GESCHICHTSWERKSTATT GIESSEN / WETZLAR e. V.

SPURENSUCHE -

„Wenn es hoffentlich bald nach Blut und Eisen riecht, ...".

Ein NS-Bericht aus der „Kampfzeit" in Gießen 1927 - 1933. Text mit einer Einführung, Materialien und einem Gespräch mit dem Verfasser des Berichts.

Bearbeitet und herausgegeben von Jörg-Peter Jatho

"P ts, ,e‘ GESCHICHTE e4, von unten

VERMITTELN Verantwortlich: Jörg-Peter Jatho Nachdruck und Vervielfältigung verboten Endpreis: DM 9.80 ISBN-Nr.: 3-9801279-0-7 Satz und Druck: Druckwerkstatt, Fernwald-Steinbach Geschichtsverein Gießen/Wetzlar e.V.

- Spurensuche -

"Wenn es hoffentlich bald nach Blut und Eisen riecht, ...". Ein NS-Bericht aus der "Kampfzeit" in Gießen 1927 - 1933. Text mit einer Einführung, Materialien und einem Gespräch mit dem Verfasser des Berichts. Bearbeitet und herausgegeben von Jörg-Peter Jatho.

Inhalt

Text mit Anmerkungen

Einführung Soziale Einordnung Die "Alten Kämpfer" und ihre "Kampfberichte" Äußerer Lebenslauf Subjektive Momente Text und Sprache

Anhang Liste der im Bericht erwähnten Personen Zeitraster des Berichts NSDAP-Veranstaltungen in Gießen 1925-1932 Wahlen und Abstimmungen in Gießen 1919-1933 Sozialdaten zu Gießen 1862-1933 Wahlergebnisse der NSDAP in spezifischeren Universitätsstädten Zur Statistik der NSDStB-Mitglieder in Gießen 1929-1932 Gießener Dozenten und NSDAP Zur Situation der Presse in Gießen damals Darstellung der Vergangenheit in der Nach-NS-Zeit - zwei Zeitungsartikel Straßenkarte zum Bericht Abkürzungen Literaturverzeichnis Gespräch mit Heinz Hermann Horn (Auszüge) Heinz Heimann H o e n GieA Aen (Heuen) SchottAteaße 13.

AuAAchnitte und EAtebni2me auA mine e Kamp4zeit I

Am 28. Juni 1910 wuAde ich in Gießen geboeen. Meine Et.teAn )sind beide auA bäueetichen VeAhättni44en heevoegegangen./) Mein Vatee iAt von Bee4 Weißbindee- und LackieeeemeiAtee, machte den Keieg 4 Jah- Ae mit und kam zueück mit dem Gi6t im Heezen, da4 die Soziatdemo- kAatie mit Ftugbtätteen dAaußen veupeitzt hatte.2) Wiedee daheim, 3) wuede en. Mitgtied den U.S.P.D., um dann Apätee ganz den. kommuniAti- Achen Richtung anzugehöken. EA wae demnach ganz veeAtändtich, daß auch ich und mein ätteAtee 13/Luden. A2 duAch die väteetiche Richtung ebelqattA den. komm. Idee naheAtanden und in dieAem Sinne dachten, obwoht ich noch via zu jung wae und atA Schutjunge woht kaum eine Ahnung haben konnte, wa4 Potitik Lt. EA wae atu nun. eine 4) Beeingußung meineA VateeA. Im tetzten SChutjahA .6ähAte ich die komm. Jugendbewegung "Lenin" in Gießen, bi4 ich 1925 die Fäheung abgab, weit min. die VeehättniAAe nicht mehA g«ieten. Vietteicht wait auch Achon ein andeeeA Denken bei min. zum Duechbeuch gekommen. - 5) Mein Beudee gehöete damat's dem komm. Bund "SpaetakuA" an. Im Jahee 1925/26 wueden unten. den. Anktage de-6 SpeengAto“diebAtaht4 und vee- Auchten AttentatA eine Anzaht hie4igee KommuniAten veeha-get, u.a. auch mein Beudee. Um 4ich VOA einen. Steade zu deücken, veeAuchten die HaupteädetAPheee, meinen Beudee hineinzuziehen und betaAteten 6) ihn 4chweA. Vietteicht ahnten Aie auch damatA -schon, daß mein Bea- dee und ich nicht mehA 4o 6et von den. komm. Idee übeezeugt Aeien. Teotz atteA VeeAuche, meinen Beudee zu veeeaten, wuede duusetbe nach 1/4 Jahn. UnteeAuchungAha4t daeau4 enttaimen, weit eA urpschutdig wan.. DieAeA 0.ige VeAhatten den. Füheee den. KommuniAten gab unA beiden, meinem Beudee und min., den Regt. WähAend mein VateA noch bA.o zue Machteegee4ung den. komm. Idee huldigte, zogen mein Beudee und ich die KonAequenzen und teaten au4 den. KPD au-s. - Nun waeen WiA einige Zeit vottkommen unpotitiAch. Keine Paetei Achien unA etwa- weet zu Aein. Da tad im JahAe 1926 mein Beudee zugttig au6 den Pg. LuziuA, dee un4 auA den. Zeit, at wie noch den. KPD angehöeten, bekannt wan.. LuziuA hatte keinen anducen Gedanken, atA unA beide, die WiA ihm at AktivAten bekannt waeen, in die NSDAP hinübeezuziehen. Die Paetei at4 ,sotche waA miA eigenttich vottkommen unbekannt. Ich kannte nun. 7) den Namen "Hittee". EA daueete ziemtich Lange, biA e4 L. getang, 8) meinen Beudee zu bewegen, einen SpAechabend, wie damatA die ZuAammenkung Anmerkungen

- la -

1) Horns soziale Herkunft aus der unteren Mittelschicht entspricht einem in der Sekundärliteratur wiedergegebenen Trend der NSDAP-Mitglieder in den Zwanziger Jahren. 2) In dieser verschärften Form der Dolchstoßlegende wird unterstellt, daß die SPD - im Bild - den Stoß nicht'von hinter der Front, sondern direkt an der Front geführt habe, was als "Hochverrat" mittels Flugblattverteilung im Frontgraben weder psychisch noch praktisch möglich war. 3) Die im Ersten Weltkrieg aus der SPD entstandene linkssozialistische und 1919 zur Massenpartei angewachsene USPD vereinigte sich 1922 wieder mit der alten SPD. 4) Horn entschuldigt sich gleich dreifach für seine frühere Zugehörigkeit zur KPD: 1. "nur" durch väterlichen Einfluß, 2. indirekt durch seinen älteren Bruder verleitet, 3. durch seine Jugend. Wichtiger als seine zeitweilige Zuwendung zu einer abstrahierten kommunistischen "Idee" ist zunächst die Selbstverständlichkeit von Übernahmen in der Nachfolge seines Vaters, die sich nach dessen politischer Schwäche auf andere Väter überträgt. Die Ab- strahierung der bloßen Idee des Kommunismus stand im Gegensatz zu Horns realer Führerschaft einer kommunistischen Jugendgruppe. Politisches Denken bleibt ihm etwas Äußerliches. 5) Seine politische Herkunft aus kommunistischen Jugendgruppen paßte gut in ein Propagandaraster der NS-"Arbeiterpartei" wie der späteren "Totalitaris- mus"-Theorien. Von Schmidts ausgewählten 74 "Alten Kämpfern" gehörten nur 3 (5,4%) vorher Organisationen der Arbeiterparteien an, Schmidt, Analyse, S. 161. 6) Bei dem Sprengstoffprozeß gegen Gießener Kommunisten vor dem "Staatsge- richtshof zum Schutze der Republik" in Leipzig sind von elf Angeklagten sieben wegen Sprengstoffdiebstahls und Waffenbesitzes hart verurteilt wor- den, das "Attentat" ist eine Zutat von Horn. Die ersten Verhaftungen fanden im Mai 1925, der Prozeß im März 1926 statt. Die ersten Untersuchungshäft- linge wurden nach wenigen Tagen wieder freigelassen. Der angebliche Gründer der Gießener NSDAP von 1926 Ernst Lucius soll über eine Anzeige das Spreng- stoffverfahren in Gang gebracht haben, GA 25.3.1926. Zum "Verhalten der Kommunisten" gegenüber den Horns waren keine Unterlagen zu finden. 7) Zur Bennung der NSDAP als "die Hitlers" s. die NSDAP-Anzeigen im GA vom 5.12.1929 bis 1931, in denen sich die NSDAP im Beititel als "Hitlerbe- wegung" bezeichnet. 8) Der "Sprechabend" "hatte seine größte Bedeutung in der Zeit der Ausbreitung des Nationalsozialismus und der Ortsgruppenbildungen bis zum Jahre 1927" und diente "der Aus- und Zwiesprache vor einem allerdings sehr begrenzten Auditorium", Epping, S. 118. Dies spricht für eine späte Gießener NS-Ent- wicklung, s. Jatho, Durchsetzung.

- 2a -

1) Die geringe Anzahl der Sprechabendteilnehmer kann zum Zwecke der Profilie- rung der späteren Erfolge Horns untertrieben sein, genauso wie er später übertreibt. Sie spricht dafür, daß die Energie der Rechten noch in anderen Gruppen lokalisiert war. 2

1) de e 3-4 Mann hieß, di. die NSDAP in Gießen zähtte, zu be‚suchen Dais waA im JahAe 1926. Von dieAee Zeit an WU4 mein Beudee Uie die NSDAP gewonnen. Sethtveutändtich eAzähtte ee mie nun davon and yeeAuchte veeeint mit LuziuA, mich ebe4a1tis P4 die Idee zu ge- winnen. Nach einigee Zeit ging auch ich mit in die SpAechabende. Und obwoht ich auch jetzt noch zu jung waA, um die Idee de4 Natio- nat-SoziatiAmws ganz zu beg en odeA gaA zu yeestehen, AO wae eA eben da4 Ge4üht and da4 Peat, da4 mich zu dieAee Bewegung hin4ähAte and die Gewißheit, in die,seA Bewegung da's gaunden zu haben, waA ich at Ideat and Sehnisucht in miA ffihtte: Deutschtand. 2) Denn au4 einmat wuAde e miA vottkommen bewußt, daß ich niematA inteena- tionat gedacht hatte, 4ondeAn ganz Atilt and tei4e immeA dee Ge- danke an Deutschtand in miA wach waA. Und jetzt konnte ich miA auch eektäeen, wa4 es bedeutete, wenn ich beim HöAen de4 DeutAchtand- tiede4 ein ganz eigenaetigeA Peicketn im Btut yeeApiiete. Und VO4 atten Dingen waif eA die Peuon de4 Füheeu, die mich ZUA Bewegung zog. DeA FähAeAgedanke and die Peuöntichkeit at 4otche äbeithaupt, die mie Aagte: HieA in diesee Bewegung ha-t du da's Richtige gaun- den. Und ,so metdete ich mich am 1. Septembee 1927 in GieA Aen in die Paktei an. 3) Meine AuOtahmeveANtichtung unteuchAieb ich im Schi“eutäbchen deA WietAchag Lotze", auch "LotzekaAten" genannt, im Setteuweg. 4) DoAt hatten wie auch unAeee Zu4ammenkün4te, bi3 wL& Apätee wiedeA wechAetten, um dann im JahAe 1928/29 bei Pg. Sotdan im obeiten SetteA,sweg zu Landen, dee BeAitzee dee WiAt- Jscha4t "Zum Achwaezen Wat4i)sch" wae. Wähend mein Beudee '.schon eini- ge Zeit pLähelt in die Paetei eingeteeten wae and die Mitgtied4-Num- meA 75 000 eAhiett, bekam ich die MitgtiedsnummeA 84 166. E4 waeen nue ungaähe 7 - 8 Männee, die damat die Paetei in Gießen daA- 5) Atettten. NaA JsehA 4päetich kamen einige hinzu. Auch ging deA ()deft jeneA wiedeA von dee Paktei weg, teits weit ee heAacusgewoA4en wuAde wegen Unteeue usw., teits weil eA eben nicht die Neeven hatte, duAch- zuhatten. Die damatigen Männee, die ZU4 StützpunktgAändung deA NSDAP im SchieA,stäbchen vom LotzekaAten zu,sammenge4unden hatten, waken: FAeund, HeAmann (BeAitzee deA LotzekaAten4), Lotz, Adam, A7, A8, A9, A10, A2 and HoAn, Heinz HeAmann, owie All and Al2. Von den Obengenannten 4chied Feeund Apätee au,s, weit ee von dee Gauteitung awsge4chto44en wuA de. 6) Dazu, at's° atA Mitgtiedee dee Paktei, kamen dann noch einige Zeit Apätee die Pg. MänkeA, Ado« and Sotdan, Feanz, die eben.6atts noch die Mitgtied4-Nummee unteA 2) Im Gegensatz zu den Kommunisten wird die nationalsozialistische "Idee" durch den Blut- und Bodenmythos mit scheinbarer Evidenz substanzialisiert, das "Prickeln im Blut" verbindet die idealen Werte Deutschland, Führer etc. miteinander. 3) Die Tendenz der Pg's, ihr Eintrittsdatum in die Partei nach möglichst früh vorzuverlegen, war allgemein. Dagegen muß ein Zwischenzeitraum zwischen den informellen Anmeldungen und den offiziellen Eintragungen berücksichtigt werden, die durch Verzögerungen auf den verschiedenen Ebenen der Parteibü- rokratie entstehen konnte. Horns Anmeldung zum 1.9.1927 läßt sich durch die Eintragung vom 1.4.1928 nicht widerlegen, auch wenn er nicht der glaubwür- digste Chronist ist, vor allem was ihn selbst betrifft. 4) "In's Lotze", Seltersweg 13. All, S. 8/9, nennt noch den Bayrischen Hof, das Gasthaus Faulstich, das Gasthaus Zum Lamm, Kaufmännisches Vereinshaus, Schwarzer Walfisch. Der "Schwarze Walfisch" konnte sich als Name nicht durchsetzen, das SA-Lokal wurde in der Gießener Bevölkerung nach dem Be- sitzer "Soldan" genannt. (Ab wann die SA-Leute in Gießen in Uniform aufge- treten sind, geht aus den Berichten nicht hervor.) 5) Im Sommer 1926 soll die Ortsgruppe mit einem SA-Sturm 54 unter der Führung von Lucius mit 6 Mitgliedern neu geschaffen worden sein, All, S.5, nach einer anderen Quelle sei am 20.9.1926 mit Lucius als "Redner" der "Kern" zu "einer neuen Ortsgruppe geschaffen" worden, VB 6.10.1926, was im NS-Sprach- gebrauch wohl als "Stützpunkt" im Sinne einer Vorstufe zu einer richtigen Ortsgruppe zu verstehen ist. Dies läßt die Vergeblichkeit beim ersten An- lauf und eine Flaute in der Folgezeit vermuten. Schöns Aussage "Die Orts- gruppe Gießen, die Ende 1925 aufgelöst und ein Jahr später von sechs Par- teigenossen neu gegründet wurde, konnte bis Ende 1927 keine Neuzugänge ver- buchen", steht im Widerspruch zu Personaldaten, Schön, S. 93; BDC, falls man das Jahr 1927 miteinbezieht. Der Gegensatz läßt sich nur durch eine starke Fluktuation der Ortsgruppe erklären. Am 10.2.1928 fanden in der NSDAP-Ortsgruppe Gießen Vorstandswahlen statt, zu denen Heinz Horn als Kassierer eingetragen ist. Die Mitgliederzahl wird mit 26 angegeben plus einiger wegen Zahlungsunmoral ausgeschlossener Mitglieder; die hohe Zahl könnte außer durch Fluktuation durch freizügige Angaben einschließlich von Besucherzahlen zu erklären sein. 6) Die Ausschlußmaßnahme der Gauleitung wird von Horn kommentarlos hingenom- men.

- 3a -

1) Die Handlichkeit der Eintrittsdaten begünstigte eine rangmäßige Klassifi- zierung und Ausdifferenzierung für Verdienste um die Partei, auch für mate- rielle Ansprüche. 2) Der "Hessenhammer" erschien in Darmstadt und ist ab März 1929 vorhanden. 3) In einer von den Zentralen noch relativ unbehelligten Selbständigkeit konnte solche buntlumpige Selbstdarstellung romantische Gefühle erzeugen, die die Wandervogelgestimmtheit der Jugend in soldatische NS-Disziplin überführte. Die Erwähnung der Uniformen ist ein Hinweis darauf, daß die Gießener Pg's als SA-Männer unterwegs waren und in dieser Frühzeit zwischen SA und Parteiorganisation kaum einen Unterschied machten. - 3 -

1 - 100 000 beAitzen, 1) we auch die obenauüeffiheten Pg. atte, -so- weit bi's auA den att'sge'schto‚menen FAeund, atte im Beiz deA Eh- eenzeichenA deft PaAtei 'sind. - In deA eAAten Zeit dee neuen Paetei4äheung in Gießen eA- AtAeckte 4ich unAeAe Weebung und uiiwee Aebeit Pt die Pate-i. au4 Zeitung4veAka4, Ftugbtatteeattzteagen und ab und zu au.6 Ptakatan- kteben inneehatb von Gießen. Ats dann nach dem obengenannten AuA- Achtuß von FAeund deA Pg. Lotz die Fäheung übeenahm, wueden jeden Sam'stag und Sonntag mit den RädeAn Peopaganda*theten bi-s nach Schotten UAW., at'so in den dichten Voget'sbeeg, unteenommen. In jedem 04t, wo wi4 hinkamen, wueden Zeitungen veAkaW, 'soviet, we wie be un-s hatten. WiA vee.4otgten damit einen doppetten Zweck. Einmat wuAden die VotkAgenouen mit unA bekannt und teenten die Ziete deA Bewegung kennen und andeAeA4eitA 4chaWe dee Zeitung4- veekat4 un's Getd in unAeAe Ka44e, die 4owieAo istet4 eine geoße Ebbe au4wieA, da Wi4 ja keine Kapitatiten usw. bei unA hatten. 2) Die damatige Zeitung "Dee He44enhammee", die einmat in dee Woche eAAchien, genügte unAeAen Ar&Adeeungen vott und ganz. Von Lokat zu Lokat gingen wie und immee veAkat4ten wiA, und wenn eA im An4ang auch nue wenige Zeitungen waAen, oo ateden e4 mit deA Zeit doch immee mehe, bi's Nachbutettungen machen mußten. In ulfuseeen UniAoemen, die heute 'sichee nicht mehe at!, 'sotche ange'speochen weAden wüeden, 'sahen wie nicht immee 'sehe voeteith4t au4, wa's un abut nicht hindeete, daß wie ie mit einem ungeheueen Stotz teugen. Die einWhe Windjacke mit dee kteinen Skimütze, deA HakenkAeuz- aAmbinde und ein paaA ein4ache Spoetho4en und die4bezägtiche4 Schuh- zeug, 'so &then damat's die Männee au, die Pg., Pot.-Leitee, SA-Mann 3) wsw. atte's in eineA PeAAon waAen. Wenn Wilt Sam'stag bi's übee Sonn- tag au die DöeAe 6ithiten mit unAeAen Radeen, 'so wae un'see geößtee Stotz, wenn unAeAe Oet'sgeuppe4ahne, die wie teit's duech eigene Spende, teit's duech eine Spende de's inzwi'schen veAAtoAbenen Pg. A14, dee auch 1928 zu unA gekommen waA und AngehöAigeA dee at-ten Gaede i4t, au.6 dem Rad de's Pg. A7, deA unAeA dama- tigee Fahnenteägee wait, .6eAtgemacht wuede, uhd wie dann to'qaheen konnten. E's wae o4t 'so in den Döe4een, daß die Landbewohnee nicht wußten, Wa-s Lit eine-'t 04ganiation wiA angehöeten und un's o4t mit 4) KommuniAten veAwech4etten. E's daueAte de'shatb auch immeA eine ge- wiAAe Zeit, biA Wi4 Aie a4gektäet hatten und übeeeeden konnten, daß Aie unA eine Zeitung abnahmen odee ein Ftugbtatt einAteckten. In dee Stadt wueden wAllt, obatd wie unA in unAeAeA Un4oem ehen tießen, 4andt be-spöttelt °deft belächett, odaß wAit meekten, daß man un-s nicht eAnAt nahm. Und da4 waA eigenttich da4 SchtimmAte an unAeAem ganzen Kamp, dieAe Zeit de A veAachtet Aein» WähAend deA ApäteAen Kamtqzeit nahm man UKA wenigAtenA eAnAt. EAnAteA, atA e4 un-s manchmat tieb waA. AbeA in den JahAen 1927 - 1929 waAen WiA eineA ßehandtung auAgeAetzt, Ao ungeSähA, a£4 wenn man haAmto4e IAAe VOA Aich hätte. Und da4 AchmeAzte beAtimmt mehA, at ApäteA die gaßten Hiebe, die WiA bezogen; denn da konnten WiA wiedeA zmäckAchtagen. Abe A hieA ? ! -

Abe A auch die4e Zeit ging voAäbeA, indem WiA deA Ma44e keine Ruhe gaben und in KteinaAbeit immeA wiedeA an die VotkAgenoAAen heicangingen, um Aie von unAeAeA Idee zu übeAzeugen. WL'[ Aetzten VeAAammtungen an in ObeAhe4Aen, AO in GAünbeAg, Schotten, LauteA- back UAW., Mit RedneAn, die heute gAoße Kanonen Aind und beAtimmt 2) nicht mehA nötig haben, in AO kteinen DöASeAn zu ApAechen. UnAeAe SpAechabende in GieA Aenim HinteAzimmeA von Sotdan waAen zueAAt nuA von un-s beAucht, biA Mitte 1929 die eeAten GäAte kamen, um zu höAen, wa4 WiA wottten. So Achteppte Aich die4e Zeit von 1927 biA Ende 1929 mit pee4önticheA Au4ktekung4aAbeit (KteinaAbeit) dahin, die atteAding4 wichtigeA waft atA ate4 andeee, biA WiA unA zu eineA gAößeAen Veuammtung entAchtoAAen, die tagetang, ja wo- 3) chentang voAheA, Achon mächtig pAopagandieet wuAde. UnAeAe Abgeoed- neten im ReichAtag hatten die Atotze Zaht von 11 Mitgtiedeen eA- Aeicht, wa4 unA immeAhin atA chon ziemtich viet voAleam. Und deA damatige FAaktion4SähAeA im ReichAtag, deA Whyte Pg. GAegoe StAaA4eA, wait au-s dem ReichAtag atA beAondeAA guteA RedneA bekannt Ihn hatten Wi4 atA Zugmittet au4 unAeAe Ptakate und TAanApaAente ge- Acheieben, daß eA in Gießen ApAechen wüAde. Wi4 veupAachen unA davon einen votten Saat im Ca{. Leib. Mein BAudeA A2 mußte Tag OA Tag in eine AetbAtgemachte TAagAäute Ateigen und die4etbe heAumtAagen,4) wähAend wit wenigen MänneAn ihn auS deA Seite begteite- ten, um zu veAhindeAn, daß man äbeA ihn und die Säute heASatten wäftde. So ging e4 in deA Stadt au.6 und ab, abee die KPD hiett unA çait Ao haAmtoA, daß ALe höchAtenA einmat tachte, wenn Aie un-s zu Ge4icht bekam. Und dann kam de-'t gAoße Tag. UngeSähA 70 SA-MünneA deA StandaAte au-s FAank.6uAt waAen mit MuAikzug nach Gießen gekom- 5) men. EA gab von deA FAankOteteAAtAaße ab einen Achönen PAopaganda- zug du-tch die Stadt, und dann ging e4 in daA VeAAammtungAtokat im Case Leib. WiA dachten, deA Saat wäAe beechend vott und mußten die tAamige EASahAung machen, daß kaum 10 MänneAchen anweAend waeen. Am andeeen Tag AchAieb deA "GießeneA Anzeigee ziemtich höhniAch, -5 daß die einzigen VeuammtungAbeAuchee die auA Fean1a4uet und Gießen anweAenden SA-Männee geweAen wäiten. Hiee gab eA zum eeAten Mate einen kLeinen Keach and zwae mit dem Juden Gäntheit aws deA. WatttoAAtItaße, dem dee SA-Fahnentedgee den Feaniquetee SA eine eunteehaute, at den Jude G. eine deeckige Bemeekung machte. Wie machten natiktich 4o4oAt mit and vee4otgten den Juden biA in einen Nachbaitha. Hiee kam die Potizei dazwiAchen, 11 Aodaß WiA von dem Juden taAAen mußten. AtA Rednee dee VeeAamm- tang wait natiatich nicht GAego4 StAaAAek, den wie ja nue atA Zugmittet genommen hatten, eeAchienen, Aonde« den Pg. Speengee, 2) heutigen Statthattee von HeAAen. Deuetbe Witte die Veezammtung oednungAgemäß zu Ende. Danach Aah/Len die Feank.6uetee SA-Männeit wiedee 4o4t and 4üe unA begann dee Ktein-Kamp4 wiedee von neuem, nue mit dem UnteeAchied, daß win jetzt auch noch Gad OA die entAtandenen UnkoAten den Veuammtung, die nicht gedeckt woAden waeen, au6beingen mußten. Abee auch daA wu4de geAchaW. Mitt- teeeeweite waeen einige Pg. veezogen uAw., AO u.a. dee Pg. Luz-wo, wiedee andeee wenige Pg. waeen von auAwäetA zu unA gekommen, -so- daß die SA Achon au eine Atatttiche Höhe von beinahe 15 Mann angewachAen wae. ZUVO4 hatten wie noch enAt einen geoßen SA- Au4mauch clefs damatigen Gaue4 Heuen - Na44au (zu dem WiA, wie auch heute wiedee1 gehöeten, in Feaniquet a./M. Vom ge4amten Gau wae die SA and die damatA neugegeündete SS at4mae4chieet in de4 3) StiiAke von 800 Mann, wa-s unA, die wie zum eeAten Mat einen AO geoßen Aw6maeAch miteetebten, atA ungeheuee geoß euchien, and wix damatA Achon dachten, wie wä/ten nicht mehe weit von dee Macht ent6eent.

Und dann Apeach dee Pg. Geegoe SteaAwe au6 dem BöeAenptatz in Feank4uet a./M.4) EA wait daA eeAte Mat, daß wie Jungen einen unAeeee damatA ganz Geoßen eeden heotten und UiA unA ein wichti- ge4 EneigniA. AtA wie au-s Feankbet wegbiheen, hatten WiA unA wiedee Kka.6t gehott unAeeen Kamp in Gießen. AL-S StuAmgihnex and OetAgeuppenteitee (wie wanen inzwiAchen ZUA OntAgeuppe auüe- eückt), 4ungieete unAee Pg. Lotz, attgemein untee dem Namen "Papa" bekannt und von unA geeuen, weit ee wiAhtich behütete und be- wachte, wie dee Vatee -eine Kindee. EA wae auch gteichzeitig unAee Ka4Aieeee and Mädet 4(14 atteA, wie win eben-dattA atteA in einee 51 Pee4on waeen. Dee Pg. Ado4 Münkee Atettte unA nun 4üe unAeee Faheten, die einen geößeeen U4ang annahmen (denn Wi4 waeen ja nun auch chon eine Atatttiche Zaht von SA-Männe«), den LaAtwagen 4. Die lebhafte propagandistische Tätigkeit der KPD, die hier nebenbei ent- hüllt wird, ist auch durch andere Quellen für die Region belegt. Dies be- weist die immer wieder überschätzte Wirkung von Propaganda an sich, denn die KPD kam trotzdem bei der oberhessischen Landbevölkerung nicht an.

- 4a -

1)Das Erleben des "Verachtet-Sein" verbindet Horn mit seinem Führer, dessen ständige "Sorge, lächerlich zu erscheinen", Stierlin, S.111ff., ebenso auf Angst vor Schwäche zurückzuführen war. Horn analogisiert sein Lebensgefühl mit dem der Entwicklung der Partei - erst verspottet zu werden und es dann den Spöttern heimzuzahlen. Das Gefühl der Wehrlosigkeit (Nicht-Zurückschla- genkönnen) trieb Menschen wie ihn, die von ihrer sozialen Basis her nur eine schwache Identität ausbilden konnten, einer als stark empfundenen Or- ganisation zu. Sein Männlichkeitsaktivismus war auch eine Reaktion auf den auf der Verliererseite politisch als schwach erlebten Vater, 2)Den "großen Kanonen" wird ein Aufstiegs- und Profilierungsinteresse unter- geschoben, das Politik nur als Mittel zum individuellen Zweck sieht. 3)Die f che Wortbildung "propagandiert" drückt die Überschätzung von Propa- gandawirkungen sprachlich aus, was Horns Verdienste daran nur wertvoller erscheinen läßt. Die erst späten und dann plötzlichen und massiven NS-Er- folge in Oberhessen zeigen jedoch, daß die Ursachen dafür mehr in der Men- talität deer angesprochenen Wähler zu suchen sind. 4) Eine solche "wandelnde Litfaßsäule" wurde schon im März 1928 in Marburg eingesetzt und führte 1929 in Heppenheim zu einer Straßenkampfszene, 1923- 1925-1935, S.24 und Gimbel, 5.79/80. Über die Werbewirkung der aus der Ge- schäftsreklame stammenden effekthascherischen Methode ist damit nichts aus- gesagt. 5) Die Nachhilfe von außen war bezeichnend für die schwache Position der Gießener NSDAP bis 1930. Zur Ringshausen/Sprenger-Versammlung vom 15.4.1928 werden verschiedene Zahlen genannt, unter anderem sollen 60 Frankfurter Na- zis und insgesamt 130 Personen teilgenommen haben, wobei eventuell Zu- schauer auf der Straße mitgezählt worden sind.

1) Die Formulierung des Antisemitismus wurde 1936 durch die nach den Nürnber- ger Gesetzen erzeugte Atmosphäre noch verschärft. 2) Horn gibt mit erstaunlicher Offenheit "Tricks" der NSDAP-Organisation zu. 3) In Hessen soll die SS zuerst 1926 in von einem Josef Geiger ge- gründet worden sein, Gimbel, S. 34. 4) In der partei-offiziösen Darstellung Gimbels von 1941 wird der Name Gregor Strassers für die NS-Versammlung auf dem Frankfurter Börsenplatz am 10.11.1928 selbstverständlich nicht genannt, aa0, S. 72. 5) Das positive Vaterbild von Lotz wird mit mütterlichen Zügen ausgestattet und fördert die Verschmelzung mit der Nestwärme bietenden Gruppe. - 6 - dee "GeweekAchag Rabenau" zue Veiqagung, WO WiA nue daA Benzin zu zahlen beauchten und dem Wagen4aheee einige Mania zu geben hat- ten, die win, wie atte UnkoAten, alt3 unAeeee eigenen TaAche zahten mußten. EA wae ein geo13e4 Geack, daß win wenigen Mann noch atte in Aebeit und But waeen. 1) Fie t e4 abee dennoch einem SA-Mann Achwee, Aich einen GeoAchen abzuApaeen, AO mußten eben die andenen Kama- 'Laden ,ffln den bete. Mann mitzahlen, wa4 jedee geene tat, Aoweit en. Aeben. Getd hatte. Einige Zeit Apäten wuede Pg. Al2 Stunmffihnen, da unAee "Papa" die ganze Sache atteine nicht mehe machen konnte. Im Jahne 1929 4dett auch die VenAammlung mit Pg.Setznee, 2) im Hotet Einhonn am Kiechenptatz. EA iAt zu eewähnen, daß mitt- teeeeweite die Gegnee, wie KPD und SPD nun doch au 4 unA awAmeekAam wueden, zumat Aie meekten, daß wut geeade veeAuchten, auch an ihee Anhängee heeanzukommen und ihnen eektaeten, waA den. National- 4oziali4mu4 will. Und die4e DiAku4Aionen waeen den eoten Beadeen unangenehm. HauptAächtich waeen mein Beudee und ich ihnen ein Donn im Auge, weit wie, ganz enkläntichen Weise, einen geoßen Bekann- tenkee4.4 inneehatb den KPD hatten. So wan e4 nunmehe mit den. Zeit gekommen, daß kteine Anp“aumeeeien von Seiten den. Gegnee nicht mehe auAbtieben, ohne abee dieekt in Feindtichkeiten übeezugehen. 3) Hieezu Aei allending4 noch eewähnt, daß ich meine eute Ohe0.ige bzw. Schläge alA NationatAoziatiAt an den. ReichAtag4waht oden PeeußiAchen LandtagAwahl 1928 bezog und zwae von dem bekannten KommuniAten.6äheeeleppee, atA ich eine Bemeekung danäben machte, daß die Hittee, we Wi4 damatA attgemein genannt wueden, einige Sitze eeeungen hatten. Wenn ich auch die4e Schläge woht be- Atimmt chon längAt wieden wett gemacht habe, Ao wende ich Aie doch ganz beAtimmt nicht Ao teicht veegeAAen, en.4.ten weLe eA die eeAten Hiebe alA Nazi walten, die ich bezog und zweitenA, weit eA genade Ohe4eigen walten, wa4 mich ganz be4ondee4 degeete. -

M-oo, we Achon oben ge4agt, hietten WX:A 1929 eine Setznee- VeeAammtung ab. Da nun Setznee, den. atA Rednee än. dieAen Abend ge- wonnen wan, Aetbee eeAt VOA. ganz kuezee Zeit au-s den. KPD auAgetee- ten wan. und S. auch Aeben. Aebeitee wan, hatten nun die KommuniAten 13e4eht eehatten, geeade dieAe VeeAammtung zu Apeengen und damit zum eeAten Mate mit Gewatt und Teeeoe an die Gießenee UWntlich- keit zu teeten. Diewe Baeht den. Kommune wuede auch genaue4ten4 auAgeffihet und zu dieAem Zwecke atte veeAügbaeen Kedge auA dee naheeen und weiteeen Umgebung von Gießen heebeigehott. 4) SelbAtven- Atändlich WCIA die Potizei, die biA jetzt noch niematA bei politi- Achen VeeAammtungen den. NSDAP hatte in EeAcheinung zu tee-ten 1)Die "Gewerkschaft Rabenau" war eine oberhessische Bergwerksgesellschaft mit Sitz in Gießen, s. OA 29.8.1923. - Die These des Zulaufs zur NSDAP aufgrund der Arbeitslosigkeit, schon durch Falter stark relativiert, s. dort, gilt für die Gießener "Alten Kämpfer" weniger, vor dem Arbeitsamt traf man die Kommunisten, s.hier, S. 8. Schmidt berechnet für die "frühen Nazis" 15,9% Arbeitslose, s. Motive, S. 27. Jamin betont die deutlich niedrigere Er- werbslosenquote unter SA-Führern im Vergleich zur Bevölkerung, S. 296. 2) Horn zählt Claus Selzner wie sich selbst zu den ehemaligen Vorzeige-Kommu- nisten, eine Bestätigung dafür habe ich nicht finden können; möglicherweise ist dies ein Irrtum aus apologetischen Bedürfnissen. Bei der Selzner-Ver- sammlung vom 16.5.1930 kam es zu Ausschreitungen, ein Kommunist wurde ver- haftet. Das Hotel Einhorn, später Palast-Lichtspiele, bot einen der größten Versammlungssäle Gießens. 3) In seinem Verständnis unterscheidet Horn Kampfzeit-Phasen nach den Be- ziehungen zum politischen Gegner: Nicht-Ernst-Genommen-Werden, Anpflaume- reien, Schlägereien, schwerer Straßenkampf. 4) Er spiegelt hier offensichtlich eine NS-Strategie, die bei der KPD such vorhanden gewesen sein kann.

- 7a

1) Die Darstellung des einheitlichen Vorgehens der KPD drängt die Frage auf, inwieweit sie den Gießener Nationalsozialisten als Vorbild im Straßenkampf gedient hat.

- 8a -

1) Nach einer Notiz existierte das "Gießener Echo" seit 1928, es sind nur wenige Exemplare überliefert, NL Walter Deeg. Der GA erwähnt das "Nachrich- tenblatt.der Werktätigen in Gießen und Umgebung" auch für Mai 1932 als "Neues Gießener Echo", GA 7.9.1932/26.10.1932. 2) Horn kehrte am 21.10.1929 "von See" nach Gießen zurück, Einwohnerkartei StA Gießen, möglicherweise war er insgesamt nur einige Wochen weg. 3) In dem NS-Propagandabegriff "Bruderkampf" scheint für Horn zusätzlich außer der Ambivalenz gegenüber den ehemaligen kommunistischen Genossen eine Ahnung von der zerstörerischen Funktion dieses Kampfes der Betrogenen zu stecken. 4) Aus der Verwechslung von D und T beim Anfangsbuchstaben ist zu erkennen, daß Horn diesen Namen nur aus dem mündlichen Kontakt kannte.

- 9a -

1) Gegnerische Diskussionsredner - manchmal mit ausdrücklichen Einladungen - gab es als politischen Brauch in den Parteiveranstaltungen seit Anfang der Republik, die NSDAP unterband diese Diskussionen bei sich allerdings bald. - 7 - beauchen, viet zu 4chwach, um einen wiektich een4th4ten Widee- 4tand gegen die eoten GeAellen, die an dieAem Abend ganz auA dem HäuAchen meen, leiAten zu können. waeen mit unge4ähe 12 SA- Männeen zum SaatAchutz angeteeten, und die Polizei wae be4timmt auch nicht vie täekee veeteeten. Die KPD abut wae mit einigen hundeet Mann veeteeten und vottUihete einen Lem, daß einem dee Atem wegbleiben konnte, zumat wie 4o etwa4 noch niemalA mitgemacht hatten. Sie vee4ammetten }sick au dem Kiechenplatz und 4tettten 4ich voe den Eingang zum Veuammtung4tokat. Die Veuammtung 4etben wait 4ehe euhig, weit kein Gegnee dieAelbe beAucht hatte, teotzdem abee doch ungeghe 400 Men4chen anwmend waeen. OA nun die Vee- 4ammtung zu Ende wae, und win deaußen volt dem Eingang eeAchienen, Aetzte ein 4otchee LäAM ein, daß win unAee eigene4 Wont kaum mehe venAtehen konnten. Win ,oemieeten unA abut 44oet in vieeee Reihen, und die ZivilpeeAonen, die mit unA noch einmal in unAee Paeteilokal Sotdan gehen wottten, gingen an unAmee Seite, voen odee hinten. ZueeAt ging alle4 gut, biA win au6 die Mäu4bueg kamen, wo whon die eeAten Anpöbeleien ee4olgten, um dann volt dem Paeteitokal Aeinen AbAchluß zu .6inden, wo die ganze Meute von allen Seiten äbee unA wenige SA-Männee hee“elen. Win wehe-ten unA, 40 gut wie eA eben gegen eine 4otche übeemacht ging, mußten atteeding4 dann abee doch 4o Achnell lauen, we Wilt konnten, zumal unA die weni- gen Männee dee Polizei Aelbee keinen Schutz geben konnten. Ich eette,6„ mich in da4 Toe vom Hotel Hindenbueg im Seltee4weg mit noch einigen Kameeaden, wo die KommuniAten ebendallA veeAuchten, einzudeingen, waA ihnen abee atteeding4 nicht gelang. Zuvoe hatten den Sohn von unAeeem damaligen Gauleiten RingAhauAen und ich eA 0Atigbekommen, unAeeen Kameeaden A7, dee die Ven4ammtung4- ka44e bei 4ich hatte, und den die Kommuni4ten 4chon zu Boden ge- 4chtagen hatten, von den eoten Ge-oellen zu be.6eeien, woeau,A A7 )6o4ont 4o 4chnett vee4chwand mit dee KaAAe, we ee eben konnte. Veeletzte hat eA an die4em Abend einige gegeben, wie wie ja ale etwa abbekommen hatten, unA abee bei keinem MenAchen etwaA een4t- tichee Na-tue me. In die4ee Zeit wan mein ßeudee au4 EAAen, Al?, au4 ßeAuch in Gießen, und ee bekam an dieAem Abend Aeine Feuee- tau4e, 4odaß ee au 6 längeee Zeit in Gießen bleiben wollte. Dee- Aelbe meldete Aich ebenallA Aooet in die Paetei an und ging 4o- ciet in die SA, 4odaß wie jetzt mit 3 Beildeen in den Paetei und SA-bezw. SS-Dien4t machen. Seit dieAee geoßen Schlägeeei wae e4 einige Zeit nuhig, nu-'t .gngen jetzt die kteineeen pee4önlichen - 8 - Anpöbeteien wieden an, mit dem UntenAchied, daß e4 bei Woktge- panket nicht mehk btieb, undekn zu Tüttichkeiten gegen einzetne SA-Mdnnek auAantete. Tnotzdem wan attu noch eine venhüttniAmäßige hakmto4e Angetegenheit. Nue da4 in Gießen enAcheinende kommuni/sti- 'sake Gießenen "Echo", 1) wetcheA in Gießen von ein paan KommuniAten ,setb‚st hekgeistettt wukde und jede Woche einmat enAchien und von den Kommuni>sten am Aebeitwmt und au 4 den Stkaße Sam>stag4 ven- kau4t wunde, Ping an, uni attmdhtich au 4 die Neven zu gehen, dunch 4e-ne Hetzeneien und >son>stigen Auondenungen zu Gewatttaten. In att dieAe Zeit “et meine Seezeit, at>so die Zeitpekiode, in wetchek ich einige Zeit von Gießen abweAend wan, um m-it einmat die Wett dnaußen anzuAehen, waA ich denn auch auAgiebig ektedigte, indem ich au.6 zwei hottändi>schen und einem engtiAchen Dampen einige übenieeneiAen mitmachte und man ats Leichtmatko>se. 2) Zwi- 4chendukch kam ich immek wieden einmat au.6 Untaub nach Gießen und nahm dann Ateti wieden am aktiven Kamp teit, biA ich bei einem nochmatigen &Auch von meinen beiden Bküdekn ei4ach nicht mehk 4ontgeta44en wunde und Aie mich baten hienzubteiben, damit ich at's tatknagige Stütze mithetAen könnte, da jetzt jeden Mann gebnaucht wükde. Ich >sah dime4 ein und watte auch meine Kamena- den nicht im Kamp 4 attein ta>men, auis wetchem Gnunde ich at-so dek Seaahnt "Vatet" iagte. Wak ich nun 4kühek vietteicht etwa4 äng>sttich geweAen, wie ja jeden von un-s von Gebunt kein Rowdi und uni ein Aachen Bnudenkampe ) etwai nicht GekannteA wait, und Wi4 atte in,6otgdei4en an Hemmungen titten, >so wait da>s dukch meine Seezeit, die nauh und o4t koh, Olt mich abek eine gute Lehnzeit geweAen wan, ganz andenA gewokden. Hatte ich vonhen bei kteinen AuAeinandenietzungen 04t AO ein tdhmende>s, etwaA ängittichei Ge- 0.ht gehabt, wenn eA zu kteinen Schtägeneien kam, >so wan hiekvon jetzt nicht>s mehk vokhanden. Denn in die4en Beziehung hatte ich in manchen H4enkneipen ganz andene Dinge geAehen. Und wenn ich auch nicht beundeu gkoß wait UAW., )50 mußten die Gegnen doch batd am eigenen Könpen menken, daß mit mit nicht mehn gut Kilt- )5chen &men wan. Wdhkend meinen Abweienheit hatten wik wieden einige Mit- gtieden dazubekommen, haupt>sdchtich Studenten den Gießenen Uni- veniität. U.a. Aind hiek Namen zu nennen wie Al8 au-s , A 19 au4 Main, A2041 au-s Mainz und einige andene Kamekaden. Ebelqatts 4ättt in die4e Zeit um 1929/30 die Ge>schichte, in dek ich meinen Spitznamen "Seenäuben" enhiett, dek mik bei einem gemüttichen BeiiammenAein im "Lotzekaiten" von dem - 9 - obengenannten A19 in einee Laune gegeben waxde. At. ich einmat nach meinem Rad, da 4 vox dex TÜA 4tand, ischauen wottte, ee min zu: "Wo wittst Du denn hin, Du Seeeäubeel Kaum hatte ee dieun Au‚sdeuck atageeu4en, 4o “ng dee ganze Chox an, den Namen zu hütten. E4 daueete keine 8 Tage, 4o wax ich untee deem Namen bei meinen 4ämtt4ichen Kameeaden in Gießen bekannt, und 4o 4ehx ich mich am AnOigg dagegen wehete, ich wuede die4en Spitznamen nicht mehx to4 bi4 in die Gegenwaet, ja heute i4t e O weit, daß Feeund und Feind mich .Acc4t nux noch untee die4em Namen kennen, wäh- /Lend mein wixktichex Name nicht jedem bekannt i4t. - Nun wax und btieb ich abso wiedee in Gießen and nahm aktiv am Kamp 4 teit. Zuee4t wueden wiedex kteinexe Veuammtungen in Gießen abgehatten, wetche in deut euten Zeit de4 Jahxe4 1930 im "Po4tket- tee in deut Wagenga2me 4tatManden. Veit Be4uch wait jetzt whon be- deutend beimee, auch kamen 4chon die Gegnee a14 Di4ku44ion4xednex, 4etb4tvex4tändtich die Rednee mit einem gewattigen Au4gebot an Be- gteiteen cow. 1) - At40 hatten wie e4 doch exxeicht, duxch die immee- wäheende Kteinaxbeit dem Gegnee ktaezumachen, daß ee MA nicht mehit veeachten, ,sondeen jetzt 4ogax 4ehx beachten mü44e, wa4 dee- )setbe auch 4(*xt in die Tat uwetzte. E4 veeging nun keine Veeisamm- Lung, in wetchex nicht ein Hauen Kommuni4ten odex Reich4bannee- Anhängee veeteeten waeen, die og die Veuammtung duech ihee übee- zaht whit exhebtich 3töeten, ohne daß e's in dee euten Zeit zu Awmchiteitungen in den Veuammtungen gekommen wäxe, odex un4 eine Vex4ammtung ge4peengt woxden wäxe. Damat4 wax auch noch dee Pg. A2/ nach Gießen in Aebeit gekommen, dee un-s chon von Wetztae2) heut, wo ee zutetzt in Aebeit Walt, 4ehe gut bekannt wait und auch chon 4eit 1926 Mitgtied dee Paetei wait. A2/ hatte Begabung zum Rednee und wuxde 4etb4tvex4tändtich, da ja in dex ex4ten Zeit ein Manget an Redneen wait, in Vee)sammtungen einguetzt. Da die4 in deut ousten Zeit .cct duxch4chnitttich ate au4wäxt4 4tat4anden, die SA abut Redneluschutz Atetten mußte, da die Deix6ex dex Umgegend von Gießen atte4 andeee, nue nicht nationat4oziati4ti4ch waxen, mußten Wih A21 -023t Abend Ala Abend begteiten. Nun i4t attexding4 noch zu eewähnen, daß von den ganz at-ten Mitgtiedexn, wie All, Al23) and noch einige andeee, die eben Genannten, wie e3 attmäh- tich bxenztich wuxde und Hiebe musgeteitt wuxden, ex4t dex eine, dann dee andexe Mann kam und eektäeten, daß 4ie nun nicht mehx 4o mitmachen könnten, da deut au Muttee Rück4icht zu nehmen hätte und jenee au )einen Beeu bezw. Ge4chMt. Mitgtiedex watten Jsie ja bteiben, nue könnten .sie nicht mehx mitmax4chiexen UAW. UAW. - 10 -

At eA ApäteA alleAdingA die EhAenzeichen zu veAteiten gab, waAen ale wiedeA vollzählig zue State. AuA dem obengenannten GAunde waA nun Al auch kein Stuem4üheee mehe und ein WheAeA Pg. A22 , deA jetzt nicht mehA in deA Pate- iAt und auch nicht mehe in Gießen wohnt, übeenahm die FühAung deA StuAmeA. Man 1) mag übeA A22 denken we man wite; wenn eft auch vielleicht moea- tiAch nicht ganz 4eAt waA, o muß man doch da4 zugeben, daß eA at4 StuAmPhAeA veAAuchte, die SA hochzubeingen and eine gute Ka- meead4cha4t zu plegen, waA ihm auch ganz gut gelang. - MittleA- weile wuAden auch unAeAe Veuammtungen von deft Polizei übeAwacht, um 4taat40.indliche Äußeeungen u4w, zu unteAbinden.2= EA wait ja da4 beeühmte "Republik-Schutz-Gezetz" eAtaimen woeden, unteA de-en Deckmantel atte)s nu-'t mögliche ge3choben wuede. Und AO kamen wJjt denn allmählich in jene Zeit, wo de-'t potiti4che Mo-'td anAing, dem ganzen Kamp.4 ein andeAeA Geisicht zu geben. wuAde jedem einzelnen mit deA Zeit klaA, daß ee nun ogmat's um win nackteA Leben zu kämR6en hatte. UnA allen tot noch gut in EAinneAung die eAAte gAößeAe SchlägeAei in GAoßen-ßuAeck mit dee Kommune. Die Kommuni- )sten hatten eA Uch mit dee Zeit angewöhnt, in ate VeitAammlungen, die Wilt au4 den DöA6eAn abhielten, mit dem Omnibu2s de A Juden Wattdoe4 hinzu4ahAen und, bevoA wie SA-MänneA die Kan-tut& übeenahmen, 'Ach im Lokal 4eAtzuAetzen, ohne zu bezahlen, odee Aorpst nach unA zu Aagen. Stieg dann die Veuammlung, veAlangten Aie -eine Ge3chd4t4oednung, unnötig lunge RedneAzeit ihAen DiA- kuA4ion4AedneA (wa4 meiAtenA deA KPD-Mann und Füheee de-'t GießeneA KommuneLeppeAwaA), Aangen dann mitten in den AuAffihAungen unAeAe4 RedneAA die Inteenationate und Aie.6en im Choe: "Rot-Feont, Rot-FAont, Rot-Feont", ode-'t voMüheten 4on,st einen ungeheuAen Kuck, um die Veuammtung zu AtöAen. So wait e4 auch OA GAoßen- BuAeck gedacht, nu-'t waAen WiA hien etwaA 4eühee anweAend und ließen die Kommuni4ten einAch nicht in den Saul, Aondeen waA.4en Aie im Handgemenge von deA EingangAtAeppe heAunteA, wo Aie Uch dann im Ho 4 Aammetten und, da ein fibee4ataommando dee Schupo von Butzbach unteAwegA wait, zogen Aie volt, Aich unteA wüten DAohungen zu veA- du4ten. Da4 Ubelqataommando tAa4 ein, und e4 nahm mit Aeinen Kaea- bineen WSW. in deA GaAtAtube Platz, woAa4 unAeAe VeAAammtung Atei- gen konnte. Die Vmsammtung>steitung hatte dee damalige SA-Standae- taüheeeDietzet, dee die Standaete Obeeheuen Phete, ZU dem unAeA Stuem, dee die Nummen 54 eAhatten hatte, gehöAte. Die BaueAn au4 den Döeken veehietten Aich meiAten4 neutAat, biA Aie equhken, wa4 wiA wollten. Dann konnten wie ,schon etwa4 beAAeA Fuß 4a4Aen. Die Schtägeeei in Geoßen-BuAeck wae da A eeAte Mat, daß WiA dee KPD eine 4eihtbaee Niedeetage beten konnten, zumat Wi4 noch voe dee Schtägeeei, at eA dem Oetsdienee, de-'t den Kop4 veetoe, zu Achtimm wuede, von demAetben Potizeigewatt bekamen, um ihn zu ,schätzen, wa4 Wi4 natäetich auAzunutzen veeAtanden, indem ich ihm Aeinen Gummiknüppet abnahm, die andeeen SA-Männee Settee4- “aAchen eegeik6en, und dann wae eA ein tuAtig Rauen. Auq dem NachhauAewege begteitete unA die Gendaemeeie und eichtig Atanden die KommuniAten auch tinkA und eechtis am Watdueand, atA wie VOA- beikamen und gedachten, un4 au4taueen zu können. Am andeeen Tage 4ing dann auch 4chon peompt die Gegenaktion dee KPD an. Duech meine Unteebeechung dee See.6ahet WUA ich nun aebeit4to4 gewoeden und konnte auch bei dee damatigen Aebeit4toigkeit nicht AO 4chnett unteekommen, wait atso gezwungen, wie noch einige meinee Kameeaden, Atempetn zu gehen. Und hiee au4 dem AebeitAamt, wenn da3 Gad Feei- tagA/SamAtagA gehott wuede, konnten wie eA kaum VO4 tautee Anpöbe- teien au-shatten. WAit btieben deishatb atte dicht beiAammen und gin- gen nue zuAammen au4i)s AebeitAamt. Eis veeging nun auch kein Tag, an dem nicht iegend eine Schtägeeei au.6 oWnee Steaße paAAieete. E.s me bei den KPDi4ten dee Becht au4gekommen: "Schtagt die Fa- AchiAten, wo ihe Aie 4indet." Und nach die4ee Paeote veiquheen 4ie. Ich kann mich noch 4ehe gut au4 die euten Moede entsinnen, die die Kommune an unAeeen SA-Männeen in andeeen Städten begingen und die ungeheuee Wut, die unA immee be4iet, wenn ein Aotchee Fatt neu be- kannt wuede. Wie wäeen damat4 immee in dee Lage gewezen, kattbia- tig die ganze Moedge4ett4ch4t abzuAchießen, wie totte Hunde. Die Fätte Kütemeyee, Schwaez und de-'t Fate Hoeist We4Aet4 AlAt unA noch gut in Eeinneeung. Zu die-see Zeit kam zum euten Mate dais Lied: "Die Fahne hoch" au, wa3 von unA mit gtähendee LeidenAchat ge- Aungen wuede. - So wae e4 at-so, daß ich 4t nach Hawse kam mit eine-'t zeeei4Aenen Jacke, Keagen odee zeuchundenem Ge4icht UAW. Wa-s meine Muttee mit unA deei Jungen4 in die‚see Zeit mitmachte, täßt ,sich kaum niedeeAcheeiben. Ich gtaube, daß die Müttee woke die Achtimmte Kamp4zeit äbeutanden, ohne yid zu mueeen und zu ktagen; zumat bei uns noch zwei Richtungen in de-'t Famitie veetee- ten walten und manche hatige DiAkuAAion von meinee Muttee ge4chtich- 1) tet weeden mußte. Due,ge ich doch in dee eeAten Zeit die Un4oem nue bei meinee veeheieateten Schwe4tee anziehen, und bekam ich doch ein paae 00qeigen, at3 mein Vatee equhe, daß ich, dee ich dee JängAte wait, in dee NSDAP Aei. Abee teotzdem Aetzte ich mich auch gegen meinen Vatee duech, bi4 ee einAah, daß eA beA4ee wäee, mich - 12 - gewäheen zu ta44en, obwoht ihn Aeine Genouen immek wiedek a4hetz- ten. Mit d-un kteinen Reibekeien wow. Achteppte Aich die Zeit so dahin. Wie beteieben eiAig unAeke Pkopaganda 'Oh die Idee, hen in dek Umgegend unAeke VekAammtungen, odee hatten auch einma£ in Gießen eine Kundgebung, die mit dek Zeit ganz gut beAucht waken. Die SA wukde etwaA Atakkek, Aodaß wie unA Achon at4 dir. Steaße Athen tauen konnten, wenn wie nunmehe einmae geAchtomen zu einek 1) Kundgebung mak4chiekten. Und in die4e Zeit Piet die Septembek-ReichA- tagAwaht 1930. - WaA nun an Veuammtungen and Au.6mäk4chen, Aowie AonAtigen Kundgebungen von unAekek Füheung (auch in Gießen) ange- Aetzt wukde, übeeAteigt daA biAhek DageweAene. Abek auch daA, waA dek Gegnek an Teeeoe and Lüge übee unA beachte, wak kaum mehk zu übekbieten and auch noch nicht dageweAen. Die bekannteAten Rednek, wie Münchmeyek wow., hatten Veuammtungen in Gießen zu beAtehen, die man nicht gemütlich nennen kann. Fäk die Münchmeyek-VekAammtung in dek Tuenhatte am 0AwatdAgakten mußte eine Paeat,tet-VeeAammtung 2) im Ca6e Leib angeAetzt weeden, wo Aich nun die KommuniAten and ReichA- bannekanhängek dek Gatekie bemächtigen wottten and von unA eeAt die Tkeppen hinuntekgewok4en weiden mußten. Auch den. Mauch von den. Tuknhatte in'A Ca4e Leib Kae mit Schtügekeien angaüttt and zum ekAten Mate mußte hiek die Potizei die Wa44en &tank ziehen, um Aichek mit unA duech die enge damatige DammAteaße zu kommen. Einige HautabAchüe4ungen waken daA EegebniA die-e4 AbendA - and eine Menge Neua4nahmen in die Paktei. Eben4aft4 wcvL den. Kamp.6Achatz Aehk gut. Zu dieAen mutemigen VekAammtungen mußten wik natüetich die SA den. Umgegend hekanziehen, die inzwiAchen Aehk Achön angewachAen wan.. Kukz von. den. Septembek-Waht ekeeichten die Kundgebungen UAW. ihken Höhe- punkt and damit auch die jetzt chon ptanmäßig angetegten Ubee4ätte den. Kommune, zu den. Aich jetzt auch im teauten Vekein daA ReichAban- 3) nek geAettte. EA WaA eine böAe Zeit, and nun. Aehk wenig Aahen wie nachtA unAek Bett. DeAhatb wak eA ein gewiAAek Voeteit, daß wie am andeken Tag eichtig auAAchta4en konnten. Die StueWheung hatte wie- dee gewechAett and nun bekam mein Schwagek, den. Pg. 424, den. eine SchweAtee von min. zuk Fkau hat, den Stuem 54, dek in den. ZwiAchenzeit auch eine Stue4ahne ekhatten hatte, die ich, da ich zu dieAek Zeit Stuemgetdveewattee Wait, aUA atten mögtichen Ecken and Enden and auch wieden duAch eine Achöne Spende de4 vekAtokbenen Pg. den. atten Gaede 414, zu4ammenbettette. Mein Bkudek 42 wukde atA Fahnentkägek beAtimmt, dek ja auch Apätek, atA Wilt eine Standaete vektiehen bekamen, den. Tkägek die4e4 höchAten FetdzeichenA den. Bewegung wukde, die ek heute noch genau wie Aühek tItägt. Un4elte - 13 -

Fahne begteitete unA al4 aut unAeeen Pnopaganda-MänAchen in Gießen, Aowie im ObenheAAen-Land,i) wie auch dieAe PnopagandaAahnten in'A Land hinauA mit zu den AchönAten Eeinneeungen zähten, die ich be.- Atze.. Wie wanden bei den Baueen bekannt, wie die bunten Hunde. Und wunden von atten Dingen betiebt, abee auch benüchtigt. Wan ingend wo eine dicke Lug in VeeAammtungen zu eewaeten, AO mußte dee Stu/im 54 Gießen anteeten und die VenAammtung hatten, waA nicht immee teicht Wait, abee teotzdem niematA den Gegneen getang, unA eine VeeAammtung nichtiggehend zu Apeengen, obwoht eA o4t -ehe nahe danan MA. So wunde ich batd in den ObeeheuiAchen Döfv6enn genau Ao bekannt, wie in Gießen untee dem Namen "Seeeäubee", und ich weiß nicht, woken da4 kam, aben mit dee Zeit bekamen die Geg- nee einen mächtigen ReApekt VOA min, tnotzdem ich doch nicht Ao gewattig au44ehe, wie manchen andene Mann, im Gegenteit doch ehee ktein zu nennen bin. Abee ich gtaube, daß Aie Aich duech meine Mine GeAtatt Aehe at haben täuAchen ta44en, was Aie dann nach- hut bittee beneuen mußten. Und dann wan man mit dee Zeit au4 einem Standpunkt angetangt, wo einem a1te4 gteich btieb, wa4 mit einem pee4öntich geAchah, JedenWtA wan den Stunm 54 dee Stunm, den die VeeAammtungen in Obeeheuen hatten mußte und gehatten hat.21 Act all dieAe Dinge einzugehen, wünde zu weit üheen. Nun die wichtigAten Begebenheiten wilt ich heeauAgee4en. - Den ReichApae- teitag 1929 konnte ich nicht mitmachen,' weit zu die4ee Zeit mein Schi noch im engtiAchen Kanal 4chwamm.3) Die "Beemen", die unAeee au4 Chicago anweAenden Pg. vom ReichApaeteitag nach Ameeika gondette im engtiAchen Kanal an unA vonbei. BiA ich nach DeutAchtand kam, wae dee ReichApaeteitag natüntich voebei. Abee die Kameeaden hatten min Aoviel enzähtt davon, daß eA mie Achien, at wane ich doch dabei geweAen. Und dann hatte ich einige Zeit Apätee doch die Gelegenheit, endlich zum eeAten Male unAeeen Fühnen zu Aehen und zu hönen. Und dieAeA weede ich im Leben niematA veege44en. EA iAt min immee, wäfte e4 heute eeAt geweAen, Ao ptaAtiAch Ateht atteA noch von meinen Augen. EA wae in Feank4uet a/M. DaA Redeveebot, daA dee Füheee ffie Peeußen hatte, geeade auAgehoben, und den Fühnen Apnach 4üe die Septembee-Waht. MoegenA in alten Feühe Achon .6uheen wie nach Feankuet, um am Au.6mae4ch und an dee Kundgebung teilzu- 4) nehmen. 25 000 MenAchen in den FeAthatte zu Feank0At. Soviet Men- Achen hatte ich noch niematA bei einee Kundgebung geAehen. EA wan übeewättigend. Win vom Stu/im 54 hatten dieekt in den Nähe vom Füheee, bezw. da wo ee Apeechen Aottte, Platz zugewieAen bekommen. Die VenAammtung eeMnete dee veeAtoebene Pg. Gemeindee.5) 2)Zur Entstehung der NSDAP in Wetzlar, s. Gimbel, S. 89-94, und Mayer. 3)Horn benutzt die beiden nicht mit Vornamen genannten Pg's als Kontrast für seine eigene parteiliche Zuverlässigkeit.

- 10a-

1)"Man mag über ... denken, wie man will" - sprachlich Stammtischklatsch. 2)Die NSDAP-Versammlungen wurden in Hessen schon länger polizeilich über- wacht.

- 11a-

1) Die Familie tritt im Text nur einmal in Erscheinung - als Fluchtpunkt vor der Politik, die Frauen als Dulderinnen und Vermittlerinnen. - Die Parole "Schlagt die Faschisten, wo Ihr sie trefft!" soll 1929 von dem KPD-Führer Heinz Neumann aufgestellt worden sein, Flechtheim, 5.274.

- 12a-

1)Mir scheint, daß Horn eine Aufspaltung zwischen seinem leiblich als schwach erlebten und den idealisierten Vätern (Loll/Hitler) vornimmt. - Der für den September 1930 formulierte Satz: "sodaß wir uns schon auf der Straße sehen lassen konnten, wenn wir nunmehr einmal geschlossen zu einer Kundgebung marschierten" spricht gegen eine frühere Präsenz der SA im Stadtbild und damit auch gegen die Wirkung der Gießener NS-Propaganda aus eigener Kraft. 2)Pfarrer a.D. Münchmeyer kann selbst in dieser an Skandalnudeln nicht eben armen Partei als Ausnahmeerscheinung gewertet werden. Wo er sprach, zog er eine Welle von Prozessen hinter sich her. Zu seinem öffentlichen Auftreten s. Noakes, S. 122f.. Er soll einmal auf dem Gießener Bahnhof derart verprü- gelt worden sein, daß er es vorzog, die vorgesehene Veranstaltung abzusagen und mit der Bahn weiterzufahren, n. Hermann Walldorf, Gießen. 3)Die Ortsgruppen des Reichsbanners wurden in der Provinz Oberhessen 1924 ge- gründet, S. z.B. BN 8.8.1924.

- 13a -

1)Die Fahne spielte als expressives Symbol nicht nur bei rechten Parteien und Gruppen eine für uns heute nicht mehr nachvollziehbar wichtige Rolle, für Gießen s. auch das Kapitel über die "Alten Kämpfer". 2) Horn assoziiert durch Nacheinanderstellen zweier, nur durch Kommata ge- trennter, Sätze seine Grundgestimmtheit symbiotisch mit der der SA. 3) Mit zeitlichen Rückwendungen, hier von 1930 nach 1929, versucht Horn, für sich möglichst frühe Kampfzeit-Aktivitäten nachzuweisen. 4) Die BN nennt 17000, Gimbel, S. 107-109, 20000 Zuhörer in der Festhalle am 3.8.1930. 5) Zu dem späteren Gauleiter Peter Gemeinder s. Jatho, Werner, S. 202. - 14 - 1) Und dann peach dee Fäheee. Schon as eA au-s dem KaiAeuaat kam, wo ich ihn ganz deuttich ehen konnte, beauAte ein Jubel a4, dee Achtechthin keine Geenzen kannte. Ich weiß nicht mehe, wa4 eA peach, nue weiß ich, daß ich kaum zu atmen wagte, Ao nahm mich dee Fäheee mit Aeinee Peuon in Bann. Und dann, atA eA geendet hatte, wiedee dieAee Jubel, dee keine gteichzuAetzende BegeiAte- Aung kennt. /MA wait. echtee _label und ßegeiAteeung. Da4 wait .6anati- Ache Veeeheung, wie dee Witte ZUA votten Hingabe. Atte3 Aang daA Hoe4t-WeAAet-Lied und dann deehte Aich dee Fäheee um, um nach Aei- nem hetten Mantel zu gee-en. Alle Fäheee Aeinee Begteitung wott- ten ihm behi«tich Aein, abee ... Ich hatte kaum geAehen, daß ee Aeinen Mantel eegeeiAn wollte, atA ich auch Achon einen Speung au ihn zumachte, den Mantel ee-6aßte und ihm hat4, denAetben an- zuziehen. WaA mich dazu bewegt hat? Und wie ich dazu kam? Ich weiß eA heute nicht mehe und hab' eA damatA auch nicht gewußt. Meine Kameeaden, daA weiß ich nue, beneideten mich damatA mdchtig um da4 Gtäck, dem Füheee den Mantel angezogen zu haben. Vietteicht lächelt man heute daeübee, abee 411e mich me eA eine geoße FAeude; konnte ich doch dabei Aeine Hand einmal .6eAt deäcken. Dabei Achaute ee Aich um, beteachtete mich und mußte ganz leicht lächeln. Ob ee wohl damatA meekte, waA in mit voeging. Ich wait ei4ach weg und konnte mich nicht mehe eäheen, atA mich Aeine Augen beteachteten. Meine Kameeaden zogen mich dann Apätee damit au, von wegen die Hände jetzt 14 Tage nicht waAchen wow. Abee Aie beneideten mich doch alle. So Aah ich den Füheee dais eute Mat. Und danach noch viete, viele Mate, ja, einmal hatte ich Slogalt da-'.s Glück, mit 21 ihm Apeechen zu daiten. Doch daA kommt Apätee. - Den Pg. De. GoebbetA Aah und höete ich da4 eeAte Mat 1928 bei dee Sonnwende-lee in Caub/Rhein, wo ich eit-ot Aehe enttäuAcht von dee Pee4on wait, abee atA ich ihn Apeechen gehöet hatte, eißte ich, wa4 in dieAem Manne Ateckte. Spätee Achtiaen dann mein teidee Ao Aüh veutoebenee Kameead A21 auA Bad-Schwatbach, dee, wie Achon an4ang4 ee- wähnt, in Gießen beAchä4tigt wait und bei unA zuhatuse wohnte, in demetben Zimmee, Wo Goebbet4 gewohnt hatte, waA unA Aichttich 3) eeüteute. Nach Caub mußten wie mit dem Rad duech WieAbaden, daA 4) damatA untee engtiAchee 13e4atzung Atand. Da WiA nicht daean dachten, .6uheen Wilt in Un4oem duech, biA unA ein PaAAant zuitAme, daß daA veeboten wäee. Da auch Achon ein Engtändee ankam, gaben WiA FeeAen- geld und zogen unA in einem Hau-,slue Achnett die Un4oem auA, waA ja keine geoßen UmAtünde damatA machte. - - 14a-

1) Horn wechselt unversehens den Schauplatz der Frankfurter Festhalle zum Kaisersaal im Römer. 2)Das genüßliche Ausmalen der Begegnungen mit dem Führer zeigt Horn im Unter- schied zu anderen Berichterstattern als Erzähler. Er variiert die Nähe zum Führer in allen Gradabstufungen. Durch Annäherung an ihn wertet er sich selber auf. Es ist anzunehmen, daß er sich durch Identifizierung mit diesem "Halbgott" aus frühen, durch narzißtische Kränkungen entstandenen, Minder- wertigkeitsgefühlen erhebt. Die an der Kernstelle des Interviews, S.17, benannte "Schranke" garantiert eine Distanz und Anonymität des Führers, aufgrund deren der willige Zuhörer seine Wünsche nach einem überhöhten Füh- rerideal in "jede ordinäre Blechfigur" hineinsehen kann. Die Atemlosigkeit über die körperliche Anwesenheit des idealisierten Objekts, das Hören der Stimme (nicht der Inhalte!), das Mantel-Anziehen, der Augenkontakt und der feste Händedruck lassen ihn sogar über die eigenen Motive in dieser Begeg- nung reflektieren. Hitler wirkte nicht nur akustisch-rhetorisch auf seine Zuhörer. Wie ein Kind bildet Horn sich ein, der Führer könne wissen, was in ihm vorgehe. Der Stärkere fixiert ihn mit seinen Augen so, daß er "einfach weg" ist. Im Blickkontakt scheint er eine Verschmelzung mit dem Führer zu erleben, er wird eins mit dem idealisierten Objekt. Auf etwas Ähnliches weist Theweleit hin, Theweleit, S. 130-142. Er analysiert an den Arten des Blickens von NS- und Freikorpsführern die Aktivität und Passivität in Augenkontakten, den Bannungsvorgang, der als "magisches" Vereinnahmtwerden erlebt wird. Bei Hitler beruhte der fixierende Blick in die Menge ursprüng- lich auf Kurzsichtigkeit. - Je vermittelter die Gesellschaft, desto mehr steigt das regressive Bedürfnise nach unmittelbaren Rauscherlebnissen an. (Heute hat das Medium Fernsehen das Anbieten visuell-akustischer Rauscher- lebnisse übernommen und den Führernimbus auf verschiedene Idole verteilt.) 3) Auch sonst nutzt Horn alle Möglichkeiten der Darstellung von Begegnungen mit dem Führer. Lassen sich Mantel und ungewaschene Hand als Fetische ver- stehen, so wird das Kontakterlebnis mit Goebbels gekonnt indirekt vermit- telt. Er hatte Hitlers Paladin nicht nur gesehen und gehört, sondern er hatte auch jemanden bei sich zuhause wohnen, der einmal in einem Zimmer übernachtet hatte, in dem Goebbels zuvor einmal gewesen war.... 4) Die englische Besatzung verließ Wiesbaden vom 12.10.1929-30.11.1929. Durch solche Fahrten übertrug sich der nationalsozialistische Geist der gegen die Rheinlandbesetzung gerichteten Opposition auch auf das entferntere, nur mittelbar betroffene Oberhessen. (Die Besetzung wurde von allen Parteien verurteilt, kam aber der politischen Rechten entscheidend zugute.)

- 15a-

1)Das "Trugbild" konnte nur von Uninformierten geglaubt werden. 2) Ein Teil der Gruppe war demnach ab 1930 arbeitslos, von denen einige später im neuen SA-Heim Schiffenberger Weg 120 untergekommen sein dürften. 3) Horn tut die Untauglichkeit der Polizei mit überlegener Gelassenheit ab. In den Kampfberichten handelt "ein Fünftel der Textstellen" "von der Polizei", Schmidt, Analyse, S. 118. 4) Die "Uniformverbote" besaßen durch gleichlautende Maßnahmen der "Inter- alliierten Rheinlandkommission" einen vorgeprägten antinationalen Akzent, SK 29.8.1929, obwohl auch Reichsbanner und Rotfront uniformiert waren. - 15 -

Und dann kam die ()aht mit iheen 107 Nationat-Soziasti- 4chen AbgeoAdneten. Die4e Dinge 4ind ja genügend bekannt, auch daß wie damat4 Achon dachten, nicht mehe weit von de e Macht im 11 Staate entkent zu Aein, waA 4ich abee at Teugbitd en4uppte, wie )sich heAau4Atetten uttte. At4 nach eineA gewiuen Zeit, in deA )sich die GegneA wiedeA von ihAem Schnecken eehott batten, nicht4 ge4chah, Aetzte deA TeAAoA mit vendoppetteA Wucht ein. Denn man hatte eA AehA gut veAAtanden, unA an deA RegieAungAbit- dung auAzuAchatten. Und Hatbheiten wollten wut. ja nicht. - In Gießen ging deAhatb, wie in andeAen Städten, dee Kamp4 weitee. WL4 bekamen ein neueA SA-Heim, einen ungeheuAen An2stuem von neuen Mitgtiedeen, die 4chon damats dachten, deA Zeitpunkt wäAe gekom- men, um etwa4 zu eAben, die abee auch genau 40 ApäteA wiedee ab- “eten. Die SA veemehete )sich zuAehendA. Und wiedee gab e4 PAopa- gandamäuche und Veuammtungen. Denn deA Kamp6 ging doch weitee. Und wiedee gab e4 Tote, eemoedete SA-MänneA, und deA TeAAoA wuAde mit jedem Tag )schtimmee. Kaum konnten wie unAeA Geld au6 dem Ae- 2) beitsamt in Emp.6ang nehmen. ohne in Gaahe zu kommen. Schtägeeeien waAen an dee Taguoednung. Heimliche übeegtte Aetzten nun ein, und wenn WiA abendA nach Haue gingen, dann mußten wiA vouichtig 4e-in, daß un4 nicht4 pa4AieAte. Mein BAudeA wait damat4 be deA FiAma Poppe, Gumm4abeik, Gießen, beAchä4tigt. Wilt mußten ihn an die Aebeit untek Bedeckung beingen und auch wiedee abholen, wenn -ovine Tag- odee 1Iacht4chicht zu Ende wait, da die Kommun-L-oten mit einigen 50 - 60 Mann Atets al4 dem Weg taueAten, um ihn abzu4aAAen und uni- zulegen. Nue unAeAem geAchtoA4enen Ein-atz L-ot e4 zu veAdanken, daß dies nicht gelang und Aie ApäteA davon abtießen. Potizei miAch- te )sich geumbsätztich kaum in dime Dinge ein. Sie waun 4etbee Aoh, wenn ihnen nicht pa4AieAte, denn ihAe FühAeA waeen vollkommen un- 3) taugtich, wie )sich ApateA noch mehe heeauA4tettte. - UnAeA SA-Heim im Schienbeegee-Weg wuede übeAWten 3owie beAchouen, Aodaß e4 bald eine GaahA ffift die doet wohnenden auAwäAtigen SA-MänneA wait. So ging da4 Tag um Tag und kein Ende wait abzuAehen. 4) Und dann kam da4 Un4oem-Veebot. Ich höete duech ZL4att unteAwegA von einem Polizeibeamten davon und Aetzte ,sooet meinen StuemOheee in KenntniA. Wegen GeAundheitAAückAichten mußte damat4 mein Schwagee den Stuem abgeben, weAhatb in danach deA Pg. A25 übeenahm. Den Letzten Dient unteA A24 machten wie in Bad Nauheim 5) bei deA PAinz-AuguAt-Withetm-VeA4ammtung, wo wie die VeAAammtung gegen eine hundeAtköNige Aote Meute, die von deA Steaße eindein- gen wollte, veAteidigten mußten, wa unA auch gelang. - Nachdem ich atAo A25 BeAche-d geAagt hatte, tie6 ich, Ao Achnett ich konnte nach Hau-e., um meine geAamten Akten 4oWie meine Un4oAm zu veebeegen, wa-s mie auch vottkommen getang. Doch kam da die Po- tizei doch noch nicht. Nun tegten win um weiße Hemden an.1) Die bekannten Razzien au-6 beaune HoAen uAw. Mind ja noch gut in Ek- inneAung. Wo wiA konnten, 6üheten WiA die Potizei doch an dee Nase heeum, waA unA o6t ein geoßeA Veegnügen beeeitete, abee doch nicht immeA Aehe teicht wae. AtA die Regieeung meekte, daß da A Un4oAm- VeAbot attein nicht nützte, gaben Aie unA noch ein MaAAchveAbot, Aodaß wie nicht geAchtoAAen maeAchieeen due6ten, waA natiatich bei VeeAammtungAAchutz •6üA die Kommune Aehe gut waA, da Aie jetzt übee die SA einzetn hee6atten konnten. Munchen Achweeen Steauß mußten wiA damatA awAechten und manchmat 'rann dem odeA jenem daA &eat übee daA Ge4icht. Und atteA WaA doppett AO AChtiMM, weit man nie wußte, wo dee Feind Atand, da man ptötztich und ganz unveeho66t abut unA hee6iet. AtA auch daA MaeAchveebot nichtA ha!, und WiA doch in unAeee Vee4ammtungen auch nach auzwäAtA gingen bezw. 6uheen, gab man unA ein Faheveebot, d.h. wiA duA4ten atAo auch nicht mehA mit Lastwagen geAchto44en 4ah/Len. Daß wie eA nun teotzdem noch machten, dabei auch einmat eewiAcht wueden, de-'t Fotizei abee quee duAch die Fe.-de-'t gingen, iAt ganz eAktiiAtich und eAhöhte noch den Reiz. WiA maeAchieeten auch nach wie voA noch geAchtouen, nue due6te unA die Potizei nicht eAwiAchen. Dann ging eA immeA gteich queektdein, wenn wiA etwa4 PotizeimäßigeA Aahen. - Doch auch daA ging wiedee vonübeA, und eine neue Regieeung hob da.-.s Un4oAmveebot wiedee au. - Die tetzte VeeAammtung mit Hittee hatte ich eetebt 2 - 1 1/2 Monate nachdem ich den FühAeA daA en.-ate Mat in FAank6uAt Aah, 2) wiedeAum in FAank4uAt, wo eA nach den. SeptembeA-Waht ApAach. Die VeAAammtung wan. genau Ao, wie daA eeAte Mat, nun deaußen au6 den. Steaße ging die Schupo gemein gegen unA VOA und Achtug unA bei ganz geeingen AntdA4en, wenn win. ein Heilt au6 den Füheee auAbeach- ten uAw. mit ih-'Len geoßen Gummiknüppetn von ih-'Len Needen heeuntee au4 unA ein, °den Aitten unA ein4ach zu4ammen. Auch in den. AttAtadt, in deA die Gießenee einquaetieet waeen, kam eA zu Schtägeeeien mit KommuniAten und Potizei, AetbAt beAchoAAen wuAden WiA awa dankten GaA4en, ohne einen die4ee GeAetten zu 6a4Aen. - Da4 waA da A weite Mat, daß ich den FühAeA Aah und höAte. - Und dann Aah und Apeach ich ihn wiedee und zwae au6 dem HoheAodA- koiq zun. SonnwenaeieA. Hieezu waeen noch eine Reihe andeeee Füheee den. Bewegung, wie Göeing, Peinz AuguAt-Withetm u.a. mit eeAchienen. - 17 - Doch daA kommt atteA enAt Apäten. Im Jahe 1931 wae den gitoße SA-Au.PraeAch in ßnaunAchweig. Auch einige SA-Männen auA Gießen nahmen daean teit, bei denen auch ich mich baand. Schon die Hi4ahet, die win mittetA Wagen und Mo- toeeädee zunacktegten, gestattete Aich zu einen eeinen Aknobaten- 1) Ahnt. Denn WO Wilt dunchkamen (hinten KaAAet “ng es eichtig an), mußten Wilt bedacht Aein, daß Wilt nicht vom Motmead henuntenge- woi*n wunden, odee un-s AonAt im Wagen ein Ungtück paAAiente, Ao witd waeen die KommuniAten beneit, uns anzt4atten. Sie Atanden am (‚JegeAeand und in den Städten an den BangenAteigen odee Stitaßen mit Knüppet bewa“net und waeteten au 4 die Teitnehmen am SA-Au.6- manAch in ßnaunAchweig, die, von auAwäetA kommend, hiee, atAo bei ihnen au den Stitecke, vonbeimußten. Und dann eten Aie üben die 2) veehättniAmäßig Achwachen und wenigen SA-Männen hen.. EA gab chon au dee Hin.6ahet einige Ventetzte. BnaunAchweig Aetben Lt ja be- kannt, und den At4man4ch dontAetbAt wan ebeiqattA ein EetebniA, Ao- wie die Standaetenweihe duech den Fähnen. Dee VoebeimaeAch an dem Füheee in 12ee Reihen von üben 104 000 SA-Männenn wan ein Bitd, we ich noch keine4 geAehen hatte. Danach nackten wie ab, in unAene Quantiene. Gegen Abend gingen Wilt nochmatA in die Stadt, um unA Aetbe einmat geändtich anzuAehen und kamen dabei auch in die Att- Atadt. Hiee nun wanen Wilt Zeuge, we ein KPD-Mann au voeäbeegehende SA-Männen Achoß, wobei einen venwundet wunde. Den KommuniAt en- gni die Ftucht und wattte Aich in ein Kino netten. Duech den Keach, den wie nun be den Vei*tgung de4 Mondbuben machten, wueden Kamenaden von unA at4men1vam, die von dem Kino Atanden und nahmen den KPD-Mann in Empang. AtA die Potizei kam, and Aie nue noch die Acheecktich zugenichtete Leiche deA Kommunizten volt., den wie in un- Auten begeei,gichen Wut äbet zugenichtet hatten, wobei Wih nicht ge- 3) mankt hatten, daß dee BueAche an den Ventetzungen geAtonben wait.. Die Wut üben den .6eigen übenklt dieAeA KPDiAten wan ab en auch Ao geoß, daß keinen von ihm abta44en watte. Hatten doch Achon am Mittag, bei dem VoebeimaeAch die Steaßen nach dee AttAtadt, an denen Wilt vonbeikamen, von den Potizei abgeApennt weeden mä4Aen, da die Kommune mit atten, mögtichen Wa4.6en auAgenaAtet daninnen Atanden, um üben den Zug henzt4atten. EA wan ein Gtück, daß de-'t. damatige MiniAtenpitäAident KtaggeA, dee atA National-SoziatiAt von den Pantei hieeffie eingeAetzt und beAtimmt woeden wait, die Potizei doch Achon Achwee von MaexiAten geAäubent hatte, Aodaß diuetben au.6 unAenee Seite 4tanden.4) - Abee tnotz attem walten die Tage in BitaunAchweig heeetich und 4chön.5) - Die Rück*thnt geAtattete A-ch 5) Zu dem SA-Obergruppenführer und Reichsredner Prinz August Wilhelm von Preußen, genannt Prinz "Auwi", einem Sohn des letzten Kaisers, s. mehrere Abbildungen in dem Bildbericht "Oberhessen marschiert", Oberhessen mar- schiert, S. 20,22,39,41-43.

- 16a-

1)Zum Uniformverbot s. ironisch "Oberhessen marschiert" aa0, S. 23/24. In Hessen gab es z.B. am 10.9.1931 ein Uniformverbot. 2)Die Hitler-Versammlung in Frankfurt vom 5.10.1930 fand im Rahmen eines Par- teitages von Hessen-Nassau-Süd statt, BN 6.10.1932. Es kam zu einer Schlä- gerei in der Schnurgasse, der Braubachstraße und am Römerberg zwischen Na- tionalsozialisten und Kommunisten. Beschießungen "aus dunklen Gassen" wur- den von den Zeitungen nicht gemeldet, die sich dies wohl kaum hätten ent- gehen lassen. Die negative Akzentuierung der Rolle der preußischen Polizei könnte mit auf Horns Erlebnisse in Wissmar zurückzuführen sein, s. hier, S. 19-21.

- 17a-

1)Die politische Bedeutung des SA-Aufmarsches vom 18.10.1931, durch den Hit- ler in der "Harzburger Front" auf Kosten der Bündnispartner DNVP, Stahl- helm, den Alldeutschen und den "vaterländischen Verbänden" seinen Führungs- anspruch eindeutig markierte, ist Horn nicht bewußt. Er identifiziert sich mit dem Maximalismus dieses Massenaufmarsches aus der Perspektive eines lo- kal geleisteten sportlichen Beitrags. 2)Die Formulierung der "verhältnismäßig schwachen und wenigen SA-Männer" wirkt angesichts des größten Massenaufmarsches der SA in der Weimarer Repu- blik eher komisch. 3) Außer dem Arbeiter Heinrich Fischer, der am 18.10.1931 als angeblicher Steinwerfer durch einen Stich ins Herz getötet wurde, wurde am selben Tag ein Arbeiter Engelke von der SA erschossen. Außerdem gab es Steinwürfe, Messerstechereien und Schießereien, n. Volksfreund, Braunschweig. "Am 22. Oktober streikten die Braunschweiger Betriebe. Mehr als 25000 Menschen nahmen an den Beisetzungsfeierlichkeiten für die Opfer des SA-Terrors teil." B6rger, S. 28. Horns genüßliche Schilderung des Ereignisses kann man nur als zynisch bezeichnen. Bei Gimbel findet sich zum Vergleich ein rela- tiv offenes Mordeingeständnis über einen "Verräter": "Aber auch den Judas traf die gerechte Strafe im Winter 1933/34. Man fand ihn mit gebrochenem Genick eines Tages in einem Straßengraben im Taunus. Wenn ich mich recht entsinne, ist der Mann sehr unvorsichtig beim Rodeln gewesen und hat dabei den Hals gebrochen", Gimbel, S. 113. Diese Art von "Humor" ist auch in an- deren Kampfberichten bei Betonung der eigenen "Anständigkeit" anzutreffen. 4) Zur Politik in Braunschweig s. Roloff. 5)Das "trotz allem" wäre richtiger durch ein "wegen" zu ersetzen, nämlich we- gen des sadistischen Lustgewinns (neben dem Massenerlebnis). - 18 - ungeNhA -so, wie die Hin4ahnt. -

Win hatten nun auch mittteAeAweite eine eigene KAeiAteitung 1) nach Gießen bekommen, die Wilt. natuAtich Tag and Nacht bewachen mußten. EA wait inzwiAchen mit den UbenOtten deA GegneA AO schtimm gewonden, daß win nicht mehn ohne ingend eine Wad6e acus- gehen konnten. Ich hatte damatA immeA einen {einen Knic(aeA bei min, den ich in dee Innen2seite tinken Uni4onm4tie4etA veA- Ateckt hatte. UbAigenA hatten win au.6 den FahAt nach BAaumschweig die Un4onm eut in Beaunischweig AetbeA antegen düA.6en, da das einzige Land noch wan, wo die Unikom nicht veAboten wan, da Butunischweig ja Nat.Soz. AegieAt wuede and wiA die MehAheit hat- 2) ten.

AciA den DevqeAn waAen win jetzt Achon AehA bekannt and geAn gesehene Gäste; denn auch den Bauen eAkannte, um wa4 in Deut4chtand ging. Daß win manch 4chöne Stunden in den DöA.6eAn veA- tebten, kann man Aich tebh4t denken, zumat cups die BaueAn gait nicht mehA so schnett on.t tauen watten, AO daß win auch adt noch peivat NA einige Zeit eingetaden wunden. So ging da- Jahn 1931 zu Ende and das zchweAte atten Kamp4jahne, das Jahn 1932 begann. EA wan deshatb da4 2schweAte JahA, weit e4 in köA- peAticheA Beziehung, an Leib and Leben die gAößten An.6oAdeAungen an den SA-Mann tettte. Deft TeAA0A hatte inzwiAchen Aotche Fonmen angenommen, daß ein "attein-übeA-die-StAaße-gehen", ohne ange- Ntten zu wenden, ein Ding den. Unmögtichkeit wait. Und die Poti- zei in Gießen waA mehA at- Achwach, 3ie wan vottkommen Einige gute Beamte oRdenten Aich aud, wähnend die andmen sick veekAochen, Aobatd etwas in den Lu4t tag, wais nach SchtägeAei noch. Schon den 1. JanuaA 1932 bitachte un-s 30.6oAt eine ondenttiche Pmtion Hiebe. Und hien wan eA die Potizei, die AonAt niemat4 da wan, die im VeAein mit den Kommuni4ten, .6e4te at4 un4 Lo A dnoAch, atA win au.6 dem KAeuzptatz das Hout-Weuet-Lied 4angen. - 3) Am 8. JanuaA 1932 tAat ich in die SS übeA and wande SS-Mann. Am 10. JanuaA 32 machte ich meinen eA4ten SS-Dien4t and wunde AO- g&ich zum euten Mate )schweA veAtetzt. Und da kam Ao: Am 9. JanuaA (einem SamA4g), hatten WiA AntAeten. Pen ge4amte StuAmbann deA SS, den ganz ObeAhe,men eqaßte, wait angetAeten zu eineA Nachtabung, tnotz VenbotA usw.. maA)schieAten his nach Bettenhau4en bei Hungen, and anteitweg4 wuAden die diveA)sen - 18a-

1)Damit dürfte ein Büro der Kreisleitung gemeint sein, denn einen Kreisleiter gab es schon seit einigen Jahren, s. Kampfbericht Lotz, S. 3. Nach Adam Lotz war Ernst Schwing 1931 Kreisleiter, dann Bernhard Graf Solms-Laubach (Arnsburg), ab 1932 Dr. Harth. Zu Schwings politischer Vergangenheit als Angehöriger der Organisation Consul und Beteiligter an einem "Feme"mordver- such s. Knauss' eindringliche Analyse des "Gießener Fememordprozesses" von 1927, Knauss, S. 567ff. Schwing wurde verurteilt. 2) Die Braunschweiger NSDAP-DNVP-Koalition amtierte unter Klagges seit 15.9.1931, S. Roloff, S. 63. 3) Zur SS in Oberhessen wurden in der Aufbauphase 1931/32 offensichtlich auch Angehörige der unteren Mittelschicht herangezogen, Horns Qualifikation als "Haudegen" dürfte dafür eine gute Qualifikation gewesen sein.

- 19a-

1) Der VB berichtet über die Vorgänge im "roten Wißmar" unter der irreführen- den Überschrift "Schwere Straßenschlacht.in Gießen" und hob das seiner Mei- nung nach jämmerliche Versagen der Wißmarer Ortspolizei im Vergleich zur dann herbeigeholten Wetzlarer Polizei hervor. Wißmar lag von Gießen aus ge- sehen jenseits der "hessischen" Grenze. Das konziliantere Verhalten der Ortspolizei erscheint angesichts von über 25% KPD- und über 30% SPD-Wähler- stimmen 1932 verständlich. Die Wetzlarer Polizei war schon vor 1933 NS- durchsetzt, denn bereits 1931 wurde dort die SS-Organisation von einem ehe- maligen Polizisten gegründet und die SA 1932 ebenfalls von einem ehemaligen Kollegen geführt, Gündisch, S. 142. - Horn wird im VB nur indirekt erwähnt: "Ein vierter SA-Mann wurde bewußtlos geschlagen, und es gelang erst nach mehreren Stunden, den Mann wieder ins Bewußtsein zurückzurufen". Nach Horns Selbstverständnis war dies seine Feuertaufe, wie die breite Schilderung der folgenden Seiten zeigt. 2) Für die Darstellung dieser existenziellen Situation vermeidet er zunächst rhetorisch beleidigende Vokabeln gegen die Kommunisten und läßt nur "Fak- ten" sprechen: 100 SA-Leute gegen angeblich fast 400 Kommunisten. Erst der Ausdruck "Mordgesellen" soll am Ende der verdeckten Situation die ganze Hinterhältigkeit der "KPDisten" entlarven. 3) In der Realität dürfte es diese Scheinalternative kaum gegeben haben, es war realistischer, kompakt auf den Eingang des Lokals loszugehen.

- 20a-

1) Unter den sechs SS-Männern, die für die NS-Hilfskasse den Vorgang bezeug- ten, waren ein Chauffeur, ein Bäcker und vier Studenten; die beiden genann- ten SS-(Oberschar)führer gehörten zu den Studenten. 2) Am 31.1.1931 fand in Hochelheim/Kr. Wetzlar in der Gastwirtschaft Philipp Jung/Franz eine NSDAP-Versammlung mit einer "wüsten Schlägerei" statt, bei der ein Teilnehmer einen Messerstich in den Kopf bekam, GA 2.2.1931/WA 2.2.1931. A26 wehrte sich in einem Presseprozeß gegen die Behauptung der DV, in Hochelheim einen Reichsbannermann gestochen zu haben, OV 3.2.1932/GA 20.6.1932. - 19-

Ubungen gemacht. EA wait. mmgenis 10 Uh, unAeee EebenAuppe, die unA die &Me« atA VeA4figUng istettten, eAAen konnten. Auch hat- ten wix die ganze Nacht nicht geischta4en. Au 4 einmat hieß eA wie- dee ant4eten und Aieben SS-Männe4, die atA geoße D,Lau4gängelt bekannt waeen, mußten abitücken, nachWiisismaAbei Gießen zum Rednee- Achutz eine-' Nat.Soz.Veuammlung. Da Wilt kein Gad hatten, mußten WiA die ganze Steecke zu Fuß zueücktegen und da Wih um 3 Uh-'L (15 Uh-'L) in WiimmaA Aein ottten, wa,ten wix gezwungen, einen Gewatt- maeAch zu machen. Todmüde kamen Wi4 in Gießen an, wo wie in dem PaAteitokat Sotdan unAeee isämttichen übeegüAAigen Sachen, wie Butbeutet UAW., auch meinen Knickee, abtegten. Und dann ging eA wiedee weitee nach DoAt hatte inzwiischen die SA chon einen Achweeen ZuAammenAtoß mit dut Kommune gehabt, die ihe geisam- ten vuuggbaeen K4ä4te auA dee Umgegend heitbeigehott hatte, iso daß nach einem Apäteeen PotizeibelLicht ungegh batd 400 Kommuniisten veeAammett waeen, die, atis die SA mit ungeghe 100 Mann den Oltt be- 1) teat, übee dieAetben hee4ieten. Jedoch konnte 44ich die SA in dais Veeisammtungistokat zueückziehen, wo Aie von dee Gendaemeeie in Em- Mang genommen wultde, die nun ihe,t4eitis die SA nicht meh au-s dem &tat tieß und 4-ich mit entAicheetem Kaeabinee voe die FenAtee und nit Atettten, um zu veithindeol, daß auch nue 1 SA-Mann den Raum vee- tieße, Atatt zuzuAehen, daß au dee Steaße atteA in Ondnung wait. Venn die Kommuniisten hatten unAee Kommen bemeekt, gaben abeA nicht 44ühee gin Zeichen ihAut AnweAenheit, bi wi,t, da Aie hintee einem Beeg veeAteckt Atanden, eut ihite AnweAenheit meek-ten, atA eA chon zu Apät wait. Wilt 7 Mann waeen natüfttich vottkommen übeeitaischt, und obwoht Wilt Zeichen einee SchtägeAei au 4 den Stußen geAehen hat- ten, dachten .wilt doch, daß atte4 vo,tübelt Aei; denn eA wait kein Laut mehe zu veenehmen geweAen. Und jetzt Atanden wie dieekt nult ein 2) paae Meetee voe den Moitd-Ge4etten. Gewiß, wie hätten noch oAttau,6en können. Und deA Eine odeit Andeee von unA wäee vietteicht auch dtach- gekommen. Abee dieAee Gedanke kam unA übeithaupt nicht. Und wäee auch einee geeettet wonden, einen Andeeen hätten die ODiAten doch ganz beistimmt eAwiischt. Atiso beAAee zu4ammenbteiben auq die ßeüdee £oz- maeAchieeen. konnten unis nicht veeAtändigen und keinee hatte ein Kommando gegeben. Und doch gingen wie atte geAchtoAAen au die GeAetten zu und btieben dicht zuAammen. 3) Die voedeeAten KPD-Bküdvt -20- waeen nataAtich Ao übeeeaAcht, daß Aie unA eine Gaue machten, die batd biA zum Eingang dez VeuammtungAtokatA ging.

In dee euten Reihe maAAchieAten necht4 von mie deA SS-Kameead 426 au4 GA. Linden und link4 von miA deA SS-KameAad 427 auA Gießen.1) Hintee unA kamen dann die andeeen Kameeaden nach, abut dicht au4eAchto42sen. Schon waAen wiA mitten im KPD-getammet dAinnen und hatten die eettende Tüe bad ech-t, da Apeang ein KommuniAt au4 die Teeppe und eia: "Geno44en, daA da Aind die AAbeiteAmöAdeA, 2) die Btuthunde. Da It auch de' 'tote MeueeAtechee von Hochetheim (gemeint waA mein KameAad 426, deA in Hochetheim einem KommuniA- ten einen gehöAigen Denkzettet veAabAeicht hatte) und da iAt auch den Seeeäubee, den Hund wow.. Schtagt Aie tot, au6 Aie." Da wan nun daA Signat, daA gegeben weAden mußte, biA die KeAte übee unA hee- 4ieten. Abut dann wae eA auch geAchehen. Wi4 tea-ten und Achtugen zu- /Lack, WO Wi4 hinkamen. Ich biß und Achtug um mich, wie ein WitdeA, Venn au-6 mich hatten Aie eA AcheinbaA beAondee4 abgeAehen. Wäheend meine andeeen Kameeaden -Mich biA zuA TÜA duAchAchtagen konnten und in SicheAheit waAen, dAängte man mich von meinen Kameeaden zült 'tech- ten -Seite ab, um mich nun in atteA GemütAeuhe hieA abtun zu können. Meine ganze veebimene Gegenwehe (denn ich wußte um waA e4 jetzt ging), nützte mich nicht4 mehA. Man hing -Mich wie die Ketten an mich. An AAmen und Beinen hiett man mich .6e4t. Schon .6toß miA daA Bu-t von dee 'tech-ten KopPseite übee die Augen und hindeAte mich .6aAt 4) am 4ehen. Da konnte ich noch veuchiedene btitzende GegenAtände VOA ITaA eekennen und dachte nuA noch, ho44enttich Atechen Aie dich nicht zum Keüppet. Liebee dann Achon gteich ganz weg. Da bekam ich auch Achon veeAchiedene Schtäge au.6 den KoN, die mich in die Knie gehen tießen. Und atA ich wiedeA hoch-taunette, da bekam ich noch einen Schtag, deA mich vottkommen hinwaiq und buinnung4to4 machte. Wa4 dann geAchah, weiß ich nicht mehA. NuA meine KameAaden, die den VoA- gang teitwei4e auA dem FenAtee de4 Lokato mitanwhen mußten, da Aie von deA Gendaemeeie nicht heeauAgetaAAen wueden, eezühtten miA 4pä- tut, daß die KommuniAten noch au4 miA heAumgetAeten hätten, wa4 ich auch an meinen zwei eingeteetenen VoAdeezähnen ,6eAtAtetten konnte und an AonAtigen Veetetzungen im GeAicht, die heute nataAtich tängAt veitheitt Aind. AtA ich wiedee zu miA kam, waft e4 inzwiAchen Achon 5 UhA gewoAden und die Dunketheit eingebAochen. Ich tag in de-'t. gAim- 5) migen Januaekätte 32 in einee Go44e, wohin, wie ich Apätee equhA, mich die Kommun-LA-ten an den Beinen hingezogen hätten und Liegen - 21 -

tießen, weit, wie 4ie 4päten in dee Veehandtung angaben, Aie annah- men, "daß ich venneekt wäne". Den Ge4atten hatte ich ihnen abee nicht getan, Aondeen wankte eine kteine Ga44e 4iet mehe, at ich ktetteete, äbee eine kteine Mauen und hatte Gtück, daß ich ganz in dee Nähe dc4 VeuammtungAtokatA zum VoeAchein kam, atten- ding4 von den Rück4eite au4. Meine Kamenaden waeen in einen be- geeigichen Au4negung und meine beiden ßnäden kaum mehe zu beeuhi- gen. So 0.nden 4ie mich denn, btutäbeeAteömt und votekommen en- 4chöp4t. Dee SA-Kameead A28, den Medizinen wae, Atettte Aooet einen Achweeen Schädetbeuch 4e4t, Aowie ettiche Me43en- 4tiche in den Kop4 und AonAtige Ventetzungen und venantaßte die Henbein4ung eineA KeankenwagenA. Defuse-Me konnte jedoch nicht en- 4cheinen, da die KommuniAten die WiAAmairee 134i/eke abgeeiegett hat- ten und den Wagen nicht duechtießen. Die Polizei von Gießen, wetche aw6gaoedeet woeden wae, due“e nicht nach Pneußen henein und mußte au4 den ßnäcke hatten bteiben. So hatten die 'Loten GeAetten teich- teA Spiet; denn die Gendanmenie in WiAAmae Aah ihee Aw6gabe daein, un-s zu bewachen. So mußte den Knankenwagen wiedee ohne mich zunäck- .6ahnen. Nun and -ch doch einen, dee einen Wagen hatte und Ao muß- te ich mit dem Auto einen Umweg 4aheen, abut Rodheim wow., um Aichee in die Chie.Ktinik zu Gießen gebnacht zu wenden. AbendA um 8 Uhe wuede ich gtäcktich eingetie4ent und hatte Achon eine gehönige Potion &eat ventonen, Ao daß ich noch mehe atA en,schöW wae und man Aieh nicht mehe getaute, mich noch abzuwcusehen, um mich nicht unnötig zu bewegen. Ich menkte noch nicht einmat davon, daß ich eine Titanws-Spnitze unten die ßnuAtwanze bekam, wa4 doch gewiß eine emNindtiche Stette Lot. DieA eitOke ich Apätee duech die Knanken- SchweAten.

Obwoht die Ventetzung bedenktich auAAah und den Anzt Achweee Solt gen hatte, mich gut duechzubeingen, und obwoht en .6a4t zwei Wochen tang keinen Memschen (nun einmat meine Mutten ganz kunz, 40- 1) w-1e meinen ßnuden und meinen Stuemffiheeel zu mie tieß, wuede ich doch wiedee geAund und votekommen heegeAtetet, wenn ich auch heute ab und zu noch einmal meine Liebe Not mit den Kop44chmeezen habe, die mich von Zeit zu Zeit immee noch einmat an diue Zeit eninnenn mäAAen. Wäheend meinen Langen Knankheit4zeit in dee Ktinik und eä- ten zu Hawse hatte ich, wie veeAtändtich Lot, nicht äbee Langeweite 3) Durch die Notwehr-Situation werden urtümliche Formen der Gewalt legiti- miert: Treten, Schlagen, Beißen "wie ein Wilder". Der Gegner, der den abge- sonderten Horn "in aller Gemütsruhe" "abtun" will, wird durch die Assozia- tion von "Gemütsruhe" mit dem bürokratischen "abtun" als gefühllos hinge- stellt. 4) Im dramatischen Gewirr des verzweifelten Kampfes wird die körperliche Iden- tität aufgelöst: Arme und Beine, Kopfseite und Augen werden als sich ver- selbständigende Leidenszentren erlebt, von "zwei eingetretenen Vorderzäh- nen" und "Verletzungen im Gesicht" hat er nichts mehr wahrgenommen. An- dererseits war es nicht so schlimm, daß es vier Jahre später nicht verheilt gewesen wäre. 5) Das Schleppen in die "Gosse" meint Horn wohl auch als symbolische Demü- tigung. In bürgerlichen Zeitungen traute man Kommunisten jede Bösartigkeit zu, eine Bestätigung zur Formulierung des vermuteten "Verreckt"-Seins habe ich jedoch nicht gefunden.

- 21a-

1) Die Stelle "keinen Menschen", die folgende Klammer und das tägliche Defile von 50-60 Personen an seinem Krankenbett gehören zu seinen Angebereien. Der "Sturmführer" im Familienzusammenhang verrät die Wichtigkeit des Vorgesetz- ten für ihn.

- 22a-

1) Die Identität des Standartenführers war bisher nicht sicher festzustellen. 2) Das "Bild des Führers mit eigenhändiger Unterschrift" wird von Horn als eine Annäherung nur dritten Grades mit einem Satz abgetan. 3) Der ."Reichsbannerprozeß" fand am 3.2.1932 statt; also war Horn nach drei Wochen wieder in der Lage, sich öffentlich in Szene zu setzen. 4) Dr. Aaron hatte schon früher Republikaner gegen rechts verteidigt, 1923 z.B. den 0V-Redakteur Vetters gegen Dr. Otto Lenz (DNVP). Luley war sein üblicher Gegner bei den Nationalsozialisten.

- 23a-

1) Wahrscheinlich Verwechslung mit Höcher, Heinrich, Bergmann, Hungen. 2) Das Herumtreten auf einem politischen Gegner durch mehrere Personen er- innert an den berüchtigten Potempa-Mord, s. hier, S. 42 und könnte als dessen Umkehrung erfunden sein.

- 24a-

1) Die Beobachtung "wie Schlägereien immer nur Bruchteile von Minuten in An- spruch nehmen" weist Horn als Spezialisten für Handgreiflichkeiten aus, - nach mehreren Interviews war er "bei jeder Schlägerei dabei" - der sich seiner sonstigen Übertreibungen sehr wohl bewußt sein muß. 2) Ein solcher Prozeß über "schwere Schlägereien zwischen Reichsbanner und Na- tionalsozialisten" fand am Tatort Rodheim/Bieber Ende Oktober 1931 statt, SK 3.11.1931. - 22 - zu ktagen. Ato ich 4päteA Be4uch emWngen due“e, da wunde ez ganz 4chtimm. 04t hatte ich an einem Tage bi4 zu 50-60 BeAucheAn, 2so daß jedee einma.t nue am sett kuez voebeigehen mußte, da 4on-st die Zeit nicht au4geeeicht hätte and mich dee BeAuch immee noch 4ehe an- ,steengte. Voe attem wait Pe mich da4 Schtimmte, daß ich wochentang vottkommen euhig £iegen mußte and mich kaum bewegen due4te. Doch die geößte FAeude MA die, ats mein SS-StandaetenPheee A 29 kam und mie die GAüße and batdige 8e44eeung4wünche de-s Gauteitee)s abut- beachte.1) Die4e Veebundenheit zwiAchen Mann and Füheee wait ein gute)s Zeichen and gab un4 neuen Anispoen. Ich konnte nicht atte4 tAinken und e44en, wa's ich bekam von guten FAeunden und Bekannten. Meine Stuben- kameeaden hatten deAhatb gute Tage, utange ich bei ihnen wait. Doch auch die4e Zeit ging einmat voeäbee. -

Ein Bild de3 Fühems mit eigenhändigee Untee4che4t au4 je- 2) neA Zeit Lt mie eine -schöne Eeinneeung. Ats ich chon einigeAmaßen a44tehen konnte and mich bewegen due.ge, wuede ich ats Hauptbe- ta‚stungfszeuge in einem Reich3banneepeozeß VOA dem SchöWngeeicht 3) inGieenvoegetaden. Da jedoch mein AAzt 4eine EinwiLeigung zue VeAnehmung nicht gab, da ee be.fflechtete, daß du's at4 meinen Zu- Atand eine 23chtimme WiAkung haben wäede, zumat ich mich 4ichehi dabei auAegen wüAde, 4ah eA eAJst 4o au4, atA och ich meine mitangek.tagten SA-Kameeaden nicht entta4ten könnte. Da ich abeA unbedingt hieezu )sehA nätig wae, qudete ich den Aezt Aotange, bil4 eA bedingt 4eine Ein- wittigung gab, zumat da4 Geeicht eektäAte, daß ich nicht Vile.£ Feagen ge4tetet bekäme und keineetei Veehöe mit mie ange4tettt wäede. Auch dee Veeteidigee dee Reich)sbanneA-Angektagten und den. Veeteidigee den. SA-MänneA due“en keine Feagen /steLeen. FÜA da4 ReichAbannee wait Vee- teidigee dee bekannte and beeüchtigte Juden-Advokat, Vu. Aaeon, Hiee. Fäe die SA-MänneA Apeach dee Recht3anwa1t and heutige No-tan. Lweey, Hiee.4) Dem GeAicht3vv*heen £ag 4agendee TatbeAtand zu Geunde: Im Heelmt 1931 waeen Wi4 (die GießeneA SA) zue Kiechweihe in Hangen eingetaden woeden and uvae von den doetigen Pg.. Wie teiAteten die- )see Eintadung auch Fotge and gingen mit ungeghe 30 Mann nach Hungen. Gegen Abend kam e4 dann, wie eAktäetich duech die dama,eigen potiti- chen Spannungen, zu Reibeeeien mit dem Reich)sbannee in dee Wiet- 4cha“ "Teaube". WiA zogen daeauAin nach dem Paeteitokat "Sotwee Ho4" zueück and Ließen atte Männee nach doet kommen. In den. Zwifschen- zeit abee hatte )sich Achon da4 Reichisbannee VOA un4eeem Paeteitokat - 23- veuammett and pöbette unA an. Die SA hatten win im Lokat vee- Aammett and Ließen dieAetbe nicht al4 die Straße, um Schtägeeeien zu veueiden. Ledigtich dee damage Motoutuemüheee Feeund (dee- Aetbe au 4 dem "LotzekaAten", den ich 4chon Eingang eewühntel) and ich Atanden atA die veeantwoettichen Füheee, accd de'. Teeppe de4 PaeteitokatA. Zu eewühnen iAt noch, daß Feeund damatis wiedee in die SA au4genommen woeden wae, Apütee abee auch wiedee hiee auAge- AchtoAAen wuede. ZuOttig kam nun auch unAee SA-Kameead A31, dee mit bei den Gießenee SA-Männeen wae, Whtich Aingend au4 unAee Lokat zu, etwa4 teicht beteunken, 4o daß ee keineetei Ahnung von dem Voeheegegangenen hatte and auch nicht da-s voe dem Lokat Atehende ReichAbannee beachtete. AtA ee nun duech dieAetben Aeinen Weg nahm, wuede ee atA Gießenee SA-Mann eekannt, WO4a4 dee anweAende ReichAbannee-FüheeeHötAchee, Hungen1) hintee A3I Apeang and ihn mittets eineA hauten GegenAtandeA in da4 Genick Achtug, AO daß A31 beAinnungAtoA hinget. DieAen Voe- gang mußten wie von dee Teeppe ati3 beobachten, da Wih keineetei Mögtichkeit hatten, A31 zu waenen, da diewe Voqatt Achon paA- Aieete, atA wie keine Ahnung von dem Kommen deA A3I hatten and ihn auch nicht 4eähee Aahen, )sondeen ihn nue Aingen höeten. Und dann ge4chah atte's fso Achnett, daß Wilt nicht mehe he4en konnten. AtA nun A31 au:6 dem Baden tag, teaten die ReichAbanneegeAetten vee- eint ac4 A31 mit den Sti4etn heeum, 21 inAbeAondeee deft ReichAbannee- Füheee Hötschee. Und him mußte ich untee atten UmAtänden, mochte kommen waA wottte, eingeei6en. Ich 23ah mich nach dem eben6atU au4 den; Teeppe Atehenden Feeund um, den; abee keineetei Appstatten mach- te, A31 zu Hite zu kommen. So Apeang ich ato attein die wenigen Stu.6en heeuntee, atc6 einen Mann zu, den; einen dicken Knüppet in den; Hand hiett and den ich Ph einen ReichAbanneemann hiett, enteiß dem- .setben den KnüppAet, Apeang ac4 den veedutzten ReichAbanneeffiheee zu and veeAetzte ihm zwei wuchtige Schtäge au.4 den Kop.6, daß en; eben- 4attA üben; A31 6iet and zu Boden mußte. Nun wae natiatich die Schtägeeei im beAten Gange. Gtückticheewei4e bekam ich Hite du/Leh meine SA-Kameeaden, die den Von; gang aws dem FenAtee de4 Paetei- tokatA mit beobachtet hatten. Jetzt Aah die Lage Achon ganz andeeA auA, and ei daueete auch nicht Lange, da hatte Aich daA ReichAban- neegeAindet veezogen, unten; Mitnahme einen; oedenttichen Poetion - 24-

Hiebe. Dais atte4 waA natiletich 4chnettee VOA 'sich gegangen, at's isich da4 eAzähten £ä1t. Wie Schtägeeeien immee nue Beuchteite von 1) Minuten in AnApeuch nehmen. A31 mußten WiA ffle einige Tage inA KeankenhauA eintiaeen. Wäheend ich mit nach Gießen .6uhe, um A31 gut doethin zu beingen, äbee4ieten die ReichAbanneAbAädee nochmat4 da4 Lokat, zeeteümmeeten die FenAteeAcheiben mit SteinwäAOA und Aichteten noch /son4tigen Schaden an. Zu einem Handgemenge jedoch tießen Aie .sich nicht mehe ein, undeen wait 6en nue au-s dee Feene mit Steinen. - Und dieAe Veehandtung wait nun voe Geeicht, wo einige SA-Männee mitangektagt waeen, weAwegen, it mie heute noch Achteiee- hag. Die Mehezaht dee Angektagten Atettte da4 ReichAbannee. Da ich noch zu ischwach wait, um Aei tauen zu können, begteiteten mich 2 St4k.tmännee in den GeeichtAAaat, dee natäetich auch von Zu- Achaueen ziemtich beAetzt wait. Wie )schon eewähnt, du4te kein RechtAanwatt iegendwetche Feagen an mich ,stetten, 4ondeen flue dee Rich-tee Aug mich einige wichtige Dinge und aß4 ee meine Au4Aagen gehöet hatte, dankte eA mie nochmat4, daß ich teotz meinee Vee- tetzung eAAchienen wdee und enttieß mich wiedee. AU ich nun weg- gehen wottte, eedeeiAtete Aich dee Veeteidigee, Jude A a it o n, dee eine ganz beAondeee Wut au4 mich hatte, weit ich ihm bei einem 2) Peozeß gegen dais ReichAbannee in Keo.Ooe, wo ebe4att4 eine geoße Schtägeeei veehandett woeden wait, VO4 Geeicht die Antwoet gab: nem Juden gebe ich keine Antwoet, wenn Sie etwa- wi44en wotten, dann &men Sie duech den GeeeichtAvoeAitzenden Aagen", in ziemtich heAduA4oAdeendem Tone mich anzuApeechen und zu agen: "Sagen Sie mat, Sie 4ind doch einee dee Hoen')s, die at beeächtigte Schtägee usw. in Gießen bekannt )sind. Sie waeen doch auch in Keoktoe da- bei, jetzt hiee in Hungen und dann tiegen Sie doch auch wegen einee Schtägeeei von Wiumae hee jetzt in dee Ktinik." In diesem Moment wait mie attu vottkommen egat. Ich 4uhe heeum und Ache-Le ihn an: "Wotten Sie da iegendwetche Schtäme deau4 ziehen?" Dabei hatte ich einen Stall eAwiAcht, au A dem ich voehee geAeAAen hatte und teotzdem ich noch ziemtich )schwach wait, gab WA die Wut 4otche Kee.qte, daß ich den Stuht hochhob, um ihm dem Juden au den KoN zu Achtagen, mitten im Geeichtudat. Leidee 4iet mie mein RechtAan- watt L u e y, dee Ate-t-o auch OA mich at4 Veit-tee-tee VOA Geeicht -VgteitteUli,

- 25 -

ungieete, in den A4171, Ao daß au-s meinem VoAhaben nicht-6 wwide. Milt hätte auch andeeee4eitA nicht pa4Aieeen können, denn ich waA noch nicht ganz wiedeA heAgeAtettt. Dee RichteA gab dem Juden- Advokat AogaA noch einen VeeweiA, we ee Aeine WoAte nicht beach- tet hätte und AO hatte deA Jude Aogait noch den Schaden und den Spott zu teagen. Dimee Voiqatt hatte natüAtich eine SenAation be den ZuAchaueen zwi Fotge. DaAau4hin konnte ich nun endtich wiedee in die Klinik zueückkeheen.

Den eeAten DienAt nach meinee Entea4Aung auA dem KeankenhauA machte ich eeAt wiedeA in MaAbuAgnahn, atA deA FähAeA au4 Aeinem GebuAtAtag doAtAetbt in einee geoßen VeeAammtung antäßtich AeineA DeutAchtandtuge4 4pAach.1) HieA hatte ich daA Gtück, dicht VO4 dem FühAeA wäheend Aeinee ganzen Rede zu Atehen und zu Aeinee peeAön- Uchen AbApeeemannAchat zu gehölten, die OA daA Zett beAtimmt waA. Nachdem ich nun wiedeA Aoweit heAgeAtettt wae, veeAah ich meinen SS-DienAt wiedeA genauso we OtäheA. sei keinee VeAAammtung 4eht- te ich und wo iAgend etwaA nicht Ao ganz Wedtich in Oednung waA, da mußten meine Beüdee und ich AetbAtveAAtändtich hingeAchickt weA- den. So btieb eA natdAtich nicht au4, daß ich mit meinem Spitznamen in ganz Obeehe44en und daAübeA hinau, Aogait biA nach Feank-Wet und DaAmAtadt zu, bekannt wuAde, wie ein bunteA Hund. Dee Name "SeeAäu- beA" haktete WA an, 0.Atee wie Pech und Schwaet. Ich wuAde ihn eben ei4ach nicht mehA to4, und noch heute gtauben eine ganz An- mkt MenAchen, daß ich Ao heißen wültde. InteAeAAant waA e4 immeA, wenn Wi4 zum RedneeAchutz au.6 die DöAOA mußten, die Wi4 zum eAAten Mat beAuchten und wo ich noch nicht peuöntich bekannt wait. Wait dann eine Vee4ammiung und WiA waAen angaoAdeAt und e4 waA beAtimmt, daß Wi4 kamen, AO hatten die doAtigen SA-MänneA und Pg. Achon voA- heA bekannt gemacht, daß die Gießenee SA und SS käme und daß dee Seeeäubee auch dabei Aei. Damit watten Aie von voAnheAein Achon die Gegnee ängAttich machen. Wenn wie nun in den Saat, odeA wo die Vee- Aammtung Atatt4and, hinkamen, dann waA eA immeA meine Angewohnheit, mich mit meinem geößten ßeudee, dee ein oAdenteicheA Beocken tot, unau44ättig mitten untee die Gegnee zu miAchen. Au4 mich hatte man niematA iAgendwetcheA Augenmeek geeichtet; denn keinee veemutete in 2) miA den "Seeeäubee". So höAte ich WeA4 WgendeA GeApeäch mit an: "Wo iAt denn deA Seeeäubee." Daeau.6 ein andeeee, dee mich -26 - kannte: "Ei doet Ateht eA ja". Dabei wuede Ao ganz cheu in die Richtung geAehen, in dee mein 13AudeA und ich Atanden. SetbAt- veeAtändtich -sah man AtetA meinen BAudeA at den "SeeAäubeA" an, weAhatb dann auch gewöhntich Ptgendee Diatog weiteA ging: "So, deA gAoße Dicke da". Daeau4 dann wiedeA deA, dee mich kannte: "Nein, dee nicht, dee Kteine da iAt es, deA neben dem GAoßen Ateht". Und jetzt 6Aeute ich mich immeA, wenn ich die enttäuAchten Ge- Aichtee Aah und den Au4Au4 höAte: "WaA, deA Kteine da". In dem- Aetben Moment wait atte Scheu und eventt. AngAt veAAchwanden, denn daA wottte doch keineA die4eA kedgigen BuAAchen gtauben, daß man VOA einem Aotch kteinen MenAchen Fuecht zu haben beauchte. Den konnte man doch zwiAchen den Händen zeAdAücken, wenn eis daAau6 ankam. - Und dann die GeAichteA, wenn daeau4hin eineA, dee Aich gait zu mutig ffihtte, von mie auA dem Saat gebeten wuede und Achnettee dAaußen wait, atA eit 4-ich jematA hatte teäumen ta44en. 6iA ihm attmähtich ktae mule, daß die Kita4t attein auch nicht auAA.eichend Lt, um Aeinen Mann zu Atetten, Aondeen daß eA noch andeAe Dinge gibt, die beAAeA wiAken, atz pme and eohe Kea.6t. So hatte ich mie o4t ReApekt veeAcha44t and teug AetbAtveeAtänd- tick nue dazu bei, meinen Namen noch bekanntee zu machen. Ich hat- te daduech den Voeteit, daß man Aich in deA Zukurvg kaum noch an mich heeanwagte, Aondeen nue dann, wenn man in genügendeA Stäeke veAtAgten wait. Daß die EAzähtungen natiietich von den Einzetnen noch be4ondee4 auAgeAchmückt wueden, daß man noch mehe dazu mach- te, atA Wiektichkeit wait, da4 wait weiteA nicht veAwundeAtich; denn Ao Lt daA nun einmat, daß eineA etwa4 eezähtt, dee andeee macht noch ein bißchen dazu und biA atte4 ketig i4t, hat man eine EA.- zähtung, die mit dee Wiektichkeit nicht mehe vet zu tun hat.2) Mit kam AetbAtveeAtändtich die4eA UmAtand nuA AMA zuAtatten. Und ich vaAtand e4 auch, ihn Aichtig auAzunutzen. So zahtte ich eeAt ein- mat dem KommuniAten R a u, deA die WiAAmaeee Schtägeeei vee- Achwedete, die Schutd, die eA daduech bei mit noch hatte, mit ZinAen zukück. Dais wait eine gAoße BeAuhigung .6ÜA mich.

In dee Fotgezeit machte ich noch viete tibeAVitte deA veAein- ten GegneA mit, die unA niematA Ao eichtig zuA Ruhe kommen tieA- Aen, Aondeen immeA bedacht waiten, unA in AuAegung zu hatten. Wie- vie& Nächte haben wit in unAeAem PaAteitokat Sotdan zugebeacht, wo wie wachen mußten, teitA weit Wi4 nicht nach Haue konnten, w it unA die KommuniAten U3W. at4 dem Heimweg augaueAten, odee, wie da4 bei an-5 zu Hau- WeAA deA Fatt want, daß die KPDiAten im dankten H4 and deA DuAcHahAt au4 meine Beadee and mich taueA- ten und WiA nun eA unAeAem guten Steen and unAeAeA VoeAicht zu veA- danken hatten, daß unA noch nicht4 paAAieAt waA, teitA, weit die KommuniAten voehatten, unAeA Paeteitokat zu äbeA4atten and wiA Aie deAhatb daAan hindeAn mußten. Viete, viete Nächte Aind unA Ao veA- toAen gegangen. Und keineA hat gemueet, Aondeen wittig jedeA gege- ben an Leib, Leben and Gut, wa4 eA hatte. Da4 wait die echte SA- KameAadAchag and dee eichtige SA-Ge-t, von dem heute geAungen wiAct, von dem abee nait. noch Aehe wenig voehanden iAt.1) Mit dem Veit- gehen dee KamNzeit and dem VeAApießeAn dee "atten KämMeA", ging auch dieAeA peächtige {Löten and wiAd eAAt wiedeA eichtig au.6- eA4tehen, wenn Not am Mann izt and jedem Iztae w-ed, daß damit, daß eA jetzt AAbeit and Beot hat, 0.4 ihn woht die Aoziate Feage getöAt iAt, daß daduAch abeA attein DeutAchtand noch Lange nicht wiedeA geAundet tot, Aondeen jedeA, genau wie 4eahee, auch heute noch, and geAade heute noch, veAAchäAg a4 dem PoAten Aein muß. - So Lt die damatige Kamp-6zeit in iheem heeAtichen GeiAt mit nicht4 zu veA- gteichen and iAt dem nicht gteichzuAtetten. Denn dieAeA BAudeA- kamW, wobei man nicht wußte, au4 wetchee Ecke heAau4 deft nächAte DotchAtoß eA6otgen konnte odee die Kuget kam, hatte nicht AeineA- gteichen. Wäheend man On gAoßen KAiege wenigAtenA den Feind noch voe Aich hatte, ode-'t wenigAten4 wußte, weit eA wait and wo eA unge- ghA wait, hatte man hieA keineAtei AnhattApunkte and mußte Tag und Nacht damit'eechnen, hinteeeück4 abgetan zu weAden, wie man e4 unA nue Ao O Achon angedAoht hatte. Und geAade WA, die wie an voedee- Atee Stet& Atanden, Wi4 hatten atA eitAte damit zu eechnen. Und daA wait dee UmAtand, den manchen wankend machte and 4-ich wiedeA zuAäck- ziehen Ließ, weit eA nicht die NeAven hatte, duAchzuAtehen. Die abut, die btieben, die waAen Ado4 HitteA veAAchAieben mit Haut and Haaeen, mit attem, Aie hatten. -

Au den Sonnwend6eiee 1932 wait eA, wo ich den Füheee peAAön- 2) tick geApAochen habe. Ek Apeach au4 dem HoheeodAlzolq. Au.6 dee FahAt doethin wueden wie am FaAAe de4 &Age's von Potizei in Emp6ang genom- men, die unA AehA genau nach Waen uAw. unteAAuchte. EA getang damatA mit viet Rabiine44e, meinen Knicke-'t voA den Augen deA - 28 -

Potypen zu venbengen und Ao einen 3-monatigen Gaängni4Atnu6e zu entgehen. Dann hatten wie au4 dem HoheeodAkoN abzuApennen. Ich wunde dazu eingeteitt, daß, wenn dee Füheee kommen wäede, ich mich 4o4oet ZU4 VenOgung de.4 Fühnen4 und Aeinen Begteiten zu hatten hätte. So geAchah e4 auch. Den Füheen kam, wuede umjubett und be- kam mächtig viet Btumen übeeeeicht. DieAetben konnte en natüelich nicht atte teagen und Achaute Aich deAhalb um nach jemanden, dem en die Btumen üben geben woltte, damit dieAetben in Aeinen Wagen ge- tegt wäeden. Sein ßtick “et au4 mich, dee ich nun wenige Scheitte von ihm enMennt tand. E4 winkte mie mit dee Hand und ich metdete mich bei ihm. Da Aug en mich, wee ich Aei, wo ich Dient mache und wietange ich chon in den Pantei 4e-L, Aowie, wie att ich -se-i. Ich gab ihm AuAkung, wonaw4 en -ich wundeete, daß ich, Ao jung, chon Ao Lange in den Pantei Aei. Ich enktänte ihm weiten, daß mein Ge- buntAdatum bei meinem Einteitt in die Paetei etwaA veeAchoben W04- den se-L, weit ich noch keine 18 Jahee geweAen wäne und eA 30 mögtich gewonden se-L, daß ich hätte eintneten können. Wie ich 18 Jahne ge- 1) wonden whee, Aei da4 GebuetAdatum wieden nichtiggeAtatt woeden. DaeauAin mußte en einmat eichtig Lachen, gab min die Btumen und Aagte zu "Kameead, Aei Ao Aeundtich, und bninge dime ßtumen einmat in meinen Wagen". Ich höee noch heute die4en Satz, den en taut und ktae zu mie

1) Hitler sprach in Marburg am 20.4.1932 vor 20000 Menschen zu den preußischen Landtagswahlen, Mann, S. 323, in einer NS-Gedenkschrift ist von "40000 Volksgenossen" die Rede, 1923..., S. 61. 2) Bei der Erzählung der mitgehörten Gespräche wird das Kompensieren des in der Familie kleinsten und jüngsten Bruders besonders herausgestellt.

- 26a-

1)Das hesssische Passiv "wurde so ganz scheu in die Richtung gesehen" ver- deutlicht die phantasierte innere Kleinmütigkeit des Gegners und Horns Größen-Selbst. 2) An dieser das eigene Erzählen mitreflektierenden Stelle erläutert Horn freimütig, wie das Image oder die Legende eines Schläger-Helden gemacht wird.

- 27a-

1) Horn beschwört 1936 mit dem "richtigen SA-Geist" die Erinnerung an eine Le- bensform der ständigen Gefahr inmitten einer bürgerkriegsähnlichen Heimat- front, in Vergleich zu der ihm der Alltag unter dem Nationalsozialismus "verspießert", d.h. wohl fade, ohne Reizsensationen erscheint. Er nutzt auch diese Schilderung zur Eigenreklame. 2) Hitler und Göring sprachen am 18.6.1932 auf dem Hoherodskopf, die "Sonn- wendfeier" wurde für die Landtagswahl am nächsten Tag zu einer Wahlveran- staltung umfunktioniert, die NSDAP errang dabei ihren größten Sieg im Volksstaat Hessen in freien Wahlen. Der Symbolismus der Sonnwendfeiern hatte sich in der Weimarer Zeit nicht nur bei der politischen Rechten ver- stärkt. Zu den symbolischen Aktivitäten der Universität s.am Beispiel Freiburg Kreutzberger, S. 40-45, für Gießen im NS-Faschismus s. Chroust, S. 10-12.

- 28a-

1) In dem Bemühen um den Nachweis einer möglichst frühen NS-Parteimitglied- schaft dürften solche Manipulationen häufiger vorgekommen sein. 2) Das gute Verstehen mit dem zweiten Fahrer Hitlers und die Aushändigung einer "vollkommen privaten Aufnahme des Führers" bedeuten nach dem breiten obigen Gespräch noch eine starke Annäherung zweiten Grades. 3) Der Führer lächelte aus Imagegründen selten, deshalb kann Horn diesem Lächeln eine besondere Bedeutung unterschieben.

- 29a-

1) Die von Hitler formalisierte Pose der Kinderbegrüßung läßt Horn natürlich nicht aus. 2) Zu Prinz August Wilhelm s.S. 15e; Göring stand als Weltkriegsflieger und Reichstagspräsident auch bei Nicht-Nationalsozialisten in hohem Ansehen. - 29 -

Aich noch im Gaeten deA JagdhauAeA a4hatten mußte, welt die 20 11 kteinen Kindeit, die zum Btumenübeegeben atte von ihm einen Hände- &tuck enhietten, noch daAtanden, biA zu den Redneeteibüne b-?-Leb ich in Aeinee ßegteitung mit noch 2 SS-Männeen. Neben un-s die SS-Geup- penUiheee Peinz AuguAt Withetm und deit jetzige MiniAteepeäAident 2) GijA.ing, Aowie deli ßitdbeeichtvtAtatteAllo 4mannu.a.m. Nach Aeinee geoßen Rede au dem HohutodAkop 0.he en Aooltt wiedeA weitee. Und auch ii unA wan jenen denkwüedige Tag batd zu Ende. - Und dann kam die geoße Zeit &t unA, wo e4 um die Pftä4identAcha4t in DeutAchtand ging. Dee Kamp 4 atteit gegen unA. In dem Aich abe't 3) auch die Speeu vom Weizen Aonde4te. Hindenbueg ode't Hitten! So tautete die Paeote. FÜA unA gab e.-.s keine Feage. Woht abeA. OA die, die AonAt ganz gute NaziA Aein wottten, abee volt tautee EhA4UACht VOA dem Atten und tängAt vengangenen kapitutieeten. Ja, Hitteit iAt ganz gut, abee unAee Hindenbueg .... 2! Nein! Dann doch tiebee Hindenbueg. DaA waken die Patnioten, die Ao gut "Hu-via" Acheeien konnten. Abe-'t von Revotutionäeen keine Spun. Und Wi4 hatten doch mit attem geb4ochen. UnA konnte eben nicht4 mehe imponieeen, außee 41 unAeeem FahiteA und Aeinen Idee. So wuede auch deli Wah11aamp6 4üe unA geOhnt und von unA gaähAt. Dee Fah/tut Aetzte Aich, wie immee, an die Spitze. Weiß noch jedee, wie en dieAen Wahtkamp, den geößten, den die Paetei je zu beAtehen hatte, duechgeAtanden hat.5) Kann -ouch noch j'edeit au 4 den AagenhMten "DeutAchtandgug" deA FühkeAA ee- inneen. Tag und Nacht mit dem Ftugzeug unteewegA, VeAAammtung au4 VeeAammtung. Nt 2 biA 3 ma-c tägtich Apeechen, dais wae keine Set- tenheit. Und Ao wait eA auch an Aeinem GebuetAtag, dem 20. Apeit 1932. An die4em Tage waft die hie4ige SS zum AbApeeedienAt .4114 die Hitte,t- VeAAammtung inMaebuegnahn angaoedeet wo4den, wo deli FähiteA volt 35 000 Vot1aAgeno4Aen Apeechen Aottte. Und ee ApAach. Und Wik waeen doAt und dabei. DaA Zett mit 35-40 000 MenAchen zum Beechen ge- ffittt. Und wiedee, wie Ao Achon, hatte ich da A Gtäck, Ao DienAt zu machen, daß ich wieden in Aeinee unmittetbaeen Nähe tand. Uben. 1 Stunde, Aotange ee Apeach, Atand ich diftekt volt ihm, keine 5 6) Sch/titte von ihm en4eent. EA wan Achon Aehe pät, atA da 4 Ftugzeug in KaAAet tandete. Und dam mit dem Wagen nach Maltbcotg. Hie,L Aottte deli FähiteA ueApeüngtich Achon um 19 Uh-'t Apeechen. Abee duech die VeithättniA4e bedingt, konnte en eeAt um 10.30 Uh-'t in Manbueg ein- teeen. Abee keinee dee VeuammtungAbeAuchee wankte und keinee keehgag:-

3) Die Ellipsen dienen der emphatischen Steigerung des Wahlkampffiebers. 4) Die NSDAP kam durch die Präsidentschaftswahlen in Konflikte, denn für die national Gesonnenen war Hindenburg eine unbezweifelbare Autorität. Aus der Breite der in der Partei gebrauchten Argumente - außerhalb der Partei wurde gegen die "System"-Regierung polemisiert - greift Horn geschickt die Antithesen Jugend gegen Alter, "Revolutionäre" gegen patriotische Reaktion heraus. Daß dies nur unverbindliche "revolutionäre" Sentiments und keine Anhängerschaft an die sogenannte "Nationalsozialistische Linke" (Kühnl) be- deutet, zeigen ablehende Stellen zur Gregor Straßer und das Fehlen revolu- tionärer Inhalte in seinen übrigen Aussagen. Er engagiert sich nur für den "Führer und seine Idee" als Abstraktum. 5) Dieser Wahlkampf wird von Horn, abgesehen vom Einsatz der Technik, deshalb als der "größte" bezeichnet, weil er der für die NSDAP selbst riskanteste war. - Im "Deutschlandflug" wird ein dialektischer Widerspruch von modernen Mitteln der Massenloyalitätsgewinnung und den meist reaktionären NS-Ideolo- gemen deutlich, reaktionäre Motivationen werden für Modernisierungsprozesse ins Schlepptau genommen'. 6) Horn setzt rhetorische Mittel ein, um seine Führernähe darzustellen. Die Steigerung "Glück ... in seiner unmittelbaren Nähe ... 1 Stunde ... direkt vor ihm, keine 5 Schritte von ihm entfernt" wird durch das von Hitler be- wußt eingesetzte Spannungsarrangement des verspäteten Führerauftritts er- höht.

-30a-

1) Die Kennzeichnung von Hitlers Aussprache als "Klar, deutlich und mit ein- dringlicher Wucht" steht im Gegensatz zur Darstellung von Rosemarie Mann, S. 323, nach der Hitler bei seiner Rede schon heiser und schlecht zu ver- stehen gewesen sei. Horn war zu intelligent, um das nicht wahrzunehmen, aber er war für seinen Führer zu allem bereit. 2) Die folgenden Sätze klingen in ihrer religiösen Diktion fast wie eine Pa- rodie, der "Gottesdienst" kehrte wenige Jahre später in Goebbels Sportpa- lastrede in sehr makabrer Funktion wieder. 3) Der Satz "Mußte erst noch ins Elend geworfen werden, ..." enthält eine po- litische Leidensdrucktheorie, die der NSDAP vor 1933 und der KPD als Grund- einschätzung gemeinsam war. 4) Diese Bewertung der Rechnungen des politischen Gegners trifft zu. Sie waren nicht unbegründet, wie der Ausgang der Novemberwahlen 1932 und die Straßer- krise im Dezember zeigten, nur das Engagement durch das Großkapital und die Großagrarier zog die NSDAP aus der Klemme. 5) Die Zielsetzung "Brot - Lebensexistenz" erinnert an vulgär-sozialistische Schlagworte. Da die Nazis keine eigene Gesellschaftstheorie hatten, regre- diert die Ursachenerklärung der Misere dann auf die archaisch-dämonisieren- de Ebene des "jüdischen Gifts". 6)"Morgenluft schmecken" erinnert an "Morgenluft wittern". 7) Die offene Darstellung der Fluktuation in der Partei 1932 spiegelt mög- licherweise auch spätere Interessengegensätze. - 30 -

wottte oetgehen. Atte hietten Aie aas. Und Aie wueden betohnt. Veit FühAeA kam doch endtich. Nun me dee Jubet natdetich nuA noch gAößeA. Hatte eA doch auch an dieAem Tag Aeinen GebuetAtag. Kteine MädetA äbeeeeichten ihm BtumenAtAäuße, die eA Aicheetich eA4Aeut ent- gegennahm. Und dann Apeach eA, wie immee: Ktae, deuttich and mit eindAingticheA Wucht.1) JedeA AeineA Woete ein Peogeamm iit ich. Duechgtäht von deA Heitigkeit AeineA Idee. Und eA and gtäubige JüngeA. Wie immeA, Ao wae auch diee Veesammtung keine im tand- tä4igen Sinne, Aondeen ein GotteAdien4t.2)

Wie die Waht auAging, kann Aich jedee noch entAinnen. Vas deutAche Votk waA eben noch nicht Aei4 dazu, einen Hittee vottkommen zu veAAtehen and Aeine Idee zu begAei4en. EA wait potitiAch noch an- 3) Ae-. Mußte eitot noch mehe inA Etend gewoe4en weeden, um zu veA- Atehen, wo Aein RetteA and Füheee Atand and wee eA wait. Auch die zweite Waht mußte deAhatb ungünAtig äit unA ausgehen. Und Achon eAAechneten die GegneA, wietange e4 noch daueen wäede, biA die Nat.Soz. Wette veAAiegen wüAde.41 Sie Aechneten (Luis am gAünen TiAch. Und wie kämlogen veAbiAAen weiteA U/A DeutschtandA FAeiheit. Und äit da4 Mot de4 deutschen AAbeiteAA. Sie Aeuten Aich am Untee- gang DeutAchtandA, dieweit un-s da4 Heez btutete and win .6tuchten, weit man unA hindeete, dem DeutAchen da4 zu geben, woica4 eA einen heitigen AnApAuch hat: daß Aeine LebenAexiistenz ge4icheAt iAt and 5) -ein LebenAniveau nicht Ainkt, Aondeen A-ch hebt and wächAt. - AbeA man wottte unA nicht veAAtehen. Dais jädiAche Gig hatte gut geaebeitet.

AtA wiA am Tage nach dee Waht duech die Steaßen gingen, Aah man vie& von unA mit beteübten Ge4ichteAn. Und ich muß zugeben: EA wait auch eine veAteuktt ungemüttiche Situation. Die Aogenannten Pg., die eine Zeit voehee noch Moegentug bei unA geAchmeckt hatten,6) die wottten nun niematA Pg. geweAen Aein and metdeten -ch Achnett wie- 7) dee ab. Denn man konnte doch nicht wiAAen usw.. Und die, die teeu zu Hittee hietten and ihm auch weiteAhin 4otgten in Not and Tod, de- nen Aah man an, daß Aie am tiebAten atee4 kuAz and ktein geAchtagen hätten. Abut deAhatb jetzt au4geben. "Nun eAAt eecht". So gab unA dee Füheee Ao4oet wiedeA die PaAote bekannt. Die Zähne zuAammenge- biA4en and weiteA gekämNt. "AMA 4üe DeutAchtand, nichtA 4üe an!" AbeA die hämiAchen Ge4ichteA dee GegneA äAgeAte unA doch unAägtich. Und Ao kam eA, wie eA eben kommen mußte. Die Wut -sachte nach eineA Enttadung. Muß daA nicht 30 Aein, wenn man nicht an deAAetben - 31 -

Aticken Aott? - Ich kam von zuhauise and wottte "Zum Sotdan", atAo inA Pakteitokat. Und mitten im SettekAweg geAchah eA. Au4 dek 'tech- ten Seite, acq dem BakgekAteig ging ich, biA ich zu dem damatigen BtumengeAchqt "Dietz" kam, daA dem Juden Weit gehökte. Voe demAet- ben Atanden etwa 5 biA 6 Juden, die Aich angetegenttich äbek die Waht untekhietten and dabei Achtechte Bemekkungen übek die Nazi machten. SetbAtveeAtändtich vekApekkten Aie in echt jädiAchee Un- vekAchämtheit den ge4amten WkgekAteig, Ao daß die andeken voeäbee- gehenden PaAAanten au4 die FaheAteaße hekabAteigen mußten. Va-6 kam natüktich 0.k mich nicht in Feage. Dek Jude Weit, dek mie am näch- Aten stand, bekam deAhatb, ob gewottt odee ungewottt Apiett keine Rotte, einen mächtigen Puek, daß dekAetbe hi4iet. Und atA die andeken JudentümmetA ()Lech wukden, da hatte eA abek geAchettt. Im Nu wait die AchönAte Keitekei im Gange und obwoht ich nue attein wait and die Juden mehkeke Gegnek Atettten, daueete eA nicht Lange und ich wait mit dem Juden Weit, den ich mik, weit ek am 4kechAten ge- weAen wait, gegki“en hatte, attein. Die andeken Juden hatten Reiß- auA genommen. Natäetich wait dek Vekkehk au dem SettekAweg Minuten geApekkt. Abek auch kein Schupo zu Aehen, den ich in deem Moment auch nicht hätte gebkauchen können. EeAt atA dek Jude Weit auA atten mögtichen Ecken btutete and Aein Kinn, deuen kechte Lade2) ich ihm zekAchtagen hatte, Aein LäAtekmaut hiett and Aich nicht mehe kegen konnte, Ließ ich von demAetben, zumat meine Wut daduech ea A abgelzähtt wokden wak. Nun ging e4 Uilt mich daeum, mögichAt Achnett and unauAAättig zu vekAchwinden. Ich ging zum Sotdan. Einige Minuten Apätek kam Achon ein SA-Mann, den mie zukie4, daß Aoeben einige Schupo kämen, um mich abzuhoten wegen deA VoeAattA au4 dem SettekAweg. SoAoet stand ich au4 und wäheend die Schap° voknhekein kam, entwiAchte ich duech den Hintekeingang auA dem Paeteitolzat. Ich ging nun nicht mehe nach HauAe, Aondeen vekAteckte mich bei einem SA-Kamekaden, biA ich beAtimmt wußte, daß Stka0R- tkag gegen mich geAtettt woeden wait, Aowie Pkivatktage de4 Weit. Nun wait eA AcIe mich Zeit, daß ich ganz auA Gießen {alt. einige Zeit vekAchwand, biA GkaA übek die ganze Sache gewachAen wak.3)

Noch am Aetben Abend wukde ich mit einem PekAonenwagen nach Hombeeg/Ohm gebeacht, wo ich ge einige Tage bei DA. A32 doet AetbAt UntekAchtup Land, um dann danach nachAttenbuk g bei AtAdetd übekzuAiedetn. Hie-'t Lebte ich nun bei dem Ho4be4itzek A33 einige Wochen tang in ungeAtöktek Ruhe und Fkieden. EA wait Aäe mich eine Achöne Zeit deft Eehotung. Doch attzutange konnte -32- ich e4 nicht auAhatten.1) Und at ich höAte, daß de.' Stecqanteag zu- Aückgenommen woeden wae, weit die StaatAanwattAch4t kein Mentt. Inteeeue OA den Fat 4tAtettte und weit andeeee4eitA auch den 21 Jude W e t Aeinen PeivatAteaOnteag zueückgenommen hatte, da hiett mich nicht4 mehe in Attenbueg und ich (11/A au.6 dem Achnett- Aten Wege wiedee nachGie4 Aenzueück. Hiee nun metdete ich mich wiedee bei meinem SS-Stuem zum Dien-o, und weitee ging dee Kam14 in den atten, ungebeochenen Stäeke und Eebitteeung gegen 3) Reaktion und MaexiAmuA, gegen Spießbüegeetam und Muckeetum. - SetbAtveeAtändtich wae meinem StuemPheee mein Au6enthatt und die AdeeAAe wäheend meinee AbweAenheit au4 Gießen bekannt geweAen und ich hatte duech denAetben und von ihm immee von Zeit zu Zeit Po-4t eehatten, die mich übee ate, wa4 in Gießen voeging, au 6 dem tauenden hiett. Und eine4 dieAee Scheeiben meine StuemdüheeeA Aottte Apätee noch einmat duech viete Zeitungen gehen und Aogae die Beachtung (wetch' eine hohe Ehee 411e ein Stück Pap-Lee) deA damatigen Aoziat-demokeat.heAA. Innenmini4tee4 LeuAchnee- 41 DaAmAtadt - “nden. -

Nachdem ich mich in Gießen und bei meinen Kameeaden wiedee eingetebt hatte, mußte ich 0.4tAtetten, daß den Gegendeuck den 51 Kommune eben4att6 Ataek zugenommen hatte. UbeeOtte auq da-6 Paetei- tokat Sotdan waeen an den. TageAoednung. So hatten Wi4 auch einmat wiedee einen Stuemabend, den: von den: SS im heutigen UC (UniveAA.- Ca0) abgehatten wuede, atA ptötztich ein SA-Mann angeApeungen kam, den: unA mitteitte, daß da A Paeteitokat wiedeeum übeedatten woeden Aei und kein.MenAch von unA zugegen 4e-L. Nun muß ich voeauAAchicken, daß mein SS-Kameead A34 and ich chon au4 dem Hinweg zum Stuemabend eine kteine AuAeinandeuetzung mit 3 Kommun-1A-ten aws Bad Nauheim hatten, die zu einen: GeeichtAveehandtung z.Zt. in Gießen weiten und die im angeteunkenen ZuAtand PaAAanten betdAtigten, wenn Aie nicht mit "Heit MoAkau" geüßten, weit die 3 Teunkenbotde dais wottten. Die4e Voegtte beobachteten win nun eine Zeittang und atA AAle Aich immee wiedeehotten, gingen Wi4 2 Mann au die 3 Radau- beüdee to-o und Atettten Aie MIA Rede and eektäeten ihnen, daß Aie die4e Späße in Gießen zu unteetaimen hätten. Nun nahmen die KPD- Männee natüetich gegen unA Stettung und geien unA tättich an. Da wie abut damit geeechnet hatten, waeen Wi4 nicht unvoebeeeitet, und ehe eA Aich die Beüdee veuahen, hatten wie einen den: GeAetten Achon am Boden Liegen, den: OA einige Minuten daA AuAtehen vee- -31a-

1) Das Nicht-Ausweichen erinnert an die feudale Manier, den Gegner auf engen Wegen zum Zweikampf herauszufordern, um ihn nicht durch Ausweichen als den Würdigeren anzuerkennen. Daß Juden sozial unter ihm stehen, ist Horn selbstverständllich; sein Antisemitismus ist unreflektiert und nicht um Be- gründungen bemüht. 2) Die "Lade" des Kinns von Weil ist möglicherweise eine verbale Verhöhnung der israelitischen Bundeslade nach Art des "Stürmer", wie auch andere Aus- drücke ("Judenlümmel"). 3)"Gras über die Sache wachsen" lassen ist ganovensprachlich gebraucht. 4) Der Kreis Alsfeld hatte sich bereits stärker dem Nationalsozialismus zuge- wandt, so daß sich Horn dort völlig sicher fühlen konnte. In Homberg/Ohm erhielt die NSDAP im Juni 1932 54,3%, in Altenburg 65,2%.

- 32a-

1) In Altenburg scheint er sich aus Mangel an action nicht wohl gefühlt zu haben. Zum Brief Dr. Kosters s. S. 35. 2) Warum Weil seinen Strafantrag zurückgenommen hat, ist unklar; möglicherwei- se ist Horns 1936 gegebene, dem Zeitgeist verpflichtete blutrünstige Schil- derung übertrieben. 3) Hier werden politische Gegner einmal deutlicher bei Namen genannt; das "Spießbürgertum" ist dem Kleinbürgertum zuzurechnen, aus dem Horn stammt. 4) Eine Erwähnung von Horn durch den hessischen Innenminister Leuschner ist in der einzig in Frage kommenden großen Rede des Ministers vom 19.4.1932 nicht enthalten, s. S.35. 5) Unter der "Kommune" wird das Reichsbanner hier vermutlich mitgerechnet. 6) Das UC war der Treffpunkt der eher rechts stehenden Akademiker (heute McDo- nald), n. Ria Deeg.

- 33a -

1) Das jägersprachliche "den Gegner aufs Korn nehmen" und die aristokratische SS-Reitpeitsche drücken den blanken Sadismus des "Vorgangs" aus. In "der Schlacht am Walltor" wurden bereits am 15.4.1928 Kommunisten "von seiten der Nationalsozialisten" "mit Hundepeitschen" verprügelt, GA 16.4.1928. - Die Sprache der Fäuste ist sonst eher die Ausdrucksweise derjenigen, die nicht so gut reden können. Dies trifft für Horn nicht zu, aber er behält einiges aus der Mentalität seiner Sozialgruppe bei. 2) Die "Jagdtrophäen" gehören dem Bereich seiner Karl-May-Phantasien an und imponieren als "Jägerlatein". 3) Das Gewerkschaftshaus befand sich in der Schanzenstr. 18 und wurde 1933 von der NSBO und dann von *der DAF übernommen. 4) Am 15.5.1932 überfielen Kommunisten das Parteilokal Soldan, BN 9.6.1932; StA Gießen, 776, "Tumultschädengesetz Schadenssache d. Gastwirts Fritz Soldan"; richtig: Franz. In einem Prozeß wurden am 7.6.1932 drei Kommuni- sten wegen "Landfriedensbruch" im Verkehrslokal der Nationalsozialisten verurteilt, GA 8.6.1932. Eine Abschlußverhandlung gab es am 5.7.1932 vor der Großen Strafkammer Gießen, GA 6.7.1932. - 33 - gaß. Mit den 2 andeeen konnten wie un4 Zeit nehmen, waA Wi4 auch taten. Sie bezogen eine Abeeibung nach dem 4chön.sten Stit, wobei Aogae Aehe aniständig zuging. Jedee von un,s beiden nahm Aich einen 1) de' Gegnee au6s Koen, and dann tießen wie eben die FäuAte bezw. Reitpeitschen ,speechen, bis mie mein Gegnee duech die Wotkenga)Pse (an dee Ecke dee,setben and Settee4weg )spiette Aich obigee Voltgang ab) davon1ie.6. Seine Mütze, an dee Aich ein geoßen Anti6a-Abzeichen be4and, tieß eft zueück. Ich nahm dieAe an mich and eie6 ihm noch zu, daß ee 3ich die Mütze im Paeteitokat wiedee hoten könne. Dous Abzeichen machte ich AetbAtveeAtändtich ab, um meine Sammtung von "Jagdteophäen" zu beeeicheen. 2) Die Mütze hing ich nun im Paetei- tokat an einen Haken and )sagte doetAetbAt ße)scheid. Danach gingen wie nun endtich in unueen Stuemabend, biA wie ataemieet wueden and nun im Stuewscheitt zu urpseeem Paeteitokat tie6en. Wie kamen auch geeade eecht, um noch einige Kornmani-en and Reichbannee- beüdee zu eewiAchen, die bei unAeeem Nahen die Facht eegeei6en wottten, wa4 ihnen natüetich jetzt gehöeig ve/usatzen wuede. EA 4tetete Aich nun heeau4, daß die 3 KommuniAten, weiche mit meinem Kameeaden A34 and mie den ZuAammewstoß voehee gehabt hatten, in den Kommuni3tentokaten and im Geweek4cha6t4haws3) VeeAtäekung ge- 4) hoit hatten and dann daA Paeteitokat von unis übee6atten hatten. Daß 6äe die, die Wilt noch eewi4chen konnten, gehöeige Peäget gab, Lo.tAetbAtveeAtändtich. Sotche Voegctte tea-ten immee wiedee in EeAcheinung. Von dem obigen übeeOtt gab e)s auch noch eine Vee- handtung volt dem Schö44engeeicht wegen Hau44eieden4beuchA and Land6eieden'sbeuch4, wobei die Nauheimee and Gießenee Kommun-ten noch eine-6 au-6 die Oheen bekamen. So ischteppte )sich dee Kamp-6 immee Ao dahin, biA eine geoße Wendung einteat. Geneeat Geönee 5) wae Reich4kanztee gewoeden. Und 'seine eute Tat: Veebot dee SA and attee andeeen Gtiedeeungen dee KampPeganiAationen dee Paetei. Ein 4chweeee Schtag!6) Die Potizei nahm Hau4Auchungen bei atten in Feage kommenden Nazi>s VOA. Allein bei mie hotten dee Woh- nung abut 2 geoße Kokelt Papieee, Zeitungen, kuez atte, wcus nach SA UAW. au4Aah, he-'taws. WaA dee Einzelne an Wa“en hatte, da4 wae doch zu gut veipsteckt, ats daß hätten be-schlagnahmen können. WiA walten atAo nun vottAtändig au6getö2st and na-'t noch Pg.. EA gab keine SA odee SS mehe. So glauben wenigen-s die damaligen Macht- habee. Daß Aie .ich geündtich ieeten, da- meek-ten )sie eut -34-

Apätee, atA die SA und SS wiedee eutand und e4 mehe Männee waeen, atA VOA dem Veebot. Die SS tea ich nach wie von immee wiedee, machte ihee Ubungen and eqüttte auch ihee AonAtigen Au4gaben. Nu/t, daß jetzt atte4 ganz heimtich geAchehen mußte. - Wie o“ haben wie deaußen an den Teichen im Schi4-6enbeegee-Weg unAeeen Dient vee- Aehen, immee auq den. Lauee, daß unA die Potizei nicht üb/La-chte. Waeen un-s atten dann doch Ao unge4ähe 3 Monate "StaatAeehotung" Aichee. Wozu keinee eecht LuAt hatte. Doch immee, wenn die Potizei kam, and Aie unA nicht mehe von., Aondeen wie beobachteten Aie dann beAtimmt von einem andeeen Ende MO. Und auch Potizeimännee Aind nue ganz gewöhntiche MenAchen. Und nicht immee Aind atte Aehe mutig. Zumat ja auch die Potizei nicht wußte, woUle und waeum Aie -ich mit 1) unA heeumAchtagen 4ottte. - Nun kommt die Angetegenheit mit dem Scheeiben, daA ich voehin Achon anghete. -.Einige Tage Apätee, nach- dem daA SA-Veebot doch von den. Regieeung auch nach außen hin einen eechttichen AnAteich bekommen mußte, wuede ich in den. Stadt von einigen meinee Kameeaden au4meekAam gemacht, daß in den. "KötniAchen VotkAzeitung", im "VoewäetA", in den. "Obeeh. VotkAzeitung" c -ow. ein 2) Beia, dee an meine AdeeAAe geeichte ei, abgedeuckt 4tünde. Ich konnte min. keinen Vee4 daeau4 machen und beAoegte mie deAhatb eine Zeitung. Und eichtig, nun taA ich Aetbee, daß die Potizei meine ge- Aamten.Schei4tAtücke nach DaemAtadt, Achön numeeieet, geAchickt hatte. Die hohen Heeeen in DaemAtadt Atöbeeten nun meine Sachen von voen biA hinten duech und .6anden da nun auch einen Beia, den min. mein SS-Stuerqüheee Pau-( KoAtee nach Attenbueg ge- Acheieben hatte, zu den. Zeit, atA ich, we chon oben angegeben, mich .ffiA einige Zeit veeändeen mußte. In dem Beie.6, den ich Apätee wiedee zueückbekam, wie auch atte meine andeeen Sachen, Atand wöet- tie* atA Ubee4chei4t:

Mein tiebee Seeeäubee! EA 4otgte nun eine Reihe pee4öntichee Dinge und dann hieß eA am Schtuß: "Wenn eA hoWnttich batd nach Btut und EiAen eiecht, dann weeden Wih ate dabei Aein und wiedee zuAammenAein können".

DieAee Satz hatte eA dem heAA.Aoz.demoke. InnenminiAtee LeuAchnee ganz beAondeeA angetan. Watt& ee doch hieemit die - 35 -

Staat4geghidichkeit deA SA und SS dokumentieeen. De4haib auch £a)s Vt. die4en Be.6 im heAAiAchen Landtag bei eineft Sitzung in ateelt OUenttichkeit von) ) Da ich nun ischon damat4 .6c4t übeitatt im He44entand unte,t dem Namen "Seeitäubee bekannt wait, ganz be)sondeu abe't de-'t hie-sigen Potizei, wußten die HeAAen na-tit- tick 44o4, an wen dais Schiteiben gutichtet waft, zumat -sie eA ja auch bei buchtagnahmt hatten. 2) 5) Horn vermengt die Ernennung des Generals Schleicher zum Reichskanzler von Anfang Dezember 1932 mit dem Uniformverbot des Reichsinnenministers General Groener vom 13.4.1932, s. auch S.15. General Groener war seit dem 11./12.10.1931 Reichsinnenminister, 6) Der Ausruf "Ein schwerer Schlag!" läßt - obwohl es sich nur um das Erleben von Horn handelt - mutmaßen, daß die nationalsozialistische Massenbewegung durch entschiedenes legitimiertes Verhalten des Staates damals noch zu stoppen gewesen wäre, auch wenn Horn einige Sätze später über die heim- lichen Militärübungen der SS frohlockt.

- 34a-

1) Zur ambivalenten Haltung der meisten Kampfberichterstatter zur Polizei, die als Organ des erwünschten starken Staates auch für einen Nazi Autorität bleiben mußte, s. Schmidt, Analyse, S. 118. 2) Exemplare der "Oberhessischen Volkszeitung" (SPD/Gießen) sind dazu nicht mehr vorhanden. Im Vorwärts und in der Kölnischen Volkszeitung (Zentrum) stand am 20.4.1932 gleichlautend: "In einem Schreiben des Adjutanten des Sturmbannführers IV/33 der SS. Gießen,Paul Koster, ist zu lesen, daß die SS. im Gelände gewesen sei und 'regelrecht Feld- dienstübung gemacht habe'". Der Brief Kosters schließt: "Ich für meinen Teil werde sorgen, daß ich sofort dabei bin, wenn sich irgendwo etwas regt, daß nach Blut und Eisen riecht." Der auf Profil bedachte Horn veränderte das Zitat in: "dann werden wir alle dabei sein". Auch stehen vorher keine "persönlichen Dinge", sondern Anmerkungen zur SS in Gießen, der richtige Text auch in BA, NS 22/1053.

- 35a-

1) Reines Seemannsgarn. Leuschner sprach in seiner großen Rede zu den Aktivi- täten der hessischen NSDAP vom 19.4.1932 nur einmal von Gießen, und zwar in Bezug auf zwei Nazis, die Einbruchsdiebstähle nach Waffen im Depot der dortigen versucht hätten. 2) Die Sonne der Selbstgefälligkeit wärmt so sehr, daß logische Schnitzer nicht auffallen: warum sollte die Polizei einen Adressaten suchen, dessen Material sie schon bei ihm zuhause beschlagnahmt hat?

- 36a -

1) Zu den nicht "privaten" Äußerungen s. S.34. Die "Unpolitischen" separieren das private als angeblich frei von Politik, um ihre eigenen Abhängigkeiten nicht wahrnehmen zu müssen. 2) Der propagandistische Abschnitt "Nun konnten wir wieder offen marschieren..." dürfte der Gaugeschichtsschreibung oder einer NS-Biographie abgesehen sein, da er nicht der sonstigen Diktion Horns in Satzbau und Stil entspricht. Vielleicht sah er sich wegen der geschilderten für die Partei peinlichen Oppositionsversuche zu dieser ambivalenten Distanzierung genö- tigt. Die heterogene Gewichtung für die Ursachen der Erfolge der NSDAP: "bessere Nerven des Menschenmaterials' .. Recht" paßt in die Richtung sei- ner eklektischen Argumentation, s. z.B. S.1. 3) Horn verwechselt zwei Versammlungen miteinander: die Bartholomäus-Versamm- lung vom 8.7.1932 mit der NS-Frauenschaftsversammlung von Frau Zander vom 16.7.1932. 36 -

Un4 wae die ganze Angetegenheit AehA achee-eich, mußte eA doch AMA. aAm um da4 VeAbot beAtettt Aein, wenn man Aotche haAmtoAen 1) Äußeeungen, die zudem noch vottkommen peivatee Natue waeen, zum Antaß nehmen mußte, um eine Begeündung ffie daAAetbe zu haben. -

Wie voeauAzuAehen waA, het. Aich wedeA Geönee, noch da4 SA- VeAbot AehA Lange. EA kam dee Tag, wo die SA wiedee maAAchieAte und unAeee Fahnen wiedee im Winde Atotz wehen konnten. Stotz und 4eei ging auch unAeee Fahne wiedee am Ma At unAeeeA Paeteitoka£4 hoch, die man un auch heeunteegehott hatte. Und vie& hundeAt Votk4geno4Aen Aangen dabei da4 Ho'r.t-WeA4et-Lied. EA waA ein Achö- neA, AtotzeA AugenbUck. - 2) Nun konnten WiA wiedee 44en maewhieeen, und die Steaßen hattten wide-'r. vom MaAAchAchAitt dee beaunen und AchwaAzen Batait- tionen unweee Bewegung und un4eee4 Füheee4. Dee Kamp.6 ging nun mit veedoppettee Wucht weite-'r., noch zähe/IL und veebi4Aenee. Dee Sieg mußte unA doch weeden: denn Wi4 hatten daA beAeee MenAchen- mateeiat und die be4Aeeen Ne-'wen. Und au unAeeee Seite Atand daA Recht, weit wiA 411A die Nation kämNten. WaA machte e4 da chon au4, ob ein Stenne4 meuteete, ein StAa44eA Aich nicht deA OAdnung ffigen wa-te und AonAtige kieine odeA geößeee ZeeApiitteeungen voekamen. Sie waeen, Achon ehe Aie Aichtig geboAen, zum Steeben beAtimmt, weit Aie keine DaAeinAbeeechtigung hatten and nu-'r. pee- 4öntichee EgoiAmu4 ihAe "FähAeA" beheAAchte. Sie konnten dee Be- wegung niematA Aichtig geghAtich weeden. DWA tand die NSW Achon zu tia im Votke und wuede mit veewueze.tt. Dime Geüppchen veegingen Ao, wie Aie kamen: >sang- und ktangioA. Heute weiß man nicht mehA ihAe Namen Aichtig. -

Ein EAtebniA au4 dee Kamiqzeit iAt noch eAwähnenAweAt: Ich gehöAte noch de-'r. SS an. E4 wae in den Monaten Juni/Jut. 1932. Die SS hatte an einem Abend den VeA4ammtung44chutz in einee Kund- gebung in dem "C4e Leib", wetcheA in den meiAten Fätten unAee Vee- Aamm.eungAtokat waA, äbeAnommen. Die VeeAammtung wae .6üe die Feauen- 3) eha4t angeAetzt und at Rednee dee Pg. BaAthotomäu4 gewonnen. AtAo eine eeine Feauenvee4ammeung, waA deuetben auch ein vottkommeneA andeAeA Ge4icht gab, atA die AonAtigen Kundgebungen. TAotzdem hat- ten A-ch die KommuniAten Achon tagAäbeA in de-'r. Stadt Aehe bemeek- bait gemacht und kteine Aneempelungen waeen Achon voegekommen. Die SA und SS wuede deishatb 4chon bei Zeiten zum Veuammtung‚mchutz heeangezogen. WähAend Wi4 von deA SS Aähzeitig unAeeen DienAt an- teaten, mußten einige SA-KameAaden, die eut Apätee von iheee AA- - 37 - beitAAtette kamen, veeeinzett duech die Stadt gehen. Nun hatten Aich in de4 ZwiAchenzeit die KommuniAten mit dem ReichAbannen bezw. 11 "EiAeenen FiLont" zu4ammengeAchtoAAen und au4 dem Kiechenptatz, wo- AetbAt die KommuniAten ihee GeAchMtAAtette hatten, AL4Atettung genommen. Jedee SA-Mann usw. deA nun hieA voebei mußte, wenn ee zu Aeinem DienAt in daA "Cap. Leib" wottte, wuAde von den veeeinten Aoten Beüdeen, hauptAäcktich abee von den Kommunen-WeibeAn veft- höhn.t, angegei46en und vottgeApien. So konnte es nicht auAbteiben, daß nach und nach immee mehe veeeinzett ankommende SA-Männe4 btu- tig geAchtagen wueden und äbet zugeltichtet inA VeAAammtungAtokat kamen. Eine ungeheuee Wut bemächtigte Aich unAut deAhatb und mein SS-KameAad A34 und ich beAchtoA/sen, einmat in die Stadt zu gehen und nachzuAehen, ob noch mehe SA-Kameeaden untex- wegA -se-ten. Unangaochten kamen wie biA au den MaAktptatz. Die Kommune hatte unA woht mit SchmähAuPn emWngen; at WiA au dem Kiltchenptatz an ihnen voeübeegingen, doch zu Tättichkeiten hatte eA Acheinbae noch nicht getangt, daffiA beAaßen Aie nicht genug Mut. Denn immeAhin wa4en wiit Zwei daNA bekannt, daß WiA nicht noch die tinke Backe hinhatten wäAden, wenn man unA au 4 die eechte Backe Achtäge. Und keinee von den 'toten Guetten watte deejenige 4e-n, deft den g)tößten Schaden davontitagen Aottte. Auch dachten Aie Ach, 'daß wie beAtimmt Wa“en bei unA hätten, weit wie Ao 04-6en und unveePtoeen mitten duAch Aie hinduAchgingen. Da4 Atimmte ja nun auch, flue mit dem UnteeAchied, daß wie Beide unween 8Aowning im "Cue Leib" zu,tückgeta44en hatten, da WiA damit eechnen mußten, daß Wilt au{ Waen von deft Potizei unteeAucht wäAden, wa/s ja auch Apätee deft Fa! t waft. Da wiA nichts mehA von SA-MänneAn in deft Stadt ahen, begaben Wit unA wiedee inA VeAfsammtungAtokat zueück und weieden auch at4 dem Rückweg von den Beüde4n in Maex nicht an- gegeiMen, obwoht Aie unA mit tiebtichen AuAdeücken genug bedach- ten. Doch dieAe GeAetten konnten unA ja nicht beteidigen. Wiedee bei unAuten Kameeaden angekommen, mußten Wilt unA ebe4attA Ao0At von deft Potizei au 4 WaWn unteeAuchen tauen, ohne daß Aie attek- ding4 etwaA bei unA voiqänd. Die Potizei waft AehA Achwach veette- ten und hiett Aich immeA Achon in un4vte4 Nähe au, Atatt daß Aie die AandatieAenden KommuniAten vutteieben hätte. Dann Weilt es zu den Apdteeen Voeätten beAtimmt nicht gekommen. Die Veuammtung Aetbee ventieA vottkommen Auhig. Nach ßeendigung deeAetben wuAde bekannt gemacht, daß die KommuniAten und "Eiseene Ptont" die Ab- maeAchAtitaßen betage4n (4/Aden und daß au4 dieAem Gitunde Aich atte4 - 38 - zu einem Zug oemieeen Aottte, dee von den. SA angeffihet wüede und ac4 den Seiten and am Schtuß von den. SS bewacht wüede. Da ich min. nicht Gute ahnte, ging ich inA Lokat zuAück and hate meine Pi- Atote, die ich doetisetbAt veAAteckt hatte. Ich beachte Aie in mei- nen. TaAche unteA and waktete nun den. Dinge, die unweigeAtich kom- men mußten. Denn daffie hatten wie mit den. Zeit einen guten Riechen. bekommen. - Und Ao, wie eewaAtet, kam auch atte4. Die wenigen Po- tizeibeamten veAAchwanden .cust vottkommen in den. Länge deA Zage-o, Aodaß at4 Aie kein VeAtaß waA and wie nicht at4 Aie Aechnen konn- ten. Doch ohne iegendwetche NeevoAität mauchieAten wie ab, and atteA ging gut, biA den. Zug au6 dem KiAchenptatz antangte. Auch die Spitze de4 Zuge4 and die Mitte kamen gut an den au6 dem KiA- chenptatz taueAnden MoAdgeisetten voAübeA. Außen. einigen Achmutzi- gen semeAkungen, die man ja nun Achon gewohnt waA, höAten wie nicht-. Doch WA wenigen SS-Männee, die am Ende de4 Zage6 mae- Achieeten, wußten genau, waA nun einmat kommen mußte. Denn dais Zugende Lot immee den. AngAiApunkt geweAen, weit natuAgemäß hieA die AchwächAte State iist and die Aw6meAkAamkeit nachläßt. Und eichtig, at ich von den KommuniAten geAehen weAden konnte, Aiaen (and hieA zeichneten Aich hauptisächtich die Kommuniistenweibee ganz be/sonde/LA aliA) die voen Atehenden Aoten GeAetten den andeAen Moed- buben zu: "Achtung! Eben kommt den. Seeeäubee". Atis ich nun au4 den. Höhe den. SchtoßgaAAe maAAchieAte, “eten dann auch peompt die doet waAtenden KPDiisten übee mich hen.. Doch wie atte voAbeAeitet and auch die wenigen Potizeibeamten hatten Aich alle in meinen. Nahe zu4ammengezogen, da auch Aie den Rt4 den. KommuniAtenweibeA gehöet hatten. So getang e4 unA mit veAeinten KAMten, die KPD mit bluti- gen KöWn in die Schloßgaisise abzudAängen, die nunmehe von den. Po- tizei abgeAiegett wuede. Da Aehe ich ptötztich, we mein SS-Kame- ead A34, deA auA den. andeAen Seite maAAchieAte, von einem Kommuniistenweib angeApien wied and eA deA4etben mit den. FauAt 21 inA GeAicht Achtägt. Und Achon “eten die eigen Moedbuben in MaA- Aen üben. meinen KameAdden•heA. Wo waA da die Potizei? Sie hatte ihee Aebeit mit den. Abeiegetung den. SchtagaAise and AonAt keine MänneA mehe zult VeA4ügung. WaAum hatte man kein übee4attkommando auA Butzbach beAtettt? Weil den. Leiten. deA AußendienAteA, den. Potize4ikommiA4aA H a u vottkommen unghig wan., einen Aotchen PoAten zu begleiten, wie Aich in den. ApäteA Atat4indenden Ge- AichtAveAhandtung heeduAAtettte. A14 ich nun meinen SS-KameAdden - 39 - in dieAek ßedeängniA Aah, da wak e4 OA mich AetbAtveeAtändtich, ihm in dime-' Not biA zum Letzten beizuAtehen. Wußte ich doch, wie e4 einem MenAchen zu Mute iAt, de'. -ch in einek Aotchen Ge4ahk be“ndet. Ich Aah, daß Ge4ahe Ole da4 Leben meineA Kamekaden be- Atand and wußte, daß hiek nuk ein Gewattmitte£ heL4en konnte. Ich Apkang deAhatb von dem andeken Ende bezw. Seite de4 ZugeA au4 die Seite und den Ptatz meine Kameeaden. Wäheend de4 Sp1Lingen4 hate ich meine PiAtote au A dek TaAche and tat eine Kugel in den Lau, Aichekte danach abek die WaW, nahm Aie vekkehkt (m-It dem La4 nach mik zeigend) in die Hand, um --Le zueeAt atA Schtagwa“e zu benutzen. Mein Kamekad A34 Lag Achon am Boden and einige von den GeAetten -t-'taten mit Füßen au.6 ihm hekum. Dem EkAten, dek vok mie Atand Achtug ich den Kotben au.6 den Kop6, daß ek Aaoet umAank. Doch da hatten die MokdgeAetten mich Achon ekkannt und nun Achtu- gen Aie au6 mich ein. Doch daduech hatte ich ekkeicht, daß mein Kamekad A34 audAtehen konnte. Nun abek Aah ich, daß in dem hetten Lampenticht Me4Aek auOtitzten, waA mich in eine begkeigiche Wut vekAetzte; denn ein Meuek tötet nicht Ao4oet, man täu4t dabei auch Ge4ahe, evte. 4ük immek zum Kküppet geAtochen zu weeden.1) DeA- hatb nun mußte ich Achnettek Aein, atA dee Me44ekhetd and iegend etwa4 tun. Au4 dieAem Geund nahm ich den SichekungAhebet meinek PiAtote heeuntek. Da abek die ganze Sande wie Ktetten an mie hing, konnte ich mich nicht umdkehen um zu Aehen, wek dek Me44ekheid wak. So Ließ ich die PiAtote mit iheem Lat4 in dek Richtung zu mit. Ptötztich meeke ich, wie übek meine eechte Hand, mit dee ich die PiAtote hiett, Btut täug. Gteichzeitig vekApüke ich einen koto4- 4aten Schmeez an meinem eechten Mitte4ingek and bemekke, daß dek- Aetbe in einek Länge von batd 4 cmvottkommen au4ge4chtitzt ist. 21 Wee daA getan hatte, konnte ich nicht mehk 0.4tAtetten. Doch nun hatte meine Wut ih-'ten Höhepunkt and ohne noch viet zu übeetegen, hob ich meinen -'tech-ten Ettenbogen etwa4 an and Achoß au- die4ek Stettung nach dem Aich hintek mik baindtichen eLgen MeA4ekAte- 3) chek. wae e4 in dieAem Moment vottkommen gteich, wen von den GeAetten ich tkaW wükde. Auch die Fotgen kümmekten mich be- Atimmt nicht. Wi4 (mein Kamekad and ich) baanden unA in einek gkoßen Gaahk, au4 dek wie heilt hekauAkommen mußten. Atte4 andeke wak unA in dieAem Augenbtick gteichgättig. Ich wußte, daß ein Schuß unA Lu4t machen wäede. Denn obwoht nach dem Potizeibeeicht41 etwa 1000 Gegnek voehanden geweAen wäeen, tag eA doch ktae au4 dee Hand, daß keinek dekAetben von eine-'t Kuget geteo44en weeden wottte. - 37a-

1) Die "Eiserne Front" wurde als Konsequenz der "Boxheimer Affäre" am 23.12.1932 von den republikanischen Kräften zur Abwehr nationalsozialisti- scher Gewalttaten gegründet, Rohe, S. 393. - Die KPD-Geschäftsstelle befand sich am Kirchplatz/heute Marktplatz 7.

- 38a-

1) Zum Waffenbesitz und der militärischen Organisation der NSDAP s. die Rede des hessischen Innenministers Leuschner im Landtag vom 19.4.1932. 2) Horn rechtfertigt diese Brutalität seines SS-Kameraden durch sein Schweigen und erkennt sie damit als seinen Normen entsprechend an. Nationalsoziali- sten betrachteten Andersgesinnte nicht als gleichwertige Menschen.

- 39a-

1) Horn kennt angeblich keine Todesfurcht, sondern nur Wut. Aus der realisti- scheren Analyse der Gefahr, zum Krüppel gestochen zu werden, läßt sich aber schließen, daß er aus Angst eine Pistole mit sich herumträgt und damit not- falls auch schießt. 2) Im exzessiven Moment des Kampfes ist wie auf S. 20 das Körpergefühl partia- lisiert: rechte Hand ... rechten Mittelfinger ... rechten Ellenbogen. 3) Der GA berichtet über den Vorfall u.a. folgendermaßen: "Zu den Unruhen der letzten Tage ist ergänzend noch mitzuteilen, daß der junge Nationalist, den die Polizei am Donnerstag abend wegen des Schusses auf dem Kirchenplatz verhaftete, mittlerweile wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Es hat sich herausgestellt, daß der junge Mann den Schuß nicht absichtlich abgegeben hat, sondern daß er im Verlaufe der kurzen Schlägerei die Schußwaffe zum Schlagen benutzte und dabei der Schuß von selbst losging. Der getroffene Fritz Fischer ist übrigens nicht, wie am Samstag in der Stadt er- zählt und gestern in einer großen Frankfurter Zeitung sogar berichtet wurde, gestorben, sondern er befindet sich, wie wir auf Anfrage in der Chirurgischen Klinik erfahren, auf dem Wege der Besserung. Lieber die Vor- gänge in der Nacht zum Samstag auf dem Seltersweg liegt uns bis jetzt ein amtlicher Polizeibericht noch nicht vor, so daß über die Schuldfrage zur Zeit noch nichts berichtet werden kann." GA 11.7.1932. Zu "Unruhen" kam es auch am nächsten Tag in der Bahnhofstraße, Ecke Mühlstraße/Westanlage und Ecke Schulstraße/Sonnenstraße und vorm Soldan, GA 9.7.1932. 4) Horn hat wahrscheinlich in seiner Zeit als Hilfspolizist s. "Äußerer Le- benslauf" Einblicke in die Polizeiberichte der abgelaufenen Zeit genommen ,und zusätzlich zu seinen "Heldentaten" Zeitungsausschnitte gesammelt, die ihm 1936 einen so weitläufigen Bericht ermöglichten.

- 40a-

1) Die Technik des Verschwindenlassens von Waffen dürfte nicht ohne vorheriges Üben geklappt haben; s. auch dazu die Leuschnerrede S.32. Im Zeitungsbe- richt heißt es dazu: "vermutlich hat es sich hierbei um die Schußwaffe ge- handelt, die der ersterwähnte junge Nationalsozialist nach der Schießerei von sich geworfen haben soll und die bis jetzt noch nicht gefunden wurde, während man am Tatort das Revolvermagazin mit 6 Patronen und eine abge- schossene Hülse vorfand", GA 8.7.1932. -40-

Und Ao wae e4 auch. Kaum wae dee Schuß gaatten, Ao 4ing ein att- gemeine4 Rennen und Ftüchten an. Jedee wottte Aich Ao Achnett wie mögtich in Sicheeheit hingen. So kam eA, daß nach wenigen Sekun- den deA Patz um unA heAum vottkommen Aei von MenAchen wae. MIA in unAeeee unmittetbaeen Nähe Aah ich einen Mann am ßoden tiegen, dee nu' noch ganz Achwache Töne von Aich gab. SodoAt wa4 ich miA dakübeA ktaA, daß daA deejenige -ein mä44e, den meine Kugel geteok- habe, zumat ee nu' etwa 1/2 biA 1 m hinteA milt tag. Mich weitee um ihn zu bekümmeen, hatte ich keine Zeit; denn jetzt gatt eA, Ao Achnett wie mögtich zu veeAchwinden, da natiatich atteA duAch den Schuß ataAmieAt woAden waA. Da4 EeAte, waA ich nunmehA tat wae, daß ich den Pateoneneamen auA me-nee PiAtote entkente und dann die4etbe einem in deA Nahe Atehenden SS-KameAaden zuwaeA, dee den Ramen einAteckte und die PiAtote mit dem Fuß einem andeeen Kameea- den zuAchob, deA Aie dann aw6hob, abeA gteich wiedee weitee gab, Aodaß in wenigen Sekunden nichtA mehA von deA PiAtote zu -'sehen wcVL •und ich AetbAt nicht mehe wußte, wo Aie gebtieben wait. DaA atte4 1) geAchah natiatich in Sekunden4chnette. Jetzt kam auch Achon die Potizei heeangeAt(ezt. DuAch daA GeAcheei deA Kommune, daß ich ge- 4cho44en hätte, au.6meek4am gemacht, veeAuchten Aie nun, meinee hab- ha t zu weeden. Doch daA ging nicht Ao teicht. Denn Ao Achnett ich 2) konnte Atüezte ich mich mitten duAch die Potente hinduech und ehe Aich dieAe veeAah, tauchte ich im Gewüht dee VeeAammtungAbeAuchee untee. SehA wahucheintich wdAe ich auch entkommen, wenn nicht die VeeAammtungAbeAuchee, die doch meiAten4 Feauen waeen, nicht Ao neugieeig geweAen wäeen. Ihee Anot wait ja auch guß, wie die SchAeie bewie4en, doch die Neugieede beAtimmt noch geößee. Jede wotite Aehen, wa4 voAgaatten wait und Ao mußten Aie miA zwang4täu- 3) 6ig den Ftuchtweg veeApeeeen und ich veAtoA koAtbaee Zeit. AtA ich nun (immeA noch die Potizei im Räcken) um die EngetAapotheke am Maektptatz biegen wottte, tia ich dem KommiAAaA H a u und etwa 6-7 PotiziAten in die Hände, die den Schuß gehöet hatten und zu- eückeennen watten. Da Aie meek-ten, daß ich veA4otgt wuAde, hie- ten Aie mich mit a-MA Gewatt 0.4t und obwoht ich mich wehAte, AO gut ich konnte, um mich Achtug und biß, kuez atte4 tat, um wiedee 4eei zu kommen, mußte ich doch zuAehen, wie Aie mie an beiden Hän- den Hand4e44etn antegten und mich an zwei Atämmige SchupoA a4e4- 4etten, Aodaß ich mich nicht mehe PLei bewegen konnte. Daß die Po- Uze-4f1 daAübeAhinau4 noch ihAe Wut an miA auAtieß, indem Aie mit Gummiknüppet au mich to44chtug, at ob ich ein Stück Vieh wäAe, - 41 -

Aetzte nun attem die Keone au. Et Lot Aie nicht anwezend, ßä- get zu Achützen, odee Ao .6eige geweAen, -o-ich mit dem KommuniAten- pack abzugeben, wa4 Aie deAhatb unA übeetieß und dann Achtägt Aie noch auq unA ein, wenn wie wehetoA und ge4e4Aett in ihee Hände 4at- ten. Pa A waA die Gießenee Potizei dee SyAtemzeit. Ich wunde nun ooet abgeffihet. ALA wie duAch die SchtoßgaAAe abziehen woltten, “eten die KommuniAten, die -ich wiedee geAammett hatten, mit wü- Aten Schimtqwoeten und dicken Knüppetn, Aowie atten mögtichen Moed- weekzeugen abut mich hee, um mich den Potizei zu enteeißen und mich zu Lynchen. Und hiee muß ich dee Keiminatpotizei,l) die Aich übeehaupt immee Aehe anAtändig gegen un-s benommen hatte, mit ganz wenigen AuAnahmen, ein Lob au44peechen. Venn Aie wan eA, voean dee Keiminatbeamte A37, die 4o6oet ihee SchußwaWn zogen und Aich Achützend volt mich Atettten mit dem RuA, daß Aie w6oet Achießen wdeden, wenn Aich einee dee Roten an mie veegee4en wüede, zumat ich mich in meinen FeAAetn nicht hätte weheen können. Auch atA wit duAch die SchtagaAAe abeäckten, wait.6 man nach mie mit at- ten mögtichen Küchenweekzeugen, die atteeding4 nun die Schupoteute tea, die neben mie heegehen mußten, da die4e geößee waeen abs ich und atteA ab4ingen. Au6 den Potizeiwache angekommen, -sah ich au einem TiAch den ange4choA4enen Mann Le gen, den man nach hien ge- beacht .hatte, weit von da auA teichtee ein Aezt zu benacheichtigen geweAen wait. Nachdem auch mein Finget äezttich behandett woeden Walt, hatte ich natdetich da4 begee4tiche Ge4äht, auch einmat die Schußwunde de4 AngeAchoAAenen zu beteachten, den nun Aehe dumW Töne von Aich gab und bewußttoA wait. Die Kuget wait ihm (wie dee Aezt 4eAtAtettte), unge4ähe 1 cm vom Heitz in die BeuAt eingedeun- gen und au4 den Rüc(zAeite wiedee heeauAgeteeten. Ob ee mit dem Leben davonkommen wäede, bezwe4ette den Aezt.2) Nun wunde die Ange- tegenheit doch etwa4 beenztich OA mich.

Volt attem wottte ich noch meinen Knicken, den ich an jenem Abend auch noch in den hohen Stiaetn tecken hatte, Ao Achnett we mögtich toA weeden. Abet wie. Doch da kam die Rettung. Mein ßeudee A2, dee eben4att4 -an jenem Abend dabeigeweAen wan, ee- Achien 44oet nach meinen Veeha4tung au4 dee Wache und veetangte mich zu Apeechen, wa4 ihm auch gewähet wuede. Wie Aaßen unA an -einem TiAch gegenübee. Duech Zeichen gab ich ihm zu veeAtehen, daß ee meinen Knickee mitnehmen müAAe. EA veeAtand mich und obwoht die Potizei in unAeeee unmittetbaeen Nähe wait und unA beobachtete, ge- tang eA mie, ihm den Knickee zuzuAtecken.3) Da4 machte ich -so, daß 2) Polente ist ganovensprachlich. 3) Die Behinderung durch eine Frauengruppe war vermutlich der Grund für Horns falsche Erinnerung: die Verwechslung der Bartholomäusversammlung mit einer NSF-Veranstaltung. 4) Wenn er selbst Prügel bekommt, wird Horn sensibel und fühlt sich plötzlich "wie ein Stück Vieh" behandelt.

- 41a -

1) Horn spaltet seine Ambivalenz gegenüber der Polizei auf, indem er zwischen der "Systemzeit" und danach und individuell zwischen Polizeioffizieren un- terscheidet. Die Kriminalpolizei nimmt er als "anständige" Abteilung ganz aus. 2) Horn vermeidet es, ein Gefühl des Mitleids mit dem Angeschossenen auszu- drücken. Möglicherweise durfte er das im NS-Kontext nicht. 3) Es muß nicht Unfähigkeit der Polizei gewesen sein, die solche "Tricks" er- möglichte; eine hohe Konfliktscheu der einzelnen Beamten erscheint für die- se unsicheren Zeiten, wie auch im Gerichtssaal, s.hier, S. 47, wahrschein- licher.

- 42a-

1) Fünf SA-Leute hatten am 10.8.1932 in Potempa/Krs. Gleiwitz einen politi- schen Gegner zu Tode getrampelt. Im "Schreckensurteil in Beuthen" wurden sie zunächst zum Tode verurteilt, durch von Papen dann zu lebenslänglich begnadigt und im März 1933 freigelassen. Während des Prozesses bekamen sie überall publizierte Solidaritätstelegramme der NS-Führer, zur Urteilsver- kündung GA 23.8.-25.8.1932; zur Dokumentation und Bewertung s. Hannover, S.301-310. 2) Das Nicht-Leugnen bezog sich vermutlich auf das Abgeben eines Schusses, wo- bei das "Notwehr"-Argument noch offen blieb. 3) Kreisleiter war 1932 der Tierarzt Dr. Friedrich Harth aus Allendorf/Lumda.

- 43a-

1) An Horns Legitimationskriterium gegen das Weimarer "System", es sei un- deutsch gewesen, sieht man, wie er Schlagworte unreflektiert übernimmt. Daß auf dieser Basis der Zweck die Mittel heiligt, ist die macchiavellistische Methode zur Beseitigung jeglichen möglichen Unrechtsbewußtseins. 2) Die OV war zusammen mit vier anderen hessischen SPD-Zeitungen vom Reichsin- nenminister 2M 6.7.1932 für fünf Tage wegen Verächtlichmachung des Reichs- kanzlers von Papen verboten worden.

- 44a-

1) Die Zeitangaben sind unglaubwürdig: erst einige Wochen in Mannheim, dann in Darmstadt, dann über drei Monate in Alsfeld. So will er nach den Vorfällen in Gießen vom 7.7.1932 am 16./17.7.1932 nach dieser Zwischenzeit mit ande- ren SA-Kameraden den überfallenen SA-Leuten bei Homberg zu Hilfe gekommen sein, s. 5.45. - 42 - ich meine zekkiAAene SS-Mütze, weiche duAch den Kamp in Mitteiden- Acha6t gezogen woAden wait, abAetzte. Indem ich Aie meinem ßxudek übek den TiAch hinAchob, gelang eA mik, meinen Knickek unau4WLig untek die Mätze zu vexAtecken und Ao meinem ßxudek hinzuAchieben, dee ihn dann ebenAo unau46üttig vexAchwinden Ließ. Nachdem da- ex- Ledigt wait, wax es Achon beA4ex zu Mute. Bald daAa4 ging mein ßkudex wiedeA. Nachdem man mich dann noch ,6otogkaphieet hatte, Fingeeabdkücke von miA genommen hatte and AonAtige MeAAungen UAW. mit mix anAteUte, Ließ man mich dann endtich in Ruhe and 0hAte mich in eine Zette im KetteA de A PoLizeiamteA, wo ich dieAe Nacht veAbAingen Aotite, um am andeken Tage dem SchnettAichteA voAgailhAt zu weAden. - Wie bekannt, kam damatA da4 neue SchnettgeAichtAveA- ahAen auq und auch die vekAchäxgen StAaaeAtimmungen. So >stand au potitiAchem MoAd die TodeA4tk4e und da- GeAicht machte keine UntexAchiede, ob man nun NationatAoziatiAt wait odeA nicht. Da4 Ge- xicht vexgaß dabei ganz zu untekAuchen, au4 wetchen Motiven hekau4 WiA NationatAoziatiAten eine Tat begingen, die keine wax, weiL wie doch immeA die übex,6aLtenen waxen and unAex Leben vekteidigen mußten. So wait zu jene-'m Zeit auch da4 SchxeckenAuxteit in ßeuthen zuAtandegekommen, bei dem 5 ßeuthenek Pg. zum Tode vekukteitt won- den wa4en. Daß da4 Uktei£ nicht vottAtkeckt wdede, wußte man zu dex Zeit, atA mein Fait paAAiekte, noch nicht. Wax doch auch die HinAichtung deA ßeuthenee nuA - deAhatb untexbtieben, weiL man gxoße Unkuhen deA NationatsoziatiAten voxauAAah, at>so nun auA AngAt und wegen de4 DkuckA dek Paktei. - So waxen meine Gedanken beAtimmt keine AoAigen, atA ich mich at4 dex PxitAche hekumwax4. Wußte ich doch nicht, ob dex AngeAchoAAene am Leben blieb. Abek Lange konnte ich nicht nachdenken, denn die Exeigni4Ae hatten mich Aecht>schak- en müde gemacht, Aodaß ich bald einAchtia. Jedoch wukde ich kuez daAnach wiedeA geweckt, weit man ein Vekhöx mit miA anAtetten 2) wotete. Da eA nicht mehx zu Leugnen gab, .age ich da4, waA ich zu Aagen hatte und bat dann, daß man mich in Ruhe Ließ, waA man dann auch AcheinbaA einAah, wie auch übekhaupt mit dex Kkiminal- potizei teichtee au-szukommen wax, alA mit den uni4okmiekten Schu- po-. Abex hexeintegen Ließen wix unA auch von Kiminatbeamten nicht. Da4üA waAen WiA doch etwa-s zu gexiAAen und duxch eine gute Schule dek Vuu6oLgung gegangen. Am Adhen Moxgen -schon wukde ich wiedek geweckt und nachdem ich Ka“ee getkunken hatte, wiedek zum 3) VeAhoA voAge4ähAt. Jetzt atteAdingA kam chon die KAeiAteitung deA NSDAP uld Ateitte miA einen vom, Gau tet4oni6ch genehmigten RechtA- anwaLt und Malt den Pg. RechtAanwaLt Lutey-GieAAen eer. 5ge•ee mimmiszmarimezez.. --e;Nitemea

-43

ZU/1. Veluggung. Nun wußte ich meine Sache in guten Händen and )sah mit Ruhe den kommenden Dingen entgegen.

Auch höAte ich, daß deA Ange:scho2szene noch Leben wüAde and auch wuhnAcheintich geeettet wüAde. Nun bAauchte ich wenigAtenA keine AngAt um meinen Kop.6 zu haben, den miA -schon bedenktich tocken zu Aitzen Achien. Penn den NotwehApaAagAaphen watte man miA zuenAt nicht zuenkennen, obwoht die NotwehA vottkommen ktaA au4 deA Hand tag. Mein RechtAanwatt ventangte zuenAt einmat Ha4tent- tcumung, wetcheA An-innen abgetehnt wunde. Mittag4 am 5 UhA uttte die SchnettgenichtAvenhandtung Atatt“nden. Die Zeit kam henan, doch kein Richten wottte die VeAhandtung and Abunteitung äbennehmen, kein Staat)sanwatt wäAe z.Zt. zun VeA0gung!! Ich wuAde vom Potizei- ge4ängni4 inA Amt>sgeAicht gebAacht unten Atnengen Bewachung, da man Unnuhen balachtete, weit die SA )sich immeA in unmittetbanen Nähe deA PotizeiamtA au4hiett and zu nuUn and zu Achneien ats ich abgeblhAt wunde. Doch, wie guagt, e4 konnte zu keinen Ven-

unteitung kommen. Noch tängeA einApennen wottte man mich abee auch nicht, da dann eben4atL4 Unnuhen zu beffiAchten wanen. Wa4 tun? Man ve/qiet au.6 die Idee, abzuwanten, waA au/s dem Ange4choA4enen wenden wüAde and mich Aotange in FAeiheit zu Aetzen. AtteAding4 müßte ich G il e A'A e n ciPet venta64en, abeA Atetis and immeA meinen At4ent- hattAont angeben. Sotite ich da etwa "Nein" Aagen. Ich hätte noch vileL mehn ven4pnochen; nun 6keil wottte ich Aein and nicht einge- Apennt, wie ein Voget. Ob ich da)s atte4 hatten wüAde, 4tand at4 einem andenen Statt. Penn die‚sem Sy4tem gegenäben bAauchte ich kein WoAt zu hatten: vs wan ja nicht deutAch and diente nicht unAe- 1) nem VateAtand. Woht aben unAen Kamp. Doch den Zweck heitigt ja bekannttich die Mittet. So wuAde ich at,so abendA 4neigetaA4en and uttte Gießen Jso ischnett wie mögtich venta44en. ZuenAt ging ez im EitAchAitt in die Wohnung meine Rechtsanwatte4, wohin )schnett ei- nige KteidungAAtäcke uAw. hingebAacht wunden, damit ich )so6oAt Aei)se- 4eAtig heil. Denn wie tAauten dem Fnieden nicht /sondeetich und hat- ten AngAt, die StaatsanwattAcha›g wäAde ihnen Fehten einAehen and mich wiedeAum venh4ten ta44en. Am Abend dieAeA TageA beobachtete ich noch vom FenAten aUA den Au4manAch den "EiAennen Fnont", den die)setbe au- PnoteAt gegen da4 VeAbot ihAeA "ObeAhe4.6i2chen Votk4- 2) zeitung" mit einen VenAammtung eAöneten, die an4chtießend zu ei- nen Schtägeeei mit SA and SS au4 deA StAae endete. HenduAwagen konnte ich mich mit dem beten Witten nicht, da 4on>st niemand noch etwa4 Mie mein Leben gegeben hätte. Und mutwittig 'sick in GaahA begeben, hat ja auch keinen Sinn und i/st keine Tap4e1theit, weit man in die4em Fatte keinem Mewschen hit6t. - - A -

So btieb ich dann biA zum 441ihen Mogen und 4the dann mit dem Wagen meine- RechtAanwattA nach Mannheim zu den Etteen eineA Feeunde4 und St44etkameeaden V. A38, die von meinem Kommen Achon unteeeichtet woeden waeen. DoetAetbAt btieb ich einige Wochen, bi-s ich dachte, daß ich mich jetzt wiedee et- waA nähee nach Gießen wagen könnte. Schon vom eeAte Tage an hatte ich keine AdeeAAenangabe an das Potizeiamt in Gießen gemacht und eA wait deAhatb ktae, daß man mich -suchen wäede. Abee da4 waA mie vatkommen gteich; denn dieAmat Aottten Aie mich nicht 4o.6oet ee- wiAchen. - Ich ging nun nach DaemAtadt und and Unteeku4t bei meinee SS-Standaete. Nach einigee Zeit ging ich wiedee etwa4 nähee nach Gießen und zwae nach AtAktd/Obeeh., wo ich e4 auch Lange Zeit auAhiett. Hiee wohnte ich bei einem Sta44etkameeaden A39. 1) Ungeghe abut 3 Monate btieb ich doetAetbAt und nahm auch wiedee 2) am DienAt teit. In Vadeneod, wohin ich o“ ging, zumat die Oet- Achag nicht attzuweit von At4etd en4eent iAt und ich doet Aehe gute ßekannte hatte, te4 ich noch einen StaW.tmann, dee auch .6tüchten mußte, weit eA in FeanMuet einen KommuniAten eeAchtagen hatte und zwae eben4attA in Notwehe, teotzdem abee vom Geeicht zu 6 Jaheen Zuchthau4 veAueteitt woeden wait. EA at dee heutige SS- Stuembaniqüheee de A StuembannA I odee II dee 2. SS-Standaete in FAanMuAt. EA hatte noch da4 geoße Ungtäck, daß, a£4 eA nach deft Machteegeei4ung wiedee nach Hau4e kam, Aeine Muttee duech die Wie- dee4ehen4Aeude einem HeezAchtag eetag.

Wäheend ich in At4etd bei meinem StaetkameAaden wohnte und 31 4chtie4, aß ich bei dem Pg. A40 im "Mainzeit Ho4", deimen Sohn ebeiqattA dee Staet angehöet. So veeging .04 mich die Zeit in At44etd ganz angenehm, wenn man von dee Langeweite abAieht. Attmäh- tick wuede eA doch mehe und mehe bekannt, daß ich mich in AtA6etd aw6hiett, und ich mußte immee damit eechnen, daß eine Tage-6 die Potizei bei We eeAcheinen wüede, um mich zu veeh4ten. Zu meinem EAAtaunen wait da4 abee nicht dee Fatt. In einigen kteineeen Reibe- eeien mit dem ReichAbannee bezw. dee "EiAeenen Feont" in At46etd teen- ten mich die eaten Beädee Aehe Achnett kennen und auch doet wottte batd keinee mehe Ao Achnett mit mie anbinden, und ich hatte deA- hatb auch kaum untee ßetäAtigungen zu Leiden. HöchAten4 wenn Aie einmat mit meheeeen zuAammen waAen, wagten AAue eine ßemeekung, die abee auch da4 einzige LebenAzeichen bedeutete. So btieb atte4 ziem- Lich Auhig, bAu wiA eine4 NachtA (WiA Aaßen noch nach einem SS- Stuemabend im Stuemtokat in At4Old zu4ammen) von dee SA ataemieet -45 - wuAden. E4 uxv unA bekannt, daß die SA am näch,sten Tag in HombeAg 1) /Ohm einen "DeutAchen Tag" veeanAtaLtete, an dem die SA ato ObeA- he44en au6maA2schieAen uttte. So WaA auch deA At44etdeA SA-StuAm nach HombeAg abgeAückt and in deA Nähe von NiedeA-04teiden von ei- nee übeAmacht von KommuniAten mitten im 4Aeien Fetde übeAatten woAden. SetbAtveA4tändtich wehte ,cich die SA 4ehA tatkAä4tig, mußte -ch abeA immeA weiteA zu/Lackziehen, da Aie hatig von den Kommun-ten aws KaAabineAn and 98ee Geweheen be4chcpmen wuAde. In dieAee bedAängten Lage kamen WiA nun deA SA zu Hi-4e, and zuAammen mit andeAen heAbeigehotten SA-MänneAn getang e-s, die eoten MoAdbu- ben zu zeeAteeuen, nicht ohne ihnen einen ganz gehöeigen Denkzet- tet veAabAeicht zu haben. Daß hieAbei keine Toten gegeben hat, and Waft be den Kommuni4ten, at3 ein Wunde-'i zu veezeichnen. ßei deA SA hatten WiA natüAtich einige )sekA JschweA Veidetzte zu veezeichnen, die Ao.Aoet in dais KAankenhaws nach Abs.6etd übeA- UlhAt wueden. HieAbei baand 4ich auch deA SA-KameAad WebeA auA At'setd, dee einen Schuß in's Bein eAhatten hatte and 4ehA viet &eat veAtoA. Von dieAee VeAtetzung hat eA auch nicht mehA Aichtig eAhoten können and einige Wochen, nachdem ee ,schon wiedeA au s deA Ktinik enteaA4en woAden wae, mußte ee doch Aein junge4 Leben ta)men, weit Aein Köepee AO geAchwächt waA, daß ee einem ee- neuten Rück)schtag nicht mehA 2standhatten konnte and an deli emp-Aan- 2) genen,Veetetzung taAb. Einee unAeeee been KameAaden waA duAch k.ige MöAdeAhand gaatten. In urps wied ee immee und ewig weiteA 3) Leben, at4 deli gute KameAad, dem nachzueieen unAee Ziet Aein wiAd. Noch einige Tage VOA Aeinem Tode JspAach ich mit ihm, and ee dAück- te noch die Honung aws, daß auch meine LeidenAzeit woht batd voAbei )sei and daß an un4eAem Siege nicht mehA zu zweiWn Aei. Man -sah ihm 4e-

Von At4Aetd ging ich noch MiA. einige Tage au.6 Be-ouch nach NiedeA-Ohmen, wo mein KameAad, deA UnteebannOhAeA deA HJ A41, wohnte, deA mich eingetaden hatte. Von doAt auA ging eis wiedeA nach At2setd zueück und nach kuezee Zeit endtich wiedee nach Gießen. Mein StuAm4ühAeA Ließ mie die Mitteitung zukommen, daß 4) ich untee atten UmAtänden wiedee zueückkommen mate, da man mich nötig bAauchte and die Potizei woht in dee ZwiAchenzeit die AWee veege4Aen hätte. EA hotte mich ,setbeA mit dem Wagen ab, und einige Stunden Apätee hiett ich wiedeA in Gießen meinen Einzug. DaA waA doch wiedeA eine andeAe Lu.6t und ein heeetiche Geffiht, wiedeA in -46 -

Gießen zu Aein. Die Feeude be den Kameitaden wait auch kaum zu be- Acheeiben. Und die Gegnee? Sie waften eutaunt, mich wiedeit zu Ae- hen, wagten abeit keineAtei Gegenaktion, ‚sonde« begnügten A-ch, höchistenis einmat "Aebeiteemöedee, Bluthund" usw. zu eu.6en, atteA- dingis immeA au-s nötigen Ent4eAnung. Dee eine RevoteeAchuß hatte ihnen doch ischeinbcot einen mächtigen ReApekt beigebeacht. - Ohne gend we:take nennenAweete ZuAammenAtöße ging die Zeit voebei, ohne von Legend einee Seite betätigt zu weeden und ohne daß geöis- iseite Aktionen eingeteitet ode A duitchgaähitt woltden wäJten. Eis waA ein gewi4Aee WaWnistittistand kueze Zeit eingeteeten au bei- den Seiten.

Ich dachte 4chon, von atten und inAbeAondeee von dee PoLizei veege44en woAden zu Aein, atis ich eines Tage4 die Mitteitung von deA. Staatisanwattisch4t bekomme, daß miA wegen dee Schießeeei den Peozeß gemacht wäAde and die Veithandtung 0.4tge4etzt Aei au.4 ie- 1) gend einen Tag im Monat Oktobvt odeA Novembe4. Dais wait OA mich eine nicht Achöne übemaischung. DeA Kamp “ng eeneut an, 4tä4- miisch zu weeden und nahm wiedvtum unAeee ganze Peuon in AnApeuch. Veuammtung au Veuammtung wultde au die BevöLkeeung toAgeta44en, ein A4ma4ch jagte den andeeen. Peopagand4aheten acq P4opaganda- ahAten Pleten wLr dunch. Man Apüete eA, eA ging nun zum Letzen Appete and zum Letzten Kamp um die Macht im Staate. Etwa is Unauis- geispAocheneis Lag in de4 Lug, und atte ffihtten die chäckende At- moisphä4e. livid da hinein 4iet mein Peozeß. - Veit Genichtimaat vott- geistoNt mit MenAchen, die atten poLitiAchen Richtungen angehöe- ten. AMA voLLee Spannung und Eewaetung. Poch eA kam andee4. Kaum eine hatbe Stunde hatte die Zeeemonie gedaueet, da gelang eA -schon meinem RechtAanwatt, dem Pg.Lutey, den Peozeß wegen neueeLi- chen Zeugenveenehmungen zu veetagen. Zeit gewonnen, iist atem ge- wonnen. Und Wilt gewannen Zeit. FaAt mete 4 Wochen Apätee wultde dee unite Teemin angeAetzt. Und wiedeft dais gieiche Bitd im Ge- eichtAAaat. Vottbuetzt bLo au den Letzten Ptatz. Den GeeichtA- voeisitz hatte dee AmtAgeeichtAeat K e e A. ALA Staatwnwatt Pingieete ein jungee Raeeendae mit NamenHeinemann. Die- Aen jungen RechtAgeteheten tka4 ich nach dee Machteegee4ung wie- dee, at's ee Aeine Volebuteitung4zeit 4ä,t dais Aisiseisism-Examen ab- teiistete, waA bei einee KommunatveewaLtung neueedin94 geAchehen muß. Hieebei t4a.6 ich ihn au deit Stadtve,twattung Gießen, woisetbist ich ebe4atLA angeAtetit bin. Dais ZuAammentee“en wae ihm Aicht- Lich peintich, doch hatte ich keineetei Gedanken daltan, ihm iegend wetche Schwieitigkeiten zu beeeiten; denn ich hatte ihm ja -schon 2) Vadenrod hatte im Juli 1932 94,7% NSDAP-Wähler. 3) Der "Mainzer Hof" war das Verkehrslokal der Alsfelder SA.

-45a-

1) Der "Deutsche Tag" in Homberg fand am 18.7.1932 statt. Bei dem Überfall zwei Abende zuvor wurden die SA-Leute A42 und Willy Weber schwer verletzt. Die Kommunisten seien bewaffnet gewesen und hätten zwischen Nieder-Ofleiden und Homberg den unbewaffneten SA-Leuten aufgelauert. 54 SA-Leute hätten ca. 100 Kommunisten gegenüber gestanden, LP 19.7.1932/SK 21.7.1932/GA 18. u. 19.7.1932. 50 Kommunisten wurden daraufhin wegen "Landfriedensbruchs" ver- haftet, GZ 20.8.1932. 2) Willy Weber erlag am 9.9.1932 seinen Verletzungen. 3) Die pastoral klingenden Worte Horns g&lören zur Goebbels'schen Doppel- züngigkeit, einerseits den blutigen Straßenkampf als quasinatürliche Le- bensform für aktive Nationalsozialisten zu propagieren und andererseits die dabei "gefallenen" SA-Leute mit einem religiösen Vokabular "ewiger" Erinne- rung als Märtyrer zu feiern. 4) Nach der Angabe "3 Monate..." von 5.44 könnte die Rückkehr nach Gießen nicht vor Mitte Oktober gelegen haben.

-46a -

1) Hien konzentrieren sich die Konsequenzen von Horns ungenauen Zeitangaben. Die Vorladung der Staatsanwaltschaft könnte spätestens im Oktober gekommen sein. Die "Propagandafahrten auf Propagandafahrten" galten dem Reichstags- wahlkampf zum 6. November 1932. So viele können es also nicht mehr gewesen sein, denn Horns Prozeß fand am 17.11.1932 statt, das Verfahren, das zur Vertagung führte, also ca. Mitte Oktober. Die "drückende Atmosphäre" muß sich also. auf die Zeit nach der Wahl beziehen, was durch die NSDAP-Nieder- lage auch mehr Sinn ergibt, denn durch die Stimmenverluste von zwei Millio- nen sanken die Chancen der Nazis, an die Macht zu kommen, von Tag zu Tag. Die beschriebene Wahlkampf-Hektik steht im Widerspruch zur Charakterisie- rung des gemäßigten Wahlkampfes im GA: "Selbst die NSDAP, die sonst im Wahlkampfe an der Spitze der Werbung durch Versammlungen marschierte, ver- zichtete jetzt fast völlig auf dieses politische Kampfmittel", GA 7.11.1932. Die Version des GA wird auch durch andere Informationen bestä- tigt.

-47a-

1) Der Kommentar zu dem beruflichen Ende des Juristen Heinemann läßt ebenso wie die Stellen über Dr. Aaron auf einen unreflektierten Antisemitismus schließen, s. S.31a. 2) Der Version der beiden Polizeibeamten hatte er schon vorgebaut, indem er vorher schilderte, daß er, ohne nach hinten sehen zu können, "in Notwehr" dorthin geschossen habe (s. auch S. 39/40). 3) Die Schilderung der Zwickmühlensituation der beiden Beamten klingt rea- listisch, s.S. 41. Sie mußten mit einem politischen Systemwechsel und unan- genehmen Folgen für sich selbst rechnen, zumal die NSDAP im Landtag immer wieder Versuche unternahm, die höheren republiktreuen Polizeioffiziere aus- wechseln zu lassen, s. Jatho, Werner, S. 205 und dies im benachbarten Preußen schon geschehen war. - 47 - im Geeicht/s/saat immee die eichtige Antwoet gegeben and ihm keine Getegenheit getaAAen, -ch SpoAen zu veedienen. Au deA hieAigen Stadtveewattung 4tettte 4ich dann ApäteA heAauA, daß de A junge Recht4wiewscha4ttee teideA etwa- zu viet jädi)sche Voegheen ge- habt hatte, wuhatb eA dann auch die JuAiAteAei an den Naget hän- 1) gen mußte, waA /sein pee4öntiche/s Pech waA. - Dock zuAäck zuA Veit- handtung. Nachdem nun die Veehandtung eeöWet wae, ging e4 zue Zeugenvennehmung. DeA eine hatte gaenicht4, dee andefte wiedeA zu- viet geAehen. Da4 ate Bild bei /sotchen Veehandtungen. Ee4tauntich wae eA nuA, daß man von dee Potizei ungeghe 20-25 Schupo/s in dem Geeichtsaat veeteitt hatte und von denen einige ebengtt4 atA Zeugen 4ungieAten. Hatte man 4o geoße Ang4t voe Uneuhen, daß man 30 viet Potizei heAbeizitieAte! Beenztich Uilt mich wuede die Ange- tegenheit at/s 2 Schupo-Seamte eA au 4 iheen Dien/steid nahmen, geAe- hen zu haben, wie iCh den AngeAchoAAenen et zuAammengeAchtagen hätte and dann, wie deeetbe /sick hätte auAichten wotten, ihn zu4ammengeAchouen hätte, atso demnach mit votteA UbeAtegung einen 2) evtt. TotAchtag odee Moed begehen watte. E>s machte meinem Recht4- anwatt and mie via Mühe und Aebeit, die Beamten in ihAeA. Au4Aage unAicheA und wankend zu machen, /sodaß Aie zutetzt ihAe AuAAage nicht mehe auAecht eAhatten konnten. FilA mich ging e4 in dieAem Fatte um eite viet. Wottte doch dee Voeitzende die Veehandtung abbeechen and die Ste44ache an da-. Schwaegeeicht veAwei4en, da eA Aich in die4em Fatte, wenn die Beamten au4 ihAeA Au4Aage 4tehen gebtieben wäeen, nicht mehe zu/ständig wae. Und eine Schwuegeeicht4- veehandtung hätte Uilt mich unbedingt at MindeAtAtAMe 2 - 3 Jahee Zuchthaws bedeutet. Eektäetich, daß mein VeAteidigee und ich atte/s daAanAetzten, die/se btöden AuAAagen zu veAnichten, wa4 un2s dann ja auch nach AchweAen Mühen getang, wobei wahe4cheintich abet auch die Mitteitung meine4 Veeteidigee4 viet beiteug und die Beamten, die woht kein ee4ine4 GewiAAen hatten etwa4 beeindAuckte, daß nachge4oe/scht weAden /sottte, weA mich a4 dem Wege nach dem Potizei- gegngni4 am Tage meineA Veehalitung /so unmen4chtich mit dem Gummi- knäppet ge4chtagen habe, obwoht ich mich nicht wehAen konnte, da ich ja mit Staht4e4/setn an beiden Händen ge6e4Aett wae. Eut ats Wi4 duechbticken tießen, daß ge unA kein Inteee.me an weiteAen Nach6ouchungen beAtände, wenn man auch jene unAinnigen Behaup- tungen 4atten ta44e, konnten Aich au4 einmat die Beamten nicht mehe AO genau entAinnen, auch nichts mehA au4 iheen Dien/steid 3) nehmen. -48-

Damit abek 4ie1en deken AuAAagen in A-ch zuAammen. Die Vekhandtung ging nunmehk untek den attbekannten UmAtänden weitek. Dek junge Staatanwaft, den Aich Acheinbae abAotut >seine Spoken vekdienen wottte, Atettte, nachdem die BeweiAaw6nahme, Zeugenveknehmung u-sw. abgeAchtoAAen wnk and eA auch schon 'mad au4 den Spätnachmittag zuging, -einen Antkag, dek au4 9 Monate GaängniA hinauAtie6 and Ao4ontige Venha4tung wegen FtuchtvekdachtA. Tkotzdem ekwieAen Walt, daß ich in Notwehk gehandett hatte, indem ich mich 1. Aetbek in LebenAgaahk begnd and 2. eine Gaahk von einem Kamekaden abge- wandt habe, wokin daA Gesetz ebenAattA Notwehk vonAieht, vekukteit- te mich daA Gekicht zu 3 Monaten GegngniA.1) Ich wukde wedek A4okt veehaget, noch beauchte ich die St/tae. Ao.6okt anzutketen, Aondekn bekam noch einige Tage Schonung. EA wäke auch Achwek gewokden, eine Vekhagung vokzunehmen; denn ich wak 4eAt entAchtoAAen, Adont zu giehen, wenn 3c*ntigen Stea0eginn voegeAehen geweAen wake. Ein zweiteA Mat Aottten 4ie mich nicht Ao teicht bekommen haben; wan doch ate.- -schon vokhek Aehk eingehend mit meinen Kamekaden be- Apkochen wokden, auch chon dek Ftuchtweg beAtimmt and daA Auto 2) Ataktbekeit. Aa4 atte Fätte hätte ich die Ftucht gewagt. Nachdem da- Ukteit nun abet venhättnimäßig niedkig auAgaatten and auch kein Hngbe4eht ektauen woeden wan, wan a1te3 gut and ein viet- AtimmigeA GtückwunAchgeAchnei tieg im GenichtAAaat hoch, Aodaß dek VokAitzende dkohte, den Saat eäumen zu &men, Wa-s ja AowieAo geAchah; denn win hatten atte keine geoße LuAt, noch tängek in dem Saat zu veeweiten, zudem die Venhandtung ungeOhe 9 Stunden gedau- ekt hatte. Die paak Miß4attenAäußeeungen dek Kommune and "EiAek- nen-Fkont" übet die ihkek Meinung nach niedkige Stnak, Walt -seht dünn and getkauten Aie 4ich nicht nichtig angeAichtA dek het- ten Fkeude, die bei unA hekkAchte and dek kampWohen Stimmung, die unA beAeette. Im Tkiumph ging eA nunmehk TnA Pakteitokat, wo nu- tüntich dek Sieg gaeiekt weeden mußte. Denn ein Sieg wak e.-ó ja auch, daß ich nämtich nicht Mokt einAteigen mußte. Und waA Apä- tek kam, wak atteA ungewiß. Nach unA die Sintgut1 - Die Stna4e Aetbek bkauchte ich dann )Spätek auch nicht mehk abzu-sitzen, da dunch die Papen-Amne2tie3) die4etbe ektaAAen wukde. -

In dieAe Zeit nun wukde ich zuk Hittek-Jugend,4) die ich ja Achon im Jahne 1929 in Gießen gegkündet hatte, abgeAtettt, um die OnganiAation in ObekheAAen nichtig aw6zubauen and volt atten Dingen 4ük einen tüchtigen Stamm von Fühkekn zu Aokgen. Hiek6ük bkauchte ich die Zeit von 2-3 Monaten. In dieAek Zeit okganiAiekte ich die fr"--

-48a-

1) Das Gericht hat den Sachverhalt anders beurteilt, als Horn ihn wiedergibt. Der Zeitungsbericht über die Verhandlung schließt: "Der unbestrafte Ange- klagte, der im großen und ganzen geständig war und ein offenes Wesen zur Schau trug, erhielt wegen der beiden Vergehen eine Gefängnisstrafe von drei Monaten, weniger um deswillen nicht, weil er es nur einem Zufall zu verdan= ken hat, daß der in die Menge abgegebene Schuß nicht weit schlimmere Folgen gehabt hat. Schußwaffe und Munition werden eingezogen." GA 18.11.1932. Mit den beiden Vergehen sind unerlaubter Waffenbesitz und fahrlässige Körper- verletzung gemeint. Den peinlichen Umstand, daß Horn "zunächst", das hieß ja wohl absehbar überhaupt, freigelassen wurde, verschweigt der GA. 2) Der Satz "Auf alle Fälle hätte ich die Flucht gewagt" ist angesichts des gefüllten Gerichtssaales und der Polizisten als das gewohnte Renommierge- habe zu werten. 3) Eine "Papen-Amnestie" ist zeitlich unmöglich, vermutlich ist das am 9.12.1932 angenommene und am 22.12.1932 in Kraft getretene "Amnestiegesetz für politische Straftaten" gemeint. 4) "In diese Zeit", also um den 17.11.1932, soll der HJ-Aufbau in Oberhessen gefallen sein, was der Eintragung in Horns SS-Karte "HJ 1.8.32-15.9.32" wi- derspricht, BDC. Danach fiele die oberhessische HJ-Gründung nämlich in die Zeit seiner Flucht vor der Polizei für mindestens "3 Monate" ab 7.7.1932, s.S.44, er müßte sie von seinen Verstecken im Kreis Alsfeld aus organisiert haben, s.S.49. - Für Gießen behauptet Soldan eine Ende 1923 von seinem Sohn begründete "deutsche Jugendkameradschaft", Kampfbericht, S.1; eine solche Gruppe wird auch von Hermann Walldorf, Gießen, bestätigt. 1928/29 gab es im GA Aufzählungen von Gießener Jugendgruppen, in der die HJ nicht vorkommt, 10.3.1928/30.4.1929. Dies könnte auf das Nennen einer "jüdischen Jugend- gruppe" zurückzuführen sein, obwohl z.B. der Jungdeutsche Orden auch ge- nannt wird. Horns Gießener Gründung erscheint vor allem deshalb unwahr- scheinlich, weil er es sicher nicht versäumt hätte, einzelne Umstände davon als sein Verdienst hier gehörig auszuschmücken. In Hessen-Nassau wurden erst in der zweiten Jahreshälfte 1930 von Wiesbaden aus die ersten HJ-Grup- pen und dann "Gefolgschaften" gegründet, s. BA, NS 26/363, 1 HJ Nassau Be- richt über seine Entwicklung. 17 Blätter von C.R., S.14. Eine frühere HJ- Gründung erscheint mir angesichts der allgemein späteren NS-Organisations- entwicklung in der Provinz Oberhessen unwahrscheinlich. In Friedberg wurden im Januar 1930 erstmals "einige Jungen zusammengebracht", Bericht W.M., S.31, s. bei Bauch, erst im Sommer 1931 scheint sich dort eine Gruppe ge- bildet zu haben, Bauch S.111. Aus Leihgestern wird im April 1931 von "Neu- aufnahmen" in die HJ berichtet, am 6.9.1931 fand in Grünberg eine Führerbe- sprechung der HJ für die Kreise Alsfeld, Gießen, Lauterbach und Schotten statt, H.H. Horn weiß von alledem offensichtlich nichts. Anfang 1932 wurde an die Gießener HJ die Nr. 4 verteilt, HH. Für April 1932 wird in Gießen der BDM, für Januar 1933 eine Jungmädelgruppe genannt. In einem histori- schen Rückblick der NS-Zeit wird aus gutem Grund nur eine einzige Zahl ge- nannt: danach soll die -oberhessische HJ in Potsdam Anfang Oktober 1932 mit 250 Jungen vertreten gewesen sein, GA 4.1.1934.

- 49a -

1) Das "Reichsjugendtreffen" der HJ in Potsdam fand am 2.0ktober 1932 statt. Horn müßte also seinen Aufbau der oberhessischen HJ bis Ende September ab- geschlossen haben. - 49 - ObeAh.H.J. zu' vottisten Zu4Aiedenheit deA DaAwstädteA H.J.-FühAung. Da ich da-s geAamte Gebiet ObeAhm4en4 zu beaAbeiten hatte, mußte ich o4t tagetang außexhatb Gießen4 zubAingen, woduAch ich eine Zeit- tang votekommen aus dem hieAigen Kamp4gebiet heAawskam und die Füh-eung mit meinen KameAaden etwa' veAtoA, da meine Betätigung jetzt ganz andeAeA Na-tu-'t. Wait. De,shatb ging ich auch, o4oAt nach Beendigung meine A A4gabe in deA HJ wiedeA in meine ate KamNge- meinch4t ZUVOA 4ühAte ich die ObeAh.HJ. eut noch zu dem gAoßen ReichjugendtAe44en nach Potsdam, wetche2s eben4aLe4 ein hevaicheA und gAoße)s EAtebni4 wax. Ganz be4ondeA3 waA as deA VO4- beimaA4ch VOA dem FühAeA im gAoßen Stadion, deA einen b.teibenden EindAuck bei ums aLeen hintelaieß. Die FahAt, die Wi4 mittets Om- nibtumen zuAücktegten, waA natuAtich gteictqatts ein AehA AchöneA EAiebniA. -

Wie Achon geAagt, ging ich nach Beendigung meineA Au4gabe in dek HJ wiedeA zuAück in meine atte Kampüemein4ch4t. /n die SS konnte ich teideA nicht mehA eintAeten, da einige oAganiatoAiAche ÄndeAungen in deA SS meinem EintAitt entgegen4tanden. 2) So Wa4 ich gezwungen, in deA SA wiedeA Dient zu machen, wo ich dann auch wiedeA meine at-ten KameAaden zu4ammen4and, die auch teitweiAe wie- dek au-s deA SS WA. SA übeAgetAeten waAen. Ich wuAde 4o4oAt zum Stab des II. StuAmbann4 veA4etzt, in we,echem ich ats TAuppUihAeA meinen Dient veAAah und dann ,späteA auch OA einige Zeit ats Ad- jutant einApAang. So Achteppte .sich deA Kamp hin bi- zu-k Macht- eAgAeibmg duAch die NSDAP. Noch in de-'L SitveAteAnacht hatten wiA au 4 dem KAeuzptatz und MaAktp.tatz einen Zu2sammentoß mit de-'r Kommune und Potizei, wobei wiedeA einma£ de A Gummiknüppet >seine Schutdig- keit tun mußte. E's waA die4e4 eigenteich die Letzte gAöBeee SchtägeAei voA de-'t MachtübeAnahme, die WiA in Gießen meebt haben. -

Und dann kam deA gAoße Tag. Wie 40tt man da4, wa-s wiA damats vueebten und ffih-eten, niedeAAchAeiben? Ich wite e4 veAAuchen, ob- woh£ s nu-'r ein ZeAAbitd deAAen Aein kann, wa4 WiA WiAtaiCh em- Nanden. iNeAWCW4 AWSKRE -"etke

- 50-

Schon die ganze Zeit voxhex meekten wie, daß etwa4 in dex Lu4t tag. EA wuxde von Vexhandtungen geApeochen, die zwiAchen dem Fühxex und dem dama- tigen ReichApeäAidenten v.Hindenbueg Atattge4unden haben 4ottten. Abut kein MenAch von unA wußte etwa4 genaue-o.(1) Wie atte Atanden auch noch zu Aehe untee dem Eindeuck, den dee Veeeat de4 von unA atten Aehe geAchätz- ten Aäheeen Pg. Geoeg Stea4Aee heevoegee4en hatte.(2) Abee auch die4e bit- texe Angetegenheit konnte unA nicht4 mehx anhaben. Abee WiA WItten, daß etwaA in dee Lu“ tag. Und dann wait e4 oweit. Die Zeitungen bitachten in geoßee AuAmachung die Mitteitung, daß dee Fäheee abeematA zu einee Be- Apeechung beim ReichApeäAidenten getaden Aei. EA wait dee 30. Januae 1933 atA wie am Voxmittag atte zu4ammen in unAeeem Paxteitokat -aßen and au.6 die weiteeen Nachxichten wax-taten. EA wax nicht vexgebtich. Ptötztich höxten WiA atte, daß deft Faxex mit dex Bitdung einee neuen Regieeung bea4teagt Aei und dee neue Kanztee deA DeutAchen ReicheA Aei. Wax da- eine Feeude. Wilt konnten und konnten eA zueeAt nicht gtauben. Teotzdem Wik atte die4en Tag heebeigeAehnt hatten mit atten FaAeen unAeeeA HeezenA 4o kam doch dieAee Tag zu übexxaAchend an-o. A4 den Steaßen Aammet- ten 41.ch die VotkAgeno4Aen. EA wax, atA wenn Mobitmachung beAohten woxden wäxe. Ich weiß nicht mehe, wa4 wix atte4 taten und weiß nux noch, daß, atA wie winktich wußten, daß atte4 TatAache gewoxden wax, wa4 man Aagte, Wi4 unA zueäckzogen und ffie unA atteA noch einmat genau beApeachen und Vee- mutungen au4Apeachen, waA nun weeden wdede. Dann exhietten Wilt den 8aeht, UKA 0.4 den Abend um 6 Uhe beeeitzuhatten, da unzeee Fahne am KeeiAamt auüezogen weeden Aottte. Und Aie waeen atte da. Tauende von VothAgeno4Aen umAäumten den Landgea.6-Phitipp-Ptatz au wetchem da4 1(xeiAamt Ateht. wax 41ix mich eine ganz beAondeee Ehxe und Feeude, daß ich e4 wax, dee unAeee Fahne zum eeAten Mate in Gießen an einem öWnttichen Gebäude wie da4 KxeiAamt, auAziehen duete.(3) Die Potizei, wetche in den einzetnen Räu- men unteegebeacht Walt, Atand an den FenAteen und wußte nicht, ob Aie mix die HiA4ung veebieten Aottte, odee nicht. In da4 Gebäude hatte man unA nicht eingetaA4en, atAo mußten WiA unA eine Leitex beAchaen, die Aei von einigen Kamexaden gehatten wuxde, wähend ich empoxAtieg und unAeee Fahne an dem MaAt baeAtigte. AtA )sich dann unisee Symbot entxottte, Atieg mgewattig und kxägig da4 Lied dex DeutAchen und da- Hoe4t-WeA4et-Lied, geAungen von den Tau-senden, die mit eehobeneA Hand dieAen Moment 0.iee- ten, zum Himmet empoe. Man kann nicht beAcheeiben, wie daA wax. EA wax dee AchönAte Augenbtick meine- Laban-o. UnAee Kamp wait gewonnen, daz wußten Wilt. WaA jetzt noch kam, wait andme Aebeit. Jetzt mußte Aich zwang4tät4ig die Umwätzung attex Dinge in DeutAch- Land vottziehen. Waeen wie einmat oweit an dee Macht, dann wait eA nue noch eine Fuge von ganz kuezee Zeit, daß die4e Macht vat und ganz auA die Bewegung übexging. Und zwax Legat, wie eA ja auch dex Witte de4 Fäh- eeeA wax und wie eA ge4chah.(4) Am nächAten Tage Aehe Aähzeitig zogen Wi4 mit ungeghe 50 SA-Männeen to-o und Aetzten au6 jede4 öenttiche Gebäude in Gießen unAeee Fahne au4 die SiegeAmaAten, ohne daß unA jemand hätte eenAttich daean hindexn können. Die nächAte Zeit wax damit au4ge4üttt, daß Wilt die Dinge Aehe genau vee- 6otgten, die -ich in dee geoßen Pot-lit-Liz ahpietten. Etwa- andeeeA hatten Wi4 nicht zu tun; denn die ganze Machtübexnahme -op-Lette Aich vottkommen gexäuAchtoA bei unA ab. AtA dann dex Fühxex Neuwahten anAetzte,(5) da wußten wix, daß nun die Letz- te Schtacht geAchtagen weeden mußte. Bei unA in HeA4en hatten Vexändex- ungen Atattgaunden in dex LandeAeegieeung,(6) wie in den andeeen Ländexn auch. Abut dee /tote MiniAtee deA Inneen LeuAchnee wax noch im- mex da und baehtigte die Potizei biA zum 12. Mäez 1933. Und ein Teit dee Potizei Pixte Aeine Baehte noch genau Ao Achax6 duxch, wie voxhex. Dex beAte Veeteetee LeuAchneeA im KxeiAe Gießen wax dee eote Obeeeegieeung4- eat Ritzet, dex nun übexatt in ObexheAAen heeumeeiAte und Aeine Vex- Aammtungen abhiett. Am Sonntag vok dex Waht Apeach ee auch inHungen wo wix ebenWt4 voxhee eine Veuammiung im Fee-Len abhietten. Wix waxen mit ungeghe 150-200 SA-Männexn zu einem Au.6max4ch in und um Hungen ee- Achienen und die Bevötkeeung jubette unA zu, wie äbeithaupt die4ee Tag 4üe unA ein vottex Ex4otg wuede. '7.•i„jaaiteerzcsouwa 6,4i:Iffliffl•MUMIZEMINgeItemme:e

-51 -

Nachdem WiA auA Hungen abgezogen waAen, kam mit ungeghA 300 Mann "EiAeAne FAont" deA kote Bonze Ritzet an. AtteAding4 waA Aein Empang wenigeA heAztich; denn die Baue-'n und Einwohnee von Hungen waiqen, atA Ritzet a4angen wottte zu ApAechen, demAetben bAennende Steeichhötzee au.6 -einen Hut atA AntwoAt auq Aeine HetzAede, die eA VO4 einigeA Zeit gehatten hatte und in deA eA eAktähet hatte, manchmat wäAe eA gut, wenn man den BaueAn die Scheunen anAtecken wüede;(1) denn 4-tie wäAen ja doch atte NaziA. Ritzet konnte nicht mehA weiteA ApAechen und wuede niedeAgeAchAiehen. Die anweAende Potizei nahm ihn in ihAen Schutz und beachte ihn an den 0AtAau4gang in Sicheeheit voit den wütenden Bau- eAn. Zu dieAee Zeit kamen Wi4 wiedee nach Hungen zuAäck und begegneten einem andeeen Teit von unge4ähA 250 "EiAeAnen FAont" - AngehöAigen, die mit Fahnen und MuAik nach Hungen einziehen wottten, um die doetige VeeAammtung mitzueeteben. Sie kamen nicht mehe nach Hungen biA auA we- nige, die atteedingA inA KAankenhauA eingetie.6eAt weAden mußten. Und da4 kam Ao: Die Roten, wetche unA Achon 4AäheA hatten kommen Aehen, eückten AO dicht au.A die Mitte deA StAaße, daß wie nicht voebeikommen konnten. EA wait von Seiten dee Roten eine PAovokation beabAichtigt. AtA nun noch eineA dicAee KeAte, dee eine Fahne tAug, dieAe meinem BAudeA, deA unAeAe StuAn*chne zu die4eA Zeit geteagen hatte, inA GeAicht wehen Ließ, aßte denAetben die Wut und eA Aiß die Achwaez-eot-gotdene Fahne heAunteA und in Fetzen. DaA wait, nun atteeding4 da A Signat dazu, daß deA Kamp begann. AtA AuAbeute(2) dieAeA AoiAchen.6attA habe ich heu- te noch atA EAinneAung attein 2 ReichAbanneA-Fahnen, die miA ein An- denken an jenen Tag A-nd. DaA ganze GeAindet nahm natäetich, atA wie eneAgiAch voAgingen, äbee die FetdeA AeißauA und tießen nuA ihAe VeA- wundeten zuAück, die wiA dann in die Ktinik bAachten. AtA wiA nun in die Stadt einAückten, höAten MLA., daß ein Teit unAe- AeA KameAaden, die eben eeAt gekommen waAen, von dem Teit de4 ReichA- banneu, dee noch be Ritzet wait, übe4atten woAden Aei. Schnett ging e4 nun im LauAAchAitt an den AuAgang de A OAte4 und kamen noch VIA ‚tech- ten Zeit doet an, um zu veehindeen, daß unAeAe KameAaden von dem 'to- ten Mob zuAammengeAchtagen wuAde. Wäheend dc'. ‚tote Ritzet au4 dem gut gedeckten HinteAgAund Aeine MänneA nach voAn hetzte und immee wiedee gegen unA a4eueAte, btieb eA AetbeA Achön zuAäck und tieß Aich noch von eineA Leibwache von Potizei umgeben, die nun auch gegen unA Stet- Lung nahm und mit iheen PiAtoten veAhindeAte, daß wie Ritzet auAge- tiaeAt bekamen. EA wait, eine beenztiche Situation in dee WiA teckten. &CA ReichAbanneA, wetcheA wie zuAückgeAchtagen hatten, veAAteckte Aich hinteA deA Potizei und die4e tand VOA unA mit gezogeneA PiAtote. Auch Wilt hatten voe den Augen dek Potizei unAeAe Waen gezogen, wa4 wiA bei un-s hatten und eA wait unA atteA in dieum Augenbtick gteich. WäAe ein Schuß gaatten, dann hätten wLii. da4 AchönAte Btutbad gehabt. Die Po- tizei, die mit zwei AchweAen Ubelqattwagen auA Butzbach gekommen wait, getAaute Aich nicht, gegen unA voAzugehen, weit Lee eAkannte, daß Wi4 zum äußeAAten entAchtoimen waAen und unAeAe Kameeaden nicht von dem ‚toten MoedgeAindet abAchtachten Ließen. Sie mußte Aich dazu bequemen die ReichAbanneAgeAetten übeA die Fetden au3 Hungen zu tAanApontieAen und in SicheAheit zu beingen. So hatten Wi4 auch im StAaßenkamN an- ise/ten Ptatz veAteidigt und- gehatten und da4 wait un-s ein Symbot. Den ganzen Tag noch btieben Wilt in Hungen und Ließen unA die GaAt- AeundAchag dc'. Einwohnee gaatten, die unA nicht genug danken konn- ten, daß Wi4 den ‚toten TeAuA in Hungen und Umgegend gebeochen hat- ten. Da4 wait die Letzte AnAtAengung, die die Roten gemacht hatten, um we- nigAten4 noch etwaA Aetten zu können. Und eA waA auch gteichzeitig ihe UnteAgang in unAeAeA Gegend und unAeAe Letzte handgee4tiche AuAeinandeAAetzung mit dieAem ‚toten Mob. Ee wait gewonnen und die Roten endgättig im KAeiAe Gießen eetedigt. Ihee VeAAammtungen, die Lee AonAt noch hatten, wueden zum gaßten Teit abgeAagt und Lee hatten Lech da- mit abgaunden, in Ruhe die Waht auAktingen zu taimen. Wäheend wie Tag Ala Tag und Nacht OA Nacht unAeAen WahtdienAt und VeAAammtungA- Achutz veuahen, hauchte dc'. ‚tote Mob Aein Leben au. - 52 - Die Waht am 12. MäAz 1933 bAachte unA auch &gat die vottkommene Macht (1) im Staate. Zu die4en Zeit Achon ffihAte ich einen SA-StuAm und den Waht- tag Aah mich anAchließend im Knei4e meine KameAaden vom StuAm 19/116. WaA jetzt noch zu geAchehen hatte von unAenen Seite, iAt daAAetbe, wa4 andeAeAoAU auch geAchah. Die UmbeAetzungen(2) in den einzetnen MiniAteAien, das vottkommene Weichen deA 'to-ten au-s atten FähAeAAtettungen de4 Staate-o, die UbeAnahme at-ten wichtigen 0Aganiationen we GewenkAcha4t4bünden uAw. wan ja übeutt da4Ae1be. AtA Hi«ApotiziAt veneidigt, hatte ich auch Ge- tegenheit, die eAAten KonzentAationAtageA beAuchen zu düA4en, indem ich einige TAanApoAte doAthin begteitete.(3) Doch iAt äbeA att dieAe Dinge wenig zu beAichten, da Aie mit deA KamNzeit an und OA 3ieh nicht4 mehA zu tun hatten. DeA Kamp 4 um die Macht waA beendet. Nun gait e4 und gitt e4 heute noch, die4e Macht zu 0.Atigen und auAzubauen. (ii., die wiA AäheA au4 den Stnaße unAenen Mann Atanden, mäAAen nun auch in dem neuen Reich bewei4en können, daß win auch im Au0au unAenen Mann Atehen können, wa4 unA eben- 4attA getingen wiAd und getingen muß.(4) Die .6ennene Entwicktung nach deA MachtäbeAnahme in Gießen vottzog Aich zwangAtä4ig duAch die NeueinAetzung nationatAoziatiAtiAcheA FähAeA in FühnenAtettungen den Behönde u4w. Wenn auch mancheA Aich eitot noch ein- Achtei4en mußte, Ao hatten WiA doch die Libenzeugung, daß im gnoßen und ganzen atte4 Achon Aichtig wenden wältde. Ich pen4öntich wan ja auch jahAetang aAbeitAto4(5) geweAen und hatte nun von Zeit zu Zeit einmat in einen Stettung atA Hi«AangeAtettten au4 dem GaAwenk in Gießen aAbeiten wo ich immen wieden au4höAen mußte, weit den note BetniebAnat mich niematA attzutange anbe-ten Ließ und meine Entia44ung Ao Lange ciAdeAte, biA man auA Feigheit auch dieAem An- innen immeA wieden nachgab. Im Mänz 1933 wuAde ich endtich atA Au4hi4AangeAtettten eingeAteitt. Danach fzam ich atA Beamten-Anwänten au4 die StadtveAwattung in Gießen, wo ich dann im FAähjahA 1935 meine 1. Venwattung4pn4ung 46A die he4Ai- when Gemeindebeamten in Mainzmit Aehn gutem EA4otg abtegte und daduAch bewieß, daß WA auch in dieisee Beziehung unAenen Mann Atehen. Z.Zt. bin ich in VoAbeAeitung OA die Letzte atAo die zweite VeAwattung4- pAi4ung, die ich im Mai 1937 beAtehen witt. Ein AchöneA Augenbtick wan eA, atA win 1934 von den Pantei daA gotdene Eh- Aenzeichen den Bewegung veAtiehen bekamen, da4 ich mit dem gnößten Stotz atA da4 weAtvottAte Zeichen tAage, da4 ich im BeAitz habe.(6) Meine Tätigkeit in den Pantei iAt noch genau Ao aktiv, wie Aie AüheA waA Am Tage den Röhm-Revotte wunde ich wieden zun Schutz-Staet dc'. NSDAP in Gießen au4genommen und bin ich Aeitdem wieden in deA SS,(7) unten meinen at-ten SS-NummeA. Auch in den SS ffihAte ich einen SS-MotonAtunm und bin heute atA SS-UnteAAtuAmPhAeA Adjutant im I. StuAmbann deA 83. SS-StandaAte, Gießen. Bei deA tibeAnahme in die SS bekam ich woht wieden meine ate SS-NA., 20829, mußte abut atteeding4 in meinem DienAtning wieden von unten a4angen, wa4 miA abut abzotut nicht auAmachte und Aeue ich mich nun daAübeA, daß meine VoAgeAetzten doch AcheinbaA mit min zu4nieden 4-.'Ind, waA auA meinen ßaöndenung zum SS-UnteitAtuAmbannOhAeA heAvoAgeht. DaA wäne in gnoßen Zügen atteA, wa4 ich üben meinen Kamp und üben meine EntebniA4e in den Bewegung zu AchitdeAn hätte. AtteA kann man nicht mehA Ao genau wiAAen, abut auch da-o, wa4 ich noch wußte, dilAte votta4 ge- nügen, um Aich ein Bitd auA unAenen Kampzeit machen zu können. Die Zeit nach dem 30. JanuaA 1933 Atneige ich nu'.; denn die eAtebte ja jede'. ande- ute'. VotleAgenoAAe auch mit. Mein WunAch Pt die Zukung iAt nun dc'., noch Aecht Lange .ffln den FAAeA, OA DeutAchtand und die Bewegung tätig Aein zu können.(8) 9) Heit dem Fühnen! HandAchAigtich: Heinz HeAmann HoAn Mitgt.NA. 84166 2) "Organisatorische Änderungen in der SS" ist die vorsichtige Umschreibung einer Tatsache, die Horn als sozialen Abstieg empfinden mußte. Als genügend "Menschenmaterial" zur Verfügung stand, sollte die SS dem Adel und dem ge- hobenen Bürgertum vorbehalten werden; Pg's von Horns sozialer Herkunft ge- hörten nach diesem Maßstab in die SA.

- 50a-

1) Der gedrängte Druck auf den letzten drei Seiten grenzt die politischen Er- eignisse von 1933ff. vom individuellen Kampfbericht ab. - Das Uninformiert- lassen spiegelt das Verfahren einer Führerpartei, deren politisches Vor- gehen erst aus der Zeitung bekannt wird, gegenüber ihren Pg's. 2) richtig: Gregor Strasser. 3) Das Erlebnis des Fahnehissens als Höhepunkt einer politischen Karriere fin- det sich auch in anderen NS-Berichten und wahrscheinlich auch bei anderen Parteien. 4) Daß Horn die Vorgänge nach dem 30. Januar 1933 insgesamt als "legal" aus- gibt, kennzeichnet einmal mehr sein eingegrenztes Politikverständnis. Er verkennt die NS-Doppelstrategie der Machteroberung von oben und von unten, an der er selbst beteiligt war. 5) Der "Führer" mußte diese Wahlen als eine seiner ersten Amtshandlungen gegen den Widerstand Hugenbergs im Kabinett durchsetzen, Höhne S. 270/271. 6) In der hessischen Landesregierung fanden "Veränderungen" erst nach der Reichstagswahl vom 5. März 1933 statt. Die Polizei wurde am 6.3.1933 dem NS-MdL Heinrich Müller (Alsfeld) unterstellt, s. Jatho, Werner, 5.205. Leuschner mußte schon an diesem Tag aus Darmstadt fliehen, Leithäuser S.98.

- 51a-

1) Ritzel hatte vor bäuerlichem Publikum vor den Gefahren eines offenen Bür- gerkrieges gewarnt und in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, "daß nach allen geachichtlichen Erfahrungen das Streichholz in Bürgerkriegszeiten auch eine Rolle zu spielen" pflege und er hatte vor "derartigen Experimen- ten" gewarnt. NS-Kreisleiter Dr. Harth hatte diese Äußerung am Anfang der Gießener Rosenberg-Veranstaltung vom 28.7.1932 aufgegriffen und gegen Ritzel gewendet. Später kam es noch zu einem Prozeß über die "Streichholz"- Kontroverse. 2) "Ausbeute" ist kriegssprachlich.

- 52a -

1) Zur "vollkommenen Macht", s.S.50a; dazu datiert er die Reichstagswahlen falsch. 2) Mit "Umbesetzungen" und "das vollkommene Weichen" umschreibt er verharmlo- send die Gewalt-Exzesse, von denen dies an vielen Orten begleitet war. Auch für Gießen sind solche Vorgänge, die sich meist hinter verschlossenen Türen abspielten, nicht auszuschließen. Zu "Maßnahmen gegen Einzelpersonen" s. Mehl, S.35ff., zu Ausschreitungen im März 1933 s.Heyne, Judenverfolgung, S.50. 3) Daß Horn Gefangene nach Osthofen gebracht hat, hat mir Walter Deeg bezeugt. Welche anderen Lager er hier meint, ist unklar. 4) Der Wechsel der Perspektive von der "Straße" ins "neue Reich" läßt an An- sprüche an den NS-Staat aufgrund der Meriten der "Kampfzeit" denken. 5) Nach eigenen Angaben war er 1925-28 kfm. Lehrling, 1929-31 Leichtmatrose, bis Anfang 1933 dann mehrmals beim Gaswerk beschäftigt. 6) s. Horns Name auf der "Ehrenzeichen"-Liste GA 25.2.1934. 7) Daß Horn gerade "am Tag der Rühm-Revolte", die in Wirklichkeit ein Gewalt- akt von oben u.a. gegen eigene "Alte Kämpfer" war, wieder in die SS, wenn auch in niedrigerem Rang aufgenommen wurde, läßt vermuten, daß auch in Hes- sen "unzuverlässige" SA-Führer abgelöst worden sein dürften. Horns Wieder- aufnahme spricht dafür, daß er als absolut loyaler "Parteisoldat" galt. 8) In seinem Abschlußsatz ist gegenüber früher der Führer an die erste und die Bewegung an die dritte Stelle gerückt, unterstrichen durch die Form des Heil-Grußes. 9) Die Mitgliedsnummer gehörte in ihrer Kontroll- und Selbstdarstellungsfunk- tion zum "Alten Kämpfer" wie ein Teil seines Namens. Einführung

Einleitung

Es geht bei dieser Veröffentlichung nicht darum, mit einem heute billigen Überlegenheitsgefühl über die NS-Vergangenheit Einzelner zu richten, mit mora- lisch erhobenem Zeigefinger nachträglich Anklagen gegen individuelle Gewalt- täter zu erheben dies ergibt keine "Bewältigung der Vergangenheit", die ohnehin nicht bewältigt, sondern nur graduell besser verstanden und struk- turell begriffen werden kann. Nicht die Person Heinz Hermann Horn soll vorge- stellt werden. Es geht darum, anhand dieses "Kampfberichts"1) etwas Charakte- ristisches der Mentalität der NS-Millionenbewegung vor 1933 sichtbar werden zu „2) lassen. Die landläufige Denk- und Redeweise "Die Nazis haben... - so als ob diese von außen oder sozial von woanders her gekommen wären - möchte den Anteil der bürgerlichen Schichten am An-die-Macht-Bringen der Nazis und ihrem ungefährdeten Systemerhalt über zwölf Jahre hinweg vergessen machen. Dagegen hilft nur, diesen Anteil lokal am jeweiligen Platz durch Material sichtbar zu dokumentieren. Gießen war hierbei eine Mittelstadt wie andere auch. Wissen- schaftlich läßt sich zwar von lokalen Befunden nicht gut auf Reichsebene schließen, andererseits dürften Vorgänge in einer Stadt, die statistisch meist ungefähr in der Mitte des Reichstrends lag, so unrepräsentativ nicht sein. In diesem Sinn ist der vorliegende bearbeitete "Kampfbericht" als Bestandsauf- nahme zu einer Zeit der Gewalttätigkeit in Gießen schon vor 1933 als gegen apologetische Tendenzen gerichtet zu verstehen. 3) Der Originaltext ist möglichst zeilen- und buchstabengetreu abgedruckt, um die spürbaren Absichten des Verfassers nicht zu verfälschen. Grammatische und Rechtschreibefehler wurden mitübernommen, nicht um das süffisante Lächeln von Oberlehrernaturen hervorzurufen, sondern die erlebnishaften Ausdrucksabsichten Horns deutlich werden zu lassen. Nur im Falle handschriftlicher Korrekturen und bei der Vereinheitlichung des ss zu ß wurde im Sinne des Autors mgeglät- tet". Ehemalige Nationalsozialisten genießen durch viele Bestimmungen in unserem Bundes- und Länderrecht einen besonderen Datenschutz. Selbstverständlich be-

1) Die Herausgabe des Berichts war erstmals 1982 mit einem Gießener Verlag ge- plant, kam jedoch aus Zeitgründen nicht zustande. Zur Funktion der "Kampf- berichte" s.das Kapitel "Die 'Alten Kämpfer', und ihre 'Kampfberichte'". 2) z.B. in Gießener Gelehrte, S.630; Nationalsozialisten kommen bezeichnender- weise in der Sekundärliteratur zu "Gießen und Nationalsozialisten" nur sel- ten vor, Ausnahme: Mehl. 3) Die Originaltexte der Gießener "Kampfberichte" befinden sich im BA, NS 26/528. -54- hindert dies die bundesdeutsche NS-Forschung erheblich. In der angel- sächsischen Sekundärliteratur z.B. werden Namen von "Alten Kämpfern" offen ge- 1) nannt. Um jedoch Klagemöglichkeiten Betroffener und Verwandter vorzubeugen, mußten in diesem Text die meisten Namen von Pg's durch Buchstabennumerierungen ersetzt werden, um sie für Außenstehende unkenntlich zu machen. Ausnahmen bil- den lediglich Personen, die schon in der Literatur oder in den Zeitungen ge- nannt wurden. Die Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung wurde eingeholt, der Datenschutz juristisch abgesichert. Damit andere Bearbeiter die Namen identifizieren können, werden für die Pg's wie im Aufsatz von Bauch die Parteimitgliedsnummern angegeben, auf die Namens-Anfangsbuchstaben wird hier jedoch verzichtet. Die Buchstabennumerierung richtet sich nach der Reihenfolge des Vorkommens im Text. Die NSDAP-Mitglieder (A) wurden von den Nicht-Nationalsozialisten (B) getrennt. Die Namen der Personen der zweiten Gruppe sind als Opfer oder/und Gegner der Nationalsozialisten nicht getilgt, da dies als Beleidigung empfun- den werden könnte. Dem Bericht sollen Anmerkungen beigegeben Werden, die mit der entsprechenden Seitenzahl und dem Buchstaben a gekennzeichnet sind. Dem Text mit den An- merkungen ist als Kontext ein Anhang mit Tabellen und einem Literaturverzeich- nis nachgeordnet. Nicht alle Details der Bearbeitung können hier bibliogra- phisch belegt werden, dies bleibt späteren Publikationen vorbehalten. Die per- sonalen Informationen zu Horn wurden bis 1948 den Gerichtsakten der Archives de l'Etat in Luxemburg entnommen, für deren großzügiges Entgegenkommen ich mich besonders bedanke. Die Daten zum NSDStB sind im Universitätsarchiv Gießen vorhanden, die übrigen Auskünfte im GA und anderen Zeitungen. Einzelne Daten wurden zur Bestätigung aus dem BDC, dem Staatsarchiv Darmstadt, den Stadt- archiven Darmstadt, Dieburg und Gießen sowie dem Kreisverband der CDU Darm- stadt-Dieburg herangezogen. Alle Genannten seien bedankt. 2) Ich danke Herrn Horn für seine Bereitschaft zum Interview. Dazu kam es erst, als die Einführung zum Bericht schon formuliert war - diese mußte nicht geän- dert werden. Die im Anhang abgedruckten Auszüge entstammen einem dreistündigen Gespräch vom 21.3.1986, das auf 59 Seiten transskribiert und von Herrn Horn 3) durchgesehen wurde. Sie werden möglichst lautgetreu in der Umgangssprache

1) Horn z.B. bei Fischer, S. 192/204. 2) Aufgrund falscher Informationen habe ich seinen heutigen Wohnort erst sehr spät gefunden. 3) Mit 'der Intonation und dem visuellen Eindruck gehen natürlich wichtige Teile zum Verständnis des Gesprächs verloren, die auch durch Erläuterungen nicht nachgeliefert werden können. Die Auszüge sind nach ihrer Reihenfolge dem Gespräch entnommen, die Seiten neu numeriert. 7:- -Z,-e-ent,,,aarreZev

- 55-

wiedergegeben und nicht weiter interpretiert. Die auf der Cassette nicht hör- baren Stellen sind durch Pünktchen markiert. - Die Namen datengeschützter ehemaliger Nationalsozialisten mußten genauso wie im Bericht durch Buchstaben- numerierungen ersetzt werden. Die Konstellation des Gesprächs verhält sich dem Gegenstand gemäß "epochal" umgekehrt zum Bericht: was 1936 als Verdienst für die NSDAP herausgestellt werden konnte, muß 1986 in der Umkehrung heruntergespielt und verdrängt wer- den. Tabuiert sind heute vor allem die offene Gewalt, die damaligen antisemi- tischen Aktivitäten, die affektive Hingabe an den "Führer" und graduell ver- schieden die Zugehörigkeit zur NSDAP und ihren Unter-Organisationen mit deren Aktivitäten. Nur am Anti-Kommunismus hat sich nichts geändert.

Anne Huber zeichnete die Karte. Für Anregungen und Kritik bei der Bearbeitung danke ich Angelica Seithe, Rolf Haaser, Evelyn Dillge-Mischung und Dr. Hein- rich Brinkmann, aus der Geschichtswerkstatt Rita Klages, Peter Engel, Michael Schmidt und Ellen von Borzykowski sowie Frank Sygusch für seine Organisation der Herausgabe.

Soziale Einordnung

Die Lektüre dieses Kampfberichts würde isoliert gesehen einen falschen Ein- druck von der Entstehung und frühen Entwicklung des Nationalsozialismus erzeu- gen, für Gießen muß zuvor als Korrektiv auf den dominierenden Einfluß gehobe- 1) ner bürgerlicher Gruppen hingewiesen werden. Reimann referiert als Einlei- tung zum Gießener "Frontabschnitt Hochschule" den Zeitgeist: "Daß die deut- schen Universitäten in der Konfrontation mit dem Nationalsozialismus versagt 2) haben, ist längst zu einem Gemeinplatz der öffentlichen Meinung geworden." Dies ist noch eine vornehme Untertreibung, was die Tatsachen betrifft. Auch am Beispiel unserer Universitätsstadt ist zu zeigen, wie entscheidend das Bil- dungsbürgertum gerade für die Mobilisierungsphase der NSDAP bis zur Durch- bruchswahl am 14.9.1930 und noch danach war. Ohne den Nationalsozialismus aus

1) s. Sozialdaten, NSDStB und Gießener Dozenten im Anhang. 2) Frontabschnitt, S. 7. - 56-

seinem Zusammenhang von Großkapital, Krisen, Funktionseliten und NS-Oligarchie 1) herauslösen zu wollen, muß davon ausgegangen werden, daß die NS-"Bewegung" erst eine gewisse Größe und Schlagkraft erreicht haben mußte, bevor sie als gegenrevolutionäre Schlägertruppe für das Großkapital interessant werden konn- 2) te. Welche sozialen Gruppen die NSDAP bis dahin getragen haben, ist regional aufzuschlüsseln. In Gießen fällt für die Inkubationszeit 1927-1929 der hohe akademische Anteil auf, der die Partei in Bewegung brachte. Nachdem ein Gießener Studienratssohn die Ortsgruppe wieder gegründet hatte, gaben ihm zu- nächst Frankfurter NSDStB-Mitglieder die nötige weltanschauliche Nahrung: 3) Rühle, Gutterer, Heyse. Im Wintersemester 1928/29 begründete der Sohn des hessischen Gauleiters Ringshausen, der Jurastudent Paul Ringshausen, ebenfalls 4) von der Uni Frankfurt kommend, den hiesigen NSDStB mit. Bis 1930 wurde die Rednerliste der Gießener NSDAP mit Akademikern bestritten, der NSDStB war schon vor dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise mit von der Partie. Unter den Berufen der Väter der NSDStB-Studenten Gießens dominieren klar solche aus dem gehobenen Bildungs- und Besitzbürgertum. Nur ein Viertel stammt aus der Pro- vinz Oberhessen selbst, dies weist auf die starke Mobilität dieser NS-Unter- gruppe an der Landesuniversität hin, wozu die frühere Nazifizierung der Her- 5) kunftsprovinzen Rheinhessen, Starkenburg und Hessen-Nassau belegt ist. Andere Studenten waren in dieser Zeit in der Partei, ohne dem NSDStB anzuge- 6) hören. Von den Professoren waren vor 1933 nur wenige Pg's, was indessen Wohlwollen und Unterstützung nicht ausschließt.

1) Hennig, z.B. S. 287ff. .2) Zu Kapital und Faschismus s. vor allem die Schriften von Kühnl, z.B. Formen bürgerlicher Herrschaft. 3) Zu den Personen s. Stuchlik, S. 70,79. Der frühere Gauleiter Haselmayer war ebenfalls zeitweise Student. Gimbel erwähnt die Frankfurter NS-Studenten 1926 zum ersten Mal, S. 39. Der VB meldete am 24.2.1926 die "Gründung einer nationalsozialistischen Studentengruppe in Frankfurt a.M." Auch in den Führungsgruppen der oberhessischen NSDAP waren vor 1933 akademische und Kommunikationsberufe überrepräsentiert, insbesondere fallen darunter die Einzelgruppen Lehrer, Tierärzte und Postinspektoren auf. 4) BDC; Kater, S. 174. Kater weist auf gleichzeitige Mitgliedschaften in NSDStB und SA, auch für Gießen hin, S. 186/187. Es gab auch studentische Mitglieder, die nicht im NSDStB organisiert waren. 5) s. z.B. Schön; die Listen der Gießener NSDStB-Mitglieder 1929-1932 liegen im UA. Es ist anzumerken, daß es Personen gibt, die in ihren Akten angeben, diesem in der fraglichen Zeit angehört zu haben, ohne daß ihre Namen in den Listen auftauchen. 6) Zur Rolle der "braunen Studentenbewegung" als "treibender" und gleichzeitig von den Professoren abhängiger Kraft s. Reimann, "Selbst-Gleichschaltung", S.40. ejeY....,fflereG,egt'die2

Arbeitsteilig •zu diesen "Ideologie"trägern übernahmen heterogene Angehörige der unteren Mittelklassen die organisatorische Handarbeit. Unter diesem Aspekt ist der Horn-Text gegen den Strich zu lesen. Pg's wie er - geprägt durch einen deutlichen Willen zum sozialen Aufstieg - befanden sich in den unteren Rängen, was zusammen für die hiesige NSDAP ein Bild einer "ideologischen" und ver- schämt materiell motivierten Gegenmobilität ergibt. Die benutzten Ideologeme, auch soweit sie wirklich geglaubt wurden, waren objektiv nur Mittel im Zuge dieser Dynamik. Bis 1929 war dies in Gießen die Dynamik einer Kleingruppe in einer starken Fluktuation mit deren Gesetzmäßigkeiten, die die Außenwelt mehr herbeiphantasierte, als sich mit ihr auseinanderzusetzen. Die offiziöse NS-Gaugeschichtsschreibung, für Hessen-Nassau Adalbert Gimbels "So kämpften wir",.1) spiegelt die bildungsbürgerlichen Anteile kaum. Sie stellt die NS-Bewegung als eine Sache des Widerstandes benachteiligter unterer Mittelschichten und Arbeiter, und besonders von deren NS-"Führern" dar. In diesen Kontext gehört die forcierte Betonung einzelner kommunistischer Über- läufer bei Horn selbst, die nicht ihrer realen Bedeutung für die Partei ent- sprach.

Die "Alten Kämpfer" und ihre "Kampfberichte"

Christoph Schmidt hat in seiner Diplomarbeit aus den 839 Kampfberichten des • 2) "Gaues Hessen-Nassau" 174 ausgewählt und statistisch ausgewertet. Er geht davon aus, "daß im Gau Hessen-Nassau nahezu alle Träger des 'Goldenen Ehren- zeichens' einen Bericht über die Kampfzeit abfaßten." (S.55) Es kann hinzuge-

1)Warum Gießen/Oberhessen in Gimbels Darstellung keine Rolle spielen, läßt sich nur mutmaßen. Einmal gehörte dies nicht zu "Hessen-Nassau" als dem Kampfgebiet des späteren Gauleiters Sprenger, zum anderen war den Nazis die dortige späte Entwicklung möglicherweise peinlich (obwohl diese dann umso heftiger ausfiel). Ein biographischer Grund könnte Gimbels Aufenthalt bei Pflegeeltern 1912-1914 in Rodheim bei Gießen gewesen sein. Weiter hat der unter dem Durchschnitt liegende oberhessische Anteil der "Alten Kämpfer" vielleicht nicht gerade zu einer besonderen Darstellung angereizt, s. Jatho, Zur Durchsetzung, S. 181, vielleicht waren Gimbel die wenigen Quellen für die Auswertung zu mager. 2)Bauch fußt in seinem ersten Kapitel auf Schmidt, ohne ihn anzugeben. - 58-

fügt werden, daß nicht alle "Alten Kämpfer" solche Ehrenzeichen bekamen, vor allem wenn die Mitgliedschaft zwischendurch unterbrochen war. Die Provinz Oberhessen, parteiorganisatorisch ein Teil des Gaus, ist in der oben genannten Berichtsammlung stark unterrepräsentiert, was ihrer Spätentwicklung in der "Kampfzeit" und besonders für Gießen ihrer etwas höheren Mobilität entspricht. Die meisten oberhessischen Berichte entfallen auf die Stadt Gießen, auch wenn der lokale Bezug in der Regel nur schwach ausgebildet ist. So sehr der Begriff der "Alten Kämpfer" verbreitert und publizistisch ausge- schlachtet wurde (eat)), bei Behörden, Parteidienststellen und den Anträge stellenden "Alten Kämpfern" unterschied man im Gerangel um materielle und sym- bolische Gratifikationen zwischen der "Alten Garde der NSDAP" mit "Parteiab- zeichen mit goldenem Kranz" und nur "alten Parteigenossen", so nach einem Ent- 1) scheid des Stellvertreters des Führers, nach dessen Wunsch "jeder Träger des Goldenen Ehrenzeichens" "sein Wirken" eben in der Form des Kampfberichts in ein "Ehrenbuch der Alten Garde" eintragen sollte.2) Für die Arbeitsvermittlung spielte dies schon 1933 eine Rolle: "Die Reichsanstalt wird beschleunigt die 3) arbeitslosen Pg. bis zur Mitgliedsnummer 300 000 unterbringen."

Christoph Schmidt hat die 174 Pg's nach verschiedensten Items untersucht. Wenn hier elf Gießener Pg's herausgegriffen und mit Schmidts Sample der 174 ver- glichen werden, so wird damit jeder Anspruch auf "Signifikanz" aufgegeben, durch die geringe Anzahl kann nur ein impressionistischer Eindruck vermittelt werden. Diese "Gießener" waren nicht durchgehend und einige nur sehr kurz- fristig in Gießen. Sie verfaßten kürzere Berichte (H.H. Horn ist nicht berück- sichtigt) und waren jünger als der hessische Durchschnitt.

1)Brief vom 20.5.1937 an den Reichs- und Preußischen Ernährungs- und Land- wirtschaftsminister, BA, R 2, 19082, 8652. 2) VB 9.10.1936. 3) Brief des Stellvertreters des Führers an alle Herren Gauleiter vom 2.10.1933, BA, NS 6/215. - 59-

Gießener SA auf dem Reichsparteitag in Nürnberg 1929. Rechts neben dem Haken- kreuz der SA-Führer und Ortsgruppenleiter Adam Lotz (H.H.Horn war zu dieser Zeit auf See).

Bei den Gießenern sind prozentual weniger Angaben über Zugehdrigkeiten zu früheren politischen Organisationen vorhanden, was sich real auch mit dem jün- geren Durchschnittsalter erklären läßt. Die "erste Wahrnehmung der NSDAP" ge- schah entsprechend später, sie zerfällt in 2 Gruppen, die zweite erst nach der Neugründung der Partei von 1925. Die "Parteieintritte" verschieben sich ent- sprechend nach hinten, wobei die Jahre 1927 und 1928 überakzentuiert sind. Unter "Alter bei Eintritt in die NSDAP" sind 18-30 Jahre überproportional ver- treten. Die Zugehörigkeit zur SS entfällt, da diese nicht vor 1931 in Gießen existiert zu haben scheint, dagegen waren alle Pg's in der SA. Dies weicht vom Sample ab, da dort über 40% keine Angaben zur SA-Zugehörigkeit gemacht haben und immerhin über 20% in der SS waren. Längere Arbeitslosigkeit, im hessischen Schnitt 27%, war unter den Gießener Pg's niedriger. Die Angaben zu "Be- teiligung an gewaltsamen Auseinandersetzungen" und auch zum Erleben von "Ge- walt als Quelle von Lust" waren in Gießen höher. Unter der "Gegnerrezeption" entfallen für Gießen die Gruppen "Besatzungsmacht", "Separatisten" und die "Katholische Kirche", dagegen sind "Juden", "KPD" und "SPD" überrepräsentiert. An Reichsparteitagen waren die hiesigen Pg's 1926 gar nicht, 1927 gering und - 60-

1) erst 1929 überproportional beteiligt. "Zusammentreffen mit dem Führer" be- haupten überproportional viele Gießener, allerdings in viel weniger intensiver Form als Heinz Hermann Horn. In einer Auszählung von Identifikationssymbolen fällt die höhere Bedeutung von Fahnen für die elf Pg's auf, was mit der mili- tärischen Tradition von Gießen als Garnisonsstadt zuammenhängen mag.

Äußerer Lebenslauf

Da der "Kampfbericht" nur einen Teil seines Lebensweges, nämlich 1927 - 1933, abdeckt, seien einige Tatsachen aus anderen Quellen, soweit sie politisch von Bedeutung sind, ergänzt. Heinrich Hermann Horn, genannt Heinz, wuchs als jüngster Sohn unter acht Kin- dern mit noch zwei jüngeren Schwestern auf, ein Bericht vermerkt: "Immer der kleinste gewesen". Er besuchte sieben Jahre lang die Pestalozzi- bzw. Goethe- schule in Gießen, die er mit fünfzehn Jahren verließ. Er durchlief eine drei- jährige kaufmännische Lehrzeit als Handlungsgehilfe bei der Zigarrenfabrik Arnold Müller in Gießen und war 1926 - 1933 Mitglied im DHV. Seine "Seemanns- zeit" als Leichtmatrose kann längstens 1 - 1 1/2 Jahre oder nur wenige Wochen gedauert haben, er kam nach seinen Angaben nach "Rotterdam-England-Nordafrika- Port Said-Jugoslawien-Spanien-Belgisch Kongo" und auf einer zweiten Seereise nach Southampton und Rio de Janeiro.2) 1931 bis Anfang 1933 war er wiederholt beim Gaswerk beschäftigt: Für den 1.6.1932 gibt er "Verw.Angestellter bei Stadtverwaltung Giessen" an. Vom 1.9.1927 - 10.1.1932 wurde er als SA-Mann geführt. Politisch war er am Ende seiner Berichtszeit "Redner" und von März bis "ungef. Mai/Juni 1933" "Hilfspolizist" in Gießen, in welcher Eigenschaft er die im Bericht erwähnten KZ-Transporte begleitet haben dürfte. Der GA schreibt am 30.3.1933 unter "Ab- wehr der Greuelpropaganda": "Der Aktionsausschuß der NSDAP im Rahmen der Ab

1) Im Unterschied zu Friedberger und Bad Nauheimer Kämpfern, deren erste Par- teibesuche und Führererlebnisse früher liegen, s. Bauch. 2) Seine wiederholten Angaben 1929-1931 sind zumindest durch die Zeitpunkte 16.5., 3.8., 10.9., 14.9. und 5.10.1930 widerlegt, s.Zeitraster. In seinem Besitz hat er Dokumente der Schiffahrtsgesellschaften vom August und Oktober 1929, S.Interview, S.4. - 61-

wehrbewegung der ausländischen Greuelpropaganda ist für den Stadtbereich Gießen gebildet worden. Zum Vollzug der zu ergreifenden Maßnahmen sind aus- schließlich SA und SS berechtigt. Anregungen, Beschwerden und dergleichen aus dem Publikum sind zu richten an den Sturmbannadjutanten Heinz Horn im Partei- lokal der NSDAP (Soldan)". Als Verbindungsmann zwischen SA und SS schien er der Kreisleitung wohl der für solche Aufgaben Bestgeeignete zu sein. Seit 1933 stieg er im Dienst der Stadt Gießen als "Aushilfsarbeiter, Angestellter, Beam- tenanwärter, Verwaltungsoberassistent, Verwaltungssekretär" mit Beamtenprüfun- gen sozial auf. 1934 führte er in Wetzlar den SS-Motorsturm 8/30. Für seine Heirat am 28.2.1936 mußte er mit der SS-Bürokratie hart kämpfen und erhielt als "Charakterentwicklung" für ein Heiratsgenehmigungsgutachten attestiert: "nicht ganz offen, etwas eigennützig und verschlagen, etwas aufbrausend bis jähzornig, leicht aufgeregt, daneben auf unbekannte Lebenssituationen gefaßt." (Unterstreichungen im Original, J.P.J.). Aus dieser Bewertung kann auch eine reservatio mentalis gegenüber der SS herausgelesen werden. Zwischendurch wurde er an den "Führerschulen" in Ohrdruf/Thüringen und Hanau, im Juni 1936 auf der Ordensburg "Vogelsang" sowie auch in Dachau und Oranienburg weitergebildet. Dem Adjutanten des SS-Sturmbanns 1/83 gelang 1938 der soziale Absprung als "Amtsbürgermeister" noch Borgholzhausen bei Bielefeld. Sein weiterer Lebens- lauf sei verkürzt als symptomatisch für Kontinuitäten zwischen NS-Regime und heute in einer Tabelle aufgelistet. Horn gehörte den Organisationen RdB, NSV, NS-Reichskriegerbund, Deutsche, Jä- gerschaft, Deutsches Rotes Kreuz (Ortsleiter), Reichskolonialbund (Ortswalter), RLB und dem Spielverein 1900 Gießen an. Als SS-Mann war er gott- gläubig. 1.3.1938 -. 8.5.1945: Amtsbürgermeister 1.3.1938: Amtsbürgermeister von Borgholzhausen/Kr. Halle/Westfalen (11 Gemein- den mit ca. 5000 Einwohnern) 6.2.1939 - 6..5.1939: Übung beim Infanterie-Regiment Detmold September 1939: Kriegsdienst in der SS-Panzerdivision "Totenkopf" 1939 - 1945: SD "ehrenamtlich" 28.5.1940: im Westen verwundet, Lazarett 29.8.1941: "Amtsbürgermeister" in Clerf/Clervau.x, Nord-Luxemburg (mit 13 Ge- meinden) 30.1.1942 - 10.5.1942: Waffen-SS-Panzerdivision "Reich" Mai 1942 - April 1943: SS-Gebirgsdivision "Nord" an der karelischen Front - 62-

April 1943 - Juni 1943: SS-Unterführerschule 1943: Lazarett, HJ-Gefolgschaftsführer "ehrenhalber" Mai 1944 - August 1944: SS-Führerschule Tölz Führerschule der Waffen-SS, dort SS-Standarten-Oberjunker (Oberfähnrich) Oktober 1944 - Februar 1945: SS-Führerschule Kienschlag Februar - März 1945: SS-Division "Nederland", Batl. Adjutant, Kompanieführer, Rückzugskämpfe Kurland, Posen, Westpreußen, Ostpreußen, Berlin 25.4.1945: im Kessel von Halbe bei Berlin verwundet in russische Gefangen- schaft, Lazarett Luckenwalde Flucht aus dem Gefangenenzug nach der UdSSR/Rückkehr zur Familie in Streben- dorf 30.5.1945: Verhaftung durch die Amerikaner in Strebendorf/Oberhessen Internierung in Lagern (Dachau, Schwarzenborn, Darmstadt) 25.9.1946: Auslieferung an Luxemburg, Untersuchung vor dem "criminal de guerre" wegen Umänderung von Institutionen, Freiheitsberaubung, Verschleppung 11.9.1948: Flucht aus dem Lager Givenich (Bruch des Ehrenworts, nicht zu fliehen) 1948: Arbeiter in einem Essener Bergwerk 1950: "ohne Belastung" entnazifiziert 14.10.1950 - 1966: Mitglied der FDP 1951: Angestellter 4.5.1952 - 1.4.1954: FDP-Stadtverordneter Darmstadt 1.4.1954 - 31.3.1960: Bürgermeister in Wabern/Nordhessen Kreisvorsitzender der FDP, FDP-Verordneter im Kreistag Fritzlar (28.10.1956 - 1960) FDP-Bundestagskandidat im Wahlkreis 146 (Dieburg/Erbach) 1961 - 1962: ehrenamtlicher Beisitzer beim Verwaltungsgericht Kassel, II. Kam- mer 1962 - 1975:. leitender Angestellter bei einem Konzern in Darmstadt 10.12.1970: Eintritt in die CDU - Weiterstadt 22.10.1972 - 1.1.1977: Kreistagsabgeordneter der CDU im Altkreis Darmstadt 21.10.1973: Gemeindevertreter in Weiterstadt 1.1.1977 - 31.3.1977: Staatsbeauftragter zur Wahrnehmung der Geschäfte des Kreises Darmstadt 1977 - 1985: CDU-Kreistagsabgeordneter im Kreis Darmstadt-Dieburg Subjektive Momente

Welches persönliche Erleben, welche subjektiven Momente Horns lassen sich aus seinem Bericht herauslesen? Zu der miesen sozialen Situation der unteren Mit- telschicht traten möglicherweise narzißtisch verletztes Selbstwertgefühl als Antrieb für seine wilden Aktivitäten, die Ohnmacht des Jüngsten in der Reihe seiner Brüder, das leicht der Lächerlichkeit Preisgegeben- und "Verachtet- 1) sein". Er versucht, den von der Natur aufgezwungenen und in der Gruppe als Schwäche erlebten Status des "Kleinsten" durch eine Steigerung seines Größen- Selbst aufzuheben. Auseinanderetzungen mit seinen Schwestern geht er aus Wege, indem er im Sinne des Wertgefühls der Epoche, und darin besonders der politischen Rechten, die 2) Frau entwertet. Sie taucht bei ihm nur als ausgleichende Mutter , als an einen SA-Führer verheiratete Schwester oder als pervertiertes kommunistisches Kampfweib3) auf, - nie als ernsthaftes Gegenüber oder als politisches Subjekt. Theweleit hat dies männlich zentrierte Weltbild anhand von Freikorpslebensläu- 4) fen eingehend analysiert. Straßenkämpfe werden von Männern geführt, selbst die polemisch als "Brüder in Marx", "Mordbuben" und "Mordgesellen" titulierten Gegner werden als vom gleichen Schlage anerkannt.5) Eine Stelle auf S.8 zeigt, daß es eine Entwicklung hin zu diesem mannhaften Selbstverständnis gegeben hat: "War ich nun früher vielleicht etwas ängstlich gewesen, wie ja jeder von uns von Geburt kein Rowdi war, und uns ein solcher Bruderkampf etwas nicht Ge- kanntes war, und wir alle infolgedessen an Hemmungen litten." Neue Ziele bzw. neue Führer legitimieren bisher unterdrückte kleinbürgerliche Aggressionen.

Horn scheint sehr viel mehr Schläge auszuteilen als einstecken zu müssen. Sei- nen Aktivisffius treibt er sprachlich so weit, daß er passivische Vorgänge akti- visch formuliert, als er z.B. S.21 schwer angeschlagen im Auto abtransportiert werden muß: "mußte ich ... fahren". Deshalb ist es für ihn so kränkend, Ohr- feigen zu bekommen.6) Männliche Aktivität drückt sich am besten in zufügender

1) Von der sozialen Basis her dürften eine nicht ausgesprochene Angst vor dem Verlust der Selbständigkeit, der damit verbundenen Statussenkung und die darauf aufgesetzte antikommunistische Revolutionsfurcht treibende Motive solcher Kleinbürger gewesen sein. Zur Subjektivierung s. S.4. 2) S. 11. 3) S. 38. 4) Theweleit, Männerphantasien 5) S. 17,6,7,19. 6)S. 11. -64-

Gewalt aus, und zwar in allen Graden vom pubertären "lustig Raufen"1) bis zur todbringenden Messerstecherei.2) Sein kompensierender Aktivismus schlägt wie- der in körperlich erlebte passive Autoritätshörigkeit und in aufschauende Idealisierung des Führers um: "Ich weiß nicht mehr, was er sprach, nur weiß ich, daß ich kaum zu atmen wagte, so nahm mich der Führer mit seiner Person in Bann. Und dann, als er geendet hatte, wieder diese Jubel, der keine gleichzu- setzende Begeisterung kennt. Das war echter Jubel und Begeisterung. Das war fanatische Verehrung, wie der Wille zur vollen Hingabe."3) Ohnmächtige Passi- vität war der Ausgangspunkt für diese Hörigkeit und zeitigte den Zwang zur Kompensation, aus dem sein Aktivismus stammt. Er tut alles, um die andern in dieselbe Passivität und Hörigkeit zum Führer zu bringen. So reformuliert er eine schon von den Völkischen am Beispiel der Befreiungskriege von 1813 stra- pazierte Vorstellung vom nationalen Zusammenbruch, die dem Wiederaufstieg vorangehen müsse: das deutsche Volk "mußte' erst noch mehr ins Elend geworfen 4) werden, um zu verstehen, wo sein Retter und Führer stand." Diese Passage erinnert an die Freudsche Annahme vom Leidensdruck, der den Pa- tienten erst zur Auseinandersetzung mit sich selbst bringe, und auch an die Parolen der KPD, die sich von einem bevorstehenden Zusammenbruch des Kapita- lismus die Machtübernahme für das Proletariat erwartete. Im Unterschied zu diesen Varianten des Leidensdrucks, die die eigene Befreiung aus dem Leiden beabsichtigen, benutzt die rechte Version diesen als Vorwand für die Unterwer- fung unter den "Retter und Führer" und damit auch als Legitimierung der lob- wütigkeit im Straßenkampf. In der Nach-NS-Zeit wird Horn ein Paradebeispiel für die den Deutschen zuge- schriebene "Unfähigkeit zu trauern". Da die Schuld nicht verarbeitet werden 5) kann, und umbeim Ansehen der Realität nicht der Melancholie zu verfallen, funktioniert er weiter als Produzent administrativ-politischer Höchstleistun- gen, wobei die unterdrückte Vergangenheit nicht mehr in Erscheinung tritt.

1) aa0 2) S.17. 3) S.14. 4) S.30. 5) Mitscherlich, S.58; diesem nahtlosen Übergang kommt der Opportunismus - als moralische Brücke zwischen Kapitalismus und dessen Erscheinungsform NS-Fa- schismus - entgegen. - 65 -

ZUR MOTIVATION EINES "ALTEN KÄMPFERS"*

Soziale Schwäche

AA individuell ausgedrückt als Ohnmacht des "Klein"-Seins

1r Versuch der Selbstaufwertung

Identifikation mit Macht Geborgenheit Aktivitätsrausch individ.Lösungsvers.

- Führer - Gruppen- Lustgewinn - Aufstiegs- - lokale Gruppe wärme/ - durch Bewegung streben - Parteiorganisation Wir-Gefühl - spürbare (als - "Idee"/(inter)- Handlungen Residual- nationale Gefühle - körperliche kategorie) Gewalt gegen Feinde

Es sei betont, daß es sich hier nicht um die "Psychoanalyse" von Einzelnen, sondern um den.Versuch eines typologischen Konstrukts für SA-Kämpfer handelt. - 66 -

In den Kampfberichten fällt ihre politische Dürftigkeit auf. Nachdem der Glaube an die tradierten Ideologiensysteme durch die Monströsitäten der Gewalt in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges zusammengebrochen war, zerfielen diese in emotional besetzte Fragmentierungen, in Worthülsen als theorielosen Floskeln, in Sprachlosigkeit praktizierter Gewalt und in die Regression von Ritualen. Auch an der programmatisch-ideologischen Ernsthaftigkeit Horns kann gezweifelt werden. Seine Fixpunkte sind abstrakte, sicherlich vertauschbare "Ideen" und Führererlebnisse. An einigen Stellen scheint eine so- zialrevolutionäre Tendenz durch, wenn er das eigentliche Leben der Straßen- kämpfe, die grandiosen narzißtischen Erlebnisse der Kampfjahre nachempfindet und gegen die verspießerte Realität der Berichtszeit von 1936 ausspielt: "Wo ist der echte SA-Geist geblieben?"1) Dabei scheut er auch peinlich-offenher- zige Erinnerungen nicht. Die Erwähnungen des 1934 ermordeten Gregor Straßer als "ganz Großem" sprechen zwar für einen subjektiv ehrlichen Versuch einer 2) möglichst ungeschminkten Darstellung der politischen Ereignisse. Dies könnte zu einer Interpretation der Sympathie Horns für die im sogenannten "Röhm- Putsch" Getöteten verführen. Doch wie ernst ist das alles zu nehmen? Es sind nur Erinnereungen an als schön erlebte SA-Kameradschaft ohne politischen Ge- halt sowie die Enttäuschung darüber, daß diese Zeiten vergangen sind und die SA ihren wichtigen Stellenwert verloren hat, gebündelt mit eigenen Aufstiegs- wünschen und -frustrationen. Horn ist, obwohl er den Weltkrieg nur als Kind miterlebt hat, in seinem Selbstverständnis zu sehr "Parteisoldat", um auch nur daran denken zu können, seine Aggressivität einmal gegen die eigene Partei und den Führer zu richten. Deshalb tobt er sie gegen die "Feinde" aus. Ob er an das glaubte, was er schrieb, war für ihn selbst zweitrangig; er schrieb 1936 das, was von einem NS-Karrieristen erwartet wurde, und auch das ist für den heutigen Leser informativ. Er durchschaute die politischen Zusam- menhänge nur wenig - aus der stärksten Dynamik von 1933, in der er selbst mittendrin handelte, spricht er wie abgetrennt von den Dingen, "die sich in der großen Politik abspielten", was seinem sonstigen voluntaristischen SA- Kämpfer-Geschichtsbild und seinem sich selbst alle Erfolge zuschreibenden Gestus widerspricht - aber er hat eine "gute Nase" für Atmosphärisches, vor 4) allem wenn es sich um Gewalt handelt. In wenigen Berichten ist das sadisti-

1)S.27. 2)S.6. 3)S.50. 4)S.38.

megee - 67 -

1) sche Vergnügen an der Gewalt gegen andere so unverblümt ausgedrückt, an- dererseits finden sich auch Kontraktionen von Gewaltvorgängen, Umschreibungen 2) und Verharmlosungen. Horn darf nicht isoliert gesehen werden. War den Kon- servativen der (Bürger)Krieg als letztes Mittel eine Ausnahme, so war er den Nazis von Anfang an als Basis der Realität eingebläut worden. In Zeiten extre- mer Krisensituationen mit sichtbar chaotischen Zügen kann die Faszination der Gewalt des Stärkeren offensichtlich als Mittel zur Beschaffung von Massen- loyalität dienen. Nicht nur die Nazis konnten nicht mehr ohne köperlichen politischen Feind leben. Sicherlich entfällt bei einer Proportionierung der Gewaltaktionen unter die Parteiarmeen SA, SS, Stahlhelm, Reichsbanner, Eiserne Front und Rotfront der Löwenanteil auf die NSDAP, aber die Atmosphäre der Ge- walt war allgemein. Was in der heutigen Verdrängungsreaktion nicht wahrgenommen werden darf, denn lokal - bei uns! - kann sich so etwas nicht abgespielt haben, das hat sich fast überall abgespielt. Schon vor den Zustän- den eines fast offen geführten Bürgerkrieges ab 1930 hatte es nicht nur die Freikorps gegeben, sondern die durch den Weltkrieg heraufgekommene Verrohung zeigte sich in einer ganz anderen Hemmschwelle zur Gewalt, als uns heute nach- vollziehbar ist: grausame Verbrechen auch in der Familie, die hohe Selbstmord- rate, Kindestötungen geborenen Lebens en masse, (auch unpolitische) Messer- stechereien und tödlich endende Schlägereien in der eigenen Provinz "usw" zeigen uns den geringen Wert eines Menschenlebens damals.

Text und Sprache

Am 2. November 1936 forderte die "Gauleitung Hessen-Nassau" die "Alten Kämpfer" ohne "nähere Angaben über die inhaltliche und formale Gestaltung" 3) auf, "sofort ihre Kampferlebnisse niederzuschreiben". Angesichts dieser Offenheit konnte sich der aufstiegsbewußte Horn in seiner Bearbeitung an Gau- geschichtsschreibung, an politischen Biographien und an der NS-Presse orientieren.

1) S.33. 2) Wohl eine Restkonzession an das bürgerliche Gewissen. 3) Schmidt, Analyse, S.57. - 68-

Horn gibt eine Mischung aus Kampf"bericht" und Erzählung. Er beginnt im Stile eines erweiterten Lebenslaufes mit lapidaren indikativischen Einzelsätzen, die additiv gereiht dennoch eine chronologische und kausale Folge beanspruchen. Daten suggerieren ein Streben nach Objektivität. Vor allem anfangs und am Ende ist er um Zweck-Mittel-Relationen und "rational" um Begründungszusammenhänge im NS-Sinne bemüht. Das im Titel geforderte Berichthafte entsprach dem büro- kratischen Selbstverständnis des NS-Apparates, in dessen Interesse es liegen mußte, durch Aufzählen faktischer Meriten im Straßenkampf die Loyalität der hochstilisierten "Alten Kämpfer" ideell und auch materiell zu sichern. Zudem dienten die Publikationen solcher "heldischen" Szenen in der Kriegsvorberei- tungsphase 1936/37 vor allem der Erzeugung kriegstüchtiger Vorbilder und ver- langten über den dramatisierenden Handlungsbericht hinaus zur Identifikation den einfühlenden Erlebnisbericht, am besten in der Form der Ich-Erzählung. Er- zählerisch sticht Horns Text durch seine unmittelbare Plastizität vorteilhaft von anderen mir bekannten, durch ideologisierende Reproduktionen aber langwei- lenden, Kampfberichten ab. Seine assoziative Erzähltechnik organisiert sich nach dem, was ihm spontan am dringendsten erscheint. Er wechselt syntaktisch alle Satzformen und -längen miteinander ab. Rhetorisch formuliert er sich ständigen Steigerungen und Höhepunkten entgegen. Mit relativ seltenen Absätzen eilt er durch die "Kampfzeit", wobei er dem jeweiligen Ausdrucksbedürfnis fol- gend zeitlich vor- und zurückspringt, wie es im Zeitraster ausgewiesen ist. Als Erzähler flicht er viele Episoden ein, verfolgt mit Unterbrechungen und Neuansätzen mehrere Handlungsstränge und gibt so etwas wie eine äußere Karriere ohne innere Entwicklung. Er schmückt mit Phantasie Details im Sinne von "Seemannsgarn" aus, wie er dies selbst als Erzählerverhalten auf S.26 be- schreibt. Zwischen Seemannsgarn und als Räuber- und Gendarmspielen dargestell- ten Straßenkampfszenen stilisiert er sich kraftprotzend zum "Seeräuber". Aus- führlich läßt er sich auf Schlägereiszenen, Selbstbelobigungen und Führerbe- gegnungen eih, woraufhin die Erzählstruktur als Höhepunkten ausgerichtet ist. Seine Erlebnisse mit dem Führer, die er im Unterschied zu anderen gleich mehr- fach und ausgiebig aufzuweisen hat, erhalten eine quasireligiöse Weihe. Er bringt kurze Charakterisierungen von Personen, die wie Planeten sein kämpferisches Handeln umringen. Der intentional gezielte Schluß liest sich hingegeni auf der lätztbn halben Seite wie ein Teil eines Bewerbungsschreibens für den höheren NS-Dienst. - 69-

Die "deutschen" Helden standen, bis hinauf zum Kreisleiter, mit der deutschen Sprache nicht nur orthographisch auf Kriegsfuß; da fällt Horn nicht auf. Sprachlich hebt er sich sonst von seinen Mitkämpfern vorteilhaft ab. Zwar bringt auch er abgestandene ideologisierende Floskeln, aber seine Mischung von pfadfinderhaftem Erlebnisbericht und jugendlich-kämpferischer Aggressivität wirkt durch Ausdrucksvielfalt und immer wiederhergestellter Anschaulichkeit animierend, auch wenn manche Szenen sich in ihrer Art wiederholen und als Längen empfunden werden können. Sein Streben nach unmittelbarem Ausdruck be- stimmt die Unterordnung seiner sprachlichen Mittel unter die jeweils nach seiner Absicht darzustellende Situation. Seiner stilistischen Unbeholfenheit im Ausdruck, den Wortschnitzern und Wiederholungen hilft er durch eine um- gangssprachlich orientierte Bildhaftigkeit (besonders da, wo es sich um physische Auseinanderetzungen mit dem politischen Gegner handelt) und anderer- seits durch einen standardisierten NS-Kampfjargon ab, den er sich vermutlich an der NS- (oder auch SA-) Gaugeschichtsschreibung abgesehen hat. Unter die "Schlag"wörter, Parolen und Klischees mengt er sondersprachliche Elemente: die 1) Amtssprache soll Seriosität garantieren, eine Straßenfrontberichts-, Zei- tungs- und die Jägersprache dramatisieren aggressiv, der Stammtischton läßt 2) gemütlicher personale Spekulationen offen, Ganovensprache, Karl-May-Flair ("die roten Brüder") und Seemannsgarn sorgen für eine jugendlich-romantische Stimmung, wobei das Fehlen seemannsprachlicher Ausdrücke zeigt, daß er mit seiner seemännischen Welterfahrung aufgeschnitten hat. Bei seinem grobianisch- sadistischen "Humor" und einigen ambivalenten Zynismen bleibt das Lachen im Halse stecken.

1) Sie kann aber auch eine aggressive Funktion haben, z.B. S. 23/24: "unter Mitnahme einer ordentlichen Portion Hiebe". 2)s. z.B. S.30. 3) Der häufiüe Wortgebrauch von "Brüder" und "Gesellen" schafft nur scheinbar ironisch-überlegene Distanz, er drückt eher polemisch aversive Empfindungen aus. - 70- Liste der im Bericht erwähnten Personen

S. Nr. 1 Al Horn, Heinz Hermann, 1910, Handlungsgehilfe/Amtsbürgermeister, 1.4.1928, 84166, GA 30.3.1933, OT 24.2.1934, DV 4.2.1932, Fischer S.192/204. A2 1902, Kraftfahrer b. Poppe/Hausmeister gewerbliche Berufsschule, 1.2.1928, 75000, SA, Kampfbericht, DV 26.3.1932 A3 Lucius, Ernst, 1905, Volontär, Feinmechaniker/Schiffsbauing., Ang. bei Gauleitung Ffm., 9.1922/1925, 13933, Freikorps, Bund Oberland, Jungdo, VA, NS-Verbotsorganisationen, Vater: StR, SA vor 1923, Ausschlußver- fahren in Hamburg, 1929-32 NSDAP-Mitgliedschaft unterbrochen, OT 30.1.1936, Mehl S.13 2 A4 Soldan, Franz, 1875, Gastwirt/Inhaber des Parteilokals "Zum Schwarzen Walfisch", 1. Vorsitzender des Kavallerie-Vereins Gießen 1927, 1.6.1928, 90127, SA, später Ortsgruppenamtsleiter der NS-Hago, Stadt- rat, Oktober 1934 vom Kreisleiter aus der Partei ausgeschlossen, Kampfbericht, OT 24.2.1934, Mehl S. 24. AS Freund, Hermann, 1903, Sohn und Erbe des Inhabers von "Ins Lotze", ge- nannt "Lotzekasten", 21.9.1925, 18937, bis 11.10.1927 1. Vorsitzender der NSDAP Gießen, SA, NSKK, NSV, RLB, Motorsturmführer. A6 Lotz, Adam, 1883, Postbeamter, 22.4.1923/8.8.1927, 65643, 1927 Orts- gruppenleiter, Beiname "Papa Lotz", dann Bezirksleiter, Kreisleiter, Anfang 1929 - April 1930 Führer des SA-Sturms 54, November 1929 erster NS-Stadtverordneter in Gießen, März 1931 Rücktritt von den Parteiäm- tern, "Kreisleiter z.b.V." (zur besonderen Verwendung), Stabswalter d.N.S. Beamtenabtl. bis 31.12.1933, ab 1.1.1934 Hauptvertrauensmann der Fachschaft Reichspost, ab 1.7.1934 Kreisamtsleiter (Kreissachbear- beiter der Alten Garde), 1935 Ratsherr, NSFK, NSV, RdB, RLB. Kampfbe- richt, OT 24.2.1934, Schmidt, Motive, S.31, Jatho, Durchsetzung, S. 183/84. A7 1905, Maschinenarbeiter bei Bänninger/Wohnungspfleger, 1.12.1927, 71140, SA 1.12.1927, später SA-Obersturmführer, Adjutant der Standarte 116, Stadtrat, 1935 Ratsherr, OT 24.2.1934. A8 1901, Ang.b.d. Firma Abermann/Ermittler (Beamter), 1.12.1927, 71143, 1919 Freikorps Hülsen, 1920 Verband national gesinnter Soldaten, Orts- gruppenpresseamtsleiter, SA, Stadtrat, Kampfbericht, OT 24.2.1934, Fischer, S. 91/106 (dort falscher Vorname). A9 1909, Feldschütz, 1936 Vollziehungsbeamter/Kreispfandmeister, 1.8.1928, 95196, a: 1.1933, w: 10.1933, Truppführer SA 147/116, Kampf- bericht, OT 24.2.1934. A10 1867, Schlosser. All 1908, Handlungsgehilfe, 1.9.1927, 66758, Amtsleiter Organisation, OAF, NSV, RLB. Kampfbericht, OT 24.2.1934, Fischer, S.73. Al2 1880, Verwaltungssekretär/später Abteilungsleiter im Bund für Beamte, 1.6.1926, 30715, Kampfbericht, OT 24.2.1934. Al3 Münker, Adolf, 1888, Bergbauing., 1.4.1928, 84165, 1919 Deutschvölki- scher Schutz- und Trutzbund/Alldeutscher Verband, 1928 polit. Leiter Uschla, SA-Führer, 1932 hauptamtl. Adjutant der Standarte, 1931 stell- vertretender Kreisleiter, Mai - Oktober 1932 Organisationsleiter der Provinz Oberhessen, 1932 Verband der Arbeit für freiwilligen Arbeits- dienst, stellvertretender Vorsitzender des DLV Ortsgruppe Gießen, 26.9.1935 Ratsherr, GA 20.3.1934, OT 24.2.1934, Oberhessen marschiert, S. 38. - 71 -

3 A14 1873, Major a.D., 1.5.1928, 85580, OT 24.2.1934 6 A15 Selzner, Claus, 1899, Schlosser, 1925, seit 1926 in der SA von Hes- sen-Nassau, gründete angeblich die erste NSBO-Zelle im Reich in Lud- wigshafen, gab 1927 die erste NS-Zeitung in Rheinhessen "Die Faust" heraus, seit 1927 Stadtratsmitglied in Worms, dann Provinzialtagsmit- glied, 1932 MdR und NSBO-Führer, nach der Gleichschaltung der NSBO Organisationsleiter der Reichs-DAF in Berlin. 7 A16 Ringshausen, Paul, 1908, Sohn des Gauleiters Friedrich Ringshausen, Jurist, 1927 NSDStB Frankfurt, WS 1928/29 Mitbegründer des NSDStB Gießen, Obmann des NSDStB Gießen und ASTA-Vertreter, 20.5.1929, SA, 1.1930 Referendarprüfung für den Justizdienst in Gießen, 2.1932 SS, 11.1935 SD Gestapo Darmstadt, 1942 Landrat in Dillenburg, Kater, S. 174. Al7 1906, Bauführer, 1.4.1930, 218102, 4.33 nach Essen. 8 Al8 1908, stud.jur./Reg.Ass. b.Landrat i.Worms, 1929 NSDStB, 1930 NSDAP, Vater: Polizist, SA-Führer, 1930 Schriftführer der Gießener Studen- tenschaft. Al9 1907, stud.phil., 1.3.1930, 202094, NSDStB 1930, Vater: Arbeiter, später: Obertruppführer RAD/Feldmeister. A20 1907, stud.jur., 22.12.1926/1929 in Gießen erneut aufgenommen, 49053, 1929 NSDStB, Vater: Ing., 1940 Reichsschulung München, 1941 Referent beim "Reichsprotektor in Böhmen und Mähren". 9 A21 1908, Kfm., 4.10.1926, a: 1.6.1929, w: 8.5.1930, "Redner", 44988, OT 24.2.1934. 10 A22 1894, Schlosser i.Fahrradhandel, 15.12.1927, a: 12.1933, 1933 n. Gel- senkirchen. A23 Dietzel, Willi, 1899, Glaser, 1.3.1930, SA 1.7.1929, Führer d.Sturms 13/222, Mai-Dezember 1931 Standartenführer. Oberhessen mit Büro in Friedberg. 12 A24 1894, Former, Schwager von Horn, 1929 SA-Führer, später SS, DAF, NSV, NSKOV, RLB, Nov. 1929 Kandidat der NSDAP zum Provinzialtag, GA 5.11.1929. 15 A25 1903, Mechaniker, Fleischbeschauer, Stahlhelm 1927-28, 1.7.1930, 261052, SA 1.9.1929, 1.9.1930 Sturmführer des Sturms 54, 15.10.1933 Führer des Sturmbanns IV, 116. 20 A26 1900, Chemiker, 1.9.1930, 293346, Jungdo 1921-25, Student bis 1933, nicht im NSDStB, 1930 "Ortsgruppenverbandsleiter" in Großen Linden, SS 2.1931, SD, SS-Oberscharführer. A27 1910, stud.phil., Vater: StR, 1931, nicht im NSDStB, SS-Führer, spä- ter Expedient in der Reichskammer der bildenden Künste, Geschäfts- führer der Kulturkammer. 21 A28 1909, stud.med., 1.2.1931, 454260, nicht im NSDStB. 22 A29 bisher nicht gefunden A30 .Luley, Wilhelm, 1885, 1.1.1931, 416094, Anwalt der "Alten Kämpfer", Bezirksobmann des NSJB, NSKK, später "Kreisfachberater für kommunale Politik", NS-Fraktionsführer, kommunaler Beigeordneter der Gießener Stadtverwaltung, Mehl, S. 21. - 72 - 23 A31 1906, Ang./Polizeiwachtmeister, 30.12.1931, a: 8.1932, w: 10.1932, 501096, 11.1931 SA-Führer Sturm 116, Adjutant des Sturmbannes, 1933 SA-Führerschule. 31 A32 Dr. in Homberg - nicht zu ermitteln. A33 1888, Tierarzt, 1.6.1928, 90261, später Grünberg, NSKK, HJ, RLB, Rotes Kreuz, Vereine. 32 A34 1909, Kfm., 1.10.1931, 317303, SS-Scharführer Standarte 83, 1935 SS-Standarte Arolsen. 34 A35 Dr. Koster, Paul, 1905, stud.vet./1932 Tierarzt, 1.6.1930, 252243, nicht Mitglied des NSDStB, Vater: Katasterdir., 10.1931 SS-Führer, Adjutant des Sturmbannführers der SS Gießen, Lebensborn, Deutsche Jägerschaft, 1 Jahr Verwalter in Litauen, "gefallen" 1943, Vorwärts 20.4.1932, Kölnische Volkszeitung 20.4.1932. 36 A36 Bartholomäus, Heinrich, 1900, Schlosser, 1.1.1931, 501257, Gauredner, Kommissar für Arbeiterfragen Oberhessens, Kreisamtsleiter des Amtes für Beamte, Juli 1933 kommissarischer Beigeordneter der Stadt Gießen und zweiter Mann nach dem faktisch entmachteten Oberbürgermeister, Januar 1935 Oberbürgermeister von Worms, 1944 Kreisleiter von Worms, Verfasser von NS-Tendenzstücken, GA 20.3.1934, 29.8.1933 u.a. 41 A37 1893, Kriminalhauptwachtmeister, 1.4.1933, 1767114, SD. A38 1869, Dr.chem./Apotheker, kein Beleg. A39 Als oberhessischer Häufigkeitsname nicht identifizierbar. A40 wie A39 45 A41 1909, Zimmermann/Lok.Heizer, 1.10.1930, a: 10.1932, w: ?, 317321, später Gießen.

Nicht-Nationalsozialisten

5 81 Günther, Max, 1900, Metzger, Walltorstr. 32 oder Günther, Karl, 1902, Kfm., Knauß, Juden, S. 116/161/168. 6 B2 Lepper, Wilhelm, Kraftfahrer, Gießener KPD-Führer, gehörte zu den im Leipziger Prozeß Angeklagten, wurde dann als unter das Amnestiegesetz fallend freigesprochen, später 2 Jahre in Dachau. 10 B3 Walldorf, Ernst, Schausteller, KPD. 22 B4 Dr. Aaron, Albert, 1886, Rechtsanwalt, SPD-Provinzialtagsabgeordne- terl Heyne, S. 29, Knauß, Juden, S. 102/160. 23 B5 Höcher, Heinrich, Bergmann, Hungen. 26 B6 Rau, Heinrich, Arbeiter, KPD. 31 B7 Weil, Siegfried, 1877, Kfm., Knauß, Juden, S. 164. 32 B8 Leuschner, Wilhelm (1890-1944), Holzbildhauer, 1924-33 MdL, 1928-33 Hessischer Innenminister, 1933 stellvertr. Bundesvorsitzender des ADGB, 1944 als Widerstandskämpfer hingerichtet. 38 B9 Hau, Hermann, Polizeikommissar.

- 73-

46 B10 Keller, Jacob, Amtsgerichtsdirektor, Vorsitzender der Zentrumspartei Gießen. Bll Heinemann, Wilhelm?, Verwaltungssekretär. 50 B12 Ritzel, Heinrich, 1893-1971, Beamter, 1919-1930 Bürgermeister Michel- stadt, MdL 1924-30, 1930-33 Oberregierungsrat in Gießen, 1930-33 MdR, Exil in der Schweiz, 1949-65 MdB.

Zeitraster des Berichts

1 Biographische Daten 1918-1926 2 Entwicklung der Gießener NSDAP 1926-1929 3 Gießener Agitationstätigkeit 1927-1928, "Hessenhammer" ab März 1929 4 Versammlungen 1927-1929, Versammlung Cafe Leib 15.4.1928 5 Forts. Cafe Leib, Gregor Straßer in Ffm. 9./10.11.1928 6 Selzner-Versammlung 16.5.1930 (nicht 1929!), Reichstagswahl 20.5.1928/Lepper-Ohrfeigen. 7 Forts. Selznerversammlung, Bruder Horns ab 1.4.1930 in der NSDAP 8 Ende der "Seezeit" 21.10.1929, "Seeräuber"-Episode erst nach 1.3.1930, ab dann A19 NSDAP 9 Postkellerversammlungen Dez. 1929 - März 1930, A21 ab Mai wieder in der NSDAP 10 Republikschutzgesetz 18.3.1930, Schlägerei in Großen-Buseck 14.1.1931, Dietzel erst ab Mai 1931 Standartenführer in der Provinz Oberhessen 11 Tod Horst Wessels 23.2.1930; Hans Kütemeyers 17.11.1928, Ernst Schwarz 19.1.1932, alle Berlin 12 Münchmeyerversammlung 10.9.1930 13 Reichsparteitag 1.-4.8.1929; Hitlerversammlung in Ffm. 3.8.1930 14 Hitlerversammlung Forts.; Goebbelsversammlung in Caub 21.6.1928 15 Reichstagswahl 14.9.1930; Prinz-Auwi-Versammlung 10.6.1932 16 28.3.1931 Notverordnung "Zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen"; Hitlerversammlung 5.10.1930 in Ffm.; Hitlerversammlung Hoherodskopf 18.6.1932. 17 SA-Aufmarsch in Braunschweig 18.10.1931 - Ermordung von zwei Arbei- tern durch die SA 18 1931/32; 1.1.1932 Schlägerei Kreuzplatz; 8.1.1932 Horns Übertritt zur SS 19-21 10.1.1932 Kampf in Wissmar mit der OD; 31.1.1931 Schlägerei von Hochelheim 22 *Krankenhaus 10.1.1932; "Reichsbannerprozeß" 3.2.1932; Hungener Kirmes 27.9.1931 - 74-

23-24 Hungener Schlägerei Forts.; Rodheim-Prozeß bis 30.10.1931 25 Entlassung aus dem Krankenhaus Mitte Februar 1932; 20.4.1932 Hitler in Mbg.; "Seeräuber" s. S.8. 26 Seeräuber s.S.8; Wissmarer Schlägerei 10.1.1932 27-29 Sonnwendfeier 18.6.1932; 3.-9.4.1932 1. "Deutschlandflug"; 20.4.1932 Mbg. 29-30 13.3. u. 10.4.1932 Reichspräsidentenwahlen; Mbg. 20.4.1932 31 Überfall auf Juden 14.3. od. 11.4.1932?, dann Homberg und Alten- burg/Alsfeld 32 Brief Dr. Kosters, Rückkehr nach Gießen, Konflikt mit Nauheimer Kom- munisten 15.5.1931 33 15.5.1931 KPD-Überfall auf Soldan; 7.6.1932 Schöffengerichtsverhand- lung; 1.12.1932 General Schleicher Reichskanzler; 13.4.1932 SA- und SS-Verbot 34-35 Militärische Übungen in der Verbotszeit; Brief Dr. Kosters im Vor- wärts 20.4.1932 36 17.6.1932 Aufhebung des Verbots; 7.7.1932 Bartholomäusversammlung 37-42 7.7.1932 Schlägerei mit Schuß auf den 18-jährigen Handlungsgehilfen Fritz Fischer 42-43 22.8.1932 Beuthener Urteil; 8.7.1932 Aufmarsch der Eisernen Front ge- gen Zeitungsverbote 44 nach dem 8.7.1932 einige Wochen Mannheim/Darmstadt/in Alsfeld über 3 Monate 45 "Deutscher Tag" in Homberg 18.7.1932, Kampf der SA/Kommunisten b.Hom- berg 17.7.1932; Tod des SA-Mannes Willy Weber 9.9.1932 46-48 Rückkehr nach Gießen, Propagandafahrten; nach ca. 4 Wochen Vertagung Prozeß am 17.11.1932 48 Angebliche HJ-Gründung in Gießen 1929; 2-3 Monate HJ-Aufbau Oberhes- sen um den 17.11.1932 49 2.10.1932 HJ-Reichsjugendtreffen Potsdam, 31.12.1932 Prügelei auf dem Kreuzplatz 50 8.12.1932 Straßers Rücktritt als Parteiorganisationsleiter; 30.1.1933 Fahnenhissung Horns am Kreisamt, 6.3.1933 Flucht Innenminister Leuschners aus Darmstadt (12.3. falsch) 51 26.2.1933 Zusammenstöße in Hungen 52 12.3.1933 Horn Führer eines SA-Sturms, Lebenslauf 1933-1936 NSDAP - VERANSTALTUNGEN IN GIESSEN 1925 - 1932

Datum Name des Referenten Ziv.Beruf Parteiamt Wohnort Thema Ort Besucher

22.04.23 Begründung der Ortsgruppe Gießen

Jan. 25 völlige Auflösung (in Schön, S.93, Ende '25 datiert) der Ortsgruppe Gießen

16.07.25 Haselmayer, Anton Rechtsanwalt Gauleiter Ffm "Wesen und Bayrischer Stud. jur. Ziele der Hof NSDAP" (Gründungsver- anstaltung der Ortsgruppe Gießen der NSDAP)

20.09.26 Lucius, Ernst Schiffsbau- - Gießen "Sprechabend" (Sommer ingenieur, Kern einer 1926/ stud. neuen Ortsgruppe Ende 1926) geschaffen

10.09.27 •Dr. Gengler, (später: Redner --Propaganda- Ludwig Frank Referent i. marsch durch Propaganda- ministerium) Datum Name des Referenten Ziv. Beruf Parteiamt Wohnort Thema Ort Besucher

Sept.27 Kramer Bayreuth Saalbau Sauer

09.11.27 Eifert, Lorenz Verwaltungs- Ortsgruppen- Gießen Abbrennen sekretär leiter eines Feuers hinter der Schönen 18 Pers. Aussicht

10.02.28 Horn, H.H. Kassierer Vorstands- 26 Mit- wahlen glieder

15.04.28 Ringgiausen, Friedrich Lehrer Gauleiter Offenbach "Öffentl. Cafe 60 Nazis Versammlung" Leib aus Ffm Sprenger, Jakob Postbeamter Stadtver- Ffm in Bun - ordneter desklei- dung angekündigt MdR Gregor Straßer mit Schlägerei "Schlacht am Walltor" (Pro- pagandamarsch d. Gießen) ca. 130 Anwesen- de

24.07.28 Kemper, Friedhelm Kaufmänn. Kreisleiter Mannheim Sprechabend Schwarzer Angestellter "Volk in Not Walfisch Was will A.H.?" mime** 7Färtelamt Wohnort Thema Or t ush er

14.12.28 Gutterer, Leopold Schrift- NSDStB- Ffrn "National- Schwarzer 38 steller Funktionär soz. Tages- Walfisch Pers. cand.phil. fragen" (Vor- darunter trag) 4 Frauen & 4 Stahl- helmer

15.02.29 Kemper, Friedhelm Kaufmänn. Kreisleiter Mannheim Sprechabend Schwarzer Angestellter Walfisch

15.03.29 Heyse, Walter Dipl. Volkswirt Offenbach Sprechabend Schwarzer Student d. Gaugeschäfts- "Der Dawes Walfisch NSDStB führer & Pro- Pakt, die Ur- pagandaleiter sache der später MdR deutschen Not"

01.05.29 Heyse , Walter S.O. s.o. s.o. Sprechabend s.o. "Zusammenbruch auf der ganzen Linie! Wer rettet das deutsche Volk?"

05.06.29 Heyse, Walter Öffentl. Sprech- s.o. 42 Pers. abend "Die Juden- darunter frage in der Ge- 5 Stahl- genwart & Ver- helmer gangenheit"

2.07.29 NSDStB, Aochschulgruppe Gießen "Endkampf um die Uni. gut bes. Dr. Ziegler,Hans Severus Schriftleiter Weimar dtsch. Kultur" cafe Plockstr.5 (Uttenti. V • / Datum Name des Referenten Ziv. Beruf Parteiamt Wohnort Thema Ort Besucher

14.07.29 Gründung der NSDAP-Frauen- gruppe in Gießen

16.08.29 Gutterer, Leopold s.o. s.o. Ffm "Die Reichs- Schwarzer 35 verfassung des Walfisch Pers. Juden Preuß" da- (Versammlung) runter 10 Stahl- he liner

28.09.29 Dr. Buttmann, Rudolf Bibliothekar MdL Bayern München "Young-Deutsch- Uni.- ca.100 Fraktionsf. land oder Jung- Per- 1 --1 Deutschland?" cafe sonen m 1 (Öffentl. Vers.)Plock- str.5

18.10.29 Woweries, Franz Studium Schriftleiter (zum Youngplan) 35 Hermann abgebr. Gaugeschäfts- dann Eintragung Pers. führer ab Aug.29 in die Listen 1934 MdR

06.12.29 Geyser -Fett, Wolf Schrift- ab 1.9.29 Offenbach "Das Volk er- Post- gut steiler Gaupropaganda- wacht" Öffentl. keller besucht leiter Versammlung

12.12.29 Prof. Feder, Gottfried Dipl.Ing. MdR/Mitbe "Die dt.Wirt- Post- gut gründer d. schaftskrise unter keller besucht NSDAP d.Schattend. Young—

Bsucher Datum Name des Referenten Ziv. Beruf Parteiamt Wohnort Thema Ort Datum Name des Referenten Ziv. Beruf Parteiamt Wohnort Thema Ort Besucher

22.01.30 NSDAP/NSDStB, Ortsgruppe Gießen Dr. Albrecht, Herbert Verwalter Gauleiter Altenburg "Der Verrat Post- gut be- MdR Thüringen am schaffen- keller sucht den Volk - wie werden wir es besser machen?" (Öffentl. Vers.)

11.02.30 NSDStB, Ortsgruppe Gießen Dr. Freisler, Roland Rechtsanwalt Stadtver- Kassel "Unsere ge: Post- gut be- ordneter, meinsame Not" keller sucht Gaupropagan- daleiter

19.03.30 Staebe, Gustav Journalist Gaupropagan- Wiesbaden "Was ist an Post- gut be- daleiter unseren heu- keller sucht Zwischenfall im Saal seit 1930 tigen Verhält- nissen schuld?"

16.05.30 NSDStB/NSDAP Ortsgruppe Gießen Selzner, Nikolaus Schlosser Adjutant d. Worms "Der Freiheits: Palast- ca. 320 SA-Darmstadt, kampf des deut. Licht- Personen Stadtverordneter Volkes" spielhaus gut besucht

02.07.30 NSDStB/NSDAP Ortsgruppe Gießen Dreher, Wilhelm Schlosser MDR Ulm angekündigt! Turnhalle Kemper, Friedhelm Kaufm.Angst. Kreisleiter Mannheim "'Der National- Oswaldsgarten sozialismus marschiert!" (Öffentl. Vers.) Datum Name des Referenten Ziv.Beruf Parteiamt Wohnort Thema Ort Besucher

09.07.30 NSDStB, Hochschulgruppe Gießen Prof. Werner, Magnus StR Redner Ffm "Faschismus Turnhalle und National- Oswalds- ruhig sozialismus" garten

21.08.30 Prof. Werner, Ferdinand StR MdL Butzbach Turnhalle über- Oswaldsg. füllt 02.09.30 Ringshausen, Friedrich s.o. S. 0 . S. 0 . "Die Ziele der Turnhalle Nationalsozi- Oswalds- sehr alisten" garten gut besucht

10.09.30 Münchmeyer, Ludwig Pfarrer a.D. MdR- Borkum Turnhalle Kandidat Oswalds- über- garten füllt

22.10.30 Dauser, Hans Berufs- MdL Bayern "Der Sieg ist Turnhalle politiker MdR 1933 •unser, der Kampf Oswaldsgarten geht weiter" (starkes Polizei- aufgebot)

05.11.30 Ahlemann, Georg Oberst- Reichsredner "Die polit. Cafe Leib leutnant a.D. Ziele der Nat. sehr gut soz." besucht

28.11.30 ASTA Hierl, Konstantin Oberst a.D. MdR "Wehrpolitik" Neue Aula gut spät. Arbeitsdienstführer besucht

Datum NAMP 74 1,CtLL, rar-ce7amt- W-Citinort Theme Orr Besucher

07.12.30 von Killinger, Manfred Kapitän- MdL 1928 Sachsen "National- Turn- ca. 800 leutnant a.D. sozialismus halle ehem. Freikorps Ehrhardt - Bürgertum- Oswalds- Marxismus" garten Schlägerei

24.01.31 Prof. Feder, Gottfried s.o. s.o. S.O. "Wirtschafts- Turnhalle polit. Forderungen Oswaldsgarten der Nationalsozi- überfüllt alisten" 03.02.31 NSDStB, Hochschulgruppe Gießen Rühle, Gerd cand-jur. NSDStB- Zu Vorgängen Turn- gut (ehem. ASTA- Funktionär an dt. Hoch- halle besucht Vorsitzender) schulen Oswaldsgarten

13.02.31 Gemeinder, Peter Finanzamts- MdR/Gau- Ffm "107 Nat.sozialisten Turn- voll hilfsarbeiter leiter marschieren aus halle besetzt dem Reichstag"

22.02.31 Ringshausen, Friedrich s.o. S.O. S.O. "Die Ziele der Turnhalle Ex-Gauleiter der National- Oswaldsgarten sozialisten"

04.03.31 . Zander, Elisabeth Kranken- Führerin d. Berlin "Die Frau im Turnhalle schwester "Dt. Frauenordens" Kampfe um Frei- Oswaldsgarten heit & Ehre"

17.03.31 Münchmeyer, Ludwig s.o. S.O. S.O. "Nat.-soz. Ver- Cafe Leib über- MdR sammlung" füllt Datum Name des Referenten Ziv. Beruf Parteiamt Wohnort Thema Ort Besucher

19.04.31 Bujard, Richard Dipl.rer.cam. "Geburtstag Cafe Leib ihres Führers m. SA- Adolf Hitler" Kapelle

01.04.31 Madel, ? Braunschweig "Belagerungszustand Cafe über Deutschland" Leib

03.05.31 Trefz, Wilhelm Gaupropa- Wiesbaden "Durch Knecht- Cafe gandaleiter schaft & Knebe- Leib lung zur deutschen Freiheit"

10.05.31 Dietzel, Willi Glaser SA-Standarten- Ffm/ "Deutscher Volks- üb. führer Ober- Friedberg Tag der NSDAP halle 1000 hessen in Gießen"

20.06.31 Weyrauch, ? Oberleut- Essen SA-Kundgebung Cafe sehr nant a.D. zur Notver- Leib gut ordnung besucht

25.06.31 Dr. Kulz, Werner Schrift- Leiter des Darmstadt "Kulturumsturz"Turn- steller Kampfbunds f. halle dt. Kultur f. Oswaldsgarten Westdeutschland 19.08.31 Prof. Feder, Georg s.o. s.o. s.o. "Wirtschaftsfragen, Café gut Wirtschaftspoli- Leib besucht tik & nat.soz. Staat"

23.08.31 Dr. Frank, Hans Dozent MdR/Reichsbiter "Nationalsozialis- Cafe ruhig d. Recht2bt. d. NSDAP mus, Wille & Weg" Leib Datum Name des Referenten Ziv. Beruf Parteiamt Wohnort Thema Or besuct-ler

02.09.31 NS Bühne Rhein-Main, Dr. Joseph Goebbels "Der Wanderer" Cafe Ein Spiel in 10 Leib Bildern 05.09.31 Stöckel, Gerhard Jugendführer Darmstadt "Jugend im Cafe Aufbruch" Leib

08.09.31 Graf Solms-Laubach Lyriker SA-Führer Arnsburg SA-Kundgebung Cafe Bernhard von Leib (SA-Musik- Ka p elle)

Wendnagel, Oskar stud.theol. Brackenheim Fachamt d. Studentenschaft 1930/31, Amt f. Nachrichten, Presseamt

10.11.31 Hitler, Adolf Kunstmaler NS-Führer München "Hitlerver- Volks- ca. sammlung" halle 8000

13.11.31 Dr. Goebbels, Joseph Schriftleiter MdR/Reichs- Berlin Wahlkundge- Volks- ca. propagandaleiter bung halle 5000

18.01.32 ASTA, Edler v. Graeve, stud.rer.pol. NSDStB-Führer Kundgebung der Cafe Bernhard Studentenschaft Leib zur Reichsgründungs feier m. Standarten- mit kapelle der ober- Prof. Pleyer, Kleo Pol. Kolleg Berlin hess. NSDAP Geschichte Datum Name des Referenten Ziv. Beruf Parteiamt Wohnort Thema Ort Besucher

24.01.32 Lenz, Karl Lehrer Gauleiter/ Darmstadt "Nationalsozi- Cafe vollbe- MdR/MdL alistische Poli- Leib setzt tik in Hessen" mit :Graf Solms-Laubach, MdL Bernhard

13.02.32 Trefz, Wilhelm S . 0 . S.O. S.O. "Vom Proletariat Cafe zum Arbeitertum" Leib

20.02:32 Prof. Werner, Ferdinand s.o. MdL/Landtagspräsident "Nat.soz. Kund- Cafe voll gebung" Leib besetzt

28.02.32 Dr. Wagner, Richard Pächter Kreis- und Boxheim "Hitler siegt!" Cafe stark Gaufachberater Leib besucht mit

Dr. Kulz, Werner Schrift- Gaüfachbe- Darmstadt steller rater Leiter des Kampfhundes f. dt. Kultur Westdeutschlands

03.03.32 Münchmeyer, Ludwig S . 0 . S.O. S.O. Kundgebung Cafe dicht Leib gefüllt

07.03.32 Pg. Bareis, ? "Nat.sozialismus, Cafesehr Handwerk, Handel Leib gut be- und Gewerbe" sucht

10.03.32 Triebel, Friedrich Dekorations- MdR Gotha "Alle wählen Cafevoll maler Hitler" Leib besetzt

Datum Name des Referenten Ziv. Beruf Parteiamt Wohnort Thema Ort Besucher

31.03.32 Mitgliederversammlung der NSDAP Gießen, von der Polizei aufgelöst Saal des Cafe Leib

? .04.32 Dr. Blank, Rudolf StR stellvert. Gießen Mitglieder— Cafe voll Kreisleiter versammlung Leib besetzt

05.04.32 Reg.rat Dr. Müller, Finanzamts MdL Alsfeld "Der Beamte Cafe Heinrich direktor im nat.soz. Staat" Leib cut besucht

09.04.32 Gunst, ? MdL Thüringen "Vorwärts mit Turnhalle Adolf Hitler!" Oswalds— ("Keine Disk.")garten

06.05.32 Bartholomäus, Heinrich Schlosser Gießen "Warum sind Cafe Leibvolles Einheitspreisge— Haus Schäfte & Warenhäuser für die dt. Wirtschaft schädigend?"

31.05.32 Dr. Blank, Rudolf/ S.O. S.O. Graf Solms "Die neue Lage" Cafe über— Leib füllt

09.06.32 .Neef, Hermann Oberzoll— Reichsbeamten— Ffm "Beamtentum & Cafe sehr sekretär führer Nat.SozialismudiLeib gut be— sucht angekündigt war Sprenger, Jakob Gauleiter Hessen—Nassau Datum Name des Referenten Ziv. Beruf Parteiamt Wohnort Thema Ort Besucher

13.06.32 Straßer, Gregor Apotheker Reichsorgani— München "Der. Nat.sozi— Volks— ca. sationsleiter alismus & seine halle 3000 MdR Ziele" mit

Graf Solms—Laubach, Provinzleiter Laubach

angekündigt war

Wagner, Josef Lehrer MdR/Gauleiter Bochum

15.06.32 Dr. Goebbels, Joseph s.o. s.o. s.o. fiel aus!

17.06.32 Hitler, Adolf s.o. s.o. s.o. Kundgebung Volks— ca. halle 15.000

22.06.32 Nat.sozialistisches Reichssymphonieorchester, Volks— wenig halle Zuhörer

07.07.32 Bartholomäus, Heinrich s.-o. s.o. s.o. "Deflation oder Cafe Raub durch unge— Leib rechte Steuern am Haus—, Grund— & Bodenbesitz"

09.07.32 NSDStB/Hochschulgruppe Gießen Edler von Greave, Bernhard s.o. s.o. Langemarck Burg Kundgebung Gleiberg

16.07.32 Zander, Elisabeth Krankenschwester s.o. s.o. öffentl. Frauen— Cafe sehr vers."Frauen & Leib stark Nat-sozialismus" besucht Datum Name des Referenten Ziv. Beruf Parteiamt Wohnort Thema Ott Besucher

19.07.32 Prof. Kade, Franz Dozent/Erz. Ffm "Völkische Cafe Wiss. Schulreform" Leib

mit

Ringshausen Friedrich MdR "Volkswille & Reichstagswahl"

24.07.32 SA-Aufmarsch (über 3000 Mann) geplant, wegen Lenz, Karl Gauleiter/MdL Verbots abgesagt

28.07.32 Rosenberg, Alfred Hauptschriftleiter, MdR, München "Gebt Hitler Turn- über- Leiter des "Völkischen die Macht" halle füllt Beobachters" (dabei Dr. Harths Polemik gegen Ritzel)

30.07.32 NSDAP im Lichtspielhaus Hitler-Tonfilm "Hitler spricht", "Die letzte Kompagnie", "Stahl"

Kreisleitung Gießen, Südanlage am Gymnasium, Platzkonzert der. SA-Kapelle Friedberg und Spielmannsz'ug der Standarte 116

05.10.32 statt Claß, Heinrich Obersteuerinspektor Darmstadt,

Dr. Blank, Rudolf, Gießen Nat.sozialist. Beamtenarbeitsgemeinschaft "Der Beamte Cafe und der Staat" Leib

09.10.32 Edler von Graeve, Bernhard/ .Klostermann, Alfred Lehrer MdL Vockenrod "Deutscher Cafe Abend" Leib Datum Name des Referenten Ziv. Beruf Parteiamt Wohnort Theme Ort Besucher

30.10.32 Prof. Suchenwirth, Dozent/ Landesführer Wien "Papen oder Cafe Richard Geschichte des NS-Lehrer- Hitler?" Leib bundes Öster- reich

02.11.32 Lenz, Karl •Lehrer Gauleiter/ Gefallenenge- Landgraf viele MdR/MdL denkfeier Phillip Ein- Platz wohner 2000 SA- leute aus Oberh. & Preußen

Anmerkung: Eine Ankündigung besagt noch nicht, daß die angekündigte Veranstaltung auch wirklich stattgefunden hat. WAHLEN UND ABSTIMMUNGEN in Gießen 1919 - 1933

RTW 19.1.1919: NW 24,4; USPD 5,3; SPD 32,3; DDP 28,1; Z 6; DVP 16,7; HVP 1o,4

LTW 26.1.1919: NW 37,2; USPD 2,7; SPD 33,7; DDP 28,7; Z 6; DVP 18,3; HVP 1o,4

GemW 1.6.1919: NW ; USPD 18; SPD 17,3; Ver.bUrg.Liste 58,2; Priv. Angestellte 6,1

KrW 17.8.1919: NW ; USPD 23,1; SPD 16; DDP 16,7; DVP 22,2; DNVP 21,8

PrW 31.8.1919: NW ; USPD 19,4; SPD 16,3; DDP 2o,2; DVP 26,1; DNVP 17,8

RTW 6.6.1920: NW 32; KPD o,2; USPD 19,5; SPD 17,7; DDP 14,3; Z 4,8; DVP 31,4; HVP 11,7;

LTW 27.11.1921 NW ; KPD 3,2; USPD 1o,3; SPD 21,8; DDP 11,2; Z 5,1 ; DVP 32,4; DNVP 16,2 ; HB o,2

GemW 19.11,1922 NW 43,4; KPD 8 ; VSPD 26 ; DDP 11,5; Z 5,4; DVP/DNVP 45,8

KrW 19.11 1922.NW 43,8; KPD 8,1; VSPD 27,3 DDP 11,7; Z 5,4 ; DVP 32 ; Stadt und Landliste 15,2

PrW 19.11.1922:NW 43,8; KPD 8,1 ; VSPD 27,2; DDP 11,8; Z 5,4; DVP 33,2 ; Stadt und Landliste 14

RTW 4.5.1924: NW 28,4; KPD 8,2; USPD o,5; VSPD 22,7; DDP 1o,2; Z 4,9; DVP 24,5; DNVP 18,8; HB o,5 ; VSB 6,5; BdG 1,1; DWP 1,4; Sonstige o,1

RTW 7.12.1924: NW 24,8; KPD 4,2; USPD o,1; SPD 29,4; DDP 12,2; Z 5,1 ; DVP 26,1; DNVP 19,5; HB o,2; NSFB 2,1; DWP o,6 ; FBF o,o3; Haußbd o,006

LTW 7.12.1924: NW 26,5; KPD 4,5 ; SPD 29,4; DDP 12,1; Z 5,3; DVP 26,3 ; DNVP 18,6 ; HB o,4 ; NSFB 2,1 ; DWP o,7

RPW 29.3.1925: NW 37,8; Thälmann (KPD) 3,3 ; Braun (SPD) 28,5; Hellpach (DDP) 12,8 ; Marx (Z) 5,1 ; Held (BVP) 0,2 ; Jarres (DVP/ DNVP) 49,2 ; Ludendorff (völk.) o,7

RPW 26.4.1925: NW 24,7; Thälmann (KPD) 2,2 ; Marx (Z) 37,2 ; von Hindenburg (DNVP) 6o,5

GemW 15.111925:NW 55,1; KPD 3,9 ; SPD 3o,1; DDP 12,5; Z 5 ; DVP/DNVP 31,7 -90-

KrW 15.11.1924: •NW ; KPD 3,8; SPD 3o,7; DDP 12,3 ; Z 5 ; DVP 2o ; EV 2,5; DWP 13,4; DNVP/HB 13,2

PrW 15.11.1925: NW ; KPD 3,8; SPD 3o,2; DDP 12 ; Z 5 ; DVP 2o,3 ; EV 2,4 ; DWP 12,8 ; DNVP/HB 12,7 ; Bürgerl.Partei 0,3

VB "Enteignung der Fürstenvermögen" 4.-17.3.1926: NW 78,5 ; Eintragungen 21,4

VE "Enteignung der Fürstenvermögen" 2o.6.1926: NW 69,4 ; dafür 29,5 ; dagegen o,9

VB "Auflösung des Hess. Landtags" Mai 1926: NW 81,8 ; Eintragungen 18,1

VE "Auflösung des Hess. Landtags": 5.12.1926: NW 56,2 ; dafür 5o,4 ; dagegen 48,4

LTW 13.11.1927: NW 48,2 ; KPD 4,1; SPD 31,5; DDP 1o; Z 5,2; DVP 25,4 ; DNVP 7,9; HLB o,9; VRP 7,2

VB "Gegen Panzerkreuzer" bis 16.1o.1928: NW 99,5 ; Eintragungen o,4

VB "Freiheitsgesetz" (gegen Young-Plan) bis 3o.1o.1929: NW 98; Ein- tragungen 1,9

VE "Freiheitsgesetz" 22.12.1929: NW 92,7 ; dafür 94,1; dagegen 5,8

KrW 17.11.1929: NW 5o,9 ; KPD 4,9; SPD 31,9; DDP 7,4, Z 5,6 ; DVP 18,1; EV 3,9; DNVP 8,7; DWP 16,8; VRP 1,8; HLB o,4

PrW 17.11.1929:

RPW 13.3.1932: NW 9,8 ; Duesterberg (Stahlhelm) 4,9; v. Hindenburg (dntl.) 55,3; Hitler (NSDAP) 32,1 ;Thälmann (KPD) 7,3

RPW 1o.4.1932: NW 12 ; v. Hindenburg 55,2; Hitler (NSDAP) 4o ; Thälmann (KPD) 4,5 ; Sonstige o,o2

Legende: RTW=Reichtagswahlen, LTW=Landtagswahlen, GemW=Gemeindewahlen, KrW=Kreistagswahlen, PrW=Provinzialtagswahlen, RPW=Reichs- präsidentenwahlen, VB=Volksbegehren, VE=Volksentscheid, NW=Nicht- wähler, USPD=Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands, SPD=Sozialdemokratische Partei Deutschlands, KPD=Kommunistische Partei Deutschlands, DDP=Deutsche Demokratische Partei, Z=Zentrum, DVP=Deutsche Volkspartei, HVP=Hessische Volkspartei, HB=Hessischer Bauernbund, DNVP=Deutschnationale Volkspartei, VSPD Vereinigte Sozialdemokratische Partei Deutschlands, Stadtu.Landl.=Stadt und Landliste, VSB=Völkisch-Sozialer-Block, BdG=Bund der Geusen, DWP=Deutsche Wirtschaftspartei, Sonst.=Sonstige, NSFB=National- sozialistische Freiheitsbewegung, FBF=Freiwirtschaftsbund Freiland Freigeld, Haußbd.=Häußerbund, BVP=Bayerische Volkspartei, völk= völkisch, HLB=Hessischer Landbund, VRP=Volksrechtspartei, EV=Evangel- lische Volksgemeinschaft, dntl.=deutschnational, NSDAP.National- sozialistische Deutsche Arbeiterpartei

4j0h1COOL4egrgee:29e;-.

- 91 -

ANTEIL DER Nicht-Wähler STIMMEN IN GIESSEN (%)

RT RT GEM IT LT LT RT IT IT 20.5 ;weib1) 17.11 14.9 15.11 19.6 31.7 6.11 5.3 ABSTIMMUNGSBEZIRKE 1928 1928 1929 193o 1931 1932 1932 1932 1933

I. Auf der Bach,Burggraben,Nundsgasse,Kirchenplatz, Kirchstrasse ,Lindengasse,Lindenplatz,Marktplatz, Marktstrasse,Walltorstrasse,Wetzsteingasse,Wetz- 37,2 44,2 48,3 steinstrasse,Zozelsgasse II. Asterweg,Dammstrasse,Ederstrasse,Im Gartfeld , 33,8 39,2 46,6 Schillerstrasse, Weserstrasse III. An oer Hardt,Boothaussstrasse,Gleiberoerweg,Ninter den Schiessgärten,Krofdorferstrasse,Nordanlaoe,Rod- 34,7 41 49,4 . neimerstrasse,Schlachthofstrasse,Schottstrasse, Schützenstrasse,Zu den Mühlen

IV. Am Rodtberg,Am Wingert,Bückingstrasse,Friedhofsallee, 37,5 41,6 51,1 in der Schwarzlach,Marburgerstrasse,Steinstrasse, Wieseckerweg,Wissmarerweg

V. Am Pfarrgarten,Gabelsberoer Straße ,Hammstrasse, Kornblumengasse,Lahnstrasse,In Löbers Hot Mühlstrasse, 37,1 42,1 50,8 Kleine Mühlgasse,Neustadt,Sandgasse,Schanzenstrasse, Tiefenweg

VI. An den Bahnhöfen,An der Kläranlage,An der Margarethen- hütte,Bahnhofstrasse,Grabenstrasse,Westanlage,Hinter 39,3 46,9 49,1 der Westanlage

VII. Ruddestrasse,Frankfurterstrasse,Friedrichstrasse 41,3 48,1 57,9 Nollerweg,Rodthohl,Am Zollstock

VIII. Am Steg,Am Weiher,Arndtstrasse,Buchnerstrasse,Gredner- strasse,Fichtestrasse,Gaffkystrasse,Nändelstrasse,HaYdn- 39,8 47 61,6 strasse,Klinikstrasse,Körnerstrasse,Röntgenstrasse, Schubertstrasse,Thaerstrasse,Uhlandstrasse,Wetzlarerweg IX. Auf der Weisserde,Aulweg,Beethovenstrasse,Ebelstrasse, 37,4 42,9 53,9 Erdkauterweg,lheringstrasse,Leihnesternerweg,Liebig- strasse,Welckerstrasse,Wilsonstrasse,Studentensteg

X. Ludwigsplatz,Ludwigstrasse,Am Riegelpfad,Wilhelmstrasse, 38,2 43,3 52,1 An der Warte,Wartweg

XI. Am Nahrungsberg,Bergstrasse,Br:uchstrasse,Gartenstrasse, 38,5 43,1 51,5 Löberstrasse,Stephanstrasse

XII. Bleichstrasse,Gnauthstrasse,Goethestrasse,Nenselstrasse, Lessingstrasse,Lonystrasse 37,2 41,2 54,9

XIII. Alter Schiffenbergerweg,Bismarckstraße,In den Eichgärten, Eichweg, Grosser Steinweg,Gutenbergstrasse,Hessenstrasse, 36,4 41,2 47,8 Keplerstrasse,Roonstrasse,Sandkauterweg,Schiffenbergerweg

XIV. Am Kuoelberg,An der Kaserne.Anneröder Wegpöringstrasse, Georg-Phil.Gailstrasse,Grünbergerstrassejleyerweg,Karl- 36,4 46 48,2 Vogt-Strasse,Landmannstrasse,Licherstrasse,Wolfstrasse

XV. Alterlödgerweg,Gutfleischstrasse,Kaiserallee,Moltkestrasse, OstanIage,Wiesenstrasse,Zeppelinstrasse 42,8 46,7 53,1

XVI. Brandgasse,Brandplatz,Braugasse,Die zst-asse,Dreihäuser- gasse,Erlengasse,Kanzleiberg,KaPlaneigasse,Landgrafen- 38,9 44,5 53,6 strasse,Landgraf-Philipp-Platz,Marktlaubenstrasse,Neuen Bäue,Schlossgasse,Schulstrasse,Sonnenstrasse XVII. Kreuzplatz,Löwengasse,Maigasse,Mäusburg,Rittergasse, 32,7 39,5 42,7 Seltersweg,Teufelslustgärtchen,Wettergasse,Wolkengasse

XVIII. Alicenstrasse,An der Johanniskirche,Johannesstrasse, Kaplansgasse,Katharinengasse,Neuen Weg,PlockstraSse, 36,6 42,8 49,2 Südanlage

IX. Kliniken

Briefwähler 35,9 36,3 51,4 Gesamt

92-

ANTEIL DER NSDAP STIMMEN IN GIESSEN (%)

RT RT GEM RT LT LT RT RT RT 2o.5 (weibl) 17.11 14.9 15.11 19.6 31.7 6.11 5.3 ABSTIMMUNGSBEZIE 1928 1928 1929 1930 1931 1932 1932 1932 1933

I. Auf der Bach,Burggraben,Hundsgasse,Kirchenplatz, Kirchstrasse ,Lindengasse,Lindenplatz,Marktplatz, 41,8 49,2 46,9 40,9 49 Marktstrasse,Walltorstrasse,Wetzsteingasse,Wetz- 0,8 0,4 2,1 18,8 steinstrasse,Zozelsgasse II. Asterweg,Dammstrasse,Ederstrasse,Im Gartfeld , 1,4 0,9 4 18,9 44 50,5 49,3 49 59,2 Schillerstrasse, Weserstrasse III. An der Hardt,Boothaussstrasse,Gleibergerweg,Hinter den SchiessgUrten,Krofdorferstrasse,Nordanlage,Rod- 0,7 0,2 3,3 20 41 49,1 45,5 39,7 49,2 heimerstraste,Schlachthofstrasse,Schottstrasse, Schützenstrasse,Zu den Mühlen

IV. Am Rodtberg,Am Wingert,Bückingstrasse,Friedhofsallee, 1,2 0,6 2,6 18,6 49,2 5/1,8 52 45,8 53,1 In der Schwarzlach,Marburgerstrasse,Steinstrasse, Wieseckerweg,Wissmarerweg

V. Are Pfarrgarten,Gabelsberger Straße ,Hammstrasse, 37,4 46,9 Kornblumengasse,Lahnstrasse,In Löbers H6f, Mühlstrasse, 0,3 2,4 17,4 37,2 57,2 42 Kleine Mühlgasse,Neustadt,Sandgasse,Schanzenstrasse, Tiefenweg

VI. An den Bahnhöfen,An der Kläranlage,An der Margarethen- 43,2 50,8 48,5 42 51,1 hütte,Bahnhofstrasse,Grabenstrasse,Westanlage,Hinter 0,4 0,5 4,4 20,7 der Westanlage

VII. Buddestrasse,Frankfurterstrasse,Friedrichstrasse 2 1,7 5,6 22,4 48,6 56,7 50,8 40,2 52,6 Hollerweg,RodthohliAm Zollstock

VIII. Am Steg,Am Weiher,Arndtstrasse,Buchnerstrasse,Credner- strasse,Fichtestrasse,Gaffkystrasse,Händelstrasse,Haydn- strasse,Klinikstrasse,Körnerstrasse,Röntgenstrasse, 2,7 1,3 2,1 23,5 46,4 54 49,5 45,4 55,2 Schubertstrasse,Thaerstrasse,Uhlandstrasse,Wetzlarerweg

IX. Auf der Weisserde,Aulweg,Beethovenstrasse,Ebelstrasse, Erdkauterweg,Iherinastrasse,Leihgesternerweg,Liebig- 2,2 0,8 4,3 19,6 47,8 53,5 49,1 43,1 54,2 strasse,Welckerstrasse,Wilsonstrasse,Studentensteg

X. Ludwigsplatz,Ludwigstrasse,Am Riegelpfad,Wilhelmstrasse, 3 1,5 5,8 21,7 53,5 58,6 55,9 45,1 55,8 An der Warte,Wartweg

XI. Am Nahrungsberg,Bergstrasse,Brfuchstrasse,Gartenstrasse, 1,4 1,3 3,8 18,9 48,6 52 49,2 42,5 52,7 Löberstrasse,Stephanstrass

XII. Bleichstrasse,Gnauthstrasse,Goethestrasse,Henselstrasse, 51,5 58,6 54,1 43,9 55,6 Lessingstrasse,Lonystrasse 1,6 0,8 4 18,6

XIII. Alter Schiffenbergerweg,Bismarckstraße,In den Eichgärten, Eichweg, Grosser Steinweg,Gutenbergstrasse,Hessenstrasse, 0,5 4 22,2 51,4 54,2 50,2 42,9 55,2 Keplerstrasse,Roonstrasse,Sandkauterweg,Schiffenbergerweg

XIV. Am Kugelberg,An der Kaserne,Anneröder Wegpöringstrasse , Georg-Phil.Gailstrasse,Grünbergerstrasse.,HeYerweg,Karl- 1,4 1,3 3,2 17 41 46,6 45,7 41 47,6 Vogt-Strasse,Landmannstrasse,Licherstrasse,Wolfstrasse

XV. AlterRödgerweg,Gutfleischstrasse,Kaiserallee,Moltkestrasse, 48,4 55,7 51,4 42,7 52,5 Ostanlage,Wiesenstrasse,Zeppelinstrasse 1,3 1 5,7 18,5

XVI. Brandgasse,Brandplatz;Braugasse,Die zstrasse,Dreihäuser- gasse,Erlengasse,Kanzleiberg,Kaplaneigasse,Landgrafen- 1,6 1,1 3,4 16,3 45 51,1 49,7 42,7 51,1 strasse,Landgraf-Philipp-Platz,Marktlaubenstrasse,Neuen Bäue,Schlossgasse,Schulstrasse,Sonnenstrasse XVII. Kreuzplatz,Löwengasse,Maigasse,Mäusburg,Rittergasse, 20,9 46,5 53,9 52,4 42,5 54,3 Seltersweg,Teufelslustgärtchen,Wettergasse,Wolkengasse 0,9 0,7 3,8

XVIII. Alicenstrasse,An der Johanniskirche,Johannesstrasse, 1,2 1 2,9 17,2 46,1 49,3 46 36,3 43,5 Kaplansgasse,Katharinengasse,Neuen Weg,Plockstrasse, Südanlage 0,5 10,6 24,8 45,3 39 36,9 49,7 IX. Kliniken 45,4 46,3 52 Briefwähler 42,2 51,9 Gesamt 1,3 0,8 3,8 19,4 46 52,4 49,2 - 93 - ANTEIL DER Christi. Nat. Landvolkpartei *1928 Bauern- & STIMMEN IN GIESSEN (%) Volksrnrtei/ 1930 Hess. Landvolk/ 1931 Hess. Landbund

Juni 1932 Liste Leuchtgens/ Nov. 1932 Deutsches Land-1 RI GEM RT LT LT RT RT RT Volk 2o.5 (weibl) 17.11 14.9 15.11 19.6 31.7 6.11 5.3 ABSTIMMUNGSBEZIRKE 1 9 2 8 * 1928 1929 1930* 1931* 1 9 3 2* 1932* 1932 * 1933

I. Auf der Bach,Burggraben,Hundsgasse,Kirchenplatz, Kirchstrasse ,Lindengasse,Lindenplatz,Marktplatz, 0,2 0,2 0,1 0,09 Marktstrasse,Walltorstr'asse,Wetzsteingasse,Wetz- steinstrasse,Zozelsgasse II. Asterweg,Dammstrasse,Ederstrasse,Im Gartfeld , 0,1 0,09 0,1 Schillerstrasse, Weserstrasse III. An der Hardt,Boothaussstrasse,Gleibergerweg,Hinter den Schiessgärten,Krofdorferstrasse,Nordanlarle,Rod- 1,6 1,4 0,6 0,3 0,09 0,1 heimerstrasse,Schlachthofstrasse,Schottstrasse, Schützenstrasse,Zu den Mühlen

IV. Am Rodtberg,Am Wingert,Bückingstrasse,Friedhofsallee, in der Schwarzlach,Marburgerstrasse,Steinstrasse, 1,3 1,1 0,2 0,09 0,1 Wieseckerweg,Wissmarerweg

V. Am Pfarrgarten,Gabelsberger Straße ,Hammstrasse, Kornblumengasse,Lahnstrasse,In Löbers 116f, Mühlstrasse, 0,1 0,09 0,1 0,09 Kleine Mühlgasse,Neustadt,Sandgasse,Schanzenstrasse, 1 0,9 Tiefenweg

VI. An den Bahnhöfen,An der Kläranlage,An der Margarethen- hütte,Bahnhofstrasse,Grabenstrasse,Westanlage,Hinter 0,7 1 0,4 0,09 0,09 der Westanlage

•VII. Ruddestrasse,Frankfurterstrasse,Friedrichstrasse 0,3' 0,3 0,1 Hollerweg,Rodthohl,Am Zollstock 0;7 0,7

VIII. Am Steg,Am Weiher,Arndtstrasse,Buchnerstrasse,Credner- strasse,Fichtestrasse,Gaffkystrasse,Händelstrasse,Haydn- strasse,Klinikstrasse,Körnerstrasse,Röntgenstrasse, 0,5 0,2 0,3 0,08 0,07 Schubertstrasse,Thaerstrasse,Uhlandstrasse,Wetzlarerweg

IX. Auf der Weisserde,Aulweg,Beethovenstrasse,Ebelstrasse, Erdkauterweg,Iheringstrasse,Leihgesternerweg,Liebig- 0,7 '0,6 0,2 0,2 0,2 strasse,Welckerstrasse,Wilsonstrasse,Studentensteg

X. Ludwigsplatz,Ludwigstrasse,Am Riegelpfad,Wilhelmstrasse, 0,7 0,4 0,09 0,2 0,2 An der Warte,Wartweg

XI. Am Nahrungsberg,Bergstrasse,M2uchstrasse,Gartenstrasse, 0,3 0,08 0,09 0,08 Löberstrasse,Stephanstrasse

XII. Bleichstrasse,Gnauthstrasse,Goethestrasse,Henselstrasse, 1 0,4 0,5 0,1 Lessingstrasse,Lonystrasse

XIII. Alter Schiffenbergerweg,Bismarckstraße,In den Eichgärten, Eichweg, Grosser Steinweg,Gutenbergstrasse,Hessenstrasse, 0,5 1,1 0,1 0,1 0,2 0,1 Keplerstrasse,Roonstrasse,Sandkauterweg,Schiffenbergerweg

XIV. Am Kugelberg,An der Kaserne,Anneröder Wegpöringstrasse, Georg-Phil.Gailstrasse,Grünbergerstrasse,Heyerweg,Karl- 0,5 0,4 0,09 0,08 0,07 Vogt-Strasse,Landmannstrasse,Licherstrasse,Wolfstrasse

XV. AlterRödgerweg,Gutfleischstrasse,Kaiserallee,Moltkestrasse, 0,5 0,5 0,4 Ostan1age,Wiesenstrasse,Zeppelinstrasse

XVI. Brandgasse,Brandplatz,Braugasse,Die zstrasse,Dreihäuser- gasse,Erlengasse,Kanzleiberg,Kaplaneigasse,Landgrafen- 0,1 strasse,Landgraf-Philipp-Platz,Marktlaubenstrasse,Neuen Bäue,Schlossgasse,Schulstrasse,Sonnenstrasse XVII. Kreuzplatz,Löwengasse,Maigasse,Mäusburg,Rittergasse, Seltersweg,Teufelslustgärtchen,Wettergasse,Wolkengasse 0,3 0,2

XVIII. Alicenstrasse,An der Johanniskirche,Johannesstrasse, Kaplansgasse,Katharinengasse,Neuen Weg,Plockstrasse, 0,2 0,2 0,1 0,2 Südanlage

IX. Kliniken 10,6 8,8 4,4 2,1 1,2 0,9

1,9 Briefwähler

Gesamt 0,3 0,1 0,1 0,1 - 94-

A.NTEIL DER DNVP STIMMEN IN GIESSEN (%)

RT RI GEM RT LT LT RT RT RT 20.; :weibl) 17.11 14.9 15.11 19.6 31.7 6.11 5.3 ABSTIMMUNGSBEZIRKE I223 1928 1929 193o 1931 1932 1932 1932 1933

Auf der Bach,Burggraben,Hundsgasse,Kirchenplatz, I. 2,5 1,7 2,5 4 4,7 Kirchstrasse ,Lindengasse,Lindenplatz,Marktplatz, 5,6 6,6 4 1,8 Marktstrasse,Walltorstrasse,Wetzsteingasse,Wetz- steinstrasse,Zozelsgasse II. Asterweg,Dammstrasse,Ederstrasse,Im Gart.feld , 3,3 6,6 5,9 Schillerstrasse, Weserstrasse 7,3 7,2 5,9 2,8 3 2 An der Hardt,Boothaussstrasse,Gleiberaerweg,Hinter den Schiessgärten,Krofdorferstrasse,Nordanlade,Rod- 5 heimerstrasse,Schlachthofstrasse,Schottstrasse, 8,7 8,7 4,9 4,9 4,6 2,4 3,6 6,6 Schützenstrasse,Zu den Mühlen

IV. Am Rodtberg,Am Wingert,Bückingstrasse,Friedhofsallee, 9,1 9 4,7 4,1 3,6 4,5 9,8 8,8 In der Schwarzlach,Marburgerstrasse,Steinstrasse, 9,1 Wieseckerweg,Wissmarerweg

V. Am Pfarrgarten,Gabelsberger Straße ,Hammstrasse, 6,7 6,4 Kornblumengasse,Lahnstrasse,In Löbers Höf, Mühlstrasse, 7,4 7 5,8 2,6 3,8 3,7 3,5 Kleine Mühlgasse,Neustadt,Sandgasse,Schanzenstrasse, Tiefenweg

VI. An den Bahnhöfen,An der Kläranlage,An der Margarethen- 2,6 5,6 8,4 6,1 hütte,Bahnhofstrasse,Grabenstrasse,Westanlage,Hinter 9,7 10,4 7,6 4,2 5,2 der Westanlage

VII. Ruddestrasse,Frankfurterstrasse,Friedricnstrasse 13,7 15 11 7,2 7,4 6 7,5 14,9 13,2 Hollerweg,Rodthoym Zollstock

VIII. Am Steg,Am Weiher,Arndtstrasse,Buchnerstrasse,Credner- strasse,Fichtestrasse,Gaffkystrasse,Händelstrasse,Haydn- 8,7 7,7 strasse,Klinikstrasse,Körnerstrasse,Röntgenstrasse, 13,9 12,2 10,1 5,9 5,7 3,4 4,5 Schuoertstrasse,Thaerstrasse,Uhlandstrasse,Wetzlarerweg

IX. Auf der Weisserde,Aulweg,Beethovenstrasse,Ebelstrasse, Erdkauterweg,Iheringstrasse,Leihgesternerweg,Liebig- 9,1 10,2 7,8 2,3 4,6 3 4,8 9,5 8,5 strasse,Welckerst, ,- -.ilsonstrasse,Studentensteg

X. Ludwigsplatz,Ludwigstrasse,Am Riegelpfad,Wilhelmstrasse, 11,8 12,7 11,9 6,2 6,8 6,8 8,8 15,1 12,8 An der Warte,Wartweg

XI. Am Nahrungsberg,Bergstrasse,Br:uchstrasse,Gartenstrasse, 10,3 10,7 9 4,5 6 4,9 6,3 12,9 11,7 Löberstrasse,Stephanstrasse

XII. Bleichstrasse,Gnauthstrasse,Goethestrasse,Henselstrasse, 14,5 14,5 10,1 7,7 5,6 4,9 11,4 15,3 12,4 Lessingstrasse,Lonystrasse

XIII. Alter Schiffenbergerweg,Bishiarckstraße,In den Eichgärten, 10,2 Eichweg, Grosser Steinweg,Gutenbergstrasse,Hessenstrasse, 10,9 10,8 11,7 5,3 4,2 5 7,2 11,7 Keplerstrasse,Roonstrasse,Sandkauterweg,Schiffenbergerweg

XIV. Am Kugelberg,An der Kaserne,Anneröder Weggöringstrasse, 2,1 6,8 6,4 Georg-Phil.Gailstrasse,Grünbergerstrasse,Heyerweg,Karl- 7 5,7 4,4 2,9 2,3 1,2 Vogt-Strasse,Landmannstrasse,Licherstrasse,Wolfstrasse

XV. AlterRödgerweg,Gutfleischstrasse,Kaiserallee,Moltkestrasse, 12,2 Ostan1age,Wiesenstrasse,Zeppelinstrasse 12,8 13,5 9,5 4,1 5,5 3,8 5,7 13,3

XVI. Brandgasse,Brandplatz.,Braugasse,Die zstrasse,Dreihäuser- gasse,Erlengasse,Kanzleiberg,Kaplaneigasse,Landgrafen- 2,5 3,6 8,3 6 strasse,Landgraf-Philipp-Platz,Marktlaubenstrasse,Neuen 7,5 5,8 5,3 3,9 3,9 Bäue,Schlossgasse,Schulstrasse,Sonnenstrasse XVII. Kreuzplatz,Löwengasse,Maigasse,Mäusburg,Rittergasse, 6,7 Seltersweg,Teufelslustgärtchen,Wettergasse,Wolkengasse 7,4 7,1 6,2 2,6 2,9 1,9 2,3 6,9

XVIII. Alicenstrasse,An der Johanniskirche,Johannesstrasse, 4,7 4,6 6,7 15,8 12,7 Kaplansgasse,Katharinengasse,Neuen Weg,Plockstrasse, 13,2 16,5 10,7 4,7 Südanlage 4,8 10,6 12,6 6,9 4,7 2,4 4,5 6,8 IX. Kliniken 3 3,9 6 Briefwähler 9,9 8,6 Gesamt 9,9 10,1 8 4,3 4,7 3,5 5,1

- 95-

ANTEIL DER Volksrechtspartei STIMMEN IN GIESSEN (%) 1928 zus. mit der Christi. soz. RT RT * GEM RT LT LT RT RT RT 2o.5 (weibl) 17.11 14.9 15.11 19.6 31.7 6.11 5.3 ABSTIMMUNGSBEZIRKE Reichspartei 1928 1928 1929 193o 1931 1932 1932 1932 1933

1. Auf der Bach,Burggraben,Hundsgasse,Kirchenplatz, Kirchstrasse ,Lindengasse,Lindenplatz,Marktplatz, 1,3 1,2 0,09 0,09 'Marktstrasse,Walltorstrasse,Wetzsteingasse,Wetz- steinstrasse,Zozelsgasse II. Asterweg,Dammstrasse,Ederstrasse,Im Gartfeld 2,5 1,9 1,2 0,6 0,6 Schillerstrasse, Weserstrasse III. An der Hardt,Boothaussstrasse,Gleibergerweg,Ninter den Schiessgärten,Krofdorferstrasse,Nordanlage,Rod- heimerstrasse,Schlachthofstrasse,Schottstrasse, 2,2 2,1 0,4 0,7 0,3 0,2 Schützenstrasse,Zu den Mühlen

IV. Am Rodtberg,Am Wingert,Bückingstrasse,Friedhofsallee, in der Schwarzlich,Marburgerstrasse,Steinstrasse, 3,8 4,8 1,9 0,4 0,3 0,2 .Wieseckerweg,Wissmarerweg

V. Am Pfarrgarten,Gabelsberger Straße ,Hammstrasse, Kornblumengasse,Lahnstrasse,In Löbers Hof, Mühlstrasse, 2,1 * 2,7 0,6 0,7 0,1 0,4 Kleine Mühlgasse,Neustadt,Sandgasse,Schanzenstrasse, Tiefenweg VI. An den Bannhöfen,An der Kläranlage,An der Margarethen- 0,4 0,4 hütte,Bahnhofstrasse,Grabenstrasse,Westanlage,Hinter 5,4 6,5 1,3 0,7 der Westanlage

VII. Ruddestrasse,Frankfurterstrasse,Friedrichstrasse 3,7 3,2 0,7 0,08 0,08 0,08 Hollerweg,Rodthoym Zollstock

VIII. Am Steg,Am Weiher,Arndtstrasse,Buchnerstrasse,Credner- strasse,Fichtestrasse,Gaffkystrasse,Händelstrasse,HaYdn- 1,3 0,2 0,7 0,3 strasse,Klinikstrasse,Körnerstrasse,Röntgenstrasse, 4,9 3,7 Schubertstrasse,Thaerstrasse,Uhlandstrasse,Wetzlarerweg

IX. Auf der Weisserde,Aulweg,Beethovenstrasse,Ebelstrasse, Erdkauterweg,Iheringstrasse,Leihaesternerweg,Liebig- 5,7 6,2 1 0,5 0,3 0,3 strasse,Welckerstrasse,Wilsonstrasse,Studentensteg

X. Ludwigsplatz,Ludwigstrasse,Am Riegelpfad,Wilhelmstrasse, 3,9 4,4 1,6 0,7 0,8 1 An der Warte,Wartweg

XI. Am Nahrungsberg,Bergstrasse,Be2uchstrasse,Gartenstrasse, 5,9 6,6 0,9 0,5 0,6 0,6 Löberstrasse,Stephanstrasse

XII. Bleichstrasse,Gnauthstrasse,Goethestrasse,Henselstrasse, 5,3 7,1 2 0,6 0,8 1,2 Lessingstrasse,Lonystrasse

XIII. Alter Schiffenbergerweg,Bismarckstraße,In den Eichgärten, Eichweg, Grosser Steinweg,Gutenbergstrassejlessenstrasse, 3,5 4,4 2,1 1,3 0,5 0,7 Keplerstrasse,Roonstrasse,Sandkauterweg,Schiffenbergerweg

XIV. Am Kugelberg,An der Kaserne, Anneröder Wegpöringstrasse, 2,6 3,5 1,3 0,4 0,4 0,5 Georg-Phil.Gailstrasse,Grünbergerstrasse,Neyerweg,Karl- Vogt-Strasse,Landmannstrasse,Licherstrasse,Wolfstrasse XV. AlterRödgerweg,Gutfleischstrasse,Kaiserallee,Moltkestrasse, 0,3 Ostanlage,Wiesenstrasse,Zeppelinstrasse 4,6 5,6 1,7 0,8 0,2

XVI. Brandgasse,Brandplatz,Braugasse,Die zstrasse,Dreihäuser- gasse,Erlengasse,Kanileiberg,Kaplaneigasse,Landgrafen- 2,4 1,6 0,4 0,5 0,1 strasse,Landgraf-Philipp-Platz,Marktlaubenstrasse,Neuen Bäue,Schlossgasse,Schulstrasse,Sonnenstrasse XVII. KreuzPlatz,Löwengasse,Maigasse,Mäusburg,Rittergasse, 0,7 0,7 0,9 0,2 0,1 0,4 Seltersweg,Teufelslustgärtchen,Wettergasse,Wolkengasse

XVIII. Alicenstrasse,An der Johanniskirche,Johannesstrasse, 3,3 3,7 1,2 0,7' 0,2 0,5 Kaplansgasse,Katharinengasse,Neuen Weg,Plockstrasse, Südanlage 2,2 2,5 IX. Kliniken

Briefwähler 1,1 0,5 0,3 0,4 Gesamt

- 96-

ANTEIL DER Wirtschaftspartei STIMMEN IN GIESSEN (%)

RT PT • GEM RT LT LT RT RT RT 20.5 (weibl) 17.11 14.9 15.11 19.6 31.7 6.11 5.3 ABSTIMMUNGSBEZIRKE 1928 1928 1929 1930 1931 1932 1932 1932 1933

1. Auf der Bach,Burggraben,Hundsgasse,Kirchenplatz, 27,6 12,8 0,5 0,2 Kirchstrasse ,Lindengasse,Lindenplatz,Marktplatz, 9,2 9,5 Marktstrasse,Walltorstrasse,Wetzsteingasse,Wetz- steinstrasse,Zozelsgasse II. Asterweg,Dammstrasse,Ederstrasse,Im Gart.feld , 7,7 8,4 19,4 6,3 0,2 0,2 Schillerstrasse, Weserstrasse III.An der Hardt,Boothaussstrasse,Gleibergerweg,Hinter den Schiessgärten,Krofdorferstrasse,Nordaniage,Rod- 22,2 6,7 0,7 heimerstrasse,Schlachthofstrasse,Schottstrasse, 7 6,7 Schützenstrasse,Zu den Mühlen

IV. Am Rodtberg,Am Winuert,Bückingstrasse,Friedhofsallee, 0,2 In der Schwarzlach,Marburgerstrasse,Steinstrasse, 12,1 11 24,5 10,4 Wieseckerweg,Wissmarerweg

V. Am Pfarrgarten,Gabelsberger Straße ,Hammstrasse, Kornblumengasse,Lahnstrasse,In Löbers H6f, Mühlstrasse, 3,3 3,2 13,9 6,7 0,1 Kleine Mühlgasse,Neustadt,Sandgasse,Schanzenstrasse, Tiefenweg VI. An den Bahnhöfen,An der Kläranlage,An der Margarethen- 0,4 0,03 hütte,Bahnhofstrasse,Grabenstrasse,Westanlage,Hinter 7,6 6,8 17,5 11,6 der Westanlage

VII. Ruddestrasse,Frankfurterstrasse,Friedrichstrasse 3,5 4 14,3 4,1 0,2 0,1 Hollerweg,Rodthoym Zollstock

VIII. Am Steg,Am Weiher,Arndtstrasse,Buchnerstrasse,Credner- strasse,Fichtestrasse,Gaffkystrasse,Händelstrasse,Haydn- strasse,Klinikstrasse,Körnerstrasse,Röntgenstrasse, 1,7 1,3 11 3,5 Schubertstrasse,Thaerstrasse,Uhlandstrasse,Wetzlarerweg

IX. Auf der Weisserde,Aulweg,Beethovenstrasse,Ebelstrasse, Erdkauterweg,Iheringstrasse,Leihgesternerweg,Liebig- 7 6,7 14,6 6 0,2 0,2 strasse,Welckerstrasse,Wilsonstrasse,Studentensteg

X. Ludwigsplatz,Ludwigstrasse,Am Riegelpfad,Wilhelmstrasse, An der Warte,Wartweg 5,1 5,1 14,5 5,7 0,3

XI. Am Nahrungsberg,Bergstrasse,Br:uchstrasse,Gartenstrasse, 0,7 0,3 Löberstrasse,Stephanstrasse 5,9 5,7 20 8,8

XII. Bleichstrasse,Gnauthstrasse,Goethestrasse,Henselstrasse, 6 6 16,3 6,7 0,7 0,2 Lessingstrasse,Lonystrasse

XIII. Alter Schiffenbergerweg,Bismarckstraße,In den Eichgärten, Eichweg, Grosser Steinweg,Gutenbergstrasse,Hessenstrasse, 10,9 10,5 19,6 7,7 0,2 0,3 Keplerstrasse,Roonstrasse,Sandkauterweg,Schiffenbergerweg

XIV. Am Kugelberg,An der Kaserne,Anneröder Wegfforingstrasse, Georg-Phil.Gailstrasse,Grünbergerstrasse.,HeYerweg,Karl- 3 3,2 6,6 3 0,1 0,1 Vogt-Strasse,Landmannstrasse,Licherstrasse,Wolfstrasse

XV. AlterRödgerweg,Gutfleischstrasse,Kaiserallee,Moltkestrasse, Ostanlage,Wiesenstrasse,Zeppelinstrasse 5,6 4,8 15,8 9 0,4 0,1

XVI. Brandgasse,Brandplatz,Braugasse,Die zstrasse,Dreihäuser- gasse,Erlengasse,Kanzleiberg,Kaplaneigasse,Landgrafen- 13,3 0,9 0,3 strasse,Landgraf-Philipp-Platz,Marktlaubenstrasse,Neuen 7,1 7,5 20,4 Bäue,Schlossgasse,Schulstrasse,Sonnenstrasse XVII. Kreuzplatz,Löwengasse,Maigasse,Mäusburg,Rittergasse, Seltersweg,Teufelslustgärtchen,Wettergasse,Wolkengasse 11 11,8 23 9,9 0,2 0,4

XVIII. Alicenstrasse,An der Johanniskirche,Johannesstrasse, Kaplansgasse,Katharinengasse,Neuen Weg,Plockstrasse, 9 8,2 21,7 9,8 0,9 0,1 Südanlage 2,2 2,5 1,4 1,1 IX. Kliniken

Briefwähler 0,5

Gesamt 6,7 6,6 17,3 7,6 0,4 0,1 -97-

ANTEIL DER DVP STIMMEN IN GIESSEN (%)

RT RT GEM RT LT LT RT RT RT 20.5 (weibl) 17.11 14.9 15.11 19.6 31.7 6.11 5.3 ABSTIMMUNGSBEZIRKE 1928 1928 1929 193o 1931 1932 1932 1932 1933

I. Auf der Bach,Burggraben,Hundsgasse,Kirchenplatz, Kirchstrasse ,Lindengasse,Lindenplatz,Marktplatz, 20,3 22 8,8 8,7 3,8 3,6 2,4 5,3 2,8 Marktstrasse,Walltorstrasse,Wetzsteingasse,Wetz- steinstrasse,Zozelsgasse II. Asterweg,Dammstrasse,Ederstrasse,Im Gartfeld , Schillerstrasse, Weserstrasse 24,4 26 18,6 17,8 5,6 8,6 4,9 9,6 3,9 III. An der Hardt,Boothaussstrasse,Gleibergerweg,Hincer den Schiessgärten,Krofdorferstrasse,Nordaniage,Rod- heimerstrasse,Schlachthofstrasse,Schottstrasse, 17,3 19,5 11,1 10,2 3,8 - 3,8 2,2 5,1 3,6 Schützenstrasse,Zu den Mühlen

IV. Am Rodtberg,Am Wingert,Bückingstrasse,Friedhofsallee, In der Schwarzlach,Marburgerstrasse,Steinstrasse, 18,3 18,3 11,3 13 4,3 5,5 3,4 6,3 3,8 Wieseckerwegffissmarerweg

V. Am Pfarrgarten,Gabelsberger Straße ,Hammstrasse, Kornblumengasse,Lahnstrasse,In Löbers Hcif, Mühlstrasse, 19,4 21,4 11,3 9,2 2,5 2,7 1,6 3 1,6 Kleine Mühlgasse,Neustadt,Sandgasse,Schanzenstrasse, Tiefenweg

VI. An den Bahnhöfen,An der Kläranlage,An der Margarethen- hütte,Bahnhofstrasse,Grabenstrasse,Westanlage,Hinter 23 23 14,9 9,1 2,4 7,4 2,4 7,2 2,6 der Westanlage

VII. Buddestrasse,Frankfurterstrasse,Friedrichstrasse 29,4 30,1 23,4 14,7 4,9 5,3 3,7 5,8 2,9 Hollerweg,Rodthohl,Am Zollstock

VIII. Am Steg,Am Weiher,Arndtstrasse,Buchnerstrasse,Credner- strasse,Fichtestrasse,Gaffkystrasse,Händelstrasse,Haydn- strasse,Klinikstrasse,Körnerstrasse,Röntgenstrasse, 22,6 25,2 17,2 11,6 3,8 6,1 2,7 5,2 3 Schmertstrasse,Thaerstrasse,Uhlandstrasse,Wetzlarerweg

IX. Auf der Weisserde,Aulweg,Beethovenstrasse,Ebelstrasse, Erdkauterweg,Iheringstrasse,Leihgesternerweg,Liebig- 20,9 21,3 17,1 14,6 4,9 8,5 4,4 6,7 4,4 strasse,Welckerstrasse,Wilsonstrasse,Studentensteg

X. Ludwigsplatz,Ludwigstrasse,Am Riegelpfad,Wilhelmstrasse, An der Warte,Wartweg 31,6 36,1 26,7 23,4 8,2 8,2 5 9,7 6,3

XI. Am Nahrungsberg,Bergstrasse,Br:uchstrasse,Gartenstrasse, 36,6 39,1 25,5 17,4 9,5 13,6 7,3 11,1 6,5 Löberstrasse,Stephanstrasse

XII. Bleichstrasse,Gnauthstrasse,Goethestrasse,Henselstrasse, 30,2 31,5 26,5 20,9 10,6 12,2 6,2 12,3 8,4 Lessingstrasse,Lonystrasse

XIII. Alter Schiffenbergerweg,Bismarckstraße,In den Eichgärten, Eichweg, Grosser Steinweg,Gutenbergstrasse,Hessenstrasse, 33,1 35,6 25 19,6 6,8 12,4 5,4 11,4 6,4 Keplerstrasse,Roonstrasse,Sandkauterweg,Schiffenbergerweg

XIV. Am Kugelberg,An der Kaserne,Anneröder Wegpöringstrasse, Georg-Phil.Gailstrasse,Grünhergerstrasse,Heyerweg,Karl- 15,2 15,5 11,9 9 2,4 4,8 2,8 3,8 3 Vogt-Strasse,Landmannstrasse,Licherstrasse,Wolfstrasse

XV. AlterRödgerweg,Gutfleischstrasse,Kaiserallee,Moltkestrasse, Ostanlage,Wiesenstrasse,Zeppelinstrasse 27,3 28,1 23,8 15,8 7,1 8,2 5,2 3,3 5,3

XVI. Brandgasse,Brandplatz,Braugasse,Die zstrasse,Dreihäuser- gasse,Erlengasse,Kanzleiberg,Kaplaneigasse,Landgrafen- 11 4,6 5,2 1,6 4 4,1 strasse,Landgraf-Philipp-Platz,Marktlaubenstrasse,Neuen 25,7 27,1 17,2 Bäue,Schlossgasse,Schulstrasse,Sonnenstrasse XVII. Kreuzplatz,Löwengasse,Maigasse,Mäusburg,Rittergasse, Seltersweg,Teufelslustgärtchen,Wettergasse,Wolkengasse 26 27,5 16,5 11,7 6,1 5,4 3,3 7 3,4

;VIII. Alicenstrasse,An der Johanniskirche,Johannesstrasse, Kaplansgasse,Katharinengasse,Neuen Weg,Plockstrasse, 21,9 24,2 20,3 13,1 4,3 6,7 2,6 6 4,1 Südanlage 19,1 26,5 6,9 2,6 4,8 0,3 1,3 1,6 IX. Kliniken

3,5 4,9 3,5 Briefwähler

Gesamt 24,2 26,1 18 13,8 5,3 7 3,6 7 4,1 - 98 -

ANTE IL DER Evangelischen Volksgemeinschaft STIMMEN IN GIESSEN (%) ab 1930: CSVD (Christi. Soz . Volksdienst) RT RT GEM RT LT LT RT RT RT 0.5 (weibl) 17.11 14.9 15.11 19.6 31.7 6.11 5.3 ABSTIMMUNGSBEZ IRKE 1928 1928 1929 193o 1931 1952 1932 1932 1933

I. Auf der Bach,Burggraben,Hundsgasse,Kirchenplatz, Kirchstrasse ,Lindengasse,Lindenplatz,Marktplatz, 4 4,8 1,3 1,9 0,7 1,6 0,9 Marktstrasse,Walltorstrasse,Wetzsteingasse,Wetz- steinstrasse,Zozelsgasse II. Asterweg,Dammstrasse,Ederstrasse,Im Gartfeld , Schillerstrasse, Weserstrasse 4,3 4,6 2,3 2,3 1,7 2,1 1,7 ill. An der Hardt,Boothaussstrasse,Gleibergerweg,Hinter den Schiessgärten,Krofdorferstrasse,Nordanlage,Rod- heimerstrasse,Schlachthofstrasse,Schottstrasse, 2,8 3,6 2,2 1,5 1 1,1 1,2 Schützenstrasse,Zu den Mühlen

Am Rodtberg,Am Wingert,Blizkingstrasse,Friedhofsallee, In der Schwarzlach,Marburgerstrasse,Steinstrasse, 2,3 3 1,7 2,3 0,6 1,2 1,3 Wieseckerweg,Nissmarerweg

V • Am Pfarrgarten,Gabelsberaer Straße ,Hammstrasse, Kornblumengasse,Lahnstrassedn Löbers H61,Mühlstrasse, 2,9 3,2 2,1 1,8 1,3 2 1,4 Kleine Mühlgasse,Neustadt,Sandgasse,Schanzenstrasse, Tiefenweg • VI. An den Bahnhöfen,An der Kläranlage,An der Margarethen- 1,7 1,5 0,3 1,6 hütte,Bahnhofstrasse,Grabenstrasse,Westanlaoe,Hinter 2,9 3,3 0,9 der Westanlage

VII. Buddestrasse,Frankfurterstrasse,Friedrichstrasse 3,8 4,7 4,5 2,8 1,5 3,3 1,8 Hollerweg,Rodthohl,Am Zollstock

VIII. Am Steg,Am Weiher,Arndtstrasse,Buchnerstrasse,Credner- strasse,Fichtestrasse,Gaffkystrasse,Händelstrasse,Haydn- 4,3 2,9 1,9 2,3 1,9 strasse,Klinikstrasse,Körnerstrasse,Röntgenstrasse, 2,3 3,2 Schubertstrasse,Thaerstrasse,Uhlandstrasse,Wetzlarerweg

IX. Auf der Weisserde,Aulweg,Beethovenstrasse,Ebelstrasse, Erdkauterweg,Iheringstrasse,Leihgesternerweg,Liebig- 2,8 3,5 3,1 3,9 2,1 3,2 2,5 strasse,Welckerstrasse,Wilsonstrasse,Studentensteg

X. Ludwigsplatz,Ludwigstrasse,Am Riegelpfad,Wilhelmstrasse, An der Warte,Wartweg 3 3,1 3,7 2,3 1,4 1,6 1,6

XI. Am Nahrungsberg,Bergstrasse,Buchstrasse,Gartenstrasse, 3,8 5,2 Löberstrasse,Stephanstrasse 5,4 4,8 3,6 3,7 3,9

XII. Bleichstrasse,Gnauthstrasse,Goethestrasse,Henselstrasse, 3,8 4,9 5,2 3,7 1,3 1,8 1,8 Lessingstrasse,Lonystrasse

XIII. Alter Schiffenbergerweg,Bismarckstraße,In den Eichgärten, Eichweg, Grosser Steinweg,Gutenbergstrasse,Hessenstrasse, 2,5 3,3 5,4 5,2 3,4 3,6 2,8 Keplerstrasse,Roonstrasse,Sandkauterweg,Schiffenbergerweg

XIV. Am Kugelberg,An der Kaserne,Anneröder Weggöringstrasse, Georg-Phil.Gailstrasse,Grünbergerstrass6,Heyerweg,Karl- 3,7 3,7 3,8 3,1 0,8 1 1,2 Vogt-Strasse,Landmannstrasse,Licherstrasse,Wolfstrasse

XV. AlterRödgerweg,Gutfleischstrasse,Kaiserallee,Moltkestrasse, 1,9 2,7 1,9 2 1,3 Ostaniage,Wiesenstrasse,Zeppelinstrasse • 3,1 4

XVI. Brandgasse,Brandplatz,Braugasse,Die zstrasse,Dreihäuser- gasse,Erlengasse,Kanzleiberg,Kaplaneigasse,Landgrafen- 2,1 3,3 1,8 1,8 1,1 2,3 1,2 strasse,Landgraf-Philipp-Platz,Marktlaubenstrasse,Neuen Bäue,Schlossgasse,Schulstrasse,Sonnenstrasse XVII. Kreuzplatz,Löwengasse,Maigasse,Mäusburg,Rittergasse, Selterswegjeufelslustgärtchen,Wettergasse,Wolkengasse 2,6 2,4 3 1,9 0,4 0,8 1

XVIII. Alicenstrasse,An der Johanniskirche,Johannesstrasse, 6,1 1,5 0,6 1,3 1,3 Kaplansgasse,Katharinengasse,Neuen Weg,Plockstrasse, 2,4 2,9 Südanlage

IX. Kliniken 1,6 1,2 2,9 4,2 .1,1 0,4 1,2

Briefwähler 1,5 1,8 0,9

Gesamt 3 3,6 3,3 2,7 1,4 2 1,6 - 99-

ANTEIL DER Zentrums-Partei STIMMEN IN GIESSEN (%)

RT RT GEM RT LT LT RT RT RT 20.5 17.11 14.9 15.11 19.6 31.7 6.11 5.3 ABSTIMMUNGSBEZIE 1928 1928 1929 I93o 1931 1932 1932 1932 1933

1. Auf der Bach,Burggraben,Hundsgasse,Kirchenplatz, 2,9 2,6 3,3 3,3 4 5,1 2,8 2,5 3,1 Kirchstrasse ,Lindengasse,Lindenplatz,Marktplatz, Marktstrasse,Walltorstrasse,Wetzsteingasse,Wetz- steinstrasse,Zozelsgasse II. Asterweg,Dammstrasse,Ederstrasse,Im Gartfeld , 2,8 3,1 4,1 2,4 3,3 3,7 3,3 3,4 1,9 Schillerstrasse, Weserstrasse III. An der Hardt,Boothaussstrasse,Gleiberaerweg,9inter den Schiessaärten,Krofdorferstrasse,Nordanlage,Rod- neimerstrasse,Schlachthofstrasse,Schottstrasse, 4,5 5 4,2 3,2 3,8 5,3 4,2 3,9 3,2 Schützenstrasse,Zu den Mühlen

IV. Am Rodtberg,Am Winuert,Bückingstrasse,Friedhofsallee, In der Schwarzlach,Marburgerstrasse,Steinstrasse, 2,6 3 3,2 2,5 2,9 3,8 3,1 1,9 2,2 Wieseckerweg,Wissmarerweg

Am Pfarrgarten,Gabelsberger Straße ,Hammstrasse, Kornblumengasse,Lahnstrasse,In Löbers Haf, Mühlstrasse, 3,1 4,2 3 3,4 3,3 4 3,1 2,8 3 Kleine Mühlgasse,Neustadt,Sandgasse,Schanzenstrasse, Tiefenweg

VI. An den Bahnhöfen,An der Kläranlage,An der Margarethen- 5,8 6,3 3,1 3,7 hütte,Bahnhofstrasse,Grabenstrasse,Westanlage,Hinter 4,7 4,5 3,4 3,2 4,8 der Westanlage

VII. Ruddestrasse,Frankfurterstrasse,Friedrichstrasse 6,5 7,6 5,2 5,1 6,1 4,5 5,3 4,6 Hollerweg,Rodthoym Zollstock

VIII. Am Steg,Am Weiher,Arndtstrasse,Buchnerstrasse,Credner- strasse,Fichtestrasse,Gaffkystrasse,Händelstrasse,Haydn- 10,5 8,5 strasse,Klinikstrasse,Körnerstrasse,Röntgenstrasse, 10,4 13,1 15 8,2 11,2 11,5 9,7 Schubertstrasse,Thaerstrasse,Uhlandstrasse,Wetzlarerweg

IX. Auf der Weisserde,Aulweg,Beethovenstrasse,Ebelstrasse, Erdkauterweg,Iheringstrasse,Leihaesternerweg,Liebig- 11,9 16 13,9 10,2 9,8 12,3 12,5 10,9 9,6 strasse,Welckerstrasse,Wilsonstrasse,Studentensteg

X. Ludwigsplatz,Ludwigstrasse,Am Riegelpfad,Wilhelmstrasse, An der Warte,Wartweg 6,8 6,2 6,8 5 6,3 7,8 6,5 5,8 5,9

XI. Am Nahrungsberg,Bergstrasse,Br'uchstrasse,Gartenstrasse, 3,7 5,9 5,1 4,7 4,7 Löberstrasse,Stephanstrasse 4,5 3,8 5,7 3,9

XII. Bleichstrasse,Gnauthstrasse,Goethestrasse,Henselstrasse, 5,2 7,1 7,1 5,7 4,7 Lessingstrasse,Lonystrasse 7,2 6,5 8 5,8

XIII. Alter Schiffenbergerweg,Bismarckstraße,In den Eichgärten, Eichweg, Grosser Steinweg,Gutenbergstrasse,Hessenstrasse, 6,1 7,7 6,6 5 5,9 6,8 6,4 6,6 4,7 Keplerstrasse,Roonstrasse,Sandkauterweg,Schiffenbergerweg

XIV. Am Kuaelberg,An der Kaserne,Anneröder Wegpleringstrasse, Georg-Phil .Gailstrasse,Grünbergerstrasse,fleyerweg,Karl- 5 5,9 5,2 4,8 5,5 5,3 5,7 4,8 5 Vogt-Strasse,Landeannstrasse,Licherstrasse ‚Wolfstrasse

XV. AlterRödgerweg,Gutfleischstrasse,Kaiserallee,Moltkestrasse, Ostan1age,Wiesenstrasse,Zeppelinstrasse 3 2,4 3,6 2,9 2,6 3,9 3,4 3 3,2

XVI. Brandgasse,Brandplatz,Braugasse,Die zstrasse,Dreihäuser- gasse,Erlengasse,Kanzleiberg,Kaplaneigasse,Landgrafen- 2,9 2,4 2,8 2,8 strasse,Landgraf-Philipp-Platz,Marktlaubenstrasse,Neuen 3,4 3,6 1,8 2,6 2,5 Bäue,Schlossgasse,Schulstrasse,Sonnenstrasse XVII. Kreuzplatz,Löwengasse,Maigasse,Mäusburg,Rittergasse, Selterswegjeufelslustgärtchen,Wettergasse,Wolkengasse 4,7 6,4 3,9 4,1 3,9 5,2 4,1 4,1 2,4

XVIII. Alicenstrasse,An der Johanniskirche,Johannesstrasse, Kaplansgasse,Katharinengasse,Neuen Weg,Plockstrasse, 3,2 3,7 3,1 3,2 5,1 8,7 8,1 6,6 6,5 Südanlage 8,4 12,6 13,9 6,8 6,8 10 9,5 8 IX. Kliniken 5,5 4,8 7,8 Briefwähler 4,8 5 6,2 5,6 5 4,6 Gesamt 5,3 6 5,6 100 -

ANTEIL DER DDP (ab 1930 DSP) STIMMEN IN GIESSEN (%) * einschl. Völksrechtspartei RT RT GEM RT LT LT RT RT RT 2o.5 (weibl) 17.11 5.3 ABSTIMMUNGSBEZIRKE 1928 1928 1929 11492 %Il l 19.362 9321 61932 1933

I. Auf der Bach,Burggraben,Hundsgasse,Kirchenplatz, Kirchstrasse ,Lindengasse,Lindenplatz,Marktplatz, 9,6 9,2 7,5 4,8 2,3 0,4 0,8 1,1 1,1 Marktstrasse,Walltorstrasse,Wetzsteingasse,Wetz- steinstrasse,Zozelsgasse II. Asterweg,Dammstrasse,Ederstrasse,Im Gartfeld , 8,8 8 2,8 0,8 1 0,9 1,6 Schillerstrasse, Weserstrasse 7,6 7,6 III. An der Hardt,Boothaussstrasse,Gleibergerweg,Hinter den Schiessgärten,Krofdorferstrasse,Nordanlage,Rod- 1 1,2 heimerstrasse,Schlachthofstrasse,Schottstrasse, 6,3 5,5 4,9 7,3 1,6 0,3 0,6 Schützensträsse,Zu den Mühlen

IV. Am Rodtberg,Am Wingert,Bückingstrasse,Friedhofsallee, In der Schwarzlach,Marburgerstrasse,Steinstrasse, 6,8 5,8 8,3 5,7 1,7 0,4 0,6 1,2 1,6 Wieseckerweg,Wissmarerweg

V. Am Pfarrgarten,Gabelsberger StraBe ,Hammstrasse, . Kornblumengasse,Lahnstrasse,In Löbers HOY, Mühlstrasse, 6,7 6,4 8,8 5 1,5 0,4 0,4 0,4 0,4 Kleine Mühlgasse,Neustadt,Sandgasse,Schanzenstrasse, Tiefenweg VI. An den Bahnhöfen,An der Kläranlage,An der Margarethen- 1,4 3 4,3 hütte,Bahnhofstrasse,Grabenstrasse,Westanlage,Hinter 13,6 14,6 13,4 11,6 4,9 0,7 der Westanlage

VII. Buddestrasse,Frankfurterstrasse,Friedrichstrasse 6,3 5 7,6 5,2 1 0,6 1 1,6 1,5 Hollerweg,Rodthohl,Am Zollstock

VIII. Am Steg,Am Weiher,Arndtstrasse,Buchnerstrasse,Credner- strasse,Fichtestrasse,Gaffkystrasse,Händelstrasse,Haydn- 0,7 strasse,Klinikstrasse,Körnerstrasse,Röntgenstrasse, 5,9 4,8 7 5,9 1,5 0,7 0,8 0,7 Schubertstrasse,Thaerstrasse,Uhlandstrasse,Wetzlarerweg

IX. Auf der Weisserde,Aulweg,Beethovenstrasse,Ebelstrasse, Erdkauterweg,Iheringstrasse,Leihgesternerweg,Liebig- 11,5 8 12,7 11,4 2,8 1,7 1,8 1,9 1,7 strasse,Welckerstrasse,Wilsonstrasse,Studentensteg X. Ludwigsplatz,Ludwigstrasse,Am Riegelpfad,Wilhelmstrasse, 2,7 An der Warte,Wartweg 11,5 10 11,5 10,4 3,8 1,7 1,7 3,2

XI. Am Nahrungsberg,Bergstrasse,B,:uchstrasse,Gartenstrasse, Löberstrasse,Stephanstrasse 12,2 11,2 12,1 12,2 3,3 1,2 1,9 1,9 2,4

XII. Bleichstrasse,Gnauthstrasse,Goethestrasse,Henselstrasse, 11,7 15 11,7 4,5 1,3 2 2,2 2,4 Lessingstrasse,Lonystrasse 12,4

XIII. Alter Schiffenbergerweg,Bismarckstraße,In den Eichgärten, Eichweg, Grosser Steinweg,Gutenbergstrasse,Hessenstrasse, 8,4 7,5 9,1 7 2 0;9 1,2 1,5 1 Keplerstrasse,Roonstrasse,Sandkauterweg,Schiffenbergerweg

XIV. Am Kugelberg,An der Kaserne,Anneröder Weg,leringstrasse, Georg-Phil.Gailstrasse,Grünbergerstrassi,Heierweg,Karl- 4,7 3,9 5,5 6,4 2,9 0,7 1 1 0,9 Vogt-Strasse,Landmannstrasse,Licherstrasse,Wolfstrasse XV. Alter(lödgerweg,Gutfleischstrasse,Kaiserallee,Moltkestrasse, 1,1 1 Ostanlage,Wiesenstrasse,Zeppelinstrasse 8,1 9,5 8,4 2 0,1 0,2

XVI. Brandgasse,Brandplatz,Braugasse,Die zstrasse,Dreihäuser- gasse,Erlengasse,Kanzleiberg,Kaplaneigasse,Landgrafen- 6,8 5,8 6,6 4,9 2 0,9 0,6 0,4 0,7 strasse,Landgraf-Philipp-Platz,Marktlaubenstrasse,Neuen Bäue,Schlossgasse,Schulstrasse,Sonnenstrasse XVII. Kreuzplatz,Löwengasse,Maigasse,Mäusburg,Rittergasse, 1,7 Seltersweg,Teufelslustgärtchen,Wettergasse,Wolkengasse 5,7 5,9 7,2 4,9 1,6 0,6 0,8 1,9

XVIII. Alicenstrasse,An der Johanniskirche,Johannesstrasse, 11,2 12,5 9,8 5,2 1,1 1,8 2,9 2,9 Kaplansgasse,Katharinengasse,Neuen Weg,Plockstrasse, 12 Südanlage 3,9 5 5,8 2,1 1,6 0,9 0,8 IX. Kliniken 1,5 0,9 Briefwähler 1,6 Gesamt 8,5 7,8 9,3 7,8 2,6 0,8 1,1 1,5 - 101 -

ANTEIL DER SPD STIMMEN IN GIESSEN (%)

RT RT GEM RT LT LT RT RT RT 20.3 (weibl) 17.11 14.9 15.11 19.6 31.7 6.11 5.3 ABSTIMMUNGSBEZIRKE 19's8 1928 1929 1930 1931 1932 1932 1932 1933

I. Auf der Bach,Burggraben,Hundsgasse,Kirchenplatz, Kirchstrasse ,Lindengasse,Lindenplatz,Marktplatz, 32,5 30,9 32,9 26,8 21,9 21,5 25,8 23,3 20 Marktstrasse,Walltorstrasse,Wetzsteingasse,Wetz- steinstrasse,Zozelsgasse II. Asterweg,Dammstrasse,Ederstrasse,Im Gart.feld , 31,9 32,3 32 26,6 23,8 22 27,6 25,4 21,2 Schillerstrasse, Weserstrasse III. An der Hardt,Boothaussstrasse,Gleibergerweg,Hinter den SchiesSgärten,Krofdorferstrasse,Nordanlaae,Rod- 41,6 42,7 44,3 31 26,5 27,2 33 27,6 25,9 heimerstrasse,Schlachthofstrasse,Schottstrasse, SchützenstPasse,Zu den Mühlen

IV. Am Rodtberg,Am Wingert,Bückingstrasse,Friedhofsallee, In der Schwarzlach,Marburgerstrasse,Steinstrasse, 37,1 37,7 37,8 30,6 22,3 22 27,6 21,8 21,6 Wieseckerweg,Uissmarerweg

V. Am Pfarrgarten,Gabelsberger Straße ,Hammstrasse, Kornblumengasse,Lahnstrasse,In Löbers Höf, Mühlstrasse, 43,8 43,3 45,7 34,8 29,8 38,7 34 30,9 27,4 Kleine Mühlgasse,Neustadt,Sandgasse,Schanzenstrasse, Tiefenweg VI. An den Bahnhöfen,An der Kläranlage,An der Margarethen- 18,5 17 hütte,Bahnhofstrasse,Grabenstrasse,Westanlage,Hinter 25,5 25,6 28,6 21,1 19,8 19,5 22,1 der Westanlage

VII. Ruddestrasse,Frankfurterstrasse,Friedrichstrasse 26 24,5 26,3 27 20,4 18,1 24,3 19,5 17,2 Hollerweg,Rodthoym Zollstock

VIII. Am Steg,Am Weiher,Arndtstrasse,Buchnerstrasse,Credner- strasse,Fichtestrasse,Gaffkystrasse,Händelstrasse,Haydn- 22 20,3 26,3 20,7 18,7 strasse,Klinikstrasse,Körnerstrasse,Röntgenstrasse, 32,3 32,8 35,3 26,8 Schubertstrasse,Thaerstrasse,Uhlandstrasse,Wetzlarerweg

IX. Auf der Weisserde,Aulweg,Beethovenstrasse,Ebelstrasse, Erdkauterweg,Iheringstrasse,Leihgesternerweg,Liebig- 25,1 24,6 27,9 24,5 17,9 16,9 20,7 18,4 14,8 strasse,Welckerstrasse,Wilsonstrasse,Studentensteg X. Ludwigsolatz,Ludwigstrasse,Am Riegelpfad,Wilhelmstrasse, 18,9 17,4 20,5 16 13,4 13,1 16,3 14 11,3 An der Warte,Wartweg

XI. Am Nahrungsberg,Bergstrasse,BAlchstrasse,Gartenstrasse, 16,4 13,7 22,2 21,5 17,6 19,3 22,6 17,8 15,1 Löberstrasse,Stephanstrasse

XII. Bleichstrasse,Gnauthstrasse,Goethestrasse,Henselstrasse, 16,4 14,7 19,2 16,5 13,8 13,2 22,1 14,5 12 Lessingstrasse,Lonystrasse

XIII. Alter Schiffenbergerweg,Bismarckstraße,In den Eichgärten, Eichweg, Grosser Steinweg,Gutenbergstrasse,Hessenstrasse, 20,3 16,7 21,5 19,3 17,5 17,5 22,3 16 16,4 Keplerstrasse,Roonstrasse,Sandkauterweg,Schiffenbergerweg

XIV. Am Kugelberg,An der Kaserne,Anneröder Weg>ringstrasse, Georg-Phil.Gailstrasse,Grünbergerstrasse,Neyerweg,Karl- 51,9 53,9 59,2 46,5 35,1 36,4 37,8 34,6 31,5 Vogt-Strasse,Landmannstrasse,Licherstrasse,Wolfstrasse

XV. Alter2ödgerweg,Gutfleischstrasse,Kaiserallee,Moltkestrasse, 22,2 18 17,9 20,5 16,9 14,1 Ostanlage,Wiesenstrasse,Zeppelinstrasse 27,1 25,2 25,3

XVI. Brandgasse,Brandplatz,Braugasse,Die zstrasse,Dreihäuser- gasse,Erlengasse,Kanzleiberg,Kaplaneigasse,Landgrafen- 31,5 33,8 35,2 26,5 22,9 24,7 29,4 25,5 23,5 strasse,Landgraf-Philipp-Platz,Marktlaubenstrasse,Neuen Bäue,Schlossoasse,Schulstrasse,Sonnenstrasse XVII. Kreuzplatz,Löwengasse,Maigasse,Mäusburg,Rittergasse, 28,4 23,4 23,6 26,1 24,1 21 Seltersweg,Teufelslustgärtchen,Wettergasse,Wolkengasse 34,7 33,2 34,7

XVIII. Alicenstrasse,An der Johanniskirche,Johannesstrasse, 27,1 23,4 25,5 22,2 19,6 18,9 22,9 19,4 18,8 Kaplansgasse,Katharinengasse,Neuen Weg,Plockstrasse, Südanlage 28 17,7 34,9 36,5 29,1 34 29,6 25,3 IX. Kliniken 32,8 26,3 26,8 Briefwähler 21,4 25,7 21,4 19,5 Gesamt 30,5 29,6 32,1 26,3 21,6 L -- 102 -

ANTEIL DER KPD STIMMEN IN GIESSEN (%)

RT RT GEM RT LT LT RT RT RT 2o.3 (weibl) 17.11 14.9 15.11 19.6 31.7 6.11 5.3 ABSTIMMUNGSBEZIR::E 1928 1928 1929 193o 1931 1932 1932 1932 1933

I. Auf der Bach,Burggraben,Hundsgasse,Kirchenplatz, 10,9 13,3 20,7 19,7 17,1 17,1 20,5 18 Kirchstrasse ,Lindengasse,Lindenplatz,Marktplatz, 11,6 Marktstrasse,Walltorstrasse,Wetzsteingasse,Wetz- steinstrasse,Zozelsgasse II. Asterweg,Dammstrasse,Ederstrasse,Im Gart.feld , 7,2 6,7 6,8 11,3 12,8 10,7 8,2 8,8 Schillerstrasse, Weserstrasse III. An der Hardt,Boothaussstrasse,Gleibergerweg,Hinter den SchiesSnärten,Krofdorferstrasse,Nordanlage,Rod- 5,8 3,8 4,6 10,8 13,7 10,4 8,5 14 10,4 heimerstrasS'e,Schlachthofstrasse,Schottstrasse, Schützenstrasse,Zu den Mühlen

IV. Am Rodtberg,Am Wingert,Bückingstrasse,Friedhofsallee, 2,9 8,5 10,3 8,7 7,3 11 7,3 In der Schwarzlach,Marburgerstrasse,Steinstrasse, 4,1 2,5 Wieseckerweg,Wissmarerweg

V. Am Pfarrgarten,Gabelsberger Straße ,Hammstrasse, 12,5 Kornblumengasse,Lahnstrasse,In Löbers Hdf, Mühlstrasse, 8 5,9 8,8 17,5 17 16,2 13,4 15,3 Kleine Mühlgasse,Neustadt,Sandgasse,Schanzenstrasse, Tiefenweg

VI. An den Bahnhöfen,An der Kläranlage,An der Margarethen- 3,5 1,5 9,7 14,7 16,2 12 11,9 14,9 13,9 hütte,Bahnhofstrasse,Grabenstrasse,Westanlage,Hinter der Westanlage

VII. Ruddestrasse,Frankfurterstrasse,Friedrichstrasse 3 2,7 3,8 5,7 8,3 5,8 5,7 8,6 5,9 Hollerweg,Rodthohl,Am Zollstock

VIII. Am Steg,Am Weiher,Arndtstrasse,Buchnerstrasse,Credner- strasse,Fichtestrasse,Gaffkystrasse,Händelstrasse,Haydn- 2,1 1,3 1,9 4,1 4,9 2,7 3,3 5,5 3,8 strasse,Klinikstrasse,Körnerstrasse,Röntgenstrasse, Schubertstrasse,Thaerstrasse,Uhlandstrasse,Wetzlarerweg

IX. Auf der Weisserde,Aulweg,Beethovenstrasse,Ebelstrasse, 5,1 3,3 3,2 5,3 3,8 Erdkauterweg,Iheringstrasse,Leihgesternerweg,Liebig- 1,9 1,5 1,4 4,4 strasse,Welckerstrasse,Wilsonstrasse,Studentensteg X. Ludwigsplatz,Ludwigstrasse,Am Riegelpfad,Wilhelmstrasse, 1,9 1,3 1,9 4,1 2,9 2,9 2,8 4 3,3 An der Warte,Wartweg

XI. Am Nahrungsberg,Bergstrasse,BIAlchstrasse,Gartenstrasse, 1,8 1,3 1,2 2,4 3,8 2 2 3,9 2,6 Löberstrasse,Stephanstrasse

XII. Bleichstrasse,Gnauthstrasse,Goethestrasse,Henselstrasse, 0,2 0,5 1,1 2,8 1,7 1,2 2,3 2,2 Lessingstrasse,Lonystrasse 0,1

XIII. Alter Schiffenbergerweg,Bismarckstraße,In den Eichgärten, Eichweg, Grosser Steinweg,Gutenbergstrasse,Hessenstrasse, 1,9 1,3 2,2 3,9 4 2,1 2,5 4,7 3 Keplerstrasse,Roonstrasse,Sandkauterweg,Schiffenbergerweg

, XIV. Am Kugelberg,An der Kaserne,Anneröder Wegpöringstrasse 2,8 5,6 4 Georg-Phil.Gailstrasse,Grünbergerstrasse,Heyerweg,Karl- 2,8 1,5 3,6 3,9 5,5 2,4 Vogt-Strasse,Landmannstrasse,Licherstrasse,Wolfstrasse

XV. AlterRödgerweg,Gutfleischstrasse,Kaiserallee,Moltkestrasse, 4,6 5,1 6,3 11,3 11,3 9,5 10,5 10,9 10,1 Ostanlage,Wiesenstrasse,Zeppelinstrasse

XVI. Brandgasse,Brandplatz,Braugasse,Die zstrasse,Dreihäuser- gasse,Erlengasse,Kanzleiberg,Kaplaneigasse,Landgrafen- 9,5 8,4 9,6 16,9 14,3 11 10,1 12,6 10,2 strasse,Landgraf-Philipp-Platz,Marktlaubenstrasse,Neuen Bäue,Schlossgasse,Schulstrasse,Sonnenstrasse XVII. Kreuzplatz,Löwengasse,MaigaSse,Mäusburg,Rittergasse, 12,4 12,1 8,7 9,4 11,3 9 Seltersweg,Teufelslustgärtchen,Wettergasse,Wolkengasse 3,9 2,7 4,4

9,6 XVIII. Alicenstrasse,An der Johanniskirche,Johannesstrasse, 3,2 3,1 10,2 11 9,5 9,7 10,6 Kaplansgasse,Katharinengasse,Neuen Weg,Plockstrasse, 3,7 Südanlage 13,2 8,4 IX. Kliniken 6,7 2,5 10,2 7,4 4;8 7,9 5 8,7 4,6 Briefwähler 7,6 9,5 7,3 7,1 9,3 Gesamt 4,3 3,4 4,8 9 SOZIALDATEN ZU GIEßEN 1862 - 1933

1862 9186 Einwohner 1865 9959 Ii 1875 13985 1885 19002 1895 22924 1900 25491 weibl. 12349, ev. 22o48, kath. 2464, Juden 895, sonst. 84 19o5 28769 13967 1910 31153 15279 " 267o1 3157 " 1035 1925 33600 II 17426 " 28527 3323 " 1o17 1933 35913 II 18618 " 3o3o5 3534 " 855. " 1219

Kriegstote 3083 Geburtenüberschuß 1910-25: 3130 Zuwanderung: -683

Erwerbstätige

Berufsabteilung 1882 1895 1907 1925 1933 % % % abs. % weibl. % m.Ange. % abs. 1.Land/Forstwirtschaft 4,5 3,4 2,7 287 4,5 87 1,4 Soo 1,4 712 2. Industrie/Handwerk 38 37,1 38,4 4643 25,6 912 15,2 9496 28,2 9508 3. Handel/Verkehr 24,1 25,2 26,3 4265 23,5 935 15,6 9641 28,6 8973 4. Verwaltung/Heer/ 11 lo 6,7 2203 12,1 192 3,2 4744 14,1 Kirche/freie Berufe 5. Gesundheitswesen 8,8 10,2 lo,2 1169 6,4 599 lo 1857 5,5 6. häusliche Dienste 2,6 2,2 1,5 1455 8 1353 22,6 1643 4,8 7. ohne Berufsangaben lo,6 11,7 14 4o57 22,4 1897 31,7 5719 17

zusammen l00% 18079 5975 33600

Eisenbahnverkehr

1913 1o4o286 Fahrkarten 1927 1125862 II 1928 1288o25 193o lo76000 1931 98l000 - 104 -

Arbeiter/Angestellte in motorisierten Kleinbetrieben Oberhessens

Jahr Arbeiter Angestellte Zahl der Betriebe

1926 25o7 84 1092 1927 254o 65 1119 1928 4938 96 2858

Betriebsgrößen 1933 in Gießen

insgesamt 2326 Betriebe (insgesamt 1oo77 Beschäftigte) a) 1061 mit 1 Beschäftigten b) 911 mit 2-5 (insgesamt: 2755 Beschäftigte) ) c) 354 mit mehr C 6261

1925 / 1933 Betriebe mit mindestens 2oo Beschäftigten nach "Gewerbegruppen"

Gewerbegruppe 1925 Betriebe Beschäftigte in % 1933 Betriebe Beschäftigte %

Steine/Erden 17 4o6 2,9 11 158 1,3 Eisen/Stahl/Metallwaren 6o 287 2 70 224 1,8 Maschinen/Appar./Fahrzeug 18 1118 8,1 22 527 4,3 ElektroT./Feinmech./Optik 34 224 1,6 43 213 1,7 Kautschuk/Asbest 2 293 2,1 4 221 1,8 Holz/Schnitzstoff 84 514 3,7 71 284 2,3 Nahrungsmittel/Genußmittel 126 1414 1o,2 132 1427 11,8 darunter Tabakindustrie 2o 941 6,8 Keine Vergleichszahlen Bekleidungsgewerbe 312 8o8 5,8 381 679 5,6 Baugewerbe mit Nebfflewerbe 112 751 5,4 166 790 6,5 Wasser/Gas/Elektrizität 3 287 2 4 208 1,7 Handel 849 2910 21,1 986 3421 28,4 Verkehr 45 2696 19,5 67 1774 14,7 Gaststätten 121 421 3 124 48o 3,9 Gesundheitswesen 85 1127 8,1 Keine Vergleichszahlen Sonstige 131 514 3,7 246 490 4

Zusammen 1999 1377o 2412 12023

Um die eine Summenberechnung für 1933 zu ermöglichen, wurde für die nicht vorhandene Zahl im Gesundheitswesen von 1933 die von 1925 eingesetzt. Sie ist wahrscheinlich zu hoch.

Bautätigkeit: 1932 hatte Gießen unter den hessischen Städtenmit über 2aoo Einwohnern mit Ausnahme von Worms die relativ niedrigste Bautätigkeit aufzuweisen. 2gmn2ehäliegeanu

- 105 -

Schulwesen: In Oberhessen bestand im Vergleich zu anderen hessischen Provinzen 1928 im Schulwesen mit Ausnahme der landwirtschaftlichen Klassen ein deutlicher cultural lag. Gießen besaß unter den Provinzhauptstädten (Mainz, Darmstadt) die relativ und absolut meisten einklassigen und die wenigsten acht- und mehrklassigen Volksschulen

Arbeitslose: Die Arbeitslosenunterstützung lag im Januar 1932 im Arbeitsamt Gießen mit 16,3% auf boo Einwohner (Hessen = 27,5%) weit unter dem Landesdurchschnitt, ebenfalls die Krisenunterstützungsempfänger mit 14% (Hessen = 24,5%) und die Wohl- fahrtserwerblosen leicht mit 26,7% (Hessen = 29,1%).

Die Daten sind der Landesstatistik entnommen und selbst berechnet.

Erfaßte "Arbeitssuchende" der "Provinz Oberhessen" (nach Gießener A.)

Februar 29: 12923 März 29: 1o48o Mai 29: 1966 Juni 29: 1614 Juli 29: 126o Aug. 29: 1783 Sep. 29: 145o Okt. 29: 4o19 Jan. 3o: 11950 Feb. 3o: 13050 März 3o: 9776 April 3o: 85o9 Mai 3o: 7119 Juni 3o: 6446 Okt. 3o: 86o6 Nov. 3o: 9348 Dez. 3o: 13741 Jan. 31: 16922 März 31:. 15373 April 31: 12545 Mai 31: 1o992 Juli 31: 9895 Sept. 31: 11o28 Okt. 31: 11874 Nov. 31: 13738 Dez. 31: 15879 -106-

Jan. 32: 17498 Febr. 32: 1773o März 32: 17147 Apr. 32: 15518 Mai 32: 15311 Juni 32: 14953 Juli 32: 14668 Aug. 32: 15165 Sept. 32: 14597 Okt. 32: 15o82 Juli 33: 1o893 Aug.' 33: 1o212 Sept. 33: 9o45 Febr. 34: 7451

Diese Zahlen können mit den Zahlen von Hessen, Hessen/Nassau und dem Reich verglichen werden. Für die Kreise sind nur wenige Daten vorhanden.

Die Sozial- und Wahldaten wurden der Landesstatistik entnommen. Sie können auch in den Zeitungen, teilweise auch im Staatsarchiv Darmstadt und im Stadt- archiv Gießen eingesehen werden. Die Stadtteilergebnisse entstammen dem GA, sie sind teilweise auch im Gießener Stadtarchiv vorhanden. Die Nichtwähler sind als Stimmberechtigte - abgegebene Stimmen berechnet, die Parteizahlen sind in eigenen Berechnungen von den gültigen Stimmen prozentuiert. 1933 wurden nur die Reichtagswahlen berücksichtigt (keine freien Wahlen).

Wahlergebnisse der NSDAP in spezifischeren Universitätsstädten (in%) RT 1928 RT 193o RT Juli 1932 Göttingen 9,8 37,8 51 Marburg 5,5 22,2 53,3 Heidelberg 4,3 3o,2 41 Tübingen 2,7 13,8 40 Freiburg 1,2 13,9 29,6 Giessen 1,3 19,4 49,2 Erlangen 8,6 23,6 38,6 Würzburg 6,1 18,1 22,8 - 107 -

ZUR STATISTIK DER NSDStB-MITGLIEDER IN GIESSEN 1929 - 1932

Berufe der Väter

Arbeiter 6 ( 5,4%) Einzelgruppen sind aus ihren Angestellte 13 (11,6%) Berufsfeldern ausgesondert Beamte 15 (13,4%) gezählt (z.B. Lehrer und Lehrer 16 (14,3%) Inspektoren aus "Beamten") Handwerker 6 ( 5,4%) Bei den Berufen der Söhne Kaufleute 17 (15,2%) waren zur Auszählung zu wenige Bauern 5 ( 4,5%) Daten vorhanden. Die vorhan- Ärzte 3 ( 2,7%) denen Daten lassen überwiegend Tierärzte 3 ( 2,7%) auf einen sozialen Aufstieg Dozenten 2 ( 1,8%) von 1933-1945 schließen. Pfarrer 3 ( 2,7%) Direktor/Geschäftsführer 6 ( 5,4%) Inspektoren 3 ( 2,7%) Unternehmer 2 ( 1,8%) Juristen 5 ( 4,5%) Soldaten 2 ( 1,8%) Sonstige (2 Akademiker) 4 ( 3,6%) Fehlende Angaben 1 ( 0,9%)

112 NSDStB-Mitglieder = 100%

Geburtsregionen der. NSDStB-Studenten Ergebnisse des Gießener NSDStB bei ASTA-Wahlen Oberhessen 25,9% Rheinhessen 13,4% Februar 1929 nicht vertreten Starkenburg 14,3% 1930 36,9% Hessen Nassau 16,1% lt 1931 55,5% Kurhessen 1,8% 1932 51,7%

Bayern 1,8% it 1933 61,0% Sonstiges Deutschland 20,5% Auslanddeutsche 3,6% Fehlende Angaben 2,7%

112 NSDStB-Studenten = 100% - 108 - Frequenz der Studenten der Universität Gießen 1929 - 1932 NSI Fakultät/Semester SS 1929 SS 1930 WS 1930/31 SS 1932

Sen Theologie 124 ( 7,1%) 146 ( 7,5%) 165 ( 8,5%) 250 (11,3%)

Jura 341 (19,5%) 351 (18,1%) 334 (17,3%) 338 ((153: Th( Medizin 284 (16,2%) 369 (19,0%) 365 (18,9%) 506 2 Mei Veterinärmedizin 133 ( 7,6%) 140 ( 7,2%) 149 ( 7,7%) 227 (10,3%) Ve Mathematik 135 ( 7,7%) 150 ( 7,7%) 134 ( 6,9%) 120 ( 5,4%) Ph Naturwissenschaften 127 ( 7,2%) 136 ( 7,0%) 141 ( 7,3%) 139 ( 6,3%) Na Chemie 59 ( 3,3%) 51 ( 2,6%) 51 ( 2,6%) 53 ( 2,4%) Ju Forstwissenschaft 66 ( 3,7%) 66 ( 3,4%) 64 ( 3,3%) 46 ( 2,0%) re Landwirtschaft 56 ( 3,2%) 55 ( 2,8%) 57 ( 2,9%) 48 (2,1%) fo Staatswissenschaften 106 ( 6,0%) 91 ( 4,7%) 103 ( 5,3%) 103 ( 4,6%) ag 64 ( 3,3%) 56 ( 2,9%) Philosophie 55 ( 3,1%) Ma Geschichte 2 ( 0,1%) 2 ( 0,1%) 3 ( 0,1%) 367 (16,6%)

Klassische Philologie 47 ( 2,6%) 48 ( 2,4%) 51 ( 2,1%) (insgesamt) Zt Neuere Philologie 202 (11,5%) 266 (13,7%) 251 (13,0%)

Pharmacie 7 ( 0,4%) 1 (0,134%)

Zusammen 1744 1935 1924 2198 (100%) - 109 -

3DStB-Mitglieder Gießen 1929-32 nach Semestereintritt & Fakultätszugehörigkeit (absolut)

amester 1929/1 1929/2 1930/1 1930/2 1931/1 1931/2 1932/1 zus.

heologie 0 0 1 2 8 2 1 14(12 , 5%)

edizin 4 0 4 4 8 2 1 22(19,6%)

eterinärmedizin 1 0 0 2 4 4 0 11( 9,8%)

hilosophie 1 1 3 1 6 3 0 15(13,4%)

aturwissenschaft 3 1 2 0 7 3 0 16(14,3%) .,.* ur a 3''. 1 3 3 9 0 21(18,8%)

er. poi. 0 2 0 1 1 1 0 5( 4,5%)

forest 0 1 0 0 0 1 0 2( 1,8%)

igr 0 0 0 1 0 1 2( 1,8%)

lathematik 0 0 1 1 1 0 1 4( 3,6%)

Zusammen 112 (100%)

* Zum Übergewicht der Theologen schreibt Faust für den NSDStB allgemein :

"... daß sich eine deutliche Überrepräsentanz einer Fachrichtung bei den Studentenbundsmitgliedern mit einiger Sicherheit lediglich bei den evange- lischen Theologen nachweisen läßt..."

und spricht dann von der relativ gesicherten ökonomischen Perspektive gerade dieser Gruppe. (S.117). z* Katers Beobachtung zur Überrepräsentation der Juristen im NSDStB für Gießen gilt nur für 1929 (s. Kater, S.124). Für das Sommersemester 1929 gibt er für den Gießener NSDStB eine geringfügige Überrepräsentation der Mediziner und eine Unterrepräsentation der Philologen/Historiker an (S.125). - 110-

Gießener Dozenten und NSDAP

Für eine Computerauswertung wurden von 1932-1942 die Namen der wichtigsten Ver treter aller Fakultäten den Vorlesungsverzeichnissen entnommen und im BDC nachgesehen, die meisten davon Professoren. Bei einer nicht festgestellten Mitgliedschaft kann diese nicht ausgeschlossen werden, da ein Teil der Akten vernichtet wurde bzw. verloren gegangen ist. Die Auswahl ist "willkürlich". Angesichts der Zahl der Nachgesehenen und da ohne besondere Absichten und mit dem Hauptgewicht auf den ersten NS-Jahren an diese Auswahl herangegangen wurde, dürften auch bei einer vollständigen Auszählung keine "günstigeren" Er- gebnisse im Sinne eines geringeren Prozentsatzes an NSDAP-Mitgliedern unter den Gießener Dozenten herauskommen. Die Auswertung ergab: 54,6% Parteimitglieder (absolut = 86) 8,1% nur in NS-Unterorganisationen - vor allem im NSLB 37,2% Nicht-Mitglieder Zur Bewertung sind zwei Umstände zu berücksichtigen: Eine Nicht-Mitgliedschaft bedeutet nicht, daß die Betreffenden, zumindest bis 1933, nicht dem National- sozialismus nahestehende Positionen vertreten haben können. Andererseits ist bei dem hohen Anteil der, vor allem 1937, in die NSDAP Eingetretenen zu be- denken, daß bei Berufungen das politische Leumundszeugnis im NS-Sinne eine entscheidende Rolle spielte, wie aus den Beurteilungen abzulesen ist. In der voluminösen zweibändigen Laudatio-Sammlung "Gießener Gelehrte..." wur- 1) den die braunen Flecken der Universität mit einer Ausnahme noch 1982 syste- 2) matisch ausgespart, während Nicht-Eintritte in die,NSDAP und Handlungen, die 3) als "Widerstand" gedeutet werden könnten, einzeln vermerkt sind. Immerhin ist einmal von den "vielen Kollegen" die Rede, die dem Nationalsozialismus 4) etwas "abgewinnen" konnten. Die Gießener Universität gehörte jedoch zu den vom Nationalsozialismus besonders stark erfaßten Hochschulen - hier saßen z.B. bis 1942 ein "Gauamtsleiter" für Rassefragen und ein wichtiger Lehrstuhlin- haber für "Runenforschung" oder "Runologie".5)

1) S. 404

2) aa0, S..239 3)z.B. 5.2/3 4) aa0, 5.769; zur Analyse des Umschlags des vorgeblich "unpolitischen" Be- wußtseins der deutschen Universität ins Politische s. Abendroth. 5) Zum Gießener "Rassehygieniker" Prof. Heinrich Wilhelm Kranz s. zusätzlich zu den Publikationen von Reimann neuerdings Stuchlik, 5.185ff., zum hiesi- gen Exponenten der Runenkunde, Prof. Helmut Arntz s. Hunger, S. 43-70, der weltanschauliche Gegenpositionen innerhalb der NS-Forschung analysiert. Zu beiden Lehrstuhlinhabern schon Chroust, S. 22-25. In Gießen ging das.Ge- rücht, daß die Universität wegen ihrer braunen Vergangenheit so viel später als andere wieder eröffnet wurde - ein Sachverhalt, der lokal bestritten wird, aber nicht widerlegt zu sein scheint. 1) Zur Situation der Presse in Gießen damals

In der Zeit der Weimarer Republik gab es dem Mischcharakter der Stadt ent- 2) sprechend Zeitungen verschiedener Richtungen. Die älteste, größte und für das Meinungsklima wichtigste war der fast vollständig erhaltene national- bürgerliche "Gießener Anzeiger". Mit ihm konkurrierten die kleinbürgerliche "Gießener Zeitung" (Wochenzeitung) und die ehemals von Philipp Scheidemann redigierte sozialdemokratische "Oberhessische Volkszeitung"3) sowie seit 1928 das kommunistische "Gießener Echo". Die NS-Presse kam hier relativ spät. Ein "Kampfbericht" schildert kurz die Pressesituation um 1928 aus na- tionalsozialistischer Sicht: "Die Werbung in der örtlichen Presse, wie auch die Propaganda konnte nicht in unserem Sinne durchgeführt werden, weil der Gießener Anzeiger uns jegliche Werbungsanzeige mit dem Hakenkreuz verwei- gerte. Sein mit konstanter Hartnäckigkeit eingestelltes Verhalten konnte unserer Bewegung örtlich nicht mehr hinderlich sein und hat sich ja der Gießener Anzeiger durch sein ablehnendes Wesen sein Urteil selbst ge- sprochen." Die erste NSDAP-Versammlung, über die der Anzeiger berichtete, war die Ringshausen/Sprenger-Versammlung von 15.4.1928. In dieser Zeit dürften von den Nationalsozialisten in Gießen vor allem der "Völkische Beobachter", ab 1929 der "Hessenhammer" und ab 1930 eventuell die "Hessische Landeszeitung" in geringem Ausmaß verkauft warden sein. Ein Butzbacher Pg. gibt für 1926/27 den "Stürmer" und den "Freiheitskampf" als Verkaufszeitung an. Nachdem es in allen umliegenden Provinzen inklusive der Stadt Frankfurt und den "hessischen" Provinzen Rheinhessen und Starkenburg schon länger eine NS-Wochen- und Tagespresse gegeben hatte, etablierte sich Mai/Juni 1932 rechtzeitig zu den Landtagswahlen als Schlußlicht in der hessischen NS-Presselandschaft die "Oberhessische Tageszeitung". Sie wurde am 28. Juli 1932 vom Hessischen Innenminister zusammen mit anderen hessischen NS-Zei- tungen verboten, weil sie die hessische Landesregierung der Komplizenschaft mit dem verbotenen kommunistischen "Rotfrontkämpferbund" bei der Vorbe- reitung eines Bürgerkrieges beschuldigt hatte. Da solche Verbote nur für wenige Tage galten, dürften sie die Auflagen der NS-Zeitungen eher ge- steigert haben.

1)S. Knauss, Kräfte, S. 30. 2)1927 mit 19500 Abonnenten. 3)1927 mit 5500 Abonnenten. - 112 -

1933 nutzte dem Gießener Anzeiger seine Selbstgleichschaltung nichts: "Bis 1914 rührte die Gießener Lokalpresse die vaterländische Trommel, wurde dann, geschickt in Druckerschwärze getarnt, nach 1918 republikanisch liberal, ergab sich 1933 einem Notzuchtverfahren in Selbstbefleckung, wurde trotzdem gleich- 1) geschaltet, war NS-hörig.... Er erlag binnen zwei Jahren der parteilich und staatlich geförderten Konkurrenz der OT und mußte seine Führungsposition abge- ben. Die NS-Zeitung suchte durch eine der März 1933 verbotenen SPD-Zeitung ähnliche Benamung wie anderswo durch äußere Ähnlichkeiten Linke zu sich her- überzuziehen. Der Wettlauf zwischen GA und OT endete trotz strammen Rechtskur- ses des bürgerlichen Blatts 1943 in der Phase der kriegsbedingten Zusammen- 2) legungen in der Fusion einer neuen "Gießener Zeitung".

1)Bitsch, 5.141. 2) Mehl, S. 3-6; Mehl charakterisiert die Rolle des Chefredakteurs des GA Dr. Friedrich Wilhelm Lange - eines Journalisten, der die Zeiten im Weimarer republikanischen, braunen und bundesrepublikanischen Rock in dieser mei- nungsbildenden Führungsposition ohne Brüche überstand.

.,,,ree'aefeig Heinz Hennarm_Horn_ - 113 - FPP-Bundestagskandidat für den Wahlkreis Dieburg/Erbach (146) stehe ich z. B. unter den „kleinen Freu- Am 28. Juni 1910 den des Lebens", daß sich ein Abgeord- in Gießen geboren. neter im Bundestag auch mal um den Nach Schulbesuch in Sport kümmern kann. Hier ist • .eine Gießen von 1925 bis Quelle fur die Gesundheit unserer Jugend. 1928 kauf m, Lehre Die Politik ist mir eine Verpflichtung. in der Tabakbran- Aber ich bin kein Fanatiker. Für mich che, Zigarrenfabrik gibt es keinen politischen Gegner, son- in Gießen. 1929 auf dern höchstens den politischen „Anders- eigene Faust in die denkenden", Das hindert mich nicht, in Welt. Bereiste als aller. Schärfe, aber auch in aller Sach- Leichtmatrose Afri- lichkeit das zu sagen, was mich im poll- ka, Mittelmeer, Su- tischen Leben von den „Andersdenken- matra U. a, Länder. den" trennt. In Sumatra auf Tabak-Plantage. Dann nach Deutschland Die Bindung zu den Wählern zu hal- • zurück und Eintritt in die Kommunal- ten und zu bleiben der, der man war, verwaltung, Stadtverwaltung in Gießen. nicht zu vergessen, woher man kommt, Ablegung der 1. und 2. Verwaltungsprü- •auch wenn man „Höhenluft" riecht, das lung in Mainz 1935 und 1937. Seit 1.938 ist ein Teil meiner Einstellung. Daß ich hauptamtlicher Bürgermeister, zuerst in vor allem dann noch auf kommunalpoll- Westfalen, dann in Klerf in Luxemburg.. tischern Gebiet große Interessen habe, Soldat und Offizier an der West-, und ist wohl verständlich. Die Stadt und Ge- Ostfront. Bail. - Adjutant und später meinde als die Keimzelle unseres Staa- Komp.-Führer. Verwunet russ. Gefan- tes hit so schöne und interessante Ar- genschaft. Flucht im Mai 1945. Internie- beitsgebiete, daß man nur wünschen und rung und Lager in Schwarzenborn und hoffen.kann, daß mehr Bürger sich Darmstadt sowie Luxemburg. 1948 frei zur ehrenamtlichen Arbeit bereit finden und in ein 'Essener Bergwerk als Ge- mögen. dinge-Schlepper, da vorerst keine Rück- Wenn wir „neuen Männer" jetzt als kehr in meinen Beruf. 1950 entnazifi- Kandidaten auftreten, dann will ich nicht ziert ohne Bel'as'tung. In Darmstadt Dach- vergessen, was die früheren Abgeord- decker-Hilfsarbeiter, um bei meiner Fa- neten Bundestag- geleistet und ge- mine zu sein. 19541 als Angestellter in arbeitet haben, ganz 'gleich, ob ich mit die Industrie und ,1954- zum hauptamt- den gemachten Gesetzen einverstanden lichen Bürgermeister von Wabern, Krs. bin oder nicht. Man soll auch daran den- Fritzlar-Homberg, gewählt. Seit 1950 in ken, wieviele an Arbeitsüberlastung star- der FDP, als deren Abgeordneter im ben. Auch ein Abgeordnete r ist nur ein Darmstädter Parlament (Stadtverord- Mensch, der auch irren kann. Des be- neter) bis 1954. Heute Kreisvorsitzender achte auch ich! Nur sollte er sich davor der FDP Fritzlar-Homberg, Mitglied des hüten, in den großen Lebensfragen unse- Kreistages und sonstige Ehrenämter ge- res Volkes sich zu irren, zu denen z. B. nügend, die Wiedervereinigung, die Außenpoli- Neben den Parteiprogrammen und tik gehört: denn dieses Irren würde töd- den Parteirichtlinien hat m. E. jeder Ab- lich Sein. Deshalb noch einmal: In der geordneter auch noch ein Eigenprogramm. Außenpolitik eine geschlossene Meinung, Das sind Probleme, für deren Lösung er über alle Parteien, Das Ziel: Das ganze sich noch ganz besonders einsetzen will. Deutschland soll es 'sein! Sicher setze ich mich mit meiner Partei a 7,- 7e / ,•-=. • / dafür ein, daß die DM stabil bleibt, daß die Preise nicht bis in den Himmel klet- tern, für die soziale Gerechtigkeit des 714 Da4ii,4a de haled Arbeiters, Angestellten und Beamten go- Bei einem Tanzturnier in Bad Schwal- nu so, wie vor allem für unsere Witwen bach, an dem Tanzpaare aus 15 Städten und Waisen des verlorenen Krieges, für teilnahmen, wirkte der Darmstädter Tanz- die Heimatvertriebenen und alten Leute, lehrer Ardie Stroh als Wertungsrichter für die 131er nicht zuletzt. Wem ist die mit. In der A-Klasse belegte das Ehepaar Wiedervereinigung unseres deutschen Schröder den 3.' Platz. • Vaterlandes nicht eine Herzensangelegen- Die Böschung hinunter fuhr auf der heit? Autobahn bei, Viernheim ein Lastzug, Mein Wunsch: alle Parteien sollten der von einem überholenden Fahrzeug eine gemeinsame deutsche Außenpolitik abgedrängt worden war. 1800 DM Sach- vertreten, einig sein in einer gemein- schaden. samen Wehrpolitik. Hier dürfte es nichts • Trennendes geben. Aber auch keine sog. Auf Antrag des Tierschutzvereins hat „einsamen Beschlüsse". Daneben sollte der Magistrat beschlossen, daß die Erwei- man aber auch nicht die „kleinen Freu- terung des neuen Tierheims um einen den des Lebens" vergessen — und vor weiteren Zwinger unter der Bauleitung allem nicht nur mit einem tierischen des Städt. Hochbauamtes vorgenommen Ernst an die Dinge herangehen. So ver- werden kann.

Darm3tädter Tagbitt 7./8. iepternber 1957 Dur r 2.; .6. 1 - 114 -

Ein Leben alsKommunalpolitiker Heinz Hermann Horn wird am Freitag 75 Jahre alt WEITERSTADT (de). *Der ehemalige Verwaltungsgericht Kassel. 1962 zog CDU-Kreistagsabgeordnete Heinz Horn erneut nach Darmstadt. Dort Hermann Horn feiert am Freitag sei- war der Jubilar in leitender Stellung nen fünfundsiebzigsten Geburtstag. in einem Konzern bis zum Ausschei- Horn, der mit Leib und Seele -der den aus dem Berufsleben im Jahre Kommunalpolitik verschrieben ist, 1975 beschäftigt. kann auf ein aktives und abwechs- Seit 1970 wohnt Horn in Weiterstadt lungsreiches Leben zurückblicken. und trat dort der CDU bei, nachdem In Gießen verbrachte er seine Ju- er 1964 aus der FDP ausgetreten war, gendzeit, besuchte dort die Schule . weil er deren Linkskurs nicht mitma- iund, beendete mit Erfolg seine kauf- chen wollte';'heißtes in der Pressemit- tnäithi.sche Lehre. 1929 ging er zur teilung ;der .Weiterstadt. Von holländischen. Handelsmarine und 1972 'bis 1977 war er Kreistagsabge- 'kam scian ''der ganzen Welt herum. ordneter der CDU im Altkreis Darm- Später legte er die .Verwaltungsprii- stadt. Von März 1977 bis März 1985 fung in Mainz ab. Er mußte die hatten . war, er Mitglied des Kreistages iii ,Jahre des. Krieges mit Verwundun- Darmstadt-Dieburg. gen russischer Kriegsgefangenschaft um!' Flucht aus der'. Gefangenschaft - Dort gehört er dem Haupt- und Fl- durchleben. nanzausschuß und dem Anhörungs- Am Neuaufbau der Bundesrepublik ausschuß an. Außerdem arbeitete er wirkte Horn mif voller Kraft mit; so In der EDV-Arbeitskommission . und In der Regionalen Planungsgemein- als Stadtverordneter 'In . D.armstadt, als Vorsitzender des Sportausschusses schaft mit. Er-engagierte sich auch für von 1952 .bis 1954. Aus dieser Zeit die CDU im Landeswohlfahrtsver- sind Aufzeichnungen vorhanden, die band. ihn als Mann mit Schwung und Ener. Heinz Hermann' Horn ist ein vielin- gie bezeichnen. Seine wichtigste Auf- teressierter Mann, der neben der Poli- gabe sah er in der völlig unbürokrati- tik besonders viel Wier Geschichte . schen Förderung junger Sporttalente. liest; dazu, gehörten auch viele Rei- Von 1954 bis 1960 war er dann sen, die ihn.nach Amerika und in die hauptamtlicher Bürgermeister in Wa- Türkei führten.. Horn, der seit 1938 bern.(Nordhessen); von 1961 bis verheiratet ist, hat drei Kinder. Er ist 1962 ehrenamtlicher Beisitzer beim siebenfacher Großvater.

zeeeir;.-04 . 7jälis eteeegiteeiäeeieAiiegkäR4e - 115 -

Im Bericht angegebene Stellen in Gießen

1. Restauration "Zum schwarzen Walfisch" (Soldan), Haupt- verkehrslokal der NSDAP, Seltersweg 50 2. Hotel Einhorn/Lichtspielhaus, Bahnhofstrasse 43 3. Restaurant "Zum Postkeller", Wagengasse 9 4. Arbeitsamt, Liebigstrasse 16 5. Restauration "Cafe Leib", Walltorstrasse 36 6. Blumenhaus Dietz, Seltersweg 38 7. Gewerkschaftshaus, Schanzenstrasse 18 8. KPD-Geschäftsstelle, Kirchenplatz 7 (im Adreßbuch nicht angezeigt). 9. Universitätsapotheke "Zum Goldenen Engel", Schulstrasse 1 1o. Horns Wohnung, Schottstrasse 13 11. Kreisamt, Landgraf-Philipp-Platz - 116 -

Abkürzungen a = ausgetreten BA = Bundesarchiv BDC = Berliner Document Center BN = Bad Nauheimer Zeitung DAF = Deutsche Arbeitsfront DHV = Deutscher Handlungsgehilfenverband DLV = Deutscher Luftsportverein FAZ = Frankfurter Allgemeine Zeitung GA .= Gießener Anzeiger GZ = Gießener Zeitung HH = Hessenhammer HJ = Hitlerjugend Jungdo = Jungdeutscher Orden LP = Landpost (Hungen) NL = Nachlaß NSBO = NS Betriebsorganisation NSDAP = Nationalsozialistische Arbeiterpartei NSDStB = Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund NSFK = Nationalsozialistisches Fliegerkorps NS-Hago = Nationalsozialistische Handwerks-, Handels- und Gewerbeorganisation NSJB = Nationalsozialistischer Juristenbund NSKK = Natiönalsozialistisches Kraftfahrerkorps NSKOV = Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung NSLB = Nationalsozialistischer Lehrerbund (auch für Hochschullehrer) NSV = Nationalsozialistische Volkswohlfahrt OA = Oberhessischer Anzeiger (Friedberg) OT = Oberhessische Tageszeitung (NSDAP/Gießen) DV = Oberhessische Volkszeitung (SPD/Gießen) Pg. = Parteigenosse RAD = Reichsarbeitsdienst' RdB = Reichsbund der Beamten RLB = Reichsluftschutzbund SA = Sturmabteilung SD = Sicherheitsdienst SK = Schottener Kreisblatt SS = Schutzstaffel St = Stadtarchiv - 117-

UA = Universitätsarchiv Uschla = Untersuchungs- und Schlichtungsausschuß VVN = Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes w = wieder eingetreten WA = Wetzlarer Anzeiger

Literaturverzeichnis zur Einführung

1. Abendroth, Wolfgang: Das Unpolitische als Wesensmerkmal der deutschen Uni- versität. Universitätstage 1966. Nationalsozialismus und die deutsche Uni- versität. Walter de Gruyter & Co. Berlin, 1966. S. 189-206. 2. Bauch, Herbert: "...Sah ich zum erstenmal den Führer". Biographische Skizzen früherer nationalsozialistischer "Kämpfer" aus Friedberg und Bad Nauheim. Angefertigt nach ihren Darstellungen. In: Wetterauer Geschichts- blätter, Beiheft 1. Bindernagel. Friedberg, 1984. S. 105-114. 3. Berger, Peter: Widerstand gegen ein braunes Braunschweig. Skizzen zum Wi- derstand 1925-1945. Soak-Verlag. Hannover, 1980. 4. Epping, Heinz: Die NS.-Rhetorik als politisches Kampf- und Führungsmittel. Ihre organisatorische Entwicklung, Bedeutung und Wirkung. Ein Beitrag zur Publizistik im Dritten Reich. Phil.Diss., Köln, 1954. 5. Falter, Jürgen W. u.a.: Arbeitslosigkeit und Nationalsozialismus. Eine em- pirische Analyse des Beitrags der Massenerwerbslosigkeit zu den Wahlerfol- gen der NSDAP 1932 und 1933, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 35 (1983), S. 525-554. 6. Falter, Jürgen W.: Die erste moderne Integrationspartei? Historische Wahl- forschung und die Kontroverse um das Wählerpotential der NSDAP. FAZ 19.3.1986. 7. Faust, Anselm: Der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund. Studen- ten und Nationalsozialismus in der Weimarer Republik. 2 Bde. Pädagogischer Verlag. Schwann. Düsseldorf, 1973. B. Fischer, Conan: Storffitroopers. A social, economic and ideological analy- sis,'1929-1935. George Allen & Unwin. London, 1983. 9. Flechtheim, Ossip K.: Die KPD in der Weimarer Republik. EVA. Ffm., 1973. 10.Gündisch, Dieter: Die Wetzlarer Polizei zwischen den Weltkriegen, in: Mit- teilungen des Wetzlarer Geschichtsvereins, H.28. Wetzlar, 1981. 5.135-147. 11.Hannover, Heinrich: Politische Justiz. 1918-1933. Attica Verlag. Hamburg, 1977. - 118-

12. Hennig, Eike: Bürgerliche Gesellschaft und Faschismus in Deutschland. Ein Forschungsbericht. ed. Suhrkamp, 875. Frankfurt, 1977. 13. Höhne, Heinz: Die Machtergreifung. Deutschlands Weg in die Hitler-Dikta- tur. Rowohlt. Hamburg, 1983. 14. Jamin, Mathilde: Zwischen den Klassen. Zur Sozialstruktur der SA-Führer- schaft. Peter Hammer Verlag. Wuppertal, 1984. 15. Kater, Michael H.: Studentenschaft und Rechtsradikalismus in Deutschland 1918-1933. Hoffmann und Campe. Hamburg, 1975. 16. Knauss, Erwin: Der Gießener Fememordprozeß von 1927. Festschrift für Friedrich Knöpp zum 70. Geburtstag. Archiv für hessische Geschichte und .Altertumskunde. NF 32. 1974. S. 557-620. 17. Kreutzberger, Wolfgang: Studenten und POlitik 1918-1933. Der Fall Freiburg im Breisgau. Vandenhoeck & Ruprecht. Göttingen, 1972. 18. Kühnl, Reinhard: Die nationalsozialistische Linke 1925-1930. Verlag Anton Hain. Meisenheim am Glan, 1966. 19. Kühnl, Reinhard: Formen bürgerlicher Herrschaft. Liberalismus - Faschis- mus. rororo 1342 - 380. Hamburg, 1971. 20. Leithäuser, Joachim G.: Wilhelm Leuschner. Ein Leben für die Republik. Bund-Verlag. Köln, 1962. 21. Mann, Rosemarie: Entstehen und Entwicklung der NSDAP in Marburg bis 1933. In: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte. Bd.22. Selbstverlag der Her- ausgeber. Marburg, 1972. S. 254-342. 22. Mayer, Ulrich: Das Eindringen des Nationalsozialismus in Wetzlar. Mittei- lungen des Wetzlarer Geschichtsvereins, Heft 24, Wetzlar, 1970. 23. 1923 - 1925 - 1935 NSDAP Marburg. Marburg, 1935. 24. Noakes, Jeremy: The Nazi Party in Lower Saxony 1921 - 1933. Oxford Univer- sity Press. London, 1971. 25. Reimann, Bruno W.: Die "Selbst-Gleichschaltung" der Universitäten 1933. In: Tröger, Jörg (Hg.): Hochschule und Wissenschaft im Dritten Reich. Campus Verlag. Frankfurt, 1984, S. 38-52 (Band ohne Anmerkungen). 26. Rohe, Karl: Das Reichsbanner Schwarz Rot Gold. Droste Verlag. Düsseldorf, 1966, 27. Roloff, Ernst-August: Bürgertum und Nationalsozialismus 1930-1933. Braun- schweigs Weg ins Dritte Reich. Magni-Buchladen. Braunschweig, 1980. 28. Schmidt, Christoph: Analyse lebensgeschichtlicher Berichte früher NSDAP- Mitglieder über die "Kampfzeit" 1919 bis 1933. Soziologische Diplomarbeit. Frankfurt, 1978.

e: 4 , 3"/1ReRI-112812 Ntalkeeffle-Amit

- 119-

29. Schmidt, Christoph: Zu den Motiven "alter Kämpfer" in der NSDAP. In: Die Reihen fest geschlossen. Beiträge zur Geschichte des Alltags unterm Na- tionalsozialismus. Hg. Peuckert, Detlev/Reulecke, Jürgen. Peter Hammer Verlag. Wuppertal, 1981, S. 21-43. 30. So kämpften wir! Schilderungen aus der Kampfzeit der NSDAP im Gau Hessen- Nassau. Hg. Pg. Adalbert Gimpel. NS-Verlagsgesellschaft m.b.H. Frank- furt/Main, 1941. 31. Stierlin, Helm: Adolf Hitler. Familienperspektiven. Suhrkamp-Tb, 236. Ffm., 1980. 32. Stuchlik, Gerda: Goethe im Braunhemd. Universität Frankfurt 1933 - 1945. •Röderberg-Verlag. Frankfurt am Main, 1984. 33. Theweleit, Klaus:. Männerphantasien 2. Männerkörper - zur Psychoanalyse des weißen Terrors. rororo 7300/1280. Hamburg, 1980.

Literaturverzeichnis zu "Gießen und Nationalsozialismus"

1. Aeskulap & Hakenkreuz. Zur Geschichte der Medizinischen Fakultät in Gießen zwischen 1933 und 1945. Eine Dokumentation der Arbeitsgruppe "Medizin und Faschismus" (Helga Jakobi, Peter Chroust, Matthias Hamann). Hg. ASTA Gießen, 1982. 2. Alltag im Nationalsozialismus. Die Kriegsjahre in Gießen. Erarbeitet von der Klasse 8rb der Friedrich-Ebert-Schule in Gießen-Wieseck. Lehrerin: Frau Klein. Februar, 1983. 3. Anderhub, Andreas: Die Gießener Studenten in del: Schlußphase der Weimarer Republik oder Wie Mildred und Arvid Harnack zu Gegnern des Nationalsozia- lismus wurden. In: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins, NF.65. Gießen, 1980. S. 87-113. 4. Bitsch, Heinrich: Gießen-Report, Bd. 1. Gießen, 1967. 5. Chroust, Peter: Gießener Universität und Faschismus. Staatsexamensarbeit. Gießen, 1978. 6. Deeg, Maria: Signale aus der Zelle, Hg. VVN. Gießen, 1980. 7. 375 Jahre Universität Gießen 1607 - 1982. Ferbersche Universitätsbuch- handlung. Gießen, 1982. Darin: "Zur politischen Geschichte der Ludwigs- Universität 1914 - 1945". (Bruno W. Reimann), S. 187-201 und "Gießener Studentenschaft vor und nach 1933" (Peter Chroust, Ralf Fieberg, Udo Jordan), S. 202-215. - 120-

8. Faschismus in der Provinz. Lokalgeschichtlicher Unterricht am Beispiel von Gießen und Umgebung für das 9. und 10. Schuljahr. Hessisches Institut für Lehrerfortbildung, 1985. Mitarbeiter: Peter Chroust, Ulrike Hain, Peter Hain, Jörg-Peter Jatho, Hans-Walter Schmidt. 9. Frontabschnitt Hochschule. Die Gießener Universität im Nationalsozialis- mus. Hg. Reimann, Bruno W. Anabas und Focus Verlag. Gießen, 1982. 10. Gießener Antifaschistischer. Kalender 1982. Von Klaus Lardach und Walter Deeg. Hg. VVN und die Buchhandlung "Wissen und Fortschritt". Gießen, 1982. 11. Gießener Anzeiger: mehrere bebilderte Berichte Januar - Mai 1983. 12. Gießener Gelehrte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Hg. Hans Georg Gundel, Peter Moraw und Volker Press. 2 Bde. Elwert. Marburg, 1982. 13. Die Grünen im Landtag. Bembenek, Lothar u.a.: Hessen hinter Stacheldraht. Verdrängt und vergessen: Kzs, Lager, Außenkommandos. Eichborn-Verlag. Ffm., 1984. S. 37/180. 14. Hain, Peter: Entnazifizierung in Hessen, beispielsweise in Gießen. In: Schneider, Ulrich (Hg.): Als der Krieg zu Ende war. S. 127-138. Röderberg- Verlag. Ffm., 1980. 15. Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Ver- folgung 1933-1945, Bd. 1: Hessen. S. 32-34. Pahl-Rugenstein Verlag, VVN, 1985. 16. Jatho, Jörg-Peter: Dr. Ferdinand Werner. Eine biographische Skizze zur Verstrickung eines völkischen Antisemiten in den Nationalsozialismus. Son- derdruck aus Bd. 34 der "Wetterauer Geschichtsblätter". Friedberg/Hessen, 1985. S. 181-224. 17. Jatho, Jörg-Peter: Zur Durchsetzung des Nationalsozialismus in der Provinz Oberhessen - unter besonderer Berücksichtigung der Stadt Gießen. In: Hessen unterm Hakenkreuz. Hg. Hennig, Eike. Insel Verlag. Ffm., 1983. S.180-198. 18. Judenverfolgung in Gießen und Umgebung 1933-1945. Schülergruppe Jg. 12, Liebigschule Gießen. Tutor: Heyne, Kurt. Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins 1984. NF, Bd.69. S. 1-315. 19. Kahmpnn, Wolfgang: Das Gießener Stadttheater im Nationalsozialismus. Staatsexamensarbeit. Gießen, 1985. 20. Knauss, Erwin: Die jüdische Bevölkerung Gießens 1933-1945. Eine Dokumenta- tion. Selbstverlag der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen. Wiesbaden, 1976. - 121 -

21.Knauss, Erwin: Die politischen Kräfte und das Wählerverhalten im Land- kreis Gießen während der letzten 60 Jahre. Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins. NF. Bd.45. Gießen, 1961. 22. Kralovitz, Brigitte/Kralovitz, Rolf: Hedwig Burgheim oder Die Reise nach Gießen. Bericht über das Leben einer Lehrerin in Nazi-Deutschland. In: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins. NF. Bd.65. S. 55-86, Gießen, 1980. 23.Krautheim, Ulrike: Abituraufsätze in Gießen 1919-1939, erscheint voraus- sichtlich 1987. 24. Mehl, Albert: Die nationalsozialistische Machtergreifung in Gießen. Bear- beitung anhand der Berichterstattung der Gießener Tageszeitungen. Staats- examensarbeit. Gießen, 1979. 25. Nassauer, Gerd: Die Universität Gießen in der Weimarer Republik und im Dritten Reich. Examensarbeit, 1980. 26. Oberhessen marschiert. Ein Bildbericht über den Stand der nat.soz. Be- wegung Oberhessens. Hg. Bernhard Graf Solms. Verlag Meyer & Nickel, Gießen, o.J. (1932). _27. Ohm, Gabie: Aktionen und Reaktionen in Gießen mit besonderer Berücksich- tigung der Presse. Seminararbeit (b. Prof. Varain), WS 1979/80. 28.Schön, Eberhart: Die Entstehung des Nationalsozialismus in Hessen. Mann- heimer Sozialwissenschaftliche Studien. Verlag Anton Hain. Meisenheim am Glan, 1972.

29.Soziologisches Forum, Heft 2/1982. Gießener Universität und Nationalsozia- lismus. Erfahrungen mit einer Ausstellung. Hg. Reimann, Bruno W. Gießen, 1982. 30."... und. Einigkeit ist Macht." Dokumente zur Geschichte der Arbeiterbe- wegung in Gießen 1867-1949. Bearbeitet von Siegfried Krupke und Antje Tewes. Anabas-Verlag. Gießen, 1985. 31. Wiele, Elisabeth: Die Entwicklung der politischen Parteien und Wahlen in Gießen von 1945-1958. Staatsexamensarbeit. Marburg, 1959.

1) An dieser Stelle nehme ich die Gelegenheit wahr darauf hinzuweisen, daß in Hennigs Sammelband "Hessen unterm Hakenkreuz" ein Teil meines Beitrags zu Gießen von der Redaktion gestrichen wurde und damit leider auch meine An- merkungen zu vier verschiedenen Texten von Herrn Prof. Knauss entfielen. GESCHICHTSWERKSTATT GIESSEN / WETZLAR e. V.

SPURENSUCHE -

„Wenn es hoffentlich bald nach Blut und Eisen riecht, ...".

Ein NS-Bericht aus der „Kampfzeit" in Gießen 1927 - 1933. Text mit einer Einführung, Materialien und einem Gespräch mit dem Verfasser des Berichts.

Bearbeitet und herausgegeben von Jörg-Peter Jatho

(<> 4) 4 t.r \\ »e 4- GESCHICHTE 4'4> ‹) von unten

/ VERMITTELN N