Landtag von -Württemberg Drucksache 13 / 2071 13. Wahlperiode 13. 05. 2003

Antrag der Abg. Alfred Winkler u. a. SPD und

Stellungnahme des Ministeriums für Umwelt und Verkehr

Schienengüterverkehr am Hochrhein

Antrag

Der Landtag wolle beschließen, die Landesregierung zu ersuchen

I. zu berichten,

1. welche raumplanerischen Maßnahmen aktuell von SBB und DB AG im Zu- sammenhang mit einem „Bypass Hochrhein“ in Erwägung gezogen werden und welche deutschen Gemeinden hiervon betroffen wären;

2. ob der von den Bahnchefs der DB AG, SNCF und SBB vorgeschlagene trina- tionale Lenkungsausschuss, in dem Vertreter von Ministerien, Regionen und Bahnen sitzen sollen, bereits tätig geworden ist und wer in diesem Gremium die Interessen Baden-Württembergs vertritt, bzw. welche Maßnahmen das Land ergreift, um größtmögliche Transparenz bei weiteren Planungen in die- sem Zusammenhang zu schaffen;

3. welche Auswirkungen der angedachte Streckenverlauf (in seinen möglicher- weise unterschiedlichen Varianten) hinsichtlich Güterverkehrsentwicklung, Lärmentwicklung sowie Kosten für private und öffentliche Haushalte hätte;

4. ob die Landesregierung den Status der Kurorte am Ober- und Hochrhein als ge- fährdet ansieht, wenn dort infolge der aktuellen Pläne statt bisher 15 Güterzüge am Tag in Zukunft 200 oder mehr Güterzüge verkehren würden;

5. inwieweit eine ausgebaute Oberrheinmagistrale zur Verlagerung von bestehen- den Güterverkehren, die bisher über französische Schienenstrecken die Schweiz erreichen, genutzt werden könnte, bzw. welche freien Schienenkapazitäten überhaupt auf der ausgebauten Oberrheinstrecke, aber auch der Verbindung Müllheim – Mulhouse, noch bestehen, wenn alle projektierten Nahverkehrsver- bindungen realisiert werden;

Eingegangen: 13. 05. 2003 / Ausgegeben: 25. 06. 2003 1 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 13 / 2071

6. wie sichergestellt werden kann, dass der im Bundesverkehrswegeplan vorge- sehene Ausbau der Schienenanbindung zwischen Neuenburg – Müllheim und Straßburg – Kehl – Appenweier vorrangig zur Verknüpfung des Schienennah- verkehrs und der TGV-Anbindung genutzt wird und nicht als Zulaufstrecke für den Güterverkehr dient;

7. ob das Erfordernis eines Schienen-Bypasses am Ober- und Hochrhein auch dann in gleichem Maße bestünde, wenn von französischer Seite aus eine Ver- lagerung des Güterverkehrs nach Deutschland unterbliebe;

8. ob es Überlegungen oder gar schon Angebote der Schweizer Bundesbahnen an die Adresse der Deutschen Bahn AG gibt, den auszubauenden Streckenab- schnitt zwischen und einem zu bauenden Rheinübergang am Hochrhein vorzufinanzieren;

9. welche Vorteile eine angedachte „Bypass-Lösung“ für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes haben könnte, oder ob nur Entlastungseffekte für Be- reiche der Schweiz und des Elsass zu bilanzieren wären, und welche Akzep- tanzprobleme bezüglich einer zeitnahen Realisierung des 3. und 4. Gleises auf der Rheintalbahn damit am Oberrhein entstehen könnten;

10. welche zwischenstaatlichen vertraglichen und planungsrechtlichen Vereinba- rungen für die Realisierung einer Bypass-Trassenführung nötig wären und was die Landesregierung derzeit tut, um Nachteile für die Region am Ober- rhein / Hochrhein durch eine Verwirklichung einer Bypass-Lösung zu verhin- dern, bzw. welche Alternativplanungen für die Streckenführung zunehmen- den Schienengüterverkehrs im Bereich des Dreiländerecks verfolgt werden;

II. dem Landtag die so genannte „Trilaterale Plattform Basiliensis“ vom 20. Februar 2003 vorzulegen, die strategische Vorschläge der Deutschen Bahn AG, der schweizerischen Bundesbahnen, der französischen SNCF und dem Réseau Ferré de France enthält.

13. 05. 2003

Alfred Winkler, Göschel, Bayer, Dr. Caroli, Gustav-Adolf Haas, Haller, Kaufmann, Knapp, Schmidt-Kühner, Staiger, Stickelberger, Queitsch, Wonnay SPD

Begründung

Die Verunsicherung in den betroffenen Regionen am Ober- und Hochrhein be- züglich möglicher Ausbaupläne und Verlagerungseffekte des Schienengüterver- kehrs im Zusammenhang mit einem so genannten Bypass zur Umfahrung Basels sind enorm und werden durch die fehlende Informationspolitik der beteiligten Bahnunternehmen noch vergrößert. Deshalb müssen alle Überlegungen in diesem Zusammenhang möglichst schnell transparent gemacht werden, und die Beteili- gung der zuständigen Gremien – auch vor Ort – muss gewährleistet werden. Gleichzeitig darf die Akzeptanz für den nötigen Ausbau der Rheintalbahn um ein 3. und 4. Gleis nicht durch die drohende Gefahr von Güterverkehrsverlagerungen von der französischen Rheinseite auf baden-württembergisches Gebiet gefährdet werden.

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Stellungnahme

Mit Schreiben vom 3. Juni 2003 Nr. 33-3822.3-00/219 nimmt das Ministerium für Umwelt und Verkehr in Abstimmung mit dem Wirtschaftsministerium zu dem Antrag wie folgt Stellung:

I.1. Welche raumplanerischen Maßnahmen werden aktuell von SBB und DB AG im Zusammenhang mit einem „Bypass Hochrhein“ in Erwägung gezogen und welche deutschen Gemeinden wären hiervon betroffen?

Zu I.1.: Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und die AG (DB AG) planen, einen sog. Schienen Bypass Hochrhein zu bauen, der dazu dienen soll, Schienenengpässe im Großraum Basel, insbesondere zwischen Frankreich und der Schweiz, über einen Bypass für den Güterverkehr auf der deutschen Hoch- rheinstrecke zu umfahren. Nach den Bahnplänen soll der Güterverkehr von und nach Frankreich nördlich von Basel auf die rechtsrheinische DB-Strecke verlagert und der Transitgüterverkehr Richtung Gotthard über die deutsche Hochrhein- strecke an Basel vorbeigeleitet werden. Im Bereich zwischen Kaiseraugst/Rhein- felden und Murg/Eiken ist zwischen der deutschen und der schweizerischen Hoch- rheinstrecke eine zweigleisige Schienenverbindung über den Rhein vorgesehen. Betroffen von den Planungen sind sämtliche Gemeinden entlang der von den Bahnen für die Verlagerung vorgesehenen Schienenstrecke.

I.2. Ist der von den Bahnchefs der DB AG, SNCF und SBB vorgeschlagene trina- tionale Lenkungsausschuss, in dem Vertreter von Ministerien, Regionen und Bahnen sitzen sollen, bereits tätig geworden und wer vertritt in diesem Gre- mium die Interessen Baden-Württembergs, bzw. welche Maßnahmen ergreift das Land, um größtmögliche Transparenz bei weiteren Planungen in diesem Zusammenhang zu schaffen?

Zu I.2.: Der von den Bahnen vorgeschlagene trinationale Lenkungsausschuss ist nach Kenntnis der Landesregierung bislang weder eingerichtet noch ist er tätig gewor- den. Das Ministerium für Umwelt und Verkehr hat mit Schreiben vom 28. März 2003 und 1. April 2003 sowohl das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen als auch die DB Netz AG um Beteiligung des Landes am trina- tionalen Lenkungsausschuss gebeten. Die Interessen des Landes würden in die- sem Gremium durch das Ministerium für Umwelt und Verkehr vertreten werden. Während sich die Landesregierung für ein transparentes Verfahren und eine um- fassende Beteiligung des Landes sowie der betroffenen Regionen und Gemeinden einsetzt, hat die Bundesregierung keinen Anstoß an den Bahnplanungen genom- men.

I.3. Welche Auswirkungen hätte der angedachte Streckenverlauf (in seinen mög- licherweise unterschiedlichen Varianten) hinsichtlich Güterverkehrsentwick- lung, Lärmentwicklung sowie Kosten für private und öffentliche Haushalte?

Zu I.3.: Nach den der Landesregierung vorliegenden Prognosezahlen der Bahnen würden pro Tag rd. 200 Güterzüge von Frankreich auf die deutsche Rheintalstrecke verla- gert. Auf der deutschen Hochrheinstrecke wären es statt der heute täglich verkeh- renden 15 Güterzüge künftig bis zu 125 Güterzüge. Es ist offensichtlich, dass dies zu einer erheblichen Zunahme der Lärmbelastung in den betroffenen Gebieten führen würde. Welche Kosten hierdurch für private und öffentliche Haushalte entstünden, ist der Landesregierung nicht bekannt.

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I.4. Sieht die Landesregierung den Status der Kurorte am Ober- und Hochrhein als gefährdet an, wenn dort infolge der aktuellen Pläne statt bisher 15 Güter- züge am Tag in Zukunft 200 oder mehr Güterzüge verkehren würden?

Zu I.4.: Die Frage, ob der Status der Kurorte am Ober- und Hochrhein gefährdet ist, wenn sich die Zahl der täglichen Güterzüge in dem dargestellten Umfang erhöht, lässt sich nicht generell beantworten, sondern muss für jeden einzelnen Kurort geprüft werden. Für die Verleihung oder Aufrechterhaltung eines Prädikats gel- ten bundesweit die „Begriffsbestimmungen – Qualitätsstandards für die Prädika- tisierung von Kurorten und Erholungsorten“, in denen Vermeidung von Lärm- immissionen im Kurgebiet naturgemäß eine zentrale Bedeutung beigemessen wird. Unabhängig davon, ob der rechtliche Status eines prädikatisierten Kur- oder Er- holungsortes durch die Planungen tangiert ist, ist festzustellen, dass die Attrak- tivität und wirtschaftliche Existenz jeder Tourismuskommune entscheidend da- von abhängt, dass ihr Erscheinungsbild den Vorstellungen und Anforderungen der ruhebedürftigen und erholungssuchenden Gäste entspricht. Vor diesem Hin- tergrund misst die Landesregierung einer sorgfältigen Überprüfung der Auswir- kungen große Bedeutung bei.

I.5. Inwieweit könnte eine ausgebaute Oberrheinmagistrale zur Verlagerung von bestehenden Güterverkehren, die bisher über französische Schienenstrecken die Schweiz erreichen, genutzt werden, bzw. welche freien Schienenkapazitä- ten bestehen überhaupt noch auf der ausgebauten Oberrheinstrecke, aber auch der Verbindung Müllheim – Mulhouse, wenn alle projektierten Nahver- kehrsverbindungen realisiert werden?

Zu I.5.: Eine eindeutige Aussage zur maximalen Leistungsfähigkeit der ausgebauten Ober- rheinmagistrale und zu freien Kapazitäten, die durch Gütertransitverkehr genutzt werden könnten, ist nicht möglich. Die Auslastungsgrenze einer Strecke differiert nach Betriebskonzept und den Verkehrsanteilen von Personenfern-, Personennah- und Güterverkehr, weil die Zusammensetzung nach den Verkehrsarten und deren Abwicklung auf einem mehrspurigen System Auswirkungen auf die Leistungs- fähigkeit hat. Es ist nur bedingt abschätzbar, wie sich mittel- und langfristig Be- triebskonzepte und technische Randbedingen entwickeln werden. Auf der Grundlage der derzeit zur Verfügung stehenden Studien kann nur eine sehr grobe Bewertung vorgenommen werden. Vor dem Hintergrund der bestehen- den Auslastung der Rheintalbahn, die im Augenblick kaum eine weitere Ver- kehrsverdichtung zulässt, wird – in einer vorsichtigen Abschätzung – von einer grenzwertigen Belastung der ausgebauten Rheintalbahn ausgegangen werden müssen. Beim derzeitigen Ausbauzustand der Schienenstrecke Müllheim – Neu- enburg besteht unter Zugrundelegung der Projektierten Nahverkehrsverbindungen keine ausreichende Kapazität, um die von den Bahnen prognostizierten Güterzug- verkehre zu bewältigen.

I.6. Wie kann sichergestellt werden, dass der im Bundesverkehrswegeplan vorge- sehene Ausbau der Schienenanbindung zwischen Neuenburg – Müllheim und Straßburg – Kehl – Appenweier vorrangig zur Verknüpfung des Schienennah- verkehrs und der TGV-Anbindung genutzt wird und nicht als Zulaufstrecke für den Güterverkehr dient?

Zu I.6.: In rechtlicher Hinsicht hat die Landesregierung keine Möglichkeit, Güterverkehre auf den genannten Streckenabschnitten zu limitieren oder gar auszuschließen. In tatsächlicher Hinsicht ist der limitierende Faktor die zur Verfügung stehende In- frastruktur, die durch den Bundesverkehrswegeplan festgelegt wird. Die von den Bahngesellschaften angedachte Verlagerung des Transitgüterverkehrs von Mul- house – Müllheim macht nur dann Sinn, wenn bei Müllheim eine „Südkurve“ zur Verknüpfung mit der Rheintalstrecke gebaut werden würde. Nach Angaben des

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Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen ist eine Südkurve nicht in dem angedachten Maßnahmenumfang des Entwurfs des Bundesverkehrs- wegeplans zur ABS Müllheim – Neuenburg ( – Mühlhausen) enthalten.

I.7. Bestünde das Erfordernis eines Schienen-Bypasses am Ober- und Hochrhein auch dann in gleichem Maße, wenn von französischer Seite aus eine Verlage- rung des Güterverkehrs nach Deutschland unterbliebe?

Zu I.7.: Nach den der Landesregierung vorliegenden Informationen bestünde kein Erfor- dernis eines Bypasses am Ober- und Hochrhein, wenn eine Verlagerung des Gü- terverkehrs von Frankreich nach Deutschland unterbliebe.

I.8. Gibt es Überlegungen oder gar schon Angebote der Schweizer Bundesbahnen an die Adresse der Deutschen Bahn AG, den auszubauenden Streckenab- schnitt zwischen Basel und einem zu bauenden Rheinübergang am Hochrhein vorzufinanzieren?

Zu I.8.: Der Landesregierung liegen hierüber keine Informationen vor.

I.9. Welche Vorteile könnte eine angedachte „Bypass-Lösung“ für die Bürgerin- nen und Bürger unseres Landes haben, oder wären nur Entlastungseffekte für Bereiche der Schweiz und des Elsass zu bilanzieren, und welche Akzeptanz- probleme bezüglich einer zeitnahen Realisierung des 3. und 4. Gleises auf der Rheintalbahn könnten damit am Oberrhein entstehen?

Zu I.9.: Es ist nicht ersichtlich, dass die Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg Vorteile von einer Bypass-Lösung für den Güterverkehr auf der deutschen Hoch- rheinseite hätten. Die Landesregierung befürchtet, dass die Planungen der Bahnen die Bemühungen des Landes um einen breiten Konsens für den Bau des dritten und vierten Gleises der Rheintalstrecke erheblich erschweren können.

I.10. Welche zwischenstaatlichen vertraglichen und planungsrechtlichen Verein- barungen für die Realisierung einer Bypass-Trassenführung wären nötig und was tut die Landesregierung derzeit, um Nachteile für die Region am Oberrhein / Hochrhein durch eine Verwirklichung einer Bypass-Lösung zu verhindern, bzw. welche Alternativplanungen werden für die Strecken- führung zunehmenden Schienengüterverkehrs im Bereich des Dreiländer- ecks verfolgt?

Zu I.10.: Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen hat sich dahin ge- hend geäußert, dass eine internationale Vereinbarung geschlossen werden müsste. Wegen der Frage, welche Aktivität die Landesregierung derzeit unternimmt, wird auf die Ausführungen unter I.2. verwiesen. Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass die Landesregierung mit Nachdruck die gleichgewichtige Prüfung von Alter- nativen einfordert.

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II. Die Landesregierung wird ersucht, dem Landtag die so genannte „Trilaterale Plattform Basiliensis“ vom 20. Februar 2003 vorzulegen, die strategische Vor- schläge der Deutschen Bahn AG, der schweizerischen Bundesbahnen, der französischen SNCF und dem Réseau Ferré de France enthält.

Zu II.: Die „Trilaterale Plattform Basiliensis“ vom 20. Februar 2003 ist der Stellungnah- me beigefügt. Sie kann zudem auf der Homepage der Deutschen Bahn AG im In- ternet eingesehen und heruntergeladen werden.

In Vertretung

Dr. Birn Ministerialdirektor

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Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030

Grenzüberschreitende Infrastrukturentwick- Développement de l‘infrastructure transfron- lung im Raum Basel talière dans la région de Bâle

Trilaterale Plattform Basiliensis Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB Netz – SNCF/RFF CFF – DB Netz – SNCF/RFF

Schweizerische Bundesbahnen SBB Société Nationale des Chemins de Fer Français Hochschulstrasse 6 34, rue du Commandant Mouchotte CH-3000 Bern 65 F-75699 Paris Cedex 14

Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2 Réseau Ferré de France D-10785 Berlin Tour Pascal A – 6, place des Degrés F-92045 Paris La Défense Cedex

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Zürich Flughafen, 20.02.2003 Version 8.0 0 Beschlussprotokoll 0 Protocole d’accord

Die Studie „Verkehrsführung im Raum Basel1“, ein Gemeinschaftswerk L’étude « Gestion des flux de trafic dans la région de Bâle1 » effectuée von SBB, DB AG, SNCF und RFF, kommt zum Schluss, dass die en commun par les établissements CFF, DB AG, SNCF et RFF parvient Kapazität der Zulaufstrecken nach Basel nicht genügen wird, um die à la conclusion que la capacité des itinéraires à destination de Bâle ne Verkehrsströme nach dem Jahr 2010 zu bewältigen. Die trilaterale suffira plus pour absorber les flux de trafic au-delà de 2010. La plate- Plattform für die grenzüberschreitende Weiterentwicklung der Schienen- forme trilatérale pour le développement de l’infrastructure transfronta- infrastruktur im Grossraum Basel umfasst eine Reihe von Massnahmen, lière dans la région de Bâle contient une série de mesures qui, si elles welche es unter der Voraussetzung einer zwischen den beteiligten sont réalisées de manière coordonnée entre les réseaux concernés, Netzen koordinierten Umsetzung ermöglichen werden, den permettront d’écouler le trafic prévu à moindre coût pour l’ensemble des prognostizierten Verkehr zu den für die Partner insgesamt kleinsten partenaires. Kosten zu bewältigen. Die vier Unternehmen bestätigen die von der multinationalen Arbeitsgruppe erarbeiteten strategischen Planungsarbeiten für den Les quatre établissements valident les travaux de planification stratégi- Grossraum Basel. Als Schlussfolgerung beschliessen sie, die jeweils que pour la région de Bâle réalisés au sein du groupe de travail multina- zuständigen Ministerien dazu zu bewegen, ein zwischenstaatliches tional. En conséquence, ils décident de saisir leurs ministères de Abkommen zu schliessen, welches die auf dieser Stufe zu tutelle respectifs en vue d’obtenir un accord inter-gouvernemental sur behandelnden Grundsatzfragen regelt, denen die im Rahmen der les questions de principe devant être réglées à ce niveau et auxquelles trilateralen Plattform vorgesehenen Lösungen unterstellt sind. Sie sont subordonnées les solutions retenues dans la plate-forme trilatérale. schlagen vor, einen trilateralen Steuerungsausschuss auf Ebene der Ils proposent de constituer un comité de pilotage tri-latéral au niveau Ministerien zu gründen, um die Gesamtkoordination der Umsetzung der ministériel pour assurer la coordination globale de la mise en œuvre des vorgeschlagenen Massnahmen sicher zu stellen. Diese Fragen mesures préconisées. Ces questions concernent entre autres: umfassen unter anderem: - die Grundsätze zur Finanzierung der zu erstellenden Infrastruk- - les principes de financement des infrastructures à créer; turen; - la définition des modalités d’emprunt des réseaux par les trafics - die Definition der Bestimmungen zur Netzbenutzung durch de transit internationaux ; internationalen Transitverkehr; - les aspects économiques qui résultent du détournement du trafic - die ökonomischen Aspekte, welche sich aus der Umleitung des fret. Güterverkehrs ergeben.

Ausserdem setzen sich die vier Unternehmen dafür ein, die Les quatre établissements s’engagent en outre à garantir la qualité de Beförderungsqualität von Güter- und Personenverkehr über die l’acheminement des trafics fret et voyageurs par les itinéraires actuels derzeitigen Verkehrswege zu garantieren, solange die neuen Lösungen tant que les solutions nouvelles ne seront pas mises en œuvre. noch nicht umgesetzt sind.

1 Schlussbericht von Juni 2002 1 Compte rendu final de juin 2002 ______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 2 Die Beförderung von Transitgütern durch den Raum Basel wird eine L’acheminement du fret en transit par la zone de Bâle fera l’objet d’une Koordination der zu tätigenden Investitionen mit der Beanspruchung der coordination des réalisations d’investissements et des affectations de Kapazität erfordern. capacité.

Aus diesen Gründen beschliessen die vier Unternehmen, einen A cet effet les quatre établissements décident de mettre en place un multidisziplinären technischen Ausschuss zu gründen, der die im comité technique pluridisciplinaire des réseaux chargé de prolonger les Rahmen der “Plattform basiliensis” realisierten Arbeiten weiterführt; travaux réalisés au sein de la « plate-forme basiliensis » ; ce comité dieser Ausschuss soll dem trilateralen Steuerungsausschuss bis im devra d’ici l’été 2003 proposer au comité de pilotage trilatéral le contenu Sommer 2003 Inhalte und Terminplanung für die im Hinblick auf die et le calendrier des études nécessaires à la réalisation de la stratégie Umsetzung der Netzstrategien notwendigen Studien vorschlagen. des réseaux.

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 3

1 Ausgangslage 1 Situation de départ

Die Prognosen im Personen-, insbesondere jedoch im internationalen Les pronostics du trafic voyageurs et surtout du trafic fret international Güterverkehr weisen für den Grossraum Basel einen starken Verkehrs- dans la région de Bâle prévoient une forte croissance, qui ne pourra être zuwachs aus, der nur mit entsprechenden Infrastrukturausbauten bewäl- gérée qu’avec la construction d’infrastructures ferroviaires adaptées. tigt werden kann. Une planification coordonnée entre les chemins de fer concernés, soit Für die langfristig notwendigen, aufwärtskompatiblen und grenzüber- CFF, DB et SNCF/RFF, est nécessaire pour la construction d’infrastruc- schreitenden Infrastrukturausbauten ist eine koordinierte Planung der tures qui s’étendent au-delà des frontières et qui sont appelées à betroffenen Bahnen SBB, DB und SNCF/RFF notwendig. Die künftige s’inscrire dans un schéma directeur à long terme. Dès lors, la future Verkehrsführung im Raum Basel ist dabei von zentraler Bedeutung. gestion des flux de trafic dans la région de Bâle est d’une grande impor- tance. Basis für die „Plattform basiliensis“ bildet der Schlussbericht „Strategi- La „plate-forme basiliensis“ se base sur le compte-rendu final „Planifica- sche Gesamtplanung Basel – Verkehrsführung im Raum Basel“ der tion stratégique globale Bâle – Gestion des flux de trafic dans la région trilateralen Arbeitsgruppe SBB, DB und SNCF/RFF vom Juni 2002. de Bâle“ issu du groupe de travail trilatéral CFF, DB et SNCF/RFF de juin 2002.

Heutige Verkehrsführung Situation actuelle

Legende: Légende: Per son en-Fe rnve r kehr Trafic voyageurs grandes lignes Re gio n alve rkeh r /S-Bahn Trafic régional / S-Bahn Tran si t-Gü te r ve rke h r Trafic fret de transit Staatsgrenze Frontières nationales

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 4

2 Ziele der Plattform 2 But de la plate-forme

• Die “Plattform basiliensis” hat die Funktion eines Leuchtturms für die • La „plate-forme basiliensis“ remplit la fonction d’un phare pour le grenzüberschreitend abgestimmte Entwicklung der Schieneninfra- développement coordonné par-delà les frontières de l’infrastructure struktur im Raum Basel. ferroviaire dans la région de Bâle.

• Die ”Plattform basiliensis” beschreibt die notwendigen Infrastruktur- • La „plate-forme basiliensis“ décrit les extensions d’infrastructure ausbauten in zeitlichen Schritten und definiert ein erstes Massnah- nécessaires à différents horizons et définit une première série de menpaket (für den Zeithorizont 2003 – 2010) mit den Verantwortlich- mesures (pour la période 2003 – 2010) ainsi que les responsabilités keiten. In Abhängigkeit von der Entwicklung der Trassennachfrage correspondantes. Les séries de mesures suivantes (horizon tempo- sind die nachfolgenden Massnahmenpakete (Zeithorizont 2010 – rel 2010 – 2030) devront être adaptées en temps voulu aux nouvel- 2030) zu gegebener Zeit auf die neuen Anforderungen auszurichten. les exigences, compte tenu du développement de la demande en sil- lons. • Die „Plattform basiliensis“ dient als unternehmens- und verkehrspoli- tischer Vorschlag der beteiligten Bahnen, ohne dabei Aussagen zur • La „plate-forme basiliensis“ constitue les propositions de politique Finanzierung zu machen. des transports des différents chemins de fer concernés, sans pour autant régler les questions relatives au financement.

3 Geografie / Perimeter 3 Géographie / Périmètre • Strasbourg/Belfort – Mulhouse – Basel • Appenweier – – Basel • Strasbourg/Belfort – Mulhouse – Basel • Strasbourg – Kehl – Appenweier • Appenweier – Offenburg – Freiburg im Breisgau – Basel • Mulhouse – Bantzenheim – Neuenburg (Baden) – Müllheim (Baden) • Strasbourg – Kehl – Appenweier • Basel Badischer Bahnhof – Zell • Mulhouse – Bantzenheim – Neuenburg (Baden) – Müllheim (Baden) • Basel Badischer Bahnhof – Bad Säckingen – Waldshut • Basel Badischer Bahnhof – Zell • Basel – Liestal – Olten • Basel Badischer Bahnhof – Bad Säckingen – Waldshut • Basel – Stein-Säckingen – Brugg • Basel – Liestal – Olten • Basel – Laufen – Delémont • Basel – Stein-Säckingen – Brugg • Basel – Laufen – Delémont

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 5

4 Ausbaustandards Transitachsen 4 Caractéristiques techniques des axes de transit

Der Soll-Zustand der Ausbaustandards bezieht sich auf den Zeitpunkt L’état „doit être“ des standards de construction s’entend au moment de der Inbetriebnahme neuer Infrastrukturobjekte bzw. auf einen langfristi- la mise en service de nouveaux objets d’infrastructure, resp. pour un gen noch zu bestimmenden Zeithorizont (ca. 2020) mit dem Ziel einer horizon temporel à long terme qui reste encore à définir (env. 2020). Le interoperablen durchgängigen und leistungsfähigen Gütertransitachse. but est de mettre en place des axes de transit pour le trafic fret qui soient ininterrompus pour les opérateurs et répondent aux exigences de capacité et d‘interopérabilité.

Standards Caractéristiques Strecke Lichtraum- Achslast Zugslängen Tronçon Gabarit Charge à Longueur profil inkl. Lok(s) l‘essieu des convois, yc. loc(s) Ist Soll* Ist Soll* Ist Soll Est Doit* Est Doit* Est Doit * * Strasbourg – Mulhouse GB1 GC D4 D4 750m 750m Strasbourg – Mulhouse GB1 GC D4 D4 750m 750m Mulhouse – St-Louis GB1 GC D4 D4 750m 750m Mulhouse – St-Louis GB1 GC D4 D4 750m 750m (St-Louis) – Basel SBB PB/RB EBV1 EBV2 D4 D4 750m 750m (St-Louis) – Basel SBB PB/RB EBV1 EBV2 D4 D4 750m 750m Strasbourg – Kehl Gr. GB1 GC D4 D4 750m 750m Strasbourg – Kehl Gr. GB1 GC D4 D4 750m 750m Kehl Gr. – Appenweier G2 GC D4 D4 650m 650m Kehl Gr. – Appenweier G2 GC D4 D4 650m 650m Mulhouse – Neuenburg Gr. GB1 GC D4 D4 750m 750m Mulhouse – Neuenburg Gr. GB1 GC D4 D4 750m 750m Neuenburg Gr. – Müllheim G2 GC D4 D4 580m 1500m Neuenburg Gr. – Müllheim G2 GC D4 D4 580m 1500m Appenweier – Basel Bad Bf G2 GC D4 25 t 650m 1500m Appenweier – Basel Bad Bf G2 GC D4 25 t 650m 1500m Basel Bad Bf – Bad Säckingen G2 GC D4 25 t 610m 1500m Basel Bad Bf – Bad Säckingen G2 GC D4 25 t 610m 1500m

Bypass Hochrhein - GC - 25 t - 1500m Bypass Hochrhein - GC - 25 t - 1500m

Basel Bad Bf – Basel SBB PB EBV 2 EBV 2 D4 D4 750 m 750m Basel Bad Bf – Basel SBB PB EBV 2 EBV 2 D4 D4 750 m 750m Basel Bad Bf – Basel SBB RB EBV 3 EBV 4 D4 25 t 750 m 1500m Basel Bad Bf – Basel SBB RB EBV 3 EBV 4 D4 25 t 750 m 1500m Basel SBB RB – Olten EBV 3 EBV 4 D4 D4 750 m 1500 m Basel SBB RB – Olten EBV 3 EBV 4 D4 D4 750 m 1500 m Basel SBB RB – Brugg EBV 2 EBV 4 D4 25 t 750 m 1500 m Basel SBB RB – Brugg EBV 2 EBV 4 D4 25 t 750 m 1500 m

* Soll = Strategisches Ziel * Doit = Objectif stratégique

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 6

5 Zeithorizonte (abgestimmt auf die geplanten Inbetrieb- 5 Horizons temporels (déterminés en fonction des dates nahmezeitpunkte neuer Infrastrukturen) de mise en service des nouvelles infrastructures planifiées)

2005-2010: Deutschland: 1. Etappe der Ausbau-/Neubaustrecke 2005-2010: Allemagne: 1ère étape du tronçon de ligne adaptée / – Basel (4-Spur Karlsruhe – Offenburg und nouvelle ligne Karlsruhe – Basel (4 voies Karlsruhe – Buggingen – Basel Badischer Bahnhof) Offenburg et Buggingen – Basel Badischer Bahnhof) Frankreich: Leistungssteigerungsmassnahmen auf der France: Mesures d’augmentation de capacité sur l‘axe Achse Strasbourg – St-Louis in den Räumen Erstein, Strasbourg – St-Louis dans les zones d‘Erstein, Sélestat Sélestat und Sierentz et Sierentz Schweiz: Lötschberg-Basistunnel Suisse: Tunnel de base du Lötschberg

2010-2015: Deutschland: Fertigstellung der Ausbau-/Neubaustrecke 2010-2015: Allemagne: Achèvement du tronçon de ligne adaptée / Karlsruhe – Basel (durchgehende 4-Gleisigkeit Karlsruhe nouvelle ligne Karlsruhe – Basel (4 voies continues Karl- – Basel) sruhe – Basel) Frankreich: EuroAirport Basel (EAP) als Durchgangs- France: Gare traversante EuroAirport (EAP) de Bâle; bahnhof; Leistungssteigerungsmassnahmen auf der Ach- mesures d’augmentation de capacité sur l‘axe Strasbourg se Strasbourg – St-Louis im Raum Bollwiller – St-Louis dans la zone de Bollwiller Schweiz: Gotthard-Basistunnel Suisse: Tunnel de base du Gothard

2015-2020: Deutschland: Endausbau der Ausbaustrecke Oberhau- 2015-2020: Allemagne: Achèvement du tronçon de ligne adaptée sen – Emmerich – Grenze D/NL (Anbindung der nieder- Oberhausen – Emmerich – frontière D/NL (raccordement ländischen Betuwe-Route) à la „Betuweroute“ néerlandaise) Schweiz: Ceneri-Basistunnel; Bahn 2000 2. Etappe und Suisse: Tunnel de base du Ceneri; Rail 2000 2ème étape Regio-S-Bahn Basel mit ¼h-Takt im Kernbereich inkl. S- et Regio-S-Bahn Basel cadencé au ¼h dans son centre, Bahn-Ring Basel SBB – Basel Badischer Bahnhof y.c. S-Bahn circulaire Basel SBB – Basel Badischer Bahnhof 2020-2030: Schweiz: Vollausbau der NEAT Gotthard zwischen Arth- Goldau – Lugano – Italien 2020-2030: Suisse: Achèvement de la NLFA Gothard entre Arth- Goldau – Lugano – Italie

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 7

6 Angebotsentwicklung SBB, DB und SNCF 6 Développement de l’offre CFF, DB et SNCF

Personenfernverkehr Trafic voyageurs grandes lignes Schwerpunkte: Schienenseitige Erschliessung des Euro-Airports Points forts: Raccordement par rail de l‘Euro-Airport de Bâle, Basel, Verdichtung des Angebotes im grenzüber- étoffement de l’offre en trafic grande vitesse transfron- schreitenden Hochgeschwindigkeitsverkehr (u.a. TGV talier (TGV Est et TGV Rhin-Rhône) ainsi que étoffe- Est und TGV Rhin-Rhône) sowie Verdichtung des na- ment de l’offre nationale suisse dans le cadre de Rail tionalen Angebotes Schweiz im Rahmen Bahn 2000 2. 2000 2ème étape Etappe Trafic voyageurs d‘agglomération Personennahverkehr Points forts: Extension par étapes du Regio-S-Bahn Basel avec Schwerpunkte: Schrittweiser Ausbau der Regio-S-Bahn Basel mit ¼h- cadence au ¼h, ainsi que du Breisgau-S-Bahn avec Takt im Kernbereich sowie der Breisgau-S-Bahn mit étoffement et cadencement de l’offre entre Offenburg Angebotsvertaktungen und -verdichtungen zwischen et Bâle Offenburg und Basel

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 8 Güterverkehr Trafic fret Schwerpunkte: Steigende Trassennachfrage im Transitgüterverkehr Points forts: Augmentation de la demande en sillons pour le trafic mit Konzentration der Güterverkehrsströme Nord-Süd fret de transit avec concentration des flux de marchan- auf der links- und rechtsrheinischen Achse und damit dises nord-sud sur les axes gauche et droite du Rhin auf das Eingangstor Basel et par conséquent sur la porte d’entrée de Bâle

KLV: Kombinierter Ladungsverkehr Trafic combiné

EWLV: Einzelwagenladungsverkehr Trafic de wagons isolés

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 9

7 Kapazitätsanalysen / Engpässe 7 Analyses de capacité / Goulets d‘étranglement

Die heutigen Kapazitäten des Schienennetzes Schweiz sind auf die Les capacités actuelles du réseau ferroviaire suisse sont adaptées à la aktuelle Nachfrage und Kapazitäten der Zulaufstrecken der SNCF und demande et aux capacités des lignes affluentes de la SNCF et de la DB. DB abgestimmt. Aufgrund der prognostizierten Entwicklung der Tras- En raison de l’augmentation prévue de la demande en sillons et des sennachfrage sowie der geplanten Infrastrukturausbauten der SNCF extensions d’infrastructures planifiées par la SNCF et la DB dans la und DB innerhalb des betrachteten Entwicklungszeitraumes verschie- période de développement considérée, les tronçons à faible réserve de ben sich die kapazitätsbestimmenden Streckenabschnitte auf das capacité se déplacent sur le réseau ferroviaire suisse. Ils empêchent, schweizerische Schienennetz. Sie verhindern bzw. beschränken eine resp. limitent, un développement de l’offre en trafic voyageurs et fret: Weiterentwicklung des Angebotes im Personen- und Güterverkehr: • Accès de la SNCF, particulièrement à la gare voyageurs de Basel • Zulauf SNCF, insbesondere der Personenbahnhof Basel SBB SBB • Rheinquerung in Basel • Traversée du Rhin à Bâle • Juraquerung (Liestal – Olten und Pratteln – Stein-Säckingen) • Traversée du Jura (Liestal – Olten et Pratteln – Stein-Säckingen)

Legende: Légende: Personen-Fernverkehr Trafic voyageurs grandes lignes Regionalverkehr /S-Bahn Trafic régional / S-Bahn Transit-Güterverkehr Trafic fret de transit Staatsgrenze Frontières nationales

Engpass Goulet d‘étranglement

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 10

8 Künftige Verkehrsführung im Raum Basel 8 Future gestion des flux dans la région bâloise

8.1 Zeithorizont 2005-2010 8.1 Horizon 2005-2010

Legende: Légende: Pe rsonen- Fe rnver keh r Trafic voyageurs grandes lignes Regionalve rkehr /S-Bahn Trafic régional / S-Bahn Tran sit-Gü ter ve rkeh r Trafic fret de transit Staatsgrenze Frontières nationales vorausgesetztes 1 1 Infrastructure admise Infrastrukturobjekt 1 Neues Infrastrukturobjekt 1 Nouvelle infrastructure

Verkehrsführung: Gestion des flux • Keine Änderungen gegenüber dem Ist-Zustand • Pas de changement par rapport à la situation actuelle

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 11 Inbetriebnahme vorausgesetzter Infrastrukturobjekte Aménagements d’infrastructure prévus Die Notwendigkeit der nachstehenden in der Planung befindlichen La nécessité des aménagements planifiés ci-après a été confirmée dans Objekte wurden im Rahmen der Studie „Strategische Gesamtplanung le cadre de l’étude „Planification stratégique globale Bâle – Gestion des Basel – Verkehrsführung im Raum Basel“ bestätigt: flux de trafic dans la région de Bâle“:

1 Neubaustrecke Buggingen – Basel Bad Bf 1 Tronçon de ligne nouvelle Buggingen – Basel Bad Bf 2 Leistungssteigerungsmassnahmen auf der Achse Strasbourg – St- 2 Augmentation de capacité sur l‘axe Strasbourg – St-Louis dans les Louis in den Räumen Erstein, Sélestat und Sierentz zones d‘Erstein, Sélestat et Sierentz 3 Leistungssteigerungmassnahmen Liestal – Olten und Pratteln – 3 Augmentation de capacité Liestal – Olten et Pratteln – Brugg (ETCS Brugg (ETCS Level 2) Level 2)

Inbetriebnahme neuer Infrastrukturobjekte (ausgelöst durch die Nouvelles infrastructures proposées (nécessaires pour la gestion Verkehrsführung) des flux) 4 Zweite Rheinbrücke zwischen Basel Bad Bf und Gellert 4 Deuxième pont sur le Rhin entre Basel Bad Bf et Gellert 5 Erste Etappen der multifunktionalen Betriebsanlage (MUBE) in 5 Premières étapes de l’installation d’exploitation multifonctionnelle Basel Bad Rbf (MUBE) à Basel Bad Rbf

Kapazitätsbestimmende Netzteile Eléments du réseau critiques en terme de capacité • St-Louis – Basel • St-Louis – Basel • Offenburg – Buggingen • Offenburg – Buggingen • Basel SBB Personenbahnhof • Basel SBB gare voyageurs • Pratteln – Stein-Säckingen • Pratteln – Stein-Säckingen • Liestal – Olten • Liestal – Olten

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 12

8.2 Zeithorizont 2010-2015 8.2 Horizon 2010-2015

Legende: Légende: Pe rsonen- Fe rnver keh r Trafic voyageurs grandes lignes Regionalve rkehr /S-Bahn Trafic régional / S-Bahn Tran sit-Gü ter ve rkeh r Trafic fret de transit Staatsgrenze Frontières nationales vorausgesetztes 1 1 Infrastructure admise Infrastrukturobjekt 1 Neues Infrastrukturobjekt 1 Nouvelle infrastructure

Verkehrsführung: Gestion des flux • Der Transitgüterverkehr von/nach Frankreich quert nördlich von • Le trafic fret de transit via la France traverse le Rhin au nord de Bâle Basel den Rhein, unter Nutzung der bestehenden Strecke Mulhouse en utilisant le tronçon existant Mulhouse - Müllheim (Baden) afin de - Müllheim (Baden), um den Streckenabschnitt St-Louis – Basel so- délester le tronçon St-Louis – Basel ainsi que la gare voyageurs de wie den Personenbahnhof Basel SBB zu entlasten. Basel SBB. • Einflüsse von EAP: detaillierte Verkehrsstudien werden in die vorlie- • Impact de l’EAP: les études détaillées de circulation vont éclaircir la gende „Plattform basiliensis“ einfliessen. présente „plate-forme basiliensis“ et réciproquement.

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 13 • Der Transitgüterverkehr Richtung Gotthard, der in Basel nicht ran- • Le trafic fret en transit par le Gothard, qui ne doit pas être trié à Bâle, giert werden muss, wird unter Berücksichtigung der gesamten Tras- sera dirigé sur le „Bypass Hochrhein“ (franchissement du Rhin en sennachfrage auf der Hochrheinstrecke über den neu zu realisie- amont de Bâle) qui doit encore être réalisé, et ce en tenant compte renden Bypass Hochrhein geleitet, um den stark belasteten Stre- de la demande globale en sillons sur le tronçon du Haut-Rhin. Cette ckenabschnitt im Raum Pratteln – Stein-Säckingen zu entlasten und mesure a pour but de délester le tronçon déjà très chargé entre Prat- die Innenstadt von Basel zu umfahren. Die Verkehrsführung über teln et Stein-Säckingen et de contourner le centre de la ville de Bâle. den Bypass Hochrhein umfasst die Benützung der bestehenden, L’acheminement du trafic par le Bypass Hochrhein englobe noch zu elektrifizierenden DB-Doppelspurstrecke Basel Bad Bf – l’utilisation du tronçon à double voie de la DB Basel Bad Bf – Bad Bad Säckingen, eine neue Rheinquerung sowie eine niveaufreie Säckingen (à électrifier), un nouveau franchissement du Rhin ainsi Verknüpfung mit der bestehenden Linie Basel – Brugg. qu’un raccordement dénivelé à la ligne actuelle Basel – Brugg. • Der Transitgüterverkehr Richtung Lötschberg sowie der Güterver- • Le trafic fret en transit par le Lötschberg ainsi que le trafic fret pour kehr für Basel SBB RB (Import/Export Schweiz sowie transitierender Basel SBB RB (import/export suisse et trafic de wagons individuels Einzelwagenladungsverkehr) queren den Rhein in Basel. en transit) traversent le Rhin à Bâle.

Inbetriebnahme vorausgesetzter Infrastrukturobjekte Aménagements d’infrastructure prévus Die Notwendigkeit der nachstehenden in der Planung befindlichen La nécessité des aménagements d‘infrastructure planifiés ci-après a été Objekte wurden im Rahmen der Studie „Strategische Gesamtplanung confirmée dans le cadre de l’étude „Planification stratégique globale – Basel – Verkehrsführung im Raum Basel“ bestätigt: Gestion des flux de trafic dans la région de Bâle“:

6 Fertigstellung der Neubau-/Ausbaustrecke Karlsruhe – Basel Bad 6 Achèvement du tronçon de ligne nouvelle / adaptée Karlsruhe – Bf (durchgehende 4-Gleisigkeit) Basel Bad Bf (4 voies continues) 7 Leistungssteigerungsmassnahmen auf der Achse Strasbourg – St- 7 Augmentation de capacité sur l‘axe Strasbourg – St-Louis dans la Louis im Raum Bollwiller zone de Bollwiller

Inbetriebnahme neuer Infrastrukturobjekte (ausgelöst durch die Nouvelles infrastructures proposées (nécessaires pour la gestion Verkehrsführung) des flux) 8 Vollausbau der multifunktionalen Betriebsanlage in Basel Bad Rbf 8 Achèvement de l’installation d’exploitation multifonctionnelle à 9 Ausbau der bestehenden Strecke Mulhouse – Müllheim (Baden) Basel Bad Rbf auf Doppelspur inkl. Südkurve Müllheim 9 Mise à double voie du tronçon actuel Mulhouse – Müllheim (Ba- 10 Leistungsteigerungsmassnahmen und Anpassungen (Elektrifizie- den), yc. de la boucle sud Müllheim rung, Lichtraumprofil, Gleisabstand, Achlasten) der Doppelspur 10 Augmentation de capacité et adaptations (électrification, gabarit, Basel Bad Bf – Bad Säckingen entraxe, charge à l‘essieu) du tronçon à double voie Basel Bad Bf – Bad Säckingen

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 14 11 Bypass Hochrhein (neue Rheinquerung zwischen der Hoch- 11 Bypass Hochrhein (nouveau franchissement du Rhin entre la rheinstrecke der DB und der SBB-Linie Pratteln – Stein- ligne du Haut-Rhin de la DB et la ligne CFF Pratteln – Stein- Säckingen) Säckingen)

Eléments du réseau critiques en terme de capacité Kapazitätsbestimmende Netzteile • Basel – Muttenz • Basel – Muttenz • Sissach – Olten • Sissach – Olten

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 15 8.3 Zeithorizont 2015-2020 8.3 Horizon 2015-2020

Legende: Légende: Pe rsonen- Fe rnver ke h r Trafic voyageurs grandes lignes Regionalve rkeh r /S-Bahn Trafic régional / S-Bahn Tran sit-Gü te r ve rkeh r Trafic fret de transit Staatsgrenze Frontières nationales vorausgesetztes 1 1 Infrastructure admise Infrastrukturobjekt 1 Neues Infrastrukturobjekt 1 Nouvelle infrastructure

Verkehrsführung Gestion des flux • Die Grundsätze der Verkehrsführung des Zeithorizontes 2010-2015 • Les principes pour la gestion des flux à l’horizon temporel 2010- werden bedarfsgerecht optimiert. 2015 seront optimisés selon les besoins. • Die Regio-S-Bahn Basel verkehrt zur Entlastung der 3-gleisigen • Le Regio-S-Bahn Basel circule via Basel SBB GB (gare fret) – Basel Strecke zwischen Basel und Muttenz via Basel SBB Güterbahnhof – SBB RB (triage) – Muttenz afin de délester le tronçon direct à trois Basel SBB RB – Muttenz. voies entre Basel et Muttenz.

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 16 • Nach der Inbetriebnahme des weiteren Juradurchstichs Wisenberg • Les flux de trafic fret pour le Gothard et Zürich/Suisse orientale se- zwischen Liestal und Olten sind die Güterverkehrsströme Gotthard ront à répartir entre l’axe du Bözberg Pratteln – Frick – Brugg et le und Zürich/Ostschweiz zwischen der Bözbergachse Pratteln – Frick nouveau percement du Jura Wisenberg entre Liestal et Olten, après – Brugg und dem Wisenberg aufzuteilen. Der Bözberg soll primär la mise en service de ce dernier. Le Bözberg devrait en premier lieu dem Transitgüterverkehr Gotthard dienen. servir pour le trafic fret en transit par le Gothard.

Inbetriebnahme neuer Infrastrukturobjekte (ausgelöst durch die Nouvelles infrastructures proposées (nécessaires pour la gestion Verkehrsführung) des flux)

12 Neuer Juradurchstich Liestal – Olten (Wisenberg) 12 Nouveau percement du Jura Liestal – Olten (Wisenberg) 13 Neue Verknüpfung der Strecke Basel SBB Güterbahnhof – Basel 13 Nouveau raccordement du tronçon Basel SBB GB – Basel SBB SBB RB Nordkopf mit der 3-Spur Basel – Muttenz, inkl. RB tête nord avec le tronçon à trois voies Basel – Muttenz, yc Leistungsteigerung Basel SBB RB – RB – Muttenz augmentation de la capacité Basel SBB GB – RB – Muttenz 14 Leistungssteigerungsmassnahmen Strasbourg - Mulhouse 14 Augmentation de capacité Strasbourg - Mulhouse 15 Leistungssteigerungsmassnahmen zwischen Pratteln und Liestal 15 Augmentation de capacité Pratteln - Liestal

Kapazitätsbestimmende Netzteile Eléments du réseau critiques en terme de capacité • Transitachsen Lötschberg und Gotthard • Axes de transit du Lötschberg et du Gothard

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 17 8.4 Zeithorizont >2020 8.4 Horizon >2020

Legende: Légende: Per son en-Fe rnve r kehr Trafic voyageurs grandes lignes Re gio n alve rkeh r /S-Bahn Trafic régional / S-Bahn Transit- Gü te r ver kehr Trafic fret de transit Staatsgrenze Frontières nationales vorausgesetztes 1 1 Infrastructure admise Infrastrukturobjekt 1 Neues Infrastrukturobjekt 1 Nouvelle infrastructure

Verkehrsführung Gestion des flux • Die Verkehrsführung im Raum Basel ermöglicht einerseits die Wei- • La gestion des flux dans la région de Bâle permet d’une part le terentwicklung der Regio-S-Bahn Basel zum ¼-h-Takt im Kernnetz développement du Regio-S-Bahn Basel à la cadence ¼-h en son und andererseits werden mit den zusätzlichen Infrastrukturausbau- centre et d’autre part les nouvelles extensions d‘infrastructure per- ten im Raum Basel Kapazitäten für die prognostizierte Verkehrszu- mettront de faire face à l‘augmentation prévue du trafic fret dans la nahme im Güterverkehr geschaffen. région bâloise. • Die Option eines Innenstadt-Tunnels für die Regio-S-Bahn zwischen • L’option d’un tunnel sous la ville pour le Regio-S-Bahn entre Basel Basel SBB und Basel Bad Bf ist mit der neuen Verkehrsführung SBB et Basel Bad Bf est compatible avec la nouvelle gestion des kompatibel. flux.

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 18

9 Massnahmen Infrastruktur 9 Mesures relatives à l‘infrastructure

9.1 Allgemeines 9.1 Généralités Basis bildet die Bestvariante des Schlussberichts der trilateralen Studie La base est constituée par la meilleure variante du compte-rendu final von SBB, DB und SNCF/RFF „Strategische Gesamtplanung Basel – issu de l’étude trilatérale entre CFF, DB et SNCF/RFF „Planification Verkehrsführung im Raum Basel“. stratégique globale Bâle – Gestion des flux de trafic dans la région de Bâle“. Die Infrastrukturausbauten sind bedarfsorientiert in verschiedenen Zeithorizonten zu realisieren. Das erste Massnahmenpaket für den Les infrastructures sont à réaliser à différents horizons en fonction des Zeithorizont 2003-2010 ist in Ziffer 9.2 definiert. Die weiteren Massnah- besoins. La première série de mesures pour l’horizon 2003-2010 est menpakete werden der Nachfrageentwicklung entsprechend zu gege- définie au chiffre 9.2. Les séries de mesures ultérieures seront définis benem Zeitpunkt festgelegt. en temps voulu en tenant compte du développement de la demande.

Die Regelung der Finanzierung der einzelnen Infrastrukturmodule ist Les questions relatives au financement des modules d’infrastructure nicht Gegenstand der „Plattform basiliensis“. Dies ist einer politischen particuliers ne sont abordées dans la „plate-forme basiliensis“. Elles Diskussion mit anschliessender Vertragsschliessung zwischen den s‘inscriront dans le cadre d’une discussion politique visant à établir une beteiligten Staaten vorbehalten. convention de financement entre les états concernés.

9.2 Massnahmenpaket 1 (2003 –2010) 9.2 Paquet de mesures 1 (2003 –2010) Die vorliegende „Plattform basiliensis“ definiert ein erstes Massnahmen- La présente „plate-forme basiliensis“ définit une première série de paket für den Raum Basel. mesures pour la région de Bâle.

______Strategische Gesamtplanung Basel 2003 - 2030 Februar / février 2003 Planification stratégique globale Bâle 2003 - 2030 Trilaterale Plattform Basiliensis SBB – DB – SNCF/RFF Plate-forme basiliensis trilatérale SBB – DB – SNCF/RFF Seite / page 19

Tätigkeit Infra- Massnahme Zuständig- Termin Activité Module Mesure Compé- Délai Module keit d’infra. tence

In Betrieb 1 NBS Buggingen – Basel Bad Bf DB 2008/2009 Mettre en 1 NL Buggingen – Basel Bad Bf DB 2008/2009 nehmen service 2 Leistungssteigerungsmassnahmen SNCF/RFF 2007 2 Augmentation de la capacité SNCF/RFF 2007 Strasbourg – St-Louis in den Strasbourg – St-Louis dans les Räumen Erstein, Sélestat und zones Erstein, Sélestat et Sierentz Sierentz

3 Leistungssteigerungsmassnahmen SBB 2008 3 Augmentation de la capacité Liestal CFF 2008 Liestal – Olten und Pratteln – – Olten et Pratteln – Brugg (ETCS Brugg (ETCS Level 2) Level 2)

4 2. Rheinbrücke in Basel SBB 2007 4 2ème pont sur le Rhin à Bâle CFF 2007

5 Erste Etappen der multifunktiona- DB, SBB 2004-2008 5 Premières étapes de l’installation DB, CFF 2004-2008 len Betriebsanlage in Basel Bad d’exploitation multifonctionnelle Rbf (MUBE) Basel Bad Rbf (MUBE)

Projektie- 6 ABS/NBS Offenburg – Buggingen DB 2008 Elaborer 6 LA/NL Offenburg – Buggingen DB 2008 ren les projets 7 Leistungsteigerungmassnahmen SNCF/RFF 2006/7 7 Augmentation de la capacité SNCF/RFF 2006/7 Strasbourg – St. Louis im Raum Strasbourg – St. Louis dans la Bollwiller zone Bollwiller

8 Vollausbau MUBE DB, SBB 2004-2008 8 Achèvement MUBE DB, CFF 2004-2008

Studieren 9 Planungsstudie für Ausbau der SNCF/RFF, 2007 Etudier 9 Etude de planification pour SNCF/RFF, 2007 Strecke Mulhouse – Müllheim DB l’extension Mulhouse – Müllheim DB (Baden) inkl. Südkurve Müllheim (Baden), yc boucle sud Müllheim

10 Leistungsteigerungmassnahmen DB 2003/4 10 Augmentation de la capacité Basel DB 2003/4 Basel Bad Bf – Bad Säckingen Bad Bf – Bad Säckingen

11 Planungsstudie für Bypass Hoch- SBB, DB 2003/4 11 Etude de planification du Bypass CFF, DB 2003/4 rhein Hochrhein

12 Neuer Juradurchstich Liestal – SBB 2003/4 12 Nouveau percement du Jura Liestal CFF 2003/4 Olten (Wisenberg) – Olten (Wisenberg)

Vorausgesetztes Infrastrukturobjekt Objet d’infrastructure admis

Neues Infrastrukturobjekt Nouvel objet d‘infrastructure

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Tätigkeit Massnahme Zuständig- Termin Activité Mesure Compé- Délai keit tence

Bei den Ministe- Trilaterale Projektorganisation für die SBB 2003 Déclencher Organisation de projet trilatérale pour le CFF 2003 rien initialisie- Infrastrukturentwicklung im Raum Basel auprès des développement de l’infrastructure dans ren ministères la région de Bâle

Diskussion auf politischer Ebene SNCF/RFF, 2003 Lancer la discussion au niveau politique SNCF/RFF, 2003

anstossen DB, SBB DB, CFF

9.3 Grafische Darstellung Massnahmenpaket 1 9.3 Représentation graphique du paquet de mesures 1

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10 Organisation 10 Organisation

Die Gesamtkoordination der Umsetzung des Massnahmenpaketes La coordination globale pour la réalisation de la série de mesures pré- 2003-2010 sowie die nachfrageorientierte Auslösung weiterer Mass- vue sur la période 2003-2010, de même que le lancement d’autres nahmenpakete untersteht einem neu zu schaffenden „Comité de pilota- séries de mesures selon la demande sont subordonnés à un „Comité de ge trilatéral / Trilateraler Lenkungsausschuss“ (föderale Ministerien, pilotage trilatéral / Trilateraler Lenkungsausschuss“ (ministères fédé- Regionen, Bahnen). raux, régions, chemins de fer) qui doit être créé.

Die Begleitung der einzelnen Massnahmen erfolgt durch die bestehen- L’accompagnement des mesures individuelles sera assuré par les den „Comités de pilotage“ bzw. „Lenkungsausschüsse“ (Ministerien und organisations existantes „Comités de pilotage“ resp. les „Lenkung- Bahnen). sausschüsse“ (ministères et chemins de fer).

Trilateraler Lenkungsauschuss / Comité de pilotage trilatéral Vorsitz / présidence: BAV / OFT

Ministerien / ministères Regionen / régions Bahnen / Chemins de fer

Lenkungsausschuss Lenkungsausschuss (F-D) Comité de pilotage Nord (D-CH) Comité de pilotage franco- franco-suisse (F-CH) allemand Ministerien Ministerien/ Ministères Ministères

Bahnen Bahnen / Chemins de fer Chemins de fer

Projets partiels Teilprojekte Projets partiels Teilprojekte

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11 Beschlüsse 11 Décisions

1 Die vorliegende „Plattform basiliensis“ wird von den unterzeichnen- 1 La présente „plate-forme basiliensis“ est reconnue par les chemins den Bahnen als strategische Stossrichtung zur Verkehrsführung de fer signataires comme orientation stratégique de la gestion des und Infrastrukturentwicklung im Raum Basel anerkannt. flux et du développement de l’infrastructure dans la région de Bâle. 2 Die unter Punkt 9.2 beschriebenen Massnahmen für den Zeithori- zont 2003-2010 (Paket 1) werden durch die jeweils verantwortlichen 2 Les mesures décrites au point 9.2 pour l’horizon temporel 2003- Bahnen unter Berücksichtigung der politischen Entscheidungen 2010 (paquet 1) seront réalisées en temps voulu par les chemins zeitgerecht umgesetzt. de fer responsables compte tenu des décisions politiques.

3 Die unterzeichnenden Bahnen verpflichten sich, die Diskussion 3 Les chemins de fer signataires s’engagent à initier et à soutenir über die Finanzierung der notwendigen Infrastrukturausbauten bei activement la discussion relative au financement des extensions ihren jeweiligen Ministerien zu initiieren und aktiv zu unterstützen. d’infrastructure nécessaires auprès de leurs ministères respectifs.

4 Um die trilaterale Koordination zur Umsetzung des Massnahmen- 4 Afin d’assurer la coordination trilatérale pour la réalisation du paketes 1 (Zeithorizont 2003-2010) sicherzustellen, schlagen die paquet de mesures 1 (horizon temporel 2003-2010), les chemins unterzeichnenden Bahnen ihren Ministerien vor, ein „Comité de pi- de fer signataires proposent à leurs ministères de créer un „Comi- lotage trilatéral / Trilateraler Lenkungsausschuss“ (föderale Ministe- té de pilotage trilatéral / Trilateraler Lenkungsausschuss“ (ministè- rien, Regionen, Bahnen) zu schaffen, basierend auf den bestehen- res fédéraux, régions, chemins de fer), basé sur les organisatio- den Organisationen „Comité de pilotage franco-suisse“, „Comité de nes existantes „Comité de pilotage franco-suisse“, „Comité de pilo- pilotage franco-allemand“ und „Lenkungsausschuss Nord“ (D-CH). tage franco-allemand“ resp. le „Lenkungsausschuss Nord“ (D-CH).

5 Für die Infrastrukturmodule 9 bis 11 (Planungsstudie Mulhouse – 5 Concernant les modules d‘infrastructure 9 à 11 (après Müllheim inkl. Südkurve Müllheim, Leistungssteigerung Basel Bad l’achèvement des études de planification Mulhouse – Müllheim yc Bf – Bad Säckingen, Planungsstudie Bypass Hochrhein) ist nach boucle sud de Müllheim, augmentation de la capacité Basel Bad Abschluss der jeweiligen Planungsstudie in den „Comités de pilota- Bf – Bad Säckingen, étude de planification du Bypass Hochrhein) ge“ bzw. Lenkungsausschüssen das weitere Vorgehen festzulegen. la suite des travaux sera déterminée par les comités de pilotage resp. les Lenkungsausschüsse existants.

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