geht es um den frucht- rungsprofile. Mit dem Ziel, dem gesell- baren Beitrag, den Konsensentscheidun- schaftlichen Wandel Rechnung zu tragen, gen in einer zukunftorientierten Organi- sind Strukturen durch partnerschaftliche sation zu leisten vermögen. zu ersetzen, aus Monologenm üssen Di- aloge entstehen und schließlichm uss Mitarbeitermotivation in Zeiten des Wandels die gewachseneK omplexität des be- ruflichen (und desr p ivaten) Umfeldes berücksichtigt werden. Es geht um Professionalisierung, Ef- worten finden, wenn es uns gelingt, die fizienz, Leistungszuwachs, Management sozialen Erfordernisse mit derW elt der Veränderungen und deren Steuerung und Wettbewerb. Heime stehen mitten im Ökonomie, der Erfolgsorientierung zu ver- gehören künftig überall zum Alltagsge- Veränderungsprozess und damit unter ei- einen und sinnvoll zun utzen. Dabei lau- schäft. Der Anpassungs- und Verände- nem gewaltigem Anpassungsdruck. Die tet die Frage nicht, ob wir am Wandlungs- rungsdruck werden nicht nachlassen. Profis des Sozialen haben sich zur o ien- prozess teilnehmenw ollen, sondern wie Das heißt auch, dass die beruflichen tieren an den Pragmatikern aus dem Wirt- wir mit derT atsache des Wandels um- Anforderungen nicht mehr ohnew ei- Die Wirklichkeit ist für jeden anders. schaftsbereich z.B. durch Übernahme gehen undw elche Beeinflussungschan- teres aus derFüll e des bisherigen Dies wird deutlich,w enn unterschiedli- vonK onzepten (QM, Ressourcenorien- cen wirw ahrnehmen. Entscheidend ist bewältigt werden, sondern sie bedürfen cheP ersonen ein Kippbild betrachten. tierung, Sozialraumkonzepte etc.) und die Gestaltung der Rahmenbedingungen. der Neuorientierung. Dasw as wir an In diesem Kippbild magP erson A in das in einer Zeit, in der sich auch die Das gilt für den einzelnen ebenso wie Problemlösungsstrategien brauchen, tra- derw eißen Fläche einenK elch sehen. Wirtschaft neu orientiert.Wir werden Ant- für die Organisation Heim. Ein Ziel des gen wir nicht ohnew eiteres in uns. In Gleichzeitig siehtP erson B in demselben 34 35 Bild in der schwarzen Fläche zwei ein- nem Misserfolg keine Verantwortung. Die 1. In einer sich schnellw andelnden Um- Eine tragbare Lösung für alle ander zugewandte Profile. Die Realität Führungskraft gibt schwachen Mitarbei- welt erfolgreich sein. EineK onsensentscheidung ist gerade ist also nicht für jeden gleich, sondern terInnen Orientierung in der Organisa- 2. Jedes Mitglied der Organisation ist zu Beginn recht aufwendig, denn alle Per- abhängig von der Wahrnehmung der ein- tion und kann siev or Gruppendruck bereit Entscheidungen mitzutragen. spektiven sind zu berücksichtigen, d.h. zelnen Person und wirdv on jedem an- schützen. allek ommen zuW ort und jeder Stand- ders gedeutet. Beide Ziele lassen sich eher erreichen, Die eingeschränkte Sichtweise punkt wird angehört. Es wird solange wenn die Perspektivenv erschiedener Unsere Sicht der Realität wirdv on nur einer einzigenPerspektive nachgefragt und diskutiert, bis alleP ers- Personen/ MitarbeiterInnen berücksichtigt unterschiedlichenF aktoren geprägt, wie schränkt das Handeln ein und pektivenv erstanden und akzeptiert wer- werden, denn jeder sieht einen anderen z.B. genetische/körperlicheF aktoren, Fa- kann schlimmstenfalls bis zur den. Jeder soll die spätere Entscheidung Ausschnitt der Realität und kann durch milie, Kultur,Subkultu r,Religion, wirt- Handlungsunfähigkeit führen. verstehen, sich mit ihr identifizieren und seine Sichtweise ein „Mehr“ schaffen. schaftliche Verhältnissen. Diese Faktoren sie aktiv mittragenk önnen. Es geht nicht Häufig wird die Sicht des eher hier- Fügt man dieP erspektiven derv erschie- sind bei jedem anders ausgeprägt und um Macht, sondern um eine tragbare archischen Führers akzeptiert und damit denenP ersonen zu einem Ganzen zu- ergeben eine einzigartigeK onstellation. Lösung für alle. geteilt. Das hat den Nachteil, dass die sammen, wird die Realität besser bzw. Jederv on uns hat eine andere Lebens- Realität sich nicht sov erändert, dass sie angemessener erfasst. Um erfolgreich zu Sobald eine entsprechende und Lerngeschichte und diese prägt un- den Sichtkreis der Führungskraft verlässt. sein und auf dem zukünftigen Markt zu Lösung gefunden und sere Sicht der Welt. Stellen Sie sich vor, Die eingeschränkte Sichtweisen ur einer bestehen, ist es sinnvoll ein System zu verabschiedet ist, wird ihre Ihre persönliche Lebensgeschichte sei einzigenP erspektive schränkt das Han- haben,w elches dieP erspektiven aller Realisierung zum Selbstläufer. eine Brille, dann sieht jederv on uns die deln ein und kann schlimmstenfalls bis Mitglieder der Organisation integriert. Ein Realität durch seine eigene Brille. Es ist Sobald eine entsprechende Lösung zur Handlungsunfähigkeit führen. So ist solches System kann ein schnelles, ge- nicht möglich, diese Brille abzusetzen, gefunden undv erabschiedet ist, wird der Engpass einer Organisation der zieltes, aufeinander abgestimmtes Han- denn wirk önnen auch nicht unsere Le- ihre Realisierung zum Selbstläufer. Wi- persönliche Engpass derP ersonen, die deln aller Beteiligten sicherstellen. Das bensgeschichte ablegen. Mit unseren Er- derstand und mangelndeT atkraft sind die Organisation führen. Wenn Mitar- setzt Einmütigkeit, sprich Konsensv or- fahrungenw andelt sich auch unsere Bril- weitestgehend ausgeschlossen und beiterInnen nicht in Entscheidungspro- aus. Konsens finden bedeutet, einen ge- le.Weil wir ständig Neues erleben, haben autoritäre Steuerungsaktivitäten werden zesse miteinbezogen sind, fühlen sie meinsamen Sinn finden im Problemver- wirv ermutlich schon heute nicht mehr obsolet. Damit besitzen die MitarbeiterIn- sich übergangen. Wird dieP erspektive ständnis, in der Problemlösung und im die Brille auf der Nase, die wir gestern nen alsT eammitglieder Entscheidungs- der Führungskraft nicht geteilt, verstehen Handeln. Oft stehen Führungskräfte un- noch trugen.Da jeder von uns eine ande- macht, jeder trägt aktiv Verantwortung die MitarbeiterInnen die Entscheidungen ter Entscheidungs- und Zeitdruck, und re Brille – Lebensgeschichte – hat, gibt für die Realisierung und die Folgen der nicht und es gibt Missverständnisse. Als auf den ersten Blick scheinen die Ei- es jede Sicht (Brille)n ur einmal. Deshalb Entscheidung. Ebenfalls aktiv sind die Folge zeichnet sich mangelnde Identifi- nigungsprozesse im Team unbeherrsch- sieht, bzw. deutet jeder die Realität etwas MitarbeiterInnen beim Prozess der Kon- kation mit der Perspektive oder dem Pro- bar und nehmen viel Zeit in Anspruch. anders. (z.B. Kelch vs. Profile). Auf das sensfindung, jeder sammelt Informatio- blem ab und es wird nicht als das ihre be- Aber bei einer Machtentscheidung (das Kippbild bezogen bedeutet das, nicht A nen um einen produktiven Beitrag leis- griffen. Sie leisten Widerstand und sind gilt auch fürT eilgruppen mit Machtent- oder B hat recht, sondern beide haben ten zu können. Als generelle Prinzipien nicht bereit, die Entscheidungen mitzu- scheidungen) der Führungskraftw erden Recht. für dieK onsensfindung geltenV ertrau- tragen. Sie fühlen sich nichtv erantwort- häufig Missverständnisse für die Ent- en, Informationen teilen, keine Wis- In traditionellen Organisationen be- lich für ein Problem undz eigen kein scheidung, Widerstand und mangelnde sensmonopole, Offenheit,k ein Taktieren, sitzt oftn ur eineP erson Definiti- „Commitment“. Dies kann bis zur inneren Verantwortung miteingekauft. Es steigt Akzeptanz anderer Standpunkte, Fair- onsmacht, in der Regel dief ormelle Kündigung gehen. zudem dieK ontrolle der Einhaltung der ness und Respekt gegenüber anderen Führungskraft. Das hat durchaus Vortei- Entscheidung und letztlich steigt dadurch Entscheidungsbeteiligten. le. Es gibt einen kurzen Entscheidungs- Mehrperspektivität bietet dagegen ein der Aufwand. prozess, weil wenig oderk eine Abstim- Mehr an Erfolg. Es gibt Grenzen derK onsensfindung, mung mit den anderen erforderlich ist, Es gibt zwei Ziele, die bei einem Wan- z.B. wenn ein verändertes Umfeld die und die MitarbeiterInnen tragen bei ei- del von tragender Bedeutung sind: 36 37 Rahmenbedingungen, unter denen eine Hier wird ein aktiver Such- undF rage- zu einer Lösung findenw ollen, ist diese der Führungskraft werden dieV erant- Entscheidung getroffen wurde, so prozess eingeleitet und unterschiedliche Phase schwierig. Dennoch, das Ringen wortlichkeiten und die Umsetzungsschrit- verändert, dass die Entscheidung unan- Standpunkte erarbeitet.Meist ist die Stim- um den Standpunkt wird erst die gemein- te festgelegt. Verbindlichkeit und die in- gemessen scheint und deshalb nicht mehr mung emotionsgeladen, manr ingt um ei- same Situation schaffen und die Voraus- nere Bindung an die Entscheidung sind von den MitarbeiterInnen getragen wird. nen Standpunkt. Die Führungskraft soll- setzung für eine tragbare Lösung für hier die Führungsaufgaben. (siehe auch Aus diesem Grund ist kontinuierlich zu te hier eher in den Hintergrund treten alle sein.Zum Ende der Aktionsphase gibt INFO 15 / Artikel Delegationsmodell) prüfen, ob die Konsensentscheidung noch und die Aktivitäten der Gruppef ördern, es einenK ulminationspunkt. Die Lösung DasK onsensmodell ist einK onzept, den Rahmenbedingungen entspricht. Ist Schüchterne ermuntern und die Wich- steht im Raum. Dieser Wendepunkt ist das hilft, die Arbeit im Team zu managen dies nicht derF all, ist ein neuer Entschei- tigkeit von Beiträgen unterstützen. Der u.a. daran zu erkennen, dass sich Stand- und Synergieeffekte als gewolltes, be- dungsprozess einzuleiten. Gesprächsleiter sollte jeden Ansatz von punkte zunehmend wiederholen, das stimmbares und bewusst herbeigeführtes Lösungsmöglichkeiten berücksichtigen. Gefühl entsteht, es ist alles gesagt. Aber Ergebnis zu erzielen. Wenn man selbst Bei ungeübten Personen sollte man auch wie entscheiden wirn un? Das Konsensmodell Respekt erfährt, dann gelingt es auch, unrealistischeV orschlägev erbalisieren DasK onsensmodell unterliegt einem DieInte grationsphaseist die Phase das Anderssein des anderen zu respek- und ggf. umformulieren undf esthalten. typischen Prozessverlauf, der sich in des Findens und Nachbesprechens. Ziel tieren, undT eamfähigkeit kann sich ein- So wird das Suchenv on Lösungen vier Phasen untergliedern lässt. Jede ist das Erarbeitete aus der Aktionsphase stellen. verstärkt. Es giltv orschnelle Lösungen Phasev erfolgt ein anderes Ziel,z eichnet zu verdauen. Nüchternes Abstandneh- Ute Risch zu verhindern,w enn es möglicherweise sich durch eine andere Stimmung aus, men beim Sichten des gesammelten Ma- Dipl.Soz.Päd. noch bessere Alternativen gibt. Bei wich- birgt andere Risiken und erfordert andere terials und der Standpunkte, Objektivie- Supervisorin DGSV tigen Problemen ist es gut, mehrere Führungsaufgaben. rung der Sachverhalte und nichtw erten- Unternehmensberaterin Lösungsansätze zu erbitten, auchw enn desF eedback finden Eingang in einen Ziel der ersten Phase,derInitialphase, sich derK onsens bereits abzeichnet. Es gemeinsamen Bewertungsprozess. Man ist die Problemanalyse, d.h. durch aktives lohnt sich, die Lösungsansätze schriftlich findet einen gemeinsamen Sinn. Es geht Zuhören zu einer Präzisierung des Pro- zu fixieren. blems zu gelangen.Das Problem oder der um mehr alsn ur den kleinsten gemein- Sachverhalt soll identifiziert und bestimmt Die Führungskraft hat dieAufgaben die samen Nenner. Im Team entsteht das werden. Mit der Zieldefinition erfolgt eine Orientierung im Gespräch zu geben, in- Gefühl von Stimmigkeit, ein Wir-Gefühl, klare Bestimmung dessen,w elche Auf- haltliche Zwischenergebnisse zu benen- ja, so machen wir es. Man schließt seinen gabe zu lösen ist undw elche nicht. Für nen und zusammenzufassen. Sie hat dar- Frieden und geht aufeinander ein.A uch den Gesprächsleiter/die Führungskraft auf zu achten, dass alleP erspektiven in dieV erarbeitung im Stillen,w enn man geht es in dieser Phase darum, die ausreichendem Maße Berücksichtigung seine Ideen nicht realisiert sieht, findet innere Bereitschaft für das Thema zu finden. Nicht das Ringen, das Vertreten hier statt. Die Aufgabe der Führungskraft schaffen, die Mitarbeiter zum Thema verschiedener Standpunkte gefährden ist dieK unst, den Wendepunkt aus der zusammenzuführen. Es geht auch dar- die Einigungsbemühungen, sondern Tak- Aktionsphase erkennbar zu machen. Das um, die Beziehungen der MitarbeiterIn- tieren, Beschwichtigen, Ironie oderf al- Material zu sichten, gemeinsame Stand- nen zu unterstützen. Wichtig in dieser sche Höflichkeit. Natürlich dürfen Stand- punkte zu betonen und so dieP erspekti- Phase ist, dass es keine Seitengespräche punkte „nicht unter der Gürtellinie“ aus- ven wieder zusammenzuführen. getauscht werden. Ziel ist dieT rennung Wasunsnottut, gibt, keinK ommen und Gehen. Die letzte Phase ist die derNeuo rien- von Meinungsäußerung und Bewertung. sindnicht Wegweiser, tierung, desV eränderns und des Han- In derAktionsphase wird das Thema Die Bewertung ist in dieser Phase delns, denn denW orten sollenT aten sondern Weise am Wege. bearbeitet und es erfolgt eine Ausein- zurückzustellen, damit mögliche Verteidi- folgen. Esw erden Pläne erstellt und andersetzung mit der Problemstellung. gungshaltungenv erhindert werden. Für überlegt, wie die Umsetzung der Ergeb- Paul Müller Mehrperspektivität wird entfaltet. Jeder ungeduldige Gesprächsleiter,die schnell äußert seine Perspektive und wird gehört. nisse stattfinden kann. Gemeinsam mit 38 39 eines kleinen privaten Heimes gewagt. jahr(zehnt)elangen Erfolge und Erfahrun- Es war und ist mehr Arbeit, „man lässt gen zu berücksichtigen? Nun ist alles neu mehr Nerven“, aber die Arbeit ist selbst- und besser?W er nimmt sich das Recht bestimmter und macht zufriedener,auch heraus so zu argumentieren? „Vom Pflegesatz zum Entgelt – die uns anvertrauten jungen Menschen. Die wirklichen Werte, die eine Wir gingen in unserer Arbeit alsT räger in alter Wein in neuen Schläuchen?!“ Gesellschaft stärken und einem kleinen Heim davon aus, dass so- weiterentwickeln, waren, sind und In einem quälend langen Prozess wird gehen durch denK opf wie „Muss ich wenig Bürokratie wie möglich und nötig bleiben die gleichen! aus der Pflegesatzvereinbarung die Ent- verkleinern, Mitarbeiter entlassen, noch im „Finanzbereich“ Platzg reifen sollte. geltvereinbarung, bisher hat es zumeist mehr arbeiten, an den Betreuungskosten Die uns zur Verfügung stehende Zeit, un- Die wirklichenW erte, die eine Gesell- jedoch lediglich dieV eränderungv on der für die Kinder sparen? Wiek omme ich ser Einsatz sollte eher zur pädagogischen schaft stärken undw eiterentwickeln,w a- Anpassung des Pflegesatzes zur Anpas- über die Runden?W ill ich mir das ganze Arbeit an den Kindern/Jugendlichenv er- ren, sind undb leiben die gleichen! Es sung des Entgeltes gegeben, es ist die überhaupt noch antun?“ wendetw erden. lohnt sich, sie zu konservieren, zu er- Veränderungv omJ ahre 2000 auf das halten! Erziehungm uss nicht neu erfun- In einer familienanalogen kleinen Heim- In zunehmendem Maße wirdn un in Jahr 2001. denw erden. Es geht auch in Zukunft einrichtung sollte das Leben auch ähnlich den letztenJ ahren bürokratisiert,werden bei Erziehung wie heute und gestern um Der einstigek ostendeckende Pflege- wie in einerF amilie im positiven Sinne Beobachtungsbögen, Beurteilungsbögen, Nähe-Empathie-Beziehung, Bildung, Ler- satz ist jetzt durch das differenzierte Ent- ablaufen. Es ist nicht alles geregelt, es Fragebögen,Datenfesthaltungsinstrumen- nen,T raining, Dressur – das füge ich be- gelt, die Pflegesatzvereinbarung durch die wird nicht alles dokumentiert, Leben ist te abgefordert und installiert. Das ist auch wusst an, auch wenn viele meinen,w as Entgeltvereinbarung zu ersetzen.Frühere spontan, es wird direkt auf Bedürfnisse beim früheren Pflegesatz, dem heutigen hat dieser Begriff bei Menschen zu su- Konzeptionen, Darstellungen der Arbeits- und Anforderungen, Erlebnisse einge- Entgelt derF all. Alle Bereichew erden chen! – und um den Aufbau einer stabi- weisev on Heimeinrichtungenw erden gangen, der nahe, schnelle Zugang zu akribisch durchleuchtet und nachprüfbar len Persönlichkeit, die mit sich (individu- ersetzt durch Leistungsbeschreibungen, den Kindern undJ ugendlichen oder auch gemacht, das war eigentlich schon im- ell) und ihrer Umwelt (sozial) möglichst in Qualitätsentwicklungsvereinbarungen, Volljährigen ist mir wichtig, ich möchte mer derF all, aber jetzt wird gefragt, ist Einklang lebt. Qualitätsdokumentation. Alles neue Be- „direkt am Ball“ sein. das nötig, muss das sein, reicht hier nicht griffe, diew ohl und wichtig klingen, wirt- Vor über 20J ahren haben wir den eine kostengünstigere Variante, einigen Der frühere Pflegesatz wie das jetzige schaftlich orientiert sind und einfach pas- Schritt aus einer großen Heimeinrichtung, wir uns auf dem halbenW eg? AlsT räger Entgelt werden im „sozialrechtlichen Drei- senm üssen. „War alles, was zuvor ge- die unflexibel, überorganisiert, zu sta- eines Kleinen Heimes fühlt man sich hoff- eck“ zwischen 1. Leistungsverpflichtetem schah, nicht so toll? Wird jetzt alles bes- tisch war, Veränderungen gegenüber zu- nungslos ausgeliefert und auf die Gnade (ÖffentlicherT räger), 2. Leistungserbrin- ser?“ fragt man sich da. Ressourcenw er- viel Zeit benötigte, in die Selbständigkeit des Kämmerers angewiesen, der amtli- gendem (Heimeinrichtung) und 3. Leis- den aufgespürt,w erden siev oll einge- cherseits die Entgeltverhandlungen führt. tungsberechtigtem (Kind/Klient) geregelt. setzt, ergibt das bessere Arbeit Es ist nötig, finanz-, verwaltungs- und Hierbei ist dem Inhalt des Gesetzes nach bei wenigerK osten? Alles wird rechtskundigesF achpersonal hinzuzu- zu berücksichtigen, dass alle ein Mitspra- optimiert, dabei die persönliche ziehen, das die technischen Strategien cherecht haben, in ihren Bedürfnissen Begegnung minimiert? Oder wie beherrscht und abseits derP ädagogik und Ansprüchen ernst genommenw er- schafft man die zusätzliche Arbeit die Finanzvereinbarungen emotionslos den sollen. Es geht also umV ereinba- derV erwaltung und Dokumenta- regeln kann!W o bleibt die freie unter- rungen, die möglichst im Einvernehmen tion des „täglichen Geschäfts“? nehmerische Selbstbestimmung?W enn geschlossenw erden, eine direkteV orga- Keine andere Thematik berührt ein Angebot mit mehrP ersonal, als be des ÖffentlichenT rägers ist nicht im so sehr den NervderTräger klei- der „Schlüssel“ esv orsieht, gemacht Sinne des Gesetzes, dasm uss beiV er- ner Heimeinrichtungen wie die wird, ist das nicht auf Sinnhaftigkeit handlungen berücksichtigt und eingefor- des Pflegesatz-Entgeltes. Fragen zu überprüfen und sind nicht die z.T. dert werden! DieJ ugendämterm üssen

40 41 aufpassen und die Politiker dafür sorgen, in der Regel übrigens besser als neuer dass nicht immer mehr „Verwaltungsbe- und nicht immer ist der Verzehr in moder- amte“ inP ositionenk ommen, die der In- nen Gefäßen schmackhaft! tention nach sozialpädagogischerF ach- Ein altes chinesisches Sprichwort lau- lichkeitv orbehalten seinm üssen! He-man statt Hinkepott, Gameboy statt Gummitwist tet„ Wärme schmilzt das Eis, nicht Kälte!“ Umfeld- und Wertewandel in der Kinderspielwelt Mit der „Deckelung der Pflegesätze“ Das gilt in der Erziehung, das sollte auch und der jetzt initiierten Entgeltregelung unter Vertragspartnern gelten, daran soll- wurde eine Verschärfung des kalkulierba- te gelegentlich beiV erhandlungen ge- Rahmenbedingungen der Kinderspielwelt einziges Einkommen zum Erhalt des ren Risikos für kleine,private Heimträger dacht werden. Noch zu Beginn des Industriezeitalters angestrebten Lebensstandards beiw ei- herbeigeführt, das viele an die Grenze gab es sie, die Großfamilie, welche ihre tem nicht ausreicht. Viele Kinder sind da- ihrer Existenz führt, ja zu deren Aufgabe Kinder ganz real auf das Leben innerhalb her, zumindest stundenweise, sich selbst veranlassen wird. Kinder sind unsere Zukunft – derF amilie aber auch in der Gesellschaft überlassen.Von der entstehenden emoti- Wir sind es seit vielenJ ahren ge- Investitionen in Kinder lohnen immer, vorbereitete. Mehrere Generationen un- onalen Belastung einmal abgesehen, er- wohnt, mit unseriösen Einrichtungen in kommen doppelt und dreifach zurück! ter einem Dach, das einzelne Familien- leben Kinder ihre Spielwelt unter diesen einen Topf geworfen zu werden, angegrif- mitglied kannte seinen Platz und gemein- gesellschaftlichen Bedingungen auch fen, abgewertet, missachtet zu werden. sames Tunw ar oft sinnvoll auf den ge- mehr auf sich selbst bezogen. Die Ent- wicklung und Vertretung ihrer eigenen In- Das ist uns einev ertraute, wenn auch Manfred Binka meinsamen Lebensunterhalt ausgerich- teressen, Wünsche und Neigungen steht schmerzliche Erfahrung. Aber so haben Psychologe tet. Jeder hatte seine Aufgabe und sei- im Vordergrund, nicht das Rücksicht neh- wir es gelernt, neue Herausforderungen Träger des Kinderhauses Sörup nen eigenen Wert in diesem System. anzunehmen und dier ichtigen Antwor- Freizeitspielräumew aren eher knapp be- men auf Andere oder dasT eilen von ten zu geben. So müssen wir also se- messen und die meisten Spiele kamen Spielzeug, der Zeit der Eltern mit hen, dass wir unseren alten Wein in neu- ohne großen Materialaufwand aus. Geschwistern oder anderenF amilien- en Schläuchenv erkaufen. Alter Wein ist mitgliedern. DieK ooperations- und Soziale Verträglichkeit, Frustrations- Kommunikationsfähigkeit der Kinder kann toleranz, Kommunikations- und Gemein- sich so nur eingeschränkt entwickeln, schaftsfähigkeit sind heute erklärte Erzie- denn die neuen elektronischen Spielpart- hungsziele, die immer wieder für die Kin- ner der Kinder, können nicht streiten, dis- der, welche in Einrichtungen der Erzie- kutieren oder widersprechen. hungshilfe untergebracht sind, definiert werden. Heranwachsende zahlen einen hohen Preis für die fortschreitende Differenzie- Viele Kinderw achsen heute als Einzel- rung und gleichzeitige Individualisierung kinder auf. Die größerenF amilienverbän- des Alltagslebens. Kinder undJ ugendli- de sowie Großfamilien, die zu Beginn des che befinden sich heute in einem spezi- vergangenenJ ahrhunderts noche xistier- fischen Spannungsfeld, das oftmals pro- ten, sind rar geworden. Häufig dagegen JedeÄnderung desSinnes muß davon ausgehen, blematischeF ormen der Belastungsre- gibt es in unserer Gesellschaft die Klein- gulation zurF olge hat (Mansel 1995). daßdieneueAbsicht dierichtige unddiegutesei, familie,diePatchworkfamilie oder die Al- leinerziehenden, mit einem oder zwei Neben den heutigen innerfamiliären nicht davon, daßsie Annehmlichkeiten undäußereVorteile schafft. Kindern. Dadurch mangelt es vielen Kin- Bedingungen für Kinder, sind Begriffe Marc Aurel dern undJ ugendlichen an elementaren wieK onsumwelt, Medienwelt,m ultikultu- sozialen Erfahrungen. In vielenF amilien relle Gesellschaft, Dienstleistungsgesell- sind beide Eltern berufstätig,w eil ein schaft, Werteverlust und neue Armut wei- 42 43 tere Stichworte, die sich in der Spielwelt zur Kognition, „von selbst“ entwickeln den Möglichkeit zu motorischen unserer Kinder widerspiegeln. und somit in pädagogischen Einrich- Handlungen zusammen. tungen nicht gezielt gefördert werden Durch die erheblichew ohlfahrtsstaatli- Bewegungsmangel ist ein be- müssen. Dabei ist Handlung (=Bewe- che Modernisierung der Nachkriegszeit deutsamer Risikofaktor bei der gung) das Medium der Erkenntnisge- sollten extreme soziale Ungerechtig- Entstehung vieler Krankheiten winnung vielerg rundlegender Sachver- keiten zwar aufgehobenw erden, trotz- und stellt somit die langfristige halte und Zusammenhänge und somit dem sehen wir uns damitk onfrontiert, Sicherung der Gesundheit der Basis der kognitiven Entwicklung. Oft dass heutzutage Kinder innerhalb ihres Kinder inF rage. Exemplarisch wird übersehen, dass heute viele Kinder ökonomischen und sozialen Umfeldes sei hier auf die „Volkskrank- in einer Umgebung aufwachsen, in der gesellschaftlich wieder sehr unterschied- heiten“ Herz-Kreislauf- und die normale Bewegungsentwicklung stark lich gestellt sind. Wirbelsäulenerkrankungenv er- eingeschränkt ist. So fehlen vor allem wiesen, die zum einen bei Dennochv erkaufen Medien- und Spiel- gefahrlosn utzbare Bewegungsräume im Erwachsenen massenhaft auf- zeugindustrie, in sämtliche Gesellschafts- näheren Wohnumfeld.Noch bis in die 50er treten, zum anderen deutlich schichten, weltweit milliardenfach „In- Jahre stellte die Straße eineng roßen, mit der Ausprägung des Spielzeuge“ wieF ernsteuerautos, Pup- relativ ungefährlichen, überall erreichba- Herz-Kreislauf-Systems sowie pen mit menschlichen Funktionen, Car- ren Spielraum dar. Die miteinanderv er- der haltungsfördernden Musku- racing,F ernseher, Playstations, Game- netzten Flächen erlaubten den längeren latur zusammenhängen (Kunz, boys, Tamagotchis, Mini- undg roße PCs Aufenthaltv on Kindergruppen und boten 1998). für das Kinderzimmer. Elektronikspiel- damit ideale Bedingungen für gemein- zeug,w elches auf Knopfdruck reagiert, sames, bewegungsreiches Spiel. Auf beherrschbar erscheint und im Gegen- Grund dese xplosionsartig angewachse- Beispiel eines bewegungsun- satz zu Eltern und Geschwistern ständig nen Straßenverkehrs seit dieser Zeit, ste- freundlichen Kinderzimmers zur Verfügung steht. hen sowohl die Fahrbahnen als auch die in der heutigen Zeit Bürgersteige (Nutzung derP arkplätze) Am Beispiel Max, z. Zt. 10Jahre Kinder beschäftigen sich damit täglich zum Spielen ohne Risiko nicht mehr alt,z eige ich einmal auf, wie die stundenlang, alleine, sitzend, in geschlos- Spielwelt „Kinderzimmer“ in un- zur Verfügung. Das gleiche gilt für Höfe, Höhlenerfahrungen senen Räumen! serer Zeit oft aussieht. Max ist 5 die häufig alsP arkflächen odere g werb- Natürliche Spielräume wieder entdecken! Da die Bewegungsräume imW ohnum- lich genutztw erden und ebenfalls als Jahre alt, als seine Eltern (beide feld der Kinder immer engerw erden, Spielzonen entfallen.Die einzigen für Kin- Zeiten in denen sich Kinder täglich bewe- dauerhaft Sozialhilfeempfänger) begünstigen diese beiden Entwicklungen dern utzbaren Bewegungsbereiche stel- gen, seitJ ahren zurückgehen. geschiedenw erden. Als Max 6 Jahre einander. Gleichzeitig sind die Angebote len Spiel und Sportplätze dar, die von den alt wird, zieht seine Mutter mit ihm Die beschriebene (zivilisationsbeding- der Sportvereine und des Schulsports Städten und Gemeinden alsK ompensa- und seinem 2J ahre jüngeren Bruder in te)V eränderung der Lebensgewohnhei- durch Sparzwänge bedroht. Unter die- tion für wegfallende Bewegungsflächen eine neue, gut geschnittene Sozialwoh- ten hat selbstverständlich Folgen:So wur- sen spezifischen Umfeldbedingungen ist angelegt wurden. nung ein. Trotz der knappen finanziellen den in Einschulungsuntersuchungen bei dann die normale Bewegungsentwick- Mittel,r ichtet die Mutter ihren Kindern Das Angebot an bewegungsarmen vielen Kindern körperlicheA uffälligkeiten lung der Kinder stark eingeschränkt. mit Unterstützung der Großeltern und Spielen, sowie Medien nimmt im Gegen- festgestellt (Holzapfel, 1989). Auch eine Flohmarktkäufen ein Kinderzimmer ein, zug permanent zu und wirdv on Kindern Untersuchung 1992 in Frankfurter Grund- Argumente für mehr Bewegung das alle Attribute eines modernen Mit- auch genutzt: So sind tägliche Fernseh- schulen stellte alarmierende Rückgänge telschichtkinderzimmers erfüllt, die wich- Die motorischen und sensorischen und Videozeitenv on mehreren Stunden insbesondere derF ähigkeiten Ausdauer tigsten Spielzeugstatussymbole sind vor- Fähigkeiten von Kindern gelten häufig als bereits bei Vorschulkindern keine Selten- und Körperkoordination fest (Kunz, 1993). handen. Bereiche, die sich, im Gegensatz etwa heit. Es verwundert daher nicht, dass die Diese hängen eindeutig mit der mangeln- 44 45 Die folienbeschichteten Jugendzimmer- Kindes hat. In der Regel findet das Kind Spielwelten wie Barbie, Power-Rangers ten, die Anzahl der interessierten Kinder möbel sind pflegeleicht, derF ernseher in seinem Zimmer ein Überangebot an undT eletubbies getreten, für diese Spie- ohnehin zu gering oder die Gefährdung ist bequemv om Bett aus zu bedienen Spielzeugv or, vor allem anT echnik-, le lassen sich viele Details naturgetreu beim Spiel im Straßenbereich,w egen und einzusehen.A uf dem Schreibtisch Elektronik-, Medienspielzeug mit dem es nachkaufen. Phantasie ist hierfür nicht in desV erkehrsaufkommens, zu stark. steht der Computer bereit, ein Nintendo sich allein beschäftigen kann oderv on großem Maße erforderlich. Game-boy sowie eine Carrerabahn wur- dem es „beschäftigt“, „gefördert“ und „be- Entwicklungsförderung durch den ebenfalls angeschafft. aufsichtigt“ wird, zum Beispiel vomFern- Spielwelt Spielplatz heute Bewegung und Spiel seher als „Babysitter“. Spielzeuge zumK onstruieren und Er- Treffpunkte außerhalb von Räumlich- Können wir in unseren pädagogischen finden, Gegenstände für das Rollenspiel An die Stelle des frei erfundenen Rol- keiten, sind für die Jugend im Dorf, Stadt- Einrichtungen dem allgemeinen Ge- und für Bewegungsspiele suchen wir lenspiels, welches die Kinder unterschied- teil, bzw.am Wohnort kaum nochv orhan- sellschaftstrend entgegenwirken, das nichtn ur auf denF otos, die von diesem licheV erhaltensweisen undT ätigkeiten den. Es ist schwersoFreundschaften zu Fernsehen und den Medienkonsum Zimmer existieren, vergebens. Es gibt sie erproben läßt, ist das Nachspielenv on intensivieren. einschränken? Das hieße entsprechen- de alternative Beschäftigungsangebote nicht. Max gibt an, als er im Alter von 7 Fernsehserien und perfektv orgefertigter In der näherenW ohnumgebung der vorzuhalten. Dannm üssen wir neue Jahren bei uns im Kinderblock- Kinder befinden sich heutzutage meis- natürliche und auch therapeutische hausK unterbunt aufgenommen tens mehr oderw eniger gut ausgestat- Bewegungsräume für unsere Heranwach- wird, nie einen Ball besessen zu tete, genormte Kinderspielplätze. Hier senden schaffen, Erfahrungsmöglichkei- haben. können die Kinder eines Viertels oder ten gewähren, vielfältige Sinneswahrneh- Dorfes sich treffen, Kontakte knüpfen und Trotz seiner mangelnden Be- mungen nachträglich ermöglichen. wegungserfahrung und seiner spielen, soweit die Plätze einigermaßen vielfältigen Wahrnehmungsver- gepflegtw erden. Wenn wir die Entwicklungv on Max rückblickend betrachten, ist es wichtig sich arbeitungsschwächen, ist er Dafür muß dann in Kauf genommen nochmals die engen Zusammenhänge nach Aussage seiner Eltern in werden, daß diese Plätze aufgrund der undW echselwirkungen zwischen der der Lage seit seinem 5. Lj. Rad besseren Übersichtlichkeit und des sensomotorischen Entwicklung und den zu fahren und seit seinem 6. Lj. möglichst gefahrlosen Spielens, in der BereichenK ognition, Selbstwertgefühl selbständig am Straßenverkehr Regel wenig variable und spannende Ab- und psycho-soziale Stabilität bewußt zu teilzunehmen. DasF ahrrad ist wechslung bieten. sein einziges „Bewegungsspiel- machen. Freies Spielen in der Natur oder auf zeug“ imF amilienrahmen. För- Wir lernten ein Kindk ennen, dass naturgemäß gestalteten Spielplätzen ist derung zum Ausgleich seiner aufgrund seines mangelnden Gleich- zumindest für die meisten Stadtkinder umfangreichen Entwicklungsde- gewichtsempfindens und seiner gerin- eine Seltenheit. Statt auf Wiesen oder in fizite erhält er in einem Heilpä- gen Reaktionsfähigkeit zu mannigfachen Wäldern herumzustromern, müssen sie dagogischen Kindergarten. kleinen Stürzen, Zusammenstößen und sich mit der Straße oder dem Hinterhof Unfällen neigte. Die visumotorische Ko- als Spielplatz abfinden. Spielwelt Kinderzimmer ordinationw ar, ebenso wie alle anderen Unabhängig von der sozialen Spiele innerhalb einer sozialen Gruppe Bereiche der visuellen Wahrnehmung Stellung einer Familie wird Spiel- sind auch auf den perfekten Spielplätzen nicht altersgemäß ausgebildet, seine zeug für Kinder oft nach sei- nicht an der Tagesordnung. Zwar wird ge- Körperkraft und Kondition sehr schwach nem Prestigewert ausgesucht legentlich gebolzt, dies aber auch eher und die Beweglichkeit eingeschränkt. undw eniger nach demW ert, organisiert im Sportverein. Straßen- und Akustische Wahrnehmungsschulung Noch heute nehmen wir an, dass den es für eine umfassende Bewegungsspiele sind nicht mehr sov er- in der freien Natur Max seine frühe selbständigeT eilnahme Persönlichkeitsentwicklung des breitet, die Regeln in Vergessenheit gera- 46 47 am kleinstädtischen Straßenverkehrn ur Ansatz versteht sich dabei ausdrücklich • zuvielPassivität, zu wenig Bewegung mit Hilfe einer gehörigen Portion Glück, als Anregung zur Wahrnehmungs- und und Eigentätigkeit Klaudia Kroggel denv orhandenenF ahrradwegen und ei- Handlungs- und Sozialerfahrung. Die • zu viele auditive und visuelle KinderblockhausK unterbunt ner gut funktionierenden Ampelschaltung individuelle Handlungsmöglichkeit wird Sinnesreize,zuwenig andere Heilerzieherin überlebte. ebenso wie dieK ooperations- und Sinneseindrücke Bewegungstherapeutin Kommunikationsfähigkeit durch Bewe- Trägerin des Eine Schulartempfehlung für die • zuvieleInformationen aus „zweiter gung, Spiel und Sport immens gefördert. KinderblockhausesK unterbunt Förderschule war bereits ausgesprochen, Hand“, zu wenig Primärerfahrungen auch die Empfehlung für eine umfang- Alltägliche Begebenheiten und Lerner- • zuvielKonsum, zu wenig Kreativität. reicheF örderung,w eil es doch Ansätze fahrungen sind (wie beschreiben) vor die- (Liebertz 1999) gäbe die zeigten, dass bei diesem Kind sem Hintergrund ebenso zun utzen und „mehr drin“w äre. Auch sollten wir uns mit einzubeziehen, wie die „künstliche wegen seines unangepaßten Sozialver- Bewegungs- und Erfahrungswelt“ in einer haltens um einek onsequente Erziehung Turnhalle, z. B. beim Abenteuersport oder Literatur bemühen und die traumatischen Erfah- in der psychomotorischen Spielgruppe. Mansel, J. Sozialisation in der Risikogesellschaft. Eine Untersuchung rungen aus der Herkunftsfamilie mit ihm zu psycho-sozialen BelastungenJ ugendlicher alsF olge ihrer Vor2Jahren schaffte Max den Sprung aufarbeiten. Bewertung gesellschaftlicher Bedrohungspotentiale, Neu- in die Grundschule. Er ist stolzes Mit- wied 1995 Zuerst einmal hat der Umzug in un- glied einer Fußballmannschaft, ein un- sere Einrichtung aus dem Stadtkind ein verzichtbarer Stürmer für die Crew. Lie- Holzapfel, K. (Red.)Dokumentation Sporterziehung im Elementar-bereich Landkind gemacht. Dadurch ergab sich ber noch alsF ahrrad zuf ahren stromert 198588. München, Bayrische Sportjugend 1989 für ihn die hautnaheA useinandersetzung er überF elder und Wiesen, spielt mit Kunz, T. Spielerische Bewegungsförderung – ein optimales Mittel der mit natürlichen Wachstums- und Lebens- anderen Kindern am stillgelegten Bahn- Unfallverhütung und gesundheitlichen Prävention in Grund- prozessen.Viele alltägliche Dinge kannte damm oderv erlangt selbstbewußt „seine schulen. Sichere Schule 5/93, 4-8, Münster, GUVVW estfa- Max nicht.DieK ühe in Nachbars Kuhstall Entspannungsminuten“. len-Lippe 1993 zu erleben war für ihn ebensof aszinie- Kunz, T., u.a. Kinder stark machen, Bewegungsförderung als Prävention. Manchmal, im Anschluß an notwendi- rend wie die Erkenntnis, dass Kartoffeln Dokumentation zur gleichnamigenF achtagung des Arbeits- ge Ortswechsel z. B. nach Fahrten an ei- im Garten unter der Erde wachsen. Nach kreises „Bewegungsförderung in Hessen“. DeutscherV erein, nen unbekannten Urlaubsortträumt Max der ersten Kartoffelernte im Garten und Frankfurt 1998 in den ersten Nächten schlecht,v on ei- deren Zubereitung in derK üche fragt er Liebertz, C. Das Schatzbuch ganzheitlichen Lernens, München, 1999 nem dunklen Mann der an seinem Arm beim Mittagstisch: „Kann man das Gras zieht, vomg roßen Lastwagen der ihn zu (Petersilie) auf den Kartoffeln auch mit- überfahren droht ..., essen?“So f and ein großer Teil der Sin- nesschulung und des Lernens an realen dann nässt er auch wieder ein. Lebenszusammenhängen statt. Nach gut 3J ahren intensiver Zuwen- Zusammenfassung dung und Entwicklungs-förderung auf Dasg rößte Problem der neuen Kind- heit ist ihre Unausgewogenheit. Wir bie- bewegungspädagogischer Grundlage in Alle UmkehrundErneuerung Einzel- und Gruppensituationenk onnte ten den Kindern: Max seine Rückstände, der Selbst- Sach- • zu viele künstlicheW elten, zu wenig muß bei mir selbst anfangen. und Sozialkompetenzw eitgehend aufar- reale Erfahrungsräume Dietrich Bonhoeffer beiten. Unser bewegungs-pädagogischer

48 49 PERSON IM SPIEGEL Neue Geschäftsführung: Wechsel oder Wandel in der Leitung? Das INFO-Redaktionsteam befragt FrauF abianke

Redaktion:F rauF abianke, Sie sind gen und Problemstellungen im Zusam- seit November 2000 zur neuen menhang mit Sexualität durchgeführt so- Spielplätze Geschäftsführerin der Interessengemein- wie sexualpädagogischen Unterricht und Kinos, Kneipen, Konzertsäle, schaft Kleine Heime & Jugendhilfeprojek- Fortbildungen abgehalten. Darüber hin- Cafés, Kunsthallen, Kegelbahnen, te e.V. bestellt worden. Was hat Sie an aus habe ich kurzfristig für einen freien der Stelle gereizt? Träger in der Jugendhilfe gearbeitet Theater, Tennisplätze, Sportstadien, und eine Zeitlang intensiv den Gedan- Fabianke:Mich hat die Vielfältigkeit kenv erfolgt, mich zusammen mit zwei Spielhöllen, Theken, Tanzdielen ... der Arbeitsinhalte angesprochen. In der Kolleginnen mit einer eigenen Einrich- Stellenausschreibung wurden viele Die Großenhabenihre Spielplätze tung selbständig zu machen. Dann er- Tätigkeitsmerkmale genannt, die mir aus gaben sich allerdings andere berufliche vorherigen Arbeitsbereichenv ertraut wa- Wir Kinder haben: Möglichkeiten. Die dadurch gewonnenen ren. Außerdem hat mir ein Blick in Baustellen undMüllkippen, Erfahrungen sind mir wiederum in der jet- die Internetseiten gezeigt, dass es sich zigen Funktion von Nutzen.Für die Arbeit Bürgersteige und Fahrbahnen, bei der IKH um einen interessanten als Geschäftsführerink ommen mir zum manchmal den Schulhof Arbeitgeber handelt und in der Stelle Beispiel meineK enntnisse aus der Gre- als Geschäftsführerin sah ich eine oder einengammligen Spielplatz. mienarbeit zu Gute. In die Sandkästenpinkeln die Hunde, Möglichkeit, mich beruflich weiterzuent- wickeln. Hinzu kam auch noch, dass Redaktion:W as ist Ihr Eindruck nach dieSpielgerätesindlängst kaputt, ich als Mutter zweier schulpflichtiger Kin- den ersten gut vier Monaten Arbeit für und auf denBänkensitzen die Großen, der eine qualifizierteT ätigkeit mit der die Interessengemeinschaft? Möglichkeit flexibler Arbeitszeitregelung zufrieden Fabianke:Die IKH ist ein Verband, der gesucht habe. Und nicht zuletzt konnte einen sehr guten Ruf im Bereich derJ u- undmit bestemGewissen. ich mir gutv orstellen im Bereich derJ u- gendhilfe geniesst. Und dasw as ich in gendhilfe zu arbeiten ... aus: der Zwischenzeit an Mitglieds-einrichtun- „Schöne heile Kinderwelt“ – Ein Cantical von Karl Foltz Redaktion:...ob wohl Sie bislang nicht gen besichtigenk onnte, hat mir diesen in dem Bereich tätigw aren? Eindruck nur bestätigt, untermauert noch durch den persönlichenK ontakt zu den Fabianke: Das stimmt nicht ganz. In Trägern undT rägerinnen bzw. Mitarbei- meiner Arbeit für den Landesverband der tern und Mitarbeiterinnen. Hier wird mit PRO FAMILIA Schleswig-Holstein hatte grossem Engagement und hoherF ach- ich immer wieder Berührungspunkte in lichkeit professionelle Arbeit mit und für der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen die anvertrauten Kinder undJ ugendli- und MultiplikatorInnen. Ich habe u.a. chen geleistet. In Bezug darauf haben Beratungsgespräche zu Erziehungsfra- 51 die Einrichtungsträger sich durch die dies zunehmend spürbarer wird. Ich den- nen zu entwickeln, um dasV erbraucher- um den ehrenamtlichenV orstand zu ent- Vereinsgründung und das Einrichten ei- ke, dass es in Zeiten, in denen sich vertrauen wieder zu erlangen. lasten, Arbeitsprozesse zu begleiten und ner Geschäftsstelle Arbeitsstrukturen ge- Veränderungen am Markt abzeichnen, Entscheidungsfindungen zu unterstützen. Im übertragenen Sinn bedeutet dies für geben, die die Möglichkeit beinhalten gut ist, sich auf gemeinsame Interessen Die Geschäftsstelle arbeitet für die IKH, den Bereich derJ ugendhilfe: die Nove- auch alsV erband professionell zu arbei- zu besinnen.A uch die besteP ädagogik aber sie ist nicht die IKH. In der IKH sind lierung des KJHG hat gravierende Neue- ten. lässt sich nur auf der Grundlage einer so- die Vereins-mitglieder genauso gefordert rungen mit sich gebracht. Die IKH bietet liden Wirtschaftlichkeitsberechnung um- wie in jedem anderenVerein mit vergleich- Gleichwohl ist es so, dass überall dort, einF orum, in dem sich jedes Mitglied mit setzen – gerade daw o die Einrichtungs- barem gesellschaftspolitischen Anspruch wo Menschen sich zu Arbeits- oder Inte- seinen Themen aufgehoben fühlen kann. träger mit ihrer eigenenP erson und Ar- auch, sich für die satzungsgemässen Zie- ressengemeinschaften, zu Vereinen oder Es besteht die Chance, einrichtungsre- beitskraft so hautnah eingebunden sind le zu engagieren. Jede Verbandsarbeit ist Verbänden zusammenschliessen, zum levanteF ragen gemeinsam zu bearbei- wie in der IKH, was ja nebenbei eines der nur so gut, wie das Zusammenspiel aller Teil sehr unterschiedliche Erwartungen ten. Jeder hat die Möglichkeit das einzu- Gütegaranten ihrer Arbeit ist. Kräfte in der Organisation funktioniert. undP ersönlichkeiten aufeinandertreffen. bringen,w as er oder sie will.Vom gegen- Es wird noch eine Weile in Anspruch neh- Unabhängig davon befinden sich die seitigen Informationsaustausch profitie- Gleichwohl ist zu berücksichtigen, dass men, die einzelnen Mitglieder mit ihren Anbieter von Jugendhilfeleistungen –auch ren alle. Natürlich ist die Bereitschaft zur sich in einer Organisation – wie ich be- individuellen Sichtweisen und Interessen wenn sie dem gleichenV erband an- Mitarbeit und Offenheit unterschiedlich, reits erwähnte – zum Teil ganz unter- kennenzulernen und ein Gespür für die gehören – in einerK onkurrenzsituation das liegt in der Natur der Persönlichkeiten. schiedliche Interessenlagen bzw. Sicht- Bearbeitung gemeinsamerF ragestellun- und natürlich ist jedem das Hemd näher Gleichwohl zeichnen sich im Bereich der weisen wiederfinden. Nicht jeder hat das gen zu entwickeln. als die Hose. Aber das halte ich für Jugendhilfe Entwicklungen ab – Stich- gleiche Bedürfnis, sich in die interne Gre- legitim. Das ist eine Situation, die in wort Sozialraumbudgetierung – die es, mienarbeit einzubringen – dem einen ist Redaktion:W as könnten denn ihrer jedem anderen Wirtschaftszweig auch um auf dieF rage nach gemeinsamen in erster Linie an aktuellen Informatio- Ansicht nach gemeinsam zu bearbeiten- gegeben ist: Jedes unabhängige Flei- Fragestellungen zurückzukommen, sinn- nen oder Auskünfte auf Fragestellungen, deFragestellungen sein? schereifachgeschäft beispielsweise ist ein voll erscheinen lassen, neben der Absi- die sich aus ihrer Arbeitv or Ort ergeben Fabianke: Im Zuge der Verhandlungen eigenständiger Betrieb und trotzdem wer- cherung der eigenen Existenzgrundlage, gelegen; Andere wiederum sehen einen zum Jugendhilferahmenvertrag für den die meisten einem Berufsverband, gemeinsame Strategien für die Zukunft Verband als Medium an, aktivJ ugend- Schleswig-Holstein haben sich einer Organisation angeschlossen sein. zu entwickeln. Geradew enn sich neue hilfepolitik mitzugestalten,w obei die Vor- genügend Themen ergeben, die gemein- Dies ergibt sich aus der Erkenntnis her- Entwicklungen abzeichnen, gibt es die stellungen darüber wie das zu gesche- sam bearbeitetw erden können und auch aus, dass es übergeordneteF rage- und Chance, nicht nur auf die Veränderungen hen hat, sehr weit auseinandergehen bereits schonw erden. So haben die Mit- Problemstellungen gibt, zu denen es Sinn – in diesem Fall in der Jugendhilfepolitik – können. Ebenso ist zu berücksichtigen, glieder beschlossen, sich gemeinsam in macht, in Austausch miteinander zu tre- zu reagieren, sondern selbst zum Gestal- dass nicht nur die Bereitschaft, sondern ein IKH-internes QM-Verfahren zu bege- ten.Gerade wenn sich gesetzliche Grund- ter zu werden. Dask önnte beispielswei- auch die Möglichkeit zur Mitarbeit – Stich- ben. Die Einrichtungen durchlaufen gera- lagen ändern oder öffentlicher Druck ent- se eine gemeinsame Aufgabe sein. Hier wort Kontinuität – gleichfallsv on vielen de die erste Phase. Ich empfinde es als steht, ist es für die gesamte Branche gemeinsam Ideen zu entwickeln und Ak- Faktoren abhängt, die sich im Laufe sehr spannend, diesen Prozess zu be- wichtig, über den betriebseigenenT el- zente zu setzen, halte ich für wichtig für der Zeit auch immer wiederv erändern gleiten – zumal das theoretische Leitbild lerrand hinauszugucken und sich zu- einen Verband. können, beispielsweise durch die Er- der IKH dadurch auf den praktischen sammenzuschliessen, um gemeinsame fordernis einerv erstärkten persönlichen Redaktion:W elche Rolle spielen Sie Prüfstand gehoben wird. Eine besondere Strategien zu entwickeln, die letztlich Präsenz in der Einrichtung aufgrund sich in diesem Prozess? „Dramatik“ erhält dieserV organg da- jedem einzelnen wieder zu gutek om- aktuell entwickelnder Problemlagen. Die durch, dass der Bereich derJ ugendhilfe men. Um bei dem Beispiel der Fabianke:Die IKH ist eine Interes- Einrichtungsträgerk önnen die Verant- ebensoW ettbewerbsbedingungen unter- Fleischereifachgeschäfte zu bleiben – sengemeinschaft und als solche ein wortungn ur begrenzt deligieren. Arbeit liegt wie mittlerweile alle anderen psy- alle sindv on der BSE-Krise betroffen und gemeinnütziger Verein. Ich bin als haupt- mit Menschen ist immer ein sehr leben- chosozialenT ätigkeitsfelder auch und es gilt, gemeinsame Konzepte und Aktio- amtliche Geschäftsführerin eingesetzt, diger und dynamischer Prozess, dem

52 53 zwar klareVorstellungen zugrunde liegen und Zeit sein wird, solcheF ragestellun- beschreibungen benanntw erden. Und die Gesellschaft. Dafür lohnt es sich, sich müssen, der aber immer auch Flexibilität gen – die ja auch gerade durch den diese Leistung bzw. Qualitätv erdient ei- einzusetzen, in der persönlichen Arbeit erfordert. Das gilt gleichermaßen für die sehr intensiven QM-Prozess aufgeworfen nen angemessenen Preis oder wie es ein tagtäglich mit den Kindern in den Einrich- Arbeit in den Einrichtungen mit den Kin- werden – in einerk onstruktiven Streit- Kollege einmal treffend ausdrückte „Je- tungen und als Interessenverband ge- dern undJ ugendlichen als auch in ei- kultur zu bearbeiten. Das ist für mich des Kind hat ein Recht auf denf olgenden meinsam auf der politischen Ebene. nem Verband mit den ihm angehörenden als Nichtpädagogin, die allerdings eben Tag, auchw enn er 200,- DM und mehr Mitgliedern. Ich erlebe die IKH als ein auch pädagogisch gearbeitet hat, span- kostet“. Jeder Jugendliche, der hier ein gewachsenes soziales System zwischen nend und bereichernd. Chance erhält, ist auch eine Chance für Bewahren, Widerstand, Wandel und Ent- Diesef achspezifischeA useinanderset- wicklung und empfinde es als Herausfor- zung lässt sich allerdings aufgrund der derung, mich zwischen den unterschied- Anforderungen, die sich durch die Ni- lichen Erwartungen und Vorstellungen zu Einige Beispiele bisher erschienener Artikel vellierung des KJHG ergeben haben, bewegen. nicht mehrv on wirtschaftlichen Frage- zum Thema „Wandel“ in der „INFO“-Reihe: Redaktion: Und mit welcher Haltung stellungen trennen. Wenn wir uns jetzt INFO 9 begegnen Sie dieser Herausforderung? mit Qualitätsmamagement beschäftigen, - Nicole Möhrke:Dünne Suppev erursacht geistige Ernährungsstörung. Was ist dann geht es leider nicht mehr in erster der Hauptschulabschluß heute nochw ert? Fabianke:Es gehört zu meiner Le- Linie – so bekommt es zunehmend den - MichaelW agner/ Hans Wüllner: Brief an die Landtagsabgeordneten: Jugendli- bensphilosophie, dass ich glaube, dass Anschein – um die pädagogische Qualität che ohne Zukunft – Jugendpolitik am Ende? Menschen mit den zum jeweiligen Zeit- der Arbeit im Sinne der uns anvertrauten punkt für sie passenden Aufgabenk on- INFO 12 Kinder undJ ugendlichen, sondern dar- frontiert werden. Ich fühle mich mit mei- um den Betrieb bzw. die Einrichtung wirt- - Sabine, Diana, Pierre, Nadine, Benjamin:Beteiligung v on Kindern–Wo kom- ner Profession undP ersönlichkeit in der schaftlich rentabel zu führen, wie bereits men wir da hin?K ommentar: Florian Krieg IKH am richtigen Platz. Ich habe Sozial- weiter oben angedeutet – mehr noch, - Jan Sievers: Bericht über die Bundesfachtagung der IGFH „Jetzt erst Recht - wissenschaften studiert und Organisati- das eine ermöglicht erst das andere. und das mit Spaß“ onsentwicklung ist eines der originären Bei der IKH hängen nichtn ur über 100 - Anja Holthusen:Rechte v on KindernundJugendlichen in der Heimerziehung Betätigungsfelder für SoziologInnen. In Arbeitsplätze davon ab, sondern auch die - Dr. JürgenK opp-Stache:Das Leitbild der IKH imK ontext der Diskussion um der Entwicklung der Verbandsarbeit nach Existenzen derT räger. In viel stärkerem das Modell der Neuen Steuerung innen und außen sehe ich meine Haupt- Maße als früherm uss sich mit betriebs- aufgabe. Pädagogisches und zum Teil INFO 14 wirtschaftlichen Fragestellungen ausein- betriebswirtschaftliches Know-How hält - Klaudia Kroggel:B ewegt ins neueJ ahrtausend andergesetzt werden. DerV erwaltungs- die IKH auf hohem Niveau in ihren Ein- aufwand wird immerg rösser, die Arbeit INFO 15 richtungenv or, wobei bei letztgenanntem mehr – bei gleichbleibender Kapazität. - Das INFO 15 beschäftigt sich als Themenheft mit Qualitätsmanagement. Struk- das Hinzuziehen externer Fachkräfte fast Die Belastung steigt – auch im pädago- turiertes, verbindliches Qualitätsmanagement in derJ ugendhilfe ist gesamt ge- unabdingbar geworden ist. Der fachli- gischen Bereich, denn die Kinder und Ju- sehen eine Ausprägung des Wandels, mit dem sich das INFO-Heft 16 im che Diskurs über die Inhalte und Aus- gendlichenw eisen zunehmendk omple- speziellen beschäftigt undm uss daher hier als ganzes Heft als Beispiel erwähnt wirkungen pädagogischen Wirkens, also xereV erhaltensauffälligkeiten auf. werden. die berufsethische Auseinandersetzung mit den Maximen des eigenen Handelns Andererseits bietet die aktuelle Ent- hat sein Forum in den verschiedenen Ar- wicklung auch die Chance, die Qualität beitsgremien der IKH.Ich hoffe, dass trotz der eigenen Leistungen sichtbar zu ma- Aufgrund der starken Nachfrage ... der zusätzlichen Belastung durch das chen, in dem sie deutlich in Leistungs-be- Das INFO 15 mit dem Themenschwerpunkt Qualitätk önnen Sie im Internet finden QM-Verfahren, in Zukunft mehr Raum schreibungen und Qualitätsentwicklungs- und herunterladen. Unsere Adresse: http://www.ikh-sh.de 54 55 Ziele und Aufgaben

Die IKH Ziele der Arbeit Das bedeutet im Alltag • Vertretung der Mitgliedseinrichtungen in den Entscheidungsgremienv on Die Interessengemeinschaft Kleine Hei- Dieses Selbstverständnis der Mitglied- Im Mittelpunkt der Mitgliederversamm- Fachverbänden und in den Gremien me & Jugendhilfeprojekte Schleswig-Hol- seinrichtungen und diese Strukturen der lungen sowie der offenen und themati- der politischen Entscheidungsfindung stein e.V.(IKH) ist ein Jugendhilfeverband, IKH ermöglichen eine Betreuung, die vor- schen Arbeitsgemeinschaften stehen: des Landes in dem sich Kinderheime undJ ugend- rangig am Bedarf und den Bedürfnissen • Erfahrungsaustausch über die hilfeprojekte zusammengeschlossen ha- des einzelnen Kindes oderJ ugendlichen • Information der und Auseinanderset- pädagogische Arbeit in der Einrichtung ben. Die Mitgliedseinrichtungen der IKH orientiert ist. Die kleinen Heime und zung mit der Fachöffentlichkeit über Fra- haben bestimmte, gemeinsameK onzep- Kinderhäusere xistieren inzwischen seit • Information und Erfahrungsaustausch gen des pädagogischen Alltags eben- tionsmerkmale, zu denen auch die Bereit- vielenJ ahren. Ihre Arbeit wird bestätigt über alle juristischen, wirtschaftlichen so wie überF ragen der pädagogischen schaft gehört, sich der kollegialen Selbst- durch die positive Entwicklung vieler Kin- und personellenF ragen Forschung durch Herausgabe einer kontrolle in der IKH zu stellen. der undJ ugendlicher, bei denen oft an- Publikationsreihe. • Kooperation in gemeinsamen Projek- dersartigeJ ugendhilfemaßnahmen nicht ten (z.B. berufliche Vorbereitung, Frei- greifen. zeitgestaltung, Ferienmaßnahmen) Die Mitglieder Mitglieder der IKH sind kleine, in Aufgaben der IKH der Regel eingruppige, wirtschaftlich eigenverantwortlich handelnde Einrich- In diesem Zusammenhang ist es Unterstützung derJ ugendämter bei Bei allen anderen Fragen wenden tungen undJ ugendhilfeprojekte in pri- Aufgabe der IKH, kleine Heime und der Suche nach freien Plätzen: Sie sich bitte an die vaterT rägerschaft. In diesen Einrich- bestimmte Jugendhilfeprojekte als tungen wird Kindern undJ ugendlichen sozialpädagogisches, therapeutisches Michael Wagner Geschäftsstelle der IKH mitA uffälligkeiten desV erhaltens und und heilpädagogisches Angebot im Rah- Dorfstraße 13 • 24891 Hauptstraße 3 • 24893 Taarstedt Störungen der Entwicklung ein Rahmen men derJ ugend- und Sozialhilfe zu Tel. 04623-185564 Tel. 04622-2892 geboten, der ihren Bedürfnissen nach ei- fördern und zu stärken. Hierzu dient Fax 04623-185565 Fax 04622-2883 nem überschaubaren undv erläßlichen ebenso eine intensive Zusammenarbeit sozialen Umfeld entspricht. mit allen in diesem Bereich tätigen eMail:v [email protected] eMail: [email protected] Verbänden, Behörden und Einrichtungen Internet: http://www.ikh-sh.de Die IKH, die seit 1983 diesen Grund- wie die gegenseitigeF örderung,K on- gedankenf olgt, ist offen für neue trolle, Unterstützung und Beratung ihrer pädagogischeK onzepte als Antwort auf Mitgliedseinrichtungen. sich wandelnde gesellschaftliche Ent- wicklungen. 56 57 Adressenübersicht der Mitgliedseinrichtungen Stand: Mai 2001

Kinderhaus Norgaardholz � Michaelshof � Kinderhof � Heilpädagogisches Kinderheim Helmuth Scharnowski Dr. JürgenK opp-Stache Gabriele und Karl-HeinzW eckesser Langballig Norgaardholz 6 • 24972 Steinberg Schulstr. 9 • 24881 Nübel Sieverstedter Str. 24 • 24885 Sieverstedt Claudia und Jürgenv on Ahn Tel. 04632-87293•Fax 04632-87294 Tel. 04621-53172•Fax 04621-53441 Tel. 04603-880•Fax 04603-861 Hauptstr.1 • 24977 Langballig eMail:b [email protected] eMail:J [email protected] [email protected] Tel. 04636-468•Fax 04636-694 eMail: [email protected] Kinderheim Guldeholz � Kinderhaus Sörup � Heilpädagogisches Kinderheim Widar Kerstin und Christoph Hammer Ingrid und Manfred Binka Karin und Jons-MichaelJ ach � KinderblockhausK unterbunt Guldeholz 7 • 24409 Stoltebüll Seeweg 14 • 24966 Sörup Rendsburger Landstr. 222 • 24113 Kiel Klaudia Kroggel Tel. 04642-4715•Fax 04642-4735 Tel. 04635-2318•Fax 04635-1649 Tel. 0431-642158•Fax 0431-642158 Ekebergkrug 1 • 24891 Struxdorf eMail: [email protected] eMail: [email protected] Tel. 04623-187805/06 � Haus Bremholm Fax 04623-187807 Alte Schule Bojum � Jugendhof Taarstedt Meike Kraile eMail: [email protected] Dietrich Brummack, Arbeitsgemeinschaft Bremholm 7 • 24996 Johannes Brummack Heilpädagogische Initiative e.V. / Tel. 04637-1999•Fax 04637-1868 � Kinderhaus Horstedt 24402 Esgrus-Bojum Ulrike undArmin Eggert eMail: [email protected] Iren Krenz-Schmidt Tel. 04637-677•Fax 04637-1764 Dörpstraat 1 • 24893T aarstedt Norderende 7-9 • 25860 Horstedt eMail: [email protected] Tel. 04622-2002•Fax 04622-2890 � Haus Hegeholz Tel. 04846-1614•Fax 04846-693180 eMail: [email protected] Jutta Schoene eMail: [email protected] Kinder- und Jugendhaus Haby Hegeholz 58 • 24392 Boren Christa Sauer-Röh � Kinderhaus Kiesby Tel. 04641-8458•Fax 04641-988252 � Kinderhaus Dorfstr. 3 • 24361 Haby Bauz und Berthold zu Dohna Britta Bothe und Raimund Stamm Tel. 04356-444•Fax 04356-854 24392 Kiesby/Schlei � Kinderhaus Husby Westerfeld 4+16 • 24395 Nieby eMail: [email protected] Tel. 04641-535•Fax 04644-1346 Christine und ReinerK orneffel Tel. 04643-185868•Fax 04643-1386 eMail: [email protected] Zum Dorfteich 8 • 24975 Husby eMail: [email protected] KinderheimF asanenhof Tel. 04634-93340/41 •F ax 04634-93342 Karl-HeinzW ächter � Kinderhaus Müller eMail: [email protected] � FamiliengruppeK ormoran Süderbraruperstr. 10 • 24888 Steinfeld Eva Müller Claudia Kytzia Tel. 04641-3501•Fax 04641-8919 Dorfstr. 10 • 24894T wedt � Therapeutische Lebensgemeinschaft Am Hünenberg 1 • 24340 Windeby eMail: [email protected] Tel. 04622-1617•Fax 04622-2284 Haus Narnia Tel. 04351-45792•Fax 04351-45792 eMail: Thomas Hölscher Alte Schule Sollwitt Kinderhaus-Mueller-@t-online.de BordesholmerW eg 7 • 24582 Mühbrook � PRISMA Wiebke Krieg Tel. 04322-4398•Fax 04322-5333 Ute Schaper Schulstr. 2-4 • 25884 Sollwitt � Therapeutischer Kinderhof Brunsholm eMail: [email protected] Dorfstr. 31 • 24791Alt Duvenstedt Tel. 04843-1855•Fax 04843-2433 Reinhold Räpple Tel. 04338-288•Fax 04338-999939 eMail: [email protected] Brunsholm 21 • 24402 Esgrus � Hof Königsberg eMail: [email protected] Tel. 04637-1252•Fax 04637-963000 Anke Noltenius Therapeutisches Kinder- und eMail: [email protected] Königsberg 1 • 24799K önigshügel � Kinder- und Jugendhof Wiesengrund Jugendheim Struxdorf Tel. 04339-572•Fax 04339-594 Gabi Baumann Elisabeth und Michael Wagner eMail: [email protected] Stilker 18 • 25581 Hennstedt Friederike Wagner Tel. 04877-769•Fax 04877-772 Dorfstr. 13 • 24891 Struxdorf eMail: [email protected] Tel. 04623-185566•Fax 04623-185565 eMail: [email protected] 58 59 Standortübersicht der Mitgliedseinrichtungen Stand: Mai2001

Dänemark

Langballig Norgaardholz Flensburg Husby Sterup Nieby Sörup Esgrus Brunsholm Guldeholz Sieverstedt Struxdorf Kiesby Boren Sollwitt Twedt Steinfeld Nübel Taarstedt Horstedt Schleswig Windeby Eckernförde Haby Königshügel Alt Duvenstedt Kiel

Rendsburg

Heide

Mühbrook Hennstedt Neumünster

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